24. Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft für
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24. Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft für
24. Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft für Rheumatologie (ARRP) und Kooperatives Rheumazentrum Rheinland-Pfalz e.V. am 27./28. März.2009 im Sympathiehotel Fürstenhof Bad Kreuznach 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Nachdem die Vorträge zu den fachübergreifenden Themen bei der vergangenen Tagung allgemeinen Zuspruch gefunden haben, möchten wir in diesem Jahr mit weiteren Themen aus diesem Bereich das Feld abrunden. So werden in diesem Jahr der Gastro-Intestinaltrakt, das Herz und die Haut Gegenstand von Vorträgen sein. Der Samstag ist dem Schwerpunktthema Rheuma und Alter gewidmet. Außerdem wird als neuer Programmpunkt ein eigenständiges Programm für RheumaAssistent(inn)en und Pflegeberufe angeboten. Ergänzt wird das Programm durch Kurse. In den Pausen und am gemeinsamen Festabend besteht die Möglichkeit des fachlichen und natürlich auch persönlichen Austausches. Wir hoffen, dass wir wieder ein interessantes Programm für Sie zusammenstellen konnten und freuen uns, Sie in Bad Kreuznach begrüßen zu dürfen. PD. Dr. R. Bergner Dr. P. Kretschmer Tagungspräsidenten Prof. Dr. A. Schwarting Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft für Rheumatologie Rheinland-Pfalz (ARRP) -1- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Freitag 27. März 2009 10°°-12°° Vorprogramm Symposium „Junge Rheumatologie“ (Vorsitz A. Schwarting, M. Relle) Ort: Fürstenhof, Saal 4 Joint assessment *1 Ort: Sana-Rheumazentrum (M. Klein, S. Stanglow) 12°° Vorstandssitzung (Salon 5) 12.°°-14.°° Arthrosonographie Refresherkurs Ort: Sana-Rheumazentrum (P. Kretschmer, H. Dinges) 13.°°-18.°° Hauptprogramm Ort: Haus des Gastes 13°° Begrüßung 1315-1545 Vorträge (Vorsitz: J. Vosswinkel, W. Flaig) Thema: Rheuma und Organmanifestationen Rheuma und Haut E. Dippel Rheuma und Gastrointestinaltrakt W.J. Mayet Rheuma und Herz D. Mertens Blickdiagnostik in der Rheumatologie G. Kehl 1545- 1715 Kaffeepause mit Besuch der Industrieausstellung Posterbegehung Orthopädisch-rheumatologische Poster (Vorsitz P. Bolze, P. Kretschmer) Internistisch-rheumatologische Poster (Vorsitz H. Brass, M. Meier) 17.15-18.°° Plenarvortrag (Vorsitz R. Bergner, P. Kretschmer ) Sklerodermie – Pathophysiologie, aktuelle Therapiekonzepte U. Müller-Ladner 18°°-19°° Mitgliederversammlung Ab 20.°° Festabend im Hotel Fürstenhof -2- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Samstag 28. März 2009 8°°- 1130 Kapillarmikroskopiekurs *2 I. Wagner, A. Schwarting 9°°- 10°° IL-6-Rezeptorblockade: Ein neuer therapeutischer Ansatz in der Behandlung der RA H. Burkhardt 10°°- 11°° Kaffeepause mit Besuch der Industrieausstellung 11°°- 1330 Vorträge (Vorsitz P. Drees, C. Biehl) Thema: Rheuma und Alter Besonderheiten der Alterstraumatologie R. Küchle Moderne Aspekte der endoprothetischen Versorgung im Alter J. Stoeve Internistische Caveats W. Schröer Orthopädisch-rheumatologische Rehabilitation im Alter P. Kretschmer Arthroseschulung E. Weber 1345 Schlussworte und Preisverleihung A. Schwarting 14°° Ende der Veranstaltung *1 Der Kurs Jointassessment kostet für Nichtmitglieder der ARRP 20.-€ pro Teilnehmer. Für Mitglieder ist die Teilnahme frei. Es wird zur besseren Planung trotzdem um vorherige Anmeldung gebeten. *2 Der Kapillarmikroskopiekurs ist durch die Rheumaakademie zertifiziert als A-Kurs. Der Unkostenbeitrag liegt bedingt durch die Zertifizierung bei 80.-€ pro Teilnehmer. Da die Teilnehmerzahl auf 25 Personen begrenzt ist, wird um Voranmeldung gebeten. Anmeldung bei Fr. Schläger Sana Rheumazentrum RLP: Tel. 0671 93 2230 / Fax: 0671 932990 / e-mail: [email protected] -3- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Referenten und Vorsitzende: Dr. Marlies Klein Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11 55543 Bad Kreuznach Priv. Doz. Dr. Raoul Bergner Medizinische Klinik A Klinikum der Stadt Ludwigshafen Bremserstraße 79 67063 Ludwigshafen Dr. Peter Kretschmer Edith-Stein-Klinik Am Wonneberg 76887 Bad Bergzabern Prof. Dr. Harald Burkhardt Abteilung für Rheumatologie Universitätsklinik Frankfurt Theodor-Stern-Kai 7 60590 Frankfurt am Main Priv.-Doz. Dr. R. Küchle Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie Uniklinikum Mainz Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Prof. Dr. Horst Brass, Gerhard-Domagk-Straße 11 67071 Ludwigshafen Prof. Dr. Werner Johannes Mayet Nordwest Krankenhaus Sanderbusch Hauptstraße 26452 Sande Dr. Philipp Bolze Oppauerstraße 127b 67069 Ludwigshafen Dr. Harald Dinges Rheumaorthopädische Klinik Westpfalzklinikum Im Flur 1 66869 Kusel Dr. Maria-Anna Meier Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11 55543 Bad Kreuznach Prof. Dr. Edgar Dippel Hautklinik Klinikum der Stadt Ludwigshafen Bremserstraße 79 67063 Ludwigshafen Dr. Dirk Mertens 2. Medizinische Klinik Uniklinikum Mainz Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Priv. Doz. Dr. Philipp Drees Orthopädie Uniklinikum Mainz Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner Abteilung für Rheumatologie und Klinische Immunologie Kerckhoff-Klinik Benekestrasse 2-8 61231 Bad Nauheim Dr. Wolfram Flaig Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11 55543 Bad Kreuznach Dr. Manfred Relle Schwerpunkt Rheumatologie I. Medizinische Klinik Immunologisches Labor Universitätsmedizin Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Gabriele Kehl Medizinische Klinik A Klinikum der Stadt Ludwigshafen Bremserstraße 79 67063 Ludwigshafen -4- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Dr. med. Wolfrid Schröer Klinik für Geriatrie Klinikum Duisburg In den Rehwiesen 9 47055 Duisburg Prof. Dr. Andreas Schwarting Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11 55543 Bad Kreuznach Dr. Sabine Stanglow Schwerpunkt Rheumatologie I. Medizinische Klinik Universitätsmedizin Mainz Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Prof. Dr. Johannes Stoeve Orthopädie Marienkrankenhaus Salzburgerstraße 15 67067 Ludwigshafen Dr. Frank Trautmann Am Brand 12 55116 Mainz Dr. Jan Vosswinkel Klinik für Innere Medizin I Universitätsklinikum des Saarlandes 66424 Homburg/Saar Dr. Ingrid Wagner Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11 55543 Bad Kreuznach Dr. Eckardt Weber Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11 55543 Bad Kreuznach -5- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Ellenbogen-RIAP vs. Ellenbogengelenks erweiterte Synovektomie des rheumatischen C. Biehl, H. Thabe Orthopädie, Diakonie Krankenhaus, Bad Kreuznach Fragestellung: Im Verlauf der chronischen Polyarthritis ist das Ellenbogengelenk in bis zu 70-90% mit befallen. Die in den letzten Jahren zunehmenden endoskopischen operativen Verfahren benötigen die langfristigen Ergebnisse offener Verfahren als Vergleichsmaßstab. Methodik: In den Jahren 1984 – 2001 wurden 151 Ellenbogengelenke bei 127 Patienten offen synovektomiert. In der retrospektiven Untersuchung werden zwei Patientengruppen verglichen. Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum beträgt rund 12 Jahre. Die erste Gruppe umfasst die offene Synovektomie mit Resektion des Radiusköpfchens (108 Patienten mit 129 Gelenken). Im zweiten Kollektiv der Resektions-Inter-Positions-Arthroplastiken (RIAP) wurden 22 Patienten (22 Gelenke) operiert, wobei bei 4 Patienten eine Synovektomie mit Radiusköpfchenresektion vorausgegangen war. Die Diagnose einer RA war in beiden Populationen gesichert. Im Vergleich zu der Gruppe der Spätsynovektomien mit Radiusköpfchenresektion zeigte die Gruppe mit Ellenbogen-RIAP erwartungsgemäß eine längere Symptom- und Erkrankungsdauer. Die übrigen Parameter waren nahezu gleich verteilt. Ergebnisse: Das Kollektiv der Synovektomien mit Radiusköpfchenresektion erreichte im Bewertungssystem nach Ingelis und Pellicci einen durchschnittlichen postoperativen Punktwert von 75,7 Punkten. 59,4% erreichten gute und sehr gute Ergebnisse, was einer durchschnittlichen Steigerung des Gesamtscores auf 72 Punkte entsprach. In der Gruppe der Spätsynovektomien waren 45,8% Patienten schmerzfrei und 27% klagten noch über leichte Bewegungsschmerzen der operierten Gelenke. Das aktive Bewegungsausmaß im Sinne der Beugung und Streckung konnte in beiden Gruppen postoperativ auf 113 bzw. 110 Grad verbessert werden. Hinsichtlich der Pro-Supination profitierten beide Kollektive mit einem durchschnittlichen Bewegungsgewinn von 20,4° bzw. 25.3° nach Radiusköpfchenresektion. Die radiologische Verlaufskontrolle zeigte in beiden Gruppen eine mäßige Progredienz der pathologischen Veränderungen, welche etwa einer Gradstufe nach Larsen entsprechen. Eine Korrelation mit den klinischen Ergebnissen bestand nicht. Schlussfolgerung: Die Untersuchungsergebnisse nach Synovektomie des Ellenbogengelenks zeigen im Langzeitverlauf eine gute Schmerzreduktion und eine zufriedenstellende Gelenkfunktion. Der große Vorteil der Synovektomie liegt im Zeitgewinn und damit in der Vermeidung oder Verzögerung rekonstruktiver Maßnahmen, wobei wir bei Patienten mit der späteren Option einer endoprothetischen Versorgung eher zur erweiterten Synovektomie mit RKR neigen. Ist diese nicht gegeben ist die RIAP eine gute Alternative. -6- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Strecksehnenrupturen am Handgelenk bei rheumatoider Arthritis C. Biehl, H. Thabe Orthopädie, Diakonie Krankenhaus, Bad Kreuznach Im Erkrankungsverlauf der rheumatoiden Arthritis kommt es bei über 90% aller Patienten zu einem Befall der Handgelenke. Hierbei sind die Strecksehnen in das Erkrankungsgeschehen mit einbezogen. In einem Teil der Fälle kommt es zu Rupturen der Strecksehnen, die klinisch nicht immer auffallen, insbesondere, wenn peritendinöse Synovialmassen zu einer Verklebung der Sehnenenden führt. In unserer Abteilung wurden von 1984 bis 2005 rund 1400 Rheumatiker an den Handgelenken operiert. Hierbei wurde nur in 61 Fällen (0,04%) eine Strecksehnenruptur diagnostiziert und entsprechend operativ rekonstruiert. Am häufigsten von Rupturen waren die Sehnen des M. extensor pol. longus und des Kleinfingers betroffen. Bei 54 Sehnen wurde hierbei eine Kopplung der zerstörten Sehne mit einer intakten Nachbarsehne durchgeführt. In 7 Fällen konnten die Sehnen primär rekonstruiert werden, es wurden aber auch Rekonstruktionen mit freien Transplantaten durchgeführt. In dieser retrospektiven Studie wurden bei der Nachuntersuchung die Parameter Schmerz, Kraft, Bewegungsausmaß und Alltagsfunktionen erhoben. Im Hinblick auf die Situation der Strecksehnen wurde der Claytonscore modifiziert ausgewertet. Mehr als 80% der Patienten sind mit dem operativen Ergebnis zufrieden, wobei Patienten mit Rupturen des EPL subjektiv größere Probleme angaben, als Patienten mit Rupturen der Sehnen des 4. Sehnenfachs. Zusammenfassend zeigen sich gute klinische Ergebnisse, die jedoch im Zusammenhang mit der Situation am Handgelenk und der postoperativen Versorgung (Ergotherapie, Krankengymnastik, Schienenversorgung) gesehen werden müssen. -7- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Ursachen und Behandlung periprothetischer Frakturen nach unikondylärem Kniegelenkersatz: Kasuistiken und Review der Literatur P. van Loon, J. Bellemans, Schluter-Brust, Ph. Drees Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Abteilung für Orthopädie am Universitätsklinikum Gasthuisberg, Pellenberg, Leuven, Belgien Fragestellung: Der unikondyläre Kniegelenkersatz (UKA) ist eine technisch anspruchsvolle Operation und führt bei nicht optimaler Implantation zu einem frühzeitigen Versagen der Prothese. Eine seltene Komplikation nach UKA stellt die periprothetische Fraktur der Tibia dar. In dieser Studie wurden retrospektiv an 4 Zentren die Ursachen und die Behandlungsstrategien der periprothetischer Fraktur nach UKA untersucht. Die gewonnenen Daten wurden mit einer systematischen Literaturrecherche verglichen, um die optimale Therapie dieser seltenen Komplikation nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin (EBM) zu finden. Methodik: An 4 Zentren wurden im untersuchten Zeitraum (1/1999 – 12/2007) 5 Fälle mit einer periprothetischen Fraktur nach UKA gefunden. Anhand der stationären und poststationären Krankenakten, der vorliegenden radiologischen Untersuchungen (Röntgen, CT) wurden die Fälle rekonstruiert. Anschließend wurden die Patienten entweder telefonisch interviewt oder klinisch nachuntersucht. Ergebnisse: In allen Fällen war eine suboptimale oder fehlerhafte Implantation Ursache der Fraktur. Drei Patienten wurde zunächst konservativ behandelt, eine Revision mit totalen Kniegelenkersatz (TKA) wurde im Verlauf. (6, 9 und 15 Monate) durchgeführt wegen anhaltender Beschwerden und progressiver Dislokation der Fraktur. Ein Patient wurde primär mit einer Schraubenosteosynthese versorgt und musste sekundär nach 6 Monaten mit einer TKA versorgt werden, ein anderer wurde unmittelbar mit einem TKA versorgt. Die postoperativ erhobenen klinischen und radiologischen Ergebnisse waren bei allen Patienten letztendlich zufrieden stellend. In der Literatur sind 8 Fälle mit einer periprothetischen Fraktur beschrieben. Hiervon wurden 6 Patienten mit einem TKA behandelt, einer osteosynthetisch und einer konservativ behandelt. Schlussfolgerung: Wir konnten feststellen, dass die sorgfältige Präparation des Tibiaplateaus ein Hauptfaktor zur Vermeidung einer periprothetischen Fraktur nach UKA darstellt. Die richtige Wahl bei der Größe der tibialen Komponente ist ebenfalls herauszustellen. Schwere Instrumente sollten mit äußerster Vorsicht verwandt werden um Frakturen zu vermeiden. Bei Auftreten einer periprothetischen Fraktur empfehlen wir die primäre Revision mit TKA. -8- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Klinische Ergebnisse 24 Monate nach Vertebroplastie N. Breijawi, Th. Repmann, D. Kraft, M. Giesa, Ph. Drees Orthopädische Klinik und Poliklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz Hintergrund: Seit Ende der 80-er Jahre steht mit der perkutanen Vertebroplastie ein Verfahren zur Verfügung mit schmerzreduzierendem Effekt und Wiederherstellung der mechanischen Stabilität eines osteoporotisch frakturierten Wirbelkörpers. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Verlauf nach 24 Monaten hinsichtlich der Schmerzen und der körperlichen Aktivität zu evaluieren. Weiterhin wurden neue Frakturen erfasst unter besonderer Berücksichtigung sog. Sandwichwirbel. Methodik: Primär wurden 79 Patienten (52 Frauen, 27 Männer) im Zeitraum von Juni 2002 bis April 2004 in die Studie eingeschlossen. Über einen Zeitraum von 24 Monaten konnten noch 46 Patienten (36 Frauen, 10 Männer) klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Hierbei wurde eine Gesamtzahl von 112 vertebroplastierten Wirbelkörpern erfasst. Es wurden zur Evaluierung von neuen Frakturen konventionell-radiologische Bilder der BWS und LWS durchgeführt. Der allgemeine Gesundheitszustand wurde in Anlehnung an den SF-36 Score erfasst, der Schmerzscore über die VAS bestimmt, die Einschränkung im alltäglichen Leben sowie die maximale schmerzfreie Wegstrecke erfragt. Ergebnis: Der präoperative Schmerzscore lag im Mittel bei 7,4 Punkten im Vergleich zum ersten postoperativen Tag und nach 24 Monaten mit 2,4 bzw. 2,6 Punkten (p<0,0001). Nach 24 Monaten konnten 31 (68,9%) der Patienten mehr als 1000m schmerzfrei zurücklegen. Nur bei zwei Patienten war die Gehstrecke weiterhin auf unter 50m reduziert. 37,8% (17) der Patienten gaben an, dass sich ihr Gesundheitszustand nach der Vertebroplastie verbessert hat, keine Veränderung gaben 35,6% an und bei 26,6% der Patienten verschlechterte sich der Gesundheitszustand. Zwischen den Patienten mit und denen ohne Fraktur in einem Sandwichwirbel konnten keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf Alter, Geschlecht, BMI, Mobilität nach der Behandlung, Osteoporoseform, T-Wert, Osteoporosetherapie, Physiotherapie und Nikotinkonsum nachgewiesen werden. Zusammenfassung: Es konnte in der aktuellen Studie ein signifikanter analgetischer Langzeiteffekt durch die Vertebroplastie nachgewiesen werden, welcher sich mit internationalen Ergebnissen deckt. Nach 24 Monaten beschrieben 73,4% der Patienten ihren Gesundheitszustand im Vergleich zu vor der Vertebroplastie als gleich geblieben oder verbessert. Weiterhin lässt sich festhalten, dass eine erhöhte Frakturinzidenz bei Patienten mit Sandwichsituationen nicht durch o.g. klinische Parameter bedingt ist. -9- 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Die Behandlung der Fasciitis plantaris - Ergebnisse der StoßwellentherapieG. Hoffmann, K.E. Roth, M. Giesa, Ph. Drees Orthopädische Klinik und Poliklinik, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg - Universität Mainz Patienten: n = 82 / 35 Niederenergetische ESWT. 3 Behandlungen im Abstand von jeweils 1 Woche. Follow up 3 Monate und 6 Monate nach Behandlungsende durch schriftliche Befragung. Subjektive Bewertung ( visuelle Analogskala ): 0 (= keine Schmerzen) bis 10 (= unerträgliche Schmerzen). Ergebnis: Die Stoßwellentherapie ist ein effektives und nahezu komplikationsfreies Verfahren zur Behandlung der Fasciitis plantaris. Fortschreitende Beschwerdelinderung auch noch zwischen dem 3. und 6. Monat nach Therapieende. 6 Monate nach Therapieende Restbeschwerden von 2/3 der Patienten beschwerdefrei oder nahezu beschwerdefrei (0 bis 1 auf VAS). 83 % Beschwerdebesserung. Schlussfolgerung: Indikation zur Anwendung der NESWT bei therapieresistenten Beschwerden von länger als 6 Monaten. - 10 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Langund mittelfristige Ergebnisse nach Resektions-SuspensionsInterpositionsarthroplastik nach Epping bei Patienten mit RA B. Dierkes, C. Biehl, A. Oda, H. Thabe Diakonie-Krankenhaus, Bad Kreuznach Die rheumatoide Arthritis befällt in mehr als 80% die Gelenke der Hand. Am 1. Strahl resultiert häufig die 90-90-Deformität und seltener die Schwanenhalsdeformität mit dorsoradialer Daumensattelgelenksubluxation und Adduktionskontraktur des Metakarpale 1. Aufgrund der zentralen Rolle des Daumens bei allen Fingergreifffunktionen resultiert bereits bei geringem Funktionsdefizit eine erhebliche Einschränkung der Gebrauchsfähigkeit der Hand. Bei Befall des Daumensattelgelenkes im LDE-Stadium 0-3 kann eine offene Synovektomie erfolgen, bei stärkerer Gelenkdestruktion ist die Resektionsarthroplastik mit Suspension des Metakarpale 1 indiziert. Alternativ stehen für eine prothetische Versorgung verschiedene Prothesenmodelle zur Verfügung. Die Arthrodese des Daumensattelgelenkes wird allgemein eher nachteilig bewertet. Im Zeitraum von 10/1986 bis 02/2008 wurde in unserer Abteilung bei 29 Patienten eine Resektions-Suspensions-Interpositionsarthroplastik nach Epping durchgeführt, die aktuell retrospektiv ausgewertet werden. Die Nachuntersuchung umfasst die Erhebung des Bewertungsschema nach Meine et al., die Griffkraftmessung mittels Vigorometer, die klinische Untersuchung einschließlich der Messung der Bewegungsausmaße und die Anfertigung von Röntgenaufnahmen. Die Schmerzreduktion liegt bei 88%, das durchschnittliche Bewegungsausmaß in Abduktions/Adduktionsebene beträgt 44° und nur in 10% ist ein Kraftverlust zu erheben. Die Resektions-Suspensions-Interpositionsarthroplastik nach Epping ist somit eine gute operative Therapieoption bei rheumatischer Destruktion des Daumensattelgelenkes. - 11 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Behandlungspfad Physiotherapie bei gesicherter Diagnose Arthrose V. Smit, A. Saala, F. Lauterbach, M. Hehmann, E. Schappert, S. Veit, A. Wilmenzik, C. Peper, C. Hasslinger, R. Thibaut, A. Schwarting KG Abteilung Rheumakrankenhaus, Sana Rheumazentrum Bad Kreuznach Ausgangspunkt für den physiotherapeutischen Behandlungspfad bei Arthrose sind durch einen Befund erfasste Werte über Schmerz, Mobilität und Muskelfunktion. Schmerzlinderung ist meist das gewünschte Hauptziel der Patienten. Neben passiven therapeutischen Maßnahmen spielen aktive bei der Schmerzlinderung eine viel wichtigere und entscheidende Rolle. Mit Hilfe von Koordination und Körperwahrnehmung sollten entlastende, ökonomische Bewegungs- und Haltungsmuster trainiert werden. Je früher damit angefangen wird, desto größer kann der Erfolg sein. Um belastende Scherkräfte auf den betroffenen Gelenken zu vermeiden ist es wichtig, dass eine ausreichende Mobilität im Gelenk selbst, aber auch in benachbarten Gelenken vorhanden ist. Hierbei können viele Strukturen zu Einschränkungen führen, die physiotherapeutisch unterschiedlich behandelt werden müssen. Neben Mobilität spielt auch Muskelgleichgewicht eine entscheidende Rolle bei Gelenkbelastung. Diese ermöglicht eine lokale Stabilität, die Gelenküberanspruchung und ungünstige Scherkräfte deutlich verringern kann. Außerdem sind Muskelarbeit und gelenkschonende Belastungen entscheidende Kriterien für Knorpelernährung. Wenn die Arthrose deutlich vorangeschritten ist, muss man auf passive Gelenkorthesen oder Gehhilfen zur Entlastung des Gelenkes zurückgreifen. Bei zu weit fortgeschrittener Arthrose sind Hilfen durch physikalische oder physiotherapeutische Methoden nicht mehr entscheidend. Hier kann die Physiotherapie wichtige präoperative Maßnahmen einleiten. - 12 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Behandlungspfad Physiotherapie bei gesicherter Diagnose Spondylitis ankylosans (SPA) V. Smit, D. Theis, A. Schwarting KG- Abteilungen Sana Rheumazentrum RLP, Bad Kreuznach Mit Hilfe eines Behandlungspfades möchten wir die komplexe Spondylitis ankylosansBehandlung physiotherapeutisch darstellen. Strukturierte Behandlungspfade sind wichtig, da neben Intuition und Individualität bei jeder Behandlung der Behandlungspfad Systematik und Transparenz und eine wichtige führende und kontrollierende Funktion vermittelt. Ausgangspunkte für die physiotherapeutischen Behandlungspfade sind Schmerz, Mobilität, Muskelfunktion und Atemfunktion, deren Qualität, durch einen physiotherapeutischen Befund erfasst wird. Eingeschränkte Mobilität spielt eine besondere Rolle bei der SPA. In der akuten Schmerzphase ist es schwierig eine Balance zwischen Schmerzreizdämpfung und Erhalt/ Verbesserung der Mobilität zu halten. Mit Hilfe von aktiver hubfreier und hubarmer Mobilisation innerhalb der Schmerzgrenze versucht man den Muskeltonus und dadurch die Gelenkbelastung zu senken und Beweglichkeit zu verbessern. Je mehr die Bewegungseinschränkung fortschreitet, desto mehr wird die genaue Suche nach der Ursache wichtig. Der Therapeut kann mit Hilfe verschiedener physiotherapeutischen Techniken versuchen die Mobilität zu steigern oder bei Einsteifung die statisch gesehen günstigste Haltung zu erlangen. Zusätzlich sind die Mobilisation des Brustkorbes und der Wirbelsäule zur Verbesserung/ Vertiefung der Atembewegung erforderlich. Bei ossär bedingten strukturellen Veränderungen ist das Erlernen und Überprüfen von Kompensationstechniken notwendig. Vorrangige Aufgabe der Behandlung ist es Hypomobilität zu verhindern oder zu verbessern, man darf aber nicht vergessen, dass in seltenen Fällen eine Hypermobilität in einem Segment entstehen kann Hier ist es wichtig mit Hilfe von muskulärer Stabilität oder Orthesenversorgung dieses Segment zu stabilisieren. Muskulärer Aufbau ist zudem elementar, um statisch bedingte Muskelschwäche zu kompensieren und als Prävention von Osteoporose. - 13 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Die distale Handgelenks-Resektions-Interpositions-Arthroplastik (RIAP) A. Oda, C. Biehl, H. Thabe Orthopädie, Diakonie Krankenhaus, Bad Kreuznach Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) sind die Handgelenke in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung regalmaßig mitbefallen. In Späten Stadien der Handgelenkdestruktion richtet sich die Therapie primär nach demBefund Knöchernen Strukturen, Wobei der Weichtteilsituation, Kompensation durch Nachbargelenke und der Patientenanspruch in die Therapieplanung mit einbezogen weden müßen. Als differentialtherapeutische Option steht die distale RIAP am Handgelenk zwischen den Teilarthrodesen der proximalen Handwurzelreihe (radioßlunär, radio-carpal) und der Endoprothese, bzw. Arthrodese des Handgelenkes. Die Indikation zur radiocarpalen Arthrodese und distalen RIAP stellen wir bei radiocarpalen Destruktion Typ 2 und 3nach Stimmen und Huber mit Erhalt der Knorpeloberfläche in der distalen Gelenkreihe. Bei der distalen RIAP wird zusätzlich zur Arthrodese die distale Handwurzelreihe neugeformt und ein Retinakulumstreifen interponiert. Zwischen 1984 und 2007 wurden in unsere Abteilung 66 operationen an 55 Patienten durchgeführt. Hierbei wurden bei 35 operationen eine rein radio-carpale Arthrodese ohne RIAP und 20 Operationen mit einer Rekonstruktion der intercarpalen Gelenksituation durchgeführt. Bei allen Patienten bestand eine RA mit einer durchschnittlichen Erkrankungsdauer von 12 Jahren und durchschnittlich 8,5 Jahren Handgelenksbafall. Bis heute konnten 40 Patienten 49 operierten Handgelenken nachuntersucht werden. Der Nachuntersuchtungszeitraum liegz aktuell bei 10,4 Jahren. Die Nachuntersuchung umfasst die Parameter Schmerz, Kraft, bewegungsmaß und Alltagsfunktionen. Ergebnisse: Der Clayton- Score verbesserte sich postoperativ auf 68 Punkte, entsprechend 70 % gute und sehr gute Ergebnisse. 76% der Patienten waren schmerzfrei bzw. Klagten über noch leichte Schmerzen. Parallel zur Schmeryreduktion wurde in 80% der Fälle ein subjektiver und objektiver Kraftgewinn der Handgelenkesregistiert. Es kam zu einem moderaten Bewegungsverlust in allen Ebenen und radiologisch mäßigen sekundärarthrotischen Veränderungen. Zusammenfassung: Es zeigen sich mittelfristig gute klinische und radiologische Resultata mit moderater Verbesserung der Alltagsbelastbarkeit bei guter Patientenakzeptanz. Daher sehen wir die Arthrodese der proximalen handwurzelreihe/distale RIAP als Alternative zu einer Handgelenksarthrodese oder – Prothese bei Patienten mit Funktionsanspruch und geringer Kompensationsmäglichkeit durch die Nachbargelenke.Eine komplette Versteifung des Handgelenkes als Rückzugsmöglichkeit ist weiterhin gegeben. - 14 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Untersuchung über die Rehabilitationsbehandlung bei Patienten mit klassischem Fibromyalgie-Syndrom (Muskel-Sehnen-Apparat) im Vergleich zu Patienten mit diffusen Ganzkörperschmerzen in der Karl Aschoff-Klinik Bad Kreuznach L. Small, J. John, B. Kübler-Nolde, A. Schwarting Schwerpunkt Rheumatologie Universitätsmedizin Mainz, Sana-Rheumazentrum-Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach Hintergrund: Beim Fibromyalgie-Syndrom (FMS) handelt es sich um eine chronische nicht-entzündliche Schmerzerkrankung, die nach ACR-Kriterien definiert wird. Ziel der Studie an der Karl Aschoff-Klinik ist der Vergleich zwischen der Auswirkung des FMSRehabilita-tionsprogramms auf klassische Fibromyalgiepatienten mit >11 Tenderpoints und auf Patienten mit Ganzkörperschmerzen ohne begrenzte Zugehörigkeit der Schmerzen zum Muskel-Sehnen-Apparat. Hierbei besteht zunächst die Hypothese, dass die Fibromyalgie-Patienten nach der Rehabilitation auf der visuellen Analogskala eine Verbesserung von zwei Punkten mehr erzielen, als die Patienten mit Ganzkörperschmerzen. Zum Einen soll die Wirksamkeit des FMS-Programms der Klinik evaluiert werden, zum Anderen soll untersucht werden, ob Patienten mit ganzkörperschmerzhafter Somatisierungsstörung (SMS), die keine FMS darstellt, eines anderen Therapieansatzes bedürfen. Methode: Alle Patienten mit der Verdachtsdiagnose FMS wurden in der Klinik in das FMS-Therapieprogramm eingegliedert. In der Eingangsuntersuchung wurden die Patienten in zwei Gruppen unterteilt: (a) FMS: Patienten mit Druckschmerz in ≥ 11 von 18 Tenderpoints und < 5 von 8 Knochenpunkten (b) SMS: Patienten mit Druckschmerz in < 11 von 18 Tenderpoints und ≥ 5 von 8 Knochenpunkten Die Datenerhebung erfolgte durch die visuelle Analogskala (VAS), den HADSFragebogen, SF-36 Fragebogen, sowie zwei individuell erstellte Bögen zu drei verschiedenen Zeitpunkten: (a) T0: Eingangsuntersuchung innerhalb der ersten Woche nach Aufnahme (b) T1: Innerhalb der letzten Woche vor Abreise (c) T2: Drei Monate nach Abreise per Post Ergebnisse: Die Gesamtzahl der Patienten beider Gruppen erreichten im Mittelwert eine Differenz auf der VAS von 2,0 und im Median eine Differenz von 2,25 im Verlauf von T0 bis T1. Die Hälfte der Patienten erreichte also eine Verbesserung der Schmerzen von 2,25 Punkten und mehr auf der VAS bis zur Abreise aus der Klinik. Die 1. Perzentile beträgt 0,7 und die 3. Perzentile 3,2. Festzustellen ist, dass der Schmerz von 75% der Patienten um mehr als 0,7 Punkte, 50% um mehr als 2,3 Punkte und 25% um mehr als 3,2 Punkte auf der VAS verbesserte, was für eine eindeutige Linderung der Schmerzsymptome durch den Klinikaufenthalt spricht. Im Vergleich der FMS mit der SMS Gruppe jedoch fiel das Ergebnis entgegen unserer Erwartung ähnlich aus, die SMS Gruppe erzielte sogar im Mittelwert eine um 0,7 Punkte höhere Linderung der Schmerzen. Demzufolge lässt sich der Schluss ziehen, dass die SMS Patienten genauso gut von dem FMS-Therapieprogramm der Klinik profitieren und keiner individuell gestalteten Therapie bedürfen. Auch bei der Auswertung des HADSFragebogens lassen sich keine bemerkenswerten Unterschiede beider Gruppen aufweisen, die für einen Nachteil der Therapie bei SMS Patienten sprächen. Interessant bleibt es die Ergebnisse des Zeitpunktes T2 abzuwarten, um auch den Erfolg der Rehabilitation drei Monate nach den Therapiemaßnahmen abzuschätzen. - 15 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Fehleranalytik nach Sprunggelenksendoprothetik E. Roth¹, B. Hartmann¹, Ph. Drees¹, H. Götz², T. Hansen³, A. Kurth¹ ¹ Orthopädische Abteilung Universitätsklinik Mainz ² Institut für Mikroanalytik Universitätsklinik Mainz ³ Pathologie Universitätsklinik Mainz Fragestellung: Sprunggelenksendoprothesen der neueren Generationen haben bei Einhaltung der korrekten Operationsindikation im Vergleich zu OSG-Arthrodesen einen festen Platz in der Versorgung der OSG-Arthritis. Zwischen 2003 und 2005 wurden 11 Patienten mit der Salto-Prothese (Fa. Tornier) versorgt. Kurz- bis mittelfristige Kontrollen zeigten bei 10 Patienten signifikante Knochendichteverminderungen auf, die sich vor allem im Bereich des Innenknöchels, um den Prothesensteg oder am Talus manifestierten. Von Patientenseite kam es mithin zu Schmerzangabe und Schwellung im OP Gebiet. Material und Methode: Im Rahmen einer multifaktoriellen Analyse wurde der Ursache für die frühzeitige radiologisch gesicherte Veränderung nachgegangen. Neben der Suche nach makroskopischen Schäden der im Rahmen der operativen Revision explorierten Inlays wurde nach PE-Abrieb (Öl-Rot Färbung) gefahndet und eine immunhistochemische Untersuchung zum Nachweis der Expression von CD 68 (Makrophagenmarker) durchgeführt. Ferner wurden die PE Explantate per Mikro-CT nach Abrieb untersucht und zur Positionsbestimmung der Prothesenkomponenten retrospektiv bei allen Patienten ein CT angefertigt. Ergebnisse: 10 der 11 Patienten zeigten eine Rarefizierung der trabekulären Dichte entweder im Bereich des Innenknöchels oder der Tibiafinne bzw. dem Talus. 4 Patienten wurden wegen Beschwerden revidiert, in allen eingesandten Präparaten war ein positiver Nachweis von PE Partikeln in der Öl-Rot Färbung auffällig, mikrobiologisch fand sich kein Keimnachweis. Gewebeproben aus den genannten Arealen sowie Granulationsgewebe um die PE- Abriebpartikel zeichneten sich durch eine deutliche Expression von CD 68 aus. Makroskopisch sowie im Mikro-CT zeigten sich die explantierten mobilen Inlays asymmetrisch verschlissen. Die maximale Außenrotation der Talus- gegen die Tibiakomponente betrug 27° (-5 bis +27°). Der Gelenkflächenwinkel, gemessen an den Gelenktangenten belief sich zwischen 0 und 3,1° und war stets nach lateral hin geöffnet. Schlußfolgerung: Wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Ergebnis einer OSG-Prothesenversorgung sind eine optimale Platzierung der Prothesenkomponenten, das erfolgreiche Balancieren der Bandstrukturen und eine qualitativ gute Prothese. Fehler der Implantatpositionierung führen unweigerlich zu vermehrtem PE-Abrieb und frühzeitigen Fehlschlägen. Unsere Analyse belegt die Bedeutung der korrekten Einstellung der tibiotalaren Achse, deren Malalignement konsekutiv die Partikelkrankheit induzieren kann. Inwieweit ein stress-shielding zur Reduktion der periprothetischen Knochenbereiche führt, sollte Gegenstand weiterer Studien sein. - 16 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Die potentiell tödliche Komponente der rheumatoiden Arthritis N. Ernst, A.E. Georgopoulos, C. Meyer-Scholten, H.G. Fassbender Zentrum für Rheuma-Pathologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (WHO Collaborating Centre) Klinische Beobachtungen berichten über verkürzte Lebensdauer und Herzinfarkte ohne entsprechende Risikofaktoren bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA). Plausible Erklärungen fehlen bis heute [Solomon DH et al. Arthritis Rheum 2004, Seidel W et al. Z Rheumatol 2006]. Im Fokus der Arbeit des Zentrums für Rheuma-Pathologie (ZRP) liegt seit zwei Jahrzehnten ein primär nekrotisierender Prozess, der für die seropositive RA spezifisch ist. Diese Nekrosen bei RA (RAN) sind im Allgemeinen klinisch nicht zu erkennen, wir konnten sie aber in Sehnen, Gefäßwänden, Herzmuskel und Herzklappen nachweisen. Die Zerstörung dieser Strukturen kann zum Tode des Patienten führen. Im ZRP konnten wir die Entwicklung an klinisch unentdeckten RAN von 492 seropositiven RA-Patienten studieren und ihre Entstehung durch eine lokale Überexpression von Kollagenasen beobachten und dokumentieren. Im unauffälligen Unterhautgewebe von 223 Patienten mit seropositiver RA fanden wir überraschenderweise in 65 % RAN in allen Entwicklungsstufen. Dabei handelte es sich um Fußsohlengewebe, das bei einer Vorfußresektion anfiel. Die Tatsache, dass der Entnahmeort unverdächtig war, das Material zufällig anfiel und Nekrosen deshalb nicht zu erwarten waren, gibt dem Befund die Qualität einer Stichprobe. Diese Ergebnisse bestätigen unsere bisherige Annahme, dass die RAN keine Komplikationen sind, sondern dass es sich um einen generalisierten Prozess handelt, der ebenso wie Entzündung und Gelenkdestruktion ein integrierender Bestandteil der RA ist. Nach unseren eingehenden Recherchen ist dabei die Anwesenheit des IgMRheumafaktors obligatorisch. Man sieht sie zwar nicht, sie machen im Allgemeinen keine Symptome, aber sie können bei Befall von Myocard, Endocard und Coronargefäßen töten. Damit finden klinische Beobachtungen - vor allem unerwartete „Herzinfarkte“ - bei RAPatienten ihre Erklärung. Der primäre Nekrotisierungsprozess steht im Schatten der Gelenkdestruktion, seine klinische Bedeutung ist jedoch weit höher. - 17 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Patientin mit Sjögren-Syndrom und zentral nervöser Symptomatik – eine unerwartete Ursache. S. Vilardi, G. Kehl, A. Tuleweit, S. Mutallib, L. Peters, M. Uppenkamp, R. Bergner Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Fall: Berichtet wird über 37 jährige Patientin aus Kurdistan. Anamnestisch bestand der Verdacht auf einen Systemischen Lupus Erythematodes (SLE). Jetzt hatte die Patientin in den letzten 2 Wochen eine progrediente neurologische Symptomatik mit Taubheitsgefühl im Gesicht, Kribbelparästhesien und muskulärer Schwäche entwickelt. Lupustypischen Symptome wie Haut- oder Schleimhautveränderungen, Arthralgien, Myalgien oder eine Photodermatose wurden verneint. Es wurde eine Siccasymptomatik angegeben. Insgesamt wurde über 6 Schwangerschaften berichtet, davon 2x Frühabort in der 12. SSW, 2x Eklampsie mit Sectio in der 26. und 32. SSW und 2 normale Schwangerschaften. Unter dem V.a. ein Sjögren-Syndrom sowie ein sekundäres Antiphospholipidsyndrom wurde die weitere Diagnostik veranlasst. Die Siccasymptomatik wurde mit Schirmertest und Speicheldrüsenszintigramm objektiviert. Die Labordiagnostik ergab neben positiven ANA´s (1:640) positive Antikörper gegen Ro-SSA (p52/p60) und La-SSB. Außerdem waren hoch positive Cardiolipin-AK (IgG und IgM) nachweisbar. Zur Sicherheit wurde eine Luesserologie veranlasst um falsch positive Cardiolipin-Ak auszuschließen. Der Lues-Suchtest fiel jedoch ebenfalls positiv aus, so dass eine erweiterte Lueserologie incl. Westernblot-Test durchgeführt wurde. Diese Tests ergaben folgende Ergebnisse: TPPA 1:655.360, FTA-Abs IgG positiv, Cardiolipin-KBR 1:160, IgG Immunoblot positiv, IgM Immunoblot positiv. Im MRT des Gehirns fanden sich multiple Marklagerdefekte. Diagnose: 1. Sjögren Syndrom 2. Antiphospholipidsyndrom 3. Lues mit V.a. ZNS-Beteiligung Verlauf: Im Verlauf entwickelte die Patientin ein luestypisches fleckiges Exanthem an den Händen und am Körperstamm. Es wurde eine antibiotische Therapie mit Ceftriaxon begonnen unter sich die neurologische Symptomatik und die Hautveränderungen rückläufig zeigten. Fazit: Bei Autoimmunerkrankungen mit positivem Nachweis für Cardiolipin-AK sollte zum Ausschluss einer Infektion mit Treponema Pallidum immer eine entsprechende Serologie mitbestimmt werden. - 18 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Ist die Bestimmung von Cyclosporinspiegeln in der Rheumatologie erforderlich? L. Peters, G. Kehl, A. Tuleweit, S. Mutallib, S. Vilardi, M. Uppenkamp, R. Bergner Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Hintergrund: In der Transplantationsmedizin ist die Dosierung von Cyclosporin A nach Talspiegeln allgemein üblich. Hierdurch soll sowohl eine Unterdosierung als auch ein Überdosierung mit entsprechender Toxizität verhindert werden. In der Rheumatologie wird die Dosierung jedoch nach dem Körpergewicht berechnet. Das erreichen wirksamer Spiegel wird nur durch den klinischen Effekt beurteilt. Wir untersuchen hier an unserem Patientenkollektiv, welche Dosierungen erforderlich waren um therapeutische Spiegel (50-150 ng/ml) zu erreichen. Methode: Ausgewertet wurden Patienten, die mindestens 3 Monate auf eine stabile Cyclosporin A Dosis (Immunosporin®) eingestellt waren. Bestimmt wurde jeweils der morgendliche Talspiegel. Erfasst wurden Körpergröße, Gewicht, CyclosporinTagesdosis beim Therapiestart und als Dauerdosis sowie das Alter der Patienten. Ergebnisse: 18 Patienten mit verschiedenen rheumatischen Erkrankungen wurden ausgewertet. Das mittlere Alter lag bei 53 [33-66] Jahren, der BMI lag im Mittelwert bei 28.1 [18.3-40], die Cyclosporintalspiegel lagen im Mittel bei 91 [63-156] ng/ml. Die Cyclosporindosis / kg KG variierte zwischen 1,43 mg/kg und 4.4 mg/kg. Dosis und Talspiegel zeigen hierbei keinerlei Korrelation [r=0.03]. Auch der BMI hatte keinen Einfluss auf die Cyclosporintalspiegel. Bei 8 Patienten wurde aufgrund der Cyclosporinspiegel die Dosis verändert [erhöht n=2; erniedrigt n=6] Diskussion: Die Daten unserer Patienten zeigen, dass eine Cyclosporin-Dosisierung nur nach dem Körpergewicht zu erheblichen interindividuellen Unterschieden bei den Cyclosporintalspiegeln führt. Ohne Kontrolle der Talspiegel besteht durch zu hohe Cyclosporinspiegel vor allem mittelfristig das Risiko einer renalen Toxizität. Bei 1/3 der Patienten musste die Tagesdosis reduziert werden. Auf Grund der neuen Cyclosporinformulierungen sind erreichte Spiegel dann allerdings relativ stabil, so dass im Verlauf keine regelmäßigen Spiegelkontrollen erforderlich sind. - 19 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Lungenbeteiligung bei Kollagenosen A. Tuleweit, L. Peters G. Kehl, S. Vilardi, S. Mutallib, M. Uppenkamp, R. Bergner Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Hintergrund: Lungenbeteiligungen bei Kollagenosen wird im klinischen Alltag oftmals keine ausreichende Beachtung geschenkt, insbesondere nicht, solange sie asymptomatisch ist. Wir untersuchten an den von uns behandelten Patienten mit Kollagenosen, wie häufig im Rahmen der Diagnostik eine mögliche Lungenbeteiligung nachweisbar war. Methode: Ausgewertet wurden alle Patienten, die zwischen 1/2006 und 12/2008 in der Medizinischen Klinik A wegen einer Kollagenose behandelt wurden. Ausgewertet wurden Patienten mit systemischen Lupus erythematodes (SLE), Sjögren Syndrom (SS), CREST-Syndrom, progressiver Sklerodermie (SCL), Overlapsyndromen (OVL), Myositiden (MY) und undifferenzierten Kollagenosen (UK). Ausgewertet wurde, ob eine Restriktion, eine Alveolitis, eine Polyserositis mit Pleuraerguss oder eine pulmonale Hypertonie vorlag. Ergebnisse: Erfasst wurden 113 Patienten: SLE n= 53; SS n=18; CREST n=12; SCL n=9; OVL n=6; MY n=2; UK n=13. Insgesamt 42,5% der Patienten wiesen eine pulmonale Beteiligung auf. Eine Restriktion fand sich am häufigsten bei den OVL mit 83,3%, der SCL mit 66,7% und dem CREST mit 58,3%. Die Alveolitis war am häufigsten bei der SCL und dem OVL mit 33,3% nachweisbar, gefolgt von dem SS mit 22.2%. Eine Polyserositis wurde eher bei dem SLE mit 30,2% und den UK mit 15,4% gefunden. Die PH war bei dem OVL mit 66,7% dem CREST mit 25% und der SCL mit 22,2% nachweisbar. Diskussion: Bei den behandelten Patienten wurde in 42,5 % eine Lungenbeteiligung gefunden. In den meisten Fällen war diese Beteiligung noch komplett asymptomatisch und erst die pulmonale Diagnostik mit Bestimmung der CO-Diffusionskapazität, Bronchoskopie und Duplexechocardiographie brachte den Hinweis auf eine entsprechende Beteiligung. Da die pulmonale Beteiligung den Krankheitsverlauf wesentlich mit beeinflusst ist eine rechtzeitige Erfassung dieser Manifestation für die Prognose der Patienten ganz wesentlich. - 20 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Arthritis urica – auch mal polyartikulär R. Bergner, G. Kehl, A. Tuleweit, S, Mutallib, L. Peters, S.Vilardi, M. Uppenkamp, Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Die Arthritis urica tritt in der Regel als akute Arthritis, typischerweise mit dem klinischen Bild einer Podagra, auf. Wir berichten hier über 2 Patienten mit einem eher seltenen Verlauf. Beide Patienten hatten in der Vorgeschichte nie eine typische Podagra gehabt. Im Vordergrund des klinischen Bildes stand ein polyartikuläres Geschehen mit Gelenkschwellungen und Schmerzen in mehreren Gelenken mit Bevorzugung der großen Gelenke. Die Gelenke waren zu keinem Zeitpunkt überwärmt und gerötet. Zumindest bei einem der Patienten liessen sich deutlich erhöhte Serumharnsäure-Spiegel nachweisen. Die üblichen serologischen Parameter wie Rheumafaktoren, CCP-AK und HLA B27 waren komplett negativ. Im Rahmen der Diagnostik wurden schließlich Gelenkpunktionen durchgeführt, in denen jeweils polarisationsmikroskopisch typische doppelbrechende Kristalle nachgewiesen werden konnten, die teilweise durch Granulozyten phagozytiert wurden. Der Befund sicherte in beiden Fällen die Diagnose einer Arthritis urica mit polyartikulärem Befall. Die beiden Fälle zeigen, dass bei unklaren Arthritiden eine diagnostische Gelenkpunktion durchgeführt werden sollte. Hierbei ist immer eine polarisationsoptische Untersuchung des nativen Gelenkpunktats auf Kristalle notwendig. Der Nachweis phagozytierter Harnsäurekristalle beweisst die Arthritis urica. - 21 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Lethaler Ausgang einer schweren Gicht mit tophöser Wundheilungsstörungen, Wirbelkörper- und Weichteiltophi Colonperforation, P. Härle1, M. Fleck2, Th. Herold3, Th. E.O. Schubert4 1 Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie, St. Vincenz und Elisabeth Hospital, Mainz Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg 3 Institut für Radiologie, Universität Regensburg 4 Institut für Pathologie, Universität Regensburg 2 Fall: Wir berichten über einen Patienten der sich initial in unserer Notaufnahme mit Oligoarthritiden großer und kleiner Gelenke sowie dem klinischen Bild eines akuten Abdomens bei Sigmaperforation vorstellte. Intraoperativ konnte keine Ursache der Perforation nachgewiesen werden. Makroskopisch waren jedoch weiße, plaqueförmige Auflagerungen im Bereich des Sigmas sichtbar. Diese wurden retrospektiv histologisch als Harnsäuretophi identifiziert. Im Verlauf der Erkrankung traten Wundheilungsstörungen mit intestino-intestinalen und intestino-kutanen Fisteln und starken Rückenschmerzen bei Wirbelkörper- und Weichteiltophi auf. Aufgrund zahlreicher unerwünschter Wirkungen gegenüber den konventionellen Urikosurika und Urikostatika, wurde Rasburicase, eine rekombinante Uratoxidase über 7 Tage eingesetzt. Unter dieser Therapie stellte sich eine deutliche klinische Besserung des Gesamtzustandes bei rückläufigen Entzündungsparametern ein. Im Verlauf wurden wieder steigende Entzündungsparameter und erhöhte Temperaturen gemessen und der Patient verstarb einige Wochen später im septischen Multiorganversagen bei erneuter intestinaler Nahtinsuffizienz. Anhand dieser Falldarstellung zeigen wir häufige und seltene Facetten der Klinik, Bildgebung, Histologie und Therapie der chronischen Gicht. - 22 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Der GEPARD-Patientenfragebogen eignet sich zur Detektion von Psoriasis Arthritis Patienten aus einem ambulanten dermatologischen Patientenpool P. Härle1, W. Hartung2, P. Lehmann3, B. Ehrenstein3, U. Müller-Ladner4, I. Tarner4, J. Schölmerich3, T. Vogt5, M. Fleck2,3 1 Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie, St. Vincenz und Elisabeth Hospital Mainz Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I und Klinik, Universität Regensburg 3 Asklepios Klinik, Bad Abbach 4 Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim 5 Poliklinik für Dermatologie, Universität Regensburg 2 Hintergrund: Patienten mit einer Psoriasis werden häufig primär vom Dermatologen betreut und eine mögliche periphere oder axiale entzündliche Gelenkbeteiligung wird daher nicht oder erst spät berücksichtigt. Um eine Gelenkbeteiligung bei Psoriasispatienten rasch zu erkennen, entwickelten wir einen Patientenfragebogen (GEPARD=GErman Psoriasis ARthritis Diagnostic questionnaire). Im Rahmen einer Evaluation in der Klinik konnte bei ≥ 4 mit „JA“ beantworteten Fragen eine periphere oder axiale entzündliche Beteiligung bei Psoriasispatienten mit einer Sensitivität von 89% und Spezifität von 73% festgestellt werden. Nun wurde der Fragebogen im dermatologisch-ärztlichen Alltag eingesetzt und die Ergebnisse analysiert. Ziel: Können mit dem GEPARD Psoriasis Arthritis Patienten aus dem ambulanten dermatologischen Patientenpool detektiert werden? Methoden: Der GEPARD wurde an 12 dermatologische Praxen in der Oberpfalz und Oberbayern verteilt. Die Fragebögen wurden in den Praxen an Patienten mit Psoriasis ausgegeben und bei ≥ 4 positiven Fragen an uns gefaxt. Die Patienten wurden anschließend telephonisch für eine rheumatologische Visite einbestellt. Es erfolgte dann eine klinische Visite und bei nicht eindeutigem Befund eine Arthrosonographie, konventionelle Röntgenuntersuchung, MR-Untersuchung oder auch Skelettszintigraphie. Ergebnisse: 54 Patienten mit positivem Fragenbogen konnten untersucht werden. Klinisch hatten 64% eine Arthritis, 19% eine Arthralgie und 17% keine Beschwerden. Radiologisch zeigten 47% von 49 untersuchten Patienten erosiv-proliferative Veränderungen, sonographisch zeigten 77% von 39 sonographierten Patienten synovitische-hypervaskuläre Befunde und bei 51% von 29 im MRT untersuchte Patienten konnte eine entzündliche axiale Beteiligung nachgewiesen werden. Bei 2 von 3 Patienten fanden sich positive Befunde in der Skelettszintigraphie. Schlussfolgerung: Der GEPARD-Patientenfragebogen ist sehr gut geeignet, um Patienten mit einer Psoriasis Arthritis aus dem ambulanten dermatologischen Patientenpool herauszufiltern. - 23 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Neurologische Komplikationen eines Churg-Strauss-Syndroms J. Wolf1, R. Bergner2, A. Grau1 1 2 Neurologie, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Hintergrund: Das Churg-Strauss-Syndrom (CSS) ist eine seltene ANCA-assoziierte Vaskulitis kleiner und mittelgroßer Gefäße. Klinische Charakteristika sind ein allergisches Asthma bronchiale, chronische Sinusitiden, pulmonale Infiltrationen und eine Bluteosinophilie. Neurologische Symptome in Form einer Mononeuritis multiplex oder symmetrischen Polyneuropathie sind Bestandteil der diagnostischen Kriterien des American College of Rheumatology. Nach bisherigen Studienergebnissen erleiden bis zu 75% der Patienten eine Beteiligung des peripheren Nervensystems und 25% der Patienten eine Beteiligung des zentralen Nervensystems. Das Ziel unserer Untersuchung ist die Erfassung von Art und Häufigkeit neurologischer Manifestationen bei der erstmaligen Diagnose eines Churg-Strauss-Syndroms sowie die Verlaufsbeurteilung neurologischer Komplikationen unter Therapie. Methodik: Alle zwischen 2002 und 2007 in unserem Klinikum erstdiagnostizierten CSSPatienten wurden in die Studie aufgenommen. Nach Aufklärung des Patienten erfolgte neben einer ausführlichen neurologischen Untersuchung eine umfassende neurophysiologische Abklärung. Je nach klinischem Befund folgten zusätzlich eine extra- und transkranielle Duplexsonographie, eine Liquoranalyse und eine MRT des Kopfes. Neurologische Nachuntersuchungen folgten in vereinbarten Intervallen. Ergebnisse: 14 Patienten mit der Erstdiagnose eines CSS (Alter: 34 bis 75 Jahre, 7 Männer, 7 Frauen) konnten in die Untersuchung eingeschlossen werden. Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose fanden sich bei 12 von 14 Patienten (86%) neurologische Störungen, die auf eine Assoziation mit dem CSS zurückgeführt werden konnten. Bei 11 von 14 Patienten fand sich eine Beteiligung des peripheren Nervensystems, überwiegend in Form einer Mononeuritis multiplex (8 Patienten, 57%), seltener in Form einer akuten bis subakuten symmetrischen axonalen Polyneuropathie (3 Patienten, 21%). Eine Hirnnervenbeteiligung fand sich bei 3 Patienten (21%, N. II, N. V, N. VII). 2 von 14 Patienten (14%) erlitten eine Beteiligung des zentralen Nervensystems in Form von Hirninfarkten. Bei einem Patienten konnte eine Myositis bioptisch gesichert werden. Nachuntersuchungen umfassten im Mittel einen Zeitraum von 28 Monaten. Unter immunsuppressiver Therapie (Kortikoide, Cyclophosphamid, Mycophenolat-Mofetil, Azathioprin, in einem Fall Interferon α, Rituximab) kam es bis auf eine Trigeminusneuropathie zu keinen zusätzlichen neurologischen Störungen. Die neurologischen Ausfälle aufgrund der peripheren Nervenbeteiligung endeten bei den meisten Patienten in einer Defektheilung. Schlussfolgerung: In unserem Patientenkollektiv findet sich zum Zeitpunkt der Erstdiagnose eines CSS in 86 % der Patienten eine Beteiligung des Nervensystems. Im Vordergrund steht eine Mononeuritis multiplex (57%). Das zentrale Nervensystem ist bei 14% der Patienten betroffen. Unter konsequenter immunsuppressiver Therapie lassen sich im weiteren Verlauf der Erkrankung neue neurologische Komplikationen weitgehend vermeiden, die initialen peripheren neurologischen Ausfälle bilden sich jedoch nur teilweise zurück. Akute oder subakute neurologische Ausfälle, insbesondere in Form einer Mononeuritis multiplex, in Kombination mit einer Eosinophilie sollten immer an das Vorliegen eines CSS denken lassen. - 24 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 „Full house“ Churg-Strauss Syndrom – trotzdem eine schwierige Diagnose – ein Case-Report T. Landmann1,2, J. Menke2, K. Schmidt2,3, B. Schamberger2, O. Schreiner2, S. Stanglow2, W. Kaluza-Schilling2, A. Schwarting2 1 Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation, Ludwigshafen I. Medizinische Klinik, Johannes-Gutenberg Universität, Mainz 3 II. Medizinische Klinik, Johannes-Gutenberg Universität, Mainz 2 Einleitung: Das Churg-Strauss-Syndrom gehört in die Gruppe der ANCA-assozierten nekrotisierenden granulomatösen Vaskulitiden der kleinen Gefäße. Die Prognose der Erkrankung ist abhängig von den Manifestationsorten und dem Ansprechen auf die Therapie. Die differentialdiagnostische Abwägung zu anderen Erkrankungen ist dabei nicht immer ganz einfach, insbesondere wenn die Symptome zeitversetzt auftreten und durch verschiedene Behandler nicht in einem Zusammenhang gesehen werden. Wir berichtet von einer 31-jährigen Patientin die alle Klassifikationskriterien (nach ACR 1990) erfüllt, trotzdem zeigte sich die Diagnosestellung schwierig. Fallbericht: Bis auf bekanntes Asthma bronchiale und einer chronischen Sinusitis keine Vorerkrankungen. Vor 2 Monat komplikationslose Entbindung. Bis zu diesem Zeitpunkt Wohlbefinden, keine Dauermedikation. Vor ca. 4 Wochen gastrointestinaler Infekt mit krampfartigen, z.T. stechenden und einschießenden Schmerzen im Bereich beider unterer Extremitäten, die eine Therapie nach WHO-Stufenschema III erforderlich machten. Nach wenigen Tagen Schwellung und Entwicklung eines makulösen Exanthems im Bereich der Unterschenkel sowie neu aufgetretene Paresen der Flexoren und Extensoren. Im MRT Nachweis eines Ödems der Muskulatur. Die Biopsie zeigte eine Infiltration von Eosinophilen ohne sicheren Hinweis auf Granulome. Zeitgleich entwickelte die Patientin eine Belastungsdyspnoe NYHA II-III. Im HR-CT der Lunge Nachweis von flauen Infiltraten, in der Bronchoskopie mit BAL Nachweis einer Eosinophilie von 94%. Im peripheren Blut ebenso Eosinophilie (14.000/nl absolut) und erhöhte IgE-Spiegel (573 U/ml). Kein Nachweis von Antikörpern. In der Knochenmarksuntersuchung ausgedehnte Eosinophilie (51%) ohne Hinweis auf eine hämatologische Systemerkrankung. In weiterer umfangreicher Diagnostik mit Bildgebung (MRT Schädel, Wirbelsäule), neurologischer Diagnostik (Duplexsonographie, Transcranielle Stimulation, EMG, ENG) und Molekulargenetik sowie Zytogenetik zeigten sich keine weiteren richtungsweisende Befunde. Zusammenfassung: In Zusammenschau aller Befunde sind die Symptome mit einem sehr aggressiven Verlauf einer systemischen Vaskulitis (Churg-Strauss-Syndrom) vereinbar. Kein Hinweis auf eine andere Ursache der Hypereosinophilie. Nach Einleitung einer immunsuppressiven Therapie mit Steroiden und Cyclophosphamid komplette Rückbildung aller Symptome. Keine weitere Einnahme von Opiaten mehr erforderlich. Aktuell ist die Patientin auf eine Erhaltungstherapie mit Azathioprin eingestellt. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit konnte die Diagnose frühzeitig gestellt und eine Therapie eingeleitet werden, bevor noch weitere Organsysteme (klinisch erkennbar) erfasst wurden. - 25 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Extraossäre Kalzifikation mit Hautveränderungen – eine schwierige Differentialdiagnose und ein interdisziplinäres Problem – ein Case Report T. Landmann1, A. Martin2, E. Schneider2, J. Böhler1,2, B. Krumme1,2, A. Röckel1,2, T. Mettang1,2 1 2 Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V., Wiesbaden Deutsche Klinik für Diagnostik, Wiesbaden Einleitung: Extraossäre Kalzifikationen mit Hautveränderungen finden sich nicht selten bei Patienten mit rheumatologischen, dermatologischen und renalen Erkrankungen. Die Differentialdiagnose ist insbesondere in den Anfangsstadien oft sehr schwierig. Mischbilder und Multimorbidität der Patienten erschweren die Diagnosestellung. Die Verläufe und die Prognosen der verschiedenen Erkrankungen sind sehr unterschiedlich. Bei einzelnen Krankheitsbildern, wie z.B. der kalzifizierenden urämischen Arteriolopathie (Kalziphylaxie), werden Sterblichkeiten bis über 80% beschrieben. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Erfahrung der Behandler spielen eine wichtige Rolle für den weiteren Verlauf. Fallbericht: Anamnese / körperliche Untersuchung: 55-jährige Patientin in reduziertem AZ. Aufnahme wg. rezidivierenden Hb-relevanten gastrointestinalen Blutungen. Multiple schmerzhafte Ulcera mit Nekrosen im Bereich beider Beine und Füße bei Kontrakturen. Fusspulse nicht palpabel. Begleiterkrankungen: Seit 34. Lebensjahr (LJ) dialysepflichtige Niereninsuffizienz mit renaler Anämie und sekundärem Hyperparathyreodismus. Im 37. LJ Nierentransplantation mit progredientem Transplantatversagen mit Wiederbeginn der Dialyse im 55. LJ. Transsexualität mit Geschlechtsumwandlung, KHK, art. Hypertonie mit pAVK, Z.n. Apoplex, rezidivierende Stauungsdermatitiden, V.a. steroidinduzierter Myopathie Labor: Hb 7,8 g/dl; Leucocyten 10,1/nl; Thrombocyten 431/nl; Phosphat 4,3 mg/dl; Calcium 3,01 -> 2,06 mmol/l; Kreatinin 2,4 mg/dl; Harnstoff 111 mg/dl; GGT 578 U/l; Alk. Phosphatase 344 U/l; CRP 1,5 -> 21 mg/dl Diagnostik: Gastroskopie: Multiple Ulcera im Magen ohne akute Blutung. Röntgen Unterschenkel: Massive Gefäßverkalkungen auch der kleinen Gefäße. V.a. extraossäre Verkalkungen. HRCT Unterschenkel, Röntgen in Mammographietechnik: wurden vom Pat. abgelehnt. Hautbiopsie: unspezifisch Verlauf: Progrediente Verschlechterung und Entwicklung eines septischen Bildes mit sekundärer Besiedlung einer Mischflora mit z.T. multiresistenten Keimen im Bereich der Ulcera bzw. Nekrosen. Unter breiter antibiogrammgerechter Antibiotikatherapie, intensivem täglichen Wunddebridement und Wundtoilette durch Chirurgen, Intensivierung der Hämodialyse und Transfusionen weitere Verschlechterung und Exitus letalis bei Sepsis Diskussion: Der Case-Report zeigt, wie schwierig die Differentialdiagnose bei extraossären Verkalkungen mit schweren Hautveränderungen (Nekrosen) ist. Eine definitive Diagnose konnte in diesem Fall vor dem Ableben der Pat. nicht gestellt werden. Neben einer kalzifizierenden urämischen Arteriolopathie muss differentialdiagnostisch an Vaskulitiden, peripherer Verschlusskrankheit, SLE, medikamentös-induzierter Nekrosen, Kryoglobulinämie, Kollagenosen und Pyoderma gangränosum gedacht werden. Mischbilder von Symptomen, wie in diesem Fall machen eine schnelle und zuverlässige Diagnose schwierig. Infektionen mit septischem Verlauf verhinderten hier eine weitere Diagnostik und führen innerhalb kurzer Zeit zum Tod. Eine frühzeitige interdisziplinäre Zusammenarbeit steht hierbei im Mittelpunkt. - 26 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Anti-RA 33 – ein hilfreicher diagnostischer Parameter bei rheumatoider Arthritis? G. Kehl, A. Tuleweit, S. Mutallib, L. Peters, S. Vilardi, R. Bergner Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Hintergrund: In der Behandlung der rheumatoiden Arthritis hat in den letzten Jahren ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Wurde früher spät mit der medikamentösen Basistherapie begonnen, gilt heute das Credo „hit hard and early“ – ein Grund mehr, nach Möglichkeiten der frühest möglichen Diagnosestellung zu suchen, um die in den ersten beiden Jahren besonders rasch fortschreitende radiologische Progression möglichst vollständig zu verhindern. Anti-RA-33-Antikörper sind gegen das heterogene nukleäre Ribonukleoprotein A2 (hnRNP-A2) gerichtet, das überwiegend im Zellkern exprimiert wird. Sie gelten als weniger sensitiv als anti-CCP-AK und RF und ähnlich spezifisch wie die RF, jedoch sollen sie bereits in der Frühphase der RA in 25 % der Fälle nachweisbar sein und insbesondere bei anti-CCP-negativen Patientinnen die Diagnose erleichtern. Methode: Wir bestimmten insgesamt 67 mal den neueren Parameter anti-RA-33 bei Patienten mit unterschiedlichen rheumatischen Erkrankungen. Unser Kollektiv umfasste mehrheitlich Erkrankte mit rheumatoider Arthritis, zum Vergleich einzelne Fälle anderer rheumatischer Erkrankungen sowie je eine Amyloidose und eine Patientin ohne sichere rheumatologische Diagnose. Die Ergebnisse zeigten für unsere Probanden keine Korrelation zwischen anti-RA-33 und anti-CCP oder anti-RA-33 und RF, weder für die rheumatoide Arthritis noch für andere rheumatische Systemerkrankungen, und zwar unabhängig von der Krankheitsdauer. Diskussion: Die Ergebnisse einer Früharthritisstudie der Universität Wien belegen für 28 Prozent der RA und 10 Prozent der Nicht-RA-Patientinnen den Nachweis von antiRA-33-Antikörper bei entsprechend 55 bzw. 11 Prozent Nachweis für RF. Bei 16 Prozent traten beide gemeinsam auf und erwiesen sich als ähnlich spezifisch wie die Kombination aus RF und anti-CCP-Antikörpern. Die begrenzte Anzahl der von uns durchgeführten Messungen konnte dieses Ergebnis nicht reproduzieren, vielmehr ließ sich in unserem Kollektiv kein sicherer Nutzen der zusätzlichen Bestimmung von anti-RA-33 belegen, so dass wir auf die in Testreihe durchgeführte Untersuchung auch unter wirtschaftlichen Erwägungen künftig verzichten. - 27 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Kapillarmikroskopien bei CREST / Sklerodermie S. Mutallib, A. Tuleweit, G. Kehl, S. Vilardi, L. Peters, M. Uppenkamp, R. Bergner Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen Einleitung: Die Kapillarmikroskopie wird zur Analyse von mikrovaskulären Veränderungen bei rheumatischen Erkrankungen genutzt. Hierbei werden die Kapillare der Nagelpfalz, die parallel zur Hautoberfläche verlaufen, mittels Auflichtmikroskopie beurteilt. Eine veränderte Gefäßarchitektur, Riesenkapillaren, Hämorrhagien und Kapillarverlust sind typische Veränderungen bei Patienten mit Sklerodermie. In einer 2000 von Cutolo et al. veröffentlichten Arbeit wurden die Kapillarveränderungen bei Sklerodermie in drei Kategorien eingeteilt in ein „frühes“, „aktives“ und „spätes“ Muster. Wir bewerteten die kapillären Veränderungen der 2007-2009 in unserer Klinik durchgeführten Kapillarmikroskopien bei Patienten mit Sklerodermie bzw. CREST-Syndrom. Methode: Insgesamt wurden die Kapillarmikroskopien aller Patienten mit Sklerodermie bzw. CREST-Syndrom, die in unserer Klinik 2007 und 2009 durchgeführt wurden, restrospektiv ausgewertet. Des Weiteren nahmen wir noch drei Patienten mit einer unspezifischen Kollagenose in unsere Untersuchungen mit auf. Beurteilt wurden die Häufigkeit von Megakapillaren, Rarefizierungen, Scheitelektasien und Einblutungen. Zudem erfolgte die Einteilung in ein frühes, aktives oder spätes Muster. Die kapillären Veränderungen wurden in Bezug auf die Erkrankungsdauer, Patientenalter und Typ der Sklerodermie untersucht. Ergebnisse: Im angegebenen Zeitraum wurde bei 21 Patienten mit CREST, Sklerodermie oder undifferenzierter Kollagenose eine Kapillarmikroskopie durchgeführt. 9 Patienten hatten eine systemische Sklerodermie und 12 ein CREST-Syndrom, bei 3 lag eine undifferenzierte Kolalgenose vor. Keiner der Patientin mir unspezifischer Kollagenose zeigte Megakapillaren. Im Gegensatz hierzu waren entsprechende Veränderungen bei allen Patienten mit Sklerodermie- bzw. CREST nachweisbar. Patienten mit einem CREST-Syndrom hatten jedoch häufiger Rarefizierungen. Patienten mit einer systemischen Sklerodermie zeigten dagegen ein häufigeres Auftreten von Megakapillaren. Die Einteilung in ein frühes, aktives oder spätes Muster, wie durch Cutolo et al. beschrieben, korrelierte bei unserem Patientenkollektiv nicht mit der Erkrankungsdauer. Diskussion: Megakapillaren, Hämorrhagien und Gefäßrarefizierungen sind typische Veränderungen für die systemische Sklerodermie und das CREST-Syndrom. Sowohl die Häufigkeit der einzelnen Veränderungen als auch die beschrieben Muster von Cutolo et al. lassen keine Rückschlüsse auf die Erkrankungsdauer ziehen, zeigen aber krankheitsspezifische Muster. - 28 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Okkulte Vaskulitis als seltene Ursache von Rückenschmerzen bei M.Behcet S. Stanglow, S. Leitmeyer, W. Kaluza-Schilling, A. Schwarting Schwerpunkt Rheumatologie Universitätsmedizin Mainz, Sana-Rheumazentrum-Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach Einleitung: M.Behcet ist eine Multisystemerkrankung mit Vaskulitis der arteriellen und venösen Gefäße jeden Kalibers. Die Häufigkeitsverteilung folgt der früheren Seidenstraße, dabei ist die Prävalenz mit 80-370 Fällen pro 100 000 Einwohner in der Türkei besonders häufig. In 50-70% der Fälle ist die Erkrankung mit dem HLA-B51Antigen assoziiert. Eine vaskuläre Manifestation tritt mit einer Häufigkeit von 27% auf und kann mit ganz unterschiedlichen klinischen Symptomen wie z. Bsp. Rückenschmerzen einhergehen. Fall: Berichtet wird über einen 43-jährigen türkischen Patienten, der sich mit starken thorakolumbalen Schmerzen ohne Korrelat im MRT der Wirbelsäule bei uns in der rheumatologischen Ambulanz vorstellte. Ein M.Behcet mit Erstdiagnose1992 ist bekannt. Klinisch auffällig wurde er damals mit Uveitis, oralen und genitalen Aphten, rezidivierenden Thrombophlebitiden, Papulopusteln und fraglich intermittierenden Arthritiden. Zustand nach Interferontherapie. Zurzeit ist er mit Azathioprin und Cyclosporin in Behandlung. Bei Vorstellung zeigte der Patient außer starken Rückenschmerzen keine Klinik. Die Haut- und Schleimhautveränderungen, sowie die Thrombophlebitiden sind unter der Therapie regressiv. Im Labor waren keine Entzündungszeichen auffällig, es waren keine Anämie und keine Leukozytose zu sehen. Da das MRT der Wirbelsäule ohne pathologischen Befund blieb, wurden weitere technische Untersuchungen zur Abklärung einer vaskulitischen Beteiligung durchgeführt. Im MR-Angio der abdominellen Gefäße zeigte sich ein leicht entzündliches Aortenwandödem. In der Duplex-Sonographie der Aorta war im distalen Anteil eine semizirkuläre Wandverdickung von ca. 6mm über eine Länge von ca. 3cm sichtbar, ebenso wie in beiden Arteriae iliacae communes proximal diskrete zirkuläre Wandunregelmäßigkeiten befundet wurden. Bei einer PET-Untersuchung wurden die A.carotis re. > li., die A.subclavia beidseits, die Iliakalgefäße beidseits, sowie die Aorta abdominalis auf Höhe der unteren Nierenpole betont dargestellt. Dies lässt auf einen mäßig floriden Prozess der genannten Gefäße schließen. Zusammenfassung: Bei Betracht aller vorliegenden bildgebenden Befunde kann man trotz fehlender Entzündungszeichen im Labor von einer vaskulitischen Beteiligung an den Rückenschmerzen ausgehen. Es wurden deutliche Veränderungen der Aorta abdominalis und der Iliacalgefäße beschrieben, welche die starken Schmerzen im thorakolumbalen Bereich der Wirbelsäule erklären. Bei unklaren Rückenschmerzen im Rahmen eines M. Behcet sollte differentialdiagnostisch daher immer auch an eine vaskulitische Ursache gedacht werden. - 29 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Erfolgreicher Einsatz von Everolimus bei einem Patienten mit ausgeprägtem Skleroedema adultorum Buschke (SAB). C. Rendenbach, K. Leitmeyer, M. Schröder, D. Leitzke, W. Flaig, R. Schaffron, A . Schwarting Schwerpunkt Rheumatologie Universitätsmedizin Mainz, Sana-Rheumazentrum-Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach Einleitung: Die Sklerodermie ist eine Systemerkrankung des Bindegewebes mit Fibrose der Haut, der Gefäße und inneren Organe. Die Pathogenese ist noch nicht vollständig geklärt. Infolge einer erhöhten Keratinozytenproliferation kommt es zur Überproduktion der extrazellulären Matrix und somit zur Verhärtung und Schwellung der Haut. Bei Everolimus handelt es sich um ein Immunsuppressivum, das hauptsächlich nach Herz- und Nierentransplantation eingesetzt wird. Es stoppt die T-Lymphozyten und Keratinozytenproliferation. Fall: Berichtet wird über einen 49- jährigen Mann mit einer stammbetonten systemischen Sklerodermie (Erstdiagnose 2007) und der Sonderform des SAB. Sein Zustand verschlechterte sich innerhalb weniger Jahre drastisch. Seine Lungen- und Nierenfunktion war sehr eingeschränkt, er litt unter starken Schluckbeschwerden und seine gesamte Beweglichkeit war stark vermindert. Die Laborparameter sowie die Autoantikörper waren unauffällig. Eine Basistherapie mit Steroiden lehnte er aufgrund einer Unverträglichkeit ab. 2007 begann man die Therapie mit Certican (Everolimus) mit einer Anfangsdosis von 1 mg/Tag, welche eine Woche später auf 2 mg/Tag erhöht wurde. Zusätzlich wurde er physiotherapeutisch behandelt. Eine starke Verbesserung seiner Symptomatik konnte beobachtet werden. Die Beweglichkeit der oberen Extremität und im Halsbereich wurde wieder vollständig hergestellt. Der Bewegungsumfang der unteren Extremität ist immer noch eingeschränkt, wobei hierfür auch die vorhandene Adipositas ein Grund sein kann. Allerdings kam es unter der Certicantherapie zu vermehrter Infektanfälligkeit und somit zu zwischenzeitlichem Absetzen des Medikaments. Der Patient erlitt einen Novovirusinfekt, eine Pneumonie, einen abdominellen Abszess und eine Otitis media in einem Zeitraum von 2,5 Jahren. Während der Medikationspause ging es ihm bezüglich der Sklerodermie-Erkrankung wieder zunehmend schlechter. Die Haut wurde wieder härter und auch der Bewegungsumfang nahm wieder stark ab. Weitere Nebenwirkungen sind nicht aufgetreten. Diskussion: Die Pathogenese des SAB ist bisher noch nicht vollständig bekannt. Da aber eine verstärkte Lymphozyten- und Keratinozytenproliferation als Ursache diskutiert wird, schien der Einsatz von Everolimus, welches in vitro einen starken antiproliferativen Effekt auf diese Zellen hat, sinnvoll. Wir konnten eine starke Verbesserung des Krankheitszustandes des Patienten beobachten. Seine Haut wurde zunehmend weicher und seine Bewegungsunfähigkeit konnte stark reduziert werden. Sein subjektives Krankheitsgefühl nahm ebenso ab. Allerdings trat das Problem der erhöhten Infektanfälligkeit auf. Daraufhin musste der Patient das Medikament mehrmals absetzen, worauf er mit erneuten Schüben reagierte. Der Patient ist weiterhin sehr zufrieden mit dem Medikament, da seine Lebensqualität trotz der vermehrten Infekte stark gestiegen ist. Zwischenzeitlich sind zwei weitere Patienten erfolgreich m,it Everolimnus anbehandelt. Im Rahmen einer Pilotstudie soll die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Everolimus bei SAB und Sklerodermie nun kontrolliert untersucht werden. - 30 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Expression profiling of the murine counterpart of the human autoantigen proteinase 3 (PR3) M. Relle, A. Schwarting I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz INTRODUCTION AND AIMS: Human neutrophils, which constitute 50-70% of blood leukocytes, are the first cell type at sites of inflammation and form the first line of defense against harmful microorganisms. Antibodies against Neutrophil autoantigens (antineutrophil cytoplasmic autoantibodies, ANCA) could be detected in autoimmune vasculitides. The neutrophilic granule protein proteinase 3 (PR3) has been identified as the primary target antigen in these disorders. Several attempts have been made to clarify whether these autoantibodies are directly involved in causing ANCA-associated glomerulonephritis and (pulmonary) vasculitis. Mouse or rat models have been established to explore the role proteinase 3 (PR3), in these diseases, but these studies have demonstrated that ANCA alone are not sufficient to induce glomerulonephritis, vasculitis or pulmonary inflammation directly in mice and rats. Therefore, we assessed the expression, mobilization and enzymatic activity of PR3 in mouse bone marrow and peripheral blood. We also analyzed the proportion of neutrophils in the blood of different mouse strains. METHODS: We generated a peptide antibody against murine PR3 and assessed the expression of this antigen in mouse bone marrow, kidney spleen and peripheral blood by immunohistochemistry and immunoblots. We also analyzed the proportion of PR3positive neutrophils in the peripheral blood of frequently used mouse strains. For this reason, peripheral leukocytes were isolated by dextran sedimentation. Leukocytes were fixed, stained with May-Gruenwald/Giemsa, and examined by light microscopy. Neutrophils were mobilized from the bone marrow by an intraperitoneal injection with recombinant human IL-8. Total RNA was isolated from the PR3-positive cancer cell line WEHI-274. PR3-specific RNA was amplified by RACE-PCR and subsequently sequenced. Sequence comparisons were done with DNAsis software package and the blast tool of the NCBI. Promoter analyses were performed with the Genomatix software MatInspector. RESULTS: Our data show that the murine and human myelopoietic systems differ with respect to the main white blood cells. With the help of our PR3-peptide antibody, we could demonstrate, that mouse bone marrow is a reservoir for functional neutrophils, which are rapidly mobilized after injection of IL8. In the case of an infection, this rapid neutrophil burst may protect mice from sepsis. Furthermore, we identified an alternative PR3-transcript togehter with its promoter in the second intron of the mouse PR3 gene. This promoter is active in the bone marrow, in embyros and in cancer cell lines, indicating that its expression is not restricted to myeloid cells. Fine structural analyses of this alternative promoter revealed differences not only between the rat and the mouse promoter but also between different mouse inbred strains. CONCLUSIONS: Taken together, we have shown that the maturation processes of mouse neutrophils differ from those of human granulocytes. The identification of an alternative PR3 transcript and its promoter indicates that the murine PR3 may have additional, as yet not described, functions in hematopoiesis and cancerogenesis. - 31 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Blockade der IL-18 Produktion als Therapieansatz der Lupusnephritis im MRLFaslpr Mausmodell J. Menke1, M. Schönharting2, S. Strand1, D. Strand1, P.R. Galle1, A. Schwarting1,3 1 I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz Sanofi Pharma GmbH, 3 Sana-Rheumazentrum-RLP, Kreuznach 2 Hintergrund: Ätiologie und Pathogenese der Lupusnephritis sind noch unklar. Unsere Vorarbeiten haben gezeigt, dass IL-18 ein bedeutender Faktor in der Entstehung der Lupusnephritis im MRL-Faslpr Mausmodell ist. IL-18 liegt als inaktive Proform vor, welche dann mittels IL-1ß Converting Enzym(Caspase-1)in die prozessierte, biologisch aktive Form überführt wird. Daher haben wir diesen geschwindigkeitsbestimmenden Schritt der Produktion an biologisch aktiven IL-18s mit Hilfe eines Caspase-Inhibitors blockiert. Methoden: Für die Caspase-Inhibition wurde MRL-Faslpr Mäuse in Therapie, Prophylaxe- und Kontrollgruppen unterteilt (15 Mäuse pro Gruppe, Therapiebeginn mit 4,5Mo bzw.3 Mo) und bis zum Alter von 6Mo mit dem oralen Caspase-1-Inhibitor (Pralnacase) gefüttert. Der therapeutische Nutzen wurde anhand der klinischen Daten, wie Proteinurie/Erythrozyturie, Hautläsionen und Milzgewicht untersucht. Histopathologische Veränderungen des Nierenparenchyms wurden mittels Immunhistochemie, Apoptoseauswertung mittels Tunel-Assay und die Proliferation mit Hilfe des Markers Ki67 gezeigt. Die systemischen Effekte wurden zusätzlich mittels Bestimmung der IFN-γ, IL-18, IL-12, IL-1ß, TNF-α und Harnstoff Konzentrationen im Serum bestimmt. Um die möglichen Mechanismen der Blockade weiter aufzuklären, untersuchten wir die Effekte der Blockade der Caspasen auf mRNA Ebene mittels RNAse Protection-Assay, die Aktivität der Caspasen im Gewebe durch einen CaspaseSubrat-Assay. Im Zellkulturversuch beobachtenden wir die Wirkung auf die Zellproliferation und Apoptaserate. Ergebnisse: Die Behandlung mit einem Caspase-Inhibitors führte zur Besserung der Nierenfunktion, der Hautläsionen, histopathologisch zur verminderten Infiltration und Apoptoserate im Nierenparenchym. Es zeigte sich auch eine Abnahme des Milzgewichts, sowie verminderte Konzentrationen von IL.18 und IFN-y im Serum. Im Nieren und Milzgewebe konnten wir keineUnterschiede auf mRNA Ebene detektieren. Im Caspase-Substrat-Assay detektieren wir eine Abnahme der Caspaseaktivität im Gewebe von Nieren und Milz für die Caspasen1,3 und 9. Schlussfolgerung: IL-18 scheint eine entscheidende Rolle in der Pathophysiologie der Lupusnephritis zu spielen, da es zu einer Besserung der Symptomatik durch Blockade des IL-1ß Converting Enzym mittels Caspase-Inhibitor kommt. Mögliche Mechanismen könnten eine verringerte Konzentration an zirkulierenden IL-18/IL-1ß und/oder die verringerte Aktivität der Caspasen sein. Die Gabe eines Caspase-Inhibitors könnte daher einen Therapieansatz der Lupusnephritis darstellen. - 32 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 CSF-1 in the Circulation and Kidney: Potential Therapeutic Targets for Lupus Nephritis J. Menke1,3, K. Byrne1*, E.R. Stanley2, A. Schwarting3, V.R. Kelley1 1 Renal Div, Brigham & Women´s Hosp, Boston, MA 02115 Dept of Develop Bio, Albert Einstein College of Med., Bronx, NY 10461 3 I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz 2 CSF-1 is the major regulator of macrophage (Mø) development. Our prior studies indicate that Mø rich lupus nephritis is suppressed in CSF-1 null MRL-Faslpr (Csf1op/op;MRL-Faslpr) mice. We hypothesize that a rise in CSF-1 levels in serum/kidney hastens Mø rich lupus nephritis in MRL-Faslpr mice. To test this hypothesis we constructed MRL-Faslpr strains expressing varying levels of serum/kidney CSF-1: TgC/+;MRL-Faslpr (high), MRL-Faslpr (intermediate), and Csf-1op/op;MRL-Faslpr (none). A rise in serum/kidney CSF-1 levels in TgC/+ vs MRL-Faslpr mice (serum 1.8±0.5 vs 0.9±0.2ng/ml; p<0.01; kidney 3.7±0.5 vs. 2.1±0.2ng/ml; p<0.05) increased intra-renal Mø, hastened renal disease (pathology, loss of renal function) and mortality. We detected an increase in circulating monocytes (50.4±4.1 vs 33.7±4.6%; p<0.05) as a result of enhanced BMMo proliferation in TgC/+;MRL-Faslpr vs MRL-Faslpr mice. To determine whether recruitment of monocytes into the kidney is CSF-1 dependent, we adoptively transferred MRL-Faslpr BMMø (EGFP+) into TgC/+;MRL-Faslpr and MRL-Faslpr mice. TgC/+;MRL-Faslpr kidneys recruited more EGFP+Mø than MRL-Faslpr kidneys (1.2±0.8 vs 0.5±0.05%; p<0.05). To determine whether serum CSF-1 alone fostered Mø recruitment, we injected CSF-1 into the circulation of Csf-1op/op;MRL-Faslpr mice (sole source of CSF-1 is serum). More adoptively transferred EGFP+ BMMø accumulated in the kidney in mice receiving CSF-1 compared to PBS controls (1.0±0.1 vs. 0.2±0.01%; p<0.05). Thus, serum CSF-1 alone recruited Mø to the kidney. In contrast, we detected an increase in Mø proliferation and activation (CD86+, CD69+) in the kidney, but not in the circulation, in TgC/+;MRL-Faslpr versus MRL-Faslpr mice. Taken together, circulating CSF-1 increases the recruitment of Mø from the BM into the circulation and in turn, into the kidney, while intra-renal CSF-1 fosters Mø proliferation and activation. Since activated Mø release mediators that induce apoptosis, we suggest that serum/kidney CSF-1 each promote renal injury. In conclusion, CSF-1 in the circulation and kidney are potential therapeutic targets for human lupus nephritis. - 33 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 UVB-Licht induziert CSF-1 abhängig diskoiden Lupus erythematodes in MRLFaslpr Mäusen. J. Menke1,3, M.Y. Hsu2, K. T. Byrne1, A. Schwarting3, V.R. Kelley1 1 Laboratory of Molecular Autoimmune Disease, Renal Division, Department of Medicine and Department of Pathology, Program in Dermatopathology, Brigham and Women’s Hospital, Boston, MA, 02115 3 I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz 2 Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine autoimmune Systemerkrankung unklarer Genese. Im Rahmen dieser Studie verwenden wir zur Untersuchung des SLE die MRL-Faslpr Lupusmaus. Diese entwickelt in Analogie zum humanen SLE eine rapid progressive Glomerulonephritis, Hautläsionen, Arthritis, Lymphadenopathie, Splenomegalie und zirkulierende Auto-Ak wie anti-dsDNS Ak, die pathognomisch für den SLE sind. Bereits gezeigt werden konnte, dass Makrophagen (Mø) eine wesentliche Rolle im MRL-Faslpr Lupusmausmodell spielen. Der „Colony Stimulating Factor-1“ (CSF-1) reguliert Differenzierung, Proliferation, Aktivierung und das Überleben der Mø. Sonnenlicht (UVB) wird immer wieder als ein auslösender Faktor des kutanen und systemischen LE gesehen. Die Mechanismen der Initiierung sind allerdings weitestgehend unbekannt. Da die Hautläsionen im MRL-Faslpr Mausmodell die typischen Merkmale der Hautläsionen von LE Patienten (makroskopisch und histopathologisch) zeigen, ist die MRL-Faslpr Maus ein gutes Modell um die Ätiologie und Pathogenese des kutanen LE zu untersuchen. Zuerst konstruierten wir MRL-Faslpr Mäuse mit unterschiedlichen systemischen Konzentrationen an CSF-1 (hoch, mittel und keins), und überexprämierten CSF-1 lokal intra-dermal. Diese Untersuchungen ergaben, dass mit steigender CSF-1 Konzentration Hautläsionen entstehen und je höher die CSF-1 Konzentration ist um so eher treten Läsionen auf. Ebenso induzierte die lokale CSF-1 Überexpression (ex vivo Gen Transfer oder UVB-Exposition) Hautläsionen in MRL-Faslpr Mäusen. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die durch UVB-Exposition gesteigerte Expression von CSF-1 durch Keratinocyten, eine gesteigerte Infiltration der Haut durch Makrophagen bedingt, welche dann durch CSF-1 aktiviert werden und Mediatoren sezernieren, die dann wiederum Apoptose in Keratinocyten induzieren und damit den kutanen LE auslösen. Zusammenfassend zeigt unsere Studie, dass UVB, CSF-1 abhängig, den kutanen LE in MRL-Faslpr Mäusen induziert. - 34 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Gichtarthropathie der kleinen Wirbelbogengelenke C. Behr, C. Schorn, G. Lingg, W. Flaig, A. Schwarting Sana-Rheumazentrum-Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach Fallbeschreibung: Die Notfallzuweisung eines 67-jährigen in hochgradig reduziertem AZ erfolgte mit progredienten Arthralgien und Schwellung (Hände, Knie, Sprunggelenke, Schultern) sowie Erhöhung der Körperkerntemperatur auf 40°C rectal unter dem Verdacht auf eine septische Arthritis. Übernommen wurde der Patient aus einer neurologischen Fachklinik, wo eine annähernd 8-wöchige antibiotische Therapie aufgrund Dorsalgien nach erfolgter Kniearthroskopie re in Spinalanästhesie durchgeführt worden war. Eine Focussuche (septische Embolien) blieb frustran. Diagnostik: Humoralsystemische Parameter deutlich erhöht, Calcitonin und Blutkulturen negativ, Lumbalpunktion mit 18/3 Zellen (auswärts). Sonographie der paravertebralen Muskulatur ohne Abszeßnachweis, Radiologische Bildgebung (MRT/CT) mit V.a. unklare RF Höhe LWK 4/5. Arthrosonographisch (periphere Gelenke) Ergußbestätigung und Materialgewinnung, hierbei Nachweis von Uratkristallen. Therapie: Hochdosiert Cortison und Colchicum sowie analgetische Co-Medikation Zusammenfassung: Mutmaßlich liegt bei unserem Patienten mit Dorsalgien, die zwar zeitlich aber nicht kausal mit der KAS re in Zusammenhang gebracht werden können, eine Kristallarthropathie der kleinen Wirbelbogengelenke vor. Eine Punktion der objektivierten RF war weder sonographisch noch CT- gesteuert gelungen, ebenfalls war zu keiner Zeit ein infektiöser Focus detektierbar. Unter ausgedehnter Analgesie konnten die Beschwerden wohl verbessert werden, jedoch fielen periphere Arthritiden auf. Hierbei konnten Uratkristalle polarisationsmikroskopisch nachgewiesen werden. Im Verlauf war der Patient unter Cortisonstoßtherapie sowie Applikaton von Urikostatika beschwerdefrei. - 35 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Knochenmarködemsyndrom (KMÖS) - Eine Falldarstellung mit differentialdiagnostischen Überlegungen C. Schorn, E. Weber, G. Lingg, A. Schwarting Röntgeninstitut des Sana-Rheumazentrums-Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach Erstvorstellung: Klinik und Befund: 55-jähriger Patient Spontan aufgetretene stärkste Sprunggelenksschmerzen seit 3 Monaten, wechselnd, z.T. bereits in Ruhe, durch Belastung verstärkt Schwellung, Bewegungseinschränkung Antibiotikatherapie unter der Verdachtsdiagnose Osteomyelitis Labor unauffällig Sonographisch Flüssigkeitseinlagerung am medialen Fußrücken, Erguss talonavicular und in der Sehnenscheide des M. Tib. Post. Therapie und Verlauf: Calcitonin 50 IE pro Tag s.c. Therapie y Massage nach Wärmeapplikation y Flächenstrahl y Interferenzstrom y Ultraschall y Solesprudelbäder y Einzel- und Gruppengymnastik Darunter erhebliche Besserung Knochenmarködem-Syndrom: Hochschmerzhaft, spontan auftretend Inzidenzgipfel: 55 Jahre M:W=2:1 Prädilektionsstellen y Hüfte (hier auch Schwangere) y Knie (häufigste Lokalisation) y Talus Selbstlimitierend in 6-9 Monaten, migrierend, bis 30% zur Osteonekrose fortschreitend Knochenmarködem-Syndrom (KMÖS): Synonyme: y Transiente Osteoporose y Regionale migratorische Osteoporose y Reflexdystrophie Etiologie: ungeklärt Systematische Einordnung y Als eigenständiges Krankheitsbild y Als ischämische Knochenerkrankung Risikofaktoren KMÖ-Syndrom: y Schwangerschaft y Meist keine erkennbaren Risikofaktoren - 36 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Neuralgische Schulteramyotrophie: Nebenbefund oder Hauptdiagnose ? - Eine Falldarstellung E. Weber, E. Neuser, A. Schwarting Karl-Aschoff-Klinik, Sana-Rheumazentrum-Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach Anamnese: Ein 52jähriger Konstrukteur kommt zu einer stationären Rehabilitation wegen anhaltenden Nacken-Arm-Schmerzen links. Zuerst 1985 Cervicobrachialgie li. mit seither anhaltender Parästhesie D1-3 bei CTgesichertem NPP C6/7. Teilbesserung unter ambulant konservativer Therapie. 1/08 heftigste Schmerzen li. Schulter(-Nacken)Region mit Ausstrahlung bis zum Ellbogen mit brennendem Charakter. Zusätzlich schnelles Ermüden des Armes. Klinischer Befund: Klopfschmerz CTÜ, Hartspann paravertebral, Mm. Trapezius und levator scapulae mit schmerzhaften Myogelosen. HWS endgradig funktionseingeschränkt für Rotation mit deutlicher Schmerzreaktion linksführend. Auffällige Atrophie der Mm. supra- und infraspinatus li.. Kraftminderung für Abduktion und ARO 3/5, für Elevation 4/5. MER seitengleich. Apparative Diagnostik: Im Vorfeld fachneurologisch Läsion N. suprascapularis diagnostiziert. Eine Schichtbilddiagnostik wurde terminiert. Differentialdiagnosen: Die klinischer Diagnose neuralgische Schulteramyotrophie als mehr lokalisiertes Geschehen scheint zunächst nur eine Nebendiagnose im Gesamtbild zu sein. Sie sticht aber mit den plötzlich einsetzenden Schmerzen und der anhaltenden Muskelschwäche deutlich aus der komplexen Problematik der degenerativen haltungsbedingten Cervicobrachialgie hervor. Eine zervikale Radikulopathie C6 mit anhaltender Hypästhesie der ersten 3 Finger li. Hand bei altem NPPC6/7 ist anzunehmen. Es besteht eine zerviko-thorakale Dysfunktion im Sinne segmentaler Hypomobilität bei Überlastung und begleitendem Muskelhartspann. Eine artikuläre oder periartikuläre Schulterläsion ließ sich klinisch mit großer Sicherheit ausschließen. Andere neurologische Ursachen waren im Vorfeld ausgeschlossen worden. Für direkte oder indirekte vasculäre Ursachen gab es keinerlei Hinweis ebenso wenig wie für etwaige Raumforderungen oder Tumoren. - 37 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Therapie des Antisynthetase – Syndrom mit Rituximab W. Flaig1, M. Hesse2, D. Leitzke1, M. Klein1, G. Lingg3, I. Wagner4, A. Schwarting1 1 Rheumakrankenhaus des Sana Rheumazentrum, Bad Kreuznach Rheumatologische Schwerpunktpraxis Bad Kreuznach 3 Zentrales Röntgeninstitut des Sana-Rheumazentrum 4 Karl Aschoff Klinik des Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz 2 Einleitung: Das Antisynthetase-Syndrom ist ein eigenständiges Krankheitsbild gekennzeichnet durch das Auftreten von Autoantikörpern gegen cytoplasmatisch lokalisierte Aminoacyl-tRNA-Synthetasen in Verbindung mit einem charakteristischen klinischen Bild mit Polymyositis, einer interstitiellen Lungenerkrankung (fibrosierende Alveolitis), einer Polyarthritis sowie von Hautmanifestationen (Raynaudphänomen, Sklerodaktylie, „mechanic hands“). Am häufigsten sind diese Antikörper gegen HistidyltRNA-Synthetase (Jo-1, Jo-1 – Syndrom) gerichtet. Fall: Wir berichten über eine jetzt 60 jährige Patientin die uns erstmals 12/2004 mit der Diagnose einer rheumatoiden Arthritis zugewiesen wurde. Beginn der Symptomatik 2003 mit Arthritiden vorwiegend an den Händen, so dass unter der Diagnose einer rheumatoiden Arthritis zunächst eine Therapie mit Quensyl erfolgte, bei fehlendem Ansprechen später eine Methotrexat Therapie und begleitend Prednisolon bis 20 mg täglich. Wegen gehäufter Infekte unter der MTX – Therapie (bis 20 mg wöchentlich) und Vorliegen eines Reizhustens war bereits eine pneumologische Abklärung erfolgt mit Nachweis einer basalen Lungenfibrose im HRCT. Bei Aufnahme zeigte sich unter 12,5 mg Prednisolon täglich und 7,5 mg MTX wöchentlich eine klinisch hoch aktive Polyarthritis mit vorrangigem Befall der Hände und eine ausgeprägte Muskelschwäche betont der stammnahen Extremitätenmuskulatur. Laborchemisch fand sich eine erhöhte BSG mit 42 mm in der 1.std. und CK – Werte bis 1548 U/l ( CK-MM). Bei Fehlen von Rheumafaktoren, Antikörpern gegen CCP und ANA ließen sich hoch positive Antikörper gegen Jo–1 nachweisen. Im Röntgen der Hände fand sich ein ausgeprägtes Kollateralphänomen, daneben periartikuläre Verkalkungen jedoch keine erosiven Veränderungen. Im EMG Nachweis eines myopathischen Musters. Unter der Diagnose eines Jo-1 - Syndroms stellten wir die Therapie auf Azathioprin um unter Weiterführung der Steroidtherapie. Bei fehlendem Ansprechen mit anhaltend erhöhten CK-Werten bis 2 180 U/l, zunehmender Entwicklung einer Jaccoud – Arthropathie und erhöhtem Steroidbedarf (bis 40 mg Prednisolon täglich) erfolgten Wechsel der Basistherapien auf Leflunomid, später Mycophenolat und iv – Immunglobuline ohne durchgreifende Besserung. Im Juni 2008 begannen wir eine Rituximab Therapie mit Gabe von 2 x 1000 mg in einem 2 Wochen – Abstand. Hierunter kam es zu einer Normalisierung der CK – Werte, einer Verbesserung der Muskelschwäche trotz Reduktion der Steroiddosis auf zuletzt noch 10 mg Prednisolon täglich. Allerdings besserte sich die Gelenksymptomatik nur partiell so dass wir 2/2009 einen erneuten Therapiezyklus mit Rituximab durchführten. Schlussfolgerung: Rituximab ist eine therapeutische Option für Patienten mit einem Antisynthetase-Syndrom, für welches bisher keine kontrollierten Therapiestudien vorliegen, nach Versagen der herkömmlichen Basistherapien. Aus Einzelfallberichten von Patienten mit Antisynthetase-Syndrom und kleineren Serien mit Patienten mit Polybzw. Dermatomyositis lässt sich ableiten, dass insbesondere die Myositis gut auf diese Therapie anspricht. - 38 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Spondylitis ankylosans: Spondylodiszitis wichtige Differentialdiagnose zur septischen K. Triantafyllias, C. Schorn, G. Lingg, M. Meier, A. Schwarting Rheumakrankenhaus, Schwerpunkt Rheumatologie Universitätsmedizin Mainz, Sana-RheumazentrumRheinland-Pfalz, Bad Kreuznach, Einleitung: Beschrieben wird ein Spondylitis ankylosans- Fall mit Primärmanifestation einer Spondylodiszitis. Fallbeschreibung: Die Einweisung des 28-jährigen Patienten erfolgt aufgrund von Schmerzen in der LWS und in den Hüften bds. , die seit 4 Jahren bestehen. Die letzten 3-4 Monate Verschlechterung mit zusätzlichen Bewegungsschmerzen sowie eingeschränkter Beweglichkeit der HWS. In 1995 Verdacht auf bakterielle Spondylodiszitis mit operativer Versorgung ( Spondylodese L1-L2). CT Aufnahme der ISG- Gelenke (2005) als unauffällig beschrieben. Untersuchungsbefunde: Lateralflexion der BWS und BWS Rotation deutlich eingeschränkt, keine Augen- oder periphere Gelenkbeteiligung, Morgensteifigkeit (ca. 1 Stunde Dauer), Kraftverlust der Beine beidseits, Schwierigkeiten beim AufstehenLaufen, Durchschlafstörungen wegen Schmerzen, Abgeschlagenheit. Diagnostik : Labor : CRP : 7,8 / BSG : 76 / HLA-B27 : pos. Rö HWS: Sehr feine Verdichtungsstrukturen an den vorderen Unterkanten von C3 und C4, zum Beispiel initiale Syndesmophyten auf dem Seitbild. Bandscheibenraum C6/C7 und HWK7 durch die Schulterweichteile überlagert. Rö LWS: SI- Arthritis Grad III bis IV beidseids. MRT LWS: Ausgeprägte floride Arthritis beidseids. Abgelaufene ältere Spondylitis marginalis Läsionen dorsal bei L4 und L3. Kostovertebralarthritiden vor allem bei Th11 und geringer auch bei Th10 und Th12. Ott-Maß: 30/31, Schober: 10/10, Finger-Bogen Abstand: 54 cm, Atemexkursion: 2 cm . BASDAI: 5,6 / BASFI: 8,2 Diagnose: Derzeit aktive HLA-B27 positive Spondylitis ankylosans. Therapie: TNF- alpha- Blocker, Krankengymnastik, Elektrotherapie, Ergotherapie, AHB: Radonstollen- intensive krankengymnastische Beübung- Patienten Schulung. Zusammenfassung: Bei einem jungen Patienten mit LWS- Schmerzen und vorbeschriebener anamnestischer bakterieller Spondylodiszitis (1995) ist ein Morbus Bechterew diagnostiziert. CT- Aufnahme von 2005 (zuvor als unauffällig bewertet) sowie ein aktuelles MRT zeigen eine ausgeprägte SI- Arthritis bei Spondylitis ankylosans. Unter Einleitung der spezifischen Therapie (s.o.) deutliche Besserung der Beschwerden. - 39 - 24. Jahrestagung der ARRP 2009 Sponsoren: Wir danken den folgenden Firmen für die Unterstützung der Fortbildungsveranstaltung • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Abbott Aescu Actelion Amgen Astra-Zeneca Aventis Bayer Health Care Bristol Myers Squibb Boehringer Ingelheim CSL Behring Chugai Euroimmun Essex Janson-Cilag Lilly Medac Merck Serono MSD Mundipharma Novartis Nycomed Organtec Pfizer Phaida Roche Servier Synlab Teva UCB Wyeth - 40 - Haus des Gastes Bad Kreuznach Haus des Gastes“ Kurhausstraße 22-24 55543 Bad Kreuznach Telefon 0671/83600-50 Telefax 0671/83600-80 Autobahn A61 aus Richtung Koblenz: Abfahrt Bad Kreuznach auf B 41, B41 folgen bis zur 2. Ampel, links abbiegen Richtung Innenstadt auf Gensinger-Str., Richtung Innenstadt bis zur 3. Ampel, dann links abbiegen in die Wilhelmstraße, 2. Ampel rechts abbiegen in die Salinenstraße, bis zur 3. Ampel, dann rechts abbiegen in die Badeallee, über die kleine Brücke. Autobahn A61 aus Richtung Ludwigshafen: Abfahrt Bad Kreuznach auf B 41, B41 folgen bis zur 2. Ampel, links abbiegen Richtung Innenstadt auf Gensinger-Str., Richtung Innenstadt bis zur 3. Ampel, dann links abbiegen in die Wilhelmstraße, 2. Ampel rechts abbiegen in die Salinenstraße, bis zur 3. Ampel, dann rechts abbiegen in die Badeallee, über die kleine Brücke. Parken: Parkhaus an der Badeallee oder Kurhaus-Parkplatz