Havanna Lounge Magazin 2016

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Havanna Lounge Magazin 2016
Erste Ausgabe 2016
MAGAZIN
Arbeitsrecht
Bau- und Architektenrecht
Erbrecht und Nachfolgeregelungen
Gesellschaftsrecht | M&A
Gewerblicher Rechtsschutz |
Medienrecht
Gewerbliches Miet- und Pachtrecht |
Wohnungseigentumsrecht
Handels- und Wirtschaftsrecht
Immobilienrecht
Insolvenzrecht
International Arbitration
Internationales Wirtschaftsrecht
Kapitalmarktrecht
Software- IT- und Datenschutzrecht
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Steuerrecht
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4
Editorial
Inhaltsverzeichnis
06 - 24 Rückblicke
26 - 30 Künstler in Bremen
Ralph Petschat
32 - 35 Member to Member
36 - 38 Coaching Interview
Prof. Dr. W. Friedmann
40 - 41 Partner Clubs
Belgien
Golf Pfälzerwald
42 - 45 Country Club Kitzbühel
Interview R. Hauser
46 - 49 Zigarren Tasting
50 - 51 52 - 57
Trikot-Jacket
Interview J. Messerschmidt
Die Seenotretter
Interview N. Stadeler
Das Jahr 2016 bringt wieder viele interessante wirtschaftliche und
politische Herausforderungen mit sich.
58 - 61 Lebe deinen Traum
Interview P. Knacke
Viele dieser Herausforderungen benötigen zurückgezogene, konzentrierte Gespräche in einem vertrauten Ambiente.
63 - 65 Freie Brau Union Bremen
Interview L. Kastens
Die Havanna Lounge ist so ein Ort, an dem mir und anderen Bremer
Unternehmern dieser Rahmen geboten wird.
66 - 69 Bremen - Das Viertel
70 - 72 Club Champagner
Zusammen mit den hervorragenden gastronomischen Angeboten
und Service, ergibt sich hier eine Gesprächsatmosphäre, die oft gute
Ergebnisse erzeugt.
73 - 74 Kerbers Küche
Zudem finden wir in der Havanna Lounge eine Oase der Ruhe und
der Kultur, wenn der Büroalltag einmal überhand nimmt.
Impressum
HL-Bremen Clubbetriebsges. mbH
Am Dom 5
28195 Bremen
Telefon: 0421-3230030
www.havannalounge.de
[email protected]
Redaktion: Olaf Janotta
Lutz H. Peper
Peper & Söhne GmbH
Geschäftsführer
Konzept und Design
plan(e)tage
Diplom Kommunikationsdesignerin
Annette Wiese
Text-Bearbeitung:
Saskia Hauptmeier-Kaysen
Auflage: 1.500 Stück
05
Rückblicke
Radio Bremen
Eine exklusive Führung
9. November 2015
Immer gut, wenn man sich auch mal
vor das Haus wagt. Das habe ich tatsächlich getan und bei einem Event
von Werder Bremen den Geschäftsführer von Radio Bremen Media, Berthold Brunsen, kennengelernt. Am
Ende des Tages stand fest, wir müssen unbedingt etwas Interessantes
für unsere Mitglieder bei Radio Bremen an-bieten.
Am 09. November 2015 war es dann
soweit und wir standen mit insgesamt 30 Mitgliedern vor der Haustür bei Bremens berühmten Radiound Fernsehsender. Empfangen wurden wir bei Snacks und Drinks von
Berthold Brunsen persönlich. Er gab
uns während einer Führung interessante und exklusive Einblicke in die
Arbeit des Senders. Als Höhepunkt
trafen wir uns mit den Moderatoren
von Radio Bremen nach der Sendung
„Buten un Binnen“ zur Diskussion
über aktuelle Tagesthemen.
Der gemeinsame Ausklang in der
Havanna Lounge rundete den Abend
genussvoll ab.
06
6
Polizei Bremen
Hinter den Kulissen bei der Polizei
Bremen
18. November 2015
Vieles, was bei der Polizeiarbeit für
den normalen Bürger oft nicht sichtbar
ist, haben wir an diesem Tag für unsere
Mitglieder öffentlich gemacht.
Wir beschäftigten uns an diesem
Morgen mit aktuellen Themen, wie
die Handhabung der Integration
von Flüchtlingen in Bremen oder die
Steuerung des Lagezentrums für die
Inhaftierten in den Zellen. Dazu stand
uns der Integrationsbeauftragte der
Stadt Bremen, Thomas Müller, während eines Frühstücks Rede & Antwort.
Eine folgende Führung durch das Lagezentrum der Polizei Bremen mit
Zellenbesichtigung war zudem sehr
beeindruckend und hat uns die Arbeit
der Polizei näher gebracht.
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Rückblicke
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die Geschichte
eines deutschen Modelabels
25. November 2015
Seit Ende 2014 finden die Bremer einen Windsor Store Am Wall. Und seit
2015 treffen Sie die Inhaber Barbara Reinfelder und Bernhard Reinfelder
in der Havanna Lounge.
Die Verbindung von hochwertiger Kleidung und Havanna Lounge als
Club passt ideal zusammen. Genau dieser Hintergrund hat uns dazu
gebracht den Mitgliedern einmal mehr über Windsor zu erzählen.
Zu Besuch kam Florian Benjamin Korsche, der Sales Manager von
Windsor in Deutschland. In einem immer spannenden Vortrag erzählte er uns etwas zur Geschichte und Entwicklung von der Gründung bis heute. Zum Ausklang präsentierte Herr Korsche die aktuelle
Herrenkollektion und ging dabei insbesondere auf Material, Verarbeitung
und Design ein.
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Rückblicke
26. November 2015
Schlachtezauber auf der NEDEVA
Alljährlich lädt die Weserpromenade
in der Adventszeit zu einem winterlichen und maritimen Markt ein: dem
Schlachtezauber. Wenn die Sonne untergeht wird die Schlachte in blaues
Licht getaucht und der Geruch von
Holz, Gebratenem und Gewürzen wabert durch die Luft. Wir erlebten diese
Atmosphäre aus der ersten Reihe auf
der Nedeva.
Die Nedeva ist eine historische Motoryacht, die von unserem Mitglied Georg
Papp liebevoll restauriert wurde. Diese
New Yorker Yacht hat schon die gesamte amerikanische High Society der
30er gesehen und liegt in prominenter
Lage an der Schlachte in Bremen. Sie
dient heute als Hotelschiff und als
Veranstaltungsschiff.
Am unserem Abend im November
erlebten wir eine wirklich schöne Feier mit vielen Geschichten rund um die
historische Yacht.
Unser DJ Frank Koopmann hat dann
noch ordentlich für Stimmung gesorgt.
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Rückblicke
Champagner & Currywurst 1212
Neujahrsempfang in der Havanna Lounge!
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Rückblicke
GALA ABEND
Vortrag. Dr. Michael de Vries
Geschäftsführender Redakteur der Gala
10. Februar 2016
Die GALA ist DAS People Magazin in Deutschland. Dr. Michael de Vries ist schon seit Jahrzehnten dabei und kennt sich
in der Medien-Szene hervorragend aus. Außerdem ist er als Geschäftsführer direkt in der Zahlenverantwortung, daher
weiß er genau, wie die Prominenten vermarktet werden oder sich selbst vermarkten und so zu einer Art Wirtschaftsgut
werden.Dr. de Vries ging in seinem Vortrag insbesondere auf die wirtschaftlichen Komponenten des Medienwandels ein.
Hierbei beleuchtete er auch die Wa(h)re Prominenz aus verschiedenen Blickwinkeln.
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Rückblicke
Rum Tasting
Quer durch die Karibik
12. Februar 2016
Das Rum Tasting war ein sehr angefragter Abend. Unsere Mitglieder Tim
Kalbhenn und Marc Pralle lassen sich
im Reich der Degistifs immer wieder
etwas Neues einfallen. Die erste Maßnahme hatte aber erst einmal augenscheinlich gar nichts mit RUM zu tun.
Änderung: Es gibt kein Dinner mehr
zum Digestif-Tasting, sondern alle
bekamen vor dem ersten RUM ein
reichhaltiges Büffet.
Die interessanten Erfahrungen mit Schnaps auf
leeren Magen haben uns darauf gebracht.
Aber nun zum Tasting: Dietmar
Schmitz, Brand Ambassador von
Seven Spirits, war zu Besuch und
erklärte uns, dass Rum sich in den
letzten Jahren zu einem äußerst
beliebten Getränk entwickelt hat.
Gerade die geschmackliche Vielfalt
ist etwas besonderes. Damit wir die
Qualitäten gut vergleichen konnten,
haben wir uns für Destillate aus den
Ursprüngen des Rums entschieden,
der Karibik. Nicht nur die 8 exquisiten Rums haben aus diesem Abend
einen Erfolg für alle gemacht.
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Februar 2016
Alle gegen Olaf 19.Rotweinprobe
Rückblicke
Immer wieder wird Olaf Janotta von Mitgliedern herausgefordert, seine Weinkenntnisse unter Beweis zu stellen. Das wird grundsätzlich ein Desaster für
die Herausforderer, gerade wenn unsere Mitglieder in einer Blindprobe entscheiden sollen.
An diesem Abend aber war alles anders und ich möchte nicht, dass mich
jemand auf diese katastrophale Probe anspricht. Na gut, ich fasse mich kurz.
Ich habe in dieser Blindprobe verloren. Aber nicht nur verloren, sondern mein
Wein hat schlicht den letzten Platz gemacht. Das kann im Prinzip nur zwei
Gründe haben:
1. Die Anwesenden 54 Mitglieder haben alle keine Ahnung
2. Jemand hat meinen Wein manipuliert
Ich gehe davon aus, dass beides der Fall war.
Aber einmal ganz ohne Spaß, da waren wirklich tolle Rotweine dabei, die auch
mich begeistert haben.
Die Siegerweine
1. Platz Olaf Garms - 2013er Zolla, Primitivo, Italien
2. Platz Hartmut Schulz - 2010er Mythus, Dornfelder, Deutschland
3. Platz Anne Hogrefe - 2012 PI, Concejon, Spanien
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Rückblicke
27. Februar 2016
Auf dem Fischmarkt
bei der Familie Bodes
Die Familie Bodes ist in Bremen schon seit dem Jahr 1860 als Fischhändler
aktiv. Auf dem Bremer Großmarkt in Walle führt die Familie ihr
kleines aber feines Unternehmen. Mit fast 50 Mitgliedern wurden
wir zu einer Betriebsbesichtigung eingeladen.
Das abschließende große Muschelessen an langen Bänken in der Produktionshalle war wieder ein passender Abschluss. Stimmungsvoll dazu beigetragen hat Jonny Glut mit dem Schifferklavier und Seemannsliedern.
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Rückblicke
Sven Weizenegger ist Senior Vice
President - Cyber Security von Kreditech in Hamburg. Er ist verantwortlich für eine neu geschaffene Abteilung mit dem Fokus auf Cyber Security
Strategie. Des Weiteren unterstützt
er wichtige IT Projekte auf allen Ebenen der Organisation. Zuvor war er
13 Jahre bei der Telekom-Tochter TSystems und hat unter anderem die
weltweite Partnerschaft mit FireEye
initiiert und aufgebaut. Zudem war er
einige Jahre im Kern-Team des Cyber
Security Summits in Zusammenarbeit mit der Münchener Sicherheitskonferenz. Weizenegger agiert als
Startup-Mentor, unter anderem für
den Plug and Play-Inkubator des Axel
Springer Verlags. Er ist zudem Cyber
Sicherheitskoordinator des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V..
In seinem Vortrag ging er auf „Die Gefahren im Cyper Space“ ein und zeigte
unseren Zuhörern Perspektiven, Chancen wie Risiken auf.
Die These des Vortrags: „Eine durchdachte Cyber Security-Strategie muss
in naher Zukunft essentieller Bestandteil eines jeden Unternehmens sein.“
Die Zigarre ist das vollendete Urbild
des Genusses: Sie ist köstlich
und läßt uns unbefriedigt. Oscar Wilde
20
20
Cyber Security
Vortrag: Sven Weizenegger
09. März 2016
Arkaden Konzert
Rückblicke
In der atemberaubenden Atmosphäre und einzigartigen Akustik
unserer historischen Arkaden-Treppenhalle
Sara Dähn & Thomas Blaeschke
18. März 2016
Sara Dähn ist erst 24 Jahre jung,
kommt aus Bremen, aber hat schon in
der ganzen Welt gesungen: in Afghanistan, Südafrika, China, Argentinien
oder auch in der Antarktis.
Die Zuschauer erlebten eine wandlungsfähige und stimmgewaltige Sara
Dähn, die auf ihre eigene Art mit dem
uns umfassenden Thema „Liebe“ umgeht.
Im ihrem Programm „Liebe ist nicht
Alles“ verband sie die Songs mit Elementen aus Schauspiel und Erzählungen zu spannenden, witzigen,
teils träumerischen oder auch frivolen Geschichte rund um die Liebe zu
„Allem“. Autos, Schokolade, Eltern,
Urlaub, Partner und das, was der
Alltag so bietet.
Begleitet wurde die doppelte Preisträgerin in der Kategorie Musical und
Zweitplatzierte in den Kategorien
POP & ROCK (Bundesebene) von
Thomas Blaeschke am Piano, Intendant der Bremer Musical Company
und selbst auch international als Komponist ausgezeichnet (Wien & New
York).
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Rückblicke
Der international renommierte Trompeter Uli Beckerhoff hat sich für sein
neues akustisches Quartett drei
junge und hochtalentierte Musiker
ausgesucht, die alle Eigenschaften
mitbringen, die für eine große künstlerische Karriere Voraussetzung sind:
höchste instrumentale Fähigkeiten,
große emotionale Ausdruckskraft, Einfallsreichtum und Risikobereitschaft.
Ein Abend voller Jazz
Jazzabend mit Uli Beckerhoff
Präsentiert von Fischer & Plath
15. April 2016
Das Trio präsentierte sich in Bestform
und begeisterte das Publikum in der
Havanna Lounge. Wir hörten besten
Jazz, der uns auch an die Legende
Miles Davis erinnerte und doch seinen
eigenen Charakter hatte.
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Rückblicke
Max Schön – Präsident CLUB OF ROME Deutschland
Vortrag: Die positiven Perspektiven des Klimaschutzes
25. April 2016
Einen wirklich besonderen Vortrag erlebten die Mitglieder zusammen mit Max
Schön. In seinem Vortrag 2°=1% räumte Max Schön mit den gängigen großen
Klimaausreden auf und machte uns Mut, sich mit dem Thema positiv und optimistisch auseinanderzusetzen.
Er zerlegte und entlarvte bestehende Mythen und faule Ausreden, zeigte erfolgreiche Beispiele und positive Ansätze auf und bewies, dass Klimaschutz
bezahlbar ist und nicht wehtut – sondern große Chancen für umsichtig geführte
Unternehmen und unsere Gesellschaft bereithält.
Ein Vortrag, der ganz und gar im Gegensatz zu derzeitigen Verhinderungsgedanken und Blockierstrategien steht und die Chancen einer klimafreundlichen
Wirtschaftspolitik beschreibt.
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präsentiert durch national und
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Thomas Blaeschke.
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Das Musical ANASTASIA mit
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Die rätselhafte Geschichte der
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25
Künstler in Bremen
und UMZU
In unserem Magazin stellen wir regelmäßig einen
Künstler oder eine Künstlerin vor. Wir versuchen
damit die Künstler in Bremen und Umgebung zu
fördern. Unser Mitglied Manuela Thamm hat uns
den Künstler Ralph Petschat empfohlen, der auch
den Titel dieses Magazins mit einem seiner Bilder
gestaltet hat.
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INTERVIEW
mit dem Künstler Ralph-J. Petschat
Herr Petschat, in Ihrer Biografie ist zu
lesen, dass Sie in Marburg geboren
wurden. Heute haben Sie ein Atelier
im Sagehorner Bahnhof. Womit hat
der Norden Sie angezogen?
Nach meiner Schulzeit in Hameln habe
ich zunächst in Braunschweig an der
Hochschule für Bildende Künste studiert. Von dort zog ich 3 Jahre später
nach Ottersberg, um ein Kunsttherapiestudium zu beginnen. Ich wollte neben der Freien Kunst noch ein weiteres
berufliches Standbein aufbauen. Eine
Alternative wäre noch der Schuldienst
gewesen. Meine Wahl fiel aber auf Ottersberg, besonders nachdem ich mir
die beschauliche Hochschule auf dem
Land angeschaut hatte. Ich hatte dort
den Eindruck einer fast familiären Atmosphäre und das mochte ich.
Jetzt haben Sie ja ein Atelier im Sagehorner Bahnhof und arbeiten mit
anderen Künstlern in einem Gebäude.
Gibt es da einen gegenseitigen Austausch?
Erst vor 2 Jahren bin ich mit meinem
Atelier in den Bahnhof gezogen. Die
anderen Künstler, die dort schon länger arbeiten, kannte ich bereits. Ich
freue mich über den Austausch und
fühle mich ein wenig an die Zeit des
Studiums erinnert, wenn wir über unsere Arbeiten sprechen oder allgemeine künstlerische Fragen diskutieren.
Es gab auch schon einige Atelierausstellungen im Bahnhof und die Überlegungen gehen dahin, uns als Gruppe
auch in externen Ausstellungsräumen
zu präsentieren.
Heute arbeiten Sie sehr gegenständlich, fast fotorealistisch. Wie ist es zu
dieser Entwicklung gekommen?
Ende der 80er Jahre, noch während
des Studiums in Ottersberg, habe ich
zu dem malerischen Thema gefunden, mit dem ich mich die folgenden
Jahrzehnte beschäftigt habe. Zuerst
bestanden meine Bilder aus fast monochromen Farbflächen, aufgebaut
aus zahlreichen übereinandergelegten
Farbschichten. Das waren Bilder die
dazu anregten sich zu versenken, die
Farbe mit viel Zeit wirken zu lassen.
Nichts für den schnellen Blick.
Nach etwa 2 Jahren war ich dann soweit, dass ich mit ersten Binnenformen experimentiert habe. In einem
monochromen Quadrat entstand ein
zweites kleineres Quadrat in einer
anderen Farbe. Von da an ging es um
Farbbeziehungen und Farbklänge in
meinen Bildern.
Wieder ein paar Jahre später löste sich
die strenge geometrische Konstruktion der Bilder auf. Die Felder waren
nicht mehr konstruiert, sondern locker
aus der freien Hand gezeichnet, mit
Schwüngen und Brüchen. Nun wurden
auf einmal Assoziationen zu Landschaften, Natur und Architektur deutlich. Hin und wieder bin ich solchen Assoziationen intensiver nachgegangen.
So entstand vor etwa 10 Jahren ein
Bild in dem man kubistisch wirkende
Seerosen erkennen konnte Es war zunächst ein einmaliges Experiment und
ich hatte eigentlich nicht vor weiter in
diese Richtung zu gehen. Aber etwas
an dieser Idee hat mich verfolgt und
nicht losgelassen. Nach 2-3 Jahren war
es dann soweit, dass ich mich mit diesem Ansatz wieder beschäftigt habe.
Es entstanden weitere Blütenbilder,
die sehr schematisch und ornamental
angelegt waren.
Ich war sehr neugierig ob ich meine
Technik so modifizieren konnte, um
damit realistische Motive darzustellen. Das funktionierte zwar nicht auf
Anhieb aber inzwischen habe ich Lösungen gefunden mit denen ich sogar
Fotos als Vorlage umsetzen kann.
Sie haben also eine ganz eigene
Maltechnik entwickelt. Können Sie
die einmal genauer beschreiben?
Als ich mit meinen geometrischen
Farbfeldbildern anfing, hatte ich die
Vorstellung Flächen zu gestalten, die
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strkurierten Bildaufbaus mit einer
organischen, vielschichtigen Farbwirkung, gesucht hatte.
sowohl klare Abgrenzungen als auch
eine lebendige, homogene, mehrschichtige Farbstruktur haben sollte.
Um dies zu erreichen begann ich die
Bildfläche in ihre Einzelfelder zu zerlegen, jedes Feld einzeln zu bemalen
und danach das Bild wieder zusammenzusetzen. Die ersten Versuche
machte ich mit Holz und Spanplatten.
Aber es stellte sich schnell heraus,
dass die Bilder sehr schwer und unhandlich wurden.
Meine ersten gegenständlichen Bilder habe ich mit der gleichen Technik
gemalt. Ich habe das Motiv Stück für
Stück aus Papier ausgeschnitten, die
einzelnen Papierformen dann bemalt
und anschließend auf eine Leinwand
als Träger geklebt. Das ist zwar ein
enormer Aufwand, aber am Ende entsteht dann auch eine Bildwirkung, die
durch direktes Malen so nicht entstanden wäre. Ich verbinde ja eine abstrakte Malweise und Bildauffassung
mit gegenständlichen Motiven. Und
ich denke, das ist die Ursache, die die
Spannung der Bilder erzeugt. Die Motive sind bekannt und nicht besonders
spektakulär, aber die Malweise ist das
Ungewöhnliche, das die Sehgewohnheiten herausfordert.
Ich experimentierte dann mit Papier.
Papier eignete sich wesentlich besser
für mein Vorhaben. So konnte ich einzelne Felder ausschneiden, mit Pinsel,
Spachtel und Gummiwalzen die Farbe
auftragen und am Ende alles wieder
auf eine Leinwand aufkleben. Damit
hatte ich genau die Technik gefunden, die ich für die Umsetzung meiner künstlerischen Vision eines klar
Wie finden Sie diese Motive, die Sie
als Ausgangspunkt für Ihre Bilder
verwenden?
Für diese spezielle Technik brauche
ich Motive mit einer möglichst klaren,
grafischen Struktur. Blühende Bäume
waren das erste Thema, das ich ausprobiert habe. Architektur bietet sich
an, weil sie ja von sich aus schon eine
grafische Ordnung enthält. Aber auch
Schatten und Silhouetten eignen sich.
Da probiere ich jetzt immer weiter aus,
was mit dieser Technik noch möglich
ist, und wo ihre Grenzen liegen.
Schwierig sind Motive die ihre Wirkung
durch viele feine Übergänge erzielen.
Ein Wolkenhimmel beispielsweise.
Aber das Spielfeld des Möglichen ist
sehr groß.
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Die Fotos, die ich als Vorlage verwende, mache ich im Wesentlichen selbst.
Ist die Natur eine besondere Quelle
der Inspiration für Sie?
Ja, die Natur ist ganz sicher die größte
Inspiration für mich. Ich sehe überall
in der Natur Motive die ich gerne malen würde. Besonders in den Wochen,
in denen die Natur wieder aus ihrem
Winterschlaf erwacht. Bei Spaziergängen bin ich ständig damit beschäftigt mir zu überlegen, wie ich diesen
oder jenen Anblick in ein Bild umsetzen könnte. Für manches, was ich gerne malen möchte, habe ich noch nicht
die passenden technischen Lösungen
gefunden. Da muss ich ständig weiter
forschen.
Und dann ist da noch das Licht das
eine große Bedeutung hat. Bestimmte
Lichtsituationen können eine einfache
Szene zu einem magischen Moment
werden lassen. Wenn es mir gelingt
so einen Eindruck auch nur annähernd
wiederzugeben, dann erlebe ich wirklich tiefste Glücksmomente. Das sind
die wunderbaren Augenblicke für die
sich das ganze Arbeiten, Zweifeln,
Scheitern und Durchhalten lohnen.
Das ist dann die große Belohnung der
Kunst!
Vielen Dank für das interessante
Interview.
Atelierbesucher sind herzlich
willkommen!
Atelier Sagehorner Bahnhof
Zum Bahnhof 17
28876 Oyten-Sagehorn
04207/68 71 704
[email protected]
www.ralph-petschat.de
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Zwei Fragen an Manuela Thamm
Leben mit Kunst
Unser Mitglied Manuela Thamm vermarktet Künstler und ihre Arbeiten.
Mit Ralph Petschat arbeitet sie bereits seit mehreren Jahren zusammen.
Was haben die Kunden davon mit
Ihnen zusammenzuarbeiten?
Sie können mich erleben (schmunzelt
dabei). Bei einer Vermittlung durch
mich verkauft das Werk direkt der
Künstler. Der Zugriff auf aktuelle Arbeiten und den persönlichen Kontakt
zum Künstler oder zu der Künstlerin schätzen meine Kunden sehr. Der
Preis wird dagegen vom klassischen
Kunstbetrieb gebildet. Ich lege Wert
darauf, dass die Künstler professionell
arbeiten, oft Preise erzielt haben und
auch von Galeristen vertreten werden.
Das bedeutet auch auf Messen und
in Einzel- und Gruppenausstellungen
vertreten sind und sich dadurch der
Preis der Arbeiten einheitlich bildet.
Meine sehr enge und vertraute Zusammenarbeit ermöglicht es mir die Entwicklungsschritte der künstlerischen
Arbeit hautnah mitzuerleben. So
waren die vergangenen 3 Jahre bei Herrn Petschat ein regelrechtes Ringen um diese hervorragenden Arbeiten zu erschaffen.
Das zu erfahren gibt auch meinen
Kunden eine eigene Beziehung zu den
Bildern, dem Maler oder der Malerin.
30
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Wie finden Sie Ihre Kundinnen und
Kunden?
Leben mit Kunst ist für mich eine
selbst gelebte Aussage! Und dort an
den Orten wo sich das Leben abspielt
finde ich auch meine Kunden, in Büroräumen wie auch im häuslichen
Bereich. Ich kenne die vielfältige Wirkung der Arbeiten auf mich und meine Umgebung sehr genau. Das erste
Mal habe ich in den Büroräumen
meines damaligen Partners erlebt,
dass auch Vertrauen durch Kunst ausgedrückt werden kann. Bis heute erlebe ich in Unternehmen was durch weiße Wände an Potential oft brach liegt.
Es wird sich vielfach mit den eigenen
Produkten nach innen und außen präsentiert. Wo liegt da noch der Reiz
auch für die Mitarbeiter? Als Sportlerin
weiß ich um die Wirkung von Reizen.
Wir brauchen Sie um besser zu werden! Ruhe und Entspannung im beruflichen Umfeld erhält die Balance, den
Gedanken neue freie Räume lassen
begünstigt die Kreativität. Die Kunst
ist eine vortreffliche und wunderbare
Chance das zu unterstützen.
Wie gesagt, ich bin in keiner Galerie
zu Hause sondern immer draußen bei
den Kundinnen und Kunden in den
Unternehmen oder in den privaten
Räumen. Das macht mir sehr viel
Freude und ich weiß, dass die Beweggründe sich für das eine oder andere
Bild oder die Skulptur zu entscheiden
sehr unterschiedlich sind. Es geht sehr
oft um Beziehungen zu den individuellen Themen. Deshalb bin ich auch
gerne in der Havanna Lounge und
treffe dort auf die unterschiedlichsten
Menschen und beruflichen Themen,
die mich sehr interessieren. Unser
Leben mit künstlerischen Arbeiten reicher zu machen, das ist Teil
meines glücklichen Lebens mit Kunst.
Manuela Thamm
Memelweg 5
31608 Marklohe
+49 (0) 50 21 8 60 00 37
[email protected]
www.lebenmitkunst.org
Sicherheit ist ein gutes Gefühl.
Vertrauen Sie den Experten.
Installation, Wartung und Reparatur von
Alarm-, Brand-, Video- und Zutrittssystemen
Aufschaltung von Alarm- und Videosystemen, zehn
Einsatzfahrzeuge zur Alarmverfolgung in Bremen
Wach- und Pfortenpersonal, Empfangs- und
Informationspersonal, Baustellenbewachung,
Personen- und Veranstaltungsschutz
Revierdienste: Schließ- und Öffnungsdienste,
Gebäude- und Geländekontrollen
Norddeutsches Bewachungs-Institut
GmbH & Co. KG
über
An der Weide 39/40
28195 Bremen
HRE
Telefon (0421) 33 97 45 J A
100
www.nbi-sicherheit.de
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Member to Member
Wie und wann sind Sie zur Havanna Lounge gekommen?
Durch Empfehlung unserer Geschäftsführung.
Wie nutzen Sie die Leistungen der Havanna Lounge?
Treffen mit Mandanten und zur Entspannung.
Wie würden Sie Bremen in einem Satz beschreiben?
Klein, aber fein!
Wie sehen Sie Bremen, was ist gut und was könnte sich noch verbessern?
Die Stadt hat schöne Grünflächen, wichtig ist die Neugestaltung
des Bahnhofsvorplatzes.
Welches gesellschaftliche oder kulturelle Ereignis schätzen
Sie in Bremen und Umgebung besonders?
Musikfest Bremen
Geben Sie uns eine Restaurantempfehlung.
Café Hauptmeier
Marion Ahrns
RSM Verhülsdonk GmbH
Rechtsanwältin, Fachanwältin für
Steuerrecht, Partnerin
BMP Verhülsdonk GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft
Rechtsanwältin, Fachanwältin für
Steuerrecht, Geschäftsführerin
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
In der Ruhe liegt die Kraft!
Schwarz-Weiß-Fragen
Bier I Wein X
X Spanien I Italien
Internetshop I Stadtbummel X
X Bremen I Hamburg
X Burger I Gourmet
X Turnschuh I Lackschuh Fisch I Fleisch X
X Auto I Fahrrad X Nordsee I Ostsee
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Wie und wann sind Sie zur Havanna Lounge gekommen?
Ich bin seit Herbst 2008 Mitglied in der Havanna Lounge. Nachdem ich über
Jörn Fechner und Jürgen Keller immer öfter Einladungen zu verschiedenen
Veranstaltungen erhielt und feststellen musste, dass noch mehr Freunde
und Bekannte Mitglied sind, war der Weg nicht mehr weit zu einer eigenen
Mitgliedschaft. Den letzten Ausschlag hat dann Olaf Janotta gegeben, der
mich gemeinsam mit Jürgen Keller regelrecht schanghaite ;-) und die beiden mir auf der HL Geburtstagsparty zu später Stunde das Antragsformular
unter die Nase hielten.
Wie nutzen Sie die Leistungen der Havanna Lounge?
Definitiv zu selten! Als Freund guten Essens und ausgesuchter Getränke,
nehme ich gerne an den verschiedenen Tasting- und Degustationsabenden
teil. Nur hin und wieder kann ich meine Geschäftstermine mit der Havanna Lounge kombinieren, aber dann treffe ich mich sehr gerne zum Lunch
oder zu einem vertraulichen Gespräch in Bibliothek und Kaminzimmer.
Peter Albert
albert und komplizen werbeagentur
Inhaber
X
Schwarz-Weiß-Fragen
Bier I Wein X
X Spanien I Italien
Internetshop I Stadtbummel X
X Bremen I Hamburg
Burger I Gourmet X
X Turnschuh I Lackschuh Fisch I Fleisch X
X Auto I Fahrrad Nordsee I Ostsee X
Wie würden Sie Bremen in einem Satz beschreiben?
Bremen, meine Heimat! Keine Großstadt ist so überschaubar, keine
Kleinstadt ist so weltoffen mit dem ureigenen Bremer Flair.
Wie sehen Sie Bremen, was ist gut und was könnte sich noch verbessern?
Mein Geburtsort und Lieblingsstadt hat ein unglaubliches Potential, wirtschaftlich wie kulturell, nur wird in Bremen leider zu oft verhindert – sei
es in der Bildungspolitik oder mit eklatantem Regelwahn im Verkehrswesen.
Ideen werden immer wieder durch Bürokratie behindert oder verzögert und
am Ende drehen Investoren und Unternehmen Bremen den Rücken zu.
Bremen hat viele interessante Unternehmen die in ihren Ideen mehr unterstützt werden sollten. Für mich prägend ist das Leben am Fluss, überall
kann man einen maritimen Flair spüren. In Bremen und dem Umland gibt
es unzählige Freizeitmöglichkeiten, der Erholungsfaktor sofort im Grünen
zu sein ist unbeschreiblich und auch die große kulturelle Vielfalt ein echter
Gewinn für uns Bremer und alle Besucher.
Welches gesellschaftliche oder kulturelle Ereignis schätzen
Sie in Bremen und Umgebung besonders?
Bremen lebt von vielen Veranstaltungen und Ereignissen. Meine persönlichen
Highlights sind die Maritime Woche und die Breminale, aber als „natural born
Vegesacker“ gehören natürlich das Vegesacker Hafenfest und Sommer in
Lesmona ganz oben auf die Liste.
Geben Sie uns eine Restaurantempfehlung.
Die Osteria an der Schlachte ist ein wundervolles kleines Stück Italien in
Bremen. Sie liegt an der Schlachte zwar etwas touristisch strapaziert, aber
auch nach 20 Jahren erlebe ich dort immer wieder Genuss für Leib und Seele.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Wer nur aufs Wasser blickt, kennt nicht das Meer.
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Member to Member
Wie und wann sind
- Sie zur Havanna Lounge gekommen?
Ich wurde von einem Gesellschafter der Havanna Lounge zu einem Kennenlernen eingeladen. Die Atmosphäre und das Ambiente haben mich sofort
angesprochen. Als Vermögensverwalter ist Diskretion bei meinen Mandantengesprächen das höchste Gebot. Und in Verbindung mit der hervorragenden Küche hat sich die Frage einer Mitgliedschaft dann schnell von alleine
beantwortet. Ich bin seit dem Jahr 2012 aktives Mitglied.
Wie nutzen Sie die Leistungen der Havanna Lounge?
Ich treffe mich gerne mit Mandanten, Geschäftspartnern und Freunden zum
Lunch in der Havanna Lounge. Darüber hinaus genieße ich auch privat die
eine oder andere Veranstaltung. Ein „Must-Have“ ist die Jahresfeier im Oktober sowie der Neujahrsempfang. Mit unserem Unternehmen - ABACUS Asset
Management GmbH - haben wir im letzten Jahr eine Kundenveranstaltung
in den Räumlichkeiten durchgeführt. Für viele unserer Gäste war die Havanna Lounge neu. Alle waren hellauf begeistert von der Clubatmosphäre und
den kulinarischen Köstlichkeiten an Fingerfood. Ein großes Lob geht im Allgemeinen an den Service, der immer sehr aufmerksam, freundlich und kompetent ist.
Marcus Tiebel
Abacus Asset Management GmbH
Gesellschafter
Schwarz-Weiß-Fragen
Bier I Wein X
X Spanien I Italien
Internetshop I Stadtbummel X
X Bremen I Hamburg
Burger I Gourmet X
Turnschuh I Lackschuh X
Fisch I Fleisch X
X Auto I Fahrrad X Nordsee I Ostsee
Wie würden Sie Bremen in einem Satz beschreiben?
Bremen ist eine kleine, aber feine und sehr traditionelle Hansestadt mit
einem hohen Wert an Lebensqualität.
Wie sehen Sie Bremen, was ist gut und was könnte sich noch verbessern?
Bremen entwickelt sich wirtschaftlich: Schlachte, Technologiepark, GVZ
und die Überseestadt. Diesen Weg sollte man konsequent weiter gehen. Ich
schätze sehr an Bremen, dass es viele Möglichkeiten zum Networking gibt.
Und durch die familiäre und überschaubare Größe Bremens läuft man sich
oft über den Weg. Verbesserungspotential gibt es in der Bildungspolitik.
Lehrermangel und der steigende Ausfall an Unterrichtsstunden an den
öffentlich-rechtlichen Schulen werden auch in Zukunft für keine guten Ergebnisse in der PISA-Studie sorgen. Der Bremer Bürger ist sehr bodenständig
und oft neuen Dingen etwas zurückhaltend. Man kann das auch als hanseatisches Understatement bezeichnen. Auf meinen Bereich als Vermögensverwalter übertragen, würde ich mir wünschen, dass die Bremer Bürger etwas offener mit Fragen zu ihren Vermögensanlagen umgehen und sich öfters
einfach auch nochmal eine zweite Meinung einholen würden. Zum Schluss
muss man sich aktuell Gedanken um die Zukunft unseres SV Werder machen. Zittern bis zum letzten Spieltag und ich hoffe es reicht am Ende für
mindestens Platz 16.
Welches gesellschaftliche oder kulturelle Ereignis schätzen
Sie in Bremen und Umgebung besonders?
Kohlfahrten und Freimarkt gehören zu Bremen, wie der Dom zu Köln. Kulturell schätze ich sehr die Kunsthalle mit ihren verschiedenen Ausstellungen.
Und natürlich nicht zu vergessen, Champagner & Currywurst in der Havanna
Lounge.
Geben Sie uns eine Restaurantempfehlung.
Immer wieder gerne gehe ich in die La Bottega im Fedelhören. Hier spürt
man schon beim Eintreten die italienische familiäre Gastfreundschaft und
Leichtigkeit. Die Verweildauer kann daher hier auch schon mal über das übliche
Zeitfenster am Mittag hinausgehen.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Zu dieser Frage habe ich gleich zwei: „Wenn es einfach wäre, könnte es jeder“
und „Finde Dein Glück!“
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- Sie zur Havanna Lounge gekommen?
Wie und wann sind
Vor einem Jahr veranstalteten wir ein Seminar zusammen mit Lampe &
Schwartze in der Havanna Lounge. Über den Kontakt zu Herrn Grobien
fanden wir sofort einen sehr guten Draht. Seitdem bin ich ein sehr zufriedenes
Mitglied.
Wie nutzen Sie die Leistungen der Havanna Lounge?
Kundentermine, Seminare oder einfach auf eine gute Zigarre und einen Drink
– die Havanna Lounge sieht mich regelmäßig.
Wie würden Sie Bremen in einem Satz beschreiben?
Klar, geradeaus, hanseatisch.
Wie sehen Sie Bremen, was ist gut und was könnte sich noch verbessern?
Tolle Stadt, tolle Menschen. Die politische Lage und Entwicklungen sowie die
damit einhergehenden wirtschaftlichen Folgen haben meiner Meinung nach
noch Potential für Verbesserung.
Prof. Dr. Niels Brabandt
NB Networks Group
Vorstandsvorsitzender
Schwarz-Weiß-Fragen
Bier I Wein X
X Spanien I Italien
X Internetshop I Stadtbummel
X Bremen I Hamburg X
Burger I Gourmet X
X Turnschuh I Lackschuh Fisch I Fleisch X
Auto I Fahrrad X Nordsee I Ostsee
Welches gesellschaftliche oder kulturelle Ereignis schätzen Sie
in Bremen und Umgebung besonders?
Das kann ich nicht auf ein Event begrenzen. Kultur in der Glocke oder der Jazz
in der Havanna Lounge, von 6-Tage-Rennen bis zum Freimarkt oder einfach
zum Fußball um Werder gewinnen zu sehen – Bremen ist vielfältig und das
gefällt mir.
Geben Sie uns eine Restaurantempfehlung.
Ich wohne jetzt seit zwei Jahren in London. Hier gebe ich gerne Empfehlungen ganz nach Geschmack. In Bremen findet man mich oft im Topaz, der
Osteria, dem Bremer Ratskeller, Grasshoff’s Bistro, Hillmann’s, Al Pappagallo,
im Kleinen Lokal, im THE GRILL oder knapp außerhalb im Café Worpswede.
Selbstverständlich mindestens ebenso oft in der Havanna Lounge.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Der hanseatische Kaufmannshandschlag ist ein stets ein guter Ratgeber.
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Aus der Praxis des Coaching
Interview mit Prof. Dr. Wilhelm Friedmann
Coaching ist für Unternehmen in den letzten
immer wichtiger geworden. In der Weiterentwicklung von Führungskräften ist Coaching
mittlerweile ein fester Bestandteil. Was sind
die Hintergründe dieser Entwicklung? Dazu
haben wir unser Mitglied Prof. Dr. Wilhelm
Friedmann befragt.
Prof. Dr. Wilhelm Friedmann ist Inhaber der
Firma Transformationsberatung GmbH. Er verfügt über langjährige Erfahrungen als Moderator, Coach und Sparringspartner von Führungskräften. Als Honorarprofessor hat er an der
Hochschule Bremen einige Generationen von
Studenten mit Fragen des Human Resource
Management, des Teambuildings und der Präsentation/ Visualisierung vertraut gemacht.
www.transformation.de
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Das Thema Coaching ist z.Zt. in aller
Munde – wie kommt das?
In der Tat! Coaching ist in den letzten
Jahren zu einem regelrechten Hype
geworden. Früher traute sich ein Manager kaum zu sagen, dass er einen
Coach in Anspruch nimmt, weil er
Angst hatte, deswegen belächelt und
für zumindest teilweise unfähig gehalten zu werden. Der Coach galt als
„Seelenklempner“ für überforderte
Manager. Diese Sichtweise hat sich
inzwischen grundlegend geändert.
Coaching gehört mittlerweile zu den
Standardangeboten in der Führungskräfteentwicklung.
Und: Manager „bekennen“ sich offen
dazu, Coaching in Anspruch zu nehmen.
Ist Coaching also eine Modeerscheinung?
Klares Nein! Coaching ist keine Modeerscheinung, sondern eine absolute
Notwendigkeit! Allerdings bedarf es
einiger begrifflicher Klarstellungen,
was Coaching ist und wer sich tatsächlich Coach nennen kann. Sonst hat
irgendwann alles irgendwie mit Coaching zu tun und wir sind früher oder
später von lauter selbsternannten
Coaches umzingelt, weil Coaching keine geschützte Berufsbezeichnung ist.
Der Reihe nach – warum ist Coaching
notwendig?
In Zeiten einer immer komplexer und
undurchschaubarer werdenden Welt,
die einem rasend schnellen Wandel
unterliegt, sinkt die Halbwertszeit
unseres Wissens dramatisch. Kein
Mensch kann sein ganzes Arbeitsleben hindurch von dem zehren, was er
in einer bis Mitte-Ende zwanzig abgeschlossenen (wissenschaftlichen)
Ausbildung gelernt hat. Jeder Profisportler weiß, dass er in der Ausübung seiner Sportart immer wieder
eine Korrektur-Instanz – einen Coach
- braucht. Nur dann kann er sich weiterentwickeln und an der Spitze mithalten. Diese Information ist auch in
Managementkreisen angekommen.
Es wird nicht mehr als Zeichen von
Inkompetenz angesehen, wenn man
sich fachliche Hilfe und psychologische
Unterstützung holt, oder wenn man
sich der professionellen Unterstützung eines Coaches bedient, um das
eigene Führungsverhalten zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Denn:
es reicht heute bei weitem nicht mehr,
wenn eine Führungskraft fachlich top
ist. Sie muss über ein hohes Maß an
sozialer und emotionaler Kompetenz
verfügen. Diese Kompetenzen sind
Mangelware! In der noch immer höchst
zahlenorientierten Ausbildung werden
solche Fragen kaum berührt. Deswegen finden sich Führungskräfte - egal
in welcher Funktion – immer häufiger
in Situationen wieder, in denen sie eigene persönliche Grenzen schmerzvoll
erfahren. Sie fühlen sich manchmal
schon vom Entscheidungsdruck überfordert oder sind durch all das, was
darüber hinaus auf sie einstürmt, ausgebrannt.
Und was ist dann Coaching? Oder
besser: was passiert im Coaching?
Coaching ist – nach meinem Verständnis – erstens, sich vertrauensvoll und
offen für alles in die Obhut eines professionellen Begleiters zu begeben;
zweitens, sich selbst die Ergebnisse einer gezielten und kritischen externen
Beobachtung zugänglich zu machen;
drittens, zu reflektieren, ob das in
meiner Führungsfunktion gezeigte
Verhalten den jetzigen und den zukünftigen Anforderungen entspricht
und wie es ggf. verändert werden
muss; viertens, eine neue Sichtweise auf bekannte Zusammenhänge zu
bekommen und dadurch neue eigene
Wirkmöglichkeiten zu entdecken; und
fünftens, den Prozess des An-sichselbst-arbeitens in Gang zu halten, um
nicht in einer selbstgefälligen Haltung
des
„Alles-schon-mal-dagewesen“
oder einer sich selbst überschätzenden
Haltung „das-wäre-doch-gelacht“ zu
erstarren.
Ausgebrannt sein – der Begriff ist problematisch – ist jedoch kein Fall fürs
Coaching, sondern für eine Psychotherapie!
Was zeichnet einen guten Coach aus?
Über welche Kompetenzen sollte
er verfügen?
Ein professioneller Coach muss natürlich eine Coaching-Ausbildung absolviert haben und über ein solides
methodisches Rüstzeug verfügen. Aus
meiner Sicht ist für seine Qualifikation zwingend, dass er selbst mehrere
Jahre als Führungskraft tätig war und
einschlägige Erfahrungen in leitenden
Positionen gesammelt hat. Er muss
mit der Lebenswelt seiner Klienten
zutiefst vertraut sein und sie reflek-
tiert haben. Dann kann er den Coachee
dabei unterstützen, erstens, seine
Situation zu reflektieren; zweitens,
seine Führungs- und seine kommunikativen Kompetenzen weiter zu entwickeln; drittens, Raum zu schaffen für
„personal growth“ (PersönlichkeitsEntwicklung), z.B. indem er versteckte,
verborgene oder verschüttete Talente
wieder zu erwecken bzw. zu entdecken
hilft und damit ein Gegengewicht zum
beruflichen Alltagsdasein herstellt;
viertens, den weiteren Entwicklungsund Karrierepfad mit seinem Coachee
abzustecken; fünftens, Sparringspartner für anstehende Entscheidungen,
laufende Projekte und Präsentationen
oder Vorträge zu sein.
Das ist eine ganze Menge – und stellt
höchste Anforderungen an einen
Coach?
Das ist vollkommen richtig – trotzdem
ist ein Coach natürlich kein „Alleskönner“, der auf jede Frage die probate
Antwort parat hat. Schließlich soll
nicht er die Fragen des Klienten beantworten oder dessen Probleme lösen! Vielmehr soll er seinem Coachee
durch geziele Interventionen dazu verhelfen, eigene Lösungen zu entwickeln. Und ihm natürlich Mut machen,
neue Dinge auszuprobieren, sich selbst
quasi neu zu erfinden - ohne sich zu
überfordern. Wichtig ist auch, herauszuarbeiten, was der Klient zukünftig
nicht mehr macht! Viele Führungskräfte kommen deswegen in trouble, weil
sie glauben, für alles verantwortlich
zu sein, oder: schlimmer noch – alles
selbst machen zu müssen.
Wie findet eine Führungskraft den
für ihre Belange richtigen Coach?
Es gibt nicht den richtigen Coach! Es
kommt darauf an, herauszufinden
– und das gilt für beide Seiten – wie
gut man miteinander arbeiten kann!
Das ist eine Sache des Bauches und
des Kopfes! Was Letzteres betrifft, so
sollte der potenzielle Coach auf alle
Fragen des Klienten schlüssige Auskunft geben können. Das beginnt bei
Fragen zur Person des Coaches, zur
Ausbildung und zum Werdegang, zu
Haltung und eingesetzten Techniken,
zur Dauer des Coachings und zur Termingestaltung, zur Vertraulichkeit und
zum Honorar bzw. zur Zahlungsweise,
zur Vereinbarung von Zielen und zur
Evaluation, zum ganzen Contracting.
Zusammengefasst: Ein Coachee sollte
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im Erstgespräch die Überzeugung gewinnen – Kopf - , dass der Coach bereit ist, Transparenz in allen Fragen
herzustellen. Was den Bauch betrifft,
so sollte er das Gefühl haben, zu seinem Coach volles Vertrauen herstellen
zu können. Weil Vertrauen wachsen
muss, ist eine anfangs empfundene
Sympathie eine gute Brücke. Es gibt
Untersuchungen, die besagen, dass
eine gewisse Ähnlichkeit in der Persönlichkeit der beiden eine gute Voraussetzung für den erfolgreichen Verlauf
eines Coachings ist. Das gilt natürlich
umgekehrt auch für mich als Coach:
Wenn ich nicht das Gefühl habe, dem
„Typen“, der zu mir kommt und mich
in Anspruch nehmen will, mein Bestes
geben zu können, dann wird es nicht
gehen. Jemand, für den ich spontane
Abneigung empfinde, kann ich nicht
coachen!
In Zeiten des Internets ist es vielleicht
auch wichtig zu betonen, dass man die
Adresse und das Profil eines Coaches
natürlich im Netz finden kann. Wichtig
ist jedoch ein ein- bis zweistündiges
Erstgespräch, bei dem sich beide Seiten persönlich kennen lernen. Danach
sollte man sich mit der Entscheidung
noch ein-zwei Tage Zeit lassen und
ggf. Fragen, die im Nachhinein aufgetaucht sind, telefonisch oder per
E-Mail beantworten lassen. Ratsam
ist es auch, sich mindestens mit zwei
Coaches zu treffen, um Unterschiede
ausmachen zu können und zwei Optionen zu haben.
Welches Ergebnis kann in einem
Coaching erreicht werden?
Das hängt ganz davon ab, was ein Coachee erreichen will! Ein guter Coach
wird sorgsam darauf achten, dass er
zu Beginn des Prozesses die für den
Coachee wichtigen Fragen mit ihm
gemeinsam herausarbeitet und klärt,
was er diesbezüglich erreichen will. Er
wird z.B. fragen: Woran würden Sie
aus heutiger Sicht erkennen, dass Sie
in dieser Angelegenheit weitergekommen sind? Was wären Ihre Erfolgskriterien? Es gilt: der Coachee hat die Verantwortung für die Inhalte und muss
sich klarwerden, was er erreichen will.
Der Coach ist verantwortlich für die Gestaltung des Prozesses, der zum Erfolg
führen kann.
Welchen Zeitaufwand muss
ich einplanen?
Auch das ist Sache der Übereinkunft
zwischen beiden Parteien. Die Standard-Verabredung ist: Über ein halbes
Jahr verteilt etwa acht zweistündige
Meetings. Das Coaching kann aber –
wenn es um eine zugespitzte, klare
Problemstellung geht – auch schon
nach dem zweiten oder dritten Meeting beendet werden. Manchmal stellt
sich heraus, dass die ursprünglich
formulierten Fragen gar nicht die eigentlichen sind, d.h. dass sich für den
Coachee ganz neue, vielleicht unerwartete und schwerer zu bearbeitende
Fragen aus den ersten beiden Meetings ergeben!
Wie kann ich bewerten, dass es
mir und dem Unternehmen etwas
gebracht hat?
Auch das müssen beide Seiten eingangs klären. Auf die Frage des
Coaches, was es dem Unternehmen
bringen soll, muss der Coachee selbst
eine Antwort finden. Und natürlich
wird der Coach nachhaken – ob dieses Ziel erreichbar und realistisch ist!
Vor allem auch: Woran der Coachee
festmacht, dass das Ziel erreicht ist.
Coaching hat dem Unternehmen dann
etwas gebracht, wenn der Coachee das
anhand vorher festgelegter Kriterien
bejahen kann. Ich schlage in diesem
Zusammenhang manchmal vor, das
Urteil von Kollegen oder Vorgesetzten
- die vom Coaching garnichts wissen
müssen - in die Kriterien einzubeziehen.
Worum geht es im Coaching
von Spitzenmanagern?
Die Luft wird bekanntlich – je weiter
man auf der Hierarchie- bzw. Karriereleiter nach oben klettert – immer
dünner. Einen Gesprächspartner, der
einem Vorstand oder Geschäftsführer
offen und ehrlich die Meinung sagt,
der sich z. B. traut, eine Idee des großen Vorsitzenden für ausgemachten
Blödsinn zu halten und das auch noch
begründen kann, gibt es kaum mehr.
Selbst die Ehefrau oder die Partnerin
ist natürlich vorsichtig! Sie will den
Druck, dem er ohnehin ausgesetzt ist,
ja nicht noch erhöhen oder als illoyal
angesehen werden. Oft fehlt ihr auch
die fachliche Urteilsfähigkeit. Ein TopCoach muss sich dieser besonderen
Herausforderung bewusst sein und
sich ihr gewachsen fühlen! Er darf sich
auch nicht von der Nähe zu den Schalthebeln der Macht „einlullen“ lassen.
Deshalb gehört neben einem gewissen
Alter und der entsprechenden Reife
auch eine große innere Unabhängigkeit dazu. Die meisten Top-Führungskräfte sind sich der „Einsamkeit an der
Spitze“ schon bewusst – gleichwohl
sonnen sie sich gerne in Allmachtsfantasien. Man kann sogar sagen: Sie
werden von ihrer Umgebung dazu ermutigt! Nachgeordnete Ebenen trauen
ihnen buchstäblich alles - d.h. zu viel
(!) - zu. Und diese Top-Leute erliegen
diesem Verführungs-Angebot nur allzu gerne.
Wenn ein Top-Manager sich einen
Coach sucht, dann ist er sich im Allgemeinen bewusst, dass es diese Gefahr gibt. Und natürlich wird er sehr
genau prüfen, ob der entsprechende
Coach für ihn diese Gegenposition einnehmen kann. Einen weiteren Jasager
braucht er ganz gewiss nicht! Das gilt
übrigens nicht nur für die Spitze großer Konzerne, sondern auch schon für
den Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. Er braucht
einen Sparringspartner – so wie wir es
vom Boxsport kennen. Der Sparringspartner muss auf Augenhöhe sein,
ihm Gelegenheit geben, verschiedene
Varianten auszuprobieren, ausweichen können, intensiv dagegenhalten
können – ihn treffen, ohne ihn zu verletzen. Der Coachee selbst muss Freude daran haben, in diese Auseinandersetzung einsteigen zu können, weil er
weiß, dass er sich dadurch weiterentwickeln kann.Für den Coach bedeutet
das bildlich gesprochen: er muss mit
zwei Hüten auf dem Kopf unterwegs
sein. Einerseits ist er dem Coachee ein
Spiegel seiner Verhaltensweisen und
der Auswirkungen auf die Umgebung.
Er unterstützt ihn bei der Suche nach
eigenen kreativen Lösungen für seine
Probleme. Andererseits stellt er sich
als Sparringspartner der Auseinandersetzung, nimmt die Counter-Position
ein, lässt den Coachee ausprobieren,
welche „Schlagstärke“, Technik oder
Finte zu welchem Ergebnis führen.
Ich persönlich glaube, dass sich das
Coaching für Führungskräfte in diese Richtung weiterentwickeln muss.
Deswegen schreibe ich darüber gerade
an einem Buch. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Führungskräfte
niemanden brauchen, der ihnen die
Seele ausbürstet, sondern ein starke,
kritische und manchmal wohlwollend
provokante Begleitung.
Danke für das interessante Interview.
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Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Jogis EM-Taktik passt da vielleicht drauf
– Ihre Steuererklärung vermutlich nicht
Seriöse Beratung und professioneller Weitblick sind unsere Stärken: Unser breit gefächertes Angebot beschränkt sich nicht auf
Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung –
wir begleiten unsere Mandanten in allen
wirtschaftlichen Fragen.
Jantzen Vissing Sackmann & Partner
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
T 0421.36 300-0, www.wp-jet.de
Dienstleistungspartner des Qualitätsmanagements
 Qualitätskontrolle
 Sortieren
 Nacharbeiten
 Anlaufcontrolling
 Wareneingangs- & Warenausgangskontrolle
„Wir wollen, dass Ihre Kunden wieder kommen,
und nicht Ihre Ware!“
ACS Automobildienstleister GmbH
Ralf Küsel – Geschäftsführender Gesellschafter
Vendtstraße 13 * 28832 Achim
Telefon: +49 (0)4202 637133
Telefax: +49 (0)4202 637203
[email protected]
www.acs-automobildienstleister.de
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Partner Club Cercle de Lorraine - Belgien
Als Mitglied der Havanna Lounge können Sie sich in den weltweiten fast
250 Clubs des IAC Netzwerkes „Home
away from Home“ fühlen. Jede Anlage zeichnet sich durch ihre besondere Lage und einen den Gegebenheiten angepassten unverwechselbaren Stil aus. So auch der Cercle de
Lorraine in der belgischen Hauptstadt,
welchen wir Ihnen heute näher vorstellen möchten:
Der Club liegt im Zentrum von Brüssel in einem der renommiertesten
Vierteln der Stadt. Das kleine Schloss
wurde im späten 19. Jahrhundert von
König Leopold II für seine uneheliche Tochter gebaut und umfasst eine
sechs Hektar große Parkanlage. Die
Mitglieder des Cercle de Lorraine kommen aus den beiden Hauptsprachgemeinschaften des Landes, den niederländisch sprechenden aus Flandern,
dem nördlichen Teil von Belgien, und
den französisch sprechenden aus
Wallonien, dem nördlichen Teil von
Belgien. Der Mitgliederkreis umfasst
CEOs, Diplomaten und EU-Beamte
sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik.
Die neun Veranstaltungsräume des
Clubs stehen für verschiedenste Anlässe von sechs bis 1.000 Personen zur
Verfügung, wie z.B. für Ausstellungen,
Seminare, private Veranstaltungen,
Musikabende und Weitere. Die einladende Außenterrasse bietet bei
Cocktailempfängen den geeigneten
Rahmen für bis zu 700 Personen. Das
Ambiente ist sowohl der perfekte
Rahmen für Hochzeitsempfänge als
auch Geschäftsessen.
Kontakt
Cercle de Lorraine –
Club van Lotharingen
Place Poelaertplein 6,
1000 Brussels
Tel: +32 2 3746525
Fax: +32 2 3740615
Mail: [email protected]
www.cerclelorraine.be
40
40
Das Restaurantteam verwöhnt Mitglieder und Gäste mit saisonal abgestimmten Menüs basierend auf einer
exzellenten Kombination aus Tradition, Erfahrung und Neuentdeckungen.
Die Speisekarte wechselt alle zwei
Wochen und lässt somit keine Wünsche offen. Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm mit renommierten Gastsprechern, Konzerten,
Seminaren und Mitglieder-Golfturnieren rundet das Angebot des Cercle de
Lorraine für seine Mitglieder und Gäste
ab.
Partner Golf-Club - Pfälzerwald
Als Mitglied des IAC-Netzwerks ist man
rund um den Globus zu Hause, da den International Associate Clubs fast 250 Wirtschafts-, Golf- und Countryclubs angeschlossen sind. Auch die Mitglieder der
Havanna Lounge haben das Privileg mit ihrer
IAC-Karte überall in den Clubs willkommen
zu sein.
Neu im Netzwerk ist der Golf-Club Pfälzerwald e. V.. Er liegt im Südwesten Deutschlands, am nördlichen Rande des Elsass,
inmitten des Pfälzerwalds und unweit von
der Deutschen Weinstraße entfernt. Zahlreiche Biotope, weite Ausblicke auf die
bewaldeten Hügel und Täler bieten eine
herrliche Kulisse für diesen abwechslungsreichen 18-Löcher Meisterschaftsplatz.
Das ausgewogene Design der Fairways, anspruchsvolle Grüns, verbunden mit stets
bester Pflegequalität sind eine Herausforderung für jeden Spieler, gleich welcher
Spielstärke. Darüber hinaus verfügt der Club
über einen öffentlichen 6-Loch ExecutiveCourse, Übungseinrichtungen und einen
Proshop.
Golf-Club Pfälzerwald e.V.
Auf den Aspen 60
67714 Waldfischbach-Burgalben
Tel: +49 63 33279603
Fax: +49 633 33279605
Mail:[email protected]
www.gc-pfaelzerwald.de
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Country Club Kitzbühel
Der Country Club Kitzbühel ist unser Partnerclub.
Der Unternehmer Richard Hauser hat den Club gegründet.
Ein interessantes und aufwendiges Projekt. Wir haben ihn dazu befragt.
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INTERVIEW mit Richard Hauser
Gründer & Inhaber Country Club Kitzbühel
Lieber Herr Hauser, wie sind Sie auf
die Idee gekommen, einen Country
Club in Kitzbühel zu gründen?
Als ich im Jahr 1997 von meiner Großmutter den Bauernhof in dieser wunderbaren Lage in Reith bei Kitzbühel
geerbt habe, habe ich überlegt: Was
kann man als Unternehmer, der hier
in der Region Wurzeln in der Landund Gastwirtschaft hat, aus diesem
Platz machen?
Geben Sie uns einen Eindruck über die
atemberaubende Lage des Clubs.
Der KCC liegt inmitten der großartigen Gebirgskulisse Kitzbühels, von
der Schneelage auf Wildem Kaiser,
Hahnenkamm, Kitzbüheler Horn oder
Raum Kopf alles von unserer Panorama Club Terrasse aus zu betrachten.
In nächster Umgebung finden sich
zehn Golfplätze und der traumhaft
schöne Schwarzsee mit seinem gesunden Moor-Badewasser, sowie vielfältige Wandermöglichkeiten. Das alles zentral gelegen, bestens erreichbar von München, Salzburg, Innsbruck
oder Zürich.
Welche Vorteile genießen Ihre Mitglieder und welche Nutzungsmöglichkeiten haben Mitglieder der Partnerclubs?
Was den Aufenthalt im Kitzbühel
Country Club so besonders macht?
Unsere Members selbst. Und das Individuelle und Exklusive, das hier jedem Gast frei zur Verfügung steht. Das
Prinzip des Kitzbühel Country Clubs
ist denkbar einfach: Jeder Mensch ist
anders, hat unterschiedliche Interessen und grundverschiedene Wünsche.
Unser Anspruch an uns selbst ist es,
jedem unserer Gäste einen perfekten
und individuell zugeschnittenen Aufenthalt in unserem Club zu ermöglichen. Und dadurch ein einzigartiges
Cluberlebnis zu schaffen. Als erster
Club Österreichs ist es uns wichtig
mit nur ausgewählten Partnerclubs zu
kooperieren, um unseren Clubmitgliedern höchste Qualität zu sichern.
Sagen Sie uns etwas zu den umfangreichen Aktivitäten, die rund um den
Country Club zu finden sind.
Als das „Beste Skigebiet der Welt“
das von hier aus nur einen Katzensprung entfernt ist, ermöglicht unseren Clubmitglieder durch die besondere Lage des Kitzbühel Country
Club in Reith sowohl eine schnelle
Anbindung Richtung Kitzbühel und
Hahnenkamm, als auch zu Österreichs größtem Skigebiet, dem Wilden
Kaiser. Auch Golf Freunde haben rund
um den Kitzbühel Country Club ideale
Voraussetzungen, um ihrer Leidenschaft nach zu gehen. Alleine schon
in Kitzbühel stehen unseren Golfern
vier perfekt ausgestattete Golfplätze zur Verfügung und innerhalb von
nur einer Autostunde sind weitere 19
Golfanlagen vor zu finden. Gemeinsam mit unserem Aufsichtsjäger Martin Wieser können Jagdliebhaber auf
rund 1.000 Hektar Fläche von Scheffau bis nach Ellmau ein exklusives
und leicht begehbares Jagdrevier
besuchen, welches das Herz jedes
Jägers höher schlagen lässt.
43
Die Kunst, den schönsten Platz der
Welt zu versichern: Ihr zu Hause.
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Sie haben sich einiges aufgebaut. Erhalten
Sie es. Die Württembergische bietet innovative und außergewöhnliche Antworten auf
besondere Bedürfnisse.
Die Hausratversicherung mit dem Baustein
PremiumsSchutz Palladium für besondere
Ansprüche, ab einer Versicherungssumme
von 250.000 Euro. Mitversichert u.a. Sportgeräte und dazu gehörende Sportbekleidung
weltweit bis 10.000 Euro.
Wir sehen uns im Club.
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Inh. Diplom-Ökonom
Tobias Meyer
Neu-Rautendorfer Str. 69
28879 Grasberg
Telefon 04293 7333
tobias.meyer@
wuerttembergische.de
Die
KUNST, eine IMMOBILIE zu verkaufen
In der heutigen Zeit eine Immobilie zu
verkaufen, bedeutet mehr als nur einen
potentiellen Käufer zu finden.
Die Kunst ist es, Ihre Immobilie individuell
ins rechte Licht zu rücken, die passenden
Kaufinteressenten zu erreichen und deren
Vorstellungen so wie Wünsche zu analysieren und erfolgreich umzusetzen.
Zudem ist der Verkauf der eigenen Immobilie häufig eine sehr persönliche und
emotionale Angelegenheit.
Genau aus diesem Grund ist es für uns ein
besonderes Anliegen, diese Ansprüche zu
berücksichtigen, um letztlich den Verkauf
Ihrer Immobilie sicher zum Abschluß zu
bringen.
Wüstenrot Immobilien
Hartmut Sahli
Wachmannstraße 73
28209 44
Bremen
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Telefon 0421 346 83 83
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Hierzu braucht es viel Erfahrung und
ausreichend Fingerspitzengefühl.
Ein richtiges Kunststück also!
Sollte Sie planen, Ihre Immobilie zu verkaufen, so sind wir der Partner, der diese
Kunst beherrscht.
Leistungs-Versprechen:
- Individueller Beratungsservice
- Persönliche Vor-Ort-Betreuung
- Ausführliche Wertermittlung
- Professionelle Vermarktung
- Komplette Kaufabwicklung
Unsere Zigarrenlounge mit Panoramaterrasse lädt ein, edle RauchKöstlichkeiten und erlesene Rum und
Whiskey Sorten zu verkosten. Auch
Weinliebhaber können sich durch
unsere Weinkarte mit mehr als 200
verschiedene Weine aus aller Welt
durch stöbern.
Wie sieht das Vermietungskonzept
bei einem eigenen Investment aus?
Der KCC beinhaltet 38 Suiten, davon
können noch 10 Suiten im Wohnungseigentum erworben werden. Der Betrieb ganzjähriger Bewirtschaftung mit
vollem Service (Roomservice, Zugang
zu Spa und 25 m Pool, Kino, ganzjährlicher Veranstaltungen) erfolgt im
Rahmen des Clubbetriebes. Der Kauf
einer Suite eignet sich besonders für
Unternehmen, da neben der individuellen Nutzungsmöglichkeiten auch
entsprechende Rendite, je nach Auslastung (2 % bis 8 %), möglich sind.
Die Besonderheit dieses Konzeptes ist
auch, dass für den Eigentümer keinerlei Betriebskosten anfallen. Die Aufteilung der Vermieterlöse erfolgt mit
55% bis 75 % für den Eigentümer, der
Rest für den Kitzbühel Country Club.
Eine Jagdhütte, mehrere Hoch- und
Bodensitze und gut begehbare Steige laden zum Erkunden und Entdecken ein. Dazu macht eine Auswahl
an Wildtieren jeden Besuch im Revier
zum Erlebnis.
Welche Events bieten Sie zudem an?
Die Kitzbüheler Stubengespräche
knüpfen an die Tradition der Stube
als Ort der Begegnung und des
Austausches an. Die von Dr. Andreas
Braun geleitete Gesprächsreihe bietet
hochkarätig besetzte Gesprächsrunden mit anschließender Publikumsdiskussion zu aktuellen gesellschaftlichen
Fragestellungen aus verschiedenen
Bereichen. Oder zum Beispiel unsere KCC Festspiel Soirées in Kooperation mit den Tiroler Festspielen Erl.
Stücke wie „Die schöne Müllerin“, oder
„Bartolomey Bittmann“ waren große
Erfolge.
Die Rundumbetreuung wird bei Ihnen
groß geschrieben. Was erwartet die
Mitglieder im Club?
Unser Gourmet-Küchenchef Herr Reinhard Brandner weiß mit saisonalen
Köstlichkeiten zu verwöhnen und mit
internationalen Einflüssen zu überraschen. Er und sein Team zaubern
mit viel Leidenschaft und für jeden
Geschmack ein individuelles Menü
auf den Teller. Weltoffenheit und regionale Verwurzelung vereinen sich in
unserer Küche zu einem aufregenden
Dialog. Oder lieber einen Hauch von
Kuba?
Geben Sie uns zum Schluss noch Ihr
Lebensmotto mit auf den Weg.
Tue Recht und scheue Niemanden
Vielen Dank für dieses
interessante Interview.
Mit dem von der Innsbrucker Galerie
Rhomberg kuratierten KCC-Kunst-Programm möchten wir den Mitgliedern
die Möglichkeit geben, die Werke namhafter Künstlerinnen und Künstler vor
Ort zu erleben. Jede der Ausstellungen
wird mit einer Vernissage eröffnet.
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Aficionado Blind-Tasting: Robusto
Ein Blind-Tasting mit Robusto-Formaten lohnt sich im Prinzip immer.
Trotz Ihres vergleichsweise großen
Durchmessers lassen sich Robustos
relativ schnell und angenehm rauchen. Das liegt zum einen an der vergleichsweise moderaten Länge von
11 bis 14 Zentimetern. Zum anderen
liegt es aber auch daran, dass der Tabak nicht zu fest gerollt ist und sich
dadurch kleine Luftkammern bilden
können. Das sorgt für einen guten,
gleichmäßigen Abbrand und trägt
dazu bei, dass sich die Geschmacksaromen innerhalb der Zigarre gut entfalten können. Das macht die Robusto trotz ihrer Größe auch zu einem
guten Einsteiger-Modell.
Am 07. April traf ich mich mit einigen Mitgliedern. Am Ende stand ein
spannender Abend mit interessanten
Zigarren, über die ich hier berichten
darf.
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46
Davidoff Limited Editions Robusto
Extra Reserva 12
Tester: Sam Bachir
Preis: 18,00 Euro
Partags Serie E No. 2
Tester: Ralf Rüdiger
Preis: 12,40 Euro
Cohiba Maduro 5 Genios
Tester: Markus Hoppe
Preis: 26,50 Euro
Perfektes Finishing und absolut
gleichmäßig gedreht. Die helle Farbe
sieht elegant und ansprechend aus.
Schon der kalte Zug bildet sich kräftig am Gaumen aus. Angezündet entfalten sich die Öle des Deckblattes zu
einem guten Volumen.
Das Deckblatt erscheint hell und glänzend. Allerdings ist die Zigarre etwas trocken, hat aber schon kalt ein
wunderbares Aroma von Holz und
Leder. Die Zigarre ist ordentlich gerollt mit einer guten Optik ohne
größere Adern. Der kalte Zug ist mittelstark. Der Abbrand mit heller Asche
ist gleichmäßig. Die Asche ist erst fein
und wird dann im Verlauf fester. Leder
& Holz, für mich typisch Kuba, fängt
im ersten Drittel mittelkräftig an, mit
gutem Rauchvolumen. Sehr angenehmer Geschmack ohne viel Schärfe.
Ordentliche Verarbeitung, kleine Maserungen, dabei fast keine Adern mit
einem schönen, dunklen Deckblatt.
Allerdings sehr fest gerollt. Erscheint
mir etwas trocken.
Der Abbrand ist regelmäßig und zylindrisch. Im Geschmack ist diese Zigarre
eher mittlerer Stärke über den ganzen
Verlauf. Der Geschmack ist wunderbar und wirklich exzellent. Sicher eine
Davidoff.
Fazit: Eine Zigarre wie ein Gedicht.
Sie bereichert einen Rum und nicht
umgekehrt. Fast perfekt.
Persönliche Bewertung:
19/20 Punkten
Zum zweiten Drittel nimmt man eine
deutliche gute Veränderung wahr und
zum Schluss nimmt sie noch einmal
richtig Fahrt auf.
Fazit: Kuba total! Eine klasse Zigarre
nach einem guten Essen. Mittelkräftig PLUS, und daher eher etwas für
Kenner.
Persönliche Bewertung:
18/20 Punkten
Der Kalte Zug ist hervorragend und
bringt gute fruchtbetonte Noten an
den Gaumen, dazu Vanille mit etwas Süße, eher leicht. Angezündet
ist die Zigarre deutlich schwerer im
Geschmack, mit fester, heller Asche.
Meines Erachtens eine klare Kubanische! Das erste Drittel ist sehr würzig, die Fruchtnoten sind weg, aber die
Vanille steht.
Im zweiten Drittel bleibt sie konstant,
allerdings kommen ungewöhnliche
bittere Töne, die aber angenehm sind.
Zum Ende wird sie dann etwas unrund,
aber das Gesamtbild passt.
Fazit: Wunderbare Kubanerin! Angenehme Kraft! Die nussigen Bitternoten im Abgang sind grandios.
Persönliche Bewertung:
18/20 Punkten
„Die beste Zigarre der Welt ist die, die Ihnen schmeckt.“
Hendrik Kelner 47
Montecristo Open Master
Tester: Dirk Prautzsch
Preis: 11,00 Euro
Davidoff Special „R“
Tester: Michael Haenicke
Preis: 18,00 Euro
Romeo y Julieta Wide Churchill
Tester: Armin Streich
Preis: 11,20 Euro
Eine dunkelbraune Zigarre mit grober
Struktur, die Adern sind deutlich sichtbar. Schoko und Kaffeearomen sind am
sehr guten kalten Zug schön zu schmecken. Zunächst brennt die Zigarre sehr
gleichmäßig ab dann in der zweiten
Hälfte frisst sich der Glutkegel in die
Zigarre.
Kleine Adern im hellbraunen Deckblatt. Leider etwas trocken und dadurch auch schon rissig. Zunächst ist
der kalte Zug schwer und kaum merklich. Nach dem Anzünden löst sich der
Zug und wird leichter. Eine feine Zigarre, sehr angenehm, dazu ein weicher
Geschmack.
Ein perfektes Colorado Claro Deckblatt,
sehr ebenmäßig und feinadrig. Auch
der Zug ist klasse, mit gleichmäßigem
Abbrand und gutem Rauchvolumen.
Im etwas trockenen Geschmack findet man Leder, cremige erdige Aromen
und weißen Pfeffer. Schwer zu definierende Zigarre. Mittel bis Stark.
Dadurch wird sie leider sehr bitter und
muss nach dem Entfernen der Asche
neu gezündet werden. Eine relativ
milde Zigarre, die durch den schlechten Abbrand absolut leidet. Etwas anstrengend und zu stark am Schluss.
Die Aromen sind sehr schwach ausgeprägt, auch etwas holzig. Erinnert mich
an eine Arturo Fuente Hemingway.
Fazit: Schwache Aromen, teils scharf,
wahrscheinlich sehr lange offen gelagert.
Fazit: Gute aber nicht überragende
Zigarre, die sehr schnell abbrennt.
Fast Smoke!
Persönliche Bewertung:
8/20 Punkten
Fazit: Eine fehlerhafte Zigarre mit
gutem Start und einem Ende, das keinem Aficionado gerecht werden kann.
Persönliche Bewertung:
10/20 Punkten
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48
Persönliche Bewertung:
14/20 Punkten
Cohiba Edición Limitada Robusto
Supremos 2014
Tester: Marko Richling
Preis: 35,00 Euro
Montecristo Edmundo
Tester: Alf Vielitz
Preis: 12,30 Euro
Davidoff Puro Robusto 2007
Limited Edition
Tester: Hans Frontschek
Preis: 18,00 Euro
Mittelbraune bis dunkle Zigarre, mit
einem gleichmäßigen Decker und wenig bis keine Adern. Das Deckblatt
sieht aber etwas zurechtgeschnitten
aus. Die Zigarre ist trocken und beim
Abschnitt bröselig. Auch der kalte Zug
kommt trocken und staubig, dabei
relativ leicht. Angezündet ist das erste
Drittel bitter und kräftig. Im weiteren
Verlauf reduzieren sich die bitteren
Noten aber leider auch die Aromen.
Eine marmorierte helle Zigarre mit
einem normalen guten Erscheinungsbild. Etwas trocken und dadurch sehr
fest. Die Zigarre geht gleich gut los
und entfaltet intensive Aromen. Der
Abbrand verläuft äußerst regelmäßig mit einer sehr dunklen Asche,
die fest steht. Der Geschmack ist
über die ganz Strecke eher gleichbleibend und angenehm, dabei aber
kraftvoll. Interessanterweise fällt sie
zum Schluss etwas ab, was ungewöhnlich ist.
Sehr schöne gleichmäßige Verarbeitung ohne große Adern und einer öligen Optik. Gleich schon der kalte Zug
kommt exzellent im Mund an, was
hoffen lässt. Die fest gerollte Zigarre
wird nach dem Anzünden deutlich weicher und entwickelt ein gutes Rauchvolumen. Vom Geschmack ist sie eher
mild, gefällt mir sehr gut.
Am Enden dann doch noch etwas
mehr Kraft aber insgesamt unspektakulär.
Fazit: Ich habe das Gefühl, diese Zigarre sollte jünger genossen werden,
damit sie ein ordentliches Aroma
abgeben kann. Vielleicht kann als
Begleiter die Süße eines guten Portweins dieser Zigarre ein wenig helfen.
Fazit: In der Gesamtbetrachtung eine
gute Zigarre aber auch nicht mehr.
Mit ihrer ausgewogenen Kraft sicher
ein guter Begleiter zum Whisky.
Fazit: Diese angenehme und über
den ganzen Verlauf hervorragende
Zigarre, würde ich gerne immer
wieder auswählen.
Persönliche Bewertung:
17/20 Punkten
Persönliche Bewertung:
15/20 Punkten
Persönliche Bewertung:
15/20 Punkten
49
Das Trikot-Jacket
Es gibt Berufe, die ergreift man nur, wenn sie Berufung sind – der Essener Jörg
Messerschmidt hat das vor 15 Jahren getan, als sich die Gelegenheit ergab, die
britische Maßkonfektion von Harper & Fields in Deutschland einzuführen.
Maßkonfektion, was ist das eigentlich genau? Vereinfacht gesagt, füllt sie die
Lücke zwischen Maßschneiderei und Stangenware. In Messerschmidts Atelier kann der Kunde in edlem, aber gemütlichem Ambiente durch Stoffmuster
stöbern und sich ausführlich beraten lassen, um anschließend maßgefertigte
Kleidung sein Eigen zu nennen – zum Preis von „normaler“ Markenware.
Das Sortiment umfasst ausschließlich Handwerk „made in Germany“, unter
anderem Anzüge und Hemden – Stücke, die Messerschmidt selbst schon seit
vielen Jahren aus Überzeugung trägt. Und zwar auch in seiner Freizeit, denn:
„Businessbekleidung muss nicht langweilig sein!“, wie er betont. Im Gegenteil:
Hier hat der Träger die Möglichkeit, sich von allen anderen Anzugträgern abzuheben - durch besondere Stoffe und Muster, farbige Krawatten, ausgefallene
Futter und Monogramme bis hin zu punkigen Strümpfen, ganz nach dem individuellen Geschmack und Typ. Egal, was man aussucht, man erhält Qualität
bis ins kleinste Detail und eine Passform, die man mit vorgefertigter Kleidung
nie erreicht – das fällt auf.
Etwas ganz besonderes und überhaupt nicht langweilig ist seine Idee des
„Trikot-Jackets“. Hier kann sich der Fußball- oder Sportfan das Trikot seines
Lieblingsvereins als Innenfutter in das Jacket nähen lassen. Ein echter Hingucker!
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50
INTERVIEW
mit Jörg Messerschmidt
Inhaber Harper & Fields Deutschland
Lieber Herr Messerschmidt, was
haben Sie für eine Beziehung zu
Bremen und Norddeutschland?
Wir Menschen im Ruhrgebiet haben
fast alle eine hohe Affinität zum Norden. Wir lieben die Küste und den trockenen Humor der Norddeutschen. Darüber hinaus haben insbesondere die
alten Hansestädte einen historischen
Charme und eine Tradition, welche
sich nicht nur im Stadtbild zeigt, sondern auch im Charakter der hier beheimateten Menschen. Hier wird nicht
„herumgelabert“, hier zählt noch das
Wort. Durch meinen langjährigen uns
sehr geschätzten Kunden Heiko Winter durfte ich die Bekanntschaft zur
Havanna Lounge machen. Hier in der
Havanna Lounge habe ich mich von
Anfang an sehr wohl gefühlt, und
freue mich immer wieder aufs Neue
hier Gast sein zu dürfen.
Erzählen Sie uns etwas zu Ihrer
Firma?
Ursprünglich 1874 in Leicestershire gegründet habe ich die Marke Harper &
Fields 2002 in Deutschland implementiert und ein Jahr später die Expansion
im Rahmen eines Franchisesystems
forciert. Wir fertigen Maßbekleidung
für Damen und Herren.
Wie sind Sie auf die Idee mit den
Trikots als Innenfutter gekommen?
Offen gestanden war es nicht ich, sondern einer unserer Schneider. Er ist
Arsenal London Fan und hat sich aus
Spaß ein Trikot von seinem Lieblingsspieler in ein Jacket genäht. Das habe
ich gesehen und das Potential in dieser
Idee erkannt.
Wo lassen Sie Ihre Jackets mit den
Trikots herstellen?
Wir arbeiten mit allen führenden Tuchwebern in Italien und England, von
Loro Piana über Zegna und Holland &
Sherry. Produziert wird ausschließlich
in der EU, wobei wir neben England
auch eine Fertigungsstätte in Portugal
haben.
Welche Arten von Trikot-Jackets kann
man ordern?
Alle Arten von Jackets. Tweedjacken,
Blazer und leichte Baumwolljackets.
Alles was man sich wünscht.
Wie kann man bei Ihnen bestellen?
Wir benötigen das Trikot und optimalerweise eine „Musterjacke“, welche
wir natürlich sofort nach dem Ausmessen zurücksenden. Gerne besuche
ich die Kunden zum Messen auch
persönlich. Ich bin ja häufiger mal
in Bremen, da ja schon langjährige
Kundenbeziehungen hierhin bestehen.
An wen verkaufen Sie die
Trikot-Jackets?
Hier gibt es keine Ausnahmen. Jeder sportbegeisterte Mensch ist ein
potentieller Kunde. Auch die American Football Fans, ebenso wie die
Eishockeyfreaks.
Welche Bundesligavereine fehlen
Ihnen noch?
Rot-Weiss-Essen, aber die sind ja
auch nicht in der Bundesliga.
Was ist Ihr nächstes Projekt in der
Modebranche?
Ich würde gerne in absehbarer Zeit
mein 2. Buch schreiben. Der Erfolg
meines Buches „Stil“ hat mich motiviert hier noch etwas nachzulegen.
Ich denke, insbesondere die Auswirkungen von Kleidung in der
Berufswelt sollten mal etwas genauer beleuchtet werden.
Geben Sie unseren Mitgliedern noch
Ihr Lebensmotto mit auf den Weg.
Ego mundum admirabiliorem fingo
Lieben Dank für dieses interessante
Interview.
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Die Seenotretter
Eine Bremer Geschichte, die weit über alle Grenzen hinausstrahlt!
52
52
Rausfahren, wenn andere reinkommen
Die Seenotretter sorgen seit mehr als
150 Jahren von Bremen aus für Sicherheit auf Nord- und Ostsee
Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS überwacht rund um die Uhr die internationalen Funknotruffrequenzen.
Die Seenotretter sind rund um die Uhr
und bei jedem Wetter einsatzbereit.
Oft sind sie gerade dann auf Nordund Ostsee unterwegs, wenn andere
Schiffe Schutz im Hafen suchen – insgesamt mehr als 2.000 Mal Jahr für
Jahr. Sie engagieren sich freiwillig und
selbstlos.
Seenotretter gibt es in Deutschland
seit rund 150 Jahren. Anfangs waren
jeweils acht oder zehn Ruderer in offenen Booten unterwegs, um Schiffbrüchige zu retten. Allein mit ihrer
Muskelkraft stellten sie sich mutig der
tosenden See entgegen. Heute fahren
die Seenotretter mit 20 modernen
Seenotkreuzern mit Tochterboot und
rund 40 kleineren, ebenso seetüchtigen Seenotrettungsbooten hinaus.
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger ist zuständig für den
Such- und Rettungsdienst im Seenotfall. Sie nimmt diese Aufgabe unabhängig, eigenverantwortlich und auf
privater Basis wahr – finanziert nach
wie vor ausschließlich durch freiwillige
Zuwendungen, ohne jegliche staatlichöffentliche Mittel. Die DGzRS, deren
Schirmherr der Bundespräsident ist,
beansprucht zur Erfüllung ihrer Aufgaben keine Steuergelder.
Die allermeisten der rund 1.000 deutschen Seenotretter sind ehrenamtlich
tätig. Innerhalb weniger Minuten besetzen sie das Rettungsboot im Hafen
und fahren raus aufs Meer. Um andere
Menschen zu retten, begeben sie sich
oft auch selbst in Gefahr. Nur etwa 180
von ihnen auf den größeren, rund um
die Uhr besetzten Einheiten sind bei
der DGzRS fest angestellt.
Insgesamt unterhält die DGzRS zwischen der Insel Borkum im Westen
und der Pommerschen Bucht im
Osten rund 60 Rettungseinheiten auf
54 Stationen. Die SEENOTLEITUNG
BREMEN der DGzRS koordiniert zentral alle SAR-Maßnahmen.
Trotz aller technischen Weiterentwicklung: Im Mittelpunkt des Rettungswerkes steht nach wie vor der
Mensch: die freiwillige Bereitschaft
der Seenotretter zu ihren nicht selten
gefahrvollen Einsätzen. Allein 2015
haben sie 538 Menschen aus Seenot
gerettet oder aus drohenden Gefahren
auf See befreit. Mehr als 82.000 Menschen verdanken ihnen seit Mitte des
19. Jahrhunderts schnelle Hilfe.
Der jeweils letzte Juli-Sonntag des
Jahres ist „Tag der Seenotretter“. Dann
haben Küstenbewohner, Urlauber und
Tagesgäste die Gelegenheit, mit den
Besatzungen ins Gespräch zu kommen
und sich von ihrer Leistungsfähigkeit
und Einsatzbereitschaft zu überzeugen. Die DGzRS nutzt den Tag dazu,
um ihren Freunden und Förderern zu
zeigen, wie sie die ihr anvertrauten
Mittel bestmöglich verwendet.
Spendenkonto:
Sparkasse Bremen
IBAN: DE36 2905 0101 0001
53
INTERVIEW
mit Nicolaus Stadeler
Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Lieber Herr Stadeler, wie sind Sie zu
den Seenotrettern gekommen?
Bereits in frühen Jahren meiner Schulzeit hat mich der kaufmännische
Bereich von Unternehmen oder
Organisationen begeistert. Wie lässt
sich das wirtschaftliche Handeln bewerten und ein Erfolg messen? Wie
kann Rechenschaft für unser Tun abgelegt werden? Das Wort Transparenz
umschreibt dies recht gut, und es gilt,
transparent über sein Wirken zu berichten, um andere Menschen zu erreichen und zu begeistern.
Nach einem abgeschlossenen Studium
der Volkswirtschaftslehre verbrachte
ich dann einige Jahre in Wirtschaftsunternehmen im In- und Ausland und
bin eher zufällig 2003 in Berührung
mit dem gemeinnützigen Bereich gekommen. Ein sehr spannendes Umfeld, das geprägt ist von Menschen, die
gesellschaftlich etwas bewirken wollen – oftmals frei von Eigeninteressen.
2010 bot sich dann die Chance, Verantwortung bei den Seenotrettern in
Bremen zu übernehmen. Ich bin sehr
54
54
dankbar, dass mir der ehrenamtliche
Vorstand der Seenotretter diese Verantwortung übertragen hat.
Eine Affinität zum Salzwasser war
zum Glück keine Einstellungsvoraussetzung, denn da hätte ich passen
müssen. Als gebürtiger Rheinländer
bin ich eher eine „Landratte“.
Können Sie unseren Mitgliedern ein
Bild geben, wie sich die Seenotretter
strukturieren?
Die Seenotretter werden in ihrer
Größe und Organisationstruktur oftmals unterschätzt. Etwa 1.000 Besatzungsmitglieder fahren unsere rund
60 Schiffe, die auf 54 Stationen im
Einsatz sind. 180 Seenotretter sind
fest angestellt, etwa 800 sind Freiwillige. An Land sind etwa 100 Festangestellte und bundesweit mehr als
550 ehrenamtliche Mitarbeiter tätig.
Damit sind wir quasi eine der großen
Reedereien Deutschlands. Vielleicht
vergleichbar mit einem Unternehmen
des Mittelstands. Unser jährlicher
Finanzbedarf beläuft sich alleine
für das operative Wirken auf gut 35
Mio. Euro. Zusätzlich gilt es, Gelder für Schiffsneubauten, wovon wir
im Durchschnitt zwei Einheiten pro
Jahr in Dienst stellen, einzuwerben. Je
nach Schiffsgröße und -typ bewegen
sich die Preise dafür zwischen einer
und – in Ausnahmefällen einer besonders großen Einheit – 20 Mio. Euro. All
das wird ausschließlich aus Spenden,
Erbschaften und freiwilligen Beiträgen, d.h. ohne Mittel aus dem Staatshaushalt, finanziert.
Und dies – das ist wirklich der Kern
der Herausforderung – ohne einen direkten Nutzen für unsere Spender. Das
Wort „Nutzen“ ist in der Volkswirtschaftslehre von zentraler Bedeutung,
da es in der Regel den Ursprung oder
auch die Motivation für das Handeln
von Menschen bildet. Unsere Spender
haben aber keine unmittelbare B-toB- oder B-to-C-Geschäftsbeziehung
zu den Seenotrettern. Eine Spende ist
immer freiwillig und ohne Gegenleistung. Jeder Spender ermöglicht aber
einen direkten Nutzen für jemanden
Dritten, der, aus welchen Gründen
auch immer, auf See in Not gerät:
dessen Rettung aus Seenot. Im Durchschnitt fahren die Seenotretter mehr
als 2.000 Einsätze pro Jahr: 2.000 gute
Gründe zu spenden.
Wo liegen Ihre Einsatzgebiete?
Primäres Einsatzgebiet sind Nord- und
Ostsee. Darüber hinaus koordiniert die
Seenotleitung Bremen, das Maritime
Rescue Coordination Centre, immer
wieder auch Einsätze für Schiffe unter
deutscher Flagge oder mit deutschen
Besatzungsmitgliedern in internationalen Gewässern. Ergänzend dazu
befinden wir uns aktuell in einem gemeinsamen, zeitlich befristeten Ausbildungs- und Unterstützungseinsatz
mehrerer nordeuropäischer Seenotrettungsdienste, die unter der Überschrift „Retter helfen Rettern“ die
griechischen Seenotrettungsdienste
in der Ägäis unterstützen. Dies ist ein
außergewöhnlicher Einsatz, den wir
aufgrund der derzeit außergewöhnlichen Bedingungen in dem Seegebiet
zwischen Griechenland und der Türkei,
hervorgerufen durch die Migrationsbewegungen, auf eine konkrete Bitte
unserer griechischen Kollegen wahrnehmen.
Wie muss man sich die Arbeit in der
Einsatzleitung vorstellen?
Einsatzbereit an 24 Stunden, sieben
Tage die Woche. Unsere erfahrenen
Nautiker und Funker wissen nie, wann
was kommt, und müssen dann, wenn
ein Einsatz hereinkommt, auf den
Punkt funktionieren. Dies bedarf einer
großen Erfahrung und guten Ausbildung. Unsere Seenotleitung ist nicht
nur die Betriebsführungszentrale für
unsere 60 eigenen Rettungseinheiten,
sondern darüber hinaus die national
zuständige Koordinierungsstelle für
alle Maßnahmen des maritimen Suchund Rettungsdienstes für Menschen
in Seenot in unseren Gebieten von
Nord- und Ostsee. Außerdem nehmen
wir die Hörwache auf den international einheitlichen Notfunkfrequenzen
wahr. Alle Notrufe und Meldungen
laufen in dieser Rettungsleitstelle
See zusammen, sie koordiniert sämtliche Maßnahmen.
Welche Einsätze beschäftigen
Sie am meisten?
Jeder Einsatz hat seine Besonderheit
und ist für den Menschen, der sich in
einer Notsituation befindet, so unendlich wichtig. Anders als in Situationen, die uns persönlich vielleicht
aus dem Straßenverkehr vertraut sind,
kennt eine tosende Nordsee keinen
Standstreifen, auf dem wir ruhig auf
den Abschleppdienst warten können.
Ein Maschinenschaden bedeutet Manövrierunfähigkeit und den Naturgewalten ausgesetzt zu sein. Da ist die
wahrgenommene Zeit bis zum Eintreffen der Seenotretter gefühlt oft länger
als real.
Auf welche besonderen Erfolge der
Seenotretter schauen Sie gerne
zurück?
Neben über 82.000 Geretteten seit
Gründung der Deutschen Gesellschaft
zur Rettung Schiffbrüchiger im Jahre
1865 ist es das bürgerschaftliche Engagement unserer Spender und Förderer, welches uns seit über 150 Jahren
in die Lage versetzt, den Seenotrettungsdienst an Nord- und Ostsee pro-
55
68
fessionell und mit modernsten Mitteln
durchzuführen. Dieser wiederkehrende
Zuspruch unserer Spender und Förderer und das damit verbundene Vertrauen bildet das finanzielle und ideelle
Fundament für unsere Rettungseinsätze.
Welche Wege entwickeln Sie,
um jedes Jahr die Seenotretter
aufs Neue zu finanzieren?
Wir Seenotretter berichten ausgesprochen transparent über unser Handeln
und Wirken. Dies bildet eine Vertrauensbasis. Die persönlichen Gründe,
aus denen jemand die Seenotretter
unterstützen möchte, sind facettenreich. Wir versuchen, dem gerecht
zu werden, und begegnen den Spendern respektvoll auf Augenhöhe. Je
nach Neigung des Spenders oder der
Spenderin bieten wir von der direkten
Bargeldspende in die landesweit bekannten Sammelschiffchen über Fördermitgliedschaften auch Projektspenden an, die bis zur Finanzierung
einer Seenotrettungseinheit gehen
können. Auch Zustiftungen in unsere
bestehende Stiftung „Die Seenotretter“ oder testamentarische Verfügungen zu Gunsten der Seenotretter
sind eine wichtige Hilfe. Dadurch, dass
wir ein so breites Unterstützungsangebot bieten können und der Spender über den sinnvollen Mitteleinsatz
informiert wird, werden wir den unterschiedlichen persönlichen Motiven
für eine Unterstützung umfassend
gerecht. Über allem steht jedoch der
Dank an jeden einzelnen Spender für
das individuelle Engagement!
Welche neuen Wege der Finanzierung
streben Sie an?
Eine gelungene Kommunikation sollte
immer generationsübergreifend funktionieren. Wir wollen jüngere Menschen gewinnen, ohne die älteren zu
verlieren. Der technologische Fortschritt in den letzten Dekaden ermöglicht es, Zielgruppen individueller
anzusprechen. Fast jeder Jugendliche
trägt heute ein internetfähiges Smartphone bei sich und kommuniziert auf
Social-Media-Plattformen. Hier können wir Interessierte dort für das Thema Seenotrettung begeistern, wo sie
sich austauschen und ihre Interessen
teilen. Aber auch die Generation 70+
kennt sich bereits mit dem iPad oder
ähnlichen Geräten bestens aus. Auch
wenn die Ansprachen jetzt individu56
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DIE RETTUNGSFLOTTE
Die Einheiten unserer Rettungsflotte
46-Meter-Seenotrettungskreuzer
HERMANNMARWEDE
Länge: 46,00 m, Breite: 10,66 m, Tiefgang: 2,80 m, drei Propeller 2.775 + 3.700 + 2.775 = 9.250 PS,
zwei Bugstrahlanlagen von je 142 PS, Verdrängung: 404 t,
Geschwindigkeit: 25 kn
Tochterboot
Länge: 8,90 m, Breite: 3,60 m,
Tiefgang: 0,65 m, 2 x 280 PS auf Jets,
Geschwindigkeit: 34 kn
36,5-Meter-Seenotrettungskreuzer
HARROKOEBKE
Länge: 36,45 m, Breite: 8,20 m, Tiefgang: 2,70 m,
drei Propeller 1.578 + 3.352 + 1.578 = 6.508 PS, Verdrängung: 220 t,
Geschwindigkeit: 25 kn
Tochterboot
Länge: 8,90 m, Breite: 3,60 m, Tiefgang: 0,65 m,
2 x 250 PS auf Jets, Geschwindigkeit: 32 kn
28-Meter-Seenotrettungskreuzer
ERNSTMEIER-HEDDE
Länge: 27,90 m, Breite: 6,20 m, Tiefgang: 1,95 m,
zwei Propeller je 1.958 PS = 3.916 PS, Verdrängung: 120 t
Geschwindigkeit: 24 kn
Tochterboot
Länge: 8,20 m, Breite, 2,90 m, Tiefgang: 0,80 m,
231 PS, Geschwindigkeit 19 kn
27,5-Meter-Seenotrettungskreuzer
BERLIN
HERMANNHELMS
ALFRIEDKRUPP
VORMANNSTEFFENS
ARKONA*
BREMEN*
Länge: 27,50/*28,20 m, Breite: 6,53 m, Tiefgang: 2,10 m,
drei Propeller 830/*885 + 1.632 + 830/*885 PS = 3.292 PS/*3.402 PS,
Verdrängung: 103 t,
Geschwindigkeit: 23 kn
eller gestaltet werden können, darf
man allerdings seine Werte und seinen
Markenkern nicht verwässern.
Ein verbindendes Symbol für die Seenotretter ist seit vielen Generationen
unser Sammelschiffchen. Die bundesweit bekannte Spendensammeldose
in Form eines Schiffs ist ein Symbol für
unsere unabhängige Arbeit mit hohem
Sympathie- und Wiedererkennungswert.
So erhalten wir zum Beispiel unverändert zahlreiche Anfragen, ob es
nicht möglich sei, ein solches Sammelschiffchen für den privaten Bereich zu erwerben. Da es sich um ein
offizielles Spendensammelbehältnis
Tochterboot
Länge: 7,50/*8,18 m, Breite: 2,50 m,
Tiefgang: 0,80 m, 230 PS/*250 PS
Geschwindigkeit: 17 kn
handelt, können wir diesem Wunsch
leider nicht entsprechen. Solche Spendenbehältnisse sind nur für öffentlich
zugängliche Aufstellorte vorgesehen.
Diese Situation war für viele Fans der
Seenotretter unbefriedigend.
Aus der Überlegung, den Wünschen
unserer Fans zu entsprechen, haben
wir nun dieses Symbol der Seenotretter mit einem weiteren Nutzen gepaart
und ein „Klangschiffchen“ kreiert – einen Bluetooth-fähigen Lautsprecher.
Gemeinsam mit der Bremer Firma Ceratec wurde dieses Klangschiffchen in
einer Kleinstserie aufgelegt und wird
demnächst über den Online-Shop der
23,3-Meter-Seenotrettungskreuzer
23,3-Meter-Seenotrettungskreuzer
Länge: 23,30 m, Breite: 5,50 m, Tiefgang: 2,00 m,
zwei Propeller je 972 PS = 1. 944 PS, Verdrängung: 66 t,
Geschwindigkeit:
20 kn
Tochterboot
Länge: 23,30 m, Breite: 5,50 m, Tiefgang:
2,00 m,
NISRANDERS
NISRANDERS
VORMANNJANTZEN
HANNESGLOGNER
VORMANNJANTZEN
HANNESGLOGNER
Länge: 6,90 m, Breite: 2,30 m,
Tiefgang: 0,60 m, 250 PS,
Geschwindigkeit: 17 kn
zwei Propeller je 972 PS = 1. 944 PS, Verdrängung: 66 t,
Geschwindigkeit: 20 kn
Tochterboot
Länge: 6,90 m, Breite: 2,30 m,
Tiefgang: 0,60 m, 250 PS,
Geschwindigkeit: 17 kn
23,1-Meter-Seenotrettungskreuzer
23,1-Meter-Seenotrettungskreuzer
HERMANNRUDOLFMEYER*
HANSHACKMACK
HERMANNRUDOLFMEYER*
HANSHACKMACK
THEOFISCHER
BERNHARDGRUBEN
THEOFISCHER
BERNHARDGRUBEN
Länge: 23,10 m, Breite: 6,00 m, Tiefgang: 1,60 m,
zwei Propeller je 1.350 PS = 2.700 PS, Verdrängung: 80 t,
Geschwindigkeit:
23 kn
Tochterboot
Länge: 23,10 m, Breite: 6,00 m, Tiefgang:
1,60 m,
Tochterboot
Länge: 7,00 m, Breite: 2,60 m, Tiefgang: 0,80 m,
*230 PS/250 PS, Geschwindigkeit: 18 kn
Länge: 7,00 m, Breite: 2,60 m, Tiefgang: 0,80 m,
*230 PS/250 PS, Geschwindigkeit: 18 kn
zwei Propeller je 1.350 PS = 2.700 PS, Verdrängung: 80 t,
Geschwindigkeit: 23 kn
20-Meter-Seenotrettungskreuzer
20-Meter-Seenotrettungskreuzer
EISWETTE
EUGEN
EISWETTE
EUGEN
WILMASIKORSKI
GILLISGULLBRANSSON
WERNERKUNTZE
HEINZORTH
HERTHAJEEP
THEODORSTORM
PIDDERLÜNG
Seenotretter angeboten. Wenn Menschen schöne Musik hören und dabei
Länge: 4,80 m, Breite: 2,00 m, Tiefgang: 0,40 m,
1 Propeller, 1.675 PS, Verdrängung: 40 t,
auf das sympathische „Klangschiff163 PS auf Jet, Geschwindigkeit: 30 kn
Geschwindigkeit: 22 kn
chen“ schauen, denken sie eventuell
9,5-/10,1-Meter-Seenotrettungsboot
über ihre nächste Spende an die See9,5-/10,1-Meter-Seenotrettungsboot
notretter nach.
HANSINGWERSEN
WOLTERA
KURTHOFFMANN*
Länge: 9,41 m/*10,10 m, Breite: 3,61 m, Tiefgang: 0,96 m,
Länge: 19,90 m, Breite: 5,05 m, Tiefgang: 1,30 m,
1 Propeller, 1.675 PS, Verdrängung: 40 t,
Geschwindigkeit:
22 kn
Arbeitsboot
Länge: 19,90 m, Breite: 5,05 m, Tiefgang:
1,30 m,
THEODORSTORM
PIDDERLÜNG
WILMASIKORSKI
GILLISGULLBRANSSON
EMILZIMMERMANN
WERNERKUNTZE
NEUHARLINGERSIEL
HANSINGWERSEN
WOLTERA
HEINZORTH
HEILIGENHAFEN
EMILZIMMERMANN
WALTERROSE
HERTHAJEEP
CASPEROTTEN
NEUHARLINGERSIEL
PAULNEISSE
HEILIGENHAFEN
ECKERNFÖRDE
CASPEROTTEN
ELLIHOFFMANN-RÖSER
WALTERROSE
PAULNEISSE
KURTHOFFMANN*
ECKERNFÖRDE
HORSTHEINERKNETEN*
ELLIHOFFMANN-RÖSER
NAUSIKAA*
KONRAD-OTTO*
HENRICHWUPPESAHL*/**
Arbeitsboot
Länge: 4,80 m, Breite: 2,00 m, Tiefgang: 0,40 m,
163 PS auf Jet, Geschwindigkeit: 30 kn
HORSTHEINERKNETEN*
ein Propeller, Motorleistung: 320/**380 PS,
NAUSIKAA*
Länge:
9,41 m/*10,10 m, Breite: 3,61Verdrängung
m, Tiefgang:7/*8
0,96tm,
KONRAD-OTTO*
Geschwindigkeit:
18 kn
ein
Propeller, Motorleistung: 320/**380
PS,
HENRICHWUPPESAHL*/**
Verdrängung 7/*8 t
Geschwindigkeit: 18 kn
8,5-Meter-Seenotrettungsboot
8,5-Meter-Seenotrettungsboot
GÜNTHERSCHÖPS
GERHARDTENDOORNKAAT
KARLVANWELL
DORNBUSCH
GÜNTHERSCHÖPS
CASSENKNIGGE
JENSFÜERSCHIPP
BALTRUM
Länge: 8,52 m, Breite: 3,10 m, Tiefgang: 0,95 m,
GERHARDTENDOORNKAAT
OTTOBEHR
PUTBUS
STRALSUND
ein Propeller, Motorleistung: 215 PS, Verdrängung: 5,5 t,
KARLVANWELL
HELLMUTMANTHEY
Geschwindigkeit:
18 kn
CASSENKNIGGE
JENSFÜERSCHIPP
BALTRUM WALTERMERZLänge: 8,52 m, Breite: 3,10 m, Tiefgang:
0,95 m,
DORNBUSCH
CREMPE
OTTOBEHR
PUTBUS HERMANNONKEN
STRALSUND
ein Propeller, Motorleistung: 215 PS, Verdrängung: 5,5 t,
HELLMUTMANTHEY
HERMANNONKEN
ZANDER
HECHT*
ZANDER
HECHT*
WALTERMERZ
CREMPE
BARSCH
WUPPERTAL**
Geben Sie uns Ihr Lebensmotto?
Immer schön flexibel bleiben, dabei
jedoch das Ziel nicht aus den Augen
7-Meter-Seenotrettungsboot
verlieren. In Anlehnung an das bekannte Sprichwort: Viele Wege führen
7-Meter-Seenotrettungsboot
Länge: 7,00 m, Breite: 2,50 m, Tiefgang: 0,50 m, Motorleistung: 292 PS auf Hamilton-Jet, Verdrängung: 3,5 t, Geschwindigkeit: 24 kn
nach Rom.
Mobile Station: Transport auf Spezialtrailer hinter Unimog U 2150 L/*Traktor John Deere 7730/**ohne Zugmaschine
Geschwindigkeit: 18 kn
Länge: 7,00 m, Breite: 2,50 m, Tiefgang: 0,50 m, Motorleistung: 292 PS auf Hamilton-Jet, Verdrängung: 3,5 t, Geschwindigkeit: 24 kn
Mobile Station: Transport auf Spezialtrailer hinter Unimog U 2150 L/*Traktor John Deere 7730/**ohne Zugmaschine
BARSCH
WUPPERTAL**
6,8-Meter-Seenotrettungsboot
DORA
DORA
Welche Ziele verfolgen Sie als
Geschäftsführer im Zeitraum der
nächsten 5 Jahre?
Noch mehr Menschen für die sinnvolle
Arbeit der Seenotretter zu begeistern.
6,8-Meter-Seenotrettungsboot
Vielen Dank für dieses ausführliche
Interview.
Länge: 6,80 m, Breite: 2,70 m, Tiefgang: 0,40 m, Motorleistung: 225 PS (4-Takt-Außenborder), Verdrängung: 2,2 t, Geschwindigkeit: 40 kn
Länge: 6,80 m, Breite: 2,70 m, Tiefgang: 0,40 m, Motorleistung: 225 PS (4-Takt-Außenborder), Verdrängung: 2,2 t, Geschwindigkeit: 40 kn
57
Lebe deinen Traum!
Vor 12 Jahren ist Peter Knacke nach Spanien gegangen, um dort essbare Blüten,
Wild- und Würzkräuter anzubauen. Seine Vision: Die Verbindung von nachhaltiger Landwirtschaft und einem Luxusprodukt und „ich will meine Produkte
den besten Köchen der Welt anbieten.“ Sein Unternehmen „Sabor & Salud“ (zu
Deutsch „Geschmack und Gesundheit“) ist in der spanischen Kochszene ein
fester Begriff, von den zehn besten Köchen Spaniens kaufen acht regelmäßig
seine Blüten und Kräuter. Auch in Frankreich konnte das Unternehmen bereits
Fuß fassen.
Vor drei Jahren begann Peter Knacke ein weiteres ambitioniertes Projekt: Den
Anbau von Stevia. Jetzt soll das Projekt in die zweite Phase gehen: Mit einer
Fabrik zur Extraktion von E960 aus der Stevia-Pflanze soll der teils minderwertigen, schwermetallbelasteten chinesischen Konkurrenzware ein hochwertiges,
ethisch sauberes Produkt entgegengestellt werden.
Die beiden oben beschriebenen Projekte sind in der tiefen spanischen Wirtschaftskrise entstanden bzw. allen Unkenrufen „estamos en crisis“ („wir sind in
der Krise“) zum Trotz gewachsen.
Peter Knacke will zeigen, das Visionen, positives Denken, Festhalten an einer
Idee, auch in gesättigten Volkswirtschaften, Erfolg haben können unabhängig davon, ob die Wirtschaft gerade kriselt. Er ist überzeugt, dass dies auf alle
Lebensbereiche wie auch auf die Politik übertragen werden kann. Nach dem
Motto: „Wenn ich nur ausreichend davon überzeugt bin, dass ich meine Vision,
mein Ziel erreichen kann, dann werde ich es auch erreichen.“
58
58
INTERVIEW
mit Peter Knacke
Lieber Herr Knacke, wie kommt ein
Bremer dazu, in Spanien, im Höhepunkt der wirtschaftlichen Krise,
ein Unternehmen zu gründen?
Tatsächlich habe ich das Unternehmen noch vor der Krise gegründet.
Im Jahre 2004, als ich mit meiner Familie umzog, war ein wirtschaftlicher
Abschwung noch überhaupt nicht in
Sicht. Und das war unser Glück. Der
spanische Markt hat uns viele Fehler
sowie unprofessionelles Auftreten
entschuldigt. Es schien, als hätten die
spanischen Spitzenköche nur darauf
gewartet, dass wir mit unserem Angebot an den Markt gingen.
Wie sind Sie auf Essblumen und
Kräuter gekommen?
Das ist eine ganz ungewöhnliche Entwicklung. Meine berufliche Entwicklung scheint ein verschlungener Pfad.
Das mag daran liegen, dass ich vielseitig interessiert bin. Aber ich habe immer meine Träume gelebt. Zunächst
muss man erwähnen dass ich väterlicherseits von einer Niedersächsischen
Landwirtsfamilie abstamme. Da ich
mich bereits als Kind für Aktien und
Börse interessierte, habe ich nach dem
Abitur bei der Bremer Bank eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht
und danach zwei Jahre in der Wertpapierabteilung weiter gearbeitet. Daran
schloss ich ein europäisch ausgerichtetes BWL-Studium mit Schwerpunkt
Finanzwirtschaft und Rechnungswesen an der Hochschule Bremen und in
Frankreich an. Während und nach dem
Studium arbeitete ich in der Commerzbank – zunächst in Bremen, aber auch
in Paris und Frankfurt, wo ich nach
dem Studium blieb. In der Zentrale der
Commerzbank war ich im Geschäftsfeld private Kunden verantwortlich für
die mediale Vermarktung der Wertpapierstrategie. Dennoch zog es mich
weiter: Ich suchte die Herausforderung
im Management und wechselte als Assistent der Geschäftsleitung zu einer
grossen Facility-Management Firma.
Dies blieb allerdings nur ein sechsmonatige Eskapade. Politische Gründe
sorgten für mein plötzliches Aus. Als
ich nach der Kündigung zum letzten
Mal die Eingangstür hinter mir schloss,
schwor ich mir, jetzt sei es an der Zeit,
meinen Traum vom eigenen Unternehmen umzusetzen.
Ich nahm mir ein Sabbat-Jahr, um die
zündende Idee zu finden. Mehr durch
Zufall bin ich dann durch einen Artikel
in der Wiesbadener Zeitung auf den
Anbau von Wildkräutern gekommen.
Mich hat die Kombination von natürlichem Leben, Respekt vor der Natur
auf der einen Seite und die Herstellung
eines Luxusproduktes auf der anderen
Seite begeistert. Da wir familiäre Bindungen nach Andalusien hatten, lag
für mich nahe, das Konzept der Firma
Essbaren Landschaften nach Spanien zu bringen. Familiäre Hilfe war ja
garantiert. Es folgte ein 8-Wöchiges
Praktikum in Mecklenburg, die Geburt
unseres zweiten Kindes und der Umzug.
Wie ist die Gründung abgelaufen?
Nun, letztlich waren es familiäre Bindungen, die uns nach Malaga in SüdSpanien gezogen haben. Die Gründung
war eher eilig: von der Idee zur Umsetzung waren es nur 4 Monate. Im
Juni 2004 las ich in der Zeitung von
Kräuteranbau, im Oktober waren wir
bereits in Spanien. Anfang November
hatte ich bereits die erste Aussaat in
der Erde.
59
Meine Vision hatte ich dabei fest im
Blick: eines Tages will ich meine Kräuter dem weltbesten Koch Ferran Adria
in Katalonien verkaufen.
Zunächst hiess es aber kleine Brötchen backen: Vormittags stand ich
auf dem Kräuterfeld, nachmittags
erntete ich Oliven, abends kochte ich
Orangengelee und stellte Pestos her.
Am Wochenende verkauften wir im
Dorf, an Freunde und einmal in der
Woche auf einem Wochenmarkt. Dann
putzten wir Klinken und versuchten
vegetarische Restaurants für unsere
Produkte zu begeistern. Aber erst als
wir begannen, uns auf die Sterneköche
zu fokussieren, begann unser Geschäft
ernsthaft Form anzunehmen. Nach
einem Jahr gründete ich dann zusammen mit meiner damaligen Frau und
einer weiteren Geschäftspartnerin die
GmbH Sabor & Salud („Geschmack und
Gesundheit“). Das Konzept sah vor,
neben kulinarischen (Sabor...) auch
Heilpflanzen (...& Salud) anzubieten.
Im zweiten Jahr dann wurden wir von
der Landesregierung zur Nummer 1
Gourmet-Messe in Madrid eingeladen.
Und dort trafen wir ihn: Ferran Adria,
den Koch, der gerade zum 3. Mal in
Folge zum weltbesten Koch gewählt
worden war. Er sah unsere Blüten und
wurde sofort unser Kunde. Dieser Riesenerfolg machte Mut, ins Baskenland
zu fliegen, das in Spanien berühmt
für seine Gourmetküche ist: 8 weitere
Sternköche wurden besucht, 7 wurden
ohne viel Nachfragen unsere Kunden.
Inzwischen beliefern wir über 100 Restaurants in Spanien und etwa 25 in
Frankreich regelmässig mit unseren
Produkten. Hinzu kommen sporadische Kunden in Niederlanden, Österreich, USA, Arabien und Hongkong.
Die wirtschaftliche Krise ging einher
mit verschiedenen anderen Rückschlägen: Zuerst zerbrach die Ehe und meine Frau schied aus dem Unternehmen
aus, wir mussten mehrfach die Anbauflächen wechseln, und dann trennte
ich mich auch von der verbliebenen Geschäftspartnerin.
Inzwischen habe ich aber den endgültigen Firmenstandort gefunden und
führe das Geschäft dort erfolgreich allein weiter.
60
Welche Produkte führt Ihr Unternehmen derzeit und wer sind Ihre
Kunden?
Angefangen habe ich mit einer handvoll Produkten. Eine Salatkräutermischung, drei Blüten, Orangengelee und
Kräuterpesto. Inzwischen verkauft
mein Unternehmen über 160 verschiedene Produkte, darunter 3 Salatmischungen, über 20 Salatkräuter, etwa
30 Würzkräuter, über 60 verschiedene
Blüten, und viele weitere kulinarische
Besonderheiten. Pestos und Orangengelees dagegen sind aus dem Sortiment gefallen.
Als Kunden sind zunächst die spanischen Spitzenköche zu nennen. Die
französischen Kunden beliefert Sabor
& Salud über einen Großhändler in
Paris. Darüber hinaus beliefert mein
Unternehmen ein paar sporadische
Kunden in Arabien, Österreich und
den Niederlanden.
Kann man Ihre Blumen und Kräuter
auch in Deutschland bestellen?
Da wir unsere Produkte im Direktvertrieb vermarkten, kann theoretisch jeder meine Blumen und Kräuter kaufen.
Allerdings scheitert dies in der Praxis
noch oft an der Logistik. Aber wir arbeiten derzeit zusammen mit RungisExpress – das ist ein Grosshändler mit
Sitz in Meckenheim – an einer Lösung.
Ich hoffe, noch in diesem Jahr auch im
deutschen Markt dauerhaft und verlässlich vertreten zu sein.
Was machen Ihre Blumen und Kräuter
so besonders?
Viele sehen ja Blüten auf dem Teller
als reine Dekoration. Ich sehe das nicht
so. Die Philosophie mit der wir unsere
Blüten anbieten, ist die, dass die Blüte neben dem visuellen Aspekt auch
geschmacklich etwas bieten muss. So
gehören Knoblauchblüten oder Borretsch (mit Geschmack nach Gurke),
aber auch Ruculablüten, Minzblüten
oder die zitronensauren Begonien
ganz oben in meine Angebotspalette.
Da Blüten nicht in jedem Restaurant angeboten werden, gilt die Blüte
auf dem Teller des Otto-Normalverbrauchers noch als etwas exotisches,
extravagantes. Meine Kräuter sind
etwas besonderes, weil mit ihnen unglaublich geschmacksintensive Salate
oder auch besonders schmackhafte
Beilagen gezaubert werden können.
Kräuter sind heute in der AvantgardeKüche sehr vielseitig einsetzbar. So
fragte mich einmal ein Sterne-Koch:
„Ich habe ein neues Gericht aus Meeresfrüchten kreiert. Jetzt brauche
ich ein Kraut, das ans Meer erinnert.
Kannst Du mir etwas empfehlen?“
Auch dafür hatten wir eine Lösung. Es
gibt mehrere Kräuter, die saftig und
knackig sowie geschmacklich leicht
salzig, etwas säuerlich sind. Das ist
dann so, als beisse man in ein bisschen
Meerwasser und gleichzeitig hat man
schon den Fisch mit einem Spritzer
Zitrone im Mund. Der Koch war begeistert.
Vor allem aber gilt bei uns Frische alles. Unsere Produkte werden nur auf
Bestellung geerntet und direkt von
unseren Feldern in die Küche geliefert. Mit diesem Vermarktungskonzept schlagen wir im Hinblick auf Frische, Geschmack und Haltbarkeit viele
grössere Hersteller. ...und all das ohne
Konservierungsstoffe.
Welche Rolle spielt für Sie der
nachhaltige Anbau?
Öko-Anbau ist für uns ein Qualitätssiegel. Die Pflanze, die sich ohne chemische Hilfsmittel auf unseren Feldern
behaupten muss, ist widerstandsfähiger, haltbarer, geschmacksintensiver
und damit als Lebensmittel auch wertvoller. Natürlich sehe ich auch meine
Verantwortung für die Umwelt.
Haben Sie als Unternehmer eine
Botschaft an Wirtschaft und Politik
in Europa?
An die Wirtschaft: Geht verantwortungsvoll mit eurer Verantwortung für
Mitarbeiter und Gesellschaft um. Politik: Lasst Platz für Freiheit, Vielfalt
und Eigenverantwortung.
Welche Produkte sollen für Ihr
Unternehmen zukünftig weiter
entwickelt werden?
Da steht Stevia ganz oben auf der
Liste. Die aus Südamerika stammende Pflanze ist das Süssungsmittel
der Zukunft. Dadurch dass Stevia
zwar süss schmeckt, aber im Unterschied zu bspw. Zucker nicht verstoffwechselt wird, ist es für Diabetiker
bestens geeignet. Zudem dient Stevia
auch als Heilpflanze, da sie stabilisierend und senkend auf den Blutzuckerspiegel wirkt.
Mit dem Unternehmen „Biostevia
Malaga“, das ich vor 2 Jahren zusammen mit 15 weiteren Unternehmern
der Region gegründet habe, haben wir
hier noch erheblichen Raum für Produktentwicklungen.
Auch die Herstellung und Vermarktung
von Aloe-Produkten steht für mich
im Fokus. Zu diesem Zweck habe ich
mich an einem Projekt beteiligt, das
genau diesen Zweck verfolgt.
Geben Sie uns Ihr Lebensmotto.
Das Buch „Der Alchimist“ von Paulo
Coelho gibt eigentlich mein Lebensmotto am besten wider. Sinngemäss könnte man sagen: Lebe deinen
Traum, glaube an dich und deine Idee
und gehe beharrlich und unbeirrt
deinen Weg, dann kannst du alles
schaffen, was du dir vornimmst.
Danke für das interessante Interview.
Ich glaube auch dass es wichtig ist,
in der heutigen Zeit, in der Allergien
und Lebensmittelunverträglichkeiten
immer häufiger auftreten, wo Übergewicht Diabetes und Krebs fast schon
zu Volkskrankheiten mutieren, die
gesunde, ökologische Ernährung mehr
in den Fokus der Menschen zu rücken.
Zudem halte ich es für überlebenswichtig, regionale, Klein- und Mittelständische Betriebe, die im Unterschied zu
industrieller landwirtschaftlicher Produktion oft handwerklich arbeiten, zu
stärken und zu fördern.
61
62
62
Freie Brau Union Bremen
Alte Bremer Tradition aus Walle mit neuem Gesicht.
Bremen – Stadt mit langer Brautradition
Seit rund 1.000 Jahren wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen
Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale waren damals nicht nur in der Heimat
geschätzt. Bremer Braukunst wurde auch im großen Stil exportiert. Die Zahl der
Bremer Brauereien war folglich groß. Diese Vielfalt nahm später ab. Kaum zu
glauben, dass in einer Stadt mit rund 550.000 Einwohnern im Herbst 2015 nur
noch drei Brauereien Bier brauten.
Die Freie Brau Union Bremen – zu 100% Bremen
Die Geschichte der 1907 von Bremer Wirten gegründeten Union Brauerei endete
als Brauerei zunächst im Jahr 1968. Damals wurden viele lokale Brauereien von
Braukonzernen aufgekauft und geschlossen. Schade, denn das Bremer Union
Bier hatte laut Zeitzeugen einen guten Ruf.
Heute entscheiden sich Konsumenten zunehmend wieder für lokale Produkte,
Qualität, Transparenz und Individualität – eine gute Zeit, um in Bremen ein
neues Brauerei-Kapitel aufzuschlagen.
Nachdem in der Union Brauerei fast 50 Jahre kein Bier mehr gebraut wurde, wird
die Geschichte der Brauerei weiter geschrieben: Am 17.11.2015 wurde im historischen Gebäude der Union Brauerei in Walle mit einem 20 hl Sudhaus endlich
wieder genau dort Bier gebraut, wo auch früher das alte Sudhaus stand.
Mit dem neuen Brauereinamen Freie Brau Union Bremen knüpft die neue „alte“
Brauerei an die Tradition der Union Brauerei an und zeigt gleichzeitig die enge
Bindung an die Freie Hansestadt Bremen.
Am 19. und 20.12.2015 wurde die Eröffnung mit den „Tagen der offenen Tür“ gefeiert. Wie in alten Zeiten erfolgte die erste Gastronomiebelieferung mit dem
Pferdewagen.
Die bisherige Resonanz in Bremen seit der Wiedereröffnung der Brauerei ist
überwältigend. Das Brauerei-Team arbeitet seit der Eröffnung an der Kapazitätsgrenze von Sudhaus und Mehrweg-Abfüllung. In immer mehr Bremer Kneipen,
Restaurants und Einzelhandelsgeschäften können die BREMER Craft Biere der
Freien Brau Union gekauft werden.
63
64
INTERVIEW
mit Lüder Kastens
Geschäftsführender Inhaber der Union Brauerei Bremen GmbH
Lieber Herr Kastens, kommen Sie
eigentlich ursprünglich aus der
Gastronomie?
Nein, ich habe Bauingenieurwesen
studiert und mein Haupttätigkeitsgebiet ist immer noch das Immobiliengeschäft.
Was hat Sie als Bauingenieur an der
Gastronomie gepackt?
Gepackt hat mich Gastronomie nie,
aber durch verschiedene Objekte, wie
zum Beispiel das Hotel ÜberFluss,
ließ sich ein Gastronomieanteil nicht
vermeiden, ähnlich jetzt bei der Union. Ich halte Gastronomie für ein sehr
schwieriges Geschäft, wenn man es
richtig machen möchte!
Was hat Sie angespornt, die alte
Union Brauerei wieder ans Leben zu
bringen?
Als ich mir das Gebäude angesehen
habe und festgestellt hatte, dass es
früher eine Brauerei war, war es ein
Entschluss innerhalb von 2 Minuten,
reine Bauchentscheidung.
Würden Sie uns etwas über die
Konzept-Idee sagen?
Die Tradition der Braukultur mit der
Brau Union in Bremen fortsetzen als
einzige echte Bremer Brauerei. Motto
100% Bremen! Wirtschaftliche Gedanken haben hier zunächst überhaupt keine Rolle gespielt!
Welche Biere werden bei Ihnen
produziert?
Wir haben mit 6 Sorten begonnen,
die es durchgängig geben wird: Keller Pils, Hanseat 2.0, Rotbier, Pale
Ale, Porter und Weißbier. Dazu kam
das Projekt Eiswette und jetzt zum
500 Jahre Reinheitsgebot die Sorte
1516. Die letzten Beiden gab es nur in
begrenzter Menge ca. 20 hl - 6.000
Flaschen. Im Laufe des Jahres werden noch weitere temporäre Sorten
dazukommen. Die Gesamtmenge im
1.Jahr wird ca. 3-4.000 hl werden.
Was ist noch alles geplant rund um
die Brauerei?
Auf dem Gelände entstehen zur Zeit
noch 11 Reihenhäuser, ein Baugemeinschaftshaus mit 11 Wohneinheiten und in die alte Remise der Brauerei werden Kleinwohnungen/Studentenwohnungen eingebaut. Auf dem
Hof des Geländes werden zeitweise
Veranstaltungen wie CraftBeerTage
etc. durchgeführt.
Haben Sie ein Lebensmotto das Sie
uns preisgeben?
Man kann nicht alles haben...aber man
muss es versuchen...
Danke für dieses Interview.
Wohin werden die Biere verkauft?
Vertriebsgebiet ist ausschließlich
Bremen und Umgebung, d.h. über
unseren eigenen Shop, ausgewählte
Geschäfte, aber auch Getränkemärkte
wie HolAb und auch REWE.
6565
Das Viertel
Zwischen Kulturmeile und Szenetreff
66
66
Nur wenige Gehminuten vom Marktplatz entfernt liegt mit Ostertor und
Steintor das quirligste und bunteste
Quartier Bremens. Von den Bremern
schlicht „Viertel“ genannt, vereint es
altehrwürdige Bürgerhäuser und angesagte Kneipen, schicke Boutiquen und
Ökomärkte. Neben inhabergeführten
Lieblingsläden finden sich hier kreative Handwerksbetriebe und ein umfassendes Kulturangebot, aber auch
Erinnerungen an die wechselvolle Geschichte des Stadtteils.
Vor den Toren des mittelalterlichen
Bremen
Mittelpunkt war von Beginn an der
Ostertorsteinweg, der im Mittelalter
tatsächlich nur ein Weg war – allerdings ein wichtiger: Als erster mit Steinen gepflasterter Weg führte er vom
östlichen Stadttor Richtung Hamburg,
Lübeck und Stade und empfing so
manchen reichen Kaufmann. Diese
sahen die imposante Stadtmauer mit
dem großen Tor schon von weitem,
denn wo es heute so urban und lebendig zugeht, erstreckten sich im Mittelalter Felder und Wiesen. Stand die
Sonne tief, war Eile geboten, wurden
doch die Stadttore bei Einbruch der
Dunkelheit geschlossen.
Endlich raus aus dem Mief der Stadt!
Ab 1847 blieben die Stadttore dauerhaft geöffnet – auch das 1813 errichtete neue Ostertor mit den beiden
spiegelbildlichen Gebäuden, die heute
als Wilhelm-Wagenfeld- und GerhardMarcks-Haus zusammen mit der Bremer Kunsthalle und dem Theater am
Goetheplatz die Kulturmeile bilden.
Um 1800 waren die Wallanlagen von
einer Befestigungs- zu einer Parkanlage umgestaltet worden und lockten
nun Spaziergänger an den Rand der
Stadt. Reiche Bürger entdeckten die
Natur und ließen sich wie Bürgermeister Smidt Sommerhäuser vor den
Toren der Stadt errichten. Mit dem Fall
der Torsperre bekamen die Wiesen vor
der Stadt dann einen neuen Wert –
Bremen braucht Platz, in der Altstadt
ist es eng und dreckig. Nun entsteht
die Östliche Vorstadt mit ihren Straßenzügen, wie wir sie heute noch kennen und lieben.
Hochhäuser statt Vorgärten?
Niemals!
Doch die Idylle ist keine Selbstverständlichkeit: In den Siebzigern sollte
ein Großteil des Ostertors einer geplanten Stadtautobahn weichen. Die
Mozarttrasse, benannt nach der dafür
abzureißenden Mozartstraße, sollte
die letzte Tangente eines riesigen
Vierecks um die Altstadt werden.
Doch ein kleines Grüppchen Querulanten rief zum „Trassenkampf“ und
erreichte, dass man sich in den Seitenstraßen des Viertels noch immer
ein wenig fühlt wie auf dem Dorfplatz.
Das „alternative Wir-Gefühl“ ist bis
heute zentrales Selbstverständnis im
Stadtteil: Bewohner der Köpkenstraße
reagierten auf das erhöhte Verkehrsaufkommen mit dem Pflanzen von
Bäumen mitten auf der Straße und der
genossenschaftlich betriebene Bauernladen Paulskloster ist neben dem
Denkmal zur Verhinderung der Mozarttrasse Dreh- und Angelpunkt für
Nachbarschaftsprojekte wie „Bremens
erste atomstromfreie Zone“. Überall
im Viertel finden sich Bürgerinitiativen, man kämpft für den Erhalt kleiner Läden statt großer Supermärkte,
feiert gemeinsam Straßenfeste und
engagiert sich für die bunte Vielfalt im
Stadtteil.
St. Pauli liegt in Bremen
An das Paulskloster, das es hier im Mittelalter gab, erinnert heute nur noch
der Straßenname – und das Urgestein
unter den Viertelkneipen: „Pauls Kloster“. Mit dem rückwärtigen Eingang
des Theaters findet sich außerdem der
Zugang zum Brauhauskeller, eine der
Spielstätten und mit der Backsteinfassade Überbleibsel der nach dem
Kloster benannten St.Pauli-Brauerei.
Gründer war 1857 Lüder Rutenberg, der
einen gewissen Herr Beck als Braumeister verpflichtete, welcher wiederum
später Namensgeber der bekanntesten Bremer Brauerei wurde. Exportschlager der St.Pauli-Brauerei wurde
das „St.Pauli-Girl“, das zumindest auf
dem Etikett bis heute alles vereint,
was ein deutsches Bier in Amerika berühmt machen kann: St.Pauli und eine
blonde Schönheit im Dirndl ließen an
die Reeperbahn und das Oktoberfest
denken. Dass das Bier exklusiv für den
amerikanischen Markt in Bremen gebraut wird – früher im Ostertor, heute
in der Neustadt, ahnt wohl kaum einer
der Konsumenten.
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Die östliche Vorstadt entsteht
Lüder Rutenberg war nicht nur Brauereibesitzer, sondern in erster Linie
erfolgreicher Bauunternehmer: neben
der Bremer Kunsthalle und seinem eigenen Wohnhaus, der Villa Rutenberg
am Dobben, ließ er ganze Straßenzüge
anlegen und ist heute maßgeblich für
das Gesicht der Stadt verantwortlich.
Er realisierte bei der Bebauung der
Vorstadt die ersten Bremer Häuser, ein
Haustyp, der bis heute in allen Stadtteilen zu finden ist. Ein Reihenhaus,
lang und schmal, in unterschiedlichen
Größen, aber mit ähnlichem Grundriss.
Bei einem Bummel durch das Viertel
sieht man vor allem die großen Bürgerhäuser mit dem Souterrain für die
Wirtschaftsräume, der Vortreppe, die
zu den Empfangsräumen führt und
die große Treppe im Haus, die zu den
Wohnräumen im Obergeschoss führt.
Die Sache mit dem Dreck
Die Bebauung der Vorstadt war eine
Herausforderung: Wegen des hohen
Grundwasserpegels war es nicht möglich, eine unterirdische Kanalisation
anzulegen. Die Lösung war eine ebenerdige Verlegung der Rohre und der
Aushub der Gärten, mit dem man das
Straßenniveau aufschüttete. Die Vorderseite eines Bremer Hauses weist
deshalb immer ein Geschoss weniger
auf, als die Rückseite: wer über ein
paar Stufen hinauf ins Haus tritt, verlässt den Keller hinterm Haus trotzdem ebenerdig. Die Kanalisation funktionierte mangels Druck allerdings erst
mit dem Bau des Wasserturms, weshalb die Bürger ihre Fäkalien in Eimern
vor die Tür stellten, wo sie von Bauern
abgeholt und als Dünger verwertet
wurden. „Schieten Alfes“ machte daraus ein Unternehmen und aus den
Exkrementen Gold: mit seiner Düngemittelfabrikation soll er Millionär geworden sein.
Flüsse verschwinden,
Straßen entstehen
1902 schließlich wurden Spülklosetts
Pflicht, der Unrat weiterhin in die Weser geleitet. Die Wasserzüge glichen
Abwasserkanälen und stanken zum
Himmel – kein Wunder, dass man
beim Bau der Östlichen Vorstadt entschied, den Dobben 1864 in seinem
kompletten Verlauf zuzuschütten. Die
Straßen Am Dobben und Sielwall erinnern noch an seinen Verlauf bis zur
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Sielanlage an der Weser und bilden
heute die Grenze zwischen dem Ostertor und dem Steintor.
Eine Straße wie aus dem Bilderbuch
Als wohl schönste Straße im Viertel
gilt die Mathildenstraße im Steintor,
die ab 1868 von Lüder Rutenberg angelegt wird. Sie steht als Ensemble
und mit über 70 Einzeldenkmalen unter Denkmalschutz und zeigt mit den
alten Wintergärten, Balkonen und
dem unterschiedlichen Fassadengestaltungen die Vielfalt, die das Bremer
Haus bot, obwohl es im Inneren immer gleich aufgebaut war. Die Mathildenstraße ist benannt nach Mathilde
Rutenberg, Lüder Rutenbergs Frau,
die er als junger Mann in Hamburg lieben lernte und deren Vater er schließlich durch den Auftrag zum Bau der
Bremer Kunsthalle zu einer Hochzeit
überzeugen konnte.
Die standhafte Helene
Kaum vorstellbar ist heute, dass auch
die Helenenstraße mal eine ähnlich
elegante Unternehmerstraße war: Angelegt vom Bauunternehmer Wiegand
als Wohnstraße, ist sie mit ihren bungalowartigen Nachkriegsbauten heute
bekannt als Prostitutionsstraße. So
blickt denn auch der bronzene Ziegenbock auf dem Ziegenmarkt, dem
zentralen Platz im Steintor, mit aufgerissenen Augen und hängender Zunge
hinüber zu den mit leicht bekleideten
Damen bemalten Sichtschutzwänden. Wiegand hatte gepokert und
die Straße bauen lassen, obwohl ihm
das Endgrundstück noch gar nicht gehörte – Helene Engelken weigerte sich
zu verkaufen. „Wird sie schon noch“,
dachte sich Wiegand und unterschätzte die Sturheit der Dame. So konnte
die Straße nicht als Durchfahrtsstraße genutzt werden und die Stadt beschloss 1876, sie als Prostitutionsstra-
ße zu nutzen – so modern, dass man
sie sogar auf Gesundheitsmessen bewarb! Anders als viele andere Straßen
im Viertel, trägt die Helenenstraße
ihren Namen also nicht aus Liebe, sondern aus Rache...
Informationen unter:
Bremenlotsen | Bremerhavenlotsen
Frische Törns. Echter Blick.
Im Hollergrund 175 a | 28357 Bremen
Inhaberin Katharina Rosen
Telefon 0421 40899505
[email protected]
www.bremenlotsen.de
Wir übernehmen
ihre Hausverwaltung
WIR HABEN EINE NEUEN CLUB-CHAMPAGNER
7070
Seit ein paar Wochen schenken wir
den Champagner Brut und den Brut
Rosé aus dem Haus Duval-Leroy
aus. Ich möchte nun das MitgliederMagazin dazu nutzen, Ihnen das
Champagnerhaus Duval-Leroy vorzustellen und Ihnen Lust auf das ein oder
andere Glas Champagner zu machen.
Dieses Mal haben wir in größerer
Runde verkostet – sprich Service und
Olaf Janotta – und jede/r soll an dieser
Stelle zu Wort kommen… Und eines
kann ich schon mal vorwegnehmen:
Alle finden die Champagner köstlich!
„Der Rosé ist nicht nur so zum
Wegsaufen, sondern da kann
ich auch mal einen Kenner mit
beeindrucken.“
Olaf Janotta
Champagnerhaus:Armand
Edouard Leroy handelte mit Weinen aus
der Champagne. 1855 entdeckte er
in der Zeitschrift „La cuisine et le
médecin“(„Küche und Arzt“) die erste
– noch inoffizielle – Lagenklassifizierung der Champagne. Diese Idee übertrug er sofort auf sein Geschäft – und
dieses Erfolgsrezept hob sein Angebot
von allen anderen ab.
Einen Winzer zu finden, der seinen
Ideen aufgeschlossen gegenüber
stand und dazu noch in der Lage war,
die von Leroy gewünschte Qualität
zu liefern, war nicht einfach, aber er
fand ihn in der Winzerfamilie Duval
aus Vertus. So wurde im Jahr 1859
das Champagnerhaus Duval-Leroy
gegründet, das seinen Stammsitz
noch immer in Vertus im Herzen der
Côtes des Blancs hat.
„Wenn jeder ein Glas Duval-Leroy
brut in der Hand hält, macht das
ein Treffen mit Freunden
noch schöner.“
Irena Olejniczak
Erst
mal
ein
paar
Worte
zum
Das Unternehmen ist bis heute zu
100 Prozent in Familienbesitz und
wird in sechster Generation von den
gemeinsamen Nachfahren des Händlers Leroy und der Winzerfamilie
Duval geführt. Neben Familie und
Tradition sind bei den Duval-Leroys
Terroir, Innovation und Nachhaltigkeit nicht nur Schlagworte sondern
Lebens- und Arbeitsgrundsätze, die
das Unternehmen in den letzten Jahrzehnten zu einem der größten Weinbaubetriebe der Champagne gemacht
haben. So keltert das Champagnerhaus seine Weine zu fast 50 Prozent
aus den eigenen Trauben, was für ein
international erfolgreiches Champagnerhaus nicht üblich ist.
Ca. 200 ha Weinberge in allen Grand
Cru Lagen der Côte des Blancs bewirtschaftet Duval-Leroy. Diese sind zu
fast gleichen Teilen mit Chardonnay-,
Pinot Noir- und Meunier-Trauben bestockt.
Eine besondere Rolle spielt im Hause
Duval-Leroy auch der Umgang mit der
Natur und ihren Ressourcen. So wird
sowohl beim Anbau großer Wert auf
ökologische und umweltverträgliche
Methoden gelegt – z.B. Gras zwischen
den Rebzeilen, Einsatz von biologischen Düngern, Konfusionsmethode zur Schädlingsbekämpfung – als
auch im Keller – Regenwasseraufarbeitung, Fotovoltaik. Ebenso werden
die Lieferanten für Kork, Flaschen
und Etiketten nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt. So hat das
Unternehmen Duval-Leroy hinsichtlich des schonenden Umgangs mit
der Natur eine gewisse Vorreiterrolle
7171
in der Champagne inne. Da kann man
natürlich sagen, alles schön und gut…
aber die Hauptsache ist doch, dass der
Champagner schmeckt! Und das tut
er – dazu komme ich jetzt - und umso
schöner ist es doch, wenn man ihn
auch noch guten Gewissens genießen
kann.
wobei Frische und Eleganz in einem
schönen Einklang stehen. Schmelz
und viel Tiefe bleiben bis ins Finale
und eine subtile Weinigkeit lässt ihn
buchstäblich auf der Zunge zergehen.
„Der Weiße ist für morgens,
der Rosé ist für abends.
“Ein Glas – oder auch zwei…
- kann man sich gerne mal nach
einem harten Arbeitstag als
Belohnung und zur Entspannung
in der Lounge gönnen.“
Jan Lancker
Jens Knappe
CHAMPAGNE DUVAL-LEROY BRUT
RESERVE
Der Klassiker von Duval-Leroy. Eine
Assemblage aus ca. 90 Prozent Pinot
Noir und 10 Prozent Chardonnay, komponiert aus 15 Crus und einem großzügigen Anteil von Réserve-Weinen,
der eine perfekte Balance zwischen
Feinheit und Fülle zeigt. In der Nase
fasziniert er mit einem ausdrucksstarken Bukett von reifen gelben
Früchten, Zitrus, Limone und Pfirsich.
Dazu gesellen sich Noten von Brioche
und Nüssen. Am Gaumen kommt eine
frische, intensive Aromatik hinzu,
CHAMPAGNE DUVAL-LEROY
ROSE BRUT 1er CRU
Im Glas eine zarte Lachsfarbe. In der
Nase betören frisch-fruchtige Beerenaromen von würzigen Walderdbeeren
und Wildkirschen, dazu zarte mineralische Noten. Die Pinot Noir Trauben
– 90 Prozent, ausschließlich aus 1erCru Lagen - bringen durch die Maischegärung diese herrlichen Aromatik
hervor. Der kleine Anteil an Chardonnay Trauben bringt dazu eine verführerische Frische und Eleganz in diesen
Premier Cru Rosé. Neben den roten
Beerenfrüchten finden sich auch ein
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Hauch von Zitruszesten und mineralische Nuancen. Der Rosé ist saftig
und hat eine elegante Textur. Eine
feine Fruchtsüße und ein lebendiger
Säurebogen vereinen sich in diesem
Champagner harmonisch und gut anhaltend. Im Finish findet sich noch
eine angenehme frische Apfelfrucht,
die zum nächsten Schluck animiert.
Aber was helfen die schönsten Weinund Champagnerbeschreibungen? Sie
sollen vor allem Lust auf ein schönes
Glas in fröhlicher Runde machen…
Und in diesem Sinne verabschiede
ich mich wieder mit den Worten oder
soll ich sagen mit meinem ewigen
Mantra:
Probieren, probieren, probieren…
Wir sehen uns im Club!
Anne-Catherine Hogrefe und Team
Restaurantchefin & Sommeliere
KERBERS KÜCHE
Kalbsfilet-Bohnen-Veilchensenf
Zutaten für 8 Personen
Gepökelte Kalbszunge
225g Salz / 30g rosa Pökelsalz /
5g schwarze Pfefferkörner / 6 Gewürznelken / 4 Wachholder Beeren /
4 Piment Beeren / 1 Lorbeerblatt /
800g Eiswürfel / 2 Kalbszungen
2 Liter Wasser mit Salz und Gewürzen zum Kochen bringen. Vom Herd
nehmen und mit den Eiswürfeln
möglichst schnell abkühlen. Die
Kalbszungen in der Lake vier Tage im
Kühlschrank ziehen lassen.
Geschmorte Kalbszunge
8 schwarze Pfefferkörner / 3 Zweige
Thymian / 1 Lorbeerblatt / 240 ml
Weißwein / 1 Selleriestange Gewürfelt
/ ½ Möhre, gewürfelt / ½ Zwiebel,
gewürfelt / 30g rosa Pökelsalz /
30g Salz / 2 gepökelte Kalbszungen
Ein Gewürzsäckchen mit Pfefferkörnern, Thymian und dem Lorbeerblatt
herstellen. 4 Liter Wasser mit Weißwein, den Gemüsewürfeln, Salz und
dem Gewürzsäckchen aufkochen. Die
gepökelte Kalbszungen bei mäßiger
Hitze 2 ½ bis 3 Stundendarin garen. Die Kalbszungen sind gar, wenn
man mit dem Messer hineinstechen
kann, ohne dass man einen Widerstand spürt. In der Schmorflüssigkeit
abkühlen lassen. Die zähe äußere
Hautschicht vor dem Aufschneiden
abziehen.
Kalbsbries
455g Kalbsbries / 140 ml Kalbs-Jus /
2,5g Salz / 70g Mehl / 960 ml Rapsöl
Das Kalbsbries in 2,5 cm große
Stücke schneiden, dabei Fett-und
Blutreste entfernen. In Eiswasser im
Kühlschrank über Nacht wässern.
Den Kalbs-Jus um die Hälfte reduzieren, abgedeckt bei Seite stellen,
damit die Reduktion warm bleibt. Die
Kalbsbries-Stücke abgießen, trocken
tupfen, salzen und im Mehl wälzen.
Überschüssiges Mehl abschütteln.
Das Rapsöl auf 190 C erhitzen und die
Kalbsbries-Stücke darin 4 Minuten
frittieren, dann auf Küchenpapier abtropfen lassen. Kurz vor dem servieren
die frittierten Kalbsbries-Stücke in der
Kalbs-Jus-Reduktion schwenken.
Kalbsfiletsteaks
4 Steaks vom Kalbsfilet (je 150g) /
15g Salz / 30 ml Rapsöl / 60g Butter /
4 Knoblauchzehen im Ganzen zerdrückt / 6 Stängel Bohnenkraut /
55g gebräunte Butter
Den Backofen auf 150 C vorheizen
und die Kalbsfilet-Steaks salzen.
Auf dem Herd bei starker Hitze zwei
Schwenkpfanne erhitzen und ja 15 ml
Rapsöl in die Pfanne geben. Jeweils
zwei Kalbsfilet-Steaks in jeder Pfanne
mit heißem Öl 1 - 2 Minuten scharf
anbraten. Dann die Temperatur auf
mäßig, schwache Hitze reduzieren
und das Fleisch weiterbraten. In jede
Pfanne 30g Butter, zwei Knoblauchzehen und drei Stängel Bohnenkraut
geben und die Steaks 30-40 min mit
der zerlassenen Butter begießen.
Die Steaks dann aus den Pfannen
nehmen und auf einen Gitterrost in
den vorgeheizten Ofen geben. Nach 7
Minuten wenden, mit der gebräunten
Butter begießen und weiter 7 Minuten
braten. Danach aus dem Ofen nehmen
und 5 Minuten ruhen lassen.
Veilchen Senf
240g Veilchen Senf / 60g Creme
Fraîche / Senf mit Creme Fraîche
verrühren
Halbgetrocknete Eiertomaten
10 Eiertomaten / 60 ml Olivenöl /
2 Knoblauchzehen, geschält und in
dünne Scheiben geschnitten /
5 Zweige Thymian / 5g Salz
Den Backofen auf 94 C vorheizen. In
einem großen Topf Salzwasser zum
Kochen bringen. Mit einem scharfen
Messer ein kleines Kreuz in die Haut
der Tomaten ritzen, Tomaten etwa 15
sec. In das kochende Wasser geben,
bis die Haut beginnt sich zu lösen.
Tomaten in Eiswasser abkühlen, dann
enthäuten. Die Tomaten langsam halbieren und die Samen entfernen. Olivenöl, Knoblauch, Thymian und Salz in
einer großen Schüssel vermischen und
die gehäuteten Tomatenhälften
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darin schwenken. Mit der Schnittseite
nach unten auf ein mit Backpapier
ausgelegtes Backblech geben und im
vorgeheizten Ofen 2 Stunden trocknen
lassen, bis sie nicht mehr feucht sind.
Bohnenkraut-Sahne
240ml Hähnchen-Fond / 240g Sahne /
10g Bohnenkraut-Blätter
Hähnchenfond auf die Hälfte reduzieren, die Sahne unterrühren und nochmals um die Hälfte reduzieren. Vom
Herd nehmen, Bohnenkraut zugeben
und 10 Minuten ziehen lassen. Kühl
stellen.
Sommerbohnen
225g frische Kichererbsen / 8 Zweige
Thymian / 4 Lorbeerblätter / 20
schwarze Pfefferkörner / 1 Bund
Petersilie / 180g frisch gepalte
Flambo-Bohnen / 180g frisch gepalte
Coco-Bohnen / 180g frisch gepalte
Schwarze-Bohnen / 180g frisch gepalte Cannellini-Bohnen / 60ml Olivenöl
/ 60g Salz
Erleben Sie die
Die Kichererbsen 2 bis 3 Minuten
in kochendem Salzwasser garen, in
Eiswasser abkühlen, dann abgießen.
Kräuter auf vier Kräutersäckchen
verteilen. Die vier Sorten Bohnen
abgedeckt, in separaten Töpfen, mit je
einem Kräutersäckchen, 15ml Olivenöl,
15g Salz und 7,5cm hoch mit Wasser
bedeckt zum Kochen bringen. Bei
schwacher Hitze 15-20 Minuten sieden
lassen, dann in der Kochflüssigkeit
abkühlen.
Bohnen-Ragoût
16 grüne Bohnen / 8 Romano-Bohnen/
8 Wachsbohnen / Bohnenkraut-Sahne
/ Sommerbohnen / 15g Butter / Salz
Die Bohnen in sprudelnd kochendem
Salzwasser 3-4 Minuten garen, in
Eiswasser abkühlen, abgießen und
abtropfen lassen. Bohnenkraut-Sahne
bei mäßiger Hitze aufwärmen, die
Sommerbohnen und die blanchierten
Bohnen gleichmäßig glasieren. Mit
Salz abschmecken.
Servieren
In einer Knochenmark-Vinaigrette
die Scheiben der angeschmorten
Kalbszunge hineingeben und aufwärmen. Acht vorgewärmte Teller
bereitstellen, jeweils eine Scheibe
Kalbsrückensteak darauflegen und
mit gebräunter Butter bestreichen.
Die Kalbszungen-Scheiben aufrollen
und um die Steak-Scheiben herum arrangieren. Jeweils 1 Esslöffel BohnenRagoût, eine halbgetrocknete Tomate
und vier Stück Kalbsbries auf die Teller
geben. Etwas Kalbs-Sauce an den
Rand geben. Mit Veilchen-Senf und
Bohnenkraut-Trieben garnieren.
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