Pressespiegel 22_14 vom 24.05. bis 30.05.2014

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Pressespiegel 22_14 vom 24.05. bis 30.05.2014
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Loestrasse 60
7000 Chur
081 257 11 00
www.gr-ref.ch
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Pressespiegel 22/2014
24.5.2014 - 30.5.2014
Kontakt:
Stefan Hügli
[email protected]
Inhalt
1.
Bündner Tages- und Wochenzeitungen
mit reformierter Brille gelesen
1.1.
Tageszeitungen
1.2.
Wochenzeitungen
1.3.
Veranstaltungshinweise
2.
Blick auf überregionale Zeitungen
Neue Zürcher Zeitung, Tages-Anzeiger, Reformierte Presse, die Zeit
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
1.
Bündner Tages- und Wochenzeitungen
mit reformierter Brille gelesen
1.1.
Tageszeitungen
nd Erfolg
mit seinen
ird (da zu
e mit rot-
Monaco oder Paris, den Spielzeugen russischer Oli- nicht einfach nur ein Sieg in einem Fussballspiel.
garchen oder arabischer Scheichs. So ist sie struk- So weit wird es allerdings nicht kommen. Die Götturiert, die Nahrungskette im Fussball, die sich am ter mögen keine Revolutionen.
Kreislauf des Kapitals orientiert.Bündner
Vor dieser Saison
Tagblatt vom 24.5.2014, Seite 2.pdf
verkaufte Atletico mit Radamel Falcao seinen bes- luca Geisseler ist Sportexperte und Kolumnist.
z u m s o n n taG
«seid gewiss …»
▸ GUIDO I. TOMASCHE TT über ein hoffnungsvolles Wort Jesu
i
Ich bin bei euch alle Tage
bis zum Ende der Welt.»
Dieses hoffungsvolle Wort
Jesu, das er zu seinen Jüngern spricht,
hören wir am Ende des Evangeliums
vom kommenden Donnerstag, am
Hochfest Christi Himmelfahrt. Ja, ab
und zu hat man wirklich das Gefühl,
Jesus hätte uns ganz verlassen. Er hätte uns völlig uns selbst überlassen.
Wie sonst sollen wir all das Gottlose,
das uns täglich begegnet und uns am
Leben hindern will, auch erklären?
Doch dem ist nicht so. Mit göttlicher Vollmacht sendet Jesus seine
Jüngerinnen und Jünger in diese
Welt hinaus. Jeden auf seine Weise.
Und wer soll das heute anders sein als
Sie und ich? Das heilende Wirken in
dieser Welt, das Erheben der Stimme
gegen Ungerechtigkeit und Falschheit, das heilsame Sein unter den
Menschen – dieser Auftrag ist nicht
beschwerde
mmwertgleicheit verankert, das heisst
jede abgegebene Stimme dasselbe
icht haben soll. Niemand bestreitet
en Grundsatz ernsthaft. Volksabstimngen sind ebenfalls Ausdruck des
swillens. Das Bündner Stimmvolk hat
etzten Jahr in einer solchen Volksabmmung den Wechsel des Wahlsystems
unser Parlament hin zu einem Proporzlsystem abgelehnt. Die Initianten saim bestehenden Majorzwahlsystem
raubünden den verfassungsmässigen
ndsatz der Stimmwertgleichheit verund wollten dies mittels eines Volksehrens korrigieren. Dass das bestehenMajorzwahlsystem unsere Verfassung
etzt, wurde aber nie gerichtlich get. Deshalb begrüssen die Grünliberadie Wahlrechtsbeschwerde. Es soll
gend und abschliessend geklärt werob das Bündner Majorzwahlsystem
Verfassung unseres Landes verletzt
r nicht. Wir sehen unsere Rolle in der
tischen Mitwirkung zur Entwicklung
s neuen Wahlsystems in Graubünden,
e die Justiz unseres Landes das bestede Majorzwahlsystem als verfasgswidrig beurteilen. Deshalb haben
uns als Partei nicht an der Klage beteieinzelne unserer Mitglieder hingegen
persönlicher Motivation heraus
einmalig an die Jünger Jesu ergangen.
Dieser Auftrag liegt heute in Ihrer und
in meiner Hand. Denn sehen Sie: Ist
Gott nur eine Idee, nur ein Gedanke,
dann ist mir nicht nur die bärtige Conchita Wurst wurst und all die anderen
Nachrichten und Geschehnisse, die
uns ereilen.
Dann verliert wirklich alles seine
Bedeutung. Es gibt dann keinen
Grund mehr, sich für den Nächsten
einzusetzen, ihm beizustehen oder
ihn zu trösten. Ist Gott aber konkret,
dann ist es auch sein Auftrag an uns.
Dann sendet er Sie und mich wirklich
hinein in diese Welt. Und das ist jener
Augenblick, in welchem ich froh und
dankbar um die Zusage bin: «Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis
zum Ende der Welt.»
G u i d o i . t o m a s c h e t t ist Diakon
Pfarrei Domat/Ems Felsberg.
impressum
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Evangelisch-reformierte
Graubünden
Verbreitete
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Gesamt): 81 786 Ex.
(Verlagsangaben).
Reichweite: 164 000 Leser (MACH-Basic 2014-1).
Erscheint sechsmal wöchentlich.
Abopreise unter: www.buendnertagblatt.ch/aboservice
chen – auch das
k bedrängte Itaeit effizient erwerden können,
in der Motion
ei als erfolgrei-
nehme insbesondere der dreisprachige Kanton Graubünden eine aktive Rolle ein. Als Massnahme zur Förderung von Italienisch oder RomaBündner
nisch biete er die Möglichkeit, eine
Schule oder einzelne Klassenzüge
tschaftsförderer
t seit 1. Januar 2013 in Kraft. Für die neue
onnte Christian Theus gewonnen werden.
zer GemeindeKreis Rhäzüns
rossen Rat ver-
er neue
on Chur. (zvg)
treten. Theus verfügt überdies über
ein breites Netzwerk und ist in zahlreichen regionalen Gremien tätig,
beispielsweise als Präsident des Vereins «Die Rheinschlucht/Ruinaulta»
oder des Abfallbewirtschaftungsverbandes Mittelbünden. Er wird ab
1. August mit einem 50-ProzentPensum vorerst nur für die Stadt tätig sein; eine Ergänzung um weitere
50 Prozent im Bereich des Regionalmanagements wird gemäss Mitteilung angestrebt.
Dieses Pensum wird vom Kanton Graubünden im Rahmen der
Neuen Regionalpolitik des Bundes
(NRP) finanziert. Die Kombination
von städtischer und regionaler Wirtschaftsförderung ist ideal, da sie die
regionale Vernetzung und den fachlichen Support durch das Amt für
Wirtschaft und Tourismus gewährleistet, heisst es in der Mitteilung
weiter. (bt)
nen und Schüler lernen von Anfang
an zwei Landessprachen als Denkund Kommunikationsinstrument
zu gebrauchen. So lasse sich auch in
Tagblatt
vom 24.5.2014, Seite
der Zweitsprache eine hohe Sprachkompetenz erreichen. (bt)
THC schreibt
Maturapreis aus
thc Für Schüler und Schülerinnen
aus den Bistümern Chur und St. Gallen, sprich aus dem Kantonen GR,
SG, ZH, NW, OW, UR und SZ,
schreibt die Theologische Hochschule Chur (THC) den diesjährigen
Maturapreis aus. In Frage kommen
sehr gute Maturaarbeiten aus den
Fächern Religion und Ethik oder andere Arbeiten, wenn sie einen religiösen, philosophischen oder ethischen Bezug haben. Das Fach ist
nicht entscheidend. Die THC
schreibt diesen Preis bereits im vierten Jahr aus. Es locken gemäss Mitteilung drei Preise in der Staffelung
500, 300 und 200 Franken. Alle Teilnehmenden erhalten einen Buchpreis und werden zu einer Veranstaltung an der Theologischen Hochschule Chur eingeladen. Der Preis
2014 wird gesponsert vom Pfarramt
St. Martin in Schwyz und vom Beitragsfonds der Graubündner Kantonalbank.Bewerbungsschluss
ist
Montag, 30. Juni. (bt)
Infos unter www.thchur.ch
11.pdf
Frauen und Mütter getroffen
habe, die ihr Kind alleine
rutschen lassen, selber am
Handy sind und ebenfalls
Chips zum Zvieri dabei haben.
deniSe erni ist Redaktorin
des Bündner Tagblatts. Und Mutter. [email protected]
Beath Nay neuer Präsident
der SVP Chur
generationenwechsel Die SVP Chur hat an
der Jahresversammlung vom Donnerstag einen Generationenwechsel der Führungsgremien der Churer Ortspartei und der Regionalvertretung Plessur
beschlossen. Der SVP-Gemeinderat und frisch gewählte Grossrat Beath Nay wird neu das Präsidium
der Orts- und Kreispartei Chur von Christian Durisch übernehmen. Er ist zugleich Präsident der
SVP-Fraktion im Churer Gemeinderat. Mario Cortesi, ebenfalls Gemeinderat, wird Vizepräsident und
gleichzeitig die Regionalvertretung der Kreise Chur,
Churwalden und Schanfigg in der Kantonalen Parteileitung übernehmen. Weiter wurden Brigitte Studer, Marco Wiesendanger und Marco Kalberer in
den Vorstand gewählt, wie es in einer Mitteilung
heisst. Nadia Decurtins Raguthwird weiterhin das
Sekretariat führen.
Christian Durisch, der langjährig die Partei geführt hatte, wurde mit grossem Applaus für seine
grossen Verdienste zum Wohle der Partei verdankt,
heisst es in der Mitteilung weiter. Er wird sich weiterhin als Gemeinderat und Gemeinderatsvizepräsident sowie als Kreisrat für die Anliegen der SVP
einsetzen. (bt)
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
KulTur
Bündner Tagblatt vom 27.5.2014, Seite 11.pdf
D i e n s t a g , 2 7. M a i 2 0 1 4
«Tschau Tschinggeli, ich schlag dich tot»:
Eine Bündner Migrationsgeschichte
Die Erschlagung eines «Gastarbeiters» 1968 in St. Moritz erinnert an die dunkle Zeit des Saisonnierstatuts. Sie ist Thema
an einer Tagung in Maloja, die am Auffahrtswochenende Bündner und Veltliner Migrationsgeschichten nachgeht.
n
▸ JÜ RG FRI SCHKNECH T*
November 1968, St. Moritz in der
Zwischensaison, kurz nach Mitternacht. Ostschweizer Hilfsarbeiter
kommen von einer Geburtstagsfete, italienische «Gastarbeiter» von
einem Aufrichtfest, sind auf dem
Heimweg und mehr oder weniger
betrunken. «Tschau-Tschinggeli»,
ruft ein St. Galler dem Italiener Attilio Tonola entgegen, ein beleidigendes
und
diskriminierendes
Schimpfwort.
Tonola protestiert, versetzt
dem Ostschweizer einen Schlag.
Beide fallen auf der glitschigen
Strasse um, stehen aber gleich wieder auf. Darauf traktieren der St.
Galler und ein Appenzeller den
Maurer aus der Valchiavenna mit
heftigen Faustschlägen auf den
Kopf. Das Opfer sackt zusammen
und bleibt liegen. «Ich schlag dich
tot», habe einer der Täter gerufen,
sagt ein Augenzeuge.
Die NZZ wird später in ihrem
Prozessbericht schreiben: «Nasenskelett zertrümmert, was zu starken
Blutungen führt. KarotissinusSchock (Boxer-Syndrom) durch einen Schlag auf die obere rechte
Halsregion, ausreichend, um den
Eintritt des Todes zu erklären, zusammen mit der schweren Blutaspiration in die Luftwege.»
Die Täter geben dem nur noch
schwach atmenden Italiener ein
paar Fusstritte, bevor sie ihn vor eine Garage schleifen, dort bei fünf
Grad minus liegen lassen und abhauen. Der alarmierte Arzt stellt
den Tod des «Gastarbeiters» fest.
here Auswanderung abgelöst. Mehrere Referate befassen sich mit dem
aktuellen Forschungsstand. Andere Tagungsbeiträge greifen einzelFremdenhass dementiert
ne Aspekte heraus: die Veltliner
Die Schweizer Presse behandelt Frauen, die nach dem Zweiten
den Fall vorwiegend diskret, Weltkrieg in Graubünden in Hausschliesst Fremdenhass vorsorglich halten und der Hotellerie arbeiteund pauschal aus, so wie später ten, oder die satirische Zeitschrift
auch das Gericht (ohne dafür nähe- «I passatempi del Macil», in St. More Belege anzuführen) – während ritz von lombardischen Zuwandedie italienischen Medien den tragi- rern herausgegeben.
schen Tod des vierfachen Familienvaters gross aufmachen und der ita- Seilers «Siamo italiani»
lienische Botschafter in Bern eine Eröffnet wird die Tagung mit Aleöffentliche Stellungnahme des xander J. Seilers «Siamo italiani»,
1964 ein Meilenstein in der SchweiBundesrates verlangt.
1968 ist auch das Jahr, in dem zer Filmgeschichte. Zu sehen ist
James Schwarzenbach mit seiner auch der Film «Life in Paradise»,
Nationalen Aktion das «Volksbe- ein halbes Jahrhundert später von
gehren gegen die Überfremdung» Roman Vital realisiert. Hautnah
lanciert (Masseneinwanderung ge- zeigt er den Alltag im Ausreisezenhört damals noch nicht zum Wort- trum für abgewiesene Asylbewerschatz). Dessen zentrale Forderung ber im Prättigauer Dorf Valzeina.
lautet: In jedem Kanton ausser Die Situation und besonders das
Genf sind die Ausländerinnen und Engagement von zugewanderten
Ausländer auf zehn Prozent der Frauen in Graubünden schildern
schweizerischen
Wohnbevölkerung zu reduzieren – 300 000 Menschen hätten bei einer Annahme migrationstagung in maloja
der Initiative die Schweiz verlassen Über Jahrhunderte sind Bündner,
Veltliner und Leute aus der Valchiamüssen.
venna ins Ausland emigriert, um
Zu- statt Auswanderung
der heimatlichen Misere zu entflieDer Fall Tonola ist eine der Migrati- hen und anderswo eine neue Exisonsgeschichten, die am Auffahrts- tenz aufzubauen. Die Geschichte
wochenende vom 29. Mai bis zum 1. der Migrantinnen und Migranten
Juni an der Salecina-Tagung «Ein- ist in zahlreichen historischen und
wanderer im Auswanderungsland» ethnografischen Studien untervorgestellt werden. Organisiert sucht worden. Unterdessen sind
wird sie vom Institut für Kulturfor- die ehemaligen Auswanderungsschung Graubünden (ikg) und der regionen zu Einwanderungsorten
Associazione Storie di frontiera, die geworden. Diese Entwicklung
bereits drei Geschichtstagungen wurde bis heute wenig erforscht.
im Bildungszentrum auf dem Malo- Die Salecina-Tagung möchte einen
japass organisiert hat.
Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu
Längst hat die Zuwanderung schliessen. Infos: www.salecina.ch,
ins Engadin und ins Veltlin die frü- www.kulturforschung. (BT)
Wäre eine Begegnung zwischen
zwei angeheiterten Schweizer
Grüppchen ähnlich verlaufen?
Ursula Brunold-Bigler und Silvia
Conzett, Autorinnen des höchst lesenswerten Buchs «Frauen schaffen Heimat».
Am Samstagabend begegnen
sich im Mehrzwecksaal Maloja der
italienischsprachig aufgewachsene Bündner Schriftsteller Vincenzo
Todisco und der ebenfalls schreibende senegalesische Migrant
Cheikh Lo Mbacke, der im Veltlin
lebt: «Raccontare la migrazione.
Die Migration erzählen».
Die grösste Baustelle des Bergells
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die grösste Baustelle, die das
Bergell je erlebt hat, die Entstehung
der Albigna-Staumauer in den
1950er Jahren. Florian Hitz vom ikg
wirft einen sozialhistorischen Blick
auf jene Hälfte der 1000 Arbeiter
(fast alle Italiener), die auf über
2000 Metern Höhe lebten und arbeiteten. Dies hat der bekannte Berner Künstler Emil Zbinden in zahlreichen Bildern festgehalten, die
Jürg Spichiger in einer Diaschau
vorführt. Der selten gezeigte Kurzfilm «Un metro lungo cinque» des
damals jungen Ermanno Olmi dokumentiert ausserdem den Bau der
Staumauer im Valle di Lei.
Auch der Maurer Tonola hat für
die Bergeller Kraftwerke der Stadt
Zürich gearbeitet, nicht oben auf
der Albigna, sondern unten bei der
Zentrale Löbbia. Sein Name ist
nicht vergessen, auch dank des
Songs «La storia di Attilio Tonola»,
komponiert in den sechziger Jahren. In diesem Jahr hätte Tonola seinen 80. Geburtstag feiern können.
*Der Autor Jürg Frischknecht hat
gemeinsam mit Antonio Galli die
Geschichte Tonolas recherchiert.
Auch sie ist Thema der Tagung.
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Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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Kombi-
HTV Logistica in Nendeln (FL). (bt)
hB die Umladezeit des Holzes um
sechs Jahren das Hotel «Schöntal» in Filisur führt.
Der Seewiser Unternehmer hatte das «Schöntal»
vor einigen Jahren gekauft und seiner Schwester
Erica und ihrem Mann zur Bewirtschaftung anverBündner
Tagblatt vom 27.5.2014, Seite 3.pdf
traut. «Für das Hotel ‘Schöntal’ suchen wir jetzt einen Käufer», so Aebli. Edy walSEr
kurz gemeldet
Neue Wohnbauzonen in Grüsch Die von der
Gemeinde Grüsch beschlossene Teilrevision der
Ortsplanung vom 22. November 2013 wird von der
Bündner Regierung genehmigt. Die Teilrevision beinhaltet je eine Einzonung in eine Wohnbauzone
im Gebiet Gärbi/Pra in Grüsch sowie im Gebiet
Pussanal/Zwy/Molinis in Fanas.
Steuergesetze genehmigt Die Steuergesetze der
evangelischen Kirchgemeinden von Arosa,
Grüsch/Fanas und Valsot werden von der Regierung genehmigt.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
fen hat und sich jetzt auf die Gedenkfeiern zum 100. Jahrestag des Beginns der
Grenzbesetzung im Jahre 2015 vorbereitet.
Einmalig prophetische Warnung
fort ein Bataillon ins Münstertal und
auf den Umbrail zu verlegen. Dort oben
taten nun die Offiziere und Soldaten,
hauptsächlich aus Graubünden und
dem St. Galler Oberland, ihren Dienst
und wurden aus nächster nähe zu neutralen Beobachtern eines ganz und gar
aussergewöhnlichen Hochgebirgskrie-
dem Schweizer Soldaten Gieri Cathomas aus Domat/ems auf der Dreisprachen-Spitze zum Verhängnis. er wurde
von einer italienischen Kugel tragischerweise tödlich getroffen, so dass er
als einziger gefallener Schweizer Soldat
des ersten Weltkriegs in die Geschichtsbücher einging.
Bündner Tagblatt vom 30.5.2014, Seite 5.pdf
Jetzt hat David accola, Oberst im Generalstab, der Historischen Gesellschaft
Schweizer Soldaten in den stellungen a
Gebirgskrieg: eine österreichische Kano
Wohlklang für Menschen mit demenz
Angehörige von Menschen mit Demenz brauchen Entlastung – dafür sorgt die Bündner Sektion der
Alzheimervereinigung mit einer Ferienwoche und einem Benefiz-Konzert in Seewis.
Das Benefiz-Konzert «Volkstümliche Folklore aus St. Gallen» in der reformierten Kirche Seewis am Mittwochabend war einmal mehr einer
der Höhepunkte der entlastungsferienwoche «allegra», die von der
Schweizer alzheimvereinigung Sektion Graubünden vom 24. Mai bis
31. Mai im Hotel «Scesaplana» durchgeführt wird. Die vom «allegra»-Ferienteam organisierte Ferienwoche,
die bereits zum siebten Mal in Seewis stattfindet, ist auf Menschen
mit Demenz und ihre betreuenden
angehörigen ausgerichtet.
Das Konzert wird den Feriengästen, dem Ferienteam und den Besucherinnen und Besuchern aus nah
und fern in erinnerung bleiben. Die
Kirche war bis auf den letzten Platz
besetzt, als Raimund Klesse, der Präsident der alzheimvereinigung, die
Konzerbesucher begrüsste und die
Mitwirkenden vorstellte. Unter den
Besucher war – einmal mehr – nationalrat Martin Candinas.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Das «Bäuerinnenchörli Hueb
Hard» und das «Kinderchörli Rheintal» eroberten die Herzen der Zuhörer im Sturm. eröffnet wurde das
Konzert vom alphornspieler Rainer
Gort. Und dann erklangen die Jodellieder der Bäuerinnen, und alle waren sich einig. Das ist volkstümliche
Folklore vom Besten. Gespannt waren die Besucher dann auf den auftritt und die Lieder des «Kinderchörli Rheintal». Das war ein einmaliges,
geradezu sensationelles erlebnis.
Kein Wunder, dass sich die Zuhörer
für diese Vorträge mit einem tosenden applaus bedankten. Dieser wurde von den Sängerinnen und Sängern – von denen die jüngsten noch
den Kindergarten besuchen – mit ei-
nem dankbaren Lächeln zur Kenntnis genommen. Jeremias eggenberger, der kleine Hackbrett-Spieler, bereicherte mit seinen Darbietungen
das Benefizkonzert wie die Jodelformation der Geschwister Chritel, Corina und ariane Steger.
Edy WalsEr
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Benefiz für die Menschen mit Demenz: Das «Kinderchörli Rheintal»
eroberte die Herzen der Zuhörer in Seewis. (Foto Edy WalsEr)
InSeRat
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Showb
Schwei
feiert Pr
9. Juni,
Disentis
der die Company 2004 als privates
Tanzensemble gegründet hatte,
muss aus gesundheitlichen Gründen sein Arbeitspensum reduzieren, wie eine Sprecherin sagte. Er
bleibe als künstlerischer Berater
tätig. Die künstlerische Leitung
übernimmt ab September 2015 der
Tänzer und Choreograf Jacopo
Godani. (sda)
Südostschweiz vom 26.5.2014, Seite 13.pdf
Star vor Engadiner Panorama: In «Clouds of Sils Maria» spielt Juliette Binoche die launische Schauspielerin Maria Enders.
Pressebild
Im Kopf des Lesers wird die Geschichte weitergesponnen
«Kleine Beweise der Freundschaft» heisst Helen Meiers
neues Buch. Die 85-Jährige
schreibt anrührende und
zuweilen auch brutale Moritate
zu Leben und Sterben.
Von Werner Catrina
«Man kann die Menschen nur lieben,
wenn man sich auch selber liebt», erklärt Helen Meier in einem TV-Interview. Das hat man schon in der Bibel
ähnlich gelesen, doch bei der in Trogen im Kanton Appenzell Ausserrhoden lebenden Schriftstellerin tönt
es doppelbödig. Helen Meiers Texte
triefen denn auch nicht vor biblischer
Menschenliebe. Sie zeigt Menschen
in hintersinnigen, schrägen oder undurchschaubaren Situationen, und sie
mag keine Happy Ends. Ihre Kurzgeschichten und philosophischen Betrachtungen im neuen Buch «Kleine
Beweise der Freundschaft» enden
meist im Vagen, lassen Fragen offen.
Die Geschichte geht im Kopf der
Leserin, des Lesers weiter; wie, entscheiden wir selbst.
In einer der ersten Geschichten des
neuen Buches mit dem Titel «Mein
Herz ist betrübt» schildert die Autorin
Szenen einer sehr alten Ehe. Die Frau,
Hermine, ist 86 und schläft regelmässig beim Fernsehen auf dem Sofa
ein. Ihr Mann, er hat in der Geschichte
keinen Namen, «ist noch lange nicht
alt, nicht einmal achtzig», wie die Autorin mit einem Anflug von Ironie
schreibt.
Er sieht den Zustand seiner Frau
«mit Grausen, einem Erschrecken vor
der Kraft des Altseins, vor derVerwüs-
tung an Gestalt und Gesicht». Irgendwann liegt sie blutend und reglos an
der untersten Stufe der Treppe in der
Wohnung. Er beugt sich zu ihr hinunter und hört keinen Atem, er berührt
sie nicht und geht schlafen. Am kommenden Morgen trinkt er erst einen
Kaffee, dann steigt er hinunter, doch
seine Frau liegt nicht mehr bei der
Treppe. Ihr Sturz war vorgetäuscht,
wie man später erfährt. Wie die beiden die allerletzte Etappe ihres Lebens miteinander oder gegeneinander
meistern, soll sich der Leser selber
ausmalen.
Immer wieder der Tod
Die Kurzgeschichten der 85-jährigen
Helen Meier sind anrührende, zweischneidige zuweilen brutale Moritaten zu Leben und Sterben, und immer
wieder erhebt der unentrinnbare Tod
sein grimmiges Haupt. Katholisch im
Kanton St. Gallen aufgewachsen, arbeitete Meier erst als Primarlehrerin,
schob dann Auslandaufenthalte ein,
studierte Sprachen und Pädagogik,
stand in der Flüchtlingshilfe beim Roten Kreuz im Einsatz und unterrichte
anschliessend lernbehinderte Schüler; ein Thema, über das sie einen ihrer
ersten grösseren Texte schrieb. Ehrungen folgten, ein Stipendium, dann das
Buch «Trockenwiese» und weitere
Werke.
Das Selbst-Erlebte ist der Steinbruch
Der zweite Teil ihres neusten Buches
ist mit «Texte» überschrieben, hier
geht es mehr um philosophische und
theologische Reflexionen, beispielsweise über die Untaten der Katholischen Kirche, wie Inquisition oder
Hexenverbrennung, oder auch die
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Gefühle und Gedanken, die eine
Fotografie auslösen kann.
Die eigene Biografie, das SelbstErlebte, ist der Steinbruch, aus dem
Helen Meier ihr anregendes dichterisches Schaffen schöpft, aber auch die
Erfindung oft zwiespältiger Situationen, die überraschende Imagination,
sind Teil ihres Kosmos. Die Existenz
Gottes wird immer wieder bezweifelt
und letztlich doch angenommen. Erlebend, reflektierend und schreibend
bewältigt Helen Meier nachdenklich
und doch hellwach ihr Alter. Oft pessimistisch grundiert, doch keineswegs
gebrochen sondern kritisch hinterfragend und zuweilen mit aufmüpfig jugendlichem Geist.
Helen Meier: «Kleine Beweise der Freundschaft». Xanthippe-Verlag. 192 Seiten.
29.90 Franken.
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egleitperson.
Dabei zeigt sich: mit Extrempositionen innerhalb der eigenen Partei war
heuer bei den Wählerinnen und Wählern kaum zu punkten. Die einzige
Partei, bei welcher die ganze Meinungsvielfalt der Kandidaten auch im
Rat vertreten ist, ist demnach die FDP.
Ihre Bandbreite reicht von der politi-
Mehrheitsverhältnisse nach rechts
geführt.
Umgekehrt dürfte die Regierung
durch die Wahl von BDP-Kandidat
Jon Domenic Parolini kaum in die
andere Richtung kippen. Parolini
steht politisch nicht weiter links als
am weitesten rechts Stehende,
knapp vor BDP-Magistratin Barbara
Janom Steiner. Janom Steiner ist
auch die Zweitkonservativste nach
SP-Kulturdirektor Martin Jäger. Jäger wiederum steht naturgemäss
auch am weitesten links. (obe)
Südostschweiz vom 26.5.2014, Seite 3.pdf
die Wählergunst gefunden. Das mag
damit zusammenhängen, dass gleich
einige jüngere Kandidaten gewählt
wurden. Und auch bei der SP gilt: Allzu starke Abweichungen vom parteiinternen Mainstream in linke oder
rechte Richtung wird von der Wählerschaft nicht goutiert.
Die Bündner Solidarität trägt erste Früchte
Graubünden engagiert sich für
die Flutopfer auf dem Balkan.
Fünf Tage nach dem Aufruf,
Geld und Waren zu spenden,
ist der Rücklauf beträchtlich.
Zu Ende sind die Hilfsaktionen
aber noch lange nicht.
Chur. – «Bereits ist wieder ein Auto
voll mit Hilfsgütern ins Krisengebiet
abgefahren», erklärte die Churerin
Aleksandra Annen gestern. Seit dem
Aufruf, den Hochwasseropfern auf
dem Balkan zu helfen (Ausgabe vom
Mittwoch), hat sich im Kanton einiges
getan. «Ich habe verschiedene Telefonate erhalten», sagte Annen, die vor
allem Sachspenden für die Hilfe vor
Ort sammelt. «Und es ist auch einiges
an Material zusammengekommen.»
Auch Stadt und Kirche helfen
Auch bei der Kroatischen Gemeinschaft Graubünden und dem FC Croatia 92 Chur laufen die Arbeiten auf
vollen Touren. Inzwischen ist ein eigenes Spendenkonto eingerichtet, wie
Marijan Marijanovic, Präsident der
Kroatischen Gemeinschaft, gestern
auf Anfrage bestätigte. «Unsere Mitglieder erhalten jetzt ein Schreiben
mit der Bitte um finanzielle Hilfe für
die Opfer.» Innerhalb des Vereins
seien bereits vor diesem Aussand
1500 Franken zusammengekommen,
so Marijanovic.
Geld zugesagt haben aber nicht nur
die Mitglieder der Kroatischen Gemeinschaft und des FC Croatia 92,
welche die Sammelaktion gemeinsam
lanciert haben. «Wir haben auch eine
Zusage der Stadt Chur, die unser
Anliegen unterstützen will», betonte
Marijanovic. Gleiches gelte für die katholischen Churer Pfarreien, welche
ebenfalls Spenden zugesagt hätten.
Zusätzlich schreibt die Kroatische Gemeinschaft jetzt noch alle anderen
Vereine aus Chur an, welche jeweils
Unterwegs in Sachen Hilfe: Marijan Marijanovic ist zuversichtlich, dass viele
Spenden für die Flutopfer eingehen.
Bild Marco Hartmann
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
am Stadtfest präsent sind. «Ich bin sicher, wir werden noch einiges an Hilfe
zusammenbekommen», sagte Marijanovic.
Sammeln auch in der Moschee
Marijanovic und seine Mitstreiter um
FC-Croatia-Präsident Anto Petrovic
sowie Annen sind nicht die Einzigen,
die den Opfern der Hochwasserkatastrophe helfen wollen. Auch in der
Moschee des bosnischen Kulturvereins an der Kasernenstrasse in Chur
ruft man zu Spenden auf. Und laut
den Antworten auf einen Aufruf der
«Südostschweiz» im Internet wird
auch in der Tamina-Therme in Bad Ragaz Geld gesammelt.
Die Hilfe ist auch weiterhin dringend nötig, wie Berichte aus dem Krisengebiet belegen. Bloss Kleiderspenden, so Annen, bräuchten die Opfer
jetzt keine mehr. Nötig seien vor allem Medikamente, Desinfektionsund Reinigungsmittel. Weitere Transporte ins Gebiet sollen folgen. (obe)
Spendenkonto der Kroatischen Gemeinschaft und des FC Croatia 92: Graubündner
Kantonalbank, Chur, IBAN CH28 0077
4000 1919 0320 1, Vermerk «Hilfe für Flutopfer».
D i e n s t a g , 2 7. M a i 2 0 1 4
Welt
Südostschweiz vom 27.5.2014, Seite 23.pdf
Papst drängt am felsendom
auf kooperation der Weltreligionen
Pan
Ägyp
Begleit
Muslim
in Ägy
früher
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Kairo,
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hatte. T
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lokalen
Sicher
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Wahle
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haben
re Stim
Papst Franziskus hat gestern auf dem Jerusalemer Tempelberg Muslime, Christen und Juden
zum gemeinsamen Einsatz «für Gerechtigkeit und Frieden» aufgefordert.
D
▸ PHILIPP GIAN FON TANA
Der Papst nutzte ein Treffen mit
dem sunnitischen Grossmufti von
Jerusalem, Mohammed Hussein,
vor dem Felsendom zu seinem Appell zum Dialog. Das Oberhaupt der
katholischen Kirche erinnerte daran, dass sich alle drei monotheistischen Religionen von ihrem gemeinsamen Erzvater, dem Propheten Abraham, ableiten.
Der Pontifex warnte vor religiös
motivierter Gewalt. «Niemand gebrauche den Namen Gottes als
Rechtfertigung für Gewalt!», sagte
er bei einer kurzen Ansprache. Der
Grossmufti hatte sich vor gut zwei
Jahren harsche Kritik Israels und
der Europäischen Union zugezogen,
als er einen religiösen Text zitierte,
in dem zur Tötung von Juden aufgerufen wird.
Gebet an der Klagemauer
Vom Tempelberg begab sich der
Papst zur Klagemauer. Dort verharrte er einige Minuten in stillem Gebet, bevor er einen Zettel in einem
Umschlag in die Mauerritzen steckte. Aus dem Vatikan hiess es, darauf
sei das «Vaterunser» auf Spanisch
notiert. Beim Besuch an der Klage-
leu
Pisto
Der Papst betet vor der Klagemauer in Jerusalem, dem heiligsten Gebetsort der Juden. (foto keystone)
mauer wurde der Papst von einem
Rabbi und einem islamischen Würdenträger begleitet. Beide sind
Freunde des Papstes aus Argentinien und waren von ihm zu der Reise eingeladen worden als Zeichen
des von ihm propagierten interreligiösen Dialogs.
Nach einer Kranzniederlegung
am Grab von Theodor Herzl, Vorden-
ker des Strebens der Juden nach einem eigenen Nationalstaat, bog der
Papst überraschend zum Denkmal
für die Opfer insbesondere der zweiten Intifada ab.
Nach Angaben des israelischen
Militärradios hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu diese weitere Geste der Solidarität mit Israel
vorgeschlagen. In das dortige Gäste-
buch schrieb Franziskus: «Terror
muss enden. Er ist kein Mittel, sondern fundamental kriminell.»
Am Vortag hatte der Papst überraschend an der Sperrmauer halt gemacht, die Bethlehem von Jerusalem abschneidet. Ihr Bau war 2002
als Reaktion auf die Intifada mit vielen Selbstmordanschlägen begonnen worden.
russland will Poroschenkos Wahlsieg
in der ukraine respektieren
Putschgeneral in Thailand
bekommt königlichen segen
präsidentenwahl Nach dem
Sieg des proeuropäischen Milliardärs Petro Poroschenko bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine
hat Russland Zeichen der Entspannung ausgesandt. Moskau respektiere das Ergebnis und sei zum Dialog bereit, sagte gestern Aussenminister Sergej Lawrow. «Wir respektieren die Wahl des ukrainischen
Volkes», sagte Lawrow. Er nannte
bei seinem Gesprächsangebot aus-
militärputsch Der umstrittene
Militärputsch in Thailand ist nachträglich von König Bhumibol gebilligt worden. Der im Volk äusserst beliebte Monarch ernannte gestern Armeechef Prayuth Chan-ocha per Dekret zum neuen Regierungschef. An
der Zeremonie im Armee-Hauptquartier in Bangkok nahm Bhumibol aber nicht teil. Der Monarch habe den General «zum Vorsitzenden
des Nationalen Rates für Frieden
drücklich Poroschenko, der in der
Präsidentschaftswahl am Sonntag
rund 54 Prozent der Stimmen erhielt. Der 48-jährige Oligarch aus
dem Verwaltungsbezirk Odessa
wurde am Montagabend offiziell
zum Sieger der Wahl erklärt. Poroschenko habe im ersten Wahlgang
mehr als die Hälfte der Stimmen geholt und müsse daher nicht mehr in
die Stichwahl, teilte die Wahlkommission in Kiew mit. (sDa)
einer s
koppie
gebrac
Sicher
dem er
die ihn
hatten
wegen
kamp
bör
We
Der Sc
festere
D
und Ordnung» ernannt, hiess es in
einem königlichen Erlass. Prayuth
habe den Auftrag erhalten, «das
Land ab sofort zu führen und Frieden und Ordnung wiederherzustellen». Im TV wurden Aufnahmen ausgestrahlt, wie das königliche Dekret
vor dem entsprechend der Tradition
ganz in weiss gekleideten Prayuth
verlesen wird. Anschliessend kniete
der neue Regierungschef vor einem
Porträt Bhumibols nieder. (sDa)
hielt si
Präside
schaft
nalisie
breiten
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rismus
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kanntg
Kernde
negro
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wollen
W i r t s c h a f t s - t i c k e r *** hÖhere lÖhne Die schweizer löhne sind im vergangenen Jahr durchschnittlich um 0,7 Prozent gestiegen. Das ist
wachstums die geringste erhöhung seit 1999. *** alpiQ sucht aBnehmer Der energiekonzern alpiq will seine beteiligung von 34,7 Prozent an der netz
die erlöse in Wachstumsbereiche investieren. nach einem käufer wird noch gesucht. *** ÜBer 80 stellen aBGeBaut Die vom Verschlüsselungstechniker k
in la chaux-de-fonds 85 stellen
ab. anfang mai hatten die käufer mitgeteilt, 90 von insgesamt 135 stellen abschaffen zu woll
Pressespiegel
DIE BÖRSE
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
SPI ▲ 8 578.22 (+ 0.19%)
SLI ▲ 1 323 (+ 0.27%)
SIX: SCHWEIZER AKTIEN
Kurs
+/-%
Emmi N
317.8 +0.63
Partners Group N
231.9 +0.83
DAX ▲ 9 892.82 (+ 1.28%)
SMI
EURO STOXX 50 ▲ 3 240.39 (+ 1.16%)
AUSLANDSAKTIEN
in
Kurs
+/-%
Gen. Motors (US)
La Quotidiana vom 28.5.2014, Seite 15.pdf
QUAI E TSCHAI
MESEMNA, ILS 28 DA MATG 2014
15
■ PER ANCEINZA
Anceinza – e cu tuorna El puspei?
DAD URSICIN G.G. DERUNGS
D
enter Pastgas ed Anceinza,
quei ei quels curonta dis che
Lucas, igl autur dils Fatgs dils
apostels, metta all’entschatta de
sia ovra, ina punt denter il «temps
de Jesus» ed il «temps della baselgia». Jesus «ei semussaus ad els
vivs» (1, 3), plidond cun els dil reginavel de Diu ed admonend da
buca bandunar Jerusalem avon
ch’haver retschiert il «batten dil
Spért sogn» (v. 5). La damonda
che brischa denter ils apostels ei
quella: cu vegn il reginavel de Diu
realisaus? «Ei tucca buc a vus d’enconuscher temps e muments ch’il
Bab ha fixau en sia plenipotenza»
(v. 7). Dil temps de Lucas veva
l’idea dil «proxim retuorn» de Jesus, che fuva la speronza fundamentala dils emprems cartents,
fatg plaz – stuiu far plaz – alla realitad dil temps che cuntinua, della
historia che va vinavon nunditgond la levada de Jesus dals
morts. El senn positiv vuleva quei
dir ch’il temps e la historia che
van vinavon ei buc in «temps
piars», mobein il temps dil Spért
sogn ch’ils cartents retscheivan
diesch dis suenter Anceinza, e della perdetga ch’ils apostels han da
dar entschevend a Jerusalem tochen «als cunfins della tiara» (v. 8.,
■ FORUM D’ELECZIUNS
Elecziuns
dil cussegl grond,
bien engraziament
Per il grond sustegn tier las elecziuns dil
cussegl grond dils 18 da matg admettel
jeu a tuttas electuras ed a tuts electurs in
sincer engraziament. Mo per paucas
vuschs haiel jeu buca contonschiu igl absolut pli per in sez el cussegl grond. Tier
il secund scrutini che ha liug ils 15 da zercladur vi jeu nezegiar la grondiusa situaziun da partenza ed jeu mon cun gronda
motivaziun el secund cumbat electoral.
Preziadas electuras e preziai electurs, mei
pia aunc inagada all’urna e dei a mi vossa
vusch. Bien engraziament persuenter.
Lorenz Alig, candidat dalla pld
per il cussegl grond
che fuva per Lucas Roma, nua che
sia ovra dils Fatgs dils apostels finescha). La gronda prestaziun teologica de Lucas ei stada da dar in
senn positiv al temps ed alla historia che cuntinua, senza rispunder
alla damonda dil «cu?», mo era
senza snegar il retuorn de Jesus:
«Quei Jesus ch’ei vegnius prius da
vus vegn a turnar ella medema
moda sco vus veis viu el mond a
tschiel» (v. 11).
M
o tgi – jeu plaidel de cartents, oravontut dellas baselgias sezzas – gie, tgi s’interessescha aunc buca mo dil «cu?», mobein insumma dil «retuorn de Jesus»? Buca lev da rispunder. Temas de quella specia ein vegni
«bandischai» el tractat della «escatologia», «dellas pli suenter
caussas». Mo plidar surlunder ei
daventau pli difficil, era perquei
che las coordinatas spazialas e
temporalas implicadas cu ins plidava dellas «davosas caussas» ein
buca duvreivlas. Tgei vul quei
schon dir: el ei ius «si» a tschiel,
ni el ei ius «giu» els uffiarns? Ni
tgei vul quei dir «la fin dil
mund»? Cu nies sistem solar tonscha aunc per ca. 5 miliardas
d’onns). La suletta fin imaginabla
e certa ei quella che pertucca ils
singuls: la mort.
E
tuttina sa la cardientscha buca
semplamein renunziar alla
Anceinza, al patratg vid las «davosas caussas», al «retuorn de Jesus».
Enstagl d’in sistem, la schinumnada «escatologia», che dumbra si las
«davosas caussas» (mort, dertgira
particulara, dertgira universala,
parvis, uffiern etc.), vess l’escatologia dad esser plitost in element dinamic che dat ni pren qualitad alla cardientscha ed a scadina teologia. Mo co? Anno 1957 han ils
professers dil seminari de Cuera
(J. Feiner, J. Trütsch, F. Böckle)
publicau in’ovra ch’ei daventada
in tierm impurtont el svilup teologic, «Fragen der eologie heute».
Ils pli cumpetents teologs dil
temps vegnan al plaid, Hans Urs
v. Balthasar cugl artechel «Eschatologie», aunc oz stimulonts. «Die
Eschatologie ist der ‘Wetterwinkel’ in der eologie unserer Zeit.
Von ihr her steigen jene Gewitter
auf, die das ganze Land der eologie fruchtbar bedrohen: verhageln oder erfrischen.» Aschia entscheiva igl artechel. Con fetg che
la teologia liberala protestanta dil
19avel secul era en perfetg en vesta a quels temas di in citat da
Troeltsch: «Das eschatologische
Bureau ist meist geschlossen». Perencunter di v. Balthasar che quei
biro fetschi «seit der Jahrhundert-
■ JERUSALEM
wende Überstunden», citond K.
Barth ed R. Bultmann. Pils catolics di v. Balthasar: «Auch hier ist
– oft hinter still herabgelassenen
Fensterläden: ‘wegen Umbau vorübergehend geschlossen’ – eine
starke Tätigkeit im Gang.» Cun
auters plaids: La damonda dellas
«davosas caussas» lai era en nos
temps buca ruaus alla teologia –
astga buc – astgass buca – schar en
ruaus ella.
E
tuttina. Il ruaus entuorn las
«davosas caussas» ei dètg
gronds. «Las davosas caussas san
spetgar», quei para dad esser la devisa dapi l’èra constantiniana (4
secul s. Cr.). Igl uestg Eusebi de
Cesarea (260–339 s. Cr.), «uestg
imperial», ha considerau la vegnida e conversiun digl imperatur
Constantin il Grond sco «retuorn
de Cristus», ed igl imperi roman
sco realisaziun dil reginavel de
Diu. Mo quei era en sesez l’annullaziun della «escatologia», nun che
la conquista della pussonza terrestra della baselgia fuss sezza stada
concepida sco «davosa caussa».
I
nsumma, buca da «caussas», da
«loghens» ni «termins» setracta
ei. Da «steilas che crodan giu da
tschiel», ni d’uiaras, fomaz e catastrofas tenor il «calender» dellas
apocalipsas dil temps de Jesus.
Quei era mo il rom da metafras el
qual la spetga escatologica dil retuorn s’exprimeva. Mo en realitad
setracta ei da persunas, dad ina
persuna en sia victoria sur della
mort. Pastgas cun Anceinza ei igl
encalchen della speronza cristiana
e de scadin discuors sur dellas «davosas caussas». Igl ei il Diu ch’ha
leventau Jesus dals morts. Citond
sogn Augustin di v. Balthasar (p.
407): «Gott ist das ‘letzte Ding’
des Geschöpfs. Er ist als Gewonnener Himmel, als Verlorener
Hölle, als Prüfender Gericht, als
Reinigender Fegfeuer.» Ins stuess
mo aunc aschunscher che Dieus
vul schar ir a piarder negin.
Q
uei ch’ha il predicat «davosa
caussa» ei en quella perspectiva persunala gia «present».
Ha dad esser present. Present denton sco element profetic che rumpa il decuors normal, igl «uorden
dil di» de baselgias grassas e nunmoviblas en lur instituziuns. Present sco evangeli che metta il sem
de giustia e «malruaus» ella historia e porta il fiug dell’utopia, dil
Spért sogn, silla tiara (cfr. Lc 12,
49). Senza quei dat ei buca «retuorn de Jesus». Senza quei restass
Anceinza mo ina fiasta (ch’ins spera sulegliva) de primavera.
■ NOVITADS WWW.RTR.CH
Sustegn per la zona da
commerzi en Val Schons
Mussau da conviver
interreligiusamein
(anr) Gliendisdis, il tierz e davos di da siu
viadi en Tiarasontga, ha papa Francestg
dau numerus mussaments da cunvivenza
interreligiusa.
Igl emprem ha il papa visitau il Felsendom, in dils pli aults sanctuaris digl
islam e s’entupaus leu cul grond mufti da
Jerusalem: Muhammad Achmad Hussein.
Cristians e muslims stoppien emprender
da capir il pitir da l’auter, ha il papa detg,
avertend era da violenza, motivada religiusamein. Muslims, cristians e gedius
hagien ragischs communablas. Tuttas
treis religiuns venereschien Abraham sco
«bab dalla cardientscha» ed exempel,
sch’era differentamein
Da leu ei il papa serendius tier il Mir
dallas Lamentaschuns, il liug il pli sogn
dils Gedius, per urar. Alla fin ha el stuschau in cedel cun ina oraziun en ina
sfendaglia dil mir. – Silla fossa da
Theodor Herzl (1860–1904), il fundatur dil zionissem modern, ha il papa
deponiu in tschupi e sin quei visitau il
Memorial dil holocaust a Jad Vaschem
per lu s’entupar cun ils rabbiners-superiurs.
Suentermiezdi ei papa Francestg s’inscuntraus cun representants da sia baselgia egl Iert dalla Olivas: spirituals, claustrals e seminarists. Per concluder ha il
papa celebrau ina messa ella baselgia dalla sala dalla sontga Tscheina a Jerusalem
ed ei lu returnaus a Roma.
La zona da commerzi regiunala en la Val
Schons survegn sustegn finanzial da la
confederaziun, quai en il rom dal program per promover il svilup dal territori
persistent. Dals 149 projects inoltrads ha
ella tschernì 33. Enfin il 2018 vegnan
quest projects, tranter auter er la zona da
commerzi en Val Schons, sustegnids cun
radund 3,7 milliuns francs.
Pli stretga collavuraziun
La Svizra ed ils Emirats Arabs Unids vulan collavurar pli stretg en dumondas
d’energia. La cussegliera federala Doris
Leuthard ha suttascrit ina decleraziun
d’intenziun cun il minister d’energia
emirat Suhail Al Mazrouei. La finamira
da quella è da promover il transfer d’infurmaziuns e da savida en il sectur da las
energias regenerablas, da l’effizienza
d’energia sco er da las emissiuns da CO2.
Turitg: Nagina
scolina islamica
En il chantun Turitg n’han las autoritads
betg lubì ina scolina islamica. In’uniun
privata leva fundar ina tala scolina a Volketswil ed uschia far chapibel meglier il
coran e la lingua araba. I dettia dubis
schebain las finamiras dal plan d’instrucziun dal chantun Turitg possian vegnir
ademplidas, scrivan las autoritads sco argumentaziun.
Cordial engraziament
per tuts mussaments da consentiment a caschun dalla mort da
nies car
Otmar (Otti) Schmid
21-7-1944 – 26-4-2014
Nus engraziein da cor:
– a tuts quels che han regalau ad el carezia, amicezia e buontad duront sia veta
– a Daniela Bundi per il bien susteniment a casa
– a dr. Martin Tomaschett
– al persunal dalla casa da vegls sogn Martin a Trun
– a sur Benny Varghese e sur Giusep Cathomas per il bi survetsch divin
– a Placi Michel Wenzin per il bi riug da bara
– al chor baselgia cun siu dirigent ed alla organista per il bi accumpignament
– alla annada 1944
Pressespiegel
Nus salvein nies car Otti en buna regurdientscha e recumandein el a Vossa oraziun.
La messa dil trentavel
ha liug Anceinza, ils 29 da matg 2014 allas 9.15 ella baselgia da sogn
Evangelisch-reformierte Landeskirche
Graubünden
Placi a Surrein.
Las famiglias en malencurada
FOTO S. ROTHMUND
La Quotidiana vom 28.5.2014, Seite 7.pdf
LEXICON ISTORIC RETIC
MESEMNA, ILS 28 DA MATG 2014
7
Renaschientscha retorumantscha
■ Cun la refurmaziun e l’entschatta da
la refurma catolica en il 16avel tschientaner è daventà il rumantsch lingua da
scrittira en pliras variantas. Las baselgias en cumbat per la vardad religiusa
pretendevan dals cartents bunas enconuschientschas da la Bibla. Uschia è la
lingua rumantscha vegnida amplifitgada
ed enritgida, sco quai che la litteratura religiusa, apologetica e spirituala ordvart ritga dal baroc fin a la fin dal 18avel tschientaner cumprova. Ina digren è sa manifestada pir cun l’illuminissem che propagava l’orientaziun vers il terrester. La secularisaziun, iniziada suenter la Revoluziun
franzosa, ha midà radicalmain la structura
da la societad europeica. Progress ed interess per il bainstar general pretendan ina
scola obligatorica per ils giuvens, organisaziuns publicas ed ina pressa per ils creschids. La scola, l’agricultura, il traffic, il
commerzi ed il turissem han stuì vegnir
sviluppads respectivamain meglierads en
il Grischun. Las innovaziuns clamavan era
in auter linguatg. I mancava a la Rumantschia la litteratura che correspundeva al
spiert progressiv dal temp. Ins è sa gidà
l’emprim cun translaziuns, per ordinari
dal tudestg. Ma quai na bastava a la lunga
betg per mantegnair la lingua, tant pli
ch’ils aderents dal progress eran per part
era profets da la mort imminenta dal rumantsch, giuditgà da blers sco in impediment sin la via dal progress ch’empermetteva paun e gudogn en las vals grischunas
empè da l’emigraziun. Il rumantsch era
pli e pli periclità, ma ina vieuta nunspetgada ha salvà el da la mort prematura.
Gia il 1776 aveva Joseph Planta, bibliotecari a Londra, publitgà sia «Geschichte
der romanischen Sprache» (englais). En
lur exil a Puntina (1799) han Placi a Spescha e Mattli Conrad discutà la situaziun
dal rumantsch. Conrad, intimà da Wilhelm von Humboldt, ha publitgà ses vocabulari (1823). Linguists europeics èn
s’interessads per il rumantsch ed ils Rumantschs han cumenzà a rimnar litteratura veglia ed a far vocabularis: Mattli
Conrad, Baseli Carigiet, Otto Carisch,
Zaccaria Pallioppi ed auters. Caspar Decurtins ha rimnà gia da gimnasiast a Cuira
ditgas e paraulas rumantschas e publitgà
tranter il 1887 ed il 1916 la «Crestomazia
retorumantscha». En il davos terz dal
19avel tschientaner è naschida la belletristica originala rumantscha en prosa, lirica
e dramatica che vuleva satisfar als basegns
da la scola, da la pressa e dal pievel: Gion
Antoni Bühler, Gion Antoni Huonder,
Giacun Hasper Muoth, Giachen Michel
Nay, Giovannes Mathis, Schimun Von-
moos, Balser Puorger, Peider Lansel, Zaccaria Pallioppi, Giatgen Mitgel Uffer, Alexander Lozza.
La renaschientscha è sa fatga valair a
partir da l’onn 1863 era cun las tentativas
da fundar ina Societad Retorumantscha e
cun il success da las «Annalas» sco organ
public litterar, publitgadas dapi il 1886.
Gion Antoni Bühler ha fatg in’emprima
emprova pratica da fusiunar ils idioms rumantschs en ina lingua da scrittira cuminaivla ed ha publitgà litteratura en quella
varianta en ses «Novellist». Enturn il 1900
èn naschidas las uniuns regiunalas Romania ed Uniun dals Grischs e dus decennis pli tard la Renania e l’Uniun rumantscha da Surmeir che vulan cultivar, mintgina en ses territori, l’agen idiom, stgaffind
perquai agens organs. Il 1919 han obtegnì
questas uniuns cun la Lia Rumantscha
(LR) in’organisaziun da tetg che surpiglia
incaricas che surpassan las forzas da las
uniuns regiunalas, per exempel l’ediziun da
vocabularis, grammaticas, cudeschs da
chant e litteratura da giuvenils. La LR represchenta e defenda la Rumantschia era
vers l’exteriur – da gronda muntada durant
l’irredentissem talian dals onns 1920. Ils irredentists na vesevan en ils idioms rumantschs nagut auter che dialects talians e
quintavan a la lunga era da conquistar il
territori. Cun forzas unidas da la Rumantschia e da la Svizra sensibilisada èsi reussì
il 1938 da francar il rumantsch sco lingua
naziunala en la Constituziun federala. Ils
10 da mars 1996 ha il pievel svizzer renconuschì il rumantsch sco lingua semi-uffiziala. Il 1946 èn vegnidas fundadas l’Uniun
da scripturs rumantschs e la Pro Radio Rumantsch. La Societad Retorumantscha
s’occupa dapi il 1885 da la perscrutaziun
linguistica ed edescha il «Dicziunari Rumantsch Grischun», entant che la LR e las
uniuns regiunalas furman il center da
l’acziun rumantscha. Il 1991 è vegnida
fundada la Giuventetgna Rumantscha
(GiuRu) che reunescha sut in tetg la giuventetgna. Ordaifer il Grischun s’engaschan l’Uniun da las Rumantschas e dals
Rumantschs en la Bassa (URB) e la Quarta
Lingua per il mantegniment dal ruGion Deplazes
mantsch en la diaspora.
Crestomazia retorumantscha
Il term Crestomazia deriva dal grec chresto-matheia che signifitga plaschair d’emprender, tscherna da texts per scolaziun. La
Crestomazia retorumantscha, edida da
Caspar Decurtins, è cumparida tranter il
1896 ed il 1919 ad Erlangen sco ediziun
separada da las «Romanische Forschungen» ed è, cun sias radund 7500 paginas en
«Stai si, defenda…». Manuscrit da la poesia programmatica da Giacun Hasper Muoth (1887).
Festa da chant a Ftan il 1935.
13 toms, la collecziun da texts rumantschs
la pli voluminusa. Ella cuntegna manuscrits, litteratura stampada sco era documents da la tradiziun orala che dattan perditga dal svilup da la lingua rumantscha sco
era da l’istorgia e da la cultura populara
tranter il Rain e l’En dal 16avel fin a l’entschatta dal 20avel tschientaner. La lavur
da Decurtins e da ses numerus gidanters en
vitgs e valladas ha contribuì decisivamain
al svilup da la conscienza rumantscha.
La Crestomazia retorumantscha è vegnida restampada tranter il 1982 ed il
1985 da la chasa editura Octopus a Cuira
ed amplifitgada cun documents da la Val
Schons (tom XIV) e cun in register en tuAdolf Collenberg
destg (tom XV, 1986).
Litteratura naziunala rumantscha
L’uschenumnada belletristica (sectur dal
martgà da cudeschs sortì dal champ da las
belles lettres en il 17avel tschientaner) è naschida, sco champ da la litteratura rumantscha, en il 19avel tschientaner d’in sentiment romantic e naziunal sut l’influenza
da l’illuminissem. La litteratura naziunala
rumantscha ha inizià cun poesias patrioticas intunadas e chantadas cun success dals
chors rumantschs: en Surselva «Il patriot»
da Geli Caduff, «La Ligia Grischa» (1864)
ed «Il pur suveran» (1863–65) da Gion
Antoni Huonder e «Nossa viarva» (ca.
1900) da Flurin Camathias; en Surmeir
«La crousch alva sen fons cotschen» (ca.
1935) dad Alexander Lozza; en l’Engiadina «La guardia grischuna» (1899) da Florian Grand, «Adieu a l’Engiadina» dad Andrea Bezzola u la «Lingua materna» (1908)
da Gudench Barblan.
A las chanzuns patrioticas suondan
poesias declamatoricas dals tips «Stai si defenda» (1887) da Giacun Hasper Muoth e
«Tamangur» (1923) da Peider Lansel.
Muoth ha pretendì il 1893 cun vehemenza
«in niev e veramein nazional e practic material de lectura» per las scolas. Il sentiment
naziunal dals creschids è vegnì evocà e derasà tras gieus patriotics sco «Armas e larmas en la Cadi» (1899) da Maurus Carnot,
«La chanzun da la libertà» (1947) da Men
Rauch, «Benedetg Fontana» (1929) da
Gion Not Spegnas, «Il festival de Porclas»
(1951) da Toni Halter e «Val sainza stélas»
(1958) da Curo Mani. Cloms naziunals resunan en ils dus epos «Il Cumin d’Ursèra
de 1425» (1896) da Giacun Hasper
Muoth ed «Ils Retoromans» (1900) da Flurin Camathias che culminescha en la fundaziun da la «ligia retoromana».
En la prosa sa manifestescha la litteratura naziunala rumantscha l’emprim tar
Gion Antoni Bühler ch’ha empruvà da represchentar en sias novellas ils Rumantschs
da tut las valladas. Adina puspè è la lingua
rumantscha l’instrument che reunescha ils
protagonists. I sa tracta darar d’ina tenuta
cuminaivla a tut ils Rumantschs, anzi plitost d’ina cuminanza idiomatica che d’ina
identitad cumplessiva ch’ha chattà si’expressiun en il moviment da la renaschientscha retorumantscha. Menziun speziala
en la prosa rumantscha cumbattanta merita il clom da Peider Lansel cunter l’irrredentissem: «Ni Talians, ni Tudais-chs, Rumantschs vulains restar!» (1913).
Gion Deplazes
Chant choral rumantsch
En il temp medieval tempriv è naschì il
chant gregorian, in chant liturgic romancatolic ad ina vusch e senza accumpagnament instrumental. Ils chors a pliras vuschs
èn sa furmads generalmain pir a partir dal
14avel tschientaner. Suenter la refurmaziun è l’accumpagnament cantic dal servetsch divin daventà impurtant: il chant da
baselgia dirigì per ina fin quatter vuschs
(per il solit senza accumpagnament instrumental). Ina cuntinuitad directa tranter
quel ed il moviment da chors profans rumantschs è però strusch da constatar. Il
chant a capella a quatter vuschs è sa fatg valair pir en il 19avel tschientaner, l’emprim
en las chanzuns (patrioticas) per chor viril,
alura cun grond retard era per chor maschadà. La fundaziun da chors profans ha
pretendì ina tscherta professiunalitad da las
chantaduras e dals chantadurs. Ella stat en
connex cun las fundaziuns d’uniuns liberalas-patrioticas dal 19avel tschientaner
ch’han lur origin en las citads, ma ch’èn daventadas ina part impurtanta era da la cultura rurala. La nova cultura da chant aveva
surtut la mira da scolar il pievel (udida per
la musica, scolaziun da la vusch, tgira da la
cuminanza e.a.), ed ella vegniva undrada
sco servetsch a la patria; las festas da chant
e da tir èn alura daventadas (oravant tut sin
plaun federal) eveniments patriotics. Ils arranschaments da las chanzuns popularas
(structura musicala, lunghezza dal text e.a.)
mussan che las veglias chanzuns da chor
n’èn betg sa sviluppadas directamain da
chanzuns popularas chantadas spontanamain, ma èn arrivadas en il repertori dals
chors mo sur l’elavuraziun. Il 1842 è vegnida fundada l’Uniun svizra da chant viril, il 1852 l’Uniun chantunala da chant dal
Grischun. La concurrenza tranter chors
existiva gia adina e vegniva pratitgada sin
ils differents stgalims a las festas da chant.
Tras l’arranschament per concurrenzas da
chant è la chanzun populara daventada ina
chanzun artistica. En il 19avel tschientaner
devi quasi mo chors virils (e mo paucs chors
rumantschs), malgrà che quasi mintga vitg,
per exempel en l’Engiadina, aveva en ils
onns 1860 in chor maschadà. Da quel
temp chantavan ils chors rumantschs a festas da chant oravant tut u perfin exclusivamain chanzuns tudestgas (per exempel il
1875 a Samedan); i mancavan anc ils poets
rumantschs ch’han conferì al chant rumantsch possa litterara suenter il
1890/1900 (Alfons Tuor, Giacun Hasper
Muoth, Sep Mudest Nay, Flurin Camathias, Gian Fontana, Gion Cadieli, Giatgen Mitgel Uffer, Linard Biert, Gudench
Barblan, Andrea Bezzola, Gian Fadri Caderas, Gian Gianet Cloetta, Peider Lansel)
e valur musicala (Otto Barblan, Hans Erni,
Georgius Schmid von Grüneck, Robert
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Cantieni, Emil Töndury). Cun agid era da
cumponists tudestgs e franzos (oravant tut
Ignaz Heim, Carl Attenhofer, Hans Lavater, Ernst Broechin, Antoine-Elisée Cherbuliez) è la chanzun tudestga dal 19avel
tschientaner sa transfurmada ed è daventada ina chanzun rumantscha. Suenter il
1900 èn sa furmads la plipart dals gronds
chors virils ed ils numerus chors da dunnas
sco era ils chors maschadads che recepivan
immediat las chanzuns rumantschas – e
quai solitamain en il stil da la romantica
(tardiva). En ils onns 1970 ha inizià ina
modernisaziun precauta cun ina midada
dal tema e dal tun (Gion Antoni Derungs,
Gion Giusep Derungs). Dapi ils onns
1990 è quella d’udir dapertut e numerus
chors (furmaziuns veglias e novas) tgiran in
chant adina pli pretensius.
Ils pli vegls chors rumantschs anc existents èn il chor da la Scola claustrala Mustér (fundà en il 16avel tschientaner), il Cor
masdò Zuoz (17avel tschientaner), il Chor
viril Trin (ca. 1838), il Cor maschado Andeer, il Chor viril Alpina Flem ed il Chor
mischedau Trin (1848), il Chor viril baselgia Suagnign (1849), il Chor viril Lantsch
ed il Cor masdà Tschlin (ca. 1850), il Chor
mischedau Pitasch (avant il 1852), il Chor
viril Ligia Grischa (1852), il Chor viril Domat ed il Cor masdà Scuol (1867), il Cor
masdo Samedan (1868), il Chor viril Salouf (1872), il Chor viril Casti (1874) ed il
Adolf Collenberg
Chor viril Lags (1875).
Gieus festivs istorics
Resortids dal spiert patriotic dal 19avel
tschientaner cun l’intent da clamar en memoria – cun in tschert patos – ils eroxs ed
eveniments da temps passads e promover
l’amur da la patria (retic-)grischuna e svizra
ed il spiert da cuminanza. Las represchentaziuns teatralas – adina cumbinadas cun
ina festa populara e per ordinari cun in cortegi la dumengia – purschevan als exponents politics ed ecclesiastics in’occasiun da
sa preschentar al pievel. Al festival da Porclas dal 1952 a Vella per exempel han, ultra
da la Regenza grischuna, era il cusseglier federal Philipp Etter e l’uvestg Christianus
Caminada rendì visita. Il grond impuls als
gieus festivs ha dà la commemoraziun da la
Battaglia a la Chalavaina 1499–1899: la represchentaziun teatrala (text: Georg Luck,
Michael Bühler; musica: Otto Barblan) ha
statuì in exempel per ils gieus festivs rumantschs (e grischuns) dal 20avel tschientaner.
Gion Deplazes
Lexicon Istoric Retic
Il LIR cumpiglia bundant 3100 artitgels (geografics, tematics, artitgels da
famiglias e biografias) davart l’istorgia
grischuna/retica e la Rumantschia.
Editura: Fundaziun Lexicon Istoric
Svizzer; versiun online: www.e-lir.ch;
versiun stampada: www.casanova.ch u
en mintga libraria.
La Quotidiana vom 30.5.2014, Seite 1.pdf
Redacziun: Via comerciala 22, 7007 Cuira, tel. 081 920 07 10, fax 081 920 07 15
Megalits pil cult dil sulegl
astronoegrins e
ponts da
en clautg ni in
s che la
nt munmilliuns
culissas
pur ed il
nr. Era
dil tuttanflau in
dall’inihotelier»
a visitar
Flem.
Scuvierta da blocs cultics egl uaul da Schluein
DAD AUGUSTIN BEELI / ANR
■ Els onns siatonta ed otgonta ha
il geolog Ulrich Büchi perscrutau l’entira Surselva per anflar objects zuppai. A Falera ha
sia ovra retschiert in liug permanent che survescha oz sco impurtonta attracziun turistica. El territori sut la Muota da Falera schaian
aunc biars misteris. Adina puspei
scuviera glieud attenta els uauls
blocca ch’ils carstgauns prehistorics havevan elaborau. Dacuort
han dus interessai alla historia locala anflau a Schluein il crap-sulegl. A Falera ha igl archeolog Walo
Burkhard scuvretg avon decennis
ina culegna prehistorica e cunquei
revoluziunau la historia da nossa
cuntrada. Oz s’auda il parc da megalits La Mutta tier las attracziuns
dalla stad. Il turissem sa bien grau
da quei. Il pli grond parc da megalits en Svizra ha sia valur turistica e
la reclama atttrai bia glieud. La historia culla culegna prehistorica ed
il center dils megalists para dad esser definida e tut ils misteris scuvretgs. Quei ei per bia buc il cass.
Dacuort han Gion Cavelty ed Eugen Rechsteiner, dus interessai alla
En niev vestgiu
dt, il posCandinas
RUPA, CUERA
■ (anr/hh) L’Uniun fallun e cascharia Disla/Mustér ha sanau
cumplettamein il baghetg dalla
resgia veglia. Quel ha ella saviu
acquistar avon rodund treis onns
d’in privat. Pil «Di svizzer dils mulins» questa sonda presenta ella il
baghetg, mo era ils indrezs dil fallun e dalla resgia integrai en quel
alla publicitad. Access obtegnan
ils visitaders denton era al mulin e
la cascharia. Quels indrezs dattan
perdetga dalla cultura da gliez
temps a Disla. Resgia, fallun, mulin e cascharia era infrastructura
indispensabla per las famiglias che
vivevan oravontut dil puresser.
➢ PAGINA 7
In mans d’üna duonna
A Paterschaunas sur Glion schai medemamein in crap da cult. Pil turissem da cultura havess ei aunc avunda
FOTO G. CAVELTY
objects ord la prehistoria dalla regiun.
historia locala da Schluein, scuvretg crappa da cult che savess
senz’auter vegnir integrada el parc
La Mutta. Il megalit haveva Ulrich
Büchi anflau, el fuva denton spa-
rius e svanius sut mescal e romma.
Sin territori da Schluein schai dil
reminent aunc bia potenzial prehistoric naven dil Crap da pops tiel
Crap sogn Sein tochen tier novas
scuvretgas sco la mola che schischeva duront tschentaners sut mescal
amiez igl uaul.
➢ PAGINA 3
Success cun dus trenaders novs
Trun/Rabius e Danis-Tavanasa giogan dumengia per la promoziun
■ (anr/gv) Gabriel Derungs ha
surpriu igl atun vargau l’emprema da Danis-Tavanasa e Renzo
Albin l’emprema da Trun-Rabius. Cuort avon la fin dil campiunadi ein las duas equipas alla
testa dalla gruppa 2 da quarta ligia ed ina da quellas equipas vegn
a far il pass en tiarza ligia. Dumengia suentermiezdi allas treis
ei Danis-Tavanasa hosp a Pustget
tier Trun/Rabius ed il derbi sa gia
decider dalla promoziun. Ils dus
trenaders han dau plaid e fatg dalla sesiun vargada. Il success da
Danis-Tavanasa ei pli surprendents ch’il success da Trun/Rabius e Gabriel Derungs conceda
da haver discutau cun ses giugadurs da quella promoziun pér las
davosas jamnas. La runda da primavera ha sia equipa entschiet
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
sco tschunavel e gudignau tochen
dacheu tut ils sis giugs dalla runda da primavera. Trun/Rabius ha
buca sulet brigliau cun bunas
prestaziuns, l’equipa che garegia
la promoziun ei era l’equipa la pli
faira da tuttas equipas da secunda, tiarza e quarta ligia dalla Svizra orientala.
➢ PAGINA 8
La Quotidiana vom 30.5.2014, Seite 15.pdf
Religiun e lingua
Las guerras chi haun gieu lö daspö la Seguonda guerra mundiela haun bod tuottas gieu scu s-chüsa religiun u lingua u
tuots duos. Pigliains la guerra chi’ns d’eira il pü daspera: la guerra in Jugoslavia
i’ls ans 90 dal tschientiner passo. Ils Serbs
cun lur religiun christiaun-ortodoxa, ils
Croats scu catolics e’ls Mohamedans dal
Cosovo ed eir da Montenegro, e tuots
gnivan our apparentamaing bain. A daiva bgers matrimonis masdos, eir amicizchas ed uniuns surour ils cunfins da la religiun.
Dandettamaing s’ho quecò müdo, ad
ho do ün’escalaziun incredibla: M’algord
da las dispüttas, minchataunt cun
puogns e perfin cun armas dafatta traunter ils impiegos chi lavuraivan cò in Svizra e chi fin lo nu vaivan dapü discordia
cu oters, anzi a tgnaivan insembel scha
que giaiva cunter impiegos dad oters pajais.
Il conflict dad hoz ill’Ucraina nu pera
dad avair la religiun scu s-chüsa, pütost
la lingua. Lo peran quels da l’ost chi discuorran rüss dad avair temma cha lur lingua – scu eir la glieud svessa chi discuorra
quella – pudess gnir suppressa intaunt
cha la glieud chi viva pü i’l vest as fo pissers cuntraris: Els haun temma cha’l rüss
piglia il suramaun.
Che chosa virulenta cuntegna la religiun e la lingua ch’ella s-choda telmaing l’anim da
nus
umauns?
Bain, que nu’s
tratta mê be da
religiun u be da
lingua, in vardet
as tratta que
adüna da pussaunza e da possess. Ma religiun e lingua sun buns da
s-chuder e frizzer sü la glieud e provocher telas escalaziuns cha bod minchün
sün via nun es pü bun da discuter, dimpersè resguarda a tuots scu adversaris
chi nu sun da «sia pasta». Bod minchün
as müda dad ün mumaint a l’oter ed es
pront da fer guerra! Glieud chi as sentiva pacifista müda e dvainta rabgiusa
in üna maniera ch’ella nu’s mê savieu
figürer aunz.
Eau m’impais cha que as tratta da
l’emoziunalited extrema cha religiun e
lingua portan in se. Eau poss be m’observer a me stess: Scha’m figür cha gniss scumando in nos pajais da discuorrer rumauntsch reagissi sgrischaivelmaing
agressiv – eir sch’eau in temps normels
craj dad esser pacifist e cunter tuot las armas e la forza dal militer.
E que nu voul niauncha ün scumand,
a basta già be dad observer quaunt cha
nossa glieud as s-choda vi dal rumantsch
grischun.
Per part eir glieud chi nu s’ho mê interesseda per lingua vo süllas barricadas
e s’unescha. Dafatta Sursilvans ed Engiadinais as collian al proidiomatissem,
glieud chi nun ho aunz mê pruvo dad
incler ils oters idioms maindir da’ls sustegner l’ün a l’oter.
Cun quista constataziun nu vögli pretender cha la glieud da la vart dal rg nu’s
s-choda, anzi: Que es apunto classic cha
adversaris scu promotuors d’üna tendenza linguistica dvaintan cumbattants e
perdan lur möd straffotent u contemplativ apaina cha’s saintan attachos.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
göri
risticamain
interessants
ta da las ins
politicas e t
cas da Laax
e svoulan in
lontanas. Q
gün da nus
quel es ün’i
tà fantastica
bus po spor
raculs, ben
maints (Ver
türalmaing
chi vala sco
plü bod as d
dals esters)
giast)? La d
da definir l
ir davent. E
da la cultur
jais da dest
indicatur fi
Ballerm
a Bangkok,
York per f
mar in Türc
ricadà dals
da la pover
quels vivan
motuors, q
benestants.
viagiatuors
n’haja dudi
rissem pers
ün criteri! I
in temp in
Minchatan
lontanas e q
La Quotidiana vom 30.5.2014, Seite 3.pdf
SURSELVA
VENDERDI, ILS 30 DA MATG 2014
3
Il crap dil sulegl amiez igl Uaul dalla Crusch: Eugen Rechsteiner muossa co quel ei enclinaus, cun 26 grads exact ella pendenza dalla
FOTOS G. CAVELTY E A. BEELI
tiara.
Molas, megalits e misteris
Ina tura sur il vitg da Schluein – cun enzennas da damonda
DAD AUGUSTIN BEELI / ANR
■ Grazia ad ina clara strategia turistica ei la Muota da Falera daventada ina
impurtonta attracziun turistica. Era
questa stad han liug numerusas visetas guidadas atras il pli grond areal da
megalits dalla Svizra. Buca mo a Falera dat ei denton carpuns da cult, era a
Schluein. L’anr ei separticipada ad ina
guidada tier carpuns e molas amiez igl
uaul. «Il parc La Mutta ei il pli grond liug
da cult da megalits en Svizra. Cheu sesanflan 34 carpuns da cult che carstgauns
havevan eregiu el temps da bronz. Ils carpuns duvrav’ins per quintar ora il calender»: Quella cuorta informaziun survegnan ils turists ch’enqueran attracziuns
da stad ella destinaziun Flem-Laax-Falera. Sper las activitads da sport e natira ha
la cultura ina rolla impurtonta ella re-
giun turistica. Leutier s’audan concerts
da musica – ed ils megalits. La scuvretga
dalla Muota da Falera sco attracziun turistica s’accorda culla tendenza internaziunala. «Herr der Ringe», «Harry Potter» ni «Hobbits», cun strias, uldaunas e
giavels accentueschan tut quei che ha
connex cun cult ed ocult, prehistoria e
fantasia. Milliuns carstgauns selaian fascinar dil mund dallas praulas, detgas e
legendas.
Egl Uaul dalla Crusch
Tier nus tegnan las culturas sparidas dils
Celts, Rets e Romans alerts ils scienziai.
Aschia schaian aunc biars misteris ella
cuntrada sut la Muota da Falera, per
exempel sin territori da Schluein. Differents carpuns da verrucano amiez igl
Uaul da Gonda ed ella Val da Schluein
sveglian damondas. Ulrich e Greti Büchi
Il crap, sco quei che Gion Cavelty ha anflau el avon biars onns, fuva cuvretgs cun ina
cozza da mescal.
Il crap ha in carstgaun elaborau zacu. Probabel havess ei duiu dar ina mola-mulin. Daco
eis el restaus amiez il trutg?
che han scuvretg e descret duront
trent’onns ils megalits en Surselva han
encuretg rispostas. Las informaziuns dil
Parc La Mutta sebasan oravontut sin lur
perscrutaziuns dils onns siatonta ed
otgonta. El cudischet da Schluein, cumparius ils 2008, presenta Eugen Rechsteiner zacons dils megalits anflai e descrets
dad Ulrich e Greti Büchi. Cul Turitges
che posseda dapi 1970 ina casa veglia el
Vitg sura da Schluein, e cugl anteriur
scolast Gion Cavelty, ha l’anr giu caschun
da far ina tura tras la cuntrada che zuppa
aunc biars misteris. Als dus interessai alla
historia locala eis ei gartegiau dacuort
d’anflar in dils blocs descrets ch’ins haveva denton piars ed emblidau. Il «bloc dil
sulegl» ei rodunds ed ha ina surfatscha
sco ina meisa, el ei denton enclinaus. Ei
para clar ch’in carstgaun ha scalprau ed
elaborau el zacu. Il bloc han Eugen Rechsteiner e Gion Cavelty anflau egl Uaul
dalla Crusch denter Schluein e Sagogn.
Il carpun ha la fuorma d’ina mola cun in
diameter da 110 centimeters. El schai
exact ella pendenza dalla tiara da 26
grads, han ils dus anfladers eruiu. Igl ei
denton buc ina mola, autruisa fuss ella
libra e fuss strusch cavada en quella
spunda teissa. «Ins savess s’imaginar
ch’ils Celts han duvrau quei bloc per lur
cults dil sulegl e dalla glisch. Forsa s’auda
quei carpun era tiel sistem dils megalits
dalla Muota da Falera. Il cult dil sulegl e
dalla glisch lai s’imaginar quei.
Tgei fa ina mola amiez igl uaul ?
Duront la spassegiada tras pradas da rara
bellezia e sur pastiras tochen ella Val da
Schluein raquenta Gion Cavelty dalla
tradiziun orala che viveva aunc els onns
tschunconta, cura ch’ins carteva aunc en
nauschaspérts e strias. L’excursiun meina
tras il Plaun Gonda Sura tier las tschaffadas a Panadeglias.Il grond tagl da lenna
digl onn vargau ha giu consequenzas.
Certs megalits che Ulrich Büchi haveva
descret ein buca pli d’anflar. Tras las
Tschun Aclas ed engiu tiel Mulin Sura
cuntinua la tura encunter il Crap git ed
il Crap sogn Sein. Gion Cavelty vul mussar ina scuvretga ch’el ha fatg avon zacons
onns. Suenter che la pintga gruppa ha
fullau via tras il cagliom d’in vegl trutg
encunter Ladir stat ella nunspitgadamein avon ina mola. Ina veritabla mola,
amiez igl uaul. Sco sch’enzatgi havess
piars quella zacu. Quei crap ha exact la
medema fuorma sco il crap-sulegl egl
Uaul dalla Crusch. Ei para denton logic
ch’ins ha vuliu elaborar avon tschiens
onns quei bloc e che tal dueva survir sco
mola-mulin. Daco eis el restaus leu? In
misteri dapli che dess spazi ad ina historia.
Il Crap git sur il casti da Schluein ei in marcant bloc da cult.
Il tagl da lenna digl onn vargau ha midau la cuntrada e certs craps misterius ein buca pli
d’anflar.
Amiez la cuntrada da Salens sur Glion: Il Crap Oswald para da haver connex cul calender
prehistoric.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
1.2.
Wochenzeitungen
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Freitag, 30. Mai 2014
Aroser Zeitung vom 30.5.2014, Seite 14ax.pdf
Panorama
Der klassische Blick auf Peist von der Kantonsstrasse aus.
14
Bilder Uwe Oster
Das Peister Kontrastprogramm
Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich Peist von den anderen
Dörfern im Schanfigg: Hier dominieren nicht die wettergegerbten
Holzhäuser, sondern stattliche zwei- bis viergeschossige Steinbauten.
n Von Uwe Oster
Typisch für die Dörfer im Schanfigg sind die
Holzhäuser im Walserstil. Anders in Peist, wo
man auf solche Bauten nur vereinzelt trifft.
Die Steinhäuser, die stattdessen hier dominieren, verleihen dem Ort einen fast schon
herrschaftlichen Charakter. Dafür wirkt es
Über das klare Wasser des Brunnens öffnet sich das Schanfigger Bergpanorama.
vielleicht etwas weniger idyllisch als in Lüen,
Maladers oder Calfreisen. Die Ursache für
das etwas andere Ortsbild ist bei einem Blick
in die Geschichte schnell gefunden: Ein
Grossbrand im Jahr 1874 vernichtete rund
95 Häuser und Ställe. Fast das ganze Dorf fiel
den Flammen zum Opfer. Auch die Kirche
mit ihrem für das Schanfigg so ungewöhnlichen Zwiebelturm steht dadurch in einem
deutlichen Kontrast zu den romanischen
und gotischen Gotteshäusern, die man im Tal
sonst vorfindet.
Untergang in den Bündner Wirren
Dabei war der Brand von 1874 nicht die einzige Katastrophe, die Peist heimgesucht hat:
Dazu Susanne Birrer in ihrem Ferien- und
Freizeitbuch Arosa-Schanfigg: «Der 11. Mai
1622 brachte Peist wie den übrigen Schanfigger Gemeinden – ausser Langwies – Mord
und Brand. Im Nachbardorf St. Peter war der
Vertraute des Oberst Baldiron, Caspar Calvo,
vom Volk erschlagen worden. Die darauffolgende kaiserliche Strafexpedition des kaiserlichen Heeres kannte kein Erbarmen mit der
Talschaft.» Die dramatische Geschichte
spielt in den sogenannten Bündner Wirren,
als die Habsburger versuchten, das Gebiet
unter ihre Herrschaft zu bringen und zu rekatholisieren. Peist beispielsweise hatte sich
schon 1530 der Reformation angeschlossen.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Freitag, 30. Mai 2014
Aroser Zeitung vom 30.5.2014, Seite 15.pdf
Panorama
Die Dorfkirche mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm.
Am 31. August 1622 hatte die Invasion begonnen. Oberbefehlshaber der österreichischen und spanischen Truppen war ebenjener Oberst Alois Baldiron.
Blick in eine alte Beschreibung
Eine interessante Beschreibung liest man in
den Denkwürdigkeiten des Fortunatus von
Juvalta (1567–1649): «Von Langwies talauswärts gelangt man bald auf das Gebiet der
Gemeinde Peist, das schon Roggen und Gerste zu erzeugen vermag. Dann folgt Peist
selbst, das erste Dorf des äussern Gerichts.
Es soll seinen Namen von der Pest erhalten
haben, welche verschiedene Jahre hindurch
mit einer solchen Wut auftrat, dass in Kur-
In der Gärten grünt und blüht es zurzeit überall.
15
Klassische Holzbauweise – im Dorf Peist ein nicht so häufiger Anblick.
zem alle ältern, rätisch redenden Einwohner
ausstarben und nun in Peist fast nur Deutsch
gesprochen wird. Das Nämliche ist auch zu
Molinis, St. Peter und Maladers der Fall,
während zu St. Georg (Castiel), Lüen und Calfreisen die rätische Sprache noch sehr in Gebrauch ist. Vielleicht kann aber auch der Name Peist von Pästo in Italien seinen Ursprung haben.» Richtig daran ist, dass Peist
zuerst von Romanen besiedelt war. Allerdings ist der Ortsname Peist schon lange vor
der Grossen Pest bezeugt: «In villa que dicitur Paiste», also in dem Ort, der «Paiste» genannt wird, besass das Prämonstratenserkloster St. Luzi in Chur bereits 1149 einen
Hof. Genug der Geschichte: Ein Spaziergang
ist gerade wegen des Kontrasts zu den anderen Dörfern im Schanfigg sehr reizvoll. Sowieso zur Zeit, wo es in den Gärten überall
grünt und blüht. In Brunnen plätschert fröhlich das Wasser. Zum Schluss sei noch einmal
Susanne Birrer zitiert. Denn auch die Umgebung des Dorfs lohnt den Besuch: «Eine Besonderheit von Peist sind die grossen Bergwiesen, die bis auf eine Höhe von 2200 Meter
reichen. Die Peister Alp, mit einem herrlichen Rundblick auf das umliegende Bergpanorama, gehört zu den schönsten Flecken im
ganzen Schanfigg. Die eindrückliche Kulisse
ist denn auch willkommener Hintergrund für
das fröhliche Peister Alpfest, das man sich im
Bergsommer nicht entgehen lassen sollte.»
Es lohnt sich in Peist, auch einmal abseits der Kantonsstrasse spazieren zu gehen.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
oi. Samstagabend traf der FC Arosa auf Chur
97. Wie die letzten Spiele war Arosa eher entspannt. Doch das gewisse Etwas fehlte – die
Spannung, die Nervosität oder auch die
AroserErnsthaftigkeit.
Zeitung vom
30.5.2014,
Seite
Die erste
Halbzeit entwickelte sich zuerst als Abchecken beider Mann-
schaften. Die jungen Churer zeigten, dass sie
eindeutig eine gute Fussballschule hatten.
Ihr Spielaufbau war effizient, durchdacht
und gefährlich. Sie spielten in den freien
8.pdf
Raum, und die schnellen Stürmer waren
brandgefährlich. Zwei-, dreimal tauchten sie
Hilfsaktion für Serbien
Serbien gehört zu den Ländern, die am
meisten von der Flutkatastrophe in Südosteuropa betroffen sind. Vor diesem Hintergrund lancierten Katarina und Svetlana Nikolic in der vergangenen Woche eine Hilfsaktion und riefen zu Kleiderspenden auf. Die
Resonanz war riesig, freuen sich die beiden
Frauen. Die Aroser brachten trotz Zwischensaison zahlreiche Decken und gute
Kleider zum Sammelpunkt ins evangelische
Kirchgemeindehaus. Einige spendeten auch
Geld für die Flutopfer. Mit einem Lastwagen
wurden die Hilfsgüter am Mittwoch direkt
auf den Weg nach Serbien gebracht. In Belgrad und Umgebung werden die Kleider an
die Flutopfer verteilt. Katarina und Svetlana
Nikolic möchten sich auf diesem Weg bei allen Spendern herzlich bedanken. Sehr
dankbar sind die Initiatorinnen der Aktion
auch den Aroser Pfarrleuten Thomas Müller
und Ursula Müller-Weigl für die Bereitstellung der Räume im Kirchgemeindehaus.
Freuen sich über den Erfolg ihrer Aktion: Katarina und Svetl
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Davoser Zeitung vom 27.5.2014, Seite 2.pdf
2
LO KAL
Dienstag, 27. Mai 2014
Davoser Zeitung
Die Zukunft der Fraktion gibt zu reden
Wie geht es mit der Fraktionsgemeinde Frauenkirch
nach 2018 weiter? Dies war eine der am meisten
gestellten Fragen während der Generalversammlung,
die am vergangenen Samstag im Restaurant Landhaus
abgehalten wurde. Präsident Konrad Schmid wusste
jedoch auch noch keine klare Antwort.
Pascal Spalinger
Die Generalversammlung der
Fraktionsgemeinde
Frauenkirch wurde von gut 40 Personen besucht – eine Zahl, mit
der Fraktionsgemeindepräsident Konrad Schmid zufrieden war. Er konnte in seinem
Jahresbericht von einem ruhigen Jahr erzählen, das aber
doch einige Anlässe und unvorhergesehene Höhepunkte
brachte. So sei eines Tages
buchstäblich aus heiterem
Himmel der Wetterhahn des
Kirchturms heruntergefallen.
Um das «Tierchen» wieder an
seinem alten Ort montieren zu
können, sei im wahrsten Sinne
des Wortes eine Feuerwehrübung notwendig gewesen –
ein Einsatz, der sehr spannend
gewesen sei, stellte Schmid
vor der Versammlung mit einem Schmunzeln fest. Weiter
berichtete der Präsident, dass
der Betrieb des Nachttaxis gut
funktioniert habe und man
den Service auch im nächsten
Winter wieder anbieten wolle.
Zuletzt berichtete Schmid,
dass in nächster Zeit das Gespräch mit dem Landammann
gesucht werde zur Klärung
der Frage, wie es mit den Fraktionen nach dem Jahr 2018
weitergehen solle. Ab dann
können die Fraktionsgemeinden keine eigenen Steuern
mehr einziehen. Man sei jedoch der Ansicht, dass es wünschenswert sei, wenn die Fraktionen auch in Zukunft existieren würden, in welcher
Form auch immer.
Leichter Verlust, aber
noch genug Vermögen
Kassier Markus Hehli musste
den Anwesenden von einem
Verlust in Höhe von gut
13 000 Franken berichten.
Hauptverantlich dafür war die
Tatsache, dass die Fraktion nur
gut die Hälfte der budgetierten Steuereinnahmen verbuchen konnte. Zudem gingen
die Zinserträge empfindlich
zurück. Damit sank das Vermögen der Fraktionsgemeinde
Frauenkirch auf rund 330 000
Franken. Einen Verlust sieht
auch das Budget für für das
laufende Jahr vor. Unter anderem soll mehr Geld für den
Grabunterhalt
ausgegeben
werden, und Frauenkirch zahlt
2000 Franken an die Sanierung des Krematoriums Davos
Platz.
Weiter wurde beschlossen,
dass der Steuerfuss weiterhin
ein Prozent betragen soll.
Frauenkirch sei damit weiterhin die steuergünstigste Fraktionsgemeinde, hielt Konrad
Schmid fest. Dem Beschluss
war eine kurze Diskussion
vorausgegangen, um die Frage
zu erläutern, ob man angesichts der unsicheren Zuunft
der Fraktion und des Vermögens überhaupt noch eine
Steuer erheben solle.
Emotionale Wahlen
Konrad Schmid blickt auf ein ruhiges Jahr zurück.
ps
Emotional wurde es beim
Traktandum «Wahlen». Kassier Markus Hehli gab nach 18
Jahren in Dienste der Fraktion
seinen Rücktritt. Schmid, den
eine tiefe Freundschaft zu Familie Hehli verbindet, hatte
während der offiziellen Verabschiedung Mühe, die Tränen
zurückzuhalten. Ähnlich erging es Corina Issler Baetschi – die zur neuen Kassierin
gewählt wurde – als sie ihre
Beweggründe darlegte, weshalb sie sich für das Amt zur
Verfügung gestellt hatte. Der
restliche Vorstand wurde einstimmig und unter Applaus
wiedergewählt. Zuletzt gab
Gastgeberin Myrta Kramer
bekannt, dass sie und Roland
Christen nach neun Jahren
das Landhaus Frauenkirch im
Herbst verlassen würden.
WORLD ECONMIC FORUM
Der «Geist von Davos»
Jean-Loup Dénéraz, Senior
Director, Head of Operations,
und verantwortlich für die ganze
Logistik in Davos.
Das Weltwirtschaftsforum ist
ein Synonym für Davos. Wir
glauben, dass die Stadt eine
unvergleichliche Umgebung
für die Teilnehmer unseres
jährlichen Treffens bietet. Umgekehrt schafft die Veranstaltung für die lokale Wirtschaft
Aufträge von mehr als 40 Millionen Franken. Der geschätzte Marketingwert liegt weltweit bei mehr als einer Milliarde Franken. Das geht aus
einer Untersuchung der Universität St. Gallen aus dem
Jahr 2011 hervor.
Wir wissen allerdings, dass
das Jahrestreffen alles andere
als ein ungetrübtes Vergnügen
für die Anwohner und Gäste
ist. Wir hören Beschwerden
darüber, dass die Strassen verstopft sind und mit Zelten und
Plakatwänden
vollgestopft
werden, bis das Stadtbild einer Fachmesse gleicht. Uns erreichen auch immer wieder
Beschwerden über Wucherpreise und darüber, dass einige Geschäfte die Preise für
den Zeitraum der Veranstaltung richtig hochtreiben.
«Geist von Davos»
Wir verstehen und teilen diese
Bedenken, denn sie beeinträchtigen die Qualität der Erfahrung für Gäste und Bewohner von Davos gleichermaßen.
Diese
negativen
Erfahrungen widersprechen
unserer Vorstellung
vom
«Geist von Davos». Wir möchten mit den Bewohner, Offiziellen und Unternehmern
aus Davos zusammenarbeiten, um diese Auswüchse einzudämmen.
Vor kurzem machte ein Teilnehmer, der zum ersten Mal
zu unserem Jahrestreffen ge-
kommen war, die Bemerkung, dass er nicht erwartet
hatte, dass sich die Veranstaltung so sehr um Parties und
Werbeaktivitäten dreht. Dies
ist nicht der Eindruck, den
wir erwecken möchten. Für
uns verkörpern Menschen
den «Geist von Davos», die
weitreichende Entscheidungen treffen können, an einem
konstruktiven Dialog teilnehmen wollen und sich wirklich
engagieren, um den Zustand
der Welt zu verbessern.
auf privatem Gelände aufzustellen.
Partnerschaft eingehen
«Greener Davos»
Wo wir beeinflussen können,
was in dieser Woche in Davos
geschieht, tun wir das. Wir
bitten alle Unternehmen und
Einzelpersonen, die «Gemeinschaftsregeln» einzuhalten, wenn sie weiter am Jahrestreffen teilnehmen möchten. Dazu gehört, offensives
Geschäftsgebaren oder geschäftliche Werbeaktivitäten
zu unterlassen; keine Events
zu organisieren, die mit dem
offiziellen Programm in Konflikt stehen; ausser den notwendigen Personen keine
Gäste zu Veranstaltungen
einzuladen, die nicht schon
als Teilnehmer bei dem Jahrestreffen registriert sind; und
das Erscheinungsbild von
Davos nicht zu verändern.
Wir versuchen unser Bestes,
um verstopfte Strassen zu verhindern. Durch die Initiative
«Greener Davos» beschränken wir den Schadstoffausstoss für alle Fahrzeuge, die in
die Sicherheitszone kommen
möchten, und wir ermutigen
die Teilnehmer, unbedingt zu
Fuss zu gehen oder den Shuttlebus zu nehmen. Im Laufe
der Jahre haben mehr und
Das Jahrestreffen des WEF kann langfristig nur ein Erfolg sein,
wenn sich alle am «Geist von Davos» orientieren.
DZ-Archiv
mehr Teilnehmer zu schätzen
gelernt, dass dies angenehmer, gesünder und obendrein
altruistisch ist, wenn sie
schnell zehn Minuten laufen,
anstatt eine halbe Stunde im
Stau zu stecken.
Gäbe es eine rechtliche
Grundlage, würden wir uns
darum bemühen, dass alle
Teilnehmer zu Fuss gehen
oder den Shuttlebus nutzen.
Die wichtigsten Strassen würden für die Dauer des Weltwirtschaftsforums zu Fussgängerzonen.
Trittbrettfahrer
Unser Einfluss auf die Teilnehmer des Jahrestreffens erstreckt sich nicht auf die
vielen Unternehmen und Einzelpersonen, die sich unabhängig vom Jahrestreffen in
Davos
versammeln. Wir
schätzen, dass bis zu 50 000
Personen jeden Tag hier sind.
Viele der Satellitenveranstaltungen, die das Gefühl ver-
mitteln, dass die Stadt überlaufen ist, werden nicht von
den Teilnehmern des Treffens
organisiert, sondern von seinen Mitläufern, die von der
Anwesenheit so vieler hoch
profilierter Personen in einer
kleinen Stadt profitieren
möchten.
Je mehr Hotelzimmer und Veranstaltungsräume
in
der
Stadt von diesen Trittbrettfahrern belegt werden, desto
mehr Teilnehmer des Treffens
sind gezwungen, ausserhalb
der Stadt zu wohnen und in
die Stadt zu pendeln. Dies
trägt natürlich zur Situation
auf den Strassen bei.
In einem freien Land können
wir dies nicht kontrollieren.
Wenn jemand keine Verbindung zu dem Jahrestreffen
hat, hat das Forum keine
rechtliche oder moralische
Handhabe, ihn davon abzuhalten, zu den Staus beizutragen, Partys und Werbeveranstaltungen abzuhalten oder
vorübergehend
Aufbauten
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Wir können uns aber an die
Geschäfte in Davos wenden,
freiwillig mit uns die Störungen für die Stadt während des
Jahrestreffens zu beschränken
und eine Partnerschaft mit
uns im «Geist von Davos»
einzugehen. Wir können Hotels, Restaurants und die Eigentümer von Veranstaltungsorten bitten, vernünftige Preise zu verlangen und für uns
und für die registrierten Teilnehmer des Treffens Unterkünfte und Veranstaltungsorte
zu reservieren.
Wir haben festgestellt, dass
die meisten Geschäfte in Davos verstehen, was wir versuchen, und uns unterstützen dies trifft auch auf die Gemeinde zu, mit deren Vertretern wir uns mehrmals pro
Jahr treffen. Wir möchten uns
bei ihnen für ihre langjährige
und unerschütterliche Unterstützung bedanken. Die Unterstützung ist jedoch nicht
universell. Und solange nicht
die Mehrzahl der Dienstleistungsanbieter einverstanden
ist, besteht immer das Risiko,
dass das Jahrestreffen letztendlich an seiner eigenen Popularität Schaden nimmt.
Niemand würde von einer solchen Eventualität profitieren.
Wir glauben, dass das Weltwirtschaftsforum und die Anwohner von Davos alle daran
interessiert sind, dass das Jahrestreffen auch weiterhin vom
«Geist von Davos» getragen
wird. Wir bitten deshalb alle
in diesem Sinne zum gemeinsamen Nutzen zusammenzuarbeiten.
L O KAL
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Davoser Zeitung vom 30.5.2014, Seite 3x.pdf
Freitag, 30. Mai 2014
Davoser Zeitung
Es gab viel Neues zu berichten
An der Jahresversammlung der
Evangelischen Kirchgemeinde Platz, die
am Montag durchgeführt wurde, gab es
viel Neues zu erfahren. Unter anderem
weiss man nun, wer das neue PfarrerEhepaar und wer neuer Kirchenmusiker
wird.
Pascal Spalinger
Der Vorstand durfte sich über
einen regen Besuch der Jahresversammlung freuen: Der
Saal
des
Evangelischen
Kirchgemeindehauses
war
sehr gut gefüllt. Da Präsidentin Ruth Röthlisberger krankheitshalber fehlte, führte Andrea Trepp an ihrer Stelle
speditiv durch die einzelnen
Traktanden. Anhand der Jahresberichte aus den verschiedenen Ressorts kristallisierte
sich heraus, dass es sich bei
der Evangelischen Kirchgemeinde Platz um eine sehr
aktive Institution handelt, die
ihren Mitgliedern nicht nur
verschiedene Arten von Gottesdiensten, sondern auch
sonst diverse Anlässe bietet,
die Abwechslung bringen.
Überschattet wurde das Kirchenjahr durch den Rückzug
des erst kurz zuvor gewählten Pfarrers Albrecht, der mit
seiner Familie nach Grüsch
zurückgekehrt ist, sowie
durch das krankheitsbedingte
Ausscheiden von Liselotte
Dürr aus den Vorstand. Sie
wurde für ihre Verdienste –
wie auch Astrid Trepp – geehrt.
20 Bundesordner füllt Astrid Trepp jedes Jahr. Für ihre Verdienste wurde sie geehrt.
ps
Das neue Pfarrerehepaar Martin und Juliane Grüsser stellte sich vor.
ps
giegewinnung am Haus Belfort vorsehe.
das neue Pfarrerpaar im Februar 2015 seinen Dienst antreten. Sich vorstellen sollen hätte
eigentlich auch der neue Kirchenmusiker Ulrich Weissert,
der im Januar 2015 die Nachfolge des in Pension gehenden
Otto Widmer antritt. Wegen einer Autopanne konnte er jedoch nicht persönlich an der
Versammlung
erscheinen.
Trotzdem wurde er der Versammlung schon mal als erfahrene Persönlichkeit präsentiert.
Wohin mit den
Sonnenkollektoren?
Die Jahresrechnung verzeichnete einen kleinen Gewinn
von etwas über 2000 Franken
und wurde einstimming genehmigt. Zum guten Resultat
beigetragen hätten ausserordentlich hohe Steuererträge,
erklärte Andrea Trepp gegenüber den Anwesenden. Ebenfalls ohne Gegenstimme bewilligt wurden das Budget für
2015 sowie der Steuerfuss,
der weiterhin bei 13 Prozent
der einfachen Kantonssteuer
liegt. Des Weiteren informierte der Vorstand über den
Planungsstand bezüglich des
Hauses Belfort. Diesen Sommer wird die dortige Heizung
ersetzt, zudem wird das Dach
energetisch saniert und verstärkt. Noch unklar ist offenbar, wo die geplanten Sonnenkollektoren angebracht werden. Es soll abgeklärt werden,
ob diese anstatt auf dem Dach
auch an der Fassade montiert
werden könnten. Es wurde
aber versichert, dass man auf
jeden Fall den Einsatz von
Sonnenkollektoren zur Ener-
Auf Merkel folgt Grüsser
Bekannt ist mittlerweile auch,
wer die Nachfolge von Pfarrer
Albrecht Merkel antreten soll.
Das Pfarrer-Ehepaar Juliane
und Martin Grüsser aus Freiburg im Breisgau stellte sich
den Anwesenden auf humorvolle Weise vor. Geht alles
planmässig vonstatten, wird
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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schäftigt mit mürrisch sein. Es schnitzt sie sich ihren Lieb- Menschen ab fünf Jahren.
ist kurz vor den Sommerferi- lingsvogel, eine Elster, damit In Koproduktion mit dem
en. Alle Kinder erzählen von sie nicht mehr alleine ist.
Schlachthaus Theater Bern
ihren bevorstehenden
Reisen,
Ida beschliesst
auch zu verreià propos Gastspiele für
Davoser
Zeitung
vom 30.5.2014,
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nur Ida nicht, sie wird zu Hau- sen. Mit den herumliegenden junges Publikum Biel.
Konfirmation gefeiert
Ausze
Kessl
pd | Kessler’s Kulm
e | Kürzlich wurde in den Kirchgemeinden Frauenkirch und Glaris Konfirmation gefeiert, und zwar in der
reformierten Kirche Frauenkirch. Heuer wurden konfirmiert (v. l.): Pfarrerin Silke Manske, Seraina Reiss,
Andri Baumgartner, Ladina Ambühl, Laura Hartmann, Marisa Kurz, Nic Conrad, Simon Ambühl.
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Pi
Freitag, 30. Mai 2014
Novitats vom 30.5.2014, Seite 17ax.pdf
Geschichte & Ges
Fryherr von Vaz – Entstehungsgeschichte
eines Adelsgeschlechts in Oberrätien (2)
Nach einer Erzählung von Tanja Wika Dela Ruota, nacherzählt in drei
Teilen von Silvio Hosang, der sagt: «Der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte
ist nicht zu bezweifeln.» Der erste Teil erschien am 2. Mai.
Der Festplatz
Als Festplatz wurde eine Waldlichtung auf dem
Hügel Bot la Cheva in der Nähe der Brücke von
Nivagl hergerichtet. Es war ein schöner Herbsttag, fast alle Geladenen kamen zum Fest. Drei
Ziegen wurden am Spiess gebraten, und Wein
wurde ausgeschenkt. Es wurde ausgiebig und bis
spät in die Nacht gefeiert. Der Drachentöter
musste immer wieder erzählen, wie er todesmutig dem Ungeheuer entgegengetreten war und
wie er mit dem ersten Schlag seiner Donnerkeule
die einzige verletzliche Stelle getroffen hatte.
Verurteilung
Es wurde langsam dunkel, nur der Vollmond
schien noch fahl auf den Festplatz, und der Wind
pfiff durch die Bäume. Das ausgelassene Fest ging
langsam dem Ende zu. Der alte Hufschmied ging
auf drei garstige Gesellen zu, dankte ihnen für das
Ziegenfleisch und den Veltlinerwein. Dann trennte er ihnen mit je einem Hieb seiner Streitaxt die
Köpfe vom Leib. Andere üble Gesellen sprangen
wütend von ihren Tischen auf und gingen auf den
Hufschmied los. Es dauerte nur einen Augenblick,
und sechs weitere Gesellen wurden durch den
Hufschmied mit seiner Streitaxt schwer verletzt.
Es gab ein grosses Durcheinander,, und viele dubiose Sippenbrüder wollten fliehen. Aber alle
Fluchtversuche waren aussichtslos, denn vor der
Brücke von Nivagl stand der Sohn Vazius mit seiner Donnerkeule und in Richtung Alvaschein
standen schwer bewaffnet die Wegmacher.
Die Festteilnehmer sahen, dass ihre Lage aussichtslos war. Die Frauen wimmerten und sassen
weinend an den Tischen. Die Männer warfen sich
auf den Boden. Zitternd und mit angsterfüllten Augen flehten sie den Hufschmied an und baten um
Gnade für ihr Leben. Der alte Hufschmied befahl
den Leuten, wieder Platz zu nehmen, und diejenigen, welche nichts auf dem Kerbholz hätten,
bräuchten sich auch nicht zu fürchten. Die Todesstrafen sollen ein Exempel sein, um solche
Schandtaten in Zukunft zu verhindern. Den Kerl,
welcher die Tochter der Säumer verschleppt hatte,
packte er im Genick. Er warf ihn auf den Tisch und
schnitt ihm, vor den Augen der übrigen Dorfbewohner, bei lebendigem Leibe die Gedärme heraus.
Weissagung
Einer beim Schmied logierende Wahrsagerin
oblag es, aus den Gedärmen zu lesen, wie die Zukunft für die Bewohner der drei Dörfer aussehe
werde. Sie sah, dass der Drachentöter Vazius der
zukünftige Herrscher und Gebieter der drei Dörfer sein würde. Als Fryherr von Vaz würde er in
kurzer Zeit viele Dörfer, Talschaften, Durchgangsstrassen und Passübergänge in ganz Rätien beherrschen. Die jeweils ältesten Söhne der drei
Dörfer müssten bei ihm Frondienst leisten. An allen wichtigen Durchgangsstrassen und Handelsorten würden Burgen erbaut werden. Der Fryherr von Vaz würde allen Säumern und Handels-
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Belfort, die einst stolze Burg, ist heute eine Ruine.
Bild Jürgen Pfister
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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reisenden auf seinen Strassen und Wegen gegen
einen Wegzoll freies und sicheres Geleit bieten.
Sein Wort werde für die Untertanen zum Gesetz.
Die vom Edelmann von Vaz neu zu erlassenen
Gesetze sollen ein friedliches Zusammenleben
garantieren. Der Wegzoll und der freie Handel
auf den von Fryherr von Vaz kontrollierten Gebieten würde dem Herrscher und allen seinen
Untertanen Wohlstand bringen. Die Wahrsagerin
sah auch, dass die Herrschaft von Vaz rund 200
Jahre dauern würde. Die Freiherren würden auf
Teilen ihrer Hoheitsgebiete einem noch unbekannten Volk, welches eine andere Sprache spreche, Niederlassungsrecht gewähren. Zu diesem
Zweck würden unbewohnte Gebiete gerodet und
urbanisiert werden.
Zuletzt sprach die weise Frau, dass es Aufgabe
ihrer Sippen sei, das Geschehen, wo immer sie
sich auch aufhalten, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es sei ein Gebot und heilige Pflicht,
die Geschichte, wie Vazius zum Fryherr von Vaz
gekommen sei, von Mutter zu Tochter weiterzuerzählen. Am Anfang des 21. Jahrhunderts, die
letzten Freiherren würden schon längst ausgestorben sein, werde dann eine alte Frau, die letzte ihrer Wahrsagersippe, einem Mann, dessen
Name auf der Kirchenwand in Lain steht und der
eine grüne Ziege besitzt, diese Geschichte erzählen und ihn beauftragen, diese für die Nachwelt
aufzuschreiben. Ermüdet beendete die Hellseherin an dieser Stelle die Voraussagungen. Sie verliess umgehend den mystischen Ort, und niemand wusste danach, woher sie kam und wohin
sie verschwand.
Fryherr von Vaz
Der alte Hufschmied stand auf und ergriff wiederum das Wort. Er liess die Leute wissen, dass
sein Sohn Vazius ein strenger, aber gerechter Gebieter sein werde. Respektlosigkeit, Ungehorsam
oder gar Verschwörungen gegen seine Herrschaft würden aber drakonisch bestraft. Vazius
legte seine rechte Hand auf die Gedärme und
gelobte, das Amt und die Ehre anzunehmen. Er
wolle die damit verbundenen Aufgaben und
Pflichten nach bestem Wissen und mit Gotteshilfe
umsetzen. Er befahl den Anwesenden hier und
jetzt ihre Loyalität zu bezeugen, danach sollen sie
nach Hause gehen und den übrigen Dorfbewohnern kundtun, was heute in Nivagl geschehen sei.
Das Recht zur Gewaltanwendung stehe nur noch
seinem Vater Luzi Faustus zu. Er werde fortan
als Scharfrichter amten und mit eiserner Hand
für Ruhe und Ordnung sorgen. Ab morgen werde,
wie vorhergesagt, die neue Herrschaft beginnen.
Erleichterung
Trotz der schrecklichen Vorkommnisse sind alle
erleichtert nach Hause gegangen. Ihnen war klar,
Die Gegend um Nivagl.
dass Diebstähle, Überfälle, Entführungen und
Totschlag vom neuen Herrscher nicht mehr geduldet würden. Da der Drachenspuk nun vorbei
war, brauchte man sich nicht mehr vor üblen Machenschaften zu fürchten. Am folgenden Tag meldeten sich bereits die ersten der ältesten Söhne
zur Fronarbeit beim neuen Gebieter von Vaz. Als
Erstes wurde unverzüglich mit dem Bau des
Stammsitzes der Fryherren von Vaz, der Löwenburg auf dem Hügel Bot la Cheva, begonnen. Später wurde die Burg Belfort hoch über dem Albulatal gebaut. Diese Burg, auf einem Kraftort östlich von Brienz, wurde später zur Stammburg
der Fryherren von Vaz. Insgesamt wurden, über
ganz Rätien verteilt, 25 Wehrtürme und Burgen
gebaut. Das Herrschaftsgebiet des neuen Fryherrs weitete sich rasch aus. Viele Dörfer und
ganze Talschaften suchten den Schutz der Fryherren, um sich von anderen unbeliebten Territorialherren zu befreien.
Rückblick
Wie vorhergesagt, war der Fryherr von Vaz ein
umsichtiger und tüchtiger Gebieter. Die Einwohner konnten von der Zeit an mehr oder weniger
friedlich zusammenleben, und es ging ihnen gut.
Sämtliche Bewohner erhielten das freie Wohnrecht auf dem ganzen Gebiet der Fryherren von
Vaz. Solange sie sich den bestehenden Wohngemeinschaften anpassten, erhielten sie auch Land
im Lehen. Es begann ein reger Handelsverkehr
auf den verschiedenen Durchgangswegen in Rätien. Einige Säumer und Handelsleute wurden infolge diverser Liebschaften in den drei Siedlungen und deren Umgebung sesshaft. Dadurch gelangten immer wieder andere Namen und frisches Blut in die alteingesessenen Familien. So
lange der Fryherr von Vaz einen Sohn hatte, wur-
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de der Adelstitel weitervererbt. Ja, die Fryherren
von Vaz wurden, nebst dem Fürstbischof von
Chur, zum bedeutendsten und mächtigsten
Adelsgeschlecht in Rätien.
Der Drachentöter.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Bild Jürgen Pfister
Novitats vom 30.5.2014, Seite 6.pdf
Kultur
Freitag, 30. Mai 2014
novitats 6
Karl der Grosse: ein ebenso
grosser wie auch grausamer Kaiser
Vor 1200 Jahren starb Karl der Grosse. Der heute umstrittene
Herrscher hat auch die Geschichte Graubündens geprägt. Darum
würdigt ihn Origen jetzt mit zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen,
auch in einigen Orten im Gebiet der «Novitats».
n Von Christian Ruch
Kaiser Karl der Grosse ist so etwas wie der
Vater des heutigen Europa. Er förderte die
Bildung, Klöster und Kultur, konnte aber zugleich rücksichts-, gnadenlos und grausam
sein. Auch das damalige Churrätien hat der
Herrscher nachhaltig geprägt.
Winter 814: Obwohl die Wege jahreszeit bedingt schwer passierbar sind, verbreitet sich
die Nachricht wie ein Lauffeuer – Kaiser Karl
ist tot! Er, der das Frankenreich zur politischen Grossmacht aufsteigen liess und zuletzt über ein Gebiet herrschte, das von
Nordspanien bis an die Ostsee reicht. 46 Jahre, eine für das Frühmittelalter ungewöhnlich lange Zeit, hat er regiert, 14 davon als
Kaiser. Unter seiner Regentschaft erfreuten
sich Bildung, Klöster und Kultur einer Blüte,
wie es sie seit dem Untergang des Weströmischen Reichs nicht mehr gegeben hatte. Als
ein solch grossartiger Regent erscheint er
den Menschen noch Jahrhunderte später,
dass er 1165 sogar heiliggesprochen wird.
Ein Machtpolitiker
Ob ihm diese Ehre auch in unserer Zeit widerfahren würde, ist sehr zweifelhaft. Die
heutige Geschichtsschreibung sieht in Karl
nämlich nicht nur den Vater Europas, aus
dessen Reich letztendlich Deutschland und
Frankreich hervorgingen, sondern auch ei-
nen grausamen und gnadenlosen Machtpolitiker. Den langen Krieg gegen die heidnischen, im heutigen Norddeutschland siedelnden Sachsen führte er so brutal, dass
ihm aus heutiger Sicht bisweilen sogar Völkermord vorgeworfen wird.
Karl setzte jedoch nicht nur im Norden zu
Eroberungen an, sondern auch im Süden,
genauer gesagt in Norditalien, wo er sich
773/74 das Reich der Langobarden einverleibte. Dies hatte gravierende Auswirkungen
auf Churrätien, das zwar zu dieser Zeit schon
fast 250 Jahre lang zum Frankenreich gehörte, aber immer abseits in dessen südöstlicher Ecke lag. Die Folge: Das rätisch-fränkische Herrschergeschlecht der Zacconen
konnte seine weltliche Herrschaft als Praeses und die geistliche als Bischof von Chur
relativ unbehelligt ausüben.
Wichtige Transitregion
Mit der Eroberung Norditaliens wurde Churrätien jedoch zu einer wichtigen Transitregion zwischen dem Norden und Süden des
Frankenreichs – und deshalb war Karl nun
nicht länger gewillt, die faktische Autonomie
zu tolerieren. Im Jahr 806 machte er ihr ein
Ende, indem er die Region einem von ihm
eingesetzten Grafen unterstellte und den
Churer Bischof weitgehend enteignete. Wie
Origen hatte eine eigene Statue des Kaisers mit nach Müstair gebracht.
Bild Benjamin Hofer
Die Statue Karls des Grossen im Kloster St. Johann.
Bild Stiftung Pro Kloster St. Johann
schwer das Bistum durch diese Massnahme
getroffen wurde, belegt der Umstand, dass
Bischof Victor III. vier Klageschriften an
Karls Sohn und Nachfolger Ludwig den
Frommen richtete, um die für das Bistum
existenzbedrohenden Enteignungen wieder
rückgängig zu machen.
Neue Wege, ein Jubiläum zu feiern
Der Bischof verlor auch die Verfügungsgewalt über das neue Kloster Müstair, das nach
der Eroberung des Langobardenreichs, also
am Ende des 8. Jahrhunderts, gegründet
worden war. Ob Karl der Grosse selbst den
Bau verfügte, ist unklar, dass die Klostergründung aber mit Karls Italienpolitik und
damit der Sicherung der Pässe zusammenhing, ist unbestritten. Und ebenso unbestritten ist, dass das Kloster Müstair kunstgeschichtlich von enormer Bedeutung ist. Dies
gilt insbesondere für die Klosterkirche mit
ihren aus der Gründungszeit der Abtei erhaltenen Wandmalereien – angesichts der Grösse des Bildzyklus und der Seltenheit frühmittelalterlicher Kunst ein absoluter Glücksfall.
Es ist daher auch kein Wunder, dass das
Kloster Müstair 1983 zum Welterbe der
Unesco erklärt wurde.
Origen mit grossem Programm
Karl der Grosse war also aus rätischer Sicht
nicht irgendein ferner Kaiser, sondern ein
Herrscher, der die Geschicke der Region
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Novitats vom 30.5.2014, Seite 7.pdf
Kultur
Freitag, 30. Mai 2014
Der Intendant von Origen: Giovanni Netzer.
nachhaltig mitbestimmte. Dies hat das Kulturprojekt Origen unter der Leitung von Giovanni Netzer dazu bewogen, das Jahr 2014
ganz dem Andenken Karls zu widmen. Wie
Origen mitteilte, gehe man dabei «neue Wege, die mit herkömmlichen Jubiläumsveranstaltungen wenig gemein haben». Origen
zeichnet und interpretiert Karl den Grossen
«als brutalen Schlachtengänger und besorgten Familienvater, als bizarren Badekönig
und eifrigen Kulturreformer, als heiliggesprochenen Ehebrecher und mythische
Herrscherfigur, bei deren Tod sich die Sonne
verfinstert und Brücken einstürzen. Es geht
darum, den Menschen Karl zu finden, ihn für
die Bühne neu zu erfinden, frisch und unorthodox, wie es die Legende seit jeher tut,
immer auf der Suche nach dem wahren
Kern, der in der Suche liegt.»
Zu den zahlreichen Origen-Aufführungen
gehört eine musikalische Groteske über den
Elefanten, den Harun ar-Rashid, der legendäre Kalif von Bagdad, Karl dem Grossen
schenkte. Die Aufführungen finden am 7.
Bild oh
novitats 7
Eindrucksvolle Aufführung in Müstair.
und 8. Juni in den RhB-Werkstätten in Landquart statt. Ebenfalls involviert ist die RhB in
in Hörspiel, das sich mit den Reisen und
Kriegszügen Karls beschäftigt und auf offenen Eisenbahnwagen dargeboten wird. Die
Uraufführung beginnt am 14. Juni um 19.50
im Bahnhof Tiefencastel. Weitere Aufführungen sind im Juni, Juli und August.
Ein Kaiser mit Badezwang
Mit Karls Kaiserkrönung an Weihnachten
800 in Rom befasst sich die Oper «David»,
die Origen auf der Wiese hinter dem Kloster
Müstair präsentiert. Premiere ist am 19. Juni, und auch hier gibt es den Sommer über
weitere Aufführungen. Durch die Täler Graubündens und des Tessins wandert die komödiantische Erzählung einer Legende, die sich
um Karls Begegnung mit einer weissen
Schlange dreht. Premiere ist am 23. Juni auf
dem Zürcher Grossmünsterplatz, weitere
Spielorte sind unter anderem Chur, Bergün,
Lenzerheide, Müstair, Filisur, Bivio, Andeer
und Savognin.
Bild Benjamin Hofer
Spielorte in unserer Region
Auf der Burg Riom widmet man sich musiktheatralisch Karls angeblich zwanghaftem
Drang zu baden. Premiere ist hier am 12. Juli, es folgen weitere sieben Vorstellungen im
Juli und August. Geistliche Musik im Stil der
Gregorianik bieten die gesungenen Stundengebete der Mönche am Morgen und am
Abend (Laudes und Komplet), wie sie seit
vielen Jahrhunderten den Tagesrhythmus in
den Klöstern bestimmen. Die Laudes ist ab
16. Juli viermal morgens um halb sechs in
der Kirche St. Peter in Mistail zu hören, die
Komplet ab 13. Juli abends um neun in verschiedenen Kirchen Mittelbündens und des
Engadins. Man sieht: Origen hat sich eine
ganze Menge einfallen lassen, um Karl den
Grossen zu würdigen – angesichts der Bedeutung dieses für Europa und Graubünden
so wichtigen Herrschers ist dies auch durchaus angemessen.
Spielplan und weitere ausführliche Informationen unter www.origen.ch
Das Kloster St. Johann in Müstair.
Bild Stiftung Pro Kloster St. Johann
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Mittwoch, 28. Mai 2014
Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 13.pdf
Versammlung
pöschtli 13
Die Arbeit im Wald ist wichtig
Bündner Forstleute durften an der Jahresversammlung Polit-Prominenz begrüssen
n Von Oskar Hugentobler
Bereits in Zillis luden am Freitag, 23. Mai,
schöne Holzwegweiser die Bündner Forstleute und Wald-Sympathisanten zur diesjährigen Jahresversammlung nach Donat ein.
Neben den obligaten Geschäften einer Generalversammlung galt es, einen neuen Präsidenten und zwei Vorstandsmitglieder zu ersetzen, die den Verein mit seinen 583 Mitgliedern in den nächsten Jahren gestalten.
Präsident Beat Philipp, welcher beruflich
beim kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren für die Revierorganisation zuständig
ist, verstand es, die Tagung zügig zu leiten.
Verschiedene Amtsträger und Gäste konnte
er speziell begrüssen: Regierungspräsident
Mario Cavigelli, Nationalrat Josias Gasser,
Grossrat und Gemeindepräsident von Donat
Gian Michael sowie weitere Persönlichkeiten. Gian Michael hiess alle Anwesenden in
Donat herzlich willkommen. In seinem
Grusswort stellte er die Frage, wer von den
anwesenden Präsidenten für die Begrüssung
eigentlich zuständig wäre. Er gab darum das
Wort zügig an Nico Tgetgel weiter, den Leiter
der Betriebskommission Forstwerkgruppe
Zillis-Schamserberg. Nico Tgetgel bekundete
eine grosse Freude, dass es gelungen ist, die
Forstwerkgruppen des Schamserbergs und
von Zillis zusammenzuführen, einen Forstwerkhof zu bauen und damit die Betriebsstrukturen zu optimieren sowie die Arbeitsverhältnisse wesentlich zu verbessern.
Mitgliederzahl bleibt stabil
Beat Philipp teilte mit, dass der Verein im
vergangenen Jahr 21 Neumitglieder begrüssen durfte. Damit wurde der Verlust von Kollektivmitgliedern durch Gemeindefusionen
wettgemacht. Der Skipostenlauf im vergangenen Jahr war wiederum ein Erfolg. Ein
spezielles Lob verdienten die Redaktoren
und die Redaktionskommission der Zeitschrift «Bündner Wald» für ihre hervorragende Leistung. Dass die ausgeglichene Jahresrechnung mit einem kleinen Gewinn von
171 Franken abschloss, war ebenfalls erfreulich. Das Budget für das Jahr 2015 rechnet mit einem Verlust von 8500 Franken,
denn die Neugestaltung der Webseite für die
Zeitschrift «Bündner Wald» wird erhebliche
Kosten verursachen.
Auf Beat Philipp folgt Mario Riatsch
Nach sieben Präsidialjahren trat Beat Philipp aus dem Vorstand aus. Als neuen Präsidenten wählte die Versammlung Mario Riatsch, designierter Revierförster von Scuol.
An Stelle von Renaldo Lutz, Präsident der
Redaktionskommission, tritt Cristina Fisler,
Regierungsrat Mario Cavigelli (Bildmitte) im Gespräch mit Forstleuten vor dem neuen Forstwerkhof.
Bild Oskar Hugentobler
Regionalforstingenieurin beim Amt für Wald
und Naturgefahren in Tiefencastel, und die
Stelle von Mirco Beti nimmt Forstunternehmer Orlando Lerch ein. Alle neuen Vorstandsmitglieder wurden ehrenvoll gewählt. Im
kommenden Jahr wird St. Antönien Tagungsort sein. Im künftigen Tätigkeitsprogramm
werden die Holzerei-Weltmeisterschaften
vom 10. bis 14. September 2014 in Brienz und
die europäische nordische Skiweltmeisterschaft auf der Lenzerheide, welche unter dem
Patronat von Mario Cavigelli durchgeführt
wird, besondere Ereignisse sein.
Bildungspolitik laufend verbessern
Arnold Denoth vom Verband Schweizer
Forstpersonal machte auf die CO2-Politik des
Bundes und die schweizerische Bildungspolitik aufmerksam. Der Verband arbeite an
einem nationalen Gesamtarbeitsvertrag und
einer Branchenlösung. Denoth dankte Regierungspräsident Mario Cavigelli für dessen
Wirken als Stiftungsrat der forstlichen Bildungsstätte in Maienfeld. Dieser gab den
Dank an den Vorstand von Graubünden Wald
und an alle Forstleute für deren Arbeit an der
Front zurück. Die geplante Leistungsvereinbarung wertet er auch als Ausdruck der Wertschätzung. Die Wettbewerbssituation zwischen den Försterschulen von Maienfeld und
Lyss führe dazu, dass die beiden Bildungsstätten laufend verbessert würden. Die Zustimmung für den Ausbau des Bildungszentrums
von Maienfeld sei bereits von allen 16 beteiligten Kantonen erfolgt, so Cavigelli weiter.
Gassers besonderes Anliegen
Nationalrat Josias Gasser, Mitglied des Vor-
stands von Graubünden Wald, erklärte, die
Bundespolitik zugunsten des Waldes sei ihm
ein besonderes Anliegen. Auch wenn das CO2Ziel des Bundes nicht erreicht worden sei,
müsse die Wichtigkeit des Waldes immer wieder neu bestätigt werden. Der im OECD-Umweltbericht bis 2050 enthaltene Text «Die
Konsequenzen des Nichthandelns» sollte ein
Leitfaden sein. Josias Gasser vertrat die Meinung, dass sich der Bund in dieser Hinsicht
bemerkbar machen sollte.
Die Besichtigung des neuen Werkhofs der fusionierten Forstbetriebe von Zillis und dem
Schamserberg zeigte, dass nach langjährigen
Diskussionen nun ein optimaler Arbeitsplatz
für das Forstpersonal zur Verfügung steht. Die
schönen Holzkonstruktionen, die gediegenen
Büro-, Aufenthalts- und Sitzungslokale sowie
die gut durchdachten Nebenräume überzeugten die Forstleute.
Erlebnisreiches Rahmenprogramm
Nach Abschluss der Versammlung folgte die
Besichtigung der Kirche von Zillis mit der eindrücklichen Kirchendecke unter der Führung
von Pfarrer Theodor Fliedner. Die Viamalaschlucht mit dem neu gestalteten Eingangsbau lud ebenfalls zum Verweilen im Schams
ein. Die Besichtigung des Inforamas bei der
Staumauer Valle di Lei, das Nachtessen in der
«Baita del Capriolo» und die Wanderung auf
der Route der alten Averserstrasse mit anschliessendem Brunch in Innerferrera am
Samstag vervollständigte das umfassend gestaltete Versammlungsprogramm, das von
den Revierförstern Jakob Mani, Albert Signer,
Christian Marugg, Walter Calonder und Felix
Voneschen organisiert worden war.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 29.pdf
Mittwoch, 28. Mai 2014
Gast der Woche
pöschtli 29
BLICKWINKEL
Und wir haben es überlebt
Vor Kurzem ist mir ein Text, den ich schon
seit Jahren aufhebe, wieder in die Hände gefallen, und er ist heutzutage so passend, dass
ich ihn für meinen «Blickwinkel», etwas aktualisiert, wiedergeben möchte.
Wenn Sie jünger als 30 Jahre sind, dann betrifft Sie folgender Text wohl kaum, aber
wenn Sie wie ich 45 und älter sind, dann erweckt der folgende Artikel vielleicht Ihre Aufmerksamkeit:
Ist es rückblickend nicht kaum zu glauben,
dass wir unsere Kindheit überlebt haben
und das in den meisten Fällen ohne grössere
Schäden an Leib und Seele? Als wir Kinder
waren, kannte man noch keine Kindersitze,
auf der Rückbank der Autos gab es nur sehr
vereinzelt überhaupt Gurte. Airbags waren
noch nicht erfunden. Wir standen oft zwischen den vorderen Sitzen, so konnten wir
alles besser sehen. Wenn wir im Winter auf
den Heinzenberg zum Skifahren gefahren
sind, dann mussten wir zwei älteren Kinder
in Untertschappina hinten auf die Stossstange von unserem VW-Käfer stehen und haben
uns am Skiträger festgehalten. So überholte
unser Vater mühelos die spulenden Autos im
Maitlastutz vor den oft verblüfft schauenden
Steckengebliebenen. Heute undenkbar. Unsere Kinderbetten und Spielzeuge waren angemalt mit Farben voller Cadmium und Blei,
es gab keine kindersicheren Verschlüsse an
den Putzmittelflaschen. Türen und Schränke
waren eine ständige Gefahr für unsere Finger. Wir hatten noch keine Fahrradhelme
oder Schoner zum Rollschuhfahren. Dass
wir nicht bremsen können, haben wir erst
gemerkt, als wir immer schneller den Hang
runterrasten. Wir haben ganze Nachmittage
im Wald oder im Nolla gespielt, wenn die Kirchenuhr geläutet hat, wussten wir, dass es
Zeit war, um nach Hause zu gehen. Niemand
wusste so genau, wo wir waren, und Handys
gab es noch lange nicht.
Niemand wusste so genau, wo wir waren,
und Handys gab es noch lange nicht.
Wir haben uns an Lianen über den Nolla geschwungen und wurden von den Buben an
selbst gemachte Marterpfahle gefesselt, bis
uns ein Spaziergänger losgebunden hat. Wir
schworen Rache und kamen nach Raufereien mit aufgeschlagenen Knien nach Hause.
Im Winter fuhren wir Ski, es gab weder Sicherheitsbindungen noch Helm oder Rückenprotektoren. Nach dem Skifahren fuhren wir bis nach Thusis, durch den Nolla. Wir
machten viele Sachen, die heute undenkbar
wären, und wurden dabei selten von Erwachsenen gestört. Wir hatten weder Video-
Nicola Ambühl ist Sozialpädagogin und
wohnt in Rothenbrunnen.
noch DVD-Geräte, keine Playstations und
Tablets, es gab noch keine Handys, die alles
können, und kein Internet. Wir hatten Freunde und wussten immer, wo und wann wir uns
treffen würden. Wir waren draussen oder
spazierten zu unseren Freunden nach Hause, oft ohne dass unsere Eltern so genau
wussten, wo wir waren. Es reichte, zum Essen wieder daheim zu sein. Wir wurden nicht
hingebracht und auch nicht abgeholt, kaum
mehr zu glauben.
Für unser Tun waren wir selber verantwortlich, wenn wir frech waren, hatten wir die
Konsequenzen selber zu tragen. Wenn wir
Probleme hatten, war das unsere Sache, niemand drohte damit, einen Anwalt einzuschalten. Wir hatten Erfolge und Misserfolge
und mussten damit fertig werden – und
haben es geschafft.
KINO-THEATER RÄTIA THUSIS
Programm vom 28. Mai bis 4. Juni
«HUNTING ELEPHANTS»
pd. Der zwölfjährige Yonatan ist an seiner
Schule der schlauste Kopf, aber auch der
Schüler, welcher wegen seines Stotterns am
meisten schikaniert wird. Sein Vater erleidet
während einer Nachtschicht als Sicherheitsbeamter bei einer grossen Bank einen Herzinfarkt. Da die Bank jegliche Entschädigungszahlungen verweigert, wird Yonatan
von seiner Mutter Dorit ins Altersheim zu
seinem Grossvater Eliyahu gesteckt.
Presse erscheint. Doch er will unbedingt Parlamentarier werden. Also muss ein neues
Projekt her.
Regie: Claudio Tonetti, Schweiz/Belgien 2013, 100 Minuten, ab 10 Jahren. Mittwoch, 28. Mai, 20.15 Uhr (französisch gesprochen, Untertitel), Samstag, 31. Mai,
19 Uhr (deutsch gesprochen) und Sonntag, 1. Juni,
20.15 Uhr (französisch gesprochen, Untertitel).
Regie: Reshef Levi, Israel 2013, hebräisch gesprochen,
Untertitel, 106 Minuten, ab 10 Jahren. Donnerstag, 29.
Mai, 20.15 Uhr und Samstag, 31. Mai, 21.15 Uhr.
«CENDRILLON» –
OPER VON JULES MASSENET
pd. Das Royal Opera House zeigt zum ersten
Mal die Geschichte von Cinderella, wie sie in
Massenets Oper «Cendrillon» erzählt wird.
Regisseur Laurent Pelly inszeniert Massenets herrliche Musik vor dem Hintergrund
von Kulissen und Kostümen mit Märchencharakter.
Musikalische Höhepunkte sind die Koloratur
der guten Fee, die Tänze des Orchesters
beim Ball, der Marsch der Prinzessinnen und
stürmische Duette, gesungen vom Prinzen
und von Cendrillon.
Freitag, 30. Mai, 19.30 Uhr.
«WIN WIN – CHINESISCH IM JURA»
pd. Die politische Karriere des ehrgeizigen
CVP-Bürgermeisters von Delémont gerät ins
Stocken. Seine Partei streicht ihm sein TGVPressespiegel
Projekt und sieht es ausserdem gar nicht ger«Win Win – Chinesisch imLandeskirche
Jura».
ne, dass Paul beinahe täglich in der lokalen
Evangelisch-reformierte
«AZUR UND AZMAR»
Im Rahmen des Kinderfilmprogramms Zauberlaterne wird am Mittwoch, 4. Juni, um
14.45 Uhr der Film «Azur und Azmar»
gezeigt.
Graubünden
Mittwoch, 28. Mai 2014
➊
Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 31.pdf
Kirche
pöschtli 31
➋
Konfirmation, Erstkommunion und
Firmung – die Feiern in Mittelbünden
➊ Konfirmation in Sils im Domleschg mit
Pfarrer Josias Burger, Sebastian Roussette,
Dyonnis Fravi, Lucas Ferron und Thomas Heinz
(von links).
➋ Konfirmation in Mutten mit Laura Thomann
und Andrin Meier.
➌ Erstkommunion am 27. April in Andeer mit
(von links) Maximiliano Zimmermann,
Loïc Schoenahl, Bigna Grischott, Beatriz da
Rocha Sousa und Beatriz Costa Pinto
(Pfarrer: Gion-Luzi Bühler).
➍ Die Erstkommunikanten mit Pfarrer Francis
Olakingal am 27. April in der Pfarrkirche
Cazis.
➌
➎ In Splügen hat Rui Antunes Pinto am 4. Mai
seine Erstkommunion gefeiert.
➍
➎
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Mittwoch, 28. Mai 2014
Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 32.pdf
Kirche
pöschtli 32
Konfirmation
Erstkommunion und
Firmung – die Feiern
in Mittelbünden
➊ Erstkommunion in Tomils am 21. April:
(vorn von links) Alexander Nocco,
Mirja Brülisauer, Estelle Chelemben,
Valentin Abt, Massimiliano Pellegrini,
Fabian Seglias und Gian Saladin.
Hinten Katechetin Sandra Mock-Engi
(Zweite von links), zwei Ministrantinnen
und Pater Silvio Deragisch.
➋ Die Konfirmation in Scharans fand am
Palmsonntag, 13. April, statt mit:
Kilian Urech, Livia Schudel, Silvan Käslin,
Rahel Lorenz, Linard Obrist,
Edmondo Paravicini und Laura Gina Battaglia
(von links).
➊
➌ Die Firmlinge von Andeer: (oben von links)
Kristian Dushaj, Stephanie Gassmann,
Guilherme da Silva Sousa und Anna Calista
Joos; (Mitte von links) Aurelia Caspar,
Florian Dushaj, Elia Johannes Stanger und
Tamara Schoenahl;
(unten von links) Joëlle Schoenahl, Francesca
Spinelli, Luca Mani und Lara Catschegn.
Die Firmung fand am 18. Mai statt.
➍ Die Konfirmanden und Konfirmandinnen von
Filisur mit dem bisherigen Pfarrer Markus
Dettwiler von Wartburg.
➋
➌
➍
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Mittwoch, 28. Mai 2014
➊
Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 33.pdf
Kirche
pöschtli 33
➋
Konfirmation, Erstkommunion
und Firmung – die Feiern
in Mittelbünden
➊ Die Konfirmationsfeier in Thusis: (von links)
Jonas Jehli, Sandro Hemmi, Nadja Rosenberger,
Jeremias Wuttge, Pierina Liver, Marc Furrer,
Pfarrerin Astrid Wuttge Glang, Ramon Sac, Julia
Mettier, Dea Caviezel, Lorena Rogantini und
Gian Sommerau.
➋ Konfirmationsfeier in Andeer am 13. April:
(hinten von lins) Pfarrer Jens Köhre, Julia Hürbi,
Lukas Jäger, Silvester Kunfermann und Sascha
Rüedi; (vorne von links) Vanessa Michael,
Patricia Melchior, Florian Mark, Gian-Reto
Jenny und Sascha Marugg.
➌ An der Konfirmationsfeier in Masein: (von
links) Nino Stössel, Lukas Bleuler, Pfarrerin
Astrid Wuttge Glang und Maurus Furger.
➍ Konfirmanden und Konfirmandin 2014 vom
äussern Heinzenberg: Cla Lanicca, Sarn,
Jelena Ferrari, Präz, und Fabian Hunger, Präz
(von links). Das Bild stammt vom Konfirmandenwochenende am Ägerisee (3./4. Mai). Die
Konfirmation fand am 18. Mai in Präz statt.
➎ Die Konfirmandinnen und Konfirmanden von
Cazis: Mathusan Chithiravel, Dominique Meier,
Daniela Andreoli, Gianni Schweigl, Sangita
Burger, Mauro Tarca, Sina Fassi und Nico Torri
(von links) sowie Pfarrer Jörg M. Wuttge.
➌
➍
➎
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Prättigauer und Herrschäftler vom 24.5.2014, Seite 14.pdf
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Prättigauer und Herrschäftler vom 24.5.2014, Seite 14a.pdf
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Prättigauer und Herrschäftler vom 28.5.2014, Seite 12.pdf
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Freitag, 30. Mai 2014
Ruinaulta vom 30.5.2014, Seite 22.pdf
Vermischtes
Ruinaulta 22
Informationen über Strassenkinder
in Ghana aus erster Hand in Felsberg
as. Felsberger Oberstufenschülerinnen und schüler wurden im Religionsunterricht
durch einen Besuch aus Afrika über das
Schicksal der Strassenkinder in der Stadt
Accra, Ghana, informiert. «Wir wollen die
Jugendlichen für die Anliegen der Strassenkinder in Accra sensibilisieren. Dazu möchten wir ihnen unter anderem unser Projekt
‘Chance for Children’ (CFC) vorstellen», sagte Laura Müller letzten Mittwoch beim Eintreffen im Schulhaus in Felsberg. Sie und Daniel Awuley Nartey befinden sich zurzeit im
Rahmen eines Weiterbildungs-Austauschprogramms an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Heidi Bolt, Felsberg, – sie lebte
sechs Jahre in Afrika und ist Mitglied der
CFC-Friends Schweiz – vermittelte die beiden
Referenten, die sonst in Ghana leben. Pfarrer
Fadri Ratti hatte mit den Schulklassen die
Thematik vorbereitet. «Das Projekt steht im
Zeichen der Nächstenliebe, ein Grundwert
unserer christlichen Tradition.» CFC wurde
1999 als eine anerkannte nichtstaatliche
Eine Schülergruppe
mit Fadri Ratti, Heidi
Bolt, Laura Müller und
Daniel Awuley, von links.
Bild as
Organisation (NGO) nach ghanaischem Recht
im Sinne eines gemeinnützigen Vereins gegründet. Das Ziel sei, beizutragen, den
60 000 bis 90 000 Strassenkindern in Accra
eine Chance zu geben, ihr Leben selbst in die
Hand zu nehmen. Zur bis anhin aufgebauten
Infrastruktur gehören unter anderem Mädchen- und Knabenwohnhäuser, Mädchenwohngemeinschaften, eine Trommel- und
Holzwerkstatt, sowie ein Tageszentrum. 30
Kinder werden in ihren Familien unter-
stützt. Inzwischen arbeiten rund 40 ghanaische Mitarbeiterinnen und zwei Europäerinnen am Projekt. CFC unterstützt zurzeit rund
150 Kinder und Jugendliche. 40 ehemalige
Strassenkinder führen dank der Unterstützung ein selbstbestimmtes Leben. Die Organisation wird von über 2500 Privatpersonen,
Vereinen, Firmen und Kirchen unterstützt.
«Dank einer schlanken Organisation gehen
90 Prozent der Spenden direkt an die Projekte vor Ort in Accra», meinte Müller.
SCARNUZ
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Markteinführung erlebten, waren sie
nicht einfach nur ein neues Produkt
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Pressespiegel
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Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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Feinsten.
zen der
ja.
Aroser Zeitung vom 30.5.2014, Seite 17.pdf
MARKTINFO
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Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Blick von Calfreisen auf die andere Talse
Bündner Tagblatt vom 26.5.2014, Seite 9x.pdf
kultur
M o n t a g , 2 6. M a i 2 0 1 4
Der Chor Cecilian Tinizong jubiliert
Am 31. Mai feiert der Chor Cecilian Tinizong sein 50-Jahr-Jubiläum. Auf dem Festprogramm stehen unter anderem ein
Gospelkonzert zusammen mit dem Acavoce-Sextett und die Taufe einer CD.
Star
Prin
Der Film
jedem Bö
filmkr
Dirigent Corsin Caglia in seinem Element: Der Chor Cecilian Tinizong probt
für das Konzert zum 50-Jahr-Jubiläum (Foto zvg)
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▸ J USC H A C A SAULTA
«Hail Holy Queen» singen die über
vierzig Sängerinnen und Sänger
mitreissend, angetrieben vom Dirigenten Corsin Caglia. An diesem
Probenabend wird am englischsprachigen Gospelprogramm für die Feier zum 50-Jahr-Jubiläum am Samstag, 31. Mai, gefeilt. Eine Premiere
für den verstärkten Chor Cecilian Tinizong. Der Dirigent hat unter anderem Werke aus dem Film «Sister
Act» sowie dem Musical «Jesus
Christ Superstar» ausgewählt. Er sei
erstaunt, wie gut es gehe, meint Caglia. Denn es ist ein Spagat zwischen jenen, die Gospels schon gesungen haben, und jenen, für die es
neu ist. Im Konzert am Jubiläumsfest um 16.15 Uhr in der Kirche wird
der Chor drei Lieder zusammen mit
dem Acavoce-Sextett singen. «Vom
Drive von Acavoce werden wir sicher profitieren können», ist Caglia
überzeugt. Das A-cappella-Sextett
wird neben den gemeinsamen Liedern mit einem eigenen Programmteil auftreten.
Der Festtag beginnt um 10.30
Uhr mit einer Messe, welche von
Abt Vigeli aus Disentis in der Kirche
Son Plasch gehalten und vom Chor
Cecilian Tinizong mit der lateinischen Orgelmesse «Sankt Gabriel»
von Theodor Grau musikalisch umrahmt wird. Dabei handelt es sich
um eines der ersten Werke, welches
der Chor in der gemischten Formation 1964 aufgeführt hat, denn vor dieser Zeit war der Kirchenchor ein
Männerchor. «Diese lateinische
Messe ist nicht so einfach zu singen.» Eine Herausforderung also für
die Sängerinnen und Sänger, die
vom Organisten Jürg Wasescha aus
Savognin begleitet werden. Den
Schlusspunkt des Gottesdienstes
setzt der Chor mit der Uraufführung
des Jubiläumsliedes «Cant muntagnard», das Hans Dosch zum Gedicht
des Chormitglieds Florian Schaniel ganzen Chores erforderlich, insbekomponiert hat.
sondere des Vorsitzenden und des
Um 14.15 findet der offizielle Dirigenten. Gemischte Chöre gibt es
Festakt statt mit der Festrede von im Surses nur wenige, traditionsgeGiovanni Netzer sowie mit der CD- mäss dominieren Männerchöre.
Taufe. Die CD dokumentiere die Ge- «Das Potenzial von Sängerinnen wäschichte des Chors musikalisch. So re da, das merkt man, wenn man
mit Tonaufnahmen anlässlich von Projekte aufgleist.» Laut Corsin CaGesangsfesten. Zugleich soll der glia melden sich dann vorwiegend
Tonträger einen Eindruck des heuti- Frauen für eine Teilnahme im Progen Chorrepertoires vermitteln. Zu jektchor. «Schade, dass sich jeweils
hören sind vor allem Lieder von nicht mehr Männer von sich aus
Bündner Poeten und Komponisten. melden.» Caglia, der in Tiefencastel
aufgewachsen ist, leitet den Chor
Mehr Männer wären erwünscht
seit 2003. Damals unterrichtete er
Bei der Gründung zählte der Kir- an der Primarschule in Tinizong. Inchenchor 43 Sängerinnen und Sän- zwischen ist er als Schulpsychologe
ger. Aktuell sind es 26. Wenn die de- in der Stadt Zürich tätig. Auch wähmografische Entwicklung berück- rend des Studiums blieb er dem
sichtigt werde, sei die Mitglieder- Chor als innovativer und engagierzahl proportional mehr oder weni- ter Dirigent treu. Im Sommer tritt
ger gleich geblieben, meint der Prä- der 31-Jährige nun definitiv zurück.
sident des Gesangvereins Enrico Noch bleibt aber einiges zu tun. Vor
Spinas. Das Jubiläumsprogramm dem Jubiläumsfest steht noch die
soll ein Zeichen für die Vitalität des Teilnahme am Bezirksgesangsfest
Chors sein. Um auch junge Sänge- in Salouf an. Und da will der Chor
rinnen und Sänger als Mitglieder zu Cecilian Tinizong natürlich auch
gewinnen, sei das Engagement des sein Bestes geben.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
türkischer Film gewinnt in Cannes
Der türkische Regiesseur Nuri Bilge Ceylan gewinnt in Cannes die Goldene Palme mit seinem Werk «Winter Sleep».
Auch die Schweiz kann sich über zwei Preisvergaben freuen.
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in Vella jeweils um 20 Uhr stattfindet, steht unter
dem Motto «Neues Leben». Der grosse romanische
Männerchor wird von Clau Scherrer geleitet. Zur
Aufführung gelangen Werke der einheimischen
Komponisten Conrad Bertogg, Armin Caduff,
Gion Antoni Derungs, Gion Giusep Derungs und
Eduard Lombriser, aber auch von César Cuj,
Camille Saint-Saens und Joseph Bovet.
Bündner Tagblatt vom 28.5.2014, Seite 9x.pdf
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den PuEuro doet ermitergange-
nen Jahr heftige Diskussionen über
ein Aus für das Wettlesen gegeben
hat, steht dies offenbar derzeit nicht
mehr zur Diskussion. So zumindest
lassen sich die Äusserungen von
ORF-Generaldirektor
Alexander
Wrabetz deuten. Dieser betont im
Vorwort der Broschüre zum Wettbewerb, es sei gelungen, die Finanzierung mithilfe der Kooperationspartner «auf eine solide neue Basis zu
stellen und damit auch langfristig
abzusichern».
Im Vorfeld des Wettbewerbs
wird der «Translatio», der Staatspreis für literarische Übersetzung,
vergeben, er geht diesmal an Uta
Szyszkowitz und Ahmet Cemal. Die
Preisträger werden am 29. Juni im
Musil-Institut geehrt. (sda)
Konzert in der Kirche Praden Am Donnerstag,
29. Mai, konzertieren um 17 Uhr Elisabeth Sulser,
Blockflöte, und Rico Punzi, Gitarre und Mandoline
in der Kirche Praden. Aufgeführt wird traditionelle
Musik aus Irland, Spanien, Italien und dem Tessin.
In einem zweiten Teil wird Rico Punzi auch als
Oboist, begleitet von Elisabeth Sulser an der
Orgel, mit Werken aus dem italienischen Barock
zu hören sein.
Oscar Peers letztes Buch Die Chasa Editura
Rumantscha präsentiert die Neuerscheinung
«Hannes – ein Kriminalroman» von Oscar Peer.
Dieses letzte Buch von Ocar Peer (1928–2013)
wird heute Mittwoch, 28. Mai, um 19 Uhr in der
«Café-Bar» im Theater Chur präsentiert. Peer fessle
in diesem Werk den Leser von Anfang an, heisst
es in einer Mitteilung: Hannes Monstein kehrt von
einer Reise zurück und findet seine Frau und
seinen Stiefbruder tot in seiner Wohnung vor.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei beginnen,
nach und nach erfährt man mehr über die beteiligten Personen und deren Freundeskreis. An der
Vernissage liest Arnold Rauch, Risch Biert und
Elisabeth Trachslin umrahmen musikalisch.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Die Gewinner werden in der Büwo-Ausgabe vom
4. Juni bekannt gegeben. Zudem werden sie persönlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt.
Bündner Woche vom 28.5.2014, Seite 39.pdf
Benefizkonzert in Seewis Dorf
büwo. Anlässlich der Alzheimerferien 2014
findet heute Mittwoch, 28. Mai, in der reformierten Kirche Seewis Dorf ein Benefizkonzert statt. Verschiedene Formationen unterhalten mit volkstümlicher Folklore unter der
Leitung von Sissi Riegg. Die Kollekte des Benefizkonzerts in Seewis ist vollumfänglich
für Ferien für Menschen mit Demenz und
ihre betreuenden Angehörigen bestimmt.
Die Ferien für Menschen mit Demenz und
ihre betreuenden Angehörigen werden von
der Schweizerischen Alzheimervereinigung
Sektion Graubünden durchgeführt – dieses
Jahr bereits zum siebten Mal. Alzheimerferien sind oft die erste Erfahrung für pflegende Angehörige, ihre kranken Partner einer
Drittperson anzuvertrauen. Ausgebildete
Betreuer begleiten und unterstützen die Angehörigen und ihre an Demenz erkrankten
Partner während der Ferien. Das bedeutet:
Ausruhen, auftanken, mitmachen, zuschauen, einfach dabei sein …
Weitere Infos unter www.alz.ch/gr.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Bündner Woche vom 28.5.2014, Seite 42.pdf
Scarnuz
Mittwoch, 28. Mai 2014
«Was das barocke Fagott alles
kann» – Sergio Azzolini bei …
… der Kammerphilharmonie Graubünden
Das Fagott erlebte im Spätbarock
so etwas wie ein goldenes Zeitalter.
Die Stars am Fagott gab es damals
schon – heute ist es Sergio Azzolini.
Zweimal hat er beim ARD-Wettbewerb in München reüssiert, seitdem prägt er die aktuelle FagottSzene. Er konzertiert nicht nur als
Solist, sondern auch in Kammermusikensembles und ist seit vielen
Jahren Professor für Fagott in Basel.
Am Donnerstag, 5. Juni, lässt Sergio
Azzolini in der Martinskirche als Solist und Dirigent der Kammerphilharmonie Graubünden Highlights
der Fagottliteratur aus dem 18. Jahrhundert erleben – ein Leckerbissen
für Fans klanglicher Feinschattierung, träumerisch gesungener Bläsermelodien und virtuoser Explosionen.
• Donnerstag, 5. Juni, 20 Uhr, Martinskirche Chur, Kammerphilharmonie Graubünden; Leitung und
Solist: Sergio Azzolini
Vorverkauf:
Chur Tourismus, Telefon 081 254 50 60
www.kammerphilharmonie.ch
Platzsparender Ko
anmutendem Desi
Im Rahmen der Kracherwochen bietet das Stockercenter ein attraktives Sonderangebot mit einem
überzeugenden, platzsparenden
Bettsessel. Das Modell Canyon ist
aus der Idee entstanden, einen eleganten und zeitgemässen Sessel
im Handumdrehen in ein Bett zu
verwandeln. Die Rückenlehne wird
einfach nach vorne geklappt und
schon steht ein komfortables Einzelbett mit den Massen 80 x 200
cm bereit. Die Schlafseite kann mit
einer atmungsaktiven, gesteppten
Schlafauflage oder mit dem gewählten Sesselstoff bezogen werden. Canyon ist erhältlich mit runden verchromten Standardfüssen
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60 Jahre Ssang Yong –
Feiern Sie mit!
Sixty Edition mit 149-PS-starkem
2-Liter-Eco-Dieselmotor erzielt die
tiefsten Emissions- und Verbrauchswerte der Marke Ssang
Yong. Der neue Korando Sixty Edition in Cosmic Blue verfügt auf Basis der Top-Ausstattungslinie über
eine beige Lederausstattung, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, beheizbares Lederlenkrad und Supervision-Cluster-LED-Beleuchtung.
Mehr Umweltverträglichkeit! Das
Sondermodell Sixty Edition, erhältlich mit Front- oder Allradantrieb,
ist mit dem Eco-Dieselmotor e3 –
Low Emission ausgestattet. Er lässt
dank neuester Technologie den
CO2-Ausstoss weiter sinken, ohne
dabei Kompromisse beim Drehmoment (360 Nm bei 1500–2800
U/min) einzugehen. Daraus resultieren mit 5,8 l pro 100 km die tiefsten Verbrauchswerte des gesamten
Ssang-Yong-Modellangebots.
Die auf 60 Stück limitierte Sonderserie ist umweltfreundlich und mit
vielen kostenlosen Optionen ausgestattet. Ab sofort bei uns erhältlich.
Garage Comminot AG, Rossbodenstr. 24,
7007 Chur, www.comminot.com.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Handelsdiplom VS
Im August 2014 startet an der Höheren Wirtschaftsschule Graubünden das Handelsdiplom VSH. Innerhalb eines Jahres erlangen die Teilnehmenden das schweizweit anerkannte Diplom des Verbandes
Schweizerischer Handelsschulen
(VSH). Wer den Neu- oder Quereinstieg in die kaufmännische Welt
wagt, erlangt mit diesem Studiengang eine solide wirtschaftliche Allgemeinbildung, die neue berufliche
Perspektiven eröffnet.
Das modulare Konzept ermöglicht
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Weitere interessante Angebote finden Sie auf
Bündner Woche vom 28.5.2014, Seite 44x.pdf
SCARNUZ
Reisen:
Leben wie Gott in Frankreich
Prof. Dr. Georg Schmid und Pfarrer
Fadri Ratti begleiten Sie vom 11. bis
20. Oktober auf einer abwechslungsreichen Reise mit Sepp Zumstein durch das Burgund und die
Auvergne. Der Bündner Georg
Schmid, der heute in der Auvergne
lebt, ist national bekannt als Berater für Kirchen, Sekten, Religionen
und Autor zahlreicher Bücher. Ratti
amtet als evangelischer Pfarrer.
Beim Wort «Burgund» denkt man
an Wein, Burgundertrauben, Gaumenfreuden, verträumte Schlösser
und eindrückliche Kathedralen.
Verlangen Sie unverbindlich das
Detailprogramm dieser Reise bei:
Zumstein Car-Reisen
Salvatorenstrasse 90, 7000 Chur
Tel. 081 252 29 67
Infos unter www.kirchefelsberg.ch
Vätertag 2014 in C
Am Sonntag, 1. Juni 2014, ist wieder
Schweizer Vätertag. Auch in Graubünden wird der Tag gefeiert.
Podiumsdiskussion
Brauchen Bündner Männer mehr
Väterzeit? Wie gelingt die Balance
zwischen Berufsleben und Präsenz
als Vater? Welche Rollenteilung
wünschen sich heutige Paare? Was
ist, wenn der Vater zu sehr abwesend ist? Gibt es genug Teilzeitstellen in Graubünden?
Das sind die Fragen, um die sich
die Podiumsdiskussion um 17 Uhr
in Chur im Loësaal am Vätertag,
1. Juni 2014, des Forums «maennner.gr» und der kantonale Stabs-
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Büwo-Leser sind immer gut info
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
dieser Hundesportart hat, ist herzlich eingeladen
zu einem Probetraining. Trainiert wird jeweils am
Mittwochnachmittag ab 16 Uhr auf dem Gelände
der alten Gasfabrik in Davos Laret. Ab Mitte Juni
Davoser
Zeitung vom 27.5.2014, Seite 10.pdf
wird ein spezieller Anfängerkurs durchgeführt.
Bitte anmelden bei Moni Flütsch, 081 332 39 66.
Fiire mit de Chliine
schlägige Forschung wiede
um, die Erkenntnisse i
praxisorientierte Lerneinhe
ten zu übersetzen. Die Frag
was man gegen die Demen
tun kann, beschäftigt nich
nur Betroffene und ihre Ange
hörigen, sondern viele älte
werdende Menschen. Demen
wird so zu einem bedeuten
e | Es ist Frühling – Bäume, Blumen und Tiere erwachen. Alles wächst, spriesst und wird munter.
Gemeinsam entdecken und erleben die Anwesenden, was der Frühling alles mit sich bringt. Alle Kinder bis zum Schuleintritt mit ihren Geschwistern, Eltern, Nani und Neni sind herzlich
willkommen. Treffpunkt ist am Mittwoch, 28. Mai,
um 9.45 Uhr in der Kirche St. Johann zum ökumenisch gestalteten Kleinkindergottesdienst, bei
dem alle Sinne angesprochen werden. Im Anschluss an die Feier gibt es im Evangelischen
Kirchgemeindehaus Sirup, Kuchen und Kaffee
und genügend Zeit zum Spielen und Schwatzen.
Ferienzeit auc
Hunde an der Autobahn ausgesetzt,
exotische Tiere in der Natur entsorgt,
oder sogar im Müll. In der Ferienzeit
keine seltene Headline. Das muss nicht
sein, sagt der Verband Zoologischer
Fachgeschäfte der Schweiz.
Alpinist am Chlein
Schwarzhorn verunfallt
kapo | Am Samstagmorgen ist ein 60-jähriger Alpinist am Chlein Schwarzhorn oberhalb von Davos abgestürzt und tödlich verletzt worden. Sein
Begleiter sowie ein ebenfalls anwesendes Alpinistenpaar blieben unverletzt. Die beiden Alpinisten bestiegen am frühen Morgen vom Flüelapass
aus das Chlein Schwarzhorn (2968 Meter über
Meer). Auf dem Gipfel trafen sie zufälligerweise
ein befreundetes Alpinistenpaar. Gemeinsam
wollten sie ins Tal fahren. Beim Montieren der
Skier rutschte der 60-Jährige aus und stürzte
rund 250 Meter über Schnee und Gestein in die
Tiefe. Er zog sich derart schwere Verletzungen
zu, dass der ausgerückte Notarzt nur noch den
Tod des Mannes feststellen konnte.
Rinerhorn startet
in die Sommersaison
pd | Die Rinerhornbahn startet am Donnerstag,
29. Mai, in die Sommersaison. Auf dem Rinerhorn sind die Wege Äbirügg-Sertig, LeidbachMonstein und ins Tal für Wanderer und Biker
geöffnet. Es wird gutes Schuhwerk (letzte
Schneereste, Schneeschmelze) empfohlen.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
pd | Solche Missstände begin
nen oft schon beim Erwer
des Tieres. Ungenügende In
formation, Spontankäufe nu
weils modern ist oder das Tie
so schnuggelig. Wer Tiere a
Hausgenossen will, sollte sic
im Zoofachhandel informie
ren. Hier kann man sich beim
gut ausgebildeten Fachperso
nal über das gewünschte Tie
informieren. Was braucht e
für die Haltung, wie gros
muss das Gehege sein und wi
eingerichtet, welche Ernäh
rung ist die richtige, wie vie
zeitlicher Aufwand ist hierfü
nötigt und welche Koste
kommen auf den zukünftige
Tierfreund und -halter zu. Wa
passiert bei nicht artgerechte
Haltung, welche Krankheite
können auftreten. Und auc
was mache ich, wenn ich ein
mal nicht nach dem Heimtie
schauen kann, berufliche Ab
wesenheit oder eben Ferien.
Es gibt die Möglichkeit grösse
re Heimtiere wie Hunde un
Katzen in Ferienheime zu ge
ben, falls die lieben Nachbar
mal nicht können oder auc
gramm ist unter www.feriennet.ch/ferienpassdavos ersichtlich. Anmeldeschluss ist am
Montag, 2. Juni. Zusätzlich dürfen die angemeldeten Schülerinnen und Schüler während der FeDavoser
Zeitungdas
vom
27.5.2014,
Seite
rienpassdauer
Hallenbad
«eau-là-là»
und3.pdf
den VBD auf dem Ortsnetz kostenlos nutzen.
Informationsveranstaltung
pd | Am 2. Juni findet unter dem Titel «Freiwilliges Engagement für Flüchtlinge und Asylsuchende – das neue Integrationsprojekt» um 19 Uhr im
Evangelischen Kirchgemeindehaus an der Oberen Strasse 12 eine Informationsveranstaltung für
interessierte Freiwillige statt. Um die Integration
von Flüchtlingen und Asylsuchenden zu erleichtern, wird eine ehrenamtliche Begleitung durch
Mentorinnen und Mentoren bereitgestellt. Das
sind freiwillige Einwohnerinnen und Einwohner,
die als «kulturelle Türöffner» fungieren. Sie werden dabei durch den Sozialdienst oder den Verein IG offenes Davos begleitet. Der direkte Kontakt ermöglicht die wichtige soziale Vernetzung.
Integration ist ein zweiseitiger Prozess, an dem
sowohl die aufnehmende Gemeinschaft als auch
die Flüchtlinge und Asylsuchenden selbst beteiligt sind.
bg | Nur das Rascheln vo
Papier begleitete die Vera
schiedung der Jahresrechnun
2013. Unterbrochen einz
von der Stimme des Landrat
präsidenten Hans Fopp (FDP
der die einzelnen Positione
herunterlas.
Zuvor
hat
Landammann Tarzisius Cavi
zel (FDP) vermeldet, dass zu
zweiten Mal in Folge ein
Rechnung mit positivem A
schluss vorliege. «Das zeig
dass der eingeschlagene We
der richtige ist.» Dennoc
müsse man auch in Zukun
eine grosse Finanzdiszipl
einhalten und nur mache
was notwendig, nicht w
wünschenswert sei. Offenb
sah das auch der Rat so, d
Rechnung wurde ohne Gege
stimme genehmigt.
Verstärkung der Kanzlei
Beim nächsten Geschäft zei
te sich Motionär Cyrill Acke
mann (SVP) wie auch der g
samte Rat mit den Vorschl
Offene Meditationsgruppe
e | Alle, die regelmässig oder ein einzelnes Mal
an einem Meditationsabend teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen. Wir lassen uns auf
einen kontemplativen Text oder ein Bild ein mit
anschliessendem kurzem Austausch. Montag, 2.
Juni, von 20 bis 21:30 Uhr im Turmzimmer der
Kirche St. Johann, Davos Platz. Kontakt: Regula
Rudolf, 081 416 15 02. Keine Anmeldung nötig.
Skulpturensommer
Davos Klosters
pd | Anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums des internationalen Bildhauersymposiums Davos zelebriert die Region Davos/Klosters den Skulpturensommer mit einer grossen Outdoor-Ausstellung Aufmerksame Zuhörer: Vladimir Pilman und Petra
von rund 100 Skulpturen und Installationen. Vom
21. Juni bis zum 21. September stellen renomgen des KL einverstande
mierte regionale Kunstschaffende wie der BildDamit wird die Gemeinde b
hauer Christian Bolt aus Monbiel, die Wahlkloseinem Gewinn aus Grun
terserin Sonia Knapp, Vertreter der Künstlervereistücksverkäufen ab 100 00
nigung «präkuscha» wie Monika Flütsch, Gion
Franken diesen neu als Vorf
Müller, Roman Platz, Anna Maria Thöny-Luck,
nanzierung für definierte I
der Kunstbox H.ART des Davoser Bildhauers Anvestitionen verwenden un
dreas Hofer und nationale wie internationale
die Motion «Verkaufserlö
Bildhauer wie Chongmin Kim aus Südkorea, Gao
aus
Liegenschaftenverkä
Meng aus China, Yury Tkachenko aus Russland
fen» ist damit erledigt. Auc
oder Xavier Escala aus Spanien, Teilnehmer des
die Aufstockung des Persona
internationalen Bildhauersymposium Davos, ihre
bestandes auf der Gemeind
Werke aus. Kunstfreunde können die Objekte in
kanzlei löste keine Widerred
der ganzen Region Davos Klosters in der Natur
aus. SVP-Landrat Hans Ber
entdecken, zum Beispiel in Klosters im Hewen
hard hätte es zwar vorgez
Pressespiegel
Garten, auf der Alpina Wiese beim Bahnhof, im
gen, die Bearbeitung vo
Evangelisch-reformierte
Graubünden
Silvretta Park, auf der Landeskirche
Diethelm Promenade
und
Rechtsgeschäften auswärts z
am Doggilochsee. In der Landschaft Davos wervergeben. Er liess sich alle
den die Skulpturen an Naturschauplätzen inszedings von Caviezels Argume
Davoser
seum gemeinsam auf die Jagd nach Geschichten ging. Inzwischen sind sich online verfügbar
unter dem Blog: www.gim-geschichten.ch.
Die Aktion und der Blog sind Teil des Projektes
Zeitung
vom
Seite 3a.pdf
Generationen
im 30.5.2014,
Museum und werden
unter
www.generationen-im-museum.ch mit allen teilnehmenden Museen ausführlich beschrieben.
ment, als ich von der Hüt
fuhr, bis zum Kaufabsc
per Handschlag verging
einmal ein Monat», ber
Gemeindeausflug
nach Fanas
e | Am Donnerstag, 12. Juni, schliesst die Reihe
von Gemeindenachmittagen 2013/14 mit einem
Ausflug nach Fanas ab. Versammlung ist um
12.45 Uhr am Bahnhof Platz, danach Fahrt mit
dem Zug um 13.02 Uhr nach Schiers, von wo mit
zwei Bussen nach Fanas hochgefahren wird. Interessierte werfen unter anderem einen Blick in
die Dorfkirche, 16.30 Uhr Transfer nach Grüsch.
Um 18 Uhr Rückkehr nach Davos. Anmeldung
bis am 4. Juni mit Angabe, ob Halbtax/GA an das
Sekretariat, 081 413 88 16, oder Gerdien Slinkman, 076 521 10 62.
Clickertraining mit Hund
e | Am Samstag, 7. Juni, bietet die SC Hundesportgruppe auf dem Clubgelände im Laret bei
der alten Gasanstalt einen Kurs zum Clickertraining an. Clickertraining ist eine Methode in der
Hundeausbildung, die den Hund ohne Druck
über positive Verstärker lernen lässt. Der Kurs
wird von Frau Bina Lunzer geleitet. Sie ist zertifizierte Verhaltenstrainerin für Hunde. Anmeldung
wird erbeten an Heidrun Knoll, 081 413 24 76.
Zumindest auf dem Papier
Bedeutende
einen mediz
An der kürzlich in Bern stattgefunden
Senatssitzung der Schweizerischen
Akademie der Medizinischen
Wissenschaften wurde Prof.
Cezmi A. Akdis, Direktor des
Abendgespräch zu drei
«dramatischen» Themen
und Asthmaforschung (SIAF) in Davo
e | An drei Abenden im Juni setzt man sich in der
Dies ist eine der grössten
«Chilastubä» der Kirche St. Theodul Davos Dorf
zum freien Gespräch zusammen. Die Anwesenden machen sich Gedanken zu drei verschiedenen Dramen unserer Zeit. Es werden biblische
Texte betrachtet und besprochen. Die Abende
sind unabhängig voneinander besuchbar. Der
erste Abend findet am 4. Juni von 20 bis 21.30
Uhr statt und steht unter dem Titel «Segen und
Fluch des Reichtums».
Auszeichnungen für einen
Familien-KINDERmesse
e | In der Marienkirche feiert die Katholische Pfarrei Davos am Sonntag, 1. Juni, um 10.15 Uhr
wieder die beliebte FamilienKINDERmesse.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Schweizerischen Instituts für Allergie
zum Einzelmitglied berufen.
medizinischen Forscher.
pd | Weiter ist Prof. Akdi
fessor an der Medizini
Fakultät der Universitä
rich und Direktorium
glied sowie Sprecher
Christine Kühne - Cent
Allergy Research and Ed
on (CK-CARE AG). Er h
international ausgeschri
World Immune Regu
Meeting ins Leben ge
das als eines der anerkan
ten Kongressen weltwe
werk für einen gemischten Chor. «Ehre sei
dir Christe» ist der Schlusschor aus der
«Matthäus»-Passion von Heinrich Schütz
(1585–1672).
der Tiefe rufe Seite
ich, Herr,
zu
Pöschtli
vomAus28.5.2014,
19.pdf
Dir von Heinrich Kaminski (1886–1946)
schliesst die Chordarbietungen ab.
n Internet-Auftritt.
n Viamala:
finanzierung
s Viamala stellen sich klar hinter
musfinanzierung. Anlässlich ihrer GeGewerbler mit einem dringlichen
die Gesetzesvorlage im Interesse
den. Unter anderem die Wahl eines Nachfolgers für das zurückgetretene, langjährige
Vorstandsmitglied Jürg Caviezel. An seine
Stelle wurde Marcel Kunfermann aus Flerden per Akklamation in den Vorstand gewählt. Er komplettiert das siebenköpfige
Führungsgremium des Gewerbevereins Viamala mit Curdin Capaul als Präsidenten und
Erwin Seglias, Joe Manni, Claudio Rüedi,
Sandra Marguth und Linard Fravi als weitere Vorstandsmitglieder.
Neue Homepage geht online
Im Weiteren konnte der Vorstand den Anwesenden die neue Vereinshomepage vorstellen. Diese orientiert sich grafisch an der Regionenmarke Graubünden und wird per
1. Juni unter www.gewerbe-viamala.ch online gestellt. Zum Schluss der Versammlung
informierte Rico Cioccarelli über den nationalen Lehrlingswettbewerb Swiss Skills
2014, welcher im Herbst in Bern über die
Bühne gehen wird. Der anschliessende
Apéro riche im Restaurant von Driving Graubünden bot den Mitgliedern Gelegenheit
zum angeregten Meinungsaustausch.
* Curdin Capaul ist Präsident des Gewerbevereins
Viamala
«Heinzenberger
Auffahrt» in Sarn
pd. Dieses Jahr feiern die Kirchgemeinden
am Heinzenberg ihren gemeinsamen Auffahrtsgottesdienst am 29. Mai in der Kirche
Sarn. In einem festlichen Gottesdienst, den
Pfarrerin Astrid Wuttge Glang und Pfarrer
Jörg M. Wuttge gestalten, machen sie sich
Gedanken zum Thema der Himmelfahrt.
Musikalisch wird der Gottesdienst von den
beiden gemischten Chören des Inneren und
Äusseren Heinzenbergs unter Leitung von
Lisa Lanicca gestaltet. In dem Gottesdienst
begrüssen die Gemeinden Alejandra Barolin
und Gonzalo Bertin aus Argentinien. Sie sind
Gäste der Bündner Reformierten Kirche und
berichten über die Arbeit der Waldenserkirche am Rio de la Plata. Mit den Kollekten an
den Pfingstgottesdiensten im ganzen Kanton
Graubünden wurde während dreier Jahre
ein Jugendbildungsprojekt unterstützt. Im
Anschluss an den Gottesdienst lädt die
Kirchgemeinde Ausserheinzenberg die Bevölkerung zu einem Apéro riche ein. Hier besteht dann noch Gelegenheit, sich mit den
Gästen zu auszutauschen.
Alejandra Barolin und Gonzalo Bertin.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 25.pdf
Vermischtes
pöschtli 25
Origen
dern entwickelt aus der thematischen Verdichtung heraus Werke in den verschiedenen
künstlerischen Sparten.
Die Festivalausgabe 2014 beruht auf den
Werken vieler junger Künstler. Im Rahmen
des Spielplans 2014 wurden drei Filme, zwei
Bücher, eine Fotoserie und eine Ausstellung
in Auftrag gegeben. Für die Bühne hat das
Festival drei Kompositionsaufträge, zwei
abendfüllende Theaterproduktionen und ein
Hörspiel an junge Bühnenkünstler vergeben.
Einen besonderen Akzent erhält heuer der
Bühnentanz: das Festival, dessen Sitz sich in
Riom befindet, hat zehn choreographische
Arbeiten an Solisten der Staatsballette aus
Hamburg, Wien und Amsterdam vergeben.
Die neuen Choreographien werden in der
Scheune des Hauses Sontga Crousch in Riom
aufgeführt. Dort finden in diesem Sommer
erstmals Aufführungen statt.
auf die Bluesht
die Geschichte des Blues aus dem MissisippiDelta. Untermalt von originalen Aufnahmen
authentischer Bluesgrössen, wie Son House,
Willi Dixon, WC Handy, Muddy Waters, Lightnin’ Hopkins und anderen, gelingt es dem Regisseur eindrücklich, den Spirit des Südstaatenblues auf seiner musikalischen Reise aufleben zu lassen.
Kino Rätia, Thusis, Donnerstag, 5. Juni, um 20.15 Uhr
mit Präsentation des Programms der Blues und Rock
Night Thusis 2014 und anschliessendem Apéro offeriert vom Verein Neues Alt Thusis. Weitere Informationen unter www.bluesandrocknight.ch.
Die Spurensuche zu Pfingsten an der Kinderfeier in
Flerden führt ins «Viertelland».
«Viertelland»: Kinderfeier in Flerden
pd. «Kei Chrischtbaum, kein Päckli, kei
Oschterhas – Pfingschta, was isch das?» So
lautet ein Spruch über die etwas schwer fassbare Bedeutung von Pfingsten. Im Kindergottesdienst, der am Samstag, 31. Mai, um
17 Uhr in der Kirche Flerden gefeiert wird,
geht es auf eine Spurensuche zu Pfingsten.
Sie führt ins «Viertelland». Kinder, aber auch
Erwachsene, sind eingeladen, dorthin mitzukommen. Reiseleiterinnen auf diesem
Ausflug sind Annagret Hänni, Regina Kunfermann und Andrietta Romer.
Aufwandüberschuss
für Gemeinde Thusis
so. Mit einem Aufwandüberschuss von
384 000 Franken bei einem Gesamtaufwand
von 17,86 Millionen Franken schliesst die
am Mittwochabend, 21. Mai, von der Gemeindeversammlung genehmigte Rechnung
der Gemeinde Thusis ab. Netto investiert
wurden 2013 rund 507 000 Franken.
Gutgeheissen wurde zudem die Einführung
einer Stromtarifabgabe ans Gemeinwesen
von fünf Rappen pro Kilowattstunde. Sie
soll jene Verluste wettmachen, die durch
den Wegfall von Grosskunden im Stromverkauf entstehen. Die Grosskunden fallen
weg, weil ihnen Pressespiegel
von Gesetzes wegen seit Anfang Jahr freier Netzzugang zusteht und sie
Evangelisch-reformierte
Landeskirche Graubünden
die Energie nicht mehr über die Gemeinde
Thusis von der Kraftwerke Hinterrhein AG
beziehen müssen. Den Strombezügern der
Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 28.pdf
Mittwoch, 28. Mai 2014
Vermischtes
Konzert des Zürcher
Kammerorchesters in Zillis
Bronzezeitl
bau im Obe
Das Zürcher
Kammerorchester.
pd. Am Freitag, 6. Juni, findet das traditionelle Konzert des Zürcher Kammerorchesters (ZKO) in der Kirche Zillis statt. Dieses
Jahr wird unter dem Titel «Von Vivaldi bis
Piazzolla – eine Analogie über zwei Jahrhunderte» ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Programm aufgeführt. Zwischen Vivaldi und Piazzolla liegen mehr als
200 Jahre. Als Menschen wie als Komponisten könnten sie unterschiedlicher nicht sein.
Dennoch haben sie etwas gemeinsam: ihre
Werke «Die vier Jahreszeiten».
Das ZKO präsentiert eine gleichermassen
unterhaltende wie lehrreiche Gegenüberstellung zweier Komponistenpersönlichkei-
ten und entführt die Zuhörer auf eine musikalische Reise von Vivaldis berühmtesten
Violinkonzerten bis zu Piazzollas Musik, die
oft in Filmen auftaucht und Assoziationen
zum Tango weckt. Das ZKO illustriert die vier
Jahreszeiten und die musikalischen Zeitsprünge zwischen dem 18. und dem 20.
Jahrhundert mit kontrastreichen Sequenzen
beider Komponisten. Der Schauspieler und
Moderator Stephan Mester erläutert Hintergründe, Anekdoten rund um die beiden
Komponisten und die individuelle Entstehung ihrer Werke «Die vier Jahreszeiten».
Das Konzert in der Kirche Zillis beginnt um 20 Uhr.
Panzerbataillon 14:
Wiederholungskurs in Hinterrhein
pd. Vom Montag, 2., bis zum Freitag, 27. JuUhr vom Bahnhof Chur zum Schiessplatz
ni, befindet sich das Panzerbataillon 14 im
Hinterrhein mit Schützenpanzern 2000 (mit
Wiederholungskurs. Das rund 900 Mann
Polizeibegleitung) und am 25. Juni von 8 bis
starke Bataillon ist zu gleichen Teilen auf die
12 Uhr vom Schiessplatz Hinterrhein zum
drei Standorte Schiessplatz Hinterrhein (GeBahnhof Chur (ebenfalls mit Schützenpanbirgsunterkunft Hinterrhein, Gebirgsunterzern 2000 und Polizeibegleitung) und von 18
kunft San Bernardino), Schiessplatz Wichbis 23 Uhr vom Bahnhof Chur zum Schiesslenalp (Truppenlager Matt und Elm) und den
platz Hinterrhein mit Panzern 87 Leopard
Ort Glarus (Schutzbaute Glarus, Unterkunft
WE (mit Polizeibegleitung). Die VerschiebunSchübi) aufgeteilt. Hauptsächlich werden auf
gen werden durch Verkehrsgruppen mit
den beiden Schiessplätzen die StandardverPneufahrzeugen und Motorrädern begleitet,
halten des Angriffs (Marsch, Annäherung,
die zudem die Verkehrsregelung übernehVerhalten der Spitzenkompanie, Stoss ins
men; phasenweise leistet die Militärpolizei
Zwischenziel/Angriffsziel, Flankenschutz,
Unterstützung. Zu den obengenannten ZeiSichern und Halten eines Standorts), die Zuten kann es zu Störungen des öffentlichen
Pressespiegel
sammenarbeit zwischen den Panzerund
Verkehrs sowie zu überdurchschnittlichen
Panzergrenadier-Elementen
sowie derLandeskirche
Lärmemissionen
kommen. Für die BevölkeEvangelisch-reformierte
Graubünden
scharfe Schuss geübt. Am Dienstag, 3. Juni,
rung wurde eine Hotline eingerichtet. Unter
und am Mittwoch, 25. Juni, finden Fahrzeugder Gratisnummer 0800 0800 87 können
verschiebungen mit gepanzerten Raupenvom 3. bis 27. Juni Informationen bezogen
pd. Am Donnerstag, 5
Verein Parc Ela um 2
schuna» in Bivio ein
einem aktuellen Archä
versität Zürich. Die
Turck und Leandra N
die urgeschichtliche
Oberhalbstein. Anschl
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stein zu finden sind.
Seit Sommer 2013
Gruppe von Archäol
Zürich unter der Leitu
diese und andere Spu
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Oberhalbstein anzut
Programm steht neb
bei Mottas in Marmo
nach neuen Fundstel
morerasee. Am Forsc
bietet sich die Gelegen
mehr über die span
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eine oder andere F
schein zu nehmen. F
sierte besteht zudem
vom 2. bis 27. Juni 20
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an. Das «Clavau»-Team freut sich Das Café «Clavau».
funden. Beide Leitpersonen besitzen Bühnenerfahrung und arbeiten in diversen musikalischen Projekten mit. Das gemeinsame Musizieren und Spass haben an der
Musik sind die Hauptziele der Mu-
Reisen:
Leben wie Gott in Frankreich
Männer an der Nä
Prof. Dr. Georg Schmid und Pfarrer
Fadri Ratti begleiten Sie vom 11. bis
20. Oktober auf einer abwechslungsreichen Reise mit Sepp Zumstein durch das Burgund und die
Auvergne. Der Bündner Georg
Schmid, der heute in der Auvergne
lebt, ist national bekannt als Berater für Kirchen, Sekten, Religionen
und Autor zahlreicher Bücher. Ratti
amtet als evangelischer Pfarrer.
Beim Wort «Burgund» denkt man
an Wein, Burgundertrauben, Gaumenfreuden, verträumte Schlösser
und eindrückliche Kathedralen.
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Fünftes Oldtimertreffen in Cazis
Im Fahrsicherheitszentrum DrivingGraubünden findet am Sonntag, 1.
Juni 2014, ab 9 Uhr das fünfte Oldtimertreffen statt. Es werden zirka
600 Oldtimer (Autos, Motorräder,
Traktoren) und über 3000 Besucher
erwartet. Jedermann der sein Oldtimerfahrzeug (Baujahr 1984 und
älter) zeigen möchte, kann ohne
Anmeldung auf das Gelände fahren.
Auf dem Areal findet eine Oldtimershow mit den schönsten und originellsten Oldies statt. Es raucht und
knattert. Den Besuchern wird die
Möglichkeit geboten, das Elektroauto BMW I Probe zu fahren. Weitere Highlights: Kostenlose Taxi-
fahrten mit den Oldtimern im Raum
Domleschg, Helikopterrundflüge
(kostenpflichtig) mit dem «Rosenheli». Freier Eintritt.
Für das leibliche Wohl ist eine Festwirtschaft vorhanden. An vier
Standorten werden verschiedene
Speisen und Getränke angeboten.
Für die jüngsten Besucher ist ein
Kinderecken mit Gumpischloss und
Züglifahren eingerichtet.
Ab 15 Uhr gemütlicher Ausklang der
Veranstaltung.
Weitere Infos unter
www.drivinggraubuenden.ch
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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der begehrten Medaillen erhalten. – Wer sommerliche frische Weine aus Italien bevorzugt, der ist mit
einem Vertreter aus dem Familienunternehmen Zeni bestens beraten. Das Weingut Zeni liegt in Bardolino auf Moränenhügeln am Gardasee. Genau aus dem Herzen des
Anbaugebiets des gleichnamigen
Bardolino-Weins kommt das Traubengut. Das Familienunternehmen
in fünfter Generation vinifiziert neben einer Vielzahl anderer Weine
neuerdings auch einen Schaumwein aus den klassischen Traubensorten Corvina, Rondinella und
Molinara. Der Chiaretto Spumante
DOC besticht durch seinen fruchtigen Duft nach roten Früchten und
einem erfrischenden Abgang.
Vom 1. bis 30. Juni sind beide Weine, Tegerfelder Pinot Noir Barrique
und Chiaretto Spumante DOC Rosé
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Pöschtli vom 28.5.2014, Seite 38x.pdf
Lowa-Bergschuhe werden in Europa hergestellt.
Benefizkonzert
in der Kirche Casti
pd. Am kommenden Sonntag,
1. Juni, findet um 14.30 Uhr in der
Kirche von Casti im Schams ein
Konzert statt. Namhafte internationale Künstler sowie die Zithergruppe Val Schons singen und musizieren für einen guten Zweck. Zu hören
gibt es Orgelwerke von Georg Friedrich Händel, Carl Philippe Emanuel
Bach, Domenico Scarlatti und Ludwig van Beethoven. Aber auch Werke mit Sopran und Orgel der Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, Anton Vivaldi und Hans Erni
werden dargeboten. An der Orgel
spielt Andrea Schiavio. Der ehemalige Musikprofessor der Ballettschule Teatro alla Scala in Mailand
ist seit 1999 Pianist an der Civica
Scuola di Musica A. Pozzi in Corsico
(Mailand). Dieser gründete 2008
das Trio Melpomene für Sopran,
Klarinette und Orgel/Klavier, mit
dem Klarinettisten Henry Sibona
und der Sopranistin Hiroko Ito. Die
gebürtige Japanerin kommt ebenfalls nach Casti. Sie singt aus den
Motetten «O qui Coeli Terraeque»,
Vivaldi und «Exultate, jubilate»,
Mozart. Im Mittelteil des Konzerts
spielt die Zithergruppe Val Schons
Volkslieder und Musikstücke. Die
vier Frauen aus Donat und Casti
musizieren seit 2004 zusammen.
Im Anschluss an das Konzert gibt
es Kaffee und Kuchen. Die gesammelte Kollekte geht an den Schweizer Hilfsverein für das AlbertSchweitzer-Spital in Lambarene
(Afrika).
Sopranistin Hiroko Ito und Organist
Andrea Schiavio bei einem ihrer
gemeinsamen Auftritte an der Orgel.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
laden, am 14.6.2014 etwas Besonderes zu erleben. Die Krebsliga GR
und der Lions Club Bündner Herrschaft ermöglichen diesen Erlebnistag und verschaffen etwas Zeit
zum Durchatmen. Die Teilnehmenden reisen in den Adventure-Park
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Werfen Sie Papier und Karton
nicht in den Kehricht;
sie werden überall für die
Wiederverwertung gesammelt !
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
beim traditionellen Fackellauf Law
Enforcement Torch Run for Special
Olympicas sind auch Regierungsrat
Christian Rathgeb, Stadtpräsident Urs
Marti, dervom
Kommandant
der Stadt
Südostschweiz
24.5.2014,
Seite
polizei, Ueli Caluori, und Mitglieder
der Unihockey-Mannschaft des BTV
Chur. (so)
In Trimmis steigt
ein Frühlingsfest
Trimmis. – Im Rahmen der 400-Jahr
Feier veranstaltet die Reformierte
Kirchgemeinde Trimmis heute um
17 Uhr in der Mehrzweckhalle ein
Frühlingsfest mit Festwirtschaft. Wie
die Gemeinde in einer Mitteilung
schreibt, erwartet die Besucherinnen
und Besucher ein vielfältiges Programm. Ein Höhepunkt bildet dabei
das Singspiel «Wem siis Huus Fledermuus?», gespielt von Primarschulkindern. Die Roundaboutgruppe stimmt
mit Hip-Hop-Tänzen auf den Feuertanz mit Joseph Stenz ein. Ausserdem
sorgen Hüpfkirche und Spiele für die
Kleinen für Abwechslung. Gleichzeitig sei für die Jugendlichen im Oberstufenalter der Jugendraum geöffnet,
heisst es weiter. (so).
Busse für Telefonieren im Auto ohne
Freisprechanlage. Dies sei keine Ordnungsbusse, klärt der Polizist den
Lenker auf. Es komme zu einer Verzeigung,
3.pdf statt 100 Franken werde es
einiges mehr kosten.
SMS, Essen und Schminken
A. Z. hat das gemacht, was viele, und
vor allem immer mehr, machen. Nämlich ein Auto lenken und gleichzeitig
SMS schreiben. Dies bestätigt Claudio Reich, Abteilungsleiter Administrativmassnahmen beim Strassenverkehrsamt Graubünden. «Die Anzahl
der Administrativmassnahmen nimmt
bezüglich Ablenkung am Steuer zweifellos zu», sagt er. «Die häufigsten Ursachen dafür sind das Schreiben beziehungsweise Beantworten von
SMS und/oder Whats App.» Essen,
Zeitunglesen, Schminken oder CDWechseln wird gleich bewertet wie
SMSlen (siehe Kasten).
Zwei Verfahren
Wenn also jemand während des Autofahrens ein SMS schreibt und von der
Polizei erwischt wird, kommt es zu
zwei Verfahren: Die Polizei leitet die
Verzeigung an die Staatsanwaltschaft
INSeRAT
Seit Jahren ist er ein Politikum
in Rhäzüns: der Strassenanschluss für die Quartiere und
Gewerbegebiete in Richtung
Bonaduz. Eine Kreisellösung
wurde 2011 verworfen. Jetzt
ist eine neue Variante bereit.
Von Jano Felice Pajarola
ALKOH
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«Saft vom Fass»
alkoholfrei ist ein
erfrischender
Durstlöscher mit
nur 18 kcal/dl für
unterwegs, in
Restaurants, Bars
oder zu Hause.
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klaren Kopf.
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Rhäzüns bekom
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und muss m
Tradition seit 1895
Mosterei Möhl AG, 9320 Arbon
Rhäzüns. – Sie sind ausgiebig überbaut worden in den letzten Jahren, die
Wohnzonen im Nordwesten von Rhäzüns. Die mit der Nachbargemeinde
Bonaduz realisierten Anlagen der Gemeindebetriebe befinden sich ebenfalls im Gebiet zwischen den beiden
Dörfern, und auch die dortige Gewerbezone soll erweitert werden. Doch
das Gebiet hat ein Problem: Die Strassenerschliessung ist suboptimal, wie
auch die Verkehrsplaner der Gemeinde feststellen. Die Anbindung von Gewerbezone und Werkhof ab der Kantonsstrasse entspricht nicht den heutigen Sicherheitsstandards, sie ist nur
noch dank einer bis Ende Jahr befristeten Ausnahmebewilligung des Kantons erlaubt. Für eine vernünftige Er-
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
schliessung
es ebenfal
grössere G
nicht realis
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wie Cados
Das Hotel
ist das Herz
gleich Präsident der SVP-Fraktion
im Churer Gemeinderat. Gemeinderats-Kollege Mario Cortesi wird
Vizepräsident. Mit den personellen
Südostschweiz
vom 26.5.2014,
Seite 2.pdf
Veränderungen
kommt es bei der
Sie hat viel zu bieten auf kleinem
Churer Orts- und Kreispartei zu eiRaum, die am Samstag neu eröffnete
nem Generationenwechsel. (so)
Steinbock-Ausstellung des Center da
Capricorns in Wergenstein. Die Projektleiter vom Naturpark Beverin und
Ausstellungsmacher Thomas Häusermann aus Thusis haben sich abwechslungsreiche Objekte einfallen lassen.
Schiers. – Heute, 26. Mai, wird der
Und auch die aus der alten Schau bebekannte Franziskaner und Franreits bekannten Tierpräparate wurden
ziskusforscher Niklaus Kuster im
neu inszeniert, sie stehen auf stilisierKirchgemeindehaus Schiers refeten Geländereliefs, die sich – auch
rieren. Im Mittelpunkt steht eine
zum Sitzen oder Beklettern – durch
Bilanz nach dem ersten Jahr von
die ganze Ausstellung ziehen.
Papst Franziskus. Wie es in einer
Rechtzeitig zum zehnten GeburtsMedienmitteilung der katholitag hat sich das Center da Capricorns
schen Pfarrei Vorder- und Mitteldas generalüberholte Mini-Museum
prättigau heisst, wird dabei auch
eingerichtet, und es ist ganz auf der
der Frage nachgegangen, wo der
Höhe der Zeit: Statt Infotafeln an die
neue Papst die hohen Erwartungen
Wand zu hängen, findet sich alles Wisübertroffen und wo er sie entsenswerte zum Steinwild auf iPads;
täuscht hat. Im März vergangenen
Bildschirme zeigen Bilder und Filme
Jahres war Franziskus als erster
zur Geschichte der Tiere; auf KopfhöSüdamerikaner zum Papst gewählt
rern kann man Wildhüter Paul Gartworden. Die Veranstaltung im
mann von der Wiederansiedlung des
Kirchgemeindehaus Schiers beSteinbocks erzählen hören; ein interginnt um 20 Uhr. (so)
aktives Relief informiert über den Naturpark Beverin.
Bilanz nach einem
Jahr Franziskus
Wie alt könn
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gehören die
zum Cente
von Forster
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C oNviv eN z a
Al lupo al lupo! … anzi: all’orso!
Di Federico Godenzi*
L’orso è tornato a farci visita e
subito sulle pagine dei giornali,
ai tavoli dei bar, tra i profili dei
più svariati social network e
durante le pause lavorative i
commenti hanno iniziato a
concentrarsi sulla tematica
tanto sentita. Ad alcuni mesi
dalla scomparsa del compianto
M13, detrattori e sostenitori
del plantigrado sembrano avere
riaffilato le lame per prepararsi
alla battaglia.
No, non voglio parlare però
dell’orso, della sua presenza
legittima o clandestina nei nostri
boschi e nelle nostre vallate; lo
spunto mi serve unicamente per
ritornare sull’annosa questione
della continua messa in discussione di un’altra, più che ragionevole, questione di fondo: il trilinguismo del nostro cantone!
È cosa nota che l’italianità grigione sia ripetutamente messa
in discussione, attaccata dicono
alcuni – forzando forse un tantino
i termini. Quello che oggi mi interessa non sono tanto le inutili e
ridicole polemiche nei confronti
dei nostri principali diritti costituzionali, ma le reazioni che queste
generano.
Un’iniziativa propone di abolire
l’insegnamento dell’italiano nelle
classi elementari germanofone,
un’altra di chiudere le lungimiranti
scuole bilingui della città di Coira
e subito, giustamente, gli schieramenti si preparano allo scontro.
Giustamente dico, viviamo infatti
in una società dove difendere e
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
sostenere
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l’unica str
garantirsi
giustamen
perché no
convinto.
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sordi, cari
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cercare di
un’iniziati
di una dife
In questo
condannat
mente gli
Non voglio
temo purt
in possess
parallela,
intrapresa
una volta,
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Südostschweiz vom 26.5.2014, Seite 8.pdf
Region kultuR
«Glaubst du an
die Unsterblichkeit?»
Das Ensemble ö! beschliesst
seinen Konzertzyklus «Es sind
noch Lieder zu singen» mit
dem Werk des kanadischen
Komponisten Claude Vivier.
Chur. – Das Bündner Ensemble ö! hat
für die laufende Saison einen Vers des
Dichters Paul Celan als Thema gesetzt:
«Es sind noch Lieder zu singen.» Die
insgesamt sechs Konzerte sind jeweils
von Lesungen aus Celans Werk begleitet. Rezitiert werden die Texte vom
Schauspieler Jaap Achterberg.
Mit einem Programm, das ausschliesslich dem kanadischen Komponisten Claude Vivier (1948–1983) gewidmet ist, präsentiert das Ensemble
unter der künstlerischen Leitung von
David Sontòn-Caflisch im letzten
Konzert der Saison einen in allen Belangen aussergewöhnlichen Musiker,
dessen Werke laut Mitteilung leider
völlig zu Unrecht immer noch nur
sehr sporadisch aufgeführt werden.
Als Waisenkind wuchs Vivier in einem katholischen Institut in Kanada
auf. Als Komponist zog es ihn dann
nach Europa, wo er in Paris gearbeitet
und gewirkt hat. Die Tatsache, dass
sämtliche Kompositionen des Konzerts Schweizer Erstaufführungen sein
werden, unterstreicht seine zurzeit immer noch fehlende Präsenz in den
Konzertprogrammen Neuer Musik.
Frühes und tragisches Ende
Vielleicht liegt es nur daran, dass Vivier viel zu kurz gelebt hat und sein
Leben nach nur 35 Jahren gewaltsam
beendet wurde. Sein Name war zwar
zu seiner Zeit in Paris durchaus ein Begriff, sein völlig unerwarteter Tod kam
aber sicherlich zur falschen Zeit, sodass sein hinterlassenes Werk nicht gebührend weiterrezipiert wurde. In einer Zeit, in der der strenge Serialismus
um Boulez in Paris den Ton angab,
wagte Vivier es, Musik zu schreiben,
die direkte Emotionalität ausdrückt,
mit Klängen, die einerseits aus dem
Impressionismus bereits bekannt sind,
in ihrer neuen Kombination aber in
völlig neuem Licht erscheinen.
In seinen Werken ist die ständige
Auseinandersetzung mit dem Tod das
zentrale Thema. Sein letztes, unvollendetes Werk trägt den Titel «Glaubst du
an die Unsterblichkeit der Seele?»
Während der Arbeit daran wurde
Vivier ermordet. Der Mord wurde nie
aufgeklärt. (so)
Lisl Ponger a
Fremde» im
Österreicherin in Davos: Die Künstlerin Lisl Ponger setzt sich m
Auf ungewohnte Weise werden
wir derzeit im Kirchner-Museum
Davos mit aussereuropäischer
Kunst konfrontiert. Die österreichische Künstlerin zeigt mit
ihrer Ausstellung «Lisl Ponger.
Schöne Fremde» eine anspruchsvolle, anregende Schau.
Von Gisela Kuoni
Davos.– Die erwarteten Assoziationen zu Ernst Ludwig Kirchner, dem
Namensgeber des Museums, stellen
sich erst auf den zweiten Blick ein.
Ensemble ö!: Dienstag, 27. Mai, 20 Uhr. Doch die «Schöne Fremde» passt
Einführung um 19.30 Uhr. Theater Chur.
durchaus zu Kirchners Werk. Auch er
beschäftigte sich immer wieder intensiv mit der Kunst Westafrikas und
Ozeaniens. Lisl Ponger setzt sich explizit mit aussereuropäischer Kunst
und Kultur auseinander, spürt FremPressespiegel
des auf und zeigt gleichzeitig die erstaunliche Verflechtung der verschieEvangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
denen Szenarien. Weit gefasst kann
man bei ihr von politischer Kunst
sprechen. Jedenfalls bearbeitet die
Die Stimme zur Musik: Schauspieler
österreichische Künstlerin in ihrem
koloniale Machtverh
heit. Wie macht sie d
Die Schwerpunkte de
Die Ausstellung ist
punkte unterteilt. G
gangshalle befindet
Reihe von 33 stimmu
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Ansichten», in dene
als Ethnologin in T
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ben weit gereist, die F
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Geschichte. Es sind i
keine Reisebilder, al
Wien und sonstwo in
standen. Die Künstler
nach, wie weit Me
Sehnsucht nach der
tragen, wie sie sich
selbst fremd sind, die
fraglich ist. So liess
Freunde und Bekann
ihrer Traumrolle a
«Ukrainerin», «Bali
2.
Blick auf überregionale Zeitungen
Neue Zürcher Zeitung, Tages-Anzeiger, Reformierte Presse, die Zeit
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
10 INTERNATIONAL
Neuö Zürcör Zäitung Seite 10.pdf
NZZ vom 24.5.2014,
Ein Christ in Ikrit zeigt seinen Glauben auch durch die Dekoration seiner Behausung.
Samstag, 24. Mai 2014 V Nr. 119
Nur noch die Kirche zeugt zusammen mit dem Friedhof von der Existenz des Dorfes. – Umm
Die Suche nach Erlösung in einem
Christen in Israel und den palästinensischen Gebieten sind sicherer als andernorts im Nahen Osten –
Monika Bolliger, Ikrit
Auf einem Hügel in Nordisrael unweit
der libanesischen Grenze erhebt sich,
nur durch einen holprigen Weg zugänglich, die Kirche von Ikrit. Ausser der
Kirche existiert nur noch der Friedhof
des verlassenen arabischen Dorfes. Verlassen? Nicht ganz. Seit bald zwei Jahren wohnen in der Kirche einige Kinder
und Enkelkinder jener Gemeinde, die
ihr Dorf 1948 auf Anordnung der israelischen Armee verlassen musste. Viele
liessen sich als intern Vertriebene in
Ortschaften wie Nazareth oder Haifa
nieder. Sie sind heute alle Bürger Israels. Einmal im Monat pilgern sie zum
Gottesdienst in die Kirche ihres einstigen Dorfes. Hochzeiten werden hier gefeiert, Verstorbene auf dem Friedhof
begraben. Doch der Wiederaufbau von
Ikrit ist ihnen bis heute verwehrt.
Auferstehung eines Dorfes
Die Hoffnung auf eine Rückkehr haben
die Leute von Ikrit nicht aufgegeben.
Sie haben sogar einen Hilferuf an den
Papst geschrieben. Sie gehören zur maronitischen Kirche, welche den Papst als
Oberhaupt anerkennt. «So wie Christus
einst von den Toten auferstand, so wird
auch Ikrit auferstehen», verkündete
hier der Pfarrer anlässlich des Ostergottesdienstes in der kleinen, bis zum
letzten Platz besetzten Kirche. Die
israelische Armee hatte das arabische
Dorf im Krieg von 1948 eingenommen,
die Bewohner ergaben sich kampflos.
Doch Ikrit lag aus strategischer Sicht zu
nahe an der libanesischen Grenze. Die
Bewohner wurden evakuiert – nur für
zwei Wochen, bis die Kämpfe vorbei
seien, versprach man ihnen. Doch es
blieb ein leeres Versprechen.
Die Bewohner gelangten ans Oberste Gericht, welches ihnen 1951 recht
gab. Doch die Armee jagte die Häuser
an Weihnachten desselben Jahres in die
Luft. «Sie machten uns ein Weihnachtsgeschenk», ruft eine junge Schauspielerin, die anlässlich der Osterfeier zwischen Tanzeinlagen die Geschichte des
Dorfes erzählt. Danach treten arabische
Rockbands auf. Junge Hippies und
ältere Menschen tanzen und klatschen
in fröhlicher Eintracht. Nemi Ashkar,
der als Vorsitzender der Vereinigung
von Ikrit die Aktivitäten dort koordiniert, sagt, er hoffe, das Beispiel von
Ikrit werde andere ermutigen. Genau
das fürchtet die israelische Regierung –
dass Ikrit zum Präzedenzfall werden
könnte und Vertriebene aus anderen
Dörfern dasselbe Recht einfordern.
Streitbarer Priester
Neben Kafr Biram, einem weiteren
maronitischen Dorf mit einer ähnlichen
Geschichte, ist Ikrit aber der einzige von
Hunderten um 1948 evakuierten und
enteigneten palästinensischen Orten,
welcher einen Gerichtsentscheid für
sich reklamieren kann. Vielleicht haben
die Bewohner deshalb eine so enge Bindung zum Dorf aufrechterhalten. Ashkar produziert heute einen BoutiqueWein mit Trauben von den Feldern, die
einst Ikrit gehörten. Die Trauben kauft
er von den jetzigen jüdischen Landbesitzern. Der kreative Aktivismus der
Bewohner eint hier Generationen.
Doch so ungebrochen, wie die Eintracht der Christen in Ikrit scheint, ist
diese im Land nicht. «Wir dürfen uns
nicht spalten lassen», warnte der Pfarrer
in der Osterpredigt. Die Frage des Militärdienstes sorgt derzeit für böses Blut
unter Israels palästinensischen Bürgern
– auch arabische Israeli genannt. Insgesamt machen sie über 20 Prozent der
israelischen Bürger aus, die meisten sind
Muslime. Eigentlich sind sie vom Dienst
ausgenommen, doch neuerdings ermutigt die israelische Regierung die Christen zum Wehrdienst. Rechte israelische
Politiker haben verkündet, Christen seien keine Araber, und versuchen, die
Unterscheidung zwischen Christen und
Muslimen gesetzlich zu verankern. Pater Gabriel Nadaf, ein orthodoxer Priester aus Nazareth, hat ein Forum gegründet, das für den Wehrdienst wirbt.
«Wir haben genug. Seht doch, was in
Syrien geschieht. Bald werden sich die
Muslime hier gegen uns wenden. Wir
verbünden uns lieber mit den Juden»,
sagt Shadi Khalil, der Sprecher des
Forums. Er stammt aus Kafr Biram. Er
meint, eine Lösung müsse durch die Integration der Christen in den israelischen
Staat kommen und das gehe nur durch
die Armee. Er und Nadaf sehen sich
nicht als Araber, obwohl Arabisch ihre
Muttersprache ist. Sie verweisen auf das
aramäische Erbe der Christen im Nahen
Osten. Diese seien vor den Muslimen
hier gewesen, und Christus sei Jude gewesen. Daher hätten sie eine enge Bin-
dung zum jüdischen Volk, dem Gott das
Land Israel versprochen habe. «Das sind
göttliche Wahrheiten», sagt Nadaf.
Während zum Beispiel auch viele
libanesische Christen sagen, sie seien
trotz arabischer Muttersprache keine
Araber, haben christliche Intellektuelle
und Kulturschaffende wesentlich zur
Herausbildung moderner arabischer
Identitäten beigetragen. Führende Denker des arabischen Nationalismus waren
Christen. Im Heiligen Land ist das
Christentum Bestandteil einer palästinensischen Identität geworden. Doch
mit dem Scheitern nationalistischer
Ideologien und dem Zerfall säkularer
LIBANON
Ikrit
Kafr Biram
GOLAN
An diesem Samstag reist Papst
Franziskus ins Heilige Land. Die
Probleme der Christen in der
Region sind so vielfältig wie ihre
Gemeinden. Einige erhoffen sich
vom Papst Hilfe. Für viele ist der
Besuch ein Segen für das Land.
SYRIEN
Nazareth
Mittelmeer
ISRAEL
Tel Aviv-Jaffa
CISJORDANIEN
Jerusalem
Beit Jala
JORDANIEN
Amman
Bethlehem
GAZA
50 Kilometer
NZZ-INFOGRAFIK / cke.
Staaten erstarken religiöse Identitäten.
Christen, die überall in der Region eine
Minderheit sind, fühlen sich bedroht. In
Israel geht es aber auch um den Widerspruch, israelische Bürger und zugleich
Araber zu sein, wodurch man mit den
Feinden assoziiert wird. Der Wunsch,
den Widerspruch zu lösen und dazuzugehören, spielt eine wichtige Rolle.
Befürworter des Wehrdienstes scheinen bis jetzt eine kleine Minderheit zu
sein. Viele Priester und auch das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem haben sich dagegen ausgesprochen. Viele sehen in den Aufrufen zum
Wehrdienst einen gefährlichen Spaltungsversuch. Sie sagen, Israel müsse zuerst die arabischen Bürger den jüdischen
gleichstellen und die Besetzung beenden, weil sie nicht die Waffen gegen ihre
Brüder erheben könnten. Nadaf sagt, er
habe Todesdrohungen erhalten, aber er
fürchte sich nicht. Rund 2000 arabische
Christen sind derzeit laut Schätzungen
im Wehrdienstalter. Die Armee sagt, die
Anzahl Freiwilliger unter ihnen nehme
zu. Derzeit seien es etwa 100.
Wadie Abunassar, ein politischer
Analyst und früherer Sprecher des lateinischen Patriarchats der katholischen
Christen im Heiligen Land, hält den
Glauben, dass Waffen die Christen
schützten, für verheerend. Echte Sicherheit gebe es nur durch gute Beziehungen mit den Nachbarn. Er macht
sich Sorgen, dass der Konflikt von
einem nationalen zusehends zu einem
religiösen wird. Pater Jamal Daibes, der
Rektor des lateinischen Priesterseminars bei Bethlehem, teilt diese Sorgen.
«Wir wollen nicht wie einst unter islamischer Herrschaft eine beschützte, benachteiligte Minderheit sein, sondern
gleichberechtigte Bürger», sagt er. Es
reiche, dass sich die Christen wegen der
Unterstützung westlicher Christen für
Israel rechtfertigen müssten. Der Wehrdienst werde ihnen noch mehr schaden.
Daibes bereiten die Rekrutierungsversuche ebenso Sorge wie das Erstarken religiöser Extreme. Einige jüdische
Extremisten mobilisieren gegen den
Papstbesuch. Sie verbreiten Gerüchte,
wonach der Vatikan die Kontrolle über
das Grab Davids, wo sich nach christlicher Tradition auch der Saal des letzten Abendmahls Jesu befindet, übernehmen soll. In Wahrheit geht es nur
um eine begrenzte Erlaubnis für christliches Beten vor Ort. Jugendliche haben
in den letzten Wochen fast täglich mit
Vandalismus und Schmierereien an
christlichen Institutionen für Schlagzeilen gesorgt. Israelische Regierungsvertreter verurteilten die Taten scharf.
Pater Nikodemus Schnabel von der
Benediktiner-Abtei Dormitio in Jerusalem sagt, bis jetzt sehe er mehr Lippenbekenntnisse als Taten.
Solidarität mit Christen
Der Ordensmann führt weiter aus, die
Polizei nehme das Phänomen zu wenig
ernst. Vielmehr forderte sie, ein Plakat
mit Foto des Papstes im christlichen
Viertel der Altstadt zu entfernen, weil es
eine Provokation für jüdische Passanten
sei. Hoffnungen setzt der Benediktinermönch in die israelische Bürgergesellschaft. Acht Rabbiner haben ihm kürzlich einen Besuch abgestattet, um ihre
Solidarität mit den Christen auszudrücken. Auf Regierungsebene konzentriert sich die Diskussion derweil
darauf, ob solche Akte als Terror zu bezeichnen seien oder nicht. Über mögliche Ursachen und Prävention wird
neben den polizeilichen Methoden aber
kaum debattiert.
Gleichzeitig verfolgen Christen besorgt die Ereignisse in den Nachbar-
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
ländern. Aus Angst vor Islamisten
schlagen sich viele Christen im Zweifelsfall auf die Seite von Diktatoren,
weshalb ihnen umso mehr Misstrauen
entgegenschlägt. In Israel und den palästinensischen Gebieten sind solche
Bedrohungen noch relativ gering. Ein
Grund ist, dass Israel als gemeinsamer
Feind die Palästinenser geeint hat. Am
schwierigsten ist die Lage im Gazastreifen. In den blutigen Machtkämpfen zwischen der säkularistischen Fatah und
der islamistischen Hamas, welche darauf im Jahr 2007 die Macht übernahm,
kam es zu Übergriffen auf christliche
Einrichtungen. 2007 wurde der Christ
Rami Ayad von Salafisten ermordet. In
einem anderen Todesfall eines Christen
ist unklar, ob religiöse oder kriminelle
Motive der Hintergrund waren.
Abwanderung aus Gaza
Klar ist, dass salafistische Extremisten
im Gazastreifen präsent sind und bisweilen die Hamas herausfordern, die
sich als Beschützerin der Christen präsentiert. Als Jugendliche letztes Jahr vor
der katholischen Schule randalierten,
wurden sie verhaftet. Anonyme Gesprächspartner aus Gaza meinen, die
Hamas schütze die Christen, soweit es
ihrem Ruf diene. Genuin interessiere sie
sich aber wenig für deren Wohl. Pluralismus ist allgemein nicht gerade ein
Wert, für den sich die Hamas hervorgetan hat. Michael Ayad, ein Cousin des
ermordeten Rami Ayad, fühlt sich zusehends bedrängt. Alkohol sei verboten
und man werde angefeindet, schimpft
der Goldhändler, dessen Familie seit
Generationen ein Geschäft in der Altstadt von Gaza betreibt.
Die Christen gehören hier zu den Alteingesessenen – die orthodoxe Kirche
von Gaza wurde im 5. Jahrhundert erbaut. Angebaut an die Kirche steht eine
Moschee aus dem 16. Jahrhundert. Kirche und Moschee in einem Gebäude –
ein Symbol für eine langjährige, doch gefährdete Koexistenz? Von rund 5000 in
den neunziger Jahren ist die Zahl der
Christen im Gazastreifen auf knapp 1400
gesunken. Angst vor religiösen Extremisten, Kriege und die israelische Blockade sind Ursachen für die Abwanderung. Gerade in westlichen Ländern werden Christen als Einwanderer oft bevorzugt. Wer eine Chance erhält, den Gazastreifen zu verlassen, geht.
Doch im ganzen ehemaligen Mandatsgebiet Palästina geht der Bevölkerungsanteil arabischer Christen zurück.
Christen wandern ab und weisen tiefere
Geburtenraten als Muslime und Juden
Samstag, 24. Mai 2014 V Nr. 119
NZZ vom 24.5.2014,
Seite 11.pdf
Neuö Zürcör Zäitung
Issa hofft, dass ihr der Papst in einem konkreten Anliegen helfen kann.
Die Filipina Jerilyn fand in schwierigen Zeiten den Rückhalt in der Kirche. – Christen in Gaza-Stadt.
gespaltenen Land
Eine Lagerhalle als Kirche
Die grösste katholische Migrantengruppe sind die rund 40 000 Filipinos. Die
Anzahl Eritreer liegt bei etwa 35 000.
Viele von ihnen sind orthodoxe Christen. Israel hat dieses Jahr erstmals zwei
Eritreern Flüchtlingsstatus gewährt.
Lange konnten Eritreer in Israel kein
Asyl beantragen. Hunderte sitzen in
einer Haftanstalt als illegal Eingewanderte, wo sie einen eigenen Priester
haben. Die Regierung versucht, sie zur
Ausreise in ein afrikanisches Drittland
zu bewegen.
Die katholischen Gemeinden der
Migranten haben erst im März einen zur
Kirche umfunktionierten Lagerraum in
Tel Aviv in Betrieb genommen und
«Notre Dame Femme de Valeur» genannt. Vorher hatten sie einen Bunker
gemietet und dort ihre Messen gehalten.
Im Süden Tel Avivs, wo die meisten von
ihnen leben, gab es davor keine Kirche.
Es sei schwierig gewesen, Geld für die
Lokalität aufzutreiben, sagt Pater David
Neuhaus vom Patriarchalvikariat für
hebräischsprachige Katholiken. In der
«Notre Dame» werden Messen auf Hebräisch, Englisch und in Sprachen der
Migranten gehalten. Christen in Israel,
die Hebräisch sprechen, stammen in der
Regel aus Mischehen oder sind in Israel
geborene Migrantenkinder.
Die Solidarität unter den Migranten
sei stark, sagt Schwester Regina, eine
philippinische Nonne. Die Nutzung der
Kirche erfordert enge Koordination.
Jeden Tag hält eine andere Gemeinde
ihren Gottesdienst. Wegen sprachlicher
und liturgischer Unterschiede gibt es
kaum gemeinsame Messen mit den arabischen Christen, die in Jaffa ihre eigenen Kirchen haben. Neuhaus engagiert
sich für einen Dialog der Gemeinden,
doch sind alle mit ihren spezifischen
Problemen beschäftigt. Gastarbeiter
und Asylsuchende haben ganz andere
Sorgen als Palästinenser in Israel oder in
den besetzten Gebieten.
Die 53-jährige Filipina Jerilyn Franco
Jaime ist seit 14 Jahren in Israel und hat
seither ihre vier Kinder nicht mehr gesehen, weil sie sich nie ein Flugticket für
einen Besuch leisten konnte. Jetzt hat
sie Krebs und ist nicht mehr voll arbeitsfähig. Deshalb hat ihr die Arbeitgeberin
gekündigt. Damit verlor sie auch die
Krankenversicherung. «Ich wollte später nach Hause reisen, aber Gott hatte
andere Pläne», erklärt sie lächelnd. Sie
freut sich auf ihre Kinder. Die Kirche
gab ihr in den Jahren ohne Familie Halt.
Den Papstbesuch wird Jerilyn verpassen, sie fliegt kurz davor ab. Die Plätze
sind ohnehin beschränkt, viele Christen
im Land werden die Messen des Papstes
am Wochenende nicht live miterleben.
Eingeschnürtes Bethlehem
Am schwierigsten ist es für die Christen
aus Gaza, die eine Ausreisebewilligung
von Israel brauchen. Rund 700 haben
einen Antrag gestellt. Eine von ihnen ist
Nada Anton. Wie viele Gesprächspartner sagt sie, der Papstbesuch sei ein
Segen für das Land. Wir sitzen in ihrer
Wohnung, die voll von christlichen Symbolen und Bildern ist. Bevor es zum
Mittagessen bei benachbarten muslimischen Freunden geht, lässt sie uns vom
Wein kosten, den ihr Mann heimlich
herstellt, weil die Hamas Alkohol verbietet. Aber die israelische Blockade sei
für sie die grösste Einschränkung: «Wir
sind alle Palästinenser und leiden unter
der Besetzung», betont sie.
Ähnlich klingt es im christlichen
Dorf Beit Jala neben Bethlehem in Cis-
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Konfessionelle und politische Gräben
bol. V Im Heiligen Land gibt es 13 traditionelle Religionsgemeinschaften: 5 orthodoxe, 6 katholische und 2 protestantische Kirchen. Israel, die palästinensischen Gebiete und Jordanien bilden ein
Gebiet in der Organisation der Kirchen.
Laut Schätzungen beträgt die Zahl der
Christen im Heiligen Land etwa 400 000,
von denen die Hälfte in Jordanien leben.
Die wichtigsten Kirchenoberhäupter,
der griechisch-orthodoxe Patriarch und
der lateinische Patriarch, haben ihren
Sitz in Jerusalem. Geistliche aus Jordanien, Cisjordanien und Gaza brauchen
eine israelische Bewilligung, um Jerusalem zu besuchen. Das Oberhaupt der
maronitischen Kirche hat seinen Sitz in
Libanon und wird für den Papstbesuch
erstmals seit Israels Eroberung von Ostjerusalem in die Heilige Stadt reisen. In
Libanon löste dies eine Kontroverse aus.
Die Länder sind bis heute verfeindet.
BILDER JONAS OPPERSKALSKI FÜR NZZ
Meilenstein der Ökumene
Franziskus knüpft an historischen Ost-West-Gipfel an
dennoch haben sie handfeste Gründe, auszuwandern
auf. 1947 machten sie etwa 8 Prozent der
Bevölkerung aus, 1948 noch 4 Prozent,
heute sind es unter 2 Prozent. Das gilt für
Israel wie für Cisjordanien. Der Grund,
weshalb Israel in seinen Statistiken einen
höheren Anteil Christen aufführt, sind
Einwanderer aus Russland, Gastarbeiter
aus den Philippinen oder Indien und
Asylsuchende aus Afrika.
INTERNATIONAL 11
jordanien. «Uns ginge es gut, wäre nicht
die Besetzung», meint die 75-jährige
Umm Issa, die ihr Land wegen des geplanten Verlaufs der israelischen Sperranlage zu verlieren droht. Der Fall ist
seit sieben Jahren vor Gericht. Insgesamt geht es um 300 Hektaren Land, das
58 Familien gehört und das durch die
Anlage zerstört oder abgetrennt würde.
Betroffen sind auch Ländereien des
Klosters Cremisan, welches durch die
Anlage vom Dorf getrennt würde. Den
Mönchen bliebe so der Zugang zu Jerusalem erhalten, aber das Kloster würde
seine Rolle als Ort der Erholung und
Zentrum religiös-kulturellen Lebens für
die stark von Siedlungen und Sperranlage eingeschnürte und dichtbesiedelte Gegend bei Bethlehem verlieren.
Vor Gericht fordern die Anwälte, die
Mauer näher an die grüne Linie, also die
Grenze von 1967, zu legen. Sie werfen
der Regierung vor, mit dem geplanten
Verlauf der Sperranlage gehe es nicht
um Sicherheit, sondern um Landnahme
und um die Verbindung der Siedlung
Har Gilo mit Jerusalem. Umm Issa
hofft, dass Papst Franziskus ihrem Dorf
helfen kann. Die Bewohner von Beit
Jala haben sich in einem Schreiben an
den Papst gewandt. Pater Nikodemus
hält es aber für eher unwahrscheinlich,
dass sich dieser in die Politik einmischt.
Der Besuch sei eine spirituelle und religiöse Reise, bei der es in erster Linie um
die Ökumene gehe.
Mitri Raheb, ein sozial engagierter
evangelischer Priester und Autor aus
Bethlehem, findet, man müsse Hoffnung
in das setzen, was man selber tun könne,
und nicht in andere. Er sieht in Kultur
und Bildung den besten Weg, um die
Situation zu verbessern und die Leute
vom Auswandern abzuhalten. Die Präsenz der Christen sei wichtig, um eine
pluralistische Gesellschaft zu erhalten.
«Wir spielen hier eine wichtigere Rolle,
als unser Prozentsatz das nahelegt», sagt
er. In die Politik setzt er wenig Hoffnung. Diese sei hier zu weit weg von den
Bedürfnissen der Menschen. Eine Vision hat er trotzdem: grundlegende
Gleichheit für alle und die Möglichkeit
zur Selbstentfaltung für die Vielfalt von
Identitäten im Heiligen Land.
DER PAPST IM HEILIGEN LAND
Bilder zur Situation der Christen im
Nahen Osten und aktuelle Berichte
zur Papstreise auf der NZZ-Website.
www.nzz.ch
Die geplante Begegnung des
Papstes mit Patriarch Bartholomaios soll den ökumenischen
Beziehungen neuen Schwung
verleihen. Sie erinnert zugleich
an ein bahnbrechendes Treffen.
Stefan Kube
In der Grabeskirche in Jerusalem ist genau festgelegt, welche christliche Gemeinschaft wann und wo Gottesdienst
feiern darf. Die Verwaltung der Kirche
liegt in der Hand von sechs Konfessionen. Griechisch-Orthodoxe, Katholiken, Armenier, Syrisch-Orthodoxe,
Kopten und Äthiopier wachen eifersüchtig über ihre jeweiligen Vorrechte.
Vor diesem Hintergrund ist die Grabeskirche als Ort der ökumenischen Gebetsfeier von Papst Franziskus und
Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel am 25. Mai mit Bedacht gewählt.
An dieser zentralen Stätte der Christenheit wird zum ersten Mal ein gemeinsames öffentliches Gebet von hochrangigen Repräsentanten der verschiedenen
Kirchen stattfinden. Teilnehmen werden auch der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem und der armenische Patriarch.
Erinnerung an 1964
Die Gebetsfeier in der Grabeskirche ist
einer der Höhepunkte der zweiten Auslandsreise von Papst Franziskus, deren
offizieller Anlass die historische Begegnung von Papst Paul VI. (1963–1978)
mit dem Ökumenischen Patriarchen
Athenagoras (1948–1972) vor 50 Jahren
in Jerusalem ist. Das damalige Treffen
der beiden Kirchenoberhäupter am 5.
und 6. Januar 1964 läutete eine neue
Ära in den Beziehungen zwischen Orthodoxen und Katholiken ein und gilt
als Meilenstein im ökumenischen Dialog. Aus Sicht Roms war dabei ursprünglich überhaupt kein Treffen zwischen Papst und Patriarch vorgesehen.
Auf die Ankündigung von Papst Paul
VI., ins Heilige Land zu reisen, reagierte
Patriarch Athenagoras jedoch mit dem
Vorschlag, «alle Oberhäupter der Kirchen des Ostens und des Westens» in
Jerusalem zu versammeln, um nach
Wegen der Wiederannäherung der getrennten Kirchen zu suchen.
Dieser weit gesteckte Vorschlag liess
sich zwar nicht realisieren, doch sollte
auch die erstmalige Begegnung zwischen Papst und Patriarch seit über 500
Jahren zu einem ökumenischen Fanal
werden. Die privaten Gespräche zwischen beiden Kirchenoberhäuptern, die
in einer ausgesprochen herzlichen At-
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
mosphäre stattfanden, und die symbolischen Gesten – mehrmalige Umarmungen und Friedensküsse – schufen ein
Klima des Vertrauens, das zu einer langsamen Annäherung von Katholiken
und Orthodoxen nach einem jahrhundertelangen Entfremdungsprozess führte. Bereits im folgenden Jahr kam es zu
einem symbolträchtigen Versöhnungsakt zwischen den beiden Kirchen, als
der Entschluss bekanntgegeben wurde,
den Bann von 1054 «aus dem Gedächtnis und der Mitte der Kirche zu tilgen».
Innerorthodoxe Probleme
Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Ökumenischen
Patriarchat von Konstantinopel gestalten
sich mittlerweile sehr gut. Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios schätzen sich beide auch persönlich, so hat
Bartholomaios als erster Patriarch von
Konstantinopel im letzten Jahr an der
Amtseinführung des neuen Papstes teilgenommen. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass das Treffen in Jerusalem alle
derzeitigen Probleme des ökumenischen
Dialogs zwischen Orthodoxen und Katholiken lösen wird, wie jüngst der
Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch, im
Vatikan für die ökumenischen Beziehungen zuständig, erklärte.
Neben strittigen theologischen Lehrfragen, etwa zur Rolle des päpstlichen
Primats, sind es vor allem innerorthodoxe Probleme, die den ökumenischen
Dialog belasten. So sind sich die orthodoxen Kirchen, unter denen der Ökumenische Patriarch lediglich einen Ehrenvorrang geniesst, in vielen Punkten
nicht einig, etwa in der Frage, wie eine
orthodoxe Lokalkirche ihre Unabhängigkeit erlangen kann. Von besonderer
Brisanz ist dabei die Lage in der Ukraine mit drei orthodoxen Kirchen. Während eine ukrainische orthodoxe Kirche
dem Moskauer Patriarchat untersteht,
haben die beiden anderen Gruppierungen mehrmals das Patriarchat Konstantinopel um Vermittlung gebeten. Denn
das Ökumenische Patriarchat beansprucht das Recht, einer orthodoxen
Lokalkirche die Selbständigkeit zu gewähren. Die russische orthodoxe Kirche
bestreitet dies jedoch, was immer wieder zu Konflikten führt. Die katholische
Kirche ist zur Zurückhaltung gezwungen, da sie sich nicht dem Verdacht aussetzen möchte, für eine Seite Partei zu
ergreifen. Für den Dialog mit Rom wäre
eine grössere Einigkeit unter den Orthodoxen vonnöten. Eine geplante gesamtorthodoxe Synode 2016 könnte
dieses Ziel näher bringen.
.................................................................................
Stefan Kube ist Theologe und Chefredaktor der Zeitschrift «Religion & Gesellschaft in Ost und West».
NZZ am Sonntag 25. Mai 2014
NZZ vom
25.5.2014, Seite 25.pdf
Hintergrund
Gesellschaft
25
WannistesZeit
zusterben?
Geht es nach der Suizidhilfe-Organisation Exit, sollen Hochbetagte leichter an Sterbemittel
kommen. Dabei schwingt mit, dass ein sinnvolles Leben nur führe, wer für sich selbst sorgen
kann. Dieser falschen Vorstellung sollten wir entgegentreten, schreibt Nina Streeck
W
ie lange muss ich das
jetzt
durchhalten?
Muss ich jetzt alle
Pillen schlucken? Ich
habe jetzt schon
zwölf pro Tag. Muss
ich noch mehr? Muss
ich noch alle Operationen machen lassen?»,
fragt Hans Küng, 85-jähriger Theologe und,
wie er sagt, «lebenssatt», im Gespräch mit der
ARD-Moderatorin Anne Will. Das Augenlicht
nimmt ab, das Gehör wird schwächer, die Gelenke versteifen, der Rücken schmerzt. Erste
Anzeichen von Parkinson kommen hinzu. Beschwerlichkeiten. Küng denkt darüber nach,
sich von den Suizidbegleitern von Exit dabei
helfen zu lassen, mit dem tödlichen Mittel Natriumpentobarbital aus dem Leben zu scheiden. Bevor er, so sagt er, als «Schatten meiner
selbst» weiterleben muss.
Die Suizidhilfe-Organisation Exit will sich
verstärkt dafür einsetzen, dass Leute wie
Hans Küng unproblematisch ein Sterbemittel
erhalten. Alte Menschen, die gesundheitlich
nicht schwerwiegend beeinträchtigt sind. Die
genug vom Leben haben. «Exit engagiert sich
für den Altersfreitod», steht seit der gestrigen
Generalversammlung neu in den Statuten des
Vereins. «Und setzt sich dafür ein, dass betagte Menschen einen erleichterten Zugang zum
Sterbemittel haben sollen», hiess es bereits
zuvor. Im vergangenen Jahr zählte über ein
verbirgt. Nämlich die Vorstellung, nur wer
selbst für sich sorgen kann und nützlich ist,
führe ein sinn- und würdevolles Leben. Wem
Krankheit und Pflegebedürftigkeit, Abhängigkeit und hohe Spital- und Pflegekosten bevorstehen, entsorge sich besser vorzeitig selbst.
Im Hohelied auf die Selbstbestimmung klingt
die Geringschätzung kranken und gebrechlichen Lebens mit.
D
Fünftel der von Exit Begleiteten zu dieser
Gruppe: 97 von 459 Suiziden wurden von
Menschen begangen, die an verschiedenen,
aber nicht todbringenden Gebrechen litten.
Menschen, die des Lebens überdrüssig
sind, gibt es. Auch solche, die fürchten, sie
könnten eines Tages den Verstand verlieren,
sie müssten sich den Hintern von Wildfremden abputzen oder sich füttern lassen. Die
dergleichen niemals erleben möchten: angewiesen zu sein, bedürftig, womöglich eine Belastung für andere, für die Liebsten gar. Dabei
dement, nicht mehr sie selbst, vereinsamt im
Herzen. Niemand möchte so leben. Exit bietet
mit dem begleiteten Suizid einen Ausweg an:
Wer sich rechtzeitig entscheide, entgehe dem
schreckensvollen Lebensende, stattdessen
warte ein kontrollierter Tod. Die Klugen wählten Exit; ein würdevolles, selbstbestimmtes
Sterben: So nennt man es dort. Der Suizid
wird gezeichnet als heroischer Akt.
Gewiss hat jedermann Phantasie genug,
sich einen grausamen Tod auszumalen. Oder
er hat Verwandte und Freunde begleitet und
will nicht sterben, wie er es bei ihnen beobachtet hat. Wir alle wollen nicht leiden. Deshalb ist der Wunsch nach einem Ausweg so
verständlich. Dennoch irritert der Ruf nach ei-
STEFFEN HAUSER / BOTANIKFOTO
Der Wert eines
Menschenlebens
bemisst sich nicht
daran, ob jemand sich
selbst den Hintern
abputzen kann.
Friedhof-Idylle: Grabmal in Hannover.
nem vereinfachten Zugang zu Sterbemitteln
für Hochbetagte und wirft Fragen auf: Wie gehen wir damit um, wenn jemand sich in einer
solchen Notlage fühlt, dass er als einzige Möglichkeit den Exitus wahrnimmt? Wie begegnen wir der wachsenden Gruppe betagter und
hochbetagter Mitbürger? Was antworten wir
auf Ängste vor einem qualvollen Tod? Wie reagieren wir, wenn die Sorge, anderen Menschen zur Last zu fallen, sich zu einem der
wichtigsten Motive für einen Sterbewunsch
entwickelt? Ist das Angebot des Giftbechers
die beste Antwort?
Werden allein die individuellen oder eigenen Ängste sowie das Unbehagen vor drohender Abhängigkeit gepflegt, verengt sich auf
eine Frage der Autonomie, ob wir den assistierten Suizid bejahen. Die Sterbehilfe-Organisationen suggerieren gerne, es sei alles entscheidend, dass jedermann selbst bestimmen
könne, auf welche Weise er ableben möchte.
Ausser acht gerät, dass sich mehr dahinter
Recht auf Sterben
Exit will sich für Alterssuizid einsetzen
Die Sterbehilfeorganisation Exit
will sich dafür einsetzen, dass
lebensmüde Hochbetagte einen
erleichterten Zugang zum Ster­
bemedikament erhalten. Die
Generalversammlung von ges­
tern Samstag in Zürich veran­
kerte das Engagement für den
Alterssuizid in den Statuten.
Darunter versteht der Verein das
Recht auf freiverantwortliches
Sterben eines betagten oder
hochbetagten Sterbewilligen.
Dieser soll weniger umfassende
ärztliche Abklärungen über sich
ergehen lassen müssen als ein
jüngerer Sterbewilliger, um das
Sterbemedikament zu bekom­
men. Zudem soll er weniger
gravierende Leiden nachweisen
müssen. Da es wohl gesetzliche
Änderungen braucht, um
hochbetagten Menschen einen
erleichterten Zugang zum Ster­
bemittel zu ermöglichen, rech­
net die Organisation mit einem
längeren Engagement. An die
Generalversammlung kamen
700 Mitglieder, so viele wie seit
20 Jahren nicht mehr. (sda/zz.)
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
er Wert eines Menschenlebens bemisst sich jedoch
nicht daran, ob jemand sich
selbst den Hintern abputzen,
mit Messer und Gabel essen
oder sich an den Besuch vom
Vortag erinnern kann. Leistungsfähig zu sein, sich nützlich zu machen –
das kann zweifellos Freude bereiten und dem
Leben einen Sinn geben. Doch handelt es sich
nicht um notwendige Ingredienzen eines
guten Lebens. Zunehmend auf andere Menschen angewiesen zu sein, ist kein Signal
dafür, die Planung des eigenen Ablebens in
Angriff nehmen zu müssen. Warum also nicht
darauf aufmerksam machen – statt dafür zu
werben, für Hochbetagte den Griff zum Giftbecher zu erleichtern?
Niemand soll gezwungen werden, etwas zu
erleiden, das ihm unerträglich erscheint.
Doch wo andere Menschen beistehen in
Krankheit und Leid und wo sie Zuneigung und
Wertschätzung schenken, kommt der
Wunsch, sich das Leben zu nehmen, womöglich nicht auf oder verschwindet wieder. Die
Sterbewünsche schwerkranker Patienten sind
bekanntermassen oft schwankend und ambivalent. Fehlende Unterstützung in der Familie, Einsamkeit, Ängste vor zukünftigen
Schmerzen oder vor dem Verlust der Unabhängigkeit, mangelnde Lebensqualität und
Hoffnungslosigkeit werden von unheilbar
Kranken häufig als Gründe dafür genannt,
vorzeitig sterben zu wollen. Und: das Gefühl,
anderen zur Last zu fallen. Solches Empfinden
aber könnte Exit mit dem Engagement für einen erleichterten Zugang zu Sterbemitteln
fördern, denn damit verbunden ist die Idee, es
sei würdelos, bedürftig zu sein. Das gesellschaftliche Klima beeinflusst es allemal.
Ob sich Kranke und Betagte unter Druck gesetzt fühlen, dem eigenen Leben ein Ende zu
setzen? Die eigene Unabhängigkeit, Individualität und Entscheidungsfreiheit für unbeschränkt zu halten, sofern sie keinen gesetzlichen Zwängen unterliegt, ist jedenfalls naiv.
In einem anderen Bereich am Rande des
Lebens zeichnet sich ein gesellschaftlicher
Trend längst ab: 90 Prozent der Frauen brechen eine Schwangerschaft ab, wenn sie ein
Kind mit Trisomie 21 gebären würden.
Auch in der Frage, wie es sich zu sterben gehört, folgen wir – mehr oder weniger – sozialen Normen. Exit verzeichnet mittlerweile
rund 73000 Mitglieder, 5000 sind allein letztes Jahr hinzugekommen. Die Zahl der begleiteten Suizide ist um etwa 100 auf 459 gestiegen. Die Möglichkeit des assistierten Suizids
findet in der Bevölkerung hohe Zustimmung.
Bleibt zu hoffen, dass sich auch in Zukunft gegen ihn entscheiden kann, wer das möchte.
die von der Umwelt abgeschottet beziehungsweise bei Bedarf wie eine Puppe
vorgeführt wurde.» Unicef habe die
Sammlung erhalten, weil das Hilfswerk
keine Fragen gestellt habe.
Im vergangenen September entfachte
eine Strafanzeige des Bezirksrats Bülach
erneut die Diskussion darüber, wem die
Sammlung eigentlich gehört. Diese lagerte einst im Zollfreilager im zürcheri-
dem Bestand der Dauerleihgabe. Darunter befindet sich auch das Porträt des
Herzogs von Harcourt, das der französische Künstler Jean-Honoré Fragonard
um 1769 gemalt hatte und das Rau einst
als sein Lieblingsbild bezeichnete. Es
gilt als eines der wertvollsten Werke der
Sammlung. Bei der Auktion am 5. Dezember 2013 erzielte das britische Auktionshaus Bonhams einen Erlös in der
gehen auch in diesem Jahr in mehreren
Tranchen weiter. Seit März stehen 248
Kunstwerke zum Verkauf. Insgesamt
sollen mehr als 500 Kunstwerke über
die Auktionshäuser Lempertz, Sotheby’s und Bonhams versteigert werden.
Aus welchen Gemälden, Skulpturen
und kunsthandwerklichen Objekten die
Kernsammlung besteht, blieb in diesem
unrühmlichen Streit lange ungenannt.
sätzlich möglich sein sollen, war für uns
eine neue Sachlage. Davon war bisher
nie die Rede», sagt Brigitte Hayn, Abgeordnete der CDU im rheinland-pfälzischen Landtag. Als kulturpolitische
Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion
gehört sie zum Kuratorium der Landesstiftung Arp-Museum Bahnhof Rolandseck. Auf eine Kleine Anfrage an
das zuständige Ministerium wurde der
NZZ vom 26.5.2014, Seite 12.pdf
reicht hat, zeigt man sich überzeugt davon, dass die Gemälde und Skulpturen
der Sammlung nicht rechtmässig an Unicef gelangten. «Wir sind der Meinung,
dass die von uns gelieferten neuen Erkenntnisse zu einer Eröffnung eines Verfahrens hätten führen sollen», sagt Bezirksratsschreiber Peter Dürsteler. Primär gehe es darum, den Stiftungswillen
von Gustav Rau umzusetzen.
Das heikle Feld des «Lebensbilanzsuizids»
Ein internationaler Kongress an der Universität Zürich
Am Wochenende hat der Verein
Exit in Zürich beschlossen, für
die Liberalisierung des Altersfreitods zu lobbyieren. Derweil
befassten sich an der Universität
über 30 Forscher mit «Kulturen
des Alter(n)s». Suizidbeihilfe
war nur am Rand ein Thema.
Dorothee Vögeli
Der Philosoph Thomas Rentsch ist eine
Koryphäe in der Szene der Altersforscher. Am Sonntag hat er zusammen
mit dem ebenfalls bekannten Gerontologen Andreas Kruse den Schlusspunkt
eines dreitägigen internationalen Kongresses an der Universität Zürich gesetzt. Seine Überlegungen zu einer
«Kultur humanen Alterns» verdichtete
er folgendermassen: «Das Altern ist das
Leben selbst.» Denn die Tatsache, endlich zu sein, prägt und konstituiert seines Erachtens das ganze Leben – nicht
nur hinsichtlich Sterben und Tod, sondern im Blick auf alle Lebensphasen.
Der «Prozess der Selbstwerdung» beginne bei der Geburt, alle Aspekte –
darunter Leiden, Sterben und Tod –
gelte es schon früh zu reflektieren. Zum
Bildungsauftrag gehört für ihn deshalb
die in den Schulen zu verankernde Aufklärung über die Lebenswirklichkeit
des Alterns.
Wie Rentsch im Gespräch sagte, umfasst seine Forderung an die «sich selbst
aufklärende Zivilgesellschaft» auch die
Auseinandersetzung mit Suizid. In der
platonischen Denktradition habe der
«Lebensbilanzsuizid» im Kreis seiner
Freunde als höchster Akt menschlicher
Souveränität und Autonomie gegolten.
Die christliche Dogmatik habe mit dieser Auffassung gebrochen, die Aufklärung den antiken Autonomiegedanken
wiederentdeckt. In die moderne Tradition stellt sich auch Rentsch. Suizidbeihilfe erachtet er als legitim – sofern sie
der Betroffene zusammen mit anderen
kläre. «Ermöglicht ein privater Verein
Suizidhilfe, braucht es öffentliche Kriterien. Diese Option darf nicht subjektiv
bleiben, sonst fallen wir unter das
Niveau der Aufklärung.» Rentsch ist
überzeugt, dass dank Bildung jeder ein
eigenes Verständnis für Suizidbeihilfe
entwickeln kann, ohne sich ideologisch
vereinnahmen zu lassen.
Harsche Kritik an Hans Küng
Die hierzulande momentan wieder aufflammende Sterbehilfedebatte – Exit beschloss am Samstag einen Werbefeldzug
für den «Lebensbilanzsuizid» – war am
thematisch breit gefassten Alterskongress des Instituts für Populäre Kulturen
allerdings kein offizieller Gegenstand der
Diskussion. Die über dreissig fast ausschliesslich deutschen Referenten fragten nach gesellschaftlichen Bedingungen
«guten» Alterns – in Deutschland, China,
Japan wie in Indien. Die Situation in der
Schweiz kam leider kaum vor.
Der in Deutschland politisch aktive
Gerontologe Thomas Klie kritisierte
aber den an Parkinson erkrankten 86jährigen Schweizer Theologen Hans
Küng scharf, weil dieser öffentlich für
die Möglichkeit der Suizidbeihilfe einsteht. Mit dem «Herausposaunen», ein
Alter in Abhängigkeit sei kein Leben
mehr, stosse Küng eine hochproblematische Diskussion an; hinter der Forderung nach Suizidbeihilfe, die mittlerweile zwei Drittel der deutschen Bevölkerung befürworteten, stehe die Angst
vor Demütigung und Verlust von Würde im Stadium der Pflegebedürftigkeit,
sagte Klie.
Angesichts schwindender Ressourcen in der Alterspflege bei gleichzeitiger
Ökonomisierung des Gesundheitswesens sieht der Sozial- und Rechtswissenschafter in der Sorge um die Würde der
auf «blosse Dienstleistungsempfänger»
reduzierten alten und behinderten Menschen eine der grossen Herausforderungen der Zeit. Es gelte, die patriarchal
strukturierte Subsidiarität zu modernisieren und neue Formen von nicht ökonomisierter Gemeinschaftlichkeit aufzu-
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
bauen. Der Zürcher Theologieprofessor
Ralph Kunz mag sich Klies Urteil über
Küng nicht anschliessen, wie er nach
seinem anschaulichen Referat über Altersbilder in «Heidi» von Johanna Spyri
sagte. Seines Erachtens ist es das Recht
eines jeden Einzelnen zu bestimmen,
wann er «lebenssatt» ist.
Problematischer Werbefeldzug
Dankbar ist Kunz, in einer Gesellschaft
leben zu können, in der eine solche
Überzeugung nicht diskriminiert wird.
Indem nun aber Exit öffentlich dafür
werbe, überschreite der Verein eine
Grenze: Menschen, die bis zum Tod
Pflegeleistungen in Anspruch nähmen,
würden so bedrängt und diskriminiert.
Als Analogie nennt Kunz Werbefeldzüge gegen die Abtreibung. Solche stellten Frauen, die abtreiben, an den Pranger, das sei hochproblematisch. Sobald
bei ethisch heiklen Themen abwertende
Stereotype verwendet würden, beginne
sich das Wertgefüge zu verschieben.
Montag, 26. Mai 2014 V Nr. 120
IN
Neuö Zürcör Zäitung
NZZ vom 26.5.2014, Seite 5x.pdf
Friedensgebet mit Überraschungen
Unerwartete Gesten von Papst Franziskus in Bethlehem – symbolträchtiges ökumenisches Treffen in Jerusalem
Papst Franziskus hat am Sonntag
in Jerusalem mit Patriarch
Bartholomaios den Dialog ihrer
Kirchen bekräftigt. Zuvor hatte
er in Bethlehem eindringlich
zum Frieden aufgerufen. Dabei
sorgte er für Überraschungen.
Monika Bolliger, Bethlehem
Mit einem symbolträchtigen Treffen in
der Grabeskirche von Jerusalem haben
Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios ein Zeichen für den Dialog der
katholischen und orthodoxen Kirchen
gesetzt. Ihre Vorgänger hatten sich hier
vor 50 Jahren zum ersten Mal seit der
Spaltung die Hand gegeben. Gerade im
Heiligen Land, wo so viele christliche
Konfessionen auf kleinem Raum koexistieren, ist das eine wichtige Botschaft. Das gemeinsame Gebet stand im
Zeichen der Brüderlichkeit und Toleranz. Der Papst war davor in Tel Aviv
von Israel offiziell empfangen worden,
nachdem er Jordanien und Bethlehem
im Westjordanland besucht hatte. Dort
gab es Überraschungen.
Stilles Gebet an der Mauer
Rund 10 000 palästinensische Christen
und Gläubige aus aller Welt feierten mit
Papst Franziskus auf dem Krippenplatz
von Bethlehem eine Messe. Trotz strengen Sicherheitsmassnahmen herrschte
friedliche Volksfeststimmung. Für die
Palästinenser hatte sich aber der wichtigste Moment davor ereignet. Als der
Pontifex im Papamobil die israelische
Mauer passierte, welche Bethlehem von
Jerusalem trennt und palästinensischen
Christen wie Muslimen freien Zugang
zur Heiligen Stadt verwehrt, stieg er
spontan aus dem Gefährt aus. Er hielt
inne und berührte in der Haltung eines
Betenden mit der Stirn die Mauer.
Der Papst rief eindringlich zum Frieden im Rahmen einer Zweistaatenlösung auf, um die «zusehends inakzeptable Situation» zu beenden. Israel verdiene eine Existenz in Sicherheit und
auch die Palästinenser hätten ein Recht
auf einen Staat, sagte er. Überraschend
sprach er eine Einladung an den palästinensischen Präsidenten Abbas und seinen israelischen Amtskollegen Peres
aus, sich zum Gebet des Friedens bei ihm
Papst Franziskus wird bei seiner Ankunft auf dem Tel Aviver Flughafen von Israels Präsident Peres begrüsst.
in Rom einzufinden. Mehr als eine symbolische Wirkung dürfte aber von einem
solchen Treffen nicht zu erwarten sein.
Der Pontifex hielt sich sonst mit politischen Aussagen zurück. Seine Reise ist
ausdrücklich religiöser Art und fällt kürzer aus als jene seiner Vorgänger. Damit
gibt er Versuchen politischer Instrumentalisierung weniger Raum.
Nationale Symbole
Die Palästinenser nutzten die Feier in
Bethlehem trotzdem, um ihre nationalen Aspirationen zu bekräftigen. Nationalistische und religiöse Lieder vermischten sich. Unter den Besuchern
waren auch Muslime. Dass der Pontifex
seine Reise ins Heilige Land in Amman
angetreten hatte, von dort mit dem
Helikopter direkt ins Westjordanland
geflogen war, statt wie seine Vorgänger
via Tel Aviv zu reisen, werteten die
Palästinenser als Anerkennung ihres
Überfall auf das Parlament
Rückschlag für die Afrikanische Union in Somalia
In der somalischen Hauptstadt
Mogadiscio hat ein Gefecht auf
dem Gelände des Parlaments
über 20 Tote gefordert. Zu dem
Angriff bekannte sich die Terrorgruppe ash-Shabab.
Markus M. Haefliger, Nairobi
Eine Einheit von Kämpfern der islamistischen Shabab-Miliz hat am Samstag in
der somalischen Hauptstadt Mogadiscio
das Parlament angegriffen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben 9 somali-
gang des Parlaments. Anschliessend
nutzten die Aufständischen die Verwirrung, um auf das Gelände des Parlaments vorzudringen. Es kam zu einem
Feuergefecht, das mehr als vier Stunden
lang dauerte. Die gleiche Taktik eines
Selbstmordattentats mit anschliessendem Angriff hatte ash-Shabab im Februar bei einem Angriff auf den Präsidentenpalast angewendet. Präsident
Mohamud kam damals mit dem Schrecken davon. Nun berichteten traumatisierte Abgeordnete von ihrer Flucht vor
den Angreifern aus dem Gebäude.
Rechtes auf einen Staat. Doch die Illusion palästinensischer Staatlichkeit,
welche sich in Bethlehem kurz manifestierte, wird rasch wieder verfliegen.
Botschaft der Koexistenz
Franziskus ist der vierte Papst nach Paul
VI., Johannes Paul II. und Benedikt
XVI., der das Heilige Land besucht. Der
«Papst der Armen» schien es bei offiziellen Zeremonien eilig zu haben, diese
hinter sich zu bringen. Seine Gebete
widmete er den Opfern von Konflikten,
insbesondere Kindern. Bei seiner Messe
in einem Stadion in Amman erhielten
1400 syrische, irakische und palästinensische Flüchtlingskinder ihre Erstkommunion. Solidarität mit dem Leiden der
Syrer liegt dem Papst besonders am
Herzen. In Bethlehem besuchte er Kinder in einem palästinensischen Flüchtlingslager und traf christliche Familien,
unter ihnen auch eine aus Gaza. Die
ODED BALILTY / AP
Gesten der Solidarität mit Palästinensern vom Sonntag wird der Papst am
Montag in Israel mit Besuchen jüdischer Stätten ausbalancieren. Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und
Israel sind trotz der schwierigen Vergangenheit heute besser denn je. Um
die päpstliche Botschaft für die friedliche Koexistenz von Christen, Juden
und Muslimen zu unterstreichen, sind
überdies zwei alte Freunde des Papstes,
ein Rabbiner und ein Scheich aus seiner
argentinischen Heimat, mit ins Heilige
Land gereist. Dennoch finden nicht alle
Gefallen am Besuch des Pontifex. Bei
Ausschreitungen während einer Demonstration jüdischer Extremisten gegen das geplante Gebet des Papstes im
Saal des letzten Abendmahls, wo sich
auch das Grab Davids befindet, wurden
am Sonntag 26 Personen verhaftet.
Israel erwägt, christliche Gebete an diesem Ort öfter zuzulassen als bisher.
Jüdische Extremisten lehnen das ab.
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Flämische Separatisten legen in B
Regierungsbildung könnte einmal mehr schwierig we
Bei den nationalen und regionalen Wahlen in Belgien hat die
separatistische N-VA von Bart
De Wever stark zugelegt. Zu den
Verlierern gehören die Sozialisten von Premierminister Di
Rupo, die aber stärkste Kraft im
Süden bleiben könnten.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche
Graubünden
René Höltschi, Brüssel
Belgien steht erneut vor einer Regierungsbildung, die sich als schwierig erweisen könnte. Bei den Wahlen ins
zentpunkte dazugewonnen. Im frankofonen Süden des Landes scheinen die
Sozialisten des amtierenden Premierministers Elio Di Rupo die stärkste
Kraft zu bleiben. Doch laut den vorläufigen Angaben haben sie gegenüber
dem Wahlgang von 2010 deutliche Verluste erzielt. Mit knapp 28 Prozent der
Stimmen der französischsprachigen
Belgier lagen sie nur noch knapp vor
dem liberalen Mouvement Réformateur (MR). Di Rupo scheint den Preis
dafür zu zahlen, dass seine Regierung
Massnahmen zur Haushaltssanierung
einleiten musste, auch wenn diese vergleichsweise sanft ausgefallen sind.
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auch sagen: Autorinnen, die mit ihren Stoffen
weniger grosszügig umgehen, hätten aus dem einen
umfangreichen Roman zwei kleine gemacht.
Freilich, Marianne und Siri gehören von der
Logik des Romans her schon zusammen, sind sie
doch so verschieden, dass sich die eine jeweils im
Gegenbild der anderen erkennt. Mariannes Leben
wehe Verlangen, der dörflichen Enge zu entrinnen,
den nie veränderten Rhythmus ihres Lebens zu
wechseln. Aber sie hütet das grosse Haus der Familie, die Tanten, Cousinen und Kinder der Cousins
besuchen sie, bleiben einige Tage, dann ist sie wieder allein. Sie hält die Stellung und fragt sich
manchmal, wenn sie abends eine Flasche Wein zu
immer wieder neu zu entwerfen? Zwei Frauen,
zwei Versuche, damit zurande zu kommen, dass die
Jugend dahin ist – erzählt in einem ruhigen, kunstvoll verlangsamten Roman.
NZZ vom 27.5.2014, Seite 47.pdfAngelika Reitzer: Wir Erben. Roman. Verlag Jung und Jung, Salzburg/
Wien 2014. 343 S., Fr. 31.80.
«Jesus sagte zu ihnen: Meine Frau . . .»
Der Streit um ein koptisches Papyrusfragment geht weiter
Bernhard Lang V Im Juli 2010 nahm ein amerikanischer Sammler mit Karen King, Professorin an
der Harvard University, Kontakt auf. Er zeigte ihr
ein kleines beschriebenes Papyrusstück von der
Grösse einer Kreditkarte, das er 1999 erworben
haben will. Er weist ein wahrscheinlich 1963 in Berlin angefertigtes Gutachten über den Inhalt der Inschrift vor: Da stehe etwas, in koptischer Sprache,
von einer Ehefrau Jesu. Koptisch war bis ins frühe
Mittelalter die Sprache der ägyptischen Christen.
King, Spezialistin für frühchristliche Literatur,
nahm sich der Sache an. Den Text konnte sie übersetzen. Allerdings sind nur Satzfetzen erkennbar:
«Meine Mutter gab mir das Leben [. . .] Die Jünger
sagten zu Jesus, [. . .] verweigern. Maria ist dessen
würdig [. . .] Jesus sagte zu ihnen: Meine Frau [. . .]
sie kann meine Jüngerin sein» – und einige weitere
undeutliche Sätze und Wörter.
Seit der Bekanntmachung des Papyrusfetzens
am internationalen Kongress für Koptologie in
Rom im September 2012 tobt die Kontroverse: Ist
das Geschriebene echt oder gefälscht? Wenn echt:
Wer ist mit Maria gemeint – Maria Magdalena oder
Maria, die Mutter Jesu? Was bedeutet der Hinweis
auf die Ehefrau oder Gefährtin Jesu? Wenn unecht:
Von wem stammt die Fälschung? Wann wurde der
Text fabriziert? Wer soll getäuscht werden? Woher
stammt der Papyrus? Warum wird der Name des
heutigen Besitzers geheim gehalten? Auch diese
Zeitung hat darüber berichtet (NZZ 28. 11. 12).
Im neuesten Heft der theologischen Hauszeitschrift der Harvard University ist nun der koptische Text in Originalsprache, in Übersetzung und
mit ausführlichem Kommentar publiziert worden
(«Harvard Theological Review», Heft 2 / 2014). Zu
Wort kommen Karen King sowie Forscher, die die
Handschrift paläographisch, spektroskopisch und
nach der Radiokarbonmethode untersucht haben.
Beigefügt ist der Artikel eines Koptologen, der den
Jesus-Papyrus für eine moderne Fälschung hält.
Das paläographische Gutachten von Malcolm
Choat will sich zwischen Echtheit und Fälschung
nicht entscheiden. Die an der Columbia University
erfolgte Untersuchung der Tinte weist auf hohes
Alter. An eine Herstellung des Papyrus im 7. oder
8. Jahrhundert lassen die Radiokarbon-Tests von
Gregory Hodgins und Noreen Tuross denken.
Karen King hält an der Echtheit des Papyrus
fest. Es müsse sich um das Fragment eines apokryphen Evangelientextes handeln. Ursprünglich in
griechischer Sprache verfasst, sei der Text ins Koptische übersetzt worden. Zu erkennen sei ein Gespräch zwischen Jesus und seinen Jüngern. Das
«Gospel of Jesus’ Wife», wie King das sonst unbekannte Evangelium nennt, erörtere die Frage nach
der Jüngerschaft von Frauen. Jesus werde die Meinung in den Mund gelegt, Frauen seien vollwertige
Mitglieder des Jüngerkreises – und damit der Kirche, wie man schlussfolgern darf. Vielleicht hat
man sich im 8. Jahrhundert, der Zeit des frühen
Islams, für solche Fragen interessiert. Der Koran
bezeichnet Jesus als «Sohn der Maria». Wenn Jesus
sagt: «Meine Mutter gab mir das Leben», so stimmt
diese Aussage mit dem Koran überein.
Leo Depuydt, Professor für Ägyptologie an der
Brown University, zeigt sich von allen zugunsten
der Echtheit des Fragments vorgebrachten Argumenten unbeeindruckt. Antike Papyrusschnitzel
liessen sich problemlos beschaffen, meint er. Auch
Tinte, wie man sie in der Antike verwendet hat,
lasse sich leicht herstellen. Der Text sei fehlerhaft
geschrieben und enthalte unkorrekte Grammatik.
Der Text sei aus Wortfetzen des koptischen Thomasevangeliums zusammengestoppelt. Im Jahr
1945 in Ägypten gefunden, wurde dieses Evangelium 1959 erstmals veröffentlicht. Demnach müsste
die Fälschung also ganz jungen Datums sein. Vielleicht scheine sogar das Interesse an heutigen Auseinandersetzungen in der (katholischen) Kirche
durch, etwa über die Möglichkeit eines Priestertums der Frau. Das Ganze sei nichts als ein geistreicher Scherz.
Beide Parteien sind nicht gewillt, von ihrem
Standpunkt abzurücken. Verständlicherweise will
Karen King den Fund ihres Lebens nicht einfach
preisgeben. Zu gut passt die neue Quelle zu ihrer
bisherigen Forschung über antike Texte wie das
apokryphe «Evangelium nach Maria Magdalena».
Dasselbe gilt für Leo Depuydt, der seinen Ruf als
Kritiker nicht verlieren will. Schon einmal hat er
ein angeblich antikes Evangelienfragment als Fälschung enttarnt. Mit Spannung darf man den Fortgang der Kontroverse abwarten.
.......................................................................................................
Professor emeritus Dr. Bernhard Lang war als katholischer Theologe
mit den Schwerpunkten Religions- und Kulturgeschichte des Alten
Testaments und des Christentums an der Universität Paderborn tätig.
2010 ist seine Studie «Jesus der Hund. Leben und Lehre eines jüdischen Kynikers» bei C. H. Beck erschienen.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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NZZ vom 27.5.2014,
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Neuö Zürcör Zäitung
Dienstag, 27. Mai 2014 V Nr. 121
FEUILLETON 49
Grenzerfahrungen
Überraschungen
noch und noch
Frühjahrstagung der Deutschen Akademie
Sieglinde Geisel V Das Zentrum der Veränderung
liegt in der Provinz: In kaum einer anderen deutschen Stadt dürfte die EU-Osterweiterung so spürbar sein wie in Frankfurt an der Oder und ihrer polnischen Schwesterstadt Słubice jenseits des Flusses. Die Deutsche Akademie für Sprache und
Dichtung hat das zehnjährige Jubiläum des EUBeitritts von Polen zum Anlass genommen, ihre
Frühjahrstagung am östlichen Rand Deutschlands
abzuhalten. «Auf der Grenze leben» – einst galt die
Grenze, auf die sich der Titel der Tagung bezieht,
für unüberwindlich, heute ist sie kaum mehr wahrzunehmen. Gerade diese Öffnung erhält durch die
Ereignisse in der Ukraine und das Erstarken nationalistischer Kräfte in Russland und Ungarn eine
neue Symbolkraft – diese Aufladung war an der
vom Akademie-Präsidenten Heinrich Detering
konzipierten Tagung deutlich zu spüren.
Ein Schwerpunkt galt der 1991 gegründeten
Europa-Universität Viadrina, der (laut ihrem Präsidenten Gunter Pleger) «internationalsten Universität Deutschlands», die einen vielfältigen und
kreativen Alltag «auf der Grenze» lebt. Der
Aktionskünstler Michael Kurzwelly konstruiert
Wirklichkeit: Zu seinen Projekten gehört der 1999
gegründete Kunst-Ort «Słubfurt», eine virtuelle
Stadt in Form einer performativen Vereinigung
von Frankfurt und Słubice, samt Zeitung, Währung
und Parlament. Studenten der Viadrina arbeiten
daran mit. Eine Doktorandin gab eine Einführung
ins «Poltsche» oder «Viadrinische», eine Mischsprache aus Deutsch und Polnisch, die sich unter
polnischen Studenten zu einem spielerischen Soziolekt entwickelt hat.
Die Viadrina ist ein Labor der Verständigung,
mit allen Schwierigkeiten. Denn wie immer, wenn
eine wirtschaftlich und politisch überlegene Nation
auf einen schwächeren Nachbarn trifft, sind die
gegenseitigen Kenntnisse von Asymmetrie geprägt: Die Polen sprechen sehr viel besser Deutsch
als umgekehrt. Seit 2000 gilt in den Sitzungen der
Viadrina mit dem Collegium Polonicum jenseits
der Oder das Muttersprachprinzip: Jeder spricht in
seiner Muttersprache, die anderen strengen sich an
und fragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Dies
habe alles verändert, so die Vizepräsidentin Janine
Nuyken, denn nun sind die Polen im Vorteil, sie
werden in ihrer Argumentation nicht mehr sprachlich eingeengt. Auf der Grenze stossen nicht nur
Sprachen, sondern auch Mentalitäten aufeinander.
Der «deutsche Wahn», alles direkt anzusprechen,
treffe auf die polnische Kunst der Andeutung.
«Wie schafft man es, den anderen nicht zu beleidigen, ohne sich selbst dabei zu verraten?», fragt
Nuyken. Ein polnischer Student wiederum
schwärmte davon, dass man in der Viadrina als Student sagen dürfe und solle, was man denke.
Anderntags ging es aus der unmittelbaren
Gegenwart in die historische Tiefe der Regionen
östlich der Oder. In einer «Logik der Entzweiung»
habe die absolutistische Teilungsmacht Preussen
die Adelsrepublik Polen umerziehen wollen, so
Jens Bisky – die seit 25 Jahren andauernde «Entgiftung» des deutsch-polnischen Verhältnisses nehme
sich dagegen wie ein Wunder aus. Den erstaunlich
geduldigen Akademie-Mitgliedern erteilte der polnische Historiker und Publizist Kazimierz Wóycicki eine so notwendige wie deplacierte Lektion in
tausend Jahren ukrainischer Geschichte – auch die
erregte Diskussion über die Putin-Versteher lieferte danach kein Argument, das man nicht längst
aus der Zeitung gekannt hätte.
An der abendlichen Preisverleihung wurde das
Tagungsthema glücklicherweise noch einmal neu
belebt: Die beiden Übersetzerinnen Drinka Gojković (ins Serbische) und Sabine Stöhr (aus dem
Ukrainischen) schlagen Brücken aus dem deutschen Sprachraum in europäische Krisenregionen.
«Auf das Ukrainische war man im Westen nicht
vorbereitet. Kaum einer wusste, dass es so etwas
überhaupt gab, und deshalb gab es auch kaum
Übersetzer aus dieser Sprache ins Deutsche», berichtete Helmut Böttiger in seiner Laudatio.
Sabine Stöhr ist die Übersetzerin von Juri Andruchowytsch und Serhij Schadan – wie wäre es ohne
diese beiden Autoren um unser (jeden Tag neu erstehendes) Ukraine-Bild bestellt?
Neue Zürcher Zeitung
UND
SCHWEIZERISCHES HANDELSBLATT
Gegründet 1780
Der Zürcher Zeitung 235. Jahrgang
REDAKTION
Chefredaktor: Markus Spillmann
Stellvertreter: René Zeller, Luzi Bernet (Nachrichtenchef)
Beethoven mit Schiff und Zinman
Peter Hagmann V Mit der «Pastorale» hatte das
Abenteuer begonnen, vor siebzehn Jahren und
ziemlich am Anfang jener Ära, die David Zinman
mit dem Tonhalle-Orchester Zürich geformt hat.
Inzwischen hat sich manches verändert, auch hinsichtlich der Sinfonien Ludwig van Beethovens
und ihrer Aufführung. Sind – wozu Zinman und
sein Orchester nicht unwesentlich beigetragen
haben – die zum Teil sehr raschen Tempi, die der
Komponist mithilfe von Mälzels Metronom selber
festgelegt hat, ebenso Courant normal geworden
wie der schlanke Ton, die Genauigkeit in der Phrasierung und die agile Artikulation. So erscheint die
Gesamtaufführung der neun Sinfonien und der
fünf Klavierkonzerte Beethovens, die Zinman zum
Abschluss seiner Zürcher Jahre dirigiert, tatsächlich als ein abrundender Blick zurück.
Hell und zugriffig
Im Blick der Heiligen – Detail der «Sacra conversazione» eines lombardischen Meisters, 16. Jahrhundert. PD
Wolke der Heiligen
«Santi in Ticino» – Tessiner Heiligenverehrung im Museum Mendrisio
Das Kunstmuseum Mendrisio lädt in eine
andere Welt, für manchen Zeitgenossen
wohl eine exotische, obwohl sie sich
vor der Haustür befindet. Wir werden
konfrontiert mit den Heiligen und der
Heiligenverehrung im Tessin der Jahrhunderte bis zur Gegenreformation.
Roger Friedrich
wegen grüsst Christophorus (dem die Ausstellung
besondere Aufmerksamkeit schenkt) riesig von so
mancher Kirchenfassade herab die Gläubigen. Der
Ruf des legendären Käsers und Volksheiligen
Lucio breitete sich zuerst von Alp zu Alp und dann
den Wegen des Käsehandels entlang aus. Im Sopraceneri stammen nicht wenige Altäre und Figuren
aus dem süddeutschen Raum. Sie sind in Mendrisio
in Zahl und Qualität eindrücklich vertreten.
Blüte und Verblühen
Nach den Ausstellungen «Mater Dolorosa» (1998),
«Manto di giubilo» (2000) und «Mysterium Crucis» (2010) nimmt sich das Kunstmuseum Mendrisio wiederum kirchlicher Kunst an, nun unter dem
Titel «La nube dei testimoni. Santi in Ticino: arte,
fede e iconografia». Ein Titel, zu dem eine Stelle
aus dem Hebräerbrief (12.1) inspiriert hat: «. . . da
wir eine so grosse Wolke von Zeugen um uns
haben.» So breitet sich gegenwärtig in den Räumen des Museums eine Wolke sakraler Kunst aus,
die von der Heiligenverehrung im Tessin zeugt.
Angelo Crivelli, kunstbeflissener Pfarrer zu Mendrisio, hat auch diese Ausstellung zusammen mit
einer Gruppe von Spezialisten kuratiert. Sie
schlägt mit einer interessanten Auswahl von hundert Objekten – zu einem guten Teil aus Tessiner
Kirchen, ergänzt mit Leihgaben aus dem Landesmuseum und regionalen Museen – den Bogen vom
12. Jahrhundert (Stuckfiguren aus Castro und Corzonesco) zur Gegenreformation.
Die Heiligen – eine Erfolgsstory
Die Schar der Heiligen wuchs. Den Aposteln folgten die Märtyrer, diesen kanonisierte Bischöfe und
schliesslich besonders engagierte, Wunder empfangende und ausübende Gläubige überhaupt. So vielfältig die Heiligenverehrung, so vielfältig ist das
ausgestellte Material. Es reicht von Fresken und
Bildtafeln über geschnitzte Altar- und Nischenfiguren zu Miniaturen, Monstranzen, Kreuzen und
mancherlei kirchlichem Gerät, Reliquiaren und
prunkvollen Kelchen. Karten informieren über die
regionale Verbreitung der Heiligen. Petrus ist charakteristisch für die frühe Christianisierung entlang der Transitachsen. Vor allem an Verkehrs-
Schneeberger, Simon Gemperli, Davide Scruzzi, Michael
Schoenenberger, Valerie Zaslawski, Frank Sieber
Bundeshaus: Markus Häfliger, Christof Forster. Bundesgericht: Katharina Fontana. Medien: Rainer Stadler
Sport: Elmar Wagner, Peter Jegen, Christoph Fisch, Flurin
Clalüna, Andreas Kopp, Benjamin Steffen, Daniel Germann,
Anja Knabenhans
Wirtschaft / Börse: Peter A. Fischer, Werner Enz, Beat
Gygi, Ermes Gallarotti, Sergio Aiolfi, Christin Severin,
Nicole Rütti Ruzicic, Andrea Martel Fus, Michael Rasch,
Giorgio V. Müller, Michael Ferber, Thomas Stamm, Lucie
Paška, Hansueli Schöchli, Martin Lanz, Thomas Schürpf,
Zoé Inés Baches Kunz, Gerald Hosp, Jan Roth, Matthias
Müller
Panorama: Katja Baigger (Leitung), Manuela Nyffenegger,
Andrea Hohendahl
Der Parcours schliesst mit der grossen, emblematischen Figur San Carlos (1538–1584), des Mailänder
Erzbischofs, Kardinals und feurigen Propagandisten der Gegenreformation. Im Barock drängen die
Heiligen aus den bereits eroberten und theatralisch
überwallenden Kirchen auch in die Landschaft. Es
entstanden die Sacri Monti, und es florierten die
Votivtafeln. Erst als San Carlo Borromeo – so
schwärmte Piero Bianconi – «mit vom Eifer überquellendem Herzen» die Täler durcheilte, da
«spross diese wuchernde Blust von Heiligstöcklein,
Heiligenbildern und Kapellen auf, welche den Tessin zu einem frommen Garten machte» (im Gegenzug zur nördlichen Bilderfeindschaft). Damit treten wir in ein neues Heiligenkapitel ein, dem sich
hoffentlich eine spätere Ausstellung noch zuwenden wird, die dann wohl auch vom langsamen Auflösen der «Wolke» und Verblühen im zwanzigsten
Jahrhundert handeln müsste.
Der umfangreiche Katalog, der zu Entdeckungsfahrten im Terrain anregt, enthält auch eine Abhandlung über das für das Heiligenwesen fundamentale Verhältnis der Christen zu den Bildern –
ein Text aus der Feder des kürzlich eingesetzten
neuen Tessiner Bischofs Valerio Lazzeri. Als eine
Art praktische Anweisung zum Besuch der Ausstellung merkt er an: Wer sich heute einer Sammlung
von Heiligenbildern zuwende, verfüge wohl im Allgemeinen über kunsthistorische Kriterien, um den
Wert dieser künstlerischen Produktion zu schätzen.
Es gehe dabei leicht ein Element vergessen, nämlich die Intentionalität, mit der diese Werke, ihrem
Zweck entsprechend, geschaffen wurden.
La nube dei testimoni. Santi in Ticino: arte, fede e iconografia. Museo
d’arte, Mendrisio. Bis 22. Juni 2014. Katalog Fr. 50.–.
Müller. Produktionsleitung: Hansruedi Frei. Korrektorat:
Stephan Dové. Archiv: Ruth Haener
Feuilleton: Martin Meyer, Roman Hollenstein, Angela
Schader, Peter Hagmann, Barbara Villiger Heilig, Andreas
Breitenstein, Claudia Schwartz, Andrea Köhler, Uwe Justus
Nachrichtenredaktion: Anja Grünenfelder (Leitung),
Susanne Ostwald, Marc Ronner, Michèle Schell, Elena
Panagiotidis, Andreas Jahn
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Blickwechsel
Und dann das Mittelstück, das Klavierkonzert
Nr. 4 in G-Dur – es geriet zum heimlichen Höhepunkt des Abends. Keine Spur von Verzärtelung
herrschte hier. Auch wenn die Gefilde des Leisen
äusserst reich ausgestaltet waren, griff András
Schiff doch nach Massen in die Tasten – und er
konnte das tun, weil er keinen Steinway ausgewählt hatte, sondern einen Bechstein, der in der
Höhe ausgesprochen rund und im Forte fast ein
wenig wie ein Hammerflügel klang. So konnte der
Solist aus dem Vollen schöpfen, und er tat das mit
einer Ausdruckskraft, ja einer Ausdrücklichkeit,
die ihrerseits wieder für Überraschungseffekte
sorgte. Wie Radu Lupu vor einer guten Woche
spielte András Schiff an manchem Ort unbotmässig; ungewohnt jedenfalls die Gewichtsverlagerungen, mit denen er in Akkorden Harmonien neuartig färbte und in Verläufen Nebenstimmen ans
Licht holte, die bis dato untergegangen waren. Und
grossartig das Konzertieren mit dem Orchester:
Wer die kurzen Blickwechsel zwischen dem Pianisten und dem mit ihm dialogisierenden Stimmführer der Celli beobachtet hat, konnte wieder einmal innewerden, wozu die klassische Musik, und
eben nur sie, in der Lage ist.
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Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Meinung & Debatte: Martin Senti
WEITERE REDAKTIONEN
Allein, im zweiten der fünf Abende gab es doch
wieder einiges an Überraschungen. Zunächst dadurch, dass der Dirigent seine Aufgabe einhändig
auszuführen hatte, weil der linke Arm derzeit,
einem feinen Riss am Ellbogen zufolge, stillgelegt
in einer Schlinge zu ruhen hat. Dann aber vor allem
durch das immer und immer wieder ungewöhnlich
wirkende Fragezeichen, mit der Beethovens Erste
anhebt: durch jene Sept, die den Tonika-Akkord
des Beginns zur Dominante macht, die ihrerseits
zur Subdominante der Haupttonart C-Dur führt.
Was in der Formulierung komplex erscheinen mag,
ist in der klanglichen Realität etwas sehr Einfaches – und bildet doch einen schockartig wirkenden Verstoss gegen die Erwartungen, vor allem
wenn es so spritzig und zugespitzt dargeboten wird,
wie es im so gut wie ausverkauften Saal der Zürcher Tonhalle geschah. In der kleinen Besetzung zu
Beginn des Abends klang das Tonhalle-Orchester
jedenfalls hell, transparent und zugriffig.
Für eine weitere, finale Überraschung sorgte die
«Pastorale». Denn in dieser F-Dur-Sinfonie, der
sechsten, führte das Originaltempo am Anfang
auch an diesem Abend zu einem Moment des Erschreckens – das also sollen die «heiteren Empfindungen [. . .] bei der Ankunft auf dem Lande»
sein? Auffallend allerdings, wie umstandslos man
sich in dieses Zeitmass hineinhört, wie bald man es
geradezu für gegeben hält. Und bemerkenswert,
umgekehrt, wie mühelos Zinman das Tempo
durchhält – der Rückfall in die Behäbigkeit früherer Auffassungen ist völlig ausgeschlossen, und das
trotz der doch deutlich grösseren Besetzung des
Orchesters. Die klangliche Vergrösserung wiederum benötigte Zinman für die Jagdszenen vor dem
Gewitter, vor allem aber für Donner und Sturm,
die hier gewaltig kesselten.
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Verbreitete Auflage: 126 795 Ex. (Wemf 2013)
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Neuö Zürcör Zäitung
olitik in Iran
ndals hingerichtet
sich als Verteidiger der kleinen
nd als Kämpfer gegen die Korpräsentiert hatte. Mehrere Perm Umfeld Ahmadinejads wurdächtigt, in den Skandal verzu sein. Es wurde nie klar, ob
eschuldigungen zu Recht erfolgr nur Versuche von Ahmadinegnern waren, dem Präsidenten
den. Jedenfalls ist nach dem
auch Ayatollah Khamenei,
istlicher Führer, zunehmend auf
zu Ahmadinejad gegangen.
eichende Verwicklungen
Generalstaatsanwalt GholamMohseni-Ejei sagte letzte WoParlamentariern, sowohl Verer Regierung als auch des Parland der Justiz hätten im Umfeld
trugsaffäre das Gesetz gebrom Gesamten seien über 500 Pern den Skandal verwickelt. Damit
ohseni-Ejei an, dass Korruption
ur ein Problem der Administramadinejad war, sondern das iraRegime im Ganzen betrifft.
h der gegenwärtige Präsident
hat einen entschiedenen Kampf
Korruption versprochen. Im letzrbst wurde ein Geschäftsmann
et, der dem Staat über zwei MilDollar schulden soll. Er soll das
ngestrichen haben, indem er den
ionswächtern dabei behilflich
döl unter Umgehung der interlen Sanktionen zu verkaufen.
Skandal kommt der Regierung
sehr gelegen, weil er ihr Muniihre Bemühungen verschafft,
litischen und wirtschaftlichen
der Revolutionswächter zurängen.
Dienstag, 27. Mai 2014 V Nr. 121
NZZ vom 27.5.2014, Seite 6.pdf
Franziskus setzt
Zeichen für die Toleranz
Der Pontifex beendet seinen Besuch im Heiligen Land
Der Papst hat am Montag seine
dreitägige Reise ins Heilige
Land abgeschlossen. Er besuchte
in Jerusalem die Holocaust-Gedenkstätte und setzte Zeichen für
das friedliche Zusammenleben
der Religionen.
Monika Bolliger, Jerusalem
Bei seinem Besuch Jerusalems hat Papst
Franziskus am Montag erneut in Abweichung vom Protokoll einen Zwischenstopp an einer Gedenkstätte für israelische Opfer palästinensischer Attentate
eingelegt. Offenbar äusserte Ministerpräsident Netanyahu den Wunsch dazu,
nachdem der Papst am Sonntag an der
israelischen Sperrmauer bei Bethlehem
unerwartet gebetet hatte. Schon am
Sonntag beim Empfang in Tel Aviv
hatte Franziskus seine vorgefasste Rede
kurzfristig ergänzt und tiefe Trauer über
das Attentat beim jüdischen Museum in
Brüssel ausgedrückt.
«Nie wieder» zum Holocaust
Franziskus besuchte als erster Papst das
Grab des Gründervaters des Zionismus,
Theodor Herzl. In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem betete er dafür,
dass sich eine so grenzenlose Tragödie
nie wieder ereignen möge. Dieser Besuch, den auch seine beiden letzten Vorgänger absolviert hatten, war wichtig
angesichts der umstrittenen Rolle des
Vatikans in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Ein weiterer Schwerpunkt des
Papstbesuches war die Botschaft für die
Koexistenz der Religionen. Der Pontifex traf am Montag in der AksaMoschee den Mufti von Jerusalem. Vor
der Klagemauer umarmte er die beiden
Reisebegleiter aus seiner argentinischen Heimat, Rabbi Abraham Skorka
und Scheich Omar Abboud.
Abgeriegelte Stadtteile
Schliesslich hielt Papst Franziskus ein
Gebet im Coenaculum ab, wo nach
Überlieferung das letzte Abendmahl
stattgefunden hat. Dies hatte bei jüdischen Extremisten Widerstand hervorgerufen, da am selben Ort auch das
Grab des biblischen Königs David liegen soll. Mit Schmierereien wie «Tod
dem Papst» oder «Jesus ist Müll» hatten
sie die Polizei in den letzten Tagen auf
Trab gehalten. Diese schränkte die Bewegungsfreiheit fünf bekannter Aktivisten für die Zeit des Papstbesuchs ein.
Teile der Stadt wurden abgeriegelt, rund
8000 Polizisten waren im Einsatz.
Der Papst hatte seine dreitägige Reise ins Heilige Land am Samstag in Jordanien begonnen. Das Hauptanliegen
war dabei das Treffen mit dem Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., in der Grabeskirche in Jerusalem. Weiter brachte das katholische Kirchenoberhaupt seine Solidarität mit
Opfern regionaler Konflikte zum Ausdruck. In Abweichung vom Protokoll
lud er den palästinensischen Präsidenten Abbas und dessen israelischen
Amtskollegen Peres zum gemeinsamen
Friedensgebet nach Rom ein. Die beiden haben die Einladung akzeptiert.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Neuö Zürcör Zäitung
Goldküstengemeinden wollen auch
für den Mittelstand bauen Seite 18
NZZ
vom 28.5.2014,
Seite 17.pdf
Studierende
übernehmen das
Stadtrat interveniert im Streit
Zepter in Horgener Schule
Seite 19
um Wohnbaustiftung
Seite 19
Kornfelds Homm
Blick in ein Uni
Mit einer offenen Gesellschaft unvereinbar
Das Zürcher Volksschulamt lehnt das Gesuch für einen islamischen Kindergarten in Volketswil ab
BEZIRKS
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Die Werte, die im islamischen
Kindergarten in Volketswil hätten vermittelt werden sollen,
seien nicht mit der Volksschule
vereinbar, urteilt die Bildungsdirektion. Jüdisch-orthodoxe
Schulen müssen nun um ihre
Bewilligungen bangen.
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Er hätte der erste islamische Kindergarten der Deutschschweiz werden sollen,
doch daraus wird nun nichts. Das kantonale Volksschulamt hat das Gesuch für
den geplanten Kindergarten «al Huda»
(der rechte Weg) in Volketswil abgelehnt. Aus Sicht der Bildungsdirektion
spricht die Verbindung der Trägerschaft
des Kindergartens zum Islamischen
Zentralrat der Schweiz (IZRS) gegen
eine Bewilligung. Eine solche berge die
Gefahr, dass den Kindern einseitige
Werte vermittelt würden, die mit den
Leitsätzen der Volksschule wie Toleranz, Offenheit und Dialogfähigkeit
nicht vereinbar seien, schreibt das
Volksschulamt in einer Medienmitteilung. So sollte gemäss dem Konzept des
geplanten Kindergartens das religiöse
Wissen die Basis bilden für alles, was die
Kinder später lernen und erleben werden. «Dies geht über das Setzen von
Schwerpunkten religiöser oder konfessioneller Art hinaus, wie es die Volksschulverordnung Privatschulen grundsätzlich ermöglicht», hält die Bildungsdirektion fest.
«Muslime diskriminiert»
Weitere Ziele des Vereins bestanden
darin, den Zusammenhalt der islamischen Gesellschaft zu stärken, den Kindern Arabisch beizubringen und mit
ihnen den Koran zu studieren. Insbesondere die letzten beiden Ziele seien
derart aufwendig zu erreichen, dass der
zürcherische Lehrplan dabei auf der
Strecke bliebe. Auch aus diesem Grund
verweigerte das Volksschulamt dem
Verein «al Huda» die Bewilligung.
Verärgert über den Entscheid zeigte
sich am Dienstag der Islamische Zentralrat Schweiz. Es handle sich um einen
typischen Entscheid für die Schweiz von
heute und ihren Umgang mit dem
Islam: «ängstlich, abwehrend und kurzsichtig», schreibt der IZRS auf seiner
Website. Zürich habe damit eine Chance verpasst. Die Ablehnung des Kinder-
Das Imanzentrum in Volketswil. Hier hätte der islamische Kindergarten einziehen sollen.
gartens komme einer Vorverurteilung
gleich, denn es gebe noch keinen einzigen negativen Präzedenzfall in der
Schweiz. Muslime würden dies zu Recht
als neustes Indiz einer zunehmend auch
strukturellen Diskriminierung werten.
FDP-Kantonsrat Jörg Kündig, der
kürzlich beim Regierungsrat eine kleine
Anfrage zum Thema eingereicht hat,
nimmt den Entscheid «befriedigt zur
Kenntnis». Das «al Huda»-Projekt wäre
aus seiner Sicht sowohl der gesellschaftlichen als auch der schulischen Integration abträglich gewesen. Froh ist Kündig auch darüber, dass mit der Verfügung der Bildungsdirektion die rechtliche Situation geklärt worden ist, wenngleich der Entscheid noch angefochten
werden könnte.
Auch progressive Muslime begrüssen
das Vorgehen der Bildungsdirektion:
«Das ist der einzig richtige Entscheid»,
sagt Saı̈da Keller-Messahli, Präsidentin
des Forums für einen fortschrittlichen
Islam. Dem salafistisch orientierten
IZRS gehe es nur darum, die Kinder
schon möglichst früh zu indoktrinieren
und sie von der Gesellschaft abzuschotten. «Ihnen sollen islamistische Werte
vermittelt werden, die mit einer Demokratie nicht vereinbar sind.» Islamische
Kindergärten brauche es generell nicht.
Wer seinen Kindern den Koran näherbringen wolle, habe bereits die Möglichkeit, sie in einen entsprechenden Unterricht in einer Moschee zu schicken. Der
gesellschaftspolitische Auftrag der
Volksschule bestehe schliesslich auch
darin, dass die Kinder sich in der Begegnung mit anderen bereits von klein auf
mit verschiedenen Religionen und Kulturen auseinandersetzten.
Jüdische Schulen im Fokus
Falls der Verein «al Huda» nicht rekurriert, ist das Thema eines islamischen
Kindergartens im Kanton Zürich vorläufig erledigt. Weitere Bewilligungsgesuche sind laut Martin Wendelspiess,
Chef des Volksschulamts, derzeit nicht
hängig. Allerdings gebe es im Kanton
diverse Schulen anderer Glaubensgemeinschaften: katholische, evangelische
GORAN BASIC / NZZ
und jüdische. Der Grossteil dieser Bildungseinrichtungen sei unproblematisch, da das Hauptgewicht des Unterrichts jeweils klar auf dem kantonalen
Lehrplan liege. Das ist bei den jüdischorthodoxen Kindergärten und Schulen
jedoch anders. «Hier sind wir uns nicht
ganz sicher, ob der Lehrplan tatsächlich
erfüllt wird», sagt Wendelspiess.
Die 3 Kindergärten und 4 Schulen,
an denen insgesamt rund 500 Kinder
unterrichtet werden, verfügten zwar
über historische Bewilligungen. Weil
man aber mit gleichen Ellen messen
wolle, habe das Volksschulamt die Verantwortlichen kürzlich angeschrieben
und ihnen mitgeteilt, dass man über die
Lehrplanorientierung ihrer Schulen
nochmals sprechen müsse. In den nächsten Monaten werde man den Unterricht
an den jüdisch-orthodoxen Schulen unter die Lupe nehmen und ihnen allenfalls neue Auflagen machen. Im Extremfall sei auch die Schliessung einer
Schule möglich, wenn die Verantwortlichen nicht bereit seien, die neuen Auflagen umzusetzen, sagt Wendelspiess.
1900 Anzeigen per Mausklick
Die Kantonspolizei Zürich will den elektronischen Polizeiposten ePolice weiter ausbauen
Jeder fünfte Velodiebstahl wird
im Kanton Zürich bereits über
das im Spätherbst 2013 lancierte
Internetportal ePolice angezeigt.
Trotzdem ortet die Polizei in
mehreren Bereichen
Verbesserungspotenzial.
Fabian Baumgartner
Sprayereien an Hauswänden oder ge-
Schaffhausen und St. Gallen den virtuellen Schalter. Dies geschieht unter der
Federführung der HPI (Harmonisierung der Schweizer Polizeiinformatik).
Mehrheitlich Velodiebstähle
registriert worden. Mehr als 1400 davon
betrafen Velodiebstähle, in 210 Fällen
wurde der Verlust oder Diebstahl eines
Kontrollschilds und in 220 Fällen eine
Sachbeschädigung gemeldet. Das entspreche rund 20 Prozent der gesamthaft
in diesen Bereichen eingegangenen
Meldungen, sagt Oberlin. Jede fünfte
Anzeige ging demnach via ePolice ein.
Trotzdem ist man bei der Polizei
nicht in allen Bereichen zufrieden. «Der
Bekanntheitsgrad von ePolice ist nach
unserer Einschätzung noch zu wenig
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Rund sechseinhalb Monate nach der Inbetriebnahme haben die Verantwortlichen nun eine erste Zwischenbilanz
gezogen. In den beteiligten Kantonen
wurde die Plattform insgesamt rund
4300-mal genutzt, wie die Kantonspoli-
gang das Missbrauchspotenzial steigt.
Entsprechende Hinweise habe man bisher keine erhalten, sagt Oberlin.
Ausbau im nächsten Jahr
In einem nächsten Schritt wollen die
Projektverantwortlichen die Nutzung
des Internetportals vereinfachen. So
sollen auch Unternehmen, die wie beispielsweise die SBB immer wieder Ziel
von Sachbeschädigungen sind, Anzeigen über den elektronischen Polizei-
Am 2. Sep
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Nebeneinander von realistischen und surrealistischen Szenen. Im ersten Bild sehen wir Faust in der
Badewanne seiner Luxusvilla, gefangen in seinem
Reichtum. In der dritten Szene dann sieht man zum
berühmten Rákóczi-Marsch nicht vorüberziehende Soldaten, sondern ein Video mit Schweinen, die
industriell geschlachtet und verbrannt werden. Der
Zu schön
Der Méphistophélès von Werner van Mechelen ist
nicht als Karikaturteufel ausgestattet, sondern als
Drahtzieher im Anzug, der alles steuert. Dennoch
klingt sein Bariton für diese Rolle zu angenehm, da
gegenüber den Solorollen sorgt der Chor des Theaters Basel. Das von Enrico Delamboye geleitete
Sinfonieorchester Basel setzt den Klangzauber von
Berlioz’ Partitur gekonnt um. Die melancholischen
und die lyrischen Partien gelingen hervorragend,
das Turbulente könnte noch geschärfter, das Diabolische noch schräger erscheinen.
NZZ vom 28.5.2014, Seite 50.pdf
................
Alle Sin
Die Aufklärung der Aufklärung
Faramerz Dabhoiwala über die «erste sexuelle Revolution» – im 18. Jahrhundert
Urs Hafner V Die etablierte Geschichte der «sexuellen Revolution» geht etwa so: In den sechziger
Jahren des letzten Jahrhunderts hätten sich junge
Männer und Frauen in den westlichen Metropolen
vom jahrhundertealten Ballast der Prüderie und
von kirchlicher Bevormundung befreit. Forsch
habe die Jugend den Sex von der Ehe und – mit
Unterstützung der chemischen Industrie – von der
Fortpflanzung entkoppelt. Noch immer aktuell ist
.......................................................................................................
DAS HISTORISCHE BUCH
Faramerz Dabhoiwala: Lust und Freiheit. Die Geschichte
der ersten sexuellen Revolution. Aus dem Englischen von Esther
und Hainer Kober. Klett-Cotta, Stuttgart 2014. 536 S., Fr. 39.90.
.......................................................................................................
der dialektische Einwurf des Philosophen Michel
Foucault, die sexuelle Befreiung habe das Individuum dazu gebracht, sich nun wesentlich über seinen Sex zu definieren – die Befreiung habe zur
Selbstbevormundung geführt. Diese Sicht teilt der
britische Historiker Faramerz Dabhoiwala, der in
Oxford lehrt, nicht. Für ihn bleibt die sexuelle
Revolution eine Erfolgsgeschichte, da sie für die
Individuen neue Spielräume geschaffen habe.
These mit Einschränkungen
Aber auch Faramerz Dabhoiwala modifiziert die
Geschichte der sexuellen Revolution. In seinem
Wälzer «Lust und Freiheit» (im Original etwas reisserisch «The Origins of Sex», 2012), den die angelsächsische Welt breit und meist enthusiastisch rezipiert hat, verlegt er die «erste sexuelle Revolution»
des Westens zwei Jahrhunderte zurück in die
zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts – in die Zeit der
Aufklärung, in die Epoche Voltaires, Kants, Beccarias. Das überrascht. Dabhoiwala geht gar noch
einen Schritt weiter: Er macht die sexuelle Revolution zum «entscheidenden Aspekt» der Aufklärung (womit diese endlich zu ihrem vollem Recht
käme . . .). Die sexuelle Befreiung der sechziger
und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wäre demnach nur ein Erbe der Aufklärungszeit gewesen.
Die verblüffende These gilt indes mit Einschränkungen, wie der Autor selbst anmerkt. Ers-
tens: Behandelt wird hauptsächlich London, die
damals mit Abstand grösste und wohl auch dynamischste Stadt der Welt. Die Prostitution etwa vermochte die Obrigkeit kaum mehr zu kontrollieren.
Zweitens: In London wurde die Zensur bereits um
1700 abgeschafft (in der republikanischen Schweiz
war sie noch Anfang des 19. Jahrhunderts in Kraft).
Dadurch konnte sich eine lebhafte Presse entwickeln, die auch Fragen der Moral und – modern
gesprochen – der «Sexualität» verhandelte. Dritte
Einschränkung: Von der Revolution profitierten in
erster Linie die weissen und männlichen Angehörigen der Oberschichten (was zweihundert Jahre
später zunächst kaum anders war).
Dabhoiwala entfaltet seine Revolution vor
einem etwas zu eintönigen Hintergrund: der jahrhundertelangen Kontrolle des Sexualverhaltens –
der «Wollust» – und der Fortpflanzung durch
Obrigkeit und Kirche. Vor allem seit der Reformation seien der geschlechtliche Verkehr und der
Austausch sonstiger körperlicher Zärtlichkeiten
nur im Rahmen der Ehe erlaubt gewesen. Alles
andere – gleichgeschlechtlicher oder Verkehr vor
bzw. ausserhalb der Ehe, Masturbation – sei streng
verboten gewesen und geahndet worden, teilweise
gar mit der Todesstrafe. Der Sünder habe im Verständnis der Zeit den göttlichen Zorn immer auch
auf seine Gemeinschaft gezogen. Daher sei die
Regelung des Sexualverhaltens auch eine Sache
des Staats gewesen.
Entscheidende Risse in dieser sakrosankten
Ordnung macht der Autor zunächst in der Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts aus (etwa bei
David Hume). Sie habe davon profitiert, dass die
Reformation mit der Spaltung des Christentums
die Relativierung der Religion und ihrer Dogmen
ermöglicht habe. Ferner hätten Reiseberichte die
ganz anderen Sitten und Gebräuche fremder Völker ins Blickfeld gerückt. Die von Dabhoiwala aufmerksam nachgezeichneten Debatten ergaben,
dass Ehe und Moral Konventionen seien, Unkeuschheit, Masturbation und Prostitution der Gemeinschaft nicht schadeten (schon gar nicht ökonomisch) und – unter Umständen – die Polygamie
und sogar die Homosexualität legitim seien. Letzteres durfte allerdings nicht öffentlich geäussert
werden. Die Forderung des Rechts auf sexuelle
Privatheit rückte auf die politische Agenda. Ausserehelicher einvernehmlicher Geschlechtsverkehr
sei nicht mehr kriminalisiert worden.
Es gibt keine absoluten Anfänge
Den Einstellungswandel beförderten nach Dabhoiwala entscheidend die populären Romane (insbesondere diejenigen Samuel Richardsons) und
vor allem die Massenmedien, Zeitungen und Flugblätter also, in denen über «sexuelle» Themen geschrieben wurde, auch in den eifrig bewirtschafteten Leserbriefspalten. Der Autor führt zahllose
Drucksachen an, die etwa aus dem Privatleben berühmter Prostituierter berichteten (zum Beispiel
«Kitty Fisher»), nach denen sogar Rennpferde benannt waren. «Celebrities» hätten sich mit ihrem
unkeuschen Lebenswandel gebrüstet, Männer ihre
sexuellen Eskapaden ausgebreitet – die in Tat und
Wahrheit oft Vergewaltigungen gewesen seien.
Auch Frauen (allen voran die Schriftstellerin und
Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft) hätten zur
sexuellen Revolution beigetragen, indem sie in
Traktaten und Romanen Geschlechterfragen verhandelten und vor ruchlosen Lebemännern warnten. Paradoxerweise habe der Versuch, die männliche Doppelmoral zu entlarven, den heute noch
virulenten Topos begründet, Frauen seien weniger
libidinös als Männer.
Am Ende lässt sich der Eindruck, Faramerz
Dabhoiwala greife mit seiner steilen These etwas
zu hoch, nicht ganz zerstreuen, weil die erste sexuelle Revolution – anders als die zweite des 20. Jahrhunderts – nur wenige Menschen betraf und sich
hauptsächlich in den Medien abspielte. Doch der
Nachweis, dass das 18. Jahrhundert intensiv und
unverblümt über Fragen der «Sexualität» debattierte – wobei der Autor deren Historizität zu
wenig beachtet –, ist bedenkenswert genug: «Unsere» sexuelle Freiheit hat eine alte Tradition. Die
Studie enthüllt nicht nur eine unterbelichtete Seite
der Aufklärung. Sie macht zudem bewusst, dass es
in der Geschichte nie einen absoluten Anfang gibt.
Die Vergangenheit, von der sich die Gegenwart so
gern absetzt, ist nicht per se zurückgeblieben.
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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Neuö Zürcör Zäitung
Maria Cassi und
ihr Teatro del Sale in Florenz
NZZ
vom 30.5.2014,
Seite 45.pdf
Die lauten
Mixturen
Die Schriftstellerin
des Quartetts Bo Ningen
Maya Angelou ist gestorben
18 Stunden Zugfahrt von
Hongkong nach Schanghai
Feuilleton, Seite 46
Pop und Jazz, Seite 47
Seite 60
ESSEN UND LACHEN
JAPANISCHER ROCK AUS LONDON
KAMPFGEIST UND OPTIMISMUS
Feuilleton, Seite 51
REISEN UND FREIZEIT
Der gedeckte Souk von Aleppo galt als einer der schönsten orientalischen Märkte. Heute liegt das einmalige Baudenkmal weitgehend in Trümmern.
STANLEY GREENE / NOOR / LAIF
Raubbau an einer Wiege der Zivilisation
Die Plünderungen des syrischen Kulturerbes nehmen verheerende Ausmasse an
Der abgebrannte Souk von Aleppo, der
bombardierte Baal-Tempel in Palmyra –
das sind schmerzliche Verluste, doch zumindest können solche Monumente
restauriert werden. Anders verhält es sich
mit den Raubgrabungen, die archäologische Strukturen oft endgültig zerstören.
Mona Sarkis
Lubana Mushawih muss mittlerweile völlig überarbeitet sein. Immerhin ist sie die Kulturministerin
Syriens – des Landes, das Altertumskundlern weltweit als das schiere Paradies gilt. Doch Syriens kulturelles Erbe ist seit drei Jahren akut bedroht, und
so entwarfen Mushawihs Behörde und andere
staatliche Institutionen in monatelanger Arbeit ein
Gesetz, das die – bereits harten – Strafen für Raub
und Schmuggel noch verschärft. Darüber hinaus
sind Kampagnen geplant, die den Syrern den Wert
ihres Kulturerbes nachgerade ins Herz pflanzen
sollen. Damit hat Mushawih schon vor der Verabschiedung des Gesetzes begonnen: Unter viel einheimischem Blitzlichtgewitter eröffnete sie kürzlich die «Tage des syrischen Kulturerbes». An
malerisch-gepflegten Orten der Damaszener Altstadt wurde von alten Kunsthandwerken über tanzende Derwische bis hin zu arabischen Scherzgedichten alles zelebriert, was die Adjektive «kulturell» und «traditionell» verdient.
Patriotische Propaganda
Wer rätselt, was es mit so viel nationalkultureller
Euphorie inmitten eines blutigen Krieges auf sich
hat, dem empfiehlt sich ein Blick in den Kalender:
Am 3. Juni stehen in Syrien Präsidentschaftswahlen an. Ein publikumsträchtiger Rückgriff auf
den Kulturschatz des Landes nimmt sich da umso
besser aus, als das Regime vom ersten Tag der
Revolte an die Karte der Heimatliebe ausspielte.
«Wir sind die Schutzpatrone einer zeitgenössisch
friedlichen und historisch gesegneten ‹Syria felix›»,
lautet die unmissverständliche Botschaft. Mittlerweile wirkt sie schon beinahe glaubwürdig. Dafür
sorgte vor allem der Islamische Staat im Irak und in
der Levante (Isis) – eine Gruppierung, die das zu
Beginn der Revolte vom Regime beschworene Bedrohungsszenario, dass wild gewordene Salafisten
aus allen Himmelsrichtungen nach Syrien einfallen
würden, nachträglich Realität werden liess. Und als
wollten sie dem Regime noch optimaler zuarbeiten, fotografieren sich Isis-Kämpfer mit vor Stolz
geblähten Nüstern gegenseitig bei der Zerstörung
von zivilisationsgeschichtlichen Juwelen. Für einen
internationalen Aufschrei sorgte zuletzt die Sprengung eines byzantinischen Mosaiks aus dem
6. Jahrhundert in der Nähe der Stadt Raqqa.
Unterdessen wird in Gebieten, in denen oder in
deren Nähe die Armee stationiert ist, im grossem
Stil geplündert. Dass dies möglich ist, rückt die kulturpolitischen Exerzitien der Machthaber in ein
noch fragwürdigeres Licht. Besonders fassungslos
macht der Zustand Apameas, der einstigen Münzstätte der Seleukiden am Orontes. Ignacio Arce,
Direktor der Spanischen Archäologischen Mission
in Jordanien, verglich Satellitenbilder, die Apamea
im Juli 2011 und im April 2012 zeigen. Um die
Dimension der Raubgier für jedermann fassbar zu
machen, stellte er sie ins Internet (http://traffickingculture.org/data/looting-at-apamea-recorded-viagoogle-earth/). Und was dort zu sehen ist, lässt den
Atem tatsächlich stocken: Über 4000 Krater, manche zwei bis drei Meter tief und andere noch tiefer,
durchlöchern das gesamte Erdreich. Kein Fleckchen der ehemals weitläufigen Ackerflächen blieb
unangetastet. Es sei wohl schwere Maschinerie zum
Einsatz gekommen, merkt die Archäologin Emma
Cunliffe von der Universität Durham bitter an.
Vielleicht weniger systematisch, aber sicherlich
nicht sorgsamer dürften jene vorgegangen sein, die
über Mari herfielen. Erst vor 80 Jahren wurde dort
der legendäre Palast des Zimri-Lim entdeckt, ein
atemberaubender Monumentalbau aus dem
18. Jahrhundert v. Chr., der mit 260 Räumen und
Höfen die Zeitgenossen derart in Staunen versetzt
hatte, dass der Herrscher von Ugarit um eine Besichtigung bat. 1933 kamen in Mari auch Tausende
von Tontafeln in Keilschrift zum Vorschein, die
unter anderem die Ereignisse von 1759 v. Chr. festhielten: Damals griff der Babylonier Hammurabi I.
die Handelsmetropole an – ein Schlag, von dem sie
sich nicht mehr erholte. Doch zumindest ihre Zeugnisse von den sumerischen, akkadischen und altbabylonischen Hochkulturen vermochte der Wüstensand über Jahrtausende hinweg zu schützen. Wie
viel hiervon nach drei Jahren innerer Wirren übrig
blieb, ist die Frage: Bis zu 200 Mann starke bewaffnete Banden hätten laut Augenzeugenberichten
Maris Erdreich durchpflügt, sagt Cunliffe. Vergleichbare Szenen seien auch in Ebla und DuraEuropos beobachtet worden. Da Ersteres im Nordwesten und Letzteres diagonal entgegengesetzt im
Südosten Syriens liegt, ist anzunehmen, dass derzeit
im ganzen Land geplündert wird.
All dies schreibt und liest sich schnell. Doch was
es wirklich bedeutet, macht Michael Müller-Karpe
deutlich: «Aus Dummheit und Gier zerstören wir
das Verständnis für unsere eigenen kulturellen
Wurzeln.» Denn, so der Archäologe vom RömischGermanischen Zentralmuseum in Mainz, vor allem
der Fundkontext im Boden – und nicht etwa das
herausgepulte Einzelobjekt – ermögliche die Rekonstruktion der Vergangenheit. Würden unterste
Erdschichten achtlos zuoberst gekehrt, gingen die
wichtigsten Informationen unwiederbringlich verloren. «Hierfür werden uns die kommenden Generationen verfluchen», betont Müller-Karpe und
unterstreicht dies im Fall Syriens ganz besonders,
weil die wissenschaftlichen Ausgrabungen dort erst
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen. Und wer
wisse, wie langwierig archäologische Freilegungen
seien, könne sich ausmalen, wie unerforscht diese
«Wiege der Zivilisationen» insgesamt noch sei.
Ein Milliardengeschäft
Umso mehr erschüttert Müller-Karpe, dass allen
voran der Westen diesen Ausverkauf der kulturgeschichtlichen Erkenntnis finanziert. Schliesslich
sässen die Abnehmer für den illegalen Antikenhandel in London, München oder New York. Bereits der Krieg im Irak habe eine Flut geraubter
Artefakte gezeitigt – und nicht zuletzt neue Spekulanten auf den Plan gebracht, bestätigt Jean-Robert
Gisler, Koordinator für Kulturgüter im Schweizer
Bundesamt für Polizei. Welche Beträge dergestalt
jährlich illegal umgesetzt werden – ob bis zu acht
Milliarden Euro, wie die Unesco schätzt, oder noch
weit mehr, wie andere Quellen vermuten –, vermag
Gisler nicht zu sagen. Die exakte Zahl sei für ihn
letztlich auch irrelevant – handle es sich doch so
oder so um Unsummen. Und wo ein derart lukrativer, aber riskanter Markt herrscht, ist ein Marketing gefragt, das es versteht, Begierden zu schüren,
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
ohne Details über die Provenienz zu enthüllen. Zumindest ist dies normalerweise so.
Mitunter aber wird gerade ein heikler Fundort
zum eigentlichen Verkaufsargument hochgeschraubt: So etwa im Fall eines Holztäfelchens, das
aus der Synagoge des Propheten Elijah in Jobar bei
Damaskus stammen soll. Im Frühjahr 2013 tauchten erste Berichte auf, dass die «2000 Jahre alte
Synagoge» (einzig ihr unterirdischer heiliger
Schrein weist dieses Alter auf) «vollständig zerstört» sei. Während Medien, die mit dem syrischen
Regime affiliiert sind, umgehend eine Verschwörung «zionistischer Agenten» oder syrischer Oppositioneller witterten, ortete die «Times of Israel»
die wahren Schuldigen im Regime. Zwei Tage vor
Weihnachten verbreitete dieselbe Zeitung schliesslich eine frohe Botschaft: Die Synagoge liege nicht
in Schutt und Asche. Vielmehr sei sie in insgesamt
gutem Zustand. Dies habe ein amerikanischisraelischer Gewährsmann dank seinen Kontakten
zur syrischen Opposition eruiert – womit er im
Prinzip nur bestätigte, was im Internet kursierendes Bildmaterial von einem weitgehend intakten
Gotteshaus seit längerem vermuten liess. Die Erleichterung dürfte dennoch gross gewesen sein.
Fünf Tage vor Veröffentlichung dieser Nachricht
hatte das Auktionshaus Sotheby’s das besagte
Holztäfelchen für 50 000 Dollar in New York unter
den Hammer gebracht. Der Katalog wies es als
ausgesprochen rar aus: Es datiere aus dem 11. Jahrhundert und sei 1913 in akkurat jener «mittlerweile
völlig vernichteten» Synagoge in Jobar gefunden
worden. Emma Cunliffe zieht angesichts dieser
Geschichte die Brauen zusammen. Die Herkunftsangabe möge stimmen; in jedem Fall könne man
Sotheby’s kaum einen durchschlagenden Sinn für
Marktschreierisches absprechen, sagt die Archäologin schliesslich knapp.
Es ist tatsächlich schwer, angesichts der fortlaufenden und nachgerade systematischen Verwüstung des syrischen Kulturerbes noch Worte zu finden. Unwillkürlich steigt die Erinnerung hoch an
ähnliche Zerstörungen im Irak – und an die beiden
Worte, mit denen der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld diese Verluste kommentierte: «Stuff happens.» Offenkundig war solch
grenzenloser Zynismus kein Einzelfall.
Unterdessen stirbt Syrien jeden Tag mehr. In
jeder Hinsicht.
ei
mmentar Patrick Feuz, Leiter
TA vom 24.5.2014, Seite 2.pdf
blogs.tagesanzeiger.ch
Bundeshaus-Redaktion,
r die Umsetzung
Zuwanderungsinitiative.
Sektenblog Ersatzdroge Esoterik –
Blogmag Verträgt der Kap
Von Hugo Stamm
Transzendenz? – Von Phi
emokratie
ht in Gefahr
e Spiel um die Umsetzung der
ungsinitiative hat Klasse. Für einmal
r SVP so gewitzt wie diese selber:
9. Februar gutgeheissene Initiative
etzen – damit ihnen die SVP nicht
len vorwerfen und daraus im Wahllagen kann. Die EU aber, und das
kann einer harten Umsetzung der
h zustimmen, weil dies der von ihr
rsonenfreizügigkeit widerspräche.
ung zwangsläufig auf eine neue
hinaus, in der sich das Schweizer
v entscheiden muss, ob es tateizügigkeit brechen und damit die
en will.
ge Schlaumeier-Strategie bezeichVorgehen. Doch sie selber ist
aumeierin: Ihr gestern präsentierschlag verspricht eine «massive»
Zuwanderung, doch Zahlen oder
eiten sucht man vergebens.
e Partei, dass der Bund die Kontinachgewiesener Bedürfnisse» der
und wenn diese Bedürfnisse so
e? Für ausländische Arbeitskräfte,
e bleiben, verlangt die SVP
szügige» Kontingente. Und
Arbeitseinsätze will sie aus
wirtschaft und Tourismus sogar
20 Tage ausdehnen. Wie ernst es
r Rhetorik mit der Begrenzung der
nt, bleibt somit unklar.
also hüben wie drüben.
sere Demokratie dabei nicht.
hren Widersachern vorwirft, ist
rekten Demokratie: Das Volk darf
iativen, sondern auch über deren
eiden, wenn es will. Und dabei
ern. Sollte die SVP etwas dagegen
n, müsste sie die Abschaffung
ordern. Das wäre aber ziemlich
er.ch
Endlich ist die spirituelle Erfüllung greifbar. Foto: Getty Images
Der Siegeszug der Esoterik
durch alle westlichen Länder ist
beispiellos. Der neospirituelle
Virus griff in den letzten 50 Jahren um sich, vor allem bei
Frauen. Wie ist das zu erklären?
Die Idee von der Selbsterlösung und der spirituellen Wunder macht einen grossen Teil
der Faszination aus. Das Hoffen
auf die Gnade Gottes war gestern. Wir wollen die Hoheit über
die Zukunft. Die Wiedergeburt
soll es richten.
Die moderne Esoterik ist wie
das zivile Leben geprägt von der
Globalisierung und Individualisierung. Und von einer gesteigerten Anspruchshaltung. So
unterliegt auch die spirituelle
Welt Modetrends und ökonomischen Zwängen. Längst setzt der
Esoterikmarkt Milliarden um,
immer neue Dienstleistungen
und Produkte fixen Kunden an
und halten sie bei der Stange.
Dabei ist die Esoterik eigentlich
ein Wissen für Eingeweihte.
Einst waren Rückführungen
der grosse Schlager. Die Reise
zurück in angeblich frühere
Leben war aufregend. Tausende
Frauen erfuhren, dass sie eine
Reinkarnation Cleopatras sind.
Als jedoch die Umgebung den
«neuen Cleopatras» die erhoffte
Reverenz nicht erwies, verlor
die Rückführung an Glanz. Die
spirituelle Karawane zog weiter.
Es folgten Reisen an Kraftorte, um in hoch suggestiven
Seminaren die kosmischen
Kräfte und Geistwesen heraufzubeschwören. In Workshops
ging es später um Reiki, das
Pendeln, die Kontaktnahme mit
seinem Engel und Geistführer.
Das Karussell drehte sich immer
schneller, man übte das Familienstellen nach Bert Hellinger,
die Geistheilung, den Lichtnahrungsprozess, das
Channeling und vieles mehr.
Die Seminarleiter und spirituellen Meister versprachen bei
jedem neuen Kurs den grossen
Durchbruch oder die Erleuchtung. Es knisterte in Workshops,
Massensuggestion, Sehnsucht
und Vorfreude heizten die
Atmosphäre an. Die Euphorie
wurde als Zeichen des geistigen
Aufstiegs interpretiert: Endlich
war die spirituelle Erfüllung
und Erlösung greifbar.
Doch wie bei allen Rauschmitteln versiegte der Strom der
Glückshormone spätestens am
Montag im Büro. Die Sehnsucht
auf den nächsten Kick wuchs.
Doch nach der zehnten Rückführung oder Baumumarmung
war die Kraft des Rituals verpufft. Da es inzwischen mehrere
Hundert esoterische Disziplinen
gibt, ist die Jagd nach der Erleuchtung eine lebenslange
Aufgabe geworden.
Allerdings steigen viele mit
der Zeit aus, weil ihnen das Geld
ausgeht oder sich der erhoffte
Durchbruch als Fata Morgana
erweist. Von der Sehnsucht
blieb nur die Sucht.
Wir leben in einer ideologisierten Zeit, und der Geschäftsmann ist eine Ikone ihrer Abscheu. Besonders der Finanzgeschäftsmann ist zum Teufelsbild verkommen: Weite Kreise
sehen in ihm jene Sorte Mensch,
deren einzige Regung Griesgram
und Gier darstellen. Man hält
Investmentbanker für Leute,
die feinerer Impulse und Zeitvertreibe nicht fähig sind; für
Dämonen des Kapitals, unter
deren Krallen noch das Heiligste
auf den Erwerbssinn geeicht
und selbst das Unberührbare
zur abgegriffenen Münze wird,
mit der sie sich falsche Wertschätzung kaufen.
Ist das so? Kann der spätmoderne Geschäftsmann an
Höheres glauben? Worin
besteht seine Metaphysik? In
der Glücksmaximierung durch
Life Coaching oder den Modeströmungen einer sogenannten
Gegenwartsphilosophie, der es
vor allem darum geht, Individuen in ihr Optimum zu bringen, mithilfe von SiegelringSpiessern wie Eckart von
Hirschhausen oder WellnessVersionen von Yoga und Kabbala, zum Beispiel? Oder ist, wie
es unsere Campingfreunde von
Occupy glauben, eben der
vermeintliche Raffkapitalismus
selbst der Glaube des Geschäftsmanns? Eine Hand wäscht die
andere, so hiesse der Prüfstein
seiner Frömmigkeit. Die Spesenabrechnung wäre sein Beichtstuhl, die Steuererklärung die
Audienz seines Gewissens.
Letzteres scheinen zumindest
die Deutschen zu denken.
Nun, wenn man Religiosität
ganz allgemein und undogmatisch als Glauben an Höheres
definiert, dann gibt es, seit es
Geschäfte gibt, auch den religiösen Geschäftsmann, den Mäzen,
den Philanthropen, der, wie
Andrew Carnegie, überzeugt ist,
dass reich zu sterben eine
Schande sei. Auch heute existiert dieser Schlag noch, vorzüglich in den USA. Warren Buffet,
zum Beispiel, oder Bill Gates.
Doch trotzdem ist, gerade weil
wir in ideologisierten Zeiten
leben, eine ideelle (nicht: ideologische) Auffrischung des
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
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Tages-Anzeiger – Dienstag, 27. Mai 2014
TA vom 27.5.2014, Seite 15.pdf
15
Zürich
Zu viele Häuser für zu wenige Pfarrer
Weil die Mitgliederzahlen der Kirchen stetig abnehmen, stehen mehr und mehr Pfarrhäuser leer.
Oder werden unter der Hand an Private vermietet.
Von Carmen Roshard
Podiumsdiskussion
Streitpunkt Immobilien
Zürich – Nachts geht im reformierten
Höngger Pfarrhaus an der Hohenklingenstrasse ab und zu das Licht an und
aus. Es handelt sich nur um einen Lichtschaltmechanismus. Zu stehlen gibt es
nichts, denn in der frisch renovierten
zweistöckigen Pfarrerswohnung mit
Stadtsicht und Garten wohnt seit über
einem Jahr niemand mehr.
Meinungsverschiedenheiten in der
Pfarrwahlkommission hätten dazu geführt, dass die 7-Zimmer-Pfarrwohnung
im kircheneigenen Zweifamilienhaus
leer stehe, sagt Kirchenpflegepräsident
und Alt-Gemeinderatspräsident Jean E.
Bollier (FDP). «Seit die Pfarrerin im Mai
das Quartier verlassen hat, ist die Wohnung verwaist.»
Zum Thema «Streitpunkt Immobilien: Wie
gehen Kirchen und soziale Institutionen mit
ihren Mietern um?» findet heute Dienstag
in Zürich im Rahmen der Veranstaltungsreihe
«Wie viel Erde braucht der Mensch?» eine
Podiumsdiskussion der Zürcher Stadtmission
und des Mieterverbandes Zürich statt. (roc)
Kirche Offener St. Jakob, Stauffacher, 18 Uhr.
Mit anschliessendem Umtrunk.
Kirchenpfleger Jean E. Bollier weiss: «Ab
2016 werden die Pensen der Pfarrer in
Zürich noch einmal schrumpfen.» Der
Höngger rechnet damit, dass stadtweit
erneut sechs bis zehn Stellen gestrichen
werden. «Jedes Jahr verschwindet in der
Stadt Zürich eine halbe Pfarrerstelle. Die
Streichung betrifft nicht nur die Stadt. Im
ganzen Kanton Zürich muss aufgrund des
Mitgliederschwunds gekürzt werden. «In
grösseren Kirchgemeinden mit mehreren
Pfarrhäusern sind nicht mehr alle als
solche genutzt», sagt Nicolas Mori, Leiter
Kommunikation Reformierte Kirche Kanton Zürich. Die Kirchgemeinden würden
angehalten, diese im Sinne der Reformierten Kirche – nachhaltig, ökonomisch
und sozial – zu bewirtschaften. Und sie so
zu vermieten, dass ein Ertrag generiert
werde. «Gleichzeitig soll die Kirchgemeinde aber auch den ursprünglichen
Zweck der Häuser im Auge behalten, das
heisst, nicht an eine Mieterschaft vermieten, deren allfällige Aktivitäten den kirchlichen Idealen zuwiderlaufen.»
Einige Kirchgemeinden hätten in den
letzten Jahren damit begonnen, Pfarrhäuser auf grösseren Grundstücken
durch Mehrfamilienhäuser zu ersetzen.
In vielen Fällen wurden Wohnungen realisiert, die speziellen Zielgruppen (Mittelstand, Familien, Senioren) vorbehalten sind. Dass Häuser unter der Hand
vermietet würden, sei der Reformierten
Kirche Kanton Zürich nicht bekannt,
«wenn dies auch nicht gänzlich auszuschliessen ist», so Mori. Er kann auch
nachvollziehen, dass eine Pfarrwohnung
einige Zeit leer steht, was aufgrund des
relativ komplizierten Pfarrwahlprozederes vorkommen könne. «Das sollte aber
eine angemessene Frist nicht überschreiten.» Nach Möglichkeit sollte eine
längere Vakanz mit einer Zwischenlösung überbrückt werden, sagt Mori.
SVP-Frauen lösen
ihre Kommission auf
Bester Bartender
kommt aus Zürich
Zürich – Die Pressemitteilung, in der die
Frauenkommission der SVP gestern ihre
Auflösung bekannt gegeben hat, trägt
den Titel «Vorwärtsstrategie». Das erstaunt auf den ersten Blick. Bis heute ist
die Vertretung der SVP-Frauen in der
Zürcher Politik minimal, eine Auflösung
der Fördergruppe scheint nicht angebracht. Die Kantonsratsfraktion hat 54
Mitglieder, 9 davon sind Frauen. Im Gemeinderat Zürich ist es sogar nur 1 Frau
auf 23 Sitze. Elisabeth Pflugshaupt erklärt den Entscheid, den sie als Mitglied
der Frauenkommission mitverantwortet: Die Kommissionsarbeit entspreche
nicht mehr den Bedürfnissen der
Frauen. «Wir wollen vielmehr in den
entscheidenden Gremien der Partei vertreten sein – und zunehmend sind wir
das auch.» Früher seien die Frauen dort
nicht so ernst genommen worden, doch
heute könnten sie ihre Anliegen durchsetzen. Nicht zuletzt auf Betreiben der
Frauen würden zum Beispiel Schulungen heute durch die Partei angeboten.
Da könnten Frauen lernen, Reden zu
halten und vorne hinzustehen. Etwas,
das ihnen vielleicht per se nicht so liege.
Pflugshaupt weiss aus Erfahrung, dass
die Frauen in der SVP zwar sehr aktiv
sind und sich für Ämter zur Verfügung
stellen, «aber nicht für die prestigeträchtigen». Auf sie selber trifft das allerdings
nicht zu. Sie ist Gemeinderätin in Gossau und erster Ersatz auf der Kantonsratsliste des Bezirks Hinwil.
Auch im Kanton Schwyz ist die SVPFrauenkommission aufgelöst worden.
Es sei aber kein landesweiter Trend,
sondern entspreche den regionalen Bedürfnissen, sagt Judith Uebersax, Präsidentin der SVP-Frauen Schweiz. (an)
Zürich – Alexandros Nicolaides hat am
Montagabend in der Clouds Bar im
Prime Tower das Swiss World Class Final
für sich entschieden. Der Zürcher mit
zypriotischen Wurzeln hat sich gegen elf
der stärksten Bartender aus der Schweiz
durchgesetzt. Er darf sich nun ein Jahr
lang Swiss World Class Bartender 2014
nennen und hat sich damit für das endgültige Finale in England qualifiziert.
«Am Schweizer Final teilzunehmen,
hat mir sehr viel bedeutet», sagte er laut
einer Mitteilung, «schliesslich habe ich
dafür heute meinen Geburtstag sausen
lassen.» Nicolaides ist seit zehn Jahren
leidenschaftlicher Barkeeper, arbeitete
bereits im El Lokal und Hotel Rivington
& Sons hinter der Theke. Zurzeit ist er
stellvertretender Geschäftsführer der
Wings Airline Bar in Zürich.
Wie hat der 33-Jährige die vierköpfige
Jury überzeugt? Er zeigte während des
gesamten Finals starke Nerven, liess sich
nie aus dem Konzept bringen und überzeugte die Jury mit seiner Leidenschaft
und einer Mixfähigkeit auf höchstem
Niveau. Zwei Herausforderungen musste
er absolvieren: die «Theater Serve», da
drehte sich alles um eine Showeinlage,
und die «Speed of Taste», wo er unter
Zeitdruck geschmackliche Bestleistungen liefern musste. Mit seinem Gewinnerdrink verblüffte er das Publikum genauso
wie die Jury. Diese fand, er besitze die
Gabe, seine Zuschauer von der ersten
Minute an mit seiner Präsenz zu packen.
Auch Platz 2 und 3 gingen an Zürcher:
Jakob Trost vom Clouds und Armando
Archundia vom Loft. Die vom «TagesAnzeiger» porträtierte Bartenderin Jennifer Ann Hunziker schaffte es nicht in die
Gewinnränge. (wsc)
«Bei Pfarrhäusern handelt
es sich meistens um
herrschaftliche Objekte,
in denen die Belegung
nicht optimal ist.»
Walter Angst, Mieterverband Zürich
Da die Mitgliederzahlen in der Reformierten Kirche nach wie vor schwinden,
werden mehr und mehr Pfarrstellen aufgehoben und somit Pfarrhäuser frei. In
Höngg sind von den vier Pfarrhäusern
derzeit zwei an Pfarrpersonen vermietet. Eines ist seit drei Jahren an die Zürcher Studentenwohnhilfe vermietet, die
sechs ETH-Studenten einquartiert hat.
Die leere Pfarrwohnung, sagt Bollier,
habe man nicht vermieten wollen, weil
der Aufwand sich für eine Zwischennutzung nicht ausbezahlt hätte. «Eine faule
Ausrede», sagt Walter Angst vom Mieterverband Zürich. «Es gibt sehr viele gemeinnützige Institutionen, die sofort
eine Zwischennutzung auf Zeit anbieten
könnten», sagt er. In der prekären Zürcher Wohnsituation könne man es sich
heute nicht mehr leisten, eine Wohnung
oder ein Haus leer stehen zu lassen. «Das
ist eindeutig ein No-go.»
Bollier sieht das anders: «Wir bewirtschaften die Pfarrhäuser richtig.» Hingegen wisse er von «einigen städtischen
Im Pfarrhaus an der Hohenklingenstrasse in Höngg steht eine 7-Zimmer-Wohnung leer. Foto: Dominique Meienberg
Gemeinden, in denen Pfarrhäuser leer
stehen, schlecht oder zu billig fremdvermietet sind».
Unter der Hand vermietet
Tatsächlich gehen auch Häuser und
Wohnungen unter der Hand weg. Im
Pfarrhaus Aussersihl-Hard am Bullingerplatz zum Beispiel. Dort wohnt seit fünf
Jahren die Quartiervereinspräsidentin
mit ihrem Mann in der günstigen 6-Zimmer-Pfarrwohnung mit Garten, die ihr
die damalige Kirchenpflegepräsidentin
zugeschanzt hatte.
Bei Pfarrhäusern handle es sich meistens um herrschaftliche Objekte, «in
denen die Belegung nicht optimal ist und
wenige Personen sehr viel Wohnfläche in
Anspruch nehmen», sagt Walter Angst,
wie der Fall Aussersihl bestens zeige. Aus
seiner Sicht wäre es sympathisch, wenn
soziale Institutionen und Stiftungen Vorbildcharakter hätten. «Sie könnten in die
Gruppe der gemeinnützigen Vermieter
aufsteigen», sagt Angst. Das Volumen der
leer stehenden Wohnungen und Häuser
sei zwar nicht sehr hoch, aber symbolhaft. Intelligente Bewirtschaftung bedeute zwar, dass man durchaus etwas
verdienen dürfe. «Aber denkt man langfristig – und das tut die Kirche ja –, ist eine
konstante Immobilienstrategie das, was
am meisten bringt.» Das würde das gute
Beispiel der Genossenschaften zeigen.
Insgesamt gibt es in Zürich 64 reformierte Pfarrhäuser. Wie viele davon leer
«Ich fiel fast in Ohnmacht, als Casillas vorbeilief»
Maria Rodriguez, Moderatorin
bei TeleZüri, war Speakerin
am Champions-League-Final
zwischen Real Madrid
und Atlético in Lissabon.
Mit Maria Rodriguez
sprach Pascal Unternährer
Wie sind Sie als Zürcher
TV-Moderatorin und ehemalige
«Tages-Anzeiger»-Mitarbeiterin zu
diesem Traumjob gekommen?
Durch Zufall. Der Produzent, der die
Show vor dem Spiel produziert hat, ist
Schweizer und suchte kurzfristig jemanden, der Spanisch und Englisch spricht,
Portugiesisch versteht und am Fernsehen moderieren kann. Da ist er glücklicherweise auf mich gekommen. Aber es
war auch ein Stress. Ich hatte gerade
zwei Tage Zeit, um mich vorzubereiten.
Was war Ihre Aufgabe?
Zuerst durfte ich die Show moderieren,
die den 60 000 Zuschauern im Stadion
als Einstimmung gezeigt wurde.
Sie waren die Einheizerin von
60 000 heissblütigen Fans?
Ja genau, aber nicht allein. Ich stand
zwischen den beiden Co-Moderatoren
von Real und Atlético. Die reden einen
in Grund und Boden. Wie die Stimmung
gemacht haben: einmalig!
Und während des Spiels?
Ich war zuständig für alle Stadiondurchsagen auf Spanisch – ausser den Toren.
Diese wurden von den Clubspeakern gesprochen. Aber ich habe die Verlänge-
rung verkündet, die Minuten Überzeit,
die Auswechslungen …
... und dann die überraschende und
spielentscheidende Auswechslung
von Atlético-Star Diego Costa
verkündet.
Ja, aber ob die spielentscheidend war,
ist eine Interpretation!
Sie sind Real-Fan!
Das darf ich nicht sagen – ich wurde
unter der Bedingung engagiert, dass ich
neutral bin. Ich hätte es wirklich beiden
Vereinen gegönnt.
Aber man weiss, dass Sie für Real
und insbesondere für Real-Goalie
Iker Casillas schwärmen.
Ich bin fast in Ohnmacht gefallen, als er
an mir vorbeilief! Aber für den schwärmen alle Spanier – sogar die AtléticoFans. Sagen wir es so: Ich fiebere für
einen Fussballclub aus Madrid.
Iker Casillas hat nach dem Spiel alle
abgeküsst. Auch Sie?
Iker hat sogar König Juan Carlos geküsst!
Ich bin aber nicht interessiert – ich weiss,
wo schmusen und wo nicht … Im Ernst:
Ich habe mich von den Spielern bewusst
ferngehalten. Die hatten anderes zu tun,
Maria Rodriguez
Die TeleZüriModeratorin ist in
Zürich aufgewachsen.
Sie hat einen
spanischen und einen
Schweizer Pass.
als mit mir am Spielfeldrand zu sprechen. Und ich übrigens auch. Aber sie
waren locker drauf. Es wäre ein Leichtes
gewesen, ein paar Worte mit ihnen zu
wechseln.
Iker soll ein Faible für
Moderatorinnen haben.
Er hat eine wunderschöne Frau und wie
ich ein Baby zu Hause.
Wie haben Sie den «Vulkan»
Simeone, Trainer von Atlético, und
«Buddha» Ancelotti von Real erlebt?
«El Cholo» Simeone ist wirklich extrem
impulsiv. Er stachelte Spieler wie Fans
an, rannte, gestikulierte und verbrannte
wohl ähnlich viele Kalorien wie seine
Stürmer. Ich befürchtete, dass er einen
Herzinfarkt bekommt! Ancelotti und seinem Einflüsterer Zinédine Zidane hingegen hat man erst gegen Spielschluss
angemerkt, dass sie nervös wurden.
Sie hätten sich auch an die Fans
gewendet, wenn es zu
Zwischenfällen gekommen wäre.
Gab es eine brenzlige Situation?
Nein, es war friedlich. Die spanischen
Fans sind auch nicht bekannt als Randalierer. «Heiss» wurde es höchstens in der
Schlussphase der regulären Zeit, als Real
ausglich. Ich sass zwischen den Fanvertretern von Real und Atlético. Sie waren
aber überhaupt nicht aggressiv und haben sich auch nach dem Spiel umarmt.
Das hat mich dann doch erstaunt. Am
nervösesten war wohl Real-Spieler Xavi
Alonso, der gesperrt war. Er sass hinter
mir und ist in seinem Anzug ein paar Mal
fast über mich geklettert, um nach vorn
zu gelangen. Er hielt es einfach nicht
mehr aus auf seinem Sitz.
stehen, weiss Beatrice Bänninger vom
Reformierten Stadtverband nicht. Es
gebe auch keine Richtlinien über die
Weitervermietung von kircheneigenen
Liegenschaften. Die Kirchgemeinden
seien autonom und «handeln jeweils
nach bestem Wissen und Gewissen».
Aber «der Stadtverband begrüsst es natürlich, wenn Wohnungen zu angemessenen Marktpreisen vermietet werden
und nicht einfach leer stehen».
Pfarrpensen schrumpfen weiter
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Reformierte Press vom 30.5.2014, Seite 3.pdf
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Reformierte Press vom 30.5.2014, Seite 6.pdf
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Reformierte Press vom 30.5.2014, Seite 7.pdf
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
28. MAI 2014
D I E Z E I T No 2 3
Zeit vom 28.5.2014, Seite 60.pdf
GLAUBEN & ZWEIFELN
Alte Klagemauer:
Der Papst schiebt
einen Gebetszettel
zwischen die
mächtigen Blöcke des
jüdischen Heiligtums
in der Jerusalemer
Altstadt
60
Neue Klagemauer:
Franziskus betet an
der Schutzmauer, die
das Westjordanland
und Israel trennt. Auf
palästinensischer
Seite verharrt er in
stummer Andacht
Wer’s glaubt, wird selig
Auf seiner Nahost-Reise setzt Papst Franziskus zahlreiche Zeichen der Versöhnung. Kann er die Hoffnungslosigkeit in den verfeindeten Gebieten überwinden?
Das Leiden aller muss von allen
anerkannt werden
Einen kurzen Moment schloss Jorge Bergoglio die
Augen, presste Finger und Daumen gegen die
Stirn, als sei ihm schlagartig klar geworden, wie
viel Druck sich in dem riesigen Raum aufgebaut
hatte. Am vergangenen Samstag in Bethanien, an
der Taufstelle Jesu im heutigen Jordanien, hatten
sich etwa 600 Menschen in einer Kirche versammelt: Priester, Nonnen, Flüchtlinge, Schwerstkranke, Helfer. Ein elfjähriger Leukämiepatient
erzählte von seiner Angst, durch die Chemotherapie die Haare zu verlieren; eine irakische Christin
berichtete von der Höllenfahrt ihres Heimatlandes
in den Fundamentalismus; ein geistig Behinderter
schleppte sich mühsam die Stufen zum Stuhl des
Pontifex hinauf. Zu einer Rollstuhlfahrerin stieg
Franziskus dann selbst hinunter.
Das Ereignis war vorbereitet, und trotzdem
haftete ihm etwas sympathisch Unbeholfenes an.
Weil nicht alles wie am Schnürchen klappte, weil
es keinen medialen Höhepunkt gab, keine Umarmung mit Staatschefs, keine kühnen Gesten an
symbolischen Orten. Es ging am Beginn der Papstreise ums Zuhören, um die Grundübung menschlicher Anteilnahme. Das historische Bild dieser
Reise entstand einen Tag später: Franziskus, im
Gebet versunken, den Kopf an die Mauer gelehnt,
die die Israelis für einen Schutzwall und die Palästinenser für eine Gefängnismauer halten. Schweigend, betend, trauernd. Es war eine simple und
doch gewagte Einmischung in den klinisch toten
Nahost-Friedensprozess.
Sie passte zur neuerlichen Intervention des Papstes in die Flüchtlingspolitik. Er wolle die »Globalisierung der Gleichgültigkeit« bekämpfen, hatte er im
Juli 2013 bei seiner ersten Auslandsreise nach Lampedusa gesagt, Europas Rettungsinsel, umgeben von
einem Seefriedhof für die Ertrunkenen. Schon da
bewies Franziskus ein Gespür für Symbolik, als er vor
Anwohnern, Seeleuten, Touristen und gestrandeten
Afrikanern eine Messe mit einem Fischerkahn als
Altar und einem Ruderteil als Hirtenstab hielt. Im
violetten Gewand der Buße bat er die Ertrunkenen
und seinen Gott um Vergebung für Europas Sünde
der Abschottung.
Im Unterschied zu Europa ist der Nahe Osten
keine Gegend, deren Bürger man beim Thema
Flüchtlinge der Gleichgültigkeit bezichtigen könnte. Sie haben zu ihnen ein intensives, ein brutal
unsentimentales Verhältnis. Viele mussten selbst
fliehen, andere haben ihre Nachbarn vertrieben,
und einige waren beides: Jäger und Gejagte. Der
Libanon, kleinstes Nachbarland Syriens und größtes Auffanglager mit über einer Million syrischer
Flüchtlinge, ist voller Geschichten der Vertreibung. Jordanien und der Rest des Nahen und
Mittleren Ostens kennen die Geschichten auch.
Irgendwo findet hier immer ein Exodus statt.
Kein Papst kann so etwas verhindern. Aber er
kann den Fatalismus der internationalen Politik
bloßstellen. Das hat Franziskus in Jordanien getan,
indem er die Aufnahme von über 600 000 syrischen Flüchtlingen in dem kleinen Land lobte –
und dann die internationale Gemeinschaft davor
warnte, Syriens Nachbarländer mit der Krise allein
zu lassen. Jorge Bergoglio hätte es bei dieser Mahnung belassen können. Stattdessen absolvierte er
ein Besuchsprogramm, das jedem Diplomaten den
Angstschweiß ins Gesicht getrieben hätte, weil es
gespickt war mit heiklen Stationen. Man kann die
Route auch einfach als eine Nacherzählung von
Flucht und Vertreibung der vergangenen Jahrzehnte lesen. Auf die Begegnung in Bethanien mit
den Opfern der aktuellen Gewalt in Syrien und im
Irak folgte sein Besuch im palästinensischen
Flüchtlingslager Dheisheh bei Bethlehem, in dem
manche Bewohner bis heute die Schlüssel der
Häuser in Hebron und Jerusalem aufbewahren,
aus denen ihre Großeltern 1948 im israelisch-arabischen Krieg vertrieben wurden.
Am Montag dann stand Franziskus in Jad Vaschem, Israels Holocaustgedenkstätte. Dort hielt
er eine ungewöhnliche Trauerrede, die den Klageruf »Adam, wo bist du?« variierte. Damit erinnerte
der Papst an Primo Levis Überlebensbericht aus
Auschwitz (Ist das ein Mensch?) und klagte die
Mörder an. Spektakulär war, dass er mehrfach
»wir« sagte, wenn er von den Mördern sprach.
»Wir« aber bedeutet bei einem Papst zunächst: wir
Christen. Die Rede war eine Selbstanklage, ein
Schuldbekenntnis. Franziskus rief so die ganze
Geschichte des Antisemitismus auf. Reuevoll und
voller Trauer verneigte er sich vor den Juden als
älteren Glaubensbrüdern. Sein Credo: Das Leiden
aller muss von allen Anerkennung finden, damit
ein Ausweg aus der Gewalt möglich wird.
Versöhnung gelingt nicht, wenn die
Gegner nur verhandeln
Kann der Glaube etwas, was die Politik nicht
kann? An der Trennmauer zwischen Israel und
Palästina sah es so aus. Palästinensische Parolen
kamen aus den Lautsprechern, als der Papst still
seine Hand auf die Mauer legte und betete. Es war
keine anklagende Geste, sondern eine Klage. Nur
eine Stunde später lud er Mahmud Abbas und
Schimon Peres zum Friedensgebet in den Vatikan
ein. Beide sagten zu. Die Geste an der Mauer in
Bethlehem wiederholte Franziskus einen Tag später an der Klagemauer. Auch hier legte er die Hand
an den Stein und versenkte sich still ins Gebet.
Viele im Nahen Osten waren überzeugt, dass
die Papstreise gelungen wäre, wenn währenddessen nichts passiert sei. Der Frieden sei unerreichbar, jeder Politiker könne nur Fehler machen.
Doch Papst Franziskus hat gezeigt, dass Versöhnung immer möglich ist – unter ein paar Bedingungen. Versöhnung braucht zunächst den Mut,
das Leid der Opfer zu sehen. Deshalb besuchte er
die Flüchtlinge in Palästina, aber auch einen Gedenkort für die israelischen Opfer des islamistischen Terrors. Seine Besuche galten den Opfern
auf beiden Seiten, sein Zorn galt den Feinden des
Friedens auf beiden Seiten. Wütend beschimpfte
Franziskus die Waffenhändler, die den Krieg in
Syrien seit Jahren am Leben erhalten und vom
Sterben profitieren.
Denn das Benennen und das Bekennen der
Sünden sind die Voraussetzung für Vergebung. So
Friedensetappen
An der Klagemauer: Der Papst
umarmt Rabbiner Abraham Skorka
und Imam Omar Abboudan
In Jad Vaschem: Franziskus küsst
die Hände der HolocaustÜberlebenden Sonia Tunik-Geron
In Ramallah: Der Papst geht Hand
in Hand mit Palästinenserpräsident
Mahmud Abbas
Am Flughafen von Tel Aviv: Israels
Präsident Schimon Peres heißt den
Papst willkommen
Vor der Grabeskirche in Jerusalem:
Franziskus trifft den Ökumenischen
Patriarchen Bartholomäus I.
Am Grab von Theodor Herzl:
Israels Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu begleitet den Papst
Fotos (Ausschnitte): Lior Mizrahi/Getty Images (l.); Osservatore Romano/AP/dpa (r.); kl. Fotos (v.o.): J. Hollander/EPA/dpa; G. Tibbon/AFP/Getty Images; T. Ghanaim/Getty Images; B. Ratner/Reuters; S. Scheiner/AP/dpa; Osservatore Romano/AFP/Getty Images
VON MARCO ANSALDO, ANDREA BÖHM, BERND HAGENKORD UND ANDREAS ÖHLER
sieht es die katholische Kirche. Aber der Papst signalisierte auch, dass Demut entscheidend ist: Einer
muss den ersten Schritt zum Frieden tun.
Das ist schwer. Es mag sogar ungerecht erscheinen. Einige Kommentatoren sagten denn auch zu
dem Gebet des Papstes an der Mauer in Bethlehem: Erst, wenn der Vatikan seine Mauern niederreiße, werde man zuhören, was der Papst über die
Mauern in Israel zu sagen habe. Aber genau gegen
diese Logik der wechselseitigen Bezichtigung wollte der Papst antreten. Deutlich zeigte er das beim
Besuch der Flüchtlinge: Ein palästinensischer Junge hatte dem Papst seine Wünsche vorgetragen,
hatte vom Recht der Palästinenser auf ihr Land
gesprochen und war dabei heftig und fordernd
aufgetreten. Da ermahnte ihn der Papst freundlich, dass mit dem Zorn genau jene Gewalt beginne, die zu überwinden sei. Jeder müsse bei sich
selber anfangen, statt ein Einlenken immer zuerst
vom Anderen zu verlangen.
Versöhnung gelingt nicht, wenn beide Parteien
die Bedingungen aushandeln wollen, sondern nur,
wenn einer das Risiko des Friedens eingeht. Das
war die Botschaft: Wer darauf wartet, dass der andere den ersten Schritt macht, der wartet ewig.
Viele Ansprachen des Papstes sind voll von Bewegungsverben: aus sich herausgehen, aufbrechen,
unterwegs sein, suchen. Dahinter steckt immer der
Gedanke: Wer sich in sich selber verschließt, schafft
keine Versöhnung. Nicht vor Gott und nicht mit den
Menschen. Der Papst verschweigt nicht, dass erste
Schritte riskant sind. Wer sie geht, läuft Gefahr, sich
auszuliefern, zurückgewiesen zu werden, Schwäche
zu zeigen. Versöhnung ist deswegen nur etwas für
Mutige. Und zum Mut gehört die Bitte um Vergebung. Sie ist mehr als eine schnelle Entschuldigung.
Sie muss gewährt werden, man erlangt sie nicht selbst,
sie hängt vom Gegenüber ab.
Das war der tiefere Sinn der Meditation in Jad
Vaschem: Wo wir Verbrechen begangen haben, da
müssen wir vor den Opfern, aber auch vor Gott
Reue zeigen und erst dann um Vergebung erbitten.
Wir selber können uns nicht vergeben. Theologisch gesagt: Wir selber können uns nicht erlösen.
Und so wird bei Franziskus die Religion zur
Politik. Sein Gebet ist keine Flucht vor der Härte
der Welt, sondern eine Reaktion auf das Leiden
der Menschen. Sein Gebet ist ein erster Schritt,
um die Feindschaft zu überwinden.
Die meisten glauben nicht, dass Löwe
und Lamm friedlich miteinander grasen
Als Papst Franziskus, von Bethlehem kommend,
den Boden des Ben-Gurion-Flughafens betrat,
hatte er den Israelis schon einiges zugemutet. Er
hatte Abbas umarmt und als Friedensfreund bezeichnet. Er hatte sich von einem Flüchtlingsmädchen ein rot-weißes Palästinensertuch, eine Kefiah,
schenken lassen und den ganzen Tag um den Hals
getragen. Er hatte die Moschee auf dem Tempelberg besucht und eigenhändig seine Schuhe ausgezogen. Doch die junge Generation in Israel
schien unbeeindruckt.
Als der Fußballverein Makabi Tel Aviv, die Bayern
Münchner unter den israelischen Kickern, sich wäh-
Pressespiegel
Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
rend des Papstbesuches den Pokal holten, regierte in
Jerusalem vor den Videoleinwänden der Sportbars
nur der Fußballgott. Der katholische Papst interessierte die junge Spaßgeneration nicht. Seine Friedensmission lässt sie kalt. Denn das Ringen um den
Frieden ist ein endloses Spiel, das nie zum Ende
kommt. Beim Fußball gibt es nach neunzig Minuten
ein Ergebnis. Bei den Friedensverhandlungen kommt
nichts heraus. Der betende Franziskus ist ja nicht der
erste Papst, der im Nahen Osten für den Frieden
betet. So sehen es die Gleichgültigen.
Daneben gibt es noch die Papstverächter, die
dafür sorgten, dass sich in den Partylärm der Fußballfans das Geheul der Polizeisirenen mischte.
Am Sonntag lieferten sich über hundert nationalorthodoxe Juden mit Häkelkippa und in Jeans
eine kleine Straßenschlacht mit der Polizei, wobei
Flaschen und Steine flogen. Sie wollten über die
Absperrungen gelangen, die vor dem Davidgrab
aufgestellt waren. Sie hassen den Papst, weil er im
Abendmahlssaal eine Messe feierte und dadurch
ein jüdisches Heiligtum befleckte. Sie boten dem
Papst die hitzige Stirn der Rechtgläubigen und
nicht die kalte Schulter der Partyjugend.
Tatsächlich hat der Papst die israelische Gesellschaft polarisiert. Was alle Gruppen eint, ist aber
der Argwohn, mit dem sie von außen kommende
Friedensinitiativen betrachten. Meist werden die
dem Sicherheitsbedürfnis der Israelis nicht gerecht.
Seit Abbas den Schulterschluss mit Hamas sucht,
glauben 95 Prozent der Israelis nicht mehr an eine
Zweistaatenlösung. Und sie glauben auch nicht,
dass Löwe und Lamm friedlich miteinander grasen, sobald die Betonwand an der Grenze Israels
zum Westjordanland geschleift wird. So menschenunwürdig sie auch ist, so sicher schützt sie
doch Menschenleben. Zähneknirschend lassen
sich auch orthodoxe Juden schützen, die keinen
Finger krumm machen würden für den zionistischen Staat nach europäischem Vorbild. Sie finden: Wir waren schon vor Jesus da und werden
nicht den Stellvertreter des Christengottes entscheiden lassen, wie Araber und Juden im Land
gemeinsamer biblischer Väter friedlich zusammenleben können.
Die päpstlichen Friedensofferten werden in Israel auch als paternalistisch empfunden. Selbst von
Christen. Der Benediktinermönch Nicodemus
Schnabel auf dem Zionsberg sitzt genau zwischen
den Fronten, zwischen Synagoge, Moschee und
Abendmahlssaal. Er sagt: »Die Christen, auf deren
Schultern Papst Franziskus seinen Frieden legen
möchte, verlassen das Gelobte Land, weil auch sie
nicht mehr an einen Frieden glauben.« Während der
Papst in der westlichen Welt noch Emphase hervorruft, wird er im Nahen Osten illusionslos gesehen.
Wer aus dem Westen kommt, auch wenn er ursprünglich Argentinier ist, steht im Verdacht, nur
deshalb vom Frieden zu reden, um mit dem Nahostkonflikt endlich in Frieden gelassen zu werden.
MARCO ANSALDO ist Vatikanist der italienischen
Tageszeitung »La Repubblica«, ANDREA BÖHM ist
Nahostkorrespondentin der ZEIT in Beirut;
PATER BERND HAGENKORD leitet die deutsche Sektion
von Radio Vatican in Rom; ANDREAS ÖHLER ist
Redakteur der ZEIT-Beilage »Christ & Welt«