Echo Klassik für - Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein

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Echo Klassik für - Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Foto-Credit BVMI/Markus Nass
2 / 2011
Presbyteriumswahl
2012
Mühlheim seit 1945
Die Keupstraße
Echo Klassik für
Christoph Spering
2|3
Willkommen
Die Evangelische Kirche ist demokratisch von unten nach oben aufgebaut. Deshalb informieren wir
in dieser Ausgabe ausführlich über die Wahlen zum
Presbyterium, die im kommenden Februar stattfinden (s. Seite 14 ). Außerdem sprechen wir ein Thema an, das in unserer Gesellschaft oft verschwiegen wird, aber doch sehr präsent ist: Depressionen
(s. Seite 24). Dazu wird es auch einen Gesprächsabend im Januar geben. Sehr gefreut haben wir uns
darüber, dass unser Kantor, Kirchenmusikdirektor
Christoph Spering, den Klassik-Echo gewonnen
hat. Lesen Sie das Interview mit ihm (s. Seite 10).
Leider haben wir noch keine/n Entlastungspfarrer/in
für unsere Superintendentin Pfarrerin Andrea
Vogel gefunden. Aber wir hoffen, dass im neuen
Jahr die Stelle besetzt werden kann.
In 2012 wird es auch eine neue Gottesdienstform
in unserer Gemeinde geben, den sogenannten
„Abendgottesdienst“. Er findet immer am letzten
Sonntag im Monat um 19 Uhr in der Luther­kirche
(Adamsstr. 47) statt. Falls Sie unsere bisherigen
Gottesdienste als langweilig oder nicht zeitgemäß
empfunden haben, versuchen Sie es doch mal mit
dem „Anderen Gottesdienst“ (s. Seite 5)
Im Internet finden Sie diesen und ältere
Gemeindebriefe unter
www.kirche-koeln-muelheim.de
Ihr Redaktionsteam
Foto: bierbass.art
Liebe Gemeindemitglieder!
Inhalt
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Impressum: die brücke
Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Wallstraße 93, 51063 Köln
V.i.S.d.P.: Pfarrer Klaus Müller
Layout und Satz: bierbass.art - Druck: Schüller Druck GbR
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Willkommen
Andacht
Gottesdienstplan
Der andere Gottesdienst
Einladung Mittendrin
Mülheimer Advent
Mitmachen KiGo
Andacht
Termine
Vorsorgevollmacht
Nachrichten
Interview mit Christoph Spering
Presbyteriumswahl
Mülheim seit 1945 - 2. Teil
Depressionen
Wie kann Gott das zulassen?
Amnesty International
Jugendkirche geistreich
Kasualien
Gruppen und Kreise
Adressen
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Gottesdienstplan
Sonntag 27.11.11
Sonntag 04.12.11
Sonntag 11.12.11
Sonntag 18.12.11
Mittwoch 21.12.11
Heilig Abend 24.12.11
1. Weihnachtstag 25.12.11
2. Weihnachtstag 26.12.11
Silvester 31.12.11
Neujahr 01.01.12
Sonntag 08.01.11
Sonntag 15.01.12
Mittwoch 18.01.12
Sonntag 22.01.12
Sonntag 29.01.12
Sonntag 05.02.12
Sonntag 12.02.12
09.30 Andreae-Haus, Vogel
11.00 Friedenskirche, Vogel
15.00 ASB-Heim, Klement
09.30 Andreae-Haus, Müller (Abendmahl)
11.00 Friedenskirche, Müller (Abendmahl)
09.30 Andreae-Haus, Bernhardt
11.00 Friedenskirche, Bernhardt
09.30 Andreae-Haus, Müller
11.00 Friedenskirche, Müller
10.30 Caritas-Heim, Müller
11.15 ASB-Heim, Klement
16.00 Andreae-Haus, Rudziewski, Christvesper
16.00 Friedenskirche, Vogel, Familiengottesdienst
18.00 Friedenskirche, Müller, Christvesper
09.30 Andreae-Haus, Vogel, (Abendmahl)
11.00 Friedenskirche, Vogel, (Abendmahl)
15.00 Friedenskirche, musikal. Gottesdienst, Vogel
17.00 Friedenskirche, Müller, (Abendmahl)
16.00 Peter-Beier-Haus, Neujahrsempfang
17.00 Friedenskirche, Vogel/Bernhardt
09.30 Andreae-Haus, Müller, (Abendmahl)
11.00 Friedenskirche, Müller, (Abendmahl)
09.30 Andreae-Haus, Müller
11.00 Friedenskirche, Müller
10.30 Caritas-Heim Müller
11.15 ASB-Heim, Klement
09.30 Andreae-Haus, Rudziewski
11.00 Friedenskirche, Rudziewski
11.00 Friedenskirche, Bernhardt
09.30 Andreae-Haus, Müller, (Abendmahl)
(Presbyteriumswahl)
11.00 Friedenskirche, Müller, (Abenmahl)
(Presbyteriumswahl)
11.00 Friedenskirche, Vogel, mit Amnesty International
Kindergottesdienste: 04.12; 18.12. jeweils 11 Uhr in der Friedenskirche
Die Gottesdienste und Kindergottesdienste der folgenden Monate entnehmen Sie bitte dem Plan auf
unserer Homepage www.kirche-koeln-muelheim.de oder den Aushängen in den Schaukästen unserer
Gemeinde. Jugendgottesdienste auf Seite 33.
Mittendrin
wir gemeinsam organisieren und
durchführen. Lassen Sie sich überraschen, was alles möglich ist!
Wir, Frauen und Männer ± 50,
laden ein, sich einmal monatlich
in einem netten Kreis zu treffen.
Am Freitag, 06. Januar 2012 wollen wir starten und zwar mit einer
geführten Krippentour. Unkostenbeitrag 3,00 € zzgl. Fahrtkosten
pro Person. Wir treffen uns um
16.30 Uhr am Peter-Beier-Haus in
der Wallstr. 93 oder 17.00 Uhr an
der Kreuzblume am Dom.
Wir möchten gerne gemeinsam
etwas unternehmen und über
Gott und die Welt klönen. Dazu
gibt es viele Möglichkeiten, die
wir nutzen sollten. Angedacht
sind Besuche und Besichtigungen
von Museen und Kirchen sowie
andere kulturelle Ereignisse, die
Wenn wir Ihr Interesse geweckt
haben, freuen wir uns auf unser
erstes Treffen.
Hallo Kinder!! – Mitmachen
am Heiligen Abend!
Liebe Kinder im Alter von 6 bis
12 Jahren.Wir möchten euch
einladen, mit uns ein Weihnachtsspiel für Heiligabend einzuüben. Der Gottesdienst ist am
24.12.2011 um 16 Uhr in der
Friedenskirche.
Es freuen sich auf euch Andrea
Vogel & das KiGo-Team.
Ein erstes Mal wollen wir uns am
Samstag den 3. Dezember im PeterBeier-Haus treffen(Wallstraße 93)
von 11 – 14 Uhr. Dort werden wir
euch das Weihnachtsstück vorstellen und zusammen überlegen, wie
wir es nach euren Wünschen noch
anpassen können. Wir versprechen
euch, dass jedes Kind, welches im
Gottesdienst etwas machen möchte, dieses auch garantiert tun kann.
Wir werden zusammen basteln,
das Weihnachtsstück einüben und
zusammen zu Mittag essen.
Wer von euch (oder eure Eltern)
weitere Informationen haben
möchte oder sich anmelden will,
soll bitte Pfarrerin Andrea Vogel
anrufen 0221 / 16869475.
Ab Januar findet immer am letzten
Sonntag im Monat ein besonderen
Gottesdienst in der Lutherkirche
(Adamsstr. 47) statt. Zu einem aktuellen, interessanten Thema gibt
es dann gute Gedanken, Musik,
Theaterstücke und Gebete. Gerade Menschen, die mit einem herkömmlichen Gottesdienst nichts
mehr anfangen können und sich
dort langweilen, sind herzlich eingeladen; aber auch diejenigen, die
am Sonntagmorgen ausschlafen
wollen und einen Abendgottesdienst bevorzugen.
Hier die Termine:
29.01., 26.02., 25.03., 29.04.,
27.05., 24.06, jeweils 19 Uhr
P.S.: Da „Kindergottesdienst“ ein
so langes Wort ist, kürzen wir es
gern mit „KiGo“ ab.
Neuer Abendgottesdienst
Alle sind herzlich willkommen zu:
Grillabend – Konrad-AdenauerHaus – „Köln von unten“ –
Duftmuseum Führung – Besuch
der Synagoge – Wandern an der
Ahr – Kegeln – Ausflug zur Flora
– Filmabend – ...
Weitere Informationen:
Gemeindebüro Mülheim,
Frau Marina Pellmann
Tel.: 0221 96 250 20
[email protected]
Mülheimer Advent
mit alten und neuen Liedern
Offenes Singen
Katholische Gemeinde
St. Clemens und Mauritius
Evangelische Kirchengemeinde
Mülheim am Rhein
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde
Köln-Mülheim (Baptisten)
Freie evangelische Gemeinde
Köln-Mülheim
02.Dezember 18 Uhr,
An der Liebfrauenkirche, Regentenstr.
09. Dezember 18 Uhr,
An der Friedenskirche, Wallstr. 70
16. Dezember 18 Uhr,
An der Erlöserkirche, Salzstr. 2
23. Dezember 18 Uhr,
Freie ev. Gemeinde, Regentenstr. 78-80
Foto: © reicher - fotolia.com
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Andacht
Wenn ich schwach bin, bin ich stark!
Die Jahreslosung, das ist das Bibelwort, welches uns im Jahre 2012
begleiten soll, lautet:
Jesus Christus spricht:
„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
2. Korinther 12, 9
In unserer von wirtschaftlichen und politischen Krisen geschüttelten Welt
schreien wir schnell nach dem starken Mann oder der starken Frau. Nach
Führerfiguren und Rettern wird gesucht, die schnell unsere Probleme lösen sollen und unseren Wohlstand garantieren. Das Schlimmste, was man
heute über einen Verantwortlichen oder Politiker sagen kann ist, dass er
„schwach“ sei.
Foto: © Andrey Armyagov - Fotolia.com
Wenn wir in die Bibel schauen, entdecken wir, dass Gott gerade für die
Schwachen ein besonderes Herz hat. Der in der Rede unbegabte und
schwache Mose darf z.B. mit dem Pharao über die Freilassung der Israeliten aus der Sklaverei verhandeln. Der schwache, schmächtige David triumphiert über den starken Goliath. Das kleine, schwache Volk Israel erwählt Gott zu seinem geliebten Bundesvolk. Jesus kümmert sich vor allem
um die schwachen, entrechteten, kranken und verstoßenen Menschen.
Jesus erlebt am eigenen Leib, was es bedeutet, schwach zu sein. Er wird
verspottet, gefoltert und stirbt den Verbrechertod am Kreuz. Das Kreuz ist
ein Zeichen der Solidarität Gottes mit den Schwachen und Ohnmächtigen. Die Schwachen will er stark machen und durch sie zu uns reden. Freilich ist das eine Stärke, die so gar nicht unserer modernen Vorstellungswelt
entspricht. Wie entsteht aber nun solche „göttliche“ Stärke?
Dafür ist es notwendig, dass ich zunächst einmal zu meiner Schwäche
stehen kann. Ich muss sie akzeptieren. Meine Grenzen und Defizite heißt
es anzuerkennen. Wo ich meine Ohnmacht akzeptiere, respektiere ich
Gottes Macht. Ich stimme zu, dass ich einen starken Freund brauche.
Und dieser starke Freund will Gott tatsächlich für mich sein. Ein Freund,
der mir seine Liebe und sein Erbarmen schenkt. Gott ist stark, weil er uns
liebt und sich über uns erbarmt. Und wo ich mich in meiner Schwäche
dafür öffne, kann ich eine ganz neue Qualität von Stärke für mein Leben
gewinnen. Solche Stärke hat dann überhaupt nichts mit Macht und Gewalt zu tun. Es ist eine Stärke, die ihre Wurzeln in Gottes grenzenloser
Liebe zu mir hat.
Diese „göttliche“ Stärke wünsche ich Ihnen für das Jahr 2012,
Ihr Pfarrer Klaus Müller
Termine
Fr. 16.12.2011, 19.30 Uhr
Jauchzet, frohlocket!
Gesprächsabend zum Weihnachtsoratorium von JohannSebastian Bach
Friedenskirche
Do 19.01.2012, 19.30 Uhr
Depressionen - Leben in der Schattenwelt
Information und Diskussion
mit Dipl. Psychologe Paul-Norbert Müller
Peter-Beier-Haus
Fr 02.03. bis So. 01.04.2012
Ausstellung mit
Bildern von Caroline Baum,
Friedenskirche
Sa 24.03.12, 20 Uhr
Mülheimer Nacht
mit Programm in der
Friedenskirche
(Gesamtprogramm erscheint im März)
Di 27.03.12, 18 Uhr
Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
Information und Diskussion (s.u.)
Peter-Beier-Haus
Mülheimer Bibelabende
5.12.2011, 19.30
Feindesliebe,
Freie ev. Gemeinde, Regentenstr. 78-80
(Pfr. C. Weinhag, Kath. Kirchengemeinde)
16.1.2012, 19.30
Von der Sorge,
St. Elisabeth, Elisabeth-Breuer-Str. 46,
(Superintendentin A. Vogel,
Ev. Kirchengemende Mülheim a. Rh.)
6.2.2012, 19.30
Salz der Erde – Licht der Welt
Peter-Beier-Haus, Wallstr. 93
(Referent aus der Evangelisch-Freikirchliche
Gemeinde)
Vorsorgevollmacht und
Patientenverfügung
Durch Unfall, Krankheit oder Alter können
Menschen oft nicht mehr selbst entscheiden, wie
sie medizinisch behandelt werden wollen und wie
nicht. Sie können sich entweder nicht mehr mitteilen oder sind nicht mehr entscheidungsfähig.
Damit in solchen Fällen der Wille der Betroffenen berücksichtigt wird, sind eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung sinnvoll.
Zur Information und Diskussion darüber laden
wir ein am 27.März 2012 um 18 Uhr ins PeterBeier-Haus, Wallstr. 93. An diesem Abend erhalten sie auch Vordrucke für Patientenverfügungen.
Als Referent und Gesprächspartner kommt
Krankenhauspfarrer Wolfgang Jacobs.
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Nachrichten - - - Nachrichten - - - Nachrichten - - Konfirmation
Auf dem Kirchentag in Dresden stellte ein Vertreter der Humanistischen
Union, ein bekennender Atheist,
nüchtern fest, dass die Konfirmation
vielfach bloß ein „fotogener Kirchenaustritt“ ist.
Zweiter Arbeitsmarkt gefordert
Präses Nikolaus Schneider (Bild EKiR)
Papstbesuch
Nikolaus Schneider, der Präses der
Ev. Kirche im Rheinland und EKDVorsitzende, fand während seiner
Begegnung mit Papst Benedikt in
Erfurt folgende Worte für den Zustand der Ökumene: „Protestanten
und Katholiken sind freundschaftlich verschieden“. Schneider warb
für eine Ökumene „der einander ergänzenden Gaben“.
Warum hat Deutschland so wenige
Kinder?
Deutschland ist das Land in Europa,
in dem am wenigsten Kinder geboren werden. Diese Tatsache hat vielleicht etwas mit der Einstellung der
Deutschen gegenüber kinderreichen
Familien zu tun. Arbeitsministerin
von der Leyen hat sieben Kinder.
Sie berichtet von ihrer Zeit in den
USA, wo ihre Kinderzahl freundlich
mit den Worten „Oh, sie sind gesegnet!“ kommentiert wurde. Zurück in
Deutschland musste sie hören: „Oh
Gott! Sieben Kinder!“
Der evangelische Kirchenkreis und
die Diakonie in Duisburg werben
mit einer Kampagne für einen zweiten Arbeitsmarkt. Neben dem Ziel,
möglichst viele arbeitslose Menschen in den Ersten Arbeitsmarkt
zu vermitteln, müsse in einer strukturschwachen Stadt wie Duisburg
gleichwertig das Ziel stehen, nicht
oder nicht sofort vermittelbare Arbeitslose in einen öffentlich geförderten Zweiten Arbeitsmarkt mit
möglichst vielen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen unter zu bringen. Nur so könne
das Armutsrisiko nachhaltig verringert werden. „Ich will arbeiten!“ ist
das Motto der Duisburger Kampagne. www.ichwillarbeiten.net
Männer gebraucht
Nur drei Prozent der Fachkräfte in
Kindergärten sind Männer. Dabei
ist es absolut wichtig, dass Heranwachsende auch männliche Erzieher
und Lehrer haben. Gerade Jungen
können sich in ihrem Sozialverhalten
negativ entwickeln, wenn sie keine
männlichen Bezugspersonen haben.
Die Bibel im Fernsehen
Seit einiger Zeit kann über Satellit
und Kabel „Bibel TV“ empfangen
werden. Geboten wird ein überkonfessionelles christliches Fernsehprogramm für die ganze Familie. Bibel
TV ist gemeinnützig und finanziert
sich über Spenden. www.bibeltv.de
Europa für den arbeitsfreien Sonntag
Vertreter von Gewerkschaften, Kirchen und Arbeitnehmerbewegungen haben sich am 20.06.2011 zu
einer „Europäischen Allianz für den
arbeitsfreien Sonntag“ zusammengeschlossen. In ihrer Gründungserklärung fordert sie EU-Institutionen
zum Schutz des Sonntags als wöchentlichem Ruhetag auf.
Die Europäische Union müsse den
Schutz der Gesundheit sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
garantieren. Zu den 65 Unterstützern
der Europäischen Sonntagsallianz
zählen die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, das Zentralkomitee
der deutschen Katholiken, die Evangelische Kirche in Deutschland und
die Konferenz Europäischen Kirchen, aber auch Gewerkschaften wie
der Deutsche Gewerkschaftsbund,
ver.di und Solidarnosc. Ins Leben
gerufen wurde das Bündnis während
einer Fachtagung beim Europäischen
Wirtschafts- und Sozialausschuss in
Brüssel.
Fest mit 48 Taufen
Eine evangelische Gemeinde in Essen schrieb einen Brief an die Eltern
ungetaufter Kinder und lud zu einem
großen Tauffest ein. Der Resonanz
war groß: 48 Kinder und Jugendliche zwischen drei Monaten und 17
Jahren empfingen auf dem Tauffest
das Sakrament der Taufe. Es wurde
Nachrichten - - -Nachrichten - - - Nachrichten - - in Zelten gefeiert. Nach der Taufe
gab es ein großes Buffet für alle. Viele, die mit einer traditionellen Taufe
in einer Kirche nichts mehr anfangen
können, darunter besonders viele
Alleinerziehende, sind dankbar für
solche großen Tauffeiern in der Gemeinschaft mit anderen Familien.
Kirche lobt NRW-Politiker
Die evangelischen Kirchen in NRW
begrüßen den Schulkompromiss, den
die drei großen Landtagsparteien gefunden haben. Die neu zu schaffende Sekundarschule stellt nach Meinung der evangelischen Kirche eine
interessante neue Schulform dar, die
Elemente des Modellversuchs Gemeinschaftsschule aufnimmt. Sie ist
die richtige Antwort auf den Rückgang der Schülerzahlen. So kann die
weiterführende Schule auch in ländlichen Gebieten und in Kleinstädten
vor Ort bleiben und das mit einem
differenzierten Angebot, das hilft,
die Vielfalt der Begabungen zu entfalten.
2030 ein Drittel weniger Kirchenmitglieder
Bis 2030 wird laut kirchlicher Prognosen die Zahl der Kirchenmitglieder um ein Drittel und die Einnahme aus der Kirchensteuer um bis
zu 50 Prozent sinken. Diese Zahlen
sind unter anderem eine Folge des
demographischen Wandels und einer
zunehmenden Säkularisierung in der
Bundesrepublik.
Akuter Pfarrermangel
Zur Zeit studieren in Deutschland
5000 Studentinnen und Studenten
evangelische Theologie mit dem Ziel
Pfarrerin oder Pfarrer zu werden.
Ihre Berufsaussichten sind hervorragend. Wegen vieler anstehender
Pensionierungen befürchten manche
ev. Landeskirchen sogar einen akuten
Pfarrermangel. In den 90er Jahren
hat man noch viele Bewerber um das
Pfarramt zurück gewiesen. Daraufhin sind die Studentenzahlen enorm
eingebrochen, was sich jetzt nachteilig auswirkt. Spätestens ab 2020 werden viele Gemeinden keinen Pfarrer
mehr finden.
Kirche für 1 Euro gekauft
Ein Bauingenieur und Projektplaner hat die Kreuzkirche im
Essener Norden (Baujahr 1896)
für 1 Euro gekauft. Die ev. Kirchengemeinde war nicht mehr in
der Lage, das marode Gebäude
weiter zu unterhalten. Der Käufer will die Kirche aufwendig sanieren und zu einem kulturellen
Zentrum für den Stadtteil machen. In der Kirche können aber
auch weiterhin Gottesdienste
stattfinden.
10|11
ECHO-Klassik
für unseren Kantor
Kirchenmusikdirektor Christoph Spering
Der ECHO-Klassik gehört zu den etablierten und
bekanntesten Musikawards der Welt und wird seit
1994 vergeben. Die Deutsche Phono-Akademie
ehrt damit jährlich herausragende und erfolgreiche Leistungen nationaler und internationaler
Künstler. Was der OSKAR für den Film ist, ist der
ECHO-Klassik für die klassische Musik.
Kirchenmusikdirektor Christoph Spering, der seit
fast 30 Jahren als Kantor in unserer Gemeinde
tätig ist, hat in der Sparte „Chorwerkeinspielung
des Jahres (18./19. Jh.)“ zusammen mit seinem
Orchester (Das Neue Orchester) und dem Chor
der Kirchengemeinde (Chorus Musicus Köln)
den ECHO-Klassik gewonnen. Der Preis wurde
in einer großen Fernsehgala des ZDF, die Thomas
Gottschalk moderierte, am 2. Oktober verliehen.
Hier ein Interview, das wir mit Christoph Spering
geführt haben.
Brücke: Herr Spering, herzlichen Glückwunsch zu
diesem großartigen Preis. Was bedeutet er für Sie und
Ihre MusikerInnen und SängerInnen?
Spering: Das ist eine wunderbare Auszeichnung,
aber man soll – wie es so schön heißt – auch die Kirche im Dorf lassen. Es gibt jedes Jahr mehr als 50
ECHO-Preise in den verschiedensten Kategorien,
und wir haben schon oft andere Schallplattenpreise
erhalten – nur – dieser fällt auf, und das ist auch gut so:
Foto: Anna-Lisa Mauriello
Nein, im Ernst denke ich, dass
dieser Preis noch nie an einen Kirchenmusiker verliehen worden ist
und das macht ein wenig stolz und
Mut zum Weitermachen. Wissen Sie, es ist wichtig klarzustellen, dass ein solcher Preis immer
die Auszeichnung einer Gemeinschaftsproduktion ist. Viele helfende Hände, ein ganzes Team von
Mitarbeitern bei der Kirchenmusik
in Köln-Mülheim gehören dazu.
Und ohne diesen Nährboden, also
ein aufgeschlossenes Presbyterium,
wäre dieser Preis nicht möglich
gewesen. Immerhin ist die ausgezeichnete CD ja ein Synergie-Produkt unseres großen Jubiläums im
Jahr 2010, zu dem wir sie ja auch
veröffentlicht haben.
Brücke: Sie haben den Preis für die
Einspielung des Oratoriums „Elias“
von Felix Mendelssohn Bartholdy
bekommen. Was ist das für ein Werk?
Spering: Ich würde die Komposition mit Mendelssohns Worten
als eine ›geistliche Oper‹ bezeich-
nen – also die Handlung hat ja fast
die Power eines Tatort-Krimis mit
Haupt- und Nebenhandlungen.
Erfahrener Opernkomponist, der
Mendelssohn ja gewesen ist, denkt
er in solchen dramatischen Kategorien, was immer hörbar ist. Es war
immer in der Oratorien-Komposition Mendelssohns sein Bestreben,
herausragende Episoden aus dem
Leben legendärer Personen der
Bibel zu komponieren. Zu komponieren heißt hier: musikalisch
so zu formen, dass das Geschehen
einen sofort emotional berührt.
Das gilt bereits für sein erstes Oratorium Paulus (1836) – das wir ja
schon vor 10 Jahren aufgenommen
haben – wie eben auch für sein
zweites Oratorium Elias (1847).
Bis zu seinem Tod arbeitete er übrigens an einem Christus-Oratorium, von dem aber leider nur wenige Abschnitte zu Ende komponiert
worden sind.
Brücke: Das Preisgericht lobt vor
allem die „Werktreue“ ihrer Aufnahme. Erklären Sie uns Laien mal, was
„Werktreue“ ist.
Spering: Noch vor 50-60 Jahren hat man – salopp gesprochen
– einfach darauf los musiziert.
Man war damit zufrieden, dass
sozusagen die richtigen Noten erklangen. Heutzutage werden da
höhere Maßstäbe angesetzt. Man
versucht, die Werke in ihrer Zeit zu
verstehen, das heißt wir benutzen
Instrumente, wie sie zur Zeit des
Komponisten üblich waren und
interessieren uns dafür, wie schnell
oder langsam er einige Abschnitte
wirklich gehört haben wollte. Dafür gibt es ja seit etwa 1820 eine
kleine Maschine – das Metronom
– das ja die meisten Leute auf ihrem Klavier stehen hatten oder haben, aber es selten benutzen.
Foto: Jörg Kolbenschlag
12|13
Als Vertreter der historischen Aufführungspraxis bin ich natürlich
für das Klangideal Mendelssohns
sensibilisiert. Das heißt, ich frage mich, welche Instrumente hat
er gekannt und genutzt, welche
Melodien spezifisch für bestimmte Instrumente erfunden? Welche
Klangfarben hatten die Instrumente damals? Welche Größe hatten
die Ensembles und in welchen
Räumen wurden seine Werke aufgeführt? Davon abhängig sind
wiederum unsere Erkenntnisse der
Gesangsstile, der Lautstärkenverhältnisse, vor allem aber der Tempi. Wenn Sie das alles zusammen
nehmen, entwickeln sie nicht nur
ein anderes Verhältnis zur Partitur,
sondern auch zu ihrer Aussage und
– vor allem – zu ihrer Ausdruckswelt. Das Ergebnis klingt dann
schon sehr anders als das, was der
alltägliche Konzertbetrieb anbietet.
Und wie ich finde: Überzeugender!
Brücke: Wie würden Sie ihre persönliche musikalische Entwicklung
beschreiben?
Spering: Oh, das ist ganz spannend, auch gerade für unsere Gemeindeglieder.
Also 1983, noch vor meinem Examen wurde ich hier vom Chor als
Nachfolger meines erfolgreichen
Vorgängers gewählt. Das freute
mich natürlich sehr, aber nur etwa
acht Stunden lang, denn am nächsten Morgen bekam ich einen Anruf, dass der Chor dem berühmten
Mann folgen wolle und der Kirchengemeinde den Rücken kehren
wolle, weil ja überhaupt alles so
furchtbar in der Kirchengemeinde sei. Na, da hatte ich nun noch
7 von etwa 70 Choristen, die der
Gemeinde die Treue hielten. Aber
das war die große Chance, wie sich
bald herausstellte, die Guten waren
bei mir geblieben und ich konnte
etwas Neues mit jungen Stimmen
formen.
Das wuchs immer schneller und
schon erste Kritiken waren beachtlich, bald kam – eher durch Zufall
– ein renommiertes CD-Label auf
uns zu und wir konnten pro Jahr
zwei bis drei Einspielungen machen. Eine Sensation: eine Musik
in einer Kirchengemeinde, die neben den normalen Gottesdienstausgestaltungen auch über die
Grenzen der Stadt strahlen konnte
– die Kantorei wurde sozusagen zu
einer Art Aushängeschild für die
traditionsreichste evangelische Gemeinde Kölns.
Viele haben mich gerne in der Sache unterstützt, aber es gab auch
immer Anfeindungen und Neid,
ganz wie im normalen Leben eben.
Persönlich wurde ich musikalisch
immer reifer, denn ich durfte mich
ja auf vielen Bühnen dieser Welt
umtun, auch, weil ich von Anfang
an keine volle Kantorenstelle hatte.
Brücke: Sie sind inzwischen ein anerkannter und geschätzter Dirigent,
der in vielen großen Konzertsälen
zuhause ist. Was bedeutet es für Sie,
dass Sie am Sonntagmorgen ganz bescheiden die Kirchenorgel bedienen
müssen?
Spering: Diejenigen die mich
sonntags erleben, wissen dass
ich die Improvisation liebe – als
eine direkte musikalische Reaktion auf das Wort – das gelingt
manchmal besser oder schlechter.
Wie dem auch sei, an der Orgel
kann ich natürlich musikalische
Ideen direkt erfinden, umsetzen und zum Ausdruck bringen.
Aber es stimmt schon, wir haben
mit den Ensembles tatsächlich in
großen renommierten Konzertsälen in Paris, Amsterdam, Wien,
Berlin gespielt und trotzdem die
heimatliche Basis nie vernachlässigt. Darauf bin ich stolz!
Und vor allem achte ich wirklich
darauf, die Bodenhaftung nicht zu
verlieren und versuche zum Beispiel, alle Gottesdienste auch die
in den Altenheimen persönlich
musikalisch zu gestalten.
Foto: Wolfgang Burat - musikforum e.v. archiv
Brücke: Was sind ihre nächsten großen Projekte?
Foto: Egon Zander - tmusikforum e.v. archiv
Da kommt es schon einmal vor,
dass sie am Abend vor über 2000
Menschen eine Passion dirigiert
haben und am nächsten Morgen
im Altenheim mit 15 gebrechlichen Menschen den Gottesdienst
feiern. Ich mache bewusst beides
wirklich gerne. Denn ich bin Kirchenmusiker aus Überzeugung.
Ob im Konzertsaal oder auf der
Orgelbank, alles erklingt ›Soli
Deo Gloria‹ (allein zur Ehre Gottes).
Brücke: Jugendliche interessieren
sich immer weniger für klassische
Musik. Mit welchen Mitteln versuchen Sie, die junge Generation neu
dafür zu begeistern?
Spering: Dass sich in der Kunst
immer etwas Besonderes ereignet, muss nicht der Grund dafür
sein, dass man Angst vor ihr hat.
Das haben frühere Generationen gepredigt und damit einen
Schwellenangst vor Musik und
Konzertsaal etabliert. Ich gehe
unerschrocken an eine neue Partitur heran. Eben das versuche
ich auch Jugendlichen in unseren Jeanskonzerten zu vermitteln.
›Jeanskonzerte‹ sind ein Format
dass wir neu für die Gemeinde in
Mülheim entwickelt haben und
das sich durchsetzen wird, da bin
ich sicher, denn schon jetzt tritt
die Vermittlung von Musik immer
mehr in den Fokus.
Unser Angebot für die Jugendlichen besteht darin, mit unerschrockener Neugier Musik für sich
selbst zu entdecken. Ich selbst bin
in diesen Konzerten eher der Lotse, der auf die eine oder andere
Besonderheit hinweist, vielleicht
hilfreich den einen oder anderen
Aspekt besonders beleuchtet. Bekanntlich gibt es ja keine blöden
Fragen, sondern nur doofe Antworten – und die versuche ich tunlichst zu vermeiden!
Spering: Große Chor- und Orchesterprojekte werden immer
schwieriger zu finanzieren. Aber
die internationalen Kontakte helfen uns, wirklich Musiker von
Weltrang nach Mülheim zu holen.
Das ist das Konzept, das wird sich
herumsprechen. Gerade erst war
Dorothee Oberlinger zum Konzert
in Mülheim, vielleicht die weltbeste Blockflötistin.
Am 11. November machte ich ein
bewusstes ›Anti-Karnevalskonzert‹
mit der wunderbaren Weltklassepianistin Marie-Luise Hinrichs in
der Friedenskirche.
Ende März gibt es in der Passionszeit eine Tournee mit dem
Deutschen Requiem von Johannes Brahms. Das ist dann wirklich
›groß‹ besetzt, mit 90 Sängerinnen
und Sängern im Chor und 60 Instrumentalisten im Orchester; die
Tourneeorte sind Bilbao, Barcelona und Madrid.
Brücke: Lieber Herr Spering, vielen
Dank für dieses Interview, wir wünschen Ihnen und den MusikerInnen,
die in unserer Gemeinde wirken,
weiterhin viel Erfolg und vor allem
Freude beim Musizieren.
(Die Aufnahme des Elias Oratoriums ist beim Label „Musikproduktion Dabringhaus und Grimm“
erschienen und hat die Bestellnummer CD MDG 602 1656-2)
14|15
Presbyteriumswahl 2012
Alle vier Jahre – immer im Jahr der Olympischen Sommerspiele - werden die Leitungen der Kirchen­
gemeinden der Ev. Kirche im Rheinland (EKiR) neu gewählt. Die nächst Wahl findet am 5. Februar 2012
statt.
Die Presbyterinnen und Presbyter bestimmen gemeinsam mit
den Pfarrerinnen und Pfarrern
die Prioritäten und Aufgaben der
Kirchengemeinde, sie entscheiden
über die Finanzen und das Personal. So gibt das Presbyterium seiner Gemeinde Gesicht – auch in
geistlicher Hinsicht. Beispielsweise
entscheidet das Presbyterium über
die Gottesdienstordnung seiner
Gemeinde. Das Presbyterium ist
kein Aufsichtsrat oder Kuratorium, sondern ein Leitungsgremium. Seine Entscheidungen orientiert es immer auch an geistlichen
Kriterien.
Das Wahlverfahren wurde am
30.10.2011 mit dem Aufruf zur
Nennung von Kandidatinnen und
Kandidaten eröffnet. Das Presbyterium hatte am 13.11.2011 die
Meldungen geprüft und zu einer
Vorschlagsliste zusammengefasst.
Ein eigenes Bild von den Kandida­
tinnen und Kandidaten können
Sie sich am 15.01.2012 bei der
Vorstellung in der Gemeindeversammlung im Anschluss an
den Gottesdienst (11 Uhr) in der
Friedenskirche in der Wallstr. 70
machen.
Ihre Stimme abgeben können Sie
dann am 5. Februar 2012 von
10.30 Uhr bis 14.00 Uhr im Andreaehaus in der Graf-Adolf-Str. 22
oder von 10.30 Uhr bis 11.00 Uhr
und von 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr
im Peter-Beier-Haus, Wallstr. 93.
Im Anschluss an die Auszählung
der Stimmen wird das Presbyterium das Wahlergebnis feststellen.
Sollten Sie an der Wahl nicht persönlich teilnehmen können, besteht über das Briefwahlverfahren
die Möglichkeit zur Stimmabgabe.
Die Wahlbenachrichtigungskarten,
die bis spätestens Mitte Januar
versandt werden, enthalten einen
Antrag auf Briefwahlunterlagen.
Der Antrag kann auch mündlich
im Gemeindeamt, oder bei einem
Ihrer Presbyter gestellt werden. Ihr
Antrag muss bis zum 04.02.2012,
16.00 Uhr im Gemeindeamt vorliegen, um bei der Wahl berücksichtigt zu werden.
Damit Sie an der Wahl teilnehmen
können, bitten wir Sie, zu prüfen,
ob Sie im Wählerverzeichnis eingetragen sind, Das Wählerverzeichnis liegt vom 8. Januar 2012 für
drei Wochen im Gemeindebüro
im Peter-Beier-Haus (zu den Öffnungszeiten) und im Anschluss an
die Gottesdienste in der Friedenskirche und im Andreaehaus aus.
Wir freuen uns auf Sie!
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16|17
Mülheim seit 1945
3. Teil
Die Keupstraße
Mülheims Entwicklung seit 1945 - von Rainer Kippe
Bilder von Frederik Vogel
Die Keupstraße in Köln-Mülheim hat als türkisch-geprägte Geschäftsstraße eine Bedeutung weit über Köln hinaus erlangt. Obwohl sie eng
ist und kurz und obwohl der Häuserbestand sehr mangelhaft ist, gehört sie doch zu den wenigen Einkaufsstraßen in Köln, die sich positiv
entwickeln. Damit hebt sie sich von anderen Geschäftsstraßen in Mülheim ab, z. B. von der Buchheimer Straße.
Die Keupstraße wurde am Ende
des 19. Jahrhunderts an der Fabrikmauer des Carlswerks angelegt
und hat mit die ältesten Arbeiterhäuser in Köln. Schon damals
war sie eine Straße der Einwanderer, und die kamen auch aus dem
Osten, allerdings nicht aus dem
Südosten, sondern aus Masuren
und dem preußischen Polen. Die
Häuser hatten dieselbe kleinteilige Struktur wie heute: unten
Geschäfte, darüber, in der sogenannten »Belletage«, der Haus-
eigentümer oder Angestellte, im
Hinterhaus Arbeiterwohnungen
und unter dem Dach die »Schlafburschen«, die sich, wie heute
noch in Hongkong, je nach Tages- oder Nachtschicht ein Bett
teilten. Die Keupstraße entwickelte sich im 20. Jahrhundert zu
einer blühenden Geschäftsstraße
mit zahlreichen Fachgeschäften, Lebensmittelgeschäften und
Kneipen. Hier gaben die Arbeiter
der angrenzenden Fabriken ihren
sauer verdienten Lohn aus, hier
wurden auch Anschaffungen getätigt. In den 70er Jahren gab es
hier noch Lederwarengeschäfte,
Bekleidungs­geschäfte, Schuhgeschäfte, Bäckereien und typische
»Müllemer Weedschafte«.
18|19
Der Niedergang der Straße begann mit der Stadtplanung:
Weil das Abstandsflächengesetz,
welches in den 70er Jahren geschaffen wurde, um Wohnen
und Industrien voneinander zu
trennen, es nicht mehr erlaubte,
dass F&G hinter seiner Fabrikmauer, in direkter Nachbarschaft
zu Wohnhäusern, neue Produktionen eröffnete, kam die Idee auf,
die Wohnungen abzureißen. Das
ist andernorts, so z. B. im Umfeld
von Hoesch in Dortmund, auch
geschehen.
In Köln traute man sich das den
Leuten nicht offen zu sagen. Und
so wurde eine Verkehrsplanung
entwickelt, die durch die Keupstraße und die Holweider Straße eine 4-spurige Straße vorsah,
als Verbindung vom Clevischen
Ring zur Bergisch-Gladbacher
Straße. Die sollte dann noch mit
einer Untertunnelung des
Wiener Platzes verbunden
werden. So unterblieben
wichtige Modernisierungen
und
Erhaltungsarbeiten.
Deutsche Mieter, die es sich
leisten konnten, zogen aus,
und »Gastarbeiter«, vorwiegend mit Hintergrund in
der Türkei, zogen ein.
Im Frühjahr 1980, als die
Sanierungsplanung
den
Bürgern vorgestellt werden
sollte, sickerten die Pläne,
die bisher unter der Decke
gehalten worden waren, in
die Öffentlichkeit durch.
Für das Ergebnis war das aber
unwichtig: Nachdem Feckler, Jonas und Lindlar ihre Ämter verloren und die SPD verlassen hatten, wagte sich niemand mehr,
den Abbruch der Keupstraße zu
fordern. In der Folge wurden die
Häuser behutsam saniert. Die
neue Einwohnerschaft aber blieb
und breitete sich immer mehr
aus. Die »Türkenstraße« war geboren, und sie wurde immer besser: Auf Dönerbuden folgten Restaurants, Ramschläden wurden
von Juwelieren verdrängt, Kioske von Reisebüros, Rechtsanwälte und Ärzte schraubten ihre
Schilder an, Immobilienbüros
und Versicherungen eröffneten.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass
drei SPD-Mitglieder, und zwar
der einflussreiche Betriebsratsvorsitzende von F&G, Benno Feckler, der Bezirksvorsteher Lindlar
und der Ratsherr Jonas von F&G
Vorteile
entgegengenommen
hatten, die sie den Wünschen
des Konzerns geneigter machen
sollte. Flugblätter und Berichte
im »Kölner Volksblatt« erschienen. Sie fragten »Wofür zahlte
F&G Kölner SPD-Mitgliedern
290.000 DM?« und nannten als
Begründung die Zustimmung
zum Abriss der Keupstraße.
Der Vorwurf der Vorteilsnahme
und der Untreue bestätigte sich,
später kam noch Steuerhinterziehung hinzu, denn keiner hatte
die Schmiergelder beim Finanzamt angegeben. Der Zusammenhang mit dem Abriss der Straße
allerdings wurde offiziell nicht
bestätigt – obwohl er doch auf
der Hand lag.
20|21
Heute wird die Straße täglich
von tausenden Kunden aus bis zu
hundert Kilometern Entfernung
besucht. Die Ladenmieten und
die Abstandszahlungen für Geschäfte erreichen astronomische
Höhen, und die Nachfrage ist
noch nicht zu Ende.
In der Politik folgte auf die Abbruchphase eine Art Trotzreaktion, so als wollte man sagen: »Gut,
wir lassen die Straße stehen, und
ihr Türken könnt sie haben, aber
weiter als bis zur Ecke Schanzenstraße und bis zur Bergisch-Gladbacher Straße kommt ihr nicht.«
In all diesen Jahren hat die Keupstraße als eine große Integrationsmaschine gewirkt, wo Zuwanderer ihre erste Unterkunft und
eine erste Beschäftigung fanden.
Sie hat sich zu einem Platz entwickelt, wo Menschen, die aus der
Türkei stammen, ihre kulturelle
Identität mit so einfachen Dingen wie Essen, Trinken, Gesprächen oder einem Gebet in der
Moschee leben können. Sie kann
aber auch zu einer Falle werden,
die Menschen festhält und sie daran hindert, sich in die deutsche
Gesellschaft zu integrieren, und
sie hat auch deshalb inzwischen
deutliche Züge eines, wenn auch
freiwilligen, Ghettos.
Ende der 90er Jahre kamen unter
den Geschäftsleuten daher Pläne auf, das freiwerdende F&GGelände entlang der Keupstraße
zwischen Schanzenstraße und
Markgrafenstraße zu erwerben
und ein Geschäfts- Büro- und
Wohnhaus zu errichten mit ausreichend Parkraum (einem der
Hauptmängel der engen Keupstraße).
Im neuen Mülheim-Programm
ist diese Idee als »Türkisches
Geschäfts- und Ärztehaus« zu
einem der großen Projekte der
Lokalen Ökonomie aufgestiegen. Nach dem Willen ihres
geistigen Urhebers, des deutschtürkischen Unternehmens- und
Steuerberaters Ali Demir, sollen
die Geschäfte nach modernen
kaufmännischen
Grundsätzen
geführt werden. Kapital, das hier
verdient wurde, aber bisher zu oft
in die Türkei floss, soll hier investiert werden. Kaufkräftige Nachfrage auch von außerhalb Kölns
soll hier nach Mülheim gezogen
werden.
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Arbeitsaber
insbesondere
auch Ausbildungsplätze für die
Sorgen­
kinder Mülheims, die
Jugendlichen mit Migrations­
hintergrund, insbesondere aus
der Türkei, werde durch dieses
Projekt erwartete.
Unter den Zuwanderern aus der
Türkei wird das deutsch-türkische Geschäftshaus nicht nur als
wirtschaftliches Projekt gesehen,
sondern auch als Symbol für die
Anerkennung der Migranten, die
Anerkennung ihres Bleiberechts
und die Anerkennung als gleichberechtigte soziale Akteure in unserer Gesellschaft.
22|23
Im Vordergrund steht nicht die Absonderung, sondern die Öffnung zur Gesellschaft.
Gleichzeitig kann dieses Geschäftshaus eine Anziehung auf türkische Geschäftsleute und Kapitalgeber ausüben,
die in der Türkei leben und langfristig
in Deutschland investieren wollen, um
auf den deutschen Markt zu kommen.
Dies hängt zusammen mit der bevorstehenden EU-Mitgliedschaft der Türkei.
Diese zwingt die dortigen Geschäftsleute, sich auf dem größeren Markt der
Zukunft zu positionieren.
Rainer Kippe
Druckerei Schüller
GbR · Inhaber B. Schüller, W. Stahl · Seit 1981
Termine der Mülheimer
Friedensinitiative für 2012,
im Peter-Beier-Haus
09. Januar, 06. Februar, 05. März, 02. April
07. Mai, 04. Juni, 02. Juli, 03. September,
01. Oktober, 05. November, 03. Dezember
Die Mülheimer Friedensinitiative ist weiterhin
entschlossen, als kleine Gruppe in einer großen
Gemeinschaft friedenswilliger Menschen zu
bestehen.
Neue Freunde sind herzlich willkommen.
Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
Kontakt: Walter Neumann, 61 58 58
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Foto: Pfarrerin Uta Walger
24|25
Leben in der Schattenwelt
Depressionen
Wir alle haben sie schon mal erlebt, diese Zeiten von Bedrückung und Traurigkeit.
Zumeist haben sich zuvor Enttäuschungen ereignet, die wir dann über Stunden oder
Tage „verdauen“, bis es uns wieder besser geht. Heutzutage werden diese Befindlichkeiten schnell als „Depressionen“ bezeichnet, doch sie sind eigentlich nur natürliche Ereignisse in unserem Leben, das grundsätzlich von moderaten „Aufs“ und
„Abs“ gekennzeichnet ist. Allenfalls könnte man von depressiven Verstimmungen
oder „Depressiönchen“ sprechen. Salopp gesagt sind Depressionen so etwas wie die
„Erkältungskrankheiten der Psychopathologie“. So wie Erkältungskrankheiten von
kurzzeitigem, leichtem Schnupfen und rauem Hals bis hin zu schwersten, auch lebensbedrohlichen Virus-Grippen und Lungenentzündungen reichen, so gibt es auch
nicht „die“ Depression.
Was sind Depressionen?
Depressionen gehören zu den sog.
Affektiven
(gefühlsbezogenen)
Störungen. Sie äußern sich grundsätzlich in emotionalen Zuständen
wie niedergeschlagener Stimmung,
Antriebsschwäche und dem Verlust von Freude und Interesse. Der
Internationale Diagnoseschlüssel
(ICD) unterscheidet zeitlich einmalige, wiederholte oder dauerhafte leichte, mittelgradige und
schwere Depressionen, die, je nach
Schweregrad, folgende Kriterien
teilweise oder ganz erfüllen müssen: (1) Gedrückte Stimmung; (2)
Interessenverlust, Freudlosigkeit;
(3) Appetit-,Gewichtsänderungen;
(4) Schlafstörungen; (5) Antriebshemmung oder Unruhe; (6) Müdigkeit, Energieverlust; (7) Wertlosigkeits-, Schuldgefühle; (8)
Konzentrationsprobleme; (9) Todesgedanken. Depressive Episoden
gelten als „leicht“, wenn 4 bis 5, als
„mittelschwer“, wenn 6 bis 7 und
als „schwer“, wenn zumindest 8
dieser Merkmale gleichzeitig auftreten, (1) und (2) müssen immer
vorliegen. Diese Symptome müssen in einem Zeitraum von mindestens zwei Wochen gleichzeitig
auftreten (einmalige Episode), sie
können sich später phasenweise
erneut (Rezidivierende Episoden)
zeigen oder dauerhaft über Monate
oder Jahre (bei intensiven Trauerrektionen länger als sechs Monate)
auftreten. Depressionen sind also
Störungen, die den eigenen Erlebens- und Verhaltensspielraum
mittel- oder langfristig oder wiederholt deutlich einengen und begrenzen.
Depressive Menschen leben in einer Art Parallelwelt, einer Schattenwelt. Manche Depressive leiden
unter einer sog. Bipolaren Störung, bei der sich depressive und
manische (überaktive) Phasen abwechseln. In einer besonders tiefgreifenden Depressionsart treten
besonders starke Beeinträchtigungen auf. Hier zeigen sich dramatische Verluste von Interesse und
Freude, die Betroffenen können
teilweise überhaupt nicht mehr
emotional reagieren, erleiden massive Appetit- und Libidoverluste,
wirken auch äußerlich wie gelähmt, erwachen stetig morgens zu
früh und zeigen das „Morgentief“.
Diese Form der Depression wird
Manchmal versteckt sich eine Depression auch hinter einer anderen Störung. So leiden manche
Menschen an unerklärlichen psychosomatischen Beschwerden, die
aber eine zu Grunde liegende Depression überlagern (sog. Larvierte Depression). Der neudeutsche
Begriff des „Burn-Out“ beschreibt
letztlich eine langzeitig verursachte
Erschöpfungsdepression (ein biblisches Beispiel ist der Prophet Elia).
Immer häufiger sind auch Spätdepressionen (bei alten Menschen)
zu beobachten.
Foto: © dundanim - fotolia.com
als Somatisches Syndrom oder als
Melancholie bezeichnet. Die Melancholie wurde kulturell-literarisch lange als idealisierter Zustand
tiefmenschlicher Existenz verklärt,
aber es handelt sich eigentlich um
eine sehr schwere Form von Depression.
Am 19.1.2012, 19.30 findet
im Peter-Beier-Haus zum
Thema eine Informationsund Diskussionsveranstaltung
statt mit Dipl. Psychologe
Paul-Norbert Müller.
26|27
Psychologische, biologische, soziale und gesellschaftliche Faktoren
beeinflussen die Entstehung von
Depressionen. Menschen unterscheiden sich in ihre Anfälligkeit
für Depressionen auf Grund ihrer
unterschiedlichen Gene, ihrer unterschiedlichen
Kindheitserfahrungen, ihrer unterschiedlichen
Stressbelastungen und Stressbewältigungsfähigkeiten. Soziale Beziehungen (Familie und Freundes-
Foto: bierbass.art
Es entstehen auch Depressionen
als Zweitstörungen im Rahmen
anderer Erkrankungen, z.B. bei
Krebs, Hormonstörungen, Hirnorganischen Erkrankungen, Psychosen, Angststörungen, Drogenoder Alkoholabhängigkeit („Von
der Schwermut zum Wermut, vom
Wermut zur Schwermut“), etc..
Wichtig ist es auch zu wissen, dass
je länger eine Depression andauert
und je intensiver sie ist, desto mehr
wächst die Gefahr des Suizids (der
Selbsttötung) der Betroffenen.
Wie entstehen
Depressionen?
Aus dieser kurzen Übersicht wird
deutlich, wie schwierig es oft ist,
sowohl eine „echte“ Depression
von „Depressiönchen“ zu unterscheiden als auch die „wahre“
Unterform einer Depression festzustellen. Manchmal „wechseln“
Depressive auch von einer leichten
zu einer mittelschweren Form –
und umgekehrt. Etwa 20-25% aller Frauen und etwa 10-12% aller
Männer erleiden zumindest einmal
im Leben eine Depression.
kreis) spielen eine wichtige Rolle.
Auch gesellschaftliche Faktoren
können Depressionen fördern.
Gesellschaftliche Grundwerte wie
Mitmenschlichkeit und Gemeinwohl treten immer mehr zu Gunsten des Konkurrenzdenkens in den
Hintergrund. Diese neue Gesellschaft fordert wirtschaftlichen Erfolg und persönliche Attraktivität,
koste es was es wolle. „Verlierer“
werden leichter depressiv.
Häufig lassen sich im Vorfeld von
Depressionen Kritische Ereignisse
(z.B. eigene Erkrankung, Tod eines
Nahestehenden, Missbrauchserfahrungen, Erwerbslosigkeit, Berentung, Schwangerschaft, Auszug
der Kinder, Streit), beobachten. Es
sind häufig Verlustereignisse.
Die Biochemische Theorie verweist auf veränderte Mengen von
sog. Botenstoffen im Gehirn (z.B.
Serotonin) von Depressiven. Hier
setzt dann auch die medikamentöse Behandlung ein, die diese
Botenstoffe wieder reguliert. Allerdings weiß bis heute niemand,
ob diese deregulierten Botenstoffe
Ursache oder Folge der Störung
sind. Besonders bei schweren Depressionen scheint eine genetische
Veranlagung (Vererbung) eine Rolle zu spielen.
Die Psychoanalytische Theorie betont die Wichtigkeit der frühkindlichen Entwicklung. In einer frühen Phase werden die Bedürfnisse
des Kindes nicht erfüllt, die Bezugspersonen werden als teilweise
nicht sorgend, nicht liebend erlebt,
das Kind erlebt sich als wertlos und
wird später im Leben in kritischen
Situationen wieder an seine früher erlebte Wertlosigkeit erinnert
und psychisch zurückversetzt. Allerdings werden viele ungeliebte
Kinder im späteren Leben nicht
depressiv.
Moderne Psychologische Theorien
beziehen alle diese Aspekte mit ein,
betonen aber besonders verhaltenstheoretische und kognitive (gedankliche) Ursachen: Wirklicher
oder vermeintlicher Kontrollverlust über das eigene Leben kann zu
„Gelernter Hilflosigkeit“ führen.
Unrealistische Selbstbewertungen
können verzerrende Wahrnehmungen nach sich ziehen z.B. die
sog. Kognitive Triade.
Dabei führen negative Ansichten
über sich selbst, die Umwelt und
die Zukunft zu gedanklichen Verzerrungen, die in eine Depression
münden können. Ein einfaches
Beispiel: Fällt mir ein Glas vom
Tisch, so denke ich: „Ich war nicht
aufmerksam, das passiert halt mal.“
Ein Gefährdeter denkt: „Klar, ich
bin eben dumm und unfähig - ich
war es, ich bin es, ich werde es
weiter sein.“ Diese verzerrenden
Gedanken können schließlich das
ganze Denken und Fühlen beherrschen.
Die neuere Hirnforschung zeigt,
dass die Hirnorgane, die auf depressiv wirkende Reize reagieren,
schneller und intensiver darauf
ansprechen, wenn sie häufig diesen
Reizen ausgesetzt werden. Entsprechend reagieren die anderen Hirnregionen, die auf lebendige, positive Reize ansprechen, langsamer
und schwächer auf solche Reize.
Konsequenterweise sollten Depressive trainieren, über einen längeren
Zeitraum ihre Wahrnehmung und
ihr Denken (dosiert!) vermehrt auf
vitale, positive Gedanken und Ereignisse zu wenden, um ihr Gehirn
wieder auf „Normalfunktion“ auszurichten.
Wie werden Depressionen
behandelt?
Die medikamentösen Behandlungen durch Antidepressiva verursachen unterschiedliche, teilweise
massive Nebenwirkungen und
sollten schwereren Formen der Depression vorbehalten sein.
Psychotherapeutisch wird versucht,
mögliche frühkindliche Kränkungen aufzuarbeiten. Oder es wird
versucht, direkt auf die Lebenswelt von Depressiven einzuwirken
durch behutsamen Aufbau positiver Aktivitäten, Veränderung der
Kognitionen (Gedankenwelt) und
Verbesserung sozialer Fertigkeiten.
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LORE in der Domstraße 81 in Köln. Von montags bis freitags gibt es hier für Jedermann ein großartiges
Menü zum kleinen Preis. Auch die Sparkasse KölnBonn unterstützt dieses Projekt – ebenso wie mehr als
1.000 weitere in Köln und Bonn. Es ist wichtig, dass sich möglichst viele für das Gemeinwohl einsetzen.
Mit unseren jährlichen Zuwendungen zählen wir zu den größten nichtstaatlichen Förderern des Gemeinwohls in unserer Region. Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.
28|29
Sie lernen also schrittweise, dass
aktiv zu sein ihnen guttut, dass die
eigene Person, andere Menschen,
die Welt, wertvoll sind und dass
auch Depressive ihrem Pessimismus nicht hilflos ausgeliefert sein
müssen. Allerdings ist es eine hohe
Kunst, eine gute Dosierung zwischen „Zuspruch“ und „Anspruch“
herzustellen, um die Klienten nicht
zu überfordern.
Depressive und
Angehörige
Der Volksmund hat nicht ganz
Unrecht: Geteiltes Leid ist halbes
Leid. Wenn wir mit Depressiven
sprechen oder sogar etwas unternehmen, teilen wir ein wenig ihr
Leben und damit ein wenig auch
das Leid, der depressive Mensch
ist nicht mehr so isoliert und
manchmal passiert noch mehr:
Ein wunderbares Beispiel dafür
bietet die Bibel mit der Geschichte von Hiob. Diesem Hiob, einem
gläubigen und rechtschaffenden
Mann, wird fast alles genommen.
Er verliert seine Frau, seine Kinder, sein Haus, Hab und Gut. Er
ist verzweifelt, er versteht es nicht,
verflucht den Tag seiner Geburt,
d.h. er möchte nicht mehr leben.
Da kommen seine Freunde, sie
lassen ihn in seiner Not nicht allein, sie teilen ihre Zeit mit ihm,
sie sprechen mit ihm, sie aktivieren
und fordern ihn. Damit zeigen sie
ihm, dass er lebt und dass es für die
Freunde und ihn wichtig ist, dass
er lebt. Hiob erfährt, dass er wichtig ist und kann akzeptieren (glauben), dass Gott Gott ist. Letztendlich erbarmt sich dann auch Gott
seiner, Hiob kann wieder leben.
Der Umgang mit Depressiven ist
wichtig, aber schwierig und anstrengend. Beispielsweise ist die
zuweilen abgrundtiefe Kraftlosigkeit von Depressiven von Außen-
stehenden kaum zu verstehen. Es
droht zuweilen auch die Gefahr der
„Ansteckung“: Manche Depressiven saugen – ohne es zu merken –
ihre Umgebung förmlich aus.
Der Kontakt sollte kontrolliert
erfolgen, mit einem psychischen
Sicherheitsabstand. Auch im Umgang von Familie und Freunden
mit Depressiven ist die angemessene Dosierung von Zuspruch,
Anspruch und Selbstschutz nötig.
Es kann für Angehörige durchaus
sinnvoll sein, zur eigenen Unterstützung an einer AngehörigenGruppe regelmäßig teilzunehmen.
Für uns alle, egal ob belastet oder
nicht, gilt eine vorbeugende, entlastende Ermunterung aus einem
alten Choral (EG 369): „Wir machen unser Kreuz und Leid nur
größer durch die Traurigkeit“.
Paul-Norbert Müller
Dipl. Psychologe
Wie kann Gott das zulassen?
Die Frage nach dem Leid in der Welt
Erdbeben, Tsunami, Fukushima, Auschwitz? Auf die Frage, wie Gott solche Katastrophen und Greueltaten
zulassen kann haben wir als Christen letztlich keine Antwort. Wir wissen nicht, warum Gott immer wieder
Katastrophen zulässt. Wir wissen auch nicht, warum Gott es zugelassen hat, dass die Nazis 6 Millionen Juden umgebracht haben. Wir wissen nicht, warum schon Kinder an Krebs erkranken und sterben müssen.
In der langen christlichen Geschichte wurde natürlich
immer wieder versucht, Antworten auf die Frage nach
dem Leid und dem Bösen zu finden. Zum Beispiel
folgende Antwort: „Das Gute kommt von Gott und
das Böse vom Teufel.“ Aber warum schafft Gott dann
nicht einfach den Teufel ab, er ist doch mächtiger als
der Teufel?
Andere sagen: „Gott schickt sowohl das Gute als auch
das Böse. Deshalb kann man auch dem Bösen noch
seine guten Seiten, seinen Sinn abgewinnen.“ Aber sagen Sie mal einem Krebskranken „Nimm es nicht so
tragisch, auch das Leid hat seine gute Seite“. Das wäre
eine billige, nichthelfende Antwort.
Nein!! Wir haben als Christen letztlich keine Antwort
auf die Frage nach dem Leid in der Welt. Das, was wir
haben, sind Hinweise, wie wir als Menschen mit dem
vorhandenen Leid umgehen können. Wie verhalten
sich eigentlich die Menschen in der Bibel, wenn sie
mit Leid und Elend konfrontiert werden? Das erste ist,
dass die Menschen anfangen gegen das Leid zu protestieren. Sie leisten Widerstand. Und dieser Protest äußert sich in der Klage. Es gibt viele Klagepsalmen im
Alten Testament. Der berühmteste ist der, den auch
Jesus am Kreuz gebetet hat:„Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?“ (Psalm 22).
Dieser Psalm ist der Protestschrei eines Menschen gegen das Leid. Aber es ist mehr als nur ein Protest. Es ist
ein Streit mit Gott. Die Menschen in der Bibel streiten
mit Gott angesichts des Leides. Denken wir z.B. an
den Hiob, der all seinen Besitz, seine Kinder und seine
Gesundheit verlor. Das ganze Hiob Buch ist im Grunde ein Streit um unverschuldetes Leid.
Halten wir fest:
•Wir haben keine Antwort auf die Frage nach dem
Leid. Aber im Leid dürfen wir mit Gott streiten.
•Wir dürfen klagen, protestieren und schreien.
•Wir dürfen ehrlich und ungeschminkt mit Gott reden.
•
Wir dürfen die Gegenwart Gottes im wahrsten
Sinne des Wortes ein-klagen.
Noch ein wichtiger Gedanke: Im Leid dürfen wir uns
von Gott verstanden wissen. Denn Gott hat selber das
Leid durchschritten. In Jesus Christus ist er Mensch
geworden. Und Jesus hat alles menschliche Leid
durchlebt bis hin zum entsetzlichen Tod am Kreuz.
Das Kreuz ist das große Zeichen dafür, dass Gott sich
selbst ins Leid hineinbegeben hat, um uns in unserem
Leid zu verstehen. Gott hat nicht nur Mitleid mit uns,
er leidet mit uns!
Nach dem Karfreitag kam der helle Ostermorgen, die
Auferstehung Jesu. Die Auferstehung ist Gottes Zeichen und Versprechen dafür, dass das Leid und der
Tod nicht das letzte Wort behalten sollen. Das Leben
wird sich letztlich als stärker erweisen als alle Leidensund Todesstrukturen. „Weil Jesus auferstanden ist,
muss alles gut werden!“ (S. Kierkegaard)
Klaus Müller
Foto: © Stefan Lochmann - fotolia.com
Andere haben gesagt: „Der Mensch hat von Gott einen freien Willen geschenkt bekommen. Der Mensch
kann sich deshalb frei für Gut und Böse entscheiden.
Leider entscheidet er sich aber viel zu oft für das Böse.“
Menschliche Willensfreiheit auf Kosten des Leids in
der Welt? Dahinter kann man nur ein großes Fragezeichen setzen.
30|31
Amnesty International
kommt am 12.02.2012 in die Friedenskirche
„Tu deinen Mund auf für die Stummen
und für die Sache aller, die verlassen sind.
Tu deinen Mund auf und richte in Gerechtigkeit und schaffe Recht den Elenden und
Armen“
Diese Nachdichtung der Sprüche Salomos von
Peter Härtling passt zu dem, was die Menschenrechtsorganisation amnesty international leisten will: Den unschuldig Gefangenen,
den Gefolterten, den zum Tode verurteilten,
den Verschwundenen eine Stimme geben, damit die Verantwortlichen gezwungen werden,
wegen des Ansehens ihres Landes Veränderungen einzuleiten und mehr Gerechtigkeit walten zu lassen.
keiten, indem er durch einen Zeitungsartikel
im „Observer“ dazu aufrief, für diese Opfer
aktiv zu werden. Als Einzelner begann er, aber
1000 Menschen reagierten auf seinen Artikel
und bald fand er viele weitere Unterstützer in
den verschiedensten Ländern. So wurde die
Menschenrechtsorganisation amnesty international 1961 gegründet. Noch im selben Jahr
wurde eine deutsche Sektion eingerichtet und
zwar in Köln durch die Journalisten Carola Stern und Gerd Ruge. Heute hat amnesty
international als Institution über 3 Million
Mitstreiter auf der ganzen Welt. In 150 Staaten gibt es aktive ai-Gruppen, davon 646 in
Deutschland. 1977 erhielt die Organisation
den Friedensnobelpreis
Arbeit von ai
Geschichte von ai
Es begann in England 1960. Der britische
Rechtsanwalt Peter Benenson äußerte seine
Wut über staatliche Willkür und Ungerechtig-
ICH BIN FREI.
ARtIkEl 1:
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und
Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.
DIE AllgEmEINE ERkläRuNg DER mENSCHENRECHtE
ICH SCHützE SIE – SIE SCHützt mICH
Mehr zu den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
und weitere Informationen unter www.amnesty.de
Da amnesty international auf Spendengelder
angewiesen ist und sich nicht von Parteien
unterstützen lassen will, damit die Unabhängigkeit und Objektivität gewahrt bleiben,
kann ai keine spektakulären Aktionen wie Greenpeace oder Unicef starten.
Aber viel bewirkt wird mit
Briefen, e-mails etc. an die
verantwortlichen Machthaber. Eingaben an z.B.
deutsche Politiker, bevor
sie eine Auslandsreise starten oder bevor ausländische
Gäste nach Deutschland
kommen, haben auch oft
Wirkung. Immense Papierfluten erreichen manchmal
für einen politischen Gefangenen die zuständige
Regierungsstelle, sodass alle
im Amt Beschäftigten, dazu
Briefträger, Postbedienstete
usw. aufmerksam werden,
nicht nur der Regierungschef selber. Und das macht Eindruck. Das
verändert oft sehr bald die Haftbedingungen für den Gefangenen.
Das bewirkt sogar in vielen Fällen
seine Freilassung. Immer wieder
erhält ai Berichte darüber von den
Freigelassenen selbst, von den Familien, vom Gefängnispersonal.
Und diese Erfolge machen Mut,
weiterzuarbeiten.
ai hat die Zentrale in London. Dort
arbeiten hauptberuflich Journalisten, Juristen u.a. Sie lesen aufmerksam internationale Zeitungen, analysieren Radio und Fernsehen, haben Kontakt zu Gleichgesinnten in
den anderen Ländern und nehmen
von diesen neueste Nachrichten
über
Menschenrechtsverletzungen auf. Auch betroffene Familien
können sich an ai wenden und um
Hilfe bitten. Alle Informationen
werden mehrfach geprüft, bevor
sie veröffentlicht werden.
Auch Sie können mithelfen, dass
die Menschenrechte eingehalten
werden, indem sie Mitglied einer
Gruppe werden oder Geld spenden. Sie können sich auch bereit
erklären, einmal monatlich 6 vorformulierte Briefe zugunsten einzelner Menschen mit Ihrem Absender zu versehen und abzuschicken.
Herzlich eingeladen werden Sie
zu einem Gottesdienst unter dem
Motto: „Gewalt kommt nicht in
die Tüte“
am 12.02.2012 um 11 Uhr in der
Friedenskirche mit Superintendentin A. Vogel und Vertretern von ai
Köln rechtsrheinisch.
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51065 Köln-Mülheim
Telefon und Fax:
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Ich sitze mit Fleecepulli und dicken
Socken in meinem kalten Büro, vor
mir eine heiße Tasse Kaffee. Meine Gedanken verlieren sich in der
Traumvorstellung von einem ewigen Sommer, während ich den viel
zu schnell kaltgewordenen Kaffee
schlürfe.
Auf meinem Laptop blinkt ein
schwarzer Strich auf einer leeren
weißen Seite. Ich fröstle ein wenig
und gucke raus. In diesem Moment
rutscht draußen im matschigen Garten ein Kind auf einem Blatt aus und
fällt in eine große Pfütze.
Das ist wohl Herbst. Und darüber
soll ich schreiben...–Toll.
Mir fällt es schwer, die Vorteile von
einbrechender Kälte, kürzeren Tagen und Matsch zu sehen. Sobald
es Herbst wird, bereite ICH mich
nämlich auf den Winterschlaf vor –
jedenfalls übt das Bett morgens eine
viel größere Anziehungskraft auf
mich aus, als im Sommer.
Mein Kaffee ist leer, die Seite auf
dem Laptop auch, und ich beschlie-
Der erste große herbstliche Vorteil,
der mir einfällt, ist: die Herbstmode!
Während man im Sommer kaum
etwas von seinen „Problemzonen“
verstecken kann, weil alle halb nackt
rumlaufen, und man im Winter
eher aussieht wie ein knubbeliges
Michelin-Männchen, ist die Mode
im Herbst geradezu perfekt: Schals,
schöne Stiefel, Pullis die man ohne
dicke Jacke tragen kann…das alles
ist eine perfekte Mischung aus den
beiden Sommer-Winter-Extremen.
So angezogen, im perfekten Herbstdress, mache ich mich also auf die Suche nach dem „Schönen“ im Herbst.
Da man Jahreszeiten am besten
draußen und nicht drinnen erlebt,
führt mich mein Weg in den Wald.
Ich muss zugeben, DAS mochte ich
immer schon am Herbst: Die Blätter
sind bunt und nicht mehr so übermotiviert grün, die Luft riecht ganz
intensiv nach Waldboden und ersten
Kaminfeuern. Und ja, auch im meinem hohen Alter von 27 Jahren finde
ich Kastanien sammeln immer noch
reizvoll, auch wenn ich danach meistens nicht weiß was ich damit soll.
Ich glaube, der Herbst ruft in uns
deswegen so ambivalente Gefühle
hervor, weil er so unterschiedlich
sein kann. Zwischen den matschigen
kalten Tagen und den noch warmen,
goldenen Herbstspaziergängen liegt
eine große Spannbreite. Interessant
ist aber doch, dass beides typisch
Herbst ist. Der Sommer ist (hoffentlich und am besten) typischerweise
warm. Der Winter typischerweise
kalt. Dazwischen liegt die Vorbereitung der Natur auf DAS Neue.
Ursprünglich ist es von der Natur
nämlich so gedacht, dass die abgefallenen Blätter den Waldboden
komplett bedecken (und auch liegen
bleiben), um vor Frost und Schnee
im Winter zu schützen. Das fand
ich schon als Kind ziemlich toll. Es
zeigt nämlich, wie wichtig wirkliche
Übergänge sind. Eigentlich ist das
doch erstaunlich: es gibt zwei extra
Abschnitte im Jahreskreislauf, die
„nur“ den Übergang zwischen zwei
Phasen gestalten.
Der Abschied vom Sommer, vom
Goldene Jahreszeit? Oder einfach nur kalt und nass?
Miriam Hoffmann stellt sich in den Blätterwirbel.
Dabei kommt sie dem Herbst und sich selbst ein ganzes Stück näher.
ße, erst einmal aufzugeben und nach
Haus zu fahren. Vielleicht ist Schreiben im Fleecepulli und in einem
dunklen Zimmer ja auch nicht gerade die beste Voraussetzung, um einen
fröhlichen Artikel zu verfassen…
Ich steige also aufs Fahrrad und fahre am Rhein entlang nach Hause.
Draußen ist es wärmer als im Büro,
und die Sonne scheint. Irgendwie ist
die Welt in gelblich-rotes Licht getaucht. Sogar der Dom schimmert
rötlich. Ich atme tief die kalt-warme
Luft ein und beschließe, dem Herbst
eine Chance zu geben und nach seinen Vorteilen zu recherchieren.
Besonders schön finde ich es, wenn
die Sonne durch die Bäume strahlt
und Wind die Blätter des Waldes
aufwirbelt. Das gibt ein ganz besonderes Herbstlicht, und wer das einmal gesehen hat, weiß warum man
vom „goldenen Herbst“ spricht.
lange-draußen-Sitzen, von den langen heißen Tagen, von der Unbeschwertheit, die dieses Wetter mit
sich bringt, ist traurig. Der Herbst
führt uns diesen Abschied sehr deutlich vor Augen.
Die nächsten Jugendgottesdienste in der
Lutherkirche (Adamsstr. 47) finden statt am
12. Februar 2012, 17 Uhr; 11. März 2012, 17 Uhr;
13. Mai 2012, 17 Uhr
Alle Infos und Termine zu geistreich auf
www.geistreich-koeln.de
Es ist nicht einfach plötzlich nur noch kalt,
sondern es gibt Phasen, die mal mehr dem
Sommer, mal mehr dem Winter ähneln.
Ich überlege, wie das mit meinen Übergängen in meinem Leben ist. Habe ich eigentlich einen „Herbst“? Oder stolpere ich ohne
Übergang von Phase zu Phase? Gebe ich mir
Raum und Zeit um zu spüren, wo Abschied
und Neubeginn sich in den Übergängen
meines Lebens befinden? Beim Nachdenken darüber fällt mir auf, dass meine Seele
sich oft einen eigenen Herbst gestaltet. Es
gibt Tage, da bin ich dem Abschied und
dem „alten“ Zustand viel näher als dem
Neuen. Dann wieder fühlt es sich so an, als
gäbe es nur noch das NEUE in meinem Leben, und das ALTE scheint vergessen. Und
dann pendle ich so dazwischen und weiß
gar nicht warum – meine Seele macht auf
Herbst.
Fotos: geistreich, bierbass.art
So gesehen fällt es mir plötzlich leichter,
diese „Gefühlsschwankungen“ anzunehmen. Zwischen Sommerferien und Schule,
Schule und Studium, Studium und Arbeit,
Arbeitsplatz und Arbeitsplatz usw. braucht
unsere Seele wahrscheinlich einen ganz bewussten Herbst.
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Beerdigt wurden
Getauft wurden
Tim Thorsten Beißel
Noé Arturo Gonzales von Maravic
Leo Schneider
Malik Antonio Cafer Battistella
Getraut wurden
Foto: Wodicka - Gemeindebrief.de
Christian und Ilka Mazat
Claas und Jutta Aichinger
Mario und Kerstin Pollok
Auf deine Hilfe warte ich, Gott!
(1. Mose 49,18)
Abel, Hans
84 Jahre
Buchwald, Hildegard 94 Jahre
Döhler, Johanna
97 Jahre
Eisermann, Willi
71 Jahre
Fiedler, Marta
89 Jahre
Hannemann, Friedhelm 79 Jahre
Haxel, Günter
68 Jahre
Jäger, Elli
73 Jahre
Janson, Helene
77 Jahre
Jeffraim, Reinhold
79 Jahre
Kombüchen, Gerda
88 Jahre
Lau, Irma
91 Jahre
Müller, Christa
73 Jahre
Neese, Werner
85 Jahre
Pahnke, Ruth
86 Jahre
Prekel, Werner
82 Jahre
Richter, Therese
84 Jahre
Stark, Ute
66 Jahre
Stöcker, Anna
74 Jahre
Thom, Dr., Karl-Friedrich 75 Jahre
Volprich, Magdalena 87 Jahre
Weis, Helga
73 Jahre
Thome, Friedrich
77 Jahre
Voigt, Lieselotte
50 Jahre
Ahlgrimm, Erna
90 Jahre
Leibl, Erika
56 Jahre
Kaschub, Alexander
90 Jahre
Wir sind für Sie da . jeder zeit.
Geschäftsführer · Marc Zillken und Rainer Lenzen
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(Deutz) · Gotenring 7 · Telefon 0221– 81 86 95 · Fax 0221– 42 29 01 55
(Mülheim) · Haslacher Weg 23d · Telefon 0221– 61 72 62 · Fax 0221– 64 49 45
(Buchheim) · Frankfurter Straße 90 · Telefon 0221– 61 72 62
(Holweide) · Schnellweider Straße 38 · Telefon 0221– 63 88 66
(Kalk) · Steprathstraße 7 · Telefon 0221– 85 16 54 · Fax 0221– 85 25 20
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Fotos: ItinerantLens - Fotolia.com
Durchführung aller Bestattungsarten
Erledigung der Formalitäten
Abschiednahme in unseren Räumlichkeiten
Vorsorgeberatung
Friedhofs- und Stadtführungen
1. Halbjahr
1. April 2012, 15.00 Uhr
Ort: Alter evangelischer Friedhof
6. Mai 2012, 15.00 Uhr
Ort: alter ev. Friedhof
„Mein Grab gehört mir!“
Lieder erzählen Geschichte(n)
400 Jahren Bestattungskultur auf dem alten evangelischen Friedhof Mülheims.
Wie soll einmal mein Grab aussehen? Ein Mausoleum eher nicht - ein Familiengrab, Tief – oder „Turbo“,
anonym oder vielleicht ein „pflegeleichtes Grab“? Die
Bestattungskultur ist in einem rasanten Wandel und
spiegelt die gesellschaftliche Entwicklung und die Veränderung unserer Wertvorstellungen. So steht jeder
und jede vor der Frage: Was mache ich mit dem Grab
für mich oder meine Nächsten? Die Führung bietet
Hilfen, zu einer eigenen Antwort zu finden.
Führung durch Pfarrer Dietrich Grütjen und
Jörg Kolbenschlag (Verwaltung Ev. Friedhof)
Zum Jahresthema des Lutherjahrs 2012 „Reformation
und Kirchenmusik“: Lieder erzählen Geschichte(n)
auf dem alten ev. Friedhof in Mülheim.400 Jahre
evangelische Christen in Mülheim.
7. Juni 2012, Fronleichnam, 10.30 Uhr
Treffpunkt Liebfrauen/Regentenstr. am Kiosk.
Die Mülheimer Gottestracht – oder:
„Kein Protestant kann selig werden!“
Oekumene in Mülheim am Rhein im Wandel der
Zeiten.
Wir begleiten die Mülheimer Gottestracht 2012. Die
Geschichte und die Idee, die das Fronleichnamsfest
begründen, lernen wir kennen und erfahren einige
humorige und bittere Details aus der langen StreitGeschichte an diesem Tag in Mülheim.
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alle 14 Tage freitags, 20.00 Uhr
Info: Familie Ziebell Tel. 81 17 21
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Altenclub im Andreae-Haus
donnerstags, 15.00 Uhr
Info: Fr. Andreae Tel. 62 35 77
Fr. Thomas Tel. 61 44 24
Bibelstammtisch
Erster Mittwoch im Monat, 20 Uhr
Peter-Beier-Haus, Wallstraße 93
Info: Pfr. Johannes Voigtländer
Tel. 63 22 29
Altenclub im Peter-Beier-Haus
donnerstags, 14.30 Uhr
Info: Fr. Danz Tel. 62 31 15
Ökumenischer Bibelkreis
Info: Pfarrer Klaus Müller
Tel. 80 03 34 94
Frauenkreise
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Andreae-Haus, Graf-Adolf-Str. 22
alle 14 Tage dienstags, 15.00 Uhr
Info: Fr. Lewerenz Tel. 61 25 71
Fr. Becker Tel. 16 94 36 08
Frauengesprächskreis
Peter-Beier-Haus, Wallstr. 93
1 x im Monat dienstags, 9.30 Uhr
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Jugendarbeit und Jugendkirche
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Gabi Wittmaack, Tel. 61 80 09
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Altenclub im Pfarrsaal St. Urban
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Gemischter Gemeindechor
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Peter-Beier-Haus
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Andreae-Haus
Graf-Adolf-Straße 22, 51065 Köln
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Friedenskirche
Wallstraße 70, 51063 Köln
Küsterin: Anke Danz, Tel. 62 31 15
Pfarrer
Pfarrer Klaus Müller
Graf-Adolf-Straße 22, 51065 Köln
Tel. 80 03 34 94
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Superintendentin Pfarrerin Andrea Vogel
Regentenstraße 44, 51063 Köln
Tel. 16 86 94 75
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Literaturkreis
Peter-Beier-Haus, Wallstr. 93
Info: Dr. R. Sistermann
Tel. 640 26 73
Jugendarbeit und Jugendkirche
Adamsstraße 47, 51063 Köln
Gabi Wittmaack
Tel. 61 80 09 mob. 0151 170 106 09
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Evangelischer Bürgerverein
Andreae-Haus, Graf-Adolf-Str. 22
Jeden 2. Sonntag im Monat,
15.00 Uhr
Frau Dehle Tel. 630 73 12
Frau Weiß Tel. 69 60 72
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Evangelischer Friedhof
Bergisch-Gladbacher Straße 86
Verw.: Jörg Kolbenschlag, Tel. 27 24 967
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Kantor
Christoph Spering, mob. 0172 543 232 9
www.kirche-koeln-muelheim.de
Psychosoziale Beratung
Paul-Norbert Müller, Tel. 16 95 68 70