2012 - das Jahr der Angst - Grüner Fisher Investments
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2012 - das Jahr der Angst - Grüner Fisher Investments
▼ Mallorca Magazin 50/2012 Hat den Poker um Orizonia gewonnen: Globalia-Präsident Juan José Hidalgo. Dabei soll ihm auch seine Freundschaft zu Orizonia-Geschäftsführer José Duato geholfen haben. Übernahme-Krimi à la mallorquina Neuer Touristik-Konzern entsteht: Globalia („Air Europa”) kauft das Reiseunternehmen Orizonia D rei Global Player aus Mallorca haben sich einen spannungsreichen Übernahmekrimi geliefert und nebenbei einen der größten Touristikkonzerne der Welt auf den Weg gebracht: Globalia übernimmt überraschend Orizonia, Barceló geht trotz Vorvertrag leer aus. Die Tageszeitung „Ultima Hora” spricht in ihrer Montagsausgabe von der größten Übernahme, die es je im spanischen Tourismus gegeben hat. Der Touristikkonzern Globalia mit Sitz in Llucmajor auf Mallorca verpflichtet sich demnach, die Aktien des Orizonia-Konzerns für 75 Millionen Euro zu 100 Prozent zu kaufen. Globalia bietet damit 35 Millionen Euro mehr als der mallorquinische Hotelkonzern Barceló. Dieser hatte erst vergangene Woche bekannt gegeben, den Reisebürokonzern Orizonia (mit Sitz in Palmas Gewerbegebiet Parc Bit) für 40 Millionen Euro zu er- werben. Nun haben aber Teile der Aktionäre von Orizonia und der Gläubigerbanken den Deal mit Barceló abgelehnt und sich für den Verkauf an Globalia entschieden; vorbehaltlich der Zustimmung der spanischen Wettbewerbsbehörden. Ein Zusammengehen von Globalia und Orizonia würde rein rechnerisch einen Konzern mit knapp sechs Milliarden Euro Umsatz schaffen (Globalia erlöste im Vorjahr 3,02 Milliarden Euro, Orizonia 2,35 Milliarden Euro). Die Zahl der Mitarbeiter würde auf 30.000 steigen, davon allein 25.000 bei Globalia. Globalia ist unter anderem Mutterkonzern der Airline Air Europa (42 Maschinen) sowie der Be Live Hotels (38 Häuser), Orizonia betreibt die Fluggesellschaft Orbest (neun Maschinen) sowie die Luabay-Hotels (elf Häuser). Im Vertrieb besitzt Ori- 47 WIRTSCHAFT zonia 950 Reisebüros in Spanien und Portugal, der Globalia-Konzern kommt über seine Töchter (unter anderem Viajes Halcón, Viajes Ecuador) auf 1500 Büros. Orizonia steht nach Angaben von „Ultima Hora” bei seinen Gläubigern mit rund 800 Millionen Euro in der Kreide. Die Präsidenten von Globalia und Orizonia, Juan José Hidalgo und Fernando Conte, bezeichneten die geplante Übernahme in einer gemeinsamen Erklärung als „Zukunftsgarantie für eine Branche, die derzeit die größten Veränderungen ihrer Geschichte erlebt”. Der unterlegene Hotelkonzern Barceló will sich aber noch nicht geschlagen geben. Man werde seine Rechte bezüglich des Vorvertrags verteidigen, ließ das Unternehmen mitteilen. Gleichzeitig mutmaßt Barceló, dass die beschlossene Allianz wegen „Duplizitäten im Angebot” zu Entlassungen führen werde. (as) Flughafen Palma: Weniger Passagiere im November Trivago: BalearenHotels im Dezember die teuersten Palma – Der Flughafen Son Sant Joan verzeichnete im November 710.141 Passagiere, rund 5,5 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Etwas besser sieht die Jahresbilanz bis November aus. In den ersten elf Monaten des Jahres hat die Flughafengesellschaft Aena in Palma 22,05 Millionen Passagiere registriert, nur 0,1 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2011. Palma – Die Balearen sind im Dezember die Region Spaniens mit den höchsten Hotelpreisen. Das hat das Reiseportal Trivago ermittelt. Demnach beträgt der durchschnittliche Übernachtungspreis in diesem Monat 113 Euro, fast 30 Prozent mehr als der spanische Durchschnitt (87 Euro). Laut Trivago führt Palma mit einem Durchschnittspreis von 111 Euro die Liste der spanischen Städte an. 2012 – das Jahr der Angst Wo ist die angebliche Euphorie? I n dem Maße, wie 2011 frustrierend gewesen sein mag, sollte 2012 lohnend werden“ – dies schrieb ich zu Beginn des Jahres 2012. Nun neigt sich das laufende Jahr dem Ende zu, und die weltweiten Börsen werden aller Voraussicht nach deutlich im Plus abschließen. Von Euphorie jedoch keine Spur. Das Verhalten der Anleger ist noch immer von Skepsis geprägt. Der laufende Bullenmarkt wird nicht als solcher wahrgenommen und behält in einem Umfeld, das weiterhin von Zweifel und Angst dominiert wird, seine „Tarnung“ bei. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Aufwärtspotential noch längst nicht ausgeschöpft ist. Wie Sir John Templeton einst bemerkte: „Der Bullenmarkt stirbt in Euphorie“. Die Krisen gehen nicht aus Die Anlegerstimmung im Jahr 2012 wurde dominiert von negativen Pressemeldungen. Dementsprechend ist der Respekt vor den Aktienmärkten insbesondere bei deutschen Investoren immer noch groß – viel zu groß! Die Story vom „verlorenen Jahrzehnt“ an den Aktienmärkten hat sich in den Köpfen festgesetzt. So wurde die bemerkenswerte Aufwärtsbewegung zu Jahresbeginn als „Idiotenrallye“ abgestempelt und die anschließende Korrektur zum Anlass genommen, diverse Horrorszenarien auszumalen - welche bereits mehrfach im Rahmen der europäischen Schuldenkrise bemüht wurden. Eher selten wurden die historische Unterbewertung der Aktienmärkte oder die ausgezeichneten Fundamentaldaten der Unternehmen thematisiert – letztendlich die maßgeblichen Faktoren für den positiven Verlauf im Jahr 2012. Selbst der krisengebeutelte EuroStoxx50-Index hat heimlich, still und leise ordentlich zugelegt – und damit im bisherigen Jahresverlauf eine höhere Rendite erwirtschaftet als Gold. Facebook – die gefährlichste Aktie der Welt Ein weiteres Topthema des Jahres 2012: Facebook! Die Euphorie zum Zeitpunkt des Börsengangs nahm mitunter groteske Züge an. „Alles andere als eine Verdopplung am ersten Handelstag wäre eine Enttäuschung“ hieß es in den Medien. Umso ernüchternder fielen der anschließende Kursverfall und der Katzenjammer der Anleger aus. Der Markt hat gezeigt, dass die anfängliche Bewertung des Unternehmens mit 100 Milliarden Dollar deutlich zu hoch angesetzt war, und hat dies entsprechend scharf korrigiert. Mittlerweile sind jedoch erste Anzeichen erkennbar, dass Facebook sein enormes Potential entfalten kann. Seit dem Erreichen des Tiefpunkts konnte die Aktie mehr als 50 % zulegen. Ganz ohne pompöse Berichterstattung in der Presse. Die Entwicklung der Facebook-Aktie ist daher in vielerlei Hinsicht symptomatisch für den gesamten Aktienmarkt: Reich an Potential, nach Abbau der überzogenen Erwartungshaltung relativ günstig bewertet und von der Presse geschmäht. Wer der Gefahr ins Auge blickte, der wurde im Jahr 2012 belohnt. Wer auf die vermeintliche Sicherheit setzte, wird gegen die Inflation verlieren. Fazit Die globalen Aktienmärkte werden auch im weiteren Verlauf des Bullenmarkts das Prädikat „gefährlich“ tragen. Gefahr ist jedoch nur dann im Verzug, wenn „echte Euphorie“ auftreten wird. Solange jedoch viele Anleger die fundamentale Unterbewertung der Aktienmärkte mit ihrem Verstand zwar realisieren, ihre Ängste und Emotionalität sie aber weiterhin von einer höheren Aktienquote abhalten, dann ist „echte Gefahr“ noch nicht im Verzug. Und diese „Mauer der Angst“ eröffnet dem immer noch gut getarnten Bullenmarkt die Chance, weiter an ihr emporzuklettern. Wie wird 2013? Wie sollte man sich als Investor jetzt verhalten? Bestellen Sie bereits jetzt unsere kostenlose Prognose 2013. Fordern Sie die Prognose jetzt unter www.gruener-fisher.de an. Sie finden unsere aktuellen Beiträge auch bei Facebook unter www.facebook.com/ GruenerFisherInvestments. Zum Autor: Thomas Grüner ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Sein Partner Ken Fisher, seit 25 Jahren „Forbes“-Kolumnist, zählt zu den 400 reichsten US-Amerikanern. Fisher Investments verwaltet momentan mehr als 45 Milliarden US-Dollar für zirka 24.000 Kunden. Grüner Fisher bietet auch persönliche Termine an. Kontakt: +49 (0)6374 9911-0, E-Mail: [email protected] Internet: www.gruener-fisher.de