Ökonomische Rahmenbedingungen
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Ökonomische Rahmenbedingungen
Klimapolitik, technologische Szenarien und ökonomische Rahmenbedingungen für Marktökonomien • Thomas Ziesemer • Department of Economics, Maastricht University, and UNU-MERIT Zielvorgabe übernommen aus der Klimaforschung Nicht mehr als 2 Grad anthropogene Erderwärmung. Schritte CO2 Reduktionen bis 2050 um 60-80% gegenüber 1990 oder circa 2% pro Jahr (Vorbedingung der Entwicklungsländer in Klimaverhandlungen) Öffentlich diskutierte Strategien 1. 2. Schwerpunkt Kernenergie Schwerpunkt auf Kohle mit CCS 3. Schwerpunkt Sonne, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Gas f. Stabilität, … Ausgangspunkt wirtschaftspolitischer Analysen Marktwirtschaft wg. bisherigen Versagens aller Alternativen (Srinivasan 1988) Normative Begründungen für Staatseingriffe 1. Zweifel an gesamtwirtschaftlicher Stabilität (Keynes, Musgrave) und multiple Gleichgewichte 2. Verteilungsgerechtigkeit (allg.: Russel/Wilkinson (1978); auch gg. Investitionen in Umverteilungsaktivtäten Persson/Tabellini 1994)) 3. Marktunvollkommenheiten Marktunvollkommenheiten 1 Nicht oder schlecht definierte Eigentumsrechte (Umwelt, Boden) 2 Monopolmacht (Kartellamt, Wettbewerbspolitk, anti-Trust Disk.) 3 Unvollkommene Marktstruktur (begrenzte Versicherungsmöglichkeiten) Basis: Verursacherprinzip (jeder trägt die Kosten, die er verursacht; immer, nicht nur im Umweltbereich) Interessenbedingte de facto Staatseingriffe DUP (Bhagwati et al. 1998): Exogene Restriktionen in Modellen Stiglitz (2001): Sektorlobbyisten sind Ministerien zuzuordnen Wirtschaftstheoretische Grundprinzipien und Anwendung 1. Pigou-Korrekturen (Steuern, Subventionen) 2. Wahl von multiplen Gleichgewichten 3. Internationale öffentliche Investitionen in Netzwerke: Koordination, Raumplanung etc. Beispiel: SuperSmartGrid) (formal: öffentliche Güter od. Faktoren). Pigou-Korrekturen (1st best): Anzahl Marktunvollkommenheiten = Anzahl Instrumente 1. Ein Problem, ein Instrument: Klimaproblem. Nur (Metcalf 2009) handelbare Zertifikate (EU ETS) und Ökosteuern (Norwegen, Schweiz: €30 t/CO2 (Schaffung und Verteilung von Eigentumsrechten). Vorsicht bei Abwesenheit von Umweltpolitik bei Handelspartnern. 2. Zwei Probleme, zwei Instrumente: Klimaproblem CO2 und Produktionsexternalitäten (eventuell in der Lernkurve). 3. Drei Probleme, drei Instrumente: Umwelt-, Produktionsund Forschungsexternalitäten. Die real-existierende, historische, und lobbyistisch geprägte Wirtschaftpolitik (1): Ein Beispiel (Metclaf 2009) Technologisch nicht-neutrale Steuerabzüge Vehicle Annual Tax Credit Annualized Gasoline Tax Credit per Miles Per Hybrid Value of Savings Gallon of Gallon Vehicle Credit (Gallons) Gasoline Saved Chrysler Aspen Hybrid 21 $2,200 $347 30 $11.68 Ford Escape Hybrid (2WD) 32 $3,000 $474 234 $2.02 Mazda Tribute Hybrid (2WD) 32 $3,000 $474 234 $2.02 Nissan Altima Hybrid 34 $2,350 $371 257 $1.44 Toyota Corolla 31 $0 $0 222 $0 Toyota Prius 46 $0 $0 353 $0 Die real-existierende, historische, und lobbyistisch geprägte Wirtschaftpolitik (2): Subventionen statt Steuern? National: Vorteil: positive Anreize Nachteil: Steuerfinanzierung; Unbekannter benchmark International: Souveränitätsproblem Technologiessubvention f. Netze (Thunf./Delphin; Garnalen/Tauben) ermöglicht Verhandlungslösung Anwendung auf Technologieszenarien • Wenn Kernenergie nach dem Verursacherprinzip zu hohe private (siehe Bankrott British Energy) und soziale Kosten (GB: €80 Mrd. um Betriebsgelände Sellafield auf zu räumen) hat, probiert Lobby politische Wege aus (z.B. Obama‘s Kreditgarantien ohne Versicherungsprämien). • Wenn CCS zu teuer ist … ? Kosten: 40 od. 50€ t/CO2? EU ETS €20 t/CO2. • Bei einer Preissteigerung f. CO2 Zertifikate von 1.75% (siehe Modell im Anhang 1) dauert es 40 Jahre bis man von 20 auf 40 od. 50 Euro kommt und CCS rentabel wird. • Bleiben übrig: Sonne (PV, Solarthermie) , Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Wasserstoff in Speichern, Gas f. Grundlast und Ausgleichsenergie (Stabilität), und bestehende Kohle u. Kernenergie (u.4te Gen.u.CCS?). Von historischer zu wissenschaftlicher Wirtschaftspolitik: Ein Vorschlag 1. Gleichbehandlung alter u. neuer Technologien mit vergleichbaren, konkurrierenden Technologien 2. Abbau historischer Abweichungen vom wissenschaftlichen Standard 3. Reihenfolge nach den Regeln des ‚Sequencing’ (Lipsey/Lancaster)