04 | April 2016

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04 | April 2016
NACHRICHTEN,
TERMINE
UND
POSITIONEN
FÖRDER-ABO
ab
49.- € im Jahr
www.a3kultur.de
FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND
#04 | April 2016
monatlich/gratis
Welches land wollen wir sein?
a3kultursalon in der Kresslesmühle
auswärtige
angelegenheiten
Die bundesweite Veranstaltungsreihe »Die Debatte
in Deutschland«, initiiert von adelphi und futurzwei mit dem Medienpartner Deutschlandradio
Kultur, findet am 13. April um 19 Uhr auch in
Augsburg statt – im Kulturhaus Kresslesmühle.
Flüchtlingsfrage, Bedrohungsszenarien, Ausgrenzungsstrategien, Finanzkrise heißen die
zentralen Themen einer deutschlandweiten
Debatte jenseits der alten Trennlinien von links,
rechts, bürgerliche Mitte.
Dabei rückt immer stärker die Frage in den
Fokus, welches Land
und welche Stadt
wir sein wollen.
Eine Frage, die zu
wichtig ist, um sie
dem politischen Kalkül
der Parteien zu überlassen.
Bürgerinnen und Bürger sowie
kommunale Akteure sind aufgerufen, diese Debatte offensiv
selbst zu führen und zu klären,
welche Haltung sie gegenüber
den aktuellen Herausforderungen einnehmen wollen! Dazu
soll diese Veranstaltung dienen,
mit einleitenden Impulsstatements zur aktuellen Lage und einer dann folgenden freien Diskussion.
Veranstaltet wird das Format in Augsburg von
a3kultur. Die Moderation dieser »Townhall Debatte« übernimmt Jürgen Kannler (a3kultur-Herausgeber), als Impulsgeber mit kurzen Statements fungieren unter anderem Peter Bommas
(Kulturmanager), Leo Hiemer (Regisseur) und
Christian Z. Müller (Architekt).
www.die-offene-gesellschaft.de
Einem Teil dieser Ausgabe
liegt die aktuelle Wittelsbacher-Land-Zeitung bei.
www.wittelsbacherland.de
KUltURteRMine
Im April präsentieren die Kunstsammlungen und Museen Augsburg an diversen Ausstellungsorten ein ebenso internationales wie spannendes Spektrum an Arbeiten von Gegenwartskünstlern, die Sie kennenlernen sollten.
In der Neuen Galerie im Höhmannhaus ist noch bis zum 3. April die Schau »Gebäude« des Südtiroler Künstlers Martin Kargruber mit seinen auf den ersten Blick so streng anmutenden Holzhausskulpturen (Foto) und Zeichnungen zu sehen, bevor unter dem Titel »The Yousef-Abad-Project« ab dem 22. April Werke der in Israel lebenden iranischen Medienkünstlerin Elham Rokni
präsentiert werden.
Wenige Tage vorher startet am 15. April im H2 die Ausstellung »Rompeflasche« mit Arbeiten aus
Ecuador, während in den Kabinetträumen des H2 noch bis zum 8. Mai die großformatigen neuen Zeichnungen des Madrilenen Secundino Hernández ausgestellt sind. Lesen Sie dazu unser
Interview mit Thomas Elsen, dem Leiter dieser Kunstorte, auf Seite 10.
für Augsburg Stadt/Land und
Wittelsbacher Land
für den Zeitraum vom
01.04. – 30.04.
Kriegsspiele
Die Ausstellung »Heimatfront
Kinderzimmer« auf Schloss Höchstädt zeigt, wie
der Krieg Einzug in den Alltag der Kleinsten hält
– vom Ersten Weltkrieg bis heute. Kurz vor dem
Saisonstart am 1. April sprachen wir mit der Kuratorin der Präsentation, Stefanie Kautz.
Seite 3
Musikalisch, radikal und groovy Serdar
Somuncu gilt als einer der deutschsprachigen Kabarettisten mit dem größten Maul, aber auch als
seriöser Gast in Polit-Talkshows. Am 13. April
kommt das Allroundtalent mit seiner Funkband
The Politics in den Spectrum Club.
Seite 12
der Stadthistoriker
Franz Häußler ist ein
Mann von beeindruckender Bescheidenheit. Viele
Tausend Bilddokumente, ohne die die Geschichte
unserer Region nicht so zu erzählen wäre, wie wir
sie kennen, hütet der leidenschaftliche Historiker
in seiner Sammlung.
Seite 13
www.a3kultur.de
Politik & Gesellschaft
1. bis 30. April 2016
02
Raus aus den hinterzimmern
Gartenkultur
Das Gezerre um die Leitung des Brechtfestivals dechiffriert die gefährliche
Anfälligkeit der Augsburger Politik für Hinterzimmerdiplomatie.
Ein Kommentar von Jürgen Kannler
Mehr Grün in die Stadt holen und etwas mit den eigenen Händen tun.
Im interkulturellen Garten GrowUp auf dem Reesegelände ist das möglich
Eigentlich wollte er nur ein Stück vom Kuchen,
doch nun hat Patrick Wengenroth die ganze
Bäckerei am Hals. Eingekauft wurde der TheaterKultur-Mann noch von der demnächst in Teilen
scheidenden Schauspielleitung des Theaters Augsburg, um in der neuen Spielzeit mal wieder was
mit Brecht im Haus zu machen. Über diese Berufung gelangte er direkt ins Gezerre um die Zukunft des Brechtfestivals und avancierte so mehr
oder weniger über Nacht vom Künstler zum heißen Tipp für die künstlerische Leitung der Veranstaltung. Sein im Netz kursierendes Brechtfestivalkonzept legt von diesem Schnellschuss Zeugnis ab.
Wengenroth beerbt also Joachim Lang, der nach
einer gefühlten Ewigkeit als Festivalleiter trotz
großer Publikumserfolge in dieser Position letztendlich nicht mehr zu vermitteln war und nun
ausgeschaltet wurde. Ob Patrick Wengenroth überhaupt das nötige Rüstzeug besitzt, das Festival, wie
wir es bisher kannten, zu leiten, oder ob er es
überhaupt in dieser Form weiterführen will, kann
heute keiner verbindlich sagen. Dass sich der
Künstler mit diesem Job jedoch zunächst auf dünnes Eis begibt, dürfte klar sein. Doch Wengenroth
hat einige brauchbare Weggefährten. Sie heißen
Fassbinder, Büchner, Goetz, Nitzsche und Co. Er
hat an wichtigen deutschsprachigen Bühnen Erfahrungen sammeln können und stellt bei seinen
Inszenierungen relevante Fragen. Die taz nennt
ihn eine »Fortbildungsmaßnahme des deutschen
Theaterbetriebs«. Außerdem zeigen Fotos im weltweiten Netz Wengenroth als einen Mann mit
prächtigem Schnurrbart. So könnten sich sowohl
Lieschen Müller als auch Freddy Krüger den Baal
vorstellen.
Bleibt zu hoffen, dass der designierte Interimsfestivalleiter in den letzten Wochen nicht zu sehr vom
Treiben der Augsburger Hinterzimmerdiplomatie
beschädigt wurde. Das Brechtfestival und damit
die Brechtstadt sind es. Nervig, respektlos und unappetitlich, so lauten die Vorwürfe, die sich die
Regierenden in Bezug auf ihr Verhalten nun gefallen lassen müssen. Auf alle Fälle ist die im Augsburger Rathaus gängige Praxis, Themen im ebenso
intransparenten wie legitimationsfreien Koalitionsausschuss zu verhandeln statt in den dafür
vorgesehenen Gremien, undemokratisch und
damit gefährlich – nicht nur in Sachen Brecht.
100 Jahre kriegshaber in augsburg
Die Eingemeindung des Stadtteils feiert Jubiläum. Die Mitglieder der Arge
Kriegshaber sorgen für ein veranstaltungsreiches Jahr in ihrem Bezirk
und Live-Bühnen, präsentiert sich an diesem Tag
als Music District. Livemusik von mittags bis in den
späten Abend, unter anderem im Spectrum Club,
der Kantine, dem Kulturhaus abraxas und dem
Juze R33, musikalisch durchmischt von Hip-Hop
bis Rock. (Julian Stech)
Vor 100 Jahren wurde Kriegshaber in die Stadt
Augsburg eingemeindet, genauer gesagt am 1. April
1916. Dieses Jubiläum wird das ganze Jahr über mit
einem umfangreichen Programm unter dem Titel
»100 Jahre Kriegshaber in Augsburg« gefeiert. Ins
Leben gerufen wurde die Veranstaltungsreihe von
der Arge Kriegshaber e.V. Kirchenverbände, Kindergärten und Schulen, Sport-und Sozialvereine, Freizeit- und Familieneinrichtungen – die Mitgliederliste der Arge Kriegshaber e.V. ist bunt gemischt,
und genau das sorgt für ein abwechslungsreiches
Angebot im Jubiläumsjahr.
Stadtteilführungen durch die ehemaligen US-Kasernen, Frühlings- und Pfarrfeste, EM-Public-Viewing
oder selbst bei einem Sportturnier aktiv sein – es
wird für jeden etwas dabei sein. Einen der Höhepunkte des Sommers stellt die Veranstaltung »In
86156 spielt die Musik!« am 18. Juni dar. Kriegshaber, als Stadtteil mit den meisten Proberäumen
www.a3kultur.de
Die Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr mit ökumenischem Gottesdienst findet am 3. April ab 16 Uhr in der
Kirche Hlgst. Dreifaltigkeit und in der ehemaligen Synagoge statt. Den kompletten Veranstaltungskalender finden Sie
unter: www.arge-kriegshaber.de
Foto: Christian Menkel
Die Saison hat längst begonnen. Auf den heimischen Fensterbänken sind Tomaten und Paprikas vorgezogen. Im Mai werden die Setzlinge ins
Freiland gepflanzt. Nur Biodünger ist im GrowUp erlaubt, denn das Säen, Ernten und Kompostieren ohne Chemie ist aktiver Umweltschutz.
Gerne gesehen wird es, wenn alte, vom Aussterben bedrohte Sorten gehegt werden. Gemeinschaftsarbeit wie Rasen mähen, Kompost
umsetzen, einen Zaun reparieren ist Pflicht.
Freiraumplaner Martin Dix vom Vorstand des
Trägervereins sagt: »Nicht allein der Gemüseanbau ist uns wichtig. Wir versuchen Differenzen
auszuhalten und entdecken dabei Gemeinsamkeiten.«
So entstehen neue interkulturelle Zwischenräume. Mittlerweile sind 16 Nationalitäten im Garten vertreten. Man kann an der Art der
Bewirtschaftung meist die Herkunft der Beetpaten ableiten. An massiven Rankhilfen wachsen zum Beispiel gigantische vietnamesische
Schlangenkürbisse. Viele Migrantinnen und
Migranten bringen aus ihren Ländern wertvolle
Erfahrungen in Gartenwirtschaft mit. Ein Wissen, das in der modernen Industriegesellschaft
oft abhanden gekommen ist. An den Schnittstellen von Natur, Kultur und Sozialem entsteht jede
Gartensaison die Migrationsgesellschaft neu.
Das »gute Leben« mitten in der Stadt zeigt sich
besonders bei Ereignissen wie dem Frühlingsfest
mit Gartenflohmarkt, das wieder am 1. Mai
stattfindet. Leckeres Essen, Musik, Jungpflanzen
und Nützliches für den Garten wird es geben.
(Susanne Thoma)
www.growup-augsburg.de
Anzeige:
IMPRESSUM – a3kultur
Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.),
Kontakt: [email protected]
Titelvorlage: a3kultur
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Auszubildender: Martin Kohnle (mk)
Redaktionelle Mitarbeit:
Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc),
Susanne Thoma (tho), Iacov Grinberg (igb), Sarvara Urunova (sur),
Julian Stech (jst), Bettina Kohlen (bek), Annalena Schneider
Schlussredaktion: Christiane Kühn
Redaktionsschluss #05/2016: 18. April
Verlag: studio a ug,
Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de
Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37
Druck: Megadruck.de
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aUsstellUNGeN
1. bis 30. April 2016
kriegsspiele
Die Ausstellung »Heimatfront Kinderzimmer« auf Schloss Höchstädt zeigt, wie der Krieg Einzug
in den Alltag der Kleinsten hält – vom Ersten Weltkrieg bis heute. Kurz vor dem Saisonstart am
1. April sprach Patrick Bellgardt mit der Kuratorin der Präsentation, Stefanie Kautz.
»Soldäterlesspiel« in Willishausen um 1930 – mit den einfachsten Mitteln, ein paar selbstgebastelten Fahnen und Uniformteilen, formiert in Reih und Glied spielen die Jungen Soldaten. Begleitend zu der bis zum 9. Oktober laufenden Ausstellung
»Heimatfront Kinderzimmer« bietet der Bezirk Schwaben auf Schloss Höchstädt ein umfangreiches Rahmenprogramm. Jeden zweiten Sonntag im Monat findet jeweils um 15 Uhr eine Familienführung zu einem bestimmten Thema statt. Zudem
darf man unter anderem auf eine Reihe an Theateraufführungen gespannt sein. So ist am 24. April um 19:45 Uhr die Eukitea-Produktion »Sophie Scholl – Innere Bilder« im Rittersaal zu sehen. Das Stück basiert auf Briefen und Texten Scholls und
liefert Einblicke in die Welt dieser »normalen« jungen Frau, die durch ihren Mut und ihre Sehnsucht nach Freiheit zu einem herausragenden Vorbild wurde. Bereits um 19 Uhr wird die Wanderausstellung »Die Weiße Rose – Studenten gegen
Hitler 1942/43« der Weißen Rose Stiftung e.V. eröffnet – ergänzt um Beiträge von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Höchstädt. Das Programm im Überblick finden Sie unter: www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de
a3kultur: Bis an die Zähne bewaffnete Actionfiguren,
Plastikpistolen und Holzschwerter gehören heute in
vielen Kinderzimmern zur Grundausstattung. Wie
kommt das?
Stefanie Kautz: Kinder haben schon immer mit
solchen Gegenständen gespielt, egal ob das jetzt
Plastikpistolen oder einfache Stöcke sind. Es ist
eine Art und Weise, mit der Welt der Erwachsenen umzugehen und zu lernen, mit den eigenen
Aggressionen klarzukommen. Gleichzeitig muss
man aber dranbleiben: Als Erwachsener sollte
man mit Kindern über Gewalt- und Kriegsspiele
sprechen, damit sie selbst darüber nachdenken,
was sie da gerade tun. Und natürlich darf es
nicht zu weit gehen. Das Spiel sollte immer Spiel
bleiben und sich nicht in Ernst verwandeln.
Für Eltern also kein Grund, Verbote auszusprechen?
Ich glaube, Verbieten bringt gar nichts. Man
kennt es ja selbst: Was verboten ist, wird erst richtig interessant. Spätestens im Kindergarten, in
der Schule oder bei Freunden kommen die Kinder
ohnehin mit solchem Spielzeug in Kontakt.
Ist alles nur eine Frage des Geschlechts – Jungs spielen
mit dem Camouflage-Panzer, Mädchen mit dem rosa
Einhorn?
Es ist schon ein bisschen ein Jungsthema. Ein
Blick in die Historie zeigt: Die Jungen sollten
irgendwann Soldaten werden und sich deshalb
früh in den damaligen Tugenden üben, während die Mädchen an der Heimatfront tapfer die
Stellung halten sollten. Wenn man sich Spielschilderungen betrachtet, kam es aber auch
schon damals vor, dass Mädchen es schade fanden, dass sie zum Beispiel nur die olle Krankenschwester verkörpern sollten. Mittlerweile wäre
das nichts Schlimmes mehr. Die Trennung in
den Köpfen existiert nicht mehr in diesem Maße.
Auch damals haben die Kinder so gespielt, wie
sie gerade wollten. Ich glaube nicht, dass sie
historisch korrekte Schlachtenformationen
nachgebaut haben. Gerade bei solchen Spielfiguren ist es doch schön, dass man alle Freiheiten
hat. Wenn ich einen Darth Vader aus Lego habe,
kann er bei mir ja auch zu den Guten gehören.
Historisch betrachtet: Wann hielt der Krieg Einzug ins
Kinderzimmer?
Die Ausstellung setzt einen Schwerpunkt auf den
Ersten Weltkrieg, der nicht umsonst als erster
Propagandakrieg gilt. Spielzeug, Bücher, Postkarten und andere Sammelobjekte wurden damals
gezielt genutzt und instrumentalisiert. Der Markt
hierfür war da. Gerade zu Kriegsbeginn herrschte
eine große Kriegsbegeisterung, eine unglaublich
nationalistische Stimmung. In dieser Zeit wurde
der Krieg auch massiv ins Kinderzimmer getragen. Auch die industrielle Serienproduktion von
Spielsachen kam damals langsam auf – das spielt
sicherlich ebenfalls eine Rolle.
Mit den syrischen Kriegsflüchtlingen kamen in den
letzten Monaten auch Kinder zu uns, die Krieg nicht
spielen, sondern ihn am eigenen Leib erfahren haben.
Wie schon bei Ihrer letztjährigen Sonderausstellung
»Neustart. Heimatvertriebenen- und Flüchtlingskindheit« greifen Sie also ein höchst aktuelles Thema auf.
Das wir auch ins Hier und Jetzt, vom Spiel in die
Realität holen. In Kooperation mit dem Anne
Frank Zentrum in Berlin zeigen wir das Projekt
»Kriegskinder« als Ausstellung in der Ausstellung. In diesem Projekt waren Jugendliche dazu
aufgerufen, Menschen in ihrem persönlichen
Umfeld zu ihren Kriegserfahrungen als Kind zu
befragen. Die Beiträge spannen den Bogen vom
Zweiten Weltkrieg bis heute, von der Oma bis
zum syrischen Flüchtlingsjungen von nebenan.
Apropos Spielzeugindustrie: Wenn ich mir die aktuelle
Produktpalette von Lego so anschaue, stehen Ninjas,
Ritter und vor allem Star Wars ganz oben.
Früher hatte man zum Beispiel Zinnfiguren, die
meist ganz bestimmte Armeen darstellen sollten.
Auf dem Flyer zur Ausstellung stellen Sie die schöne
Frage: »Alle spielen Krieg, aber wie spielt man eigentlich Frieden?« Eine rein rhetorische Frage?
Ich möchte, dass die Ausstellungsbesucher darüber nachdenken. Kann man Frieden spielen?
Macht das überhaupt Sinn? Wenn man einen
friedlichen Alltag erlebt, muss man diesen nicht
aufarbeiten, Aggressionen und Gewalterfahrungen jedoch schon. Es gibt verschiedene Deutungsansätze, die ich anklingen lasse – eine
Meinung dazu sollen sich die Besucher letztlich
aber selbst bilden.
Stefanie Kautz studierte Kulturwissenschaft in Berlin, seit
2011 ist sie für den Bezirk Schwaben tätig. Zuvor war sie
Mitarbeiterin im Spielmuseum im niedersächsischen Soltau. Auf Schloss Höchstädt bespielt die 37-Jährige den
Themenkomplex »Kindheit in Schwaben«. (Foto: Christina
Bleier, Bezirk Schwaben)
www.a3kultur.de
liVeMUsik & clUBeVeNts
1. bis 30. April 2016
Jochen Distelmeyer. Für die einen ist er insbesondere durch seine Blumfeld-Alben kanonbildender
Held, fucking awesome Übergröße der einst durchgereichten »Hamburger Schule«, SprechgesangPoet of Consciousness. Für andere wiederum war
damit spätestens beim kontrovers diskutierten
Album »Old Nobody« Schluss. Zeugenbericht anno
1999, nach dem Konzert im Augsburger Kerosin
(heutiges Glyzerin): »Der singt ja jetzt richtig.«
Singen. Am Samstag, 16. April, wird er das in Augsburg eine ganze Menge tun: Distelmeyer präsentiert sein neues Album »Songs From The Bottom
Vol. 1«. Ein Coveralbum. Eine Akustikplatte. Lieblingslieder aus fremder Feder, zwölf englischsprachige Stücke aus dem Popkanon. »Mein System hat
keine Grenzen« heißt ein Song auf vorher noch
erwähntem Album »Old Nobody« – und, WTF!, das
Eine Kolumne von Martin Schmidt
löst Old Distelmeyer auch hier ein: Er interpretiert, kapert, kapiert und überschüttet mit Liebe
Songs von Britney Spears (»Toxic«) und Lana Del
Ray (»Video Games«), konterkariert mit Covern von
Kris Kristofferson, Al Green und Joni Mitchell.
Crooner Distelmeyers Pathos und Vibrato sind
Geschmackssache, fürwahr, besonders gelingen
ihm aber Radioheads »Pyramid Song« und The
Verves »Bitter Sweet Symphony« (wo die Stellen der
Streicher gepfiffen werden). Damit zeigt Distelmeyer genau das, was Popmusik im besten aller
Fälle sein kann und ist: Fan-sein vom Fan-tum,
Geborgenheitsvernetzung durch Zeichen, Referenzhölle und Community der In-Crowd-Herzen
als Lebenselexier. Klingt fast besser wie Facebook.
Und jetzt das noch: Distelmeyer will auch alte
Blumfeld-Songs spielen. Ja cool. Einlass zum Konzert in der Kantine (Schwimmbad) ist 20 Uhr,
Beginn 20:30 Uhr.
Mehr von Mehr
Harscher Szenenwechsel: Grzzzzlbzzz. Kronklk,
Zzzzzzlk. Binäre Rechenkonglomerate, virtuelle
Parallelwelten, Datenströme in Terageschwindigkeit. Abstrakt-Frickler Markus Mehr – er hat das
Blumfeld-Land aus Pop und Song bereits vor Jahren
verlassen – präsentiert am Donnerstag, 28. April
(Soho Stage), zusammen mit der Videokünstlerin
Stefanie Sixt sein neues Album »Re-directed«. Dieses klingt ein wenig, wie Faxgeräten beim
Geschlechtsverkehr zuzuhören, zumindest aber
wie WLAN-Routern beim Knutschen oder Kartenlesegeräten beim Atmen. Experimentell, atmosphärisch, abstrakt.
Pop im Datenstrom
Jochen Distelmeyer, WLAN-Router beim Sex und einfach alles abbrennen – so einfach kann
es sein, wenn Geschwager April sein Tüchlein auf der 2016er-Wiese ausbreitet.
Sein System ist grenzenlos: Jochen Distelmeyer (Blumfeld) kommt am Samstag, 16. April, nach Augsburg.
Und präsentiert sein Coveralbum »Songs From The Bottom Vol. 1«.
Markus Mehr greift hier auf das bewährte Aufnahmemittel Induktionsmikrofon zurück, mit
dem sich die von E-Geräten erzeugten elektromagnetischen Felder hörbar machen lassen. Bei der
Genre-Angabe zum Konzertabend schmunzelt
sogar die vom Soho rausgegebene Pressemeldung:
»A/V Performance / Soundart / Mal was Anderes«. Stefanie Sixt wird diesen Akustiktrip mit ihren abstrakten Bildwelten abholen, illustrieren und visuell
erweitern. Die Supports des Konzerts, der arrivierte Augsburger Soundartist Gerald Fiebig mit der
elektroakustischen Performance »Forbidden Transition« und Dominic Pavelt mit Bodypercussion,
rücken den Abend in die Nähe eines kleinen
Avantgarde-Festivals, gekrönt von Mehrs CD-Präsentation. Beginn: 20.30 Uhr.
Rampensau Sauserampe
Der Leser wird sich fragen: Wo aber kann ich hingehen, wenn ich meine Medikamente halt nicht so
gern absetze? Oder wenn mir Distelmeyer zu softypoppy-fühli-fühli ist? Die Antwort: Yeeh, yeeh,
yeeeeh, zum geilen Burning Ramp Festival. Dieses
Jahr kam sogar die Pressemeldung rechtzeitig und
die Kolumne kann standesgemäß das coole DIYFestival ankündigen, das am Samstag, 30. April,
zum dritten Mal statt findet. Los geht’s kurz nach
dem Aufstehen, 14 Uhr. Das Ganze ist eine Gemeinschaftsaktion des Vereins AWAKA und des Rollsportvereins Razed. Und was man auch wissen
muss: 30. April ist Walpurgisnacht! Hex, Hex: Auf
dem Gelände zwischen Ballonfabrik und der ehemaligen Skatehalle Bluebox wird wieder eine Outdoor-Skate- und BMX-Rampe aufgebaut, befahrbar
ab dem frühen Nachmittag. Pünktlich um Mitternacht wird sie dann in einer Feuershow mit Feuerspuckern abgebrannt. Lagerfeuer spezial, kapiert
eigentlich jeder und macht riesig Spaß.
Neben Graffiti-Action von Die Bunten e.V. und veganem Essen gibt es natürlich eine Breitseite hemdsärmeliger, szene-affiner Musik: Es spielen Svetlanas
(KGB Trashpunk/Russland), Running Death (Technical Speed Metal), Chasing Sounds (Melodic HC/
Punk) und als local Special Guest George and the
Hämoriders (hihi). Außerdem gibt es Infotische
von Viva con Agua (setzen sich für weltweiten
menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser ein) und vom alternativen Haus- und Wohnprojekt Unser Haus e.V. Wie sagte schon der
Dichter T.S. Eliot? »April is the coolest month.« Na
ja, oder so ähnlich zumindest.
04
+++ Am Freitag, 15., und Samstag, 16. April, feiert
die schwarzbunte Postpunk-Coldwave-Veranstaltung Deca Dance in der Ballonfabrik ihr fünfjähriges Jubiläum mit einem Festival: Es spielen am
Freitag totenwald (Darkpunk/Berlin), Dividing
Lines (Deathrock, Postpunk/Leipzig) und Bleib
Modern (Postpunk/Bamberg) und am Samstag
nachtAnalyse (Synthiewave/Augsburg), Kinder
aus Asbest (Experimental Wave/Schweden), Ben
Bløødygrave (Electropunk/Berlin) und Endlose
Emotion (NDW/Augsburg). Dazu natürlich Gothic
Pogo Aftershow Party. Tickets: Young_and_Cold_
[email protected]. An diesem Abend gibt es auch
einen Kartenvorverkauf für das Young & Cold
Festival am Freitag, 16., und Samstag, 17. September. +++ Gute Idee: Das Lamm ist ab sofort Vorverkaufsstelle für Konzerte und Veranstaltungen in
der Soho Stage und der Kantine. +++ In diesen
Tagen erscheint ein neues Werk des Musikjournalisten und gebürtigen Friedbergers Michael FuchsGamböck. Sein 48. Buch ist ein Bildband, heißt
»On Stage« (Institut für neue Kommunikation,
HfG Offenbach) und präsentiert Live-Fotos von
Künstlern wie den Rolling Stones oder Alice Cooper. +++ Für Freitag, 15. April, lädt das Musik- und
Lesungspaket Kupfer!, Schill & Young zu seinem
Abend »Erwärmendes zum Weltirrsinn« ins Kulturcafé Neruda ein. Hinter dem Münchner Duo
Kupfer! verbirgt sich Songwriter Weyerer, in musikalischer Unterstützung von Flade, Norman
Young ist Singer-Songwriter. Die Bloggerin, Fernsehjournalistin und Drehbuchautorin Sarah Schill
wird aus ihrem Buch »Anständig leben« lesen.
Einlass: 19 Uhr, Beginn: 21 Uhr, mit Pay-what-youwant-Moment nach dem Konzert. +++ Die Welt
weiß es nun: jupiter jones haben einen neuen
Sänger und sich damit ganz neu aufgestellt, inklusive neuem Album. Wie sich das anhört und
davon, ob das geht, kann man sich in Augsburg
am Freitag, 29. April, in der Kantine überzeugen.
Support: Arliss Nancy (Rock’n’Roll/USA). +++ Am
Samstag, 16. April, 20 Uhr, spielen joashino im
Rahmen ihrer vom Zündfunk präsentierten Tour
in der Kegelbahn (Provino Club). Verbandelt sind
die Multi-Instrumentalisten mit Aloa Input und
The Notwist, für Letztere agierten sie schon als
Vorband. Auftrag und Botschaft sind ihnen die
prima-schmucke Vermählung von Pop und Elektronik. Unterstützung erfährt der Abend vom
Team rund ums Albert-Matong-Atelier für Musik.
+++ Ein Rap Slam findet am Freitag, 22. April, auf
der Soho Stage statt. Präsentiert von Daily Rap
und Host Phil treten Rapper und MCs gegeneinander an. Die Anfangszeit des Rap Slams markiert
seine Coolness: 23 Uhr. Der Gewinner bekommt
einen Top-Slot bei »Rap im Ring« in der Kantine
am Freitag, 13. Mai. (msc)
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM APRIL
FR 01.04. ABRAXAS – Augsburg City Beatz & Mothership Connection (Indie/Jazz/Folk) 20:00 | BOMBiG –
Augsburger Blues-Session 21:00 | LAMM – Liquid Session: Drum and Bass 22:00
| MAHAGOni BAR
– Andreas Henneberg (Techhouse/Rave) 23:00
SA 02.04. KAntinE – Umse & und Rheza (HipHop)
19:00 | SOHO StAGE – Song Slam 19:00 | SPECtRUM
– NDW & Deutsche Schlagernacht 20:00 | GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – A Glezele Vayn (Jiddisch) 20:00 |
BRECHtS BiStRO – Kober & Burgmaier (Folk/Rock/
Jazz) 20:00
| COSMOS CAFé FRiEDBERG – For someone (Accoustic) 20:30
| ROCK CAFE – Rocklounge Orchestra 21:00
| DiE GAnzE BäCKEREi –
Ontervjabbit & Adrian Pereyra + Gerald Fiebig
(Experimentell) 21:00 | BALLOnFABRiK – Oans no
(Reggae/Balkan) 21:30 | ROCKFABRiK – The new Shit &
Battle of Metal 22:00 | LAMM – The good Sheperd (HipHop/Electro) 22:00 | MAHAGOni BAR – Rock im Raum
23:00
SO 03.04. REESEGARDEn – Karl Poesl & Klaus Geisel
(Instrumental) 20:00
| SPECtRUM – Rough Roads:
(Oldies) 20:00
Di 05.04. REESEGARDEn – Friedrich & Wiesenhütter:
Akustiksound und Berliner Charme 20:30
DO 07.04. GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – Cosmono
(Songwriter) 20:00 | SPECtRUM – Das Glasblasing
Quintett: Volle Pulle 20:00 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Stringtheorie: Gitarrenschwingungen durch
den Kosmos 20:00
FR 08.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 19:00 | PROjEKtSCHMiEDE – Actvocal!: Aus dem Leben einer Parkbank (A-cappella) 20:00 | COSMOS CAFé FRiEDBERG
– Tim Broadbent & Christian Fromentin: Crosswind
(Country/Swing/Folk) 20:30 | SPECtRUM – Rockantenne meets Rockhouse 21:00 | BALLOnFABRiK – Ema
Yazurlo & Aarón Vega (Weltmusik/Latin) 21:00
|
MAHAGOni BAR – Rewind it! (Dancehall/HipHop)
22:00 | MAHAGOni BAR – Nico Pusch (Techhouse/
Rave) 23:00 | BOB’S – Wonderdocs (Rock) 23:00
SA 09.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 18:00 | K15
jUGEnDHAUS – Jamsession 20:00 | COSMOS CAFé
FRiEDBERG – Hof & Merkwitz (Cover-Rock) 20:30 |
www.a3kultur.de
Foto: Karina M. Bschorr
08. bis 17.04.
REESE tHEAtER – Beim STAC Festival er-
obern über 1.300 Akteure der darstellenden
Kunst, darunter Musiker, Tänzer und Artisten
den Kulturpark West – an zwei Wochenenden
vom 8. bis 17. April. Am Eröffnungsabend startet der Festivalfrühling musikalisch mit sechs
regionalen Bands von Rock, über Pop bis Rap
und Hip Hop. An den beiden Folgetagen heißt
es Bühne frei für Tanzgruppen und Solotänzer,
aber auch Chöre und A cappella-Ensembles. Am
15. und 16. April wird es dann erneut musikalisch. Zahlreiche regionale Chöre und Gesangsensembles begeistern das Publikum mit Hits
aus Pop, Rock, Jazz, Gospel und A cappella.
BALLOnFABRiK – P.I.Y. (Punkrock) 21:00 | SOHO
StAGE – Das Ding ausm Sumpf (HipHop/Indie/Elektro)
21:00 | ROCK CAFE – The Rock (Coverband) 21:00
|
KESSELHAUS – Monkey Safari (Techno/House) 23:00
SO 10.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 14:00 |
StADtHALLE GERStHOFEn – Ernst Hutter und die
Egerländer Musikanten (Volksmusik) 18:00 |
KRESSLESMüHLE – Maryam Akhondy: Paaz Persian
Voice (Jazz/Chanson/Worldmusic) 18:00 | BALLOnFABRiK – Chainsaw & None (Metal) 20:00 | DiE GAnzE
BäCKEREi – Lillmeyer and Stadlmeier & Sothiac
(Sphärenmusik) 20:30
MO 11.04. AUGSBURGER PUPPEnKiStE – Helmut Eisel
& JEM 20:30
Di 12.04. REESEGARDEn – Paul O’Brian: Kanadisches
Songwriting mit keltischem Flair 20:30
| SPEC-
s Stadtsparkasse
Augsburg
tRUM – Mungo Jerry (Boogie) 20:30
DO 14.04. CAFé AM MiLCHBERG – Danny Street (Balladen) 14:30
| GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – Platonick Dive (Rock/Psychedelic) 20:00
FR 15.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 19:00 | KAntinE – Die Skeptiker und die Römer (Punk) 19:00 |
StADtHALLE GERStHOFEn – Anita & Alexandra Hofmann (Schlager/Rock) 19:30 | BALLOnFABRiK – Decadance Festival 20:00 | KAntinE – Beborn Beton & Loewenhertz (Elektropop) 20:00 | SPECtRUM – Augsburg
City Nights 21:00 | nERUDA – Kupfer!, Schill & Young
(Rock/Pop) 21:00 | KESSELHAUS – Mashup-Germany &
Dominik Koislmeyer 23:00 | BOB’S – Ben Watson
(Punk) 23:00
SA 16.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 13:00 |
KRESSLESMüHLE – Provinztheater (Weltmusik) 20:00
| BALLOnFABRiK – Decadance Festival 20:00 | KAntinE – Jochen Distelmeyer (Songwriter) 20:30 | LAMM
– Helmut (Klangkunst) 20:30
SO 17.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 11:30 | SPECtRUM – Laith Al Deen (Acoustic) 20:00
Di 19.04. PARKtHEAtER – The Henry Girls (Folk) 19:30
| REESEGARDEn – Nice Blue Swing: Smooth and mellow tunes 20:30
| SPECtRUM – The Iron Maidens
(Rock) 20:30
Mi 20.04. KAntinE – Itchy Poopzkid & Tim Vantol
(Punk/Rock) 20:00 | SPECtRUM – Saga (Rock) 20:30
DO 21.04. KOLPinG jUGEnDtREFF tHiERHAUPtEn –
Jamsession 19:00
| SPARKASSEn-PLAnEtARiUM –
A little bit of all (Indie/Pop) 20:00 | SPECtRUM – Versengold (Folk) 20:30
FR 22.04. MEPHiStO – Fatras (Chanson) 20:00
|
KRESSLESMüHLE – Medsk: Anatolischer Liederabend
20:00 | BALLOnFABRiK – Fights and fires & Noopinion
& Smalltown conspiracy (Hardcore) 21:00 | KESSELHAUS – Bad Boys Club (Techno) 23:00 | BOB’S – Hörstreich (Punk/Rock/Indie) 23:00
SA 23.04. BALLOnFABRiK – Metal Trepanation 19:00 |
KAntinE – Mono & Nikitaman Support Simon Grohé
(Dancehall/Reggae) 19:30 | KOnGRESS AM PARK – Helter Skelter (Rock) 20:00 | ABRAXAS – Vivid Curls (Folkpop) 20:00 | SOHO StAGE – Austrofred (Rock) 20:00 |
ROCK CAFE – The End (Alternative/Rock) 21:00
SO 24.04. WEStERn-CitY DASinG – A Tribute to Fred
Rai 15:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Jahreskonzert der Sing- und Musikschule Gersthofen 16:00 |
KRESSLESMüHLE – Si Bemól: Griechische Musik mal
anders (Swing/Pop) 18:00 | GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – L’Etrangleuse (Harfe/Gitarre) 19:00 | PARKtHEAtER – Die Greg is back Gala (A-capella) 19:30 | ULRiCHSWERKStättEn SCHWABMünCHEn – Fünferl:
Um a Fünferl a Durchanand (Blasmusik) 20:00
MO 25.04. BALLOnFABRiK – Riggots (Punk/Garage)
20:30
Di 26.04. PARKtHEAtER – Liz Amoi (Volksmusik/Pop)
19:30 | REESEGARDEn – Kober & Burgmaier (Folk/
Rock/Jazz) 20:30 | SPECtRUM – Magnum: The Divine Lies (Hardrock) 20:30
Mi 27.04. KAntinE – SSIO (Rap/HipHop) 20:00 | BUCHHAnDLUnG SCHMiD SCHWABMünCHEn – Emaline
Delapaix (Folk/Pop) 20:00
DO 28.04. KOnGRESS AM PARK – Elvis: Das Musical
20:00 | SEnSEMBLE tHEAtER – Härtl & Soos (Jazz/
Rock) 20:30 | HOFFMAnnKELLER – Gary G. Ensemble:
Candle Light Konzert 20:30 | KRESSLESMüHLE –
Afenginn (Folk/Weltmusik) 21:00
FR 29.04. StADtHALLE GERStHOFEn – VoXXclub: Geiles Himmelblau (Volksmusik) 20:00 | BüRGERSAAL
StADtBERGEn – Afro Latin Night 20:00 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Roberto Petroli Trio (Rock/Pop/
Jazz) 20:00 | KAntinE – Jupiter Jones & Arliss Nancy
(Alternative/Rock) 20:00 | SOHO StAGE – White Miles
(Metal) 20:00 | SPECtRUM – Headbangers Ball 21:00 |
BOB© S – Damn Julee (Rock) 23:00
SA 30.04. WEStERn-CitY DASinG – Red Roses: (Schlager/Oldies) 19:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Café
ohne Aussicht: Eine Comedian Harmonists-Geschichte von heute 19:30 | SPECtRUM – Die legendäre NDW
& Deutsche Schlagernacht 20:00 | PARKtHEAtER –
Die Cubaboarischen (Volksmusik) 20:00 | WiRtSHAUS
FRAU HUBER – Con Cojones (Rock) 20:30
| ROCK
CAFE – 4tune (Rock) 21:00
| KAntinE – Kitty In A
Casket & Bad Luck Project & San Quentin Rodeo Massacre (Rock) 22:00
05
filM
1. bis 30. April 2016
ko nzerte
kongresse
events
k o n g r e s s A M PA r k
AUgsBUrg
In »Bauernopfer – Spiel der Könige« führen Boris Spasski (Liev Schreiber, l.) und Bobby Fischer (Tobey
Maguire, r.) den kalten Krieg stellvertretend auf dem Schachbrett.
Die spannung liegt im kampf
FiLMFiGUR DES MOnAtS:
eine Kolumne von thomas Ferstl
»Kampf«, ein maskulines Substantiv, das sich
vom mittelhochdeutschen »kampf« und vom
lateinischen »campus« (dt.: Feld, Schlachtfeld)
ableitet. Der Kampf ist ein wesentlicher Bestandteil der Evolution, denn seit es Lebewesen gibt,
die weit genug entwickelt sind, um anderen
vorsätzlich zu schaden, gibt es Kämpfe. Es wird
und wurde gekämpft um Ressourcen, Fortpflanzungspartner, territorien, Macht und vieles
mehr. Seit der zivilisierung des Menschen wird
zwischen kriegerischem und sportlichem Kampf
unterschieden. Gewaltsam oder spielerisch wird
also gekämpft. ist der spielerische Kampf aber
weniger gewaltlos als der sogenannte gewaltsame Kampf? Was passiert, wenn sich Helden
eines Romanklassikers plötzlich gegen zombies
wehren müssen? Und was ist eigentlich mit dem
Kampf gegen einen nahezu unsichtbaren Feind,
verbuddelte Landminen? Viele Fragen, auf die
Sie im April im Kino Antworten finden können.
in welchen Filmen, erfahren Sie hier:
Im Mai 1945 ist für viele der Zweite Weltkrieg
bereits vorbei. Nicht so für Helmut (Joel Basman),
Wilhelm (Leon Seidel) und einige andere deutsche Jugendliche, die sich in norwegischer Kriegsgefangenschaft befinden. Sie sollen die Küste von
45.000 Nazi-Minen befreien. Eine nahezu selbstmörderische Aufgabe, an deren Ende die Freiheit
winkt. Doch dieses Himmelfahrtskommando
bleibt natürlich nicht ohne ein tragisches
Unglück … Dem dänischen Regisseur Martin
Zandvliet gelingt es mit »Unter dem Sand – Das
Versprechen der Freiheit« (7. April, CinemaxX,
Kinodreieck), ein Kapitel des Zweiten Weltkriegs
zu beleuchten, das filmisch noch nicht völlig
ausgereizt ist. Die Minenräumaktionen inszeniert Zandvliet gekonnt spannend, da bleiben die
Handflächen des Zuschauers garantiert nicht
trocken. Neben den »alten Hasen« wie Roland
Møller spielen auch die Nachwuchsdarsteller
gekonnt, allen voran Joel Basman und der noch
blutjunge Leon Seidel. Ein Film, der mit historischem Hintergrund, Spannung und einer herzerwärmenden Geschichte zwischen den Jungs
und ihrem Kommandanten Carl (Roland Møller)
einem breiten Publikum ein gelungenes Kinoerlebnis bietet.
In einen Kampf ganz anderer Art ziehen die Protagonisten in Burr Steers’ »Stolz und Vorurteil &
zombies« (21. April, Cineplex). Genau, der weltberühmte Roman von Jane Austen mit Zombies.
Aus den braven Bennet-Töchtern sind knallharte,
sexy Zombiejägerinnen geworden, denen kein
Untoter des 19. Jahrhunderts entkommen kann.
Klingt trashig? Ist es auch. Wenn die alte Austen
das wüsste, würde sie glatt selbst zum Zombie
werden und sich im Grab umdrehen. Aber wie
jede Metzelorgie, die nicht nur totes, sondern
auch nacktes Fleisch zeigt, ist es auch ein Riesenspaß. Mehr Anspruch scheint dieses teuer produzierte B-Movie glücklicherweise auch nicht zu
haben, wobei die Rollen durchaus gut besetzt
sind. Britische Stars wie Jack Huston, Matt Smith,
Lena Headey und Sam Riley als Mr. Darcy verleihen dem Streifen zumindest einen darstellerischen Anspruch. Eins-a-Popcorn-Unterhaltung,
aber Fans von anspruchsvollem Kino lassen lieber
die Finger von Steers’ Film, sonst beißt ein Zombie zu. Ohne Rücksicht, Sie verstehen?
In Edward Zwicks »Bauernopfer – Spiel der
Könige« (28. April, CinemaxX) kämpft Tobey
Maguire als Schachtalent Bobby Fischer am Spielbrett gegen Liev Schreiber als Boris Spasski. Der
Film fokussiert sich auf das Weltmeisterschaftspiel
des amerikanischen Schachtalents und seines russischen Gegenspielers in Reykjavik 1972. Als stellvertretende Austragung des kalten Krieges zieht
LEOn SEiDEL
Foto: Heiko Seidel
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S O N N TA G
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GIUSEPPE V ERDI - OUV ERTÜRE ZU »L A FORZ A DEL DESTINO «
seID UMsCHLUngen MILLIonen…
Robert Schumann – Klavierkonzert a-moll, op. 54
Eine Auslese
an populären
Schmankerln
und
Raritäten in erstklassigen
Dmitri
Schostakowitsch
– Symphonie
Nr. 5, d-moll,
op.begehrten
47
Interpretationen
der K&K
Philharmoniker
und des Österreichischen K&K Balletts.
Solistin:
Anastasia Zorina,
Klavier,
Dirigent: Allan Bergius
– Geboren: 22. November 1996 in Köln
Beruf: Schauspieler und Hörspielsprecher
– Vater: Heiko Seidel, Kabarettist und
Schauspieler
– Ausbildung: Realschule
– Zum ersten Mal vor der Kamera: 2008
als Walter Bergmann in »Berlin 36«
– Besondere Fähigkeiten: Golf, Tennis,
Inlineskating, Schlagzeug
– Aktueller Film: »Unter dem Sand – Das
Versprechen der Freiheit«
die Partie bereits im Vorfeld die mediale Aufmerksamkeit auf sich. Da Fischer aber ein krankhaft
paranoider Exzentriker ist, glaubt er, dass sich die
Welt gegen ihn verschworen hat, und droht das
Match abzusagen. Getragen von Maguires feinfühliger Darbietung überzeugt dieser hervorragend
produzierte Film mit spannenden Momenten und
einem dynamischen Rhythmus.
FILMEVENTS
SA 02.04. CinEMAXX – Puccinis »Madame Butterfly«
live aus der Metropolitan Opera New York 19:00
MO 04.04. CinEPLEX – Kino für Kenner: »Die dunkle
Seite des Mondes« 17:30, 20:00
Di 05.04./Mi 13.04. CinEPLEX AiCHACH – Special:
»Prinz Blechleber und der Fluch der Ahnen« 20:00
Di 05.04./MO 11.04. CinEPLEX AiCHACH – Kino für
Kenner: »Brooklyn« 17:30, 20:00
Mi 06.04. CinEMAXX, CinEPLEX – »Giselle« von Petipa/
Adams live aus dem Royal Opera House London 20:15
Mi 06.04. KinODREiECK – KDFB Frauen-Filmreihe:
»What happiness is«
SO 10.04. CinEPLEX – Tschaikowskys »Dornröschen«
aus der Deutschen Oper Berlin 10:30
Mi 13.04. CinEPLEX AiCHACH – Generation 50+: »Heidi« und »Honig im Kopf« je 15:00
SA 16.04. CinEMAXX – Donizettis »Roberto Devereux«
live aus der Metropolitan Opera New York 19:00
MO 18.04. CinEPLEX – Kino für Kenner: »Suffragette«
17:30, 20:00
DO 21.04. CinEPLEX – Frauen-Film-Frühstück: »Im
Himmel trägt man hohe Schuhe« 10:00
MO 25.04. CinEMAXX, CinEPLEX – Donizettis »Lucia
di Lammermoor« live aus dem Royal Opera House London 20:15
MO 25.04. CinEPLEX – Kino für Kenner: »Hail, Cesar!«
17:30, 20:00
Di 26.04. CinEMAXX – Anime Night 20:00
SA 28.04. CinEMAXX – Strauss’ »Elektra« live aus der
Metropolitan Opera New York 19:00
Weitere Kinostarts im April
DO 07.04. CinEMAXX – The Huntsman & The Ice Queen
| CinEMAXX, KinODREiECK – Ein Mann namens Ove //
Freeheld: Jede Liebe ist gleich | CinEMAXX, CinEPLEX
– How to be Single | KinODREiECK – Gestrandet // Ein
letzter Tango | KinODREiECK, CinEPLEX – Die Baumhauskönige DO 14.04. CinEMAXX – Hardcore | CinEMAXX, CinEPLEX – The Jungle Book | KinODREiECK –
Nomaden des Himmels // Wild DO 21.04. CinEMAXX
– Gods of Egypt // The Boss | CinEMAXX, KinODREiECK
– Die Kommune DO 28.04. CinEMAXX – Jem and the Holograms // Rico, Oskar und der Diebstahlstein // The First
Avanger: Civil War | CinEMAXX, CinEPLEX – Ein Hologramm für den König
Januar
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M O N TA G / D I E N S TA G
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AUGSBURGER PHILHARMONIKER
D A s P H A n tA s t I s C H e s H o w t H e At e r
»BLICK WINK EL« 6. SINFONIEKONZERT
Eine
traumhafte
Mischung Salomes
aus Akrobatik,
Tanz,
Theater,
Comedy,
Musik
und MitmachRichard
Strauss (1864–1949):
Tanz op. 54,
Claude
Debussy
(1862–1918):
Printemps,
Aktionen
voller
PhantasieTotenfeier,
und Lebensfreude
– zum Staunen,
Lachen,
Träumen.
Gustav Mahler
(1860–1911):
Krzysztof Penderecki
(geb. 1933):
Adagietto
aus der Oper
Paradise Lost, Paul Hindemith (1895–1963): Sinfonie Mathis der Maler
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AUGSBURG
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s ! F e r t I g ! 2016
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Ocean
Film
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mit Volume
3 zurück
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Wassersportfilmen,
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Die
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England
verneigen
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theateR & Ballett
1. bis 30. April 2016
federboa mit knalleffekt
Brutale Zauberkraft
Otto Pichlers Inszenierung der »Csárdásfürstin« am Theater Augsburg präsentiert
sich mit dem Glanz alter Varietés, aber völlig ohne jeden Tingeltangelkitsch
Tennessee Williams’ Drama »Endstation Sehnsucht« entfaltet
am Theater Augsburg sein tragisches Potenzial
Die Kollegin, die für Oper und Klassik zuständig ist, kann kurzfristig
nicht zur Premiere. Was tun? Genau, den FilmFoto: A.T.Schaefer
heini hinschicken. Da ich schon mal in einer
Oper war und weiß, dass es dort gesitteter zugeht
als im Kino, erspare ich Ihnen an dieser Stelle
den Warum-gibt-es-kein-Popcorn-Gag. Geraschelt
oder besser geklappert wurde bei der Premiere
am 27. Februar auch. Zwar nicht mit Snacks, aber
mit der neuen Rolex oder den geerbten Goldklunkern, aber das nur am Rande. Mir als Cineasten
war »Die Csárdásfürstin« nicht sofort geläufig,
aber meine Mutter erinnerte mich an die Verfilmung mit Marika Rökk unter der Regie von
Georg Jacoby aus dem Jahr 1951. Ein Film, der
außer den inhaltlichen Grundstrukturen wenig
mit dieser Inszenierung gemeinsam hat.
In der Operette mit Musik von Emmerich Kálmán
und dem Libretto von Leo Stein und Bela Jenbach
geht es um die gesellschaftliche Verstrickung der
Bohemiens des Theaters mit dem vom Niedergang
gezeichneten Adel. Die Handlung spiegelt deutlich die Entstehungszeit des Stückes, Uraufführung am 19. November 1915 in Wien, wider: Der
Erste Weltkrieg wirft seine Schatten über das
scheinbar unbeschwert-lustige Leben des Varietés.
Die Chansonnette Sylva (Judith Kuhn) und der
adelige Edwin (Mathias Schulz) wollen heiraten,
doch seine Eltern versuchen dies aus Gründen
der Etikette mit aller Macht zu verhindern. Seine
Nichte Stasi wäre eine viel adäquatere Gattin. Es
braucht drei Akte, zahlreiche Enttäuschungen,
Verstellungen und
Kompromittierungen,
bis alle Beteiligten vermeintlich ihr Glück
gefunden haben. Am
Ende hat Regisseur
Pichler im wahrsten
Sinne des Wortes
einen Knall inszeniert, bei dem Brechterben wahrscheinlich
in Ohnmacht gefallen
wären. Urheberrechtsinhaberin
Yvonne
Kálmán aber blieb in
der Reihe vor mir einfach lässig sitzen.
Besonders ist neben
dem abschließenden
Knall und seinen Folgen noch einiges mehr. Pichler strich die Ouvertüre und lässt Sylva Varescu
begleitet von einer einzelnen Violine auftreten.
Das Setting des ersten Akts: grauer Beton und
schrill-bunte Gestalten des Nachlebens. Im zweiten Akt wird dieser Stil gebrochen, schicke Holzkulissen dominieren die pastell gekleidete noble
Gesellschaft. Im dritten Akt wird Jan Freeses
Bühnenbild dann völlig reduziert und Falk Bauers Kostüme kommen noch einmal wunderbar
zur Geltung. Zur Geltung kommt auch Judith
Kuhn, die souverän als charismatische und kühle
Sexbombe des Nachtlebens überzeugt. Mathias
Schulz als bohemienhafter Adelsspross kann da
nicht immer mithalten.
Summa summarum eine Inszenierung, die die
Federboa um, aber die kitschige Last von sich
geworfen hat und damit nicht nur Freunden der
Hochkultur, sondern auch Fans von Filmen wie
»Cabaret« und »Moulin Rouge« einen unterhaltsamen und spannenden Abend bietet.
(Thomas Ferstl)
Weitere Termine: 3., 10., 22. April sowie 11. und 29. Mai
www.theater-augsburg.de
Die Schwestern Stella und Blanche
entstammen einer alten Südstaatenfamilie, die Ansehen und Reichtum längst
verloren hat. Die eine scheint sich mit dem gesellschaftlichen Abstieg arrangiert zu haben, Blanche jedoch negiert den Verlust, versucht die
Fassade eines vermeintlichen früheren Glücks
Foto: Kai Wido Meyer
aufrechtzuerhalten. Als gar nichts mehr geht,
fällt sie bei Schwester Stella und deren rohem
Mann Stanley ein.
Alles spielt sich in der Wohnung des Paares ab:
eine enge, armselige Düsternis mit Brandschäden, schwarze Trostlosigkeit, das Dach kaputt
(Bühnenbild und Kostüme: Wolfgang Menardi).
Wie bei einer antiken Tragödie wird das Geschehen von einer Band kommentiert (eindrucksvoll:
Lea Sophie Salfeld). Die exaltierte Blanche platzt
hier mit einem Haufen extravaganter Kleider
06
und Perücken rein. Sie ist auf die Hilfe von Schwester und Schwager angewiesen, zeigt jedoch auch
deutlich, wie sehr sie deren Leben verachtet. Sie
ist unmöglich, sie ist verzweifelt, sie trinkt; der
schüchterne Mitch (anrührend-abstoßend: Ferdinand Dörfler), der sich zu ihr hingezogen
fühlt, wird zur letzten Möglichkeit, irgendeine
Art von Glück zu finden. Doch Stanley, der Blanche verachtet und schließlich vergewaltigt, torpediert diese Beziehung, indem er Mitch die
erotisch-unrühmliche Vergangenheit Blanches
steckt. Wiederum erfährt sie Verachtung. Am
Ende landet Blanche in einer psychiatrischen
Anstalt. Doch Stella bekommt ein Kind und Stanley, der als Einziger begreift, wie das amerikanische Spiel läuft, geriert sich als stolzer
Familienvater.
Nicht nur Blanche, auch Stella blickt der Wahrheit nicht ins Gesicht. Jessica Higgins als Stella
lässt wunderbar deutlich werden, wie sehr diese
sich die von Gewalt und Hörigkeit geprägte Beziehung zu Stanley schönredet, sich weigert, die
Brutalität und Verachtung ihres Mannes zu
erkennen. Sebastián Arranz verleiht Stanley eine
latente intelligente Gefährlichkeit, die sich mit
offener Brutalität paart. Doch vor allem ist dies
Ute Fiedlers Abend! Ihre Blanche DuBois steht
mit dem Rücken an der Wand, geblieben sind ihr
lediglich eine dramatische Garderobe und ihre
Träume. Daran hält sie hartnäckig fest, immer
tiefer spinnt sie sich in einen Kokon aus verlorener Jugend und Liebe, Realitätsverweigerung
und nicht erfüllbaren Wünschen ein: »Ich will
keinen Realismus, ich will Zauber.« Ihr katastrophales Ende in der Psychiatrie bietet in Maria
Viktoria Linkes Inszenierung auch einen Ausweg
für Blanche: Rückzug, sich nicht mehr der Welt
stellen müssen … (Bettina Kohlen)
Die nächsten Termine: 2., 3., 14., 15., 24. und 30. April
www.theater-augsburg.de
Welcome to the apollo
Am 19. März feierte der Repertoire-Ballettabend
»Von Göttern und Menschen« im Großen Haus Premiere
ein fest des Minimalismus
Mit »I Hired a Contract Killer« transportiert das Sensemble Theater
Aki Kaurismäkis unvergleichlichen Stil auf die Bühne.
In Aki Kaurismäkis Filmen begegnen
dem Zuschauer immer wieder lakonische, fast schon apathisch anmutende Figuren –
kuriose Antihelden, die sich vorzugsweise im
gesellschaftlichen Abseits bewegen. Sebastian Seidel hat sich an den schwierigen, aber erstklassigen
Stoff des Kultregisseurs
herangewagt. Mit der
Bühnenumsetzung von »I
Hired a Contract Killer«
(deutscher Titel: »Vertrag
mit meinem Killer«) präsentiert der SensembleChef
eines
der
bekanntesten Werke des
exzentrischen Finnen.
Wer einen Film auf die
Theaterbühne bringen
möchte, in dem – überspitzt gesagt – mehr
geraucht als gesprochen
wird, braucht sehr gute
Schauspieler. Seidel setzt sie gekonnt in Szene.
Florian Fisch übernimmt die Rolle des gerade
entlassenen Henri, der keinen anderen Ausweg
sieht, als sich umzubringen. Nachdem all seine
Abschiedsversuche kläglich scheitern, soll es ein
Profikiller (Jörg Schur) richten. Dieser nimmt
den ungewöhnlichen Selbstmordauftrag ohne zu
zögern an. Wie es das Schicksal so will, verliebt
sich Henri wenig später in die Blumenverkäuferin Margaret (Sarah Hieber) – das Leben macht
plötzlich wieder Sinn, der Killer sitzt ihm aber
schon im Nacken.
auf die Sensemble-Bühne. Das Trio Fisch, Schur,
Hieber entwickelt auch ohne große Worte ein
intensives Zusammenspiel, das Henris kafkaeske
Tristesse mühelos ins Augsburger Textilviertel
verfrachtet. Unterstützung erhalten die drei von
Foto: Nik Schölzel
Sehr gut besucht war das Große
Haus an diesem kühlen, aber nach
Frühling riechenden Abend. Pünktlich um 19:30
Uhr öffnete sich der Vorhang, die ersten Streicherklänge der Augsburger Philharmoniker
ertönten und die Premiere einer neuen Ballettproduktion hatte begonnen. »Von Göttern und
Menschen« ist der Titel dieses Ballettabends in
vier Teilen, der sich laut Pressetext auf »zwei Meisterwerke von George Balanchine, dem bedeutendsten Choreografen der Neoklassik«, bezieht.
Birgit Linner als munter die Rollen wechselnder
Sidekick – wie gewohnt mit einer Mimik, die
wortlos alles sagt. Durch diese verbale Zurücknahme sollte der Zuschauer unbedingt (noch)
genauer hinsehen: Jedes Schulterzucken, jeder
Blick erzählt die tragikomische Geschichte weiter. Für den letzten Feinschliff sorgt der geniale
Instrumentalsoundtrack von Rainer von Vielen,
der die 75 kurzweiligen Minuten zu einem beeindruckenden Fest des Minimalismus macht.
(Patrick Bellgardt)
Weitere Termine: 1., 2., 8. und 9. April
Die Inszenierung transportiert die Film-NoirÄsthetik der Vorlage mit einer stilvollen Coolness
www.a3kultur.de
www.sensemble.de
Noch etwas träge begann das erste Stück »Shades
of us«, welches an diesem Abend seine Uraufführung feierte. Die Musik von Milko Lazar, die er
eigens für das Augsburger Ensemble komponiert
hatte, steigerte sich allerdings in Tempo und Energie, sodass auch die Choreografie von Edward
Clug zum Ende hin immer spannender wurde.
Als Nächstes folgten die beiden Choreografien
von Balanchine. Zuerst »Apollo«, das von der
ersten Sekunde an Anmut und Eleganz ausstrahlte und in dem Robert Conns neuer Star im
Ensemble, Mark Radjapov, den Apollo darstellte.
Die aus vier menschlichen Körpern entstehenden
Figuren und Verflechtungen, die dem Zuschauer
hier vorgeführt werden, sind eine künstlerische
Höchstleistung. Im krassen Gegensatz zu dieser
»göttlichen« Inszenierung folgten Ausgelassenheit und menschliche Lebensfreude. In »Tarantella« tanzten Yurie Matsuura und Theophilus
Veselý wie ein Liebespaar, das den Gott des Hedonismus entzücken möchte. Das Publikum gab
den bis dahin lautesten Applaus.
Nun war die Zeit für Augsburgs NachwuchsChoreografen gekommen. Im ersten Stück des
Abends stand Riccardo De Nigris noch selbst auf
der Bühne. Jetzt sollte er wieder einmal zeigen,
dass seine Leidenschaft nicht nur im Tanzen,
sondern auch im Choreografieren liegt. »Ascending Glide« heißt sein neues Werk, das er zur
Musik von Mozarts Haffner-Sinfonie kreierte. Es
begann mit einer tollen Überraschung, bei der
das ganze Publikum erstaunt auflachte, und die
weiteren 20 Minuten vergingen wie im Flug.
Neun talentierte Tänzer, vier kubische Elemente
auf der Bühne – mehr braucht De Nigris nicht,
um eine unterhaltsame Aura von Respekt gegenüber dem menschlichen Körper und dem Leben
zu erschaffen.
Ein sehr gelungener Abend, den in dieser Spielzeit kein Ballettfan auslassen sollte. Das Augsburger Ensemble wirkt absolut stimmig und hat
einige besondere Persönlichkeiten mit an Bord.
Für mich die beste Tänzerin des Abends: Yvonne
Compana Martos. (Julian Stech)
Weitere Termine: 23. und 26. März, 1., 7., 9., 17. und 29.
April, 22. Mai sowie 3. Juni
www.theater-augsburg.de
07
klassik & JaZZ
1. bis 30. April 2016
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
THEATER & BALLETT IM APRIL
FR 01.04. PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J)
16:00
| MULtUM in PARVO MERinG – Richard
Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater)
19:00 | GROSSES HAUS – Von Göttern und Menschen
19:30 | SEnSEMBLE – I hired a contract killer 20:30 |
HOFFMAnnKELLER – Playboy 20:30
SA 02.04. PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J)
16:00
| MULtUM in PARVO MERinG – Richard
Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater)
19:00 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:30
| GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 |
ABRAXAS – Musical-XanxVerein Augsburg: I Love You,
You’re Perfect, Now Change! 19:30 | SEnSEMBLE – I
hired a contract killer 20:30
SO 03.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 15:00
| PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00
|
RAtSKELLER – Die Nacht des Schreckens (Krimidinner)
18:00 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:00
| GROSSES HAUS – Die Csárdásfürstin 19:00 | HOFFMAnnKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des
Hertzko Haft 19:30 | ABRAXAS – Musical-XanxVerein:
I Love You, You’re Perfect, Now Change! 19:30
Di 05.04. BRECHtBüHnE – Wir lieben und wissen
nichts 19:30
Mi 06.04. BRECHtBüHnE – Bad Boys. Max & Moritz
19:30 | SEnSEMBLE – Linner & Trescher 20:30
Foto: Frauke Wichmann
FR/SA 08./09.04.
20:30
ABRAXAS – Nach dem großen Erfolg der Auf-
führungen im Januar hat das Junge Theater
zwei weitere Termine für »Heimat Sharing – Gemeinsam in Augsburg« angesetzt. Zwölf Augsburgerinnen und Augsburger haben sich auf
die Suche gemacht: Können wir unsere Heimat
genauso sharen, also teilen, wie ein Auto?
DO 07.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 10:00
|
BRECHtBüHnE – Die Geierwally 19:30 | GROSSES
HAUS – Von Göttern und Menschen 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las
Vegas 20:00 | SEnSEMBLE – Undercover. Agenten
ohne Grenzen 20:30
FR 08.04. ABRAXAS – Die Geschichte vom Fuchs, der
den Verstand verlor (ab 8 J) 10:00
| PUPPEnKiStE
– Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00
| MULtUM in
PARVO MERinG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne
der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | BüRGERHAUS
WiLLiSHAUSEn – Die Erbtante aus Amerika 20:00 |
SEnSEMBLE – I hired a contract killer 20:30 | ABRAXAS – Heimat Sharing. Gemeinsam in Augsburg 20:30
SA 09.04. ABRAXAS – Die Geschichte vom Fuchs, der
den Verstand verlor (ab 8 J) 15:00
| PUPPEnKiStE
– Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00
| MULtUM in
PARVO MERinG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 19:00 | WALDORFSCHULE – Vulingoma: Jugendliche aus Südafrika singen, tanzen, trommeln
19:30
| HOFFMAnnKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft 19:30 | BRECHtBüHnE – Bad Boys. Max & Moritz 19:30 | GROSSES HAUS
– Von Göttern und Menschen 19:30 | PARKtHEAtER
– Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas
20:00 | BüRGERHAUS WiLLiSHAUSEn – Die Erbtante
aus Amerika 20:00 | SEnSEMBLE – I hired a contract
killer 20:30 | ABRAXAS – Heimat Sharing. Gemeinsam in Augsburg 20:30
SO 10.04. MULtUM in PARVO MERinG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 11:00 | ABRAXAS – Der
Teufel mit den drei goldenen Haaren (ab 4 J) 15:00 |
GROSSES HAUS – Die Csárdásfürstin 15:00 | BüRGERHAUS WiLLiSHAUSEn – Die Erbtante aus Amerika
15:00 | PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J)
16:00
| BRECHtBüHnE – Bad Boys. Max & Moritz
19:00 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der
Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | HOFFMAnnKELLER –
Gift. Eine Ehegeschichte 20:30
MO 11.04. ABRAXAS – Der Teufel mit den drei goldenen Haaren (ab 4 J) 10:00
Di 12.04. GROSSES HAUS – Werkstatt zu Lady Macbeth von Mzensk 18:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00
Mi 13.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 |
PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht.
Viva Las Vegas 20:00
DO 14.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks.
Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00
| HOFFMAnnKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des
Hertzko Haft 19:30 | BRECHtBüHnE – Endstation
Sehnsucht 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko:
s Stadtsparkasse
Augsburg
Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00
FR 15.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks.
Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00
| PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00
| MULtUM in
PARVO MERinG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 19:00 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Der schwarze Berg (ab 6 J) 19:00
|
GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 |
BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:30 | ABRAXAS – Prager Marionettentheater Spejbl und &
Hurvinek: Galakonzert 19:30 | PARKtHEAtER –
Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00
| HOFFMAnnKELLER – Quick & Dirty 22:30
SA 16.04. MULtUM in PARVO MERinG – Carl Maria
von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 15:00 |
PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00
| SinGOLDHALLE BOBinGEn – Der schwarze Berg (ab 6 J)
17:00
| MULtUM in PARVO MERinG – Carl Maria
von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 19:00 |
GROSSES HAUS – Premiere: Lady Macbeth von Mzensk
19:30 | ABRAXAS – Prager Marionettentheater Spejbl
und & Hurvinek: Galakonzert 19:30 | PFARRSAAL
VOn St. MAX, – Ich WG 19:30 | PARKtHEAtER –
Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00
| SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30
SO 17.04. MULtUM in PARVO MERinG – Carl Maria
von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 11:00 |
GROSSES HAUS – Schauspiel-Extra zu Platonow 11:00
| PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 14:00
|
jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks. Ein Stück
Ausgrenzung (ab 8 J) 15:00
| StADtHALLE GERStHOFEn – Drei ??? Kids und Du: Zirkus der Rätsel
15:00
| BüRGERSAAL StADtBERGEn – Lumpengesindel auf Reisen (ab 4 J) 15:00
| PFARRSAAL
VOn St. MAX, – Ich WG 15:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00
| SinGOLDHALLE BOBinGEn – Der schwarze Berg (ab 6 J) 17:00 | GROSSES
HAUS – Von Göttern und Menschen 19:00 | BRECHtBüHnE – Die Geierwally 19:00 | PARKtHEAtER –
Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00
Di 19.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks.
Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00
Mi 20.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 |
PARKtHEAtER – All Swing Big Band: Night & Day.
Cole Porter’s Famous Broadway Melodies 19:30 |
GROSSES HAUS – Lady Macbeth von Mzensk 19:30
DO 21.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks.
Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00
| FUGGER
UnD WELSER ERLEBniSMUSEUM – Jakob Fugger
Consulting 19:30 | PARKtHEAtER – United Dance
Company: Love for Dance 19:30 | HOFFMAnnKELLER
– Premiere: Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30
FR 22.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks.
Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00
| ABRAXAS
– Die kleine dicke Raupe wird nie satt (ab 3 J) 10:30
| PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00
|
MULtUM in PARVO MERinG – Charles Gounod: Faust
(Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Die Csárdásfürstin 19:30 | BRECHtBüHnE – Die Geierwally
19:30 | ABRAXAS – Roadtrip Nr. 8: Wir sind alle
Milchstraße (ab 13 J) 20:00
| SEnSEMBLE – Frau
Mutter Tier 20:30 | HOFFMAnnKELLER – Gust 20:30
SA 23.04. ABRAXAS – Die kleine dicke Raupe wird nie
satt (ab 3 J) 15:00
| PUPPEnKiStE – Dornröschen
(ab 3 J) 16:00
| MULtUM in PARVO MERinG –
Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 19:00 |
GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 |
PFARRSAAL VOn St. MAX, – Ich WG 19:30 | SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30
SO 24.04. GROSSES HAUS – Paddington Bärs erstes Konzert (ab 5 J) 11:00
| MULtUM in PARVO MERinG –
Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 11:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 14:00
| jUnGES
tHEAtER AUGSBURG – Anton und Lilli. Das Leben ist
ein Abenteuer! (ab 5 J) 15:00 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 15:00 | ABRAXAS – Immer wieder
Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 15:00
| ABRAXAS – Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst
und Winter (ab 3 J) 15:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 | GROSSES HAUS – Lady Macbeth
von Mzensk 19:00 | SCHLOSS HöCHStäDt – Eukitea:
Sophie Scholl. Innere Bilder 19:45
MO 25.04. ABRAXAS – Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 9:00/10:30
Di 26.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Anton und
Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00
Mi 27.04. HOFFMAnnKELLER – Der Russe ist einer, der
Birken liebt 20:30
DO 28.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Anton und
Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00
FR 29.04. PUPPEnKiStE – Tischlein deck dich (ab 5 J)
15:00
| MULtUM in PARVO MERinG – Georges Bizet: Carmen (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS
– Von Göttern und Menschen 19:30 | ABRAXAS –
Roadtrip Nr. 8: Wir sind alle Milchstraße (ab 13 J)
20:00
| SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30 |
HOFFMAnnKELLER – Playboy 20:30
SA 30.04. MULtUM in PARVO MERinG – Georges Bizet: Carmen (Papiertheater) 19:00 | StADtHALLE
GERStHOFEn – Café ohne Aussicht: Eine Comedian
Harmonists-Geschichte von heute 19:30 | GROSSES
HAUS – Lady Macbeth von Mzensk 19:30 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:30 | SEnSEMBLE
– Frau Mutter Tier 20:30
271. KUNSTAUKTION
in Augsburg am 28./29. April 2016
mit LIVE-BIETEN
Paar
Deckeldose
Meissen, Empireleuchter,
Frankreich
18. Jh.,
um 1800,
Abraham
Seuter Feuervergoldet
Aufsatzkommode,
Barock, intarsiert
Wir versteigern in dieser Auktion über 1.650 Exponate:
MÖBEL - SILBER - SCHMUCK
- UHREN - HOLZSKULPTUREN
BRONZEN
VARIA - ASIATIKA - GEMÄLDE
- PORZELLANE
Georg Philipp
Rugendas,
1666 - 1743
Paar
Jagdgemälde,
Süddeutsch,
17./18. Jh.
Opalbrosche
mit Brillanten
Hinterglasbild,
Augsburg,
18. Jh.,
Auktion:
Do. 28. April ab 16.00 Uhr
Fr. 29. April ab 14.30 Uhr
Maximilien Pierre Kepfer,
um 1800, Paris
Besichtigung:
Donnerstag 21. April 14 - 18 Uhr,
Freitag
22. April 10 - 18 Uhr,
Samstag
23. April 10 - 18 Uhr,
Sonntag
24. April 10 - 18 Uhr,
Montag
25. April 10 - 18 Uhr,
Dienstag 26. April 10 - 18 Uhr,
Mittwoch 27. April 10 - 18 Uhr
illustrierter Katalog 10,- Euro
Sie finden den gesamten Katalog mit
Abbildungen ab 16. April auf unserer
Homepage unter www.auktionshaus-rehm.de
KUNSTAUKTIONSHAUS GEORG REHM
Organisations GmbH
Provinostraße 50 ½ • 86153 Augsburg
Tel. 0821 / 55 10 01 • Fax 0821 / 55 67 58
Internet: http://www.auktionshaus-rehm.de
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klassik & JaZZ
1. bis 30. April 2016
SALON
08
präsentiert
Die Debatte in Deutschland
Eine bundesweite Veranstaltungsreihe
Foto: Christian Bleier
Schicksalhaft Mehrmals spielt das Schicksal eine Rolle im Frühjahrsprogramm des Schwäbischen
Jugendsinfonieorchesters. Verdis Oper » La forza del destino« trägt das Schicksal der beiden Protagonisten schon im Titel, ihre Ouvertüre hingegen ist ein abwechslungsreiches Potpourri bekannter Melodien aus der Oper. Schicksal muss es auch gewesen sein, dass Schumanns Klavierkonzert a-Moll, op.
54 überhaupt existiert: Denn wäre seine Fantasie, auf der das Klavierkonzert basiert, ein durchschlagender Erfolg gewesen, hätte er das heute so beliebte Konzert, das mit zur schwersten Klavierliteratur
zählt, wahrscheinlich gar nicht komponiert. Anastasia Zorina wird hier als Solistin ihr Ausnahmetalent unter Beweis stellen. Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 5 d-Moll, op. 47 besiegelt in ganz besonderer Weise das Schicksal eines Komponisten, der versucht sich innerhalb eines autoritären Regimes künstlerisch zu behaupten. Die traditionellen Frühjahrskonzerte des Orchesters unter der
Leitung von Allan Bergius finden am 1. April in Bad Wörishofen, am 2. April in Marktoberdorf und am
3. April im Kongress am Park in Augsburg statt. www.sjso.de
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Italo-Jazz in Bobingen Am 29. April um 20 Uhr
präsentiert sich der italienische Klarinettist Roberto Petroli mit seinem Trio in der Singoldhalle.
Der aus Bari stammende Klarinettist und Saxofonist ist ein Weltenbummler und in vielen musikalischen Stilrichtungen zu Hause. Die Liebe zur
klassischen Musik in der einen Brust, die Leidenschaft für den Jazz in der andern und natürlich
Foto: Stefanie A.Verita
die Sehnsucht nach der Musik aus seiner Heimat
im Süden Italiens lassen unterschiedlichste musikalische Welten aufeinander prallen und die farbigsten Klangbilder entstehen. Seine Konzerte
voller Überraschungen leben von der Spontanität
und der Improvisation genauso wie vom präzisen
Zusammenspiel und den gekonnten Klangkombinationen. www.stadt-bobingen.de
Foto: Horst Ebert
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An welchem bayerischen See produziert die
Familie Guggenbichler ihren Walnusslikör?
a) Ammersee
b) Bodensee
c) Chiemsee
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KLASSIK IM APRIL
Gedenkkonzert: 100 Jahre Menuhin Mit einer
Hommage an Yehudi Menuhin feiert der Verein
Live Music Now in der Augsburger Synagoge am
1. Mai dessen 100. Geburtstag. Das 2015 gegrün-
dete Symphonieorchester des Leopold-MozartZentrums spielt ein speziell auf Menuhin abgestimmtes Programm, das mit einer Uraufführung
geschmückt wird – einem symphonischen Porträt mit dem Titel »Lilith« von Prof. Enjott Schneider zum Andenken des Meisters. Desweiteren erklingen die »Sinfonia concertante « von Franz
Danzi mit den Solisten die Julia Hänsel (Klarinette) und Raphael Sirch (Fagott) und das von Yehudi
Menuhin selbst unzähligeMale gespielte Violinkonzert op. 64 in e-Moll von Felix Mendelssohn
Bartholdy mit der Soloviolinistin Nathalie
Schmalhofer. Gekrönt wird das Programm mit
einem auf dem jüdischen Gebet »Kol Nidre« basierenden gleichnamigen Werk für Violoncello (Solist: Julius Berger) und Orchester von Max Bruch.
Beginn des Konzerts ist um 19:30 Uhr.
www.livemusicnow.de
Am 13. April in Augsburg
19 Uhr, Kresslesmühle
FR 01.04. KURHAUS BAD WöRiSHOFEn – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00
SA 02.04. HOHER DOM – Schola des Domchores:
Quasimodo Geniti 18:00 |
MUSiKAKADEMiE
MARKtOBERDORF – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00
| MOzARtHAUS – Stephanie
Knauer & Kai Wessel: Liederabend. Von Chloris und
Luise 19:00
SO 03.04. KLOStERKiRCHE St. OttLiLiEn – Ottilianer Konzerte: Lasset die Posaune erschallen 15:30
| UntERES SCHLöSSCHEn BOBinGEn – Agnieszka Trziecka & Wolfgang Kraemer: Miteinander
verwoben 17:00 | KOnGRESS AM PARK – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00
MO 04.04. KOnGRESS AM PARK – Augsburger Philharmoniker: 6. Sinfoniekonzert. Blickwinkel 20:00
Di 05.04. KOnzERtSAAL AUGSBURG – Musik für Violoncello 19:30 | KOnGRESS AM PARK – Augsburger Philharmoniker: 6. Sinfoniekonzert. Blickwinkel 20:00
Mi 06.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät –
Klingende Bibliothek. Kammermusik 17:00
DO 07.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät –
Meisterkurs Oratorium: Messiah 14:00
SA 09.04. EUKitEA DiEDORF – Gottfried Hefele:
Frühlingskonzert 20:00
SO 10.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät –
Matinée zur Einweihung der neuen Truhenorgel
des LMZ 11:00
DO 14.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät –
Musik für Violoncello 19:30
FR 15.04. ROKOKOSAAL – Romantisch. Benefizkonzert Steinmeyer-Orgel 19:30
SA 16.04. HOHER DOM – Schola des Domchores: Misericordia Domini 18:00 | SiSi SCHLOSS AiCHACH
– Klavierkonzert 19:30
SO 17.04. MORitzKiRCHE – Sonate all’Epistola II
10:00 | BRAUEREiGAStHOF St. AFRA iM FELDE –
Benefizkonzert des Kammerorchesters Friedberg
16:00
SA 23.04. HOHER DOM – Schola der Domsingknaben: Cantate Domino 18:00
SO 24.04. HOHER DOM – Domsingknaben: Missa
Prima 09:00
SA 30.04. HOHER DOM – Schola der Domsingknaben: Vocem Iucunditatis 18:00
JAZZ IM APRIL
SA 02.04. PARKtHEAtER – Swing Ball 20:00 |
jAzzCLUB – Triosence 20:30
SO 03.04. KäLBERHALLE – 12th Street Jazz Connection 11:00 | AnnAPAM – Tatort Reloaded 20:30
MO 04.04. GALERiE KRüGGLinG – Max Meinhardt
20:00
Di 05.04. jAzzCLUB – Auxburg Jam Session 20:30
SO 10.04. BüRGERSAAL StADtBERGEn – Jazzware
Company 19:00
Di 19.04. jAzzCLUB – Auxburg Jam Session 20:30 |
REESEGARDEn – Nice Blue Swing: Smooth and mellow tunes 20:30
FR 22.04. PARKtHEAtER – Armin Heitz Trio 19:30
SA 23.04. PARKtHEAtER – Gonzalo Bergara Quartet
& Paulus Schäfer Trio (Gypsy-Jazz) 19:30 | jAzzCLUB
– Alex Goodman Trio 20:30
SO 24.04. PARKtHEAtER – Swing of France & Daniel
Givone 11:00
DO 28.04. AnnAPAM – Live Jazz 20:30
Foto: Christian Menkel
SAMSTAG 30.04.
20:30
DiVERSE LOCAtiOnS – Der Jazzclub Augs-
burg präsentiert in Kooperation mit dem Altstadtverein die zweite Auflage der Jazzfreinacht. Hunderte Jazzfans pilgerten im
vergangenen Jahr durch die Kneipen in der
Innenstadt und erlebten eine nuancenreiche, quicklebendige Musiknacht. Jede Band
spielt drei Sets, dazwischen ist Zeit, die Location zu wechseln. Weitere Infos: www.jazzclub-augsburg.de
09
aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte
1. bis 30. April 2016
es gibt ein Dahinter
Gut ausgesucht
Seit drei Jahren präsentiert Beate Berndt in ihrer Galerie im Fischertor immer wieder spannende
Künstler aus der Region und aller Welt. Ein Interview von Jürgen Kannler
Lab30-Chefin Barbara Friedrichs wählte
den Artist in Residence des Projekts
»Welcome in der Friedensstadt« aus.
a3kultur: Frau Berndt, Sie haben vor drei Jahren eine
Galerie eröffnet. Warum in Augsburg?
Beate Berndt: Früher war ich beruflich viel auf
Reisen. Vielleicht arbeite ich deshalb heute so
gern an dem Ort, wo ich lebe. Die Geschichte mit
der Galerie hat aber auch viel mit dem Ort hier zu
tun, so direkt im Frauentor, das hat schon einen
ganz speziellen Reiz. In diesen offenen Räumen
kann ich einen wunderbaren Bogen zu den Menschen schlagen, die hier vorbeigehen, nicht nur
zu denen, die mich besuchen. Das ist mir wichtig.
Welche Reaktionen bemerken Sie bei den Passanten?
Die Menschen mögen die Arbeiten meiner Künstler und sie bleiben deshalb gerne vor den Schaufenstern stehen. Nicht nur Fußgänger, auch die
Autofahrer. Manchmal bilden sich dann kleine
Staus, weil die Fahrer nicht gleich starten, wenn
die Ampel auf Grün umschaltet, sondern in
Gedanken noch bei unseren Bildern sind. Es ergeben sich auch immer wieder Gespräche und ich
bin dann oft erstaunt, mit wie viel Begeisterung
und Verständnis die Menschen hier der Kunst
begegnen.
Sie haben eigentlich schon ein Arbeitsleben mit einer
Karriere in der Modebranche hinter sich. Was war für Sie
ausschlaggebend, ein Start-up im Kunsthandel zu wagen?
Alles, was ich bisher im gestalterischen Bereich
mit den Stoffen, Farben und Formen ausleben
konnte, wollte ich hier noch einmal in einer erweiterten Form erleben. Quasi als eine Essenz davon.
Sie hätten sich auch ein weniger beschwerliches Aufgabengebiet suchen können.
Ich mache immer schon gern Dinge, die mit
einem gewissen Bauchgefühl zu tun haben. Da
gehören die verschiedenen Herausforderungen,
die einem das Leben so bietet, unbedingt dazu.
Ich bin hier ganz real bei mir selbst, weil ich dieses Gespür für Menschen und ihre Kunst habe
und gern auch in diesem Kontext Verantwortung
übernehme.
a3kultur: Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Barbara Friedrichs: Die Initiatoren haben sich für 2016 einen
Künstler aus Linz im Bereich
Medienkunst gewünscht und
mich als Leiterin des Lab30
gefragt ob ich die Kuration übernehmen möchte. Da habe ich
mich sofort an Reinhard Gupfinger erinnert. Er
war 2011 beim Medienfestival Lab30 zu Gast und
ich habe ihn für Augsburg geworben.
Galeristin Beate Berndt vor Bildern der aktuellen Ausstellung »Zwischen den Welten«. Noch bis zum 3. April
präsentiert sie Werke von Simone Distler. (Foto: Martin Kohnle)
wenn Sie so wollen. Diese Herangehensweise verlangt nach Arbeiten, die den zweiten Blick fordern, Bilder, in die man sich hineinspüren muss.
Es gibt immer ein Dahinter. Nicht nur Oberfläche, da ist mehr.
Sie stellen vorwiegend Künstler aus, die abstrakt arbeiten. Manche Werke könnte man auch im Bereich der
konkreten Kunst verorten. Wann ist bei Ihnen der
Punkt erreicht, an dem Sie wissen, dass Sie mit einem
Künstler oder einer Künstlerin zusammenarbeiten wollen?
Immer dann, wenn ich spüre, da ist mehr, als was
ich sehe. Ich muss angezogen sein – nicht nur von
der Oberfläche. Oft entscheiden dann das
Gespräch mit den Künstlern, ihre Haltung und
ihre Positionen, ob es zu einer Zusammenarbeit
kommt.
Können Sie sich vorstellen, Arbeiten von Künstlern zu
präsentieren, hinter denen Sie nicht zu hundert Prozent
stehen können?
Natürlich kann ich mir das vorstellen. Persönlichkeit braucht Platz. Wichtig ist, dass der Ansatz
passt. Künstler müssen sich in der Zusammenarbeit mit ihrer Galerie frei entfalten können.
Welchen Ansatz verfolgen Sie mit der Schau »meta
white – a tranquil force« von Udo Rutschmann, die
demnächst hier zu sehen sein wird?
Das ist im Grunde genommen eine Weiterführung der bisher eingeschlagenen Linie, die ich
mit der Galerie verfolge. Udo Rutschmanns Arbeiten mit Materialen wie Wachs, Gips und Ton, aber
auch seine hervorragenden Zeichnungen stehen
exemplarisch für dieses Konzept.
Barbara Friedrichs ist Lab30-Festivalleiterin und
Popkulturbeauftragte im Kulturamt der Stadt Augsburg.
Welche Parallelen erkennen Sie zwischen Kunst und
Mode?
Beide Bereiche unterliegen in ihrer Wahrnehmung und Bewertung mit Sicherheit einem
gewissen Zeitgeist und seinen Strömungen.
Gegenwärtig läuft mit Simone Distlers Schau »Zwischen den Welten« Ihre zwölfte Ausstellung. Dabei
handelt es sich um eine verhältnismäßig junge Künstlerin, die gerade erst ihren Abschluss an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Sachsen-Anhalt
gemacht hat. Ihr bisheriges Programm listet renommierte Namen wie Bernd Rummert, Heinrich Glas oder
Celia Mendoza. Liegt Ihrer Ausstellungsplanung ein
bestimmtes Konzept zugrunde?
Bei der Programmplanung spielt Intuition eine
wichtige Rolle. Mich faszinieren in der Kunst eher
stille Räume und leise Töne, wie ich sie zum Beispiel mit Celia Mendoza umsetzen konnte. Mit ihr
fing eigentlich alles an und wurde mehr und
mehr zum tragenden Inhalt und Thema der
Galerie. Ich präsentiere gern nach innen Gekehrtes mit einer sensiblen Tiefe, Entschleunigtes,
Warum ist Reinhard Gupfinger eine gute Wahl?
Er bewegt sich souverän zwischen bildender
Kunst und Klangkunst und arbeitet mit hoch
entwickelten Soundtechniken. Als Forscher
befasst er sich mit dem Einfluss von Schall auf
den Menschen. Reinhard bringt Expertise mit,
hat dennoch einen frischen Blick und geht mit
einer hohen Sensibilität an Themen heran. Damit
ist er der Richtige für eine »Utopie des Friedens«,
dem Thema des AiR-Projekts.
Woran arbeitet der Künstler in Augsburg?
Er visualisiert Klänge, die in Gotteshäusern zu
hören sind. Er übersetzt die Schallwellen von
Predigten verschiedener Glaubensgemeinschaften in ein Relief. Dabei ist nicht der ideale Sound
wichtig, sondern der Eindruck, der beim menschlichen Gehör entsteht. In einer Ausstellung wird
ab September alles gleichberechtigt nebeneinander präsentiert.
»AiR Linz« ist Teil des Friedensfestes, das sich in diesem
Jahr mit dem Thema »Mut« auseinandersetzt. Welche
Verbindung gibt es zu der Arbeit von Reinhard Gupfinger?
Die Frage nach Verständigung zwischen den Religionen ist hochaktuell. Wir alle müssen den Blick
weiten und die Gleichwertigkeit aller Glaubensrichtungen anerkennen. Das verlangt insbesondere von den beteiligten Partnern einiges an Mut.
Unter dem Titel »meta white – a tranquil force« zeigt Udo Rutschmann seine »Incubatoren«.
Vernissage: 12. April, 19:30 Uhr
28. April 2016, 19 Uhr
Organische Elektronik –
Licht und Strom aus Kunststoffen
Prof. Dr. Wolfgang Brütting
(Experimentalphysik)
7. Juli 2016, 19 Uhr
Von Schwierigkeiten und erstaunlichen Entdeckungen beim Ordnen
von Verhältnissen
Dr. Renate Motzer (Didaktik der Mathematik)
20. Oktober 2016, 19 Uhr
Magnetismus – Anziehend!
Und Abstoßend.
Dr. Anton Jesche (Experimentalphysik)
24. November 2016, 19 Uhr
Der verflixte Mond
Prof. Dr. Urs Frauenfelder
(Analysis und Geometrie)
Die Fragen stellte Susanne Thoma.
www.welcome-in-der-friedensstadt.de
VORTRAGSREIHE
Faszination
Mathematik
Physik
Ort aller Vorträge:
Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116
Zeugplatz 4, 86150 Augsburg
Veranstaltet von:
Institut für Mathematik und
Institut für Physik, Universität Augsburg
www.a3kultur.de
aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte
a3kultur: Herr Elsen, im April zeigen Sie in der Neuen
Galerie im Höhmannhaus Martin Kargrubers Schau
»Gebäude« mit Holzskulpturen und Zeichnungen (bis 3.
April), bevor ab dem 22. April unter dem Titel »The
Yousef-Abad-Project« Arbeiten der in Israel lebenden
Medienkünstlerin Elham Rokni zu sehen sind. Wenige
Tage vorher startet am 15. April im H2 die Ausstellung
»Rompeflasche« mit Gegenwartskunst aus Ecuador,
während in den Kabinetträumen des H2 noch bis zum
8. Mai neue Zeichnungen des Madrilenen Secundino
Hernández präsentiert werden. Verfolgen Sie mit diesem ausdrücklich internationalen Ansatz ein verändertes Konzept in Ihren Häusern?
thomas Elsen: Natürlich pflegen wir auch zu
zahlreichen internationalen Künstlern gute Kontakte. Einer solchen Bündelung, wie wir sie nun
im April erleben, liegt aber kein Kalkül zugrunde. Bei manchen Entscheidungen, wann genau
welche Termine eingebucht werden, spielen letztendlich sehr viele Faktoren eine Rolle.
auswärtige angelegenheiten
Die Abteilung für Gegenwartskunst der Kunstsammlungen und Museen
Augsburg steuert mit der gemeinsam mit dem Projektpartner CAC (Centro
de Arte Contemporáneo) in Quito konzipierten Ausstellung »Rompeflasche«
auf den Höhepunkt der diesjährigen Saison zu, in der einmal mehr internationale Kunst den Ton angibt. Ein Gespräch mit Thomas Elsen, dem Leiter
von H2 und Höhmannhaus. Von Jürgen Kannler
Was hat es mit dem Ausstellungsprojekt »Rompeflasche« auf sich?
Das für mich wirklich Neue und extrem Spannende an der Konzeption ist die Idee, Vorschläge
von Künstlern aus Ecuador ohne deren physische
Anwesenheit in Augsburg zu realisieren. Erst in
diesem Schaffensprozess, den im Prinzip Treuhänder hier vor Ort umsetzen, wird letztendlich
ermittelt, wie sich die eingereichten Projekten
darstellen. »Rompeflasche« spielt also mit der
Idee der Flaschenpost. Wer an die Informationen
will, muss bereit sein, die Flasche zu zerschlagen.
materialisieren müsste. Solch ein Prinzip birgt
viel Überraschungspotenzial.
Sie wollen das Konzept in beide Richtungen umsetzen?
Genau. Erst kommt die zeitgenössische Kunst aus
Ecuador ins H2 und im Gegenzug wird deutsche
Gegenwartskunst in Quito materialisiert. Natürlich gibt es bei einem Projekt dieser Art auch
keine Kuratoren, die eine konkrete Arbeit aussuchen. Eine solche Arbeit existiert ja noch gar
nicht. Stattdessen gilt es eine Ausschreibung, die
sich direkt an etwa zwölf Künstler wendet. So ein
Verfahren hat es meines Wissen noch nie gegeben. Das wird extrem spannend.
23. APRIL BIS 17. JULI 2016
Die Connection Augsburg – Südamerika hat Tradition.
Im Schaezlerpalais sind gegenwärtig Arbeiten des
Augsburger Malers Moritz Rugendas zu sehen, der im
heute vielleicht noch von uns fremden Gesellschaften und Regionen im Kopf haben, langsam,
aber sicher verschwinden.
Höhmannhaus, H2 und die dortigen Kabinetträume –
an allen Ihnen zur Verfügung stehenden Kunstorten
setzen Sie auf den Blick über den Tellerrand. Fragen wir
im Umkehrschluss: Wie relevant oder gefragt sind Positionen von Künstlern aus unserer Region außerhalb
der heimischen Galeriewände?
Da gibt es durchaus einige, wenn ich allein an die
Künstler denke, mit denen ich selbst schon gearbeitet habe: Benjamin Appel, der Greif, Karen
Irmer, Christofer Kochs, lab binaer, Natalija Ribovic etwa. Oder Leute wie Martin Eder, Andy Heller oder Volker Lang, die schon lange in Berlin
und Hamburg erfolgreich sind. Sie alle erfahren
überregionale, zum Teil internationale Wahrnehmung, und das zu Recht.
Bis zum 8. Mai ist in den H2-Kabinetträumen Secundino Hernández mit seinen großformatigen Zeichnungen
zu Gast. Diese Schau wurde nicht von Ihnen, sondern
von der GfG, der Gesellschaft für Gegenwartskunst,
organisiert.
Genau. Das ist die erste Ausstellungskooperation
mit der GfG, und sie erfolgte auf Vorschlag von
Stefan Schrammel. Allerdings können wir trotzdem auf eine lange und bisher sehr gute Zusammenarbeit zurückblicken. Schließlich betreut
die GfG auch die Artothek, die im H2 beheimatet
ist und in der sich jedermann Kunst für die eigenen vier Wände für eine gewisse Zeit ausleihen
kann.
Die Stadt hat ein Ausstellungsrecht im Kunstverein, der
BBK ist zu Gast im Schaezlerpalais und im H2 – die
Liste der Untermieter im Galerie- und Ausstellungsbereich ließe sich fortsetzen, wobei diese Praxis gelegentlich nicht ganz ohne Nebengeräusche abläuft. Wie
wichtig sind solche Kooperationen?
Die Konzepte des BBK und der GfG passen ganz
gut in unser Profil. Ererbte Kooperationsgrundlagen können allerdings durchaus schwierig sein,
müssen es aber nicht. Solange die Themen in das
Gesamtkonzept der jeweiligen Häuser passen, ist
dagegen wenig einzuwenden. Auch für die Besucher kann das sehr spannend sein und damit
wiederum für die Veranstalter einen Mehrwert
haben. Letztendlich lernt man aus jedem künstlerischen Vorschlag neu dazu.
Japanisch-israelische Dekonstruktionskunst im tim
Kleidung wird nicht aus einem Stück gefertigt. Die Kunst, für jeden erdenklichen Anlass die passende Garderobe zu produzieren,
ist eine altehrwürdige und beruht ganz wesentlich auf dem Wissen, die Dinge miteinander zu verweben. Immer wieder eindrucksvoll wird diese Technik in diversen Entwicklungsstufen im Maschinenpark des Staatlichen Textil- und Industriemuseums
Augsburg (tim) vermittelt. Das Haus im ehemaligen Textilviertel der Stadt hat es in den knapp sechs Jahren seines Bestehens durch
innovative, oft noch mit einem Hauch Poesie veredelte Ausstellungskonzepte verstanden, sich ein hervorragendes internationales
Ansehen zu erarbeiten. Auch in der gegenwärtigen Phase der Neupositionierung, die Museumsleiter Karl Borromäus Murr zum
fünften Geburtstag ausgerufen hatte, entwickelt das Haus Ausstellungsformate, denen die Grenzen von Textil- und Industriekultur zu engmaschig sind und mit denen die Kuratoren ebenso mutig wie bedacht in die Bereiche der Gegenwartskunst vordringen.
Gemeinsam mit Barbara Kolb und seinen Kollegen vom TextilWerk Bocholt entwickelte Murr zum Saisonauftakt 2016 die Schau
»Textile Erinnerungen«. Mit einem gewissen Wagemut konnten mit der japanischen Künstlerin Kaoru Hirano und ihrer israelischen Kollegin Gali Cnaani zwei Künstlerinnen dafür begeistert werden, im tim eine gemeinsame Ausstellung zu verwirklichen,
ohne sich vorher auch nur einmal gesehen zu haben. Das Experiment glückte, obwohl oder gerade weil beide unabhängig voneinander an der Entwicklung von Konzepten zur Dekonstruktion textiler Vergangenheiten Gefallen fanden.
Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, die wesentliche Arbeit der beiden besteht im Auftrennen von getragener Kleidung.
Das dies weit mehr sein kann, als unbedacht am Wollfaden eines Strickpullovers zu ziehen, ist eigentlich klar. Doch wie komplex
die technischen Strukturen unserer Kleidung wirklich sind und welche umwerfende Wirkung ihre Auflösung auf den Besucher
dieser Ausstellung haben kann, ist dann doch mehr als verblüffend.
ma x imilian
museum
www.a3kultur.de
19. Jahrhundert die europäische Sicht auf Südamerika
ganz entscheidend geprägt hat und in Lateinamerika
nach wie vor größte Wertschätzung genießt. Ist es an
der Zeit für eine Renaissance dieser Verbindung?
Bei dieser Art von Austausch spielt Neugierde
nach wie vor eine entscheidende Rolle. Allerdings haben sich in den letzten Jahren die Ausgangspositionen entscheidend verändert. Der
Informationsstand, auf den Künstler zurückgreifen können, ist heute weitgehend gleich, egal ob
sie in Asien, Europa, Afrika oder in Südamerika
arbeiten. Es gibt keine Weltregion mehr, die sich
in irgendeiner Form »unterbelichtet« präsentiert,
was das Informationsniveau angeht. Jeder kann
seine Standpunkte einbringen, und sie werden
wahrgenommen. Der Austausch interessierter
Leute funktioniert in Echtzeit. Das hat auch zur
Folge, dass die klischeehaften Bilder, die wir
10
fadenhaft
FORMEN UND GESTALTEN
DER KÜNSTLER FRIEDRICH BRENNER
Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Über verschiedene Ausstellungen von Carolina
Pérez Pallares und Benjamin Appel, die unabhängig voneinander im H2 und im Höhmannhaus zu sehen waren, entstand langsam eine
Vernetzung nach Quito und zum CAC. Beide
Künstler sind in Ecuador aufgewachsen und
pflegen sowohl dort als auch hier in Deutschland Kontakte zu Künstlerkollegen, Galerien
und Museen. Irgendwann reifte bei uns der Entschluss, ernsthaft an einem Austauschprojekt in
Sachen Kunst zu arbeiten, allerdings hatten wir
zu Beginn noch keine Vorstellung, wie wir an
das Thema herangehen sollten. Eine gängige
Sammelausstellung sollte es aus verschiedenen
Gründen nicht werden. Irgendwann hielt dann
die Idee Einzug, dass sich die Kunst vor Ort
1. bis 30. April 2016
So werden aus roten Turnschuhen Blut weinende Sneakers, aus Großmutters Negligé ein Zirkuszelt aus Spinnweben und der ordinäre Hemdsärmel entpuppt in Hundertschaften die Varianten seiner Persönlichkeitsstruktur. (Jürgen Kannler)
»Textile Erinnerungen« erscheint mir ein sehr passender Titel für diese so locker-verspielt daherkommende wie konzeptionell gefestigte Ausstellung.
Zu sehen ist sie bis zum 8. Mai im tim, anschließend im TextilWerk Bocholt. www.timbayern.de
11
fest der Porträtmalerei
1. bis 30. April 2016
aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte
Die Kunstsammlungen und Museen Augsburg präsentieren die Sonderausstellung »›Mut, liebe Julie!‹ – Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz«
das Stadtmuseum Kaufbeuren noch bis zum 3.
Juli die Foto-Ausstellung »Vom Wegmüssen und
Ankommen« – ein Projekt der Bielefelder Fotografin Hermine Oberück und der Mindener Kulturmanagerin Gertraud Strohm-Katzer. Anhand
von Porträtfotos und Texten werden die
Geschichten, Erfahrungen und Eindrücke einzelner Migranten erzählt, die in Deutschland
angekommen sind. www.stadtmuseum-kaufbeuren.de +++ Schon zum vierten Mal ist in der
Galerie Extrawurst eine zur Tradition gewordene Ausstellung zu sehen: Von 9. April bis 8.
Mai zeigen 14 Künstler eine im wahrsten Sinne
des Wortes vielgestaltige Auswahl an Aktzeichnungen, die im Laufe eines Jahres während der
wöchentlichen Aktzeichenabende im AnnapamKeller Hempels entstanden sind. Geleitet wird
der Kurs von dem Augsburger Künstler Karl
Meyer, der für die Dauer der Ausstellung jeden
Sonntag ab 15 Uhr den Besuchern Interessantes
über die verschiedenen Werke und ihre Schöpfer
erzählen wird. Die Vernissage findet am 9. April
ab 20 Uhr statt. www.galerie-extrawurst.de
+++ Es gibt wieder Buntes zu entdecken im Kulturpark-Frühling an der Sommestraße 38/40 –
und diesmal auch im Kulturhaus Abraxas. In
zahlreichen kreativen Werkstätten findet man
Malerei, Kunsthandwerk, Textiles, Skulptur,
Grafik, Fotografie, Text, Schmuck, Zeichnung,
Video und noch vieles mehr. Die Ateliers öffnen
am 16. April von 16 bis 22 Uhr und am 17. April
von 11 bis 18 Uhr. Ein besonderes Highlight bietet die Eröffnung der Ausstellung »jahrgang
1943« am 17. April um 11 Uhr in der BBK-Galerie
im Abraxas. www.kulturparkwest.de +++ Im
Rahmen der Ausstellungsreihe »Wechselspiel –
Spielwechsel« präsentiert der Kunstverein
Julie Hagen Schwarz – Italienisches Mädchen, ohne Datum, Öl auf Leinwand,
Privatbesitz von Irmgard von Lehsten. (Foto: Andreas Brücklmair)
Künstlerfreundschaften sind ein ergiebiges
Thema in der Kunstgeschichte. Die neue Ausstellung, die ihre Pforten im zweiten Stock des
Schaezlerpalais und im Grafischen Kabinett
eröffnet hat, erzählt über die Freundschaft, die
Augsburgs berühmten Sohn Moritz Rugendas
und die russische Malerin Julie Hagen Schwarz
verband. Als russische Malerin kann man Letztere dabei jedoch nur bedingt bezeichnen. Freilich
gehörte ihre Heimatstadt Dorpat (heute: Tartu,
Estland), wo sie 1824 geboren wurde, seit 1721
zum russischen Zarenreich, sie war aber auch
Teil des deutschen Kulturraums. Wie fast alle
Städte der baltischen Südküste war sie Hansestadt. Auch die dortige 1802 gegründete Universität war deutschsprachig.
Den ersten Unterricht erhielt Julie von ihrem
Vater, dem Maler August Matthias Hagen, ihre
weitere Ausbildung erfolgte seit 1846 in Dresden
und seit 1848 in München. Dass von 1851 bis
1854 dank eines Stipendiums des Zaren Nikolaus
I. drei Jahre in Rom folgten und dass sie 1858
zum Mitglied der Petersburger Kunstakademie
ernannt wurde, änderte an ihrer Zugehörigkeit
zur deutschen Malschule nichts. Schon allein
ihre Immatrikulierung in Dresden bestätigt,
dass sie ein großes Talent für die Malerei hatte.
Eine Frau konnte zu jener Zeit – im Unterschied
zu den heutigen Verhältnissen – ein solches Studium nur bei großer Begabung aufnehmen. Ihr
Erfolg erlaubte es ihr, die Ausbildung in München, wo ihr Onkel lebte, fortzusetzen. Dort studierte sie beim Genremaler Moritz Rugendas, der
ihr Mentor wurde und mit dem sie eine Freundschaft verband.
Eigentlich sind die Beziehungen von Künstlern
untereinander, besonders der beiden Geschlechter, immer ein heikles Thema für das Publikum
und für den Klatsch und Tratsch – werfen Sie nur
einen Blick in Hochglanzmagazine. Hier liegt
jedoch ein anderer Fall vor. Rugendas unterrichtete die junge Malerin nicht nur, wie es für einen
Mentor üblich ist, er fragte sie auch in verschiedenen künstlerischen Angelegenheiten um Rat.
Noch lange Zeit nach Julies Studium standen sie
in Briefwechsel. Dies ist im zweiten Teil der Ausstellung, im Grafischen Kabinett, reichlich mit
Dokumenten belegt.
+++ In Kooperation mit dem Isergebirgs Museum
Neugablonz und parallel zur Schau »70 Jahre
Neugablonz. Ein fotografischer Streifzug« zeigt
Die Ausstellung »Mut, liebe Julie!« zeigt viele Bilder, nicht nur von Moritz Rugendas und Julie
Hagen Schwarz, sondern auch von ihren Lehrern
und ihrer künstlerischen Umgebung. Die Schau
gestaltet sich als ein Fest der akademischen Malerei dieser Periode und die Bilder harmonieren
sehr gut mit den Räumen des Schaezlerpalais.
Die zahlreichen ausgestellten Porträts sind von
Künstlerinnen und Künstlern in vergleichbarer
Maltechnik geschaffen und gründen auf ein und
derselben Malschule. Sie verdeutlichen aber auch
eine Besonderheit. Damalige Porträts sollten
natürlich die Gesichtszüge der porträtierten Person wiedergeben, zeigten aber in erster Linie
eine Person in ihrer gesellschaftlichen Position.
Mit dem Schmuck, der dem gesellschaftlichen
Stand entsprach, oder mit einem Kaschmirschal,
der damals mehr als ein Haus kostete. Der
Gesichtsausdruck auf den von männlichen
Künstlern geschaffenen Porträts ist neutral, wie
bei heutigen Passfotos. Bei den von Künstlerinnen geschaffenen Porträts ist er jedoch deutlich emotionaler. Frauen sind wesentlich
emotionaler als Männer, wie ich meine – das war
schon damals bekannt, ist bis heute so und wird
wahrscheinlich ewig so bleiben. Sie können
diese schönen Bilder und interessanten Dokumente noch bis zum 5. Juni bewundern.
(Iacov Grinberg)
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Anzeige:
Aichach im Köglturm (Hinterm Turm 4, 86551
Aichach) eine weitere Position zeitgenössischer
Kunst: Vom 3. bis 24. April ist die Ausstellung
»endlos begrenzt« von Ursula Geggerle-Lingg
zu sehen. In ihren klaren, abstrakten Bildern,
Objekten und Skulpturen beschäftigt sich die
Wertinger Künstlerin mit dem Verhältnis zwischen Fläche und Raum. www.kunstvereinaichach.de +++ tomomi Morishima beschäftigt
sich mit klassischen künstlerischen Themen wie
Landschaft, Figur und Porträt. Die Gegenstände
und Figuren in seinen Bildern verwendet er wie
Elemente, die das Bild konstruieren. Noch bis
zum 16. April sind Morishimas Papierarbeiten
und Malereien in der Ecke Galerie zu bestaunen.
www.eckegalerie.de +++ Bislang haben sich 16
Künstlerinnen und Künstler aus der Region –
alles hauptberuflich arbeitende Illustratoren –
im netzwerk illustratoren Augsburg
organisiert. Das Ziel der Gruppe ist es, ihr vielseitiges Schaffen einem breiteren Publikum vorzustellen und Kooperationen auf lokaler Ebene
anzustoßen. Zu diesem Zweck lädt sie regelmäßig zu offenen Treffen ein, es werden Ausstellungen organisiert, sowie Workshops und
Symposien veranstaltet. Die Illustratoren Augsburg treffen sich einmal im Quartal zu einem
offenen Stammtisch, Details werden rechtzeitig
auf der Webseite bekanntgegeben. Dazu sind
alle professionell arbeitenden Illustratoren eingeladen. www.illustratorenaugsburg.de +++
Das Auktionshaus Rehm lädt am 28. und 29.
April zur 271. Kunstauktion. Besichtigungen der
Exponate sind vom 21. bis 27. April möglich. Den
Katalog mit allen Highlights gibt es zeitnah
unter: www.auktionshaus-rehm.de +++
AUSSTELLUNGEN IM APRIL
ABRAXAS – Frauke Wichmann: 5-Minuten-Portraits aus dem Kulturpark West / 01.–30.04.
// Loop 30: 30 Fires
// BBK Schwaben Nord & Augsburg: Jahrgang 43 / ab 17.04.
| ARCHitEKtUR(Klanginstallation) / bis 30.04.
MUSEUM – Werkschau Hans Engel / ab 23.04. | CLAUDiA WEiL GALERiE FRiEDBERG – Ulrike Dornis: Arabeske /
| DiözESAnMUSEUM St. AFRA – Die sieben Todsünden / bis 08.05. | ECKE GALERiE – Masala 6 / bis
bis 13.05.
| EDWin SCHARFF MUSEUM nEU-ULM – Bittersüße Zeiten. Barock
16.04. // Tomomi Morishima / bis 16.04.
| GALERiE BEAtE BERnDt – Simone Distler: Zwischen den Welten / bis 05.04.
und Gegenwart / bis 22.05.
| GALERiE EXtRAWURSt – Aktzeichnungen 2016 / ab 09.04. | GALERiE nOAH – Marie Caroline Knoth, Oskar
Rink / bis 17.04. // Otto Piene / ab 22.04. | GALERiE SüSSKinD – Christine Steiner: Mäzionäre / bis 30.04. | GEzz!
| GLASPALASt – Neue Welten. Auf der Flucht / bis
FRiEDBERG – Karin Fleischner: Mixed Media / 15.–30.04.
30.06. | GRAFiSCHES KABinEtt – Moritz Rugendas, Julie Hagen Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06. | H2 – Secundino Hernández: Neue Zeichnungen / bis 08.05. | HAMMERSCHMiEDE nAiCHEn – Landlerisch / ab 24.04. |
HöHMAnnHAUS – Martin Kargruber: Gebäude / bis 03.04. | KöGLtURM AiCHACH – Ursula Geggerle-Lingg:
Endlos begrenzt / 03.–24.04. | KünStLERHAUS MARKtOBERDORF – Dieter Krieg: Bügeln ist nichts für Hausfrau| KUnStHALLE WEiSHAUPt ULM – Flavin, Kowanz, Morellet, Nannucci, Sonnier u.a.: Spot an!
en / bis 08.05.
| KUnStHAUS KAUFBEUREn – Luther reicht nicht. Künstlerische Impressionen zur
Lichtkunst / bis 10.04.
| KUnStWERK FRiEDBERG – Meine liebste Ecke zu Hause / bis 10.04.
|
ständigen Reform / bis 22.05.
MAXiMiLiAnMUSEUM – Wunderkammer. Reichsstädtische Erinnerungen / bis Sept. | MUSEUM & GALFoto: Friedrich Brenner
ERiE SCHWABMünCHEn – Schwabmünchen sammelt / bis 30.04. | MUSEUM iM PFLEGSCHLOSS
SCHROBEnHAUSEn – Extrem Bayerisch / ab 20.04.
| MUSEUM KULtURLAnD RiES MAiHinGEn – Leben
nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen
| RAtHAUS BOBinGEn –
Pfarrhauses / bis 29.05.
Eun-Ja Koo: Drei Geschichten / bis 30.09. | RAtHAUS
nEUSäSS – Jan Walter Junghanss: Hamburg-Berlin
2001–2004 (Fotografien) / bis 14.04. | SCHAEzLERPALAiS – Hermann Hugo Neithold: Ein Kaufmann als
Kunstfreund / bis 05.06. // Moritz Rugendas, Julie Hagen
Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06. | SCHLOSS HöCHStäDt – Heimatfront Kinderzimmer / ab 01.04. |
| StAAtSSPACE 2B – Alex Höchstetter / bis 07.04.
GALERiE MODERnE KUnSt – Aufruhr in Augsburg.
Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er Jahre / bis 16.10.
| StADtMUSEUM AiCHACH – Unruhige Zeiten.
ab SAMSTAG 23.04.
Aichach und die napoleonischen Kriege / bis 17.04. |
StADtMUSEUM KAUFBEUREn – Vom Wegmüssen
MAXiMiLiAnMUSEUM – Die Ausstellung »Formen und Gestalten« stellt den Künstler Fried| St. jAKOB FRiEDund Ankommen / bis 01.07.
rich Brenner in den Fokus. Der 1939 in Augs|
BERG – Brigitte Kronschnabl: Mi Shu / bis 30.06.
burg geborene Medailleur zählt zu den Großen
tiM – Kaoru Hirano & Gali Cnaani: Textile Erinnerunseines Fachs. Viele seiner prägnanten Entwürgen / bis 08.05. | UntERES SCHLöSSCHEn BOBinGEn
fe für Münzen und Medaillen wurden preisge– Dorothea Reese-Heim: …wenn sich Kreise finden (Texkrönt. Ebenso ausdrucksstark und unverwech| VOLKSKUnDEMUSEUM
tilkunst) / ab 29.04.
selbar sind seine bildhauerischen Arbeiten
OBERSCHönEnFELD – Gabriele Fischer, Agnes Keil,
– Skulpturen, Bronzen und Reliefs. Vor allem
Christiane Osann: Evas Töchter / bis 10.04. // Do it yourletztere – wenig bekannte Schöpfungen – bilself – Mach’s doch selber! / bis 09.10. // Do it yourself.
den den Schwerpunkt der Ausstellung.
Künstlerische Reflexionen / ab 22.04.
www.a3kultur.de
kaBaRett
1. bis 30. April 2016
12
Großmaul
Musikalisch, radikal und ausgesprochen groovy: Am 13. April kommt
Serdar Somuncu mit seiner Funkband The Politics in den Spectrum Club
Foto: Michael Palm
Serdar Somuncu gilt als einer der deutschsprachigen Kabarettisten mit dem größten Maul, aber auch als seriöser
Gast in Polit-Talkshows. Am 13. April gastiert das Allroundtalent mit seiner Funkband The Politics im Spectrum.
Er ist der Mann, den man an einem Abend auf der Kabarettbühne einer unserer humorvollen Großstädte sieht, und am nächsten Tag, wenn man abends die Glotze einschaltet, sitzt er bei Anne Will
oder Maybrit Illner mit Politikern in der Runde und gibt seine Statements zur Radikalisierung von
jungen Muslimen oder der AfD ab. Serdar Somuncu hat eine Haltung, eine Meinung und was das
Wichtigste für einen Kabarettisten seines Kalibers ist: Er hat Wissen. Über Gesellschaftliches und
Politisches, über Vergangenes und Gegenwärtiges. Einen witzigen, intellektuellen Volksvertreter
könnte man ihn nennen, dessen Humor in einer ständigen Wechselwirkung mit seiner überzeugenden Ernsthaftigkeit steht.
Sechs Jahre lang tourte er mit Polizeischutz durch Deutschland und Europa, las in dieser Zeit aus
»Mein Kampf«, parodierte und kommentierte, machte sich viele Feinde in rechten, aber auch linken
Szenen. Im Gegenzug festigte er dadurch seinen Status als angstloser Künstler, der seine künstlerische Freiheit als eines der obersten Gebote in seinem Schaffen sieht, und erarbeitete sich somit in
den letzten Jahren eine große Fangemeinde. Aber nicht nur die politischen, auch die alltäglichen,
volksnahen Themen hat Somuncu drauf. In seinen regelmäßigen Auftritten in TV-Shows (seit 2015
hat er seine eigene: »So! Muncu« auf n-tv) erntet er immer wieder den verdienten Applaus und verursacht herzliche Lachanfälle bei den selbstironischen und amüsierten, kritischen Zuhörern. Dass
die zurückgebliebenen Glatzen oder die sich von ihm ertappt und verarscht Gefühlten ihn nicht
mögen, ist klar, zeigt aber auch nur, dass er seine Arbeit richtig macht.
gEDEnKKonZERt
ZUM 100. GEBURTSTAG
Von YEHUDi MEnUHin
LiVE
YEHUDI
MUSiC
MENUHIN
noW
Sonntag, 1. Mai 2016
19 Uhr Synagoge, Einlass 18 Uhr
Halderstr. 6-8, 86150 Augsburg
Kartenpreise:
35 EUR / 15 EUR (Erm. für Studierende & Schüler)
Kartenvorverkauf:
Vor Ort bei Sabine Wünsch
Maximilianstraße 59, 86150 Augsburg
Tel.: 0821 / 450 416 11
Email: [email protected]
www.a3kultur.de
Der 47-Jährige ist nicht nur Komiker, Schauspieler, Regisseur, Autor oder politischer Diskussionspartner. Er ist auch Musiker. Kein Autodidakt, sondern ein Studierter, der seine Lehrjahre von 1984
bis 1992 am Konservatorium in Maastricht und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Wuppertal verbracht hat. Und genau diese musikalische Leidenschaft hat er mit in sein Programm »Sexy
Revolution & The Politics« gepackt. Somuncu als Bandleader, gemeinsam mit vier weiteren Musikern funky und groovy auf der Bühne. Mag für manch einen ungewohnt klingen. Aber keine Sorge,
denn der von ihm gewohnte Sarkasmus und Spott kommt in dieser Show nicht zu kurz, sondern
wurde hier lediglich in eine musikalische Form gebracht.
Mit diesem Konzertprogramm kommt Serdar Somuncu am 13. April in den Spectrum Club. Einlass
ist um 19 Uhr und Showtime um 20 Uhr. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Sollte einer der Augsburger Somuncu-Hardcorefans oder -Interessierten an diesem Abend leider
nicht können – kein Problem. Bereits diesen Herbst begibt sich Somuncu als »Hassias« nochmals in
die Fuggerstadt (am 14. Oktober in den Kongress am Park). Dann allerdings ohne Band, sondern mit
seinem erfolgreichen Kabarettprogramm »H2 Universe – Die Machtergreifung«. (Julian Stech)
www.somuncu.de
www.spectrum-club.de
KABARETT & KLEINKUNST IM APRIL
FR 01.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 |
KULtUR-StADL WöRLESCHWAnG – Wiggerl: Leb’n
und Leb’n lass’n 20:00
SA 02.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
SO 03.04. PARKtHEAtER – Sybille Bullatschek: Pflege lieber ungewöhnlich! 19:30
Di 05.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
Mi 06.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
DO 07.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | BUCHHAnDLUnG SCHMiD SCHWABMünCHEn – Les
Derhosn: Nach uns die Zukunft 20:00
FR 08.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Enissa Amani: Zwischen Chanel und Che Guevara 19:00 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
SA 09.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Herr und
Frau Braun: Heimatkunde! 19:30 | PUPPEnKiStE –
Kabarett 2016 19:30 | SinGOLDHALLE BOBinGEn
– Lisa Fitz: Weltmeisterinnen. Gewonnen wird im
Kopf 20:00
Di 12.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
Mi 13.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | SPECtRUM – Serdar Somuncu: Sexy Revolution And The
Politics 20:00 | KOnGRESS AM PARK – Günter Grünwald: Deppenmagnet 20:00 DO 14.04. StADtHALLE
GERStHOFEn – Luise Kinseher: Ruhe bewahren
19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
FR 15.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
SA 16.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 |
PFARRzEntRUM St. MiCHAEL AiCHACH – Herr
und Frau Braun: Heimatkunde! 20:00 | KOnGRESS
AM PARK – Bodo Wartke: Was, wenn doch? 20:00 |
PROVinO CLUB – Status Zwo Party 22:30
MO 18.04. PARKtHEAtER – Bernhard Hoecker: So
liegen Sie richtig falsch 19:30
Di 19.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
Mi 20.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 |
SEnSEMBLE tHEAtER – Scheinzeit. Kabarett und
Dialog über Geld 19:30
DO 21.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 |
StADtHALLE GERStHOFEn – Thorsten Sträter: Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben 19:30
FR 22.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Die Wirtshausmusikanten (Volksmusik) 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | KOnGRESS AM PARK
– Dieter Nuhr: Nur Nuhr 20:00
SA 23.04. HOFFMAnnKELLER – Fast food theater:
Best of Life 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016
19:30
SO 24.04. ABRAXAS – Comedy Lounge mit Michi
Marchner: Nur live ist echt! 19:30 | SPECtRUM –
Füenf: Bock Drauf! 20:00
Di 26.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
Mi 27.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
DO 28.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Stefan
Kröll: Projekt Minga 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30
FR 29.04. PARKtHEAtER – Chris Boettcher: Schluss
mit frustig! 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016
19:30 | PFARRzEntRUM St. MiCHAEL AiCHACH –
Simon Pearce: Allein unter Schwarzen 20:00
SA 30.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 |
SCHLOSS BLUMEntHAL – Offene Bühne 20:00
13
WasseR
1. bis 30. April 2016
wunderbare Beispiele für die antike Nutzung
der Wasserkraft in Augsburg.
Wie schon erwähnt, Sie haben über 40 Wasserwerke
für Ihr neues Buch porträtiert. Einige davon sind in
privater Hand. Was sind das für Menschen, die über
eigene Wasserwerke verfügen? Haben die eine andere
Beziehung zum Wasser oder eine andere Wahrnehmung?
Das darf man wohl nicht zu romantisch sehen.
Ich würde sagen, ihre Beziehung hängt weniger
mit der Natur zusammen als mit der Nutzung
der Ressource Wasser. Das Wasser ist da, und
wenn jemand eine alte Mühle kauft, soll sich das
rechnen. Was man auf alle Fälle sagen kann, ist,
dass diese Menschen wissen, welches Potenzial
im Wasser steckt.
Schwingt da auch so
etwas wie Stolz mit,
wenn man seine eigene Wasserkraft nutzen kann?
Die nutzt niemand
selber. Der Strom
wird in der Regel
eingespeist, weil
das mehr Geld
bringt.
Der stadthistoriker
Franz Häußler ist ein Mann von beeindruckender Bescheidenheit.
Viele Tausend Bilddokumente, ohne die die Geschichte unserer Region
nicht so zu erzählen wäre, wie wir sie kennen, hütet der leidenschaftliche
Historiker in seiner Sammlung. Ein Besuch von Jürgen Kannler
a3kultur: Herr Häußler, Sie haben Ihren beruflichen
Werdegang als Schriftsetzer begonnen, heute genießen
Sie als Stadthistoriker und Publizist eine Wertschätzung, von der viele Akademiker nur träumen können.
Welchen Anspruch stellen Sie selbst an Ihre Arbeit?
Franz Häußler: Im Mittelpunkt allen Schaffens
sollte immer der Nutzer stehen. Er muss ohne
jegliche Sach- oder Fachkenntnis mit dem Ergebnis meiner Arbeit etwas anfangen können, egal
ob es sich um einen Beitrag für die Zeitung oder
um ein Sachbuch handelt. Es gibt die schwere
Sprache und die einfache Sprache, das habe ich
in 30 Jahren als Korrektor bei verschiedenen
Verlagen gelernt. Ich habe mich immer um die
einfache Sprache bemüht.
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Wurde in Ihrer Familie über Geschichte gesprochen?
Nein, das war bei uns zu Hause kein Thema. Ich
bin als jüngstes Kind auf einem Bauernhof in
Lauterbach geboren, in eine bäuerliche Umgebung hineingewachsen und sehr früh ins Internat nach Dillingen gekommen. Das war mein
Glück, denn dort wurde meine Leidenschaft
früh durch einen begnadeten Deutschlehrer
geweckt. Erst viele Jahre später habe ich erfahren, dass er lange Zeit Vorsitzender des Historischen Vereins war und in einschlägigen
Kreisen als der »schwäbische Geschichtspapst«
galt.
Waren die Beiträge, die Sie seit 1980 für die Augsburger Allgemeine verfassen, die Basis für die mittlerweile
15 Bücher, die Sie geschrieben haben?
Das kann man so sagen. Ich glaube auch, dass
der wichtigere Teil meiner Arbeit die Kontinuität
ist, mit der ich in der Zeitung veröffentliche. Ich
habe nie daran gedacht, Bücher zu schreiben, als
Buchautor haben mich andere erfunden.
Dennoch haben Sie historische Geschehnisse als überaus wichtig erachtet und sie mit großer Sorgfalt in
Buchform in die Gegenwart transkribiert.
Ja, da haben Sie recht. Mir geht es darum, zu
zeigen, dass wir die Welt nicht erfunden haben
und dass wir immer aus unserer Vergangenheit
leben. Wie das zu machen ist, dafür entwickle
ich gerne eigene Ideen. Dafür brauche ich keine
Vorbilder.
Wenn man sich wie Sie über viele Jahrzehnte mit lokalen historischen Themen beschäftigt, entwickelt man
da eine eigene Sicht auf die Dinge der Gegenwart?
Ja, mit Sicherheit. Wobei ich zur Jetztzeit keine
Aussage mache. Ich bin kein Redakteur oder
politisch Tätiger, sondern liefere den Hintergrund, wenn Sie so wollen. Da geht es ausschließlich um Tatsachen. Wenn sich jemand
die Arbeit macht, zu analysieren, was ich schreibe, dann weiß er genau, wie ich denke.
Sprechen wir über Ihr letztes Buch, das vor Kurzem im
Context-Verlag herausgekommen ist und sich mit der
Kraft des Wassers beschäftigt. Dafür haben Sie rund
40 Wasserwerke in unserer näheren Umgebung dokumentiert. Welche Rolle spielt denn das Wasser hier in
der Region?
Ohne Wasser wäre Augsburg nicht Augsburg. Zu
diesem Ergebnis kommt jeder, der sich mit dem
Thema beschäftigt.
Und Sie, sind Sie ein
Franz Häußlers aktuelles Geschäftsmann?
Buch »Wasserkraft in Augs- Ich war nie ein
burg« erschien im November G eschä f t sma n n.
im context-Verlag.
Ich bekomme fast
täglich Anfragen
von Studenten und Schülern, die für ihre verschiedenen Arbeiten Bildmaterial suchen. Das
freut mich und ich helfe dann gerne weiter. Ich
habe rund 10.000 Bilder digitalisiert. Ein Vielfaches davon steht noch als analoges Material in
den Regalen. Ich bin im Grunde genommen
auch gar kein Sammler. Die Formulierung
»Sammlung Häußler« ist eher ein Kunstbegriff,
den ich zusammen mit einem Juristen festgelegt
habe, auch um klarzustellen, dass ich nicht der
Urheber all dieser wunderbaren Motive bin. Ich
habe sie lediglich zusammengetragen, um
meine eigenen Publikationen bequem und
kostengünstig zu illustrieren.
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Curt
r 10 – Tel. 0821 –
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Mo – F
polis
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Herr Häußler, vielen Dank für das Gespräch.
Hat das Thema mit allen seinen Bezügen im Bewusstsein der Stadtgesellschaft den Platz, den es verdient?
Ich denke ja, aber nicht jeder ist sich darüber
wirklich klar. Wir haben zwar mit die beste
Trinkwasserqualität, die Sie in europäischen
Großstädten finden können, und die zahlreichen
Kanäle bestimmen die Stadtplanung bis heute,
aber da macht sich nicht jeder täglich Gedanken
darüber. Das gilt als selbstverständlich, als zu
selbstverständlich, fürchte ich.
Ihre publizistische Arbeit ist stark in die Augsburger
Bewerbungsaktivitäten als UNESCO-Welterbe eingeflossen. Ist die Stadt mit dieser Bewerbung auf dem
richtigen Weg?
Das kann ich schwer einschätzen, weil bei dieser
Bewerbung nur die Sicht von außen auf unsere
Stadt zählt. Es ist nicht endscheidend, was wir
meinen, beurteilt wird die Bewerbung nämlich
von Leuten, die mit Augsburg nicht wirklich
etwas zu tun haben. Da zählt dann auch die
Kontinuität und Komplexität, mit der wir uns
des Themas annehmen. Das muss man verstehen rüberzubringen, und zwar in dem Code,
den das Bewertungsgremium erwartet. Dafür
gibt es Fachleute, die inhaltlich jedoch keine
Experten sein müssen. Diese Leute müssen allerdings beliefert werden. Sei es zum Beispiel von
Martin Kluger, mit Sicherheit einem der bewandertsten Männer auf dem Gebiet, der zu den
Brunnen, der Wasserkunst und überhaupt zum
Wasser in all seiner Bandbreite hier wunderbar
publiziert hat, oder eben von mir.
SchLOSS
hÖchSTÄDT
1. April bis 9. Oktober 2016
Wie die Kriegspropaganda im
Ersten Weltkrieg Einzug in den
Kinderalltag hielt
Alle
spielen Krieg,
aber wie spielt
man eigentlich
Frieden?
Sie hatten schon früh das Thema Wasser im Kontext
der Verkehrsgeschichte Augsburgs im Fokus.
Das ist für mich eine wirklich spannende Sache.
Es gab nämlich dort, wo heute noch der Graben
beim Vincentinum zu sehen ist, einen römischen
Hafen. Der wurde nicht nur von Flößen, sondern
auch von großen Schiffen angefahren, die zum
Beispiel lechaufwärts die Stadt mit Steinen aus
dem Jura und mit anderen Baumaterialien versorgt haben. Der Wasserweg war im Vergleich
zur Via Claudia für die Entwicklung der Stadt
zur Römerzeit wichtiger, als wir das bis vor
Kurzem noch annahmen.
Die Geschichte mit dem Hafen war für mich auch die
große Überraschung bei der neuen Römerausstellung
in der Toskanischen Säulenhalle.
Aber über den Wasserweg wurde Augsburg
erbaut und ernährt. Denken Sie nur an die Entdeckung der römischen Mühle in Göggingen
vor einigen Jahren. Wir haben hier zwei
Öffnungszeiten:
Di–So 9 – 18 Uhr
Kinder bis 18 Jahre Eintritt frei!
Sonntag, 24. April 2016,
ab 19 Uhr
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mit dem Theater EUKiTEA
Ausstellungseröffnung
„Die Weiße Rose – Studenten
gegen hitler 1942/43“ und
anschl. Theatervorstellung
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Karten: 3 EUR/6 EUR,
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liteRatUR
1. bis 30. April 2016
flüchtlingsgeschichten
Design-Studenten präsentieren Comic-Reportagen aus dem
Grandhotel Cosmopolis, Augsburgs »Sozialer Skulptur«
Studentinnen und Studenten der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Augsburg setzten sich
im Sommersemester 2015 mit den Themen Flucht und Asyl auseinander. Dafür recherchierten die
Studierenden im Grandhotel Cosmopolis. Im Cafébereich des Hauses sammelten die Gestalter dramatische und berührende Geschichten von Menschen unterschiedlichster Herkunft.
Für seine Kolumne »Deutsch richtig und gut« hat Gino Chiellino Begriffe
gesucht, die er paarweise umschreibt, um zu zeigen, wie er sie anders
versteht als seine Gesprächspartner. Der zehnte Teil behandelt:
Migration oder aus-/einwanderung
vorüber man redet. Aber wenn man die Ewigsprecher beiseitelässt, worüber reden diejenigen, die
sehr bemüht, sogar ernsthaft über Migration
reden wollen?
Seit mehr als hundertfünfzig Jahren wird in Italien der Terminus »Emigrante« verwendet, wenn
über ausgewanderte Italiener geschrieben und/
oder gesprochen wird. Emigrante bezeichnet wie
Studente oder Presidente jemanden, der dabei ist,
eine zeitbegrenzte Handlung zu vollziehen. Es
gibt Studenten, die ewig studieren, und Präsidenten, die immer wieder gewählt werden, aber
früher oder später hören selbst sie auf, Studenten
oder Präsidenten zu sein. Nur die italienischen
Auswanderer sind seit 1870 dazu verpflichtet, sich
als ewige Pendler zwischen hier und dort oder
dort und hier zu verstehen. Den Versuch, eine
korrektive Unterscheidung zwischen Emigrante
und Emigrato an meinem Geburtsort durchzusetzen, habe ich schnell aufgegeben. In der Tat war
der Versuch von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn bei der Prozession zu Ehren der örtlichen Schutzpatronin werden bunte kleine Zettel
in die Luft geworfen, auf denen z.B. zu lesen ist:
»Heilige Madonna del Carmine, schütze unsere
Emigranten überall in der Welt!« Dass Mitglieder
der Gemeinde Carlopoli sich im Lauf der letzten
hundertfünfzig Jahre überall in der Welt niedergelassen haben und dass sie selten zu einem
Besuch zurückkehren, wird die Madonna wohl
wissen, aber selbst sie wehrt sich gegen diese
sprachliche Lebenslüge ihrer Anvertrauten nicht.
Angesichts einer solchen Erfahrung überrascht
mich die um sich greifende Frequenz nicht, womit
Migration und ihre Derivate durch die deutsche
Sprache geistern.
Illustration: Mike Loos
Aus all diesen Erzählungen entstand ein Comicbuch, das auf den ersten Blick ganz locker wirkt,
gleichzeitig aber sehr ernst bleiben kann. Dabei ließen die Studierenden auch ihre persönlichen
Erfahrungen und Erlebnisse mit einfließen. Die Comics erzählen acht verschiedene Geschichten aus
dem Leben von Asylsuchenden und beleuchten die eigentlichen Fluchtursachen. Nachdem die Hochschüler anfangs »nur« mehr über die Asylproblematik erfahren wollten, hat sich das Projekt schnell
in eine Reportage über das Grandhotel verwandelt.
14
Ich erkläre mir die hohe Beliebtheit des Wortes
»Migration« mit deren Wesen an sich. Migration
ist ein Erlebniswort, d.h. ein Wort, das etwas vermittelt, das zugleich ganz neu ist und doch längst
vertraut war, sodass von dem Neuen keine Herausforderung, Verunsicherung ausgeht. Nach dem
Motto: Migration ist halt Migration, du und
ich wissen es schon lange. Ein Erlebniswort hat
ferner ein ungeahntes Potenzial in sich. Es erlaubt
z.B. selbst inkompetenten Sprechern, mit absoluter Sicherheit mitzureden, denn man weiß ja,
Wenn zur Madonna gebetet wird, sie möge die
Mitglieder der Gemeinde schützen, die sich überall in der Welt niedergelassen haben, und diese
zugleich als Emigranti bezeichnet werden, wird
ein trügerischer Wunsch geäußert. Man
wünscht sich, die getroffene Entscheidung, aus
der Gemeinde auszuwandern, sei noch nicht
vollzogen, d.h., sie gehören nach wie vor zur
Gemeinde. Solange ihre Entscheidung als nicht
vollzogen angesehen wird, braucht man sich
keine Gedanken über Ursachen und Folgen ihrer
Auswanderung zu machen, und somit vermeidet
man es, den eigenen Anteil der Verantwortung
für die Auswanderung auf sich zu nehmen. Die
Verwendung des Erlebniswortes »Migration« mit
oder ohne Aggregate in einem Einwanderungsland wie Deutschland soll unter anderem ein
Gefühl der Leichtigkeit, des Vorübergehenden,
der Abwesenheit von unangenehmen Erfahrungen suggerieren. Aufgrund seiner zeit- und
ortsbestimmenden Angabe lässt ein Wort wie
»Einwanderung« keinen Spielraum für trivialisierende Einbildungen offen.
Bei mir hat es lange gedauert, aber endlich habe
ich es geschafft: Ich rede nur noch von Aus- und
Einwanderung, d.h. von Aus- und Einwanderern.
Dabei habe ich festgestellt, dass ich mich besser
verstehen kann, seitdem ich zwischen Auswanderung und Einwanderung klar unterscheide.
Auswanderung ist eine vollendete, jedoch zu
verarbeitende existenzielle Handlung, die in der
eigenen Herkunftssprache und Kultur stattgefunden hat. Einwanderung ist eine unvollendete, offene Gegenwart, die in einer neuen Kultur
und Sprache täglich ausgelebt wird. Die Einbildung, dass mit dem Erlebniswort »Migration«
eine geglückte, ja sogar glücksbringende Synthese von Aus- und Einwanderung stattgefunden
hat, hilft nicht weiter, höchstens bis zum nächsten Erlebniswort.
Wie gesagt, für Einwanderer ist es vernünftig,
Deutsch richtig und gut zu lernen. Unvernünftig
ist die damit verbundene Hoffnung, hinterher
könne man sich mit den Staatsbürgern des Landes verstehen. In der Tat versteht man sich nicht,
weil man die gleiche Sprache spricht: Gesprächspartner verstehen sich, weil sie sich verstehen
wollen und einem dabei keine Erlebniswörter in
den Mund legen wollen.
»Deutsch richtig und gut« lautete der Titel der Fibel, mit
der sich Chiellino 1970 in Düsseldorf Deutsch beibringen
wollte. Der interkulturelle Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist, Herausgeber und Übersetzer wurde unter
anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis für sein
lyrisches Werk ausgezeichnet. Das neueste Buch Chiellinos, »Interkulturelle Literatur in deutscher Sprache: Das
große ABC für interkulturelle Leser«, erschien beim Verlag
Peter Lang, Bern. www.chiellino.eu
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
Mit hervorragenden künstlerischen Beiträgen von Samuel Boeck, Dennis Ego, Hannah Hageraats,
Mike Loos, Marte Negele, Paul Rietzl, Wolfgang Speer, Julian Wienand und Miriam Wöllner erschienen die »Geschichten aus dem Grandhotel« nun am 11. März im Wißner Verlag. Enthalten sind
auch erklärende Inhalte und Zeichnungen von Mike Loos, die weitere Details zur Augsburger Situation und zum Grandhotel bieten. Der Professor leitet die zwei Projektklassen, die gemeinsam alles
entwerfen und illustrieren durften. Das Projekt Comicwerkstatt besteht seit 2006 und beschäftigt
sich mit der visuellen Erzählform, Kurzcomics, Graphic Novels, Cartoons, Karikaturen und illustrierten Büchern.
»Geschichten aus dem Grandhotel« ist für jedermann, der sich für die Themen Flucht und Asyl interessiert , aber auch für Comicbegeisterte und Design-Fachleute gleichermaßen zu empfehlen. Ich lege
dieses Comicbuch jedem ans Herz, da ich die Idee dahinter interessant finde und die verschiedenen
Ansichtsweisen sowie Zeichenstile der Geschichten sehr gut gelungen sind und dabei auch anschaulich und leicht verständlich sind. (Annalena Schneider)
Vom 30. März bis 19. April werden im Galerieraum K 101 und in der angrenzenden Mensa der Hochschule Augsburg Skizzen, Entwürfe und Tuschezeichnungen zum Buch gezeigt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 14:30
bis 18 Uhr. www.comicwerkstatt-augsburg.de
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du. Suse liest (ab 8 J) 16:00
SA 02.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im
Märchenzelt 14:00
// Kalif Storch (ab 5 J) 16:00
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Märchen aus Irland 20:00
Mi 06.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
DO 07.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
// Märchen vom Frühlingsanfang & Hang-Musik 20:00 | HESSinG-BURG –
Sybille Schiller: Perlen der Poesie aus Tausendundeiner
Nacht 19:30
FR 08.04. MäRCHEnzELt – Schneeweißchen, Rosenrot
und die Bienenkönigin (ab 5 J) 16:00
SA 09.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im
Märchenzelt 14:00
SO 10.04. ABRAXAS – Carl E. Ricé: Poesiebrunch. Humor
ist wenn Mann trotzdem weint 10:00
| MOzARtHAUS – Martha Schad: Mozarts erste Liebe 11:00
Mi 13.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| BRECHtBüHnE –
Grand Slam 20:30
DO 14.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| BUCHHAnDLUnG
SCHMiD SCHWABMünCHEn – Pierre Jarawan: Am
Ende bleiben die Zedern 20:00
SA 16.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im
Märchenzelt 14:00
// Märchen von 1 Froschkönig, 3
Böckchen und 5 Fingern (ab 3 J) 16:00
// MäRCHEn-
s Stadtsparkasse
Augsburg
zELt – Kannitverstaan: Märchen von der Weisheit (mit
Hang-Musik) 20:00 // Märchen vom Glück 20:00
SO 17.04. BRECHtHAUS – Text will Töne: O Lust des Beginnens 11:00
MO 18.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
Di 19.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
Mi 20.04. PFARRBüCHEREi zUR GöttLiCHEn VORSEHUnG – Lesetipps mit Kurt Idrizovic 19:00
SA 23.04. StADtBüCHEREi – Korney Tschukowsky: Fliege Zokotucha (ab 4 J, zum Welttag des Buches) 11:00
| MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 // Schneeweißchen, Rosenrot und die
Bienenkönigin (ab 5 J) 16:00
MO 25.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für
Kindergärten und Schulen 10:00
Di 26.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 // Jüdisches Kulturmuseum – Scholem Alejchems: Damals in Kasrilewke. Geschichten aus dem Schtetl 19:00
DO 28.04. BüCHER PUStEt – Karin Schneider-Ferber:
Philippine Welser. Die schöne Augsburgerin im Hause
Habsburg 19:00
FR 29.04. GALERiE EXtRAWURSt – Lesung auf dem
Fleischerblock 20:00
SA 30.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im
Märchenzelt 14:00 // Frühlingsmärchen (ab 4 J) 16:00
// Märchenzelt – Hexenmärchen zu Walpurgis 19:00
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Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00 | SEnSEMBLE – Amateurtanzprojekt
18:30 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Chronik des
Kosmos. Realm of Light 21:00
SA 02.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM –
Kunst des Vergoldens 10:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 |
MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00
SO 03.04. StAAtSGALERiE MODERnE KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | SCHWäBiSCHES
BAUERnHOFMUSEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen 13:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung 14:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
MO 04.04. VHS AUGSBURG – Nordkap II. Mitternachtssonne und Mittsommernacht 15:00
Di 05.04. VHS AUGSBURG – Die Entdeckung der Nilquellen Teil I. Das Reisetagebuch von John H. Speke (1859-63)
18:15 // Die Odyssee. Mittelmeerkreuzfahrt mit Homer
19:00 // Abriss und Aufbau in China. Architekturfotografie 19:00 // Römische Cäsaren. Julius Caesar 20:00
Mi 06.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30
DO 07.04. BüCHER PUStEt – Sina Trinkwalder:
Fairarscht. Wie Wirtschaft und Handel die Kunden für
dumm verkaufen 19:00 | VHS AUGSBURG – Glauben
ohne Gott 19:00 // Wahrheit und Lüge in der Politik: Hannah Arendt 20:00 | AUGUStUSBRUnnEn – Stadtführung: Rätselhafte Symbole 19:00
FR 08.04. StAAtS- UnD StADtBiBLiOtHEK AUGSBURG
– Museumsführung: Gesammeltes Gedächtnis. Konrad
Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Pink
Floyd: The Wall 19:30
SA 09.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM –
Klosterleben im Mittelalter Teil II: Von Kloster- und Landfrauen 10:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung:
Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer
15:00
SO 10.04. BüRGERHAUS PFERSEE – Die Farben der Natur. Herstellen von und malen mit Pflanzenfarben 11:00
| StAAtSGALERiE MODERnE KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | BAUERnHOFMU-
Foto: Michael Schrenk
DONNERSTAG 07.04.
19:00
BüCHER PUStEt – Aufgeklärte Verbrau-
cher möchten durch bewussten Konsum die
Welt verändern. Warensiegel für ökologischen Anbau, faire Produktions- und Handelsbedingungen geben dem Kunden ein gutes
Gefühl. Doch die Mechanismen funktionieren nicht, den Erzeugern der Handelswaren
werden die Erträge mit dem guten Gewissen
vorenthalten. Die Augsburger Unternehmerin Sina Trinkwalder (manomama) spricht in
ihrem neuen Buch »Fairarscht« Klartext: Wer
profitiert? Wie werden Bauern und Handwerker tatsächlich behandelt? Was sind die blutigen Seiten? Bei Bücher Pustet präsentiert sie
ihr Buch erstmals der Öffentlichkeit.
SEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen
13:00 | PFARRzEntRUM St. MiCHAEL AiCHACH –
Marcus Junkelmann: Napoleon und Bayern. Eine Königskrone und ihr Preis 14:00
| SCHAEzLERPALAiS
– Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium
15:00
MO 11.04. AUGUStAnA SAAL – Tagung: Die Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich 10:00
| VHS AUGSBURG – Afra: Bilder einer
Heiligen 19:30
Di 12.04. AUGUStAnA SAAL – Tagung: Die Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich 09:00
| AnnAHOF – Biographisches Schreiben 10:00 | VHS AUGSBURG – Römische Cäsaren.
Augustus 20:00
Mi 13.04. SAAL DER StADtWERKE – Tagung: Die Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen
Vergleich 09:00
| VHS AUGSBURG – Epikur und die
Leichtigkeit des Seins 19:00 | SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30
DO 14.04. AnnAHOF – Dieter Strauss: Gustav Gründgens. Eine deutsche Künstlerkarriere 19:30
| VHS
AUGSBURG – Authentisch leben - Schulung der Acht-
sprachfähigkeit des Glaubens entdecken
Volker Haug ist neuer Vorsitzender des Evangelischen Bildungswerks Augsburg
Das Evangelische Bildungswerk Augsburg hat
einen neuen Vorsitzenden: Volker Haug. Der ehemalige Dekan der Region Augsburg-Süd beerbt
damit Pfarrer Dr. Matthias Dreher, der diese
ehrenamtliche Funktion drei Jahre bekleidet hat.
»Für mich schließt sich mit der Wahl zum Vorsitzenden ein langer beruflicher Kreis«, so Haug.
»Mir liegt besonders am Herzen, die eigene
Sprachfähigkeit des Glaubens zu entdecken und
zu erweitern.«
SONNTAG 17.04.
11:00
KULtURHAUS ABRAXAS – 2016 feiert
Kriegshaber das 100-jährige Jubiläum seiner
Eingemeindung in die Stadt Augsburg. Im
Rahmen des Jubiläumsprogramms veranstaltet die GeschichtsWerkstatt Augsburg zwei
Stadtteilführungen, die sich mit der Geschichte des Militärs in Kriegshaber beschäftigen. Die ehemaligen Kasernen-Areale prägen das Bild des Stadtteils bis heute. Das
abraxas, früher Offizierskasino in der Somme-Kaserne der Wehrmacht und später Freizeitzentrum der US-amerikanischen Reese
Barracks, ist der Ausgangspunkt für die erste
Führung am 17. April. Es ist keine Anmeldung
erforderlich.
samkeit und Intuition 20:00
FR 15.04. intERKULtURELLER GARtEn GROW UP –
Rankhilfen aus Weiden 11:00 | AUGUStUSBRUnnEn
– Stadtführung: Sagenumwobenes Augsburg 18:00 |
AnnAHOF – Baustelle Barfüßerkirche 20:00
SA 16.04. AnnAHOF – Repaircafé 11:00 | HOCHSCHULE
AUGSBURG – Linux Infotag 12:00
| tOSKAniSCHE
SäULEnHALLE – Turnusführung: Römerlager 14:00 |
SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann
als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Pink Floyd: Dark Side of the Moon
18:00
SO 17.04. intERKULtURELLER GARtEn GROW UP –
Rankhilfen aus Weiden 11:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM
– Royals: Kaiser und Könige in Augsburg 11:00 | ABRAXAS – Geschichtswerkstatt Augsburg: Stadtteilführung Kriegshaber 11:00 | StAAtSGALERiE MODERnE
KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 |
BAUERnHOFMUSEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen 13:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung 14:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
MO 18.04. MittLERE MüHLE BOBinGEn – Mit Weiden
kreativ gestalten. Filigrane Spiralgeflechte 19:00 | VHS
AUGSBURG – Die Grand Tour. Goethe, die Zitronen
oder: Was lernt man alles in Italien? 19:00
Di 19.04. VHS AUGSBURG – Römische Cäsaren. Tiberius
20:00
Mi 20.04. UniVERSität AUGSBURG, GROSSES HöRSAALzEntRUM – Symphonien. Instrumentalwerke als
poetologische Modelle in Empfindsamkeit, Romantik
und Moderne 18:15 | SEnSEMBLE – Schauspieltraining
19:30 | DOMPLAtz – Stadtführung: Gespenstisches
Augsburg 20:00
DO 21.04. KUnStSCHULE DiEDORF – Mit Kunstsinn.
Kreativität entfalten (ab 7 J) 16:30 | VHS AUGSBURG
– Prüft alles, behaltet das Gute. Selbst entscheiden, was
man glaubt 19:00 | AnnAHOF – Opposition und Widerstand in der DDR 19:30
| SinGOLDHALLE BOBinGEn – Michael Martin: Planet Wüste 20:00
FR 22.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM –
Kaltgepresste Öle. Mit Genuss gesünder leben 14:30
SA 23.04. SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein
Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 |
MARiEnBRUnnEn FRiEDBERG – Brauereikellerführung 17:00 | FiSCHERtOR – Stadtführung: Zwielichtige
Gestalten 19:00
SO 24.04. StAAtSGALERiE MODERnE KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | BAUERnHOFMUSEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen
13:00 | SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM –
Künstlerisches Nadelkissen (ab 9 J) 14:00
| SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung 14:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im
Lapidarium 15:00 | BURGStALLKAPELLE – Der
Burgstall: Kissings heiliger Berg 17:00
MO 25.04. BAYERiSCHES LAnDESAMt FüR UMWELt
– Faszination Natur: Umweltschutz heute 14:00 | VHS
AUGSBURG – Südspanien. Einfallstor Europas für mediterrane Kulturen 19:00
Di 26.04. AnnAHOF – Auf Luthers Spuren 15:00 | VHS
AUGSBURG – Römische Cäsaren. Caligula 20:00
Mi 27.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30
DO 28.04. SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Sagen und
Mythen des Himmels: Frühling (ab 12 J) 19:30
SA 30.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM –
Bierbrauen zum Hausgebrauch 09:00 | BOtAniSCHER
GARtEn – Mit dem Forschermobil durch den Garten
14:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM
– Turnusführung in der Wunderkammer 15:00
Haug sitzt nun dem vierköpfigen Vorstand des
Evangelischen Bildungswerks Augsburg vor. Dieser Vorstand ist gleichzeitig Teil des AnnahofAusschusses, der die Arbeit des Evangelischen
Forums Annahof* begleitet. Im Annahof arbeiten
Evangelische Stadtakademie, Evangelisches Bildungswerk und Annapunkt zusammen.
Schwerpunkt des Evangelischen Bildungswerks
bei den Kirchengemeinden und der Förderung
ihrer Erwachsenenbildung. Von Buttenwiesen bis
Langerringen und von Dasing bis Zusmarshausen
sind Kirchengemeinden in der Erwachsenenbildung aktiv. Dazu gehören Eltern-Kind-Gruppen
ebenso wie Seniorenkreise, die Vorbereitung zum
Weltgebetstag, Themenabende oder Freizeiten.
Gewählt wird der Vorsitzende von der Mitgliederversammlung, die sich aus Kirchengemeinden,
Einrichtungen und Privatpersonen im Dekanatsbezirk Augsburg zusammensetzt. (msc)
Vom Evangelischen Forum Annahof ist dieser Tage das
aktuelle Halbjahresprogramm März–September 2016
erschienen: www.annahof-evangelisch.de
Volker Haug ist ein erfahrener Mann: Er war
Gründungsvorsitzender des Evangelischen Bildungswerks in Fürth, Erster Vorsitzender des
Evangelischen Bildungswerks Neu-Ulm und
gehörte dem Vorstand des Dachverbands der Evangelischen Erwachsenenbildung in Bayern an.
Innerhalb des Evangelischen Forums Annahof,
der Bildungs- und Begegnungseinrichtung des
Evangelisch-Lutherischen Dekanats, liegt der
Volker Haug ist neuer Vorsitzender des Evangelischen
Bildungswerks Augsburg. (Foto: Ruth Plössl)
RELIGIöSE FEIERTAGE IM APRIL
MO 04.04. Qingming-Fest: chinesisches Totengedenkfest, Familiengräber werden besucht
DO 07.04. Mariä Verkündigung: Orthodoxes Fest
der Verkündigung an Maria, dass sie Gottes Sohn
gebären wird
FR 08.04. Hana-Matsuri: in Japan Gedenken der Geburt des Buddha
Mi 13.04. navavarsha: hinduistisches Sonnenneujahr
DO 14.04. Baisakhi: Einsetzung der Khalsa (Bruderschaft) durch Guru Gobind Singh. Die Fahne, die an
jedem Sikh-Tempel flattert, wird an diesem Tag ausgewechselt.
DO 14.04. Geburt von Guru nanak: der erste der
zehn Sikh-Gurus wurde 1469 im Punjab geboren
FR 15.04. Ramanavami: Gedenken an die Geburt
Ramas, Inkarnation des Vishnu
Di 19.04. Mahavira jayanti: Geburt des Mahavira
599 v. u. Z. Die Gläubigen versammeln sich, um seinen Lehren zu lauschen.
Mi 20.04. Ridvan: bis 1. Mai, Baha’u’llahs Verkündigung seines prophetischen Auftrags 1863
SA 23.04. Pessach: gehört zu den wichtigsten Festen
des Judentums. Es erinnert an den Auszug aus
Ägypten und die Befreiung der Israeliten aus ägyptischer Sklaverei.
SO 24.04. Beginn der orthodoxen Karwoche
www.a3kultur.de
BilDUNG
1. bis 30. April 2016
Kostenerstattung des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) für die Integrationskurse dar.
Die sehr bürokratische Verwaltung erfordert mehr
Personal, das aus den Erstattungen nicht bezahlt
werden kann. Hier muss der Bund dringend mehr
Geld zur Verfügung stellen. Das auch deshalb,
damit die Dozentinnen und Dozenten in den Integrationskursen angemessen bezahlt werden können. Auch der Freistaat Bayern hält sich bei der
Finanzierung der bayerischen Erwachsenenbildung (und hier geht es nicht nur um die Volkshochschulen) sehr zurück. Die Forderung nach
Integration wird zu Recht mit einem hohen
Anspruch gestellt – auf der anderen Seite brauchen
die Volkshochschulen dann aber auch die Mittel,
um diesem Anspruch gerecht werden zu können.
fragen des
lebens meistern
Die Bedeutung der vhs wächst.
Ein Gastbeitrag von Stefan Glocker
Gegründet wurde die Volkshochschule (vhs) Augsburg bereits im Jahr 1904, damit gehört sie zu den
ältesten Volkshochschulen in Deutschland. Bereits
am 28.12.1945 erfolgte nach der Nazidiktatur die
Neueintragung im Vereinsregister. Der vollständige
Name lautet Augsburger Volkshochschule – Augsburger Akademie e.V. Die vhs ist eine der wenigen
großstädtischen Einrichtungen, die den Verein als
Rechtsform hat, die meisten sind kommunale Bildungseinrichtungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg
spielten zunächst das Sprachenangebot und die
kulturelle Bildung die wichtigste Rolle, nach und
nach fand die vhs Augsburg zu einer Organisationsform mit sechs Fachbereichen und einem Projektebereich, diesem Muster folgen nahezu alle
deutschen Volkshochschulen. In jedem Semester
werden ca. 2.000 Kurse, Seminare, Workshops, Vorträge u.Ä. angeboten, im Jahr zählt die vhs knapp
50.000 Teilnahmen. Die vhs Augsburg e.V. kann
durch die Förderung durch die Stadt Augsburg und
den Freistaat Bayern sehr günstige Gebühren für
die Kurse kalkulieren.
Derzeit ist Deutsch die meistgelernte
Fremdsprache an der vhs
Die vhs Augsburg leistet im Sinne des Lernens im
Lebenslauf einen wichtigen Beitrag zur Bildung
Erwachsener in Augsburg, und das bewusst nicht
in der Verkürzung auf berufliche Bildung. Diese
wird oft, zu Unrecht, als die wahre Bildung missverstanden. Seit Jahren hilft die vhs Augsburg älteren
Menschen, die Digitalisierung des Lebens zu meistern. Waren es zu Beginn Einführungs- und Internetkurse, werden jetzt vermehrt Smartphone- und
Tabletkurse angeboten. Damit wird die aktive Teilhabe am (digitalen) Leben ermöglicht, die Gefahr,
aus gesellschaftlichen Entwicklungen herauszufallen, sinkt.
Die vhs Augsburg bietet ein umfangreiches Angebot im Bereich der gesellschaftspolitischen, kulturellen Bildung an, aus diesem Feld haben sich viele
Volkshochschulen aus Kostengründen verabschie-
www.a3kultur.de
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Anzeige:
Neue vhs-Depandance in Augsburg-Lechhausen (Foto: Martin Kohnle)
det. Dabei stehen immer aktuelle Themen auf dem
Programm, z.B. Energie oder Flüchtlinge. Mit der
Universität Augsburg wird jährlich eine Redereihe
veranstaltet, die dieses Jahr unter dem Motto
»Widerstand« steht.
Derzeit ist Deutsch die meistgelernte Fremdsprache
an der vhs. Das ist jetzt keine wirkliche Überraschung angesichts der Zuwanderung. Auch hier
erfüllt die vhs eine wichtige gesellschaftspolitische
Aufgabe (auch für die Stadt Augsburg). Die Teilnehmenden lernen in den Kursen nicht nur Deutsch,
sondern auch die Regeln des Zusammenlebens in
Deutschland auf der Grundlage des Grundgesetzes.
Es ist wichtig, dass die vhs als kommunenahe Bildungseinrichtung im Bereich der Integration eine
wichtige Rolle spielt. Damit wird deutlich, dass
Integration ein Teil der Daseinsvorsorge ist und
nicht nur ein Wirtschaftsfaktor. Um der steigenden
Nachfrage nach Deutschkursen nachzukommen,
hat die vhs Augsburg in Lechhausen zentral gelegene Räume angemietet. Gleichzeitig soll dort auch
ein Stadtteilangebot aufgebaut werden.
Stetig ausgebaut wurde die vhs zum Sprachenprüfungskompetenzzentrum, »Flaggschiff« sind hier
die Cambridge-Prüfungen, die stetig zunehmen.
Die Zahl der Prüfungsteilnehmer betrug 2015
1.350, ein großer Teil davon sind wieder Teilnehmende an Deutschprüfungen. Jeder Integrationskurs schließt mit der DTZ-Prüfung (Deutsch für
Zuwanderer) auf einem B1-Niveau ab. Daneben
spielen Prüfungen im IT-Bereich eine große Rolle.
Die vhs hat sich in den letzten Jahren
konsequent vernetzt
Mit dem Ausbau der Prüfungen bereitet sich die vhs
auf eine Situation vor, bei der die Menschen Kompetenzen auf ganz unterschiedliche Weise und nicht
notwendig bei der vhs erwerben. Wichtig bleibt
aber, dass die Kompetenzen in Form einer Prüfung
bestätigt werden.
Die vhs hat sich in den letzten Jahren konsequent
vernetzt, in zahlreichen Projekten ist sie Partner,
z.B. mit Tür an Tür, der Stadt Augsburg, der Arbeitsverwaltung, dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, den Stadtwerken und vielen anderen.
Ständiges (leidiges) Thema ist die Finanzierung der
vhs. Eines der größten Probleme stellt derzeit die
Die vhs Augsburg versteht sich als das kommunale
Weiterbildungszentrum, das die Bürgerinnen und
Bürger der Stadt dabei unterstützt, die Herausforderungen und Fragen des Lebens in privater und
beruflicher Hinsicht gut zu meistern. Damit trägt
sie zu einer friedlichen Entwicklung der Stadtgesellschaft bei.
Stefan Glocker, Dipl.-Päd.
(Univ.), ist seit März 2004 Direktor der vhs Augsburg e.V. Nach
zwölf Jahren Bundeswehr, zuletzt
als Hauptmann und Kompaniechef, war er 1990 zur vhs Landsberg gewechselt.