Ökologischer Landbau in Brandenburg

Transcription

Ökologischer Landbau in Brandenburg
Ökologischer Landbau
in Brandenburg
I
Impressum:
Herausgeber:
Ministerium für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz
des Landes Brandenburg
Ökologischer Landbau
in Brandenburg
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel.: 0331 866-7017 oder -7237
Fax: 0331 866-7018
www.mluv.brandenburg.de
Redaktion: FÖL e.V. – Ulrike Netzker,
Sanna Rehfeld und Michael Wimmer, Berlin
Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung
gestellt von:
mit freundlicher Unterstützung von:
Wiebke Deeken, Saskia Dellwing,
Jakob Ganten und Regina Witt
Philipp Beste, Christine Berger, Bioland-Betrieb
Netzow, Bobalis, Braumanufaktur Forsthaus Templin, Brodowin, Demeter, Eden-Archiv, Eiscafe
Cadillac, FÖL, Globus Naturkost, Gut Schmerwitz,
Gut Ogrosen, Stefanie Härtel, Apfeltraum Aktiengesellschaft, Andreas Kurz, Landgut Pretschen,
Naturlandbetriebe Sielow, Britta Pichler, Lena
Rahn, Restaurant Pferdestall, Joachim Rosenlund,
Weidewirtschaft Liepe, Wiesencafe Karolinenhof,
www.agrarfoto.com, www.oekolandbau.de © BLE
Thomas Stephan und Dominic Menzler
Redaktionsschluss: November 2007
Satz & Layout: Kirsten Grünewald und
Philipp Beste, Berlin
Druck: Brandenburgische Universitätsdruckerei
und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH
II
1
Inhaltsverzeichnis
Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Gesund und lecker – Ein guter Start für die Helden von morgen . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Raus auf‘s Land – Bio erleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
DAS 1X1 DES ÖKOLOGISCHEN LANDBAUS
BETRIEBSPORTRÄTS
Lebendige Böden – Biologische Vielfalt – Grundphilosophie
Öko? Aber sicher! – Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . .
Die Papiere bitte! – Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . .
So global wie nötig, so regional wie möglich – Herkunft . . .
Vom Hof auf den Tisch – Transparenz im Detail . . . . . . .
Bio kostet mehr und ist seinen Preis wert – Qualität . . . . .
Im Ökolandbau nicht erlaubt – Gentechnik . . . . . . . . . .
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Apfeltraum-Aktiengesellschaft . . .
Bobalis . . . . . . . . . . . . . . . . .
Braumanufaktur Forsthaus Templin
Gut Ogrosen . . . . . . . . . . . . .
Gut Schmerwitz . . . . . . . . . . . .
Gärtnerei am Bauerngut . . . . . . .
Naturlandbetriebe Sielow . . . . . .
Ökodorf Brodowin . . . . . . . . . .
Weidewirtschaft Liepe . . . . . . .
Das Paradies zum Vorbild – Die Geschichte des ökologischen Landbaus . . . . . . .
Bio gedeiht prächtig in Brandenburg – Flächenentwicklung . . . . . . . . . . . . . . .
Warum wird jemand Bio-Bauer? – Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Landbau mit einem neuen Konzept – Umstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erfolg durch Gemeinschaft – Die Arbeit der Verbände . . . . . . . . . . . . . . . . .
Das schlummernde Potenzial – Verarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sie brauchen keine Nummer zu ziehen! – Jobmotor Ökolandbau . . . . . . . . . . . .
Wissenschaftlich bewiesen – Ökologischer Landbau schafft regionalen Wohlstand
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PARTNER FÜR DIE VERMARKTUNG
ÖKOLOGISCHER LANDBAU: EINE CHANCE FÜR BRANDENBURG
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BIO FÜR JEDERMANN UND AUF ALLEN WEGEN
Der Kühlschrank will Bio – Einkaufsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Bio unterwegs – Von der Kneipe bis zum Spitzenlokal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
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Beste Voraussetzungen für verarbeitende Betriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
WEITERFÜHRENDE ADRESSEN
Beratung . . . . . . . . . . .
Vermarktung . . . . . . . .
Forschung und Ausbildung
Verbraucherinformation . .
Weitere wichtige Adressen
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Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
FÖL e.V. – Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
3
Brandenburger Bio boomt
Der Bio-Markt in Deutschland boomt. Vor gar
nicht allzu langer Zeit haftete Bio-Ladnern
und Öko-Bauern der Ruf von Müsliessern und
Birkenstockträgern an. Wer heute im Fachhandel
oder direkt ab Hof Bio einkauft, wird feststellen
können, dass sich dies grundlegend geändert hat.
Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher
greifen inzwischen ständig oder in Teilsortimenten auf Produkte aus ökologischem Anbau zurück.
Die Läden werden professionell gemanagt. Im
Schlepptau sind auch Verarbeitungskapazitäten
und Dienstleistungsangebote wie Urlaub auf
Biohöfen ausgebaut worden. Gerade in Brandenburg, wo der Bio-Anbau den bundesweiten
Spitzenwert von zuletzt knapp zehn Prozent
der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmacht,
sind die Angebote kaum noch zu überschauen.
Ich begrüße diese Entwicklung sehr, denn durch
Verarbeitung bleibt die Wertschöpfung in der
Region und dies stärkt die Bedeutung des ökologischen Landbaus als Wirtschaftsfaktor.
Für ihre Existenz brauchen die Unternehmen
sichere Rahmenbedingungen. Die Öko-Förderung
ist ein wichtiges Förderprogramm im Rahmen
der Richtlinie zur Förderung umweltgerechter
landwirtschaftlicher Produktionsverfahren und
zur Erhaltung der Kulturlandschaft der Länder
Brandenburg und Berlin (KULAP 2007). Seit Verabschiedung des Landwirtschaftsstaatsvertrags
mit Berlin im Jahr 2004 ist Brandenburg auch
zuständig für “Bio-Belange“ in der deutschen
Hauptstadt. Ohnehin hat die Bio-Branche
in Berlin und Brandenburg längst fusioniert.
Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
Berlin-Brandenburg e. V. (FÖL) ist für uns als verbandsübergreifende Anlauf- und Koordinationsstelle der regionalen Bio-Branche ein wichtiger
Partner bei der weiteren Entwicklung der BioLandwirtschaft. Ich danke den Autoren der FÖL
für die sachkundige Redaktion dieser Broschüre.
Die Bio-Branche hat noch Hausaufgaben zu
erledigen: Wie sollen Brandenburgs Bio-Bauern
auf die steigende Nachfrage nach ökologisch
hergestellten Produkten reagieren? Welche Produkte sind besonders gefragt? Was müssen die
Produzenten und Erzeugerverbände tun, um die
Vernetzungsstrukturen zwischen Brandenburg
und Berlin zu optimieren?
Der gesteigerte Absatzmarkt führt mancherorts
bereits zu Versorgungsengpässen durch die
Anbieter beziehungsweise Verarbeiter. Der Anteil
Brandenburger Produkte auf dem Berliner BioMarkt beläuft sich auf 20 Prozent (konventioneller
Markt 7 bis 8 Prozent). Es fehlt an Möglichkeiten,
mit den teilweise reichlich vorhandenen Brandenburger Rohstoffen Veredelungsprozesse in Gang
zu bringen. Tiefkühlgemüse, Pizza, Jogurt oder
Marmeladen kommen aus anderen Bio-Regionen.
Fazit: Der Boom des regionalen Biomarkts kann
von Brandenburgs Bauern zurzeit trotz der Nähe
noch nicht ausreichend genutzt werden. Hier
bleibt also noch einiges zu tun.
Mit der vorliegenden Broschüre stellen wir
deshalb nicht nur die eindrucksvolle Bilanz der
Bio-Branche in Berlin und Brandenburg vor. Wir
wollen auch mehr Brandenburger Bio für Berliner
Regale mobilisieren.
Dietmar Woidke
Minister für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz
4
5
Einleitung
Lange Zeit eher als Nische betrachtet, gilt heute
der ökologische Landbau auch in Brandenburg als
modellhaftes Beispiel nachhaltigen Wirtschaftens,
dessen Werte und Ideale gesellschaftlich anerkannt sind. Der wachsende Bio-Markt beweist,
dass die Verbraucher durchaus bereit sind,
die Berücksichtigung ökologischer, ethischer
und sozialer Belange an der Ladentheke zu
honorieren.
Die vorliegende Broschüre stellt die grundlegenden
Prinzipien des Ökolandbaus vor und verdeutlicht,
warum diese zukunftsfähige Form der Landwirtschaft eine Chance für Brandenburg ist. Dabei wird
sie der Geschichte, der derzeitigen Entwicklung
und den zukünftigen Potenzialen des ökologischen
Landbaus in Brandenburg gleichermaßen gerecht.
Sie richtet sich sowohl an interessierte Verbraucher, die mehr über den Hintergrund von “Bio“
hier in der Region erfahren möchten, als auch
an Erzeuger, Verarbeiter oder Händler, die eine
erste Orientierung und Tipps zum Einstieg in
diese dynamische Branche suchen. Akteure
der regionalen Bio-Branche erhalten nützliche
Informationen bezüglich der Marktentwicklung
und passender Ansprechpartner.
Wir wünschen viel Spaß beim Durchstöbern
der Broschüre und laden Sie ein, Bio aus und in
Brandenburg kennenzulernen und am besten
selbst zu entdecken!
Michael Wimmer, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft
Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL)
6
7
Das 1 x 1 des
ökologischen Landbaus
Lebendige Böden – Biologische Vielfalt
Grundphilosophie
Jede Form von Landwirtschaft stellt einen Eingriff
in die Natur dar. Im ökologischen Landbau erfolgt
dieser Eingriff möglichst schonend und umweltverträglich durch die Beachtung, Nutzung und
Förderung der natürlichen Wechselbeziehungen
des Ökosystems.
Ö
kologischer Landbau ist heute durch weitgehend geschlossene und sich selbst regulierende Stoffkreisläufe gekennzeichnet. Ein Teil
der Pflanzen dient den Tieren des Hofes als
Futter, die Ausscheidungen der Tiere wiederum
düngen die Felder und fruchtbare Erde wird aus
Kompost gewonnen. Die folgende Grafik verdeutlicht diese Kreislaufwirtschaft.
Die Tierhaltung ist artgemäß und flächengebunden. Denn Bio-Bauern halten nur so viel Vieh,
wie sie im Wesentlichen mit biologisch erzeugtem Futter vom eigenen Betrieb versorgen können. Für den Zukauf von Futter gelten strenge
Richtlinien. Grundsätzlich haben die Tiere Zugang zu Weiden oder Freigelände, ein artgerechter Stallbau ist Vorschrift. Im Krankheitsfall werden pflanzliche Präparate und homöopathische
Mittel bevorzugt.
bakterien den freien Stickstoff aus der Luft und
reichern ihn im Boden an. Weiterhin düngen
die Bio-Bauern mit Stallmist, Gülle und Jauche,
vorrangig aus der hofeigenen Produktion. Auch
einige organische Handelsdünger und mineralische Ergänzungsdünger sind zugelassen.
Bio-Bauern verwenden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel, sondern setzen auf
Vorbeugung: Standort- und Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Fruchtwechsel, Pflanzenhygiene
und Düngung erbringen gesunde und gegenüber Krankheiten und Schädlingen widerstands-
fähige Pflanzen. Erst wenn diese Maßnahmen
ausgereizt sind, beginnt die Regulierung von
Beikräutern und Schaderregern. Dafür werden
arbeitsintensive manuelle, mechanische und
thermische Verfahren ebenso eingesetzt wie altbewährte Pflanzenextrakte, tierische Nützlinge
und moderne mikrobiologische Organismen.
Agro-Gentechnik ist im ökologischen Landbau
verboten. Dies kommt auch den Wünschen der
Verbraucher entgegen, die mehrheitlich Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ablehnen.
Im Ökolandbau wird die Fruchtfolge sorgfältig
und vielfältig geplant. Anstelle von leicht löslichen Mineraldüngern nutzt die ökologische
Landwirtschaft die Stickstoffbindung mit Leguminosen wie Erbse, Lupine oder Klee. Diese
Hülsenfrüchtler fixieren mithilfe von Knöllchen-
Das Internetportal Ökolandbau.de
ist die erste Anlaufstelle für BioInteressenten. Die empfehlenswerte
BÖLW-Broschüre “Nachgefragt: 25
Antworten zum Stand des Wissens
rund um Ökolandbau und BioLebensmittel“ beantwortet die
wichtigsten Fragen. Sie kann unter
www.boelw.de/bioargumente.html
heruntergeladen oder bestellt werden.
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9
Das 1 x 1 des
ökologischen Landbaus
Öko? Aber sicher!
Kennzeichnung
Wenn Produkte mit “Bio” oder “Öko” gekennzeichnet sind, handelt es sich um Ware aus ökologischem Anbau. Garantiert.
D
iese Begriffe sind im Zusammenhang mit
Lebensmitteln durch die EG-Öko-Verordnung gesetzlich geschützt. Die Verordnung legt
detailliert fest, welche Produktions- und Verarbeitungsverfahren angewendet werden dürfen.
Darüber hinaus definiert sie Art und Umfang der
Kontrollen sowie Sanktionierungsmaßnahmen bei
Verstößen. Ein Bio-Produkt ist demnach nur dann
ein Bio-Produkt, wenn es gemäß der Verordnung
produziert wurde und das jährlich vergebene
Bio-Zertifikat vorweisen kann. Andere Formulierungen – aus natürlichem, kontrolliertem oder
integriertem Anbau – klingen ähnlich, beschreiben
aber Produkte aus konventioneller Herkunft.
KONSEQUENTER ALS DER GESETZLICHE
STANDARD VORSCHREIBT: VERBANDS-BIO
die Öko-Kennzeichenverordnung. Die Nutzung
ist freiwillig und kostenlos. Anbieter können
zusätzlich auch eigene Markennamen oder ÖkoZeichen gebrauchen. Ende Oktober 2007 nutzten
2.473 Unternehmen das Bio-Siegel auf insgesamt
42.316 Produkten.
Trägt ein Produkt das Logo eines der ökologischen
Anbauverbände – in den meisten Fällen ergänzt
durch das staatliche Bio-Siegel – so erfüllt es
sowohl den Mindeststandard der EG-ÖkoVerordnung als auch die Richtlinien des jeweiligen
Verbands. Die Anforderungen der Verbände sind
in der Regel strenger und detaillierter, wie die
untere Tabelle veranschaulicht.
Kriterienvergleich: Wesentliche Unterschiede zwischen EG-Öko-Verordnung und Richtlinien der Anbauverbände
Auf jedem Bio-Produkt steht die Nummer der
zuständigen Kontrollstelle. Zum Beispiel:
DE-001 Öko-Kontrollstelle
DE = Länderkürzel, DE steht für Deutschland
001 = Kontrollstelle,
001 steht für BCS Öko-Garantie GmbH
Anhand der dreistelligen Nummer lässt sich
die prüfende Kontrollstelle herausfinden,
eine Liste gibt es unter www.oekolandbau.de/
service/adressen/oekokontrollstellen
SECHS ECKEN UND DREI BUCHSTABEN:
DAS BIO-SIEGEL
Lebensmittel, die nach den Richtlinien der EGÖko-Verordnung erzeugt wurden, müssen die
Nummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle
tragen. Um den Kunden die Unterscheidung
zwischen ökologisch und konventionell erzeugten
Produkten zu erleichtern, wurde 2001 das staatliche
Bio-Siegel als klares Erkennungszeichen eingeführt.
Das prägnante Sechseck ist markenrechtlich
geschützt, Verwendung und Gestaltung regelt
Verbandssiegel der in
Deutschland tätigen
Anbauverbände:
Das markante Biosiegel hat zur Popularität
der Bio-Produkte erheblich beigetragen.
Weitere Infos unter www.biosiegel.de
Regelungsbereich
Bio nach gesetzlichem Standard
(EG-Öko-Verordnung)
Bio nach privat-rechtlichem Standard
(Anbauverbände)
Umstellung des Betriebs
Teilumstellung des Betriebs ist möglich
Umstellung des gesamten Betriebs ist Pflicht
maximaler Tierbesatz je Hektar
landwirtschaftlicher Fläche
14 Mastschweine,
580 Masthühner oder
230 Legehennen
10 Mastschweine,
280 Masthühner oder
140 Legehennen
maximale Stickstoffdüngung
170 kg N/ha/a
112 kg N/ha/a
Zukauf von organischem
Handelsdünger
keine Begrenzung, Bedarf muss aber von
Kontrollstelle anerkannt sein
maximal 40 kg N/ha/a
Einsatz von Wirtschaftsdünger aus
konventioneller Haltung
unter bestimmten Bedingungen erlaubt
verboten
Einsatz konventioneller Futtermittel
ab 2008: bei Rindern verboten, bei Schweinen
und Geflügel maximal 10%, sofern nicht in ÖkoQualität verfügbar
wenige eiweißreiche konventionelle
Futterzutaten, sofern nicht in Öko-Qualität
verfügbar
Erzeugung der Futtermittel im
eigenen Betrieb
vorgeschrieben, wenn nicht möglich, dann
Zukauf von anderen Öko-Betrieben
vorgeschrieben, mindestens 50% des Futters
müssen vom eigenen Betrieb stammen
ganzjährige Silagefütterung
nicht geregelt
verboten
Verwendung von Zusatzstoffen
Positivliste mit zirka 45 Zusatzstoffen
zusätzliche Einschränkungen im Vergleich zur
gesetzlichen Basis der EG-Öko-Verordnung
Verwendung gentechnikfreier
Enzyme
ohne Einschränkung zugelassen
nur für wenige spezielle Anwendungen in
bestimmten Produktgruppen zugelassen, für
Backwaren verboten
Verwendung natürlicher Aromen
ohne Einschränkung zugelassen
nicht erlaubt oder nur für wenige Produkte
zugelassen
Herkunft der Rohstoffe
nicht geregelt
in der Regel Verbandsware aus Deutschland,
Regionalität erwünscht
Quelle: Nach BÖLW (2007)
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Das 1 x 1 des
ökologischen Landbaus
Die Papiere bitte!
Kontrolle
Alle Informationen zum BNN-Monitoring für Obst und Gemüse im Naturkosthandel, Labore und Teilnehmer sind
unter www.bnn-monitoring.de zu finden. Nützliches zur Rückverfolgbarkeit
gibt es beim Internet-Verzeichnis der
kontrollierten Bio-Unternehmen unter
www.bioC.info.
Verbraucher können auf die Qualität von Bio-Produkten vertrauen. Denn alle Unternehmen, die solche
Produkte erzeugen, aufbereiten, einführen oder
vermarkten, müssen sich einem routinemäßigen
Kontrollverfahren unterziehen, das in der EG-ÖkoVerordnung genau geregelt ist.
B
io-Betriebe werden direkt vor Ort durch 22
private und neutrale Kontrollstellen auf die
Einhaltung der EG-Öko-Verordung überprüft.
Diese werden wiederum von der Bundesanstalt
für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zugelassen und von den 16 Überwachungsbehörden der
einzelnen Bundesländer überwacht. In Berlin und
Brandenburg wird diese Aufgabe vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz erfüllt. Mindestens einmal jährlich
finden die betrieblichen Kontrollen mit vorheriger
Ankündigung, zusätzlich bei mindestens 10% der
Unternehmen stichprobenartig sowie verdachtsorientiert unangekündigt statt.
In erster Linie handelt es sich bei den Kontrollen
um Prozesskontrollen. Es werden vor allem Verfahren wie Wareneingänge und Warenausgänge
überprüft, um so die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel und die Plausibilität von
12
Warenmengen zu beweisen. Alle Betriebe unterliegen einer strengen Dokumentationspflicht:
In landwirtschaftlichen Unternehmen müssen
hinsichtlich Fruchtfolge, Düngereinsatz und verwendeter Pflanzenschutzmittel Aufzeichnungen
über sämtliche zugekauften Betriebsmittel sowie
das eingesetzte Öko-Saatgut vorliegen. Von allen
Verkäufen müssen Belege vorhanden sein.
Ist ein landwirtschaftlicher Betrieb Mitglied in
einem der ökologischen Anbauverbände, wird
nicht nur die Einhaltung der EG- Öko- Verordnung, sondern auch die Einhaltung der jeweiligen
Verbandsrichtlinien überwacht. Verarbeitungsbetriebe unterliegen genauso der Kontrollpflicht.
Hier werden die verwendeten Rohstoffe ebenso
überprüft wie die eingesetzten Rezepturen
und die Verarbeitungstechniken. Auch Futtermittelhersteller und Großhändler werden
kontrolliert.
Das Anmelden eines Unternehmens bei einer der
Kontrollstellen und die erfolgreich bestandene
Erstkontrolle ist Voraussetzung für die Erzeugung
und die Vermarktung von Bio-Lebensmitteln. Im
Pflanzenbau und bei der Tierhaltung müssen
dabei die bis zu dreijährigen Umstellungszeiten
eingehalten werden. Die Kosten der Kontrolle
tragen die zu überprüfenden Betriebe.
Außerhalb der EU funktionieren die amtlichen
Bio-Kontrollen, wie es die EG-Öko-Verordnung
vorschreibt. Private oder halbstaatliche Kontrollstellen besuchen die Bio-Bauern mindestens
einmal im Jahr und zertifizieren sie. Die Kontrollstellen werden ihrerseits von Behörden
überwacht oder sind bei der Europäischen Kommission zugelassen.
Viele Einkäufer überprüfen nicht nur das BioZertifikat ihrer Lieferanten, sondern auch deren
Produkte mithilfe von Analysen. So bietet der
Bundesverband Naturkost und Naturwaren
(BNN) Herstellung und Handel e.V. mit seinem
Monitoring-System für Obst und Gemüse weitere Sicherheit. Derzeit nehmen 29 Naturkostgroßhändler sowie Im- und Exporteure an diesem
freiwilligen Monitoring teil. Auch die Zusammenarbeit der Kontrollstellen – zum Beispiel
durch den Abgleich von Daten untereinander –
und stetige Verbesserungen im Kontrollsystem
sichern die Qualität von Bio-Lebensmitteln.
13
Das 1 x 1 des
ökologischen Landbaus
So global wie nötig,
so regional wie möglich – Herkunft
Die Globalisierung macht auch vor der BioBranche nicht halt. Während Kunden noch vor 15
Jahren am Angebot des Bio-Ladens leicht erkennen
konnten, welche Obst- und Gemüsesorten gerade
Saison haben, gibt es seit dem Bio-Boom nahezu
alles zu jeder Zeit.
S
o hat sich beispielsweise der Export argentinischer Bio-Äpfel nach Westeuropa allein
in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht.
Auch aus Sicht der deutschen Bio-Bauern ist es
zu begrüßen, dass Entwicklungsländer durch die
Nachfrage des europäischen Markts ökonomisch
und ökologisch wirtschaften können – denn
Bananen und Kaffee wachsen nun einmal nicht
in deutschen Breitengraden.
Doch manchmal liegt die Brandenburger BioMöhre neben der italienischen – und kostet
mehr. Dies zeigt, dass auch der Naturkosthandel
den normalen Marktgesetzen unterliegt: Ausländische Unternehmen können wegen niedriger
Lohnkosten günstiger produzieren, und Transportkosten fallen beim Preis kaum ins Gewicht.
Nicht nur das Klima, auch der Genuss kann dabei
auf der Strecke bleiben: Landwirte, die sich
auf den Anbau von Obst und Gemüse für den
14
Export spezialisiert haben, wählen die Sorten
eher nach äußeren Qualitätskriterien wie der
Lagerfestigkeit aus, weniger nach Geschmack
oder Vitamingehalt. Verbraucher, denen es das
wert ist, sollten auch aus anderen Gründen
lieber zum heimischen Produkt greifen. Sie
sichern Arbeitsplätze in der Region, fördern die
Artenvielfalt und handeln umweltverträglich.
Der wachsende Bio-Markt liefert auch
im Winter weitgereiste Bio-Erdbeeren.
Hier gilt: Der Verbraucher ist gefragt,
denn der Handel bietet, wofür er Absatz
findet. Wer sich den zweifelhaften Spaß
in der kalten Jahreszeit verkneift, wird mit
echtem Geschmack aus der heimischen
Frucht belohnt. Als Alternative zur
Südfrucht im Winter kann der VitaminC-Bedarf mit Sanddorn und herzhaften
Kohleintöpfen aus der Region gedeckt
werden.
KEIN TREND OHNE GEGENTREND
Im März 2007 wurde “fair & regional“ gegründet.
Die Initiative von ökologisch wirtschaftenden
Betrieben aus Berlin, Brandenburg und angrenzenden Regionen hat sich das Ziel gesetzt, die
sozialen und ökologischen Kriterien über den
gesetzlichen Mindeststandard der EG-ÖkoVerordung hinaus weiter zu entwickeln. Ergebnis
des fairen Umgangs mit der Natur und den
Partnern entlang der Wertschöpfungskette sind
die Produkte, die das “fair & regional“-Logo
tragen. Dieses Logo erleichtert es den Verbrauchern, die zusätzlich erbrachten Leistungen beim
Einkauf zu erkennen und zu honorieren. Mehr
Informationen unter: www.fair-regional.de
Bio: Luxus für reiche
Industrienationen?
Der ökologische Landbau leistet
gerade in ärmeren Ländern unter den
dort gegebenen Bedingungen einen
wichtigen Beitrag zur Sicherung
der Ernährung und Existenz. Das
Hauptproblem der Landwirtschaft
in Entwicklungsländern sind ertragsschwache Standorte, die durch Erosion, Verdichtung, Versalzung und
Verwüstung der Böden stetig wachsen. Eine gute Lösung ist hier die
standortangepasste ökologische Wirtschaftsweise.
Durch die Globalisierung können kostengünstige
Bio-Lebensmittel angeboten werden, die aufgrund
ihrer anonymen Herkunft jederzeit austauschbar sind. Verstärkt achten Verbraucher jedoch
nicht nur auf den Preis, sondern auch auf eine
natur- und sozialverträgliche Produktion. Regionale Bio-Produkte entsprechen diesem wachsenden Bedürfnis nach nachhaltigen Handelsbeziehungen mit fairen Preisen in besonderer
Weise. Davon profitieren vor allem Direktvermarkter und der Naturkosteinzelhandel, die seit
je auf eine möglichst regionale Herkunft ihrer
Produkte großen Wert legen.
Ein einheitliches Markenzeichen für die Erkennung Brandenburger Bio-Produkte gibt es noch
nicht, jedoch weisen viele Bio-Läden den jeweiligen Betrieb aus oder können auf Nachfrage die
Herkunft des Produkts nennen.
15
Das 1 x 1 des
ökologischen Landbaus
Vom Hof auf den Tisch
Transparenz im Detail
BIO MIT GESICHT: SEHEN, WO‘S HERKOMMT
Für einige Produkte gibt es Initiativen, die es dem
Verbraucher ermöglichen, mehr über die Herkunft
ihrer Lebensmittel zu erfahren. Zwei Beispiele:
WAS STEHT AUF DEM EI?
J
edes Hühnerei, das einzeln oder verpackt
verkauft wird, trägt einen aufgestempelten
Zahlencode auf der Schale, der eine zweifelsfreie Rückverfolgbarkeit sicherstellt. Dieser
Code ist simpel: Während die erste Ziffer die
Haltungsform und die zweite Ziffer das Herkunftsland benennt, codiert die dritte siebenstellige Zahlenreihe den Legestall.
Der Verein für kontrollierte alternative
Tierhaltungsformen (KAT) e.V. bietet interessierten Verbrauchern einen ganz besonderen
Service und ein Höchstmaß an Transparenz.
Mit einem einfachen Klick auf das Internetportal www.was-steht-auf-dem-ei.de und der
Eingabe des Zahlencodes kann der Produktionsbetrieb herausgefunden werden. Ansonsten braucht beim Einkauf nur auf die Null als
erste Zahl geachtet werden – dann handelt es
sich eindeutig um ein Bio- Ei aus ökologischer
Erzeugung.
Aus den ersten beiden Nummern der dritten
Zahlenkombination lässt sich in Deutschland
auch das Bundesland ableiten, aus dem das
Ei kommt. Brandenburger Eier beginnen zum
Beispiel mit einer 12.
Auch die Qualitätsinitiative “Bio mit Gesicht“
schafft Transparenz und macht den ökologischen
Landbau erlebbar. Sie wurde von Naturland e.V.,
der Marktgesellschaft der Naturlandbetriebe mbH,
dem Handelsunternehmen tegut und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
gegründet und steht den Unternehmen sowie den
Produkten aller Anbauverbände offen.
Zahlreiche ökologische Betriebe haben sich an
diesem Projekt beteiligt und ihre Erzeugnisse
entsprechend gekennzeichnet. Wer die auf dem
Produkt abgebildete bio-mit-gesicht-Nummer
(bmg-Nr.) bei www.bio-mit-gesicht.de eingibt,
erhält zahlreiche Informationen über die Herkunft, da die an der Produktion beteiligten
Betriebe und die dahinter stehenden Menschen
vorgestellt werden.
Wer Lust hat, die Herkunft eines Produkts auf
eigene Faust zu erkunden, ist eingeladen, die Biomit-Gesicht-Betriebe zu besuchen.
0 ! ökologische Erzeugung
1 ! Freilandhaltung
2 ! Bodenhaltung
3 ! Käfighaltung
16
17
Das 1 x 1 des
ökologischen Landbaus
Bio kostet mehr und ist seinen
Preis wert – Qualität
Öko-Lebensmittel sind etwas teurer als konventionelle,
da der Aufwand für Erzeugung, Verarbeitung und
Vermarktung größer ist. Auch die intensive Kontrolle
führt zu einem Mehrpreis.
D
ie Erträge im Pflanzenbau sind geringer als
in der konventionellen Landwirtschaft, weil
umweltverträgliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Außerdem werden auf
ungefähr einem Drittel der Anbaufläche Leguminosen zur Regeneration des Bodens angebaut.
Wegen dieser Grünbrache fehlt dann Fläche
für den Anbau von Verkaufsfrüchten. Bio-Tiere
erhalten ökologisch erzeugtes Futter und leben
in artgerechten Ställen mit Auslauf und Zugang
zur Weide. Masttiere erhalten keine Stoffe mit
wachstumsfördernder Wirkung, sondern dürfen
länger wachsen und liefern so die hohe Fleischqualität. Diese tiergerechte Haltungsform verursacht höhere Produktionskosten.
Die Verarbeitung erfolgt durch anspruchsvolle,
zeit- und kostenintensive Verfahren. So sind im
Bio-Bereich nur 10% der gesetzlich zugelassenen
Zusatz- und Hilfsstoffe erlaubt. Viele Unternehmen verzichten sogar auf die nach der EGÖko-Verordnung erlaubten natürlichen Aromen. Sie meistern diese Herausforderung,
indem sie mit großer Handwerkskunst
und Kreativität arbeiten.
Im Preis von Öko-Produkten sind
auch die Kosten für die Kontrollen der Qualitätsrichtlinien und
Anbau- beziehungsweise Verarbeitungsvorschriften enthalten sowie die derzeit im
Vergleich mit konventionellen
Produkten größeren Logistikund Absatzkosten. Bei einem
Preisvergleich zwischen öko-
18
logischen und konventionellen Lebensmitteln
sind weiterhin die externen, d.h. ökologischen
und sozialen Folgekosten zu berücksichtigen.
Wenn beispielsweise Wasserwerke mit aufwändigen Verfahren Nitrate und Pestizide aus dem
Trinkwasser entfernen müssen, so tragen alle
Verbraucher die Folgekosten einer konventionellen Landwirtschaft.
Nicht zuletzt spielt beim Einkauf auch der
“gefühlte“ Preis eine Rolle. Viele Verbraucher,
denen Bio zu teuer ist, orientieren sich am untersten Preislimit eines konventionellen Produkts.
Verglichen mit den Preisen von konventionellen
Premium-Marken ergeben sich jedoch nur geringe
Unterschiede.
Studien ergaben, dass zu einem großen Teil
junge Menschen und Familien zur Kundschaft
im Naturkostfachhandel zählen, die über ein
geringes Haushaltsnettoeinkommen verfügen.
Der Kauf von Bio-Produkten ist demnach weniger eine Frage des Geldes, als vielmehr eine
Wertschätzung gegenüber der Umwelt, sozialen
und ethischen Aspekten der Ernährung und nicht
zuletzt der eigenen Gesundheit.
Tipps zum Sparen
Obst und Gemüse sollten Sie in der Saison
kaufen. Wer einen Kalender braucht, wird
unter www.was-wir-essen.de/download/
Saisonkalender.pdf fündig.
Achten Sie auf die günstigen DauerTiefpreise vieler Bio-Geschäfte.
Seien Sie treu: Wenn Sie ihren Lieblingsladen
gefunden haben, fragen Sie nach einem
Rabattsystem, das viele Läden ihren
Stammkunden anbieten.
Kaufen Sie direkt beim Landwirt.
Schließen Sie sich mit anderen zu einer
Einkaufsgemeinschaft zusammen, um
mit dem Großhandel bessere Preise zu
vereinbaren oder um den Zentnersack
Kartoffeln vom Bauern zu teilen.
19
Das 1 x 1 des
ökologischen Landbaus
Im Ökolandbau nicht
erlaubt – Gentechnik
Das Nutzen gentechnischer Verfahren verbietet
sich im Ökolandbau durch die EU-Gesetzgebung,
die Richtlinien der Anbauverbände und das Selbstverständnis der Bio-Landwirte.
D
ie Bio-Branche betrachtet die Natur als
Ganzes und reduziert Lebewesen nicht auf
beliebig zerlegbare Funktionseinheiten. Diese
grundlegenden Prinzipien des Ökolandbaus finden auch die Verbraucher richtig, welche mehrheitlich gentechnisch veränderte Organismen
und deren Produkte ablehnen. Auf das generelle
Anwendungsverbot der Gentechnik können sich
die Verbraucher beim Bio-Einkauf verlassen.
Trotz intensiver Bemühungen der Bio-Branche
kann Gentechnik-Verzicht jedoch nicht mit Gentechnik-Freiheit gleichgesetzt werden. Pollen,
Saatgut, Maschinen oder auch zugekaufte Düngemittel sind Risiken: Verunreinigungen können in
vielen Phasen der Produktion auftreten. Sie verhindern eine Koexistenz von Gentechnik anwendenden und auf Gentechnik verzichtenden Landwirten. Dies betrifft sowohl ökologische, als auch
konventionelle Landwirte.
Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen
benachteiligt Bio-Produkte. Die Kosten für
die nötige Qualitätssicherung, routinemäßige
Beweissicherung und Analysen in allen Produktionsstadien vom Kauf des Saatguts bis zur
Lagerung tragen nämlich die Bio-Landwirte und
-Verarbeiter. Letztlich verteuert dies die Ware.
Transparenz für Öffentlichkeit und Landwirtschaft bietet das bundesweite Standortregister
des Bundesamtes für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit. Es listet alle Flächen mit
gentechnisch veränderten Pflanzen auf. Weil die
Aussaat drei Monate vorher angemeldet werden
muss, nutzen viele Initiativen und Nachbarn die
Chance zum Reden: Viele Landwirte konnten
bereits im persönlichen Gespräch vom Verzicht
des Anbaus überzeugt werden. “Reden statt
Rupfen“ nennt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. dann auch
passenderweise das Engagement für individuelle
Überzeugungsarbeit vor Ort. Auf diese Weise
konnte in den letzten Jahren die geplante Anbaufläche von gentechnisch veränderten Pflanzen
erheblich reduziert werden.
Gentechnikfreie Regionen in Brandenburg
In Brandenburg wurden 2007 auf rund 1.600 Hektar gentechnisch veränderte
Pflanzen angebaut. Das entspricht der Hälfte der bundesdeutschen Anbauflächen.
Zahlreiche ökologische und konventionelle Bauern haben sich daher zu gentechnikfreien Regionen zusammengeschlossen. Diese Initiativen in UckermarkBarnim, Spreewald, Märkisch-Oderland, Stechlin-Ruppiner Land sowie im Fläming
sind auch ein wichtiges Zeichen für die Öffentlichkeit. Durch ihre freiwillige
Selbstverpflichtung übernehmen die Landwirte gesellschaftliche Verantwortung
und stärken das positive Image Brandenburgs.
Gentechnikfreie Regionen in Brandenburg: 5
Beteiligte Landwirte: 210
Gesamtfläche: 219.000 Hektar
Landwirtschaftliche Fläche: 86.000 Hektar
Stand: 30. November 2007
Weitere Informationen unter www.gentechnikfreie-regionen.de
und www.gentechnikfreies-brandenburg.de
20
21
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Das Paradies zum Vorbild
Die Geschichte des ökologischen Landbaus
Die ersten Ansätze des ökologischen Landbaus
finden sich schon Ende des 19. Jahrhunderts: 1893
gründeten Landreformer die “Vegetarische Obstbau-Kolonie Eden e.G.m.b.H.“ bei Oranienburg
und entwickelten dort den natürlichen Landbau.
B
is heute hat Eden – mittlerweile in “Eden
Gemeinnützige Obstbau-Siedlung eG“ umbenannt – Bestand, nach deren Vorbild zahlreiche
Siedlungen gegründet wurden.
Ziel des natürlichen Landbaus war die Rückkehr zur
naturgemäßen Lebensweise und einer gesunden
Ernährung. Weil das Land für die Siedlung Eden
nach preislichen und geografischen, nicht aber nach
landwirtschaftlichen Aspekten ausgesucht wurde,
mussten die Bewohner der Kolonie mit ungünstigen
Standortbedingungen leben. Dadurch lernten sie
neue und standortangepasste Bearbeitungs-, Düngungs- und Pflanzenschutzmethoden sowie Fruchtfolgemaßnahmen kennen und anzuwenden.
22
In den 1950-er und 1960-er Jahren entstand der
organisch-biologische Landbau. Dieser wurde
durch die Schweizer Maria und Hans Müller erarbeitet und mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen des deutschen Arztes und Mikrobiologen
Hans Peter Rusch ergänzt. Im Mittelpunkt stehen
insbesondere der möglichst geschlossene Betriebskreislauf der organischen Substanz sowie die
Bodenfruchtbarkeit.
Die Kolonisten begründeten mit ihren Tierschutzbestrebungen die Anfänge artgemäßer Tierhaltung. Sie gaben ihr wissenschaftlich-biologisches Verständnis von Bodenfruchtbarkeit und
Humuswirtschaft sowie andere neue Erkenntnisse
in Veröffentlichungen und Vorträgen weiter. Insbesondere Richard Bloeck und Ewald Könemann
warben mit ihren Erfahrungen für die nachhaltige
Landbewirtschaftung.
Neben dem natürlichen Landbau entstand in
den 20-er Jahren die auf der Anthroposophie
aufbauende biologisch-dynamische Wirtschaftsweise. Die Initiative zur Gründung war die
Vortragsreihe “Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft” des
Österreichers und Begründers der Anthroposophie Rudolf Steiner im Jahr 1924 auf dem Gut
Koberwitz im damaligen Niederschlesien.
Die Teilnehmer des Kurses entwickelten hier
die noch heute gültige Idee eines landwirtschaft-
lichen Organismus: die Betrachtung des landwirtschaftlichen Betriebs als Individuum. Die
obligatorische Haltung von Wiederkäuern, der
Einsatz biologisch-dynamischer Präparate und
die Beachtung kosmischer Rhythmen sind Kennzeichen dieser Wirtschaftsweise.
Der organisch-biologische Landbau breitete sich
in Deutschland zunehmend aus, und Betriebe
stellten erstmals auf diese ökologische Wirtschaftsweise um. Im Jahr 1971 gründete sich
der Anbauverband Bioland, weitere Verbände
entstanden in der Folge. In Brandenburg gab
es zu DDR-Zeiten offiziell keinen ökologischen
Landbau. Erst nach der Wiedervereinigung
1990 konnten die Brandenburger Betriebe nach
ökologischen Kriterien wirtschaften.
Einer der führenden biologisch-dynamischen
Landwirte aus dieser Pionierzeit, Erhard Bartsch,
erwarb 1928 den Hof Marienhöhe, genannt “die
sandige Oase“, in Bad Saarow am Scharmützelsee.
Marienhöhe wurde der deutschlandweit erste biologisch-dynamische Betrieb, der all die Jahre und
auch heute noch so bewirtschaftet wird. Die Vermarktung der Erzeugnisse von Marienhöhe und
anderen Höfen erfolgte seit den 30-er Jahren über
das Markenzeichen “Demeter“, welches den in
Richtlinien festgelegten und kontrollierten Erzeugungs- und Verarbeitungsprozess dokumentiert.
23
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Bio gedeiht prächtig in Brandenburg
Flächenentwicklung
Die Wiedervereinigung im Jahr 1990 war auch für
die Bio-Branche in Brandenburg ein entscheidendes
Aufbruchsignal. Zahlreiche Betriebe wurden gegründet, übernommen und umgestellt.
V
on anfänglichen 5.100 Hektar werden nun
128.690 Hektar nach ökologischen Maßstäben bewirtschaftet, die Anzahl der Bio-Betriebe
erhöhte sich von 21 Bio-Betrieben auf aktuell 786.
Mit 9,7% Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche
liegt Brandenburg deutlich über dem gesamtdeutschen Anteil von 4,7% und im Vergleich mit
allen anderen Bundesländern an der Spitze.
Charakteristisch für den Öko-Landbau in Brandenburg ist die vielfältige Betriebsstruktur im
Hinblick auf Rechtsformen und Betriebsgrößen.
Neben Familienbetrieben bewirtschaften juristische Personen Flächen von mehr als 1.000
140.000
900
Von 1991 bis 2006 hat sich die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Brandenburg um mehr als das
25fache erhöht. Ursache dafür ist die Tatsache,
dass der Schritt zum standortangepassten Ökolandbau in der Region vergleichsweise klein ist.
Ökologisch bewirtschaftete Flächen der Primärerzeuger
in Abhängigkeit vom Betriebstyp in Hektar
700
100.000
600
80.000
500
60.000
400
300
40.000
200
20.000
Anzahl der Betriebe
Anbaufläche (in Hektar)
WARUM IST BIO IN BRANDENBURG SO
ERFOLGREICH UND WICHTIG?
So erlauben die leichten bis mittleren Sandböden – 70% der Anbauflächen haben Ackerzahlen
unter 35 – und die sehr geringen Niederschläge
– die jährlichen Mengen liegen meist zwischen
500-600 Millimeter – in Kombination mit häufig
auftretenden vorsommerlichen Trockenperioden
oftmals nur eine extensive Bewirtschaftung, da
bei diesen Bedingungen kostenintensive Chemieund Düngeeinsätze nur bedingt in höhere Erträge
umgesetzt werden können. "
Anzahl der Betriebstypen ökologisch
wirtschaftender Primärerzeuger
800
120.000
Hektar je Betrieb nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus.
1557
641
Marktfrucht
Futterbau
Gemischt
Obst, Gemüse
Veredelung
100
Flächenentwicklung des ökologischen Landbaus in Brandenburg
24
25
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Weiterhin weist Brandenburg ein bundesweit
einzigartiges System nationaler Naturlandschaften
auf: Elf Naturparks, drei Biosphärenreservate
und ein Nationalpark nehmen ein Drittel der
Brandenburger Fläche ein. Über die Hälfte der
Ökoflächen liegt in solchen Großschutzgebieten.
Der ökologische Landbau ist aber nicht nur ökolo-
gisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll, da der
Absatzmarkt Berlin direkt vor der Haustür liegt
und vor allem regionale Bio-Produkte sucht.
tungen der Bio-Bauern extra mit einer Prämie
nach der Förderrichtlinie KULAP 2007 entgolten.
Mit dem speziellen Förderprogramm Ökologischer Landbau dieser Richtlinie fördert das
Brandenburger Agrar- und Umweltministerium
den Ökolandbau in der EU-weiten und aktuellen Förderperiode 2007-2013 mit insgesamt
rund 117 Millionen. Damit sollen vor allem der
Neueinstieg von Landwirten in den Ökolandbau
sowie Flächenerweiterungen unterstützt werden. In der folgenden Tabelle sind die aktuellen
Fördersätze in Brandenburg aufgeführt, die in
Abhängigkeit von der Kultur zwischen 131 und
588 €/Hektar liegen.
Die Öko-Betriebe erhalten genau wie konventionelle Landwirtschaftsbetriebe Betriebsprämien.
Darüber hinaus werden die zusätzlichen Leis-
Regionale Verteilung des ökologischen Landbaus in Brandenburg
Landkreis
Ökofläche im Landkreis (ha)
Anteil Ökofläche im Landkreis (%)
Barnim
4.953
11,4
Cottbus
2.503
49,7 (1)
Elbe-Elster
3.467
3,8
Frankfurt
61
0,9
Havelland
7.478
8,2
23.006 (1)
31,9 (2)
Oder-Spree
8.131
10,2
Märkisch-Oderland
7.395
5,9
Oberhavel
4.934
7,1
Dahme-Spreewald
Ostprignitz-Ruppin
15.111 (3)
12
Oberspreewald-Lausitz
3.939
9,9
Potsdam-Mittelmark
9.487
8,2
Prignitz
9.317
6,6
Spree-Neiße
8.401
15,9 (3)
Teltow-Fläming
4.772
5,5
15.736 (2)
8,9
Uckermark
MEHR ALS LANDWIRTSCHAFT
Aktuelle Fördergelder für die Umstellung / Beibehaltung auf den ökologischen Landbau in Brandenburg
Kultur
Förderhöhe
Grünland*
131 € /Hektar
Ackerland
137 €/Hektar
Gemüse- und Zierpflanzen
308 €/Hektar
Beerenobst, Heil- und Gewürzpflanzen
308 €/Hektar
Dauerkulturen
588 €/Hektar
Etliche Bio-Betriebe haben weitere wirtschaftliche Standbeine entwickelt und sind in der
Direktvermarktung, Energieerzeugung oder im
Tourismus tätig. Höfe, die in Naturschutz- oder
Landschaftsschutzgebieten liegen, übernehmen dort wichtige Aufgaben in der Pflege der
Kulturlandschaft. Die Betriebe bieten im Durchschnitt mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze an.
Darüber hinaus zeigen viele Bio-Unternehmen
großes Engagement für das soziale und kulturelle
Dorfleben und sind mit ihren Hofläden und -cafés
Anziehungspunkte für Ausflügler und Städter.
* Bei einem Mindest-Tierbesatz von 0,3 rauhfutterverzehrenden
Großvieheinheiten (RGV)/Hektar Hauptfutterfläche
Quelle: Agrarbericht 2007
26
27
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Warum wird jemand Bio-Bauer?
Motivation
Wer sich für die ökologische Wirtschaftsweise entscheidet, handelt aus Überzeugung.
Ü
ber viele Jahrzehnte galt die chemisch-technische Intensivierung des 20. Jahrhunderts
als erfolgreiche Maßnahme zur Produktionssteigerung in der Landwirtschaft. Aus der Intensivierung resultierten jedoch verstärkt Probleme
wie Bodenverdichtung und -müdigkeit, Überdüngung, Zunahme von Pflanzenkrankheiten und
Schädlingen oder Nitrat- und Pestizidbelastung
von Grundwasser und Lebensmitteln, die zu
einem Umdenken führten. Als Signal gegen die
Fehlentwicklungen der konventionellen Landwirtschaft stellten deswegen viele Landwirte auf
die ökologische Wirtschaftsweise um.
bewegen wollen und die ihre Kreativität und
Arbeitskraft dafür einsetzen, dass die Region Berlin-Brandenburg auf Dauer lebenswert bleibt. Zukunftsfähiges Wirtschaften trägt trotz der häufig
hohen Arbeitsbelastung und des oftmals geringen
Einkommens zur eigenen Lebensfreude bei.
SASCHA PHILIPP, LANDGUT PRETSCHEN
Aufgewachsen auf dem elterlichen kleinen Öko-Betrieb in
Nordrhein-Westfalen, stand für Sascha Philipp schon früh
fest, dass er selber Bio-Landwirt werden will. Kurz nach
seiner landwirtschaftlichen Ausbildung erwarb Familie
Philipp 1999 das ehemals volkseigene Landgut Pretschen
im Spreewald. Seitdem führt er die Geschäfte auf dem
rund 800 Hektar großen Demeter-Betrieb. Er beließ es aber
nicht bei Milchproduktion, Acker- und Futterbau, sondern
spezialisierte sich 2003 nach Absprache mit dem regionalen
Bio-Großhandel auf Chicoree. Das war die richtige Wahl:
Pretschen ist heute die größte Bio-Chicoree-Treiberei
Deutschlands und beschäftigt ganzjährig über zwanzig
Mitarbeiter. Die Berliner Bio-Kunden freut‘s, da sie auch im
Winter knackiges Gemüse aus Brandenburg genießen können.
STEFFEN JENNERJAHN,
BIOLAND-BETRIEB NETZOW
Landwirtschaftsmeister Steffen Jennerjahn wollte “freier
Bauer auf freier Scholle“ sein, als er 1993 den elterlichen
Hof in der Prignitz wieder mit Leben und Arbeit füllte.
Derselbe Grund veranlasste ihn zehn Jahre später, auf
ökologischen Landbau umzustellen. Auf knapp 300 Hektar
märkischem Sandboden baut er seitdem Weizen, Dinkel,
Roggen, Hafer, Sonnenblumen und Futterleguminosen an.
Unabhängig von chemisch-synthetischen Mitteln arbeitet
Jennerjahn mit großem landwirtschaftlichen Fachwissen
und nimmt die unvermeidbaren Ertragseinbußen – vor allem
durch Grünbrache in der Fruchtfolge – in Kauf. Probleme
mit unerwünschten Beikräutern löst er stattdessen mithilfe
von mechanischen Methoden. Bei Bioland, so der Landwirt,
“macht Landwirtschaft wieder Spaß“.
FAMILIE SCHÜLER, FLORAHOF
Familie Schüler führte den Florahof bei Potsdam schon
zu DDR-Zeiten im Nebenerwerb, sie baute hier Gemüse
an und züchtete Milchschafe. Im Jahr 1990 entschloss
sie sich dann, ihren 2 Hektar kleinen Hof in einen
Gemischt-Betrieb im Vollerwerb umzuwandeln und auf
50 Hektar zu erweitern. Schnell stand die Entscheidung
fest, auf Bio umzustellen. Edelgard Schüler sagt heute
dazu: “Wir wollten so arbeiten, dass unsere Kinder auch
die eigenen Produkte essen können“. Für ihren Mann
Hartmut Schüler zählten eher ökonomische Überlegungen:
“Mit ökologischem Anbau konnten wir uns von der
landwirtschaftlichen Konkurrenz abheben. Außerdem hat
Ökolandbau gut zu uns gepasst.“ 1995 gingen Schülers
noch einen Schritt weiter und wirtschaften seither nach
Demeter-Kriterien.
Für die Pioniere der Bio-Branche standen in erster
Linie die ökologischen und sozialen Beweggründe
im Vordergrund. Viel Idealismus und Engagement
waren nötig, um geringe Erträge und schwierige
Vermarktungsbedingungen zu meistern. Durch
die gute Entwicklung der letzten Jahre ist es
zunehmend auch aus ökonomischen Gründen
interessant geworden, auf Bio zu setzen.
Trotzdem arbeiten in der Bio-Branche viele Menschen, die über ihr Alltagsgeschäft hinaus etwas
28
29
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Landbau mit einem neuen Konzept
Umstellung
Ehe bislang konventionell wirtschaftende Landwirte ihre Erzeugnisse als Öko-Ware verkaufen
dürfen, müssen ihre Betriebe umgestellt werden.
D
ie Umstellungszeit richtet sich nach dem Produktionsschwerpunkt. Im Ackerbau beträgt
sie zwei Jahre bis zur Aussaat, das heißt nach einer
Umstellungsdauer von 24 Monaten kann die erste
Öko-Saat, beispielsweise von Körnerleguminosen
oder Futtergetreide, ausgebracht werden. Bei Grünland müssen zwei Jahre bis zum ersten Schnitt vergehen, ehe die Ware als “Öko“ deklariert werden
kann. Dauerkulturen wie Obst gelten zur Ernte
nach drei Jahren als Bio-Produkte. Innerhalb des
ersten Jahres handelt es sich im Pflanzenbau um
konventionelle Ware, nach dem Ablauf eines Jahres ist die Ernte bereits Umstellungsware.
Für Tiere gelten kürzere Umstellungszeiten.
Da jedoch die ökologische Tierhaltung an das
Vorhandensein von ökologisch erzeugtem Futter gebunden ist, kann die Tierhaltung nicht
losgelöst von der Fläche betrachtet werden.
Unter bestimmten Voraussetzungen der EGÖko-Verordnung – wie der Teilnahme am
Kulturlandschaftsprogramm KULAP – ist mit
behördlicher Zustimmung die Verkürzung der
Umstellungszeit für eine Fläche möglich.
30
Umstellungszeiten bei tierischen Erzeugnissen
Tierisches Erzeugnis
Umstellungszeit für die
Tiere vor der Vermarktung
Eier
6 Wochen
Geflügelfleisch
10 Wochen
Milch
6 Monate
Schweine-, Schaf-, Ziegenfleisch
6 Monate
Rindfleisch
12 Monate nach EU-Verordnung,
nach Verbandsrichtlinien
müssen die Tiere auf BioBetrieb geboren sein
die Grundlage für die zukünftige erfolgreiche
Erzeugung seiner ökologischen Produkte schaffen. Wurden die Grünlandflächen schon vor der
Umstellung extensiv bewirtschaftetet, ist dies
nicht so schwierig. Je größer aber der Unterschied
zwischen der konventionellen und der nun
geplanten ökologischen Produktionsweise ist,
zum Beispiel bei Acker- und Gemüsebau, umso
wichtiger ist es, diese Zeit zu nutzen und auch
die angebotene Beratung, beispielsweise von
den Verbänden des ökologischen Landbaus, in
Anspruch zu nehmen.
GUTE VERMARKTUNGSPERSPEKTIVEN
MEHR ALS BODENSANIERUNG
Zurzeit bieten sich am stetig wachsenden
Bio-Markt günstige Voraussetzungen für eine
Umstellung auf ökologischen Landbau. Öko-Produkte wie Schweinefleisch, Obst oder Gemüse
werden dringend gesucht, und es besteht eine
dauerhafte Vermarktungsperspektive. Auch aus
Umstellungsbetrieben kann zum Beispiel Futtergetreide zu angemessenen Preisen verkauft werden.
In den Erzeugergemeinschaften, die im Land
Brandenburg tätig sind und mit den Verbänden
des ökologischen Landbaus zusammenarbeiten,
können so bereits zu Beginn der Umstellung
sichere Vermarktungspartner gefunden und die
Kosten durch mögliche Ertragseinbrüche ausgeglichen werden.
Die Umstellungszeit dient nicht in erster Linie
zum Abbau von Agrochemikalien im Boden.
Der Landwirt muss vielmehr in dieser Zeit ein
tragfähiges ökologisches Produktionssystem und
Wenn verarbeitende Betriebe als Erweiterung
zum bestehenden Sortiment eine Bio-Schiene
einführen möchten, ist dies nach erfolgreicher
Mit dem Abschluss eines Kontrollvertrags für
die vorgeschriebene Öko-Kontrolle und der Meldung bei der zuständigen Behörde beginnt die
Umstellungszeit. Ein Obstbaubetrieb beispielsweise sollte dies vor der Ernte getan haben,
damit die kurz nach Ablauf der Umstellungszeit
anstehende Ernte auch gleich als erste Öko-Ernte
vermarktet werden kann. In der Umstellungszeit
müssen die Anforderungen des ökologischen
Landbaus eingehalten werden.
Erstkontrolle durch eine Öko-Kontrollstelle ohne
Umstellungszeit möglich. Sie müssen aber die
organisatorische Gestaltung und Trennung der
Produktion genau beschreiben und konkrete
Maßnahmen zur Einhaltung der Vorschriften der
EG-Öko-Verordnung festlegen.
Aktuelle Argumente für eine Umstellung:
Öffnung des Förderprogramms ökologischer
Landbau für Neuanträge
attraktiver Markt für Umstellungsware
Waren aus Brandenburg haben exklusiven
Marktzugang zu Berlin
Preise aller Produktsegmente steigen
Einen ersten Überblick zur Umstellung finden Interessenten in
der aid-Broschüre “Umstellung auf
ökologischen Landbau“, die unter
www.aid.de/shop zu bestellen ist.
Das im Bioland-Verlag erschienene
Sonderheft “Perspektive Bio“ bietet
an der Umstellung interessierten
Landwirten und etablierten BioBetrieben zahlreiche Informationen
zu Betriebswirtschaft und Produktionstechnik. Mehr unter
www.bioland.de/ verlag.
Weitere Anlaufstellen für konkrete
Fragestellungen sind dem Kapitel
“Weiterführende Adressen“ zu entnehmen.
31
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Erfolg durch Gemeinschaft
Die Arbeit der Verbände
In Brandenburg erfüllen 623 Landwirtschaftsbetriebe die Anforderungen der EG-Öko-Verordnung. Die Hälfte dieser Betriebe ist zusätzlich in
einem der fünf Anbauverbände organisiert, die im
Land tätig sind: Bioland, Biopark, Demeter, Gäa
Nordost-Verbund Ökohöfe und Naturland.
M
it der Mitgliedschaft in einem Verband
ergeben sich viele Vorteile für den BioBauern: So betreut und berät der Verband bei
der Umstellung und unterstützt die betriebliche
Entwicklung und Vermarktung. Außerdem betreiben die Verbände aktive Lobbyarbeit und bilden
so ein soziales Netzwerk, das ökologisches und
soziales Engagement unterstützt.
Da das fachliche Wissen besonders wichtig ist,
organisieren die Verbände regelmäßig Seminare
und andere Fortbildungsmaßnahmen. Sie informieren ihre Mitglieder durch Rundbriefe und
Fachzeitschriften zu Themen aus der betrieblichen Praxis sowie zu Vermarktung und Politik.
Über 4.500 Bio-Bauern haben
sich im führenden deutschen
Anbauverband Bioland e.V. den
Zielen des organisch biologischen Landbaus
verpflichtet. Die regionale Verankerung von
Erzeugung, Verarbeitung und Handel schafft
die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit für gesunde Bio-Lebensmittel. Als starker
Partner, auch bei der Außer-Haus-Verpflegung,
berät Bioland die Betriebe bei der Umstellung
auf Bio-Produkte, unterstützt beim Aufbau von
Lieferantenkontakten und führt Mitarbeiterschulungen durch.
Brandenburgs mitgliederstärkster
Anbauverband ist der in Mecklenburg Vorpommern gegründete Biopark e.V., dem deutschlandweit
derzeit knapp 660 Bio-Bauern angehören.
Die Hauptproduktionsrichtungen der BioparkLandwirte sind Mutterkuh- und Mutterschafhaltung, Schweine- und Geflügelmast, Landschaftspflege mit Nutztieren sowie der Anbau von
Getreide und Marktfrüchten.
Im ältesten Anbauverband Demeter
e.V. wirtschaften in Deutschland
fast 1.400 Bio-Bauern biologischdynamisch. Leitbild der konsequentesten Form des
Ökolandbaus sind vielfältige Gemischtbetriebe mit
Tierhaltung, Ackerbau und Gartenbau. Jeder Betrieb
funktioniert wie ein individueller Hoforganismus.
Mit selbst hergestellten Präparaten aus Heilpflanzen und Mineralien werden die Lebensprozesse in
Boden und Pflanze gezielt gefördert. Heute gibt es
in der Region eine aktive Demeter-Gemeinschaft, die
vom kleinen Gärtnerhof bis zum Großbetrieb reicht.
Hervorgegangen aus der Umweltbewegung in Ostdeutschland und dem daraus gebildeten Gäa e.V. ist Gäa e.V Nordost-Verbund
Ökohöfe für etwa 90 Bio-Bauern in Brandenburg,
Berlin und Mecklenburg-Vorpommern tätig. Der
Verband steht für eine soziale Landwirtschaft,
die möglichst vielen Menschen im Rahmen eines
selbstbestimmten Lebens und Arbeitens sinnvolle Aufgaben gibt. Die mit viel bäuerlichem und
handwerklichem Können erzeugten und verarbeiteten Produkte sind sowohl für die städtische als
auch die ländliche Bio-Kundschaft bestimmt.
Mit rund 1.800 Landwirten,
Gärtnern, Winzern, Imkern und
Teichwirten ist Naturland Deutschlands zweitgrößter Anbauverband,
welcher auch Bereiche wie die
ökologische Aquakultur oder den ökologischen
Waldbau entwickelt und fördert, die bislang
von der EG-Öko-Verordnung nicht erfasst sind.
Naturland-Richtlinien beinhalten Kriterien der
sozialen Verantwortung, die von den Mitgliedern
im In- und Ausland eingehalten werden. In Brandenburg werden über 6.000 Hektar Fläche nach
Naturland-Richtlinien bewirtschaftet. Zurzeit
wird die Umstellung und Zertifizierung von Brandenburger Fisch vorbereitet.
Demeter
(33 Betriebe)
Naturland
(9 Betriebe)
Biopark
(118 Betriebe)
Gäa e.V. Nordost-Verbund
Ökohöfe (70 Betriebe)
Bioland
(81 Betriebe)
32
Die Adressen der Anbauverbände
finden Sie auf Seite 72.
Organisation der Brandenburger
Bio-Betriebe in Verbänden
Quelle MLUV, Stand 31.12.2006
(nur Erzeugerbetriebe, ohne Verarbeiter)
33
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Das schlummernde Potenzial
Verarbeitung
Während in den letzten Jahren die Zahl der ökologischen Landwirtschaftsbetriebe konstant gestiegen ist, zeigen sich in der regionalen Verarbeitung
ökologischer Produkte noch erhebliche Potenziale.
S
eit der Wende und der Wiederentdeckung des
Berliner Umlands ist schon viel geschehen:
So lassen mittlerweile 20 Bio-Bäckereien und
-Konditoreien in Berlin und Brandenburg kaum
noch Wünsche offen. Die Hof-Meiereien in
Brodowin und Münchehofe bedienen den steigenden Bedarf an frischer Bio-Milch und Bauernkäse, die Braumanufaktur Forsthaus Templin
liefert das regionale Bio-Bier.
Die in der Region tätigen Bio-Verarbeitungsbetriebe – 90 in Brandenburg und 70 in
Berlin – reichen aber bei weitem nicht aus,
um die landwirtschaftlichen Rohprodukte aus
Brandenburg weiter zu veredeln beziehungsweise den Berliner und Brandenburger Markt
mit regional verarbeiteten Bio-Produkten zu
versorgen. Aktuell entstehen mehrere Verarbeitungsstätten für Fleisch- und Wurstwaren sowie
Molkerei-Produkte. Eine vielfältige Bandbreite
von verarbeiteten Bio-Produkten muss hingegen zurzeit aus anderen Gegenden importiert
34
werden, die durch Brandenburger Bio-Produkte
ersetzt werden könnten, wenn es sie denn gäbe.
Dies wird dadurch ersichtlich, dass die vorhandenen, in Brandenburg veredelten Bio-Produkte
wegen der starken Nachfrage am Berliner Markt
nur relativ selten auch überregional abgesetzt
werden. Die bei weitem noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten in der Verarbeitung betreffen
nicht nur den Verbraucher, der sich mehr regionale
Ware wünscht: Hier schlummern noch erhebliche und nachhaltige Potenziale für zusätzliche
Wertschöpfung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze – gerade in den strukturschwachen Gebieten Brandenburgs.
Regionale Netzwerke aus Bio-Verarbeitungsbetrieben, Erzeugern, Naturkostgroß- und Einzelhändlern sowie den ökologischen Anbauverbänden sind daher bemüht, diese Potenziale
zu nutzen und die Verfügbarkeit regionaler
Produkte für den hiesigen Naturkostfachhandel
zu erhöhen.
Mit Wochenmärkten, Naturkostläden, den stark
expandierenden Bio-Supermärkten oder der
Außer-Haus-Verpflegung bietet Berlin vielfältige
Vermarktungswege für regionale Bio-Produkte.
Auch der konventionelle Lebensmittelhandel
nimmt immer häufiger Bio-Produkte mit ins Sor-
timent auf, so dass die Vielfalt an Absatzmöglichkeiten für Brandenburger Bio-Produkte weiter
steigen wird.
Der Bio-Markt brummt in der Region BerlinBrandenburg. Deswegen ist die Nachfrage nach
regionalen Produkten wie Futter-, Speise- und
Braugetreide sowie Milch, Schwein, Rind,
Ziege, Schaf und Geflügel groß. Besonders gute
Marktchancen haben Bio-Betriebe, die für den
traditionell starken Frisch-Markt produzieren:
Kartoffeln, Obst, Sonderkulturen wie Beeren
und Spargel oder Gemüse und Kräuter aus
geschütztem Anbau.
WARUM BIO AUCH IN ZUKUNFT WEITER WACHSEN WIRD
Zunehmend vertrauen Verbraucher auf die kontrollierte
Qualität der Bio-Lebensmittel und honorieren die
freiwilligen Leistungen des Ökolandbaus – ein Resultat
aus dem eingeführten Bio-Siegel und der gesellschaftspolitischen Anerkennung der Agrarwende.
Auch viele konventionelle Hersteller nutzen das BioSiegel und bauen eine Öko-Produktion auf. Eingekauftes
Bio-Fachwissen wird erfolgreich mit der eigenen
Professionalität im Marketing-Bereich verbunden und
die vorhandene Infrastruktur in Verarbeitung und
Logistik kostengünstig genutzt.
Die Suche hat ein Ende: Bio-Produkte gibt es in größeren
Städten an fast jeder Ecke, entweder im Bioladen, im
Reformhaus, in Drogerien oder im Supermarkt mit
Bio-Bereich. Bequeme Kunden lassen sich den Einkauf
nach Hause liefern.
Bio-Produkte erobern auch Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie. Ob Kindergärten und Schulen,
schwedische Möbelhäuser oder noble Restaurants:
Immer mehr Köche bevorzugen Lebensmittel aus
ökologischer Erzeugung, worauf die Bio-Branche mit
speziellen Angeboten reagiert.
Vor dem Hintergrund der positiven Umsatzentwicklung verlassen viele Bio-Pioniere die Nische und
tätigen größere Investitionen im Bereich Verarbeitung,
Logistik und Marketing.
Ein Großteil der Verbraucher möchte keine anonymen
Produkte ohne jegliche soziale oder ökologische
Verantwortung im Discounter kaufen. Vor allem der
Naturkosthandel bietet diesen Menschen eine echte
Alternative.
35
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Sie brauchen keine Nummer zu ziehen!
Jobmotor Ökolandbau
Die zunehmende Popularität von Bio zeigt
sich nicht nur bei den Kaufentscheidungen der
Verbraucher und den zweistelligen Wachstumszahlen im Bio-Handel, sondern auch auf dem
Arbeitsmarkt.
H
insichtlich der anteilmäßigen Bio-Flächen
ist Brandenburg zwar Spitzenreiter, es
fehlen jedoch engagierte Menschen, die Betriebe
übernehmen, eine bestehende Produktion stärker auf die Bedürfnisse des Berliner Marktes
ausrichten oder die Produkte weiterverarbeiten wollen. Gerade für kleinere und mittlere
Unternehmen kann die Umstellung auf ökologischen Landbau eine Chance zur Existenzsicherung bedeuten.
Erzeuger und Verarbeiter suchen Personal für
höher qualifizierte Tätigkeiten in Einkauf, Produktion, Buchhaltung oder Transport. Idealerweise
bringen Interessenten neben der fachlichen Kompetenz auch Engagement und Begeisterung für
Bio-Produkte mit. Im Naturkosteinzelhandel werden ebenfalls motivierte Menschen gebraucht,
die über spezielle Kenntnisse verfügen.
36
Das Forum Berufsbildung in Berlin bietet per
Fernstudium, Fortbildung und Seminar verschiedene Möglichkeiten, sich in diesem Bereich
aus- oder fortzubilden beziehungsweise die
Kenntnisse für die Arbeitsstelle auszubauen. Die
zuständige Agentur für Arbeit kann individuell
klären, ob die persönliche Fördervoraussetzung
erfüllt und eine damit verbundene Kostenübernahme möglich ist.
Junge Menschen haben vor allem im Berliner
Raum die Chance, bei einem der zahlreichen
Naturkostfachläden eine Ausbildung im Einzelhandel zu absolvieren und so in ein dynamisches
Berufsfeld einzusteigen. Die Auszubildenden
lernen in Theorie und Praxis, woher die BioLebensmittel kommen und erhalten Schulungen
zur Herstellung von Fleisch- und Molkereiprodukten und über den Anbau von Obst und
Gemüse bis zu den Grundlagen der biologischen
Schädlingsbekämpfung. Am Ende der Ausbildung
zum Einzelhandelskaufmann bzw. zur Einzelhandelskauffrau kann bei der Industrie- und
Handelskammer (IHK) Berlin in einer zusätzlichen Prüfung das Zertifikat “Naturkost“ erworben werden.
In der Landwirtschaft steht Studien zufolge in
den kommenden 15 Jahren ein Generationswechsel an. Deswegen ist es wichtig, interessierten
jungen Menschen eine qualifizierte Ausbildung
zu ermöglichen. Für die Berufsbildung in der
Agrarwirtschaft ist das Ministerium für Ländliche
Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz als
oberste Landesbehörde zuständig. Das Ministerium verantwortet die Umsetzung des Berufsbildungsgesetzes und sichert den beruflichen
Nachwuchs im Agrarbereich.
Die Broschüre “Alles im grünen
Bereich? Berufsausbildung und
Freiwilliges Ökologisches Jahr“
informiert zu allen land- und forstwirtschaftlichen Berufen.
Sie kann unter
www.mluv.brandenburg.de
bestellt werden oder per Mail an
[email protected]
Interessenten können unter Ausbildungsbetrieben
unterschiedlicher Produktionsrichtung, Größe und
Rechtsform den für sie passenden Ausbildungs- oder
Praktikumsplatz finden. Folgende Berufe stehen
im Ökolandbau zur Wahl: Landwirt, Fachkraft für
Agrarservice, Tierwirt (Fachrichtung Rind/Schaf/
Schwein), Fischwirt, Gärtner, Hauswirtschaftler
und Imker.
Wer eine Lehrstelle sucht, erhält Unterstützung
von “Zulauf – Zukunft durch Ausbildung in der
Landwirtschaft Brandenburgs“. Das Team des
noch bis Ende 2008 laufenden Projekts berät
die Jugendlichen und hilft mit seinem Bewerberpool bei der Stellenvermittlung innerhalb Brandenburgs. Außerdem steht “Zulauf“ landwirtschaftlichen Unternehmen, die länger als fünf
Jahre nicht ausgebildet haben, kostenfrei bei der
Einrichtung eines Ausbildungsplatzes und der
Durchführung einer betrieblichen Erstausbildung
beratend zur Seite. "
37
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Für den Nachwuchsbedarf in Brandenburg bieten
beispielsweise eine Initiative von DemeterBauern und die Fachhochschule Eberswalde qualitativ hochwertige Ausbildungen an.
WIE WERDE ICH DEMETER-BAUER: DIE FREIE
AUSBILDUNG IM OSTEN
Brandenburgische und sächsische DemeterBauern haben sich zusammengeschlossen und
eine Ausbildung ins Leben gerufen, die es in
Nord- und Westdeutschland schon seit 1983 gibt:
Die Freie Ausbildung für biologisch-dynamischen
Landbau. Über 500 Menschen konnten dort bislang im Rahmen von Ausbildung oder Berufsfindung von ihr profitieren. 200 Absolventen arbeiten heute als Betriebsleiter, Verantwortliche in
Betriebsgemeinschaften, in der Verarbeitung oder
in der Landwirtschaftsverwaltung.
Das erste Jahr dieser Ausbildung in der Region
beginnt im Frühjahr 2008. In vier Jahren erwerben
die Auszubildenden durch die Arbeit auf DemeterBetrieben sowie bei regelmäßigen Kursen und
Seminaren praktische und theoretische Kenntnisse des biologisch-dynamischen Landbaus.
Dabei stehen ihnen erfahrene Fachleute zur Seite.
Kursleiter des ersten Lehrjahres ist beispielsweise
Christoph Willer, langjähriger Mitarbeiter im Ökodorf Brodowin und Experte für Präparate und
Pflanzenernährung.
Die Freie Ausbildung steht allen Bewerbern offen.
Grundvoraussetzungen sind Interesse, Offen-
38
heit und Einsatzbereitschaft. Sie endet mit
einer Jahresarbeit und einer Abschlussprüfung.
Der Abschluss als biologisch-dynamischer Landwirt oder Gärtner ist europaweit in der biologischen Landwirtschaft anerkannt. Nach der
Ausbildungszeit besteht für die Teilnehmer die
Möglichkeit, sich gemäß § 45 Absatz 2 BBiG bei
der zuständigen Stelle für berufliche Bildung im
Agrarbereich zu einer Abschlussprüfung für einen
anerkannten Beruf im Agrarbereich anzumelden.
www.freie-ausbildung-im-osten.de
Ausbildungsbetriebe im Ökolandbau sind auf den
Internetpräsenzen der Anbauverbände einzusehen.
Speziell für Brandenburg listet das Agrar- und Umwelt
ministerium die ausbildenden Bio-Betriebe auf:
www.mluv.brandenburg.de, Stichwort: Agrarbildung
Vermarktung, Unternehmensführung und Produktqualität vermittelt.
sowie landwirtschaftliche Betriebs- und
Agrarmarktlehre auf dem Stundenplan.
Großer Pluspunkt der Ausbildung ist die enge
Zusammenarbeit mit Unternehmen und Initiativen des regionalen ökologischen Landbaus, so
dass deren praktische Leistungen und Erfahrungen unmittelbar in die Lehre einfließen. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Anna Maria Häring: “Ziel
des sechssemestrigen Studiums ist es, landwirtschaftliche Fachkräfte auszubilden, die mit ihrem
Profil genau die Anforderungen erfüllen, die sich
heute aus einer modernen multifunktionalen
Landwirtschaft ergeben.“ Neben den klassischen
Fächern wie Pflanzenbau, Bodenkunde oder
Tierhaltung stehen daher auch Kommunikation
Nach dem großen Erfolg des Bachelor-Studiengangs reagierte die Fachhochschule mit
dem Ausbau ihres Angebots. Zum Wintersemester 2007/2008 startete erstmalig der
weiterführende Masterstudiengang “ÖkoAgrarmanagement“. Dieser Studiengang hat
insbesondere die Vermittlung von Führungskompetenzen für die Bio-Branche zum Ziel
und wird in Kooperation mit der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin angeboten.
www.fh-eberswalde.de
Vor Ausbildung oder Studium empfiehlt
sich ein Praktikum oder ein Freiwilliges
Ökologisches Jahr. Bei Interesse kann
bei den Anbauverbänden oder direkt
bei den Betrieben angefragt werden.
In Berlin und Brandenburg vermitteln je
drei Träger Einsatzstellen für ein FÖJ.
Berlin
Stiftung Naturschutz Berlin
www.stiftung-naturschutz.de
Vereinigung junger Freiwilliger e.V.
www.vjf.de
Jugendwerk Aufbau Ost e.V.
www.foej-jao.de
Brandenburg
Förderverein Märkischer Wald
www.maerkischerwald.de
Internationale Jugendgemeinschaftsdienste
www.ijgd.de
Landesjugendring Brandenburg
Trägerwerk e. V.
www.ljr-brandenburg.de/foej
DIE FACHHOCHSCHULE EBERSWALDE
Seit 2004 können Studierende an der FH Eberswalde den Bachelor-Studiengang “Ökolandbau
und Vermarktung“ belegen. Damit gibt es in
Brandenburg eine deutschlandweit einzigartige
landwirtschaftliche Ausbildung, die neben den
Grundlagen des Landbaus Kenntnisse über
39
Ökologischer Landbau:
Eine Chance für Brandenburg
Wissenschaftlich bewiesen – Ökologischer
Landbau schafft regionalen Wohlstand
Was bewirken Bio-Betriebe in der Region? Setzen
sie sich über ihre ökologische Kernkompetenz
hinaus auch für soziale und regionale Belange ein?
Das Forschungsprojekt “Regionaler Wohlstand
neu betrachtet“ ging dieser Frage nach.
G
rundlage der Untersuchung war eine Befragung von 333 Unternehmen per Fragebogen
sowie die Durchführung von 15 intensiven Fallstudien. Nicht nur mit Prozentangaben und
Zahlen, sondern auch mit der Darstellung von
repräsentativen Beispielbetrieben aus Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel wurde aufgezeigt, wie die Unternehmen zum Wohlstand
beitragen. Dabei waren kleine Unternehmen
wie die Bäckerei Drachenbrot in Klosterdorf und
der Familienbetrieb Schmidt‘s Hof in der Prignitz genauso vertreten wie die große Bäckerei
Märkisches Landbrot in Berlin oder das Gut
Schmerwitz im Hohen Fläming.
ERGEBNISSE
Als Arbeitgeber trägt die Bio-Branche zur Stabilisierung ländlicher Räume bei. Bemerkenswert ist, dass sich einige Betriebe zusätzlich
auf vielfältige Art und Weise ins lokale und
regionale Umfeld einbringen. Dieses Engagement wird in der gegenseitigen Solidarität mit
40
anderen Unternehmen, der Unterstützung von
gemeinwesenorientierten Vereinen mit Sachoder Geldspenden sowie dem “Selber aktiv
sein“ in solchen Organisationen deutlich. Es
kann in Dorfvereinen, Umweltorganisationen,
gentechnikfreien Zonen oder Naturparks Ausgangspunkt für Projekte nachhaltiger Regionalentwicklung im Tourismus, Naturschutz oder der
Regionalvermarktung sein.
Hinsichtlich ihrer ökologischen Aktivitäten tragen die landwirtschaftlichen Bio-Betriebe maßgeblich und aus persönlicher Überzeugung zur
”Regionaler Wohlstand neu betrachtet“ war ein
Forschungsprojekt des Zentrums Technik und
Gesellschaft (ZTG) der Technischen Universität Berlin und des Deutschen Instituts für
Wissenschaftsforschung (DIW) Berlin.
Im Rahmen des Projekts entwickelten Studenten der Berliner Universität der Künste
(UdK) das Konzept einer regionalen Imagekampagne, um den Beitrag des Ökolandbaus für die Verbraucher auf den Punkt zu
bringen. Mehr zur Imagekampagne unter
www.bio-berlin-brandenburg.de.
Forschungszeitraum: 2002 bis 2007
Erhaltung von Arten- und Biotopvielfalt durch
entsprechende Bewirtschaftungsformen und die
Anlage von Hecken, Gewässerrandstreifen und
Feuchtbiotopen bei.
Neben dem vorgeschriebenen Verzicht auf synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel optimiert
ein Teil der Landwirte zudem den betrieblichen
Wasser- und Energieverbrauch und baut seltene
Kulturarten wie das Getreide Emmer an oder
hält alte Tierrassen wie das Bunte Bentheimer
Schwein. Auch die verarbeitenden Betriebe sind
im betrieblichen Energie- und Wassersparen aktiv.
Einige Vorreiter glänzen mit Pionierleistungen wie
der Erzeugung regenerativer Energie.
Viele Bio-Betriebe vermitteln Wissen über
umweltfreundliche Landwirtschaft und gesunde
Ernährung durch Hofführungen, Tage der offenen Tür, die Teilnahme an lokalen Festen oder
das Anbieten von Informationsmaterial. Dies
baut Brücken zwischen Land und Stadt. In den
Bio-Unternehmen genießt die externe Weiterbildung der Mitarbeiter eine hohe Priorität, mit
Praktikums- und Ausbildungsplätzen ergeben
sich Chancen für die nächste Generation.
FAZIT
“Regionaler Wohlstand neu betrachtet“ macht
die vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen
der Bio-Branche deutlich, die ein interessanter
Partner für Entwicklungsstrategien im ländlichen
Raum ist. Auf die erreichten Ergebnisse können
die Aktiven stolz sein und dies als Anlass und
Motivation sehen, diesen Weg fortzusetzen.
Interessenten finden die Projektergebnisse in der
Broschüre ”Wohlstand hat viele Gesichter – Was
bewirkt Bio in der Region“ und im Internet unter
www.regionalerwohlstand.de.
41
Bio für Jedermann
und auf allen Wegen
Der Kühlschrank will Bio:
Einkaufsmöglichkeiten
Nahrungsmittel aus ökologischem Landbau werden immer mehr nachgefragt. Dank dieser Entwicklung entstehen kontinuierlich neue Einkaufsmöglichkeiten.
A
uch im konventionellen Handel, vom Supermarkt bis zur Drogeriekette finden sich Bio-Produkte im Sortiment. Insbesondere für Bewohner
auf dem Lande hat sich damit die Nahversorgung
mit Bio-Produkten deutlich verbessert.
DISCOUNTER UND FACHHANDEL
Viele Verbraucher sind verunsichert, ob Bio-Produkte aus dem Discounter tatsächlich halten,
was sie versprechen. Es handelt sich selbstverständlich um kontrollierte Bio-Produkte, die
gemäß der EG-Öko-Verordnung produziert
wurden. Eine große Auswahl an qualitativ hochwertiger Verbandsware erhält der Kunde im
Naturkostfachhandel. Bio-Supermärkte punkten mit einem umfassenden Sortiment von BioProdukten, Naturkosmetik oder gut gefüllten
Frischfleischtheken.
Bio-Läden bieten häufig individuellen persönlichen Kontakt und Kiezgefühl. Besonders gute
Geschäfte zeichnen sich durch ein hohes Maß
an Fachwissen für die Beratung aus – über die
42
das Jahr. Zusätzlich zum Frischeangebot halten
viele Betriebe auch ein umfangreiches Trockensortiment, Brot und Backwaren, Käsespezialitäten
und Weine für den Lieferservice parat. Die Bestellung ist ganz einfach und per Internet, Telefon
oder Fax möglich. Viele Bio-Höfe liefern auch versandkostenfrei, nachfragen lohnt sich.
Herkunft der Lebensmittel bis hin zu Ernährungtipps bei Allergien.
ÖKOMÄRKTE – MEHR ALS EINKAUFEN
Ein besonderes Vergnügen bietet der Einkauf
auf einem Ökomarkt. Schnuppern, prüfen, kosten und ein Schwätzchen mit dem Bio-Bauern
halten: Selten kann man so direkt und in der
eigenen Stadt mit den Erzeugern ins Gespräch
kommen und Wissenswertes über Herstellung
und Rezeptur erfahren. Es muss aber nicht
immer der reine Ökomarkt sein: Seit der großen Bio-Nachfrage sind auch viele Veranstalter
von konventionellen Märkten verstärkt darum
bemüht, Bio-Anbieter zu gewinnen.
AB-HOF-VERKAUF
Bei der Direktvermarktung durch den Ab-HofVerkauf können Verbraucher ihren Bio-Bauern
persönlich kennenlernen und sich über die Herkunft und Erzeugung der Bio-Lebensmittel genau
informieren. Für viele Familien ist der Einkauf auf
dem Bio-Hof ein schöner Ausflug.
BIO-BAUERN BRINGEN‘S: DIE ABO-KISTE
BIO-SELBSTERNTE
Viele Bio-Höfe in Brandenburg liefern regelmäßig regionale Frische in Bio-Qualität direkt nach
Hause. Die Kunden sparen sich lange Einkaufswege, und die Belieferung vieler auf einer Route
spart Transportwege und schont die Umwelt.
Für Städter, die zwar keinen eigenen Garten
haben, aber trotzdem gern Selbstgeerntetes
essen möchten, gibt es die Bio-Selbsternte. Auf
Parzellen, für eine Saison gemietet, können im
Frühjahr verschiedene Gemüsearten, Beeren,
Kräuter und auch Blumen gesät oder gepflanzt
werden. Bio-Bauern oder Bio-Gärtner stehen
gern mit vielen praktischen Tipps und Infos hilfreich zur Seite, nach der Ernte wird die Parzelle
im Herbst wieder zurückgegeben.
Je nach Anbieter variieren Sortiment, Größe
und Inhalt: Im Angebot sind reine Obst- oder
Gemüsekisten, Mutter & Kind-Kisten oder die
Rohkost-Kiste für das Büro. Für unbekannte
Gemüsesorten legen die Betriebe ihre Lieblingsrezepte bei.
450 Bio-Adressen für die Region:
Der
Bio-Einkaufsführer BerlinBrandenburg erscheint jährlich
und listet die schönsten Einkaufsadressen für Bio-Produkte auf. 450
Bio-Läden, Ökomärkte, Hofläden,
Abokisten und Bio-Restaurants
laden zum Genuss ein. Das
kostenlose Heft kann bei der FÖL
bestellt werden, oder man schaut
bei den Bio-Adressen Online unter
www.bio-berlin-brandenburg.de
vorbei. Dank der praktischen
Suchfunktion findet jeder seinen
Lieblingsladen ganz in der Nähe.
Die Kiste wird individuell nach der Haushaltsgröße ausgerichtet und garantiert einen abwechslungsreichen und saisonalen Speisezettel durch
43
Bio für Jedermann
und auf allen Wegen
Bio unterwegs:
Von der Kneipe bis zum Spitzenlokal
Wer die besondere Qualität von Bio-Produkten
auch außerhalb der eigenen Küche sucht, kann
sich freuen: Viele Küchenchefs haben den Trend
zu Bio erkannt.
V
om einfachen Imbiss über Uni-Mensen bis
zu Restaurants mit hohen Kochmützen
reicht das Bio-Angebot in der Gastronomie. In
Berlin setzen drei Bio-Fast-Food-Unternehmen
den gewöhnlichen Hamburgern & Co. gesunde,
regionale Snacks entgegen: Das Gorilla Bio Fast
Food in Charlottenburg, Wittys in Schöneberg
sowie das Yellow Sunshine in Kreuzberg.
Egal, ob ausschließlich mit Bio gekocht wird
oder ein Caterer nur auf Kundenwunsch ein
Bio-Buffet zubereitet: Die Küchen müssen sich
wie alle anderen verarbeitenden Bio-Betriebe
nach der EG-Öko-Verordnung zertifizieren lassen. Insbesondere Küchenchefs, die mit Bio und
mit konventionellen Produkten kochen, müssen
sehr genau darauf achten, dass es gut geordnete
Lagermöglichkeiten sowie eine hervorragende
Kennzeichnung der Lebensmittel gibt, um Verwechslungen auszuschließen. Erst nach erfolgreichem Kontrollverfahren ist ein Betrieb berechtigt, “bio” oder “öko” auf seine Speisekarte zu
schreiben und erhält ein entsprechendes Zertifikat. Dieses Zertifikat hat ein Jahr lang Gültigkeit.
44
Für den Verkauf nicht weiter verarbeiteter Lebensmittel oder Speisen, zum Beispiel Getränkeflaschen oder Schokoriegel im Kino oder am Kiosk,
ist keine Kontrolle erforderlich. Wird aber eine
Speise, eine Komponente oder eine Zutat mit
“Bio“ (oder “biologisch“, “Öko“ oder “ökologisch“)
an der Speisenausgabe, auf der Speisekarte oder
auf einer Tafel im Speisesaal ausgewiesen, so ist
die Teilnahme am Kontrollverfahren nötig.
Hier die Feinheiten:
Bio-Gericht: Ein komplettes Bio-Gericht darf
nur dann als solches bezeichnet werden,
wenn mindestens 95% der Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs aus ökologischem
Landbau stammen.
Bio-Komponente: Wird eine Komponente mit
“Bio“ gekennzeichnet, müssen nur bei dieser
Komponente – zum Beispiel Bio-Reis oder
Bio-Möhren – alle Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs in der Regel zu 100% aus
dem ökologischen Landbau stammen.
In Brandenburg gibt es viele Bio-Restaurants
und –Cafés, die gleichzeitig ein wunderbares
Ausflugsziel sind:
PFERDESTALL AUF DEM ALTEN GUTSHOF
IN STRAUSBERG
Das rustikale Restaurant bietet regionale Küche mit BioZutaten der Region. Gäste können vor dem gemütlichen
Kamin oder auf der Terrasse speisen, auch für große Feiern
ist der Pferdestall zu empfehlen.
Prötzler Chaussee 7, 15344 Strausberg
www.biorestaurant-pferdestall.de
WIESENCAFÉ KAROLINENHOF
Ziegenkäsespezialitäten und Kuchen, Wintergarten und Platz zum Herumtoben für die Kleinen.
Es kocht Frank Buthmann, langjähriger Koch im
Weinstein in Berlin.
Karolinenhof 1, 16766 Kremmen/Flatow
www.ziegenkaeserei-karolinenhof.de
EISCAFÉ CADILLAC
Eintauchen in die 50-er Jahre und 20 Bio-Eis-Sorten
kosten: Olaf Köller, Chef der
Eismanufaktur, stellt nach eigenen Rezepten und von Hand
Spezialitäten wie Sanddornund Topinambur-Eis her, die er
auch in Berlin vertreibt.
Lychener Straße 7,
17268 Templin
www.eiscafe-cadillac.de
45
Bio für Jedermann
und auf allen Wegen
Gesund und lecker:
Ein guter Start für die Helden von morgen
Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer
Landbau startete im September 2004 die Informationskampagne “Bio kann jeder“.
Z
iel des Aktionsprogramms für mehr Bio in der
Außer-Haus-Verpflegung von Kindern und
Jugendlichen ist es, die Verantwortlichen von
Kindertagesstätten und Schulen, Erzieher, Lehrer
aber auch Eltern auf den Wert einer gesunden
und kindgerechten Ernährung aufmerksam zu
machen.
Dazu unterstützt ein bundesweites Netzwerk aus
Ernährungsspezialisten und Fachleuten der BioBranche die Interessenten bei der Umstellung ihres
Speiseplans. In der Region Berlin-Brandenburg
wird die Kampagne von der Fördergemeinschaft
Ökologischer Landbau e.V. betreut. Sie veranstaltet
innerhalb der Kampagne Workshops und berät interessierte Küchenleiter.
DIE BIO-BROTBOX
Im Jahr 2002 erhielten erstmalig 23.000 Berliner
ABC-Schützen zu ihrer Einschulung die bunten
Bio-Brotboxen. Seitdem gibt es jeweils am ersten Schultag die beliebte Box mit Vollkornbrot,
Möhren, Käseecken und Gummibärchen für die
Schulpause. Des Weiteren enthalten die Boxen
Infomaterial für die Eltern und sind die beste Basis
für den Start in einen neuen Lebensabschnitt.
Initiiert wurde die Aktion von Renate Künast,
der damaligen Bundesministerin für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ernährungsgewohnheiten werden sehr früh geprägt,
und Kinder befassen sich gern mit Lebensmitteln und gesunder Ernährung, wenn es ihnen
richtig vermittelt wird. “Die Brotboxaktion ist
ein ideales Mittel für diesen Zweck”, so die mehrjährige Schirmherrin.
Ziel ist es, dass jedes Kind täglich gesund frühstückt und den Wert einer gesunden Ernährung
schätzen lernt. Der Packtag beim Großhändler
Terra Naturkost findet am Tag vor der Verteilung
statt und hat sich mittlerweile zum Großereignis
gemausert, an dem auch Prominenz aus Politik
und Gesellschaft teilnimmt.
Seit 2007 gibt es für die BioBrotboxaktionen eine bundesweite Informationsstelle:
http://bio-brotbox.de
2006 gab es die Aktion erstmalig in Brandenburg
unter der Schirmherrschaft von Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke und Holger Rupprecht,
Minister für Bildung, Jugend und Sport. Insgesamt
konnten so rund 53.000 Kinder in Berlin und
Brandenburg glücklich gemacht werden.
Zutaten weitgehend kostenneutral einzusetzen.
Im Anschluss an die Theorie kochen die Teilnehmer
gemeinsam leckere, kindgerechte Bio-Speisen
und lernen neue Rezepte kennen. Weitere
Informationen unter www.bio-kann-jeder.de
Thema der Workshops sind die Anforderungen
an eine gesunde Ernährung der Jüngsten und die
besondere Qualität von Bio-Produkten. Bereits
erfolgreiche Kita- und Schulköche berichten von
ihren Erfahrungen und wie sie es schafften, Bio-
46
47
Bio für Jedermann
und auf allen Wegen
Raus auf‘s Land: Bio erleben
Viele Brandenburger Bio-Höfe sind ein lohnenswertes Ausflugsziel und laden ein, sich direkt vor Ort
von der Qualität ihrer Produkte zu überzeugen.
BIOERLEBNISTAG
Im September jedes Jahres bietet sich die Möglichkeit, den Bio-Hof mitten in der Hauptstadt
zu erleben. Denn zum Weltkindertagsfest auf
dem Potsdamer Platz veranstaltet die regionale
Bio-Branche den BioErlebnistag auf mehr als
5.000 Quadratmetern. Die Kleinen können auf
der legendären Strohhüpfburg toben, Ziegen
streicheln, Apfelsaft pressen oder auch eigenes
Brot backen. Die Großen informieren sich über
den nächsten Hof-Ausflug oder schlemmen an
einem der vielen Bio-Stände. Der BioErlebnistag
mit seinen zahlreichen Mit-Mach-Aktionen und
Attraktionen macht “Bio“ auf diese Weise erlebund begreifbar.
Die kostenlose Broschüre kann bei den Herausgebern pro agro und FÖL bestellt (siehe Adressteil)
oder unter www.bio-berlin-brandenburg.de in digitaler Form gelesen werden.
S
ie verkaufen ihre Spezialitäten im eigenen
Laden oder bieten sie zum sofortigen Genuss
in gemütlichen Cafés und Restaurants an. Einige
Betriebe führen regelmäßig Hofbesichtigungen
durch – sowohl für interessierte Verbraucher,
als auch für andere Landwirte zum Erfahrungsaustausch. Und wenn es mal später wird:
Vielleicht haben Sie Glück und sich einen Hof
mit Gästebetten herausgepickt – vom Heuhotel
bis zum Drei-Sterne-Komfort ist alles dabei.
DIE BIOTOUR
Die schönsten Ziele sind in der Broschüre
“BioTour - Urlaub und Freizeit auf Bio-Betrieben
in Brandenburg“ zusammengestellt. Das praktische Heft stellt insgesamt 30 Bio-Betriebe vor
sowie viele zusätzliche Ausflugstipps, Infos zu
Großschutzgebieten und Fahrradrouten für die
individuelle Anreise. Für eine übersichtliche
Lesbarkeit wurde Brandenburg in vier Regionen
gegliedert, um dem Leser die Suche nach dem
passenden Angebot zu vereinfachen.
48
BRANDENBURGER LANDPARTIE
Jedes Jahr laden rund 40 Bio-Betriebe im Rahmen der Brandenburger Landpartie zu einem
Blick hinter die Kulissen des Ökolandbaus
ein. Traditionell können die Besucher am zweiten Juni-Wochenende in den verschiedenen
Landkreisen der Mark Brandenburg hautnah
und mit der ganzen Familie sehen, wie und
wo ihre leckeren Bio-Lebensmittel entstehen.
Bio-Höfe, Bio-Gärtner oder gleich ein ganzes
Ökodorf öffnen an diesen beiden Tagen ihre
Türen und Scheunentore. Für das leibliche
Wohl und kulturelle Unterhaltung ist immer
gesorgt. Mehr Informationen gibt es unter
www.landpartie-brandenburg.de.
49
Betriebsporträts
Apfeltraum-Aktiengesellschaft
Apfeltraum AG
Hauptstraße 43
15374 Müncheberg / OT Eggersdorf
Tel.: 033432 736082
Fax: 033432 89845
www.apfeltraum-ag.de
In der Nähe des Naturparks Märkische Schweiz
am Ortsrand von Eggersdorf wirtschaften drei
eigenständige Landwirtschaftsbetriebe nach den
Richtlinien von Demeter – Gärtnerei Apfeltraum,
Apfeltraum Feldbau und Apfeltraum Tierhaltung.
D
amit zählt der Hof auf dem Gelände der
ehemaligen LPG “Zur aufgehenden Sonne“
zu den vielfältigsten Bio-Höfen in der Mark
Brandenburg. Auch eine Baumschule sowie der
Abokisten-Service gehören zu Apfeltraum.
Über 40 Obst-, Kräuter- und Gemüsesorten
werden auf den Feldern und unter Glas von
den engagierten Mitarbeitern des Brandenburger Vierseithofes angebaut. Zum einen werden
die Produkte vor Ort im Hofladen, auf Berliner
Bio-Wochenmärkten und direkt an weiterverarbeitende Betriebe und Großhändler verkauft. Zum
anderen werden damit die Abo-Kisten bepackt.
Die Kunden können zwischen Schnupperkiste,
Frühstückskiste, Obst-Kiste, Mutter & Kind-Kiste,
Rohkost-Kiste und Interregio-Kiste wählen.
30 Personen, eine Großküche für Lehrgänge,
Lehrlinge- und Praktikantenzimmer und Ferienwohnungen.
Dafür wurde die einstige Hofgemeinschaft
im Dezember 2006 in eine Aktiengesellschaft
umgewandelt. An dem in Ostdeutschland ersten Pilotprojekt dieser Art können Kunden und
Freunde des Hofes mitwirken, aber auch alle
Interessierten, denen die Entwicklung einer
Landwirtschaft im Dienst von Mensch und Natur
am Herzen liegt. Der Aktionär wird dadurch zum
aktiven Mitbesitzer des Hofes und ein Stück weit
zum Landwirt. Ab 100 € können Aktien erworben
werden, die im Gegensatz zur Spende wieder
verkäuflich sind.
Genaue Informationen, die Architektenskizze
und der Kaufantrag sind auf der Homepage des
Apfeltraums einzulesen.
Aus dem Hof Apfeltraum soll ein regionales und
repräsentatives Ökolandbau- und Ernährungszentrum entwickelt werden. Ein Teil der Gebäude
wird bereits saniert, es entsteht ein großzügiger
Hofladen mit einem Café, ein Tagungsraum für
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51
Betriebsporträts
Bobalis
Am östlichen Stadtrand von Jüterbog im Landkreis
Teltow-Fläming befindet sich Bobalis. Der ökologische Betrieb, der seinen Namen vom lateinischen
Bubalus bubalis – Wasserbüffel – ableitet, hält auf
Hof und Weiden 160 der intelligenten und charakterstarken Tiere mit dem imposanten Aussehen.
D
ie Milch der asiatischen Büffel verarbeiten
Bio-Landwirt Uwe Höft und seine Mitarbeiter in Handarbeit in der hofeigenen Käserei
zu einer der anspruchsvollsten Käse-Sorten:
Mozzarella. Dieser Bio-Mozzarella ist wegen
seiner Qualität in Berliner Bio-Läden und haupt-
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städtischen Sternehotels sehr beliebt und wurde
zuletzt auf der Internationalen Grünen Woche
2007 ausgezeichnet.
Büffelmilch und Büffelmilchprodukte überzeugen
durch die zart aromatische Geschmacksnote
der Milch, geringes Cholesterin und hohe
Kalzium- und Vitamingehalte. Außerdem ist das
Milcheiweiß der Büffelmilch häufig besser verträglich als das Milcheiweiß von Kuhmilch.
Zusätzlich zu den Mozzarella- und Ricottaspezialitäten bietet der Bio-Hof auch Wurst und
Fleisch an. Die extensive Aufzucht und die
Fütterung mit Gras, Heu und selbst angebautem
Getreide liefert das geschmacklich hervorragende Büffelfleisch. Die Entscheidung fällt
bei dem Angebot des Hofes – Büffelsalami
mit Kräutern, Bärlauch oder Pfeffer bis hin zu
Hüftsteak, Rouladen und Schmorbraten – schwer.
Eine Besonderheit sind die Weckgläser mit
Szegediner Gulasch oder Gulaschsuppe aus Büffelfleisch, die als kulinarisches Fertiggericht besten
Geschmack bieten.
Bobalis
Agrargesellschaft mbH
Hauptstraße 30
14913 Jüterbog
Tel.: 03372 4329-88
Fax: 03372 4329-87
www.bobalis.de
Jeden ersten Sonnabend im Monat zwischen
12.00 und 15.00 Uhr sind Besucher auf dem Hof
von Bobalis herzlich willkommen. Sie können an
diesen Tagen den Hof und die Tiere im Rahmen
von kostenlosen Führungen besichtigen, sich
über die Büffelprodukte informieren, jene kosten
und kaufen.
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Betriebsporträts
Braumanufaktur Forsthaus Templin
Das einzige Bio-Bier aus der Region BerlinBrandenburg wird südlich von Potsdam gebraut.
Hier in der Braumanufaktur Forsthaus Templin,
die seit 2002 von Jörg Kirchhoff und Thomas
Köhler betrieben wird, spezialisierten sich die beiden Braumeister im Mai 2007 auf die Herstellung
des Bio-Getränks.
S
eitdem ist das Forsthaus Templin ein eingetragener Naturland-Betrieb. Durch ihre Lehrzeit
in einer großen regionalen Brauerei, ihr anschließendes Studium der Brauerei-Technik und die
Braumanufaktur Forsthaus Templin
Templiner Straße 102
14473 Potsdam
Tel.: 033209 2179-79
Fax: 033209 2179-80
www.braumanufaktur.de
jahrelange Arbeit in Bio-Brauereien sammelten
Kirchhoff und Köhler viel Erfahrung, um ihren
Traum von einer eigenen Brauerei mit dazugehöriger Gastwirtschaft zu verwirklichen. In den
Sommermonaten produziert die Brauerei rund
8.000 Liter. Ungefähr ein Zehntel davon wird in
der Gastwirtschaft ausgeschenkt oder im Direktvertrieb in Fässern vermarktet, der Großteil wird
in Flaschen abgefüllt und an den Naturkosthandel
geliefert.
Die Kunden können zwischen verschiedenen
Sorten wie “Bio hell“, “Bio dunkel“, “Bio-Bockbier“,
“Bio-Weizen“, “Bio-Pils“ oder der traditionellen
“Potsdamer Stange“ wählen. Die Rohstoffe
werden soweit wie möglich aus der Region bezogen, die Braugerste stammt vorwiegend aus
der Lausitz. Nur Hopfen und Malz werden aus
klimatischen und besorgungstechnischen Gründen in Süddeutschland beziehungsweise Hessen
eingekauft.
nen Bootsanleger an, durch die unmittelbare
Nähe zum Strandbad Templin und zu einer
Bootsvermietung kommt die ganze Familie beim
Ausflug auf ihre Kosten. Wöchentlich wird die
Braukunst an der historischen Brauanlage erläutert, außerdem gibt es regelmäßig Veranstaltungen und Brau-Seminare.
Das Bio-Bier wird traditionell im Kupferkessel
angesetzt. Durch alte aromatische Hopfensorten,
selbst gezüchtete Hefe, Verzicht auf Filterung,
viel Zeit zum Reifen, aber auch mithilfe moderner EDV entsteht das naturbelassene, unfiltrierte
und erfrischende Produkt. Im rustikalen urgemütlichen Gastraum oder auch bei sommerlichen
Temperaturen im Biergarten – die Zertifizierung
ist angemeldet – können die Gäste die Spezialitäten des Hauses genießen. Bis in den Herbst
hinein legen Dampfer und Wassertaxis am eige-
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55
Betriebsporträts
Gut Ogrosen
Gut Ogrosen
Dorfstraße 35
03226 Vetschau OT Ogrosen
Tel.: 035436 218
Fax: 035436 45009
www.gut-ogrosen.de
Am Rand des Spreewalds im Landkreis Oberspreewald-Lausitz liegt das Gut Ogrosen. Der
ehemalige Gutshof wird von vier selbstständigen
Betrieben nach den Richtlinien von Gäa NordostVerbund Ökohöfe bewirtschaftet.
Öffnungszeiten des Hofladens:
Di: 15.00 bis 18.00 Uhr
Fr: 9.00 bis 18.00 Uhr
Sa: 9.00 bis 14.00 Uhr
D
ie Betriebe arbeiten in vielen Bereichen wie
der Nutzung von Flächen, Maschinen und der
Einteilung von Arbeitskräften zusammen, da sie
sich als Gemeinschaft verstehen.
Seit 1991 wirtschaften Toni – deren Großvater das
Gut einst gehörte – und Heiner Lütke-Schwienhorst auf ihrem 410 Hektar großen Landwirtschaftsbetrieb. Dieser ist hauptsächlich auf die
Haltung von Milchvieh ausgerichtet: Im Sommer
grasen die 110 Milchkühe der vom Aussterben
bedrohten Rasse Deutsches Schwarzbuntes Nie-
56
derungsrind mit ihren Jungtieren die Weiden ab.
Während der kalten Jahreszeit werden die Tiere
im modernisierten Stall gehalten. Auf den Feldern bauen die Landwirte Kleegras, Luzerne
und Getreide als Futtermittel an, sowie Roggen,
Weizen, Triticale, Hafer, Sommergerste, Buchweizen, Kartoffeln und Sonnenblumen.
Zum Milchschafhof “Schafgarbe“ von Ulrike
und Friedhelm Plaß, dem zweiten Bio-Betrieb in
Ogrosen, gehören 100 ostfriesische HerdbuchMilchschafe und einige Schweine. Die Schafe
liefern Wolle, Fleisch und täglich frische Milch,
welche in der hofeigenen Käserei zu Jogurt, Frischkäse oder Feta verarbeitet wird. Die Schweine
verarbeitet Familie Plaß zu Fleisch- und Wurstspezialitäten.
Regina Lieb und Frank Porten bewirtschaften den
vierten Betrieb auf Ogrosen, den Ziegenhof. Sie
halten 45 Ziegen, deren Milch in handwerklicher
Tradition zu verschiedenen Käsespezialitäten verarbeitet wird. Außerdem vermarkten sie Salami,
Schinken und Ziegenfleisch.
Die Mitarbeiter des Gemüsebau-Betriebs “Erdreich“
bauen etwa vierzig verschiedene Gemüsearten auf
2,5 Hektar Ackerfläche und 500 Quadratmeter
Folientunnel an. Frisch geerntet wird das
Gemüse in die Ogrosener Landkiste verpackt,
die wöchentlich in die Umgebung ausgeliefert,
aber auch direkt auf dem Gut abgeholt werden
kann. Wer möchte, erhält nicht nur leckeres
Gemüse, sondern auch andere Produkte der
Höfegemeinschaft.
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Betriebsporträts
Gut Schmerwitz
Das Gut Schmerwitz, 80 km südwestlich von Berlin im Landkreis Potsdam-Mittelmark, befindet
sich innerhalb der sanft hügeligen Landschaft des
Naturparks Hoher Fläming.
Rahmen des Projekts “Biotopverbundsystem
Gut Schmerwitz“ wurden vor einigen Jahren
rund 50 Hektar Ackerland durch Anpflanzungen ökologisch aufgewertet. Zum Schutz vor
Erosion und als Rückzugsraum für Tiere wurden
Feldhecken mit heimischen Gehölzen sowie
Streuobstwiesen mit alten Obstsorten angelegt.
Weiterhin entstanden Feldholzinseln, Trockenwiesen, Obst- und Laubbaumalleen.
D
er Bioland-Betrieb zählt mit einer Gesamtfläche von rund 1.550 Hektar zu den größten
Öko-Betrieben Deutschlands und hat mit seiner
günstigen Lage beste Voraussetzungen für die
Direktvermarktung im Berliner und Brandenburger Raum.
Neben dem Feldbau ist die Tierhaltung, insbesondere die Schafzucht, ein wesentliches Standbein:
1.000 Merino-Schafe grasen auf den ausgedehnten
Die reizvolle Umgebung ist beliebtes Ausflugsziel
für Radsportler und Wanderer. Naturfreunde kön-
nen bei ihren Ausflügen in den Rummeln – ehemaligen Schmelzwasserrinnen – die Flämingbuche, den Mittelspecht, viele Findlinge und mit
etwas Glück den hier heimischen sehr seltenen
Schwarzstorch entdecken.
Das Gut Schmerwitz ist ein anerkannter Ausbildungsbetrieb, der Schulklassen, Studenten und
kulturell oder fachlich interessierten Besuchern
Besichtigungen des Betriebs anbietet. Außerdem
sind ein Seminarraum für bis zu 25 Personen
sowie Übernachtungsmöglichkeiten buchbar.
Gut Schmerwitz GmbH & Co. KG
Schmerwitz Nr. 8
14 827 Wiesenburg OT Schmerwitz
Tel.: 033849 908-0
Fax: 033849 908-29
www.gut-schmerwitz.de
Öffnungszeiten des Hofladens:
Mo - Fr: 9.00 bis 17.00 Uhr
Sa/So: nach Absprache
Wiesen und Weiden. Zusätzlich bevölkern 100 Sauen
mit ihrer Nachzucht sowie 9.000 Legehennen die
Ställe des Guts. Ein weiterer Arbeitsbereich stellt
der Obst- und Gemüsebau dar.
Die Vermarktung der Produkte erfolgt direkt im
gutseigenen Hofladen, dessen Sortiment durch
hochwertige Bio-Lebensmittel aus der Region
vervollständigt wird. Dazu zählen die Backwaren
von Märkisches Landbrot und Bio-Backhaus Leib,
Marmeladen und Weine vom Ökohof Cometha
e.V. Grützdorf oder vitaminreiche SanddornProdukte von Christine Berger aus Petzow.
Als Partner des Naturparks Hoher Fläming ist
das Gut Schmerwitz bestrebt, das typische
Landschaftsbild der Region zu bewahren. Im
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Betriebsporträts
Gärtnerei am Bauerngut
Das Dorf Libbenichen liegt am Rand des Oderbruchs im Landkreis Märkisch-Oderland. Seit
1991 bewirtschaften hier Hans-Peter Frucht und
Hubert Heimen ihre Gärtnerei am Bauerngut
nach biologisch-dynamischen Richtlinien.
I
m Freiland und unter Glas bauen die Bio-Gärtner
auf insgesamt 7,5 Hektar eine bemerkenswert
vielfältige Auswahl von Gemüse an. Insbesondere
ist Libbenichen für seine frische Bio-Kresse – die
einzige aus Brandenburg – bekannt. Das ganze
Jahr hindurch werden fast 10.000 Schälchen
produziert und vermarktet.
Gärtnerei am Bauerngut
Heimen und Frucht GbR
Lindenstraße 1
15306 Libbenichen
Tel.: 033602 2582
Fax: 033602 58286
Zweiter Produktionsschwerpunkt sind Radieschen, die auf knapp einem Hektar gedeihen.
Weiterhin erzeugen die Bio-Gärtner Salate –
darunter außergewöhnliche Sorten wie Rougette,
Romana oder Roter Kopfsalat, Kohlrabi, Fenchel,
Kürbis, Zucchini, Porree oder Tomaten. Diese
Abwechslung kommt nicht nur dem Boden
zugute, sondern auch den Kunden. Das erzeugte
Gemüse wird täglich über den Naturgroßhandel
Terra nach Berlin geliefert und sichert den Vitaminhaushalt der Hauptstädter.
Damit auch zukünftig robuste Gemüse-Sorten in
Bio-Qualität in den Läden liegen, beteiligt sich
die Gärtnerei an der Vermehrung von Saatgut.
Die Samen von Möhre, Roter Bete und AsiaSalat werden nach dem Abblühen geerntet und
zur weiteren Verarbeitung zur Saatgut AG nach
Bingenheim geschickt. Von dort können dann Gärtner aus ganz Europa ihr Demeter-Saatgut kaufen.
Anstelle des Traktors nutzen die Libbenicher in
erster Linie ganz umweltfreundliche PS: Zwei kräftige Pferde erledigen zuverlässig einen Großteil
der Arbeit und sorgen dabei gleichzeitig für die
Düngung. Das Ökosystem der Landschaft liegt
den Gärtnern am Herzen: Gemeinsam mit den BioNachbarn vom Bauerngut Templin & Mitarbeiter
wurden Hecken und Bäume gepflanzt und Teiche
angelegt, um so die Artenvielfalt zu fördern.
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61
Betriebsporträts
Naturlandbetriebe Sielow
Der Cottbuser Ortsteil Sielow zählt mittlerweile
zu den Gegenden Brandenburgs mit der größten
Dichte an ökologisch wirtschaftenden Betrieben.
A
llein vier Naturland-Betriebe arbeiten auf
dem Gelände einer ehemaligen LPG. Einer
davon, die Fleischrinderzucht Sielow GmbH,
züchtet seit vielen Jahren mit großem Engagement die Rinderrasse Uckermärker. Diese heimische Rasse ist bestens an die Brandenburger
Verhältnisse angepasst, liefert sie doch bei großer
Genügsamkeit hinsichtlich der regionalen Futterpflanzen eine ausgezeichnete Fleischqualität.
Die Sielower Mutterkuhherde wird mit ihren
Kälbern auf der Weide oder im großen Laufstall
mit Stroheinstreu und Auslauf gehalten.
Der zweite Betrieb ist die Sielower Agrarbetrieb
GmbH, welche mit dem Anbau von Getreide,
Leguminosen und Sonnenblumen hauptsächlich
Ackerbau betreibt. Gemeinsam mit der benachbarten Rinderzucht bildet sie einen Futter- und
Düngekreislauf. Als dritter Betrieb gründete sich
im Sommer 2007 die Aueroxenreservat Spreeaue
GmbH. Auf den frischen Wiesen bei Maiberg
grasen Auerochsen und Tarpane. Die fast in
Vergessenheit geratenen und seltenen Tiere
pflegen hier das sensible Ökosystem der renaturierten Spreeaue und sind dem passionierten
Rinderzüchter und Geschäftsführer Wolfram
Hotzler, der alle drei Betriebe leitet, ein besonderes Anliegen.
Die innovative Vermarktungsidee ist der Imbisswagen, der ab 2008 von Mai bis Oktober vor
der Auerochsenweide stehen soll. Hungrige
Spaziergänger und Radler können sich dort mit
einem Bio-Imbiss stärken.
Die Lebenshilfe Hand in Hand gGmbH bewirtschaftet als vierter Sielower Betrieb seit Mitte
2007 das Gelände um den ehemaligen Sielower
Weidemelkstand. Hier haben Behinderte und
Nicht-Behinderte zusammen eine vielseitige
kleine Landwirtschaft mit Gemüsebau, Gänseund Hühnerhaltung aufgebaut. Zudem wird ein
Lieferservice für Gemüsekisten, Eier und Weihnachtsgänse angeboten.
In Sielow wird zurzeit am Aufbau einer eigenen
Fleischverarbeitung und Direktvermarktung
gearbeitet, so dass weitere Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Fleischrinderzucht GmbH Sielow /
Sielower Agrarbetrieb GmbH
Dissener Straße 29
03055 Cottbus-Sielow
Tel.: 0355 870742
Fax: 0355 873438
www.agrar-cottbus.de
Öffnungszeiten des Imbisswagens:
täglich: 10.00 bis 18.00 Uhr
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63
Betriebsporträts
Ökodorf Brodowin
Ein ganzes Dorf hat sich inmitten des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin im Landkreis
Barnim auf den ökologischen Landbau nach
Demeter-Richtlinien spezialisiert: Brodowin.
D
ie Brodowiner Bio-Bauern bearbeiten rund
1.300 Hektar Land. Damit gehört das biologisch-dynamisch wirtschaftende Ökodorf zu den
größten Bio-Betrieben Deutschlands und ist mit
knapp 60 Mitarbeitern wichtigster Arbeitgeber
im Ort. Seit der Gründung im Jahr 1990 hat sich
Ökodorf Brodowin
Weißensee 1
16230 Chorin / OT Brodowin
Tel.: 033362 70610
Fax: 033362 71193
www.brodowin.de
der Begriff “Brodowin“ weit über die Grenzen
Berlin-Brandenburgs hinaus als eigenständige
Marke etabliert, nahezu jeder kennt mittlerweile
den blauen Stier vor blauem Pflug.
Öffnungszeiten des Hofladens:
April bis Oktober:
Mo - So: 9.00 bis 18.00 Uhr
November bis März:
Di - Do: 10.00 bis 17.00 Uhr
Fr: 10.00 bis 18.00 Uhr
Sa/So: 10.00 bis 16.00 Uhr
Auf den Wiesen grasen Pommersche Rauhwollschafe und über 500 schwarzbunte Rinder, 250
davon sind ausgewachsene Milchkühe. Täglich
werden fast 10.000 Liter Bio-Milch in der
hofeigenen Molkerei von Brodowin zu Trinkmilch,
Jogurt, Butter oder Käse verarbeitet. Kartoffeln,
Futterpflanzen und Getreide, darunter Spezialitäten wie Nackthafer und Bergroggen, bauen die
Brodowiner auf 1.250 Hektar Ackerland an.
Die Gärtnerei, mit mehr als 30 Hektar Freilandfläche und 2.500 Quadratmetern Gewächshaus
eine der größten Demeter-Gärtnereien in ganz
Brandenburg, produziert 40 Gemüsearten,
Kräuter und einige Obstsorten. Hauptkulturen
sind Möhren, Porree, verschiedene Kohlarten,
Kürbisse, rote Beete und Sellerie. Außerdem
gedeihen Pastinaken, Schwarzwurzeln, Rettich,
Zwiebeln oder Erbsen.
Gemüse, Säfte, Milch, Käse und Wurst werden täglich über den Naturkost-Großhandel in 500 regionalen Naturkostläden angeboten. Das Getreide
64
verarbeitet Berlins größte Bäckerei Märkisches Landbrot zu vollwertigen Broten und
Backwaren. Außerdem liefert das Ökodorf
seine individuellen frischen Abo-Kisten an
1.500 Haushalte in Berlin und Umgebung.
Das ganzheitliche Konzept und die kontinuierliche Innovationskraft von Brodowin wurden im Oktober 2007 auf der
ANUGA – der weltgrößten Fachmesse für
Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie – ausgezeichnet. In der Kategorie
“Kleinbetrieb/Handwerk“ gewann die Meierei
den ersten Platz beim Innovationspreis BioLebensmittel-Verarbeitung für die Umsetzung
zukunftsfähiger Lösungen im Unternehmen.
65
Betriebsporträts
Weidewirtschaft Liepe
Weidewirtschaft Liepe eG
Karl-Liebknecht-Straße 36c
16248 Liepe
Tel.: 033362 239
Fax: 033362 70548
Im Nordosten Brandenburgs liegt die Weidewirtschaft Liepe eG. Der Biopark-Betrieb, der im Jahr
1991 aus einem Betriebsteil der LPG Oderberg
gegründet wurde, betreibt ökologische Grünlandnutzung und Landschaftspflege mit Rindern.
Öffnungszeiten des Hofladens:
Fr: 9.00 bis 18.00 Uhr
D
ie Entscheidung für die extensive und
ökologische Ausrichtung des Betriebs war
nahe liegend: 440 Hektar der betrieblichen Flächen befinden sich im Naturschutzgebiet Niederoderbruch, die restlichen 240 Hektar sind Teil
des Landschaftsschutzgebiets “Choriner Endmoränenbogen“. Beide Schutzzonen gehören zum
Biosphärenreservat Schorfheide Chorin.
66
Vom zeitigen Frühjahr an grasen die rund 450
Mutterkühe, Kreuzungen zwischen Deutsche
Angus und Uckermärker und die 15 Bullen auf
den Weiden der Kulturlandschaft. Dadurch
erhalten sie die naturnahen Lebensräume für
Tiere und Pflanzen. Die Kälber kommen auf
den Weiden zur Welt und wachsen inmitten der
Natur auf. Den Winter verbringen die Tiere in
den Ställen mit artgerechtem Auslauf. Das verfütterte Heu stammt von Wiesen im Oderbruch, das
in einer Halle mit moderner Photovoltaik-Anlage
gelagert wird.
In der hauseigenen Fleischerei der Genossenschaft wird vor allem frisches Bio-Rindfleisch –
von der Roulade bis zum Filet – produziert,
aber auch Rinderschinken, Salami und andere
Rohwurstprodukte wie Leber- und Blutwurst.
Das für die Wurstherstellung nötige Schweinefleisch bezieht die Fleischerei von Bauern der
Erzeugergemeinschaft Biopark Markt GmbH. Die
regionalen Produkte werden im Hofladen in Liepe
verkauft und an Naturkostläden und Gastronomie
geliefert. Im Internet sind die Salami-Spezialitäten
unter www.schorfheider.com online zu bestellen.
67
Partner für die Vermarktung
Beste Voraussetzungen
für verarbeitende Betriebe
Durch den anhaltenden Bio-Boom und den großen Markt Berlin vor der Haustür finden zurzeit
nahezu alle regionalen Bio-Produkte ihren Absatz.
V
or allem zwei Bereiche zeichnen sich ab, die
noch Entwicklungspotenzial haben: Betriebe
der Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung
wie Schulen, Krankenhäuser und Betriebskantinen brauchen vorverarbeitete Lebensmittel
auch in Großgebinden. Kleinere Bio-Läden sind
dem Druck ausgesetzt, sich gegenüber den BioSupermarktketten zu profilieren, da sie mit den
günstigen Preisen selten konkurrieren können.
Sie suchen – ebenso wie der Feinkosthandel –
hochveredelte regionale Bio-Spezialitäten und
sind vor allem für Betriebe mit kleinen Produktionsmengen interessante Partner.
Landwirtschaftliche Erzeuger haben verschiedene
Möglichkeiten, ihre Produkte zu vermarkten: Sie
können Erzeugergemeinschaften, Verarbeiter
und Großhändler beliefern oder ihre Produkte per
Direktvermarktung verkaufen.
ERZEUGERGEMEINSCHAFTEN
Landwirtschaftliche Bio-Bauern produzieren
zum Teil zu geringe Mengen, um damit größere
Abnehmer beliefern zu können. Dies schränkt
den Kreis potenzieller Kunden ein, macht den
Kollegen zum unmittelbaren Konkurrenten und
kann zu Preisdruck und wirtschaftlicher Unsicherheit führen.
In einer Erzeugergemeinschaft schließen sich
Bio-Bauern zusammen und profitieren durch
den gemeinsamen kostengünstigen Einkauf von
Futtermitteln, Saatgut oder landwirtschaftlichen
Geräten. Die Produkte werden über einen
gemeinsamen Pool vermarktet. Da eine Gesellschaft als Großanbieter auftritt, wird die Ware
aus einer Hand geliefert. Dies garantiert die
nötige Qualitäts- und Liefersicherheit und ist
ein entscheidender Vorteil für die Abnehmer.
68
stützung bei der Warenbeschaffung, der Qualitätssicherung oder Beratung zu allen Fragen der
Produktion.
Während sich die Erzeuger weiterhin auf die
Produktion konzentrieren können, kümmert sich
die Gemeinschaft als Dienstleister der Betriebe
um den Verkauf der Produkte, beobachtet die
Entwicklungen am Markt und sichert so die günstigsten Vermarktungschancen für ihre Mitglieder.
Erzeugergemeinschaften der
Die Biopark Markt GmbH übernimmt den Vertrieb der Produkte ihrer Mitglieder, um die
Lebensmittelindustrie und den Handel kontinuierlich beliefern zu können. Ausschließlich
Bio-Landwirte können Gesellschafter des Erzeugerzusammenschlusses werden, also keine
Verarbeiter. Zum Sortiment gehören beispielsweise Rind, Kalb, Lamm, Schwein, Geflügel und
Getreide.
Ökologisch produzierende Landwirte, die Biopark angehören, können ihre Bio-Tiere auch
über die Erzeugergemeinschaft Prignitzer Weiderind w.V. verkaufen. Pro Jahr werden so rund
3.000 Absetzer, Kühe und Bullen aus Mutterkuhhaltung vermarktet. "
Ökologischen Anbauverbände
Die ökologischen Anbauverbände unterstützen
ihre Mitglieder bei der Vermarktung und haben
hierfür eigenständige Gesellschaften gegründet.
Die Marktgesellschaft mbH der Naturland Betriebe ist Deutschlands größte Erzeugergemeinschaft für ökologisch erzeugte Produkte. Ihr
Angebot umfasst alle heimischen Bio-Produkte
des Land- und Gartenbaus, der Vieh-, Fleischund Milchwirtschaft sowie eine Vielzahl von
Weiterverarbeitungs- und Fertigprodukten. Die
Marktgesellschaft bietet ihren Gesellschaftern
eine Vielzahl von Leistungen, zum Beispiel Unter-
69
Partner für die Vermarktung
Bio Fleisch Nord Ost und Biokorntakt
Weitere große Erzeugergemeinschaften in Berlin-Brandenburg sind Bio Fleisch Nord Ost – ein
Zusammenschluss von Bio-Landwirten, die sich
auf die Veredlung tierischer Produkte spezialisiert haben – und Biokorntakt als Partner für
die Getreidevermarktung. Sie vermarkten jährlich
9.500 Schweine, Rinder und Lämmer sowie knapp
25.000 Tonnen Getreide.
Voraussetzung für eine Zusammenarbeit mit
Bio Fleisch Nordost und Biokorntakt ist die
Mitgliedschaft in einem ökologischen Anbauverband. Beide Erzeugergemeinschaften stehen
ihren Mitgliedern sowohl bei Fragen zur Umstellung als auch zu anderen Fachfragen beratend
und unterstützend zur Seite.
VERARBEITER: BIO-BÄCKEREIEN, FLEISCHEREIEN,
MEIEREIEN UND MOSTEREIEN
Die großen Bio-Bäckereien der Region – Märkisches Landbrot, BioBackHaus, Beumer & Lutum
und Ufabäckerei – verarbeiten jährlich 3.000 Tonnen Getreide zu Brot- und Backwaren. Wegen der
positiven Entwicklung am Markt werden zukünftig
zusätzliche Mengen an Getreide benötigt. Aber
auch andere Zutaten werden gebraucht: Für KraftBallast-Brot oder Rübli-Schnitten benötigt die
Bioland-Bäckerei BioBackHaus Leib in Falkensee
beispielsweise pro Jahr zirka 8.700 Kilogramm
Bio-Möhren, bevorzugt aus der Region.
Etwa 200 Tonnen regionales Bio-Fleisch werden jedes Jahr verarbeitet und vermarktet,
hauptsächlich von der Bio-Fleischerei Feindura.
Da Berlin-Brandenburger Haushalte allein ungefähr 2.900 Tonnen Bio-Rindfleisch verbrauchen,
zeigen sich hier deutliche Potenziale hinsichtlich
der Ausweitung regionaler Wertschöpfung.
Die Beschaffung regionaler Früchte und Gemüse
gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Brandenburger
Betriebe wie die Süßmost- und Weinkelterei
Hohenseefeld, die Hosenaer Kelterei oder die
Lienig Wildfrucht GmbH haben Bio-Produkte im
Angebot. Ebenso wie die Bio- und Hofkelterei
Hartmann des Landwirtschaftsbetriebs Bergschäferei in Garzin legen sie besonderen Wert
auf heimische Ware und suchen dringend mehr
zertifizierte Anbauer.
GROßHANDEL
Erzeuger können ihre Produkte auch über den
regionalen Naturkost-Großhandel vermarkten.
Die in der Region tätigen Großhändler wie
Terra Naturkost, Midgard Naturkost, Kormoran
Naturwaren und Frucht-Express bevorzugen
in der Regel Brandenburger Ware: Sie
beziehen daher einen großen Teil ihrer Ware
von Brandenburger Bio-Unternehmern und
beliefern damit regionale Naturkostgeschäfte
und Reformhäuser.
DIREKTVERMARKTUNG
Eine direkte Vermarktung der Bio-Produkte ist
über Hofläden, Abokisten und Wochenmärkte
möglich. Dabei stehen die Brandenburger
Anbauverbände den Erzeugern beratend und
unterstützend zur Seite. Die FÖL als weiterer
Partner ist die erste Anlaufstelle, um mit
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Höfe
zu agieren und spezielle Produkt-Aktionen zu
bewerben.
Vermarktungswissen
Im Rahmen des Bundesprogramms
Ökologischer Landbau wurden
zahlreiche Vermarktungstipps für
die verschiedenen Produktlinien
entwickelt.
So gibt es Informationsbroschüren
zur Verkaufsförderung, Präsentation
und Kennzeichnung von Bio-Produkten im Naturkosteinzelhandel,
Bäckereien und Fleischereien.
Eine weitere Fundgrube ist der Leitfaden zur Verbraucheransprache bei
Verkostungsaktionen, Hoffesten.
Informationen unter
www.oekolandbau.de.
Bestellung der Broschüren unter
www.oekolandbau.de/service/
informationsmaterialien
Die Gläserne Meierei verarbeitet die Milch nordostdeutscher Bio-Landwirte, die einem Anbauverband angehören, zu verschiedenen MolkereiProdukten. Außerdem bietet die Meierei auch
Bio-Milchprodukte für den US-amerikanischen
Markt an, welche den Standard des National
Organic Program (NOP), zusätzlich zur EG-ÖkoVerordnung und den Verbandsrichtlinien, einhalten. Der Produktionsstandort Münchehofe im
Spreewald wird 2007/2008 erweitert und in eine
leistungsfähige Schau-Molkerei umgebaut.
70
71
Weiterführende Adressen
BERATUNG
Anbauverbände
Bioland Berlin-Brandenburg e.V.
Pretschener Anger 7
15913 Märkische Heide / OT Pretschen
Tel.: 035476 3177
Fax: 035476 210
www.bioland-berlinbrandenburg.de
Biopark e.V.
Rövertannen 13
18273 Güstrow
Tel.: 03843 2450-30
Fax: 03843 2450-32
www.biopark.de
Demeter Berlin-Brandenburg
Arbeitsgemeinschaft für biologischdynamischen Landbau
Hauptstraße 41
15374 Müncheberg / OT Eggersdorf
Tel.: 033432 722-14
Fax: 033432 722-13
www.demeter.de
Gäa e.V. Nordost-Verbund Ökohöfe
Theodor-Echtermeyer-Weg 1
14979 Großbeeren
Tel.: 033701 59306
Fax: 033701 55165
www.gaea-nordost.de
Naturland e.V.
Gradestraße 92
12347 Berlin
Tel.: 030 348066-70
Fax: 030 348066-79
www.naturland.de
72
Überverbandliche Organisationen
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft
(BÖLW ) e.V.
Marienstraße 19-20
10117 Berlin
Tel.: 030 28482-300
Fax: 030 28482-309
www.boelw.de
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.
Marienstraße 19-20
10117 Berlin
Tel.: 030 284824-40
Fax: 030 284824-48
www.bio-berlin-brandenburg.de
Öko-Landbau-Beratung (ÖLB),Versuchsund Beratungsring Berlin/Brandenburg e.V.
Ladeburger Chaussee 24
16321 Bernau
Tel./Fax: 03338 5541
VERMARKTUNG
Erzeugergemeinschaften
Biopark Markt GmbH
Stavenhagener Straße 41
17139 Malchin
Tel.: 03994 2095-0
Fax: 03994 2095-20
Biokorntakt GmbH & Co. KG
Gradestraße 92
14347 Berlin
Tel.: 030 530237-30
Fax: 030 530237-37
www.biokorntakt.de
Biofleisch Nord Ost GmbH & Co. KG
Gradestraße 92
14347 Berlin
Tel.: 030 530237-10
Fax: 030 530237-17
www.biokorntakt.de
Frucht-Express Import-Export GmbH
Am Frucht- und Frachthof 6
14550 Groß Kreutz
Tel.: 033207 370-0
Fax: 033207 370-99
www.frucht-express.de
Marktgesellschaft mbH der
Naturland-Betriebe
Büro Berlin
Gradestraße 92
12347 Berlin
Tel.: 030 34806660
Fax: 08137 9318625
www.naturland-markt.de
Midgard Naturkost & Reformwaren GmbH
Holzstraße 7
13359 Berlin
Tel.: 030 484909-0
Fax: 030 484909-19
www.midgard-naturkost.de
Prignitzer Weiderind w.V.
Am Bahndamm 11
19309 Lenzen
Tel.: 038792 924-0
Fax: 038792 924-44
http://holding-lenzen.de/Vermarktung/
EZG/ezg.html
Großhandel
Biokorntakt Vertriebs GmbH
Gradestraße 92
12347 Berlin
Tel.: 030 6200843-0
Fax: 030 6200843-70
www.biokorntakt-vertriebs-gmbh.de
Kormoran Naturwaren
Neuenburger Straße 13
10969 Berlin
Tel.: 030 259406-10
Fax: 030 259406-41
www.kormorannaturwaren.de
Ökofrost GmbH
Bregenzer Straße 5
10707 Berlin
Tel.: 030 787766-66
Fax: 030 787766-10
www.oekofrost.de
Ökotopia GmbH
Gneisenaustraße 2a
10961 Berlin
Tel.: 030 69809-83
Fax: 030 69809-855
www.oekotopia.org
Terra Naturkost Handels KG
Gradestraße 92
12347 Berlin
Tel.: 030 639993-0
Fax: 030 639993-99
www.terra-natur.de
Sonstige Verarbeiter
Bäckerei Beumer & Lutum
Cuvrystraße 22
10997 Berlin
Tel.: 030 61675570
Fax: 030 61280272
www.beumer-lutum.de
BioBackhaus Leib GmbH
Bahnhofstraße 6-8
14612 Falkensee
Tel.: 03322 5030-0
Fax: 03322 5030-30
www.das-biobackhaus.de
Biofleischerei Hans-Jürgen Feindura GmbH
Lübarser Straße 40-46
13435 Berlin
Tel.: 030 40375369
Fax: 030 25293201
www.biofleischerei-feindura.de
Gläserne Meierei GmbH
Hauptstraße 13a
15748 Münchehofe
Tel.: 033760 209-51
Fax: 033760 209-54
www.hofmolkerei-muenchehofe.de
Hosenaer Kelterei GmbH & Co.KG
Parkstraße 12
01996 Hosena
Tel.: 035756 60-367
Fax: 035756 60-239
www.hosenaer-kelterei.de
73
Weiterführende Adressen
Landwirtschaftsbetrieb Bergschäferei
Garziner Straße 7
15345 Garzin
Tel.: 033433 1510-80
Fax: 033433 1510-81
www.bergschaeferei.de
Liven GmbH
c/o Lienig Wildfrucht-Verarbeitung Dabendorf
Märkische Straße / Gewerbegebiet
15806 Zossen
Tel.: 03377 328-0
Fax: 03377 328-115
www.lienig.com
Märkisches Landbrot GmbH
Bergiusstraße 36
12057 Berlin
Tel.: 030 6139120
Fax: 030 6845184
www.landbrot.de
Süßmost- und Weinkelterei
Hohenseefeld GmbH
Luckenwalder Straße 5a
14913 Hohenseefeld
Tel.: 033744 7060-0
Fax: 033744 7060-18
www.werder-frucht.com
ufaBäckerei
UFA-Fabrik Berlin GmbH
Viktoriastraße 10-18
12105 Berlin
Tel.: 030 755031-14
Fax: 030 755031-41
www.ufafabrik.de
74
FORSCHUNG UND AUSBILDUNG
VERBRAUCHERINFORMATIONEN
Fachhochschule Eberswalde
Friedrich-Ebert-Straße 28
16225 Eberswalde
Tel.: 03334 657-0
Fax: 03334 657-142
www.fh-eberswalde.de
Verbraucherzentrale Berlin e.V.
Bayreuther Straße 40
10787 Berlin
Tel.: 030 21485-0
Fax: 030 21964242
www.verbraucherzentrale-berlin.de
Forum Berufsbildung
Charlottenstraße 2
10969 Berlin
Tel.: 030 259008-0
Fax: 030 259008-10
www.forum-berufsbildung.de
Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Templiner Straße 21
14473 Potsdam
Tel.: 0331 29871-0
Fax: 0331 29871-77
www.vzb.de
Freie Ausbildung im Osten
Adresse siehe: Arbeitsgemeinschaft
für biologisch-dynamischen Landbau
Berlin-Brandenburg e.V.
www.freie-ausbildung-im-osten.de
Landesamt für Verbraucherschutz,
Landwirtschaft und Flurneuordnung
Referat 46 “Berufliche Bildung“
Dorfstraße 1
14513 Teltow OT Ruhlsdorf
Tel.: 03328 436-200
Fax: 03328 436-204
www.luis.brandenburg.de
Zulauf
c/o Unique GmbH
Großbeerenstraße 89
10963 Berlin
Tel.: 030 21485-0
Fax: 030 25297641
zulauf-online.net
WEITERE WICHTIGE ADRESSEN
Bio-Siegel
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Referat 512 – Informationsstelle Bio-Siegel
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Tel.: 0228 6845-3355
Fax: 0228 6845-2907
www.bio-siegel.de
Bundesverband Naturkost Naturwaren
(BNN) Herstellung und Handel e.V.
Geschäftsstelle Berlin
Albrechtstraße 22
10117 Berlin
Tel.: 030 8471224-44
Fax: 030 8471224-40
www.n-bnn.de
Ministerium für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV)
Sachgebiet Ökologischer Landbau
Referat 22
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel.: 0331 866-7082
Fax: 0331 866-7408
www.mluv.brandenburg.de
Senatsverwaltung für Gesundheit,
Umwelt und Verbraucherschutz
des Landes Berlin
Brückenstraße 6
10179 Berlin
Tel.: 030 9025-0
Fax: 030 9025-2501
www.berlin.de/sen/guv/index.html
Stiftung Ökologie & Landbau
Weinstraße Süd 51
67098 Bad Dürkheim
Tel.: 06322 9897-00
Fax: 06322 9897-01
www.soel.de
Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin e.V.
Beuthstraße 6-8
10117 Berlin
Tel.: 030 9026-5455
Fax: 030 9026-5443
www.vernetzungsstelle-berlin.de
Verein zur Erhaltung und Rekultivierung
von Nutzpflanzen in Brandenburg (VERN) e.V.
Burgstraße 20
16278 Angermünde OT Greiffenberg
Tel.: 033334 70232
Fax: 033334 85102
www.vern.de
75
Stichwortverzeichnis
Anbauverband 23, 32, 33, 70
Apfeltraum 50, 51
Ausbildung 37, 38, 39
Betriebskreislauf 8
Betriebsprämie 26
Bio-Brotbox 47
Bio-Einkaufsführer 43, 79
Bio-Gastronomie 44
Bio-Komponente 44
Bio-Läden 19, 42, 43, 68
Bio-Selbsternte 43
Bio-Siegel 10, 11, 35, 75
Bio-Speise 44
BioErlebnistag 49
Bioland 23, 29, 31, 32, 33, 72
biologisch-dynamischer Landbau 22, 23, 38, 60,
72, 74
Biopark 32, 33, 66, 67, 69, 72
BioTour 48
Bio kann jeder 46
Bio mit Gesicht 17
Bobalis 52, 53
Brandenburger Landpartie 49
Braumanufaktur Forsthaus Templin 34, 54, 55
Brodowin 34, 38, 64, 65
Demeter 23, 28, 29, 32, 33, 38, 50, 61, 64, 65, 72
Direktvermarktung 27, 43, 58, 63, 68, 71
EG-Öko-Verordnung 10, 11, 12, 13, 18, 30, 31, 32,
33, 42, 44, 70
Einkaufsmöglichkeiten 42
Erzeugergemeinschaft 67, 68, 69
Fachhochschule Eberswalde 38, 39, 74
76
FÖL e.V. 7, 43, 48, 71, 72, 78, 79
Forum Berufsbildung 37, 74
Freie Ausbildung im Osten 38, 74
Freiwilliges Ökologisches Jahr 37, 39
Gäa Nordost-Verbund Ökohöfe 32, 33, 56, 72
Gärtnerei am Bauerngut 60, 61
Gentechnik 9, 20
Gentechnikfreie Regionen 21
Geschichte Ökolandbau 22
Großhandel 19, 71, 73
Grundphilosophie Ökolandbau 8
Gut Ogrosen 56, 57
Gut Schmerwitz 40, 58, 59
Imagekampagne 41
Jobmotor Ökololandbau 36
Kennzeichnung 10, 44, 71
Kontrolle 12, 13, 18, 30, 44
Kontrollstelle 10, 11, 31
Leguminosen 8, 18, 62
Marienhöhe 23
MLUV 33, 75
Motivation 28
Naturland 17, 32, 33, 54, 62, 69, 72, 73
Naturlandbetriebe Sielow 62, 63
Obstbau-Kolonie Eden 22
Ökomärkte 42, 43
organisch-biologischer Landbau 23, 32
Potenzial Ökolandbau 34
Preis ökologischer Produkte 14, 18, 19
Projekt Zulauf 37, 74
Regionaler Wohlstand 40, 41
Regionale Ware 15, 26, 31, 34, 35, 71
Standortregister 21
Studiengang “Ökolandbau und Vermarktung” 38, 39
Umstellung 11, 27, 30, 31, 32, 33, 36, 70
Verarbeiter 21, 36, 68, 69, 70, 73, 74, 79
Verarbeitung 18, 32, 34, 35, 38, 40, 61, 74
Verbände 11, 23, 32
Vermarktung 13, 18, 23, 30, 32, 38, 39, 58, 68-74
Vermarktungsperspektiven 31
Was steht auf dem Ei 16
Weidewirtschaft Liepe 66, 67
Weiterführende Adressen 72-75
77
FÖL e.V. – Fördergemeinschaft
Ökologischer Landbau
FÖL E.V. – DIE ZENTRALE ANLAUFSTELLE
RUND UM BIO AUS DER REGION
Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
Berlin-Brandenburg e.V. engagiert sich seit 2000
verbandsübergreifend und unternehmensunabhängig für die regionale Bio-Branche vom Erzeuger bis zum Einzelhandel. Der gemeinnützige
Verein vernetzt die Bio-Akteure untereinander
sowie mit Partnern aus Natur- und Umweltschutz, Forschung, Bildung und Kultur. Weiterhin
informiert die FÖL Verbraucher und Medien über
ökologischen Landbau und Bio-Produkte.
Hier sind die Adressen des Bio-Einkaufsführers
ausführlich in “Bio-Adressen Online“ dargestellt.
Ausflugtipps, Rezeptideen und aktuelle Meldungen und Termine der Bio-Branche machen Lust
darauf, Bio in und aus der Region zu entdecken.
Die schönsten Hoffeste und interessantesten
Meldungen gibt es wöchentlich im kostenlosen
E-Mail-Newsletter.
DER BIO-EINKAUFSFÜHRER 2008/2009
Der kostenlose Bio-Einkaufsführer bietet in seiner fünften Neuauflage wieder über 450 Möglichkeiten, um Bio in Berlin-Brandenburg zu
kaufen und zu erleben. Um den Überblick in
der Angebotsvielfalt zu behalten, enthält das
nützliche Heft etablierte Fachhandels-Adressen
von Naturkostgeschäften, Bio-Supermärkten,
Bio-Bäckereien, Bio-Fleischereien, Naturkosmetikgeschäften und Reformhäusern. Wer gern
direkt beim Bauern kauft, findet hier Bio-Höfe
mit Hofläden und Abokisten. Bio-Cafès und
Restaurants, Märkte und Bio-Höfe mit Ferienwohnungen sind ebenfalls aufgeführt und runden den Service ab. Als neue von insgesamt
13 Rubriken ist „Verarbeiter und Lieferanten“
speziell für Großverbraucher und Wiederverkäufer dazugekommen. Der Einkaufsführer, der
in einer Auflage von 700.000 Stück erscheint,
ist zusätzlich zur Print-Version im praktischen
Taschenformat auch digital unter www.bioberlin-brandenburg.de zu lesen. Er kann in der
Geschäftsstelle der FÖL abgeholt oder per Telefon oder online bestellt werden.
Die FÖL leistet insbesondere Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit und unterhält das regionale Bio-Portal www.bio-berlin-brandenburg.de
mit umfangreichen Hintergrundinformationen.
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Ministerium für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz
des Landes Brandenburg
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel.: 0331 866-7017 oder -7237
Fax: 0331 866-7018
www.mluv.brandenburg.de
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