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trendwatching.com st ein unabhängiges Trendforschungsunternehmen mit starker
Meinung, das den Globus nach den vielversprechendsten Konsumtrends, Insights
und Business-Lösungen absucht. Für die neuesten und besten Ideen verlassen wir
uns auf unser Spotter-Netzwerk in mehr als 120 Ländern auf der ganzen Welt.
März/April 2011 | Megatrends wie CITYSUMERS zu kennen
(siehe unser Trend Briefing des Vormonats) ist unabdingbar, aber
für Unternehmen entscheidet sich alles mit deren Umsetzung.
Deshalb sollten Sie einfach umsetzbare Konsumtrends wie RANDOM ACTS OF KINDNESS (R.A.K., ZUFÄLLIGE GUTE TATEN)
in den kommenden Monaten fest im Auge behalten.
und auch nicht darum, eine große Anzahl von Gratis-Samples zu
verteilen (was eher FREE LOVE (LIEBE FÜR LAU) entsprechen
würde), sondern um einzelne, zufällig gewählte gute Taten ;-)
Für R.A.K. ist jetzt der ideale Zeitpunkt:
1.
DIE MENSCHLICHE NOTE | Konsumenten wollen vermehrt die menschliche Seite einer Marke erkennen
(falls eine Marke überhaupt eine menschliche Seite haben sollte ;-), wodurch R.A.K. so willkommen wie nie
zuvor sein werden.
2.
ICH SAG DIR WIE ES IST | Konsumenten veröffentlichen immer öfter persönliche Informationen über ihr
Leben, ihre Stimmungen und Aufenthaltsorte auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Netzwerken. Diese
Informationen sind sowohl aktuell wie gewollt öffentlich,
was R.A.K. besonders relevant macht.
3.
WEITERSAGEN | Mehr Konsumenten als je zuvor
tauschen sich über soziale Netzwerke aus — ihre
Erfahrungen erreichen ihre Freunde wie auch ein großes
Publikum, wodurch sich R.A.K. weit über die ursprünglichen Empfänger hinaus verbreiten können.
Warum mitfühlende, menschliche Marken auf dem vernetzten
Markt wachsen werden
Die drei treibenden Kräfte hinter R.A.K. im Detail:
Nachdem R.A.K. bereits prominent in unseren 11 WICHTIGSTEN
KONSUMTRENDS FÜR 2011 vertreten war, kommt hier nun ein
umfassendes Briefing, warum R.A.K. die Erfolgsstrategie für 2011
sein werden. Doch zuerst unsere Definition:
RANDOM ACTS OF KINDNESS | Konsumenten sind schon
lange an unflexible, unpersönliche und vor allem eigennützig handelnde Unternehmen gewöhnt (und von ihnen genervt), weshalb
sie von Markenseite jede Form von echter Empathie dankbar aufnehmen werden. Ein vermehrt offener Austausch sowohl mit als
auch zwischen Konsumenten (insbesondere online) bedeutet,
dass es nie einfacher war, das Publikum mit R.A.K. zu überraschen und glücklich zu machen: sei es durch kleine Geschenke,
eine Antwort auf eine öffentlich geäußerte Stimmung, oder einfach dadurch, dass Marken zeigen, dass Ihnen die Konsumenten
wirklich wichtig sind*.
* Eines muss vollkommen klar sein: bei R.A.K. geht es nicht darum, Konsumenten für Tweets / Likes eines Produkt zu belohnen,
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
Drei treibende Kräfte hinter dem Schlüsseltrend:
1. DIE MENSCHLICHE NOTE
R.A.K. erreichen diejenigen Konsumenten, die sich ‚menschliche’
Marken wünschen. Marken, die sich nicht nur aus Großzügigkeit
handeln, sondern auch echtes Mitgefühl, Menschlichkeit, oder
einfach Charakter zeigen.
2. ICH SAG DIR WIE ES IST
R.A.K. finden besondere Resonanz bei den zahlreichen Vertretern
der GENERATION G (G für Großzügigkeit, nicht Geiz). Sie haben
genug von aufgeblasenen, arroganten und weltfremden Institutionen und erwarten von Unternehmen eine sozial, ethisch und
ökologisch verantwortungsvolle Einstellung:
•
•
•
71% der Käufer „setzen ein Statement, indem sie
Marken von Unternehmen kaufen, deren Werte ihren
eigenen ähnlich” sind. (Quelle: Young & Rubicam, August
2010.)
2006 war für US-amerikanische Konsumenten eine
‚starke Perfomance' noch das drittwichtigste Merkmal
für den Ruf eines Unternehmens. 2010 standen
wirtschaftliche Erträge ganz unten auf dem EdelmanRanking, während „Transparenz und Ehrlichkeit” und
„ein Unternehmen, dem ich vertrauen kann” die wichtigsten Merkmale waren. (Quelle: Edelman Trust Barometer,
2010.)
87% der Konsumenten in Großbritannien erwarten von
Unternehmen, dass sie ihre soziale Verantwortung
ebenso ernst nehmen wie ihre wirtschaftlichen Interessen, während 78% der Konsumenten in Indien, 77% in
China und 80% in Brasilien generell Marken bevorzugen,
die sich für gute Zwecke einsetzen. (Quelle: Edelman
Trust Barometer, 2010.)
Wo ist die Verbindung zu R.A.K.? Die veralteten Prioritätsmodelle
und die formelhafte Kommunikation vieler Unternehmen lassen
die Mitglieder der GENERATION G kalt. Sich mitzuteilen, gemeinsam Neues auf die Beine zu stellen und fortwährender Austausch
und Zusammenarbeit ist für viele ein ‚Way of Life’ (sowohl on- wie
offline). Die Menschen wünschen sich und erwarten authentische,
freundliche Kommunikation auf Augenhöhe. Und ja, das bezieht
sich eben auch auf die Kommunikation mit Marken.
Heute machen mehr Menschen als je zuvor bewusst persönliche Informationen als je zuvor öffentlich: über ihr Leben, ihre
Stimmungen und Aufenthaltsorte (sei es auf Facebook, Twitter,
Foursquare, GetGlue, oder über jede andere Social App). Hier
sind ein paar Zahlen:
•
Eine Umfrage in 22 Ländern ergab, dass Japan und
Deutschland die einzigen Nationen sind, in der die
Mehrheit der Menschen zwar online ist, aber keine sozialen Netzwerke verwendet. (Quelle: Pew, Dezember
2010.)
•
Es gibt weltweit 200 Millionen Twitter-Accounts, und
täglich werden 95 Millionen neue Tweets gesendet.
(Quelle: twitter.com, Februar 2011.)
•
Twitter wird in den Niederlanden von 22,3% der erwachsenen Online-User verwendet, womit es das Land mit
der höchsten Twitter-Dichte ist. Ebenfalls ganz vorne
dabei tweeten Brasilien (21,8%), Venezuela (21,1%) und
Japan (20%). (Quelle: Comscore, Dezember 2010.)
•
Die beliebte chinesische Instant Messaging-Plattform
QQ hat über 600 Millionen aktive User. (Quelle: QQ, März
2011.)
•
2010 zählte Foursquare 239 Millionen Check-ins — eine
Zunahme von 3400% in nur einem Jahr. (Quelle:
foursquare.com, Januar 2011.)
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
•
•
Nur noch 33% der Internetbenutzer, also 40% weniger
als noch im Dezember 2006, geben an, sich Sorgen
darüber zu machen, dass zu viele Daten online über sie
verfügbar sind. (Quelle: Pew, Mai 2010.)
All diese persönlichen Daten machen es für Marken immer einfacher zu wissen, was im Leben der Konsumenten wirklich
passiert (sowohl die guten wie die schlechten Dinge!).
Tatsächlich war es für Marken nie einfacher, direkt zuzuhören und
auf innovative oder sogar personalisierte Art und Weise auf die
Bedürfnisse und Wünsche von potentiellen Kunden einzugehen.
Viele Daten sind zudem in Echtzeit verfügbar, und Marken können genau in den Momenten mit den Konsumenten interagieren,
wenn eine Lösung gebraucht wird. Somit werden R.A.K. hochrelevant, und werden zudem viel besser aufgenommen.
das Ganze natürlich auch seine Tücken hat: sei es im
banalen Alltag (man denke nur an Please Rob Me, eine
Webseite, die (zeitweise und auf gewitzte Art) auf die
Risiken des Oversharings auf Twitter und Foursquare
hinwies?) oder Unternehmen und Regierungen, die den
endlosen Strom von persönlichen Daten (wortwörtlich)
mißbrauchen. Wie Konsumenten, Marken und Regierungen in Zukunft mit dem Thema Privatsphäre umgehen ist
eine der zentralen Frage der Online-Gesellschaft. Aber
dazu mehr in einem der nächsten Briefings.
3. WEITERSAGEN
Eines der besten Beispiele ist der britische Kosmetikhersteller
BioTherm Beauty, der Gratisprodukte an ausgewählte User
verteilt, die auf Twitter erwähnen, wie müde sie aussehen. (Mehr
ZUFÄLLIGE GUTE TWEETS) findest du in den ‚Beispielen’ dieses
Briefings.)
* Zur Erinnerung: R.A.K. sind lediglich eine Möglichkeit, wie
Marken persönliche Daten auf spaßbringende Art und Weise verwenden und das Leben ihrer Konsumenten einfacher machen
können. Das bedeutet aber auf keinen Fall, dass die ständige
Verfügbarkeit persönlicher Daten für den Einzelnen, die Gesellschaft und Unternehmen bis auf ein paar unterhaltsame
Marketing-Aktionen ohne größere Folgen bleiben wird. Im großen
Kontext verursacht sie auch, dass:
•
in einer Zeit, in der Personen vermehrt durch öffentlich
präsentiertes (und geteiltes) Wissen, Fähigkeiten, Einfluss
und Beliebtheit definiert werden, sich unweigerlich auch
die Bedeutung des sozialen Status verändern wird
(STATUSPHERE).
Wir sollten nicht vergessen, dass Marken schon immer in der
Lage waren, R.A.K. anzubieten — sei es informell oder im Falle
von großen Marken über breite Werbekampagnen. Heute ist eine
R.A.K.-Strategie kosteneffizient für alle Marken denkbar, denn der
‚WEITERSAGEN’-Effekt garantiert, dass die vielen
R.A.K.-Empfänger ihre Erfahrungen mit einem weitaus
größeren Publikum teilen werden.
•
Konsumenten bewusst ihre Absichten oder ihre Aufenthaltsorte veröffentlichen — entweder als Information
füreinander, oder um bessere Angebote und/ oder Dienstleistungen zu erhalten (CROWD CLOUT (MACHT
DER MASSE) und PRICING PANDEMONIUM (DIE
NEUE PREISORDNUNG).
Anstelle seine Freunde und Bekannte anzurufen oder sie sogar
persönlich zu treffen (viel zu umständlich!), ist es heute über soziale Netzwerke möglich, Informationen mit einem simplen Klick für
eine große Anzahl von Leuten bereitzustellen — und das ohne
jemanden zu unterbrechen oder zu stören. Noch eine letzte Statistik:
•
Konsumenten immer offener mit Informationen und
Meinungen umgehen, und nun auch von Unternehmen
erwartet wird, offen und transparent zu kommunizieren.
Unternehmen müssen genauso in der Lage sein,
Beschwerden oder Kritik offen zu begegnen (oder sie
schon im Vorfeld auszuräumen). (TRANSPARENCY
TRIUMPH (TRIUMPH DER TRANSPARENZ)).
•
Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen über
Crowdsourcing verbessern müssen.
•
Die 500 Millionen aktiven Facebook-User laden pro
Monat über 30 Milliarden einzelne Inhalte hoch. Der durchschnittliche User hat 130 Freunde. (Quelle: Facebook,
Februar 2011.)
Aus der Explosion sowohl der Online-Inhalte wie auch der
Reichweite der Verbindungen ergeben sich für Marken riesige
Chancen, interessante, bedeutungsvolle und unterhaltsame Momente zu schaffe, die bei den Menschen lange Thema bleiben
wird. Es bedeutet auch, dass eine einzelne R.A.K. anstelle nur
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
des ursprünglichen Empfängers tausende, wenn nicht zehntausende Menschen erreichen kann.
Nicht stören, überreden oder verkaufen. Hier geht es nicht um
ihre Marke, sondern um den Empfänger.
Vollbringen Sie R.A.K. nicht zu regelmäßig. Konsumenten sollten nicht beleidigt sein, wenn sie nicht in den Genuß einer R.A.K.
kommen (in PERKONOMICS finden Sie Ideen, wie Sie Konsumenten weniger zufällig belohnen und erfreuen können).
R.A.K. 1x1
R.A.K. können unerwartete Freude bereiten und das Image einer
Marke erheblich verbessern, wenn sie denn richtig gemacht sind.
Schlecht durchgeführte R.A.K. werden dagegen (wenn es gut
läuft) kaum Eindruck hinterlassen oder können die Konsumenten
sogar verärgern. Hier sind ein paar Tipps, wie es ein Erfolg wird:
Authentisch sein. R.A.K. sollten die Einstellung einer Marke zeigen und keine (willkommene) Abwechslung sein. Jeder unehrliche
Versuch einer kaltherzigen, veraltet denkenden Marke wird auf
dem transparenten Markt entlarvt werden. Die Rückmeldungen
darauf werden nicht zufällig sein
Persönlich, aber nicht aufdringlich sein. Konsumenten werden
R.A.K. lieben, wenn sie auf ihre individuellen Umstände oder
Bedürfnisse zugeschnitten sind; gleichzeitig wollen sie aber nicht
das Gefühl haben, von einer Marke überwacht zu werden. Darum
sollten Marken sicherstellen, dass ihre R.A.K. immer angemessen
sind. Eine warmherzige Geste zur richtigen Zeit wird wohlwollend
aufgenommen werden, eine Verletzung der Privatsphäre dagegen
nicht.
BEISPIELE
Wie gewohnt hier nun eine kurze Zusammenfassung der besten
R.A.K, der letzten Monate. Inklusive von Twitter inspirierten Geschenken, Offline-Überraschungen und Marken, die Konsumenten
helfen, gut zu anderen zu sein:
ZUFÄLLIGE GUTE
TWEETS
Mitgefühl zeigen, aber nicht übertreiben. R.A.K. von ‚menschlichen’ Marken sind eben deshalb gerne gesehen, weil sie gute
Taten und keine eigennützigen Marketing-Stunts sind.
Glück teilbar machen. Geben Sie Empfängern die Möglichkeit,
R.A.K. mit ihren Freunden und ihren Familie zu teilen (am besten
ist es, wenn es etwas zum weitergeben gibt, wie z. B. ein ExtraTicket oder ein Online-Video.)
Großzügig sein. Die GENERATION G schätzt alle großzügigen
Marken, aber es ist besser, sich gegenüber einigen wenigen Menschen wirklich freigiebig und großzügig zu zeigen, als nett zu vielen zu sein.
•
Biotherm UK, die Hautpflege-Marke von L’Oreal, nutzt
ihren @BioThermBeauty-Account, um müden TwitterUsern kostenlose Proben ihrer Skin.Ergetic AntiMüdigkeit Hautpflege-Produkte anzubieten.
•
Im Oktober 2010 launchte der Blumenlieferservice Interflora eine Social Media-Kampagne, bei der britischen
Eine Bedeutung und Absicht haben. Wenn Konsumenten von
Marken ermutigt werden, selbst R.A.K. zu vollbringen, und dann
öffentlich dafür belohnt werden —schenkt dies ihnen eine eigene,
großartige STATUS STORY .
Mitten im Leben sein. Wollen Sie Ihre Konsumenten wirklich
überraschen? Dann vollbringen Sie R.A.K. direkt in deren Alltag
und in Anwesenheit von Familie, Freunden und Kollegen. Die
Menschen werden online über R.A.K. sprechen, aber offline wird
weiterhin ein bedeutender Faktor sein.
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Twitter-Usern der Tag mit Blumen verschönert wurde.
Dazu suchte Interflora auf Twitter nach Menschen, die
eine Aufmunterung gebrauchen konnten. Einmal gefunden wurden sie angesprochen und ihnen als Überraschung ein Blumenstrauß geschickt.
•
Im November 2010 führte die niederländische Fluggesellschaft KLM die experimentelle Kampagne How Happiness Spreads durch, bei der ein „Surprise Team”
Fluggästen unerwartete Geschenke machte.
Sobald jemand über Foursquare an einem der teilnehmenden Flughäfen an einem KLM-Schalter eincheckte,
ging das Surprise Team online, recherchierte Hintergrundinformationen und übergab dem Passagier noch
vor Abflug ein passendes Geschenk.
Zum Beispiel twitterte ein Passagier, dass er während
eines New York-Besuchs ein Spiel seines Lieblingsvereins PSV Eindhoven verpassen würde. Als Entschädigung
schenkte ihm das Surprise Team einen Lonely PlanetReiseführer, in dem alle Fußballkneipen in New York in
Blau unterstrichen waren.
•
Im Juni 2010 lief die ‚The Crunch is Calling'-Kampagne
der Cracker-Marke Wheat Thins (Kraft Foods/Nabisco),
bei der ein Wheat Thins-Mobil Twitter-User ausfindig
machte, die ihre Vorliebe für die Marke geäußert hatten.
Die Auserwählten wurden gefilmt, wie sie unfreiwillig mit
einer ganzen Palette Cracker beschenkt wurden. Die
Videos wurden ein Riesenerfolg und die Kampagne erreichte fast 1,5 Millionen Klicks auf Youtube.
•
Procter & Gamble’s Deodorant-Marke Secret hat R.A.K.
verwendet, um Konsumenten völlig unerwartetes Glück
zu bescheren. Als eine Konsumentin auf der FacebookPage von Secret schrieb, dass das Produkt in Spanien
nicht mehr erhältlich sei, verhinderten Zollbestimmungen, dass P&G einfach einige Exemplare per Post
schickte. Stattdessen nahm ein Agenturmitarbeiter auf
einer Geschäftsreise einige Flaschen mit nach Italien und
schickte sie von dort aus nach Spanien. (via AdAge.)
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ZUFÄLLIGE GUTE
TATEN — OFFLINE
Man sollte nicht denken, dass R.A.K. ein reiner Online-Trend ist.
Hier ist eine ganze Reihe von Marken, die ihre R.A.K. direkt an
den hocherfreuten Konsumenten (die ihr Glück ohne Zweifel online teilen werden ;-) vollbracht haben.
•
•
•
Die ökologiebewusste Restaurantkette Sweetgreen in
Washington hat ein Street Team, das ihren Kunden
‚Random Acts of Sweetness’ angedeihen lässt. In der
Vergangenheit hat das Team z. B. bei Regen Fahrradsättel abgedeckt oder Geschenkgutscheine für Autobesitzer
hinterlassen, die Strafzettel bekommen hatten.
•
Im Dezember launchte Ciroc Vodka (Diageo) zusammen
mit dem Rapper Sean Combs und NYC DOT eine Kampagne in New York: im Rahmen des Safe Ride Programms verteilten Ciroc-Mitarbeiter Pre-PaidGeschenkkarten, die innerhalb eines Monats für Taxifahrten verwendet werden konnten — bis das Guthaben
von 25 US-Dollar verbraucht war.
•
Unter dem Claim „eine gute Tat, klein oder groß, bringt
Freude in jedermanns Tag” läuft seit März 2011 in Ka-
Zusammen mit der Kreativagentur Schackleton Group
überraschte die spanische Fluggesellschaft Spanair im
Dezember 2010 die Passagiere eines späten
Weihnachtsflugs. Als die Fluggäste nach der Landung
auf ihre Koffer warteten verteilte Spanair über das
Gepäckband persönliche Geschenke an alle, die an Bord
gewesen waren.
Im Dezember 2010 wählte der finnische Reiseveranstalter Tjäreborg (Thomas Cook Group) nach dem Zufallsprinzip eine Familie aus und flog sie vom eiskalten finnischen Winter an den Strand von Phuket, Thailand. Der
Haken: die Familie hatte nur drei Stunden zum Packen.
Die Videos des Familienurlaubs wurden in der
Weihnachtszeit im Fernsehen und Online gezeigt.
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
nada die Random Acts of Chocolate-Kampagne des
US-amerikanischen Schokoladen-Giganten Mars. Ziel
der Kampagne ist es, eine Gemeinschaft von
Freundlichkeits-Botschafters zu schaffen. Die Kanadier
sind herausgefordert, 50 000 verschiedene gute Taten zu
vollbringen. Jede Tat wird an einem Barometer gemessen, das somit den Nächstenliebe-Puls der Nation anzeigt. Die Teilnehmer haben außerdem die Möglichkeit,
ihre Geschichten mit anderen zu teilen und lokale
Wohltätigkeitsorganisationen zu nominieren, die dann
eine von drei Spenden in Höhe von 10 000 Kanadischen
Dollar gewinnen können.
•
umarmten. Der Clip endet mit dem Satz „Thanks a million”.
•
Den Februar 2011 erklärte das neuseeländische Einkaufszentrum Botany Town Centre zum „Freebruary".
Shopper, die beim Kauf eines Produkts fotografiert wurden durften es umsonst mit nach Hause nehmen.
•
Und zu guter Letzt ist da natürlich noch Oprah. Als
R.A.K.-Pionier versteht sie wie keine Zweite die Kraft der
Nächstenliebe. Obwohl das Ende ihrer Big Give-Show
bereits beschlossen war, überraschte die Moderatorin
ihr Studio-Publikum am ersten Tag der letzten Staffel der
Oprah Winfrey Show mit einer Reise nach Australien.
Im November 2010 schenkte sie jedem Zuschauer im
Studio die Schlüssel zu einem brandneuen Volkswagen
Beetle.
Im Zuge ihrer Brighter Mornings-Kampagne installierte
die kanadische Abteilung des Orangensaftherstellers
Tropicana einen leuchtenden Heliumballon in Inuvik, einer arktischen Stadt 200km vom Polarkreis entfernt. Der
Ballon hatte einen Durchmesser von über 10 m und brachte als Sonne Licht zu den gut 3500 Einwohnern, die im
Winter über 31 Tage in völliger Dunkelheit erleben.
•
Im Februar 2011 produzierte die niederländische Bierhersteller Heineken einen Film mit dem Titel ‚One Million
Hugs’, um 1 Million Facebook-‚Likes’ zu feiern. Der Film
zeigte eine Gruppe holländischer Models, die durch die
Bars in Amsterdam zogen und männliche Biertrinker
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LIEBE TEILEN
Manchmal müssen Marken einfach nur einzelnen Menschen die
Möglichkeiten bieten, anderen R.A.K. angedeihen zu lassen:
•
•
•
How Good Grows ist eine Webseite von Yahoo!, auf der
User ihre guten Taten posten können. Statusnachrichten
werden direkt an Facebook, Twitter und Yahoo! weitergeleitet, so dass Freunde und Familie sie sehen können.
•
Im September 2010 launchte Kleenex die „Softness
worth sharing”-Kampagne. Teilnehmer konnten einander eine Gratis-Packung Taschentücher schicken und
außerdem virtuelle Kleenex auf Facebook verschenken.
Weiterhin konnten sie einen Aufkleber für eine Box
Tücher designen. Im Zuge der Aktion wurden über 1
Million Packungen verschickt.
Im Februar 2011 half der spanische Reiseveranstalter
Atrapalo dem brasilianischen Künstler Lucas Jatobá
dabei, der Stadt Barcelona für die drei wunderbaren
Jahre zu danken, die er dort verbracht hatte. Er befestigte Theaterkarten an Luftballons und ließ sie in der
Hoffnung, dass sie bei jemandem ankommen würden,
über der Stadt fliegen. Das Video wurde bis heute über
350 000 Mal angesehen.
Im August 2010 startete der Vitamindrink Emergen-C
die „Share the Good”-Kampagne: mit einer FacebookApp wurden User ermutigt, ihre Freunde mit einem Muntermacher zu überraschen. In der App konnten Freunde
„getaggt” werden, die einen schlechten Tag hatten, so
dass Emergen-C ihnen eine Gratis-Probe schicken
konnte.
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WAS WIRD IHRE R.A.K.
SEIN?
Als Trend erfordern R.A.K. keinen groß angelegten Strategiewechsel, sondern lediglich die richtige Einstellung.
Durch die immer größere Menge an Daten und die Fähigkeit der
Konsumenten, ihre Erfahrungen mit einer großen Gruppe zu teilen
kann eine ernst gemeinte (und authentische) R.A.K.-Strategie
einer ‚menschlichen' Marke helfen als weniger schwerfällig, und
dafür als mitfühlender und charismatisch wahrgenommen zu
werden. Für Marken ist das unbezahlbar und für alle sehr erfreulich — für Konsumenten und für Ihre Mitarbeiter.
Lernen Sie aus dem obigen Prinzip und von den Marken, die es
bereits erfolgreich anwenden— und machen sie RANDOM ACTS
OF KINDNESS zu einem effektiven und permanenten Teil ihrer
Strategie!
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