Albert Schweitzer Kinderdorf Hanau
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Albert Schweitzer Kinderdorf Hanau
ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:47 Seite 1 Albert Schweitzer Kinderdorf Hanau Kinderlachen ist kostbar. ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:47 Seite 2 Albert Schweitzer Kinderdorf Hanau, Tel: 06181.2706 0 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:48 Seite 3 Inhalt Einrichtungsstruktur Seite 4 Wir über uns Seite 6 Beratungsdienst Seite 8 Familiengruppen Seite 10 Wohngruppen für Kinder und Jugendliche Seite 12 Wochengruppe / Tagesgruppe Seite 14 Außengeleitete Betreuungsangebote für Jugendliche Seite 16 Inobhutnahme / Krisenzentrum / ambulante Jugendhilfe Seite 18 So finden Sie uns Seite 22 3 ask_folderhanau_RZ.qxd 4 11.03.2005 16:48 Seite 4 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:48 Seite 5 5 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:48 Seite 6 Wir über uns Das Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Hanau ist eine pädagogisch - therapeutische Einrichtung der Jugendhilfe. Träger ist der Albert -Schweitzer - Kinderdorf Hessen e.V., ein freier und gemeinnütziger Träger der Jugendhilfe. Das Kinderdorf verfügt über ein differenziertes stationäres, teilstationäres und ambulantes Jugendhilfeangebot für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Vor über 30 Jahren hat der Verein mit den ersten Familiengruppen seine Arbeit begonnen. Inzwischen wurde das Angebot differenziert und fachlich qualifiziert. Unser Leitbild der Familienorientierung hat diese Differenzierung und Qualifizierung bestimmt. Aus Überzeugung, dass familiale Strukturen gute Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder bieten, versuchen wir, Kindern einen tragfähigen Familienrahmen zu geben, den Kindern die Rückführung in die Herkunftsfamilien zu ermöglichen bzw. die eigene Familie zu erhalten. 6 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:48 Seite 7 Schwerpunkte unserer Arbeit Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie bis zu familientherapeutischen Angeboten Kinder aus Herkunftsfamilien, bei denen die Eltern besondere Anforderungen an eine Zusammenarbeit stellen Kinder mit Missbrauchs- und Gewalterfahrungen Kinder, die entwicklungsbedingt ein hohes Maß an Beziehungskontinuität und Geborgenheit benötigen Kinder und Familien, die durch ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfeformen eine zeitlich begrenzte Unterstützung benötigen Fast alle pädagogischen MitarbeiterInnen der Gruppen verfügen inzwischen über eine zweijährige Zusatzausbildung mit dem Thema „Systemische Erziehungshilfe“ oder befinden sich in dieser Ausbildung (Im Jahre 2003 haben 22 Mitarbeiter die Weiterbildung abgeschlossen und 28 im Anschluss daran begonnen) Systemischer Beratungsdienst (regelmäßige Fallreflexion und fachliche Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie) Fachdienst Traumaarbeit zur Unterstützung der Teams, insbesondere bei Kindern mit sexueller Gewalterfahrung Regelmäßige externe Supervision aller MitarbeiterInnen mit pädagogischen oder therapeutischen Funktionen Fachliche Standards Personalschlüssel in den stationären Gruppen 1 : 1,8 MitarbeiterInnen in allen Altersphasen, so dass eine gewisse Lebens- und Berufserfahrung gewährleistet ist Bei den MitarbeiterInnen überwiegt die Grundausbildung als Dipl.-SozialpädagogIn Regelmäßige Inhouse - Fortbildungen zu den Themen Sexuelle Gewalt, Systemische Erziehungshilfe und Eskalation / Deeskalation 7 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:48 Seite 8 Beratungsdienst Der Beratungsdienst besteht aus: Fachdienst für systemische Beratung Fachdienst für systemische Beratung und Fachdienst Traumata (insbesondere bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche) Die Zusammenarbeit zwischen dem Beratungsdienst und den Familiengruppen bzw. den pädagogischen Teams ist verpflichtend und personell zugeordnet. Organisation Der Beratungsdienst besteht aus einem multiprofessionellem Team. Grundausbildungen sind: Dipl.-PsycholgIn, Dipl.-PädagogIn, Dipl.-Soziologe, Dipl.-SozialpädagogIn. Alle MitarbeiterInnen verfügen über eine systemische Zusatzausbildung und einzelne MitarbeiterInnen über individual therapeutische Zusatzausbildungen. Der Beratungsdienst ist als Team und übergreifender Dienst zusammengefasst, um die Arbeit zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Er nimmt Einfluss auf die Prozessabläufe in der Einrichtung. 8 Die Beratung der Gruppen umfasst regelmäßige Fallgespräche nach einem systemischen Konzept mit dem jeweiligen gesamten Team im Rhythmus von drei bis vier Wochen. Schwerpunkt des Fachdienstes für systemische Beratung ist, das gesamte Lebensfeld des Kindes zu reflektieren. Regelmäßige Arbeitsmethoden sind: Systemanalyse (Genogramm, Family-Map, Beschreibung der Familiendynamik, Beschreibung des Problemsystems) Hypothesenbildung, Strategienbildung hinsichtlich des pädagogischen Handelns mit dem Kind und der Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie. Der Beratungsdienst hat zu allen Herkunftsfamilien Kontakt und führt in Absprache mit der Gruppe Beratungsgespräche mit der Familie. Die Ziele und Inhalte werden mit den Beteiligten (Jugendamt, Eltern) geklärt. Die Intervalle der Gespräche richten sich danach aus. ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:48 Seite 9 Durch die Arbeitsschwerpunkte des Fachdienstes: Fachdienst Traumata Beratung der Gruppen in Form von systemischen Fallbesprechungen, Federführung in der Arbeit mit der Herkunftsfamilie des Kindes sowie die Berücksichtung des Kontextes Institution ASK und weiterer größerer Systeme wird das Kind in seinem Gesamtsystem gesehen, um ihm so hilfreiche Entwicklungschancen bieten zu können. Indem alle am Erziehungsprozess Beteiligten einen gemeinsamen Auftrag und ein gemeinsames Ziel formulieren und Loyalitätskonflikte zwischen ASK und der Herkunftsfamilie für das Kind möglichst spannungsarm gehalten werden, kann das Kind sich auf sich selbst und seinen Entwikklungsweg konzentrieren. Der Fachdienst Traumata bietet den Gruppen und betroffenen Kindern und Jugendlichen Unterstützung bei traumatischen Erlebnissen, insbesondere nach sexueller Gewalt an. Er beteiligt sich bei der Hilfeplanung und allen pädagogischen Planungen hinsichtlich dieses Problembereichs: Fachliche Federführung in allen Missbrauchsfällen Teambegleitung und Beratung in pädagogischen Fragen Verantwortung für die Entwicklung und Sicherung von Qualitätsstandards in der Hilfe gegen sexuelle Gewalt Leitung des Qualitätszirkels Weitere gruppenübergreifende Aktivitäten Motopädagogik Schulische Hilfen Musikalische Förderung Gezielte Freizeitaktivitäten 9 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:49 Seite 10 Familiengruppen Allgemeines Die Basis der Familiengruppen in den Albert - Schweitzer Kinderdörfern bildet in der Regel ein (Ehe-) Paar mit eigenen Kindern. Ein Partner verfügt über eine pädagogische Ausbildung und wird als FamiliengruppenleiterIn eingestellt. Der andere Partner geht extern seinem Beruf nach und arbeitet in seiner Freizeit ehrenamtlich mit. In Einzelfällen leben auch Einzelpersonen in Lebensgemeinschaft mit den Kindern. Die Platzzahl variiert zwischen zwei und sechs. Weitere pädagogische Mitarbeiter sind im Stellenschlüssel 1: 1,8 tätig. Die Gruppen sind dezentralisiert und bewohnen größere Einfamilienhäuser in Hanau und Umgebung. 10 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:49 Seite 11 Zielsetzung und Aufgabe Arbeitsweise Für das Kind wird ein stabiler und weitestgehend natürlicher Lebensraum geschaffen, der ergänzend zur Herkunftsfamilie eine stationäre Hilfe für das Kind anbietet. Den altersbedingten Entwicklungsbedürfnissen nach Intimität, Geborgenheit und Zuwendung wird entsprochen. Die Herkunftsfamilie wird soweit wie möglich einbezogen. Chancen der Rückführung, die sich hierdurch ergeben, werden im Interesse der Kinder genutzt. Eine verbindliche Kooperation der Gruppen mit unserem systemischen Beratungsdienst ist gewährleistet. Durch das Zusammenleben in der Kinderdorffamilie erfahren die Kinder einen am Familienleben orientierten Alltag. Es entsteht eine Beziehungsdynamik, zwischen den pädagogischen Mitarbeitern und den Kindern, die durch eine Synthese von Privatheit und Professionalität gekennzeichnet ist. Merkmale der Privatheit sind insbesondere Nähe, Emotionalität, Spontanität, Zugehörigkeitsgefühl, Geborgenheit und Integration in Nachbarschaft, Vereinen, Freundeskreis usw. Diese Seite der Medaille ist in anderen Wohnformen der Jugendhilfe schwächer ausgeprägt oder fehlt ganz. Die Professionalität kennzeichnet sich durch eine fundierte pädagogische Ausbildung, Fortbildung, Supervision, Teamarbeit auf der Erwachsenenebene, Distanz, Reflexion des eigenen Handelns und Einbettung in eine Einrichtungsstruktur, die durch Fachdienste, Leitung und übergreifende Angebote unterstützt. Die Aussöhnung mit der Herkunftsfamilie und der Aufbau einer tragfähigen und für das Kind überschaubaren Beziehung zu ihr, ist ein wichtiger Schwerpunkt. Zielgruppe Kinder bis maximal 14 Jahren können aufgenommen werden. Die Kinder müssen für den Rahmen einer Familiengruppe und dem damit verbundenen hohen Maß an Emotionalität, Beziehung und Orientierung offen sein. 11 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:49 Seite 12 Wohngruppen für Kinder und Jugendliche Allgemeines Die Wohngruppen für Kinder und Jugendliche verfügen über jeweils 9 Plätze in koedukativer Lebensform. Die Betreuungsform ist stationär und innengeleitet. Das pädagogische Team besteht aus 5 Dipl.-SozialpädagogInnen. Zwei Grupppen sind Außenwohngruppen (Großkrotzenburg und Nähe Bad Soden - Salmünster). Die Gruppe in Hanau befindet sich auf dem Kinderdorfgelände und zu dem großzügigen Raumangebot gehören 3 Appartements im Nachbarhaus. Dadurch ist es möglich nach Alter, Entwicklungsstand und Lebensform zu differenzieren. Alle Wohngruppen werden durch unseren systemischen Beratungsdienst intensiv unterstützt. Zielsetzung, Aufgabe und Arbeitsweise Bei der Konzeptionierung dieser Gruppen wurde bewusst auf eine Spezialisierung hinsichtlich des Geschlechts, der Problemlage, der Symptomatik oder der Aufenthaltsdauer verzichtet. Die Kinder und Jugendlichen, die aufgenommen 12 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:50 Seite 13 werden, müssen in dem gebotenen offenen Gruppenrahmen förderbar sein und haben in der Regel keine klare Prognose über die benötigte Aufenthaltsdauer, die Möglichkeit der Rückführung in die Herkunftsfamilie ist offen. Nach unserer Erfahrung überwiegen in der Heimerziehung Kinder und Jugendliche, die diesen Kriterien entsprechen. Um den Heimaufenthalt so effektiv wie möglich zu gestalten haben wir die Rahmenbedingungen so organisiert, dass sowohl das Ziel einer Rückführung in die Herkunftsfamilie erarbeitet werden kann, als auch eine alsbaldige Verselbständigung möglich ist. Diese Ziele werden erreicht durch: die räumlichen Differenzierungsmöglichkeiten (Appartements auf dem Kinderdorfgelände mit innen oder außengeleiteter Betreuungsform), sowie der Verbund mit weiteren Verselbständigungshilfen (Betreutes Wohnen in Wohnungen in der Stadt, Nachbetreuung außerhalb der Entgeltvereinbarung) und ambulanten Hilfen durch unseren Ambulanten Dienst. Zielgruppe Kinder ab Grundschulalter, mit offener Rückführungsperspektive oder bei älteren Kindern bzw. Jugendlichem mit dem Ziel einer klar strukturierten Verselbständigungshilfe. die Ausbildung unserer pädagogischen Mitarbeiter (Dipl.- SozialpädagogInnen, in der Regel mit systemischer Zusatzausbildung), eine intensive Kooperation mit unserem systemischen Beratungsdienst, 13 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:50 Seite 14 Wochengruppe Allgemeines Die Wochengruppe verfügt über 9 Plätze, koedukativ. Sie ist in einem Haus mit einem großzügigem Raumangebot auf dem Kinderdorfgelände in Hanau untergebracht. Dadurch ist eine zentrale Lage mit guten Verkehrsanbindungen und kurze Schulwege gewährleistet. Der Ausbildungsstandard ist Dipl.- SozialpädagogIn mit einer systemischen Zusatzausbildung. Ein Mitarbeiter unseres systemischen Beratungsdienstes ist der Gruppe mit halber Stelle fest zugeordnet und gestaltet gemeinsam mit den pädagogischen Mitarbeitern die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie. Zielsetzung und Aufgabe Der Aufenthalt des Kindes in der Wochengruppe ist zeitlich befristet. Die Rückführung des Kindes in die Herkunftsfamilie soll baldmöglichst erfolgen. In der Regel gelingt dies nach 1,5 Jahren. Eine Verlängerung ist bis maximal 3 Jahren möglich. 14 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:50 Seite 15 Das Kind erhält eine intensive sozialpädagogische und schulische Förderung. Die Eltern werden entlastet, und gleichzeitig wird die Herkunftsfamilie intensiv in den Hilfeprozess einbezogen. Gemeinsam mit ihr werden Lösungen gesucht, die eine eigenverantwortliche Erziehung und Versorgung des Kindes gewährleisten. fachliche Hintergrund ist die systemische Sichtweise. Die Zusammenarbeit umfasst neben regelmäßigen Familiengesprächen Elternabende, Gruppenarbeit mit den Eltern, Einbeziehung einzelner Elternteile in die pädagogische Arbeit der Gruppe, Beratung in allen Lebens- und Problemfragen und eine Elterkindfreizeit. Zielgruppe Aufgenommen werden Kinder bis 14 Jahre. Die Ressourcen der Familie müssen noch so ausreichend sein, dass prognostisch die Rückführung des Kindes möglich erscheint. Die Ferien (bis auf eine Elternkindfreizeit) und Wochenenden verbringen die Kinder in ihren Familien. Arbeitsweise Das Kind verbringt 5 Tage (sonntags mittags bis freitags mittags) in der Wochengruppe. Die individuellen sozialpädagogischen und schulischen Hilfen werden mit der Familie und dem Jugendamt vereinbart. Mit der Familie werden konkrete Absprachen über die Art und den Umfang der Zusammenarbeit und die zu erreichenden Ziele getroffen. Der Tagesgruppe Die Tagesgruppe ist ein regionales teilstationäres Jugendhilfeangebot. Es entspricht der Zielsetzung und Arbeitsweise der Wochengruppe. Der Unterschied liegt ausschließlich in der Betreuungszeit. Während der Schultage ist die Tagesgruppe von 10.00 Uhr bis 17.30 Uhr für die Kinder geöffnet. Das Kind erhält eine intensive sozialpädagogische und schulische Förderung. Bei Bedarf wird die Hilfe durch heilpädagogische und/oder therapeutische Hilfen ergänzt. Die Familie des Kindes erhält Beratungsangebote in Form von regelmäßigen Eltern- bzw. Familiengesprächen und wird in die pädagogische Arbeit einbezogen. 15 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:50 Seite 16 Außengeleitete Betreuungsangebote für Jugendliche Betreutes Wohnen in Jugendappartements auf dem Kinderdorfgelände in Hanau Diese Wohn- und Betreuungsform ist besonders für Jugendliche ab 16 Jahre geeignet, die nicht mehr in innengeleiteten Jugendwohngruppen betreut werden sollen oder können und andererseits mit einer selbständigen Wohnform in einer Wohnung im Ort überfordert sind. Die Lage und Einbindung im Kinderdorf verhindert eine Isolierung der Jugendlichen und eine gewisse soziale Kontrolle ist gegeben. Die Nachbarschaft zu anderen stationären Gruppen erfordert eine angepasste Verhaltensweise und ermöglicht bei Bedarf eine sofortige Hilfestellung. Ziel ist die Verselbständigung in einer eigenen Wohnung außerhalb des Kinderdorfes. In der Regel erfolgt die Betreuung der Jugendlichen im Stellenschlüssel von 1 : 3. Eine intensivere Betreuung kann vereinbart werden. 16 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:50 Seite 17 Betreutes Wohnen in Wohnungen außerhalb des ASK - Geländes Jugendliche ab 16 Jahren können im Rahmen des Betreuten Wohnens in Einzelwohnungen außerhalb des ASK - Geländes betreut werden, wenn dies für sie die richtige bzw. ausreichende Betreuungsform darstellt. In vielen Fällen dient das Betreute Wohnen als Überbrückungshilfe im Anschluss an anderen stationären Hilfen. Jugendliche von außen werden aufgenommen, wenn diese Betreuungsform für den erreichten Entwicklungsstand ausreicht oder bei erheblichen Entwicklungsdefiziten eine innengeleitete Betreuungsform wegen des zu erwartenden Widerstandes nicht durchgeführt werden kann. Die Betreuung erfolgt in den ersten beiden Fällen im Stellenschlüssel von 1 : 5. Im letzteren Fall ist ein intensiverer Schlüssel, der sich an der individuellen Problemlage und Zielsetzung orientiert erforderlich. Nachbetreuung Wir führen bei allen verselbständigten Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen bei Bedarf Nachbetreuungen außerhalb der Entgeltvereinbarungen durch. Entweder es sind noch Beziehungen zu den pädagogischen Mitarbeitern vorhanden (Familiengruppen), dann wird die Nachbetreuung von diesen Mitarbeitern geleistet. Wenn keine tragfähigen Beziehungen mehr gegeben sind, übernimmt unser Ambulanter Dienst die Betreuung. Die Finanzierung erfolgt aus Eigenmitteln. Die Hilfe wird für einen überschaubaren Zeitraum gewährt und wird bei einer komplexen Problemlage die zuständigen öffentlichen Hilfen mit in Anspruch nehmen bzw. eine Übergabe an diese Institutionen vorbereiten und vornehmen. Diese Form der Hilfe schließt auch kleinere finanzielle Hilfe ein. Wir werden tätig, sobald der junge Mensch sich an uns wendet oder wir von anderer Seite von der Hilfsbedürftigkeit erfahren. 17 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:51 Seite 18 Albert Schweitzer Kinderdorf Hanau, Tel: 06181.2706 0 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:51 Seite 19 Inobhutnahme / Krisenzentrum / ambulante Jugendhilfe Das Krisenzentrum besteht aus einem Verbund von Hilfen, die teilweise auf die Region der Stadt Hanau und des Main - Kinzig - Kreises bezogen sind. Andere Hilfen dieses Verbundes können auch überregional genutzt werden. Hilfeform Inobhutnahme Stationäres Clearing Bereitschaftsdienst Mobiler Krisendienst FiM Sozialpäd. Clearing Fexible Familienhilfe Regional Überregional Bereitschaftsdienst MitarbeiterInnen aus dem Kinderdorf mit entsprechendem fachlichen Hintergrund und Berufserfahrung führen für die benannte Region einen Bereitschaftsdienst außerhalb der Öffnungszeiten der Jugendämter durch. Der Bereitschaftsdienst wird von der Polizei angerufen, sobald die Polizei Kinder in Gefährdungssituationen antrifft. Mobiler Krisendienst Die im Bereitschaftsdienst angerufene MitarbeiterIn fährt sofort zu jeder Tageszeit vor Ort, um Kriseninterventionen durchzuführen. Die Polizei bleibt auf Wunsch der MitarbeiterIn vor Ort, wenn die Sicherheitslage dies erfordert, bzw. ein Transport der Kinder oder Jugendlichen erfolgen muss. Kann der Krisendienst die Notlage nicht durch Beratung, Einbeziehung von Verwandten, Nachbarschaft usw. mildern, so dass für die Kinder weiterhin eine Gefahr besteht, ist er seitens der Jugendämter befugt eine Inobhutnahme vorzunehmen. Der Krisendienst bleibt solange zuständig, bis das Jugendamt erreichbar ist. Es können teilweise über mehrere Tage Interventionen stattfinden, die entweder eine Inobhutnahme vermeiden oder eine durchgeführte Inobhutnahme wieder beenden. Die Erfahrung zeigt, dass viele Inobhutnahmen vermieden werden können und vor allem durch die Krisenintervention in der akuten Situation die Chancen einer wirksamen Hilfe steigen. 19 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:51 Seite 20 Inobhutnahme 20 Auf dem ASK - Gelände in Hanau ist die Inobhutnahmeeinrichtung untergebracht. In dieser Einrichtung wird regelhaft nach §42 SGB VIII betreut. Der Zugang ist nur über Jugendämter oder dem Krisendienst des ASK möglich. Direkte Unterbringungen durch Polizei oder Selbstmeldern wird immer der Krisendienst zwischengeschaltet, der prüft, ob die Inobhutnahme die geeignete Maßnahme ist. besteht, ein oder mehrere Kinder stationär unterzubringen und die Familie sich in einer Krise befindet bzw. durch die Fremdplatzierungsabsicht in eine Krise gerät. Die Hilfe beginnt innerhalb von 24 Stunden und dauert 4 Wochen. Die spezielle Form der Hilfe und der Druck, der durch die Krise und der Fremdplatzierungsabsicht auf der Familie lastet, führt zu einer hohen Erfolgsquote (ca. 80%). Als Erfolg wird gewertet, wenn für längere Zeit keine stationäre Maßnahme erfolgen muss. In der Regel ist eine ambulante Nachbetreuung erforderlich. FiM / Familie im Mittelpunkt Flexible Familienhilfe Das Albert- Schweitzer- Kinderdorf Hanau hat in Kooperation mit dem Albert- Schweitzer - Kinderdorf Wetzlar und der Fachhochschule Frankfurt das Kriseninterventionsprogramm FiM in Deutschland bekannt gemacht und mit niederländischer Hilfe und durch Gründung einer Bundesarbeitsgemeinschaft etabliert. Dieses Programm wurde in den USA entwickelt und trägt dort den Namen „Families First“. In den Niederlanden ist dieses Programm unter dem gleichen Namen flächendekkend eingeführt worden. FiM kann eingesetzt werden, wenn seitens des Jugendamtes, auf Grund der vorliegenden Problemlage, die feste Absicht Die angebotene Flexible Familienhilfe unterscheidet sich von „der klassischen“ Sozialpädagogischen Familienhilfe vor allem dadurch, dass der Rahmen der Hilfe (Ziele, Zeitstruktur und Methodik) den jeweiligen Bedürfnissen der Familie angepasst wird. So sind kurzfristige und langfristige Hilfen mit wenigen oder vielen Wochenstunden möglich. Das Ziel der Hilfe besteht nicht immer darin, dass die Familie nach Abschluss der Hilfe durch einen umfassenden Kompetenzgewinn gestärkt wird. Die Bewältigung einer bestimmten Problematik kann als Ziel ausreichend sein, wohl wissend, ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:52 Seite 21 dass die Familie bei einer neuen Entwicklungsaufgabe wieder an ihre Grenzen stößt. Der gemeinsame Nenner der unterschiedlichen Settings ist die strikte Orientierung am Alltag, ein hohes Maß an Handlungsorientierung und eine konsequente Zielorientierung. Wir verwenden viele Elemente, die im Programm FiM erfolgreich verwandet werden. Diese Form der Arbeit schafft bei Familien, auch in so genannten aussichtslosen Fällen, Hoffnung, Motivation und Kooperationsbereitschaft. Sozialpädagogisches Clearing Voraussetzung und Ausgangssituation eines sozialpädagogischen Clearings ist in der Regel, dass das Jugendamt in einer Familie mit Kindern/Jugendlichen einen Bedarf an Hilfe zur Erziehung sieht, aufgrund der Komplexität der Problemlage aber nicht mit hinreichender Sicherheit die Form und das Ausmaß der Hilfen (stationär, ambulant, Intensität, Zeitdauer) beurteilen kann, zumal dies von den noch unbekannten Ressourcen und der noch nicht einschätzbaren Mitarbeitsbereitschaft der Familie abhängt. Der Clearingprozess wird von uns nicht als eine Diagnose im Sinne einer Begutachtung verstanden. Er unterscheidet sich in zweifacher Weise deutlich von einer diagnostischen Begutachtung. Zum einen durch den Konsensprozess, der in dem Ziel mündet, dass zwischen Jugendamt und Familie eine gleiche Problemsicht und vor allem ein übereinstimmendes Bild über den Lösungsweg entsteht. Nur dann sind die einzelnen Erkenntnisse, die durch Fakten und deren Interpretation gewonnen werden, hilfreich im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit. Eine externe fachliche Diagnose, die von der Familie nicht getragen wird, verhindert dagegen eine konstruktive Zusammenarbeit und behindert die Hilfe. Ein anderer wichtiger Unterschied besteht darin, dass auch Interventionen durchgeführt werden um Krisen oder Eskalationen während dieses Prozesses zu bewältigen. Letzteres ist erforderlich, um während des Prozesses Probleme nicht eskalieren zu lassen. Interventionen sind darüber hinaus aber auch notwendig, um die Ressourcen der Familie in der Zusammenarbeit mit professionellen Helfern zu erkennen, den Familien Hoffnung zu vermitteln und dadurch für Lösungswege zu motivieren. Der Clearingprozess ist auf eine Zeitdauer von vier bis maximal 6 Wochen begrenzt. Er kann im Ausnahmefall in Rücksprache mit dem Jugendamt angemessen verlängert werden. 21 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:52 Seite 22 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:52 Seite 23 So finden Sie uns Anschrift Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hanau Am Pedro-Jung-Park 1 63450 Hanau Tel: 06181.2706 0 Fax: 06181.2706 15 Email: [email protected] www.ask-hessen.de Ansprechpartner Rüdiger Jährling Geschäftsführer Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e. V. Einrichtungsleiter Kinderdorf Hanau Tel: 06181. 2706 11 Email: [email protected] Annette Kühn-Schwarz Bereichsleiterin stationäre Erziehungshilfen Tel: 06181.2706 0 Email: [email protected] Matthias Bernges Bereichsleiter stationäre und teilstationäre Erziehungshilfen Tel: 06181.2706 13 Email: [email protected] Rita Abel Bereichsleiterin ambulante Dienste, Inobhutnahme Tel: 06181.2706 51 Email: [email protected] Gabriela Halter-Dofel Bereichsleiterin stationäre Erziehungshilfen Tel: 06181.2706 12 Email: [email protected] 23 ask_folderhanau_RZ.qxd 11.03.2005 16:52 Seite 24 Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hanau Am Pedro-Jung-Park 1 63450 Hanau Tel: 06181.2706 0 Fax: 06181.2706 15 Email: [email protected] www.ask-hessen.de