Umbau auf Flachschiebervergaser
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Umbau auf Flachschiebervergaser
Beschreibung des Umbaus meiner XL 600 R PD03 auf Mikuni Flachschiebervergaser . Umgebaut habe ich weil die Original Keihin Vergaser das 95 Oktan Benzin vermischt mit 10% Bio-Ethanol das hier in Thailand verkauft wird nicht vertragen . Diese Pansche zersetzt das Alu so das die Oberflaeche beim Austrocknen durch laengere Standzeit stark oxidiert und die Oxideflocken verstopften staendig die Duesen . Mikuni TM Vergaser die ich auf meinen XR’s fahre scheinen dagegen immun gegen die Pansche so das meine Wahl der Ersatzvergaser auf Mikuni TM’s fiel . Die gibt’s im Doppelpack unter der Bezeichnung TM 34-B70 z.B. als Austausch /Tuningvergaser fuer die Yamaha Raptor . Die gleichen Vergaser gibt es auch unter der Bezeichnung TM34-B65 oder TM34-B120 . Auf welche Motorraeder die gehoeren weis ich allerdings nicht . Der einzige Unterschied dieser Vergaser ist der Abstand mitte-mitte den die B-Bezeichnung angibt . D.h. B65 Mitte-Mitte 65 mm usw. Fuer den Umbau auf die XL eignen sich alle 3 Typen da die Vergaser so wieso komplett zerlegt und getrennt im gleichen Winkel wie die Originalvergaser montiert werden muessen .Der Abstand und die Laenge der Welle an der beide Vergaserschieber haengen spielt dabei keine Rolle da die Welle sowieso geteilt werden muss . Damit das alles passt muessen an den Mikuni Vergasern auch noch andere Aenderungen durchgefuehrt werden die ich nachstehend beschreiben moechte . Die Original Vergaser der Raptor sind fur den Umbau uebrigends nicht geeignet . Die Beschreibung bezieht sich ausschlieslich auf Mikuni TM34 B** auf die XL 600 R . Ob sich die Vergaser auch auf der RM/LM montieren lassen bei dehnen wegen des Elektrostarters weniger Platz zur verfuegung steht weis ich nicht . Auserdem werden einige Zusatzteile benoetigt die ich mir zusammengesucht oder selbst angefertigt habe . Die Teile koennen aber durch bauaehnliche Teile ersetzt werden . Hier muß jeder selbst entscheiden was er nimmt und wie er das macht deshalb habe ich auch keine Maße angegeben . Alles in allem ist der Umbau aber keine Hexerei und sollte von jedem Handwerklich begabten Mechaniker durchgefuert werden koennen . Sehen wir uns erst mal die TM34-B65 im Lieferzustand an . Wie die Bezeichnung sagt sind die Vergaser vom Bohrungsdurchmesser 34 mm somit 4 mm groeser als die Originalvergaser . Da die Bohrung der Originalvergaser aber nicht rund sondern etwas Oval ist duerfte der freihe Querschnitt der Mikunis um einiges ueber den Keihins liegen . Vorn sind die Mikunis ausen 40 mm (Keihin 38,5 ) , hinten betraegt der Durchmesser der Mikunis 55 mm ( Keihin 50 mm ) . Auserdem sitzen die beiden Mikunis parallel und eine durchgehende Welle betaetigt beide Vergaserschieber gleichzeitig . Der Benzinanschluss sitzt auf der gleichen Seite wie bei den Keihins , aber damit hoeren die Gemeinsamkeiten auch schon auf . Da beide Vergaser gleichzeitig oeffnen besitzen beide Vergaser eine Pilotschraube zum einstellen des Gemischs , beide haben einen Choke und dementsprechend auch beide eine Standgasduese . Da damit die Bezeichnung Primaer und Secundear entfaellt nenne ich die Vergaser im weiteren Bericht (vorlaufig ) Haupt und Nebenvergaser oder linker /rechter Vergaser. Der Hauptvergaser hat auf der linken Seite die Standgasschraube und die Aufnahme der Gaszuege und auf der rechten Seite traegt er eine Beschleuniger Pumpe . Das Gehaeuse des Nebenvergasers stammt aus der gleichen Gussform ist aber an einigen Stellen anders gebohrt . Bei der Montage auf der XL wuerde die Aufnahme der Gaszuge und die Standgasschraube am Hauptvergaser am linken Rahmenrohr schleifen und die Beschleuniger Pumpe und deren Einstellschrauben waeren in der mitte zwischen den Vergasern durch das Rahmenhauptrohr abgedeckt und nicht mehr zugaenglich . Einfach die beiden Vergaser zu trennen , in den entsprechenden Winkel zu setzen und die Welle der Schieberbetaetigung mittels eines Gelenks zu verbinden geht also nicht . Die Gaszugaufnahme liese sich noch an den Nebenvergaser anschrauben , die entsprechenden Gewinde sind vorhanden . Aber die Beschleunigerpumpe laesst sich nicht so einfach umbauen weil am Nebenvergaser die Bohrungen und eingepressten Messingbuchsen fehlen . Die Loesung : Die Position der beiden Vergaser muss getauscht werden . Der komplette Hauptvergaser wandert nach rechts und der Nebenvergaser nach links . Damit sitzt die Gaszugaufnahme wie bei den Keihins zwischen den Vergasern und die Beschleunigerpumpe rechts ausen wo sie ganz einfach zugaenglich ist . Dazu sind aber ein paar weitere modifikationen faellig die alle noch beschrieben werden . Doch zuerst muessen wir die Vergaser mal trennen. Dazu muessen die Deckel oben auf den Vergasern durch loesen der 4 schwarzen Kreuzschlitzschrauben abgenommen werden . Die Deckel sind Baugleich ,koennen also einfach zur Seite gelegt werden . Fuer den spaeteren Zusammenbau besorgt man sich am besten gleich ein paar Imbusschrauben da die Deckel beim umhaengen der Nadel abgenommen werden muessen und das geht im eingebauten Zustand mit Imbusschrauben einfacher . Dann die beiden Bruecken mit dehnen die Gehaeuse verbunden sind durch loesen der 8 silbernen Kreutzschlitzschrauben abnehmen . Zumindest die untere wird spaeter wieder benoetigt . So sehen die Mikunis von unten aus . Nachdem die Bruecken entfernt wurden muessen die 3 Schlaeuche abgezogen werden . Der kurze mit den beiden Klips verbindet den Nebenvergaser mit der Beschleuniger Pumpe des Hauptvergasers und die beiden langen schwarzen Schlaeuche sind fuer die Überlaeufe der Schwimmerkammern und sollten im eingebauten Zustand irgendwo unter der Schwinge enden . Unter den oberen Deckeln sieht es so aus . Und damit die Vergaser getrennt werden koennen muss die verlackte Schraube raus . Das Bild entstand nach dem Umbau , sorry ich war beim Arbeiten schneller als beim fotograpieren . Rechts des Schieberhebels sitzt Original noch eine zweite Teflonscheibe . Ansonsten hat sich da nichts geändert . Am Nebenvergaser sieht die Schraube etwas anders aus , siehe links . Die komisch aussehende durchgebohrte Hutmutter dient zum syncronisieren der beiden Vergaserschieber und gibt’s nur am Nebenvergaser , also bitte nicht verlieren . Und deshalb sind die Schrauben verlackt . Hat uns aber nicht weiter zu stoeren . Nachdem die Schraube am Nebenvergaser entfernt wurde kann man beide Gehaeuse auseinander ziehen .Dabei zieht sich die Welle aus dem Nebenvergaser und der Schieber samt Nadel und Hebelwerk kann entfernt werden . Den Schieber habe ich daraufhin gleich mal beschriftet damit ist die Verwechselung ausgeschlossen . Auf dem Bild oben links sieht man auch wie einfach sich bei den Vergasern die Nadel ausbauen und umhängen läßt . Sind die Vergaser erst mal getrennt , erkennt man auch gleich das naechste Problem . Leider hat Mikuni das vertauschen der Vergaser nicht vorgesehen und die Wellenfuehrung der beiden Gehaeuse hat nur einseitig ein Nadellager . Da die Vergaser an der XL aber im Winkel zueinander stehen muessen 2 getrennte Wellen verwendet werden die an beiden Gehausen beidseitig gelagert werden muessen . Also heist es aufbohren und Nadellager einpressen . Die Welle hat einen Durchmesser von 10 mm und dafuer habe ich Nadellager mit einem Ausendurchmesser von 14 mm und einer breite von 9 mm bekommen und eingebaut . Original verbaut Mikuni dort Filzringe unter der Gummikappe die sich recht einfach entfernen lassen . Da das 9 mm breite Lager in den Vergaser ragt ( zu sehen auf dem Foto eine Seite zurück ) habe ich den zweiten Teflonring der als Distanzescheibe dient weggelassen , der Abstand wird vom Lager ausgefüllt . Damit die Lager passen mußte ich aufbohren . In Deutschland sind vielleicht Schmalere Lager zu bekommen die in die Vertiefung des Filzrings passen , dann kann man sich das bohren sparen . Unter den Schwimmerkammerdeckeln sieht es wie im Bild links aus , ich war mal wieder zu schnell und hatte den Schwimmer schon ausgebaut . Von links nach rechts sieht man hier die Pilot Air oder GemischLuftschraube die auch von außen zugänglich ist . Dann kommt die Chokedüse , die Standgasdüse , die Nadeldüse mit der Hauptdüse und die Schwimmernadel . Die Schwimmernadel sitzt bei Mikuni noch mal in einer Messingbüchse die mit einer Schraube gesichert ist und nach entfernen derselben einfach rausgezogen werden kann . Die Messingbüchse hat auch noch einen Benzinfilter . In der Bohrung sitzt die Düse der Beschleunigerpumpe . Und in der Messingbuchse die Stoßstange der Beschleunigerpumpe Das ist jetzt nochmal ein Bild vom Originalzustand der Mikunis . Wie man sieht öffnen die beiden Vergaser gleichzeitig , logisch hängen ja auch an der gleichen Welle . Hinten im Rand der Ansaugseite sitzen zwei auswechselbare Luftdüsen deren genaue Funktion ich z.Z. leider auch nicht kenne . Ein Handbuch für die TM’s konnte ich bisher nicht finden . Was da so schräg von links unten ca. 5 mm in die Ansaugseite ragt ist die Einspritzdüse der Beschleunigerpumpe und die 2 mm Stange seitlich oben am linken Vergaser die Stoßstange der Beschleunigerpumpe die auf den Kolben unten in der Schwimmerkammer drückt Es gibt wie man sieht nur eine Stoßstange und auch nur einen Kolben , aber zwei Einspritzdüsen . Der Kolben der Einspritzpumpe wirkt über den kurzen 5 mm Schlauch mit dem die beiden Schwimmerkammerdeckel verbunden sind auf beide Düsen . Soviel dazu . Die Schwimmerkammerdeckel haben wir ja schon abgenommen und die Vergaserschieber mit der Nadel entfernt und damit man die Vergaser weiter zerlegen kann muß die Einspritzdüse der Beschleunigerpumpe raus . Die ist nicht geschraubt sondern sitzt in einer Gummitülle und wird durch einen weiteren O-Ring gehalten , also einfach rausdrücken . Dann müssen die 4 Torxschrauben an jedem Vergaser raus . Das passende Bit muß man sich besorgen wenn man so etwas nicht hat . Das sind die Bits mit dem Loch in der Mitte damit ein normaler Torxschlüssel nicht passt . Vielleicht kann man die Schrauben auch mit der Zange rausdrehen und dann durch Imbusschrauben ersetzen . Sitzen allerdings wie alle Schrauben sehr fest . Wie man auf dem Bild eine Seite weiter vorn sehen konnte sind die Stutzen auf der Ansaugseite recht dickwandig was daran liegen dürfte das der gleiche Guß auch für den TM 36 verwendet wird und bei dem ist die Bohrung logischerweise größer . Die dicke Wandstärke kommt uns bei der Verwendung auf der XL aber sehr entgegen denn da der Außendurchmesser der Mikunis 55 mm beträgt die Ansaugschnorchel der XL aber nur für 50 mm Durchmesser gemacht sind können die Teile nach dem Ausbau exzentrisch abgedreht werden damit die Ansaugschnorchel der XL auf die Mikunis passen . Zu sehen im Bild links , Exzentrisch auf 50 mm abgedrehte Ansaugstutzen , gekürzt und innen eine neue Rundung angedreht und poliert . Das ist die aufwendigste Umbauarbeit an den Vergasern da dazu eine Drehbank mit einem Spannfutter nötig ist in das die Teile exzentrisch laufend eingespannt werden können . So was habe ich auch nicht , aber zum Glück ein Thailändischer Freund der das für mich erledigte . Gekürzt werden müssen die Stutzen so weit es geht ohne die beiden Luftdüsen anzukratzen . Denn die Mikunis sind auch länger als die Keihins und in der länge kommt es auf jeden mm an sonst passen die Vergaser nicht zwischen Luftfilterkasten und Zylinderkopf der XL bzw. Die Ansaugschnorchel werden gestaucht und verengen sich dadurch . Das wiederherstellen der Rundungen ist wichtig da scharfe Kanten Luftverwirbelungen erzeugen die wir an der Stelle nicht gebrauchen können . Die schwarze Teflonbeschichtung (oder was immer das ist ) leidet darunter etwas blättert aber nicht ab und die Stutzen sind innen nach wie vor Spiegelglatt . Um die Teile beschädigungsfrei Spannen zu können hatte ich mir diese Hilfsvorrichtung aus Hartholz angefertigt . Der rechteckige Klotz wurde im Vierbackenfutter gespannt und das konischen Rundholz steckte im Ansaugstutzen und hielt das Teil Bombenfest . Noch mal ein Bild vom Originalzustand der Mikunis . Links sieht man den Benzinanschluß für 8 mm Schlauch der mit 2 O-Ringen im Gehäuse steckt und mit einem Blech drehbar gehalten wird . Durchmesser der Bohrung im Gehäuse 10 mm . In der Mitte zwischen den Vergasern kann man auf gleicher Höhe ein Aluröhrchen erkennen das die Verbindung zwischen den Gehäusen herstellt und auf beiden Seiten mit 2 O-Ringen abgedichtet ist . Durchmesser der Bohrungen ( warum auch immer ) 9,5 mm . Auf der rechten Seite ist das Loch im Guß vorhanden aber nicht gebohrt . Durchmesser 9 mm und auch nicht durchgebohrt so das kein Sprit rauskommt . Da die Gehäuse aber vertauscht werden müssen passen die verschiedenen Durchmesser nicht zusammen . Das heist es muß alles auf 10 mm aufgebohrt bzw. gerieben werden um eine saubere Dichtfläche für die ORinge zu erhalten . Das im Bild rechte Gehäuse muß mit einem 6 mm Bohrer komplett durchgebohrt werden damit der Sprit nach vertauschen der Gehäuse in den dann rechts verbauten Vergaser laufen kann . Die Schwimmernadel und die Messingbüchse mit dem Filter dabei unbedingt ausbauen da ansonsten der Bohrer den Filter zerstört . Auserdem muß das ganze nach Abschluß aller Bearbeitungen natürlich gründlich gereinigt werden . Hier sieht man die in den Winkel gestellten Vergaser von unten . Die untere Originalbrücke habe ich einfach entsprechend gebogen das zumindest eine Schraube paßt . Für die Benzinverbindung habe ich das Original Aluröhrchen in 10 mm Durchmesser kopiert und dann in der Mitte auseinandergesägt und die beiden Röhrchen wieder mit einem Schlauch verbunden . ( Rot) Das war die einfachste Lösung , zum Biegen ist das Teil zu kurz . Auf dem Bild sind auch die beiden Nippel für die Verbindung der Beschleunigerpumpe schon getauscht . Die Messingnippel sind nur eingepreßt und können vorsichtig gezogen werden . Dann die Bohrung komplett durchbohren ( 4,5 mm ) und da wo man den Nippel gezogen hat M5 reinschneiden . Die Schrauben habe ich mit etwas Dichtungsmasse eingedreht . Somit sind die Ausenseiten wieder Verschlossen und die vorher gezogenen Nippel habe ich auf den Innenseiten eingepreßt und die Beschleunigerpumpen wieder verbunden . Die Schrauben der Schwimmerkammerdeckel sind jetzt Imbusschrauben da sich so die Deckel in eingebautem Zustand leichter abnehmen lassen . Das Röhrchen das in zwei Teile geschnitten in dem roten schlauch steckt um die Spritverbindung der beiden Gehäuse herzustellen . In den Rillen sitzen O-Ringe die das abdichten im Geäuse übernehmen . Den jetzt noch offenen Anschluß am Hauptvergaser aus dem Benzin laufen würde habe ich erst mal mit einem Stopfen ( mit O-Ringen ) verschlossen . Später kommt da noch ein zweiter Benzinanschluß rein da mein großer Tank auch zwei Benzinhähne hat und damit spare ich mit das T-Stück und die langen Benzinschläuche . Die Position der Benzinhähne zum Vergaseranschluß paßt perfekt . Der vorder Stutzen der Mikunis der jetzt in den Ansaugstutzen der XL passen soll muß ebenfalls leicht nachbearbeitet werden . Einmal um ca. 1,5 mm gekürzt und da die Mikunis ausen 40 und die Keihins außen nur 38,5 mm Durchmesser haben muß auch der Ausendurchmesser ca. 0,8 mm abgedreht werden . Das gilt aber nur für den ersten Ring hier . Die beiden hinteren sind im Durchmesser etwas kleiner und die Rillen passen perfekt zu den Ansaugstutzen der XL . Das sitzt bombenfest wenn es mal drin ist . Durch den Winkel der beiden Stutzen klemmt es am Anfang ein wenig . Da man den Ansaugstutzen aber vor dem Einbau der Vergaser auf die Vergaser drücken kann ( und muß ) kann man das an der Werkbank erledigen und bei angewärmten Ansaugstutzen geht es dann ganz leicht . Da der etwas größere Durchmesser der Mikunistutzen den XL Ansaugstutzen auch etwas dehnt paßt der Übergang innen von den 34 mm der Mikunivergaser auf den XL Ansaugstutzen fast perfekt . Das Bild links zeigt den XL Ansaugstutzen vor der Anpassung . Damit der Übergang wirklich perfekt ist mußte ich an jeweils einer Seite ca. 0,5 mm Gummi mit dem Dremel abschmirgeln , das ist nicht der Rede wert . Die obere Brücke der beiden Vergaser ist Eigenbau aus einem Edelstahlwinkel . Damit sind die mechanischen Nachbearbeitungen der Gehäuse abgeschlossen und wenn man die länge genau hin bekommen hat dann passt das perfekt zwischen Luftfilterkasten und Zylinderkopf . Ich schreibe absichtlich keine länge , weiß gott mit welchen Toleranzen Honda da gearbeitet hat . Nicht das jemand die Vergaser nach meinen Angaben kürzt und dann sind sie für seine XL 2 mm zu kurz und der Mann beschwert sich weil er seine schönen Vergaser zu weit abgeschnitten hat . Also bitte selbst ausmessen . Und zwar ohne die Pertinax Brille der XL denn die paßt jetzt überhaupt nicht mehr dazwischen . Die Mikunis sind um gut 10 mm länger als die Keihins . Wenn die Brille gegen eine Dichtung getauscht wird hat man 6 mm mehr Platz und der rest muß an den Mikunis gekürzt werden sonnst lassen sich die Mikunis weder einbauen noch betreiben da wenn die Ansaugschnorchel gestaucht werden und sich dabei zusammendrücken ist dann der freie Querschnitt nicht mehr gegeben . Wer jetzt denkt , Moment ohne die Isolierscheibe bzw. Pertinaxbrille wird das doch nicht dicht dem muß ich wiedersprechen , es ist Dicht .100pro . Ein weiteres Argument gegen das weglassen der Brille wäre die Wärmeübertragung . Ich denke mal wenn alle XR’s ohne die Brille auskommen dann kann die XL das auch . Den wahren Grund für das verbauen des Teils weiß wahrscheinlich nur der Mann von Honda der sich das damals ausgedacht hat . Meine XR’s mit Mikuni TM Vergasern laufen jedenfalls absolut Problemlos ohne Isolierscheibe zwischen Vergaser und Zylinderkopf . Also habe ich die Brille an der XL weggelassen was auch problemlos funktioniert . Und den Teil hatte ich noch vergessen , das ist die hintere Befestigungsschraube der Befestigung der Gaszüge . Der Aluteil muß um ca. 8 mm gekürzt werden sonst schlägt der Teil des linken Vergasers am Rahmen an . Auf dem Foto ist er schon gekürzt , ich habe der Optik wegen eine Schraube rein gedreht . Noch ein Hinweis zum zusammenbau der Gehäuse . Aufpassen das die Dichtung richtig und herum eingelegt wird und genau Positioniert ist wenn man den hinteren Teil wieder einbaut . Nicht das eine der Entlüftungsbohrungen oder gar die Bohrungen der Luftdüsen blockiert ist . Wenn der Teil wieder sitzt kann man die restlichen Teile wieder so wie man sie abgebaut hat wieder anbauen . Und was fehlt jetzt noch ? Ach ja die Verbindung der beiden Vergaser damit man sie via Gasgriff auch öffnen kann . Oben seht ihr die Befestigung der Gaszüge . Die Blechlasche muß etwas Nachgebogen und gekürzt werden . Das obere Loch ist neu gebohrt . Das Teil ist im Originalzustand zu lang und schlägt am Rahmen an . Und wie ihr seht habe ich bei einem Zug mit einem Bogen beim anderen mit einem geraden Zugnippel gearbeitet sonst hätten die Züge nicht gepasst . Die Original Standgasschraube ( 5 mm Feingewinde ) habe ich gegen eine Schraube mit Welle von einem alten Vergaser getauscht , dazu mußte ich nur eine M4 Mutter aufschweisen . Links seht ihr die Einhängung der Gaszüge . Das ist das Original Mikuni Teil das ich etwas abgeschliffen Habe damit der nötige Mitnehmer des 2ten Vergasers plan aufliegt . Und zur befestigung des Teils habe ich 4 Gewinde M3 in die Gußverdickungen geschnitten um den Mitnehmer festschrauben zu können . Und so sieht das aus wenn die Teile am Gehäuse angeschraubt sind und der Prototyp des Mitnehmers montiert ist . Das kleine Doppelkugelgelenk stammt aus dem Modellbau . Das ist eine gekürzte Spurstange von einem hochwertigen Rennwagen . Alu mit gehärteten und präzisionsgelagerten Kugelköpfen für M3er Schrauben . Die Blechscheibe ist Eigenbau . Tupfhebelspiel gibt es in der Variante erst mal ( noch) nicht . Beide Vergaser besitzen eine Pilotschraube , Standgasdüse und Choke sowie eine Einspritzdüse der Beschleunigerpumpe . Beim Versetzten öffnen muß das am zweiten Vergaser alles totgelegt werden . Deshalb habe ich erst mal die Variante gebaut bei der beide Vergaser gleichzeitig öffnen . Mal sehen wie sich der Motor damit benimmt . Bei bedarf werde ich die zweite und kompliziertere Variante aber auch noch ausprobieren . Ebenfalls zu sehen ist das die Mitnehmerscheibe die Löcher für den Gaszugnippel abdeckt . Das läßt sich einfach lösen in dem man den Nippel von hinten einhängt . Dazu muß man nur eine Öfnung für den Zug einfeilen . Das Gehäuse des linken Vergasers mit der neuen Welle die ich aus Alu angefertigt habe . ( keine Angst das Flugzeugaluminium hält ) Die 4er Imbusschraube dient zum einhängen der Feder die ich dem Vergaser spendiert habe . Die Alu-Scheibe war von einem Kellermann Blinker über und stützt sich gegen das Gehäuse mit einer Nylonscheibe ab . Darüber kommt eine Feder eines alten Keihin von einer meiner XR`s . Der hintere Stutzen ist auf dem Bild links schon abgedreht aber noch nicht gekürzt . Da sieht man wie tief die beiden Düsen sitzen und um wie viel man den Stutzen kürzen kann . Der Stutzen kann max. 9,5 mm in den Ansaugschnorchel der XL geschoben werden , länger braucht er also nicht zu sein . Am linken Vergaser sitz rechts auf der Welle eine Stahlbüchse die das Gegenstück des Mitnehmers trägt und dazwischen das Gelenk das die Welle des linken Vergasers Spielfrei mitbewegt . Wie man hier sehen kann steht die Welle des rechten Vergasers weiter raus . Dadurch sitzen sich die Wellenenden nicht gegenüber sondern das Wellenende des rechten Vergasers sitzt hinter dem Wellenende des linken Vergasers . Leider nicht zu ändern , der Versatz muß durch die unterschiedliche länge der Mitnehmer ausgeglichen werden und das Gelenk entsprechend abgelängt werden . Hier noch mal das ganze von hinten . Insgesamt sind die Prototypen der Mitnehmer nicht perfekt geworden aber für erste Versuchsfahrten reicht das . An der Welle im rechten Vergaser muß nichts geändert werden , auch die betätigung der Stoßstange für die Beschleunigerpumpe bleibt alles wie es ist . Nur eben die Originalwelle da wo sie aus der Betätigung der Beschleunigerpumpe rauskommt bündig abschneiden . Das wäre jetzt der einbaufertige Ansaugstutzen der XL bei dem ich den Verbindungskanal mit einem zurechtgefeilten Stück Alu aufgefüllt habe . Dazu die selbstgeschnittene Dichtung . Da beide Vergaser gleichzeitig öffnen wird der Kanal nicht benötigt und durch das auffüllen wird die Dichtung korrekt angepreßt , die Sache ist also dicht . Sollte ich auf versetztes öffnen umbauen brauche ich den Kanal wieder deshalb ist das Aluteil auch nur mit einem kleinen Tropfen Kaltmetall eingeklebt ,zum abdichten muß ich mir dann was neues einfallen lassen . So sieht das ganze von hinten mit Blick durch meinen Ansaugschnorchel aus . Die Schnorchel sind gekürzt , was aber nichts mit den Vergasern zu tun hat . Die modifikation hatte ich vorher schon beim Umbau meines Luftfilterkastens vorgenommen . Die Kanten der Schnittfläche am Schnorchel sind wegen der Vermeidung von Luftverwirbelungen wieder Rundgeschliffen und der Stützdraht ist gegen einen kräftigeren Edelstahldraht ausgewechselt . Dadurch sitzt der Gummischnorchel fester und drückt sich an der Einbaustelle nicht zusammen . Wie ich schon mal geschrieben hatte kann ich meinen Luftfilterkasten zerlegen und so von hinten in eingebauten Zustand auf die Schnorchel sehen . Und dabei sieht man das sich der freie Querschnitt um einiges verringert wenn die Gummis nicht perfekt im Kasten sitzen . Kommen wir zu den Zügen . Die längt man am besten mit nur einem eingebauten Vergaser ab , da hat man sehr viel mehr Platz zum Arbeiten . Und rechts das ist der Choke Zug in Eigenanfertigung . Kolben und Feder sind die Originalteile die mit den Mikunis geliefert wurden . Die Original Plastikschraube habe ich gegen ein Messigteil ausgetauscht das von einem alten Mikuni stammt . Da das länger ist konnte ich da M8 reinschneiden und dort wiederum einen Bogen eindrehen . In den Bogen habe ich einen passend abgelängten Ausenzug eingepreßt sowie den Bogen am anderen Ende und vorher natürlich Gummitüllen und einen Schlauch übergezogen der als Knickschutz dient .Der Innenzug stammt aus dem lokalen Ersatzteilshop für Thai Roller Problem Choke gelöst . Da sich die Vergaser gleichzeitig öffnen und beide den gleichen Zylinder versorgen brauchts nur einen Choke und den habe ich der einfachheit halber am linken Vergaser angeschlossen . So jetzt braucht man das ganze eigentlich nur noch einzubauen . Zuerst kommen die Schnorchel wie gewohnt wieder rein und dann schiebt man den Vergaser mit montiertem Ansaugstutzen (und in meinem Fall Choke , da zu lang zum Drehen ) wie im Bild links in den Rahmen . Dann drückt man die (gut angewärmten ) Ansaugschnorchel runter wie im mittleren Bild zu sehen . Dann die Vergaser nach hinten drücken und gleichzeitig vorn anheben . Wenn die Vergasereingangsstutzen schön glatt und leicht eingeölt sind schlüpfen sie wie von selbst in die Ansaugschnorchel . Die Schellen der Ansaugschnorchel müssen dabei erst mal weggelassen werden da die das verformen der warmen Schnorchel behindern . Die lange flexible Standgasschraube kann man auch später eindrehen , an der Stoßdämpferaufnahme vorbei ist genug Platz . Das habe ich auch erst später gemerkt . Insgesamt dauert die Einbauaktion inc. dem Vorwärmen der Schnorchel bis dahin keine 5 Minuten . Dann muß man die Vergaser nochmal etwas zurückdrücken um die Dichtung einzu schieben . Je genauer die Dichtung geschnitten ist desto einfacher ist das finden der Gewinde . Die Originalschrauben sind ohne die Brille übrigends zu lang , die hier verwendeten Schrauben stammen von einer alten Spiegelklemme am Lenker . Haben den gleichen Kopf und die länge paßt perfekt . Zumindest die beiden oberen . Unten empfielt es sich ohne Brille die Originalschraube zu nehmen oder mit Brille eine längere Schraube um wie im Bild oben eine M8 Mutter unterlegen zu können . Die gleicht den Absatz am Gummi des Ansaugstutzens aus und so kann die Schraube mit einem 8er Ratschenschlüssel komplett festgezogen werden . Ohne Mutter schiebt der Gummiabsatz den Ratschenschlüssel von der Schraube und man muß für die letzten Umdrehungen auf einen normalen Schlüssel umsteigen Die Gaszüge einzuhängen ist etwas fummelig geht aber . Der untere Zug wird von links eingehängt und den oberen Zug muß ich von rechts einhängen weil meine Mitnehmerscheibe die linke Seite abdeckt Jetzt muß man nur noch die beiden Schellen der Ansaugschnorchel befestigen und einen Schlauch für die Spritversorgung sowie die Schläuche an den Entlüftungen anbringen . Fertig ist der Umbau auf Flachschiebervergaser . Was aber noch fehlt ist die Abstimmung auf den Motor der XL . Ich will jetzt nicht noch ein Handbuch zum Abstimmen schreiben , deshalb nur so viel . Geliefert wurden die Mikunis von Topham . Im angelieferten Zustand waren folgende Düsengrößen verbaut : Hauptdüsen in beiden Vergasern 125 Standgasdüsen in beiden Vergasern 20 Und die Einspritzdüsen der Beschleunigerpumpen in beiden Vergasern 30 Das ist schon mal eine gute Ausgangsbasis , Ich hatte dazu noch Hauptdüsen jeweils 5 Stufen und Standgasdüsen je 3 Stufen größer und kleiner bestellt . Für die Grundabstimmung sollte die Beschleunigerpumpe erst mal außer Kraft gesetzt werden . Das geht recht einfach indem man die Stopperschraube oben im Deckel des Vergasers reindreht . Dann kann der Motor gestartet werden . Sofern alles richtig gemacht wurde sollte er nach ein paar Tritten anspringen . Als erstes das Standgas und die Pilotschraube einstellen . Dazu muß gegebenenfalls die größe der Standgasdüse angepasst werden . Die Schraube sollte wie bei den Keihins ca. 1,5 – 2 Umdrehungen offen sein . Bei den Mikunis handelt es sich um eine Pilotschraube d.h. Reindrehen = magerer und Rausdrehen fetter genau umgekehrt wie bei der Gemischschraube an den alten Keihins . Wenn der Motor mal sauber im Standgas läuft kann man die korrekte größe der Hauptdüsen ermitteln und die Nadelpositionen anpassen . Erst wenn der Motor sauber vom Standgas bis Vollgas läuft wird die Beschleunigerpumpe in Betrieb genommen da die beim ermitteln der Düsengröße dazwischen funken würde . An der Beschleunigerpumpe gibts 2 Einstellungen . Die kleine Imbusschraube oben im Deckel stoppt den Druck auf den Kolben der Beschleunigerpumpe und die Senkkopfschraube in dem Teflonteil stellt ein wann der Druck auf den Kolben beginnt . Das sollte auf jeden fall so eingestellt werden das zwischen dem Teflonteil und der Stoßstange der Pumpe wenigstens 2 mm Luft sind sonst spritzt die Pumpe schon ab Standgas ein und das währe zu früh und die Mühle würde gegebenfalls absaufen . Damit läßt sich der Bereich der Gasschieberöffnung bei dem die Beschleunigerpumpe einspritzt einstellen . Eine Änderung der Benzinmenge erfordert einen Tausch der Einspritzdüse . Das nur als Richtlinie . Wenn jemand den Umbau vornimmt dann sollte er wissen wie man Vergaser abstimmt . Deshalb schreibe ich auch nichts zu den von mir ermittelten Düsengrößen und Einstellungen .( sind auch noch nicht abgeschlossen ) Ich fahre einen anderen Krümmer / Endtopf als die meisten XLs , mein Luftfilterkasten erlaubt sehr viel mehr Luftdurchsatz als der Standart XL Kasten und meine Zündung ist frei programierbar . Außerdem fahre ich auf Meereshöhe bei 32-38° und meist über 80% Luftfeuchtigkeit . Das kann man mit euren Bedingungen in Deutschland oder wo auch immer nicht vergleichen . Also bitte die Abstimmung selbst ermitteln . Das ist jetzt nicht boshaft gemeint . Ich habe den Bericht nicht geschrieben um einigen den Mund wässrig zu machen die mehr Leistung suchen und dann keine Details zu verraten . Aber die Werte lassen sich einfach nicht übernehmen , genau wie die Abmessungen der von mir zugekauften Teile wie dem Kugelgelenk das ihr nicht habt oder die genaue länge der Vergaser nachdem kürzen . Das sind alles Werte die jeder für sich und seine Maschine genau ermitteln muß . Schreibe ich genaue Daten dann werden sich vielleicht manche genau danach richten und mit dem Einbau oder der Abstimmung verzweifeln . Der Bericht ist nur dazu gedacht zu zeigen das es möglich ist die alten Keihins mit dehnen ja so einige ihre Probleme haben durch neue Flachschiebervergaser zu ersetzen um damit die Vergaserprobleme der XL auszumerzen . Ich sage nur so viel , die XL startet und läuft mit den Mikunis besser und und damit hat sich für mich der Umbau schon mal gelohnt . Gruß Klaus