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A 56 Amerikanische und europäische Autographenaktien-, Anleihen-, und Finanzdokumente Los 202 Albert Einstein dt.-amerikanischer. Physiker 14. März 1879 Ulm 18. April 1955 Princeton N.J. LOS NR. 202 THE MAY DEPARTMENT STORES COMPANY Certificate über Shs. 60 zu je $ 5; # C 0857; 23. August 1945; Farbe: hellrot, beige, grau; Maße: 20,5 X 29,5 cm. Eingetragen auf und rückseitig auf dem Transferzertifikat eigenhändig indossiert von Albert Einstein. Seine Unterschrift wurde zusätzlich beglaubigt von der Princeton Bank & Trust Company sowie in New York von Dan Witter & Co. Der Physiker Einstein arbeitete von 1902-09 am Patentamt in Bern, erhielt danach eine Professur für theoretische Physik in Zürich und Prag und wurde 1914 an die Preußische Akademie der Wissenschaften und als Direktor des KaiserWilhelm-Instituts für Physik nach Berlin berufen. Vor allem wegen seiner jüdischen Abstammung emigrierte er im Jahre 1933 in die USA, wo er weiter seinen Forschungen nachging. Einstein wurde durch die Ausarbeitung der speziellen (1905) und der allgemeinen (1910) Relativitätstheorie zum Begründer eines neuen physikalischen Weltbildes und eines alle bisherigen Grenzen sprengenden naturwissenschaftlichen Denkens. Mit der berühmte Formel E=mc² bringt er einen Nachtrag zur Relativitätstheorie: Die Energie eines Körpers ist demnach das Produkt aus seiner Masse und dem Quadrat der Lichtge- Originalsignatur Albert Einstein on verso 84 A 56 Amerikanische und europäische Autographenaktien-, Anleihen-, und Finanzdokumente Los 203 schwindigkeit. 1921 erhielt Albert Einstein den Nobelpreis für Physik für seine Arbeiten zur Quantentheorie. Vor 100 Jahren erschienen seine ersten bahnbrechenden Veröffentlichungen. Aus diesem Anlass wurde das Jahr 2005 von der Unesco zum “World Year of Physics“ erklärt. Die Ausrichtung des Einsteinjahrs der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur ist ein Beitrag hierzu. Zu Ehren Einsteins wurde eine Gedenkmünze geprägt und eine Sonderbriefmarke herausgegeben. Und die Scripophilisten? Wir kennen und honorieren neben den Wirtschaftsgrößen Goethe und Nobel; die uns ihre Paraphen auf Wertpapieren hinterlassen haben und durch die die Scripophilie zu neuem Leben erwacht. Aber Einstein auf Aktien?? In über 25 Jahren noch nie gesehen. Und nun die große Überraschung: Passend zum Einsteinjahr und erstmalig in der weit über 25jährigen Geschichte der Scripophily wird eine Einsteinsignatur auf einem Wertpapier angeboten. Somit stellt sich auch direkt die Frage: Hat er Gewinn gemacht mit seinem Börsenengagement, oder nicht? Welchem Unternehmen hat er sein Geld anvertraut?? Albert Einstein zeichnete am 23. August 1945 60 Aktien zu je $ 5 des amerikanischen Kaufhauskonzerns The May Department Stores, dokumentiert auf diesem Sammelzertifkat. Der Kursmittelwert für die May Departmentaktien lag im Sommer 1945 im Verhältnis $ 35-$ 48. Zur Geschichte der The May Department Stores: Im Jahre 1877 eröffnete David May den ersten Store. Aus diesem wurde „The May Department Stores Company“ (Kaufhaus) in der Silberstadt Leadville, Colorado. Die erste Firmenübernahme erfolgte 1892. In diesem Jahr kaufte er mit drei Schwagern „The Famous Clothing Store in St. Louis“. Nach weiteren Firmenübernahmen wurde der Hauptsitz 1905 nach St. Louise verlegt. 1910 erfolgte die Umwandlung in eine AG; der Ertrag lag in diesem Jahr bei 1 Million US$. Im folgenden Jahr wurde der Börsengang vollzogen, die Listung fand an der New York Stock Exchange statt. In den nächsten Jahren wurden diverse Kaufhäuser, sowie eine Merchandising Firma aufgekauft. Bis zum Jahr 1939 konnte May damit seinen Jahresumsatz auf 100 Millionen US$ steigern. Und die Erfolgsstory ging weiter, bis zum Jahre 1951 vollzog May fünf Aktiensplittings und kaufte weitere Firmen auf. Auch in den Folgejahren wuchs das Unternehmen, weitere Firmenübernahmen waren die Folge. 1967 erreichte der Jahresumsatz 1 Milliarden US$, 1977 lag der Ertrag bei 100 Millionen US$. Dies alles wurde 1981 übertroffen durch einen Jahresumsatz von 3 Billionen US$. Diese Vorgehensweise setzt sich auch in den nachfolgenden Jahren fort: weitere Übernahmen, u. a., Wanamaker’s in Philadelphia und Marshall Field’s Stores in Columbus, Ohio. Aber es kamen nun schlechte Zahlen hinzu: Dies führt dazu, dass May (gelistet im S&P 500) im Frühjahr 2005 nun selber übernommen wurde, und zwar von dem großen Konkurrenten „Federated Department Stores, Inc.“ (Muttergesellschaft von Macy's and Bloomingdale's). Die Übernahme kostet Federated elf Milliarden US$ in bar und Aktien. Ebenso werden sechs Milliarden US$ Schulden übernommen. Der neu entstandene Konzern verfügt über knapp 1.000 Filialen landesweit und einem Konzernumsatz von mehr als 30 Milliarden US$. Die May Kaufhäuser sollen 2006 in Macy’s umbenannt werden. Albert Einstein investierte also mit sicherem Instinkt in einen Konzern, der mehr als 100 Jahre prosperierte. Seine 60 Aktien behielt Einstein 6 Jahre bis zum 30. November 1951. May Department führte im Sommer 1951 ein Aktiensplitting im Verhältnis 2:1 durch, die Kurse haben sich danach im Schnitt bei ca. 47 $ (+ / -) pro Aktie eingependelt. Somit hat Einstein, als er am 30. November 1951 seine Aktien verkaufte, einen Erlös von rund 5.500 Dollar erzielt. Diese Summe würde heute gemäß Prof. Dr. Hielscher’s VBX- (US-Vermögensbewertungsindex 1800-2000) vergleichbar mit rund 100.000 Dollar sein. Fazit: Auch mit seinem Börsenengagement war Albert Einstein erfolgreich. (235) VF Ausruf: € 13.000 ____________________ 85