September - Deutscher Laden Holloman

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September - Deutscher Laden Holloman
ROA RUNNER
Ausgabe September 2013
Fliegerisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe
Holloman Air Force Base New Mexico
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LIEBE LESERINNEN UND LESER DES ROADRUNNER,
MEINE LIEBEN „HOLLOMÄNER“,
nachdem in Deutschland zumindest der politische
Klimax des Jahres nach einem wohl historischen
Bundestagswahlergebnis erreicht ist, liegt unser
Jahresziel, der Abschluss des Waffenlehrerlehrgangs (FWIC) noch vor uns. Während wir nun mit
Spannung verfolgen, wie sich eine neue Koalition
bildet und subjektiv eher politischer Stillstand zu
spüren ist, kann von Leerlauf bei uns keine Rede
sein.
Wenn auch mit der Verlegung nach Idaho die
Übung „Mountain Roundup“ des FWIC gerade angelaufen ist und eigentlich erst nach Erreichen der
gesetzten Ziele gefeiert werden sollte, haben wir eine große Herausforderung
doch schon gemeistert: Das erste Oktoberfest in der Stadt Alamogordo, das
17. seit Bestehen des Fliegerischen Ausbildungszentrums, war ein voller Erfolg! Dafür danke ich dem Organisationsteam unter Leitung von Oberleutnant
Sven Jesse und den vielen Helfern, ob Soldaten, Zivilangestellten, Lehrern
und Eltern ganz besonders. Unser Ziel, unseren Gastgebern im Tularosabecken „Danke“ zu sagen, haben Sie bravourös gemeistert. Gut, wenn auch das
Bemühen, möglichst authentisch deutsche Gastfreundschaft zu präsentieren,
nicht unbedingt das deutsche Wetter hätte mit einschließen müssen.
Im Fliegerischen derzeit häufig gebrauchter Zeitrechnung, vor bzw. nach
Mountain Home, hat uns eine Änderung der Versorgung mit Flugkraftstoff kurz
aufschrecken lassen: Die USAF stellt aufgrund des Sparzwangs auf andere
Treibstoffarten um, die für den TORNADO nicht zugelassen sind. Andere Additive und Inhaltsstoffe verändern möglicherweise Flugparameter wie z.B. die
minimale Temperatur und damit maximale Flughöhe. Mountain Home AFB hat
bereits umgestellt, Holloman wird es ab November tun.
Doch mittlerweile liegt eine Unbedenklichkeitserklärung vor und eine durch
den Leitenden Ingenieur Luftwaffe unterschriebene Genehmigung zum Einsatz im Flugbetrieb (GEF) ist eingetroffen. Nach dem Zitat des englischen Autors Gilbert Keith Chesterton “The most incredible thing about miracles is, that
they happen”, bin ich froh, dass auch hier alles gut gegangen ist und zuversichtlich, dass wir die Übung erfolgreich durchführen können.
Ohne einem Jahresabschluss vorgreifen zu wollen habe ich in meinem Rückblick vom 30. August versucht, Bilanz meines ersten Jahres als Kommandeur
zu ziehen und Sie alle durch transparente Führung und offene Kommunikation
mitzunehmen.
Ich möchte nicht alles wiederholen, dennoch lassen Sie mich hervorheben,
dass wir einige Großprojekte wie Strukturänderung, Flugsicherheits- und Standardisierungsüberprüfung, SASPF Go-Live, Verringerung unseres Flugzeugbestandes geschultert haben.
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Unsere allgemeinmilitärischen Verpflichtungen haben wir besser erfüllt, viele,
sehr gelungene Veranstaltungen haben unser „Wir-Gefühl“ gestärkt und unsere Verbandskultur gefördert. Ich bin stolz auf das, was Sie alle geleistet haben
und noch immer leisten. Ich bin mir bewusst, dass die für 2013 prognostizierten Spitzen eingetreten sind und wir Ihnen Einiges abverlangt haben. Und
doch sollten wir den Anspruch an uns selbst nicht zurückschrauben, und mit
Teamgeist und Engagement weiter diszipliniert arbeiten. Nächstes Jahr kommen wir wieder in ruhigeres Fahrwasser, bei weiterhin enger Ressourcenlage
geht es uns hier im Südwesten der USA doch oft noch besser als den Heimatverbänden.
Welche Veränderungen der Wahlausgang mit sich bringt und ob sich in der
Konsequenz Neuerungen für die Luftwaffe und das FlgAusbZLw ableiten lassen, werden wir nachfragen, wenn uns unser Inspekteur vom 24. bis 27. Oktober besucht. Durch den geplanten Mitflug werden wir ihm dieses Mal die Vorzüge unseres Standortes auch aus der Luft zeigen können.
Die Ergebnisse der Bundestagswahl lösen ja nahezu eine Welle von Personalwechseln in politischen Führungsspitzen so mancher Partei aus. Auch im
Fliegerischen wird es einen Führungswechsel zum 1. Oktober geben, der allerdings unproblematisch und weniger geräuschvoll vonstattengeht. Oberst
Heinz-Josef Ferkinghoff wird Ihr neuer Kommandeur und ich werde Ihnen als
Leiter der Fliegerischen Ausbildungseinrichtungen USA weiterhin als Disziplinar- und höchster fliegerischer Vorgesetzter erhalten bleiben. Neben organisatorischen Änderungen und Zuständigkeiten werden die meisten von Ihnen
den Wechsel jedoch aller Voraussicht nach kaum wahrnehmen.
Daher, bleiben Sie am Ball,
Ihr
Armin Havenith
Titelbild: O‘zapft is! Erstes Oktoberfest in Alamogordo.
Foto: -ga-
Der Kommandeur FlgAusbZLw trägt die Verantwortung für den Inhalt der Zeitschrift "ROADRUNNER"
gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Beiträge von Mitgliedern der Redaktion und freien
Mitarbeitern geben die Ansicht des Verfassers und nicht notwendigerweise die Meinung des
BMVg oder der Verbandsführung wieder. Alle Rechte sowie Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandtes Photo- und Textmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung.
Der Roadrunner ist im Holloman Board und auf der Seite des Deutschen Ladens
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Redaktionsschluss ist jeweils der 15. des Monats.
Die Redaktion setzt sich wie folgt zusammen:
Chefredakteur:
Oberstlt Andreas Berg
stellv. Chefredakteur:
OStFw
Torsten Meynle
Tel.:
(575) 572-2612
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-abg-tm-
Redaktion, Satz, Layout:
StGefr
Glenn Atienza
-ga-
Frau
-ses-
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Herr
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-kb-
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InstStff
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Nsch/TrspStff
Wtg/WaStff
HptFw
Arno Vogel
EloStff
HptFw
Maik Peschel
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-st-ih-kg-cl-
-mb-tma-
-av-mp-
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
mit Wirkung vom 1. Oktober 2013 habe ich die Aufgabe als neuer Kommandeur des Fliegerischen
Ausbildungszentrums der Luftwaffe hier in Holloman
AFB angetreten. Obwohl ich aufgrund meiner bisherigen Verwendung als Kommandeur Deutsches Luftwaffenkommando USA/CAN in El Paso kein Unbekannter sein dürfte, möchte ich mich dennoch auf
diesem Wege vorstellen.
Nach meinem Eintritt in die Luftwaffe im Juli 1973
und Absolvieren der Offizierschule folgte ein Studium der Elektrotechnik an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München. Im Anschluss
durchlief ich die fliegerische Ausbildung zum Piloten
über die Auswahlschulung auf P-149D in Fürstenfeldbruck und die Jet Grundlagenausbildung auf T-37 und T-38 in Sheppard AFB, Texas. Dort lernte ich
auch meine Ehefrau, Addie, kennen. Meine erste, kurze Verwendung von zwei
Monaten in Holloman AFB durchlief ich im Frühjahr 1980, als ich an einem
Fighter Lead-In Training teilnehmen durfte. Nach meiner Waffensystemausbildung auf dem ALPHA JET in Fürstenfeldbruck von `80 bis `82 folgten 5 ½
Jahre beim JaboG 41 in Husum mit Ausbildung zum Flug- und Waffenlehrer
und Verwendung als Einsatzstabsoffizier. Dort wurden auch unsere beiden
„Pilotensöhne“ Nina und Lisa geboren. Von `87 bis `89 war ich Staffelkapitän
der 1. Staffel JaboG 49 „VIPERS“ in Fürstenfeldbruck. Anschließend folgte die
Teilnahme am 34. Generalstabslehrgang der Luftwaffe an der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Hamburg.
Nach einer einjährigen Verwendung als Dezernatsleiter A3a im Kommando 1.
LwDiv in Meßstetten, folgte eine dreijährige Verwendung bis `95 beim Supreme Headquarters Allied Powers Europe, kurz SHAPE, in Belgien. Von `95 bis
`97 wurde ich dann als Referent im BMVg beim Fü L VI 1, Grundsatz/Planung,
auf der Hardthöhe in Bonn eingesetzt. Die FüAkBw sollte ein zweites Mal meinen Weg kreuzen, diesmal als Lehrstabsoffizier und Tutor im Nationalen Generalstabslehrgang. Im Dezember 1999 trat ich schließlich meine zweite Kurztour in Holloman AFB an, diesmal zur fliegerischen Umschulung auf TORNADO. Interessanterweise fand meine Graduation im modifizierten Lehrgang
WST 4 am 5. Mai 2000, auf den Tag genau 20 Jahre nach meiner ersten Graduation in Holloman AFB statt.
Nach kurzem Einsatz als S3 und stellvertretender Kommodore war ich dann
von 2001 bis 2003 Kommodore des JaboG 31 „Boelcke“ in Nörvenich. Während dieser Zeit war ich u.a. maßgeblich für die Einführung von Präzisionsbewaffnung mit Laserdesignator am TORNADO verantwortlich. Anschließend erfolgte für zwei Jahre eine weitere Verwendung bei SHAPE in Belgien als Section Chief Nuclear Concepts.
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Danach folgte von 2005 bis 2011 die Verwendung als Deputy Director Nuclear
Policy beim Internationalen Stab im NATO HQ in Brüssel.
Bekannterweise war ich von November 2011 bis September 2013 als der 16.
und letzte Kommandeur des Deutschen Luftwaffenkommandos USA/CAN in
El Paso eingesetzt und in dieser Funktion mehrfach beim FlgAusbZLw zu Besuch. Mit meinem Dienstantritt in Holloman AFB bin ich de facto zum dritten
Mal dienstlich vor Ort, diesmal jedoch für eine mehr oder weniger normale
Tour of Duty.
Meine Ehefrau, Addie Ferkinghoff, und ich freuen uns auf diese Verwendung
in Holloman AFB und auf die Zusammenarbeit mit Ihnen in den verschiedensten Funktionen und zu den unterschiedlichsten Anlässen.
Ihr
Heinz-Josef Ferkinghoff
CHECK THE COIN HERE…
Mit dem eigenen internen Verbandsabzeichen hatte die Ausbildungsgruppe im Mai 2013 ihren ersten
identitätsstiftenden Schritt als neues eigenständiges Element des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe getan. Seither tragen die Soldaten der Ausbildungsgruppe stolz ihren Patch mit
dem Weißkopfadler an der Uniform. Und wo ein
Patch ist, da ist ein Coin nicht fern.
Dieser wurde von HptFw Sascha Ingwersen und
StGefr Robert Lang entworfen. Während auf der
Vorderseite das Verbandsabzeichen abgebildet
ist, wählten die Gestalter für die Rückseite als Motive die Frontansicht des Gebäudes 45, den Sierra
Blanca sowie eine two-ship Tornado im Überflug.
Als liebevolles Detail sei hier auf das Kommandeursfahrzeug hingewiesen, das gefühlt jeden Tag
an der gleichen Stelle steht. Damit hat nun auch
der Spieß der AusbGrp einen Coin im Angebot, für
welchen der geneigte Käufer aufgrund der geringen Auflage $12 berappen muss. Das Patch der Ausbildungsgruppe ist übrigens für $5 verfügbar.
Die Coins mit Nummerierung sind dem Kommandeur der Ausbildungsgruppe
vorbehalten und bieten diesem damit unter anderem die Möglichkeit, verdiente
Kameraden und Mitarbeiter zu ehren.
Text : -cl-5-
EIN LETZTES MAL -TM- !
An dieser Stelle haben sich in den vergangenen
drei Jahren immer wieder Angehörige des
FlgAusbZLw, der Verwaltung und der Deutschen
Schule von der „German Community“ verabschiedet.
Nach 35 Ausgaben des Roadrunner, etlichen Artikeln und unzähligen Fotos ist nun auch für mich
die Zeit gekommen, Tschüss zu sagen.
Mit meiner Versetzung zum 1. Oktober ins beschauliche schleswig-holsteinische Appen an die
Unteroffizierschule der Luftwaffe enden drei spannende und fordernde Jahre im S1-Info des
FlgAusbZLw.
In der Funktion als stellvertretender Chefredakteur war allein die monatliche
Herausgabe unserer Verbandszeitschrift immer eine sportliche Herausforderung.
Darüber hinaus bestimmten die facettenreiche Pressearbeit, die Durchführung
des Inprocessings, Fotoarbeiten und noch einiges mehr den Dienstalltag auf
der Holloman Air Force Base. Highlights wie der Besuch des Verteidigungsministers, das Kommando Mountain Home, Go the extra Mile – German Helping
Hands oder fünf Jahre Patenschaft mit Alamogordo und selbstverständlich die
Hilfsaktionen für Noel und Felicia werden mir in Erinnerung bleiben.
Auch der Stellenwert der Streitkräfte in den Vereinigten Staaten hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Oftmals wurde auch mir bei verschiedenen Anlässen von Amerikanern schulterklopfend mit den Worten „Thanks
for your support“ für meinen Einsatz in der Bundeswehr gedankt.
Mitnehmen werde ich darüber hinaus auch die ersten Erfahrungen in Sachen
Skifahren, Motorradfahren, ATV-Fahren und im Hinterherjagen einer kleinen
gelben Filzkugel (Danke Olli).
Zu guter Letzt wünschen ich allen Angehörigen der „German Community“ alles Gute und eine wunderschöne Zeit im Tularosa Basin. Mein besonderer
Dank gilt neben dem S1-Team im besonderen StGefr Glenn Atienza, der mir
uneingeschränkt jederzeit den Rücken freigehalten hat und Sonja Shafer, die
mir besonders in meiner Anfangszeit das FlgAusbZLw und die Besonderheiten im Umgang mit Vertretern der Stadt Alamogordo näher gebracht hat.
Bis bald sagt (schreibt)
Ihr/Euer
Torsten Meynle
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FOTO DES MONATS
Eisabbruch an einem Gletscher im Kenai Fjords Nationalpark.
Foto: StUffz Daniela Meier
Schicken Sie uns Ihr Foto des Monats an [email protected].
WIR GRATULIEREN
Daniel Hecken wurde zum Hauptmann befördert.
Frank Harder wurde zum Oberstabsgefreiten befördert.
Marco Hütten wurde zum Oberstabsgefreiten befördert.
Alexander Pangsy wurde zum Oberstabsgefreiten befördert.
Die Roadrunner Redaktion wünscht
den Beförderten
weiterhin viel Soldatenglück.
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BALLOON INVITATIONAL IN ALAMOGORDO – EIN BUNTES EREIGNIS
Am Samstag dem 21. und Sonntag dem 22. September fand zum 22ten mal
das jährliche White Sands Balloon Invitational (WSBI) statt. Geplant war der
Start von mehr als 50 Heißluftballons in White Sands und im Ballon Park in
der LaVelle Road. Leider machten die Wetterverhältnisse dem Veranstalter
teilweise einen Strich durch die Rechnung.
Viele Schaulustige reihten sich am Samstagmorgen, bereits vor Sonnenaufgang, geduldig in die Autoschlange Richtung White Sands National Monument
ein. Die Kameras griffbereit, beobachteten die Zuschauer den Himmel über
White Sands. Aufkommende starke Winde und ein wolkenverhangener Himmel machten einen Start der Heißluftballons jedoch zu gefährlich, sodass sich
die Verantwortlichen zur Absage entschlossen. Alle Hoffnungen ruhten nun
auf dem Sonntagmorgen und wurden nicht enttäuscht.
Fast zeitgleich mit der Sonne, die über die Berge kletterte, schwebten rund 50
Heißluftballons majestätisch in den strahlend blauen Himmel Alamogordos.
Ballons in Form eines überdimensionalen Flugzeuges, des allseits bekannten
Smokey Bears und vielen weiteren Formen und Farben „fuhren“ fast zeitgleich, um den Jargon der Ballonisten zu gebrauchen, in den wolkenlosen
Himmel davon. Rund 1000 Zuschauer verfolgten trotz früher Morgenstunden
gespannt dieses Ereignis, um sich anschließend an den aufgebauten Verkaufsständen zu stärken. Nach dem missglückten Start am Samstag, zeigte
sich der Vorsitzende des WSBI, Ed Brabson, angesichts der spektakulären
Kulisse, sichtlich erfreut. Bedenkt man, dass Planung und Vorbereitungen dieses Balloon Invitationals bereits Wochen vorher mit viel Engagement und Mühe begannen, versteht man durchaus die Freude der Veranstalter. Auch für
das nächste Jahr ist diese Veranstaltung wieder in ähnlicher Form geplant und
es lohnt sich, nicht nur für Fotobegeisterte, früh aufzustehen – auch am Wochenende.
Text und Foto: OStFw Frank Schlawin
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UNFALLHELFER: BRAVO, GUT GEMACHT!
Am 10. September leisteten fünf unserer Soldaten Erste Hilfe nach einem Verkehrsunfall. Gegen 16.30 Uhr kam ein Pick-up nach der Brücke hinter dem
Maingate in Fahrtrichtung Alamogordo von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug
überschlug sich laut Augenzeugen mehrfach und blieb auf der links neben der
Strasse befindlichen Freifläche liegen.
Hauptfeldwebel Ingo Dittberner (Stab Ausbildungsgruppe) brachte sein Fahrzeug zum Stehen und eilte mit Kameraden der Instandsetzungsstaffel, Hauptfeldwebel Marco Endhart, den Oberfeldwebeln David Stotz und Patrick Saul
sowie Stabsunteroffizier Johann Grünemaier zur Hilfe. Durch die heraus gefallene Scheibe der Fahrertür waren zwei augenscheinlich nur leicht verletzte
Personen zu sehen, eine amerikanische Fahrerin und ein Amerikaner auf dem
Beifahrersitz. Glücklicherweise waren beide angeschnallt, standen zwar unter
Schock, waren aber ansprechbar.
Während zeitgleich ein amerikanischer Soldat einen Notruf absetzte, organisierten sich unsere Männer kurz und begannen mit der Bergung des Beifahrers durch die Beifahrertür. Dabei war Geruch von ausfließendem Benzin
wahrzunehmen, was das Retten beschleunigte. Glücklicherweise fing der Wagen aber kein Feuer. Als beide Personen aus dem Fahrzeug geborgen waren,
trafen auch schon die erste Rettungskräfte und Polizei ein.
Die Bereitschaft zur Hilfe und das selbstlose Handeln aller Beteiligten, Zivilisten und Soldaten beider Nationen ist beispielgebend.
Auf der Brücke hinter dem Maingate sollte, besonders bei Nässe, vorsichtig gefahren
werden.
Text: -abgFoto: -ga-9-
AUSGEROLLT ODER NICHT DABEI - SASPF IN DEN USA
„Die Führung des Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe hat die
klare Erwartung an alle Mitarbeiter, sich auf SASPF einzulassen, denn die
Einführung SASPF ist alternativlos“, deutliche Worte des S3 Stabsoffizier der
Technischen Gruppe, Oberstleutnant Stephan Heger, zu Beginn der Ersteinweisung seines Personals in SASPF.
Anfang Juli begann die heiße Phase des Rollouts der logistischen Anteile
SASPF in den Dienststellen der Luftwaffe in den USA, was nicht nur der Außentemperatur von 40°C geschuldet war. In fünf Wochen wurden insgesamt
190 Nutzer der Standorte El Paso und Holloman in 17 Durchgängen durch
das erfahrene Personal des Einführungsmanagements SASPF Lw des Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe und mit Unterstützung durch Lehrpersonal der Logistikschule der Bundeswehr sowie der beiden Technischen
Schulen der Luftwaffe mit dem nötigen Rüstzeug für ihre zukünftige Tätigkeit
unter SASPF ausgestattet.
Naturgemäß fällt es nicht jedem einfach, sich auf ein neues Verfahren einzulassen und sich von wohlbekannten und liebgewonnenen Pfaden zu verabschieden. Das alte Verfahren oder auch die sogenannten Systeme in Nutzung
(kurz SinN) liefen in der Wahrnehmung der jetzigen Nutzer doch prima und
überhaupt: „Never change a winning team!“. Doch mit Fortschreiten der Einweisung wurde jedem bewusst, dass SASPF vielleicht nicht alles besser und
einfacher macht, aber deutlich breiter aufgestellt ist und viele kleine SoftwareInsellösungen zu einem Festland integrativ zusammenfügt. SASPF ist nicht
nur eine Änderung der Software, sondern man muss sich auch Gedanken
über die Betriebsabläufe in der Dienststelle machen. Die Technik und die Materialbewirtschaftung rücken deutlich enger zusammen, da sie sich im gleichen System bewegen und ablauftechnisch viel enger verzahnt werden.
Nicht alle Skeptiker konnten in der theoretischen Einweisung überzeugt werden und verlangten zu Recht, dass SASPF den Beweis in der Praxis antrete.
Zwar ist SASPF mittlerweile in vielen Dienststellen der Luftwaffe ausgerollt,
aber der eigene Verband ist doch immer etwas Besonderes, vor allem wenn
sich dieser auch noch im Ausland befindet. Insgesamt wurden die Einweisungen im Durchschnitt mit der Note 1,5 bewertet und belohnten die Ausbilder für
ihr Engagement, dass sie ohne der im Inland üblichen Unterstützung der BWI
auf die Beine stellten.
Der Praxistest folgte im Anschluss der Produktivsetzung am 05. August, dem
„point of no return“. Jetzt musste sich zeigen, ob die ganzen Vorbereitungen,
Schulungen und Datenaufbereitungen der Dienststellen unter alleiniger Federführung des Einführungsmanagements SASPF Lw erfolgreich waren. Dieser
Termin wurde mit Spannung erwartet und war dann doch unspektakulärer als
manch einer sich vorgestellt hatte.
Der SASPF-Motor wurde gestartet und in der Tat lief er nicht gleich so rund
und kam an der einen oder anderen Stelle doch ins Stottern. Schon fühlten
sich einige Skeptiker bestätigt und sahen den prophezeiten Untergang nahe.
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Den Unterstützern und
SASPF-Experten
des
Einführungsmanagements SASPF wie auch
aus den bereits ausgerollten Dienststellen AG
51, FlaRakG 1 und JG
73 brachte das aber
nicht aus der Ruhe und
trotz der hohen Außentemperatur
nicht
in
Schweiß. „Dies ist am Anfang ganz normal“, wusste Hauptmann Jan Philipp
Krawczyk der Materialbewirtschaftungsexperte aus Köln zu beruhigen, „aber
dafür ist ja auch die jetzige dreiwöchige Stabilisierungsphase da, in der wir die
Dienststelle vor Ort unterstützen.“ Gemeinsam mit den Neunutzern wurde die
ein oder andere Stellschraube im System nachjustiert und das Motorgeräusch
wurde schnell ruhiger und ausgeglichener. Dabei konnte man in bewährter
Weise auf die Experten des BAIINBw und der Nutzungsorganisation im Kdo
Lw in Deutschland zurückgreifen, wobei allerdings die Zeitverschiebung von
acht Stunden berücksichtigt werden musste. Nachdem dann die ersten erfolgreichen Buchungen durchgeführt werden konnten und sich das Erlernte in der
Praxis bewährte, erkannten auch die Skeptiker, die sich anfangs noch durch
zum Teil mühsame Nacharbeiten bei der Datenübernahme bestätigt fühlten,
die Vorteile ihres neuen logistischen Handwerkszeugs in SASPF.
Durch das hohe Engagement des betroffenen Personals in El Paso und Holloman konnte sehr früh damit begonnen werden, Arbeitsabläufe zwischen Materialbewirtschaftung und Technik zu etablieren, um der engeren Verzahnung
dieser beiden Bereiche gerecht zu werden. Dazu war es sehr wichtig, dass
das Schlüsselpersonal während der Stabilisierungsphase präsent war und ihren Verantwortungsbereich den SASPF-Prozessen anpasste. Sicherlich wird
nach der Stabilisierungsphase noch das ein oder andere Störgeräusch beim
Lauf des SASPF-Motors hörbar sein, aber auch dann steht den Dienststellen
weiterhin die Unterstützung der Bereiche Nutzungsorganisation SASPF und
Einführungsmanagement SASPF der Luftwaffe mit Experten zur Verfügung.
Nach Ende der dreiwöchigen Stabilisierungsphase konnten die Unterstützer
und Experten am Flughafen El Paso beruhigt in ihr Flugzeug Richtung Heimat
steigen. Die Luftwaffendienststellen können ihre logistischen Tätigkeiten sicher durchführen und haben ihre Betriebsabläufe den SASPF-Prozessen angepasst.
Nach insgesamt acht Wochen in den USA kann das Einführungsmanagement
SASPF Lw zu Recht behaupten, dass der erste und einzige Rollout, der vollumfänglich durch die Luftwaffe mit Unterstützung aus Dienststellen der Bundeswehr durchgeführt wurde, ein voller Erfolg war und ein weiterer wichtiger
Schritt in Richtung Zukunft getan wurde. SASPF ist alternativlos – nicht nur in
den USA!
Text: Oberstlt Rainer Lammers
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EIN BESONDERES „TEAM LUFTWAFFE“ ERLEBNIS
Am 5. September startete ich mit vier Kameraden von Holloman zu einem Reparaturkommando nach Portsmouth in der Nähe von Boston. Dort waren zwei
Büchelaner TORNADOs mit Triebwerkproblemen auf der Verlegung von
Deutschland in die USA zwischengelandet. Für einen erfahrenen Techniker
nichts Besonderes. Was uns aber dann geboten wurde überraschte mich
sehr. Daher möchte ich dieses „Rep.- Kommando“ besonders hervorheben.
In Portsmouth warteten schon die TORNADO Crews. Vor Ort standen bereit:
ein Van, der uns von den Amerikanern zur uneingeschränkten Verfügung bereit gestellt wurde; ein Lichtmast, zur Ausleuchtung der Luftfahrzeuge; Hebebühnen, um gefahrenfrei die Luftfahrzeuge betreten zu können; ein Gabelstapler, mit Fahrer in ständiger Bereitschaft, um unser Material von A nach B
zu transportieren, zudem stand auch schon das Material für den Klimatechniker bereit, damit die Behälter für den Flüssigsauerstoff befüllt werden konnte.
Lange Rede kurzer Sinn, wir mussten uns um absolut gar nichts kümmern.
Die zwei Besatzungen hatten an alles gedacht und im Voraus für alles gesorgt. Somit war es uns möglich, uns rein auf das Reparieren der TORNADOs
zu konzentrieren. Bereits eine Stunde nach Ankunft war die erste, kleinere Beanstandung behoben. Die TORNADO Besatzungen waren ständig vor Ort und
unterstützten uns in allen Belangen. Am zweiten TORNADO war eine etwas
aufwändigere Störbehebung notwendig, aber auch dort lief alles wie am
Schnürchen! Die Störung wurde schnell lokalisiert; das richtige Ersatzmaterial
war auch vorhanden. Dies ist auch den präzisen Fehlerbeschreibungen der
Crews zu verdanken, die wir uns vorab schon telefonisch eingeholt hatten.
Um 22.00 Uhr beschlossen wir zu unterbrechen und die restlichen Arbeiten
am nächsten Morgen zu erledigen. Das Werkzeug und Material wurde kontrolliert wieder verpackt. Uns packte der Hunger, aber darüber mussten wir uns
auch keine Gedanken machen. Am Grillplatz standen vier Piloten am Grill und
bereiteten uns Hamburger zu, die übrigens sehr gut waren. Zu guter Letzt gab
es dann noch ein schönes kühles Feierabendbier! Am nächsten Tag wurden
die restlichen Arbeiten durchgeführt und vier Stunden vor dem geplanten
Take-Off, waren beide Luftfahrzeuge technisch klar. Ein defektes Triebwerksteuergerät führte zwar zu einem erneuten Abstellen (Groundabort, GA)
und zerstörte ein wenig den guten Schnitt, aber auch das konnte innerhalb
von einer Stunde wieder behoben werden. Beide Luftfahrzeuge landeten noch
am selben Tag sicher auf der Nellis AFB in Las Vegas.
Auf diesem Weg möchte ich mich in aller Form für die hervorragende Unterstützung und für die spitzenmäßigen Vorbereitungsmaßnahmen der Crews
bedanken! Das habe ich in dieser Art und Weise noch nicht erlebt! Das war für
mich ein absolutes „Team Luftwaffe“ Erlebnis. Ohne die Unterstützung von
amerikanischer Seite, die uns in diesen zwei Tagen zu jeder Zeit und absolut
unbürokratisch zur Seite standen, wäre es in dieser Form auch nicht möglich
gewesen. So bleibt mir nur noch eins zu sagen: “Danke, das hat verdammt
viel Spaß gemacht, und war hoch motivierend!“ Es ist mir ein persönliches Anliegen, einen besonderen Dank an die Besatzungen weiterzugeben.
HptFw Sven Schindler
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O’ZAPFT IS, AWESOME IS!
Erstes Oktoberfest in der Stadt Alamogordo – Jeans meets Lederhosen
Erstmalig wurde das Oktoberfest des Fliegerischen Ausbildungszentrums der
Luftwaffe (FlgAusbZLw) mitten in der Patenstadt Alamogordo in einem riesigen Festzelt am Wochenende des 13. und 14. Septembers gefeiert. Das 17.
Mal seit Bestehen der Ausbildungseinrichtung war nach Bekunden der Stadtverwaltung das größte Volksfest und sicherlich sowohl kultureller als auch kulinarischer Höhepunkt. „Nach nur zwei Tagen wünschte ich mir, das Fest würde
länger dauern", resümierte eine strahlende Bürgermeisterin Susie Galea.
Zusammen mit der Stadtrepräsentantin und Colonel Andrew
Croft, Wing Commander 49th
Wing, eröffnete Oberst Armin
Havenith mit dem zum Fassanstich traditionellen Ausruf
„O’zapft is!“. Im Laufe des Festes wurde dies oft durch die
amerikanischen Gäste mit einem „awesome is“, übersetzt
soviel wie genial ist’s, erwidert.
An beiden Tagen drängten sich
über 6200 Besucher auf dem
Baseballrasen des Griggs Sportgeländes, feierten ausgelassen und lobten immer wieder das als „original German“ angekündigte Event.
Irgendwer im Festkommitee um den Projektoffizier Oberleutnant Sven Jesse
muss das aber zu wörtlich genommen haben, doch für die Regenwolken des
original deutschen Wetters wollte letztendlich keiner die Verantwortung übernehmen. Fast wäre die Veranstaltung sprichwörtlich ins Wasser gefallen, denn
für die neumexikanische Wüste unüblich, hatte es vier Tage lang ununterbrochen geregnet. Der Aufbau entwickelte sich eher zur Schlamm- als zur Materialschlacht, aber mit viel soldatischem Improvisationsgeschick, zentnerweise
Stroh und Spanplatten gelang es dennoch, die Rasenflächen begehbar zu halten.
Ein Erfolg, nicht nur in Zahlen gemessen
„Ich bezeichne das Oktoberfest schon als Erfolg,
allein wenn ich sehe, wie viele Menschen aus
Alamogordo und den umliegenden Orten gekommen sind“, sagte Bürgermeisterin Susie Galea.
Sie zeigte sich beeindruckt vom Organisationsvermögen der Deutschen, „die Deutsche Luftwaffe hat sehr gut mit meiner Stadtverwaltung
und den Sicherheitsbehörden zusammengearbeitet, um dieses Fest erstmalig in der Stadt zu
organisieren“.
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Noch vor der aus der Heimat angereisten „Bavarian Brass Band“ mit ihren
Peitschen schwingenden „Goaß’lschnalzern“ und der German Air Force
Schuhplattler aus Fort Bliss, stand dieses Jahr das „original German food“
ganz hoch auf der Beliebtheitsskala. Für das leibliche Wohl sorgten unter Leitung von Stabskapitänleutnant Michael Winkler drei professionelle Köche der
Logistikschule der Bundeswehr.
Zu einem großen Volksfest gehören natürlich auch Statistiken: Gegen den
Hunger hatte das Küchenteam für beide Tage 2200 Pfund Schnitzel, 2000
Pfund Leberkäs’, 14000 Bratwürste und gleiche Anzahl Brötchen, 9000 vor Ort
frisch gebackene Bretz’n sowie 330 Pfund Spätzle und massenhaft Sauerkraut vorbereitet. Der wohltätige Verein „German helping hands“ verkaufte
über 55 Kuchen, zudem selbstgebrannte Mandeln und Unmengen Zuckerwatte. Das extra aus München angelieferte Paulaner Oktoberfestbier fand mit
über 200 Fässern reißenden Absatz. Das schon vorbereitete aber übriggebliebene Essen wurde am folgenden Tag als Spende im Altenpflegeheim „Betty
Dare“ gekocht und an dankbare Mitmenschen ausgegeben.
Ein Event für alle, von allen
Das Oktoberfest war auch ein Event für die ganze Familie. Hüpfburgen, Hau
den Lukas, Kinderschminken und das open-air Kino „FunFlics“ am Samstagabend rundeten das Programm ab. Ob nun Amerikaner oder Deutsche, das
Echo war überwältigend, sowohl mündlich als auch schriftlich. Ron Cox
schrieb: „We had an awesome time at the fest. Food and beer were great and
the hospitality was fantastic.” Selbst gebürtige Bayern gestanden unumwunden zu: “Supa schee is. Fast wia dahoam.“
Als nach der Aftershowparty am Sonntagmorgen aufgeräumt wurde, ging es
nach dem Motto „viele Hände, schnelles Ende“ zur Sache. Als Oberst Havenith zur tatkräftigen Mithilfe zum Festplatz kam, begrüßte ihn ein Bierbänke
tragender Techniker mit den Worten: „Schon gehört, Herr Oberst, vierzehn
einsatzklare Maschinen für Montag!“ Nach der Kür ist eben manchmal vor der
Pflicht.
Die bevorstehende Verlegung des FlgAusbZLw nach Idaho zum Abschluss
des Waffenlehrerlehrgangs (FWIC) ließ eine Veranstaltung wie die Jahre zuvor im Instandsetzungshangar der Holloman Air Force Base nicht zu. Um das
als Dankeschön für die heimische Bevölkerung gedachte, beliebte Oktoberfest
nicht ausfallen zu lassen, kamen die Organisatoren auf die kühne und kreative
Idee, den Ort des Geschehens einfach näher an die Gäste zu verlegen. Die
positive Resonanz bestätigt in jedem Falle das Engagement aller Beteiligten.
Kommandeur Havenith lobte sein ganzes Team: „Ein herausragendes Fest,
mit dem alle Beteiligten ein Stück Geschichte Alamogordos geschrieben haben“, gleichzeitig stellt er klar, dass dies nur eine einzigartige Teamleistung
möglich gemacht habe „und alle mit einschließt, die den normalen Dienst- und
Flugbetrieb aufrechterhalten haben.“
Text: -abgFotos: Caroline Brünn, -ga-15-
Fotos: Caroline und Dennis Brünn, -ga-
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WIRKLICH ALLE HATTEN ETWAS VOM OKTOBERFEST
Das umgestaltete und an einen neuen Ort verlegte Oktoberfest war wieder eine rundum gelungene Veranstaltung. Viele Besucher erfreuten sich an Musik,
Bier, Wein und anderen kulinarischen Köstlichkeiten.
Wie viele aus eigener Erfahrung wissen, bleiben bei Feiern immer ein paar
Reste übrig. So auch auf unserem Oktoberfest. Am Montag nach dem Abbau
des Festzeltes durften wir Leberkäse, Schnitzel, Backwaren und Bratwürste in
Empfang nehmen. Die Lebensmittel wurden auf dem direkten Weg an unterschiedliche Suppenküchen hier in Alamogordo verteilt.
Sämtliche Backwaren (Brötchen) haben wir direkt weitergeleitet, da die Kapazität der Kühltruhen schnell erschöpft war. So haben Vera Marks und Britta Strauß
zum Beispiel Brötchen direkt zum Altersheim und in
Kirchengemeinden gebracht, mein Sohn Marc ist die
Kindergärten abgefahren und hat den Obdachlosen
am Walmart und diversen anderen Plätzen die Brötchen direkt “in die Hand” gegeben. Die Resonanz war
überwältigend, die Menschen waren unvorstellbar
dankbar.
Gleich am darauffolgenden Mittwoch haben Britta Strauß, Vera Marks, Monika
Havenith, Judith Zinser und ich das erste
Spendenessen für Bedürftige in der
Soupkitchen gekocht. Es gab Leberkäse
mit Spätzle und Sauerkraut. Wir haben
über 60 Essen ausgegeben und viel Lob
erhalten, die Menschen dort haben das
Essen geliebt. Da wir das Essen immer
ein wenig “strecken”, aus Bratwürstchen
bereiten wir Wurstgulasch, können wir bis
Anfang Dezember jeden Mittwoch von Lebensmittelspenden in der Soupkitchen kochen.
Im Namen der Soupkitchen in Alamogordo sowie diverser Kindergärten, Altenheime und Obdachloser möchte ich mich herzlich bedanken. Durch diese Lebensmittelspende haben wir wieder ein Stück dazu beigetragen, dass es zumindest mittwochs in Alamogordo weniger hungernde Menschen gibt. Die
Menschen, die zu uns in die Soupkitchen kommen, genießen eine Stunde bei
gutem Essen und in netter Gesellschaft. Diese Stunde lässt sie ihren Kummer
vergessen und gibt ihnen das Gefühl, dazu zu gehören.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!
Petra Weidenbacher
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IRONMAN 70.3 World Championship
Aus etwa 90.000 Teilnehmern der 60 IRONMAN 70.3 Rennen weltweit, hatten
sich etwas mehr als 2400 Triathleten für die Weltmeisterschaft am 8. September in Las Vegas, Nevada, qualifizieren können. Unter den 536 teilnehmenden
deutschen Triathleten befand sich auch einer der Hollomäner. Hauptfeldwebel
Jan Grande hatte sich drei Monate vorher in Lubbock, Texas, einen der begehrten Startplätze sichern können. Nach drei Wochen Urlaub und einigen
ausgefallenen Trainingseinheiten wurde das Ziel seines Chefs („vielleicht
wachsen Sie ja über sich hinaus und werden Weltmeister“) von Jan etwas angepasst:
nicht Letzter werden
das Schwimmen ohne Neo(prenanzug) überleben
nicht vom Besenwagen aufgesammelt werden
das Rennen genießen
und vor allem nicht Letzter werden
Zu dieser Jahreszeit sind 40
Grad im Schatten in Las Vegas ganz normal und so
wurde der Lake Mead als
Ort zur Vorbereitung auf den
Wettkampf gewählt. Die ersten Trainingseinheiten vor
Ort fühlten sich dann auch
an, als steckte man beim
Radfahren und Laufen mit
dem Kopf in einem Backofen
der auf Umluft gestellt ist.
Auch das Wasser des Lake
Mead brachte mit 32 Grad
keine wirkliche Abkühlung.
Nur im Hotel konnte der Körper wieder auf Normaltemperatur gebracht werden. Diese Taktik verfolgten auch die beiden deutschen Profis Sebastian
Kienle und Jan Frodeno. Wie alle Triathleten waren der Vorjahressieger Kienle und der Olympiasieger Frodeno Könner im Tiefstapeln. Kienle fühlte sich
nach einer Erkältung erst seit zwei Wochen wieder fit und wusste deshalb
nicht so genau, wo er denn stehe und Frodeno klagte über Probleme der
Achillessehne. Leider waren die Probleme bei Frodeno tatsächlich so stark,
dass er später im Wettkampf, beim Laufen an 3. Stelle liegend, aufgeben
musste.
Das ungewöhnlich feuchte Wetter in diesem Jahr erreichte dann am Wettkampftag auch Las Vegas und es regnete zum Start des Rennens. Für die
Athleten war das eher von Vorteil, da die Temperaturen durch den Regen
über Nacht etwas gesunken waren.
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Das Wasser hatte allerdings immer noch 30 Grad und so musste ohne Neopren geschwommen werden, was für Jan den Abstand zu den guten
Schwimmern noch vergrößerte. Er hatte deshalb auch keine Mühe sein Rad in
der Wechselzone zu finden, denn viele der Triathleten hatten das Schwimmen
vor ihm beendet. Mit dem Ziel im Kopf, nicht Letzter zuwerden, ging es dann
auf die Radstrecke.
Die erste Stunde war eher mit Aquabiking vergleichbar, aber zumindest konnte sich keiner über mangelnde Flüssigkeitszufuhr beschweren. Immer wieder
bildeten sich trotz Windschattenverbot große Gruppen, welche durch die Offiziellen mit Zeitstrafen für alle in der Gruppe befindlichen geahndet wurden. Im
nächsten Penalty Zelt traf sich die Gruppe dann wieder und natürlich konnte
keiner verstehen warum gerade er jetzt vier Minuten absitzen musste.
Die Regel schreibt vier Radlängen (7 Meter) zum Vordermann vor. Falls man
überholen will oder überholt wird, muss man innerhalb von 20 sec diesen Abstand wieder herstellen. In der zweiten Wechselzone angekommen, befand
Jan sich etwa in der Mitte des Hauptfeldes, was ihn seinem Ziel, nicht Letzter
zu werden, schon ein gutes Stück näher brachte. Auf der Laufstrecke fand
dann endlich die Sonne einen Weg durch die Wolken und schnell verwandelte
sich der Kurs in eine finnische Sauna. Drei Runden mit jeweils 100 Höhenmeter waren bis zum Ziel zurückzulegen. Im Ziel hatte der alte und neue Weltmeister Sebastian Kienle mehr als 90 Minuten Vorsprung auf Jan herausgeschwommen, gefahren und gelaufen. Jan ist natürlich nicht Letzter geworden,
sondern konnte seine Position in der Mitte des Hauptfeldes behaupten.
Viele Teilnehmer versuchen, ihren Lebensunterhalt mit Triathlon zu verdienen.
Bei den ersten 200 ist das durch Sponsoren und Preisgelder auch sehr gut
möglich.
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Um dort aber mitspielen zu können, muss man etwa 40-60 Stunden in der
Woche trainieren. Ein harter Job, zumal die Erfolge bis spätestens zum 40.
Lebensjahr eingefahren sein müssen, denn dann drückt schon wieder die
nächste Generation nach. Für Misserfolge, Verletzungen, oder andere Unwägbarkeiten gibt es natürlich kein Geld. Gut, wer da einen Job hat mit dem alle
Grundbedürfnisse abgedeckt sind, einen verständnisvollen Chef und dann
noch etwas Zeit fürs Training bleibt. In dem Sinne, „Chef, ich bin dann mal
beim Training“.
Sporttermine rund um Holloman:
05.10. 2013
13.10. 2013
20.10. 2013
26.10. 2013
26/27.10.13
31.10. 2013
02.11. 2013
03.11. 2013
04.11. 2013
Holloman Base Triathlon
Domenici Fitness Center
Trans Mountain Challenge El Paso
raceadventuresunlimited.com
Duke City Marathon Albuquerque
dukecitymarathon.com
AlamoShape Sunset Run
alamoshape.com
Day of the Tread Albuquerque
dayofthetread.com
Day of the Dead - Day 1 - El Paso/TX
mainlymarathons.com
Day of the Dead - Day 2 – Willcox/AZ
mainlymarathons.com
Day of the Dead - Day 3 - Las Cruces/NM
mainlymarathons.com
Day 4 – El Marathon del Rio Grande
mainlymarathons.com
Text und Fotos: HptFw Jan Grande
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TEAM HOLLOMAN SPIELT BEIM DEFENDERS CUP
Der Defenders Cup ist ein großes Fußballturnier der US Air Force und wird jedes Jahr in San Antonio ausgetragen. Die besten Air Force Teams aus ganz
Amerika messen sich dort im fairen Kampf, um letztendlich die Fußballhoheit
auf dem Kontinent zu erstreiten.
Bereits im letzten Jahr nahm eine deutsche Fußballmannschaft an diesem
Event teil, leider nur mit mäßigem Erfolg. Ziel für dieses Jahr war aus gemachten Fehlern zu lernen und aus den starken Einzelpersönlichkeiten ein eingespieltes Team zu schweißen.
Leider fanden wir für dieses Jahr wieder nicht genug qualifizierte und motivierte deutsche Spieler, die bereit waren, diese Strapazen auf sich zu nehmen.
Somit entschlossen wir uns, ein Team mit unseren amerikanischen Freunden
der Holloman Air Force Base (AFB) zusammenzustellen. Zum Anfang der Vorbereitung gab es ein Auswahltraining in dem vierzig Spieler vertreten waren.
In drei Trainingseinheiten hatte sich schnell herauskristallisiert, dass alle sieben deutsche und
zwölf amerikanische Spieler das neue Team Holloman bilden würden. Es folgten zehn nervenaufreibende Wochen mit sehr vielen Trainingseinheiten, in denen stetig eine Steigerung zu erkennen
war, so dass wir selbstsicher zu einem anstrengenden Wochenende nach San Antonio aufbrachen.
Nach der langen Anreise, hatten wir Glück, dass
wir unser erstes Spiel erst am Folgetag bestreiten
mussten. Unser erster Gegner war die Mc Connell
AFB aus Kansas.
Das Spiel begann recht flott. Nach gefühlten dreißig Sekunden lagen wir auch schon mit 0:1 zurück. Der Schock saß erst einmal tief und es dauerte fünf Minuten bis wir uns erholten. Dann aber
begannen wir guten Fußball zu spielen. In der
sechsten Minute erzielten wir den Ausgleich. Danach war es als ob die ersten
fünf Minuten nie da gewesen wären. Es spielte nur noch ein Team und das
war das Team Holloman. In der elften Minute fiel auch schon der verdiente
Führungstreffer. In der zweiten Halbzeit kamen noch der dritte und vierte Treffer hinzu. Somit stand das Endergebnis mit 4:1 für unser Team fest. Im Großen und Ganzen ein verdienter Sieg.
Am Samstag war unser erster Gegner die Hill AFB. Die Partie begann wie unser erstes Spiel am Freitag aufgehört hatte. Wir waren erdrückend überlegen,
aber spielten uns keine Torchancen heraus. Nach der zwölften Minute gelang
uns endlich der verdiente Führungstreffer durch eine gute Einzelaktion. Das
war auch schon der Endstand in einer sehr verfahrenen Partie.
Den zweiten Gegner an diesem Tag, die Moody AFB aus Georgia, wollten wir
unbedingt bezwingen, um als erster in unserer Gruppe weiter zu kommen.
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Die besten vier Mannschaften von den sieben Gruppen hätten jeweils ein Freilos gehabt, also eine kurze Erholungsphase, die man bei Temperaturen um
die 40 °C gut und gerne hätte gebrauchen können. Bei der starken Hitze ging
das Fußballspielen doch sehr an die Substanz jedes einzelnen Spielers im
Team und jeder freute sich über eine Pause.
Das Spiel gegen Moody AFB begann sehr hitzig. Nach zehn Minuten hätte es
schon 5:0 für uns stehen können. Die Partie plätscherte jedoch nur so vor sich
hin und es gelang uns nicht, ein Tor zu schießen,. Daher endete das Spiel 0:0.
Wir wurden zwar Gruppen-Erster, verspielten aber nur leider damit unsere
Chancen auf ein Freilos.
Der nächste Gegner am frühen Sonntagmorgen sollte die Offutt AFB aus Nebraska sein. In diesem Spiel ging es um das Erreichen des Viertelfinales. Die
Partie startete in den ersten fünfzehn Minuten mit einem „Schussfestival“ auf
das gegnerische Tor. Als es nach sechzig Minuten und gezählten 25:1 Torschüssen unsererseits, zu keinem Tor gereicht hatte, kam es wie es kommen
musste. Wir verloren das Elfmeterschießen mit
4:5. Leider war es uns nicht gelungen, verglichen
mit Deutschland, als Landesligist gegen ein Kreisklasse-Team zu gewinnen. Zwar war die Enttäuschung groß, doch wir nahmen es sportlich, wussten wir doch, dass ein gutes Team auch nach Niederlagen stets wieder aufsteht und daran reift.
Trotzdem war es schade, dass ein Team wie unseres, welches zu den besten des Turniers gezählt hatte, so früh ausscheiden musste.
Abschließend möchte ich sagen: Ich bin stolz darauf, wie wir als Team gekämpft haben, stolz auf
jeden einzelnen Spieler und die Kameradschaft im
Team!
All das macht mir Hoffnung, auch im nächsten
Jahr wieder mit einem super Team mit von der
Partie zu sein. Defenders Cup wir kommen wieder!
Wer neu in Holloman ist und Interesse an Fußball hat, kann sich jederzeit bei
mir erkundigen, wann und wo Fußballtraining ist. Der Trainingsbetrieb ist momentan wegen Kommandophase und der Basemeisterschaft eingestellt, wird
aber danach wieder aufgenommen
Hier unser Terminplan für das Jahr 2014
Geplant sind für das nächste Jahr vier Termine wie folgt:
Im Januar der Copper Cup in Phoenix, Arizona.
In dem Zeitraum um den April und Mai herum, der Copa de Campeones Cup
in El Paso, Texas.
Ende August wieder der Defenders Cup in San Antonio, Texas.
Zu guter letzt das Fall-ClassicTurnier in Albuquerque in New Mexiko.
Text und Fotos: OFw Marc Grund
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POW/MIA 24 STUNDEN LAUF
Zum Gedenken und zu Ehren amerikanischer Kriegsgefangener und Vermisster im Kampfeinsatz wurde vom 19. bis zum 20. September ein 24 Stunden
Lauf veranstaltet und eine Mahnwache vor der Gedenkstätte auf der Holloman
Air Force Base gestellt. Die schwarz-weiße POW/MIA-Flagge, eine Abkürzung
für „Prisoners of War/Missing in Action“, hängt unter anderem in der Shifting
Sands Dining Facility hier auf der Holloman Air Force Base.
Die einzige „Regel“ des Laufes war, dass die Flagge für 24 Stunden in ständiger Bewegung sein musste. Somit war es auch erlaubt zu gehen oder zu spazieren. Diese langsamen Optionen fielen natürlich aus, als vier unserer Marathonläufer des FlgAusbZLw die Flagge am 19. September um 12.30 Uhr von
einer amerikanischen Laufgruppe übernahmen. Hauptmann Ronnie Hoppe,
Hauptfeldwebel Eduard Fackelmann, Hauptfeldwebel Tomas Forsmann und
Oberfeldwebel Hans Faff liefen eine Stunde innerhalb der Holloman AFB und
steuerten so einen deutschen Beitrag zu diesem Gedächtnislauf bei.
Einen ausführlichen Artikel zu POW/MIA finden Sie auf Seite 7 der Ausgabe
März 2012.
Text und Foto: -ga-24-
HERZLICH WILLKOMMEN, EINFACH SPITZE, DASS IHR DA SEID!
Endlich war es soweit! Unsere neuen Erstklässler
Lilly-Sophie Brombelka, Dean Fischer, Lorenz Forsmann, Leonie Gaide, Florian Huber, Sebastian Kayka, Liam Kerkojus, Leonie Liedtke, Carmen Maier,
Alexander Marzoll, Leon Marzoll, Elia Neufang, Lukas Pauli, Gabriel Walker,
Karsten Wronkowitz und Robin Zamlien
wurden am Mittwoch, dem 21. August 2013 feierlich in der Deutschen Schule
aufgenommen. Ein wenig aufgeregt saßen sie zum ersten Mal mit ihren farbenprächtigen Schultüten in der Sporthalle auf den Bänken und lauschten
dem bunten Programm, gestaltet von den Zweit-, Dritt- und Viertklässlern den
Ansprachen mit persönlichen Worten des neuen Schulleiters Torsten Reinecke sowie der Grundschulkoordinatorin Iris Hirt-Filipowsky. So legte sich
dann auch langsam die Aufregung, denn den Kindern wurde glaubhaft versichert, dass trotz unterschiedlicher Einstiegsvoraussetzungen in der Schule,
sie doch mit viel Spaß durchs Lernen begleitet werden und jeder Einzelne mit
seinen Begabungen zum Lernen aller beitragen kann. Mit dem symbolischen
Durchschreiten durch den Rosenbogen waren sie offiziell in der Schule aufgenommen und durften im Anschluss an die Feier ihre erste Unterrichtsstunde
mit ihrer Klassenlehrerin Frau Thompson bestreiten. Die Eltern wurden parallel dazu vom Förderverein der DSA zum gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen eingeladen.
Am darauf folgenden Montag besiegelte ein besinnlicher, aber auch fröhlicher
Begrüßungsgottesdienst in der Johannes der Täufer-Kirche den Eintritt in die
Schule. Militärpfarrerin Myriam Krug-Lettenmeier erarbeitete zusammen mit
den Kindern, was man so alles im Schulranzen haben sollte, um im Schulalltag die schönen, aber auch die schwereren Zeiten gut überstehen zu können.
Dabei ging sie auch auf die Gemeinschaft ein, die eine Klasse, sowie auch die
gesamte Schule darstellt und verglich diese mit einem Haus, das auf Fels gebaut ist.
Nach diesem vielversprechenden Schulstart wird es sicher fröhlich, bunt und
für alle gewinnbringend weitergehen!
Text: Iris Hirt-Filipowsky
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TIERE IN ALAMOGORDO UND UMGEBUNG:
GEMEINSAM LEBEN MIT SKORPIONEN
Mit diesem Bericht soll nicht Ihre Angst vor Skorpionen gesteigert werden,
sondern eine faszinierende Tierart etwas näher vorgestellt werden und Ihnen
zeigen, dass man sich im eigenen Garten auch ohne Pestizide gemeinsam mit
heimischen Tieren aufhalten kann.
Die weltweit 1500 Skorpionarten
stammen von vor rund 400 Millionen Jahren im Wasser lebenden Skorpionen ab, die bis zu
2,5 Meter lang waren. Zum Vergleich, die Geschichte der Dinosaurier reicht nur 200 Millionen
Jahre zurück. Heute sind alle
Skorpione terrestrial, sozusagen
auf dem Land lebend. Diese
Tiere sind mit den Spinnen verArizona Bark Skorpione unter Schwarzlicht
wandt und haben ebenfalls acht
Beine. Die bis zu 12 Skorpionaugen sind die lichtempfindsamsten Augen der
Welt. In mondscheinlosen Nächten reicht ihnen das Licht der Sterne zum Orientieren, was sie zu hervorragenden Nachtjägern macht. Mit UV Licht lassen
sich Skorpione hervorragend in der Dunkelheit beobachten. Sie fluoreszieren
hellgrün.
Alle Skorpione besitzen einen Stachel mit zwei Giftdrüsen am Ende Ihres Körpers, um die Beute mit Nervengift zu töten. Uns Menschen greifen sie damit
nicht an. Wir sind keine Beute für sie. Uns stechen die Skorpione nur zu ihrer
Verteidigung im größten Notfall.
Wovon ernähren sich Skorpione? Sie fressen Insekten, Spinnen und andere
Skorpione. Sie stecken die zerkleinerten Beutestücke in den Mund und saugen sie aus. Weltweit vertilgen Skorpione mehr als 100 Millionen Kilogramm
Insekten pro Jahr.
Welche natürlichen Feinde hat der
Skorpion?
Hierzu
zählen
Eulen,
Roadrunner, Kröten, einige Schlangenarten und Eidechsen, Coyoten, Dachse,
Waschbären, andere Skorpione, Spinnen und viele mehr.
Von den 45 im Südwesten der USA beheimateten Skorpionarten, ist der nachtaktive Arizona Bark Scorpion im Tularosa Basin am häufigsten anzutreffen.
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Nach mehreren Monaten
Trächtigkeit gebärt das Weibchen 25 bis 35 lebendige
Junge, die bis zu ihrer ersten
Häutung noch 3 Wochen bei
der Mutter bleiben. Die Lebenserwartung beträgt bis zu
6 Jahre. Obwohl alle Skorpione Einzelgänger sind, bildet
der Arizona Bark Scorpion
eine Ausnahme und verbringt
die Wintermonate in Gruppen
Babyskorpione auf dem Rücken der Mutter
bis zu 30 Exemplaren. Bark
Scorpions sind extrem widerstandsfähig, jedoch der allgemeine Glaube, dass sie überleben können, nachdem sie eingefroren waren, stimmt definitiv nicht. Dennoch wiesen Skorpione,
die nach beiden Atombombenexplosionen in der Nähe der Trinity Site auf der
White Sands Missile Range gefunden wurden, keine Schäden durch radioaktive Strahlung auf.
Der Bark Scorpion hat sich hervorragend an das Leben in der Wüste angepasst. Durch das Vorhandensein von Fettschichten unter dem Chitinpanzer
wird das Verdunsten von Wasser vermieden. Trotzdem verbringt dieser Skorpion den Tag unter Steinen, Baumrinde und Holzstämmen, aber vergräbt sich
nicht in der Erde.
Oft finden wir diese Tiere in
unseren Gärten, weil wir sie
durch das Vorhandensein von
Wasser anlocken. Der Bark
Scorpion hält sich im Gegensatz zu den meisten Skorpionen vorwiegend auf der Unterseite von Gegenständen und
Decken auf. Daher ist die Gefahr, von ihm gestochen zu
werden, etwas höher. Ein Stich
hat zwar keine fatalen Folgen,
schmerzt uns Menschen aber
bis zu 72 Stunden. Wenn
Kleinkinder durch Skorpione gestochen werden, sollte nach Aussage des
„Arizona Poison Control Centers“ vorsorglich medizinische Hilfe in Anspruch
genommen werden. Neben dem Reinigen und Kühlen der Wunde kann man
sich auch mit natürlichen Mitteln behelfen. Das Fruchtfleisch des Prickly Pear
Cactus soll zerrieben für Linderung sorgen – aber Vorsicht, auch die Früchte
haben Stacheln.
Text und Fotos: -tma-27-
e
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Auf eine zahlreiche Beteiligung freuen sich
Hans-Tilman Golde
und
Myriam Krug-Lettenmeier
Militärpfarrer
Militärpfarrerin
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NEUES AUS DEN MILITÄRISCHEN KIRCHENGEMEINDEN
KATHOLISCHE GOTTESDIENSTE IN DER JOHANNES DER TÄUFER KIRCHE
Samstag, 19.10.2013
19:00 Uhr Vorabend-Gottesdienst.
29. Sonntag im Jahreskreis
Sonntag, 20.10.2013
10:15 Uhr Ökumenischer Berggottesdienst.
09:00 Uhr Start Eingang Monte Christo Rey.
Vorausschau 2014
28.03 bis 04.04.2014
Soldatenwallfahrt nach Guadalupe / Mexico Stadt
Interessenten bitte bis Mitte November 2013 bei
PfHlf Hermann Josef Lachnit melden.
EVANGELISCHE GOTTESDIENSTE IN DER JOHANNES DER TÄUFER KIRCHE
Feeling the Gospel
08. bis 10.11.2013
Gospelrüstzeit im evangelischen Gemeindehaus.
Anmeldeschluss ist Freitag, der 25.10.2013
Weitere Informationen gibt es beim Evangelischen Militärpfarramt.
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PFARRFEST FÜR EINEN GUTEN ZWECK
Am Samstag, den 7.September, um 14.30 Uhr, eröffneten Militärpfarrer Hans
Tilman Golde und Militärpfarrerin Myriam Krug-Lettenmeier das diesjährige
Pfarrfest für beide Gemeinden der Standorte Fort Bliss und Holloman. Zuvor
wurde Gottesdienst gefeiert und die rund 100 großen und kleinen Gäste herzlich begrüßt.
Die Räumlichkeiten in und um die
Soldatenstube boten sich hervorragend für unsere Bedürfnisse zur
Durchführung unseres Pfarrfestes
an. Vielen Dank noch einmal für
die Möglichkeit der Nutzung an
den Vorstand der Heimgesellschaft.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das großartige Kaffee- u. Kuchenbuffet eröffnet. Das
Team des Montags-Cafes und
viele andere Bäckerinnen haben
leckere Kuchen gebacken und
der Andrang war groß.
Gottesdienst mal anders...
Parallel boten die Damen der Kinderkirche ein Kinderprogramm an,
lustige Spiele fanden regen Anklang. Auch ein Ratespiel war dabei, welches Kiara Fackelmann für
sich entscheiden konnte und hierfür einen Preis erhielt. Damit alle
gestärkt nach Hause gehen konnten, kam auch der große Grill der
Soldatenstube zum Einsatz. Köstliche Steaks und Bratwurst füllten
das Grillbuffet, welches ebenfalls
mit vielen Salatspenden bereichert
wurde.
… den Kindern hat es Spaß gemacht
Eine Kollekte, die im Gottesdienst gesammelt wurde, sowie der Erlös vom
Pfarrfest in einer Gesamthöhe von US$ 516,47 wird für den Abriss und Wiederaufbau eines ausgebrannten Hauses einer Familie aus Chaparral gespendet. Allen, die zum guten Gelingen des Pfarrfestes und für den guten Zweck
beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön.
Text u. Fotos: PfHlf Hermann Josef Lachnit
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