Katalog 2 amerik. Autographen Railroadbonds

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Katalog 2 amerik. Autographen Railroadbonds
62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
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LOS NR. 194
THE MARYLAND AND PENNSYLVANIA RAIL ROAD COMPANY 7% First Mortgage Gold Bond # 179 über $ 1.000; City of
Baltimore, Maryland, 1.Oktober 1872; Farbe: hellblau, beige, grau, Nominal in gold; Maße: 33 x 41; Trockensiegel, zwei Vignetten, die obere mit
Zug und Stadtansicht und Hafen im Hintergrund, unten Abb. der Liberty; Druck: Breuker & Kessler, Philadelphia; komplett anhängender Couponbogen. Es sollten 500 Bonds zu je $ 1.000 begeben werden, das Gesamtkapital betrug $ 800.000, in Stückelungen zu je $ 1.000, $ 500 und $ 200.
Geplant war der Bau einer Linie von Baltimore, Maryland zur Pennsylvania State Line. Originalunterschriften des Treasurers und des Präsidenten.
Zum Bau der Linie kam es aber nicht. Erst 29 Jahre später, im Jahre 1901, konsolidierte sich aus mehreren Bahnen eine gleichnamige Gesellschaft,
deren Linien York und Baltimore verband und vom Volksmund „Ma & Pa“ genannt wurde. Diese Linie wurde dann bis 1950 betrieben.
EF Äußerst selten! (762) Schätzpreis € 400 / Ausruf € 190
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
Eisenbahnbond des größten kontinuierlich in privater Hand befindlichen Landbesitzes in der Geschichte
der Vereinigten Staaten von Amerika
Louis Bonaparte Maxwell
Vignette unten links
The Maxwell Land Grant, auch bekannt unter dem Namen “Beaubien-Miranda Land Grant”
war eine staatliche, mexikanische Landzuteilung in Colfax County, New Mexico. Sie erstreckte
sich östlich von Taos entlang der Flüsse Cimarron und Canadian, breitete sich westwärts aus bis in
die Berge von Sangre de Cristo Range. Sie grenzte an Las Animals County, Colorado. Diese staatliche Landzuweisung war mit ihren 1.8 Mio Acres der größte private Grundbesitz in der Geschichte der USA.
Die Ländereien, die zu der Maxwell Land Grant gehörten, waren ursprünglich Stammesgebiete der
Jicarilla Apachen. Die nördliche Region New Mexicos wurde 1524 von den Spaniern in Besitz
genommen, zu der Zeit existierten nur wenige Siedlungen östlich von Sangre de Cristo Range. 1821
wurde die mexikanische Regierung gegründet und behielt die vielversprechende spanische Strategie
der Besiedlung bei, und zwar die Vergabe von staatlichen Landzuweisungen. Unter spanischer
Herrschaft waren die Gesetzmäßigkeiten ungenau und kompliziert. Mexiko übernahm diese Probleme und verursachte mit Gesetzesnovellen und Aufhebungen noch größere. Weil die Regelungen
nicht sehr konsequent waren, gab es viele Schwierigkeiten bei den Genehmigungen und damit viel
Spielraum für Betrügereien.
Carlos Beaubien war ein Franco-Kanadischer Trapper, der mexikanischer Bürger wurde. Sein
Partner, Guadelupe Miranda, war Sekretär von Gouverneur Manuel Armijo in Santa Fe. Am 8.
Januar 1841 beantragten die beiden bei Armijo eine staatliche Landzuweisung. Sie mussten schwören, dass sie das Land besiedeln und bewirtschaften würden. Drei Tage später bewilligte er ihnen
das Land. Allerdings versäumten Beaubien und Miranda die nächsten zwei Jahre die Konzession
geltend zu machen. Erst am 13. Februar 1843 baten sie den Friedensrichter in Taos, den Erlass zu
unterzeichen, der sie zu Landeigentümern machte. Die Justiz bestätigte, dass die Landmarken gesetzt und dass Beaubien und Miranda die Eigentümer waren.
Pater Antonio Jose Martinez, der einheimische Pfarrer, lehnte die Bewilligung ab und proklamierte,
dass das Land den Armen und nicht den Reichen zugesprochen werden sollte. Martinez legte Dokumente vor, welche die Ansprüche von Beaubien und Miranda anfochten und behauptete, das die
Gebiete den Siedlern gehörten, die seit Generationen dort ihr Vieh grasen ließen. Am 27. Februar
1844 hob Gouverneur Don Mariano Chavez die Rechte der beiden am Land auf. Beaubien und
Miranda aber legten Einspruch gegen die Gesetzgebung ein.
Als die Vereinigten Staaten 1846 in Neu Mexiko einfielen, floh Miranda zusammen mit Gouverneur Armijo nach Mexiko, Beaubien blieb in Taos und war den Vereinigten Staaten treu ergeben.
Die Vereinigten Staaten versuchten, die Eigentumsrechte der Landzuweisungen in den Griff zu
bekommen und es gelang ihnen, viele zu ratifizieren. Der US Kongress bestimmte einen Gutachter,
der die Verträge prüfte und über deren Rechtmäßigkeit entschied. 1857 bestätigte er auch den
Beaubien and Miranda Grant.
Lucien Bonaparte Maxwell, (1818-1875) der Napoleon des Südwestens
Lucien Bonaparte Maxwell war ein Pionier, Entdecker und Abenteurer, der Luz Beaubien heiratete.
Sie war die Tochter von Carlos Beaubien. Beaubien beauftragte Maxwell damit, seine Interessen zu
vertreten. 1849 zogen Maxwell und seine Frau nach Rayado, New Mexiko. Einer der ersten Siedler
in Rayado war ein Freund von Maxwell, Christopher (Kit) Carson. Rayado wurde regelmäßig von
den verschiedenen Indianerstämmen angegriffen. Um den Siedlern Schutz zu bieten, wurden dort in
den frühen 1850ern Truppen der US Army stationiert. 1857 verlegte Maxwell den Hauptsitz nach
Cimarron und eröffnete dort zudem ein Kaufhaus, direkt gelegen an der Strecke von Bent’s Fort
nach Taos. 1858 verkaufte Guadelupe Miranda seine Rechte an der Landzuweisung an Maxwell.
Carlos Beaubien starb 1864 und Maxwell übernahm die Gründstücksanteile der anderen Erben.
Somit waren Maxwell und seine Frau 1865 die alleinigen Besitzer der gesamten Landzuweisung
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Bond of the largest contiguous private landholdings in the history of the United States.
und benannten sie in Maxwell Land Grant um. Er wurde ein großer Zulieferer der US Army. 1866 fand man Gold auf dem Gebiet der Maxwell
Land Grant in Willon Creek. In den folgenden Jahren gab es einen Goldrausch in der Gegend. Es entstanden viele Bergbausiedlungen, u. a. Elizabethtown, New Mexiko. Maxwell erlaubte den Indianern auf seinem Land zu jagen und unterstütze sie auch in anderen Angelegenheiten. Damit
sicherte er sich ihre Freundschaft. Den Siedlern erlaubte er, sich gegen eine Miete im Grant niederzulassen. 1867 verkaufte Maxwell eintausend
Acres für $ 3.700 an J. B. Dawson. Als dieser das Land genauer untersuchte, stellte sich heraus, dass darunter 20.000 Arces Kohle lagen. 1901
verkaufte dieser seinen Besitz für $ 400,000 an die Dawson Fuel Company, und 1906 kaufte dann Phelps Dodge das Dawson Anwesen und gründete
aus der Siedlung die Stadt Dawson City, New Mexiko. Diese wuchs rasch auf ca. 2.000 Bewohner an. 1913 und 1923 gab es hier große Grubenunglücke; Phelps Dodge schloss die Mine 1950.
1870 entschied Maxwell zu verkaufen, da er zunehmend Schwierigkeiten hatte, das ganze Land zu verwalten. Er behielt den Teil des Landes, der
um sein Wohnhaus herum lag und einen kleinen Anteil an den Minen. Maxwell verzog später nach Santa Fe, ließ sich danach in Fort Summer nieder
und verstarb dort 1875. Eine Gruppe von Kapitalgebern, die ein englisches Konsortium mit holländischen Financiers vertraten, erwarben die
Landzuweisung zum Preis von $ 1,35 Millionen. Die neuen Eigner der Maxwell Land Grant gründeten die Maxwell Land Grant and Railway
Company und setzten u.a. Thomas Alexander Scott als Trustee ein. Sie versuchten die Siedler zu vertreiben, einige jedoch waren der Meinung, sie
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Vignette oben
hätten die mündliche Zustimmung Maxwells hier zu leben und sind insofern nicht gegangen, sondern
haben gekämpft. Der Kampf zwischen den Siedlern und den Eigentümern wurde der Colfax County
War genannt. Diese Schwierigkeiten und das Ausbleiben nennenswerter Erträge brachten die britischen Eigner in Steuerverzug: sie mussten 1874 Insolvenz anmelden und gerieten 1879 in die
Zwangsvollstreckung. Sie verkauften die Landzuweisung an Investoren aus den Niederlanden. Diese
gründeten die Maxwell Land Grant Company und setzten den zukünftigen Senator und Kriegsminister Stephen Benton Elkins als Präsidenten ein. 1879 durchquerte die Atchison, Topeka and Santa
Fe Railroad das Gebiet von Ranton (New Mexiko) nach Las Vegas (New Mexiko). Die Bahngesellschaft war besorgt hinsichtlich der Gültigkeit ihrer Ansprüche gegenüber der Gesellschaft und klagte
auf Schadenersatz, was weitere finanzielle Schwierigkeiten verursachte. In den frühen 1880er Jahren
verklagten die Vereinigten Staaten die Firma, freizugängliche Gebiete in Colorado zu schaffen. Dieser
Fall wurde schlussendlich vor dem obersten Gericht der Vereinigten Staaten verhandelt. Das Gericht
bekräftigte 1894 mit seinem Urteil das Eigentumsrecht der Gesellschaft. An diesem Punkt realisierten
die Siedler, dass sie kein unbestreitbares Eigentum erhalten konnten und die meisten verließen das
Gebiet. Obwohl der Kampf gegen die Siedler gewonnen war, hatte die Gesellschaft finanzielle
Schwierigkeiten. Sie hatte gute Einnahmen aus Vermietung, den Minen, etc, aber auch die Ausgaben
waren hoch und so war man gezwungen immer mehr Land zu verkaufen. 1901 verkaufte die Firma z.
B. den Teil der Landzuweisung, der in Colorado lag, an die Colorado Fuel and Iron Company, die
John D. Rockefeller gehörte. Die Bezahlung erfolgte mit $ 50.000 in bar und $ 750.000 in Bonds.
1902 verkaufte man den Bereich am oberen Vermejo River an William H. Bartlett. Nach diversen
Besitzerwechseln wurde das Gebiet 1973 von der Pennzoil aufgekauft. 1982 spendete Pennzoil
100.000 Acres (bekannt als Valle Vidal) an die Carson National Forrest, um dort einen Nationalpark
zu errichten. Dieses Gebiet ist heute wieder ein Streitpunkt für die US Regierung, sie möchte dort Öl
und Gas fördern. Die Maxwell Land Grant Company förderte bis zur Mitte des 20ten Jahrhunderts
Metalle, Öl und Gas, allerdings mit nur minimalem Gewinn. Weitere Landverkäufe folgten in den
1950ern. Die Gesellschaft, die immer noch in holländischer Hand war, hatte Anfang der 60er Jahre
den Großteil ihrer Ländereim verkauft und stellte ihre Arbeiten in New Mexiko ein.
LOS NR. 195
MAXWELL LAND GRANT AND RAILWAY COMPANY 7% First Mortgage Bond über
Thomas Alexander Scott
Originalsignaturen on verso als Trustees von Thomas Alexander Scott und
Samuel M. Felton
₤ 100 / 1.200 holl. Florin; New Mexico, 14. Juni 1870; Farbe: beige, braun, gelb; Maße: 27 X 42;
anhängender Couponbogen ab Jan. 1871; nicht entwertet. Zwei Vignetten, Druck: National Bank Note
New York. 2 X revenue imprint mittig.
Originalsignaturen, on verso von Thomas Alexander Scott (1823-1883) und Samuel M. Felten
Scott, Thomas Alexander (1823-1883) Eisenbahn-Promotor. Vom Bahnhofsvorsteher arbeitete er
sich zum Beherrscher des größten Eisenbahnverbundes empor, der Pennsylvania Railroad, der damals
im Osten der USA neben dem New York Central Eisenbahnsystem (Vanderbilt) seine Eigenständigkeit bewahren konnte. Scott, auch der „Pennsylvania Napoleon“ genannt, bekleidete eine Reihe von
Direktorenposten bei den verschiedenen Eisenbahngesellschaften. Er gilt als „Lehrmeister“ des späteren Großindustriellen Andrew Carnegie (Stahlindustrie), er war stellvertretender Kriegsminister im
amerikanischen Bürgerkrieg und eine der prominentesten Personen, die im öffentlichen Eisenbahnwesen der Vereinigten Staaten tätig waren. Von 1871-1872 President der Union Pacific Railraod, 1872
President der im Jahre 1871 konzessionierte Texas and Pacific Railway, die eine südliche transkontinentale Bahnlinie zwischen Marshal, Texas und San Diego, Californien, errichten sollte und übernahm
1874 die Präsidentschaft der Pennsylvania Railroad. Kurz vor seinem Tod stiftete er der Universität
von Pennsylvania einen Lehrstuhl für Mathematik. Samuel M. Felten war Railroadmanager, President der Philadelphia, Wilmington and Baltimore RR, danach 1.President der Pennsylvania Steel
Company.
Aufgelegt wurden diese Bonds in London und in Amsterdam. Leichte Bräunung am oberen Rand,
sonst VF. Rarität mit großer Geschichte! (762) Schätzpreis € 2.500 /Ausruf € 1.250
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LOS NR. 196
THE MEMPHIS AND
LITTLE ROCK RAILWAY COMPANY 7%
Income & Mortgage Bond
über $ 250 # 986; State of
Arkansas, 1. Dezember 1873;
Farbe: beige, grau, schwarz;
grünblau; Maße: 33 x 42;
Papiersiegel, große Vignette
mit Zug und Schiffen; anhängend kompletter Couponbogen. Originalunterschrift on
verso als Trustee: Jeptha
Homer Wade (1811-1890)
Jeptha Homer Wade war ein
Amerikanischer Industrieller,
Philanthrop und der Gründer
der Western Union Telegraph. Er erstellte Daguerreotypen, zeichnete Portraits und
zog nach Adrian, Michigan,
bevor er sein Interesse an den
Telegraphen entdeckte. 1847
war er Subunternehmer von J.
J. Speed und baute eine Telegraphenleitung von Detroit
nach
Jackson,
Michigan,
weitere folgten. 1856 zog
Wade nach Cleveland, Ohio.
Dort gelang es ihm und Hiram
Sibley, die meisten existierenden Gesellschaften der Telegraphenindustrie zusammenzulegen, indem sie die Western Union mit Hilfe einer
Reihe von Ankäufen und
Originalsignatur on verso Jeptha Homer Wade Portrait
Fusionen gründeten. 1861
schloss sich Wade mit Benjamin Franklin Ficklin und Hiram Shibly zusammen, um die Pacific Telegraph Company zu gründen. Damit wurde die
letzte Verbindung zwischen der Ost- und der Westküste der Vereinigten Staaten mittels Telegraphen geschlossen. Wade wurde 1866 Präsident der
Western Union, dankte aber ein Jahr später aus gesundheitlichen Gründen wieder ab und verkaufte seine Ansprüche an Jay Gould. Die Gesellschaft
baute und betrieb die Linie Mississippi River, entgegengesetzt Memphis nach Little Rock, Arkansas, über 131 Meilen mit Nebenzweigen von a)
Mississippi nach St. Francis River über 38 Meilen, eröffnet 1859; b) von St. Francis nach White River über 45 Meilen eröffnet 1865 und c)von White River nach Little Rock in Arkansas über 48 Meilen. Diese Linie befand sich in den 1868er Jahren noch in der Konstruktion. Die Gesamtauflage
dieser Anleihe betrug 200 Bonds zu je $ 250, 20 Jahre Laufzeit. Anfangs arbeitete die Gesellschaft durchaus rentabel. Mittige Knickfalte rückseitig
und in der Vignette vorderseitig mit Archivpapier stabilisiert. VF-F, im Ausruf berücksichtigt.
Äußerst selten! (762) Schätzpreis € 360 / Ausruf € 170
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LOS NR. 197
MIAMI VALLEY RAILWAY
COMPANY 7% First Mortgage Bond
über $ 1.000 # 7; State of Ohio, 1.
November 1876; Farbe: beige, grau,
gelb; Maße: 30 x 42; Trockensiegel,
große Zugvignette, anhängend Couponbogen ab 1883; Druck: Krebs Lithographie Company, Cincinnati. Originalunterschriften, u. a. von Seth Silver Haines als President.
Seth Silver Haines (1824-1895) Selfmade-Millionär, Bankier, Politiker, kam
aus einer angesehenen Quäkerfamilie
aus Waynesville. Mit 17 wurde er
Buchhalter im Geschäft von Joseph B.
Chapman, 1845 kaufte er ihm dieses ab
und verkaufte es 1850 wieder. Er wurde
Partner in dem in Cincinnati ansässigen
Textilgroßhandel Wynne, Haines &
Company. Darüber hinaus gründete er
die Firma Haines & Chapman. Nach
seinem Rücktritt verbrachte er seine
Zeit damit, vier Farmen zu managen.
1856-1857 war er Vertreter im Abgeordnetenhaus von Ohio, darüber hinaus
übernahm er Ämter in diversen öffentlichen Einrichtungen als Finanzleiter. Er
wurde Direktor der Schule von Waynesville, und 1870 Präsident der Waynesville National Bank. Mit der Beteiligung an der Miami Valley Narrow
Gauge und den dortigen Ereignissen,
ruinierte er allerdings seinen guten Ruf.
Am 7. November 1874 gründeten Einwohner der Stadt Lebanon und Umgebung die Miami Valley Narrow Gauge Railway. Zweck der Gesellschaft war es, die noch nicht fertig gestellte Cincinnati, Lebanon and Xenia Railroad als Abzweig der Dayton and South Eastern Railroad weiter zu bauen. Ab 1876 wurde die Bahn nun von Haines reorganisiert in Miami Valley
Railway. Am 1. September machte er als Präsident der Gesellschaft den ersten Spatenstich in Eden Park, obwohl die meisten Arbeitsvorbereitungen
außerhalb von Cincinnati gelaufen waren. Die Gesellschaft wurde vom Mangel an Liquidität geplagt. Die Arbeit an der Strecke zwischen Norwood
und Waynesville wurde erst verlangsamt und dann (wahrscheinlich 1878) ganz eingestellt. Es folgte die Klage des Bauunternehmers John B. Benedict, der nicht bezahlt worden war. Bei dem Prozess kamen weitere peinliche Tatsachen ans Licht: Haines und Benedict hatten einen Vertrag unterzeichnet, der Benedict Bonds als Bezahlung zusicherte. Darüber hinaus hatten die beiden den Preis der Strecke südlich von Norwood künstlich aufgebläht, um höhere Gebühren für die Nutzung der Strecke durch die Cincinnati and Eastern Railway fordern zu können. Auslöser für die Konkursverwaltung im Januar und dann die Zwangsvollstreckung im März 1880 war allerdings die Nichtzahlung der Zinsen an die Bondinhaber. Am 8. Juni
1880 übernahm die Toledo, Delphos and Burlington Railroad die marode Bahn und reorganisierte diese unter der Firmierung Cincinnati Northern
Railway Company. Brüchige, mittlere Knickfalte mit kleinen Fehlstellen, VF. (762) Äußerst selten! Schätzpreis € 360 / Ausruf € 180
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LOS NR. 198
MILWAUKEE AND MINNESOTA RAIL ROAD COMPANY
Certificate über Shs. 500 # 715 Milwaukee, 5. Oktober 1861;. Farbe: beige, schwarz, Steuermarke on verso, eingetragen auf William Gould,
Originalunterschrift als President: Russel Sage (1816-1906), Financier, merchants, Congressman.
Die Milwaukee and Minnesota Railroad Company wurde 1859 unter Übernahme der La Crosse and Milwaukee Railroad gegründet. Im Jahre 1867
wurde sie dann mit der Milwaukee and St. Paul Company verschmolzen. Russel Sage ging in die Geschichte ein als ein mit allen Wassern gewaschener Spekulant. Er war unter anderem Erfinder der heute noch an der New York Stock Exchange gehandelten „puts“ und „calls“, die er als Geldverleiher in Verbindung mit Zinswucher, zu einem raffiniertem Übervorteilungssystem seiner Kontrahenten entwickelte.
Sage hinterließ seiner Frau ein Vermögen von ca. 70 Mio. $ und war wohl der einzige, der sich von Jay Gould niemals reinlegen ließ. Seine Frau, die
sich mit den Methoden ihres Mannes zeitlebens nicht befreunden konnte, verwandte ca. 90 % ihres Erbes für „gute Taten“, so auch für die „ Social
Foundation for Social Betterment. VF (762) Schätzpreis € 400 / Ausruf € 190
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LOS NR. 199
THE MOBILE & ALABAMA GRAND TRUNK RAILROAD CO. 7% Gold Bond über $ 1.000 # 2364; Mobile, State of Alabama, 1.
April 1874; Farbe: beige, grün, schwarz; Maße: 28 X 42; Trockensiegel; anhängender Couponbogen ab 1875; nicht entwertet. Druck: Continental
Bank Note N.Y.; großformatiger Bond dieser großen Staatseisenbahn mit fünf Vignetten. Die Gesamtauflage betrug 5.000 Bonds zu je $ 1.000,
ausgestattet mit einer 30 jährigen Laufzeit. Die Gesellschaft wurde 1866 gegründet. Ihre Linie lief von Mobile, Alabama bis Bigbee River Bridge,
Alabama, 59,25 Meilen. Im Februar 1872 wurde die Linie nach Mont Vernon eröffnet, bis Bigbee Bridge im September 1873. Die Vignetten veranschaulichen, wie die Händler und Bauern mit ihren Produkten zwecks Beförderung auf die Bahn warteten. Fein gestochene Vignetten der Continental Bank Note Company, N.Y. EF, (762). Schätzpreis € 400 / Ausruf € 200
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Originalsignatur Robert Gadden Haynes Lowry Portrait
LOS NR. 200
MOBILE AND MONTGOMERY RAILROAD COMPANY 8% First Mortgage on Land and second Mortgage on Railroad outfit and
Franchise Bond # 26 über $ 500. City of Montgomery, State of Alabama, 25. April 1870; Farbe: hellbraun, beige, schwarz; Maße: 34 x 44; Trockensiegel, Druck: Henry Seibert, N.Y. On verso Originalunterschrift als Trustee: Robert Gadden Haynes Lowry (1830-1910) Rechtsanwalt, General
der Konföderation, von 1882-90 Governor des Staates Mississippi; Couponbogen anhängend ab Jan. 1873, nicht entwertet. Es wurden 2.000 Bonds
zu je $ 500 begeben. Konzessioniert wurde die Gesellschaft unter Verschmelzung der Alabama & Florida RR mit der Mobile & Great Northern RR
am 1. Mai 1868; Betrieb der Strecke Montgomery-Tensas (Alabama) über 164 Meilen; ab 1. Januar 1872 erfolgte dann die Inbetriebnahme der Linie
Tensas-Mobile (Alabama) über 14,8 Meilen. Am 16. November 1874 wurde die Bahn zwangsversteigert und von den Bondbesitzern am 26. November 1874 reorganisiert als Mobile and Montgomery Railway. Garantin war nun das Bankhaus Drexel, Morgan & Co.. John Pierpont Morgan wurde
einer der Direktoren der Bahn. Bis auf mittlere Knickfalte VF. (762) Rarität! Schätzpreis € 700 / Ausruf € 320
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LOS NR. 201
THE MONTCLAIR RAILWAY
COMPANY 7% Income Bond über $
100; # 96; 1.Oktober 1868; Farbe: beige,
grau, rot, schwarz; Maße: 28 x 42; Trockensiegel, Steuermarke, zwei Vignetten; Druck:
Seibert & Bros., N.Y. Couponbogen ab
1873; Laufzeit 30 Jahre; große Vignette mit
historischer Dampflok, Tender, Güter- und
Passagierwagon. Garantin dieser Anleihe
war die New York, Oswego and Midland
RR Co.
Die Geschichte der Montclair and Greenwood Lake Railroad ist ein typisches Beispiel des amerikanischen Eisenbahnbaus.
Beginnend mit der Fertigstellung einer
Bahnlinie zwischen Newark und Bloomfield sowie West Bloomfield (dies entspricht heute dem südlichen Teil von
Montclair) hofften die Einwohner im nördlichen Teil darauf, dass die Bahnlinie auch
zu ihnen fortgeführt werden würde. Die
Gesellschaft befand sich jedoch nicht in der
Lage, Investitionen zu tätigen. Sie bestand
lediglich aus einer Lokomotive und einem
Wagon, der Gewinn der ersten sechs Betriebsmonate betrug $ 300. Als im Jahre
1868 die nördlichen Teile von West Bloomfield immer noch ohne eigene Eisenbahn
waren, löste man sich vom Rest der Stadt
ab. Aus West Bloomfield wurde Montclair
(Essex County, New Jersey) und man gründete im gleichen Jahr eine eigene Eisenbahnlinie. Die Montclair Railroad erstreckte
sich dann nach Süden und Osten, wo sie den
erhofften Anschluß an die Erie Railroad
bekam. Die Strecke wurde 1874 eröffnet.
Die Montclair Railroad ging im Jahre 1875
bankrott und wurde in einer öffentlichen
Auktion (Sheiff´s sale) an Abraham S.
Hewitt und Marcus L. Ward verkauft. Als
The Montclair and Greenwood Lake Railway wurde die Strecke zum Greenwood
Lake ausgebaut und verbessert. Ausgeprägte Knickfalten, kleine Fehlstelle mittig,
sonst VF. Äußerst selten! (762) Schätzpreis € 350 / Ausruf € 180
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Lith. Of Henry Seibert & Bros, New York
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Vignette unten.
LOS NR. 202
MONTGOMERY WEST POINT RAIL ROAD COMPANY
8 % Bond über $ 500; # 392; Montgomery 1. Juni 1867; Farbe: schwarz,
weiß; blau; Maße: 28 X 39; revenue imprint links; zwei Stahlstichvignetten mit Zug bzw. unten Dampflokomotive mit Tender; anhängend kompletter Couponbogen, eine kleine Zugvignette schmückt jeden einzelnen Coupon; Lith.: Henry Seibert, N.Y. Die Gesellschaft wurde 1832 gegründet und
eröffnete die Linie West-Point nach Montgomery über 88 Meilen im Jahre 1856. 1854 wurde die Nebenstrecke über 20 Meilen nach Opelika eröffnet; 1870 die Selma Division. Konsolidiert am 1. September 1870 zur The Montgomery, West-Point and the Western Alabama Railroads, danach
Western Railroad of Alabama. Es sollten 750 Bonds zu je $ 500 begeben werden, die mit einer 6 jährigen Laufzeit versehen waren. Garantin war die
National Bank of Augusta, Georgia. (762) VF, schnittentwertet. Äußerst selten! Schätzpreis € 280 / Ausruf € 140
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LOS NR. 203
NEW ORLEANS, BATON
ROUGE AND VICKSBURG
RAIL
ROAD
COMPANY 7% First Mort-
gage Land Grant and Sinking
Found Gold Bond über $ 1.000
or ₤ 200; # 1774; 16. September 1872; Originalunterschriften als Secretary: Charles V.
Ware, als President: Levi Parsson, notarielle Signatur links,
Laufzeit 30 Jahre, Trusteesignatur rückseitig fehlt.
Auflage: 12.000 Bonds zu je $
1.000, begeben in New York
und London. Farbe: schwarz,
beige, rosé; Maße: 34 x 46;
Druck: Maverick, Stephan,
N.Y. Coupons komplett anhängend, nicht entwertet. Geplant
war der Bau und Betrieb einer
Eisenbahn von New Orleans
ausgehend über Baton Rouge
und Vicksburg nach Osten mit
Anschluß an die Texas Pacific
RR über insgesamt 400 Meilen,
vom Staat Louisiana gefördert
mit $ 30.000 pro erstellter
Meile.
Ab den 1870er Jahren begannen die Eisenbahnen in die
fruchtbaren Gebiete des Yazoo
Deltas vorzudringen. Die Illinois Central gründete zu diesem Zweck 1882 die Yazoo &
Mississippi Valley Railroad um
von Jackson aus Richtung
Westen eine Strecke zu errichten. In der Zwischenzeit erfolgte durch die konkurrierende
Louisville, New Orlans &
Texas Railroad der Bau einer Strecke zwischen Memphis und New Orleans über Vicksburg an Baton Rouge. Diese Gesellschaft wurde von C. P.
Huntington unterstützt, der damit eine Verbindung zwischen seinen Eisenbahnen Southern Pacific Railroad und Chesapeake, Ohio & Southwestern
Railroad (Memphis - Louisville) herstellen wollte. Der angekündigte Konkurrenzkampf mit der Illinois Central blieb jedoch aus, da Huntingtons
Imperium inzwischen in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. In dieser Situation erwarb die Illinois Central diese Strecken und fusionierte sie mit
der Yazoo & Mississippi Valley Railroad. Damit erweiterte sich das Streckennetz um 28% und die Präsenz der Illinois Central im Süden der Vereinigten Staaten. Die beiden Teile der Illinois Central wurden 1889 mit dem Bau einer Mississippi-Brücke in Cairo verbunden. Bis auf Knickfalten EF.
(762). Äußerst selten! Schätzpreis € 500 / Ausruf € 260
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 204
NEW ORLEANS, MOBILE
AND
TEXAS
RAILROAD COMPANY
8% Income Bond über $ 1.000
# 2844; 01. Februar 1867;
Farbe: kaminrot, gelb, lila,
beige, schwarz; Maße: 36,5 X
43; Coupons ab 1881 anhängend; zwei Vignetten, oben
Weißkopfadler, unten Dampflok, revenue imprint, Papiersiegel; Druck: Henry Seibert &
Bros. N.Y., eine der renommiertesten Wertpapierdruckereien. Gegründet wurde die
Gesellschaft als New Orleans,
Mobile and Chattanooga RR
Co. in den Jahren 1866-1869.
Sie erhielt die Konzession zur
Errichtung von Eisenbahnen in
den Staaten Alabama, Mississippi, Louisiana, Tennessee und
Texas und war nun berechtigt,
Linien von Mobile nach New
Orleans, von New Orleans bis
zum Sabine River und vom
Sabine River nach Houston,
Texas zu bauen. Die Gesellschaft erhielt von den Ländern
erhebliche Subventionen, Steuerbefreiungen und Landschenkungen. Trotzdem war sie 1871
zahlungsunfähig, wurde reorganisiert und firmierte ab 1872 als
„New Orleans, Mobile and
Texas Railroad Company“.
Bereits 1876 kam sie erneut in
finanzielle Nöte. Die Geschäfte
übernahm nun ein Treuhänder.
Als „New Orleans and Mobile
Railroad“ wurde sie schließlich
reorganisiert und infolge auf 50
Jahre von der Louisville and
Nashville RR. Co kontrolliert.
Betrieben wurden insgesamt
475 Meilen Schienennetz. VF.
Äußerst selten! (762) Schätzpreis € 350 / Ausruf € 130
_________________________
Lith.
Henry
Seibert
& Bros.
New York
125
62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 205
NEW YORK, BOSTON & MONTREAL RAILWAY COMPANY 7% second Mortgage Goldbond über $ 1.000 # 888; 1. April, 1873;
Farbe: hellbraun, beige, schwarz; Maße: 39 x 46; komplett anhängender Couponbogen, Trockensiegel, Druck: The Hatch Lithographic Co., N.Y.;
große Vignette mit Abbildung der Lokomotive America I, Bahnhofsgebäude etc. Gegründet wurde die Gesellschaft 1869 unter der Firmierung New
York and Boston Railroad, umfirmiert unter Übernahme zweier weiterer Bahnen, der The Putnam and Duchess Railroad und der Duchess and Columbia Railroad im Jahre 1872 zur New York, Boston and Northern Railway. Am 1. Januar 1873 erfolgte dann die Umfirmierung in New York,
Boston and Montreal Railway Company. Aufgelegt wurden 10.000 Bonds zu je $ 1.000, und 5.500 Bonds zu je $ 500, gehandelt in New York und
London. Zweck war der Bau und Betrieb des Abschnittes New York, Massachusetts und Vermont. Die Panik im Jahre 1873 trieb die Gesellschaft in
den Konkurs. 1877 erfolgte dann die Reorganisation als New York, West Chester and Putnam Railway (Old Put), die infolge von der New York City
and Northern Railroad kontrolliert wurde. 1887 reorganisiert als New York and Northern Railway. 1894 von J. P. Morgan reorganisiert als New
York and Putnam lief sie unter der Kontrolle der New York Central Co. Großformatiges, nicht entwertetes Prachtblatt, Teilabbildung aufgrund der
Übergröße. (762). Bis auf Knickfalte EF-VF. Schätzpreis € 300 / Ausruf € 150
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 206
THE NEW YORK, PITTSBURGH AND CHICAGO RAILWAY COMPANY 6% Second Mortgage Income Bond Serie A über $
1.000; 26. Juli 1881; # 126; Farbe: beige, braun, schwarz; Maße: 33 x 43; Trockensiegel; komplett anhängender Couponbogen; Vignette mit Zug,
Fluss mit Schiffen im Hintergrund. Druck: Jordan, N.Y.; Konzessioniert 1881 für die 215 Meilen lange Bahn Pittsburgh-Marion, Ohio. Erst ein
kleiner Teil der Strecke war fertig gestellt, als die Bahn 1886 an die Pittsburgh, Marion & Chicago RR verkauft wurde. Es sollten pro fertig gestellter
Meile maximal Bonds im Gegenwert von $ 25.000 ausgegeben werden, wobei die Gesamtauflage wiederum $ 15 Mio. nicht übersteigen sollte;
Laufzeit 30 Jahre. VF. (762) Selten! Schätzpreis € 240 / Ausruf € 120
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 207
NORFOLK & PETERSBURG RAILROAD
COMPANY Interest Bond # 100 über $ 100;
Norfolk, Virginia, 1. Januar 1867; Farbe: beige,
schwarz, rosé, blau Steuermarke; rückseitig aufgedruckter Übertragungsstempel. Maße: 19 x 29;
Druck: Murphy & Co. Balt. Originalunterschrift
als President: William Mahone (1826 -1895). Er
war ein Generalmajor der Armee der Konföderierten Staaten von Amerika im Sezessionskrieg
und Senator von Virginia.
Im Jahr 1847 schloss Mahone das Virginia Military
Institute ab. Während seiner Lehrtätigkeit an der
Rappahanock Military Academy studierte er Ingenieurwesen. Nach Abschluss dieses Studiums war er
für verschiedene Eisenbahngesellschaften Virginias
tätig. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges leitete er als
Präsident die Norfolk and Petersburg Railroad. Als
Colonel des 6. Virginia Regiments war William
Mahone zu Beginn des Krieges an der Eroberung
der Norfolk Navy Yard beteiligt. Am 16. November
wurde er zum Brigadegeneral befördert und kommandierte das Gebiet um Norfolk bis zu dessen
Evakuierung. In der Folge blieb Mahone als Kommandeur bei der Army of Northern Virginia. Eine
ernste Verwundung in der Zweiten Schlacht am Bull
Run zwang ihn zu einer Ruhepause. Nach seiner
Rückkehr wurde er für seine Leistungen in der
Kraterschlacht am 30. Juli 1864 zum Generalmajor
befördert. Nach der Kapitulation des Südens bezeichnete Robert Edward Lee Mahone als den überlebenden jüngeren Kommandeur mit dem höchsten Beitrag an Organisation und Armeeführung.
William Mahone kehrte zur Eisenbahn zurück und baute das Kernnetz der späteren Norfolk and Western Railway mit auf. Daneben engagierte er
sich politisch und wurde 1880 für die Republikanische Partei in den Senat der Vereinigten Staaten gewählt. Die Norfolk & Petersburg Railroad
Company wurde 1851 gegründet. Zweck war der Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen den beiden Städten. Zum Präsidenten wurde Dr. Francis
Mallory (1807-1860) benannt, einer der ersten Repräsentanten des US Kongresses und später ein Mitglied der Generalversammlung Virginias. 1853
stellte die Gesellschaft den 26 jährigen Techniker William Mahone ein und der Bau konnte 1854 beginnen. Fertig gestellt wurde die Strecke mit
einer Länge von 81 Meilen 1857. In den Jahren bis 1861 wurde mehrere kleine Anschlussstrecken gebaut. Diese Tätigkeiten wurden dann erst einmal durch den Bürgerkrieg unterbrochen. Nach Kriegsende ließ Mahone die Bahn wieder aufbauen. Er selbst wurde zusätzlich bei der South Side
Railroad (damals zwischen Petersburg und Lynchburg) Präsident. Diese Ausgangslage nutze er, um 1870 aus der Norfolk & Petersburg, der South
Side und der Tennessee Railroad die Atlantic, Mississippi & Ohio Railroad zu konsolidieren.. Die Neue Gesellschaft arbeitete mehrere Jahre sehr
erfolgreich, lag aber trotzdem 1873 aufgrund der wirtschaftlichen Panikstimmung mit den Bondzahlungen zurück. Nach Jahren unter Konkursverwaltung erwarben im Jahr 1881 Kapitalgeber aus dem Norden die Atlantic, Mississippi & Ohio Railroad und benannten sie in Norfolk and Western
um. Nach diversen Verschmelzungen ging die Norfolk and Western 1982 in die Southern Railway auf. Auch heute noch werden diverse Streckenabschnitte genutzt. VF. (762) Schätzpreis € 250 / Ausruf € 125
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LOS NR. 208
NORFOLK & PETERSBURG RAILROAD COMPANY Interest Bond # 49 über $ 500; Norfolk, Virginia, 1. Januar 1867; Farbe: beige,
schwarz, rosé, blau Steuermarke; rückseitig in rot aufgedruckter Übertragungsvermerk auf die Atlantik, Mississippi und Ohio Railroad von 1872;
Maße: 19 x 29; Druck: Murphy & Co. Balt. Originalunterschrift als President: William Mahone (1826 - 1895).
VF (762) Schätzpreis € 250 / Ausruf € 125
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 209
THE PARIS AND DECATUR
RAILROAD
COMPANY 7% First Mort-
gage Interest Gold Bond über
$ 500 bzw. £ 200 Sterling; #
2094; State of Illinois, 1. Juli
1872; Farbe: braun, grün,
beige, schwarz; Maße: 32 x
43; Couponbogen anhängend
ab 1876; zwei Vignetten, oben
mit Zug, Farmer mit Pferdegespann, Stadt im Hintergrund, unten Arbeiter bei der
Maisernte.
Originalunterschrift als Präsident: Dwight
Hitchcock, revenue imprint;
Druck: Henry Seibert & Bros.
N.Y.
Dwight Hitchcock aus Arcola,
Illinois, plante im Frühjahr
1871 die Gründung der Paris
and Decatur Railroad und
versuchte in New York und
London Investoren für die
Bahnlinie, die zwischen Decatur und Hervey gebaut werden
sollte, zu finden. Dabei traf er
auf Robert G. Hervey, der
sofort von der Idee begeistert
war und einer der großen
Kapital- aber auch Ideengeber
wurde. Die Paris and Decatur
Railroad wurde 1872 gegründet. Nach der Fertigstellung
dieser Strecke, gründete und
baute Hervey zwei weitere
Bahnlinien: die Peoria, Atlanta, and Decatur Railroad und
die Paris and Terre Haute
Railroad. Im Herbst 1874
konsolidierte er alle drei
Gesellschaften zur Illinois
Midland Railway, zu deren
Großinvestoren er weiterhin
gehörte. Kleine Fehlstelle
mittig, Knickfalten, sonst VF.
(762) Rarität! Schätzpreis €
1.500 / Ausruf € 600
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 210
THE PITTSBURGH AND STEUBENVILLE RAIL ROAD COMPANY 6 % Certified Estimate Bond über $ 500; # 33; City of Pitts-
burgh, 1. März 1859; Farbe: grau, beige, schwarz, Maße: 26,5 x 32; Garantin war die Western Transportation Company. Gegründet wurde die Bahn
unter den Gesetzen des Staates Pennsylvania. Sie baute und betrieb die Strecke Pittsburgh, Pa. nach Steubenville, O. über 43 Meilen und fuhr für die
Steubenville and Indiana Railroad. Das Gesamtkapital dieser Anleihe betrug $ 250.000, begeben in 500 Anleihen zu je $ 500. Lochentwertet, kleine
Einrisse am unteren Rand rückseitig hinterlegt sonst VF. (762) Äußerst selten! Schätzpreis € 400 / Ausruf € 190
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 211
RACINE & MISSISSIPPI RAILROAD COMPANY First convertible Mortgage Bond über $ 1.000 # 29; 24. Juni 1875; Farbe: beige,
schwarz; Maße: 36 X 43; Trockensiegel; Vignette mit Zug und Viadukt; komplett anhängender Couponbogen; Druck: Chas. Shober & Co., Chicago.
Originalunterschrift als Vicepresident: B. Cheney. Die Gesellschaft wurde am 17. April 1852 konzessioniert, und konsolidierte mit der 1859 gegründeten Northern Illinois Railroad am 17. Januar 1866 zur Western Union Railroad, und infolge zur Chicago, Milwaukee and St. Paul. Sie war die
erste Bahn, die 1855 durch Burlington fuhr. Begeben wurden 2.000 Bonds zu je $ 1.000, die von den Zeichnern nach 20 Jahren in Aktien zu je $ 100
umgetauscht werden konnten. Garantin war der Merchants Loan Trust, Chicago. Bis auf Knickfalten EF. (762) Schätzpreis € 300 / Ausruf € 150
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62. Auktion – Amerikanische Autographenaktien und Anleihen, Railroad-Bonds Collection Menzel
LOS NR. 212
RICHMOND & YORK RIVER RAIL ROAD COMPANY 8% convertible Mortgage Bond über 1.000 $; # 142; 1. Januar 1857; Farbe:
schwarz; Maße 26,4 x 36,2; Coupons ab Juli 1866; Lochentwertung; zwei große Vignetten mit Abbildung von Dampfzug links (Lokomotive re) und
Schiff rechts; Druck: Lith. Ritchie & Dunnayant, Richmond, Va, Stecher C. Ludwig. Auflage: 500 Bonds zu je $ 1.000, Laufzeit 20 Jahre, umwandelbar in Aktien der Gesellschaft. - Als das Eisenbahnfieber in den Südstaaten grassierte, entwickelte sich langsam ein Netz, das auch über die Allegheny Mountains reichte. 1857 waren Charleston und Memphis miteinander verbunden. Einen Einbruch in der Bautätigkeit brachte jedoch der
Sezessionskrieg. Die Richmond and York River Railroad, die vom Pamunkey River bei West Point (Virginia) nach Richmond (Virginia) über 38,3
Meilen führte, war ein Hauptbrennpunkt von McClellans Halbinsel-Feldzug im Jahre 1862. Während der Sieben-Tage-Schlacht wurde diese kleine
Bahnlinie zerstört, und zwar vom General der Konföderierten, J. E. B. Stuart. Er ließ die Schienen, Loks und Depots vernichten, um Richmond zu
retten. Die Richmond and Danville Railroad war sodann die letzte Bahnlinie der Konföderierten Staaten nach Richmond. Diese half, Jefferson Davis
und sein Kabinett kurz vor der Eroberung Richmonds im April 1865 nach Danville zu evakuieren. Der Bürgerkrieg, der auch First Railroad War
genannt wurde, hinterließ dem Süden nicht nur eine Wirtschaftsmisere, sondern auch ein zerstörtes Schienennetz. Viele Bahnlinien wurden jedoch
wieder repariert, reorganisiert und wiedereröffnet. (762 ) Äußerst selten! Kps. VF-F. Schätzpreis € 550 / Ausruf € 260
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