TEST Freerideboards 135

Transcription

TEST Freerideboards 135
TEST
Freerideboards 135
Der Trend zu immer breiteren Boards scheint ungebrochen, Starboard überspringt mit dem 76 Zentimeter
breiten Futura in der 135-Liter-Klasse glatt eine Entwicklungsstufe. Doch was bringt die Breite wirklich?
Ä
JP-AUSTRALIA SUPER SPORT 127 PRO
Fotos: Heike Dusswald, Text: surf-Testteam
G
roße Boardbreite – das galt lange Zeit als schwierig
zu beherrschen, schmalen Brettern schrieb man die
beste Kontrollierbarkeit zu. Wahrscheinlich weil sie
in der bildlichen Vorstellung wie ein scharfes Messer durchs
Kabbelwasser schnitten. Doch solche pseudo-physikalischen
Ansätze sind mittlerweile widerlegt.
Moderne, breite Bretter liegen einfach stabiler auf dem
Wasser, gleiten oft besser durch, weil sie viel dynamischen
Auftrieb produzieren. Ein Garant für bestes passives Angleitverhalten sind die Übermaße dagegen nicht unbedingt. Beim
Angleiten ohne Pumphilfe muss sich das Brett auf seiner
Bodenkurve vom Dümpeln ins Gleiten schieben – und dabei
hilft die Länge mindestens ebenso mit. Kürzere Boards haben
meist einen steileren Angleitwinkel, und der kann sich als
Gleitschwelle bemerkbar machen. So wundert es kaum, dass
gerade die längsten Boards dieser Gruppe am einfachsten
ins Rutschen kommen.
Einmal in Fahrt, oder mit ein, zwei Pumpschlägen beschleunigt, sieht die Sache dann anders aus. Jetzt zählt die Fläche
unter den Fußschlaufen – und da können die kurzen, breiten
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11-12/2007
Á
RRD Z-RIDE 135 WOOD
Ä
MISTRAL SCREAMER RD 133
Â
TIGA FREE X 135
Bretter punkten: Durchschnittsgeschwindigkleit, Durchgleiten,
Höhelaufen – das sind zumindest theoretisch die Paradedisziplinen der breiten Boliden. Und sie können das im Praxistest auch überwiegend bestätigen.
Über Komfort oder Leistung entscheidet aber auch der
Boardtrimm und damit die Druckverteilung auf die Füße erheblich. Ist der Druck sehr gleichmäßig etwa 50/50 auf die
Füße verteilt (Hifly, RRD), dann lässt sich das Board entspannt
fahren, bleibt auch im Grenzbereich einfacher kontrollierbar.
Leider ist es umso schwieriger, das letzte Quentchen Speed
herauszukitzeln. Bretter, bei denen die Hauptlast auf dem
hinteren Bein liegt, wirken mit einer Druckverteilung von etwa
70/30 (Mistral) oft sehr loose, etwas nervöser, sind anspruchsvoller zu fahren, können aber von guten Surfern am
Limit bewegt werden. Wir haben unsere Vergleichsfahrten
teilweise mit GPS-Speedmessung gestützt: 41,6 und 45,9
Stundenkilometer waren der größte Unterschied bei einem
Testrun. Vielleicht hat der Fahrer auf dem schnelleren Board
auch noch eine Böe erwischt, einen Eindruck von den Dimensionen bekommt man jedenfalls. Wir ermitteln unsere Noten
aber weiterhin in der Form, dass wir bei immer wiederholten
Runs schauen, wer regelmäßig der schnellere ist, die Fahrer
bleiben in der Startphase möglichst dicht beieinander, das
erscheint uns am sinnvollsten. Breit oder schmal – das entscheidet erheblich übers Fahrgefühl. wir empfehlen daher, die
Texte gut zu studieren und nicht ausschließlich nach den
Noten zu schielen. Denn das zeigen der Mistral Screamer und
der JP-Australia X-Cite Ride eindrucksvoll: In Punktsumme sind
sie gleich, unterschiedlichere Charakteristika könnte man sich
aber kaum vorstellen.
Ã
STARBOARD FUTURA 133 WOOD
board
guide
FREERIDE 135
Surfer-Typ
Aufsteiger
Freerider
Freeracer
Beste Segelgrößen
5,0 qm
6,0
7,0
8,0
Beste Segelgruppen
Wavesegel
Freemovesegel
Freeridesegel
Freeracesegel
9,0
Einsteiger, Aufsteiger,
Freizeitracer – je nach
Fahrkönnen und Körpergewicht spricht diese Brettgruppe eine andere Zielgruppe an und mausert
sich so zur wichtigsten
Klasse am Markt. Die
„beste Segelgröße“ gilt
für Fortgeschrittene und
konstanten Gleitwind.
Aufsteiger, die Gleiten und
Schlaufensurfen lernen
wollen, können auch
kleinere Segel verwenden.
11-12/2007
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direkt
komfortabel
Durchgleiten
Durchgleiten
Speed mittlerer Windbereich
Speed mittlerer Windbereich
Topspeed
Kontrollierbarkeit
Kontrollierbarkeit
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
1)
Topspeed
Powerhalse lernen
mangelhaft
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
gut
sehr gut
Powerhalse lernen
mangelhaft
118
133
147
160
66,0
70,0
75,0
82,0
248
250
254
255
8,0
8,5
9,4
9,7
38,0
44,0
48,0
50,0
1)
gut
sehr gut
★★★★★
★★★★★
★★★✩✩
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
949
949
949
949
72,0 cm
BIC Techno 133
1)
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
★★★★✩
★★★★★
★★★✩✩
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
71,0 cm
direkt
LEISTUNG
Angleiten
255,5 cm
254,5 cm
1)
komfortabel
LEISTUNG
Angleiten
1)
106
116
126
136
146
156
63,0
65,0
67,0
72,0
76,0
80,0
245
245
245
255
255
255
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
34,0
36,0
38,0
44,0
48,0
50,0
1199
1199
1199
1199
1199
1199
F2 Stoke 136
1)
Volumen : 130 Liter; Gewicht : 8,3 kg; Preis: 949 Euro;
Material/Herstellung: ASA-Sandwich;
Finne: Select Ride 44 cm/Deep-Tuttlebox/Carbon-GFK
Volumen1): 139 Liter; Gewicht1): 9,2 kg;
Material/Herstellung: ASA-Sandwich;
Finne: F2 Stoke 48 cm/Powerbox/G10
An Land: Der Techno hat viel zu bieten: Viel
V, breite Bevels, eine robuste ASA-Haut, ein
tiefes, doppelkonkaves V vorne. Dazu eine Finne
mit Deep-Tuttlebox und Inbusschrauben. In kaum
ein anderes Brett würde eine so tiefe Finnen-Box
überhaupt reinpassen, denn das Heck wirkt
extrem dick. Ausgedünnt wird das Board in der schmalen Nase. Die dickste Stelle ist im
Standbereich. Die Formtrennkante enttarnt den Bic als Formbrett aus Frankreich. Die Tuttlebox-Finne sitzt extrem stramm im Kasten und erfordert Kraft sowie schmerzresistente
Handballen, wenn man sie montiert.
Auf dem Wasser: Der Techno wirkt tendenziell etwas gedämpfter unter den Füßen, in
starkem Kabbelwasser setzt er aber härter ein, weil er die freie Gleitlage ohne etwas Körperspannung nicht immer halten kann. Im Topspeed und sogar schon im mittleren Windbereich
kann das ASA-Board erstaunlicherweise mit vielen Sandwichboards mithalten. Nur bei Angleitbedingungen und bei löchrigem Wind fällt die Durchschnittsgeschwindigkeit geringer aus.
Hier wirken sich die schwächeren Gleiteigenschaften aus, beim ständigen Beschleunigen in
Böen und Verzögern in Windlöchern verliert man den einen oder anderen Meter. Auf dem
Board steht man bequem, die Kontrolle ist gut, nur das stärkere Schlagen stört die Laufruhe
in grobem Chop deutlich spürbar. Technisch versierte Fahrer können den Bic mit viel Gefühl
sauber auf die Leekante stellen, dann zieht er weich seine Bahn, wer ohne Spannung das Board
plan fährt, muss mit der einen oder anderen Dusche Spritzwasser rechnen. Vor allem in
Windlöchern, wenn andere, leichte Sandwichboards noch weiter gleiten, geht der Bic etwas
früher in Stop-and-go-Verkehr über. Eine durchwachsene Charakteristik bietet der Techno auch
in Manövern: Powerhalsen lassen sich extrem eng ziehen, das ist der einprogrammierte Kurs,
den der Techno vorgibt. In weiten Radien verschneidet das
Rail gerne mal, durchglittene, weite Halsen erfordern
gute Fahrtechnik und möglichst glattes Wasser.
Fazit: Ein preiswertes Freerideboard, das im Speed
mit den Hochpreisboards gut mitfährt. Manövereigenschaften und Leichtwindleistung fallen
eher unterdurchschnittlich aus.
An Land: Gute
Schlaufen lassen
sich in ausreichend
vielen Positionen
montieren (leider
findet man keine
Mittelposition). Das
Board ist innerhalb
der Gruppe auffällig
schwer. Im Heck
arbeiten recht große Cut Outs. Wie viele andere Marken setzt auch F2 auf ein doppelkonkaves
V im vorderen Gleitbereich. Ein Gefühl von „Leading technologie“, wie der Sticker auf dem Board
verspricht, vermittelt das schwere Board kaum.
Auf dem Wasser: Mit dem zumindest bei viel Wind schwieriger zu kontrollierenden Stoke
der Vergangenheit hat der neueste Shape keine Gemeinsamkeiten mehr. Kaum ein Board
gleitet ruhiger übers Wasser, wirkt stabiler um die Längs- wie um die Querachse. In sehr
entspannter Standposition lässt sich das Board ohne große Mühen kontrollieren, auch im
Kabbelwasser macht es keine Zicken, sondern zieht unbeirrbar seine Bahn. Der Gleitwinkel
bleibt auch bei viel Wind jederzeit flach. Selbst wenn das Segel schon hinten zieht und der
Druck auf dem hinteren Bein wächst, kann man mit dem F2 beherzt weiter dichthalten. Ein
flacher Gleitwinkel bedeutet aber nicht, dass das Board einsetzt, im Gegenteil, der F2 nimmt
von Kabbelwellen kaum etwas mit und wirkt recht frei. Im Vergleich zu den überwiegend
deutlich leichteren Boards der Gruppe gleitet der Stoke allerdings bei nachlassendem Wind
spürbar schlechter durch, nur mit viel Pumparbeit kann man den leichteren Brettern vielleicht
folgen, die auch in Windlöchern den Speed besser halten. Das höhere Gewicht wirkt sich
ebenfalls etwas leistungsmindernd auf die Durchschnittsgeschwindigkeit aus, weil es den
Shape beim ständigen Wechsel zwischen Beschleunigen in Böen und Speedhalten in Windlöchern bremst.
Fazit: Ein sehr einfach zu fahrendes, sehr gut kontrollierbares Board.
Bei (An)-Gleitbedingungen leider aufgrund des
höheren Gewichtes etwas gedrosselt.
1)
= surf-Messung, 2)= Herstellerangabe
k.A. keine Herstellerangabe
Preis: 1199 Euro;
direkt
komfortabel
direkt
LEISTUNG
Angleiten
Durchgleiten
Durchgleiten
Speed mittlerer Windbereich
Speed mittlerer Windbereich
Topspeed
Topspeed
Kontrollierbarkeit
Kontrollierbarkeit
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
1)
LEISTUNG
Angleiten
251,0 cm
259,0 cm
1)
komfortabel
Powerhalse lernen
mangelhaft
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
gut
Powerhalse lernen
mangelhaft
sehr gut
★★★★★
★★★★★
★★★★★
mit Einschr. zufriedenst.
gut
sehr gut
★★★★★
★★★★★
★★★✩✩
Aufsteiger
Freeride
Freerace
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
130
145
160
70,0 cm
1)
70,0
75,0
80,0
258
263
268
7,9/9,1
8,5/9,4
....../10,3
46,0
50,0
52,0
1399/999
1399/999
............/999
Gewicht und Preis : LTD/HRS-Bauweise
........: in der Größe 160 Liter keine LTD-Bauweise
1)
Volumen : 133 Liter; Gewicht : 7,8 kg;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Fanatic Freeride 46 cm/Powerbox/G10
69,0 cm
1)
118
132
145
66,0
69,0
74,0
246
250
254
7,3
7,8
8,4
34/36 999
34/43 999
37/46 999
HIFLY Free 132
FANATIC Shark 130 LTD
1)
Volumen Breite Länge Gewicht Finnen Preis2)
Preis: 1399 Euro;
An Land: Der erfolgreiche Shape
geht unverändert in die kommende
Saison. Neu sind die aufgepolsterten
Pads unter den Fersen. Ansonsten
hat sich die Ausstattung bewährt:
Gute Schlaufen, alle wichtigen Schlaufenpositionen, eine Knebelschraube
für die Montage der Finne ohne Werkzeug und ein harmonischer, unauffälliger Shape.
Auf dem Wasser: Wenn es darum
geht, auf ein Board aufzusteigen,
dichtzuholen und mit geringsten Mühen loszugleiten, dann ist der Shark
auch ein weiteres Jahr bei der ersten
Garde dabei. Und dann kommt auch
schon das „LTD“-Erlebnis: Die leichte
und steife Shark-Variante wirkt so sportlich und direkt, dass man jede Miniwelle spürt. Nicht
als Unruhe oder Schlag gegen das Board – einfach nur als Feedback von der Fahrbahn, wie
bei einem Sportfahrwerk. Dank der wirklich gut platzierten Schlaufen, die sich für Racing bis
zum Üben des Schlaufensurfens einstellen lassen, und der ausgewogenen Druckverteilung hat
man das Board gut unter Kontrolle. Auch wenn der Shape nicht ganz so eigenstabil übers
Wasser gleitet wie die breiteren Boliden Super Sport und Futura. Diese ganz leichten Steuerkorrekturen, die das Board im optimalen Winkel halten, das Spiel mit dem perfekten Druck
der großen Zehe aufs Deck – das ist es, was guten Surfern gefallen kann. Die überdurchschnittlich guten Gleiteigenschaften findet man auch bei der Halsencharakteristik wieder. Vielleicht
lässt sich der Fanatic nicht am engsten drehen, doch allemal eng genug. Dafür gleitet das
Board durch alle Powerhalsenradien sehr gut durch, erfordert ein bisschen mehr Gefühl als
einige der neuen, breiten Boards, ermöglicht aber die rasantesten Turns.
Fazit: Sehr vielseitiger Freerider mit echten Sportambitionen.
Für Aufsteiger bis Könner.
surf-Tipp: Sportlicher Allrounder.
Volumen1): 134 Liter; Gewicht1): 8,0 kg; Preis: 999 Euro;
Material/Herstellung: Carbon/Kevlar-Sandwich;
Finnen: Hifly F 34 cm + 43 cm/Powerbox/Carbon-GFK
An Land: Mit Square-Nose und Square-Heck
kommt der Hifly auf kurze 2,51 Meter Länge.
Typisch ist das große Footpad im gesamten
hinteren Deckbereich. Die Schlaufen finden nur
sehr wenige Plugpositionen und wurden von
einigen Testern am Fuß als weniger bequem
empfunden. Hifly gönnt dem Board als eine der
wenigen Marken noch eine deckende, vollflächige
Lackierung. Als Ausstattungsplus überzeugen das große Footpad und die mitgelieferte zweite
Finne.
Auf dem Wasser: Mit sehr ausgewogener Druckverteilung auf beide Füße (50/50) zählt
der Hifly zu den Komfort-Brettern. So ausgetrimmt lässt er sich auch ohne Kraftaufwand und
ohne technische Tricks sehr einfach schnellmachen – ein Garant dafür, dass man das Leistungspotenzial auch mit mittlerem Fahrkönnen nutzen kann. Die Gleitlage wirkt dabei etwas
satter, leicht gedämpft, Kabbelwellen werden geschluckt. Das Board ist sehr richtungsstabil
auch bei entspannter Fahrhaltung. Racer, die das Board „fliegen“ lassen wollen, tun sich schwer,
das Brett so frei zu pressen, dass es nur auf der Finne fährt. Dadurch kommt es nicht ganz
an die Topleistungen heran, die sehr gute Fahrer aus einigen anderen Boards herausholen
können. Das Board gleitet dafür stabil, erfordert nur wenig Körperspannung und überzeugt
so als gutmütiger, aber dennoch nicht langweiliger Freerider. Zwischen den Extremen wie dem
supersportlich-nervösen Mistral und einem extrem laufruhigen F2 siedelt sich der Hifly ausgewogen in der Mitte der Range innerhalb dieser Gruppe an. Die Manövereigenschaften entsprechen der Gesamtcharakteristik: Ausgewogen und nicht zu radikal.
Fazit: Wer mit den wenigen Schlaufenpositionen auskommt, findet im
Hifly einen komfortablen Allround-Freerider in Sandwichbauweise zum
Superpreis.
surf-Tipp: Preistipp unter den Sandwichboards.
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direkt
komfortabel
LEISTUNG
Angleiten
Durchgleiten
Durchgleiten
Speed mittlerer Windbereich
Speed mittlerer Windbereich
Topspeed
Kontrollierbarkeit
Kontrollierbarkeit
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
1)
Topspeed
Powerhalse lernen
mangelhaft
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
75,0 cm
1)
gut
sehr gut
255,0 cm
247,0 cm
1)
komfortabel
LEISTUNG
Angleiten
direkt
Powerhalse lernen
mangelhaft
★★★★✩
★★★★★
★★★★★
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
gut
sehr gut
★★★★★
★★★★★
★★★✩✩
Volumen Breite Länge Gewicht Finnen Preis2)
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
91
100
109
118
127
136
100
110
120
130
145
160
58,0
62,0
66,0
70,0
75,0
80,0
239
240
245
246
246
246
5,8/6,5
6,2/6,9
6,6/7,3
6,7/7,4
6,9/7,6
7,3/8,0
29,0
33,0
37,0
42,0
46,0
50,0
1699/1449
1699/1449
1699/1449
1699/1449
1699/1449
1699/1449
Gewicht und Preis : Pro Edition/FWS-Bauweise
72,0 cm
1)
63,5
66,5
69,0
72,0
76,0
79,5
250
252
254
255
258
259
......./6,5/7,2
6,3/6,9/7,6
6,5/7,1/8,2
7,0/7,6/8,6
7,4/8,1/9,4
......./8,6/9,9
32,0
34,0
38,0
44,0
48,0
52,0
.........../1449/1249
1699/1449/1249
1699/1449/1249
1699/1449/1249
1699/1449/1249
.........../1449/1249
Gewicht und Preis: Pro Edition/FWS/ES-Bauweise......in den Größen 100/160 Liter keine Pro Edition
JP-AUSTRALIA Super Sport 127 Pro
JP-AUSTRALIA X-Cite Ride 130 FWS
Volumen1): 133 Liter; Gewicht1): 7,1 kg; Preis: 1699 Euro;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: JP-Australia Super Sport 46 cm/Powerbox/G10/CNC
Volumen1): 136 Liter; Gewicht1): 7,7 kg; Preis: 1449 Euro;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: JP-Australia Freeride 44 cm/Powerbox/GFK
An Land: Fette Cut Outs und edler Silber-Look
mit aggressiven roten Streifen unterstreichen den
sportlichen Anspruch der Super Sport-Linie. Das
gesamte Board wirkt optisch „tief und breit“, der
Super Sport profitiert bei so viel Tuning ganz nebenbei von viel planer Decksfläche. Das typische
JP-Unterwasserschiff zeigt den markanten breiten
Mittel-Channel von der Finne bis zur Mastspur, der
eine flachere Kurve in der Mittellinie mit mehr
Rundung unter den Rails verbinden soll. Das leichteste Board der Gruppe wird nur von recht dünnen Pads geziert, die Schlaufen sind dafür
weich, bequem und einfach zu verstellen.
Auf dem Wasser: Das Board wird den Erwartungen mehr als gerecht: Beste Fahrleistungen
und ein sportlich-aggressives Fahrgefühl schon im untersten Gleitbereich vermitteln Fahrspaß
bei Leichtwind. Dabei bleibt das sehr breite Brett in einem weiten Windbereich noch laufruhig
und richtungsstabil, eine innenliegende, hintere Schlaufenposition erlaubt zusätzlich auch
Nicht-Pros den leichten Zugang zum rasanten Sportfeeling. Bei viel Wind wird das Board anspruchsvoller zu fahren, die sehr freie Gleitlage erfordert, dass man es aktiv unter Kontrolle
hält. Dann rast es allerdings frei über den Chop und kann auch Amwind mit freier Gleitlage
gegen fast jeden Konkurrenten Meter gutmachen. Bei Mittelwind zählt der breite Pallatschinken zu den laufruhigsten Brettern, die große Breite bringt viel Stabilität um die Längsachse,
Das Board erfordert daher kaum Spannung in den Fußgelenken. So empfindet man auf dem
Super Sport fast weniger „Kick“ als auf dem härter wirkenden Fanatic, auch wenn der JP objektiv in der Leistungssumme die Nase ganz leicht vorne hat, zumindest, wenn man auf leichten
Amwindkurs zieht. In der Halse zeigt sich der Sportler eher zahm, bevorzugt etwas weitere
Radien und begeistert da aber mit bestem Gleitpotenzial. Die gute Laufruhe in der Kurve erleichtert auch die ersten Schritte zur flotten Powerhalse, nur die ganz schneidigen, engen
Turns erfordern dann doch gute Technik auf dem breiteren Heck.
Fazit: Ein Sportler für fast jedermann.
Superleichte, teure Technologie bringt
den Leistungsvorsprung.
surf-Tipp: Für anspruchsvolle Freerider
und Freeracer.
An Land: Das domige Deck mit vielen Schlaufenpositionen passt zum sportlichen Setup genauso wie für absolute Schlaufenanfänger. Das
große Pad bietet viel Komfort auch beim Angleiten und Dümpeln. Der Shape ist gleich zum
Vorjahr, ein neuer Trimm soll für eine freiere
Gleitlage sorgen.
Auf dem Wasser: Genau wie den 120er
X-Cite Ride hat Shaper Werner Gnigler auch
den größeren Bruder bis auf kleine Tuningmaßnahmen (Finnenbox etwas zurückversetzt) unverändert gelassen. Außerdem wurden die
Finnenprofile verändert. Damit sind dem JP die
bisher bekannten, besten Aufsteigerqualitäten
erhalten geblieben und anscheinend konnte das
Speedpotenzial noch etwas gesteigert werden.
Das Board bleibt weiterhin einer der am einfachsten zu fahrenden Freerider auf dem Markt,
garantiert mit stoischer Ruhe in der Kurve gelungene Gleithalsen. Überhaupt passt das Fahrgefühl und die vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten bei den Fußschlaufenpositionen zur breiten
Zielgruppe vom echten Einsteiger in die Klasse schwertloser Boards bis zum ambitionierten
Freerider. Die Druckverteilung auf die Füße wirkt ähnlich gleichmäßig wie beim Hifly – mit etwas
stärkerer Betonung auf dem hinteren Fuß vielleicht. Lediglich Race-orientierte Freerider werden den X-Cite Ride als vielleicht zu einfach und komfortabel zu fahren empfinden, denn zu den
super frei fliegenden Rennkisten à la Mistral Screamer ist der JP weiterhin spürbar abgegrenzt
positioniert. Wer maximales Sportfeeling bei JP sucht, kann sich ja mal den
ebenfalls einfach zu fahrenden „Super Sport“ genauer ansehen. Insgesamt
erscheint der X-Cite Ride auch in der kommenden Saison als ein komfortabler, flotter Parade-Freerider für eine extrem große Zielgruppe.
Fazit: Sehr einfach zu fahren und schnell zu machen,
beste Kontrollierbarkeit.
surf-Tipp: Sehr guter
Allrounder.
34
11-12/2007
direkt
komfortabel
Durchgleiten
Durchgleiten
Speed mittlerer Windbereich
Speed mittlerer Windbereich
Topspeed
Kontrollierbarkeit
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
1)
Topspeed
Kontrollierbarkeit
Powerhalse lernen
mangelhaft
mit Einschr. zufriedenst.
gut
sehr gut
Powerhalse lernen
mangelhaft
★★★✩✩
★★★★★
★★★★✩
Aufsteiger
Freeride
Freerace
68,2 cm
1)
66,5
73,0
77,0
85,0
253
256
267
268
7,8/8,6/9,0 .......
8,3/8,8/9,8 ......
......./9.7/....... ......
......./10,1/....... ......
mit Einschr. zufriedenst.
sehr gut
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
1599/1449/1249
1599/1449/1249
............/1449/............
.........../1449/............
Gewicht und Preis : White Line/Silver Line/Sport Line .....: in den Größen 164/180
Liter keine White Line + Sport Line, Finnen nur auf Wunsch für 119 Euro
gut
★★★✩✩
★★★★★
★★★★★
Aufsteiger
Freeride
Freerace
Volumen Breite Länge Gewicht Finnen Preis2)
129
142
164
180
direkt
LEISTUNG
Angleiten
259,0 cm
255,5 cm
1)
komfortabel
LEISTUNG
Angleiten
104
116
133
73,0 cm
65,0
68,0
73,0
254
256
258
6,8
7,1
7,7
35,0
39,0
43,0
1499
1499
1499
1)
LORCH Breeze 129 White Line
MISTRAL Screamer RD 133
Volumen1): 133 Liter; Gewicht1): 7,9 kg;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Lorch Freeride 44 cm/Powerbox/Carbon-GFK
Volumen1): 141 Liter; Gewicht1): 7,7 kg; Preis: 1499 Euro;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Mistral Carve RD 43 cm/Powerbox/G10
Preis: 1599 Euro;
An Land: Das schmalste Board der Gruppe
wirkt optisch schnell – sportlich gestreckt. Mit viel
Rot wirkt die Optik nach langen weißen Jahren
frischer. Die White Line ist teuer, dafür in Vollcarbon verarbeitet. Das Squaretail erinnert an moderne Slalomrenner. Schlaufenpositionen lassen
sich für jeden Anspruch finden.
Auf dem Wasser: Man könnte Günter Lorch
für den Shaper mit der langsamsten Entwicklungsabteilung der Welt halten. Vergleichsweise selten
bringt er neue Shapes – und dann ändert er die
Abmessungen nur gering, bleibt tendenziell schmaler als alle anderen. Doch vielleicht hat er aber
auch genau das eine, das richtige Entwicklungstempo gefunden. Denn die Shapes überzeugen
im Test immer wieder: Der neue „Breeze“ wirkt auch unter den Füßen recht schmal und
deutlich kippeliger als die übrigen Kandidaten des Testfeldes, der Übergang ins Gleiten verläuft
aber ohne zu ruckeln und ohne erst viel Druck im Segel zu stauen, äußerst flüssig. Und dann
folgt ein Gleitgefühl, das seinesgleichen sucht. Denn das Board gleitet ebenso frei wie der
Mistral Screamer, bei deutlich einfacherer Kontrollierbarkeit. Es vermittelt rasantestes Speedfeeling – ohne Stress. Es läuft super frei übers Kabbelwasser, touchiert nur ganz leicht, kaum
spürbar die obersten Schaumkämme, gleitet jetzt viel stabiler als es in Dümpelfahrt wirkt. So
lässt sich das Board, ebenso wie auch der kleinere Glider, mühelos und lange schnell fahren
und zwar auf allen Kursen. Die sportlich einstellbare Schlaufenposition passt zu dem Leistungsbolzer, zusätzlich finden weniger speedorientierte Freerider auch weitere Innenpositionen. Im
Vergleich wirkt das Lorch-Board weiterhin recht lang und schmal – das soll keine Wertung
sein, nur das Fahrgefühl vermitteln. Wer an extrem breite und kompakte Shapes bereits gewöhnt ist, wird sich vielleicht etwas schwerer umstellen, wer von einem langen, schmalen
(älteren) Board kommt, fühlt sich dafür schneller wohl. Leistung und Manövereigenschaften
lassen jedenfalls keine Wünsche offen, in der Halse wirkt
der Lorch allerdings etwas kleiner – und bleibt daher
eine Empfehlung für geübtere oder leichtere Fahrer.
Fazit: Bester passiver Angleiter mit super Topspeed.
Schönes Fahrgefühl zwischen spritzig und fahrstabil-kontrollierbar.
1)
= surf-Messung,
2)
= Herstellerangabe
An Land: Ein recht schmales Dome-Heck sorgt für
angenehme Fußhaltung mit entspannten Gelenken. Die
Schlaufen lassen sich von ausreichend-sportlich-außen
bis komfortabel-innen einstellen, eine reine Ein-/Aufsteigerposition findet man auf der aufgemotzten „RD-Version“
nicht. Ab der vorderen Schlaufe findet man recht markige
Bevels im Unterwasserschiff. Die Finne lässt sich mittels
Knebelschraube schnell und ohne Werkzeug montieren.
Die Schlaufen sind bequem und einfach zu verstellen.
Auf dem Wasser: Genau wie der kleinere Screamer der 120-Liter-Gruppe mutiert auch
der größere Familien-Ableger zum sportlichen Superstar im Feld. Vor allem die spürbar flottere
Beschleunigung lässt den Screamer die Vergleichsruns dominieren. Gleich nach dem Angleiten
spurtet das Leichtgewicht auf Topspeed. Ein ähnliches Bild dann in Windlöchern: Kaum hat
man am Ende der Hungerstrecke wieder etwas Druck im Segel, legt der Screamer los wie von
der Kette gelassen. Dabei liegt der Mistral jederzeit sehr lebendig und leichtgewichtig am Fuß,
erfordert allerdings auch immer leichte Körperspannung. Dafür wirkt das Board sehr agil, man
hat das Gefühl, man könne jederzeit aus voller Fahrt einen Haken schlagen oder von der
kleinsten Welle abheben. Höheres Fahrkönnen – das ist der Schlüssel zum Spaß auf dem
Screamer. Wer noch die Sicherheit eines stabiler gleitenden Brettes benötigt, sollte sich mit
dem Brett nicht überfordern, auf dem Screamer sollte man blind in die Schlaufen finden und
bereits eine gute Trefferquote bei der Powerhalse haben. Bei mehr Wind erfordert die freie
und lebendige Gleitlage mehr Konzentration und Gefühl. Das recht dicke Board rollt stärker
und will auf Kurs gehalten werden. Wer aber ein Brett mit sportlichem „Kick“ sucht, der ist
mit dem Screamer, der auf beinahe allen Kursen Spitzenleistungen erreicht, perfekt bedient.
Selbst angepowert lässt sich das Brett frei raumwinds über die Wellen jagen ohne einzusetzen.
Nur an der Kreuz muss er der sensibleren Finne Tribut zollen. Der schnelle Stachel unterm
Heck erfordert mehr Feingefühl, lässt sich Amwind nicht so pressen. Ein weiteres Argument
dafür, dass den Screamer eher etwas erfahrenere
Freerider wählen
sollten. Im Nichtgleiten wirkt das Board recht klein und
kippelig, sogar kleiner als der 118er JP Super Sport.
Fazit: Ein sehr lebendiges, sauschnelles Board mit
rasanten Kurvenqualitäten.
surf-Tipp: Für anspruchsvolle Freerider mit gehobenem Fahrkönnen.
k.A. keine Herstellerangabe
11-12/2007
LEISTUNG
Angleiten
komfortabel
LEISTUNG
Angleiten
Durchgleiten
Durchgleiten
Speed mittlerer Windbereich
Speed mittlerer Windbereich
direkt
Topspeed
Kontrollierbarkeit
Kontrollierbarkeit
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
1)
Topspeed
Powerhalse lernen
mangelhaft
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
gut
sehr gut
246,0 cm
255,5 cm
1)
komfortabel
Powerhalse lernen
mangelhaft
1)
★★★★★
★★★★★
★★★✩✩
1)
64,0 250
6,5/7,6
38,0 1449/1249
67,0 252
7,0/8,0
40,0 1449/1249
70,0 254
7,5/8,5
44,0 1449/1249
73,0 256
7,8/9,1
46,0 1449/1249
76,0 258
......./9,4
48,0 ............/1249
79,0 260
......./9,9
48,0 ............/1249
Gewicht und Preis : LTD/Wood-Bauweise...in den Größen 155/165 Liter keine LTD-Bauweise
1)
Volumen : 140 Liter; Gewicht : 8,7 kg;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: RRD ZX 44 cm/Powerbox/Carbon-GFK
gut
sehr gut
★★★★★
★★★★✩
★★★★★
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
110
120
135
145
155
165
RRD Z-Ride 135 Wood
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
70,0 cm
direkt
76,0 cm
93
101
111
122
133
144
155
1)
61,5
65,0
68,5
71,5
76,0
77,5
85,0
240
240
244
244
245
248
250
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
34,0
34,0
38,0
40,0
48,0
50,0
52,0
1429/1229
1429/1229
1429/1229
1429/1229
1449/1249
1449/1249
1449/1249
Gewicht und Preis : Wood/Technora-Bauweise
STARBOARD Futura 133 Wood
Preis: 1249 Euro;
An Land: Der sportlich getunte RRD (eine etwas
weiter außenliegende Schlaufenposition als im Vorjahr,
extrem lange und tiefe elliptische Cut Outs) bietet dennoch
weiterhin alle Schlaufenoptionen für den Manöverfreerider und auch für absolute Einsteiger. Die Füße werden
vom riesigen Deckpad umschmeichelt. Das Board ist
auch in einer leichteren LTD-Version erhältlich.
Auf dem Wasser: Mit den kleinen Tuningmaßnahmen in Richtung mehr Sportlichkeit ist
der RRD glücklicherweise nicht überzüchtet worden. Der ehemalige „Easy-Going-Freerider“ hat
trotz subjektiv etwas freierer Gleitlage einen Großteil seiner Gutmütigkeit und Leichtigkeit
behalten. Laufruhe und Kontrollierbarkeit bei viel Wind bleiben weiterhin Spitze, weil das Brett
einfach keine Anstalten macht, vorne zu steigen oder um die Längsachse vom Kurs zu rollen.
Der Druck ist gut auf beide Füße verteilt, vielleicht auch ein Resultat der vergleichsweise etwas
weiter vorne positionierten hintersten Schlaufenstellung. Das Board wirkt im Dümpeln wie im
Gleiten extrem kippstabil, die Standposition in den Schlaufen wirkt sehr bequem und vermittelt
guten Kontakt und Halt. So passt sich der RRD auch mittlerem Fahrkönnen an, ohne dabei
unter den Füßen sehr guter Fahrer langweilig zu wirken. Im Vergleich zum Vorjahrestest muss
der Shape – diesmal zum Testzeitpunkt nur in der schweren Bauweise verfügbar – in den
Leistungsnoten gegenüber den superleichten Konkurrenten ein paar Pünktchen lassen (die
Cut Outs und das höhere Gewicht drosseln die passiven Angleiteigenschaften etwas). Wer
mehr will – bei gleicher, einfacher Kontrollierbarkeit – sollte vielleicht den leichteren „LTD“ in
Betracht ziehen, der eher den anderen, hier getesteten Bauweisen entspricht. Denn ein Kilo
Gewicht weniger, das wissen wir aus vielen Tests, bringt eine Menge. In der Halse will der RRD
sich nicht extrem eng pressen lassen, mittlere Radien gelingen dafür recht gut. Was
der Shape besonders gut kann: Weite Radien durchgleiten, ohne das Board dabei
allzu steil aufkanten zu müssen. So empfiehlt sich der RRD vor allem Surfern,
die noch an der perfekten Powerhalse basteln – und wer tut das nicht?
Fazit: Ein sehr einfach zu fahrendes, dennoch sportlich wirkendes
Brett mit bester Kontrollierbarkeit.
surf-Tipp: Für Aufsteiger; Freeride-Allrounder.
Volumen1): 133 Liter; Gewicht1): 8,0 kg; Preis: 1449 Euro;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Drake R13 Race SL 48 cm/Tuttlebox/Carbon-Prepreg
An Land: Das breiteste Board der
Gruppe in zeitlos gefälligem Holzdesign
wirkt auch optisch nochmals breiter
und etwas löffelförmig. Die noble
Deboichet-Finne sitzt bombenfest in
einer Tuttlebox (große Aussparungen
oben bieten Platz für die Finger
„Grapschhilfe“). Im Gegensatz zum
Vorgänger „Carve“ zieren jetzt wieder
deutliche Cut Outs das breite Heck.
Die Schlaufen sind am schnellsten
und einfachsten verstellbar. Das Deck ist sehr flach, das Board insgesamt sehr dünn gehalten.
Die Schlaufenpositionen sind sehr sportlich bis anfängertauglich, die wichtige, gemäßigte
Freerideposition fehlt allerdings hinten.
Auf dem Wasser: Der Futura soll als Verschmelzung des legendären Freerideboards
„Carve“ und des schnellen Freeracers „S-Type“ jetzt das beste beider Konzepte vereinen. Den
sportlichen Part erfüllt der Futura sicherlich, denn mit weit außen positionierten Schlaufen,
flacher, stabiler Gleitlage und bombenfest zubeißender Finne vermittelt das Board auf allen
Kursen sicheren und satten Grip, lässt sich gut frei halten und läuft dabei sehr weich und
kontrolliert (kippstabil um alle Achsen) übers Wasser. In der Kurve dreht das breite Board
erstaunlich gut, zählt zu den engsten Kurvenräubern, verliert dabei aber auch an Speed. Gecarvte Powerhalsen erfordern daher sehr gute Technik für flottes Durchgleiten. Deutlich
besser liegt dem Board der weitere Radius, extrem kippstabil fördert dass Brett die Lernfortschritte von Powerhalsenschülern. Damit erfüllt das Brett auch die zweite Anforderung gut,
denn er ist einfach zu fahren und die Powerhalse lässt sich darauf sehr gut lernen. Für den
fortgeschrittenen Freerider ohne Raceambitionen fehlt nach unserer Einschätzung allerdings
die passende hintere Schlaufenposition auf dem Board. Die äußere Position ist extrem racig
und erschwert das Ein- und Aussteigen spürbar (wenn man drin steht passt es prima). Die
nächste Innenposition ist gleichzeitig mehrere Zentimeter nach vorne und weit nach
innen versetzt und daher für angepowerte lange
Schläge unbequem.
Fazit: Ein gut kontrollierbarer, sehr stabil gleitender Frerider mit Racefeeling.
1)
= surf-Messung,
2)
= Herstellerangabe
k.A. keine Herstellerangabe
komfortabel
direkt
komfortabel
Durchgleiten
Speed mittlerer Windbereich
Speed mittlerer Windbereich
Topspeed
Topspeed
Kontrollierbarkeit
Kontrollierbarkeit
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
MANÖVER
Sportliche Powerhalse
1)
Durchgleiten
Powerhalse lernen
mangelhaft
mit Einschr. zufriedenst.
Aufsteiger
Freeride
Freerace
gut
sehr gut
Powerhalse lernen
mangelhaft
★★★★★
★★★★★
★★★★★
95
105
115
125
135
145
1)
58,0
61,0
64,0
69,0
72,0
76,0
237
237
237
245
245
245
6,1/6,8
6,3/7,1
6,4/7,3
7,1/7,9
7,5/8,3
7,7/8,6
30,0
34,0
38,0
46,0
46,0
48,0
1399/1199
1399/1199
1399/1199
1499/1199
1499/1199
1499/1199
Gewicht und Preis : LTD/Normal-Bauweise
mit Einschr. zufriedenst.
gut
sehr gut
★★★★★
★★★★★
★★★✩✩
Aufsteiger
Freeride
Freerace
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
72,0 cm
direkt
LEISTUNG
Angleiten
249,5 cm
249,5 cm
1)
LEISTUNG
Angleiten
Volumen Breite Länge Gewicht Finne Preis2)
120
135
150
73,0 cm
65,0
73,0
78,0
245
246
247
7,8
8,4
9,2
38,0
42,0
48,0
1199
1199
1199
1)
TABOU Rocket 135 LTD
TIGA Free X 135
Volumen1): 139 Liter; Gewicht1): 7,4 kg; Preis: 1499 Euro;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Tabou Freeride 46 cm/Powerbox/Carbon-GFK
Volumen1): 134 Liter; Gewicht1): 8,2 kg; Preis: 1199 Euro;
Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Tiga Freeride 42 cm/Powerbox/Carbon-GFK
An Land: Die leichte Limited-Version schimmert im angeschliffenen Design, dennoch gibt
es ein großes Pad, auf dem man beim Angleiten bequem steht. Dick gepolsterte Schlaufen
und bequeme Pads sorgen für komfortables
Feeling an Board. Für große Füße in Schuhen
lässt sich die Schlaufenhülle nicht weit genug
einstellen. Der kürzeste Shape der Gruppe mit
runder, breiter Nase wirkt optisch kompakt
und gedrungen. Im Unterwasserschiff dominiert
eine sehr tiefe Doppelkonkave von den vorderen
Schlaufen bis zum Bug. Die Schlaufenpositionen
sind gut für sportliche Freerider abgestimmt.
Auf dem Wasser: Der Tabou gefällt eigentlich gleich aufgrund seiner harmonischen, unkomplizierten Fahreigenschaften: Frei und direkt,
aber dennoch kontrolliert am Fuß, richtungsstabil aber kompakt und ausreichend agil. Das
Brett wirkt im Gruppenvergleich im Nichtgleiten recht groß, was vor allem Aufsteigern Freude
bereiten dürfte. Kippstabil kommt man flott ins Gleiten, auf dem breiten Deck ist wirklich genug
Platz und das bequeme, große Footpad verfehlt seine wohltuende Wirkung nicht. Im Gleiten
vermittelt der Tabou ein ähnlich sportliches Gefühl wie der Fanatic, allerdings mit deutlich
weicherer Laufcharakteristik, die tiefen Doppelkonkaven im vorderen Gleitbereich scheinen
wirkungsvoll Schläge zu schlucken. Gar nicht träge wirkt der Tabou in der Halse – und kann
da auch mit gutem Gleitpotenzial punkten. Die ganz engen Radien gelingen zwar nur mit
ordentlichem Nachdruck, doch gerade in mittleren und weiten Turns gefällt der Rocket auch
in der Halse – sowohl dem sportlicheren Fahrer wie dem Halsenschüler.
Fazit: Ein ausgewogener Freerider mit schön weicher
Laufcharakteristik.
surf-Tipp: Allround-Freerider; für Aufsteiger.
An Land: Zwischen den angeschliffenen „Pros“
fällt der Tiga farbenfroh aus der Reihe. Das große
Deckpad bietet Komfort, fällt unter den Fersen
superdick aus. Das doppelkonkave V von Shaper
Marco Copello ähnelt dem Tabou Rocket. Das Heck
ist seitlich angeschrägt. Die Schlaufen können
sportlich eingestellt werden oder freeride-manöverorientiert. Eine Mittelposition für Aufsteiger findet
man nicht.
Auf dem Wasser: Der Tiga kann im direkten
Leistungsvergleich erneut bestätigen, was er schon
in einem ersten Fahrbericht (surf 6/2007) gezeigt
hatte: Trotz leichtem bis mittlerem Gewichtsnachteil der günstigeren Bauweise (im Vergleich zu allen
„RD“-, „Wood“-, „Pro“- oder „LTD“-Boards) kann der
Tiga in fast allen Fahrleistungsbelangen zumindest
den Anschluss halten. Vor allem überzeugt das Boaord aber als sehr ausgewogener Allrounder,
der viel Fahrspaß vermittelt, bei sehr guter Kontrollierbarkeit, und damit auch Surfern mit
mittlerem Fahrkönnen einen leichten Zugang zur Freerideklasse eröffnet. Der Shape mit der
tiefen Doppelkonkave vorne bietet eine ähnlich gute Dämpfung wie der Tabou und läuft so weich
durchs Kabbelwasser. Um die Kiste richtig fliegen zu lassen, muss man allerdings schon gut
angepowert unterwegs sein, hier unterscheidet sich der etwas gemütlicher wirkende Tiga am
stärksten von den leichten Racekisten, die immer „fliegen“ wollen. Dafür wirkt das Board im
Turn recht spritzig: Mit wenig Fußdruck lässt es sich in die Halse dirigieren,
in den Radien korrigieren – und es kommt meist mit gutem Speed
wieder aus der Kurve heraus. Wer dabei mal einen Fahrfehler einbaut,
steht auf dem voluminösen Heck weiterhin stabil, das gibt Sicherheit
bei den ersten Powerhalsenversuchen.
Fazit: Ein sehr komfortabler Freerider mit bester
Kontrollierbarkeit.
surf-Tipp: Komfort- und Preistipp.
1)
38
11-12/2007
= surf-Messung,
= Herstellerangabe k.A. keine
Herstellerangabe
2)