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Vertrieb zwischen Kunden- und Kostenorientierung Manfred Sieg Ständige Veränderungen und bahnbrechende Entwicklungen stellen alle Unternehmen und Organisationen vor neue Herausforderungen: Quantensprünge in der Technologie, kürzere Produktlebenszyklen gepaart mit dramatischem Preisverfall, zunehmende Produktvergleichbarkeit, Globalisierung der Märkte durch zunehmende Verflechtung der internationalen Wirtschaft und Finanzmärkte, Internationalisierung (Euro) und globaler Wettbewerb auf reifen Märkten, Mobilität von Kapital, Innovationen und verwischte Grenzen zwischen Industrien, eskalierende Preiskämpfe durch Verdrängungswettbewerb, höhere Ansprüche der Kunden, Steigerung der Serviceerwartungen, gesteigerter Anspruch an Qualität, Personalisierung und Nutzen, dauernder Zwang zu Rationalisierung und Optimierung der Wertschöpfungskette. Die enorme Dynamik im Bereich der Miniaturisierung, Digitalisierung und Electronic Commerce werden in den nächsten Jahren die Vorstellungen von Einkauf und Verkauf revolutionieren. Die Welt wird unplanbarer, unvorhersehbarer, unkalkulierbarer und zu einem globalen "Handelsdorf". Bei sich augenscheinlich funktional und preislich angleichenden Produkten entscheiden über den Geschäftserfolg das bessere Marketing, die kompetenteren Mitarbeiter, die individuelle Betreuung und Abwicklung sowie der überzeugendere Service. Marketing ist daher eine zentrale Aufgabe der Unternehmensführung und dient der Steuerung des Betriebes vom Markt her. 1. Spitzenleistungen nicht dem Zufall überlassen: Erfolgssteigerung und Veränderungsmanagement in Marketing und Verkauf Erfolgreiche Unternehmen managen die 4 M (Markt, Menschen, Marketing- und Vertriebsprozess, Moneten). Einer Umfrage der DVS Deutsche Verkaufsleiter-Schule GmbH zufolge haben es 67 Prozent der Unternehmen in ihren Märkten mit einem ausgeprägten Verdrängungswettbewerb bzw. bereits mit einem eskalierenden Hyperwettbewerb zu tun. Wer in diesem Wettbewerbsszenario bestehen will, sollte sich auf eigene Stärken und die ensprechenden Märkte konzentrieren, den Markt aktiv bearbeiten, markt- und zielorientiert kommunizieren, Profil-Marketing (Differenzierung) statt Preis- u. Subventionsmarketing betreiben, den Aufwand und Ertrag aller Aktionen kontrollieren, genaue Marktanalysen erstellen können, systematisch nach neuen Märkten, Geschäftsfeldern suchen, ihre Kunden und Kundenstruktur (ABC, 20/80) kennen, Kundenbeziehungen systematisch und tragfähig entwickeln, eine Marketingdatenbank aufbauen und pflegen, aus vorhandenen Daten systematisch Informationen gewinnen und Aktionen auslösen, für kluges Zusammenspiel von Marketing und Verkauf sorgen. Markt Chancen Kriterien Menschen Kundenzufriedenheit Mitarbeiter- u. Partnerzufriedenheit Marketing- u. Verkaufsprozeß Moneten Wertschöpfung Leistungserstellungs-Prozess Qualität Produktivität Kosten Abbildung 1: Erfolgreiche Unternehmen managen die vier M Jeder sollte auch mal den Job des anderen machen. Marketing braucht mehr Vertriebsdenken, Verkauf mehr Marketingdenken. Neben der Kundenzufriedenheit ist die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Absatzmittler von überragender Bedeutung für den Geschäftserfolg. Unzufriedene Mitarbeiter neigen eher dazu Probleme zu verstärken als sich total für den Kunden zu engagieren. Von allen Kerngeschäftsprozessen zählt der Marketing- und Vertriebsprozess zu den wichtigsten, da er die direkte Verbindungsstelle zwischen dem Käufermarkt und dem Unternehmen darstellt und unmittelbares Feedback über die Marktattraktivität und Wettbewerbsposition liefert. Gewinner beherrschen die Komplexität, bestehen im Zeitund Innovationswettbewerb, sind wandlungsfähig, setzen sich messbare Ziele, managen effektiv und effizient die Erfolgsfaktoren und prüfen dauernd alle Unternehmensprozesse auf Verbesserungsmöglichkeiten. Dazu gehören Wettbewerbsvergleiche (Benchmarks) und die regelmäßige Beantwortung marktorientierter Überlebensfragen: Was wollen die Kunden? Wie gut decken wir die Kundenbedürfnisse ab? Wo kann Umsatz wegbrechen? Worin liegt die Zukunft? Worauf müssen wir uns einstellen? Was unterscheidet uns vom Wettbewerb? Wie ist unsere Wettbewerbsposition? Wo stehen wir am stärksten unter Druck? Wo schaffen wir uns am ehesten Wettbewerbsvorteile? Welche Maßnahmen sind erforderlich? Der Hyperwettbewerb fordert Schläue, Tempo und Überraschung sowie Chancen- statt Risikomanagement. Führung Selbstverantwortung Commitment Personal Partner Prozesse Personal Partner Kapazität Schnelligkeit Einfachheit Standort Kommunikation Informationsmanagement MitarbeiterVernetzung Beteiligung Wissen-Kennen-Können-Wollen Organisation Prozesse Produkte Lösungen Einzigartigkeit, Maßarbeit Offenheit, Auswahl Preis-Leistung-Qualität-Nutzen Methoden Mittel Kundenzufriedenheitsmanagement (Total Customer Care) Qualität Service Supply Chain Management Ganzheitlichkeit Technisierung (Mikroprozessoren) Verfügbarkeit Abbildung 2: Erfolgsfaktoren: Zeit – Kosten - Qualität Wer die Vertriebsführerschaft im Markt erreichen will, sollte sich zunächst mit der realistischen Beantwortung folgender Fragen beschäftigen und Erkenntnisse über die eigene Leistungsfähigkeit gewinnen: Vision: Kompetenz: Ziele: Maßnahmen: Wie wollen wir sein? Was können wir leisten? Was wollen wir erreichen? Was machen wir kurz-, mittel-, langfristig? Auf dem Weg zur Weltklasse liegen die Erfolgspotentiale in den Faktoren Zeit, Kosten, Qualität, Services, Produkt, Vertrieb und Führung. Dabei erfordert langfristige Erfolgssicherung 4--win-Gemeinschaften zwischen Zulieferer - Hersteller - Handel - Kunden. Wer allerdings sein Ziel und den eigenen Standort nicht kennt, kann den Weg zum Ziel nicht wissen. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht einen pragmatischen Gedankenansatz. 1. Wo stehen wir heute? Operationale Effizienz (Kosten) Branchenführer 2 2 3 4 11 2 4 Marktanteil (Umsatz) 2. Wo stehen unsere drei wichtigsten Mitbewerber? 3. Wo wollen wir in 18 Monaten stehen? 4. Welche Maßnahmen sind dafür erforderlich? notwendig? Abbildung 3: Standortbestimmung … Zieldefinition (Beispiel) Die Anforderung an das Management besteht zunächst in der realistischen Beantwortung der vier Fragen. Danach kommt es auf die Umsetzungsqualität des Mixes aus Effizienz und Umsatz steigernden Maßnahmen an. Strategien/Maßnahmen, um den maßgebenden Herausforderungen für Marketing und Verkauf zu begegnen: Strategie - Differenzierung / Profilierung, - Total Quality Management, - Co-Marketing, - Servicemarke etablieren, - Kernkompetenz des Mitbewerbs zerstören, - Überraschungsangriffe dort planen, wo man selbst von anderen für schwach gehalten wird, Markt - Kundenorientierung, - Marktsegmentierung, - Zielgruppenfokussierung, - von außen nach innen denken, Prozesse - Rationalisierung, - nur wertschöpfende Tätigkeiten, - Effektivitäts- und Effizienzsteigerung, - ECR Efficient Consumer Response (Programm zur Effizienzsteigerung zwischen Handel und Industrie), - Database-Analytics/Marketing, Personal - Mitarbeiter begeistern, - Mitarbeiter entwickeln, - Teamselling, Produkt - Sortimentsgestaltung, - Category Management, - Preispolitik (Euro), Verkauf - Kundenloyalitätsprogramme (Beziehungsmanagement), - Kundenzufriedenheits-Management (regelmäßig beim Kunden unterschiedliche Funktionsträger befragen, Reklamationsbearbeitung, Umsetzung von Verbesserung Verbesserungs- vorschlägen), - Teamarbeit von Produktmanagement - Marketing - Verkauf - Handel - Kunden, - professionelles Kundenmanagement - Key Account Management, - Strategische Kundenplanung, - integrierte Werbe-, Direktmarketing- und Verkaufsförderungstrategie, - Handelsmarketing out of the box, - Local Store Marketing, - Vertriebswegeoptimierung, - FOC Factory Outlet Center, - Direktmarketing, - E-Business, - CAS Computer Aided Selling (Vertriebsinformations- und -steuerungssystem, Multimedia), - Convenience (bequemer Einkauf, weniger Alltagsstress unter Berücksichtigung des Wandels in den traditionellen Einkaufs-, Freizeit- und Essgewohnheiten). Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Qualität Bei allen Strategien und Maßnahmen besteht natürlich wie immer die Kunst darin, die richtigen Dinge in richtiger Reihenfolge und mit der notwendigen Qualität zu tun. Qualitätsmanagement muß nicht nur die Produkte, sondern das gesamte Unternehmen einschließlich seiner Beziehungen zu Lieferanten und Kunden umfassen und ist damit Sache jeden Mitarbeiters. Total Quality Management - Kunden - Produkte, Dienstleistungen - Kundenorientierung - Funktionen - Kundenbeziehung - Qualitätswerte - Mitarbeiter - Führung - Systeme und Methoden - Partnerschaften - Planung - Mitarbeitereinbindung - Mitbewerber - Prozesse - Erfolgskontrolle Abbildung 4: Total Quality Management Führung Qualitätsmanagement steht in direktem Zusammenhang mit der Führung des Unternehmens und der Mitarbeiter. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Qualifikation des Managements, der Führungsstil und das Organisationsklima den Geschäftserfolg maßgeblich - man spricht von bis zu 30 Prozent - beeinflussen. So, wie eine Treppe von oben nach unten gekehrt wird, hat Führung auch eine Vorbildfunktion, die in unserem Gesellschaftssystem nicht von unten nach oben, sondern ebenfalls von oben nach unten wirkt. Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren führender Unternehmen ist die Art und Weise der Einbeziehung aller Mitarbeiter in die Zielsetzung und den Betrieb des Unternehmens. Dauerhafte Motivation zur Spitzenleistung ist nicht allein durch Geld oder andere materielle Maßnahmen zu erreichen. Mitarbeiter wollen einen Sinn in Ihrer Arbeit erkennen, Verantwortung übernehmen, Gestaltungsraum, Freiheit und insgesamt Spaß an der Aufgabe haben. Erfolgreiche Unternehmer nutzen “das Gold in den Köpfen der Mitarbeiter” und sprechen in Zeiten flacher Hierarchien und notwendiger Teamarbeit deshalb auch nicht von Abteilungen (getrennt von, jeder handelt im engen Sichtfeld des Abteilungsego- ismus), sondern von beteiligten Bereichen. Alle sind gemeinsam der Kundenzufrie- denheit und dem Unternehmenserfolg verpflichtet und handeln selbstverantwortlich. Keiner kann ohne den anderen, alle Mitarbeiter befinden sich zueinander in einer Kunde-LieferantBeziehung; der Beschäftigte wird vom Mitarbeiter zum Mitglied des Unternehmensteams. Jede grundsätzliche Veränderung in der Zielsetzung, der Strategie und der Art und Weise der Umsetzung muss mit den Mitarbeitern und Partnern besprochen werden. Effizientes Wissensmanagement wird künftig den Wettbewerbsfaktor Zeit und Taktik entscheidend beeinflussen. Kluge Führungskräfte nehmen ihre Mitarbeiter ernst und beziehen sie in alle relevanten Themen ein: mitwissen, mitdenken, mitentscheiden und mitverantworten sind Kernelemente kooperativer Führung und Mitarbeitermotivation. 2. Potentiale zur Steigerung des Vertriebserfolgs systematisch erschließen Marketing und Verkauf als zentrale Elemente im Wertschöpfungsprozeß sollten regelmäßig auf Schwachstellen, Gefahren, Verbesserungsmöglichkeiten und Chancen überprüft werden. Hirnlose Aktionitis bringt nichts. Stattdessen sollten Sie alle Ihre Mitarbeiter, Handelspartner und natürlich Ihre Kunden in die Identifizierung von Erfolgssteigerungspotential einbeziehen. Fragen Sie in welchen drei Bereichen der nachfolgenden Liste am dringendsten Verbesserungen nötig sind und konzentrieren Sie sich auf die konsequente Realisierung: Lagerpolitik, Produktpolitik, Kundenpolitik / Marktsegmente / Zielgruppen, Werbekonzeption, Lieferpolitik, Sortimentspolitik, Vertriebswege / Distribution, Verkaufsorganisation, Verkaufsförderungskonzept, Servicepolitik, Preispolitik, Kondit ionenpolitik. Wesentliche Potentiale zu mehr Erfolg im Vertrieb liegen in der genauen Kenntnis des Marktes, der Kunden und deren Bedürfnissen, dem Angebotsmanagement, der Auftragsabwicklung, der Behandlung von Reklamationen sowie dem Engagement und der Kompetenz der Mitarbeiter. Key Account Management ist einer der wichtigsten Konzentrationsprozesse in Branchen/Konzernen und erfordert ausreichendes betriebswirtschaftliches Wissen und Marketing Know How. Dabei tun sich viele Unternehmen schwer, geeignetes Vertriebspersonal zu rekrutieren. Einer der wesentlichen Gründe liegt wohl im Image des Verkäuferberufs und der mangelnden Kenntnis des Nachwuchses über die Vielfalt der Aufgaben, den Anforder- ungen und Karrierechancen. In keinem anderen Aufgabengebiet kann man als Angestellter mehr Unternehmer sein als im Vertrieb. Der moderne Verkäufer (Vertriebsbeauftragte, Verkaufsberater, Key Accounter ...) ist Manager seines Verkaufsgebietes und Problemlöser des Kunden, arbeitet im Innen- und Außendienst mit Spezialisten und Partnern zusammen, beherrscht Präsentations- und Kommunikationstechniken, fühlt sich als Key-Account-Manager auf allen Managementebenen des Kunden wohl, denkt in Projekten, Lösungen und Kundennutzen, statt in Produkten und Funktionen, liefert dem Kunden Geschäftsideen und Marktinformationen, informiert über wichtige innovative technische Entwicklungen, positioniert sich als Vordenker, trifft Voraussagen (wie sich Kunden mit seiner Hilfe auf künftige Entwicklungen einstellen), baut neue Beziehungen auf, kann strategisch denken, konzeptionell und vorausschauend arbeiten, verfügt über Managementfähigkeiten, ist ziel- und erfolgsorientiert, verkauft nicht niedrigere Preise, sondern höhere Werte und Leistungen, handelt auf der Grundlage von win-win-win-win-Beziehungen. Der Kunde unseres Kunden sollte ebenso einen Vorteil von unserem Angebot haben, wie unser Kunde, wie unser Handelspartner und natürlich wie auch wir. Für den einen besteht der Vorteil vielleicht in mehr Komfort oder Aufwandsreduzierung, für die anderen möglicherweise in mehr Gewinn, Kostensenkung, höherem Marktanteil oder sonstigem. Eine weitere Chance zu größerem Vertriebserfolg liegt in der Zusammenarbeit von Marketing und Verkauf. Statt Abgrenzung ist Kooperation von der Idee bis zur Umsetzung erforderlich. Viele Verkaufsförderungsaktionen scheitern an der mangelnden Information, Kenntnis, Bereitschaft oder Fähigkeit der Verkaufsorgansiation die Verkaufsförderungskonzepte umzusetzen. 3. Profit durch Profil: Preis-, Subventions- oder Profilmarketing? Es gibt nur wenige Unternehmen, denen es dauerhaft mit einer Preisstrategie “billiger und besser als der Mitbewerb” gelingt, erfolgreich zu sein. In der Regel ist die Aussage “Wer seine Preise nicht durchsetzt, geht pleite!” ebenso zutreffend wie der Spruch “Wer sonst nichts oder nicht mehr weiter weiß, spricht über den Preis.” Während in Umfragen die Verkäufer den niedrigeren Preis der Konkurrenz als ersten und wichtigs- ten Grund für den Verlust des Auftrags anführen, nennen Kunden den Preis als wich- tigstes Entscheidungskriterium erst an dritter bis fünfter Stelle. Selbst wenn die Kundenaussagen die Bedeutung des Preises zu niedrig einstufen sollten, bringen sie damit aber trotzdem zum Ausdruck, dass noch andere Faktoren außer dem Preis den Kaufentscheid beeinflussen. Die Kenntnis dieser Kriterien und die darauf abgestimmte kluge Verhaltensweise entscheiden letztendlich über den unternehmerischen Erfolg. Eine ‘Hochpreisstrategie’ in einem Markt durchzusetzen, der sich durch immer vergleichbarere Produkte auszeichnet, erfordert die Bereitstellung und Lieferung von Mehrwert für den Kunden. Der Mehrwert kann sich für den Kunden rechnerisch als geldwerter Vorteil aus günstigerer Leistung, besserem Produkt, mehr Service oder vorteilhafterer Lieferantenbeziehung ergeben. Während der Preis als Kostenfaktor oder Investition kalkulierbar ist, ist der Nutzen, der sich rechnerisch aus größerer Leistungsfähigkeit oder aus einer Sekundärwirkung (wie z. B. schnellere, genauere Information führt zu schnellerer Aktion, besserer Entscheidung und damit zu mehr Geschäftserfolg) ergibt, von vielen Verkäufern dem Kunden nur schwer vermittelbar. Hier kommt es darauf an, quasi in den Schuhen des Kunden zu stehen und seine Motive, Bedürfnisse und Entscheidungskriterien zu kennen und anzusprechen; verkäuferische Professionalität ist also gefragt. In dem Wort Professionalität stecken gleich mehrere Begriffe, Aspekte, denen alle Mitarbeiter in Marketing und Verkauf gerecht werden sollten: Professionalität Profession Profit Profil Profi Pro = = = = = = höchste Kompetenz, Qualität und Zuverlässigkeit, Leidenschaft für die Aufgabe , alle wollen Nutzen (win-win-win-win), da weiß der Kunde, was er vom Lieferanten hat, Spezialist und bester Partner für den Kunden, für den und aus der Sicht des Kunden. Natürlich gilt auch das Gesetz von Antipathie und Sympathie. Im Falle gleich guter Angebote wird sich der Kunde immer für den vertrauenswürdigeren Verkäufer oder das sympathischere Unternehmen mit der höheren Investitionssicherheit entscheiden. Damit avanciert der Mitarbeiter oder die gesamte Belegschaft zum wichtigsten Differenzierungsmerkmal. Und Kunden kaufen lieber bei Siegern! Hersteller KundenzufriedenheitsManagement Produkte Wertschöpfung Kunde Effizienzsteigerung (ECR) Co-Marketing CategoryManagement Service, Konditionen Mitarbeiter-, Händlerqualifizierung Handel Langfristige Erfolgssicherung erfordert win-win-win-Gemeinschaften zwischen Hersteller - Handel - Kunden. Abbildung 5: Profit durch Profil SWOT-Analyse Strength (Stärke) Opportunity (Chance) Weakness (Schwäche) Threat (Gefahr) - E-Business Abbildung 6: Differenzierung gegenüber der Konkurrenz Als Subventionsmarketing bezeichnet man die Mischkalkulation oder Sortimentsgestaltung aus profitablen und nicht profitablen Produkten und Dienstleistungen. Dieses Vorgehen vernebelt auf Dauer den Blick auf die tatsächliche Wettbewerbsfähigkeit und führt in der Regel zu viel zu späten Reaktionen auf Markttrends und zieht profitable Unternehmensbereiche mit ins Verderben. Ertragsorientierte Manager lehnen Subventionsmarketing ab und handeln nach der Devise “Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende”. Sie setzen stattdessen auf Innovationsmanagement und geben den betroffenen Mitarbeitern die Herausforderung und Chance neue Geschäfts- felder und Wertschöpfung zu erschließen. 4. Zielgruppenmanagement aus der Sicht von Produzenten und Absatzmittlern: Kundenorientierung, Kundengewinnung, Kundenbindung Der gesamte Marketing- und Vertriebsprozess ist bei Siegern professionell und zielorientiert verzahnt (Teamselling). Sie zeichnen sich dadurch aus, Wandel im Markt früh zu erkennen und darauf schnell und konsequent zu reagieren. Wer der Erste ist, kann agieren und die Preismarke setzen. Er muß aber immer damit rechnen, dass sich in kürzester Zeit Konkurrenz etabliert. Wer bereits als Zweiter oder Dritter in einen Markt eintritt, muß in irgendeiner Form Abstriche machen (meistens beim Gewinn), ein attraktiveres Angebot haben oder aus Sicht des Kunden besser sein. Da Kunden in ihrem Verhalten immer unvorhersehbarer und unkalkulierbarer sind, spielen die Marktforschung und das Vertriebscontrolling eine Schlüsselrolle. Deren Aufgabe ist frühzeitiges Erkennen von Trends in der Bedarfsentwicklung, dem Kaufund Wettbewerbsverhalten sowie der Marktposition. Dabei geht es nicht nur um langfristige Entwicklungen, sondern gerade auch um das schnelle Erkennen neuer Geschäftchancen. Gewinner kontrollieren die Umsatzentwicklung, kennen und beobachten kontinuierlich den Markt, suchen systematisch Absatzchancen und identifizieren Schwachstellen der Konkurrenz. Sie segmentieren Markt und Kunden in drei Dimensionen: 1. Kunden-, Marktsegmente, 2. Branche, 3. Gebiet regional, Geschäftsfelder, national, Anwendungsbereiche, international. Es reicht allerdings nicht mehr aus, den Markt nur grob dreidimensional zu betrachten, sondern es kommt zunehmend darauf an, zum eigenen Produkt- und Serviceportfolio die ideale Zielgruppe zu beschreiben und gipfelt in der Frage “Wie sieht der ideale Kunde aus, den wir beliefern wollen?”. Erst dieser Abgleich des eigenen Leistungsvermögens mit den Anforderungen des Marktes gibt fundierte Hinweise für wirtschaftliches Handeln und sollte Grundlage für die Gestaltung der Produkte, der Vertriebswege und der Verkaufskommunikation sein. Der Hyperwettbewerb, eskalierende Preiskämpfe, neue digitale Beschaffungs- und Vertriebswege erfordern strategisch und konzeptionell angelegte Marktbearbeitung. Erfolgreicher Vertrieb basiert auf faktenorientierter Analyse, logischer und integrierter Vorgehensweisen sowie konsequenter, zielorientierter Umsetzung. Viele Marketing- und Verkaufsaktionen haben nur Alibifunktion und verdienen den Stempel “Aktionismus ersetzt geistige Windstille”. Schlechte Umsatzergebnisse, mangelndes Know How, fehlendes oder zu geringes Budget, fehlende Abstimmung, Zeitdruck, schlechte Ausführungsqualität usw. sind meistens die Gründe für geringen ROI (Return On Investment) von Verkaufsförderungsmaßnahmen. Eine erfolgreiche Methode für die Evaluierung von Geschäftschancen ist die bewertete Einstufung von Kundeninformationen zu Budget, Gesprächspartner, Bedarf und Realisierungs- termin. Je höher der Punkt- wert, desto interessanter ist die Situation für schnellen Geschäftserfolg. Produkt/Lösung: Durchschnittlicher Auftragswert: Budget Gesprächspartner Bedarf Zeitplan gesetzt 5 Entscheider 5 Anschaffung entschieden 5 kurzfristig 5 nicht gesetzt 3 Beeinflusser 4 Anforderungen entschieden 4 mittelfristig 3 Gesamt <= generelles Interesse 'Lead': 13 Gesamt >= qualifizierte Chance: Abildung 7: Kunden-Interessenten-Evaluierung 14 Empfehlender 3 Anforderungen definiert 2 langfristig 3 Informant 1 kein Plan 1 Kundenbindung Basis erfolgreicher Unternehmen ist ausgezeichnete, loyale Kundenbeziehung. Die entscheidende Herausforderung besteht darin, die sich ständig ändernden Kundenwünsche und -erwartungen zu verstehen und zufrieden zu stellen. Bei einer auf der Handelsblatt Jahrestagung 1998 veröffentlichten Umfrage “Warum wechseln Kunden zum Wettbewerb?” kam als Ergebnis Folgendes heraus: 69 % fühlen sich nicht wie Stammkunden behandelt, 63 % reklamieren nicht, sondern kaufen woanders, 38 % befragter Kunden geben ihrer Einkaufsquelle keine zweite Chance. Hinzu kommt, dass immer neue Entscheider, mit anderen Werten und anderen Verbindungen die Einkaufsverantwortung übernehmen. Wer seinen Umsatz also halten oder steigern will, kommt nicht umhin, Kundenzufriedenheit wie Umsatz zu managen und geeignete Verfahren zu etablieren. Kundenzufriedenheit zu treffen ist dabei längst nicht mehr genug - es ist inzwischen zum Standard geworden. Kundenloyalität zu erlangen ist das neue und weitergehende Ziel, weil sie immensen Einfluß auf die Erträge hat. Eine Untersuchung von Bain & Company zeigt, dass eine 5 Prozent Steigerung der Kundenbindung im Finanzdienstleistungsgeschäft zu einer Ertragssteigerung zwischen 25 Prozent (Kreditversicherung) und 125 Prozent (Kreditkartengeschäft) führt; der Mittelwert über alle Geschäftarten in der Finanzdienstleistungsbranche liegt bei 50 Prozent. Der Kundenloyalitätsprozess beginnt bereits in der ersten Phase der Kommunikation, wenn es um die Bedarfsermittlung und Leistungsversprechen geht, und setzt sich wie ein roter Faden fort: Was will der Kunde mit mir/uns erreichen? Wie zufrieden ist der Kunde generell mit mir/uns? Wie haben wir den letzten Auftrag ausgeführt? Welche akuten Reklamationen müssen erledigt werden - was lernen wir daraus? Reklamationen sind wichtige Indikatoren mangelhafter Unternehmensleistung. Die Bearbeitung von Beschwerden hat höchste Priorität, weil ein unzufriedener Kunde es zehn anderen Kunden weitersagt und die Gewinnung eines neuen Kunden mehrfach teurer ist als einen vorhandenen zu halten. Erfahrungsgemäß sind gerade die Kunden, deren berechtigte Reklamation schnellstens erledigt wurde, die treuesten und bei der nächsten Panne eher geneigt ein Auge zuzudrücken. Beschwerdemanagement ist Chefsache und jedes Managementteam sollte sich monatlich mit den gemessenen Kundenzufriedenheitsergebnissen beschäftigen. 5. Effiziente Gestaltung alter und neuer Vertriebswege Ständiges Suchen nach mehr Effektivität und Effizienz macht auch vor dem Marketing- und Vertriebsprozeß nicht halt. Kundenanforderungen, Produktkomplexität und Vertriebswegökonomie sind die wesentlichen Kriterien, aus denen sich Vertriebswegestrategien ableiten. Dabei gewinnt die wertbezogene Marktbearbeitung und der entsprechende Mitteleinsatz gerade in Unternehmen mit großen Außendienstorganisationen oder vielen Filialen immer mehr an Bedeutung. Gegenwärtig erleben wir beispielsweise verstärkt den Trend ‘Filialnetz runter, Direktvertrieb rauf’. Natürlich darf man bei der Betrachtung der Kosten pro Kundenkontakt nicht die Erfolgsquote und das generierte Geschäftsvolumen außer Acht lassen. Fest steht allerdings, dass technologische Trends die Vertriebsprozesse nachhaltig beeinflussen. Tele-Kommunikation, -Shopping, -Scoring, Multimedia - Information / Animation am POS, online-Dienste revolutionieren den Vertrieb, mehr Transparenz im Verkauf durch effiziente Informationsverarbeitung im Controlling, Databased Marketing als ein zentraler Erfolgsfaktor zur Kundengewinnung, Kundenbetreuung und Kundenbindung. Natürlich darf man bei der Betrachtung der Kosten pro Kundenkontakt nicht die Erfolgsquote und das generierte Geschäftsvolumen außer Acht lassen. Fest steht allerdings, dass technologische Trends die Vertriebsprozesse nachhaltig beeinflussen. Weltklasse Vertriebsstrategien orientieren sich an Kundenanforderungen, Produktkomplexität und Vertriebswegökonomie hoch - persönlicher Verkauf - ca. 440 EUR pro Vertriebskontakt Vertriebspartner Kundenbeziehung Vertriebskosten TeleVertrieb E-Business niedrig "aus dem Regal" Direktverkauf - EK = x % < Listpreis - ca. 180-260 EUR pro Vertriebskontakt - Telefonservice und - verkauf - ca. 18 EUR pro Vertriebskontakt - kein menschlicher Kontakt - ca. 1 EUR pro Vertriebskontakt Mehrwert-Verkauf kundenspezifisch Abbildung 8: Orientierung Vertriebsstrategien Den Weg von der Industrie- zur Informationsgesellschaft ist die Turnschuhgeneration längst gegangen und wir befinden uns mitten in der Übergangsphase von der Gameboyzur Internet-Generation. Wer dabei nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. "Web" oder "weg vom Fenster" heißt die Alternative. Und Professor Mc Farlan von der Harvard University, Boston meint: "In wenigen Jahren wird es nur noch zwei Arten von Unternehmen geben: solche, die auf Electronic Commerce und eine inte- grierte Geschäftsdatenbank setzen und solche, die bankrott sind." Das Internet beein- flußt nachhaltig alle Bereiche der Gesellschaft und ermöglicht es vielen am selben Ort zu leben, zu lernen, einzukaufen, Bankgeschäfte und Behördenkontakte wahrzuneh- men und zu arbeiten. Es entstehen neue Märkte, Regeln und Kommunikationwege. Sichere nationale ‘nationale’ Nischen gibt es nicht mehr. Das Internet verbreitet sich in atemberaubender Geschwindigkeit und bringt den Wettbewerb vor die Haustür. Der Stand-ortvorteil ist nicht mehr die geografische Lage, sondern der, der den günstigsten Netzzugang bietet. Jedes Unternehmen braucht seine “Digital Identity” und muß seine Kundenbeziehungen und Abläufe neu definieren. Die volle Integration der Geschäftsprozesse in ein Netzwerk erschließt ungeahnte Potenziale zur Gewinnung neuer Märkte, höherer Effi- zienz und Kundenzufriedenheit; Beispiel: Der Kunde erreicht den Anbieter rund um die Uhr (= Servicegraderhöhung) und gibt seine Bestelldaten selbst ein (= Verlagerung von Arbeit, Kosten und Fehlerrisiko zum Kunden). E-Business und integriertes Supply Chain Management ist die Zielrichtung und betrifft nicht nur die Großen. Nicht “Groß schlägt Klein”, sondern der “Schnelle den Langsamen”. Business to Business Business to Consumer Zulieferer - Hersteller - Händler Hersteller/Händler -> Anwender/Verbraucher "Zeit, Kosten, Fehler reduzieren" "One to One-Marketing" Consumer to Business Consumer to Consumer Anwender/Verbraucher -> Hersteller/Händler "Ich interessiere mich für ..." "Ich biete x EUR für ..." "Flohmarkt", Tauschböre "Wer hat Erfahrung mit ...?" Abbildung 9: Neue Märkte, Regeln, Kommunikationswege 6. Informationsmanagement im Vertrieb Die überragende Bedeutung der Informationstechnologie für erfolgreiche Marktbearbeitung und Unternehmensführung ist anerkannt. Wie Informationsmanagement im Vertrieb zur Gewinnung strategischer Wettbewerbsvorteile genutzt wird und wie Unternehmen von E-Business und Supply Chain Management profitieren, zeigen die nachfolgenden Abbildungen. informieren (Unternehmensinfo ...) präsentieren (Produktkatalog ...) verkaufen (e-Shop, e-Commerce ...) bezahlen CREDIT CARD 1234 5678 9012 VALID FROM (Telecash ...) GOOD THRU XX/XX/XX XX/XX/XX XX/XX/XX PAUL FISCHER FISCHER PAUL optimieren (Außendienststeuerung ...) zusammenarbeiten (Innen-/Außendienst, Handel ...) Abbildung 10: E-Business im Vertrieb Zusammenhänge von Daten u. Taten erkennen Kapazitätsbedarf Zielgruppen-Marketing Absatz-/Umsatz-Planung Potential- u. Geschäftsanalysen Planung Analyse Information Infothek Mehrwert-Dienste Produktdatenbank Marketingdatenbank Kundeninformationen Qualität Schwachstellen identifizieren Qualitätskosten Zeit Steuerung Produktivität Personal Aktionen Marketing-Mix Angebotsverfolgung Tourenplanung online-Disposition optimale Kundenzuordnung mobiler Vertriebsarbeitsplatz Abbildung 11: Informationsverarbeitung im Vertrieb 11 12 1 2 10 3 9 4 8 7 6 5 Q Einhalten der Lieferfristen zu 99 % Verminderung der Lagerbestände um bis zu 50 % Reduzierung der Betriebsausgaben für die Logistikkette um mehr als 30 % Verkürzung der Durchlaufzeiten um mehr als 50 % Beschleunigung der Auftragsabwicklung um mehr als 30 % Durchsatzerhöhung um bis zu 40 % bei gleichbleibenden Arbeitskosten Planungszeiten um bis zu 80 % verkürzen Bessere Produktqualität Weniger Reklamationen und damit verbesserte Kundenzufriedenheit Verbesserte, schnellere Planung u. Entscheidungsfindung Weitgehende Transparenz der gesamten Logistikkette Verbesserte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen höherer Servicegrad (24 h, 7 Tage) Markterweiterung weltweit Umsatztsteigerung Entlastung Vertrieb, Auftragsbearbeitung, Call Center ... mehr Kundenbindung durch intelligenten Mehrwert Abbildung 12: Profitieren von E-Business und Supply Chain Management