Tipps fürs Auslandsstudium an der UAM Madrid

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Tipps fürs Auslandsstudium an der UAM Madrid
Tipps für das Auslandsstudium an der UAM Madrid
Von Thorsten Weißbeck (2005)
Wohnung
Bei der Wohnungssuche empfiehlt es sich zu „Roommadrid“ zu gehen. Deren Büro befindet
sich in der Calle Conde Duque 7 – Metrostation Plaza de Espana –
e-mail: [email protected]. Dort bekommt man unter Anderem auch WG-Zimmer (pisos
compartidos). Hier muss man allerdings 60 Euro für die Vermittlung bezahlen – trotzdem ist
es wohl der einfachste und effektivste Weg ein Zimmer zu bekommen. Allein in den 20 min,
in denen ich in deren Büro saß, kamen ca. 10 Leute herein. Das Büro hat offiziell montags bis
freitags von 11 – 14 Uhr sowie von 17 – 20 Uhr geöffnet. Allerdings sollte man sich nicht auf
diese Öffnungszeiten verlassen – meistens ist das Büro nur abends ab 17 Uhr geöffnet.
Eine andere Möglichkeit ist „ALUNI“ – diese Organisation vermietet Zimmer in
Studentenwohnheimen. Deren Büro befindet sich am Paseo de los Artilleros 17 –
Metrostation Vicálvaro. ALUNI hat sogar eine Internetseite auf deutsch, auf der die
vertraglichen Bedingungen und die Wohnungen gut beschrieben sind.
Allerdings ist Wohnen in Madrid keinesfalls eine günstige Angelegenheit. Von 300 bis 400
Euro sollte man für ein möbliertes 12-15 qm Zimmer ausgehen. Außerdem muss man mit
einer Monatsmiete als Kaution (fianza) rechnen- diese muss meist direkt beim Einzug bar
bezahlt werden. Dabei sollte man zudem darauf achten, ob die Miete alle Nebenkosten
(gastos) beinhaltet oder ob man hierfür extra bezahlen muss. Ich habe letztendlich in einem
frisch renovierten 15 qm Zimmer gewohnt inkl. eigenem Fernseher,Internetanschluss, Bett,
Schrank, Sofa nebst 2 Beistelltischen und einem kleinen Schreibtisch. Zudem hatten wir für
insgesamt 6 Bewohner 2 Badezimmer und eine recht kleine Küche.
Abzuraten ist dagegen von den Wohnheimen an der UAM! Dort wohnt man nämlich sehr
weit außerhalb des Stadtzentrums und die Mieten sind trotzdem sehr hoch. Man zahlt
ungefähr 400 Euro pro Monat zuzüglich Nebenkosten. Zu Beginn ist zudem eine Kaution von
2 Monatsmieten fällig. Zieht man dann am Ende des Semesters wieder aus wird man richtig
„abgezockt“ – denn dann geht jemand aus der Hausverwaltung mit durchs Zimmer und zieht
willkürlich für irgendwelche Dinge und die Reinigung etc. nochmals ca. 150 Euro von der
Kaution ab.
Bevor ich mich allerdings auf die Wohnungssuche gemacht habe, habe ich mir ein Zimmer in
einem Hostal genommen. Hier kann ich nur ein Haus empfehlen, welches sich in der Calle
Juan Álvarez Medizábal 44 befindet – in diesem Haus gibt es gleich mehrere Hostals – ich bin
im dritten Stock im Hostal Perez untergekommen – dort kostet ein Zimmer 14 bzw. 18 Euro
pro Nacht, je nach Größe. Dafür liegt dieses Haus sehr zentral – Metrostation Plaza de Espana
Zudem gibt es in der Nähe mehrere Kinos, die die englischen Originalfassungen zeigen,
nämlich das Alphaville, Calle Martín de los Heros 14 und die Cines Renoir, Calle Martín de
los Heros 12. Dort kann man sich die ersten Abende in Madrid etwas die Zeit vertreiben.
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Die Universität
Wenn man sich einen Stadtplan Madrids ansieht, wird man ziemlich schnell auf ein Gebiet im
Nordwesten stoßen, welches „Ciudad Universitaria“ heißt. Genau dort befindet sich die UAM
allerdings nicht. Hierbei handelt es sich nämlich um die UCM, die Universidad Complutense
de Madrid – ich bin auch zuerst dort hingefahren, als ich sonntags die Uni „besichtigen“
wollte.
Die UAM hingegen befindet sich im Norden Madrids und ist auf den Stadtplänen nicht zu
finden. Sie liegt nämlich noch immerhin 15km nördlich der Metrostation Chamartin; nämlich
in Cantoblanco.
Um zur Uni zu gelangen muss man die Cercania nehmen – Zusteigemöglichkeiten sind bspw.
Atocha Renfe, Nuevos Ministerios oder Chamartin aber es gibt noch einige mehr. Die C-7
(tres cantos) z.B. hält an der Haltestelle Cantoblanco Universidad. Allerdings laufen auf der
elektronischen Anzeigetafel auch immer alle Haltestellen der jeweiligen Cercania durch, so
dass man sich eigentlich nicht verfahren kann.
Es empfiehlt sich für Metro und cercanía eine Monatskarte zu kaufen. Diese sind nicht in den
Haltestellen der Metro erhältlich sondern in kleinen Tabakläden (tabacos), sowie in einigen
Reisebüros. Momentan kostet die Monatskarte (man braucht eine inkl. der Zone B1) ca. 43
Euro. Zum Vergleich: eine 10er Karte kostet 5,80 Euro. Damit kommt man allerdings nicht
bis zur Uni, sondern muss für die cercanía ein Extra-Ticket lösen für 1,15 Euro pro Fahrt.
Insgesamt fallen also pro Tag, an dem man zur Uni fährt Metro-/Cercaníakosten in Höhe von
ca. 3,50 Euro an – und die nur für die Fahrt zur Uni – weitere Fahrten wie z.b. in die
Innenstadt o.Ä. kommen noch hinzu. Bei ca. 20 Arbeitstagen käme man somit auf die stolze
Summe von ca. 70 Euro – da lohnt sich die Monatskarte dann doch.
Die Haltestelle Cantoblanco Universidad befindet sich direkt auf dem Universitätsgelände.
Wenn ihr aus der Haltestelle hinausgeht kommt ihr direkt auf einen gepflasterten Weg – links
dieses Weges liegt das Haupt-Lehrgebäude der Uni – quasi wie an der UniBw das Gebäude
33 – ihr folgt dem Weg ein Stück bis auf der linken Seite der Eingang der „facultad de
ciencas economicas y empresariales“ kommt. Bevor ihr allerdings dort zum fakultären
„oficina de relaciones internacionales“ geht, müsst ihr ins ERASMUS-Büro. Dieses befindet
sich im „rectorado“ im 2,5 . Stock. Das rectorado ist wiederum schräg gegenüber vom
Eingang der Fakultät. Ein einzeln stehendes Gebäude.
Dort benötigt ihr:
1. Passfoto
2. Kopie des Personalausweises/Reisepasses
3. Bestätigung über Krankenversicherung (Schreiben, dass man freie Heilfürsorge
bekommt: wird in der Botschaft auf Anfrage vom StBtsm erstellt)
Im ERASMUS-Büro bekommt ihr dann auch automatisch auch eine große Mappe mit
Informationen zur Uni extra für Erasmus Studenten inkl. Lageplan der Uni und Informationen
zum Sportangebot u.Ä..
Danach geht es dann zum Büro des Auslandsbeauftragten der Fakultät – wenn man ins
Fakultätsgebäude hineingeht muss man auf der rechten Seite die kleine Treppe hinaufgehen –
oben befindet sich dann rechts die cafeteria und geradeaus die Tür zum Auslandsbeauftragten
– dahinter befindet sich ein Gang, auf dessen rechten Seite sich dann schließlich das Büro
befindet. Die Angestellten dort sind sehr freundlich und immer hilfsbereit – auch außerhalb
der Öffnungszeiten!
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Eine Woche nachdem ihr euch beim ERASMUS-Büro angemeldet habt, solltet ihr nochmals
dort hingehen um euren Studentenausweis abzuholen. Danach geht ihr mit diesem Ausweis
wiederum zum oficina de relaciones internacionales der Fakultät – dort bekommt man dann
ein Passwort für die Studentennummer, die auf dem Ausweis steht. Mit der Nummer auf dem
Ausweis und dem Passwort kann man dann ins Internet an der Uni – die Aula informatica
befindet sich im Keller des MODULO IV im Gebäude der Fakultät. Allerdings sind die
Computer dort recht veraltet und langsam und die Räume sind stets überfüllt – es bietet sich
daher an in eine der Nachbarfakultäten zu gehen (z.B. Facultad de ciences) – dort stehen
wesentlich mehr und neuere Computer zur Verfügung.
Sport an der Uni
Man sollte sich bereits in der Woche bevor die Vorlesungen beginnen um Plätze in den
verschiedenen Sportkursen bemühen, da diese recht schnell „ausgebucht“ sind. Das Angebot
reicht von Mannschaftssportarten wie Volleyball oder Basketball über Kampfsportarten wie
Taekwondo bis hin zu „Randsportarten“ wie Bogenschießen. Allerdings ist das Sportangebot
nicht umsonst – zunächst muss man eine Art Grundgebühr bezahlen, um alle
Sporteinrichtungen wie z.B. das Beachvolleyballfeld (auch am Wochenende) nutzen zu
dürfen. Diese Gebühr beträgt 29 Euro. Für jeden weiteren Sportkurs wird dann eine einmalige
Gebühr von 15 Euro (wenn der Kurs direkt zu Semesterbeginn beginnt) bzw. 10 Euro (wenn
der Kurs erst im März bzw. April beginnt) fällig. Diese müssen im Büro für
Sportangelegenheiten mit Karte und nicht bar bezahlt werden! Zudem können weitere Kosten
auf einen zukommen – so muss man z.B. die Pfeile beim Bogenschießen selbst kaufen.
Das Büro ist recht einfach zu finden : von der Renfe-Station (S-Bahn) biegt ihr direkt links ab
und geht dann immer geradeaus (vorbei an der Apotheke etc.) – am Ende der Uni befindet
sich dann auf der linken Seite ein Gebäude – genau dort muss man hinein. Zunächst muss
man im Erdgeschoss für alle Kurse bezahlen, die man belegen möchte – danach geht man mit
der Quittung und einem Passfoto sowie der eigenen Reisepass-/Ausweisnummer in den ersten
Stock – wenn man von der Treppe kommt liegt auf der rechten Seite ein Büro, dessen Tür
normalerweise geöffnet ist – dort meldet ihr euch dann für die Kurse an und es wird ein
Ausweis erstellt, der dazu berechtigt diese Kurse zu besuchen und alle Sporteinrichtungen zu
jeder Zeit zu besuchen. Unter Anderem gibt es auch einen Kraftraum im Erdgeschoss dieses
Gebäudes (für den man allerdings auch wieder extra bezahlen muss).
Reiseführer etc.
Ich habe mir vor meinem Abflug in Deutschland bereits einen Reiseführer, ein Wörterbuch
für Wirtschaftsspanisch sowie einen Stadtplan von Madrid zugelegt, der mir in Madrid
wirklich sehr geholfen hat.
Der Reiseführer wird vom Reise-Know-How-Verlag in Bielefeld verlegt und heißt „Madrid
und Umgebung“ – die Autoren sind Heike Wiest und Tobias Büscher –
ISBN: 3-8317-1163-1. Preis: 10,50 Euro. Er sieht zwar zunächst recht alt aus, bietet aber viele
„Insider-Tipps“ und Hinweise auch zum täglichen Leben in Madrid, da die Autoren selbst
lange Zeit in Madrid gelebt und sogar hier studiert haben und somit aus der Perspektive eines
hier Ansässigen berichten. Zudem werden einige interessante Tagesausflugsziele beschrieben.
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Der Stadtplan stammt aus dem Berndtson Verlag und kostet 6,90 Euro. Er ist recht
übersichtlich und vor allem wetterfest und strapazierfähig, da er einlaminiert ist und aus
dickem Papier besteht und nicht wie viele Stadtpläne aus diesem labbrigen dünnen Papier.
Zudem ist er recht handlich und passt in die meisten Jackentaschen. ISBN: 3-89707-139-8.
Das Wirtschaftsspanisch-Wörterbuch hingegen war recht teuer: ca. 50 Euro.Dafür ist es
allerdings auch ein recht dickes Buch von ca. 800 Seiten und hat einen großen
Spanisch-Deutsch Teil sowie einen kompakten Deutsch-Spanisch Teil. Erschienen im
Oldenbourg Verlag – Autor: Prof. Dr. Jesús Padilla Gálvez; ISBN: 3-486-25767-6.
ESN – Fahrten
Das Erasmus Student Network (ESN) bietet gerade zu Beginn des Semesters viele Busreisen
übers Wochenende an – z.B. Granada, Valencia, Santiago de Compostela.
Die Fahrten sind preislich sehr günstig und es fahren hauptsächlich Erasmusleute aller
Nationalitäten mit.
Ich bin nur nach Santiago de Compostela mitgefahren – diese Fahrt hat 98 Euro gekostet (von
Freitag bis Sonntag) – inbegriffen war die Unterkunft in 2- bis 3-Bett-Zimmern, die
achtstündige Busfahrt, eine Stadtführung sowie ein typisch galizisches Essen in einem
„Bauernhofrestaurant“ mit jeder Menge an Rotwein.
Diese Fahrt hat mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen; allerdings sollte man nicht
unbedingt abends mit den spanischen Leuten vom ESN Office auf Kneipentour gehen –
besser ist es mit einer eigenen Gruppe die Kneipen selbst zu erkunden.
Zudem muss man auf einer Erasmusfahrt mit vielen Wartezeiten rechnen – dann steht man
hier mal wieder ne halbe Stunde rum und wartet……aber auf was eigentlich……
Z.B. war die Abfahrtnach Santiago um 7 Uhr geplant – um 7 Uhr waren von den ca. 50
Teilnehmern ungefähr 10 am Abfahrtsort – also meistens kann man auf die Abfahrtszeiten
eine Stunde draufrechnen – aber so ist das nun mal in Spanien ;-)
Ostern
Ostern lohnt es sich auf jeden Fall an der Ostermesse in der Catedral de la Almudena
teilzunehmen. 2005 fing
diese Messe am Ostersamstag um 23 Uhr an – Einlass ab 22 Uhr und dann sollte man auch
schon dort sein – sie endete um 3 Uhr (inkl. 1 Stunde Zeitverschiebung). Trotz der langen
Dauer kann ich jedem nur empfehlen sich diese Messe anzusehen.
Ansonsten gibt es zu Ostern natürlich noch die weltbekannten Umzüge hier in Madrid, auf
denen Leute, mit bunten Gewändern durch die Stadt ziehen – diese Gewänder sehen ein
wenig aus wie die vom Ku-Klux-Clan, weil die Leute auch solche spitzen Hüte tragen. Ist
trotzdem schön anzusehen.
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Ausflugsziele
Es gibt natürlich rund um Madrid viel zu sehen. Sehr zu empfehlen sind:
• Toledo
• Segovia
• El Escorial – Valle de los Caidos
Nach Toledo und Segovia kommt man mit dem Autobus – es gibt viele verschiedene
Busbahnhöfe, von denen aus man nach ganz Spanien fahren kann – der Bus ist in Spanien das
was in Deutschland der Zug ist. Zug fahren ist wiederum wie fliegen an jedem Eingang
stehen Stewardessen, die einen zu seinem Platz begleiten.
Nach El Escorial kann man wiederum mit der cercania fahren. Von der cercania Station in El
Escorial aus kann man dann mit dem Bus (oder zu Fuss 15min) zum zentralen Busbahnhof
fahren und von dort aus muss man dann mit einem anderen Bus zum Valle de los Caidos
fahren – aber dieser Bus fährt nur einmal täglich um 15.15 Uhr ins Valle!!! Dort steht dann
das höchste freistehende Kreuz und Francisco Franco liegt hier in einer Kapelle begraben.
Das Valle de los Caidos sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
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