Chronik - FFV Sportfreunde 1904 eV
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Chronik - FFV Sportfreunde 1904 eV
Frankfurter Fußballverein Sportfreunde 04 e.V. Chronik I. Einleitung Der Frankfurter Fußballverein Sportfreunde 04 e.V. ist im Vereinsregister des Amtsgerichts Frankfurt unter der Registernummer VR 4727 registriert. Die erstmalige Eintragung des Vereins in das aktuelle Vereinsregister erfolgte am 12. Oktober 1920. Der im elektronischen Register einsehbare historische Auszug datiert zurück bis zum 24. August 1966; seitdem sind die Vereinsvorsitzenden unproblematisch konstruierbar. Die weiteren Informationen in dieser Zusammenfassung der Historie wurden großenteils für die Chronik im Jubiläumsheft zur 100-Jahr-Feier von unbekannten Verfassern zusammengetragen. Teilweise finden sich im Internet Quellen, aus denen – nur bedingt verifizierbare – Informationen entnommen werden konnten, teilweise sind Tabellen im Internet hinterlegt, einige Angaben wurden auch der Chronik anderer Vereine, z. B. der Frankfurter Eintracht, entnommen. Diese Chronik kann nicht für sich in Anspruch nehmen, dass alle Fakten historisch korrekt wiedergegeben sind, weil die Daten und Informationen teilweise nicht verifizierbar waren und allein der Versuch einen erheblichen und kaum zu rechtfertigenden Aufwand bedeutet hätte. Sollte jemand Zugang zu abweichenden oder ergänzenden Quellen und Informationen haben oder aus eigenem Mitwirken Kenntnisse über Ereignisse beisteuern können, wären wir für eine Kontaktaufnahme ausgesprochen dankbar. II. Die Gründungsjahre (Fußballclub Britania) - 1904 bis zum ersten Weltkrieg Der Verein wurde allerdings – wie schon der Name besagt – nicht erst 1920 gegründet, sondern im Frühjahr 1904 unter dem Namen Frankfurter Fußballclub Britania (mit nur einem „N“). Die Gründungsversammlung fand am 15.Mai statt.1 Die Vereinsfarben wurden auf blau-weiß festgelegt. Gründungsmitglieder waren u.a. die Herren Philipp Kühnmeyer und Fritz Westenberger. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Stadt bereits mehrere Fußballvereine entstanden, auch im Gallus gab es mit dem Frankfurter FC 1902 eine Mannschaft, die die noch junge Sportart ausübte. Anfangs fehlte es an allem, was ein Verein nötig hatte. Geld, Sportgeräte, Fußbälle und Fußballkleidung waren nur mühsam zu beschaffen. Insbesondere fehlte aber ein eigener Sportplatz fehlte. Der damalige Turninspektor Weidenbusch wies dem Verein die Emserwiese als Sportstätte zu. Nach dem Motto “Packen wir’s an” wurde die „Wiese“ spielfähig 1 http://www.fussball-historie.de/Gruendungen/Gruendungen1905.html hergerichtet. Die Tore mussten damals bei Spielen und Training aus dem Vereinslokal Euteneuer in der Kölner Straße zur Emserwiese und zurück getragen werden. So waren die Fußballer dem Spott kopfschüttelnder Passanten ausgesetzt, wenn sie die Gestände die öffentlichen Straßen entlangtrugen. Dadurch ließen sie sich aber in ihrer Pionierarbeit nicht beirren. Der FC Britannia erwies sich schnell als außerordentlich spielstark, verdrängte den FFC 1902, der bald darauf mit einem Vorläuferverein des späteren Rot-Weiss Frankfurt fusionierte, als stärkste Kraft im Stadtteil.2 Die ersten Spiele und Erfolge brachten neue Anhänger und Einnahmen, aber es mussten auch einige Widerstände gebrochen werden. Der erste Antrag auf Aufnahme in den Süddeutschen Fußballverband wurde wegen eines Einspruchs des FFC 1902 im Gründungsjahr abgewiesen. Beim zweiten Aufnahmegesuch wurde dem Veto des FFC 1902 dann aber nicht mehr stattgegeben, und 1905 konnte der Verein den Ligabetrieb aufnehmen. Der erste große Sieg gelang mit einem 5:2 gegen den Stadtteil-Konkurrenten, nachdem es im allerersten Aufeinandertreffen noch eine 0:7-Klatsche gegeben hatte. Beim 5:2-Erfolg standen folgende Spieler auf dem Feld (ein Name fehlt leider): B. Pfeifer - K. Lohrey, W. Langenbach, W. Steinmetz, H. Schäfer, W. Westenberger, Gg. Deiseroth, Fr. Bunde, K. Hohmann, Fr. Westenberger. Schon bald konnte der Verein eine zweite und dritte Mannschaft aufstellen. Die erste Mannschaft um Heini Kuch, der schnell weit und breit als Torschütze gefürchtet wurde, konnte in der Saison 1905/06 glänzen. Erst in einem Entscheidungsspiel um den Titel unterlag der FFC Britannia gegen die Frankfurter Kickers, allerdings sehr deutlich 2:10. 1906/07 wurden die Spielklassen neu eingeteilt und der Verein spielte fortan im Westmaingau. Dort wurde die erste Mannschaft auf Anhieb Meister, scheitert aber nach den Angaben in der Chronik zum 100jährigen Jubiläum in den Aufstiegsspielen. Ob dies so stimmt, ist unklar, denn andere Quellen berichten, dass das Team bereits 1907, nur drei Jahre nach seiner Gründung, in der damals obersten Spielklasse, der Nordkreisliga des süddeutschen Fußballverbandes (Nordmainliga), spielte.3 Die Quellen sind sich jedenfalls einig, dass der Aufstieg der ersten Mannschaft in die höchste Spielklasse spätestens zwei Jahre später geschafft war: 1909/10 war man nach sämtlichen vorhandenen Quellen in der Nordmainliga angekommen. 1907 mietete der Verein den Sportplatz an der Sodener Straße, der fortan die Heimat des Clubs sein sollte. Nun gab es Umkleidekabinen und einen Restaurationsbetrieb. Mit Hilfe der Geschäftsleute im Gallusviertel wurde der Platz eingezäunt. Zu Pfingsten 1907 wurde er 2 3 http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04 http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04 offiziell eingeweiht. Im Rahmen der Feierlichkeiten hielt der damalige zweite Vorsitzende Karl Bernhardt eine feierliche Ansprache. Anschließend spielte die erste Mannschaft gegen den amtierenden belgischen Meister Racing Club de Bruxelles (Brüssel), das 0:3 verloren ging. 1908 beteiligte sich die erste Mannschaft an den vom Frankfurter Generalanzeiger ausgeschriebenen Pokalspielen. Bei diesem Wettbewerb setzte sich der FFC Britania mit der Aufstellung W. Klöß, K. Lorey, W. Langenbach, F. Stier, W. Westenberger, W. Federolf, F. Schneider, H. Baue, H. Kuch, E. Wassmer, R. Schmidt (Ersatz: K. Hohmann) gegen 16 Frankfurter Vereins durch; im Endspiel wurde der Bockenheimer FC Germania besiegt. Der Erfolg fand in der Süddeutschen Sportzeitung vom 6. August 1908 explizit in einem Artikel Erwähnung; dieser Artikel stellt die älteste Zeitungsberichterstattung dar, in der der Verein FFC Britania namentlich erwähnt wird. In der Saison 1909/10 wurde die erste Mannschaft Neunter der Nordkreis-A-Klasse.4 Die dritte Mannschaft wurde Westmaingaumeister. Bestrebungen, den FFC Britania und den FFC 1902 zu fusionieren, scheiterten, weil die Mitglieder des FFC 1902 diese Fusion ablehnten. Die Mitgliederversammlung der FFC Britania hatte im Vereinslokal zur Rosenau für den Zusammenschluss gestimmt. Der FFC 1902 fusionierte später mit Amicitia Bockenheim zum F. C. Amicitia 02, später weiter mit Germania Bockenheim, Helvetia und der Bockenheimer Fußballvereinigung 01 zum heutigen Rot Weiß Frankfurt. 1910/11 wurde in der Liga als Elfter mit 18:30 Punkten knapp der Klassenerhalt geschafft.5 In Freundschaftsspielen gegen renommierte Gegner wie Preußen Duisburg, Alemannia Worms, den FV Kassel oder den FV Beiertheim Karlsruhe konnten gute Resultate erzielt werden. Erinnerungswürdig war der 3:2-Sieg gegen den international renommierten 1.FC Basel. Heini Kuch und Fritz Stier wurden in die Auswahl des Süddeutschen Fußballverbandes berufen. 1911 wurde dem Verein der Sportplatz an der Sodener Straße gekündigt. Sieben Monate war der Club ohne eigenen Sportplatz und die Spiele mussten auf des Gegners Platz ausgetragen werden. Erst nach langer Zeit fand man in Griesheim, an der linken Seite der Mainzer Landstraße, kurz hinter der Waldschulstraße, einen neuen Sportplatz. Diesmal erbaute der Verein einen Wirtschaftsraum mit schönen Umkleidekabinen und die Umzäunung komplett aus eigener Kraft. Der Sportplatz wurde mit dem Spiel gegen den FC Hanau 93, die damals 4 5 http://www.eintracht-archiv.de/09.html; http://www.webalice.it/claudionicoletti1/Euroleagues/FRG/FR%20germany%201909-10.htm http://www.eintracht-archiv.de/10.html; http://www.webalice.it/claudionicoletti1/Euroleagues/FRG/FR%20germany%201909-10.htm die beste Mannschaft im Nordmainkreis, eingeweiht. Fast sensationell gewann der FFC Britania – angespornt von der neuen „Heimat“ – mit 4:2. 1911/12 spielte das Team wieder gegen den Abstieg und wurde am Ende Achter mit 17:27 Punkten.6 In dieser Saison erregte der Spielabbruch des Heimspiels gegen den späteren Meister Frankfurter Fußballverein (Vorgänger der Eintracht) die Gemüter: die Gäste führten 2:0, als der Schiedsrichter den Platz zwölf Minuten vor Schluss für unbespielbar erklärte und das Spiel abbrach. Das Wiederholungsspiel ging allerdings dann 1:4 verloren.7 Ausweislich der Chronik zum 100jährigen Jubiläum gelang 1911/12 mit einem 1:0 in der Verlängerung im Entscheidungsspiel gegen Melitia Offenbach der Klassenerhalt. Eine kuriose Niederlage erlitt der Verein im April 1912 in einem Freundschaftsspiel bei der Spielvereinigung Fürth. Weil Torhüter Peppel den Zug versäumt hatte, musste er durch einen Feldspieler ersetzt werden; dieser kassierte vier Gegentore zum 0:4.8 1912/13 wurde im Nordmain-Kreis als höchste Klasse die Liga-Klasse mit acht Teams eingeführt. Heini Kuch und Fritz Stier verließen ebenso wie Friedel Kuch und einige andere starke Spieler den Verein. Beispielsweise trieb es Hermann Langenbach nach Königstein, wo er sich zu einem „Pionier des Königsteiner Fußballs“ entwickelte.9 Stier und Kuch wechselten zum FSV Frankfurt, wurden dort aber zunächst vom Süddeutschen Verband gesperrt, weil ihnen 'Berufsspielertum' vorgeworfen wurde.10 1913 hatte sich eine Altherren-Mannschaft gebildet, die sich rege betätigte und jede Gelegenheit zu einem Spiel wahrnahm. Dieses Team siegte in einem Pokalwettbewerb, bei dem es um einen von Herrn v. Weinberg gestifteten Goldpokal ging. Nach der Preisverteilung kam das gesellige Beisammensein mit der Beteiligung aller Turnierspieler nicht zu kurz. Bei dieser Gelegenheit wurde gleich eine Gesangsabteilung unter der Leitung von Dulli Hohmann ins Leben gerufen. 1913/14 kehrte Heini Kuch zum Verein zurück, aber sportlich blieb das Team im Ligamittelfeld. Am 1.August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Die meisten Spieler mussten zum Militär einrücken. Zurück blieben nur die ganz jungen Spieler. Mit ihnen, einem Teil Facharbeiter, die als unabkömmlich eingestuft waren, und den Spielern, die in der Garnison ihre Ausbildung erhielten, wurde der Spielbetrieb notdürftig aufrechterhalten werden. Georg Deiseroth wurde im Krieg schwer verwundet und kriegsuntauglich. Er widmete sich von da an mit aller Kraft dem Verein und hielt zäh am Vereinsleben fest. Zu dieser schweren Zeit 6 7 8 9 10 http://www.eintracht-archiv.de/11.html; http://www.webalice.it/claudionicoletti1/Euroleagues/FRG/FR%20germany%201911-12.htm http://www.eintracht-archiv.de/11.html http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/saison/spiel_detail.php?id=7395&saison=19111912&team=1 http://www.fc-koenigstein.de/de/Chronik.html http://www.eintracht-archiv.de/12.html hatte sich Georg Deiseroth unvergessene Dienste um das Weiterbestehen der Britania erworben. 1915 eröffnete er an der Galluswarte die Wirtschaft “Zum Gallusturm”, die umgehend zur Vereinsgaststätte wurde. Georg Deiseroth hatte eine offene Hand und half dem Verein über manche Klippe. Es war Ehrensache, dass sich die Vereinsmitglieder montags nach den Spielen am runden Tisch im “Gallusturm” trafen, Ereignisse aller Art diskutierten und kritisierten. So blieb sich der Verein durch die Kriegszeiten am Leben. Die Verbindung wurde mit den im Felde stehenden Mitgliedern stets aufrechterhalten, indem von zu Hause Briefe und Päckchen an sie abgingen. Einige kehrten Gott sei Dank unversehrt aus dem Felde in die Heimat zurück. Willi Jacobs kam aus Berlin und trat das Erbe von Heini Kuch an, der leider gefallen war. Die Bilanz nach dem Ende des unheilvollen Krieges war erschreckend. 24 Mitglieder fielen im Krieg, elf weitere starben an den Leiden, die sie sich im Kriege zugezogen hatten. III. Die Zeit der Weimarer Republik – 1919 bis 1933 Am 12. Januar 1919 fand die erste Generalversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Reinhold Engel wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Leitung ging es mit aller Macht an den Wiederaufbau des Vereins. Der FC Britania erholte sich überraschend schnell von den Schrecken des Krieges. Wegen Besatzungsschwierigkeiten kurz nach dem Krieg war das Vereinsgelände in Griesheim nicht benutzbar. Daher trug der Verein seine Spiele auf dem Gelände der Frankfurter Turngemeinde am Riederwald aus, dem späteren Eintracht-Platz. Ein Angebot der Turngemeinde, zu fusionieren, wurde abgelehnt, weil der Platz zu weit vom Gallusviertel entfernt lag und die Verkehrsverhältnisse damals sehr schwierig waren. Die Turngemeinde blieb zunächst selbständig und schloss sich erst 1968 der Frankfurt Eintracht an. So wären die Speuzer fast die Eintracht geworden! Unter großem Kostenaufwand wurde auf dem Rebstock-Gelände am alten Luftschiffhafen der DELAG11 ein Sportplatz errichtet. Schon am 25. Mai 1919 wurde der Platz mit dem Eröffnungsspiel gegen den FSV Frankfurt eröffnet, das 5:0 gewonnen wurde. Karl Hohmann trug in dieser Partie sein 500. Spiel für den Verein aus. Kurz nach Kriegsende scheiterten Fusionsbemühungen mit der Sp.Vgg. Merkur 1908. Der Name „Britania“ wurde nach dem Krieg für politisch unangebracht gehalten und schon in der Saison 1919/20 trat der Verein unter dem heutigen Namen FFV Sportfreunde 04 an. Am 12. Oktober 1920 wurde der Verein unter diesem Namen in das Vereinsregister eingetragen. Aus sportlicher Sicht konnte schnell wieder eine spielstarke Mannschaft aufgestellt werden. An Pfingsten 1919 richtete man ein Freundschaftsspiel gegen den FC Alemannia Berlin aus. Berlin siegte mit 4:1. Der Berliner Spieler Felix Wende siedelte von Berlin nach Frankfurt 11 In der 2004-er Chronik der Sportfreunde wurde die Lage mit „an der Zeppelinhalle“ bezeichnet. Aus dieser Quelle http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=7109158&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=8242032 ergibt sich, welcher Ort damit konkret gemeint war. über und war jahrelang als linker Läufer die Stütze der ersten Mannschaft. Diese gewann 1919 den Bezirkspokal durch Siege im Halbfinale gegen Amicitia und 1902 Bockenheim mit 2:112 und im Endspiel gegen den Eintracht-Vorgänger Frankfurter Fußballverein am 9. Februar 1919 mit 3:2 (1:2)13 und qualifizierte sich so für die Endrunde des Pokalwettbewerbs des Süddeutschen Fußballverbandes. Im Halbfinale traf man am 17. August 1919 auf den 1.FC Nürnberg, der später gegen den Stuttgarter SC14 diesen Pokalwettbewerb und im Jahr darauf den Deutschen Meistertitel holen sollte. Die Partie fand in Nürnberg statt. Der haushohe Favorit siegte nur knapp mit 2:0. Der „Club“ spielte u.a. mit Nationaltorwart Heiner Stuhlfaut. Die Aufstellung lautete: Stuhlfaut – Kugler, Bark, Popp, Winterstein, Riegel, Sutor, Träg, Bös, Schmidt, Strobel. Acht dieser Spieler gewannen mit dem FCN ein Jahr später die deutsche Meisterschaft. Der FFC Britania hielt mit H. Löffler - F. Beyer, W. Stahl, F. Wende, H. Engelter, L. Engel, O. Günter, H. Lüttich, W. Jacobs, L. Daum und W. Fürst dagegen. Als Ersatzmann fuhr Karl Kröner mit ins Frankenland. 1919/20 belegten die Sportfreunde mit 22:14 Punkten und 30:25 Toren Platz 4 der neu gegründeten Kreisliga Nordmain; dabei war man lange Zeit im Rennen im die Qualifikation zur Süddeutschen Meisterschaftsendrunde dabei, erst zwei Niederlagen gegen den am Ende Fünftplatzierten FC Hanau 93 und gegen den FSV Frankfurt in der Schlussphase der Saison im Januar/Februar 2020 ließen das Team noch zurückfallen.15 Die erste Mannschaft reiste Ostern 1920 auf Einladung des ersten deutschen Meisters aller Zeiten, der VfB Leipzig, nach Leipzig. Bei strömenden Regen und einem heftigen Gewitter verloren die Sportfreunde 0:4, machten sich aber nach einer Stadtrundfahrt und der Besichtigung des Völkerschlachtdenkmals beim abendlichen gemütlichen Beisammensein viele Freunde. Anschließend fuhr man weiter nach Berlin, um dort gegen Hertha Berlin zu spielen. Vor 10.000 Zuschauern spielte die Mannschaft in der Aufstellung Ruppert - Beyer, Stahl, Wende, Engelter, Engel, Waldschmidt, Fr. Sorg, Jacobs, Hohmann und Fürst hervorragenden Fußball. Das Spiel endete 2:2-Unentschieden. Der Bekanntheitsgrad der FFV Sportfreunde 04 steigerte sich auch über die Grenzen Deutschlands hinweg. Am Neujahrstag 1921 trug der 1. FC Brühl St. Gallen einen freundschaftlichen Vergleich mit dem FFV aus. In Frankfurt spielte man 2:2, Pfingsten in der Schweiz gewannen die Frankfurter das Rückspiel 2:1. Zuvor war der FC Winterthur mit 3:1 besiegt worden. In der Saison 1920/21 belegten die Sportfreunde den vorletzten Tabellenplatz der Kreisliga Nordmain.16 12 13 14 15 16 http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/saison/spiel_detail.php?chronik=1&team=1&id=2716&saison=19181919 http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/saison/spiel_detail.php?chronik=1&team=1&id=2716&saison=19181919 und http://www.eintracht-archiv.de/18.html http://de.wikipedia.org/wiki/Süddeutscher_Pokal http://www.eintracht-archiv.de/19.html http://www.eintracht-archiv.de/20.html In den frühen 20er-Jahren begannen die Vereine in Deutschland mit der Bildung selbständiger Jugendabteilungen, um die Breitenarbeit für den Fußballsport zu fördern. Bis dahin hatte man lediglich Schülermannschaften. Die Sportfreunde legten ihr Augenmerk vorausschauend schnell die Jugendlichen gerichtet. Dank der guten Arbeit der Jugendleiter Seppel Kaufhold und Arno Schittinger mit ihren treuen Helfern F. Baumann, H. Zehner, A. Reichert, H. Wehn und K. Neuß hatte der Verein eine vorbildliche Jugendabteilung. Zahlreiche Meisterschaften von den Schülern bis zur A-Jugend zeugten von der guten Jugendarbeit. An Nachwuchs für die Ligamannschaft mangelte es dem Verein nicht. Der Verein wuchs auch ansonsten erheblich: 1921 schloss sich die Fußballabteilung der deutschen Hotelangestellten, kurz 1. Deutsche Hota genannt, dem Verein als selbständige Abteilung an. Jahre hindurch war sie ein Bestandteil des Vereins und die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war ausgezeichnet. Den Kontakt hatte der Vorsitzende des Vereins, Karl Horny, hergestellt, der selbst Hotelangestellter war. Als Karl Horny später nach Amerika auswanderte, wurden die Aktivitäten der Hota eingestellt. Georg Deiseroth sowie die Herren Ph. Kühmeyer, Chr. Hofmann, und Fr. Feuerstein wurden 1921 zu Ehrenmitgliedern ernannt, der sich nunmehr auch in anderen Sportarten betätigte. Im Herbst 1921 trat der Sportclub Alemannia, ein Handballverein, dem Verein bei. Außerdem wurde eine Hockey-Abteilung gegründet. In beiden Sportarten wurden zunächst Erfolge verzeichnet, im Handball sogar eine Meisterschaft, jedoch wurde nach einigen Jahren in beiden Sportarten der Betrieb wieder eingestellt. 1921/22 musste der Sportplatz an der Zeppelinhalle geräumt werden, weil der Flugplatz wieder eröffnet werden sollte. Das Rebstock-Gelände wurde bis 1924 zum Frankfurter Flughafen ausgebaut.17 Die Bemühungen um ein „eigenes“ Gelände waren zwar von Erfolg gekrönt, aber der Platz in Griesheim lag in der französischen Besatzungszone und war wegen der Grenzsperre nicht erreichbar. Daher mussten die Sportfreunde zunächst auf einem Platz am Messegelände spielen. Dort war die Miete sehr hoch, so dass man in finanzielle Probleme geriet. In kameradschaftlichem Geist veranstalteten SG Eintracht, der Fußballsportverein und der VfR Helvetia untereinander Spiele zu Gunsten der Sportfreunde. Ein bemerkenswerter Beweis der Freundschaft unter den Frankfurter Vereinen! 1922/23 belegten die Sportfreunde den sechsten Platz der Kreisliga Nordmain.18 Zur Spielzeit 1923/24 war die in den Nachkriegsjahren stark ausgefranste Ligenstruktur in Süddeutschland deutlich verschlankt worden. Als oberste Spielklassen traten an die Stelle von zehn Kreisligen nunmehr nur noch fünf eingleisige Bezirksligen zu je acht Mannschaften,19 die FFV Sportfreunde 04 gehörten nicht zu den neuen Bezirksligisten. 17 18 19 http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2835&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=61762 http://www.eintracht-archiv.de/22.html http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_1923/24 Als endlich die Grenzen offen waren, wurde unter der Leitung eines ehemaligen Spieler, des Architekten W. Barchfeld, mit dem Bau des neuen Sportgeländes begonnen. Im Oktober 1924 war der neue Sportplatz – an der Stelle wo sich heute noch der Sportplatz befindet – fertiggestellt. Für das erste Spiel zur Platzeinweihung wurde eine Eintracht-Sondermannschaft eingeladen. Das Spiel ging mit 1:5 verloren. Für die FFV Sportfreunde spielten Arnold – Beyer, Wichmann, Häuser, Th. Sorg, Engel, Schöneberger, Schildger, Jacobs, Lorch, H. Hartung. Auch musikalisch ging es im Verein wieder weiter. Das “Sportfreunde-Quartett” unter Vorsitz von Karl Hohmann und Dirigent Richard Kunkel erlangte einige Bekanntheit im Frankfurt Raum. Zum zwanzigjährigen Stiftungsfest 1924 beteiligten sich mehrere Mannschaften an einem Pokalturnier. Als Sieger ging die eigene erste Mannschaft hervor, die jedoch auf den Siegespokal verzichtete und ihn dem Zweiplatzierten, Helvetia Bockenheim, überließ. Das Stiftungsfest im Saal des T.V. Bockenheim war ein voller Erfolg. Viele Mitglieder erhielten Ehrennadeln, und die Spieler Ludwig Engel (250), Willi Jacoby (200), Otto Schildger und Fedor Beyer (je 150) wurden für zahlreiche Spiele für Britani/Sportfreunde geehrt. Im April 1925 schloß sich die “Espa” dem Verein als selbständige Abteilung an. Die fußballspielenden Eisenbahner brachten einige Vorteile. So wurden zwei ausrangierte Waggons als Umkleideräume zur Verfügung gestellt, die nach entsprechendem Ausbau bis zum zweiten Weltkrieg diesen Zweck bestens erfüllten. Im August 1925 erfolgte der Übertritt des A-Klassevereins F. C. Phönix. Diese Mannschaft spielte lange Zeit als “Phönixelf” für den Verein. 1925/26 spielten in der ersten Mannschaft viele Auswärtige, u. a. die Ungarn Grey, Czaguly und Stalmach sowie einige Berliner. Dies fand bei ausbleibendem Erfolg Widerstand bei den Frankfurter Spielern und den Anhängern. Einige einheimische Spieler wanderten zu anderen Vereinen ab, so dass schließlich die Notbremse gezogen wurde. Nun kam den Sportfreunden die gute Jugendarbeit zu Gute. Ludwig Engel brach sich das Bein und musste seine Karriere beenden. Er blieb dem Verein treu und widmete sich gemeinsam mit Jugendleiter Arno Schittinger der Jugendarbeit. Um die verbliebenen Stammspieler Fedor Beyer und Theo Sorg formierte sich eine Elf, die mit Nachwuchsspielern gespickt war. Schnell fanden die Fans, die zwischenzeitlich den Spielen fern geblieben waren, wieder den Weg zum Sportplatz. Einen großen Anteil am Erfolg dieser Mannschaft hatte der Sportlehrer Willi Jährling, der 1926 den Trainerposten übernahm. Die Spieler waren mit Begeisterung beim Training und brachten entsprechend gute Leistungen. 1926/27 ein sehr erfolgreiches Jahr; die Meisterschaft des Westmaingaukreises wurde nur knapp verpasst. Im entscheidenden Spiel behielt der FC Rödelheim knapp mit 3:2 die Oberhand. 1927/28 sollte es dann mit dem Meistertitel klappen. Mit 19 Siegen und 3 Unentschieden und 85:21 Toren wurde der Verein ungeschlagen Meister. Leider reichte es in den Aufstiegsspielen nicht zum Aufstieg. Dass Anton Zachbauer aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stand, war nach Meinung einiger Anhänger mit ausschlaggebend. In den 20er Jahren entstand offenbar der neu heute gebräuchliche Spitzname „Speuzer“ für die Mitglieder des Vereins. Er stammt wohl von einem Wirt des Vereinsheims, der den Spielern nach Siegen zwar gerne eine Lokalrunde spendierte, aber zugleich anmahnte: „Awwer speuzt mer net widder das Lokal voll.“20 1928/29 übernahm Ex-Spieler Fritz Stier den Trainerposten von Willi Jährling, der an eine andere Schule außerhalb Frankfurts versetzt worden war. Im Jahr des 25jährigen Vereinsjubiläums wurden die FFV Sportfreunde Vizemeister des Westmaingau hinter der Spvgg. 02 Griesheim. Das Jubiläum wurde unter Organisation des ersten Vorsitzenden Franz Palm standesgemäß in den Marburger Sälen in Bockenheim gefeiert. Die Verbandsspiele 1929/30 wurden ohne Niederlage bestritten. Mit 41:3 Punkten und 77:20 Toren wurden die FFV Sportfreunde 04 Westmainkreismeister. Einmal mehr scheiterte der Verein aber in den Aufstiegsspielen. 1930/31 gab es dann wieder einen Rückschlag mit Platz 9, aber im Folgejahr gelang der große Wurf. Ein 3:1-Sieg im letzten regulären Verbandsspiel gegen den VfL Sachsenhausen brachte den Meistertitel des Westmainkreises. Mit acht Siegen und einem Unentschieden in zehn Aufstiegsspielen wurde endlich der Aufstieg in die Bezirksliga Main-Hessen gesichert! Der Aufstieg führte zu großer Euphorie und einem weiteren Aufschwung. Die Mitgliederzahl der „Speuzer“ verdoppelte sich, und die Begeisterung im Gallusviertel war riesengroß. Mit Verteidiger Karl Bailer, Mittelfeldstratege Eugen Krott und Mittelläufer Georg Gresser konnten starke Neuverpflichtungen getätigt werden. 1932/33 waren 80 Mannschaften Süddeutschlands in vier Bezirksligen mit je zwei Staffeln zu 10 Mannschaften eingeteilt.21 Trotz der Verstärkungen hatte die Mannschaft 1932/33 in der Gruppe Main der Bezirksliga Main-Hessen einen schweren Stand gegen starke Gegner. Am Ende reichte es für Platz 8, was zum Klassenerhalt gereicht hätte.22 Im Kader standen in dieser Saison neben den vorgenannten u. a. auch Torwart Neumann und die Spieler Beyer, Leysens, Jakobs, Wittmann und Kern.23 20 21 22 23 http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04 http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_1932/33 http://www.eintracht-archiv.de/32.html Vgl. die Aufstellungen gegen die Eintracht unter http://www.eintracht-archiv.de/32/32-09-11st.html und http://www.eintracht-archiv.de/32/32-11-13st.html IV. Das Dritte Reich - 1933 bis 1945 Die Politik des Jahres 1933 war geprägt durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten und den Beginn des „Dritten Reichs“. Viele Funktionäre zogen sich aus dem Süddeutschen Fußballverband zurück. Einmal mehr wurden sie Spielklassen neu eingeteilt. In die neu gebildete Gauliga Südwest wurden von den Teams aus der Bezirksliga Main-Hessen, Gruppe Main, nur die Frankfurter Eintracht, der FSV und die Offenbacher Kickers aufgenommen. Die noch hinter den Sportfreunden platzierten Teams vom Hanauer FC 93 und dem VfB Friedberg blieben aufgrund der regionalen Gegebenheiten erstklassig in der Gauliga Hessen.24 Die Bezirksliga wurde dadurch zu einer zweitklassigen Liga herabgestuft. So war, trotz des sportlichen Klassenerhalts, die Erstklassigkeit der Sportfreunde gleich wieder verloren. In der Bezirksliga hielt sich das Team in den Folgejahren in Tabellenmittelfeld. Erst 1936/37 sollte wieder ein großer Erfolg erzielt werden. Im letzten Spiel trafen die beiden Spitzenteams der Liga aufeinander. Rot Weiß Frankfurt hätte ein Punkt gegen die Speuzer zum Titel gereicht, aber es setzte eine 0:1-Niederlage. Die FFV Sportfreunde waren Meister; das letzte Saisonspiel hatte eine gewaltige Menschenmenge angelockt. Im Gallusviertel wurde gejubelt und am Turmfenster der Galluswarte wehte die blauweiße Fahne. Zwar verlor die Mannschaft in dieser Saison sogar gegen den 1.FC Kaiserslautern nur knapp 2:3, aber in den Aufstiegsspielen zog man einmal mehr den Kürzeren. Sehr erfolgreich war in dieser Zeit auch weiterhin die Jugendarbeit des Vereins. Mit der Übernahme des Jugendleiteramtes durch Richard Müller unter stetiger Mitarbeit von Jakob Mönch und Ludwig Wiegand nahmen die Aktivitäten in der Jugendabteilung zu. Der Verein stellte drei Jugend- und fünf Schülermannschaften, die A1-Jugend wurde 1936 ungeschlagen Gruppenmeister. Georg Gresser wurde Spielausschussvorsitzender: Mit seinem offenen und ehrlichen Charakter machte er sich einen Namen in der Geschichte des Vereins. 24 http://www.eintracht-archiv.de/33.html; ebenso: http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_1932/33 Der Zweite Weltkrieg bewirkte, dass die über die Jahre geleistete Aufbauarbeit zerschlagen wurde. Was mühsam erreicht worden war, zerbrach an der menschenverachtenden Willkür der Nazis. Viele Mitglieder und die meisten Spieler wurden zur Wehrmacht eingezogen. Der Spielbetrieb ging zwar über die Kriegsjahre weiter, aber der Krieg verwüstete Deutschland. Auch der Sportplatz der Speuzer wurde durch Brandbomben zerstört. Details und etwaige sportliche Erfolge aus dieser Zeit sind nur wenige übermittelt. 1941 wurde eine Stadtrunde gespielt, in der die Speuzer u. a. der Eintracht ein 1:1 abtrotzen konnte. Für die Sportfreunde liefen an jenem 24. August 1941 auf: Buss - Sisterhenn, Dully, Betz, Reyschmidt, Horn, Jakob, Müller, Traudt, Erl, Gundel.25 Offenbar bildeten 1944 die Sportfreunde und Union Niederrad in Ermangelung ausreichend eigener Spieler eine Spielgemeinschaft.26 Ob 1944/45 aber überhaupt noch ein Spielbetrieb stattfand, ist nicht bekannt. V. Der Wiederaufbau - 1946 bis 1969 Nach Kriegsende fanden sich die Sportfreunde schnell wieder zusammen, der Sport half dabei. Die Mitglieder, die bei Kriegsende zu Hause waren oder wieder heimkamen, nahmen sofort die Verbindung untereinander wieder auf. In der ersten Mitgliederversammlung nach Kriegsende wurde Willi Jacobs zum Vorsitzenden gewählt, der mit den bewährten und treuen Mitarbeitern das Vereinsschiff wieder in Gang setzen konnte. Bei der Militärregierung musste zunächst die Lizenz zur Teilnahme am Ligaspielbetrieb eingeholt werden. Überlegungen, mit der Sportgemeinschaft Westend gemein als Sportgemeinschaft Gallus aufzutreten, wurden seitens der SG Westend abgelehnt. So beschlossen die FFV Sportfreunde, eigenständig unter dem alten Namen FFV Sportfreunde 04 wieder dem Süddeutschen Fußballverband beizutreten. Willi Jacobs wurde Fußballfachwart des Hessischen Fußballverbandes im Kreis Frankfurt. Infolgedessen verzichtete er auf den Vereinsvorsitz bei den Sportfreunden und wurde zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. An seiner Stelle wurde Heini Berghäuser erster Vorsitzender. Er übernahm eine schwere Aufgabe: Umkleideräume, Spielfeld, Umzäunung, Akten - alles war zerstört. Nicht zerstört war die Liebe zum Verein: „Die blau-weiße Fahne soll niemals untergehen.“ Getreu diesem Lied wurde der Wiederaufbau in Angriff genommen. Der Verein erweiterte sich auch wieder um andere Sportarten. Um Jakob Brendel bildete sich eine Handballabteilung, die zunächst einen rasanten Aufschwung nahm, aber infolge des Attraktivitätsverlustes des Feldhandballs nur kurze Zeit überlebte. In den Nachkriegsjahren war Mangel an der Tagesordnung. Sportkleidung und die Fußballschuhe gab es kaum zu kaufen, Improvisation war gefragt. Mit Handeln und “Schrotteln” wurden notwendige Dinge 25 26 Quelle auch des Zeitungsausschnitts mit dem Vorbericht über das Spiel: http://www.eintracht-archiv.de/41/41-08-24st.html http://de.wikipedia.org/wiki/Union_Niederrad beschafft; für Sportkleidung sorgte die Ehefrau des verdienten langjährigen Platzmeisters Jean Mohr: Sie schneiderte aus Nessel-Zuckersäcken Trikots, die gebleicht blütenweiß wurden. Hosen und Kragen wurden blau gefärbt – Trikots in Vereinsfarben waren hergestellt! Am Sportplatz wurde, um das Umziehen im Vereinslokal mit anschließendem Gang durch das Viertel zum Platz vermeiden zu können, ein neues Klubhaus gebaut. Baumaterial war rationalisiert und auf „geradem Weg“ nicht zu beschaffen; nur Backsteine waren ausreichend vorhanden, die man für wenig Geld von der Trümmerverwertungsgesellschaft erstehen konnte. Maurer arbeiteten nur für Essen, Rauchwaren und gelegentlich gegen Bezahlung. Mit Hilfe der Opferwilligkeit vieler Mitglieder, die das Essen, den Tabak, die Zigaretten und Zigarren beschafften, konnte der Bau beginnen. Vor allem Willi Zaum, der damalige Vereinswirt, unterstützte den Verein mit voller Kraft. uns wo er nur konnte. Spielausschussvorsitzender Richard Müller leitete das Bauvorhaben mit vollem Einsatz. Das fertiggestellte Klubhaus beinhaltete vier Umkleideräume, einen Wasch- und einen Wirtschaftsraum. Um die Jugendbetreuung machte sich weiterhin Arno Schittinger große Verdienste. Im Lauf der Zeit übernahm Karl Laufer, unterstützt von Adolf Lerch, der zudem lange Zeit als Vereinskassierer wirkte, und Otto Hesse, die Jugendmannschaft. Willi Zaum war ebenfalls ein eifriger Förderer der Jugend und sprang überall ein, wo es erforderlich schien. In Hessen wurde in der Saison 1945/46 der Fußball-Spielbetrieb wieder aufgenommen. Unterhalb der neuen Oberliga Süd, der aus Hessen Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach und der FSV Frankfurt angehörten, entstanden zunächst konkurrierende Ligen. Neben der Landesliga mit einer West- und einer Ost-Staffel wurden eine Kurhessen-Liga und eine MainLiga eingerichtet.27 Die Sportfreunde 04 wurden der Landesliga Gruppe West zugeteilt. Viele Spieler waren aus der Gefangenschaft noch nicht zurück, so dass einige „Alte Herren“ im Ligabetrieb aushalfen. Willi Jacobs sen., Karl Leus als Linksaußen und Seppel Becker als linker Läufer stellten sich trotz ihres fortgeschrittenen Alters zur Verfügung. In der Saison 1945/46 belegte das Team Platz 6 von zehn Mannschaften. Im Spieljahr 1946/47 wurde das Ligensystem kurzfristig wieder umstrukturiert. Auf einem außerordentlichen Verbandstag in Gießen wurde die Reform mit 1.421 zu 824 Stimmen bei 30 ungültigen Stimmen beschlossen. Für 1946/47 wurde die Landesliga Hessen in fünf Gruppen eingeteilt. Aus den jeweils drei besten Mannschaften dieser Gruppen wurde zur Spielzeit 1947/48 eine eingleisige Landesliga gebildet. Die übrigen Teams spielten ab 1947/48 in Bezirksligen. Das Spieljahr 1946/47 verlief unglücklich für die Sportfreunde. Mit 18:26 Punkten wurde die Saison beendet. Dass man in der Hinrunde keinen Torhüter hatte, sondern regelmäßig Handballer als Keeper aushalfen, war ein Problem. In der Rückrunde hütete Heini Mönch das Tor und die Erfolge stellten sich wieder ein. 27 http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Hessenliga Die Sportfreunde spielten 1947/48 in der Bezirksliga Gruppe Frankfurt-West. Dort belegte das Team den vierten Platz. Die Währungsreform im Juni 1948 kehrt die Verhältnisse um. Jetzt gab es fast alles zu kaufen, aber die Kassen waren leer. Die Vorstandsmitglieder griffen in ihre Tasche und steckten einiges von ihrem kärglichen Kopfgeld in die Vereinskasse. Heini Ackermann mit seinen Kontakten, war es zu verdanken, dass der Verein trotz dieser schwierigen Zeit schuldenfrei blieb. 1948/49 wurde die Gruppe Frankfurt-West auf 16 Vereine aufgestockt, die Sportfreunde landeten wieder im Mittelfeld. Im Anschluss an die Runde verließen mehrere Spieler den Verein, um sich als Vertragsspieler höherklassig zu versuchen; dafür war Richard Jacobs aus französischer Gefangenschaft zurückgekehrt und verstärkte die Mannschaft. Werner Schmidt und Herbert Müller stießen aus der eigenen Jugend als Leistungsträger zum Team. Am 3. September 1949 wurde wieder ein rauschendes Stiftungsfest gefeiert, diesmal in der Waldlust in Nied. Max Jaa moderierte und das Herrchenröder-Quartett spielte auf; Karl Zimmer vom Sport- und Badeamt überbrachte die Grüße der Stadt. In der Saison 1949/50 wurde der siebte Tabellenplatz erreicht, dafür gewannen die Sportfreunde den Kreispokal. 1950/51 wurde die Zweite Liga Süd eingeführt, womit die Hessenliga (fortan 1. Amateurliga Hessen) nur noch dritthöchste Spielklasse in Deutschland war.28 Damit spielten die Sportfreunde nur noch vierklassig. 1951 wurde die oberste hessische Spielklasse in „1. Amateurliga Hessen“ umbenannte, die Bezirksligen hießen fortan „2. Amateurliga Hessen“. In der Spielzeit 1951/52 übernahm Werner Heilig, bis dahin Ligaspieler der Frankfurter Eintracht, das Traineramt bei den Sportfreunden. Er war in jeder Beziehung ein vorbildlicher Sportsmann und die Spieler zog es unter seiner Regie freudig zum Training. Die Mannschaft profitierte von dem Können, dass er sich in langen Oberligajahren angeeignet hatte. Seine theoretischen Vorträge in der Spielersitzung und die taktischen Kenntnis sowie die Grundeinstellung, die er der Mannschaft vermittelte, führten zu sportlichem Aufschwung, allerdings reichte es bis 1954 nicht zu einem Spitzenplatz in der Liga. Im Zusammenwirken mit dem Kleingartenverein wurde eine Lichtleitung zum Sportplatz gelegt; die Kosten teilten sich der Sport- und der Kleingartenverein. Die Saison 1953/54 verlief gut, aber ein Quäntchen Glück fehlte. Die Speuzer wurden hinter Union Niederrad nur Zweiter. Schade, der Aufstieg zum Jubiläum wäre eine schöne Beigabe gewesen. 1954 wurde nicht nur Deutschland Weltmeister, sondern die Sportfreunde 04 feierten ihr 50jähriges Bestehen. Im Vorfeld wurde die Sportanlage modernisiert. Zur Finanzierung wurde u.a. ein zinsloses Darlehen aus Totomitteln des Hessischen Fußballverbandes aufgenommen. Das Vereinsheim wurde leicht aufgestockt und mit einem neuen Dach versehen, mit Schutt von der Autobahn wurde ein Wall gebaut und somit wurden erhöhte Stehplätze für die Zuschauer geschaffen, Toiletten und ein Geräteschuppen wurden 28 http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Hessenliga errichtet und die Vorderseite des Sportplatzes wurde neu mit Maschendraht eingezäunt. Im August 1954 unternahm die Ligamannschaft eine Spanienreise. Freundschaftsspiele in drei Städten wurden ausgetragen. Die Jugend wurde weiter erheblich gefördert, wobei auch die allgemeine Erziehung nicht außer Acht gelassen wurde. „Die Jugend ist unsere Zukunft!“ lautete schon damals das auch heute noch unverändert moderne und zutreffende Motto. Karl führte mittlerweile als Nachfolger als Arno Schittinger als Jugendleiter die Jugendabteilung an, mit tatkräftiger Unterstützung von Karl Müller als Cheftrainer und Franz Wöll, Otto Hesse und Heiner Markwart, die als Betreuer fungierten. Der erste Vorsitzende Heini Berghäuser formulierte in seiner Ansprache zum Jubiläum wie folgt: “50 Jahre für den FFV Sportfreunde 04 - das war Arbeit für die Ertüchtigung der Jugend, für den geliebten Sport, das war Pflichterfüllung zum Wohle des gesamten Sports. Das war Pionierarbeit, um den Fußball auf die Höhe zu bringen, auf der er heute steht. Zwei Weltkriege und deren schwere Folgezeiten haben den Verein in seinen Grundfesten nicht erschüttern können. Das zeugt von dem Geist, der in ihm lebt.“ Nach dem 50jährigen Jubiläum gelang das Vereinsschiff in ein geruhsameres Fahrwasser. Die turbulente Zeit war vorbei. Sportlich aber sollte es noch einmal aufwärts gehen – doch leider nur Speuzer 1954: hinten v.l.: 1.Vors. H.Berghäuser, Quade, Lautenschläger, A.Fischer, R.Jacobs, E.Betz, Wölfel, Spielausschuss Lang, Mitte: Becker, Rückert, Drenkwitz, vorne: Schmidt, Stahl, Müller für eine Saison. 1954/55 gelang es den Speuzern unter Trainer Karl Klug29 als Meister der 2. Amateurklasse die höchste hessische Amateurliga zu erreichen. Leider glückte der Klassenerhalt nicht; mit wenigen Punkten Rückstand mussten die FFV Sportfreunde als Drittletzter wieder den Gang in die 2. Amateurklasse antreten.30 Der Verein errang 1956/57 noch einmal die Meisterschaft in der 2. Amateurklasse, scheiterte aber in den Aufstiegsspielen an der 29 30 Aufsteiger 1961/62: M.Müller, B.Landmann, A.Steitz, W.Kullmann, L.Dauhttp://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04 tert, D.Ebling, H.Klusak, G.Richter, J.Hott, E.Wanka, L.Müller, Trainer Klug http://www.asc-neuenheim.de/ergebnisse/saison_1955-56/al1he55.htm SKG Sprendlingen. 1957/58 gelang zwar erneut eine gute Platzierung, aber der Titel wurde verpasst. Mit großzügiger Unterstützung der Stadt erfolgte in jener Saison der Bau neuer Umkleide- und Duschräume. 1960/61 mussten die Sportfreunde 04 dann sogar den Gang in die A-Klasse antreten, der aber in der Folgesaison sofort wieder korrigiert wurde. Verloren die Herrenteams also etwas den Anschluss, so entwickelte sich die Jugendabteilung der Sportfreunde umso besser. Unter Jugendleiter Siegfried Kuhles nahmen zwischen 10 und 12 Jugendteams an den Punktrunden teil. Häufig beendeten die Speuzer-Teams die Punktrunde als Meister. Mancher Jugendleiter aus den Großvereinen blickte neidisch auf unsere Jugendarbeit, die ihren Höhepunkt Mitte der 60er Jahre erreichte. 1959/60 wurde die AJugend der Speuzer Frankfurter Kreismeister.31 1965/66 klappte der ganz große Wurf. Mit einem hohen 7:0-Sieg über Olympia Kassel wurde auf eigenem Platz der Titel des Hessenmeisters der A-Jugend eingefahren. In der Kreismeisterschaft hatte das Team zuvor die Eintracht auf den zweiten Platz verwiesen.32 Am Spielfeldrand standen damals die „Einkäufer” der Großvereine. In der Folge D1-Jugend 1956/57: Leider sind keine Namen bekannt. wechselte Ernst Abbé zur Eintracht. 1966/67 erkämpfte die A-Jugend noch einmal die Vizemeisterschaft des Kreises Frankfurt. Neben Siegfried Kuhles waren Karl Kaufmann, Franz Wöll und Heiner Hirschhäuser die sehr erfolgreichen Jugendbetreuer in den 60er Jahren. 1968 wurde der Bau einer vereinseigenen Kegelbahn in Angriff genommen. Trotz Bedenken einiger Vereinsmitglieder bezüglich der Kostenbelastung wurde die Kegelbahn in nur vier Monaten fertiggestellt und konnte in Betrieb genommen werden. Die Einnahmen der Kegelbahn halfen dem Verein durchaus weiter in den Folgejahren. VI. Die 70er Jahre bis zum 80jährigen Jubiläum Ab 1970 spielte die erste Mannschaft mit wechselndem Erfolg in der Bezirksliga. Der Aufstieg in die Gruppenliga blieb verwehrt. Außerdem wurde 1970 die Soma gegründet. 31 32 http://www.eintracht-frankfurt.de/fileadmin/upload/sportarten/Fussball/Historie/Bilanz%20EintrachtJugend.pdf http://www.eintracht-frankfurt.de/fileadmin/upload/sportarten/Fussball/Historie/Bilanz%20EintrachtJugend.pdf War vor 1971 Arthur Bock kontinuierlich erster Vorsitzender des Vereins gewesen, wechselte diese Position in den 70er Jahren häufig. 1971 wurde Karl Müller sen. zum ersten Vorsitzenden gewählt, 1973 wurde er von Peter Koffmann abgelöst, um 1974 als zweiter Vorsitzender gemeinsam mit Heinz Merkh als erstem Vorsitzenden wieder die Vereinsführung zu übernehmen. Der Posten des zweiten Vorsitzenden war mit Satzungsänderung Anfang Januar 1974 so umgestaltet worden, dass er den Verein ebenfalls offiziell vertreten konnte. 1975 wurde dann Karl Müller wieder erster Vorsitzender und blieb es bis 1981. Paul Lienekämper (1975-1977), Wilhelm Langenhagen (1977-1979), Klaus Trost (1979-1980) assistierten ihm als zweite Vorsitzende. 1974 feierten die Speuzer ihr 70jähriges Bestehen mit einem großen Festumzug durch das Gallusviertel. Im Festzelt auf dem Sportgelände ging es hoch her. 1976 wurde in Eigenhilfe auf dem Sportplatzgelände das – noch heute dort stehende - “Haus der Jugend” errichtet. Viele Stunden wurden von freiwilligen Helfern geopfert, um aus einer alten Baubaracke etwas zu machen, was sich sehen lassen konnte. 1977 wurde der Sportplatz neu hergerichtet. Mit Unterstützung der Stadt und dem Sport- und Badeamt wurde ein neuer Hartplatz erbaut, 1978 wurde dank der Initiative von Klaus Bossmann und mit Hilfe vieler Freiwilliger auch das Vereinsheim runderneuert. 1977/78 musste die erste Mannschaft unter Trainer Kirchheim den Abstieg aus der Bezirksliga hinnehmen. Zehn Spieler, einschließlich des späteren Uerdinger Pokalhelden Wolfgang „Würstchen“ Schäfer, der über Griesheim 02 und Rot Weiß Frankfurt den Weg in Erste Mannschaft 1979/80 den Profi Fußball zu Union Solingen fand, verließen daraufhin den Verein, so dass eine ganz junge Mannschaft wird mit vielen Spielern aus der von Manfred Czarnowski trainierten AJugend das Unternehmen Wiederaufstieg in Angriff nahm. Werner Burggraf, Czarnowski und Manfred Müller als Spielauschuss übernahmen die Herrenmannschaft, die im Entscheidungsspiel gegen den VfR Bockenheim mit 2:3 knapp den Aufstieg verpasste (siehe Bild auf der vorhergehenden Seite: hinten v.l.: Trainer Burggraf, U.Caspari, M.Förster, U.Wolf, G.Glatzki, Th.Janson, R.Haak, M. Müller, M.Czarnowski, vorne v.l.: G.Wanka, S.Bertino, D.Carter, M.Sobanski, A.Petchanatz, M.Pfisterer, H.Rosalewki). Hans Peter Boy wechselte 1977 aus der Jugend der Speuzer zur Eintracht33, mit deren BJugend er 1980 das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auf Schalke mit 2:1 gewann.34 Der Aderlass bei der Jugend ging am Verein nicht vorbei. Die A-Jugend musste 1979/80 als siegloser Tabellenletzter mit nur drei Punkten den Abstieg aus der Landesleistungsklasse (Süd) hinnehmen.35 Manfred Czarnowski und Co-Trainer Dietmar Neske trainierten die erste Mannschaft bis 1981/82, dann übernahm Günter Schott, dem 1984 Peter Pieroth als Übungsleiter nachfolgte. Die erste Mannschaft fand sich durchgehend in oberen Tabellenregionen wieder, der große Wurf gelang jedoch nicht. 1984/85 wurde der erste Platz nur um Haaresbreite verfehlt. Im Vorstand war Karl Müller sen. 1981 ausgeschieden. Der zweite Vorsitzende Reinhold Eisenkrätzer übernahm das Amt, Gerhard Richter (1981-1984) und Hans Arnrich (1984-1985) fungierten als Stellvertreter. Das 80jährige Jubiläum wurde 1984 mit einer zehntägigen Sportwerbewoche gefeiert. Bei der einleitenden Akademischen Feier spielte das Herchenröder-Quartett auf. Das Festzelt war während des Jubiläums immer gut besucht und auch die sportlichen Veranstaltungen lockten viele Zuschauer an. Während der gesamten Festwoche waren die Tanzkapellen “Pasepartou” und “Bambinos” im Festzelt im Einsatz. VII. 1985 bis zur Jahrtausendwende In der Jahreshauptversammlung 1985 wurden Helmut Kröner mit der Goldenen Ehrennadel, Manfred Czarnowski und Dietmar Neske mit der Silbernen Nadel und Anton Lex mit der Leistungsnadel geehrt. Der bisherige Jugendleiter Wilfried Krause wurde Zweiter Vorsitzender, Manfred Czarnowski übernahm das Amt des Jugendleiters. Die früheren Speuzer-Jugendspieler Achim Völker (schon 1983 als B-Jugendlicher Deutscher A-JugendMeister mit der Eintracht36), Marijan Vucak (1986 als Spieler von Hessen Kassel bei einem 33 34 35 36 http://eintracht-archiv.de/boy.html http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_der_B-Junioren_1979/80 http://www.fc-schwalbach.de/HF/80.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_der_A-Junioren_1982/83 Autounfall verstorben37) und Richard Walz (später Profi u.a. bei Fortuna Düsseldorf) wurden mit der A-Jugend der Frankfurter Eintracht Deutscher A-Jugend-Meister. Die Renovierung der Kegelbahn und des Jugendhauses sowie laufende Reparaturen an der Heizanlage für die Gaststätte und Kegelbahn sowie die Bezahlung der Trainer – 1985 wurden für Jugend- und Seniorentrainer monatlich DM 1.760 aufgewendet – belasteten die Vereinskasse. 1986 erwirtschaftete der Verein einen fünfstelligen Fehlbetrag. Das führte – zwangsläufig – zu einer veränderten Vereinspolitik. Etatplanung und Ausgabenpolitik wurden neu geordnet; 1987 wurde der Verein zunächst wegen zu hoher Umsätze zur Entrichtung von Gewerbe- und Körperschaftssteuer veranlagt – zum Glück wurde die Steuer später annulliert. 1987 erfolgte außerdem für rund DM 10.000 die Umstellung des Heizungssystems für die Kegelbahn/Gaststätte von Heizöl auf Flüssiggas. 1987 wurde die Installierung der Kunstrasenplatzanlage mit Renovierung des Außenfeldes wurde in Angriff genommen. Dank gilt Gerhard Wenderoth, Ehrenmitglied des Vereins und Schirmherr der 80-Jahr-Feier, der bei den städtischen Behörden die entscheidenden Weichen gestellt hatte. Der Schuldenberg drückte den Verein aber erkennbar, finanzieller Spielraum war kaum vorhanden. Sportlich ging es dafür wieder aufwärts. Die erste Mannschaft belegte 1986/87 den dritten Tabellenplatz. Nur vier Punkte fehlten zum Titelgewinn – die Reserve holte in ihrer Klasse den Meistertitel. Spielausschussvorsitzender war Michael Pfisterer, zweiter Spielausschuss und Trainer der Reservemannschat Günter Schott. 1987 gewann die erste Mannschaft außerdem den seit 1985 ausgetragenen Sparkassencup, einem Turnier an dem alle Vereine aus dem Stadtgebiet Frankfurt teilnehmen, nach einem erfolgreichen Elfmeterschießen im Finale. Bei der Weihnachtsfeier 1987 wurde Karl Müller sen. zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Außerdem fand 1987 zum ersten Mal der „Speuzer-Fasching“ statt! 1988 gab es wieder Veränderungen im Vorstand. Wilfried Krause kandidierte nicht mehr für den Vorsitz. So wurde Richard Hofstetter, der erst vor kurzem dem Verein beigetreten war, zum zweiten Vorsitzenden gewählt, nachdem er sich der Versammlung kurz mit seinem beruflichen Werdegang vorgestellt hatte. Manfred Czarnowski und Dietmar Neske blieben Jugendleiter und stellvertretender Jugendleiter. wurden in ihren Ämtern als Jugendleiter und stellv. Jugendleiter bestätigt. Hans Arnrich übernahm den ersten Spielausschuss, der bisherige Spielausschussvorsitzende Michael Pfisterer rückte ins zweite Glied. Ein Kassierer wurde zunächst nicht gefunden; diesen Posten wollte augenscheinlich bei dem finanziell angeschlagenen Verein niemand übernehmen. Aber auch das Team auf dem Feld veränderte sich stark. Günter Wölfel, langjähriger Mannschaftskapitän und Abwehrrecke Rolf Klandt wechselten zur Soma. Die Jugendlichen 37 http://www.eintracht-archiv.de/vucak.html Mike Horvath, Joachim Schaubeck und Rainer Oldendorf schafften den Sprung in die erste Mannschaft. Langwierige Verletzungen der Leistungsträger Oliver Hesse, Ralf Reinhardt, Markus Schüttler und Tilo Knauf konnten weggesteckt werden, und es wurde ein Mittelfeldplatz erreicht. In der Jugend wurde eine Moskito-Mannschaft gegründet, mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern. Kurzfristig wurde die Zeitschrift “Gallus/ Gutleut/aktuell” mit einer Auflage von 14.000 Stück aus der Taufe gehoben. Nach dem Ausscheiden von Reinhold Eisenkrätzer aus dem Vorstand 1991 wurde die Zeitschrift wieder eingestellt, weil Eisenkrätzer das Copyright für sich in Anspruch nahm. Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war sicher die Fahrt der Jugend in die USA vom 16. August bis 13. September 1988. 26 Vereinsmitglieder machten sich unter der Leitung von Richard Hofstetter im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung an der amerikanischen Westküste im Raum San Diego und Los Angeles auf; die Jugendlichen waren in Gastfamilien untergebracht. Dort wurde ein umfangreiches Programm wurde absolviert. Neben den obligatorischen Fußballspielen gegen verschiedene Youth-Soccer-Clubs wurde viel Zeit auf das Kennenlernen des Landes gelegt, inklusive eines Abstechers nach Tijuana/Mexiko. Für die Jugendlichen war es ein überwältigendes Erlebnis, Amerika mit seinen gigantischen Ausmaßen und Monumentalwerken kennen zu lernen. Zum Besichtigungsprogramm gehörten u. a. SeaWorld sowie der Balboa-Park in San Diego mit seinen über 30 Museen aus allen Kultur- und Lebensbereichen. Die Saison 1988/89 verlief extrem schlecht. Mangelnde Disziplin, Platzverweise, langwierige Verletzungen und Kommunikationsprobleme zwischen Trainer und Mannschaft führten dazu, dass in der Vorrunde nur zehn Zähler geholt wurden. Gerade so sprang das Team dem Abstieg von der Schippe. Eine turbulente Jahreshauptversammlung am 30. Juni 1989 führte erneut zu einigen Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstandes. Auf Betreiben mehrerer Mitglieder, die schon früher aktiv in der Vereinsführung tätig waren, erfolgte eine außerplanmäßige Vorstandswahl. Aber Reinhold Eisenkrätzer wurde mit knapper Mehrheit als Vereinsvorsitzender bestätigt. Uwe Korndörfer übernahm den Posten des zweiten Vorsitzenden, Wolfgang Schirmer wurde Kassierer und Erhard Heeg wieder Jugendleiter. Mehrere Vorstandsmitglieder wurden nicht von der Jahreshauptversammlung bestellt, sondern erst nachträglich durch den geschäftsführenden Vorstand berufen. Noch im Jahr 1989 wurde eine neue Flutlichtanlage von der Firma Taunus-Elektrik installiert, was die Finanzen des Clubs trotz hoher Zuschüsse noch weiter belastete. In der Saison 1989/90 wurde auch der Kunstrasen erneuert, der nach langer Umbauzeit mit „Heimspielen“ auf fremden Plätzen im Frühjahr 1990 endlich fertig gestellt werden konnte. Sportlich war auch die Saison 1989/90 ein Fiasko. Die Mannschaft konnte sich nicht mehr zusammenraufen und rutschte aus der bisherigen A-Klasse in die neue A-Klasse ab. Auch wenn der Name wegen der Umbenennung der Spielklassen in Hessen derselbe blieb, war es ein Abstieg! Erneut konnte die Mannschaft den Ausrutscher umgehend kompensieren und stieg 1990/91 unter der Verantwortung des neuen Spielertrainers “Würstchen” Wolfgang Schäfer (DFB-Pokalsieger und Siegtorschütze mit Bayer Uerdingen 1985) auf Anhieb in die Bezirksklasse auf. Für die Aufstiegsmannschaft spielten u. a. P.Schreiber, R.Pausch, G.Klug, S.Sini, K.Schwarz, W. und Thomas Lichtner, H.Müller A.Stilger, Jochen Schaubeck, Frank Weber, Th.Janson, U.Schreiber, H.Schubert, Oliver Hesse und Schäfer als Spielertrainer. Mit dem Ausstieg von Reinhold Eisenkrätzer aus dem Vorstand und dem Verein 1991 kehrte wieder mehr Harmonie in den Verein ein. Günter Wölfel wurde am 1. März 1991 erster Vorsitzender, Uwe Korndörfer blieb der Stellvertreter. Mit Unterstützung vieler Vereinsmitglieder wurde das Haus der Jugend (Pavillon) von Grund auf neu gestaltet. Alle Fassaden, der Fußboden und die Heizanlage wurden ausgewechselt. Es blieb quasi nur das Fundament unangetastet. Auch das Dach der Vereinsgaststätte/Kegelbahn wurde erneuert – und das alles in Eigenarbeit der Mitglieder ohne Beauftragung von Fachfirmen. Dem neuen Vorstand gelang es in kurzer Zeit, den Schuldenstand des Vereins spürbar zu senken. Die Doppelbelastung durch Beruf und Verein zwangen Günter Wölfel 1993 ins zweite Glied zurückzutreten, ohne aber wirklich merklich seine Aktivitäten einzuschränken. Uwe Korndörfer übernahm den Vereinsvorsitz. Helmut Jessberger übernahm die Trainerposition. Die Festwoche zum 90jährigen Vereinsjubiläum 1994 dauerte diesmal gleich zwölf Tage (2. bis 13. Mai), das Programm war überwältigend. Beginn der Festlichkeiten war die akademische Feier im großen Saal der Versöhnungsgemeine in der Sondershausen Straße. Mehr als 120 geladene Gäste waren erschienen; der hessische Kultusminister Hartmut Holzapfel übernahm die Schirmherrschaft über die Feierlichkeiten. Der stellvertretende Kreisfußballwart Dieter Hinkel ehrte mit Hans Hack, Erhardt Heeg, Helmut Kröner, Albert Lang, Anton Lex, Jürgen Marschner, Wolfgang Schirmer und Karl Heinz Stöhr verdiente Vereinsmitglieder. Bei herrlichem Sommerwetter waren die Hauptveranstaltungen mit den Gruppen Steps und Fab Four, der internationale Abend sowie der Auftritt der Alp`l Buam ein voller Erfolg. Die 1. Mannschaft belegte in der Saison 1993/94 zunächst unter Trainer Helmut Jessberger, den 12. Platz in der Bezirksliga Frankfurt mit 29:39 Punkten und 67:74 Toren, die 2. Mannschaft wurde 4. der Tabelle mit 35:25 Punkten und 89:61 Toren. Die A1-Jugend schaffte unter der Leitung von Trainer Alex Petschanatz und Betreuer Rene Rudroff durch den Sieg beim Aufstiegsturnier in Borken ungeschlagen den Bezirksligaaufstieg. Auf einer harmonischen Jahreshauptversammlung wurde 1995 der Vorstand neu gewählt. Uwe Korndörfer wechselte in den Spielausschuss, Erhard Heeg wurde erster Vorsitzender, Günter Wölfel blieb zweiter Vorsitzender. Jürgen Müller und Manfred Steitz übernahmen die Jugendleitung. Der Schuldenabbau hatte weiterhin oberste Priorität. Die Wirtschaftsräume wurden in Eigenregie renoviert, der Umkleidetrakt erhielt einen neuen Anstrich. Die erste Mannschaft schaffte 1994/95 mit Michael Thurk (siehe Bild unten, hinten Zweiter von rechts) im letzten Jahr vor seinem Wechsel zu Oberrad den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Die Reserve wurde Fünfter in ihrer Liga mit 35:21 Punkten und 81:66 Toren. Trainer war auch in dieser Saison Helmut Jessberger (stehend ganz rechts im obigen Bild). Die A1-Jugend belegte in der Bezirksliga Platz 7. Die Soma 70 feierte ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Turnier und Livemusik im Festzelt auf dem Speuzer-Platz. Unter der Leitung von Jürgen Marschner, Günter Wölfel, Heinz "Fitte" Schmidt und Karl Heinz "Schwager" Schüßler wurde die Veranstaltung ein voller Erfolg. Das Jahr endete traurig, nämlich mit dem Tod zweier langjähriger und verdienter Vereinsmitglieder. Am 6. September verstarb der langjährige Vorsitzende Karl Müller sen. nach langer Krankheit und am Nikolaustag erlag Jürgen Marschner auf dem Vereinsgelände einem Herzinfarkt. 1996 wurde das Dach des Hauses der Jugend in Eigenregie renoviert. Der Verein übernahm auch die Platzpflege von der Stadt Frankfurt in Eigenregie, die Stadt zahlt seitdem Zuschüsse. Mit Heinz Löffler wurde ein Vereinsmitglied gefunden, der bereit war die Aufgabe des Platzmeisters zu übernehmen und diese Aufgabe bis zu seinem Tod im Jahr 2012 sechzehn Jahre lang hervorragend erfüllte. Die erste Mannschaft entging nur knapp dem Abstieg in die A-Klasse durch den Sieg in der Relegation gegen die TSG Frankfurter Berg. Nach einem 3:2 Hinspielerfolg erzielten im Rückspiel Lichtner (3) Stilger (3) Schwarz (2) und Weber die Treffer zum deutlichen 9:1-Sieg. Während der Saison gab Helmut Jessberger auf eigenen Wunsch das Traineramt ab, sein Nachfolger wurde Dennis Carter. Die A1-Jugend schaffte als Achter abermals den Klassenerhalt. Die E1 wurde Vizemeister ihrer Spielgruppe. Auch in der Saison 1996/97 musste die erste Mannschaft zum Klassenerhalt die Relegation bemühen. Diesmal hieß der Gegner Schwarz Weiß Griesheim. Die Spiele wurden mit 3:0 und 5:2 gewonnen Torschützen beim 5:2 Sieg auf dem Speuzerplatz waren Lichtner (4) und Sustic. Vor den Spielen hatte Dennis Carter das Traineramt abgegeben. Der neue und in den Relegationsspiele noch erfolgreiche Coach hier Ehlert. Die SOMA 70 veranstaltete in Gedenken an Jürgen Marschner das 1. Jürgen-Marschner-Gedächtnisturnier. Die D2-Jugend wurde Meister, die B-Jugend mit Trainer Rainer Oldendorf nahm an einem Turnier in Spanien teil. In der Saison 1997/98 stieg die 1. Mannschaft als Tabellenletzter der Bezirksliga Frankfurt in die Kreisliga A ab. In der Jugendabteilung traten der 1. und 2. Jugendleiter zurück. Nachfolger wurden Manfred Czarnowski als Jugendleiter und Murat Uzun als Stellvertreter. Die Heizung der Kegelbahn und der Gaststätte wurden für ca. DM 16.000 modernisiert. Winfried Kraus starb im Alter von 63 Jahren. 1998/99 belegte die erste Mannschaft unter Trainer Georg Reining den 5. Platz in der AKlasse. Die C1-Jugend wurde Meister der Kreisklasse. Bei der Jahreshauptversammlung 1999 wurde der Vorstand weitgehend bestätigt. Rainer Oldendorf wurde zum Spielleiter, Gerhard Richter zu seinem Stellvertreter gewählt. Die Renovierung der Vereinsgaststätte wurde begonnen. Da abermals alles in Eigenregie gemacht und auf die Beauftragung von Firmen verzichtet wurde, dauerte die Renovierung bis in das Jahr 2000 hinein. Die Eröffnung wurde mit einer großen Party gefeiert. Neuer Wirt wurde Rainer Oldendorf. Die Kosten der Renovierung beliefen sich auf ca. DM 50.000. Die erste Mannschaft belegte in der A-Klasse 1999/2000 unter Georg Reining Platz 9. 1999 brachten es die Sportfreunde 04 zu zweifelhaftem Ruhm, als sie wegen Ausschreitungen bei einem A-Jugend-Spiel in einem Spiegel-Artikel über Gewalt im Fußballsport Erwähnung fanden.38 VIII. Das neue Jahrtausend 2001 konnte ein neuer Vorstand erst im zweiten Anlauf gewählt werden. Auf der ersten Versammlung hatte kein Kandidat die erforderliche Mehrheit der Stimmen erhalten. Die Wunschkandidaten waren nicht zur Wahl angetreten. Am 4. Mai 2001 wurde dann Rainer Oldendorf zum ersten Vorsitzenden gewählt, der dieses Amt runde zehn Jahre erfolgreich ausübte. Gerhard Richter übernahm den Spielausschuss mit Peter Greil. Holger Eichmann wurde Stellvertreter von Manfred Czarnowski als Jugendleiter. Die erste Mannschaft wurde 2000/01 weiterhin von Georg Reining trainiert und wurde mit 31 Punkten und 62:82 Toren Zwölfter. 38 http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=15013501&aref=image020/E9944/ SCSP199904400720075.pdf Im Sommer 2001 wurde der Kunstrasenbelag ausgetauscht, Rainer Oldendorf übernahm den Trainerposten der ersten Mannschaft. Die gemeinsame Weihnachtsfeier des Gesamtvereins im Saal der Kirche der Friedengemeinde war ein großer Erfolg. Die erste Mannschaft blieb unter Ihren Möglichkeiten und belegte in der Kreisliga A den 8. Platz mit 38 Punkten und 72:68 Toren. Die Reservemannschaft wurde erstmals seit 14 Jahren wieder Meister. Die A1-Jugend wurde 2001/02 Kreismeister und Pokalsieger, verpasste aber den Aufstieg im Aufstiegsturnier knapp. Viele Spieler aus der Meistermannschaft wurden in der Folgezeit in die erste Mannschaft integriert. 2002/03 übernahm Stefan Fliess den Trainerposten bei der ersten Mannschaft, wurde aber schon bald durch Helmut Jessberger ersetzt. Während die Reserve erneut Meister wurde, belegte die erste Mannschaft den elften Rang in der Kreisliga A mit 31 Punkten und 51:85 Toren. Im Alter von 62 Jahren starb Anton Lex, Mitbegründer des Speuzerspiegels und langjähriges Vorstandmitglied. Außerdem verstarb der langjährige Spielausschuss Albert „Menne“ Lang im Alter von 87 Jahren. Der Vorstand wurde 2003 komplett wiedergewählt, nur der stellvertretende Kassierer Peter Baotic wurde durch Manuela Hoffmann ersetzt. Der Schuldenabbau praktisch vollzogen. Die Soma70 gewann zum dritten Mal in Folge das SomaTurnier der SG Westend und kann seither den Wanderpokal ihr Eigen nennen. 2003/04 zeichnete sich im Jugendbereich durch die Gründung einer MädchenMannschaft aus. Außerdem hatten die Speuzer in diesem Jahr zehn Jungen-Teams im Spielbetrieb. Die erste Mannschaft wurde mit 66:89 Toren und 36 Punkte Zwölfter der Kreisliga A. In der A-Jugend (siehe Bild links) mit Trainer Manfred Czarnowski und Co-Trainer Philippe Boutinot standen mit Oliver Vickovic (stehen Mitte), Marco Schad, Franco Puglisi, Gassen Troudi (unten von links) und Jürgen Löffler (unten ganz rechts) Spieler, die später lange Jahre Leistungsträger der Senioren-Teams des Vereins sein sollten. 2004/05 stieg die erste Mannschaft anfangs mit Trainer Rainer Oldendorf, später mit Wolfgang Schäfer, als Vizemeister der Kreisliga A hinter dem SV Griesheim-Tarik in die Bezirksliga auf. Muhamed „Mo“ Aliaj wurde mit 41 Toren Torschützenkönig, Kristijan Cikac traf immerhin 28mal. 116:35 Tore bei 68 Zählern aus 34 Spielen konnten sich sehen lassen, im entscheidenden Relegationsspiel gegen JUZ Fechenheim siegte man gleich mit 7:1. Erste Mannschaft 2004: hinten v.l.: Wolfgang Krönung, Alpha Badjia, Achim Klug, Dirk Spahn, Spieler-trainer Wolfgang Schäfer, Harry Hofmann, Frank Weber, Mario Lamprecht, Fouad Serrad; unten v.l.: Diego Bono, Muhamet Aliaj, Yusuf Eskici, Frank Schneider, Christoph Gerigk, Jürgen Bindenwald, Yassin Youssaffi 2005/06 Michael Manfred übernahm Weiß von Czarnowski den Posten des Jugendleiters; Michael „Micky“ Bauer wurde Trainer der ersten Mannschaft. Die legte einen klassischen Fehlstart in die Saison hin und stand zur Halbzeit der Saison weit abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz. Rainer Oldendorf übernahm als Trainer, und der Anschluss wurde mit fünf Siegen in Folge geschafft. Dennoch musste bis zum letzten Spieltag gezittert werden, ehe durch ein 3:3 zu Hause gegen Meister Sp.Vgg. Griesheim 02 der Klassenerhalt gesichert wurde. Mit 40 Punkten und 69:85 Toren stand man einen Punkt vor dem SV Niederursel, der in die Abstiegsrelegation musste (und dort den Klassenerhalt schaffte). Die E-Jugend nahm Ostern 2006 an einem internationalen Turnier in Tossa de Mar an der Costa Brava (Spanien) teil. Auch 2006/07 fanden sich die Sportfreunde in der unteren Tabellenhälfte wieder. 67:86 Tore und 36 Zähler bedeuteten Rang 13 in der Endabrechnung. Bester Torschütze war mit 17 Treffern Jürgen Löffler. 2007/08 sah es dann deutlich besser aus. Zwar konnten der KSV Tempo und der 1.FC Rödelheim souverän vorne weg marschieren, aber am Ende reichte es punktgleich mit Heddernheim (52 Punkte, 76:57 Tore) zum vierten Rang. Löffler war 22mal erfolgreich. Im Frühjahr 2007 wurden auf dem Sportgelände Sitze sowie die „Hütte“ für den Verkauf von Getränken außerhalb der Gaststätte in Eigenregie errichtet. Die FFV Sportfreunde waren einer der Unterzeichner des Gallus-Kodex gegen Rassismus im Fußball, Sport und Alltag,39 der am 24. September 2007 verabschiedet wurde, und der Verein beteiligte sich mit vielen anderen an dem gleichnamigen Kooperationsprojekt, das mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt 2006 und dem Integrationspreis 2007 des DFB ausgezeichnet wurde.40 39 40 http://www.gallus-gibt-gast.de/files/gallus-kodex_toleranz-respect-fairplay.pdf http://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Panorama-2/DFB-Integrationspreis-fuer-Gallus-Projekt6005.html In der Saison 2008/09 belegte die von Trainer Dennis Carter trainierte erste Mannschaft einen sicheren Mittelfeldplatz. 43 Zähler bei 72:62 Toren bedeuteten Rang 6. Die Reserve wurde in der Kreisklasse B, Gruppe 2, unter Trainer Hagen Meier Fünfter (86:77 Tore, 42 Punkte). Die C1-Jugend mit den Trainern Jürgen Hotz und Malte Reiß verpasste nach einem 1:2 bei SW Griesheim knapp den Aufstieg in die Kreisliga; am Ende wurde man hinter Eschersheim 09 und der DJK Schwarz Weiß Dritter der Kreisklasse Gruppe 3. 2009 legte Rainer Oldendorf nach Unstimmigkeiten das Vorstandsamt nieder. Sein Nachfolger wurde Hein „Fitte Schmidt“. Als Jugendleiter folgte Malte Reiß auf Michael Weiß. Spielausschuss war Drago Toumpas. Die erste Mannschaft landete 2009/10 mit 53 Punkten und 69:51 Toren einmal mehr im Vorderfeld der Tabelle (5. Platz). Die Reserve belegte Rang 10 in der Gruppe 2 der Kreisliga B. Leider mussten wir wegen Spielermangel in dieser Saison die A-Jugend kurz vor Saisonende zurückziehen, womit auch das letzte Jugendteam sich aus der Kreisliga verabschieden musste. 2010/11 war die letzte Saison von Dennis Carter als Trainer der ersten Mannschaft. Lange musste um den Klassenerhalt gezittert werden, erst eine Serie in der Rückrunde vertrieb das Abstiegsgespenst. 82:98 Tore und 40 Punkte reichten am Ende für Platz 10. 92:85 Tore und 49 Zähler bedeuteten für die zweite Mannschaft Rang 9 in der Abschlusstabelle der Kreisklasse Gruppe B. Die C1-Jugend mit den Trainern Malte Reiß und Dieter Hoffmann zogen im Kampf um den Titel der Kreisklasse nur knapp den Kürzeren gegen den Nachbarn TSKV Türkgücü und wurden Zweiter der Kreisklasse Gruppe 1. Die E1-Jugend wurde Dritter ihrer Kreisklassengruppe hinter den Griesheimer Clubs von der Sp Vgg. 02 und Tarik. 2011/12 übernahm zunächst Uwe Eckerl das Traineramt von Dennis Carter, während der Saison löste Frank Weber Hagen Meier als Reserve-Coach ab. Die erste Mannschaft brauchte einige Zeit, um sich an den neuen Trainer zu gewöhnen, schaffte letztlich aber als Zehnter mit 75:91 Toren und 36 Punkten doch noch souverän den Klassenerhalt. Die letzten drei Spiele wurden dabei mit Pauken und Trompeten gewonnen (6:2 gegen Tempo, 5:1 bei Croatia und 5:0 gegen Makkabi). Die zweite Mannschaft konnte lange von der Teilnahme an der Aufstiegsrelegation träumen. Leider machte der bereits feststehende Meister Germania Enkheim 2 am letzten Spieltag noch ernst und gewann bei den Sportfreunden mit 5:0, so dass Heddernheims und Fechenheims Reserve noch auf Platz 2 und 3 vorrücken konnten. Sehr erfolgreich war das Jahr für die Jugendabteilung. Die B1-Jugend mit den Trainern Ugur Cigdem und Malte Reiß wurde unangefochten Meister der Kreisklasse Gruppe 1. Das Team schaffte es saisonübergreifend 100 Wochen in Liga-Heimspielen ungeschlagen zu bleiben. Erst 2012/2013 setzte es – mittlerweile in der Kreisliga - gegen Oberrad mit 0:1 wieder eine Niederlage. Die C1-Jugend mit Trainer Martin Lux wurde 2011/2012 zwar knapp hinter der SG Harheim/Bonames nur Zweiter, aber da weder Harheim noch Bonames für die Saison 2012/2013 eine C-Jugend meldeten, stieg auch die C1 in die Kreisliga auf. Knapp gescheitert waren hingegen die E2-Jungs mit Dieter Stiefvater und Michael Cierzniak als Trainern, die punktgleich mit dem FV Eschersheim Dritter wurden; Heddernheim wurde Meister und stieg in die Kreisliga auf. Die E1-Jugend mit den Trainern Drago Toumpas und Hans Arnrich fuhr über Ostern 2012 wieder nach Spanien in die Nähe von Barcelona und nahm dort an einem internationalen Turnier teil. B-Jugend Kreismeister 2011/12: hinten v.l.: Trainer Ugur Cigdem, Mirza Jakupovic, Dimi Mennis, Ivan Juric, Edvin Berovic, Tolga Rüzgar, Belmin Berovic, Pascal Greb, David Boscolo, Dominik Scuric, Trainer Malte Reiß, vorne v.l.: Agi Dandanis, Samir Fatchat, Jan Mäuser, Sammy Dogan, Tomo Toumpas, Milo Jevtic, Caner Gürsoy, Niko Gouziotis, Marcel Encomienda, Mike Faust, Isko Akyol Der langjährige Platzmeister, Jugend- und Reservetrainer der Speuzer, Heinz Löffler, erlag am 26. Juni 2012 seinem Krebsleiden. Im Sommer 2012 wurde unter Leitung von Hans Arnrich das Jugendhaus/Pavillon saniert, indem die Außenwände und die Dämmung erneuert wurden. 2013 folgte der Innenausbau des sog. „Eismann“-Raums, bei dem sich Kurt May und Drago Toumpas als Baumeister hervortaten. 2012 gewannen die Speuzer den „Klimatisten“Wettbewerb des Hessischen Sozialministeriums41,42 und belegten hessenweit Platz 7 beim DFB-Umweltcup, zwei Wettbewerben, bei denen es um den Umweltschutz ging. Im Frühjahr 2013 richteten die FFV Sportfreunde erstmals ein Nachwuchsturnier für Mädchen-Teams (U15) aus, an dem viele Top-Teams teilnahmen. Sieger wurde der 1.FC Saarbrücken. Faschings-Cup (Rückrundenvorbereitung an Fasching für D- bis A-Junioren), Speuzer-Cup (Saisonabschlussturnier für alle Altersklassen) sowie Leistungsturniere für U9 bis U11 wurden ab 2009 unter der Regie des stellvertretenden Jugendleiters Holger Eichmann regelmäßig ausgerichtet und konnten regelmäßig mit hochklassigen Teilnehmerfeldern aufwarten. 41 42 http://www.landessportbund-hessen.de/news-archiv/4-sportinfra/ http://www.hessenmagazin.de/news-ticker/1-aktuelles/1143-klimatisten-projekt-mit-vereinten-kraeften-fuersklima-aktiv