Physik
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Lehrermaterial Physik Gymnasiale Oberstufe Herausgeber Prof. Dr. Lothar Meyer Dr. Gerd-Dietrich Schmidt Autoren Prof. Detlef Hoche Dr. Josef Küblbeck Prof. Dr. Lothar Meyer Prof. Dr. Oliver Schwarz Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Das Wort Duden ist für den Verlag Bibliographisches Institut GmbH als Marke geschützt. 1. Auflage, 2011 © 2011 Duden Paetec GmbH, Berlin Internet www.duden-schulbuch.de Redaktion Prof. Dr. Lothar Meyer Gestaltungskonzept Britta Scharffenberg Layout Claudia Kilian Grafik Claudia Kilian, Jens Prockat, Walther-Maria Scheidt, Sybille Storch Titelfoto Fotolia/Schiller Renato ISBN 978-3-8355-3312-7 1 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.1 Denk- und Arbeitsweisen in der Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.2 Mechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.3 Thermodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 2.4 Elektrizitätslehre und Magnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 2.5 Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 2.6 Quantenphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 2.7 Atom- und Kernphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 2.8 Spezielle Relativitätstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 2.9 Astrophysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 3 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 3.1 Denk- und Arbeitsweisen in der Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 3.2 Mechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 3.3 Thermodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 3.4 Elektrizitätslehre und Magnetismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 3.5 Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 3.6 Quantenphysik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 3.7 Atom- und Kernphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 3.8 Spezielle Relativitätstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279 3.9 Astrophysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 3.10 Komplexe Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292 Bildquellenverzeichnis Corel Photos Inc.: 33/1, 38/1, 38/2, 38/3, 45/2; Deutsche Bahn AG: 15/1; Günter Liesenberg, Berlin: 45/1, 58/1; Meyer, L., Potsdam 122/1; Christiane Mitzkus, Berlin: 145/1; Mountain High Maps: 50/1, 50/2; Photo Disc, Inc.: 15/2, 34/1, 58/2, 58/3; Phywe Systeme GmbH & Co. KG, Göttingen: 8/1; Oliver Schwarz, Eisenach: 105/1; Toyota: 145, 2; Volkswagen AG: 26/1, 28/1. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 0 2 Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial 1 Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial Die folgenden Empfehlungen und Materialien für den Physikunterricht der gymnasialen Oberstufe sollen dem Lehrer Anregungen für seinen Unterricht geben und ihm eine rationelle Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ermöglichen. Dabei wird keine Vollständigkeit angestrebt, sondern es werden Anregungen zu Schwerpunkten des Unterrichts gegeben. Die Empfehlungen und Materialien sind abgestimmt mit dem Lehrbuch Physik, Gymnasiale Oberstufe, Duden Schulbuchverlag 2011 ISBN 978-3-8355-3311-0 Damit werden weitgehend alle die Inhaltsbereiche abgedeckt, die in den Jahrgangsstufen 11–12 bzw. 10–12 in den Grundkursen Physik oder in den für alle Schüler verbindlichen Kursen behandelt werden. Besonderheiten der Lehrpläne einzelner Bundesländer können nur bedingt berücksichtigt werden. Wir orientieren uns vielmehr vorrangig an den EPA Physik in der Fassung vom 12.03.2004. Als Nachschlagewerke für die Hand des Schülers sind zu empfehlen: − Basiswissen Schule Physik Abitur (mit DVD) Duden Schulbuchverlag ISBN 978-3-89818-077-1 Die Inhalte der DVD können auch über das Internetportal www.schuelerlexikon.de abgerufen werden. − Formelsammlung bis zum Abitur: Formeln, Tabellen, Daten (mit CD-ROM) Duden Schulbuchverlag ISBN 978-3-89818-700-8 − Formeln und Werte bis zum Abitur Duden Schulbuchverlag ISBN 978-3-8355-9040-3 Über das gesamte Angebot des Duden Schulbuchverlags können Sie sich im Internet unter folgender Adresse informieren: www.duden-schulbuch.de Die Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs sind auch zu finden unter: www. lern-code.de Das vorliegende Material enthält: − konkrete Unterrichtsmaterialien (Tafelbilder, Kopiervorlagen, Arbeitsblätter, Experimente, Projekte), − Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs, − die ausführlichen Lösungen aller Aufgaben des Lehrbuchs. Für Anregungen, Vorschläge für konkrete Unterrichtsmaterialien, Kritiken und Hinweise ist der Duden Schulbuchverlags immer dankbar. Duden Schulbuchverlag Redaktion Physik Bouchéstraße 12, Haus 8 12435 Berlin © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Denk- und Arbeitsweisen in der Physik 2 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Die nachfolgenden Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung orientieren sich zum einen am Lehrbuch Physik. Gymnasiale Oberstufe des Duden Schulbuchverlags, Berlin und Mannheim 2011. Zum anderen dienen uns die EPA Physik als wichtige Orientierung. In den EPA sind die fachlichen und methodischen Kompetenzen festgelegt, die die Schüler bis zum Abitur erwerben sollen. Festgeschrieben sind dort vier Kompetenzbereiche: − Kompetenzbereich Fachkenntnisse, in dem die Schüler physikalisches Wissen erwerben, wiedergeben und nutzen sollen. − Kompetenzbereich Fachmethoden, bei dem es um die Beschreibung und bewusste Nutzung von Erkenntnismethoden der Physik sowie typischen Methoden des Faches geht. bereichen, um die Vorbereitung auf eine weitere Ausbildungsphase. Für die Entwicklung bzw. weitere Ausprägung der genannten Kompetenzen gibt es verschiedene methodische Möglichkeiten. Einzelne fachliche Inhalte bieten unterschiedliche Ansatzpunkte. Es ist die ureigenste Aufgabe des Lehrers zu entscheiden, an welchen Inhalten welche Kompetenzen in den Vordergrund gestellt werden und welche Unterrichtsformen dabei zweckmäßig sind. Wir beschränken uns darauf, Anregungen zu geben und Materialien bereitzustellen, die der Lehrer in seinen Unterricht einbeziehen kann. Länderspezifische Besonderheiten können dabei in der Regel nicht berücksichtigt werden. 2.1 − Kompetenzbereich Kommunikation, in dem die Schüler befähigt werden, in der Physik und über Physik zu kommunizieren. − Kompetenzbereich Reflexion, bei dem es darum geht, Bezüge zwischen Physik und anderen Bereichen herzustellen, Sachverhalte zu bewerten, historische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu reflektieren. Im „Zusammenspiel“ der Kompetenzen sollen die Schüler bis zum Abitur eine solche naturwissenschaftliche (physikalische) Grundbildung erwerben, die sie in die Lage versetzt, ein Hochschulstudium oder eine qualifizierte berufliche Ausbildung zu absolvieren. Die Zusammenhänge sind unten dargestellt. Wir betonen: Es geht um die Vermittlung solider Grundlagen in allen Kompetenz- Denk- und Arbeitsweisen in der Physik Ein wichtiger Kompetenzbereich sind die Fachmethoden, die die Schüler kennen und anwenden sollen. Im Lehrbuch Physik, Gymnasiale Oberstufe des Duden Schulbuchverlags sind sie im einführenden Kapitel „Denk- und Arbeitsweisen in der Physik“ zusammengefasst. Die dort dargestellten Inhalte sollten im Laufe des Oberstufenunterrichts an die Schüler herangetragen werden. Aus didaktisch-methodischer Sicht bieten sich für das Herangehen drei Varianten an: − Zu Beginn des Oberstufenunterrichts wird als eine neue Qualität eine an wissenschaftlichen Methoden orientierte Arbeitsweise postuliert. Dann bietet es Kompetenzbereich Fachkenntnisse Kompetenzbereich Fachmethoden Naturwissenschaftliche (physikalische) Grundbildung bis zum Abitur Kompetenzbereich Kommunikation © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Kompetenzbereich Reflexion 3 4 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung sich an, in ein oder zwei Unterrichtsstunden an Beispielen auf Modelle sowie auf die induktive, deduktive und experimentelle Methode einzugehen. Aufmerksam machen kann man an dieser Stelle auch auf einige besonders tragfähige physikalische Konzepte wie zum Beispiel die Nutzung von Erhaltungssätzen, die Betrachtung von Wechselwirkungen, die Beschreibung des Verhaltens von Systemen. Im Laufe des Unterrichts wird an geeigneten Beispielen die eine oder andere Methode aufgegriffen und damit die Methodenkompetenz der Schüler gefestigt bzw. weiterentwickelt. − Die Fachmethoden werden an Beispielen im Laufe des Unterrichts ausführlich besprochen und angewendet. Dazu kann Kapitel 1 des Lehrbuchs als Materialgrundlage genutzt werden. − Eine Reihe von Inhalten können sich die Schüler auch selbstständig aus dem Lehrbuch erschließen. Dazu gehören insbesondere die Lehrbuchabschnitte − Begriffe in der Physik (S. 8 f.), − Größen in der Physik (S. 10 f.), − Physikalische Gesetze (S. 12 f.), − Messunsicherheiten und Fehlerbetrachtungen (S. 24 ff.). Auf zwei Probleme sei nachfolgend aufmerksam gemacht: Nicht selten hört man die Meinung, dass Begriffe der Alltagssprache häufig unklar und nicht eindeutig sind, physikalische Begriffe dagegen klar und eindeutig. Beide Teilaussagen sind problematisch. Bei Begriffen der Alltagssprache wird durch den Zusammenhang, in dem sie gebraucht werden, zumeist eine relativ große Klarheit und Eindeutigkeit erreicht. Und die in der Physik bzw. im Physikunterricht verwendete Terminologie ist mitunter gar nicht so eindeutig und klar, wie manche Physiker und Physiklehrer glauben. Allein ein Blick in die Lehrpläne verschiedener Bundesländer zeigt, dass es die eindeutige und klare Terminolo- gie in der Physik nicht gibt. So findet man z. B. in einem Lehrplan von 2010 den Hinweis: „Die Kraftflussdichte B sollte als magnetische Feldstärke eingeführt werden“. Ein Blick in ein Fachbuch dürfte für Schüler das Durcheinander komplett machen. Auch Begriffe wie Teilchen oder Strahlung sind relativ diffus. Ein besonderes Problem stellen die Synonyme dar. Dazu nachfolgend einige Beispiele aus Lehrplänen: Begriff Synonyme Wärme Wärmemenge Wärmeenergie Entropie Potenzielle Energie Lageenergie Höhenenergie Energie der Lage Radialkraft Zentripetalkraft Zentralkraft Newtonsches Grundgesetz 2. newtonsches Gesetz 2. newtonsches Axiom Grundgesetz der Mechanik Die Schüler sollten auf unterschiedliche Begriffe aufmerksam gemacht werden, im Unterricht selbst ist ein Begriff zu bevorzugen. Ein zweites Problem sind die Tätigkeiten (b Lehrbuch S. 30 f.), die von den Schülern insbesondere durch Aufgaben abgefordert werden. Den Schülern sollte an Beispielen verdeutlicht werden, was von ihnen erwartet wird, wenn sie beschreiben, erklären, interpretieren … sollen. Typische Mängel in Aufgabenstellungen wie z. B. − Erklären Sie den Begriff ... − Beschreiben Sie die Wirkungsweise … − das Verwechseln von Begründen und Erklären oder von Erklären und Erläutern sollten vermieden werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die induktiver Methode Bei der induktiven Methode wird von Erfahrungen, Beobachtungen und begründeten Vermutungen (Hypothesen) ausgegangen. Durch experimentelle Untersuchungen und Verallgemeinerung der Ergebnisse gelangt man zu einem Gesetz. Erfahrungen, Beobachtungen, begründete Vermutungen Experimentelle Untersuchungen Auswerten und Zusammenfassen der Ergebnisse, erste Verallgemeinerung Ableiten von Voraussagen Weitere experimentelle Untersuchungen Formulieren des Gesetzes Anwenden in der Praxis Beispiele: − Zusammenhang zwischen Weg und Zeit bei einer geradlinigen, gleichmäßig beschleunigten Bewegung − Gewinnung einer Gleichung für die Radialkraft bei gleichförmiger Kreisbewegung − Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Stromstärke und Spannung bei metallischen Leitern © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 5 FOLIE Denk- und Arbeitsweisen in der Physik FOLIE 6 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Die deduktive Methode Bei der deduktiven Methode wird von bekannten Zusammenhängen und Gesetzen ausgegangen. Unter Nutzung mathematischer Methoden und logischer Schlüsse wird daraus ein neues Gesetz hergeleitet. Problem- oder Zielstellung Zusammenstellen von gesicherten Erkenntnissen (Gesetze, Modelle) einschließlich der Gültigkeitsbedingungen bzw. der Grenzen der Anwendbarkeit Deduktives Ableiten unter Anwendung mathematischer Methoden und logischer Schlüsse Formulieren des Gesetzes Ableiten von Voraussagen Experimentelles Prüfen der Voraussagen Anwenden in der Praxis Beispiele: − Gewinnung einer Gleichung für die Radialkraft − Ableitung des Gesetzes für die Widerstände in einem verzweigten Stromkreis − Ableitung des Trägheitsgesetzes aus dem newtonschen Grundgesetz © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Experiment und experimentelle (galileische) Methode Ein Experiment ist eine „Frage an die Natur“. Es kann dazu dienen, − Zusammenhänge zwischen physikalischen Größen zu untersuchen, − den Wahrheitswert von begründeten Vermutungen (Hypothesen) und Voraussagen (Prognosen) zu prüfen, − Stoff- und Naturkonstanten zu bestimmen. Experimentelle oder galileische Methode Erfahrungen und Beobachtungen Theorien und Modelle Aufstellen einer Hypothese Ableiten experimentell prüfbarer Folgerungen (Voraussagen) Aufstellen einer neuen Hypothese Prüfen der Folgerungen im Experiment Widerlegen der Hypothese Bestätigen der Hypothese © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 7 FOLIE Denk- und Arbeitsweisen in der Physik FOLIE 8 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Modelle und ihre Nutzung Ein Modell ist ein vom Menschen geschaffenes Ersatzobjekt für ein reales Objekt. Es ist eine Vereinfachung des realen Objekts. Modelle Materielle Modelle Ideelle Modelle liegen in gegenständlicher Form vor. liegen als System von Aussagen oder als zeichnerische Darstellung vor. − Modell eines Motors − Modell einer Turbine − Teilchenmodell aus Kugeln − Modell Massepunkt − Modell Feldlinienbild − Teilchenmodell als System von Aussagen – + + – – – + + – Ein Modell wird immer für einen bestimmten Zweck geschaffen. Deshalb gilt: − Ein Modell ist für den jeweiligen Zweck brauchbar oder nicht. Es ist nicht wahr oder falsch. − Ein Modell ist dann brauchbar, wenn es plausible Erklärungen und experimentell prüfbarer Voraussagen ermöglicht. − Ein Modell ist nur innerhalb bestimmter Grenzen anwendbar. Modelle können auch genutzt werden, um − den Aufbau oder die Struktur von realen Objekten zu veranschaulichen, − die Wirkungsweise technischer Geräte zu verdeutlichen, − Experimente (Modellexperimente) durchzuführen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik Mechanik Die Kenntnis und Anwendbarkeit grundlegender Gesetze der Kinematik und der Dynamik ist eine notwendige Voraussetzung für das Verständnis vieler Sachverhalte in anderen Inhaltsbereichen. Als Beispiele seien die Bewegungen von geladenen Teilchen in elektrischen und magnetischen Feldern oder Stoßvorgänge bei Elementarteilchen genannt. Es ist deshalb bei vielen Oberstufenlehrgängen üblich, ein Kapitel voranzustellen, in dem die in Sekundarstufe 1 vermittelten Grundlagen aus der Mechanik vertieft, systematisiert und partiell auch erweitert werden. Wir folgen der Darstellung im Lehrbuch Physik, Gymnasiale Oberstufe, in dem diese Grundlagen bewusst relativ ausführlich dargestellt sind. Das ermöglicht auch ein selbstständiges Arbeiten der Schüler mit dem Lehrbuch. Bewegungen in Natur und Technik Inhaltliche Schwerpunkte bei der Behandlung von gleichförmigen und gleichmäßig beschleunigten Bewegungen sind − die Einteilung von Bewegungen aus Natur und Technik nach der Bahnform und der Bewegungsart, − die Wiederholung, Vertiefung bzw. Einführung der Größen Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung als vektorielle Größen, − die Gesetze für gleichförmige und gleichmäßig beschleunigte Bewegungen einschließlich des freien Falls. Dabei lassen sich zahlreiche Bezüge zur Erfahrungswelt der Schüler und auch zu anderen Fächern herstellen. Damit bieten sich zugleich günstige Möglichkeiten zur Weckung und Aufrechterhaltung des Interesses der Schüler, von dem der Unterrichtserfolg wesentlich abhängt. Zum Einstieg ist es zweckmäßig, mit den Schülern einige Grundlagen zu klären, die im nachfolgenden Unterricht immer wieder eine Rolle spielen: − Ruhe und Bewegung als Zustände von Körpern, die nur bei Angabe eines Bezugssystems eindeutig sind, wobei ein Bezugssystem ein Körper und ein damit verbundenes Koordinatensystem ist. − An Beispielen sollte dabei deutlich werden, dass sich ein Körper je nach dem gewählten Bezugssystem sowohl in Ruhe als auch in Bewegung befinden kann. − Es sollte auch herausgearbeitet werden, dass man bei der Bearbeitung von Problemen prüfen muss, welches Bezugssystem zweckmäßig ist. Wenn man z. B. die Bewegung einer Person auf einem fahrenden Schiff beschreibt, ist sicher ein mit der Erdoberfläche verbundenes Koordinatensystem nicht besonders günstig. Bei der Beschreibung der Bahnkurve einer Last, die von einem Flugzeug abgeworfen wird, ist dagegen die Beschreibung gerade in einem solchen Bezugssystem sinnvoll. Im Zusammenhang mit der Relativität von Ruhe und Bewegung können auch historische Betrachtungen erfolgen, u. a. zu der Auffassung von ARISTOTELES und zum historisch bedeutsamen Streit darüber, ob die Erde oder die Sonne im Zentrum unseres Planetensystems stehen. Ruhe und Bewegung Ein Bezugssystem ist ein Bezugskörper und ein damit verbundenes Koordinatensystem. Lage gegenüber einem Bezugssystem ändert sich nicht ändert sich Ruhe (z. B. Gebäude bez. Erdoberfläche) Bewegung (z. B. rollender Ball bez. Erdoberfläche) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de TAFELBILD 2.2 9 ARBEITSBLATT 10 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bezugssysteme 1. Was versteht man in der Physik unter einem Bezugssystem? 2. Beschreiben Sie die folgenden Bewegungen in zwei unterschiedlichen Bezugssystemen. Wählen Sie das zweite Bezugssystem selbst. Vorgang Bezugssystem Erdoberfläche anderes Bezugssystem (jeweils angeben) Person auf Rolltreppe Nach oben anfahrender Fahrstuhl Laufende Person im fahrenden Zug Bewegung des Monds 3. Welches Bezugssystem würden Sie zur Beschreibung der folgenden Bewegungen wählen? Begründen Sie. a) Bewegung der Erde um die Sonne b) Bewegung eines geostationären Nachrichtensatelliten c) Laufende Person auf einem flussabwärts fahrenden Schiff © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Bewegungen Ein Körper ist in Bewegung, wenn er seine Lage gegenüber einem Bezugssystem ändert. Meist wird ein mit der Erdoberfläche verbundenes Koordinatensystem gewählt. Körper können sich bewegen auf unterschiedlichen Bahnen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten geradlinige Bewegung krummlinige Bewegung gleichförmige Bewegung ungleichförmige Bewegung fallender Stein Auto in Kurve herabschwebender Fallschirmspringer anfahrender Zug Anhand einiger Körper (rollender Wagen, rollende Kugel) sollte den Schülern demonstriert werden, dass sich ein Körper bzw. Teile davon auf sehr unterschiedlichen Bahnen bewegen können oder sich auch bewegen können, ohne als Ganzes ihre Lage im Raum zu verändern (z. B. rotierende Scheibe). Den Schülern sollte deutlich werden, dass es neben der (reinen ) Translation und der (reinen ) Rotation auch die Kombination aus beiden gibt, im Unterricht aber eine Beschränkung auf eine reine Translation oder Rotation erfolgt. Bei der Beschreibung solcher Bewegungen ist es sinnvoll, unterschiedliche Modelle zu nutzen. Für translatorische Bewegungen wird das Modell Massepunkt genutzt, für die Beschreibung der Rotation von Körpern das Modell starrer Körper. Allgemeine Hinweise zum Modellbegriff sind im LB S. 14 f. zu finden. Den Schülern muss bewusst sein: Alle nachfolgend formulierten Gesetze gelten für Massepunkte. Sie können auch dann angewendet werden, wenn Körper näherungsweise mit dem Modell Massepunkt beschrieben werden können, wobei dieser Massepunkt häufig mit dem Körperschwerpunkt identisch ist, bei starren Körpern aber auch ein anderer Punkt als Bezugspunkt gewählt werden kann. Die Klassifizierung von Bewegungen nach Bewegungsarten und Bahnformen kann in unterschiedlicher Weise erfolgen. Im LB S. 46 ist eine Variante angegeben, es ist aber nicht die einzig mögliche. So kann man z. B. bei den Bewegungsarten auch Bewegungen mit konstantem Betrag der Geschwindigkeit von solchen mit nicht konstantem Betrag unterscheiden. Unterschieden werden könnte auch zwischen unbeschleunigten und beschleunigten Bewegungen. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, wenn sich der Lehrer auf eine Klassifizierung festlegt. Erfahrungsgemäß bedarf der historische Begriff „gleichförmige Kreisbewegung“ einer Erläuterung, da für diese Bewegung längs einer Kreisbahn zwar alle Gesetze einer gleichförmigen Bewegung gelten, die Bewegung aber beschleunigt ist. Den Schülern sollte bewusst werden, dass in diesem speziellen Fall die Beschleunigung in Richtung Mittelpunkt der Kreisbewegung erfolgt, die Bewegung längs der Bahn aber gleichförmig ist (v = konstant). © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 11 TAFELBILD Mechanik ARBEITSBLATT 12 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bahnformen und Bewegungsarten (1) 1. Bewegungen kann man klassifizieren nach der Bahn, auf der sie sich bewegen. Ergänzen Sie Beispiele aus Natur, Technik und Alltag. Bahnformen Geradlinige Bewegung Krummlinige Bewegung (Spezialfall: Kreisbewegung) 2. Bewegungen kann man klassifizieren nach der Art, wie sie sich längs einer Bahn bewegen. Ergänzen Sie Beispiele aus Natur, Technik und Alltag. Bewegungsart Unbeschleunigte Bewegung (v = konstant, a = 0) Beschleunigte Bewegung (v ≠ konstant, a ≠ 0) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Bahnformen und Bewegungsarten (2) 1. Analysieren Sie selbst gewählte Bewegungen aus Natur, Technik und Alltag hinsichtlich der Bahnform und der Bewegungsart. Beispiel für Bewegung Bahnform Bewegungsart (mit Begründung) 2. Geben Sie an, welche Bewegungsarten den folgenden t-s-Diagrammen zugeordnet werden können. Begründen Sie. a) b) c) s s s t t t 3. Beschreiben Sie mit einer Skizze und in Worten die Bahnform und die Bewegungsart für einen Punkt des Reifens eines rollenden Fahrrads. Wählen Sie ein zweckmäßiges Bezugssystem. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 13 ARBEITSBLATT Mechanik 14 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Lineal (Messstrecke) Umlenkrolle Uhr Motor Die gleichförmige Bewegung wurde bereits in den Klassen 6 und 9 in elementarer Form behandelt. Daran kann man anknüpfen. Will man gleichförmige Bewegungen nochmals demonstrieren oder Weg-Zeit-Messungen durchführen, so bieten sich folgende Experimentieranordnungen an: − Luftkissenbahn, − Wagen auf Schienen, − Endloses Band, − Faden mittels Experimentiermotor aufwickeln, − Luftblase in einem wassergefüllten Glasrohr. Die Skizze oben zeigt eine mögliche Experimentieranordnung. Genutzt werden kann auch das beiliegende Arbeitsblatt. Bei der Darstellung in Diagrammen sollte beachtet werden, dass die Graphen in Zeit-Weg-Diagrammen immer einen positiven Anstieg haben oder parallel zur t-Achse verlaufen. Mitunter findet man auch Darstellungen folgender Art: s s t t Das sind Zeit-Ort-Diagramme. Damit es bei den Schülern nicht zu Missverständnissen kommt, sollte man mit ihnen vereinbaren: s kann der Weg oder der Ort sein. Eine andere Möglichkeit ist die, stets klar zwischen dem Weg s und dem Ort x zu unterscheiden. Nutzen die Schüler verschiedene Literatur, so werden sie auf eine dieser beiden Varianten stoßen. Die Wiederholung und Vertiefung der Gesetze der gleichmäßig beschleunigten Bewegung sollte ebenfalls mit Experimenten verbunden werden. Als Experimentieranordnungen eignen sich − Reifenapparat, − Luftkissenbahn, − Fallrinne, − Schienenwagen, − atwoodsche Fallmaschine, − computergestützte Messungen. Genutzt werden können die Experimente vor allem − zur Demonstration von Zusammenhängen zwischen zwei Größen, − zur Aufnahme von Messwerten, die die Schüler grafisch und analytisch auswerten. Bei diesen gut überschaubaren Messungen bietet es sich an, auf Messfehler sowie auf die Berücksichtigung von Messfehlern bei grafischen Darstellungen einzugehen. Hinweise dazu sind im Lehrbuch S. 24 ff. gegeben. Aus inhaltlicher Sicht sollten zwei Aspekte beachtet werden: − Erst die inhaltliche Interpretation der Gesetze zeigt, ob die Schüler die Zusammenhänge tatsächlich erfasst haben. Prüfen kann man das durch einfache Aufgaben der Art: Wie verändert sich der zurückgelegte Weg, wenn die Zeit halb so groß oder doppelt so groß ist? − Bewegungen mit Anfangsweg bzw. Anfangsgeschwindigkeit kann man bei geschickter Wahl des Bezugssystems auf solche ohne Anfangsweg bzw. ohne Anfangsgeschwindigkeit zurückführen. Das sollte an einfachen Beispielen, z. B. bei Überholvorgängen, demonstriert werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Gleichförmige Bewegungen 1. Für einen ICE werden Wege und Zeiten gemessen. Die Messwerte sind im Diagramm dargestellt. s in km 20 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 t in min a) Interpretieren Sie das Diagramm. b) Berechnen Sie aus verschiedenen Wertepaaren die Geschwindigkeit des ICE. Zeichnen Sie das Zeit-Geschwindigkeit-Diagramm. v in m/s 80 60 40 20 0 0 1 2 3 4 5 6 t in min 2. Ein Passagierflugzeug fliegt mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 850 km/h. a) Ergänzen Sie die folgende Tabelle. t in min 0 2 4 6 10 30 s in km b) Zeichnen Sie den Graphen mit anderer Farbe in das t-s-Diagramm von Aufgabe 1 ein. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 60 15 ARBEITSBLATT Mechanik 16 FOLIE Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Gleichförmige und gleichmäßig beschleunigte Bewegung Für die gleichförmige und die gleichmäßig beschleunigte Bewegung gelten folgende Gesetze: Gleichförmige Bewegung bei Bewegung aus dem Stillstand (bei t = 0 ist s0 = 0 und v0 = 0) Gleichmäßig beschleunigte Bewegung bei Bewegung aus dem Stillstand (bei t = 0 ist s0 = 0 und v0 = 0) Bahnbeschleunigung a=0 Bahnbeschleunigung a = konstant ≠ 0 a a v = a·t t t v = konstant ≠ 0 v ≠ konstant v = }st v = a·t Δs v=} Δt v v Δv Δt s = v·t s= v·t } 2 t t s = }a2 · t 2 s = v·t s a = Δv } Δt Δs v·t s=} 2 s Δt s v= Δ } Δt s~t t s ~ t2 t © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Bewegungen in Diagrammen (1) Die Bewegungen von vier Körpern sind durch ihre Zeit-Weg-Diagramme gegeben. 1 2 s 3 s 4 s t s t t t Welche der folgenden Zeit-Geschwindigkeit-Diagramme A– D bzw. der Zeit-Beschleunigung-Diagramme I–IV gehören zu den Diagrammen 1– 4? Begründen Sie Ihre Entscheidung. Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit A B v C v D v t v t t t Beschleunigung in Abhängigkeit von der Zeit I II a III a t IV a t © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de a t 17 ARBEITSBLATT Mechanik t ARBEITSBLATT 18 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bewegungen in Diagrammen (2) 1. Die Bewegungen von Körpern werden durch die nachfolgenden Zeit-Geschwindigkeit-Diagramme wiedergegeben. Beschreiben Sie jeweils die Bewegung des Körpers. Nutzen Sie dazu die Rückseite des Arbeitsblatts. A B v C v v t t D t E F v v v t t t 2. Die Bewegung eines Körpers wird durch folgendes t-v-Diagramm beschrieben: v in m/s 30 IV 25 III 20 V II 15 10 I 5 0 0 2 4 6 8 10 12 14 t in min a) Beschreiben Sie mit Worten die Bewegung des Körpers. b) Zeichnen Sie das t-a-Diagramm. Berechnen Sie dazu die Beschleunigungen. c) Welchen Weg legt der Körper insgesamt zurück? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Bewegung eines Förderkorbs Experimentell untersucht wurde die Bewegung eines Förderkorbes, wie er von Bergleuten beim Einfahren in einen Schacht genutzt wird. Beim Anfahren ergeben sich folgende Messwerte: t in s 0 0,20 0,40 0,60 0,80 1,0 1,2 s in m 0 0,10 0,37 0,81 1,49 2,32 3,30 a) Untersuchen Sie, welche Bewegungsart vorliegt. Prüfen Sie dazu, ob s ~ t oder s ~ t 2 gilt. b) Wie groß ist die Beschleunigung a? Berechnen Sie die Beschleunigung aus mehreren Messwertepaaren und bilden Sie den Mittelwert. c) Berechnen Sie die Geschwindigkeiten nach den angegeben Zeiten. t in s 0 0,20 0,40 0,60 0,80 1,0 1,2 m v in } s d) Zeichnen Sie das t-s-Diagramm und das t-v-Diagramm! v s t e) Interpretieren Sie das t-v-Diagramm. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 19 ARBEITSBLATT Mechanik t ARBEITSBLATT 20 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bewegungen mit konstanter Beschleunigung Für Bewegungen mit konstanter Beschleunigung lassen sich eine Reihe von Fällen unterscheiden. Zeichnen Sie für jeden Fall das t-v-Diagramm und das t-s-Diagramm. Fall t-a-Diagramm t-v-Diagramm t-s-Diagramm a a>0 v>0 t a a=0 v>0 t a a<0 v>0 t a a<0 v<0 t a a=0 v<0 t a a>0 v<0 t a a=0 v=0 t © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik Ausgangspunkt für die Betrachtungen zu zusammengesetzten Bewegungen sollten Beispiele sein, die die Schüler aus ihrem Erfahrungsbereich kennen, z. B.: − Ein Boot bewegt sich in unterschiedlichen Richtungen auf einem Fluss. − Ein Schwimmer überquert einen Fluss. − sportliche Disziplinen (Kugelstoßen, Speerwurf, Weitsprung u. a.). − Bewegungen von Personen in Zügen oder auf Dampfern. − Bewegung eines Flugzeuges bei unterschiedlichen Windrichtungen. Dabei kann in der Diskussion die Aufmerksamkeit der Schüler auf die Teilbewegungen und damit auf eine Einteilung der zusammengesetzten Bewegungen gelenkt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Schüler erfassen: Es erfolgen (zwei) Teilbewegungen, die im Zusammenwirken eine (resultierende) Bewegung ergeben. Das Thema bietet auch gute Möglichkeiten für ein projektartigen Herangehen, z. B. in folgender Form: Längerfristig vorbereitet werden Videoaufnahmen von verschiedenen Bewegungen (z. B. Weitsprung, Hochsprung, Abschlag von Bällen unter verschiedenen Winkeln). Im Unterricht erfolgt dann eine Analyse ausgewählter Bewegungen unter verschiedenen Gesichtspunkten. Als Systematik bietet es sich an, zunächst die Überlagerung zweier gleichförmiger Bewegungen und anschließend die Überlagerung von gleichförmiger und gleichmäßig beschleunigter Bewegung zu behandeln. Wie weit man im letztgenannten Fall in der quantitativen Erfassung der Bewegung geht, sollte in Abhängigkeit von der Klassensituation und den Lehrplananforderungen entschieden werden. Unabhängig davon sollten im Mittelpunkt des Unterrichts nicht in erster Linie formale Berechnungen stehen, sondern die Beschreibung und die Analyse von realen zusammengesetzten Bewegungen. Dabei ist zu beachten, dass die behandelten Gesetze für Massepunkte und unter der Bedingung gelten, dass der Luftwiderstand null ist. Von daher ist aus physikalischer Sicht stets zu analysieren, ob eine bestimmte reale Bewegung näherungsweise mit den behandelten Gesetzen beschrieben werden kann oder nicht. Darüber hinaus bietet es sich bei der Anwendung von Gesetzen an, mit den Schülern zu diskutieren, wie sich der Luftwiderstand in der Realität z. B. auf Wurfhöhen, Fallzeiten, Wurfweiten oder Bahnformen auswirkt. Während z. B. die maximale Wurfweite in der Theorie bei 45° erreicht wird, beträgt der Abwurfwinkel bei Würfen im Sport (Speerwurf, Diskuswurf, Weitsprung) meist 30°– 40° und liegt damit als Erfahrungswert deutlich unter dem theoretischen Wert. Werden Videoaufnahmen von realen Bewegungen einbezogen, so ist ein Vergleich von realer und theoretischer Bahn und eine Diskussion zu Ursachen für die Abweichungen sehr zu empfehlen. Zusammengesetzte Bewegungen Zwei Teilbewegungen können sich zu einer zusammengesetzten Bewegung überlagern. Die meisten Bewegungen lassen sich folgenden Fällen zuordnen: Die Teilbewegungen erfolgen in gleicher Richtung in entgegengesetzter Richtung senkrecht zueinander in beliebiger anderer Richtung Die Teilbewegungen können gleichförmig oder gleichmäßig beschleunigt verlaufen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de TAFELBILD Bei den zusammengesetzten Bewegungen orientieren sich die Lehrpläne auf die senkrechten Würfe, den waagerechten und den schrägen Wurf. 21 FOLIE 22 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Überlagerung einer gleichförmigen geradlinigen und einer gleichmäßig beschleunigten geradlinigen Bewegung Art der Überlagerung Beispiel Senkrechter Wurf nach unten Ein Stein wird senkrecht nach unten geworfen. v0 vF = g ∙ t Senkrechter Wurf nach oben Resultierende Geschwindigkeit v = v0 + g · t Ein Ball wird senkrecht nach oben geworfen. v0 v = v0 – g · t vF = g ∙ t Waagerechter Wurf v0 vF = g ∙ t Ein Skispringer springt näherungsweise waagerecht vom Schanzentisch ab. }} v = √ v 02 + (g ∙ t)2 Wurfparabel Ein Speer wird geschleudert. Schräger Wurf v0 vF = g ∙ t Wurfparabel Wurfweite Die resultierende Geschwindigkeit ergibt sich aus der Abwurfgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit beim freien Fall. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Skispringen Die Skizze zeigt das Profil einer Schanze mit dem Absprungpunkt (AP). Die durchschnittliche Absprunggeschwindigkeit beträgt bei dieser Schanze 25 m/s. Der Absprungtisch ist etwas nach unten geneigt. Da sich aber der Springer abstößt, kann von einem horizontalen Absprung ausgegangen werden. AP Schanzenturm Aufsprunghang a) Zeichnen Sie in die Skizze maßstäblich den nach jeweils 0,4 s in horizontaler und vertikaler Richtung zurückgelegten Weg sowie die Bahnkurve ein. Ein Weg von 10 m entspricht in der Skizze 2 cm. b) Ermitteln Sie aus der Skizze die ungefähre Flugzeit des Skispringers. c) Schätzen Sie die Sprungweite ab. Der Absprunghang hat einen Radius von 170 m. d) Wie groß ist theoretisch die Geschwindigkeit des Springers in m/s und km/h im Aufsetzpunkt nach einer Flugzeit von 2,4 s? Ist seine tatsächliche Geschwindigkeit größer oder kleiner als die berechnete? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 23 ARBEITSBLATT Mechanik 24 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kräfte, Energie, Arbeit, Leistung In dem in der Überschrift genannten Inhaltsbereich geht es in der Oberstufe vor allem darum, Grundlagen aus dem bisherigen Physikunterricht zu wiederholen und zu vertiefen. Bei der Behandlung von Kräfte und ihre Wirkungen sollten die Aspekte in den Vordergrund gestellt werden, die man für den nachfolgenden Unterricht benötigt. Das sind vor allem − die Kennzeichnung der Kraft als vektorielle Größe, − die Zusammensetzung von zwei Kräften und die Zerlegung einer Kraft in zwei Komponenten, − ausgewählte Arten von Kräften, − die newtonschen Gesetze, − den Inhaltsbereich "Kräfte und Bewegungen", in dem auch etwas komplexere Beispiele mit den Schülern diskutiert werden können. FOLIE Einige Materialien, die im Unterricht genutzt werden können, sind hier und auf den folgenden Seiten ausgewiesen. Trotz mehrfacher Behandlung im bisherigen Physikunterricht ist eine fundierte Wiederholung der Grundlagen dringend zu empfehlen. Dabei kann der zeitliche Auf- wand für eine Wiederholung der Gesetze knapp bemessen werden, der Zeitaufwand für die Lösung von Problemen und Aufgaben sollte entsprechend hoch sein. An Beispielen, insbesondere auch an solchen aus dem Erfahrungsbereich der Schüler, sollen sie erfassen: Ob und wie sich ein Körper bewegt, hängt von der Summe aller auf ihn wirkenden Kräfte ab. Betrachtet man z. B. einen auf ebener Strecke fahrenden Radfahrer, dann könnte man neben den Antriebskräften und den Reibungskräften auch noch die Gewichtskraft und die nach oben wirkende gleich große Gegenkraft einbeziehen. Da sich aber diese beiden Kräfte aufheben, kann man auf das Einbeziehen sollte Kräftepaare verzichten, wenn man die Zusammenhänge den Schülern einmal exemplarisch verdeutlicht hat. Bei der Frage nach der resultierenden Kraft auf einen Körper ergibt sich fast zwangsläufig die Notwendigkeit, die Zusammensetzung von zwei Kräften zu einer Resultierenden und die Zerlegung einer Kraft in zwei Komponenten zu wiederholen. Erörtert werden sollten mit den Schülern auch Beispiele für ein Kräftegleichgewicht und der damit verbundene Bewegungszustand eines Körpers. Luftwiderstandskraft FL = }12 cW · A · ρ · v 2 Auftriebskraft Gewichtskraft FG = m · g FA = ρ · V · g Kräfte in Natur und Technik Reibungskraft FR = μ · FN Druckkraft F = p·A Radialkraft Federspannkraft FE = D · s v Fr = m · } r 2 4π · r Fr = m · } 2 T © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Kräfte und Bewegungen Ob und wie sich ein Körper bewegt, hängt von der Summe der auf ihn einwirkenden Kräfte ab. Fgegen FR Ein Körper bewegt sich in Richtung der auf ihn wirkenden resultierenden Kraft. 25 TAFELBILD Mechanik FAntrieb FG Fgesamt Fgesamt = 0 Fgesamt = konstant ≠ 0 Körper ist in Ruhe oder in gleichförmiger geradliniger Bewegung. Körper bewegt sich gleichmäßig beschleunigt. Beispiele: Beispiele: Bei der Wiederholung und Vertiefung der newtonschen Gesetze sollte auf den Erfahrungsbereich der Schüler und auf einfache Experimente zurückgegriffen werden. Bei der Wiederholung des Wechselwirkungsgesetzes bieten sich ebenfalls einfache Experimente an. Ausgangspunkt für die Behandlung des Trägheitsgesetzes kann der Erfahrungsbereich der Schüler sein (anfahrende, bremsende Fahrzeuge). anfahrender Pkw abbremsender Pkw Beim newtonschen Grundgesetz kann man sich auf einfache Experimente beschränken, mit denen man Tendenzaussagen in folgender Form erhält: − Je größer die Kraft F, desto größer die Beschleunigung a, − Je größer die Masse m, desto kleiner die Beschleunigung a. Das newtonsche Grundgesetz Zusammenhang zwischen Kraft und Beschleunigung (m = konstant) Zusammenhang zwischen Masse und Beschleunigung (F = konstant) a a 1 a~} m a~F F m Je größer die wirkende Kraft, desto größer die Beschleunigung. Je größer die Masse des Körpers, desto kleiner die Beschleunigung. Allgemein gilt: F = m · a © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de TAFELBILD Handy auf der Tischplatte Pkw mit v = konstant ARBEITSBLATT 26 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kräfte und Bewegung 1. Ein Fallschirmspringer bewegt sich nach dem Absprung aus einem Flugzeug zunächst beschleunigt. Bei geöffnetem Fallschirm stellt sich nach einiger Zeit eine konstante Sinkgeschwindigkeit von etwa 6 m/s ein. a) Zeichnen Sie in die Skizze die Kräfte ein, die dann wirken. Beschreiben Sie, welche Kräfte das sind. Welche Aussage kann man über die Beträge der Kräfte machen? b) Beschreiben Sie die Wechselwirkungen, die bei einem Fallschirmspringer auftreten. 2. Auf einen Körper, der auf einem Tisch liegt, oder auf ein mit konstanter Geschwindigkeit fahrendes Auto wirken verschiedene Kräfte. Benennen Sie diese Kräfte. Welche Aussagen kann man über die Beträge der Kräfte und über die auf den Körper wirkende Gesamtkraft machen? a) b) FM FG FR FT 3. Das Foto zeigt den Crashtest eines Autos. a) Zeichnen Sie die Kräfte ein, die bei einem solchen Crashtest auf die beteiligten Körper wirken. b) Welches Gesetz ist wirksam, wenn zwei Körper aufeinander einwirken? Wie lautet es? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 27 ARBEITSBLATT Mechanik Newtonsches Grundgesetz m 1. Ein Wagen wird durch unterschiedliche Kräfte beschleunigt. Die Beschleunigung des Wagens wird mit einem Beschleunigungsmesser gemessen. Es ergeben sich folgende Messwerte: F F in N 0 0,40 0,80 1,2 1,6 2,0 m a in } 2 0 0,32 0,59 0,94 1,16 1,45 s a) Stellen Sie die Messwerte grafisch dar. b) Interpretieren Sie das Diagramm. 2. Ein Jumbo-Jet vom Typ Boeing 747 hat vier Triebwerke. In Versuchen wurde ermittelt, wie sich die Beschleunigung des Flugzeugs ändert, wenn es unterschiedlich beladen bzw. betankt wird. Die Ergebnisse der Messungen sind in der Tabelle dargestellt. Die Messwerte wurden jeweils bei maximaler Schubkraft ermittelt. m in t 320 300 280 260 240 220 200 m a in } 2 2,75 2,83 2,95 3,10 3,38 3,64 4,18 s a) Stellen Sie die Messwerte grafisch dar. Beachten Sie dabei, dass der Ursprung des Koordinatensystems nicht bei (0;0) liegt. b) Interpretieren Sie das Diagramm. 350 m in t 300 250 200 150 2,5 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 3,0 3,5 4,0 4,5 a in m/s2 ARBEITSBLATT 28 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Sicherheitsgurt und Airbag 1. Das Bild zeigt den zeitlichen Ablauf der Bewegung eines Pkw-Fahrers bei einem Auffahrunfall. Der Fahrer hat den Sicherheitsgurt angelegt. Das Auto verfügt über einen Airbag. a) Welche Funktion haben Sicherheitsgurt und Airbag? b) Der Fahrer wird in ca. 100 ms abgebremst. Wie groß ist die durchschnittlich auf ihn wirkende Kraft, wenn die Geschwindigkeit 50 km/h betrug, der Fahrer eine Masse von 75 kg hat und er beim Auftreffen des Autos auf einen Baum auf einer Strecke von 0,70 m abgebremst wird? Vergleichen Sie das Ergebnis mit der Gewichtskraft des Fahrers. Bewerten Sie das Ergebnis. 2. Ergänzen Sie die nachfolgende Tabelle durch Berechnen und Eintragen der jeweiligen Größe. Situation/Vorgang Kraft Bremsen eines Pkw Körper liegt auf dem Tisch 18,7 N Abbremsen eines Fahrrads 160 N Masse Beschleunigung 1 200 kg 6,5 m/s2 9,81 N/kg 75 kg Starten einer Rakete 300 t 7,5 m/s2 Anfahren eines Zuges 500 t 0,5 m/s2 Sonde auf dem Mars 6 700 N 1 800 kg © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik Für den Einstieg in den Lernbereich gibt es verschiedene Herangehensweisen, die partiell miteinander kombiniert werden können. a) Es erfolgt eine Orientierung an der Fachsystematik, ausgehend vom Begriff der Energie, den Energieformen, den Transport- und Speicherformen bis hin zu Energieumwandlungen und -flüssen bei ausgewählten Anlagen und Maschinen und zum allgemeinen Energieerhaltungssatz. b) Es erfolgt eine stärker projektorientierte Arbeit, bei der grundlegende Zusammenhänge am Beispiel erarbeitet und gefestigt werden. Mögliche Themen sind bei einem solchen Herangehen z. B.: − Energie und Energieumwandlungen im Haushalt − Transport von Energie in Natur und Technik − Speicherung von Energie in Natur und Technik − Energie für Lebensprozesse − Energie auf dem Weg zum Verbraucher In der Wiederholung und Systematisierung sollten auch einfach zu überschauende Experimente und Beispiele aus dem Alltagsbereich oder aus anderen Naturwissen- schaften einbezogen werden, zum Beispiel bei den Begriffen Energie und Energieumwandlung: − Ein Lineal wird als Modell eines Schleuderbretts für Artisten benutzt. − Eine Glühlampe wird an eine Batterie angeschlossen und leuchtet. − Wir führen unserem Körper Nahrung zu. Es entsteht Wärme (Körperwärme) und wir können Arbeit verrichten. − Wenn Licht auf eine Solarzelle fällt, kann damit ein kleiner Motor betrieben werden. − Mit einem Dynamo wird eine Glühlampe zum Leuchten gebracht. Ausgangspunkt für die Wiederholung des Energieerhaltungssatzes kann eine Diskussion der Energieumwandlungen bei Geräten und Anlagen aus dem Erfahrungsbereich der Schüler sein. Dabei spielt immer die zugeführte (aufgenommene) und die genutzte (abgegebene) Energie eine Rolle. Ausgehend von einfachen Beispielen (Pkw, Heizung im Haus, Leuchtstofflampe, Taschenlampe) kann der Energieerhaltungssatz plausibel gemacht werden. Nach Wiederholung des Energieerhaltungssatzes und des Wirkungsgrades empfiehlt es sich, noch einige ausgewählte Schwerpunkte in den Mittelpunkt zu stellen, bei deren Behandlung das Wissen über Energie gefestigt wird. Der Lehrer kann z. B. aus folgenden Schwerpunkten auswählen: − Energieumwandlungen beim Menschen − Rationelle Nutzung von Energie – Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für uns? − Nicht erneuerbare und erneuerbare Energien − Energieerhaltung und Energieentwertung Energie Energie ist eine physikalische Größe. Mit ihr können Körper bewegt, verformt, erwärmt oder zur Aussendung von Strahlung gebracht werden. kann in verschiedenen Energieformen vorliegen. kann bei Energieumwandlungen entwertet werden. kann von einer Energieform in andere umgewandelt werden. ist in Energieträgern (Heizund Brennstoffe, bewegte und verformte Körper, Batterien) gespeichert. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de kann transportiert und von einem Körper auf andere übertragen werden. TAFELBILD Im Lernbereich „Erhaltung der Energie“ bestehen die allgemeinen Schwerpunkte − in der sauberen Verwendung der Fachsprache, vor allem in Abgrenzung zum technischen und umgangssprachlichen Bereich, − in der Befähigung der Schüler, Aufgaben und Probleme analytisch und mit zweckmäßigen Lösungsstrategien zu bearbeiten, − darin, mit Größen und Einheiten sicher umzugehen und Größen mit sinnvoller Genauigkeit anzugeben. 29 FOLIE 30 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Energie, Energieformen, Energieträger Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, mechanische Arbeit zu verrichten oder Wärme abzugeben oder Strahlung auszusenden. Energieform Beispiele Energieträger Potenzielle Energie Epot angestautes Wasser gehobene Körper Kinetische Energie Ekin fahrendes Auto strömendes Wasser strömende Luft Thermische Energie Etherm heißer Ofen heißes Wasser Flamme einer Kerze Chemische Energie Echem Steinkohle, Braunkohle, Erdgas, Propan Benzin, Dieselkraftstoff, Heizöl Nahrungsmittel Elektrische Energie Eel elektrischer Strom Kernenergie Ekern Sonne Wasserstoff, Uran, Plutonium © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Energien in Natur und Technik (in Joule) Energie eines Elektrons, das mit 1 V beschleunigt wurde Bindungsenergie eines Atomkerns von Uran 1,6 · 10–19 3 · 10–10 Erwärmung von 1 g Wasser um 1 K 4,2 Energie zum Heben eines Körpers von 1 kg um 10 m 102 Kinetische Energie eines mit 100 km/h fahrenden Pkw (1 000 kg) 4 · 105 Tägliche Energieaufnahme des Menschen 107 Heizwert von 1 kg Steinkohle (Steinkohleeinheit, SKE) 2,93 · 107 Jumbo-Jet (320 t) beim Abheben (310 km/h) Energie, die bei der Explosion einer Atombombe frei wird Täglicher Energiebedarf in der Bundesrepublik Deutschland (Primärenergieverbrauch) Täglicher Energieweltbedarf (2010) Energie, die bei einem schweren Erdbeben freigesetzt wird Kinetische Energie der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne Energievorrat der Sonne © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 31 FOLIE Mechanik 1,2 · 109 ≈1014 4 · 1016 1,6 · 1018 ≈1020 5 · 1031 ≈1045 TAFELBILD 32 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Mechanische Energie ist die Energie, die Körper aufgrund ihrer Lage oder ihrer Bewegung haben. Formen mechanischer Energie Lageenergie (potenzielle Energie) hat ein gehobener Körper. Epot = FG · h Epot = m · g · h Bewegungsenergie (kinetische Energie) hat ein bewegter Körper. Spannenergie hat eine gespannte Feder. Ekin = }12 m · v 2 ESp = }12 D · s 2 Gehen in einem abgeschlossenen System nur rein mechanische Vorgänge vor sich, dann gilt: Die mechanische Energie eines Systems bleibt gleich. Epot + Ekin + ESp = konstant Ein spezieller Unterrichtsabschnitt sollte der Wiederholung der Formen mechanischer Energie gewidmet werden. Der inhaltliche Schwerpunkt sollte dabei allerdings nicht vorrangig auf der Wiederholung von Formeln liegen, sondern auf mehr oder weniger komplexen Anwendungen. Beispiele dafür sind: − Energieumwandlungen bei freien Fall − Energieumwandlungen bei mechanische Schwingungen − Energieumwandlungen bei der Bewegung auf einer geneigten Ebene In den Unterricht können auch weitere Beispiele aus Natur, Technik und Alltag einbezogen werden. Geeignet sind z. B. − die Fahrt auf einer Achterbahn (s. beiliegendes Arbeitsblatt), − eine startende Rakete (s. beiliegendes Arbeitsblatt), − die Bewegung eines Skaters oder eines Snowboardfahrers in einer Halfpipe, − die Würfe von Bällen. Den Schülern sollte an diesen oder anderen Beispielen bewusst werden: − Bei fast allen Vorgängen in Natur und Technik spielen nicht nur mechanische Energieformen eine Rolle. Insbesondere durch die Reibung verringert sich in der Regel die mechanische Energie eines Systems. Damit hat der Energieerhaltungssatz der Mechanik nur einen relativ geringen Gültigkeitsbereich. − Rein mechanische Vorgänge können qualitativ und quantitativ mit den behandelten Energieformen der Mechanik beschrieben werden. Ob der Energieerhaltungssatz der Mechanik für einen gegebenen Fall anwendbar ist oder nicht, kann den Schülern an Beispielen verdeutlicht werden. Ein solches Beispiel ist der Fall verschiedener Körper: − Fall eines Steins aus 2 m Höhe: Energieerhaltungssatz ist gut anwendbar, da die Reibung vernachlässigbar klein ist. − Fall eines Papiertrichters aus der gleichen Höhe: Energieerhaltungssatz nicht mehr anwendbar, da die Reibung die Bewegung des Körpers entscheidend beeinflusst. − Diskussionsmöglichkeit: Ist auf einen aus 100 m Höhe fallenden Regentropfen mit 5 mm Durchmesser der Energieerhaltungssatz der Mechanik noch sinnvoll anwendbar? Die Antwort lautet: nein. Die Diskussion kann sehr unterschiedlich angelegt werden. Man könnte z. B. die Geschwindigkeit des Regentropfens ohne Luftwiderstand berechnen und käme auf ein Ergebnis von etwa 44 m/s = 160 km/h. Regentropfen erreichen aber am Erdboden maximal etwa 40 km/h. Das bedeutet. Der Luftwiderstand beeinflusst den Fall von Regentropfen erheblich. Der Energieerhaltungssatz der Mechanik ist in diesem Fall nicht anwendbar. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Eine Achterbahn Bei der Fahrt einer Achterbahn gehen verschiedene Energieumwandlungen vor sich. a) Beschreiben Sie die Energieumwandlungen vom Start bis zum Ziel. b) Vom Start aus werden die Wagen (Gesamtmasse 800 kg) auf eine Höhe von 15 m gezogen. Wie groß ist die Änderung der potenziellen Energie? c) Beim Herunterfahren von diesem höchsten Punkt der Bahn erreichen die Wagen eine maximale Geschwindigkeit von 16 m/s. Wie groß ist dann die kinetische Energie der Wagen? d) Gilt für eine solche Achterbahn der Energieerhaltungssatz der Mechanik? Vergleichen Sie dazu die Ergebnisse von b) und c) miteinander. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 33 ARBEITSBLATT Mechanik ARBEITSBLATT 34 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Eine startende Rakete Die amerikanischen Raumfähren (Space Shuttle) werden mit einer Rakete in eine Erdumlaufbahn gebracht. Die Startmasse beträgt ca. 2 000 t, die Raumfähre selbst hat eine Masse von ca. 100 t. a) Beschreiben Sie die Energieumwandlungen, die bei einer startenden Rakete vor sich gehen. b) Die Raumfähre erreicht nach etwa 2 Minuten eine Höhe von 50 km. Wie groß ist in dieser Zeit die Änderung ihrer potenziellen Energie? c) In einer Umlaufbahn in 280 km Höhe über der Erdoberfläche bewegt sich die Raumfähre mit einer Geschwindigkeit von ca. 28 000 km/h. Vergleichen Sie potenzielle und kinetische Energie der Raumfähre in dieser Höhe. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die mechanische Arbeit Mechanische Arbeit wird verrichtet, wenn ein Körper durch eine Kraft bewegt oder verformt wird. F s s F Wenn die Kraft F konstant ist und in Richtung des Wegs wirkt, dann gilt: mechanische Arbeit = wirkende Kraft · zurückgelegter Weg W=F·s Einheiten: 1 Newtonmeter (1 Nm) 1 Joule (1 J) 1 Nm = 1 J Da der Begriff der Arbeit den Schülern aus dem Alltagsleben und meist auch aus dem bisherigen Physikunterricht bekannt ist, drängt es sich geradezu auf, zunächst einmal mit den Schülern zu sammeln, in welchen Zusammenhängen und Bedeutungen der Begriff Arbeit verwendet wird, ehe man zum physikalischen Begriff der mechanischen Arbeit übergeht. Es bieten sich einfache Experimente an, die jeweils kommentiert werden: 1. Ein Körper (Wägestück, Buch) wird gehoben. Kommentar: Auf den Körper wirkt eine Kraft. Der Körper wird dadurch bewegt. Es wird mechanische Arbeit verrichtet. 2. Ein Lineal, eine Blattfeder oder ein Holzstab wird gebogen. 3. Ein Körper wird in der Hand gehalten. 4. Ein Körper (Ball, Stein) fällt nach unten. 5. Ein Holzklotz wird mit konstanter Geschwindigkeit über den Experimentiertisch gezogen. 6. Ein Experimentierwagen wird beschleunigt. 7. Ein Stück Knete wird verformt. An einfachen Beispielen (z. B. Ziehen verschieden schwerer Körper über eine bestimmte Strecke, Ziehen eines Körpers eine kurze und eine längere Strecke, Dehnen eines Expanders mit einer Feder bzw. mit zwei Federn um eine bestimmte Strecke, unterschiedlich weites Ausziehen einer Feder) kann den Schülern plausibel ge- macht werden, dass die mechanische Arbeit von Kraft und Weg abhängt, es also sinnvoll ist, die mechanische Arbeit als Produkt aus Kraft und Weg zu definieren. Die verschiedenen Arten mechanischer Arbeit können anhand einfacher Experimente unter Einbeziehung der Übersicht im LB an die Schüler herangetragen werden. Außerdem sei auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht: − Für die Schüler ist es einprägsamer, wenn sie Arbeiten ermitteln, die in ihrem Erfahrungsbereich eine Rolle spielen, z. B.: – Welche Arbeit verrichte ich, wenn ich 10 Treppenstufen hochsteige? – Welche Arbeit verrichte ich, wenn ich einen Stein in eine bestimmte Höhe hebe? – Welche Arbeit verrichte ich, wenn ich einen Höhenunterschied von 100 m zurücklege? − Einbezogen werden sollten in die Diskussion auch Fälle, bei denen die Schüler erfahrungsgemäß Schwierigkeiten haben zu erkennen, ob Arbeit verrichtet wird oder nicht. Dazu gehört z. B. die gleichförmige Fahrt eines Autos oder eines Radfahrers auf ebener Strecke, wo die Reibungsarbeit genauso groß ist wie die vom Motor bzw. vom Fahrer verrichtete Arbeit. − Für Schüler ist es immer wieder schwer verständlich, dass es zwar anstrengend ist, eine schwere Tasche in der Hand zu halten, dies aber keine Arbeit im physikalischen Sinn sein soll. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 35 TAFELBILD Mechanik TAFELBILD 36 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Arten mechanischer Arbeit Hubarbeit Spannarbeit Beschleunigungsarbeit Reibungsarbeit wird beim Heben des Körpers verrichtet. wird beim Verformen eines Körpers verrichtet. wird beim Beschleunigen eines Körpers verrichtet. wird immer verrichtet, wenn Reibung auftritt. Die nutzbringende Arbeit ist fast immer kleiner als die aufzuwendende Arbeit. nutzbringend: − Arbeit zum Heben des Körpers K aufzuwenden: − Arbeit zum Heben des Körpers K − Arbeit zum Heben der Rolle 1 und des Seils − Reibungsarbeit 1 K Hier ist zu klären: Nicht betrachtet werden in der Physik die mikroskopischen Vorgänge in den Muskeln. In ihnen erfolgen ständig Anspannungen und Entspannungen, verbunden mit mikroskopischen Bewegungen. Dazu ist Energie erforderlich. Die Anstrengung beim Halten einer Tasche ist nicht nur eine subjektive Empfindung. Wir verrichten dabei physiologische Arbeit. Diese wird aber in der Physik nicht betrachtet. Auf diese Aspekthaftigkeit der Physik sollte man Schüler aufmerksam machen. − Nicht selten wird das Gehen auf ebener Strecke als Beispiel dafür genommen, dass trotz Zurücklegen eines Wegs keine Arbeit verrichtet wird, da Kraft und Weg senkrecht zueinander sind. Eine etwas genauere Analyse des Bewegungsablaufes beim Gehen zeigt allerdings, das wir dabei unseren Körper ständig heben und senken, also beim Gehen Hubarbeit verrichtet wird. Setzt man den Energieaufwand beim Gehen mit 100% an, so werden allein für die Hubarbeit im Durchschnitt 60% bis 70% der Energie benötigt. Hinzu kommt Beschleunigungsarbeit (Beschleunigung von Beinen und Armen). Zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen Arbeit und Energieänderung ist es sinnvoll, eine Analogiebetrachtung durchzuführen und diese mit einer Wiederholung grundlegender physikalischer Zusammenhänge zu verbinden: In der Sekundarstufe 1 sind die thermische oder die innere Energie und die Wärme eingeführt wor- den. Die Wärme wurde dabei als übertragene thermische Energie gekennzeichnet: Q = ΔEtherm. In analoger Weise kann die Arbeit als durch Kraft übertragene Energie aufgefasst werden. Die entsprechende Beziehung lautet dann: W = ΔE. Im Tafelbild auf der nächsten Seite ist diese Analogie nochmal verdeutlicht. Die Zusammenhänge zwischen den speziellen Arten mechanische Arbeit und den jeweiligen Energieformen können so an die Schüler herangetragen werden, wie es im LB dargestellt ist. Ein Beispiel für eine unterrichtliche Zusammenfassung ist auf der nächsten Seite unten angegeben. Dabei sind Varianten möglich. Die Gleichungen lassen sich plausibel herleiten. Man kann sie auch geben und den Schwerpunkt auf die Interpretation und Anwendung der Gleichungen legen. Bei komplexen Anwendungen sollte am Beispiel verdeutlicht werden, dass sich eine Reihe von Aufgaben bzw. Problemen mit einem energetischen Ansatz viel einfacher lösen lässt, als mit einem kinematischen Ansatz. Beispiele dafür sind die Berechnung von Endgeschwindigkeiten beim freien Fall oder beim Wurf, die Ermittlung der Steighöhe beim senkrechten Wurf nach oben oder die Berechnung der maximalen Geschwindigkeit eines Pendels. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Energie, Arbeit, Wärme Wärme Q Eth Eth Q = ΔE Arbeit W Durch Arbeit verändert sich die mechanische Energie eines Körpers. v=0 W = ΔE v>0 Arbeit und potenzielle Energie Wird ein Körper gehoben oder elastisch verformt, so verändert sich seine potenzielle Energie. Epot,2 = m · g · h Epot,1 = 0 W = m·g·h h WF = }12 FE · s s – FG FE Epot,2 = }12 FE · s Epot,1 = 0 Die Änderung der potenziellen Energie eines Körpers ist gleich der an ihm verrichteten Arbeit. ΔE = W © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de TAFELBILD Durch Wärme verändert sich die thermische Energie eines Körpers. 37 TAFELBILD Mechanik ARBEITSBLATT 38 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Mechanische Arbeit und Energie 1. Welche Arten von Arbeit werden bei den dargestellten Vorgängen verrichtet? Welche Energieumwandlungen gehen dabei vor sich? a) b) c) 2. Vergleichen Sie die mechanischen Arbeiten und Energieänderungen bei den dargestellten Vorgängen. Geben Sie die jeweilige Leistung an, wenn der Vorgang 5,0 s dauert. a) b) m = 50 kg c) m = 60 kg m = 70 kg 2m 3. Von verschiedenen Körpern sind einige Angaben bekannt. Ergänzen Sie in der Tabelle die fehlenden Werte. Masse m Geschwindigkeit v Höhe h a) 20 kg 2,0 m b) 200 t 1 000 m c) 70 kg d) 2,5 kg Epot Ekin 6,5 kg 2,5 m 125 J © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Arbeit und Energie Arbeit W wird verrichtet, wenn ein Körper durch eine Kraft bewegt oder verformt wird. Energie E ist die Fähigkeit eines Körpers, mechanische Arbeit zu verrichten oder Wärme abzugeben oder Strahlung auszusenden. W = ΔE Verrichtete Arbeit Ergebnis Änderung der mechanischen Energie Hubarbeit führt zur Änderung der potenziellen Energie ΔEpot= m · g · Δh führt zur Änderung der potenziellen Energie ΔEpot= }12 (FE · sE – FA · sA) führt zur Änderung der kinetischen Energie ΔEkin= }12 m · (vE2 – vA2) führt zu einer Verringerung der mechanischen Energie ΔEmech= EE – EA WH= FG · h WH= m · g · h Verformungsarbeit (Federspannarbeit) WF= }12 FE · s WF= }12 D · s 2 Beschleunigungsarbeit WB= F · s WB= m · a · s Reibungsarbeit WR= FR · s WR= μ · FN · s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 39 FOLIE Mechanik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 40 Der Stabhochsprung Beim Stabhochsprung erfolgen zahlreiche Energieumwandlungen. a) b) c) 1. Welche Energieformen hat das System „Springer-Stab“ in den drei Abbildungen? 2. Formulieren Sie den Energieerhaltungssatz mit den Größen va, ha und vc, hc. h bedeutet die Höhe des Schwerpunktes über dem Erdboden. Es wird angenommen, dass das System „Springer-Stab“ ein abgeschlossenes mechanisches System ist. 3. Welche Höhe kann der 70 kg schwere Springer erreichen, wenn seine Geschwindigkeit vor dem Absprung 9,0 m/s beträgt und sich sein Schwerpunkt 1,2 m über dem Erdboden befindet? 4. Diskutieren Sie folgende Probleme: a) Inwieweit sind die für die Rechnung angenommenen Voraussetzungen realistisch? b) Wie wirken sich andere Voraussetzungen auf die erreichbare Sprunghöhe aus? c) Hängt die Sprunghöhe nur von der kinetischen Energie in der Anlaufphase ab? Durch welche Faktoren wird sie eventuell noch beeinflusst? d) Ist die Aussage „Die Sprunghöhe beträgt 6,00 m.“ identisch mit der Aussage „Der Körperschwerpunkt erreicht eine Höhe von 6,00 m“? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Bewegungen und Kräfte 1. Die geradlinigen Bewegungen verschiedener Körper werden durch die nachfolgenden Zeit-Geschwindigkeit-Diagramme wiedergegeben. Beschreiben Sie qualitativ die Bewegungen dieser Körper. A B C v v v t t D t E v F v v t t t 2. a) Der Bewegungsablauf eines Omnibusses ist in dem folgenden Diagramm dargestellt. Deuten Sie den Bewegungsablauf und geben Sie für jede der drei Fahretappen die Bewegungsart an. b) Der Fahrer des Omnibusses muss diesen scharf abbremsen. Dabei bewegen sich die Fahrgäste nach vorn. Erklären Sie diese Erscheinung mithilfe eines physikalischen Gesetzes. c) Der Omnibus hat eine Masse von 9,0 t und bewegt sich auf geraden Strecke mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Wie groß muss die Bremskraft sein, damit der Bus nach 25 m zum Stehen kommt? v 2 1 3 t © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 41 FOLIE Mechanik 42 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE Fall und Wurf 1. Entwerfen Sie eine Versuchsanleitung, um in einem Experiment Ihre Höhe auf einer Brücke über einem Fluss annähernd ermitteln zu können. Gehen Sie dabei entsprechend folgender Gliederung vor: − Versuchsprinzip − physikalische Grundlagen − Versuchsdurchführung 2. Jemand beschleunigt (mit konstanter Beschleunigung) mit der Hand 0,20 s lang einen Stein der Masse 200 g auf der senkrechten Strecke A–B. Beim Loslassen in Punkt B hat der Stein die Geschwindigkeit 15 m/s nach oben. B B A A 50 cm t0 = 0 s Beginn der Beschleunigung t1 = 0,20 s Moment des Loslassens a) Wie groß ist die Kraft, die den Stein nach oben beschleunigt? b) Wie lange dauert es (vom Moment des Loslassens ab gerechnet), bis der Stein seinen höchsten Flugpunkt erreicht hat? c) Zeichnen Sie ein t-v-Diagramm von der Bewegung des Steins von t0 = 0 s bis zu dem Moment, in dem der Stein seinen höchsten Flugpunkt erreicht. d) Welche größte Steighöhe erreicht der Stein relativ zum Erdboden? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik Impuls und Drehimpuls Mit der Einführung der physikalischen Größe Impuls und der Behandlung von Stößen lernen die Schüler eine Beschreibungsmöglichkeit für Vorgänge kennen, die es in vielen Bereichen des Alltags und der Technik gibt. Im Interesse der Motivierung der Schülerist es sinnvoll, zunächst einmal solche Vorgänge zu „sammeln“, bei denen Kräfte auf Körper wirken und Bewegungs- bzw. Richtungsänderungen hervorrufen. Beispiele dafür sind: − die Wirkung von Kräften auf Bälle; − Auffahrunfälle bei Autos; − das Ankoppeln von Waggons; − das Andocken einer Raumfähre an eine Weltraumstation; − die Bewegung von Flugzeugen/Raketen durch Strahltriebwerke/Raketentriebwerke; − das Eindringen eines Geschosses in ein Hindernis. Unterstützt werden können diese Beispiele durch Modellexperimente, z. B. mithilfe von Schienenwagen oder mithilfe einer Luftkissenbahn und den entsprechenden Wagen. Ehe Größen eingeführt werden, sollten die Schüler durch die Diskussion von Beispielen (b oben) folgende qualitativen Zusammenhänge erfassen: − Körper können in unterschiedlicher Weise miteinander wechselwirken. Dabei treten Bewegungs- oder Formänderungen auf. − Welche Wirkung ein Körper auf einen anderen hat, ist nicht nur von seiner Geschwindigkeit, sondern auch von seiner Masse und der Zeitdauer der Einwirkung abhängig. Davon ausgehend kann für den darauffolgenden Unterrichtsgang gemeinsam mit den Schülern eine Art Fragekatalog entwickelt werden, der dann „abgearbeitet“ wird. Solche Fragen könnten sein: − Wie kann man den Bewegungszustand eines Körpers genauer kennzeichnen? − Welche Zusammenhänge bestehen zwischen der Krafteinwirkung auf einen Körper, der Dauer dieser Einwirkung und der Bewegungsänderung? − Wie kann man die Wechselwirkungen zwischen Körpern einteilen? Welche Gesetze gelten dabei? − Wo spielen die betrachteten physikalischen Zusammenhänge in der Praxis eine Rolle? Welche Vorgänge kann man damit erklären, welche nicht? Erst nach diesen qualitativen Betrachtungen sollten die physikalische Größen Impuls und Kraftstoß eingeführt werden, wobei diese Begriffe natürlich auch vorher im umgangssprachlichen Sinn verwendet werden können. Bei der Einführung von Impuls und Kraftstoß sollte deutlich auf den unterschiedlichen Charakter (Zustandsgröße, Prozessgröße) aufmerksam gemacht werden. Durch Einbeziehung weiterer, den Schüler bereits bekannter Größen (z. B. Arbeit, Energie, Druck, Temperatur) kann die Zweckmäßigkeit einer Unterscheidung zwischen Zustands- und Prozessgrößen verdeutlicht werden. Der Zusammenhang zwischen Kraftstoß und Impuls kann theoretisch abgeleitet werden oder den Schülern gegeben und interpretiert werden. In jedem Falle empfiehlt es sich, die Zusammenhänge experimentell zu verdeutlichen. Gut geeignet sind dafür Experimente mit Wagen (Schienenbahn, Luftkissenbahn). Sehr deutlich müssen die Schüler auf den vektoriellen Charakter und damit auf die vektorielle Addition der Größen aufmerksam gemacht werden. Das gilt auch für Bewegungen längs einer Geraden, wo dem Vorzeichen eine physikalische Bedeutung zukommt. Das spielt dann vor allem bei der Interpretationen der Lösungen zu den Aufgaben beim Stoß eine Rolle. Wie die Vorzeichen festgelegt werden, ist willkürlich. Wichtig ist nur, dass eine Bewegungsrichtung eindeutig festgelegt wird. Das ist schon beim Ansatz der Aufgaben zu beachten. In welcher Ausführlichkeit auf den Drehimpuls und seine Erhaltung eingegangen wird, hängt von den jeweiligen Lehrplanforderungen ab. Notwendig ist dabei auf jeden Fall die Einführung der beiden Größen Trägheitsmoment und Winkelgeschwindigkeit als analoge Größen zu Masse und Geschwindigkeit bei der Translation. Eine Analogiebetrachtung (b Folie S. 47) ist gut zu Systematisierung und zugleich zur Strukturierung des Wissens der Schüler geeignet. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 43 TAFELBILD 44 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bewegungszustand und Wechselwirkung von Körpern Der Bewegungszustand eines Körpers ist durch seine Geschwindigkeit und durch seine Masse gekennzeichnet. Bei der Wechselwirkung zweier Körper können unterschiedliche Wirkungen auftreten: TAFELBILD Wechselwirkung bewirkt Formänderung (plastisch, elastisch) Bewegungsänderung Form- und Bewegungsänderung Beispiel: Verformen eines Werkstücks Beispiel: Abwerfen eines Balls Beispiel: Auffahrunfall zweier Autos Impuls und Kraftstoß Der Impuls p kennzeichnet die Wucht, die ein Körper besitzt. Der Kraftstoß F · Δt kennzeichnet die zeitliche Einwirkung einer Kraft auf einen Körper. F m m v1 v p = m·v v2 Kraftstoß F · Δt bewirkt eine Änderung des Impulses. Für den Zusammenhang zwischen Kraftstoß und Impuls gilt: F · Δt = Δ p Der Kraftstoß auf einen Körper ist genauso groß wie die Änderung seines Impulses. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Impuls und Kraftstoß 1. Ein Pkw (m = 1,2 t) fährt auf einer geraden Straße mit 50 km/h. a) Wie groß ist sein Impuls? b) Wie ändert sich der Impuls, wenn sich die Geschwindigkeit verdoppelt halbiert auf null verringert wird 2. Ein Astronaut (m = 80 kg) bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 0,10 m/s in der Nähe eines Raumfahrzeugs. Mithilfe einer Rückstoßpistole ändert er seinen Bewegungszustand. Dabei wirkt jeweils 4,0 s lang eine Kraft von 1,0 N. Ergänzen Sie die Skizzen und ermitteln Sie jeweils den neuen Impuls. a) b) p1 p2 = c) p1 p1 p2 = p2 = 3. Ein ankommender Tennisball wird zurückgeschlagen. Beschreiben Sie diesen Vorgang mit der physikalischen Größe Impuls. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 45 ARBEITSBLATT Mechanik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung TAFELBILD 46 Der Impulserhaltungssatz vor dem Stoß nach dem Stoß v1 v2 u1 u2 m1 m2 m1 m2 m1 · v1 + m1 · v1 m2 · v2 + m2 · v2 Für ein abgeschlossenes System mit zwei beteiligten Körpern gilt: m1 · v1 + m2 · v2 = m1 · u1 + m2 · u2 pvor = pnach Für ein beliebiges abgeschlossenes System gilt: Der Gesamtimpuls eines abgeschlossenes Systems ist eine Erhaltungsgröße. p = Σ pi = konstant Beim Impulserhaltungssatz ist im Hinblick auf Anwendungen vor allem eine klare Formulierung der Gültigkeitsbedingungen von Bedeutung. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Formulierung. Man kann den Begriff „abgeschlossenes System“ in den Vordergrund stellen und meint damit einen Raumbereich, der kräftemäßig abgeschlossen ist, in dem also nur innere Kräfte wirken. Energetisch braucht ein solches System nicht abgeschlossen sein. Von daher ist zu überlegen, ob man nicht von vornherein den Begriff „kräftemäßig abgeschlossenes System“ einführt. Als Anwendungen empfehlen sich der Raketenantrieb, der Rückstoß bei Waffen oder die Bestimmung der Geschossgeschwindigkeit. Die beiden erstgenannten Anwendungen sind im Lehrbuch ausführlich dargestellt. Die Stöße können als Anwendungen des Impulserhaltungssatzes und des Energieerhaltungssatzes behandelt werden. Das Lehrbuch enthält dazu einige Aufgaben. Der Schwerpunkt sollte hier im Unterricht nicht auf den Herleitungen der Gleichungen liegen, sondern auf vielfältigen Anwendungen. Auf zwei Probleme sollten die Schüler deutlich aufmerksam gemacht werden: − Wegen des vektoriellen Charakters der Geschwindigkeit muss bei Berechnungen die Richtung der Bewegung beachtet werden. Bei der Bewegung längs einer Geraden ist die Festlegung einer positiven Bewegungsrichtung notwendig. Sie kann aber willkürlich festgelegt werden. − Bei Körpern mit näherungsweise gleicher Masse sind Impulsänderungen meist gut beobachtbar. Hat einer der beteiligten Körper eine sehr große Masse, dann sind Impulsänderungen bei Wechselwirkungen häufig nur bei einem der Körper beobachtbar (Beispiel: Ball – Wand, fallender Stein – Erde). Das ändert nichts an der Gültigkeit des Impulserhaltungssatzes. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Impuls und Drehimpuls Impuls und Drehimpuls sind zwei physikalische Größen, für die jeweils ein Erhaltungssatz gilt. Impuls p Drehimpuls L Der Impuls eines Körpers kennzeichnet die Wucht, die dieser Körper bei seiner Bewegung längs einer Bahn hat. Der Drehimpuls eines Körpers kennzeichnet den Schwung, den dieser Körper bei seiner Bewegung um eine Drehachse hat. Die Bewegung des Körpers wird mit dem Modell Massepunkt beschrieben. Die Bewegung des Körpers wird mit dem Modell starrer Körper beschrieben. Der Impuls eines Körpers ist umso größer, − je größer die Masse m des Körpers ist und − je größer seine Geschwindigkeit v ist. Der Drehimpuls eines Körpers ist umso größer, − je größer das Trägheitsmoment J des Körpers ist und − je größer seine Winkelgeschwindigkeit ω Ist. Masse m Trägheitsmoment J v ω L p }› p = m·v L = J ·ω Impuls kann von einem Körper auf andere Körper übertragen werden. Drehimpuls kann von einem Körper auf andere Körper übertragen werden. Beispiel: Stoß zweier Körper Beispiel: Kupplung bei einem Pkw-Motor Impulserhaltungssatz: In einem kräftemäßig abgeschlossenen System bleibt der gesamte Impuls erhalten. Drehimpulserhaltungssatz: In einem kräftemäßig abgeschlossenen System bleibt der gesamte Drehimpuls erhalten. p = p1 + p2 + … + pn = konstant L = L1 + L2 + … + Ln = konstant © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 47 FOLIE Mechanik 48 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Gravitationsgesetz und Gravitationsfelder In diesem Lernbereich sind die Spezifika der einzelnen Lehrpläne besonders zu beachten. In manchen Bundesländern werden das Gravitationsgesetz und die keplerschen Gesetze bereits in der Sekundarstufe 1 behandelt. Dann ist dieser Teil als systematisierende Wiederholung anzulegen. Für Schüler anderer Bundesländer geht es um eine Neuvermittlung. Dabei kann in unterschiedlicher Weise vorgegangen werden: − Es erfolgt ein historischer Einstieg unter Einbeziehung der keplerschen Gesetze. Über die newtonsche Mondrechnung kommt man zum Gravitationsgesetz. Das ist der Weg, der im Lehrbuch dargestellt ist. − Es wird sofort das Gravitationsgesetz in den Vordergrund gestellt, ausführlich interpretiert und dann angewendet. Die keplerschen Gesetze werden in den Abschnitt „Astrophysik“ verlagert, so der Lehrplan einen solchen Schwerpunkt vorsieht. FOLIE Unabhängig vom eingeschlagenen Weg sollten die Schüler zwei wesentliche Erkenntnisse gewinnen: − Gravitationskräfte wirken zwischen allen massebehafteten Körpern. Der einzelne Körper unterliegt vielfältigen Gravitationswechselwirkungen. − Die Gravitationskräfte zwischen Körpern aus unserem Erfahrungsbereich sind meist so klein, dass sie vernachlässigbar sind. Lediglich die Gravitationskräfte, die die Erde auf Körper auf ihrer Oberfläche oder in ihrer Nähe ausübt, spielen für uns in vielen Bereichen eine Rolle. Beispiele dafür sollten mit den Schülern diskutiert werden (z. B. vom Baum fallender Apfel, Bewegung eines weggeworfenen Steins, Wirkung der Gravitationskraft auf die Atmosphäre, Veränderung der Gravitationskraft auf eine Person im Flugzeug am Erdboden und in 10 km Höhe, Veränderung der Gravitationskraft beim Einfahren in einen tiefen Schacht). Neu sind für die Schüler das Gravitationsfeld und seine Beschreibung durch Feldgrößen. Die Lehrkraft sollte bei der Einführung der Schüler in diesen Inhaltsbereich die Vorkenntnisse aus der Sekundarstufe 1 nutzen. In der Regel kennen die Schüler magnetische und elektrische Felder sowie deren Beschreibung mit Feldlinienbildern. Daran kann angeknüpft und das Gravitationsfeld in analoger Weise als Raum um einen massebehafteten Körper gekennzeichnet werden, in dem auf andere Körper Kräfte ausgeübt werden. Bei dem Feldgrößen Potenzial und potenzielle Energie sollten die Schüler deutlich darauf aufmerksam gemacht werden, dass man das Bezugsniveau, das man null setzt, unterschiedlich wählen kann. In Abhängigkeit davon erhält man verschiedene Werte für diese Größen. Die Gleichung für die Arbeit im Gravitationsfeld muss den Schülern aufgrund fehlender mathematischer Vorkenntnisse meist gegeben werden. Wichtig ist bei der Interpretation: Für die Höhen über der Erdoberfläche, in denen wir uns normalerweise bewegen, kann die vereinfachte Gleichung W = m ∙ g ∙ h angesetzt werden. Das Gravitationsgesetz Zwischen beliebigen Körpern wirken aufgrund ihrer Massen anziehende Kräfte. Der Betrag dieser Kräfte ist umso größer. − je größer die Massen der Körper sind und − je kleiner ihr Abstand voneinander ist. Es gilt: m F –F M r m·M F = G·} 2 r Gravitationskräfte wirken auch zwischen der Erde und auf ihr befindlichen Körpern und zwischen Himmelskörpern (z. B. Sonne – Erde, Erde – Erdsatellit). © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Gravitation 1. Um die Sonne bewegen sich acht große Planeten und eine Vielzahl von Planetoiden. a) Benennen Sie in der Skizze die acht großen Planeten. b) Die maximale Entfernung der Erde von der Sonne beträgt 152,1 Millionen Kilometer, ihre minimale Entfernung 147,1 Millionen Kilometer. Berechnen Sie jeweils die Gravitationskraft zwischen Erde und Sonne. 2. Für Raketen oder Satelliten ändert sich der Betrag der Gravitationskraft mit der Entfernung von der Erdoberfläche. a) Stellen Sie den Zusammenhang dar. rE ist der Erdradius. Die Gravitationskraft auf den Körper beträgt an der Erdoberfläche 1 000 N. b) Entnehmen Sie dem Diagramm, in welcher Höhe über der Erdoberfläche die Gravitationskraft halb so groß ist wie auf der Erdoberfläche? F in N 1000 800 600 400 200 0 rE 3. Bei den amerikanischen Mondlandeunternehmen (Apollo-Mission), die 1969 –1972 stattfanden und bei denen Astronauten mehrmals auf dem Mond landeten, erfolgte der Flug auf der in der Skizze dargestellten Bahn. a) Zeichnen Sie die Kräfte auf das Raumschiff in den Punkten 1, 2 und 3 ein. b) Wie veränderten sich die Gravitationskräfte mit Annäherung an den Mond? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 2rE 3rE 4rE 2 3 Erde 1 49 ARBEITSBLATT Mechanik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 50 Das Gravitationsfeld der Erde Das Gravitationsfeld der Erde ist ein Radialfeld. Es kann mit einem Feldlinienbild veranschaulicht werden. Flächen gleichen Potenzials (Äquipotenzialflächen) verlaufen senkrecht zu den Feldlinien. Gravitationsfeldstärke Arbeit im Gravitationsfeld und potenzielle Energie F g=} m 1 1 W = G · m · M } – } r r V=} m M g = G·} 2 W = ΔEpot M V = –G·} r ( r 1 2 Potenzial im Gravitationsfeld Epot ) Wird Epot,∞ = 0 gesetzt, so erhält man für einen Körper der Masse m = 1,0 kg folgenden Potenzialverlauf: Epot 0 R 3R 5R 7R 9R r –0,7 · 107 J –1,3 · 107 J –2,1 · 107 J m ·M Epot = –G · } r –6,3 · 107 J © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik In den verschiedenen Bundesländern wird dieser Inhaltsbereich teilweise in der Sekundarstufe 1 und teilweise in der Sekundarstufe 2 behandelt. Die Akzente können deshalb in der Oberstufe recht unterschiedlich sein. Das betrifft auch die Einordnung dieses Inhaltsbereichs. Er wird entweder als Teilbereich der Mechanik oder als Teil eines Abschnitts "Schwingungen und Wellen" unter Einbeziehung von elektromagnetischen Schwingungen und Wellen behandelt. Im Abschnitt Schwingungen bestehen die Schwerpunkte darin, dass die Schüler − eine elementare Einführung in die Schwingungslehre anhand mechanischer Schwingungen erhalten, − mechanische Schwingungen mithilfe physikalischer Größen (Auslenkung, Amplitude, Schwingungsdauer, Frequenz) beschreiben können, − Schwingungen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten (harmonisch, nicht harmonisch, ungedämpft, gedämpft) einteilen können, − erfassen, dass Schwingungen in vielen Bereichen der Natur und der Technik auftreten, in einer Reihe von Fällen genutzt werden, in anderen Fällen aber unerwünscht sind und verhindert oder gedämpft werden müssen. Bei der Einführung des Begriffs Schwingung ist es ist sinnvoll, periodische Vorgänge von den spezielleren Schwingungen zu unterscheiden. Geeignet sind dafür die im LB genannten Beispiele, wobei den Schülern deutlich werden sollte: Jede Schwingung ist ein periodischer Vorgang, aber nicht jeder periodischer Vorgang ist eine Schwingung. Will man zunächst nur einen auf die Mechanik beschränkten Schwingungsbegriff einführen, dann reicht eine Formulierung wie z. B.: Eine mechanische Schwingung ist eine zeitlich periodische Bewegung eines Körpers um eine Gleichgewichtslage. Um zu einer solchen Formulierung zu kommen, empfiehlt es sich, zunächst verschiedene Schwinger zu betrachten und anhand der unterschiedlichen Schwinger das Gemeinsame – die periodische Bewegung um eine Gleichgewichtslage – herauszuarbeiten. Geeignet dafür sind z. B. Federpendel, Fadenpendel, schwingende Blattfedern, große Stimmgabeln oder auch einfach schwingende Plastiklineale oder eine schwingende Lampe. An ausgewählten Beispielen kann den Schülern auch verdeutlicht werden, unter welchen Bedingungen überhaupt eine mechanische Schwingung zustande kommt. Vorhanden sein müssen − ein schwingungsfähiger Körper, − eine auslenkende Kraft und − eine zur Ruhelage rücktreibende Kraft. Unabhängig von der Art der Einführung sollte im Interesse der Praxisverbundenheit mit den Schülern diskutiert werden, wo in Natur und Technik Schwingungen auftreten, wo sie genutzt werden und wo sie auftreten, aber unerwünscht sind. Die wichtigsten Unterrichtsergebnisse sind im TB zusammengefasst. Bei der Einführung von Größen zur Beschreibung mechanischer Schwingungen bietet sich eine enge Verknüpfung zwischen einem realen Schwinger und dem t-yDiagramm an. Besonders eignet sich dazu ein langsam schwingendes vertikales Federpendel, weil in diesem Fall die Schwingungsrichtung mit der Darstellung im t-y-Diagramm übereinstimmt. Mechanische Schwingungen Eine mechanische Schwingung ist eine zeitlich periodische Bewegung eines Körpers um eine Gleichgewichtslage. Mechanische Schwingungen können erwünscht oder unerwünscht sein. Erwünschte Schwingungen Unerwünschte Schwingungen Pendel einer Uhr Schaukel Unruh einer Uhr Stimmgabel Schwingungen eines Autos Klirren von Fensterscheiben Mitschwingen des Fundaments einer Maschine © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de TAFELBILD Mechanische Schwingungen und Wellen 51 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 52 Beschreibung mechanischer Schwingungen Auslenkung y Mechanische Schwingungen können durch t-y-Diagramme beschrieben werden. ymax Größen zur Beschreibung von Schwingungen sind: ymax – die Auslenkung y (jeweiliger Abstand von der Gleichgewichtslage) Zeit t Schwingungsdauer T – die Amplitude ymax (maximaler Abstand von der Gleichgewichtslage) – die Schwingungsdauer T (Dauer einer vollständigen Hin- und Herbewegung) – die Frequenz f (Anzahl der Schwingungen je Sekunde) ( ) 2π · t = ymax · sin (ω · t) y = ymax · sin } T Geeignete Experimente zur Demonstration von Schwingungsbildern sind: − Schwingungen einer angeschlagenen Stimmgabel: Eine Stimmgabel mit Schreibspitze wird über eine berußte Glasplatte gezogen. Damit dieses für alle Schüler sichtbar ist, legt man die Glasplatte auf den Tageslichtprojektor. − Schallschwingungen unterschiedlicher Art: Mithilfe von Mikrofon und Oszillograf lassen sich unterschiedliche Schwingungen sichtbar machen. − Schwingungen eines Sandpendels: Ein bifilar aufgehängtes, mit Sand gefülltes Pendel wird genutzt, um ein Schwingungsbild zu erzeugen. Pendelkörper mit Sand gefüllt Unterlage − Schwingungen eines Fadenpendels mit Schreibspitze: Der Aufbau ist analog dem des Sandpendels. Als Pendelkörper wird ein Körper großer Masse verwendet. Mit ihm verbunden ist ein vertikal beweglicher Schreibstift. Als Unterlage wird Papier verwendet. Zur Festigung kann das beiliegende Arbeitsblatt genutzt werden. Bei der Erarbeitung der Gleichung für die Schwingungsdauer eines Fadenpendels können die Akzente z. B. sehr unterschiedlich gesetzt werden: − Es wird beim Fadenpendel der Zusammenhang T ~ √} l untersucht. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird in der Regel sein, dass man feststellt: Beide Größen sind nicht proportional zueinander. Nicht ableitbar aus der üblichen grafischen Darstellung ist die oben genannte Beziehung. Will man vom Experiment her zu dieser Beziehung kommen, so sind mindestens folgende zusätzliche Schritte erforderlich: − Es müssen Vermutungen über den Zusammenhang entwickelt werden. − Diese Vermutungen müssen durch Rechnung (z. B. T: √} l = konstant) oder durch spezielle grafische Darstellungen erhärtet werden. Das bedeutet ein Abtragen von T und √} l auf den Achsen. Dann ergibt sich in der grafischen Darstellung eine Gerade. Ein solches Herangehen scheint nur in leistungsstarken Klassen sinnvoll. − Die Gleichung für die Schwingungsdauer wird vorgegeben und einzelne Zusammenhänge werden im SE bestätigt. − Es wird auf der Grundlage von Vermutungen experimentell untersucht, wovon die Schwingungsdauer noch abhängig sein könnte. Das wären z. B. die maximale Auslenkung und die Masse des Pendelkörpers. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Arten von Schwingungen Schwingungen können nach ihrer Form unterschieden werden. harmonische (sinusförmige) Schwingungen nicht harmonische Schwingungen y y t t Beispiel: Fadenpendel Federpendel Beispiel: klirrende Fensterscheibe Schwingungen können nach der Art des Schwingungsverlaufs unterschieden werden. ungedämpfte Schwingungen y gedämpfte Schwingungen y t t ymax = konst. Die Amplitude bleibt konstant. Ekin Epot Ezu ymax wird kleiner Die Amplitude geht gegen null. Epot Etherm Beispiel: Pendel einer Pendeluhr Ekin Etherm Beispiel: einmal angeschlagene Stimmgabel © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 53 FOLIE Mechanik ARBEITSBLATT 54 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Mechanische Schwingungen 1. Welche Größen ändern sich bei den skizzierten Schwingern zeitlich periodisch? a) b) c) 2. Die Skizzen zeigen die Schwingungen eines Federpendels. a) Markieren Sie die Gleichgewichtslage und die maximale Auslenkung. Zeichnen Sie jeweils die resultierende Kraft ein. b) Wie groß ist die Schwingungsdauer, wenn der zeitliche Abstand zwischen zwei Bildern 0,2 s beträgt? 3. Bestimmen Sie aus dem t-y-Diagramm Amplitude, Schwingungsdauer und Frequenz. y in cm ymax = 20 T= f= 10 0 1 2 3 4 t in s –10 Schwingungsgleichung: –20 –30 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik Ähnlich wie bei den Schwingungen ist es zunächst zu empfehlen, den Schülern verschiedene mechanische Wellen zu demonstrieren. Dazu eignen sich u. a. folgende Anordnungen: − Mit einem an der Wand befestigten Seil können Seilwellen demonstriert werden. − Anhand von gekoppelten Federschwingern oder gekoppelten Fadenpendeln kann man die Ausbreitung in Schwingungen im Raum zeigen. − Mithilfe einer Spiralfeder kann man – analog zu den Seilwellen – sowohl Längswellen als auch Querwellen demonstrieren. − Eingesetzt werden können auch die unterschiedlichen Arten von Wellenmaschinen. Im Ergebnis dieser Betrachtungen soll den Schülern das Wesen mechanischer Wellen deutlich werden: Breitet sich eine mechanische Schwingung im Raum aus, so spricht man von einer mechanischen Welle. Im Experiment werden Wellen erzeugt und unter zwei Aspekten betrachtet: a) Betrachtet man einen beliebig ausgewählten Schwinger über eine Zeit lang hinweg, so gilt für den einzelnen Schwinger: Er bewegt sich zeitlich periodisch um eine Gleichgewichtslage. b) Betrachtet man eine „Momentaufnahme“ aller Schwinger, also die Schwinger zu einem bestimmten Zeitpunkt, so gilt: Zu beobachten ist eine räumlich periodische Bewegung um die Gleichgewichtslage. Erst nach diesen Betrachtungen sollte zu der gängigen Formulierung „Eine Welle ist eine zeitlich und räumlich periodische Änderung einer physikalischen Größe“ übergegangen werden. Die Schüler sollten auf folgende Voraussetzungen für das Entstehen mechanischer Wellen aufmerksam gemacht werden: − Es müssen schwingungsfähige Körper vorhanden sein. − Die schwingungsfähigen Körper müssen kräftemäßig gekoppelt sein. − Es muss ein Erreger vorhanden sein, damit es überhaupt zu einer Welle kommt. Gerade im Hinblick auf den Vergleich zu den elektromagnetischen Wellen ist es sinnvoll, am Beispiel der mechanischen Wellen den Unterschied zwischen Längs- und Querwellen zu thematisieren. FOLIE Im Abschnitt Wellen bestehen die Schwerpunkte darin, dass die Schüler − wissen, was man unter einer Welle versteht, − Größen zur Beschreibung mechanischer Wellen kennen und Wellen damit beschreiben können, − wesentliche Eigenschaften von Wellen (Reflexion, Brechung, Beugung, Interferenz) kennen und erfassen, welche Bedeutung diese Eigenschaften in der Praxis haben. 55 Mechanische Wellen Beispiele für mechanische Wellen sind Wasserwellen, Schallwellen, Erdbebenwellen, Seilwellen. Eine mechanische Welle ist die Ausbreitung einer mechanischen Schwingung im Raum. Nach der Beziehung zwischen Ausbreitungsrichtung und Schwingungsrichtung unterscheidet man Querwellen und Längswellen. Mit Wellen wird Energie, aber kein Stoff transportiert. Querwellen Schwingungsrichtung Ausbreitungsrichtung Beispiel: Wasserwellen © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Längswellen Schwingungsrichtung Ausbreitungsrichtung Beispiel: Schallwellen Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 56 Beschreibung mechanischer Wellen Bewegung eines Schwingers an einem bestimmten Ort x (x = konstant) y Bewegung der Schwinger zu einen bestimmten Zeitpunkt t (t = konstant) y ymax ymax x t Wellenlänge λ Schwingungsdauer T Die Wellenlänge λ gibt den Abstand zweier benachbarter Wellenberge bzw. Wellentäler an. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit v gibt an, wie schnell sich z. B. ein Wellenberg ausbreitet. y = ymax · sin 32 π }Tt – }xλ ( v = λ·f Es sei darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Beschreibung von Wellen mit Diagrammen und Gleichungen unterschiedliche Bezeichnungen möglich sind: − Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit wird mitunter c gesetzt. Da c aber üblicherweise für die Lichtgeschwindigkeit genutzt wird, sollte man bei mechanischen Wellen v bevorzugen. − Für den Ort wird s oder x verwendet. Wenn man in Diagrammen für den Ort s nutzt, sollte auch die Wellengleichung entsprechend angepasst werden. Einige Unterrichtsergebnisse sind auf den Folien zusammengefasst. Bei der Darstellung von Wellen im Diagramm und bei der Behandlung von Größen zur Beschreibung mechanischer Wellen kann unmittelbar an die Behandlung der Schwingungen angeknüpft werden. Besonders deutlich werden die Zusammenhänge für die Schüler, wenn man ein reales Experiment mit den entsprechenden grafischen Darstellungen in Beziehung setzt, so wie das im LB gemacht ist. Zur Festigung bietet das LB ein breites Angebot an Aufgaben und Experimenten an. Genutzt werden können auch die beiliegenden Folien und Arbeitsblätter. )4 Wichtige Eigenschaften mechanischer Wellen sind im LB in einer Übersicht zusammengefasst. Sie können gut am Beispiel von Wasserwellen oder von Schallwellen demonstriert werden. Die Reflexion lässt sich überzeugend mit Schallwellen zeigen. Anwendungen dazu sind z. B. das Stethoskop, das Sprachrohr oder das Echo. Die Demonstration der Brechung mit Wasserwellen erfordert experimentelles Geschick und eine hinreichende Erprobung, wenn der Effekt für die Schüler überzeugend sein soll. Beugung und Interferenz können gut mit Wasserwellen oder Schallwellen demonstriert werden. Im Internet gibt es auch verschiedene Simulationen, auf die man die Schüler aufmerksam machen sollte und die im Unterricht genutzt werden können. Zu empfehlen ist das Portal www.schulphysik.de, bei dem zahlreiche Simulationen zu allen Bereichen der Physik angeboten werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Arten mechanischer Wellen Art Transversalwelle Longitudinalwelle Oberflächenwelle Merkmal Schwingungsund Ausbreitungsrichtung stehen senkrecht aufeinander. Schwingungsund Ausbreitungsrichtung fallen zusammen. Schwinger bewegen sich auf Kreisbahnen, deren Ebenen parallel zur Ausbreitungsrichtung liegen. x x x Beispiel Seilwellen Schallwellen Wasserwellen Art lineare Welle Oberflächenwelle räumliche Welle Merkmal eindimensionale Ausbreitung längs einer Geraden zweidimensionale Ausbreitung auf der Oberfläche eines Körpers dreidimensionale Ausbreitung im Raum y z x x x y Beispiel Wellen auf Stäben oder Schienen Wasserwellen, Erdbebenwellen © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 57 FOLIE Mechanik Schallwellen, Erdbebenwellen ARBEITSBLATT 58 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Mechanische Wellen 1. In den Abbildungen sind Erscheinungen dargestellt. Notieren Sie jeweils, ob es sich um eine mechanische Welle handelt. Begründen Sie Ihre Aussage. 2. Die folgenden Diagramme beschreiben eine Schallwelle, die von einer Stimmgabel ausgeht. y in mm 2 1 0 –1 –2 y in mm 0,0025 0,005 t 2 1 0 –1 –2 x in cm 43 86 129 Ermitteln Sie aus den Diagrammen bzw. durch Berechnung die folgenden Kenngrößen der Welle: ymax = λ= T= f= 3. Eine Welle hat eine Amplitude von 2 cm, ihre Frequenz beträgt 5 Hz und ihre Wellenlänge 1,0 m. Stellen Sie die Welle in einem t-y-Diagramm und in einem x-y-Diagramm dar. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik unter www.schulphysik.de. Damit wird für die Schüler verständlich, wie Beugung zustande kommt. Auf die meist geringe Intensität der gebeugten Wellen sollten die Schüler aufmerksam gemacht werden. Zur Demonstration der Überlagerung von Wellen mithilfe eines Tageslichtprojektors eignen sich zwei Wellenzüge, die auf eine durchsichtige Folie kopiert werden (Vorlage b unten). Dieses Modell ist gut geeignet, um die Entstehung von Verstärkung, Abschwächung und Auslöschung zweier Wellen zu verdeutlichen. Ebenfalls demonstriert werden kann damit die Entstehung stehender Wellen. Beugung und Interferenz Unter Beugung von Wellen versteht man die Eigenschaft, sich hinter Öffnungen und Hindernissen in den Schattenraum hinein auszubreiten. FOLIE Beugung und Interferenz können gut mithilfe eines Wasserwellengeräts demonstriert werden. Besonders überzeugend ist die Interferenz von Wellen für die Schüler auch, wenn man 2 Lautsprecher im Abstand von ca. 1,5 m auf einen drehbaren Tisch bringt, beide mit einem Tongenerator verbindet und den Tisch dann langsam dreht. Für die Schüler sind dann deutlich Gebiete der Verstärkung und der Abschwächung wahrnehmbar. Um die Eigenschaften von Wellen zu erklären, benötigt man das huygenssche Prinzip. Zu seiner Einführung eignen sich Simulationen wie etwa die von Fendt, zu finden 59 Die ungestörte Überlagerung von Wellen gleicher Wellenlänge, gleicher Ausbreitungsgeschwindigkeit und gleicher Schwingungsrichtung bezeichnet man als Interferenz. Hindernis Es bilden sich Bereiche der Verstärkung und der Abschwächung (Auslöschung) heraus. FOLIE Die Intensität ist im Bereich des Schattenraums gering. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de ARBEITSBLATT 60 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Konstruktion eines Interferenzbildes Von zwei Erregern gehen Wellen aus. Die Wellenberge sind als durchgehende Linien gezeichnet, die Wellentäler als gestrichelte Linien. a) Ergänzen Sie die vom zweiten Erreger ausgehenden Wellen. Sie haben die gleiche Wellenlänge und die gleiche Amplitude wie die vom ersten Erreger ausgehenden Wellen. b) Markieren Sie farbig Gebiete der Verstärkung und der Auslöschung. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Entstehung eines Interferenzmusters Kopieren Sie die Vorlage zweimal auf durchsichtige Folie. Mit zwei dieser Folien kann man die Entstehung von Interferenzmustern mit dem Tageslichtprojektor demonstrieren. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 61 FOLIE Mechanik 62 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Zum Thema „Anwendungen mechanischer Wellen“ gibt es zahlreiche Möglichkeiten, längerfristig Schülerreferate vorbereiten zu lassen. Damit kann die in vielen Lehrplänen enthaltene Forderung erfüllt werden: Im Rahmen von Referaten und Unterrichtsprojekten erarbeiten die Schüler selbstständig neue Inhalte aus den angegebenen Themenbereichen. Dabei erweitern sie ihre Fähigkeiten, Probleme allein oder im Team eigenverantwortlich zu behandeln und dabei auch wissenschaftliche Arbeitsmethoden zu benutzen. Vorschläge für Themen sind unten angegeben. FOLIE Ein mögliches Projekt könnte lauten: „Lärm und Lärmschutz.“ Dabei sollte man auf einige Eigenschaften von Schall, die beim Lärmschutz von Bedeutung sind, eingehen: − Wenn Schall auf Körper trifft, wird er zum Teil absorbiert (aufgenommen). Wie viel Schall absorbiert wird, hängt von dem betreffenden Stoff ab. Experimentell lässt sich dies leicht demonstrieren, wenn man zwischen eine Schallquelle (an Tongenerator angeschlossener Lautsprecher) und die Schüler verschiedene Stoffe bringt (z. B. Glasplatte, Pappe, dünnen Stoff, dicke Stoffmatte). − Wenn Schall auf Körper trifft, wird er zum Teil reflektiert. − Wenn Schall auf Körper trifft, dann geht er teilweise um diese Körper herum (wird gebeugt). Jeder Schüler weiß aus der Erfahrung, das man z. B. ein heranfahrendes Auto auch hört, wenn man hinter einer Hausecke steht. Aus fachlicher Sicht ist zu beachten: Lautstärke oder Lautstärkepegel ist eine physiologische Größe, gemessen in Phon (phon). Die entsprechende physikalische Größe ist der Schallpegel in Dezibel (dB). Für 1 000 Hz stimmen die Zahlenwerke überein, sodass heute meist nur Werte in dB angegeben werden. Bei der Erörterung von Problemen der Lärmvermeidung und der Lärmbekämpfung sollten die örtlichen Gegebenheiten in den Vordergrund gestellt werden. Die Schüler sind eindringlich darauf aufmerksam zu machen, dass auch „normaler“ Lärm zu erheblichen längerfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Aktuelle Informationen zum Thema findet die Lehrkraft in der Broschüre „Lärmschutz im Verkehr“ des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwickelung. Themen für Schülerreferate 1. Raumakustik 2. Schalldämpfer bei Kraftfahrzeugen: Aufbau, Wirkungsweise 3. Echolot 4. Ultraschalldiagnose in der Medizin Ultraschalldiagnose bei der Werkstattprüfung Ultraschall zum Bohren und Schneiden von harten Werkstoffen 5. Doppler-Effekt, Überschallknall (Machscher Kegel) 6. Leben und Werk des niederländischen Physikers Christiaan Huygens (1629 –1695) 7. Wellenkraftwerke 8. Historische Entwicklung der Vorstellungen von Schall 9. Orientierung und Verständigung bei Tieren mithilfe von Ultraschall © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik 2.3 Thermodynamik Im Lehrbuch Physik, Gymnasiale Oberstufe, sind darüber hinaus die Grundlagen der Thermodynamik dargestellt, die in der Sekundarstufe 1 Inhalt des Unterrichts sind. Es handelt sich dabei vor allem um − die Temperatur, − die Übertragung von Energie in Form von Wärme, − Aggregatzustände und ihre Änderungen, − die Volumen- und Längenänderung von Körpern bei Temperaturänderung. Die Schüler haben damit die Möglichkeit, Grundlagen der Thermodynamik selbstständig zu wiederholen. 1. Es wird bewusst an die Umgangssprache angeknüpft und anhand einfacher Beispiele (Erwärmung von Wasser in einem Teich durch die Sonnenstrahlung, Abkühlung heißen Wassers usw.) mit den Schülern diskutiert, wie man Vorgänge mit den Begriffen Energie und Wärme beschreiben kann. 2. Die Schüler werden aufgefordert, Beispiele für die Verwendung des Wortes Wärme bzw. warm zu nennen. Dabei sollte beachtet werden, dass der Begriff Wärme mit sehr unterschiedlichen Inhalten verwendet wird: FOLIE Die Behandlung von Elementen der Thermodynamik in der Oberstufe ist in den verschiedenen Bundesländern extrem unterschiedlich. In einigen Bundesländern wird Thermodynamik ausschließlich in der Sekundarstufe 1 und dort meist in den Anfangsklassen (Kl. 6 – 8) behandelt. Andere Bundesländer haben Elemente der Thermodynamik in die Lehrpläne der Oberstufe aufgenommen, wobei es in der Regel um folgende inhaltlichen Schwerpunkte geht: − Grundaussagen der kinetischen Gastheorie, − Gasgesetze und Zustandsänderungen, − Hauptsätze der Thermodynamik und Kreisprozesse. Nachfolgend sind einige Materialien zusammengestellt, die für eine Wiederholung von Grundlagen genutzt werden können. Darüber hinaus sind Materialien vorhanden, die auf Inhalte zielen, die nur in der Oberstufe behandelt werden. Wichtig ist insgesamt eine klare und eindeutige Terminologie. Das gilt insbesondere für die Begriffe innere Energie und Wärme. Die innere Energie wird mitunter auch als thermische Energie bezeichnet. Beim Begriff Wärme gibt es nicht selten bei den Schülern Unklarheiten. Deshalb sollte der Begriff Wärme deutlich von den Begriffen Temperatur und Energie abgegrenzt werden. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Temperatur, innere Energie, Wärme Temperatur T innere Energie Ei Wärme Q gibt an, wie kalt oder warm ein Körper ist. gibt an, welche Energie ein Körper aufgrund seiner Temperatur hat. gibt an, wie viel thermische Energie von einem Körper auf einen anderen übertragen wird. hohe Temperatur Ei Körper 1 niedrigeTemperatur Wärme Q = ΔEi Temperatur sinkt © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 63 Körper 2 Ei Temperatur steigt 64 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung a) Wärme als Zustand im Sinne von Energie (Wasser ist ein Wärmespeicher). b) Wärme als Zustand im Sinne von Temperatur ( „Mir ist warm“, „Morgen soll es 25 °C warm werden,“) c) Wärme als etwas, was von einem Körper auf einen anderen Körper übergeht. (Der Ofen strahlt Wärme ab). Inwieweit genauer auf einzelne Schwerpunkte eingegangen wird, hängt von den Lehrplanforderungen in den einzelnen Bundesländern ab. Nachfolgend sind dazu einige Materialien angeboten. Diese Materialien können im Rahmen einer systematisierenden Wiederholung, zur Festigung oder als Zusammenfassung genutzt werden. FOLIE Interessant ist eine Diskussion der Frage, was eigentlich mit einem Körper geschehen kann, wenn ihm Wärme zugeführt wird oder wenn vom Körper Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Das Ergebnis der Diskussion könnte eine Zusammenstellung sein, so wie sie unten auf der Folie dargestellt ist. Körper bei Wärmezufuhr oder Wärmeabgabe Wird einem Körper Wärme zugeführt oder von ihm Wärme abgegeben, so kann das verschiedene Auswirkungen haben. Die Temperatur des Körpers ändert sich. Bei der Umwandlungstemperatur ändert sich der Aggregatzustand. Q ΔT = } c·m Qs = m · qs Q = c · m · ΔT Qv = m · qv Wärmezufuhr oder Wärmeabgabe Volumen bzw. Länge des Körpers ändert sich. ΔV = γ · V0 · ΔT Die innere Energie des Körpers ändert sich. Es wird Wärme ausgetauscht oder Arbeit verrichtet. Δl = α · l0 · ΔT ΔEi = W + Q © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Energieübertragung durch Wärme erfolgt durch wärmeleitende Stoffe hindurch. erfolgt mit strömenden Stoffen. erfolgt ohne Stoff. Wärmeleitung Wärmeströmung Wärmestrahlung gute Wärmeleiter alle Metalle (z. B.Silber, Kupfer, Gold) erfolgt in der Erdatmosphäre mit Luft, in Gewässern und Rohren mit Wasser. kann durchsichtige Stoffe durchdringen. Sie wird von Körpern teilweise reflektiert, teilweise absorbiert. schlechte Wärmeleiter Gase und Flüssigkeiten, Nichtmetalle, Holz, Kunststoffe Die Art der Wärmeübertragung ist unerwünscht z. B. zwischen Zimmer und Umgebung z. B. zwischen einem kalten und einem warmen Raum z. B. bei einer Glühlampe Die Art der Wärmeübertragung wird genutzt oder tritt auf z. B. bei Kochtöpfen, beim Lötkolben z. B. in Räumen, in der Atmosphäre, beim Golfstrom z. B. bei der Sonnenstrahlung, bei Infrarotstrahlern Die Wärmeübertragung kann verringert werden durch Verwendung schlechter Wärmeleiter durch die Beseitigung strömender Stoffe (Vakuum) oder Verringerung der Strömung © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de durch Verwendung reflektierender Stoffe (helle und glatte Oberflächen) 65 FOLIE Thermodynamik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 66 Aggregatzustände und ihre Änderung gasförmig (z. B. Wasserdampf) W är m ezufuhr flüssig (z. B. Wasser) Sublimieren Schmelzen Resublimieren W är m eab g ab e Kondensieren Sieden Erstarren fest (z. B. Eis) FOLIE Die Übersichten auf dieser Seite dienen der rationellen Wiederholung. Ein Problem, das mit den Schülern diskutiert werden könnte, ist der Unterschied zwischen Sieden und Verdunsten. Dieser Unterschied ist erfahrungsgemäß bei Weitem nicht allen Schülern klar. Interessant ist auch eine Diskussion der Frage, wo Verdunsten eine Rolle spielt, wo und zu welchem Zweck es genutzt wird und wo es als unerwünschter Effekt vermieden werden sollte. Als Stichworte seien die Verdunstungskälte, das Kalthalten von Getränken in porösen Gefäßen oder das Verdunsten von Wasser mit anschließender Wolkenbildung genannt. Sieden und Kondensieren Es wird Wärme zugeführt (Verdampfungswärme). Sieden flüssiger Aggregatzustand gasförmiger Aggregatzustand Kondensieren Es wird Wärme abgegeben (Kondensationswärme). Sieden und Kondensieren erfolgt bei einer bestimmten Temperatur, der Siedetemperatur. Während des Siedens und Kondensierens ändert sich die Temperatur nicht. Verdampfungswärme und Kondensationswärme sind gleich groß. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die Gasgesetze Für das Modell ideales Gas gilt folgender Zusammenhang zwischen Druck p, Volumen V und Temperatur T einer abgeschlossenen Gasmenge: p ·V p·V p ·V 1 1 2 2 =} } T T = konstant } T 1 2 Bei der Konstanz einer Größe ergeben sich folgende Spezialfälle: Isobare Zustandsänderung (p = konst.) Isochore Zustandsänderung (V = konst.) Isotherme Zustandsänderung (T = konst.) V }T = konst. p p · V = konst. = konst. } T V V p p 1 2 =} } T T 1 2 =} } T T p1 · V1 = p2 · V2 (Gesetz von GAY-LUSSAC) (Gesetz von AMONTONS) (Gesetz von BOYLE und MARIOTTE) 1 2 1 V 2 p p V2 p V p2 p2 T V1 p1 T1 p T2 T p T1 T2 p p1 T2 T1 T V2 V V1 p T1 T2 p2 p2 p1 p1 T V1 V 2 V V © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 67 FOLIE Thermodynamik V V1 V2 V 68 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung In der kinetischen Gastheorie geht es darum, die Beschreibung thermodynamischen Systeme mit Teilchengrößen vorzunehmen und damit auch das Verständnis für Begriffe zu vertiefen, die die Schüler teilweise schon aus dem Unterricht der Sekundarstufe 1 kennen. Es handelt sich dabei z. B. um Begriffe wie Temperatur, Druck, kinetische und innere Energie. FOLIE Die räumliche Verteilung von Teilchen lässt sich gut mit einem Luftkissentisch demonstrieren: Unabhängig von der Ausgangslage erhält man nach hinreichender Zeit stets eine Art Gleichverteilung der schwebenden Teilchen. Ein solches Modellexperiment ist zugleich ein guter Ansatzpunkt, um die Schüler auf folgenden Sachverhalt aufmerksam zu machen: Bei Experimenten oder in Zeich- nungen hat man es immer mit relativ wenigen Teilchen zu tun. Bei thermodynamischen Systemen geht es dagegen immer um große Teilchenzahlen und damit um statistische Betrachtungen. Die Geschwindigkeitsverteilung lässt sich ebenfalls gut experimentell zeigen (b LB S. 197, Aufg. 2). Die theoretischen Betrachtungen dazu können in unterschiedlicher Tiefe durchgeführt werden. Wichtig ist, dass die Schüler erkennen: Größen wie Druck oder Temperatur, die wir messen können, lassen sich auch mikrophysikalisch über Teilchengrößen deuten. Für einige Größen ist das zusammenfassend in der Übersicht unten dargestellt. Kinetische Gastheorie Die Grundgleichung der kinetischen Gastheorie lautet: } p · V = }23 N · E kin Zustandsgröße Kinetische-statistische Deutung Druck p Der Druck kommt durch elastische Stöße einer Vielzahl von Teilchen zustande. } N p~} V Temperatur T p ~ E kin Die Temperatur ist ein Maß für die mittlere kinetische Energie der Teilchen. } } T~ v 2 T~ E kin Mittlere kinetische } Energie E kin Die mittlere kinetische Energie der Teilchen hängt von der Temperatur des Gases ab. } E kin ~ T Innere Energie Ei Die innere Energie eines Gases ist gleich der Summe der mittleren kinetischen Energie aller Teilchen. } Ei = N · E kin © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 69 FOLIE Thermodynamik Innere Energie und ihre Änderung Innere Energie ist die insgesamt in eine Körper enthaltene Energie. Änderung der inneren Energie eines Körpers durch Verrichten von Arbeit W = ΔEi W ΔEi wird größer durch Zufuhr oder Abgabe von Wärme Q = ΔEi W ΔEi wird kleiner Q Q ΔEi wird größer ΔEi wird kleiner Das Verrichteten von Arbeit und das Austauschen von Wärme kann auch gleichzeitig erfolgen. Es gilt: FOLIE FOLIE Δ Ei = W + Q Kreisprozesse Bei allen kontinuierlich arbeitenden Wärmekraftmaschinen erfolgen Kreisprozesse. Ein Kreisprozess ist eine Abfolge von Zustandsänderungen, mit denen der Ausgangszustand wieder erreicht wird. Beispiel: Heißluftmotor (Stirling-Motor) p 1. Isotherme Expansion 1 4 W 2. Isochore Abkühlung 3. Isotherme Kompression 4. Isochore Erwärmung © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 2 3 V1 T1 T2 V2 V 70 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Der Begriff Entropie gehört zu den schwierigsten physikalischen Begriffen überhaupt. Seine Vielschichtigkeit – insbesondere sein hohes Abstraktionsniveau – kann von den Schülern wohl kaum vollständig erfasst werden. Daher ist es sinnvoll, sich auf einige grundlegende Aspekte des Begiffs zu beschränken und die unterrichtliche Behandlung so anzulegen, dass bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt sinnvolle Ergänzungen und Erweiterungen eingeführt werden können. Die didaktisch-methodischen Auffassungen zu Einführung und Nutzung des Begriffs Entropie sind recht unterschiedlich. Wir empfehlen – so wie im Lehrbuch dargestellt – die Entropie sowohl phänomenologisch als auch kinetisch-statistisch einzuführen. FOLIE Dies ist didaktisch durch zwei unterschiedliche – leider aber auch kaum zu vereinbarende – Vorteile eines jeden Verfahrens motiviert. Die statistische Deutung der Entropie bietet dem Schüler in gewissen Grenzen die Möglichkeit, sich unter dem Begriff der Entropie und den damit verbundenen irreversiblen Prozessen anschaulich etwas vorstellen zu können (die Unwahrscheinlichkeit, dass viele Teilchen von allein in ihre Ausgangslage zurüchkehren). Die phänomenologische Sicht eröffnet in VerbinQ dung mit der Definition ΔS = } die Möglichkeit zu prakT tischen Berechnungen und zur Messung der Entropie. Die Einführung der Entropie wird hauptsächlich über die Notwendigkeit zur Kennzeichnung irreversibler und reversibler Prozesse begründet. Tatsächlich ist diese Motivation aus physikalischer Sicht nicht ausreichend. Allerdings entspricht dieses Konzept nährungsweise dem historischen Verlauf der Ereignisse im 19. Jahrhundert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass man damals hauptsächlich reversible und irreversible Vorgänge an Wärmekraftmaschinen untersucht hat. Ein wenig Unterrichtszeit sollte man einplanen, um den Schülern einen interessanten Aspekt der modernen Physik zu verdeutlichen – die Verknüpfung von Entropie und Zeit. Wir benutzen zur Zeitmessung möglichst streng periodische Vorgänge, z. B. die Schwingungen von Quarzkristallen, Atomgittern und Pendeln oder die Rotation der Erde. Solche streng periodischen Vorgänge sind stets reversibel. Anhand reversibler Vorgänge kann man nicht erkennen, dass die Zeit in einer bestimmten Richtung abläuft. Sie eignen sich aber zur Zeitmessung. Um die Richtung der Zeit wahrzunehmen, um zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu unterscheiden, bedarf es solcher Vorgänge , die nur in einer bestimmten Richtung ablaufen können. Dies sind irreverversible Vorgänge, die ganz wesentlich durch die Entropiezunahme beschrieben werden. Die Entropie Die Entropie ist eine physikalische Größe, die 1865 von dem deutschen Physiker ROBERT CLAUSIUS (1822–1888) eingeführt wurde. Die Entropie ist eine physikalische Größe, mit deren Hilfe man die Irreversibilität eines Vorganges beschreiben kann. Für ihre Definition und Veranschaulichung gibt es unterschiedliche, physikalische gleichwertige Formulierungen: − Die Entropie ist das Maß für die Wahrscheinlichkeit des Zustandes in einem System. ΔS = k · In W − Die Entropie ist ein Maß für die bei einer bestimmten Temperatur ausgetauschte Wärme. Q ΔS = } T − Die Entropie ist ein Maß für den Wert von Energie in einem System. Mit der Erzeugung von Entropie ist eine Verringerung des Wertes von Energie verbunden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die Gasgesetze Reversible Vorgänge Irreversible Vorgänge sind Vorgänge, die von einem Ausgangszustand aus von allein wieder zu diesem Zustand führen. sind Vorgänge, die von einem Ausgangszustand aus nicht von allein wieder zu diesem Zustand führen. − Bewegung der Erde − Lösung von Zucker in Tee − Fadenpendel und Federschwinger (kurzzeitig näherungsweise) − Abbremsen eines Autos Für ein abgeschlossenes System gilt: Für ein abgeschlossenes System gilt: Die Entropie ändert sich nicht. Die Entropie nimmt zu. ΔS = 0 ΔS = SE – SA > 0 ΔEmech = 0 ΔEmech = EE – EA < 0 Bei einfachen thermodynamischen Systemen sind irreversible Vorgänge durch folgende Merkmale gekennzeichnet: − Wärme wird an die Umgebung abgegeben und zerstreut sich dort. − Das System gelangt in den Zustand einer größeren Unordnung. − Die Energie und die Teilchen des Systems nehmen eine wahrscheinlichere Verteilung an. Durch reversible Vörgänge lässt sich ein Zeitmaß festlegen. Irreversible Vorgänge verdeutlichen die Richtung des zeitlichen Verlaufs. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 71 FOLIE Thermodynamik 72 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE Der Inhaltsbereich „Strahlungsgleichgewicht und Strahlungsgesetze“ ist nicht nur im Hinblick auf die Astrophysik von Interesse. Hochaktuell sind Themen wie − die Energiebilanz der Erde, − der Treibhauseffekt oder − moderne Lichtquellen und deren Spektren. Welche Schwerpunkte für den Unterricht gewählt werden, muss der Lehrer in Absprache mit seinen Schülern entscheiden. Bei der Energiebilanz der Erde empfiehlt sich eine pauschale Energiebilanz unter dem Aspekt des thermodynamischen Gleichgewichts (b LB S. 221). Betrachtungen zum Treibhauseffekt und mögliche Auswirkungen dieses Effektes sind nur anhand relativ einfacher Modelle zu empfehlen. Dabei ist zu beachten: Die Emission und Absorption von Strahlung durch die Erde und ihre Atmossphäre ist ein komplizierter und komplexer Prozess, der auch heute bei weitem noch nicht in allen Einzelheiten erforscht ist. Hauptbereiche und Eigenschaften von Temperaturstrahlung Temperaturstrahlung der Sonne Infrarotes Licht Sichtbares Licht 38 % 48 % Ultraviolettes Licht Sonstige Strahlung 7% 7% Temperaturstrahlung wird an Körpern reflektiert. wird von Körpern absorbiert. Nach dem Energieerhaltungssatz gilt für die Intensität der Strahlung: wird von Körpern hindurchgelassen. Energiestrom Strahlung I Ir Strahlung wird reflektiert I = Ir + Ia + Id Strahlung wird absorbiert bzw. gestreut Ia durchlässiger Körper Strahlung geht hindurch Id © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die Strahlungsgesetze Strahlungsgesetz von G. R. KIRCHHOFF (1859) macht eine Ausage über die von einem Körper ausgehende Strahlungsleistung: P = PS · a PS Strahlungsleistung eines schwarzen Strahlers a Absorptionsgrad Strahlungsgesetz von STEFAN und BOLTZMANN (um 1880) gibt an, wovon die Strahlungsleistung P eines Körpers abhängig ist: P = σ·A·T4 σ A T Strahlungsgesetz von WIEN (1896) Stefan-Boltzmann-Konstante strahlende Fläche Temperatur trifft eine Aussage über das Strahlungsmaximum: λmax = }kT k T Strahlungsgesetz von PLANCK (1900) wiensche Konstante Temperatur beschreibt die Strahlungsintensität in Abhängigkeit von der Wellenlänge I 9 000 K 6 000 K 5 000 K 4 000 K 3 000 K λ © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 73 FOLIE Thermodynamik 74 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 2.4 Elektrizitätslehre und Magnetismus − das Feld einer punktförmigen Ladung mit Feldstärke und coulombschem Gesetz, − ausgewählte Anwendungen aus Natur und Technik insbesondere zur Bewegung geladener Teilchen im elektrischen Feldern. Elektrische und magnetische Felder Die inhaltlichen Schwerpunkte für die Oberstufe sind − das statisches elektrisches Feld, − das statisches magnetisches Feld, − die Bewegung von geladenen Teilchen in homogenen Feldern, − die elektromagnetische Induktion und − die elektromagnetischen Schwingungen und Wellen Dabei kann vielfach an Kenntnisse der Schüler angeknüpft werden, die sie im vorhergehenden Physikunterricht erworben haben. Kennzeichnend für die Oberstufe ist die verstärkte mathematische Durchdringung. Im Vordergrund sollten dabei allerdings nicht formale Berechnungen stehen, sondern die Vertiefung des inhaltlichen Verständnisses für die betrachteten physikalischen Sachverhalte. TAFELBILD Die Schüler haben bereits in den vorhergehenden Klassenstufen einige Kenntnisse über elektrische Felder gewonnen. Das höhere Niveau in der Oberstufe besteht vor allem darin, dass die bisherige qualitative Betrachtung nun durch quantitative Beschreibungen vertieft wird. Im Mittelpunkt stehen dabei: − die Beschreibung elektrischer Felder durch die elektrische Feldstärke, − das homogene elektrische Feld mit dem Potenzial und energetische Betrachtungen zur Energie geladener Teilchen im Feld, − der Plattenkondensator als Ladungs- und Energiespeicher, Im Interesse der Festigung von Grundlagen und zugleich als eine Voraussetzung für die fundierte Behandlung des statischen elektrischen Felds sowie von Anwendungen ist es zweckmäßig, ausgewählte Grundlagen aus vorhergehenden Jahrgangsstufen zu wiederholen. Im Lehrbuch sind dazu auf den Seiten 230 –234 in kurzer und übersichtlicher Form die Inhalte dargestellt, die bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 im Physikunterricht behandelt worden sind. Dem schließt sich auf den Seiten 235 –237 ein entsprechendes Aufgabenangebot an. Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche Varianten an: (a) Eine komplexe Wiederholung wird an den Anfang des Unterrichts in Jahrgangsstufe 11 gestellt. Die Schüler wiederholen anhand des Lehrbuchs weitgehend selbstständig die Inhalte. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht die Lösung ausgewählter Aufgaben, bei denen sich zeigt, inwieweit die Schüler die Grundlagen tatsächlich beherrschen. (b) Es werden jeweils nur die ausgewählten Inhalte wiederholt, die für ein erfolgreiches inhaltliches Voranschreiten erforderlich sind. Auf eine komplexe Wiederholung wird verzichtet. Für eine Wiederholung können neben dem Lehrbuch auch die beiliegenden Arbeitsblätter und Folien mit genutzt werden. Das statische elektrische Feld Ein elektrisches Feld ist der Zustand des Raums um elektrisch geladene Körper. + Elektrische Felder, die sich zeitlich nicht ändern, werden als statische elektrische Felder bezeichnet. Die Beschreibung eines elektrischen Felds kann durch ein Feldlinienbild erfolgen. – Ein Feldlinienbild ist ein Modell für ein real existierendes elektrisches Feld, für das wir kein Sinnesorgan haben. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Größen in elektrischen Stromkreisen Die elektrische Ladung Q eines Körpers gibt an, wie groß sein Elektronenüberschuss oder sein Elektronenmangel ist. neutral – Einheit: ein Coulomb (1 C) Messgerät: Elektrometer Die Stromstärke I +– + +– Die Spannung U positiv geladen – + + negativ geladen +– – –+ + –– + Der Widerstand R gibt an, wie stark gibt an, wie viele der Antrieb des elekLadungsträger sich pro Zeiteinheit durch trischen Stroms ist. den Querschnitt eines Leiters bewegen. gibt an, wie stark der Strom im Stromkreis behindert wird. Q I=} t U = I·R U R=} I Einheit: ein Ampere (1 A) Einheit: ein Volt (1 V) Einheit: ein Ohm (1 Ω) Benannt ist die Einheit nach dem französischen Forscher ANDRÉ MARIE AMPÈRE (1775 –1836). Benannt ist die Einheit nach dem italienischen Forscher ALESSANDRO VOLTA (1745 –1827). Benannt ist die Einheit nach dem deutschen Forscher GEORG SIMON OHM (1789 –1854). Messgerät: Amperemeter Messgerät: Voltmeter Messgerät: Ohmmeter U R U I l R = ρ·} A Ω A V Ein Amperemeter wird immer in Reihe zu dem Bauelement geschaltet, für das die Stromstärke gemessen werden soll. R U Ein Voltmeter wird immer parallel zu dem Bauelement geschaltet, für das die Spannung gemessen werden soll. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 75 FOLIE Elektrizitätslehre und Magnetismus Ein Ohmmeter mit interner elektrischer Quelle wird an das betreffende Bauelement angeschlossen. Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 76 Gesetze in Stromkreisen U I Es fließt ein Strom, wenn A − der Stromkreis geschlossen ist und R − eine elektrische Quelle vorhanden ist. V Unverzweigter Stromkreis (Reihenschaltung) Verzweigter Stromkreis (Parallelschaltung) U I U I R1 R2 U1 U2 I1 R1 I2 R2 U = U1 + U2 U = U1 = U2 I = I1 = I2 I = I1 + I2 R = R1 + R2 1 = 1 + 1 } } R } R R Der Gesamtwiderstand ist immer größer als der größte Teilwiderstand. Der Gesamtwiderstand ist immer kleiner als der kleinste Teilwiderstand. Es gilt die Spannungsteilerregel: Es gilt die Stromteilerregel: U R 1 1 =} } U R 2 2 1 I 2 R 2 1 =} } R I 2 1 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrische Energie und Leistung Die elektrische Energie ist die Fähigkeit des elektrischen Stroms, mechanische Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht auszusenden. t I A U Die umgewandelte elektrische Energie E ist umso größer, Gerät − je größer die am Gerät anliegende Spannung U ist, V U − je größer die Stromstärke I durch das Gerät ist und − je länger die Zeit ist, die sich das Gerät in Betrieb befindet. Einheiten: E=U·I·t 1 Ws, 1 kWh E=P·t 1 kWh = 3 600 000 Ws Die elektrische Leistung eines Geräts gibt an, wie viel elektrische Energie je Zeiteinheit in andere Energieformen (innere Energie, Strahlungsenergie, mechanische Energie) umgewandelt wird. Die elektrische Leistung P ist umso größer, U I A Gerät V U − je größer die am Gerät anliegende Spannung U ist, − je größer die Stromstärke I durch das Gerät ist. Einheiten: P = }Et 1 W, 1 kW, 1 MW P=U·I 1 MW = 103 kW = 106 W © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 77 FOLIE Elektrizitätslehre und Magnetismus ARBEITSBLATT 78 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Stromstärke, Spannung, Widerstand 1. Die Xenonlampe eines Pkw hat die Kenndaten 24 V/50 W. Sie ist 30 min lang in Betrieb. Wie groß ist die Stromstärke durch die Lampe? Welche Ladung fließt in 30 Minuten durch einen Leiterquerschnitt? Wie viele Elektronen sind das in jeder Sekunde? 2. Für ein Bauelement wurde die im Diagramm dargestellte Kennlinie aufgenommen. a) Interpretieren Sie diese Kennlinie. I in mA 120 80 40 0 0 1 3 2 U in V b) Wie groß ist der elektrische Widerstand des Bauelements unterhalb von 0,7 V und bei Spannungen darüber? 3. Nachfolgend sind einige Schaltungen gegeben. Berechnen Sie jeweils die angegebenen fehlenden Größen. b) c) a) 230 V 20 V 120 Ω 40 Ω I 6 V/2,4 W R I1 R = 44 Ω R R 6,0 V U2 20 Ω 2R R I2 2R I2R Igesamt I= Rgesamt = Rgesamt = I1 = Igesamt = Igesamt = I2 = I2R = U1 = R= UR = U2 = Rgesamt = Pgesamt = U3 = A 60 Ω © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus Die Beschreibung elektrischer Felder durch Feldlinienbilder ist den Schülern bereits bekannt. Der Schwerpunkt des Unterrichts sollte folglich auf einer zusammenfassenden Wiederholung mit folgenden Schwerpunkten liegen: − Feldlinienbilder verschiedener Felder, − homogene und inhomogene Felder, − Feldlinienbild als Modell des real existierenden elektrischen Felds. − Für einen bestimmten Ort in einem elektrostatischen Feld ist die Kraft auf einen Probekörper proportional seiner Ladung: F F ~ q oder } q = konstant − In einem inhomogenen Feld, z. B. im Feld einer geladenen Kugel, verringert sich die Kraft F auf den Probekörper mit der Entfernung vom geladenen Körper, F d. h., der Quotient } q verkleinert sich mit der Stärke des Felds. Die wichtigsten Kenntnisse sind im Tafelbild unten zusammengefasst. Zur Kennzeichnung und Interpretation von Feldern kann auch die beiliegende Folie genutzt werden. F Das bedeutet physikalisch: Der Quotient } q ist gut geeignet, die Stärke eines elektrischen Felds zu kennzeichnen. Er wird als elektrische Feldstärke definiert. Wichtig ist dabei, dass die Schüler die in der Physik üblichen Festlegungen erfassen: − Die Feldstärke ist definiert als Quotient aus der Kraft auf einen positiv geladenen Probekörper und der Ladung dieses Körpers. Daraus folgt: Feldstärkevektor und Richtung der Feldlinien stimmen überein. − Bei einem negativ geladenen Probekörper sind demzufolge die Richtung der Kraft und die Richtung des Feldstärkevektors entgegengesetzt. Beschreibung elektrischer Felder durch Feldlinienbilder Ein Feldlinienbild ist ein Modell für ein elektrisches Feld. Es ermöglicht Aussagen über die Struktur des Felds und über Kräfte auf geladene Körper im Feld. Homogenes Feld Inhomogenes Feld + _ + _ + – Die Feldlinien verlaufen parallel und in gleichem Abstand voneinander. + – Der Abstand der Feldlinien voneinander ist in verschiedenen Bereichen des Felds unterschiedlich. Allgemein gilt für das elektrische Feld: − Die Feldlinien verlaufen von + nach –. − Die Feldlinien beginnen und enden an Ladungen. Es sind keine geschlossenen Linien. − Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für die (relative) Stärke des elektrischen Felds. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de TAFELBILD Ausgangspunkt für die Einführung der elektrischen Feldstärke ist die Frage, wie man ein elektrisches Feld quantitativ charakterisieren kann. Es ist für Schüler gut nachvollziehbar, dass es dafür zweckmäßig ist, die Kraft auf einen Probekörper zu untersuchen, der sich in einem statischen elektrischen Feld befindet. Bei Verwendung eines elektronischen Kraftmessers kann die Kraft auf einen Probekörper direkt gemessen werden. Ausreichend sind halbquantitative Betrachtungen. Die experimentellen Untersuchungen ergeben: 79 FOLIE 80 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Das elektrische Feld Ein elektrisches Feld existiert im Raum um elektrisch geladene Körper, in dem auf andere elektrisch geladene Körper Kräfte ausgeübt werden. Elektrisches Feld um positiv bzw. negativ geladene Kugeln (Radialfeld) – + Elektrisches Feld zwischen unterschiedlich geladenen Kugeln – + Elektrisches Feld zwischen unterschiedlich geladenen Platten + _ + _ + – + + Elektrisches Feld zwischen einer geladenen Platte und einer geladenen Spitze + – –– – – + + © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die elektrische Feldstärke Die elektrische Feldstärke E ist in einem Punkt des Raums umso größer, je größer dort die Kraft F auf eine Probeladung q ist: F q V Einheit: 1 } m + F + Q q + Die Richtung der Feldstärke stimmt mit der Richtung der Kraft auf eine positive Probeladung und damit mit der Richtung der Feldlinien überein. Feldlinienbilder und Feldstärkevektoren können die Schüler im Internet selbst erkunden. Interaktive Darstellungen sind zu finden unter: − http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/ efeld0.html − http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/ efeld1.html − http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/ elektfeld2.html − http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/ efeld2.html − http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/ efeld3.html Dabei können die Bedingungen in vielfältiger Weise variiert werden. Die Lehrkraft kann bestimmte Bedingungen vorgeben. Es sollte allerdings auch hinreichend Spielraum für die Schüler eingeräumt werden. + F F F Die Einführung des Potenzials erfolgt zweckmäßiger Weise in einem homogenen Feld (b Tafelbild unten). Dabei sollte den Schülern bewusst werden, dass man, ähnlich wie bei der potenziellen Energie in der Mechanik, ein Nullniveau festlegen muss. Meist wird dazu die potenzielle Energie in Bezug auf die negativ geladene felderzeugende Ladung null gesetzt. Der Vorteil dieser Festlegung ist, dass dann der Betrag der Arbeit im Feld positiv ist und damit auch das Potenzial einen positiven Wert hat. Beim Radialfeld einer einzelnen felderzeugenden Ladung wird als Bezugspunkt für das Nullpotenzial analog zum Gravitationsfeld ein Punkt im Unendlichen gewählt. Damit die Schüler sinnvoll Größenvorstellungen zur elektrischen Feldstärke bekommen, ist es zweckmäßig, ihnen in Natur und Technik auftretende Feldstärken zu geben oder von den Schülern erkunden lassen. Einige Werte sind auf der nachfolgenden Folie genannt. Feldstärke, Potenzial und Spannung Zum Verschieben einer Ladung q im homogenen Feld der Stärke E ist Arbeit erforderlich: φ2 > 0 φ1 = 0 + W = F·s + W = q · E · s = Epot + Das elektrische Potenzial wird definiert als: + s + + φ= Epot } q = E·s + Die Spannung zwischen zwei beliebigen Punkten eines elektrischen Felds ist gleich der Potenzialdifferenz zwischen diesen Punkten: U = Δφ U = E·s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de TAFELBILD F E=} q 81 TAFELBILD Elektrizitätslehre und Magnetismus Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 82 Elektrische Feldstärken in Natur und Technik Feldstärken in der Natur: Elektrisches Feld der Erde am Erdboden: ca. 130 V/m Feldstärke bei Gewittern: bis 20 000 V/m Feldstärken bei elektrischen Geräten in 30 cm Abstand: Elektrischer Boiler 260 V/m Bügeleisen 120 V/m Toaster 80 V/m Föhn 80 V/m Elektroherd 8 V/m Glühlampe 5 V/m Für Freileitungen und Kabel gilt: 380-kV-Leitung: 6 000 V/m 110-kV-Leitung: 2 000 V/m Erdkabel (bis 380 kV): 0 V/m (in 1 m Höhe über dem Erdboden) (in 1 m Höhe über dem Erdboden) (am Erdboden) Für hochfrequente elektromagnetische Strahlung gelten für die elektrische Feldstärke folgende Grenzwerte: UKW-Sender Fernsehsender 27,5 V/m (1,5 km Abstand) 41 V/m (1,5 km Abstand) Mobilfunk-Basisstation bis 61 V/m Radarstationen (Flugüberwachung, Wetterradar) bis 61 V/m Grenzwert für Dauerbelastung: 5 000 V/m (50 m Abstand) (für statische Felder, bei 50 Hz) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 83 Analogien zwischen Gravitationsfeld und elektrischem Feld FOLIE Gravitationsfeld Elektrisches Feld Um einen massebehafteten Körper existiert ein Gravitationsfeld. Auf einen Körper im Feld wird eine Gravitationskraft ausgeübt. Um einen geladenen Körper existiert ein elektrisches Feld. Auf einen geladenen Körper im Feld wird eine elektrische Kraft ausgeübt. m q+ FG FE negativ geladene Platte Erdoberfläche FG = m · g FE = q · E Beim Wegbewegen des Körpers von der Erdoberfläche wird Arbeit verrichtet. Im oberflächennahen Bereich gilt: W = F·s = m·g·s Beim Wegbewegen der Ladung von der geladenen Platte wird Arbeit verrichtet. Im homogenen Feld gilt: W = F·s = q·E·s Nimmt man die Erdoberfläche als Nullniveau, dann gilt für die potenzielle Energie: Epot = W = m · g · h Nimmt man die negativ geladene Platte als Nullniveau, dann gilt für die potenzielle Energie: Epot = W = q · E · s Der Quotient aus potenzieller Energie und Masse wird als Potenzial definiert: Der Quotient aus potenzieller Energie und Ladung wird als Potenzial definiert: m·g·h q·E·s V=} = g·h m φ=} q = E·s Potenzialverlauf bei einer Masse V Potenzialverlauf bei einer Ladung φ V ~ }1r Masse m φ ~ }1r r © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Ladung q r ARBEITSBLATT 84 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Das coulombsche Gesetz 1. Bei der experimentellen Untersuchung der Kraft zwischen zwei geladenen Kugeln, von denen jede die Ladung Q trägt, erhält man die folgenden Ergebnisse: Q in nC F in mN 200 24,6 150 14,2 100 6,0 50 1,7 25 0,38 F in mN 20 10 0 0 50 100 150 200 Q in nC Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Kraft F und der Ladung Q einer Kugel? Wie kann man diesen Zusammenhang nachweisen? 2. Bei der Untersuchung der Kraft zwischen zwei geladenen Kugeln in Abhängigkeit von ihrer Entfernung voneinander erhält man die folgenden Ergebnisse: r in cm F in mN 10 8,9 15 3,9 20 2,3 25 1,4 30 0,95 F in mN 10 5 0 0 10 20 30 40 r in cm a) Interpretieren Sie das Diagramm. b) Welcher Zusammenhang besteht? Wie kann man das nachweisen? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Feldstärke und Potenzial 1. Die Skizzen zeigen das Feldlinienbild einer Punktladung und das Feldlinienbild zwischen zwei ungleichnamig geladenen Kugeln mit gleichem Betrag der Ladung. + + – a) Ergänzen Sie in den Skizzen Äquipotenziallinien. b) Ein elektrisches Feld lässt sich durch ein Feldlinienbild oder durch ein Bild mit Äquipotenziallinien beschreiben. Worin bestehen die Gemeinsamkeiten, worin die Unterschiede? 2. Eine einzelne, elektrisch geladene Kugel hat ein radialsymmetrisches Feld, die Überlagerung zweier solcher Felder ergibt das typische Feldlinienbild zwischen zwei ungleichnamig geladenen Kugeln. Zeichnen Sie für die fünf markierten Punkte die Feldstärkevektoren jeder Ladung sowie den resultierenden Feldstärkevektor ein. Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem resultierenden Feldstärkevektor und der Richtung der Feldlinie im jeweiligen Punkt? © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de + – 85 ARBEITSBLATT Elektrizitätslehre und Magnetismus TAFELBILD 86 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bewegung geladener Teilchen in elektrischen Feldern In homogenen elektrischen Feldern wirkt auf geladene Teilchen eine konstante Kraft längs der Feldlinien: F = Q∙E Bewegung längs der Feldlinien (Längsfeld) Bewegung senkrecht zu den Feldlinien (Querfeld) + – + – – + – Geladene Teilchen werden beschleunigt oder abgebremst. Bei der Behandlung der Bewegung geladener Teilchen in elektrischen Feldern liegt der Schwerpunkt auf den unterschiedlichen Arten von Bewegungen. Dabei sollte bewusst an die Inhalte aus der Mechanik (newtonsche Gesetze, Bewegungsgesetze, zusammengesetzte Bewegungen) angeknüpft werden. Der Schwerpunkt sollte zunächst auf der Art der Bewegung liegen. Dabei bieten sich beim Querfeld Vergleiche mit dem waagerechten Wurf an, der vorher behandelt worden ist. Auch bei Aufgaben sollten formale Berechnungen eher im Hintergrund stehen. Trotzdem wird man natürlich die eine oder andere Berechnung durchführen lassen. Für die meisten Schüler ist es beeindruckend, welche Geschwindigkeiten Elektronen bereits bei relativ kleinen Beschleunigungsspannungen erreichen. Das ist auch die geeignete Stelle, um die Schüler auf die Grenzen klassischer Betrachtungsweisen aufmerksam zu machen. Die Schüler sollten erfassen: Die Masse eines Körpers ist geschwindigkeitsabhängig. Sie sollen auch erkennen: Bei den Geschwindigkeiten, mit denen wir es in unserem Alltag zu tun haben, spielt die Masseänderung eines Körpers keine Rolle. Das kann man gut verdeutlichen, wenn man z. B. die Masse eines 1,000 000 kg schweren Körpers bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h oder von 1 000 km/h berechnet lässt. Bei Elektronen, die sich mit mehr als 10 % der Lichtgeschwindigkeit bewegen, ist diese Masseänderung aber nicht mehr vernachlässigbar, insbesondere nicht bei technischen Anwendungen. Welche Anwendung in den Vordergrund gestellt wird, sollte der Lehrer in Absprache mit seinen Schülern entscheiden. Naheliegend ist die Elektronenstrahlröhre mit Geladene Teilchen werden abgelenkt. elektrostatischer Ablenkung, die im Lehrbuch ausführlich dargestellt ist. Bei der Behandlung von Magnetfeldern sind die Schwerpunkte: − Dauermagnete mit ihrem Aufbau, ihren Eigenschaften und ihren Wirkungen, − das Feldlinienbild als Modell des Magnetfelds, − die quantitative Beschreibung des Magnetfelds mit der magnetischen Flussdichte und − die Bewegung von geladenen Teilchen im Magnetfeld. Durch einfache Experimente (Demonstration von Anziehung und Abstoßung zwischen Magneten, Demonstration der Kräfte auf Körper aus ferromagnetischen Stoffen, Fehlen dieser Kräfte bei Körpern aus anderen Stoffen) ergeben sich zwei grundlegende Aussagen, die auch für viele Anwendungen von Bedeutung sind: − Zwischen Magneten wirken anziehende bzw. abstoßende Kräfte. − Magnete ziehen Körper aus Eisen, Nickel oder Cobalt (Körper aus ferromagnetischen Stoffen) an, Körper aus anderen Stoffen aber nicht. Ein grundlegender Unterschied zum elektrischen Feld ist folgender: Im elektrischen Feld wirkt eine Kraft auf einen geladenen Körper, im magnetischen Feld wirkt häufig ein Kräftepaar auf einen Körper, das zur Ausrichtung längs der Feldlinien führt. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Statische Felder Statische elektrische Felder Statische magnetische Felder existieren um elektrisch geladene Körper. existieren um Dauermagnete und stromdurchflossene Leiter bzw. Spulen. können mithilfe von Feldlinienbildern beschrieben werden. können mithilfe von Feldlinienbildern beschrieben werden. – + – + – + – + – – N + S + Ein Feldlinienbild ist ein Modell des real existierenden Felds. Ein Feldlinienbild ist ein Modell des real existierenden Felds. Die Feldlinien verlaufen von + nach –. Sie beginnen und enden an Ladungen. Die Feldlinien verlaufen im Außenraum vom Nordpol zum Südpol. Es sind geschlossene Linien. Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für die Stärke des Felds. Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für die Stärke des Felds. Auf positiv geladene Körper oder Teilchen im Feld wirkt die Feldkraft immer in Richtung der Feldlinien, auf negativ geladene Körper oder Teilchen entgegengesetzt dazu. Magnetnadeln richten sich im Feld so aus, dass sie längs der Feldlinien liegen. Der Nordpol der Magnetnadel zeigt in Richtung der Feldlinien. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 87 FOLIE Elektrizitätslehre und Magnetismus Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 88 Quantitative Beschreibung statischer Felder Statische elektrische Felder Statische magnetische Felder Die Stärke des elektrischen Felds hängt von der Ladung der felderzeugenden Körper ab. Die Stärke des magnetischen Felds hängt vom Aufbau des Magneten und bei Leitern auch von der Stromstärke ab. Auf eine Ladung q im elektrischen Feld wird eine Kraft (Feldkraft) ausgeübt. Auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld wird eine Kraft (Feldkraft) ausgeübt. + – + q + F + + A – l – F + – – Für die elektrische Feldstärke gilt: Für die magnetische Flussdichte gilt: F E=} q F B=} I·l V Einheit: 1 } m N = 1T Einheit: 1 } Am Die Richtung der Feldstärke ist gleich der Richtung der Kraft auf einen positiv geladenen Körper. Flussdichte B, Stromstärke I (Bewegungsrichtung positiv geladener Teilchen) und Kraft F stehen senkrecht zueinander. Für das homogene Feld eines Plattenkondensators gilt: Für das homogene Feld im Innern einer langen, luftgefüllten Spule gilt: U E=} d I·N B = μ0 · μr · } l Die Feldstärke kann mit einem Feldstärkemesser ermittelt werden. Die Flussdichte kann mit einem Feldstärkemesser (einer HallSonde) ermittelt werden. Auf Ladungsträger im elektrischen Feld wirkt eine Kraft parallel oder antiparallel zur Richtung der Feldlinien. Auf bewegte Ladungsträger wirkt im Magnetfeld eine Kraft (Lorentzkraft) senkrecht zur Bewegungsrichtung und senkrecht zur Richtung des Magnetfelds (UVW-Regel). F = q·E F = B·q·v © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Magnetische Flussdichten in Natur und Technik Magnetische Flussdichte in der Natur: Magnetfeld der Erde am Äquator: ca. 30 μT Magnetfeld der Erde in Mitteleuropa: ca. 50 μT Magnetfeld der Erde in Polnähe: ca. 60 μT Magnetische Flussdichte bei Haushaltsgeräten: Gerät Abstände 3 cm 30 cm 100 cm Föhn 2 – 2 000 μT 0,01 – 7 μT < 0,3 μT Rasierapparat 15 – 1 500 μT 0,08 – 9 μT – Mikrowelle 73 – 100 μT 4 – 8 μT < 0,6 μT Computer 0,5 – 30 μT < 0,01 μT – elektrischer Herd 1 – 50 μT 0,15 – 3 μT < 0,15 μT Für Freileitungen und Kabel gilt: unter Fahrdrähten der Deutschen Bahn: kurzzeitig bis 75 μT 380-kV-Leitung 38 μT (in 1 m Höhe über dem Erdboden) 110-kV-Leitung 19 μT (in 1 m Höhe über dem Erdboden) Erdkabel (10 – 380 kV) 100 μT (bei 1000 A in jedem Leiter) Grenzwert für Dauerbelastung: 100 μT © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 89 FOLIE Elektrizitätslehre und Magnetismus 90 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bei der Behandlung von geladenen Teilchen in magnetischen Feldern ist zu beachten, dass die UVW-Regel (Rechte-Hand-Regel) und die Lorentzkraft möglicherweise bereits Inhalt des Unterricht in Sekundarstufe 1 waren, wobei dort keine Gleichung für die Lorentzkraft behandelt worden ist. Ähnlich wie bei der Bewegung von geladenen Teilchen in elektrischen Feldern sollte den Schülern zunächst am Beispiel einer Elektronenstrahlröhre demonstriert werden, dass man einen Elektronenstrahl mit einem Magnetfeld ablenken kann. Bei der quantitativen Behandlung der Bewegung von geladenen Teilchen sollte eine Beschränkung auf den einfachsten Fall erfolgen: Bewegungsrichtung der geladenen Teilchen und Richtung der Feldlinien des Magnetfelds verlaufen senkrecht zueinander. Dann wirkt in einem homogenen Magnetfeld die Lorentzkraft immer als konstante Radialkraft. TAFELBILD Ein Hinweis auf schräg in ein Magnetfeld eintretende Teilchen sollte nicht fehlen, insbesondere dann nicht, wenn man im Unterricht die Entstehung von Polarlichtern mit einbeziehen will. Der Fall des schrägen Eintritts mit den dabei entstehenden spiralförmigen Bahnen sollte bewusst auf den oben genannten einfachsten Fall zurückgeführt werden. Die Anwendung der Rechte-Hand-Regel fällt vielen Schülern schwer, weil es immer wieder zu Verwechslungen bei der Stromrichtung (= Richtung positiv geladene Teilchen) kommt. Es kann auch die Linke-Hand-Regel genutzt werden. Der zu behandelnde Hall-Effekt spielt aus messtechnischen Gründen eine wichtige Rolle: Er ist die physikalische Grundlage für Hall-Sonden, die eine direkte Messung der magnetischen Flussdichte ermöglichen. Moderne Hall-Sonden werden heute aus dünnen Halbleiterplättchen hergestellt und sind häufig in Schaltkreise integriert, in denen gleich auch eine Signalverstärkung erfolgt. Es ist eine schöne Erkundungsaufgabe für Schüler herauszufinden, in welchen Bereichen heute HallSonden angewendet werden. Die Magnetfeldmessung ist nur eine Möglichkeit ihrer Nutzung. Hall-Sonden können auch für Metalldetektoren, als berührungs- und kontaktlose Signalgeber oder in Schichtdickenmessgeräten genutzt werden. Als Anwendungen für die Bewegung geladener Teilchen in magnetischen Feldern sind in den Lehrplänen der Massenspektrograf, das Zyklotron und die Anwendung von Teilchenbeschleunigern ausgewiesen. Dazu sind im Lehrbuch Informationen zu finden. Ergänzend können die beiliegenden Arbeitsblätter und Folien genutzt. Bewegung geladener Teilchen in magnetischen Feldern In homogenen magnetischen Feldern wird auf bewegte geladene Teilchen eine Kraft ausgeübt. Bewegen sich die Teilchen senkrecht zu den Feldlinien, dann gilt: F = Q∙v∙B Für die geladenen Teilchen gilt die Rechte-Hand-Regel: (Lorentzkraft) Magnetfeld zeigt in die Blattebene hinein. Magnetfeld zeigt aus der Blattebene heraus. I bzw. v – B – F Die Lorentzkraft wirkt bei v ⊥ B immer als Radialkraft. Damit gilt: 2 v Q∙v∙B = m∙} r m∙v r=} Q∙B © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Geladenen Teilchen in Feldern In einem homogenen elektrischen Feld wirkt auf geladene Teilchen eine konstante Feldkraft F = q · E in Richtung der Feldlinien oder entgegengesetzt zu ihnen. Im elektrischen Längsfeld (links) erfolgt ein Beschleunigen oder Abbremsen, im Querfeld (rechts) eine Ablenkung. – q + F q + F – – – v + d Positiv und negativ geladene Teilchen werden beschleunigt. q · U = }12 m · v 2 Positiv geladene Teilchen werden in Feldrichtung (nach oben), negativ geladene Teilchen entgegen der Feldrichtung (nach unten) beschleunigt und damit abgelenkt. In einem homogenen magnetischen Feld wirkt auf bewegte geladene Teilchen eine Kraft senkrecht zur Bewegungsrichtung und senkrecht zur Richtung des Magnetfelds. Die Richtung der Ablenkung hängt auch von der Art der Ladung ab v – q FL FL Magnetfeld in Blattebene hinein FL FL – v FL q Der Betrag der Lorentzkraft kann mit folgender Gleichung berechnet werden: FL = q · v · B Die Richtung der Lorentzkraft ergibt sich mit der Rechte-Hand-Regel oder der Linke-Hand-Regel. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 91 FOLIE Elektrizitätslehre und Magnetismus FL Magnetfeld aus Blattebene heraus I bzw. v B F ARBEITSBLATT 92 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Geladene Teilchen in homogen elektrischen Feldern 1. Skizzieren Sie die Bewegung von geladenen Teilchen in einem homogenen elektrischen Feld. a) b) c) + + + v0 – v0 – v0 + – – – 2. Bei technischen Anwendungen ist der Ablenkwinkel α eines Elektronenstrahls eine wichtige Größe. Daraus ergibt sich bei gegebenen geometrischen Abmessungen einer Elektronenstrahlröhre der Auftreffpunkt des Elektronenstrahls auf dem Leuchtschirm. a) Ergänzen Sie die Geschwindigkeiten in vertikaler Richtung und die resultierende Geschwindigkeit. b) Leiten Sie allgemein eine Gleichung für die Berechnung des Ablenkwinkels α her. Interpretieren Sie diese Gleichung. Nutzen Sie dazu die Rückseite des Blatts. + α v0 – v0 – l 3. Die Skizze zeigt den prinzipiellen Aufbau einer braunschen Röhre. Benennen Sie die wichtigsten Teile und kennzeichnen Sie deren Funktion. + + – – + © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Der Massenspektrograf 1. Ionen treten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in einen Plattenkondensator ein. Im Bereich des Plattenkondensators befindet sich ein Magnetfeld (b Skizze). Nach dem Passieren einer Blende treten die Ionen in ein zweites Magnetfeld und werden so abgelenkt, wie es die Skizze zeigt. Plattena) Wie muss das elektrische Feld des Platkondensator Blende tenkondensators gerichtet sein? Zeichnen Sie dieses Feld ein. Tragen die Ionen eine positive oder eine negative Ladung? Ionenstrahl b) Begründen Sie, weshalb nur Ionen mit einer bestimmten Geschwindigkeit das gekreuzte elektrische und magnetische Feld geradlinig durchlaufen. 2. Erläutern Sie anhand der Skizze die Wirkungsweise eines einfachen Massenspektrografen. m3 m2 Fotoplatte m1 B1 B2 + Quelle von Ionen E – gekreuztes elektrisches und magnetisches Feld © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de magnetisches Feld 93 ARBEITSBLATT Elektrizitätslehre und Magnetismus 94 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Elektromagnetische Induktion Schwerpunkte bei der Behandlung der elektromagnetischen Induktion sind − die quantitative Formulierung des Induktionsgesetzes, − die Behandlung von Anwendungen dazu und − energetische Betrachtungen zur Induktion und zum Magnetfeld, Letzteres als Voraussetzung für die Behandlung elektromagnetischer Schwingungen und Wellen. Vorkenntnisse der Schüler zur elektromagnetischen Induktion gibt es bereits. In Sekundarstufe 1 erfolgt neben einer qualitativen Behandlung des Induktionsgesetzes die Vermittlung von Kenntnissen über − die Richtung des Induktionstroms (lenzsches Regel), − Wirbelströme und deren Nutzung sowie − den Wechselstromgenerator (qualitativ) und den Transformator. TAFELBILD Bei der Behandlung der Induktion in einem Leiter hat sich ein Vorgehen bewährt, dass im Tafelbild unten skizziert ist: Ausgangspunkt ist das den Schülern bereits bekannte elektromotorische Prinzip. Das lässt sich auch experimentell gut demonstrieren. Die Frage nach der Umkehrung führt unmittelbar zur elektromagnetischen Induktion. Damit wird in stark vereinfachter Form der historische Weg der Erkenntnisgewinnung nachvollzogen. Die Ableitung der Gleichung für die Induktionsspannung kann so erfolgen, wie es im Lehrbuch auf S. 321 dargestellt ist. Die Meinungen dazu, ob man hier schon ein Vorzeichen (Minuszeichen) einführt, sind unterschiedlich. Die Bedingungen für das Entstehen einer Induktionsspannung sollten in Verbindung mit Experimenten gründlich wiederholt werden. Dabei sollte bei allen Experimenten beachtet werden, dass die Schüler möglichst alle für praktische Anwendungen wesentlichen Fälle erfassen. Dies lässt sich durch entsprechende Teilexperimente realisieren: − Verschiedene Dauermagnete werden gegenüber Spulen bewegt. Die Art der Bewegung wird variiert, die Veränderungen mithilfe von Skizzen mit eingezeichneten Feldlinienbildern verdeutlicht, z. B. in folgender Weise: a) V b) V Dabei sind auch Bewegungen einzubeziehen, bei denen sich das Magnetfeld nicht ändert (z. B. Drehung eines zylinderförmigen Stabmagneten um seine Längsachse. Bewegung von Spule und Magnet, ohne dass sich die Lage beider zueinander ändert). Ergebnis: Es wird nur dann eine Spannung induziert, wenn sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert. Induktion in einem Leiter Elektromotorisches Prinzip Generatorprinzip l F U Bewegte Ladungsträger (Strom) V Magnetfeld W Kraft auf den Leiter F = B·l·I + l v – Ui U Kraft auf den Leiter (Bewegung) V Magnetfeld W Induktionsstrom Ui = B · l · v © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 95 Bedingungen für das Entstehen einer Induktionsspannung FOLIE Zeitlich konstantes Magnetfeld + – Zeitlich veränderliches Magnetfeld Ui Bewegung + – Ui Änderung der Stromstärke Alle Experimente zeigen: In einer Spule wird eine Spannung induziert, solange sich das von ihr umfasste Magnetfeld ändert. − Es werden Spulen gegenüber Dauermagneten bewegt. Ergebnis: Ob eine Spannung induziert wird oder nicht, hängt von der Relativbewegung zwischen Spule und Magnet ab. − Der Dauermagnet wird durch einen Elektromagneten ersetzt. Spule und Elektromagnet werden relativ zueinander bewegt. Ergebnis: Eine Spannung wird unabhängig davon induziert, ob ein Dauermagnet oder ein Elektromagnet verwendet wird. − Spule und Elektromagnet sind zueinander in Ruhe. Es wird die Stärke des Magnetfelds des Elektromagneten verändert. Ergebnis: Für das Entstehen einer Induktionsspannung ist offensichtlich nicht die Bewegung, sondern die Änderung des von der Spule umfassten Magnetfelds das Entscheidende. Erst auf einer solch breiten empirischen Basis sollte als Verallgemeinerung formuliert werden, unter welchen Bedingungen eine Induktionsspannung entsteht. Anschließend sollte die Frage in den Mittelpunkt gestellt werden, wovon der Betrag der Induktionsspannung abhängt. Das Herangehen kann dabei so erfolgen, wie es im Lehrbuch auf den Seiten 322 ff. dargestellt ist. Nachdem das Induktionsgesetz erarbeitet und ausreichend gefestigt wurde, ist die Frage zu stellen, wovon der Betrag der Induktionsspannung abhängig ist. Vor der experimentellen Untersuchung können Vermutungen formuliert werden. Zur experimentellen Untersuchung sowie zur Festigung sind im LB Aufgabenstellungen enthalten. Die wichtigsten Ergebnisse sind im TB zusammengefasst. Zur Einführung des lenzschen Gesetzes eignen sich Überraschungsexperimente, z. B. eines der folgenden: − Ein geschlossener Aluminiumring wird beim Schließen des Schalters nach oben geschleudert (Induktionskanone). Eisenkern Ring Spule U − Bei einem geöffneten Ring aus Aluminium und gleicher Versuchsdurchführung passiert nichts. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung TAFELBILD 96 Selbstinduktion beim Ein- und Ausschalten Experiment 1 Experiment 2 L1 L2 L1 leuchtet später als L 2 auf. Beim Öffnen des Schalters leuchtet die Glimmlampe auf. Erklärung: Beim Einschalten tritt in der Spule eine Induktionsspannung auf, die einen Strom bewirkt. Dieser hemmt den ursprünglichen Strom. − Ein Permanentmagnet wird gegenüber einem Aluminiumring bewegt. Der Ring kann geschlossen bzw. geöffnet sein. Beachte: Die Aufhängung muss hinreichend lang sein. Sie sollte bifilar erfolgen. S Erklärung: Beim Öffnen des Schalters wird in der Spule eine Spannung induziert. Aufgrund der schnellen Änderung des Magnetfelds liegt diese Induktionsspannung über der Zündspannung der Glimmlampe. Die Schüler sollten deutlich darauf aufmerksam gemacht werden, dass das lenzsche Gesetz ein spezieller Fall des Energieerhaltungssatzes ist. Das lässt sich besonders gut am Beispiel der Wirbelstrombremse erläutern. Auch bei der Selbstinduktion bietet sich ein experimentelles Herangehen an. Die Experimentieranordnungen sind im TB skizziert. Sie sind so gewählt, dass die Schüler wichtige Effekte erfassen können, die beim Einschalten bzw. beim Ausschalten auftreten. Für das Experiment zum Einschaltvorgang sollten beide Lampen eine Betriebsspannung von 4 Volt haben. Die Lampe 2 wird mit einem regelbaren Widerstand (etwa 10 –20 Ohm) und Lampe 1 mit einer Spule (einige hundert Windungen) mit geschlossenem Eisenkern in Reihe geschaltet. Der Widerstand wird so eingeregelt, dass beide Lampen gleich hell leuchten. N − Es wird die Wirkungsweise einer Wirbelstrombremse gezeigt, zunächst mit einer geschlitzten Scheibe, dann mit einer nicht geschlitzten Scheibe. Erklärungen sollten erst nach der Durchführung der vergleichenden Experimente gegeben werden. Bei den Experimenten liegt der Schwerpunkt beim genauen Beobachten und beim Vergleichen der jeweiligen Bedingungen, also bei den Phänomenen und darauf, wie sie zustande kommen. Der typische Verlauf von Spannung und Stromstärke sollte den Schülern gegeben und erläutert werden (b beiliegende Folie). Auf den nachfolgenden Seiten sind einige Arbeitsblätter und Kopiervorlagen (Folien) zu finden, die teilweise im Unterricht und teilweise auch für die häusliche Arbeit genutzt werden können. Dabei sind bewusst wiederholende Aspekte mit aufgenommen worden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Induktion in einem Leiter 1. Ein Leiter der Länge l wird senkrecht zu den Feldlinien eines homogenen Magnetfelds bewegt. Während der Bewegung kann man eine Induktionsspannung Ui registrieren. a) Zeichnen Sie in die Skizze die Richtung des Induktionsstroms ein. b) Um den Leiter zu bewegen, muss Energie aufgewendet werden. Was geschieht mit dieser Energie? B l v Ui c) Der 10 cm lange Leiter wird mit der Geschwindigkeit 75 cm/s gleichförmig im Magnetfeld bewegt. Dessen Flussdichte beträgt 4,3 mT. Wie groß ist die entstehende Induktionsspannung? d) An die beiden Anschlüsse (b Skizze oben) wird nun eine Spannung angelegt. Der Pluspol befindet sich oben. Was geschieht mit dem beweglichen Leiterstück? Begründen Sie. 2. Eine Leiterschleife wird senkrecht zu den Feldlinien eines homogenen Magnetfelds bewegt (b Skizze). a) Markieren Sie den Teil der Leiterschleife, der für das Entstehen einer Induktionsspannung zwischen den Anschlüssen von Bedeutung ist. Begründen Sie. Ui v b) Die Leiterschleife (b Skizze) fällt frei in das Magnetfeld hinein. Wird sie dann zusätzlich beschleunigt oder abgebremst? Begründen Sie. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 97 ARBEITSBLATT Elektrizitätslehre und Magnetismus ARBEITSBLATT 98 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Die elektromagnetische Induktion (1) 1. Ein kleiner Stabmagnet wird nacheinander jeweils gleich schnell in verschiedene Spulen hineinbewegt, so wie es in der Skizze dargestellt ist. a) Begründen Sie die Art der Schaltung. 125 1 000 500 V Spule 1 Spule 2 Spule 3 b) Vergleichen Sie die entstehenden Induktionsspannungen. Begründen Sie. 2. Ein Magnet wird gegenüber der Spule in unterschiedliche Weise bewegt. In welchem Falle entsteht eine Induktionsspannung, in welchem nicht? Begründen Sie. a) b) V c) V V 3. Jeweils gleiche Spulen werden verschieden schnell vollständig aus einem Magnetfeld herausbewegt. Vergleichen Sie die entstehenden Induktionsspannungen. Begründen Sie. a) b) N S V 2s c) N S V 1s N S V 5s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 99 ARBEITSBLATT Elektrizitätslehre und Magnetismus Die elektromagnetische Induktion (2) 1. Ein Magnet wird in unterschiedlicher Weise bewegt. Skizzieren Sie das jeweilige Feldlinienbild. Begründen Sie, ob in der Spule eine Spannung induziert wird oder nicht. a) b) S c) S N N S V V V N 2. Eine Spule wird in unterschiedlicher Weise bewegt. Begründen Sie, ob in der Spule eine Spannung induziert wird oder nicht. a) b) c) N S S N N V S V V V V V 3. Zwei Spulen befinden sich auf einem gemeinsamen Eisenkern. Geben Sie mindestens drei Möglichkeiten an, wie man in der rechten Spule eine Spannung induzieren kann. + – © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de V 100 FOLIE Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Ein- und Ausschaltvorgang bei einer Spule I I = konstant Einschalten Ausschalten t U Ui = 0 FOLIE t Induktion einer Wechselspannung homogenes Magnetfeld ( ) 2π Ui = Umax · sin } · t = Umax · sin (ω · t) T Ui }T4 }2T }34 T t In Spulen, die in einem homogenen magnetischen Feld gleichförmig rotieren, wird eine sinusförmige Wechselspannung induziert. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Das Induktionsgesetz und seine Anwendungen Ergänzen Sie die folgende Übersicht zum Induktionsgesetz und zu technisch wichtigen Anwendungen. Induktion im zeitlich konstanten Magnetfeld (B = konstant) Induktion im zeitlich veränderlichen Magnetfeld (A = konstant) Zwischen Induktionsspule und Magnetfeld erfolgt eine Relativbewegung. Ui Ui Bewegung B Für die Induktionsspannung gilt: Für die Induktionsspannung gilt: Anwendung: Generator Anwendung: Transformator Primärspule Stator N1 N Rotor U1~ S Sekundärspule N2 ~ U2 Ui geschlossener Eisenkern aus Dynamoblechen Wirkungsweise: Wirkungsweise: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 101 ARBEITSBLATT Elektrizitätslehre und Magnetismus 102 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Elektromagnetische Schwingungen und Wellen Die inhaltlichen Schwerpunkte bei der Behandlung elektromagnetischer Schwingungen und Wellen sind: − die Entstehung und Beschreibung elektromagnetischer Schwingungen, − die Erzeugung und Ausbreitung elektromagnetischer Wechselfelder, − wichtige Eigenschaften elektromagnetischer Wellen, − Licht als elektromagnetische Welle und − Beispiele für die Anwendung der behandelten Phänomene in Natur, Technik und Wissenschaft. TAFELBILD Vom methodischen Herangehen her ist es sinnvoll, Analogiebetrachtungen zwischen mechanischen und elektromagnetischen Schwingungen und Wellen in den Vordergrund zu stellen. Damit werden zugleich Inhalte wiederholt und gefestigt, die sich die Schüler im vorhergehenden Unterricht angeeignet haben. Das betrifft insbesondere − die Entstehung und Beschreibung mechanischer Schwingungen, − die Charakterisierung und Beschreibung harmonischer Schwingungen mit der Gleichung 2π · t = y y (t) = ymax · sin (} ) max · sin (ω · t), T − die Entstehung und die Arten von Wellen, − die Ausbreitung und die Eigenschaften von mechanischen Wellen. Ausgangspunkt der Behandlung von elektromagnetischen Schwingungen sollte eine Wiederholung der Kenntnisse über mechanische Schwingungen sein. Dabei sollte auch der Begriff Schwingung wiederholt werden (b Tafelbild). Zur Wiederholung kann das beiliegende Arbeitsblatt und die Kopiervorlage (Folie) genutzt werden. Die Erzeugung elektromagnetischer Schwingungen sollte zunächst experimentell demonstriert werden (Schwingkreis, Oszilloskop). Schon von den Schwingungsformen her sind die Analogien für Schüler überzeugend. Das Niveau, auf dem eine Erklärung für das Zustandekommen einer elektromagnetischen Schwingung gegeben wird, kann unterschiedlich gewählt werden. Es bieten sich aufgrund der Vorkenntnisse der Schüler zwei Varianten an: a) Es wird der periodische Energiefluss zwischen Spule (magnetisches Feld) und Kondensator (elektrisches Feld) in den Vordergrund gestellt. b) Ausgehend vom geladenen Kondensator werden unter Einbeziehung von Induktionsgesetz und lenzschem Gesetz die Vorgänge analysiert, die insbesondere an der Spule vor sich gehen. Mechanische Schwingungen Fadenpendel Federschwinger Eine mechanische Schwingung ist eine zeitlich periodische Bewegung eines Körpers um eine Gleichgewichtslage. l Bedingungen für das Zustandekommen: − schwingungsfähiger Körper − auslenkende Kraft − zur Gleichgewichtslage rücktreibende Kraft } l T = 2 π √} g D m m T = 2 π √} } D Ist die rücktreibende Kraft proportional zur Auslenkung (F ~ y), so verläuft die Schwingung harmonisch (sinusförmig). Es gilt: 2π ·t = y y (t) = ymax · sin (} ) max · sin (ω · t) T © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Analogien zwischen mechanischen und elektromagnetischen Schwingungen Mechanische Schwingungen Elektromagnetische Schwingungen Eine mechanische Schwingung ist eine zeitlich periodische Bewegung eines Körpers um eine Gleichgewichtslage. Eine elektromagnetische Schwingung ist eine zeitlich periodische Änderung der Stärke des elektrischen bzw. magnetischen Felds. Beispiel: Federschwinger Beispiel: Schwingkreis N ++ F |y| maximal v=0 y ++ F |y| = 0 v maximal S |y| maximal v=0 |U| maximal I=0 |U| = 0 I maximal |U| maximal I=0 U t t Es wird potenzielle Energie in kinetische Energie umgewandelt und umgekehrt. Es wird Energie des elektrischen Felds in Energie des magnetischen Felds umgewandelt und umgekehrt. Ohne Energiezufuhr verläuft die Schwingung gedämpft. Ohne Energiezufuhr verläuft die Schwingung gedämpft. y U t Ursache: Durch Reibung wird mechanische Energie in innere Energie umgewandelt. t Ursache: Durch den ohmschen Widerstand wird elektrische Energie in innere Energie umgewandelt. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 103 FOLIE Elektrizitätslehre und Magnetismus 104 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Die Vorgänge im Schwingkreis lassen sich mithilfe statischer Bilder recht gut darstellen. Günstiger sind aber Simulationen, etwa das betreffende Java-Applet von Fendt, dass unter www.walter-fendt.de zu finden ist. Die thomsonsche Schwingungsgleichung kann durch halbquantitative Versuche plausibel gemacht werden, so wie das im Lehrbuch auf Seite 339 dargestellt ist. Liegt die Schwingungsdauer einer elektromagnetischen Schwingung in der Größenordnung von einer Sekunde, dann kann man eine solche Schwingung mithilfe eines Amperemeters sichtbar machen, das man in den Schwingkreis schaltet. Ein Arbeitsblatt dazu ist auf der nächsten Seite zu finden. Es ist sinnvoll, durch Experimente und geeignete Visualisierungen plausibel zu machen, wie sich von einem Dipol elektrische und magnetische Wechselfelder ausbreiten. Dabei sind allerdings mehrere Probleme zu beachten: FOLIE 1. Statische Bilder schaffen erfahrungsgemäß nur eine unzureichende Vorstellung von den Vorgängen um einen Dipol. Zu bevorzugen sind Simulationen, die man in verschiedenen Varianten im Internet findet. Dazu könnte eine Erkundungsaufgabe für die Schüler formuliert werden. Zu empfehlen ist ein Verweis auf die Internetadresse www.schulphysik.de. Leider wird in den Simulationen meist nur die Ausbreitung des elektrischen Anteils dargestellt, nicht aber die Verkettung mit dem magnetischen Feld. 2. Genau bei dieser Verkettung tritt ein weiteres Problem auf. Unmittelbar um den Dipol (beim Nahfeld) sind die Felder gegeneinander verschoben. Beim Fernfeld dagegen ist das nicht der Fall. Die Skizzen unten zeigen eine mögliche Variante. Dabei wird allerdings die Verkettung der Felder, die sich wechselseitig erzeugen (b Lehrbuch S. 345 f.), nicht so recht deutlich. Die Ausbreitung und die Eigenschaften elektromagnetischer Wellen lassen sich gut am Beispiel von Mikrowellen experimentell zeigen. Analogiebetrachtungen helfen bei der Strukturierung und der Systematisierung des Wissens. Dabei können auch die beiliegenden Folien mit genutzt werden. Abstrahlung von einem Dipol + – – + © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektromagnetische Schwingungen Mit der rechts abgebildeten Schaltung lassen sich elektromagnetische Schwingungen, bei denen die Schwingungsdauer in der Größenordnung von einer Sekunde liegt, veranschaulichen. Bestandteile der Schaltung sind eine Spannungsquelle, ein Schwingkreis und ein Amperemeter. a) Wie groß ist die Schwingungsdauer eines Schwingkreises, der aus einem Kondensator der Kapazität 40 μF und einer Spule der Induktivität 500 H besteht? b) Zeichnen Sie die Schaltskizze der oben angegebenen Schaltung. Geben Sie an, wo man das Amperemeter einbauen muss, um die Stromschwankungen zu messen. c) Wie würden Sie die Spule (L = 500 H) herstellen, damit dieses Bauteile noch einigermaßen handlich ist? Unterbreiten Sie einen praktikablen Vorschlag. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 105 ARBEITSBLATT Elektrizitätslehre und Magnetismus FOLIE 106 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Eigenschaften elektromagnetischer Wellen An metallischen Leitern werden die Wellen reflektiert. Es gilt das Reflexionsgesetz α = α‘. Metallplatte α Sender Beim Übergang von einem Isolator in einen anderen können elektromagnetische Wellen ihre Ausbreitungsrichtung ändern. Sie werden gebrochen. Es gilt das Brechungsgesetz. α' Empfänger Isolator Sender An Hindernissen können die Wellen gebeugt werden und sich so auch in Schattenräume hinein ausbreiten. Empfänger Hindernis Sender Elektromagnetische Wellen können sich überlagern, sodass eine resultierende Welle als Addition der Ausgangswellen entsteht (Interferenz). Dabei kommt es zu typischen Interferenzerscheinungen wie Verstärkung und Abschwächung. Empfänger Doppelspalt Sender Elektromagnetische Wellen können polarisiert werden, z. B. durch ein engmaschiges Netz aus Metalldrähten. Die Feldvektoren schwingen dann hinter dem Gitter nur in einer Richtung. Empfänger Gitter Sender Empfänger © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Sendung und Empfang hertzscher Wellen Blockschaltbild eines Senders NF-Schwingung modulierte HF-Schwingung modulierte HF-Wellen Mischkreis Verstärker Mikrofon Schwingkreis HF-Generator Antenne HF-Schwingung Blockschaltbild eines Empfängers HF-Schwingung NF-Schwingung ankommende modulierte HF-Wellen Demodulator Abstimmkreis Antenne © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de verstärkte NF-Schwingung Verstärker Lautsprecher 107 FOLIE Elektrizitätslehre und Magnetismus ARBEITSBLATT 108 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung TOP-Download und Verschwörungstheorien Zu den häufigsten Downloads der Raumfahrtgeschichte gehört der berühmte Mitschnitt des Gespräches, das der US-Präsident NIXON nach der Landung der amerikanischen Astronauten NEIL ARMSTRONG und EDWIN ALDRIN auf dem Mond im Juli 1969 führte. Nachfolgend ist die Gesprächsmitschrift angegeben. McCandless: ...We‘d like to get both of you in the field-of-view of the camera for a minute. Neil and Buzz, the President of the United States is in his office now and would like to say a few words to you. Over. Armstrong: That would be an honor. McCandless: All right. Go ahead, Mr. President. This is Houston. Out. Nixon: Hello, Neil and Buzz. I‘m talking to you by telephone from the Oval Room at the White House, and this certainly has to be the most historic telephone call ever made. I just can‘t tell you how proud we all are of what you (garbled). For every American, this has to be the proudest day of our lives. And for people all over the world, I am sure they, too, join with Americans in recognizing what an immense feat this is. Because of what you have done, the heavens have become a part of man‘s world. And as you talk to us from the Sea of Tranquility, it inspires us to redouble our efforts to bring peace and tranquility to Earth. For one priceless moment in the whole history of man, all the people on this Earth are truly one; one in their pride in what you have done, and one in our prayers that you will return safely to Earth. Armstrong: Thank you, Mr. President. It‘s a great honor and privilege for us to be here representing not only the United States but men of peace of all nations, and with interests and the curiosity and with the vision for the future. It‘s an honor for us to be able to participate here today. Nixon: And thank you very much and I look forward...All of us look forward to seeing you on the Hornet on Thursday. Aldrin: I look forward to that very much, sir. Von der Homepage der NASA kann man sich die Original Sound-Dateien und die Mitschrift des Funkverkehrs zwischen der Erde und dem Mond herunterladen (Quelle: http://science.ksc.nasa. gov/history/apollo/apollo-11). Während des „kalten Krieges“ kam die Verschwörungstheorie auf, die Amerikaner wären gar nicht auf dem Mond gewesen, sondern hätten alles nur vorgetäuscht. Hört man das Gespräch jedoch sorgfältig an, dann kommt man zu dem Schluss, dass hier tatsächlich zwei Personen sehr weit weg von der Erde waren ... 1. Hören Sie sich das Gespräch mehrfach an! 2. Aus den Pausen im Gespräch kann man die Entfernung zum Erdmond abschätzen. Dazu muss man sich aber unbedingt tiefer in den Text einlesen und einhören, auch, um sich nicht von Hintergrundgeräuschen irritieren zu lassen. a) Erläutern Sie kurz den Inhalt des Telefongespräches! Welche Personen sind daran beteiligt und wo befinden sie sich? b) Ermitteln Sie die Länge der Gesprächspausen! Welcher Astronaut reagiert am schnellsten auf die Worte des Präsidenten? c) Schätzen Sie unter Nutzung der Daten aus dem Gespräch die Entfernung des Monds von der Erde! © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die Lösungen zum Arbeitsblatt Die Lösungen zum Arbeitsblatt sind nicht elementar. Teilaufgabe 2a) ist noch relativ einfach: MCCANDLESS und NIXON befinden sich, wie auch das Aufzeichnungsgerät, auf der Erde, ARMSTRONG und ALDRIN auf dem Mond. Bei Teilaufgabe 2b) ergibt sich: MCCANDLESS bereitet ARMSTRONG auf das Gespräch mit dem Präsidenten vor, ARMSTRONG antwortet, wie auch im Laufe der übrigen Unterhaltung, überlegt und bedächtig. Er benötigt immer 7–8 Sekunden für die Antwort. Die Funkwellen sollten zum Mond und wieder zurück mehr als 2 aber weniger als 3 Sekunden benötigen. ARMSTRONG hat also zusätzlich einige Sekunden für die gedankliche Formulierung der Antwort gebraucht. NIXON reagiert mit einer für Gespräche üblichen Reaktionsverzögerung von ca. 1 Sekunde auf die einlaufenden Worte ARMSTRONGS, eine Verzögerung durch die Signallaufzeit entfällt (das Tonbandgerät, das die Unterhaltung aufzeichnet, steht natürlich auf der Erde). ALDRINS Gesprächspart ist nur sehr kurz, so dass er nicht erst lange nachdenken muss. Wir merken das an seiner deutlich kürzeren Antwortzeit im Vergleich zu ARMSTRONG. Die ermittelten Zeiten der Gesprächspausen sind: McCandless–Armstrong: 7s McCandless–Nixon: <1s Nixon–Armstrong: 8s Armstrong–Nixon: ca.1 s Nixon–Aldrin: ca. 3– 4 s Für Teilaufgabe 2c gilt: Geht man davon aus, dass bei ALDRIN die Reaktionszeit zum Formulieren der Antwort in der Größenordnung von NIXONS Reaktionszeit liegt, also ca. 1 Sekunde beträgt, dann kann man die Entfernung zum Mond aus der bekannten Lichtgeschwindigkeit abschätzen. Mit den oben ermittelten 3– 4 Sekunden Gesprächspause findet man für die reine Lichtlaufzeit 2– 3 Sekunden, also für die Monddistanz: r = }12 c · t Mit den oben genannten Daten erhält man für r einen Wert zwischen 300 000 und 450 000 km. Tatsächlich ist der Mond im Mittel rund 380 000 km von der Erde entfernt. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 109 ARBEITSBLATT Elektrizitätslehre und Magnetismus 110 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 2.5 Optik Inhalte der Optik, insbesondere die gesamte Strahlenoptik und meist auch einige Aspekte der Wellenoptik, werden in allen Bundesländern in der Sekundarstufe 1 behandelt. Schwerpunkte in der Oberstufe sind, unabhängig von der Einordnung in den Gesamtlehrgang, − das Modell Lichtwelle sowie das huygenssche Prinzip mit ausgewählten Anwendungen, − die Interferenz von Licht und Anwendungen dazu (Bestimmung der Wellenlänge von Licht, Interferenz an dünnen Schichten, Interferometer), − die Polarisation von Licht als weiteres Merkmal für den Wellencharakter. Als Einstieg scheint es sehr sinnvoll zu sein, zunächst die grundlegenden Eigenschaften von Licht und wichtige Phänomene wie Ausbreitung, Reflexion, Brechung, Beugung, Streuung und Absorption zu wiederholen. Das kann z. B. in Form einer Diskussion mit den Schülern erfolgen. Dabei wird zusammengetragen, was die Schüler zum Licht noch wissen (b Tafelbild unten). Der Lehrer erhält damit zugleich eine wichtige Rückkopplung über das Ausgangsniveau der Schüler. Inwieweit auf einzelne Aspekte genauer eingegangen wird, hängt von der Klassensituation und von den Intentionen des Lehrers ab. TAFELBILD Es sollte dann zunächst die Reflexion und die Brechung in den Vordergrund gestellt werden. Die Beschreibung von Reflexion und Brechung ist mit dem Modell Lichtstrahl problemlos möglich. Den Schülern sollte aber verdeutlicht werden, dass damit noch keine Erklärung für die Phänomene Reflexion und Brechung gegeben ist. Eine nachvollziehbare Erklärung bildet erst das Wellenmodell in Verbindung mit dem huygensschen Prinzip. Ein mögliches Herangehen ist im LB skizziert. Dabei sollten – auch mit Blick auf typischen Anwendungen – zwei Fälle unterschieden werden. a) Es liegen lineare Wellen vor. Da jeder Punkt einer Wellenfront Ausgangspunkt von Elementarwellen ist und sich alle Elementarwellen in einem Medium gleich schnell ausbreiten, entstehen immer neue lineare Wellenfronten. Wellennormale Wellenfront neue Wellenfront Damit können Reflexion und Brechung erklärt werden. b) Es liegen kreisförmige Wellen vor, die von einem punktförmigen Erregerzentrum ausgehen. Damit kann die Beugung an einem schmalen Spalt, einer Kante oder einem kleinen Hindernis erklärt werden. Statische Bilder zum huygensschen Prinzip sind erfahrungsgemäß für Schüler schwer verständlich. Es sollten deshalb Simulationen genutzt werden. Sie sind z. B. unter www.schulphysik.de zu finden. Was ist Licht? Absorption Ausbreitung mit großer Geschwindigkeit (300 000 km/s) Beugung geradlinige Ausbreitung Licht und seine Eigenschaften Streuung Reflexion Wellenlänge Brechung Farbe Frequenz © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Optik Ausgangspunkt für die Behandlung der Welleneigenschaften von Licht ist eine bei mechanischen Wellen herausgearbeitete Erkenntnis, die etwa folgendermaßen formuliert werden kann: Mechanische Wellen, z. B. Wasserwellen oder Schallwellen, breiten sich hinter Spalten, Kanten oder Hindernissen in den gesamten Raum hinein aus. Bei Licht lassen sich Beugung an schmalen Spalten und Hindernissen sowie Interferenz am Doppelspalt bzw. Gitter in einem gut abgedunkelten Raum problemlos experimentell nachweisen. Die Frage, warum Interferenz nicht überall in unserer Umgebung zu beobachten ist, führt unmittelbar zum Problem des kohärenten bzw. des inkohärenten Lichts. Die Tiefe der Behandlung dieses Problems sollte vom Leistungsvermögen der Schüler abhängig gemacht werden. Die Zusammenhänge zwischen den Modellen Lichtstrahl und Lichtwelle können an einigen Beispielen gut verdeutlicht werden. Die beiliegende Übersicht kann dabei als Kopiervorlage genutzt werden. FOLIE Auf die Streuung und die Absorption von Licht sollte etwa auf dem Niveau eingegangen werden, wie es im Lehrbuch auf S. 371 dargestellt ist. Dabei sollten die Schüler vor allem auch auf die energetischen Aspekte aufmerksam gemacht werden: − Streuung von Licht bedeutet energetisch die Aufspaltung des ursprünglichen Energiestroms in die unterschiedlichen Richtungen. Das wird mitunter mit dem Begriff Dissipation belegt. − Absorption von Licht bedeutet energetisch, dass die mit dem Licht transportierte Energie auf den betreffenden Körper übertragen wird und es zu einer Erhöhung der Temperatur des Körpers kommt, da sich seine thermische Energie vergrößert. Eigenschaften von Licht An schmalen Spalten und Hindernissen wird Licht gebeugt. Hinter einem Doppelspalt überlagert sich das gebeugte Licht. Es tritt Interferenz auf. Schirm Die Intensität des gebeugten Lichts ist gering. 111 Auf einem Schirm sind Bereiche der Verstärkung (helle Streifen, Aufhellung) und der Abschwächung (dunkle Bereiche) zu beobachten. Aus dem Auftreten der Welleneigenschaften Beugung und Interferenz bei Licht kann gefolgert werden: Licht hat Welleneigenschaften. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 112 Lichtstrahl und Lichtwelle In der Physik werden Modelle genutzt, um physikalische Erscheinungen beschreiben, erklären und voraussagen zu können. Für ein Modell gilt: − Es stimmt in einigen Merkmalen oder Eigenschaften mit dem Original überein, in anderen nicht. − Es ist nur innerhalb bestimmter Grenzen gültig und sinnvoll anwendbar. − Es ist weder richtig noch falsch, sondern zweckmäßig und geeignet oder unzweckmäßig und nicht geeignet. Für ein und dasselbe Original können verschiedene Modelle genutzt werden. Licht kann beschrieben werden mit den Modellen Lichtstrahl Lichtwelle Ein Lichtstrahl veranschaulicht den Weg des Lichts. Eine Lichtwelle veranschaulicht den Charakter von Licht als elektromagnetische Welle. Das Modell eignet sich gut zur Beschreibung − der geradlinigen Lichtausbreitung, − der Schattenausbildung, − der Reflexion und der Brechung. Das Modell eignet sich gut zur Beschreibung und Erklärung − der Beugung, − der Interferenz, − der Polarisation. Zwischen den beiden Modellen für das Licht gibt es auch Zusammenhänge: L Die Lichtstrahlen stehen senkrecht auf den Wellenfronten. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Interferenz von Licht Konstruktive Interferenz Es tritt maximale Verstärkung auf. Destruktive Interferenz Es tritt maximale Abschwächung (Auslöschung) auf. Δs = 2k ∙ }2λ Δs = (2k – 1) ∙ }2λ (k = 0, 1, 2, …) (k = 1, 2, …) Gibt man die Energieverteilung auf einem Bildschirm an, dann wird klar, weshalb z. B. bei der Bestimmung der Wellenlänge von Licht Messungen an Maxima günstiger als Messungen an Minima sind. Neben Simulationen kann man zur Demonstration der Überlagerung von Wellen zwei Wellenzüge nutzen, die auf eine durchsichtige Folie kopiert werden (Vorlage unten). Dieses Modell ist gut geeignet, um mithilfe eines Tageslichtprojektors die Entstehung von Verstärkung, Abschwächung und Auslöschung zweier Wellen zu verdeutlichen. Auch die Notwendigkeit der Nutzung kohärenter Wellen kann verdeutlicht werden. FOLIE Die Herleitung der Gleichung für Interferenzmaxima kann so erfolgen, wie es im LB dargestellt ist. Ob dabei die Begriffe konstruktive und destruktive Interferenz eingeführt werden, bleibt der Lehrkraft überlassen. Entscheidend ist eine solide Interpretation der Gleichung. Die Schüler sollen erfassen: − Bei einer bestimmten Wellenlänge ergeben sich eindeutige Maxima, die auch messtechnisch gut erfasst werden können. − Da die Lage der Maxima von der Wellenlänge abhängig ist, ergibt sich bei Verwendung von weißem Licht ein kontinuierliches Spektrum. 113 TAFELBILD Optik © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de ARBEITSBLATT 114 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Interferenz am Doppelspalt 1. Unter welchen Bedingungen treten bei Licht zeitlich stabile Bereiche der Verstärkung bzw. der Auslöschung auf? 2. Zeichnen Sie für Licht einer Wellenlänge die von zwei Spalten (Doppelspalt) ausgehenden Wellen. Markieren Sie im Bereich der Überlagerung der Wellen und auf dem Schirm die Bereiche der maximalen Verstärkung und der Auslöschung. Wählen Sie als Abstand der Wellenfronten 1 cm. Schirm 3. Wie verändert sich die Lage der hellen Streifen auf dem Schirm, wenn man die Wellenlänge größer wählt? Begründen Sie. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Wellen im Vergleich Mechanische Wellen, hertzsche Wellen und Licht haben ähnliche Eigenschaften, die in analoger Weise beschrieben werden können. Eigenschaft Reflexion Mechanische Wellen Hertzsche Wellen Licht Hindernis leitende Schicht Spiegel α α' α α' α α' α = α' Bei der Reflexion von Wellen gilt das Reflexionsgesetz: Brechung Wasser flach α β Wasser tief Isolator α Luft β n1 α Luft Glas, Wasser β n2 Bei der Brechung von Wellen gilt das Brechungsgesetz: n sin α = 2 } } n1 sin β Interferenz Doppelspalt Doppelspalt Doppelspalt Sender Sender (Lautsprecher) Sender (Leuchte) (Mikrowellensender) Wellen können sich überlagern (interferieren). Wo Verstärkung und Abschwächung auftreten, hängt von den jeweiligen Bedingungen ab. Polarisation Spalt Polarisationsfilter Gitter Empfänger Sender Seilwellen können durch einen Spalt polarisiert werden. Hertzsche Wellen können durch ein Drahtgitter polarisiert werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 115 FOLIE Optik Sender Empfänger Licht kann durch ein Polarisationsfilter polarisiert werden. 116 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 2.6 Quantenphysik Schwerpunkte in diesem Lernbereich sind: − der äußere lichtelektrische Effekt, seine Beschreibung und seine quantenphysikalische Deutung sowie − das Gewinnen eines Einblicks in die Eigenschaften von Quantenobjekten, die wesentlich anders sind als die von makroskopischen Objekten. Die Behandlung des Fotoeffektes sollte zunächst auf phänomenologischer Ebene erfolgen. Dabei ist es sinnvoll, den traditionellen Weg zu gehen, der auch im Lehrbuch dargestellt ist: − Es erfolgt eine experimentelle Untersuchung des Fotoeffekts und seine Deutung. Dazu kann das beiliegende Arbeitsblatt genutzt werden. − Es werden energetische Betrachtungen zu den drei Fällen E > WA, E = WA und E < WA durchgeführt. Anschließend erfolgen quantitative Betrachtungen anhand der Einstein-Geraden bzw. der einsteinschen Gleichung für den Fotoeffekt. Der Schwerpunkt sollte dabei auf der Interpretation der Einstein-Geraden bzw. der einsteinschen Gleichung liegen, nicht auf formalen Berechnungen. − Elektronen teilweise wie Teilchen und teilweise wie Wellen verhalten; − Elektronen, Photonen und Masseteilchen (z. B. Atome, Moleküle) Quantenobjekte sind, die sich anders verhalten als makroskopische Körper; − für einzelne Ereignisse bei Quantenobjekten keine Vorhersagen getroffen werden können, wohl aber für eine hinrechend große Anzahl von Quantenobjekten; − Erkenntnisse der Quantenphysik in der modernen Technik nutzen lassen. Für das Herangehen empfehlen wir den im LB skizzierten Weg. Die entscheidende Folgerung aus den Betrachtungen ist: Wie sich einzelne Quantenobjekte verhalten, ist nicht vorhersagbar. Bei einer großen Anzahl von Quantenobjekten sind Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich. Den Schülern sollte auch deutlich werden: Quanteneffekte treten bei beliebigen Objekten auf. Sie sind allerdings bei makroskopischen Objekten so klein, dass sie weit unter jeder Messbarkeitsgrenze liegen. In der beiliegenden Kopiervorlage ist dazu ein Beispiel angegeben. FOLIE Im nachfolgenden Unterrichtsabschnitt sollten die Schüler erfassen, dass sich Verschiedene Modelle für das Licht Modell Lichtstrahl Modell Welle Modell Photon eignet sich zur Beschreibung des Wegs, den Licht zurücklegt. eignet sich zur Erklärung von Beugung und Interferenz. eignet sich zur Erklärung des Fotoeffekts. Keine Aussage zur Natur des Lichts Licht hat Wellencharakter. Licht hat Teilchencharakter. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Der äußere lichtelektrische Effekt Die Erscheinung, dass aus der Oberfläche eines Körpers bei Bestrahlung mit Licht Elektronen austreten können, wird als äußerer lichtelektrischer Effekt bezeichnet. Ekin = e · U in eV 2 Ekin = h · f – WA 1 ΔE =h } Δf ΔE Δf 0 –1 1 2 3 4 5 6 WA Frequenz f in 1014 Hz Grenzfrequenz fG –2 − Der Anstieg des Graphen ist das plancksche Wirkungsquantum h. − Der Schnittpunkt des Graphen mit der Abszissenachse ist die Grenzfrequenz fG. − Der Schnittpunkt des Graphen mit der Ordinatenachse ergibt den Betrag der Ablösearbeit WA. Die Energiebilanz beim äußeren lichtelektrischen Effekt lautet: h · f = WA + Ekin h f WA Ekin plancksches Wirkungsquantum (h = 6,626 · 10–34 J · s) Frequenz des eingestrahlten Lichts Austrittsarbeit (Materialkonstante) kinetische Energie der herausgelösten Elektronen © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 117 FOLIE Quantenphysik ARBEITSBLATT 118 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Die Elektronenbeugungsröhre 1. Die Skizze zeigt eine Elektronenbeugungsröhre. Beschriften Sie diese Skizze. U UH 2. Auf dem Schirm kann man Ringe erkennen. Ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze. Das Muster wird von den Elektronen erzeugt. Dafür sprechen die folgenden Ergebnisse bei der Durchführung des Experiments: − Erhöht man die Beschleunigungsspannung, so werden die Durchmesser der Kreise . − Bringt man einen Magneten in die Nähe des Beugungsmusters, so wird die Ringstruktur . 3. Im Ergebnis der Untersuchungen kann man formulieren: Elektronen besitzen auch . Elektronen kann eine zugeordnet werden, die von der von der und damit abhängt. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Lichtmikroskop und Elektronenmikroskop Lichtmikroskop Lichtquelle Kondensor Objekt Objektiv Zwischenbild Elektronenmikroskop Elektronenquelle Kondensorspulen (Magnetlinse) Objekt Objektspulen (Magnetlinse) Zwischenbild Projektionsspulen (Magnetlinse) Auge Okular Auge Leuchtschirm mit Bild, Fotoplatte Das Objekt wird mit Licht durchstrahlt. Das Objekt wird mit schnell bewegten Elektronen durchstrahlt. Die Abbildung erfolgt durch optische Linsen (Nutzung der Brechung von Licht). Die Abbildung erfolgt durch Magnetlinsen (Nutzung der Ablenkung von Elektronen in Magnetfeldern). Es entsteht ein vergrößertes Bild des Objekts, das mit den Augen betrachtet oder fotografiert werden kann. Es entsteht ein vergrößertes Bild des Objekts, das mit den Augen betrachtet oder fotografiert werden kann. Meist wird mit 20-facher bis 1000-facher Vergrößerung gearbeitet. Die Vergrößerung ist etwa um den Faktor 103 größer als bei einem Lichtmikroskop. Das Auflösungsvermögen ist durch die Wellenlänge des Lichts begrenzt (bei blauem Licht: 0,4 μm). Das Auflösungsvermögen ist durch die Beschleunigungsspannung begrenzt (bei 100 kV : 0,3 nm). © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 119 FOLIE Quantenphysik FOLIE 120 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Interferenz von Licht und von einzelnen Photonen Doppelspalt Schirm Auf dem Schirm ergeben sich zwei Häufungsbereiche. Lichtquelle Doppelspalt Schirm Es entsteht ein Interferenzmuster mit Bereichen der Verstärkung und der Abschwächung. Quelle für einzelne Photonen Doppelspalt Quelle für einzelne Photonen Doppelspalt CCD-Array Bei wenigen Photonen ergibt sich ein Muster, aus dem man keinen gesetzmäßigen Zusammenhang erkennen kann. CCD-Array Bei einer größeren Anzahl von Photonen ergibt sich ein typisches Interferenzmuster, vergleichbar mit dem von Licht. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Makroskopische Objekte und Quantenobjekte Quantenobjekte sind die Objekte, mit denen sich die Quantenphysik beschäftigt. Zu ihnen gehören Elektronen, Photonen, Neutronen, Protonen, Atome und Moleküle. Sie unterscheiden sich in ihrem Verhalten grundsätzlich von makroskopischen Objekten. Makroskopische Objekte Quantenobjekte z. B. Ball, Ziegelstein, Murmel z. B. Elektronen, Photonen, Atome Makroskopische Objekte bewegen sich auf Bahnen. Quantenobjekte bewegen sich nicht auf Bahnen. Für ein makroskopisches Objekt kann man Ort und Impuls im Rahmen der Grenzen der Messgenauigkeit angeben. Je bestimmter der Ort eines Quantenobjekts ist, desto unbestimmter ist sein Impuls und umgekehrt. Schickt man ein makroskopisches Objekt mehrfach durch einen Doppelspalt, so geht es stets entweder durch den einen oder durch den anderen Spalt. Schickt man ein Quantenobjekt in großer Anzahl durch einen Doppelspalt, so bildet sich auf einem Schirm ein typisches Interferenzmuster heraus. Elektronenquelle Ein makroskopisches Objekt geht stets durch genau einen Spalt hindurch. Man kann vorhersagen, durch welchen Spalt es geht. Für ein einzelnes Quantenobjekt ist nicht vorhersagbar, durch welchen Spalt es geht. Eine große Anzahl von makroskopischen Objekten ändert nichts an der Vorhersagbarkeit des Ergebnisses. Bei einer großen Anzahl von Quantenobjekten sind Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich. Für makroskopische Objekte sind keine Quanteneffekte beobachtbar. m = 1,0 kg, Ortsunschärfe: 1 Atomdurchmesser (10 –10 m) Die Unbestimmtheit der Geschwindigm keit beträgt: Δv ≥ 5,3 · 10 –25 } s Für Quantenobjekte spielen Quanteneffekte eine entscheidende Rolle. Elektron: Bei einer Ortsunschärfe von Δx = 0,0529 nm (bohrscher Radius) beträgt die Unbestimmtheit der km . Geschwindigkeit Δv ≥ 1 000 } s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 121 FOLIE Quantenphysik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 122 Eigenschaften von Quantenobjekten Zu den Quantenobjekten, mit denen sich die Quantenphysik beschäftigt, gehören Elektronen, Photonen, Neutronen und Protonen, aber auch Atome und Moleküle. Im Unterschied zu den uns umgebenden makroskopischen Körpern gilt für die Quantenobjekte: − Quantenobjekte bewegen sich nicht auf Bahnen. − Quantenobjekte sind keine kleinen Kügelchen. − Bei Quantenobjekten treten Teilchen- und Welleneigenschaften auf. haben etwas Welliges, was ihre Ausbreitung bestimmt und z. B. auch Interferenz bewirkt. Quantenobjekte haben etwas Körniges oder Teilchenhaftes, was sich z. B. bei einer Ortsmessung zeigt. haben etwas Stochastisches, was keine Aussage über das Verhalten eines einzelnen Quantenobjekts erlaubt, wohl aber Wahrscheinlichkeitsaussagen für eine große Anzahl von Quantenobjekten. Das Elektron ist als klassisches Teilchen beschreibbar. m = 9,1 · 10–31 kg e = 1,6 · 10–19 C Es besitzt eine bestimmte Geschwindigkeit und damit kinetische Energie. zeigt auch Welleneigenschaften. Es treten Beugung und Interferenz auf. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Grundlegende Prinzipien der klassischen Physik 123 FOLIE Quantenphysik 1. Kausalitätsprinzip: Jede Wirkung beruht auf einer Ursache. 2. Determinismus: Alles Geschehen auf der Welt ist durch kausale Zusammenhänge in seinem Verlauf unabänderlich bestimmt. 3. Objektivierbarkeit: Der beobachtete Naturvorgang läuft unabhängig und unbeeinflusst von dem Beobachter ab. Das Naturgeschehen ist objektivierbar. Es lässt sich unabhängig vom Beobachter objektiv beschreiben. nung zugrunde legen, so wäre er fähig, die Bewegung der größten Körper des Weltalls und der kleinsten Atome vorherzusagen. Für ihn wäre nichts unbestimmt, Zukunft und Vergangenheit lägen offen vor ihm. Die Quantenphysik stellt die Kausalität und die Objektivierbarkeit infrage. Für eine große Anzahl von Quantenobjekten lassen sich Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen. Damit ist auch die Kausalität wieder hergestellt. Überzeugend lassen sich die Zusammenhänge am Beispiel der Interferenz von Licht und von einzelnen Photonen darstellen (b beiliegende Folie). Eine Gegenüberstellung von makroskopischen Objekten und Quantenobjekten (b Folie) ist ebenfalls sehr hilfreich für das Verständnis. Eigenschaften von Quantenobjekten Quantenobjekte verhalten sich anders als die makroskopischen Objekte, mit denen wir es in unserem Erfahrungsbereich zu tun haben: − Für einzelne Quantenobjekte können Messergebnisse nicht vorhergesagt werden. − Für eine große Anzahl von Quantenobjekten kann man Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen und Gesetze formulieren. − Quantenobjekte können durch den Messprozess gravierend beeinflusst werden. − Je bestimmter der Ort x eines Quantenobjekts ist, umso unbestimmter ist sein Impuls (seine Geschwindigkeit) und umgekehrt. Für Quantenobjekte gilt die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation: h Δx ∙ Δp ≥ } 4π © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de FOLIE Das Verhalten von Quantenobjekten unterscheidet sich deutlich von dem makroskopischer Objekte und damit von unserem Erfahrungsbereich. Um diese Unterschiede herauszuarbeiten, ist es zweckmäßig die Prinzipien der klassischen Physik zunächst noch einmal zu verdeutlichen (b Folie oben). Laplace formulierte die Grundpositionen der klassischen Physik so: Wir müssen den jetzigen Zustand des Weltalls als Wirkung eines früheren und als Ursache des folgenden betrachten. Ein Dämon möge alle Kräfte der Natur sowie die Lage und die Geschwindigkeit aller Teilchen, aus denen die Natur besteht, in einem bestimmten Augenblick kennen. Könnte er zudem all diese Daten einer Rech- 124 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 2.7 Atom- und Kernphysik In den Lehrplänen sind für diesen Lernbereich meist die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte ausgewiesen: − Modelle für die Atomhülle, − Emission und Absorption von Licht, − Atomkerne, Kernumwandlungen und Radioaktivität, − Kernspaltung und Kernfusion, − Grundbausteine der Materie und das Standardmodell. Eine Reihe von Inhalten wurde bereits in der Sekundarstufe 1 behandelt. Neu ist vor allem, dass verstärkt quantitative Betrachtungen erfolgen, etwa zum Wasserstoffspektrum, zum Massendefekt sowie zum Zerfallsgesetz und zur Aktivität. TAFELBILD Ein erster Schwerpunkt besteht darin, den Schülern einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Vorstellungen vom Atombau zu geben. Es ist sicher im Unterricht nicht möglich und auch nicht sinnvoll, die komplizierten und teilweise widersprüchlichen Entwicklungen in den wissenschaftlichen Auffassungen nachvollziehen zu wollen. Einige wichtige Aspekte und Fakten sollten den Schülern aber bewusst werden: − Bis etwa 1860 spielten in der physikalischen Forschung Fragen des Atombaus keine Rolle. − Mit der Entwicklung der Elektrizitätslehre, insbesondere der Untersuchung von Gasentladungen, wurden Erscheinungen registriert, die mit den bekannten Modellen nicht zu erklären waren. Diese Situation verschärfte sich mit der Entdeckung und Untersuchung verschiedener Arten von Strahlungen (Katodenstrahlen und ihr Durchgang durch dünne Folien, Röntgenstrahlung (1895), ionisierende Strahlung (BECQUEREL 1896). − Auf der Grundlage experimenteller Erkenntnisse versuchte man solche Modelle zu finden, mit denen man experimentell ermittelten Fakten erklären konnte. Das führte zu unterschiedlichen Modellen. Einen Überblick über einige Etappen der Entwicklung der Vorstellungen vom Atom gibt die beiliegende Kopiervorlage. In Abhänigkeit vom Lehrplan steht entweder das bohrsche oder das quantenphysikalische Atommodell im Vordergrund. Während das bohrsche Atommodell nur für Wasserstoff brauchbare Ergebnisse liefert, ist das quantenphysikalische Atommodell auch auf andere Elemente anwendbar. Allerdings erfolgt auch dort in der Schule aus Gründen der Verständlichkeit für Schüler einer Beschränkung auf die Beschreibung des Wasserstoffatoms. Unabhängig vom behandelten Modell für die Atomhülle sollten Energieniveauschemas in den Vordergrund gestellt werden. Mithilfe einer solchen grafischen Darstellung lassen sich Emission und Absorption von Licht (allgemeiner: von Strahlung) zeitgemäß beschreiben und erklären. Dabei können die beiliegenden Folien mit einbezogen werden. Aufbau des Atoms Ein Atom besteht aus − einem positiv geladenen Atomkern (r ≈ 10–15 m) mit Protonen und Neutronen, – + Atomkern − einer negativ geladenen Atomhülle (r ≈ 10–10 m) mit Elektronen. Atomhülle Seine Masse beträgt 10–27 – 10–24 kg. Bei einem neutralen Atom gilt: Anzahl der Protonen = Anzahl der Elektronen Für die Massen der Elementarteilchen gilt: mp ≈ mn 1 m (m vernachlässigbar) me ≈ } e 1840 p Massenzahl = Protonenzahl (Ordnungszahl) + Neutronenzahl A=Z+N © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Entwicklung der Vorstellungen vom Atom 1860 bis 1900 Untersuchung von Katodenstrahlen (EUGEN GOLDSTEIN, PHILIPP LENARD, J. J. THOMSON) Katodenstrahlen sind schnell bewegte Elektronen. Mit den Elektronen wurde das erste Elementarteilchen gefunden. – –– 1902 Atommodell von J. J. THOMSON Positiv geladene „Flüssigkeit“ mit eingebetteten Elektronen (Rosinenkuchen-Modell) – – – – – – – – – – – – 1911 Atommodell von ERNEST RUTHERFORD (Planetenmodell) + – – – – – 1913 Atommodell von NIELS BOHR (Schalenmodell) – + – – – – – ab 1925 Quantenmechanisches Atommodell WERNER HEISENBERG ERWIN SCHRÖDINGER MAX BORN Dieses Atommodell ist nur mit mathematischen Mitteln beschreibbar. Die Elektronen sind keine Teilchen und bewegen sich nicht auf Bahnen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 125 FOLIE Atom- und Kernphysik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 126 Quantenhafte Emission und Absorption von Licht Im bohrschen Atommodell bedeutet die Emission bzw. die Absorption von Licht den Übergang eines Elektrons von einer Bahn auf eine andere. Emission eines Photons Absorption eines Photons Ein Elektron „springt“ von einer kernferneren auf eine kernnähere Bahn. Ein Elektron wird von einer kernnäheren auf eine kernfernere Bahn „gehoben“. n2 n2 n1 n1 h · f = ΔE – + + E1 E2 h · f = ΔE – E1 E2 Dabei wird Energie ausgesendet (emittiert). Dabei wird Energie aufgenommen (absorbiert). Im quantenmechanischen Atommodell wird von Energieniveaus ausgegangen, die für die Elektronen in der Atomhülle existieren. Emission bzw. Absorption bedeutet den Übergang eines Elektrons von einem Energieniveau auf ein anderes. Emission von Photonen E – Absorption von Photonen E4 E3 E2 E1 – – – E – – ΔE20 E4 E3 E2 E1 ΔE02 Photon Es wird mit Photonen Energie abgegeben. E0 – – Photon E0 Es wird mit Photonen Energie aufgenommen. Die Energie entspricht einer bestimmten Frequenz f und mit c = λ · f einer bestimmten Wellenlänge. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Das Energieniveauschema des Wasserstoffs 13,6 12,8 12,1 E in eV n=∞ n=4 n=3 Paschen-Serie 10,2 n=2 Balmer-Serie +13,6 eV +10,2 eV 0 Lyman-Serie (Grundzustand) n=1 − Für ein Wasserstoffatom im Grundzustand (n = 1) beträgt die Ionisierungsenergie 13,6 eV. − Die möglichen Übergänge auf ein bestimmtes Niveau sind nach Physikern benannt (Lyman, Balmer, Paschen, Brackett, Pfund). − Sichtbares Licht hat Energien zwischen 1,5 eV (langwelliges, rotes Licht) und 3,3 eV (kurzwelliges, violettes Licht). Das bedeutet: • Nur einige Spektrallinien der Balmer-Serie liegen im sichtbaren Bereich. • Die Linien der Lyman-Serie liegen im ultravioletten Bereich, die der anderen Serien im infraroten Bereich. Ausgewählte Energieniveaus der Balmer-Serie E in eV 12,8 n=∞ n=5 n=4 12,1 n=3 Hα (rot) Hβ (grün) Hγ (blau) Hδ (violett) 10,2 n=2 Hα: λ = 656,28 nm Hβ: λ = 486,13 nm Hγ: λ = 434,05 nm Hδ: λ = 410,17 nm © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 127 FOLIE Atom- und Kernphysik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 128 Spontane und induzierte Emission Spontane Emission Induzierte Emission E E E2 E1 E1 ΔE ΔE E0 E0 Angeregter Zustand besteht nur ca. 10 –8 s. Die Emission erfolgt ohne äußere Einwirkung. Angeregter Zustand besteht mehr als 10 –2 s. Die Emission wird durch Photonen stimuliert. Beispiel: glühender Wolframdraht Beispiel: Laser Aufbau eines Lasers Spiegel Energiespeicher (Lasermedium) teildurchlässiger Spiegel Laserlicht Energiequelle Laserlicht unterscheidet sich vom Licht der meisten anderen Lichtquellen: − Laserlicht ist nahezu paralleles Licht. − Laserlicht ist Licht einer Frequenz bzw. einer Wellenlänge (monochromatisches Licht). − Die Frequenz (Wellenlänge, Farbe) hängt vom Lasermedium ab. − Laserlicht kann eine hohe Leistungsdichte von bis zu einigen Megawatt je Quadratzentimeter haben. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik stände, die als stehende Wellen oder als Aufenthaltswahrscheinlichkeiten (Orbitale) gedeutet werden können. Analogieexperimente (schwingende Saiten, chladnische Klangfiguren) bieten eine gewisse Veranschaulichung für das eingeführte Modell. Egal, welchen Weg man geht. Den Schülern sollten drei Sachverhalte immer wieder bewusst gemacht werden: − Es wird mit Modellen gearbeitet, die nicht identisch sind mit der Realität. Potenzialtöpfe oder Orbitale sind Vorstellungen über die Atomhülle. − Die mathematische Beschreibung von Atomen mithilfe der Schrödingergleichung ist so genau, dass sie mit der Realität gut übereinstimmt und vielfältige Anwendungen ermöglicht. − Das Modell linearer Potenzialtopf eignet sich gut, um die diskreten Energieniveaus für das Elektron in der Atomhülle zu erklären. Man beachte aber: Die tatsächlichen Energiewerte werden von dem Modell nur schlecht beschrieben. Mitunter helfen Analogien, um die relativ unanschaulichen Sachverhalte der Quantenphysik zu verdeutlichen. Eine solche Analogie ist bei der Folie unten genutzt – der Vergleich des newtonschen Grundgesetzes mit der Schrödingergleichung. Die Schrödingergleichung Die Schrödingergleichung ist die Grundgleichung der Quantenphysik, ähnlich wie das newtonsche Grundgesetz F = m ∙ a Grundgleichung der klassischen Mechanik ist. Klassische Mechanik Quantenphysik Grundgleichung: Newtonsches Grundgesetz F = m∙a Grundgleichung: Schrödingergleichung (allgemeine Form) Das Verhalten eines Körpers wird durch die Summe der auf ihn wirkenden Kräfte bestimmt. Das Verhalten eines Elektrons der Atomhülle wird durch das Potenzial bestimmt, in dem sich das Elektron befindet. Als Lösung ergibt sich eine Bahnkurve, die im einfachsten Fall in x-Richtung verläuft. Als Lösung ergibt sich eine Eigenfunktion Ψn (x), die im einfachsten Fall des linearen Potenzialtopfs die stationären Zustände eines Elektrons verdeutlicht. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de FOLIE Mit dem Energieniveauschema verfügen die Schüler über eine anschauliche Deutung der energetischen Verhältnisse in der Atomhülle. Wie diese Energieniveaus zustande kommen, bleibt allerdings offen. Den Ansatz dafür bietet die Schrödingergleichung, deren Lösungen für ein Elektron im Potenzialtopf anschaulich verdeutlicht werden. Dabei sollte immer wieder klargestellt werden: Bei dem Potenzialtopf handelt es sich um ein stark vereinfachtes Modell, mit dem man das Vorhandensein diskreter Energieniveaus erklären kann. Bei Berechnungen erhält man Ergebnisse, die mit der Realität nicht übereinstimmen. Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche Varianten an: − Es wird von Analogienexperimenten ausgegangen, bei denen sich Objekte in stabilen Zuständen befinden. Das sind zum Beispiel lineare stehende Wellen (Experimente mit Saiten) oder zweidimensionale stehende Wellen (chladnische Klangfiguren). Anschließend wird ein Modell mitgeteilt, mit dem man stationäre Zustände von Elektronen in der Atomhülle beschreiben kann. − Es wird von der Schrödingergleichung ausgegangen und die Lösungen diese Gleichung für den Potenzialtopf erläutert. Die Lösungen ergeben stabile Zu- 129 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 130 Lösungen der Schrödingergleichung für ein Elektron im linearen Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden Die Lösungen der Schrödingergleichung sind Eigenfunktionen Ψn (x). Sie beschreiben die stationären Zustände des Elektrons. x·3π Ψ3 (x) ~ sin (} L ) x·2π Ψ2 (x) ~ sin (} L ) x·π Ψ1 (x) ~ sin (} L ) x x 0 L 0 L x 0 L Das Quadrat der jeweiligen Eigenfunktion 3Ψn (x)4 2 ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit (Aufenthaltswahrscheinlichkeit), ein Elektron im betreffenden Raumbereich nachzuweisen. x·π 2 [Ψ1 (x)]2 ~ 3sin (} L )4 x·2π 2 [Ψ2 (x)]2 ~ 3sin (} L )4 x·3π 2 [Ψ3 (x)]2 ~ 3sin (} L )4 0 0 0 L L L Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit lässt sich auch mithilfe von „Wolken“ unterschiedlicher Dichte darstellen. Je größer ihre Dichte an einem Ort ist, desto größer ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons an diesem Ort. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik Nun sind allerdings Atome dreidimensionale Gebilde. Daraus ergibt sich die Frage, wie man sich die Atomhülle räumlich vorstellen kann. Auch hier können Analogiebetrachtungen nützlich sein, indem man von den bisher betrachteten eindimensionalen Bewegungen zu zweidimensionalen Bewegungen übergeht. Das Analogon sind schwingende Platten, bei denen die Bereiche, die nicht mit schwingen, als Linien sichtbar werden, wenn man die schwingende Platte vorher mit feinem Sand gestreut hat. Diese chladnischen Klangfiguren sind zweidimensionale stehende Wellen. Das Analogon dazu in der Quantenphysik sind strukturierte Oberflächen, die von der Form her chladnischen Klangfiguren ähneln. Für den dreidimensionalen Potenzialtopf gibt es kein einfaches mechanisches Analogon. Eine Vorstellung erhält man mit den Orbitalen, die beim Wasserstoff im einfachsten Fall kugelförmig beziehungsweise hantelförmig sind (b LB S. 454). Diese beiden Varianten lassen sich gut mit einem Luftballon veranschaulichen: Der Grundzustand ist der kugelförmige Luftballon, der angeregte Zustand der zu einer Hantel umgeformte Luftballon, der bei etwas Geschick nach kurzer Zeit von selbst wieder in den Grundzustand „zurückspringt“. FOLIE Das Modell linearer Potenzialtopf liefert eine Erklärung für die diskreten Energieniveaus des Elektrons eines Wasserstoffatoms. Die Lösungen der Schrödingergleichung für diesen Fall haben die gleiche Form wie stehende Wellen bei maximaler Auslenkung. Das legt die Analogie zwischen den Eigenschwingungen einer Saite und den Eigenfunktionen im linearen Potenzialtopf nahe, so wie es auf der Folie unten dargestellt ist. Dabei ist aber zu beachten, dass diese Analogie Grenzen hat: Eine Saite schwingt zwischen den Knotenpunkten hin und her. Dagegen sind die Elektronenzustände stationär. Eigenschwingungen einer Saite und Eigenfunktionen im Potenzialtopf Eigenschwingungen einer Saite Eigenfunktionen im Potenzialtopf λ1 = 2 L ; f1 = 100 Hz λ1 = 2 L Ψ1 (x) 2 h E1 = } 2 8 m·L 0 λ2 = L ; f2 = 200 Hz 2 2 λ2 = L L x Ψ2 (x) 2 h ·4 E2 = } 2 8mL 0 2 L ; f = 300 Hz λ3 = } 3 3 131 2L λ3 = } 3 2 L x Ψ3 (x) h ·9 E3 = } 2 8 m·L 0 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de L x Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 132 Zustände der Atomhülle und Quantenzahlen Die Energieniveaus in der Atomhülle hängen von einer Zahl n mit n = 1, 2, 3, ... ab. Für das Wasserstoffatom gilt: 1 En = –13,6 eV · } 2 1 En = – RH · h · c · } 2 n n Für n = 1 ergibt sich der Grundzustand, für n = 2 der erste angeregte Zustand usw. Für die verschiedenen energetischen Zustände erhält man unterschiedliche Orbitale. Orbitale für n = 1 Orbitale für n = 2 x x y z y y z x x Knotenfläche z Knotenfläche Knotenfläche y z Die geometrischen Eigenschaften der Orbitale lassen sich durch Zahlen charakterisieren, die man Quantenzahlen nennt. Quantenzahl Bedeutung Hauptquanten- kennzeichnet das zahl n jeweilige Energieniveau des Elektrons der Hülle. Nebenquanten- kennzeichnet die Anzahl zahl l der Knotenflächen im (BahndrehOrbital. impulsquantenzahl) Magnetquankennzeichnet Orbitale mit tenzahl m gleichem n und l nach der Orientierung im Raum. Spinquantenzahl s mögliche Werte n = 1, 2, 3, ... l = 0, 1, 2, ..., n – 1 (s, p, d, f ) m = – l, ..., –1, 0, 1, ..., + l beschreibt die Richtung s = + }12, – }12 der Eigenrotation des Elektrons, hat aber keinen Einfluss auf die Form des Orbitals. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik Ein Schwerpunkt dieses Inhaltsbereichs ist die Behandlung eines einfachen Modells für den Atomkern. Dabei ist zu beachten, dass es unterschiedliche Kernmodelle gibt, die genutzt werden, um verschiedene Phänomene zu beschreiben bzw. zu erklären. So ist das Tröpfchenmodell gut geeignet, Kernspaltung oder Kernfusion anschaulich zu beschreiben. Beim Potenzialtopfmodell des Atomkerns (b Folie unten) geht es vorrangig um die Beschreibung der diskreten Energieniveaus von Protonen und Neutronen im Atomkern sowie um die Erklärung des Zustandekommens von α-, β- und γ-Strahlung. Eine zusammenfassende Darstellung ist auf der Folie S. 134 zu finden. Diskutiert wird immer wieder, wie man diese Strahlungen bezeichnet. Der historische Begriff "radioaktive Strahlung" ist weitverbreitet und auch nicht missverständlich, wie mitunter behauptet wird. Ein sinnvoller Oberbegriff ist "Kernstrahlung", weil die Quelle aller drei Strahlungsarten der Atomkern ist. Der Begriff "ionisierende Strahlung" umfasst dagegen neben der Kernstrahlung auch die Röntgenstrahlung und die UV-Strahlung. In welchem Umfang auf Eigenschaften und Anwendungen der Kernstrahlung eingegangen wird, hängt von dem jeweiligen Lehrplan ab. FOLIE Bei der Behandlung des Atomkerns stehen folgende inhaltlichen Schwerpunkte im Zentrum: − der Atomkern und seine Bestandteile (im Wesentlichen eine Wiederholung), − das Potenzialtopfmodell als einfaches Modell für den Atomkern, − Kernumwandlungen und Radioaktivität, − Energiefreisetzung durch Kernspaltung und Kernfusion. Das Potenzialtopfmodell des Atomkerns Mit dem Potenzialtopfmodell lassen sich die energetischen Zustände von Protonen und Neutronen im Atomkern darstellen. Potenzialwall E(r) } E pot ~ 1r r Neutronen 133 Protonen R-Kernradius 2R Der Potenzialtopf für Neutronen ist tiefer als der für Protonen. Der Potenzialtopf für Protonen ist aufgrund der coulombschen Kräfte nicht so tief wie der für Neutronen. Für Neutronen gibt es keinen Potenzialwall. Auf Protonen wirkt die coulombsche Kraft auch außerhalb des Kerns noch abstoßend. Das führt zu einem Potenzialwall. Es gibt je Energieniveau maximal 2 Neutronen. Es gibt je Energieniveau maximal 2 Protonen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 134 Strahlung aus dem Atomkern Art der Strahlung α-Strahlung Darstellung im Potenzialtopfmodell Beispiel, Energien, Kernumwandlungen E(r) 226 Ra 88 g 222 Rn + 42 α 86 r Protonen Neutronen Zwei Protonen und zwei Neutronen bilden ein α-Teilchen, das unter Nutzung des Tunneleffekts den Kern verlässt. β-Strahlung E(r) ν β– r Energie diskrete Energiewerte, 2 – 5 MeV Es erfolgt eine Kernumwandlung. 214 Pb 82 g 214 Bi + –10 e + }ν 83 Energie Kontinuierliches Energiespektrum bis etwa 1 MeV Ein Neutron kann sich unter Energieabgabe in ein Proton, ein Elektron und ein Antineutrino umwandeln. γ-Strahlung E(r) Es erfolgt eine Kernumwandlung. 208 Pb* 82 g 208 Pb + γ 82 Fermienergie Energie diskrete Energiewerte, um 1 MeV Ein Proton kann unter Energieabgabe in einen niedrigeren energetischen Zustand übergehen. Es erfolgt keine Kernumwandlung. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mittlere Strahlenbelastung in Deutschland Art der Strahlung Dosis in mSv pro Jahr Natürliche Strahlung kosmische Strahlung − auf Meereshöhe − auf 1 500 m Höhe terrestrische Strahlung − bei Aufenthalt im Freien − bei Aufenthalt in Gebäuden „innere“ Strahlung beim Menschen durch − Einatmen von Radon − durch Nahrung, Trinkwasser 0,25 0,50 0,06 … 2,2 0,09 … 2,4 1,4 0,3 Mittelwert: 2,4 Zivilisatorische Strahlung Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlung − bei medizinischen Untersuchungen und Behandlungen 1,5 − in Technik, Forschung und Alltag (hochfrequente Strahlung bei PC, Fernseher) 0,02 − Kernwaffenversuche, Reaktorunfälle < 0,02 Mittelwert: 1,6 Mittlere Strahlenbelastung 4,0 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 135 FOLIE Atom- und Kernphysik 136 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bei Strahlenbelastungen ist zu beachten, dass dazu alle Arten ionisierender Strahlung einen Beitrag leisten. Dazu gehören nicht nur die beim Kernzerfall auftretenden Strahlungen (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung), sondern auch Röntgenstrahlung, kurzwelliges UV-Licht und Höhenstrahlung. Erfasst werden die biologischen Wirkungen ionisierender Strahlung durch die Äquivalentdosis H, wobei gilt: H = D·q Dabei sind D die Energiedosis und q der Qualitätsfaktor. Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) hat 1991 anstelle dieses Qualitätsfaktors den sogenannten Strahlungs-Wichtungsfaktor wR eingeführt. Für eine bestimmte Strahlungsart R gilt dann: Das Produkt aus der von einem Organ oder Gewebe T aufgenommenen Energiedosis DT,R und dem betreffenden StrahlungsWichtungsfaktor ergibt die Organdosis HT: HT = DT,R · wR Sie wird in Millisievert (mSv) gemessen. Erfolgt die Bestrahlung durch mehrere Strahlungsarten, so werden die einzelnen Beiträge summiert und man erhält: HT = S DT,R · wR R risiko ist die effektive Dosis E. Die effektive Dosis E für eine Strahlungsart und ein Organ oder Gewebe T ist die mit dem Gewebe- Wichtungsfaktor multiplizierte Organdosis: E = wT · HT Sind mehrere Strahlungsarten und verschiedene Organe beteiligt, so ergibt sich die effektive Dosis als Summe aller Anteile zu: E = SwT · HT R Gemessen wird die effektive Dosis ebenfalls in Millisievert (mSv). Auf die Zeit bezogen wird sie effektive Dosisleistung genannt. Diese auf den menschlichen Körper bezogene effektive Dosisleistung liegt in Deutschland im Mittel bei etwa 4 mSv/Jahr. Wegen der sehr unterschiedlichen Individualität der Menschen geht man bei wissenschaftlichen Berechnungen von einem Standardmenschen aus. Dieser Standardmensch hat ein Alter von 20 bis 30 Jahren, eine Gesamtlebensdauer von 70 Jahren, ein Körpergewicht von 70 kg, eine Körperoberfläche von 1,8 Quadratmetern und eine Körpergröße von 170 cm. Auch die Zusammensetzung des Körpers dieses Standardmenschen ist festgelegt. Für die Strahlungs-Wichtungsfaktoren gilt: Strahlungsart und Energiebereich Strahlungs-Wichtungsfaktor Einige Gewebe-Wichtungsfaktoren sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben. Photonen beliebiger Energie 1 Gewebe oder Organ Elektronen beliebiger Energie 1 Keimdrüsen 0,20 Dickdarm 0,12 Knochenmark (rot) 0,12 Lunge 0,12 Magen 0,12 Blase 0,05 Brust 0,05 Leber 0,05 Schilddrüse 0,05 Speiseröhre 0,15 Haut 0,01 Neutronen < 10 keV 10 keV bis 100 keV 100 keV bis 2 MeV 2 MeV bis 20 MeV > 20 MeV Protonen Alphateilchen, Spaltfragmente, schwere Kerne 5 10 20 10 5 5 20 Die Organdosis besagt nur wenig darüber, wie groß das strahlenbedingte Risiko für Schädigungen tatsächlich ist, da die Strahlenempfindlichkeit der einzelnen Organe sehr unterschiedlich ist. Maß für das gesamte Strahlen- Gewebe-Wichtungsfaktor © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Wirkung ionisierender Strahlung auf den Menschen Absorption von Strahlungsenergie Zeitdauer Physikalische Prozesse (Ionisation, Anregung) 10 –16 s Molekulare Veränderungen (an Proteinen, Enzymen, Nukleinsäuren) 10 –6 s Sekunden bis Stunden Veränderungen in den Zellen Körperzellen Keimzellen Schäden beim bestrahlten Individuum (einschl. Fötus) Schäden bei den Nachkommen Akute oder Frühschäden Spätschäden (kein Krebs) Sicher eintretende Schäden Leukämie, Krebs Genetische Schäden Stunden bis Jahre Zufällige Schäden Die Wirkung ionisierender Strahlung auf Menschen ist abhängig von − der Art und Energie der Strahlung, − der Dosis der Strahlung, − der räumlichen und zeitlichen Verteilung der Strahlung, − den Milieufaktoren. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 137 FOLIE Atom- und Kernphysik 138 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bei den energetischen Betrachtungen von Kernprozessen geht es um zwei grundlegende physikalische Sachverhalte: − Die Schüler sollen das Wesen der Bindungsenergie bei Atomkernen erfassen, auch die Abhängigkeit der Bindungsenergie je Nukleon von der Massenzahl. Das lässt sich überzeugend anhand des üblichen Diagramms (LB S. 492) erläutern. − Die Schüler sollen den Zusammenhang zwischen Massendefekt und Energie E = Δm · c 2 auf kernphysikalische Prozesse anwenden. Für das Gesamtthema bietet sich ein historischer Einstieg an: die Entdeckung der Kernspaltung durch HAHN und STRASSMANN. Bezüglich der Kernkraftwerke ist es sinnvoll, den Schülern u. a. einen Überblick über deren räumliche Verteilung in Deutschland und dem benachbarten Ausland und über deren Bedeutung für die Elektroenergieerzeugung heute zu geben. TAFELBILD Bezüglich der Sicherheit von Kernkraftwerken und der Entsorgung radioaktiver Abfälle sollte u. a. auf Folgendes aufmerksam gemacht werden: − Kernkraftwerke sind nach heutigen Sicherheitsstandards gebaut. Wie bei jeder technischen Anlage kann es auch in Kernkraftwerken Defekte und Havarien geben. − Aus physikalischen Gründen kann ein Kernkraftwerk nicht wie eine Atombombe explodieren. Gefährlich könnte der Austritt größerer Mengen radioaktiver Stoffe sein, so wie es 1986 im ukrainischen Tschernobyl und 2011 im japanischen Fukushima passiert ist. − Der radioaktive Abfall (85 % niedrig radioaktiv, 5 % hoch radioaktiv) ist bei richtiger Lagerung ungefährlich. Das Problem besteht hier darin, dass wegen der teilweise sehr langen Halbwertszeit eine sichere Lagerung über viele Jahrzehnte erfolgen muss. Bei der Behandlung der Kernfusion bietet es sich an, auf die Prozesse im Innern der Sonne einzugehen. Dazu sind im Lehrbuch einige Informationen gegeben. Ergänzend dazu sei auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht. Dass die Temperatur im Innern der Sonne trotz der niedrigen Umsatzrate so hoch ist, liegt daran, dass die Sonne so groß ist. Sie isoliert sich praktisch selbst von innen nach außen. Die Temperatur in der Sonne stieg solange an, bis das Temperaturgefälle so groß war, dass gerade die je Zeiteinheit im Innern erzeugte Energie zum Sonnenäußeren transportiert wird. Zwischen dem Innern der Sonne und ihrem Äußeren herrscht ein Temperaturdifferenz von mehreren Millionen Grad. Dieser große Temperaturunterschied verteilt sich aber auf mehrere hunderttausend Kilometer. Je Meter hat die Sonne im Durchschnitt nur einen Temperaturabfall von etwa 0,1 °C. Wieso explodiert die Sonne nicht? Je höher die Temperatur bei der Kernfusion ist, umso schneller läuft sie ab. Eine kleine Temperaturerhöhung im Sonneninnern müsste demnach zu einer verstärkten Kernfusionsrate und dadurch zu noch mehr Temperaturanstieg führen. Man wird also erwarten, dass die Sonne nach kurzer Zeit explodieren müsste wie ein riesiger Treibstofftank. Die Sonne explodiert jedoch nicht, weil sie Gasball ist. Gas dehnt sich – sofern Platz dafür ist – bei Temperaturerhöhung aus. Diese Ausdehnung gegen ihre eigene Schwerkraft führt dazu, dass die Temperatur des Gases sogar sinkt. Damit sinken auch die Temperatur und die Umsatzrate der Kernfusion. Die Temperatur stabilisiert sich. Energie aus dem Atom Bei einer Reihe von Kernumwandlungen wird Energie freigesetzt. Von praktischer Bedeutung sind zwei Prozesse. Kernspaltung Ein schwerer Atomkern (z. B. Urankern) wird in zwei mittelschwere Kerne aufgespalten. Kernfusion Leichte Atomkerne (z. B. Wasserstoffkerne) verschmelzen zu einem schwereren Atomkern (z. B. zu einem Heliumkern). Dabei wird Energie freigesetzt. Dabei wird Energie freigesetzt. Beispiele: − Kernkraftwerk, − Atombombe Beispiele: − Energiefreisetzung in der Sonne, − Wasserstoffbombe © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Kernfusion im Innern der Sonne Im Innern der Sonne verschmelzen in jeder Sekunde 567,0 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 562,7 Millionen Tonnen Helium. Der Vorgang wird als Heliumsynthese oder als Proton-Proton-Zyklus bezeichnet. 1 1H 1 1H 1 1H 1 1H 2 1H E 3 2He E 1 1H 2 1H 3 2He E 4 2He 1 1H E 1 1H E 1 1H Durch Reaktionsgleichungen lässt sich der Gesamtprozess so beschreiben: + e+ + ν + 1,19 MeV 1 H 1 + 11 H g 2 H 1 2 H 1 + 11 H g 3 He 2 + γ + 5,49 MeV 3 He 2 + 32 He g 4 He 2 + 11 H + 11 H + 12,85 MeV Der Massendefekt beträgt in jeder Sekunde Δm = 4,3 · 106 Tonnen. Nach E = Δm · c 2 entspricht das einer Energie von 3,85 · 1026 J, die in jeder Sekunde von der Sonne in den Weltraum abgestrahlt wird. Ein Teil dieser Energie erreicht die Erdoberfläche. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 139 FOLIE Atom- und Kernphysik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 140 Streuexperimente zur Untersuchung der Struktur der Materie Eine grundlegende Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen über den Aufbau der Materie sind Streuexperimente. Bekannte Teilchen (z. B. Protonen) werden gegeneinander oder auf Targets (zu untersuchende Objekte) geschossen. Die Ergebnisse der Wechselwirkungen werden registriert und daraus Folgerungen über Strukturen und Eigenschaften von Teilchen abgeleitet. Ein historisch bedeutsames Streuexperiment (E. RUTHERFORD, um 1910) abgelenkte α-Teilchen Strahl von α-Teilchen Atomkern Goldfolie Leuchtschirm Lichtblitz Erkenntnisse aus diesem Experiment: − Die Atomhülle ist weitgehend leer. − Im Atom gibt es ein sehr kleines, massives Objekt, von dem α-Teilchen unterschiedlich abgelenkt werden. Es wird als Atomkern bezeichnet. − Der Atomkern ist positiv geladen. Insgesamt gilt für Streuexperimente: − Effekte sind nur erzielbar, wenn streuendes und gestreutes Objekt die gleiche Größenordnung haben und damit tatsächlich Wechselwirkungen auftreten. − Die Erforschung immer kleinerer Strukturen erfordert immer größere Geschwindigkeiten und Energien der Streupartner (Beispiel: LHC Genf). Experimente und theoretische Überlegungen führen zu neuen Erkenntnissen über die Struktur der Materie und ihrer Grundbausteine. Die gegenwärtigen Erkenntnisse sind im Standardmodell zusammengefasst. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elementare Bausteine der Materie Teilchen werden aus Gründen der Übersichtlichkeit in Familien zusammengefasst. Teilchenfamilien Hadronen Leptonen Elektron e Myon μ Tauon τ Elektron-Neutrino νe Myon-Neutrino νμ Tauon-Neutrino ντ Mesonen Baryonen Pion π+ Kaon K0 Proton p Neutron n Hyperonen Alle Hadronen sind aus Quarks zusammengesetzt. Damit sind nach heutigem Erkenntnisstand Quarks und Leptonen die Grundbausteine für alle anderen massebehafteten Teilchen. Familie 1 2 3 Quarks Leptonen u up c charm t top d down s strange b bottom νe ElektronNeutrino νμ MyonNeutrino ντ TauonNeutrino e Elektron μ Myon τ Tauon − Die vier Teilchen der 1. Familie bilden die stabile Materie. Alle anderen Teilchen sind heute nur künstlich herstellbar. − Zu jedem der 12 Elementarteilchen gibt es jeweils ein Antiteilchen. Sie haben die gleiche Masse wie das jeweilige Teilchen, jedoch die entgegengesetzten Ladungen (Farbladung, schwache Ladung, elektrische Ladung). © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 141 FOLIE Atom- und Kernphysik Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 142 Fundamentale Wechselwirkungen Es existieren zwischen Teilchen vier fundamentale Wechselwirkungen bzw. Kräfte. Eine Kraft zwischen Teilchen wirkt aber nur, wenn sie eine ganz bestimmte Eigenschaft besitzen. Wechselwirkung bzw. Kraft wirkt auf die Eigenschaft wirkt zwischen Austauschteilchen starke Kraft Farbladung Quarks, Protonen, Neutronen Gluon elektromagnetische Kraft elektrische Ladung elektrisch geladene Teilchen Photon schwache Kraft schwache Ladung allen Teilchen W- und Z-Boson Gravitationskraft Masse allen Teilchen Graviton (?) Reichweite 10–15 m ∞ 1 F~} 2 relative Stärke 1 10–2 r 10–17 m 10–13 ∞ 1 F~} 2 10– 40 r − Die starke Kraft bewirkt, dass Protonen, Neutronen und Atomkerne als stabile Teilchen existieren. − Die elektromagnetische Kraft bewirkt, dass um einen positiv geladenen Atomkern eine negativ geladene Atomhülle existiert, also stabile Atome vorhanden sind. − Gravitationskräfte spielen im Bereich von Teilchen eine untergeordnete Rolle und können dort – im Unterschied zur Makrophysik – häufig vernachlässigt werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Spezielle Relativitätstheorie Spezielle Relativitätstheorie Für die Behandlung von Elementen der Relativitätstheorie stehen in der Regel nur wenige Unterrichtsstunden zur Verfügung. Es geht um die Vermittlung ausgewählter Grundlagen, insbesondere um − die erkenntnistheoretisch wichtigen Erkenntnisse über Raum und Zeit, − relativistische Effekte wie die Längenkontraktion, die Zeitdilatation und die Addition von Geschwindigkeiten, − die Abhängigkeit der Masse von der Geschwindigkeit und − die Äquivalenz von Energie und Masse. Insbesondere sollte beim Einstieg in die SRT folgender Fakt beachtet werden: Eine Reihe von Aussagen der SRT widerspricht dem „gesunden Menschenverstand“, das heißt in diesem Fall, der Erfahrungswelt der Schüler. Darum ist es zweckmäßig, vom Begriffssystem und den erkenntnistheoretischen Grundlagen der klassischen Mechanik (der Erfahrungswelt der Schüler) auszugehen und die Ansätze für die von EINSTEIN eingeführte neuartige Betrachtung klar herauszuarbeiten. Vor allem ist die uneingeschränkte Akzeptanz der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit für die Schüler schwer zu verinnerlichen. Daraus resultieren häufig Verständnisprobleme bei den Schlussfolgerungen aus den einsteinschen Postulaten. Daher ist es angebracht, immer wieder zu zeigen, dass die bekannten Aussagen der klassischen Mechanik (z. B. der Addition der Geschwindigkeiten) weiterhin als Grenzfall (v << c) ihre Gültigkeit haben. Als Ausgangspunkt für alle Betrachtungen kann die klassische mathematische Beschreibung der Bewegung eines Massepunkts gewählt werden. Wesentliches Ziel ist hierbei neben einer Wiederholung bereits vermittelter Grundlagen die erstmalige systematische Analyse der newtonschen Vorstellungen von Raum und Zeit. Dazu ist festzustellen: Lange bevor die Physik als Fachwissenschaft begründet wurde, gab es schon aus naturphilosophischer Sicht Diskussionen über die Begriffe Raum und Zeit. Exemplarisch sollten ARISTOTELES und GALILEI genannt werden, deren Auffassungen Eckpunkte für die newtonschen Raum-Zeit-Vorstellungen waren. Letztendlich sind NEWTONS Vorstellungen historisch gewachsen. Er entwickelte seine „Mechanik“, indem er von einer bestimmten Auffassung von Raum und Zeit ausging. In einer modernen Fassung könnte man die newtonsche Vorstellung von Raum und Zeit so formulieren: Raum und Zeit existieren losgelöst von den physikalischen Körpern, die sich im Raum bewegen. Auffassungen von Raum und Zeit Klassische Vorstellungen (I. NEWTON, um 1700) Relativistische Vorstellungen (A. EINSTEIN, 1905) Raum und Zeit existieren objektiv. Raum und Zeit sind nicht unabSie sind unabhängig vom Bewehängig voneinander. Insbesongungszustand eines Körpers. dere sind sie nicht unabhängig vom Bewegungszustand eines Raum und Zeit beeinflussen sich Körpers. gegenseitig nicht. Der Raum ist unendlich. Alle Punkte und Richtungen sind gleichberechtigt (absoluter Raum). Einen absoluten Raum gibt es nicht. Die Zeit vergeht gleichförmig und ohne Beziehung zu irgendeinem äußeren Gegenstand (absolute Zeit). Die Zeit ist eine relative Größe. Die gemessene Zeitdauer eines Vorgangs hängt vom Bezugssystem ab. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de FOLIE 2.8 143 144 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Das Relativitätsprinzip der klassischen Mechanik kann, ausgehend von der Beschreibung der Bewegung eines Körpers von verschiedenen Bezugssystemen (Inertialsystemen) aus, zunächst anschaulich formuliert werden: Die Beschreibung der Bewegung eines Körpers ist für beide Bezugssysteme gleich (Struktur und physikalischer Inhalt der Gleichungen). Kein Bezugssystem ist bevorzugt. Daran anschließend wird der Begriff Inertialsystem mithilfe des Trägheitsgesetzes definiert und das Relativitätsprinzip entsprechend formuliert. Im Unterrichtsgespräch ergibt sich sofort die Frage nach den „Transformationsregeln“. Folgende Aufgabenstellung kann als Ausgangspunkt für die Erarbeitung der Galilei-Transformationsgleichungen dienen: − Ort und Geschwindigkeit eines Körpers sind im Inertialsystem S gegeben. Wie werden Ort und Geschwindigkeit berechnet, wenn sich der Beobachter im Inertialsystem S’ befindet (S’ bewegt sich bezüglich S mit der Geschwindigkeit v)? − Welcher Zusammenhang besteht zwischen den verschiedenen Orts- und Geschwindigkeitsmessungen? − Die Zeitmessung erfolgt auf der Grundlage der newtonschen Vorstellungen, d. h., es ist t = t’. FOLIE Für den Schüler ist ein konkretes Beispiel vorteilhaft, z. B. die Bezugssysteme Bahndamm (S) und Zug (S’) oder Baum (S) und fahrendes Auto (S’). Die Lorentz-Transformation basiert auf der Annahme, dass die Lichtgeschwindigkeit für jeden Beobachter, der sich in einem Inertialsystem befindet, den gleichen Wert haben muss. Als historisches Experiment dazu kann das Michelson-Experiment einbezogen werden. Das Postulat von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit sollte an dieser Stelle durch die Behandlung von weiteren (neueren) Experimenten gestützt werden. So ist z. B. die weltweite Synchronisation von Atomuhren mithilfe von Radiosignalen unabhängig von der Bewegung der Erde relativ zum Signal ein weiterer experimenteller Beleg für die Konstanz von c. Aus der Behandlung der Gleichzeitigkeit zweier räumlich getrennter Ereignisse ergibt sich im Unterrichtsgespräch die Frage nach der Zeitdauer eines Ereignisses an einem Punkt im System S’ von beiden Systemen aus betrachtet (kann auch als Zeitintervall zwischen zwei Ereignissen an einem Ort aufgefasst werden). Das im Lehrbuch (b S. 29) vorgeschlagene Gedankenexperiment für die Zeitdilatation eignet sich für die selbstständige Erarbeitung durch den Schüler. Als Übung können die Schüler mit Zahlenwerten die Zeitdilatation für eine Lichtuhr berechnen. Hierfür bietet sich die konkrete Arbeit in der Darstellung im Lehrbuch auf S. 29 an. Die Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit 1 km c=} } = 299 792 } s √ε0 · +0 Klassische Geschwindigkeit Relativistische Geschwindigkeit u' = 299 711 km u' = 3 } h Beobachter A v= } 60 km h Beobachter B km v = 60 } h km } s Beobachter A Beobachter B km v = 0,0170 } s u = u' + v km u = 63 } h v + u' u=} v · u' 1+} 2 c km u = 299 711 } h © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Die klassische Vorstellung über Bewegungen 1. Ein Auto bewegt sich geradlinig und gleichförmig auf einer Landstraße mit der Geschwindigkeit v. Seine Bewegung soll in zwei verschiedenen Bezugssystemen beschrieben werden. Mit dem Baum verbundenes Bezugssystem S (x, y, z) Mit dem fahrenden Auto verbundenes Bezugssystem S’ (x’, y’, z’) z' v z y M x y' x' v a) Beschreiben Sie in Worten von jedem der beiden Bezugssysteme aus die Bewegung des Baums und die des Autos! b) Die Zeit vergeht in beiden Bezugssystemen gleich schnell. Es gilt also t = t ’. Die Relativbewegung erfolgt nur in x-Richtung. Welche Aussage lässt sich dann über die Koordinaten in y und y ’ bzw. z und z ’ treffen? c) Bezüglich der x-Richtung lässt sich die Bewegung im jeweils anderen Bezugssystem beschreiben, wenn die Größen in einem Bezugssystem gegeben sind. Ergänzen Sie die Übersicht! Größe in S gegeben und in S’ gesucht (Transformation S g S’) Größe in S’ gegeben und in S gesucht (Transformation S’ g S) 2. Die oben beschriebene Transformation von einem Bezugssystem in ein anderes wird in der Physik als Galilei-Transformation bezeichnet. Zeigen Sie mithilfe der Galilei-Transformation: Die Relativgeschwindigkeit zweier Körper K1 und K2, die sich im System S mit den Geschwindigkeiten v1 und v2 in Richtung der positiven x-Achse bewegen, ändert sich nicht, wenn man die Geschwindigkeiten der Körper von S’ aus betrachtet (S’ bewegt sich mit v gegenüber S). © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 145 ARBEITSBLATT Spezielle Relativitätstheorie 146 FOLIE Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Zeitdilatation und Längenkontraktion Zeitdilatation Längenkontraktion 1. Fall An einer Stelle im System S’ findet der physikalische Vorgang in der Zeit Δt’ statt. Der Beobachter in S bestimmt die Zeit Δt. Zusammenhang zwischen Δt und Δt’: 1. Fall Der Maßstab ruht im System S’ und hat dort die Länge l’. Der Beobachter in S bestimmt zu einem festen Zeitpunkt die Länge l. Zusammenhang zwischen l und l’: Δt’ Δt = } }2 v l = l’ · 1 – } 2 √ v 1–} 2 bzw. Δt > Δt’ c }2 √ c bzw. l < l’ 2. Fall An einer Stelle im System S findet der physikalische Vorgang in der Zeit Δt statt. Der Beobachter in S’ bestimmt die Zeit Δt’. Zusammenhang zwischen Δt und Δt’: 2. Fall Der Maßstab ruht im System S und hat dort die Länge l. Der Beobachter in S’ bestimmt zu einem festen Zeitpunkt die Länge l’. Zusammenhang zwischen l und l’: Δt Δt’ = } }2 v l’ = l · 1 – } 2 √1 – v } c2 bzw. Δt < Δt’ In einer zusammenfassenden Betrachtung können die Zusammenhänge bei verschiedenen Bedingungen dargestellt werden (b Übersicht oben). Damit lässt sich das inhaltliche Verständnis für die Relativität von Zeit- und Längenmessungen vertiefen. In einer Verallgemeinerung kann folgende Aussage getroffen werden: Mit Δt0 als Zeitdauer des Vorgangs bzw. l0 als Länge des Maßstabes im jeweiligen Ruhesystem folgt: Δt 0 Δt = } }2 = Δt0 · k √ 1– v } c2 bzw. }2 √ l v = 0 l = l0 · 1 – } } k c2 Die Beispiele aus dem Lehrbuch runden diese Sequenz ab. Auch eine Besprechung des Zwillingsparadoxons kann das Verständnis für die physikalischen Vorgänge vertiefen. }2 √ c bzw. l’ < l Das Zwillingsparadoxon wird gern als Beispiel gewählt, da gerade semantische Unbestimmtheiten der Voraussetzung des Gedankenexperiments eine scheinbar paradoxe Situation bei der Analyse – hier können die Schritte durchaus logisch fehlerfrei sein – ergeben. Die Zeitdauer beider Uhren (Lebensalter der Zwillinge) ist, da die beiden Uhren auf unterschiedlichen Wegen zum Ausgangspunkt zurückkehren, nicht symmetrisch. Dann ist auch die Zeit, welche die beiden Uhren anzeigen, unterschiedlich. Eine anschauliche Deutung einiger relativistischer Effekte ist mithilfe von Minkowski-Diagrammen möglich. Die Lehrpläne fordern ihre Behandlung in der Regel nicht. Im Lehrbuch sind auf den Seiten 524 –525 einige Beispiele für Minkowski-Diagramme dargestellt. Sie können in den Unterricht einbezogen oder von interessierten Schülern selbstständig erschlossen werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Grundlegende Aussagen der speziellen Relativitätstheorie (ALBERT EINSTEIN, 1905) Die zwei einsteinschen Postulate sind: 1. Relativitätsprinzip: Alle Inertialsysteme sind bezüglich physikalischer Gesetze gleichberechtigt. Die fundamentalen Naturgesetze gelten in jedem Inertialsystem in gleicher Weise. 2. Prinzip von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit: Die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist in allen Inertialsystemen stets gleich groß. Sie ist unabhängig vom Bewegungszustand der Lichtquelle und des Beobachters bei der Messung. Aus diesen Postulaten ergeben sich wichtige Folgerungen: 1. Raum und Zeit sind nicht unabhängig voneinander und nicht absolut. 2. Zwei Ereignisse, die in einem Inertialsystem S gleichzeitig stattfinden, erfolgen in einem dazu bewegten Inertialsystem S’ nicht gleichzeitig (Relativität der Gleichzeitigkeit). 3. In seinem Ruhesystem S dauert ein physikalischer Vorgang am kürzesten (Eigenzeit). Von einem dazu bewegten System S’ aus wird die Zeitdauer größer gemessen. Δt Δt’ = } }2 = Δt · k √ (Zeitdilatation) v 1–} 2 c 4. In seinem Ruhesystem S hat ein Körper seine größte Länge (Eigenlänge). In einem dazu bewegten System S’ ist die Länge geringer. }2 √ v = l l’ = l · 1 – } }k 2 c (Längenkontraktion) 5. Die Masse eines Körpers hängt von seiner Geschwindigkeit ab. Es gilt: m 0 m=} }2 = m0 · k √1 – }vc 2 6. Masse und Energie sind zueinander äquivalent: E = m·c2 m } m0 4 3 2 1 0 0 0,2 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 0,4 0,6 0,8 1,0 }vc 147 FOLIE Spezielle Relativitätstheorie 148 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 2.9 Astrophysik Die Astronomie gehört als eine der ältesten Naturwissenschaften zu den festen Bestandteilen der Kultur der Menschheit. Sie hat stets das Weltbild der Menschen entscheidend geprägt, hat aber auch von jeher praktische Bedeutung gehabt. Grundlegendes Wissen über die Entwicklung der Astronomie und des Weltbilds, über die Stellung der Erde im Weltall, über die Natur der Himmelskörper sowie die im Kosmos wirkenden Gesetze und Entwicklungsprozesse sind wesentlicher Bestandteil einer fundierten naturwissenschaftlichen und humanistischen Bildung. Für die Astrophysik im Rahmen eines Physiklehrgangs stehen in der Regel nur relativ wenige Unterrichtsstunden zur Verfügung. Das erfordert die Beschränkung auf ausgewählte Inhaltsbereiche, die ihrerseits auch nur exemplarisch behandelt werden können. Als inhaltliche Schwerpunkte, die auch im Lehrbuch ausgewiesen sind, bieten sich an: − ein Einblick in die grundlegenden Forschungsmethoden und die genutzten Beobachtungsinstrumente, − ein Überblick über das Sonnensystem und die zu ihm gehörenden Himmelskörper, − die Behandlung der Sonne als ein typischer Hauptreihenstern, − ein Überblick über Sterne und deren Entwicklung, − eine Übersicht über große Strukturen im Weltall sowie Einblicke in einige Probleme der Kosmologie. Dementsprechend ist dieses Kapitels auch für Kurse mit Schwerpunkt Quantenphysik relevant, wenn auch nicht alle Aspekte in der vollen Breite unterrichtet werden müssen. Insbesondere fordert der Lehrplan die Vermittlung des aktuellen astrophysikalischen Weltbilds sowie der speziellen Relativitätstheorie. Um Aussagen über Himmelkörper und ihre Entwicklung zu machen, sind Beobachtungen in allen Wellenlängenbereichen erforderlich. Die Astronomen verfügen heute über die entsprechenden technischen Mittel. Durch Kombination der Aussagen aus den einzelnen Wellenlängenbereichen können zunehmend genauere Aussagen über Himmelkörper und ihre Entwicklung gewonnen werden. Bei den optischen astronomischen Instrumenten sollte zunächst auf den Refraktor eingegangen werden. In welchem Umfang das geschieht, hängt von den physikalischen Vorkenntnissen der Schüler und der Auffassung dazu ab, ob man die Instrumente lediglich als Hilfsmittel zur Gewinnung von Beobachtungsdaten auffassen will oder die Schüler auch genauere Vorstellungen über die Wirkungsweise dieser Geräte erhalten sollen. − Linsen weisen eine Reihe von Abbildungsfehlern auf. Diese lassen sich – wenn auch mit teilweise hohem Aufwand – weitgehend korrigieren. − Die Helligkeit eines Bildes wird weitgehend durch den Linsen- oder Spiegeldurchmesser bestimmt. Linsen können aber nicht beliebig groß im Durchmesser gefertigt werden, da sie sich verformen würden. Sie können nur am Rand zur Erhöhung der Stabilität durch eine Metallfassung unterstützt werden. Damit ergeben sich für Linsenfernrohre deutliche Grenzen. − Hohlspiegel können in wesentlich größeren Durchmessern gefertigt werden. Diese Hohlspiegel werden in Spiegelfassungen am Rand und an der Rückseite unterstützt, behalten somit in allen beliebigen Lagen ihre Form bei und gewähren damit eine exakte optische Abbildungsgüte. Heutzutage ist es sogar möglich, durch in die Spiegelfassung integrierte Elemente den Spiegel für eine exakte Abbildung gezielt zu beeinflussen (adaptive Optik). Es sind verschiedene optische Anordnungen im Gebrauch, wobei die großen Teleskope meist auf verschiedene Strahlengänge umrüstbar sind. Dabei ist zu beachten: − Beim Einsatz der Teleskope von der Erdoberfläche aus verschlechtert die Erdatmosphäre die Abbildungsgüte der Objektive. Insbesondere sind dies Ortsschwankungen (seeing) in Bereichen von 0,5‘‘ bis zu einigen Bogensekunden. Dieser Nachteil kann durch Beobachtungen von einer Erdumlaufbahn aus ausgeglichen werden (b Hubble-Space-Telescope). Die dabei anfallenden hohen Kosten setzen eine Grenze beim Einsatz größerer Spiegel. Durch die Entwicklung der adaptiven Optiken – über eine kontinuierliche Messung des seeing wird der Spiegel durch Druckelemente in der Spiegelfassung gezielt verformt – können Nachteile der erdgebundenen Beobachtung in Grenzen eliminiert werden. So werden jetzt schon beim 8-Meter-Spiegel Auflösungen von 0,00 015‘‘ erreicht. Dies entspricht auf dem Mond einer Auflösung von 2 m! Der „Mann im Mond“ wird beobachtbar! Damit führt die adaptive Optik von einer seeingbegrenzten Auflösung zu einer nur noch beugungsbegrenzten Auflösung. Vom Erdboden aus können die gleichen Auflösungen wie bei einem Raumteleskop erreicht werden, und dies mit größeren Spiegeldurchmessern und damit einer größeren Reichweite. − Wichtig für die Arbeit mit Fernrohren ist, dass eine Montierung das Teleskop sicher und erschütterungsfrei in jeder beliebigen Lage hält und dass es sich auf jeden Punkt an der Himmelskugel richten lässt. Unabhängig davon sollten aber die Schüler auf einige wichtige Aspekte aufmerksam gemacht werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. 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Internet: www.duden-schulbuch.de 151 FOLIE Astrophysik Die Sternparallaxe scheinbare Position des Sterns wahre Position des Sterns Erde Sonne scheinbare Position des Sterns Erdbahn FOLIE Position des Sterns im Fixsternbild aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln Gravitationslinse Bild A Licht und andere elektromagnetische Strahlung ferner Quasar Erde Gravitationslinse Bild B Große Massenansammlungen im Universum können das Licht deutlich ablenken und ähnlich wie Glaslinsen wirken. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung FOLIE 152 Die Planeten unseres Sonnensystems Erdähnliche Planeten Jupiterähnliche Planeten Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Physikalische Eigenschaften Eigenschaft Aufbau Erdähnliche Planeten Jupiterähnliche Planeten Erde Jupiter D 0 A 2 000 D C B 4 000 6 000 0 A 20 000 r in km C B 40 000 60 000 r in km A … fester Kern B … flüssiger Kern C … plastischer Mantel D … feste Kruste A … fester Kern B … metallischer Wasserstoff C … flüssiger Wasserstoff D … Atmosphäre Radius 2 440 … 6 378 km 24 800 … 71 825 km Masse 0,34 · 1024 … 5,97 · 1024 kg 87 · 1024 … 1 900 · 1024 kg Dichte 3,93 … 5,52 g · cm–3 0,69 … 1,65 g · cm–3 Oberfläche fest gasförmig Stofflicher Aufbau Eisen, schwere Oxide, Silikate Wasserstoff, Helium Monde und Ringsysteme maximal 2 Monde, kein Ringsystem größere Anzahl von Monden, Ringsysteme vorhanden © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. 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Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 153 FOLIE Astrophysik 154 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Zustandsgrößen von Sternen lernen die Schüler ausgewählte Zustandsgrößen und Zusammenhänge zwischen ihnen kennen. Damit werden zugleich notwendige Voraussetzungen für das Verständnis der Sternentstehung und Sternentwicklung geschaffen. Die im Unterricht zu behandelnden Zustandsgrößen Masse, Leuchtkraft, Oberflächentemperatur, mittlere Dichte, Spektralklasse und Radius stellen nur eine kleine Auswahl an Zustandsgrößen dar. Als weitere wichtige sind zu nennen: Mittlere Energieerzeugungsrate, mittlere Molekularmasse, Schwerebeschleunigung an der Oberfläche, Rotationsperiode, Magnetfeld. Die Beschäftigung mit den Zustandsgrößen der Sterne gehört zu den zentralen Aufgaben der Astrophysik, wobei zwei Schwerpunkte hervorzuheben sind: − Erarbeitung und Verbesserung von Methoden der Ermittlung von Zustandsgrößen aus der Beobachtung, − Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Zustandsgrößen. Mit Ausnahme der Sonne sind Zustandsgrößen an Sternen nicht ohne weiteres komplett aus der Beobachtung zu entnehmen. Man kann stets nur einige wenige Zustandsgrößen direkt ermitteln und muss weitere indirekt bestimmen. Dazu ist man auf die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen diesen Größen angewiesen. TAFELBILD Im Unterricht sollten folgende Zusammenhänge vermittelt werden: − Masse-Radius-mittlere Dichte eines Sterns − Masse-Leuchtkraft-Beziehung für Hauptreihensterne − Hertzsprung-Russel-Diagramm als Ausdruck der Zusammenhänge zwischen Oberflächentemperatur (Spektralklasse) und Leuchtkraft der Sterne − Farbe des Sternlichts-Spektralklasse-Oberflächentemperatur. Anknüpfend an die bisher erworbenen Kenntnisse der Schüler über Zustandsgrößen der Sonne kann zunächst ein Überblick über die durch Beobachtung ermittelbaren Zustandsgrößen gegeben werden (b Tafelbild unten). Im weiteren Unterrichtsverlauf sollten exemplarisch einzelne Methoden genauer erläutert werden. Nachfolgend ist dazu ein Angebot gemacht. Die Bestimmung der Sternmasse kann bei Kenntnis des Gravitationsgesetzes und der keplerschen Gesetze an einem vereinfachten Modellsystem (ein Stern großer Masse wird von einem Begleiter geringer Masse umkreist) erläutert werden. Die Ermittlung des Sternradius kann am Beispiel von Bedeckungsveränderlichen erläutert werden. Zur Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Verlauf der Lichtkurve und dem Radius der Sterne im System eignet sich eine einfache Demonstration. An der Tafel wird der Hauptstern des Bedeckungsveränderlichen mit Kreide eingezeichnet und an äquidistanten Punkten die von diesem Stern zum Beobachter verlaufenden Lichtstrahlen (mithilfe von Spaltleuchten) markiert. Aus Pappe schneidet man zwei „bedeckende Sterne“mit unterschiedlichen Radien aus, die mit einem Haftmagneten versehen werden. Mit den Schülern wird vereinbart, dass diese beiden Sterne mit gleicher Geschwindigkeit um den Hauptstern kreisen sollen. Die Anzahl derjenigen Lichtstrahlen, die am bedeckenden Stern vorbei zum Beobachter gelangen, ist ein Maß für die auf der Erde registrierte Helligkeit beim Bedeckungsvorgang. Das Ergebnis der Betrachtungen wird in einer vereinfachten Skizze dargestellt. Es sei darauf hingewiesen, dass Sternbedeckungen formal nichts anderes als „Sonnenfinsternisse“ sind, wobei der bedeckende Körper ebenfalls leuchtet. Ermittlung von Zustandsgrößen durch Beobachtung (Auswahl) Zustandsgröße Möglichkeit zur Bestimmung Masse Beobachtung von Doppelsternen Radius Beobachtung von Bedeckungsveränderlichen, Interferometerbeobachtungen Leuchtkraft (absolute Helligkeit) aus der Entfernung und scheinbare Helligkeit, aus dem Spektrum Oberflächentemperatur aus der Beobachtung des Spektrums/Farbe des Sternenlichts Spektralklassen O .... M Beobachtung des Sternenspektrums © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Radien von Sternen Riesen Hauptreihensterne Weiße Zwerge Neutronensterne R bis 109 km R ≈ 105 km … 106 km R ≈ 103 km R ≈ 10 km der Erde vergleichbar der Ausdehnung von Berlin vergleichbar in den größten der Sonne Sternen findet die vergleichbar Erdbahn Platz Stern Erde Berlin Weißer Zwerg Neutronenstern Sonne Erdbahn Zur Veranschaulichung von Sternradien eignet sich eine Übersicht, wie sie oben dargestellt ist. Aus Masse und Radius eines Sterns lässt sich seine mittlere Dichte berechnen. Um diese sehr unterschiedlichen Dichten zu veranschaulichen, bieten sich z. B. Vergleiche mit Wasser (ρ = 1 g · cm–3) an. Das Thema Ermittlung der Oberflächentemperatur eines Sterns sollte durch einen zeitlich vorangehenden Beobachtungsabend bereits vorbereitet werden. Neben der subjektiven Beobachtung ausgewählter Sterne kann man mithilfe eines Fotoapparates Sternspuraufnahmen anfertigen, bei denen die unterschiedliche Färbung des Sternlichtes gut zu erkennen ist. Diese Fotos können dann im Unterricht genutzt werden. Vergleiche mit Glühfarben sind eine gute Möglichkeit, den Zusammenhang zwischen Oberflächentemperatur und Farbe des ausgesandten Lichts zu verdeutlichen: Die einfachste Möglichkeit besteht im Betreiben einer Glühlampe über einen regelbaren Vorwiderstand. Für die Glühfarben gilt etwa folgender Zusammenhang: beginnende Rotglut 500 °C Hellrotglut 850 °C Gelbglut 1 100 °C Weißglut 1 500 °C Die Oberflächentemperaturen der Sterne lassen sich naturgemäß in Schuldemonstrationsexperimenten nicht darstellen. Gewarnt werden muss aber vor einem Fehlschluss: Der subjektive Farbeindruck ist nicht gleichbedeutend mit der Feststellung, dass das Licht, dessen Farbe wahrgenommen wird (etwa blau), auch am intensivsten vom Stern (Lichtquelle) ausgesandt wird. Tatsächlich ist bei einer Temperatur von 10 000 K das Intensitätsmaximum der Strahlung bereits im ultravioletten Bereich des elektromagnetischen Spektrums, während bei Verwendung von Glühlampen das Intensitätsmaximum noch im infraroten Spektralbereich liegt (schwarzer Strahler). © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 155 FOLIE Astrophysik FOLIE 156 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Entstehung und Entwicklung von Sternen Infolge der Gravitation kommt es zur Kontraktion der interstellaren Wolke. Potenzielle Energie wandelt sich um in thermische Energie (Erhöhung der Temperatur) und elektromagnetische Strahlung. Bei ca. 5 00 000 K im Innern der Gaskugel: Kernfusion setzt ein. Stern ist stabil, wenn die im Innern erzeugte Energie gleich der abgestrahlten Energie ist. Bei Erschöpfung der Vorräte an Kernbrennstoff g Kontraktion in den zentralen Gebieten; Hülle nur locker gebunden. langsame Kontraktion weißer Zwerg plötzliche Kontraktion Supernova schwarzes Loch Neutronenstern © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Astrophysik den Galaxien. Sollte es hingegen zu einem späteren Zeitpunkt zu kontrahieren beginnen, dann fällt die Materie in einem dem Urknall analogen Punkt zusammen. Wichtig ist, dass die Schüler die im kosmologischen Prinzip verallgemeinerten Erfahrungen und Erkenntnisse in einer der folgenden gleichberechtigten Formulierungen erfassen: Urknall Eine viele Schüler interessierende Frage ist die nach der Entwicklung und der Struktur des Kosmos als Ganzes, ist es doch eine Frage, die eng mit weltanschaulichen Aspekten verknüpft ist. Wesentliche Grundlage für die gegenwärtig diskutierten Weltmodelle sind die einsteinschen Gravitationsgleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie. In dieser Theorie wird die Gravitation geometrisiert, den Ort jedes Massepunkts beschreibt man durch drei Raum- und eine Zeitkoordinate. Physikalische Vorgänge spielen sich in einer kontinuierlichen Mannigfaltigkeit dieser vier Koordinaten ab, wobei sich durch die Bewegung von Massen die geometrischen Eigenschaften dieser Mannigfaltigkeit, des Raum-Zeit-Kontinuums, stetig verändern. Den Schülern wird man diese Überlegung nicht mitteilen. Es ist aber sinnvoll, zuvor mit ihnen ausführlich den Begriff des physikalischen Modells zu wiederholen, der durch eine Vielzahl von Beispielen aus dem bisherigen Physik- und Astronomieunterricht bekannt ist, um zu verdeutlichen, dass physikalische Modelle stets nur einige Aspekte der Realität abbilden können. Für die Entwicklung des Weltalls gibt es unterschiedliche Modelle (friedmannsche Weltmodelle). Wie sich die künftige Entwicklung vollzieht, hängt im Wesentlichen von der mittleren Dichte im Weltall ab. Sollte sich das Universum weiter ausdehnen, dann vergrößert sich auch zukünftig der mittlere Abstand zwischen Zeit Zeit Zeit a a a Zeit Zeit Zeit b b b Urknall vor ca. 13,7 Mrd. Jahren n Neutronen – Elektronen + Protonen Zeit +n– n+– – – n + + – n elektromagnetische Strahlung Bildung der Atome + Atom (H) – Expansion und Abkühlung n Expansion und Abkühlung Atome bilden sich + – + – +n– n+– Atom (He) + – +n– n+– Vergrößerung der Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung, die heute als Hintergrundstrahlung beobachtet wird + – © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de FOLIE − Es existiert im Universum kein besonders ausgezeichneter Punkt. − Alle Orte im Universum sind gleichberechtigt. − Das Universum bietet unabhängig vom Standort eines Beobachters stets den gleichen Anblick. − Für die physikalische Beschreibung des Universums darf man jeden beliebigen Punkt des Alls als Mittelpunkt eines Koordinatensystems wählen. Das Standardmodell des Urknalls + – 157 158 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 3 3.1 (LB S. 67 – 71) Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs Denk- und Arbeitsweisen in der Physik b) Der Schnittpunkt der Graphen gibt den Ort und die Zeit an, wo sich beide Fahrzeuge treffen. Das ist etwa bei x = – 50 m und t = 57 s der Fall. Keine Aufgaben vorhanden 4. 3.2 416 484 Begegnungen Relativgeschwindigkeit bezüglich des Radfahrers: Mechanik km + 5 km = 20 km Fußgänger: 15 } } } h h h km – 15 km = 35 km 50 } } } h h h Auto: Bewegungen in Natur und Technik (LB S. 67 – 71) Relativgeschwindigkeit bezüglich des Fußgängers: 1. 416 754 Ort und Weg Betrachtet wird zum Beispiel die Bewegung eines Radfahrers, der von einem bestimmten Ort (Ausgangsort) losfährt, eine bestimmte Strecke fährt, dann umkehrt und wieder zurückfährt. Er befindet sich nach einer bestimmten Zeit wieder am Ausgangsort. Der Weg, den er zurücklegt, wird dagegen mit der Zeit immer größer. Hinweis: Gut geeignet für die Erläuterung des Unterschieds sind periodische Bewegungen (Kreisbewegung, Schwingung). 2. 418 394 Ort-Zeit-Diagramm a) A gleichförmige Bewegung B in Ruhe C gleichförmige Bewegung mit größerer Geschwindigkeit als bei A D gleichförmige Bewegung in entgegengesetzter Richtung zu A und C E in Ruhe b) Abschnitt A: Δs m m km v=} = 60 =6} = 21,6 } Δt } 10 s s h Auto: km + 5 km = 55 km 50 } } } Radfahrer: km + 5 km = 20 km 15 } } } h h h 5. h h 417 314 Verschiedene Bewegungsarten a) I und II: Der Graph im Diagramm ist eine Gerade. Daher liegt eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung vor. III: Der Graph im Diagramm ist gekrümmt. Daher liegt eine ungleichmäßig beschleunigte Bewegung vor. Die Beschleunigung nimmt im dargestellten Zeitraum zu. IV: Die Geschwindigkeit nimmt gleichmäßig ab. Es handelt sich um eine gleichförmig beschleunigte Bewegung mit negativer Beschleunigung. Dies wird als Bremsvorgang bezeichnet. b) Wenn sich bei einem bestimmten Wert für die Zeit t zwei Graphen schneiden, dann haben die entsprechenden Körper zu diesem Zeitpunkt dieselbe Geschwindigkeit. 6. Abschnitt B: v = 0 h 417 134 Durchschnittsgeschwindigkeit a) Die Durchschnittsgeschwindigkeit ergibt sich aus Weg und Zeit. Δs m km = 605 sm = 12 } = 43,2 } Abschnitt C: v = } Δt } s h 15 km + 30 km v = }} 0,33 h 3. km v = 135 } h 418 294 Zwei Fahrzeuge a) Im Ausgangszustand sind die Fahrzeuge A und B 400 m voneinander entfernt. Während B zunächst steht, fährt A gleichförmig in Richtung B. Während A immer gleichförmig in der gleichen Richtung weiterfährt, beginnt B bei t = 50 s gleichförmig in der entgegengesetzten Richtung zu fahren. Beide Fahrzeuge sind nach etwa 57 s am gleichen Ort. Dann entfernen Sie sich wieder voneinander. 25 km + 25 km b) v = }} 1 000 s + 500 s km v = 120 } h Die Durchschnittsgeschwindigkeiten sind unterschiedlich, da sich im ersten Fall die Geschwindigkeit auf gleiche Zeiten und im zweiten Fall auf gleiche Wege bezieht. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 7. 419 904 Schneller bedeutet kürzer s s 1 2 Δt = } v –} v 1 416 994 Wege und Geschwindigkeiten 10. a) Es gilt s1 + s2 = 2 s1 mit s1 = v1 · t1 2 240 km – 240 km Δt = } } km km 100 } h s = 2 v1 · t1 130 } h m s = 2 · 22,2 } · 840 s s Δt = 0,55 h = 33 min s = 37 296 m ≈ 37,3 km 8. 419 534 Bewegungsdiagramme } s b) v = } t1 + t2 a) } 37 300 m = 25,9 m = 93,2 km v =} } } s 1 440 s h s in km 25 20 416 044 Ein Überholvorgang 11. a) Als Dauer des Überholvorganges wird der Zeitraum zwischen dem Wechsel auf die Überholspur bis zum Einordnen angesehen. Neben der Relativgeschwindigkeit ist auch die Länge der Fahrzeuge zu beachten. 15 10 5 40 m 30 m 0 0 2 4 6 8 10 t in min Das Fahrzeug bewegt sich gleichförmig. Begründung: Der Graph ist eine Ursprungsgerade. Es gilt demzufolge s ~ t. Das ist für gleichförmige Bewegungen der Fall. b) v = }st 27 km = 2,25 km = 135 km v=} } } 12 min min h v 20 m Bezieht man die Bewegung des Pkw auf den Lkw, dann gilt: − Die Relativgeschwindigkeit beträgt km – 72 km = 18 km oder 5 m . 90 } } } } s h h h − Der Gesamtweg des Pkw beim Überholen beträgt 40 m + 20 m + 30 m + 5 m = 95 m. km in } h − Die erforderliche Zeit ist dann: t = }vs 135 95 m · s t=} = 19 s 5m 0 0 2 4 6 8 10 t in min b) s = vPkw · t 9. m s = 25 } · 19 s = 475 m s 418 184 Reaktionszeit eines Torwarts a) t = }vs t= 11 m · s · 3,6 = } 95 m 0,42 s b) Beim Elfmeter ist der Abschusspunkt des Balls festgelegt. Eine Position vor der Torlinie würde zwar die möglichen Winkel geringfügig einschränken, zugleich aber die Reaktionszeit verkürzen. Sie würde z. B. bei einer Position von 2 m vor der Torlinie nur noch 0,34 s betragen. Eine Position deutlich vor der Torlinie ist deshalb nicht zweckmäßig. c) Einige dieser Bedingungen sind: − Relativgeschwindigkeit sollte möglichst groß sein. Dann verkürzt sich die Überholzeit. − Die Gesamtstrecke muss einsehbar sein. Dabei ist zu beachten, dass die Relativgeschwindigkeit zum Gegenverkehr sehr groß sein kann. Bewegt er sich mit etwa gleicher Geschwindigkeit, dann sollte die einsehbare Strecke etwa 2 s = 1 000 m lang sein. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 159 160 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71) 414 884 Ein schneller 100-m-Lauf 12. 13. a) Die Bewegung erfolgt in den ersten vier Sekunden beschleunigt, dann bis zum Ziel näherungsweise gleichförmig (b Diagramm). 419 234 Komplexe Bewegungen a) Das Auto bewegt sich zunächst mit 2 m/s2 gleichmäßig beschleunigt, fährt dann gleichförmig weiter (a = 0), beschleunigt dann mit a = 4 m/s2 und verzögert anschließend mit –2 m/s2. s in m b) Es wird davon ausgegangen, dass zum Zeitpunkt t = 0 gilt: s0 = 0, v0 = 0 Dann kann man die für das Zeichnen der Diagramme erforderlichen Werte berechnen: v-t-Diagramm: 80 60 40 20 0 v1 = a · t 0 2 4 6 8 10 12 t in s m m v1 = 2 } · 15 s = 30 } 2 s s b) Die Berechnung der Beschleunigung erfolgt unter der Annahme, dass die Bewegung des Läufers zum Zeitpunkt t = 0 beginnt. Das ist aber in der Realität nicht der Fall, weil bis zum Beginn der Bewegung eine bestimmte Reaktionszeit erforderlich ist. Damit ist die tatsächliche mittlere Beschleunigung größer als die berechnete. Darüber hinaus gehen wir von einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung aus. Aus s = }a2 · t 2 erhält man durch Umstellung: 2s a=} 2 m m v3 = v2 + 4 } · 10 s = 70 } s 2 s m m v4 = v3 – 2 } · 10 s = 50 } 2 s s (nach 45 s) s-t-Diagramm: s = }a2 · t 2 m }2 s s1 = 2 } · (15 s)2 = 225 m 2 t 2 · 20 m = 2,9 m a=} }2 2 (3,70 s) m v2 = 30 } s m s2 = s1 + v1 · t = 225 m + 30 } · 10 s = 525 m s s Die durchschnittliche Beschleunigung beträgt auf m. den ersten 20 m etwa 2,9 } 2 s3 = s2 + v2 · t = }a2 · t 2 } m s s3 = 525 m + 30 } · 10 s + 4 } · (10 s)2 s 2 s c) v = }st } 100 m v=} 10,27 s m }2 s3 = 525 m + 300 m + 200 m } m = 35 km v = 9,7 } } s h s3 = 1 025 m Δs bei d) Für die Augenblicksgeschwindigkeit gilt v = } Δt kleinem Δt. Eine Möglichkeit der Messung wäre die folgende: Zwei Lichtschranken, die mit einer elektronischen Uhr gekoppelt sind, werden in kurzer Entfernung voneinander (z. B. Δs = 1 m) angebracht. Beim Auslösen der 1. Lichtschranke beginnt die Uhr zu laufen, beim Auslösen der 2. Lichtschranke wird sie gestoppt. Dabei muss beachtet werden, dass die Lichtschranken durch einen Körperteil ausgelöst werden, der sich nicht stark unterschiedlich bewegt (wie das z. B. bei Beinen und Armen der Fall ist). Bei der gleichzeitigen Messung für mehrere Läufer ist z. B. die Variante denkbar, dass die Lichtschranken senkrecht zur jeweiligen Bahn angeordnet werden. s4 = s3 + v3 · t – }a2 · t 2 m }2 m s s4 = 1 025 m + 70 } · 10 s – 2 } · (10 s)2 s 2 s4 = 1 025 m + 600 m – 100 m s4 = 1 625 m Damit ergeben sich folgende Diagramme: e) Erkundungsaufgabe © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 161 Mechanik m 419 074 Startphase eines Bobs 14. v in } s Es liegt eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung vor. Damit können die betreffenden Bewegungsgesetze genutzt werden. 60 50 40 30 a) v = a · t 20 m v = 1,8 } · 5,0 s 2 s 10 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 v=9 t in s m } s b) s = }a2 · t 2 m 1,8 } 2 s in m s s=} · (5 s)2 2 1 400 s = 22,5 m 1 200 c) v} = }st 22,5 m v} = } 5,0 s 1 000 4,5 m km v} = } = 16 } s h 800 600 417 834 Abbremsen eines Mopeds 15. a) Im Diagramm ist der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Zeit dargestellt. Die Geschwindigkeit, die anfangs 12,5 m/s betrug, verringert sich innerhalb von 4 Sekunden gleichmäßig auf null. 400 200 Δv b) a = } Δt 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 t in s m – 12,5 } s m a=} = – 3,1 } 2 4s s c) Aus den Betrachtungen zu den Diagrammen (siehe Teilaufgabe b) ergibt sich: c) s = v0 · t – }a2 · t 2 s = s3 + v3 · t – }a2 · t 2 s = 25 m m 2} 2 m s s = 1 025 m + 60 } ·5 s – } · (5 s)2 2 s s = 1 025 m + 300 m – 25 m 16. s = 1 300 m a) 416 744 Bewegung eines Pkw v in km/h In 40 s wird ein Weg von 1300 m zurückgelegt. 50 40 d) Die Höchstgeschwindigkeit wird nach 35 s erreicht. m Sie beträgt 70 } (siehe b). s 30 m e) a = konst. = 2 } 2 20 s v = a·t 10 s = }a2 · t 2 Mit t = }av erhält man: s = 0 a v2 }2 · } a2 = v2 } 2a 2as Die Umstellung nach v ergibt: v = v (s) = √} © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 0 5 10 15 20 25 t in s 162 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71) s4 = v2 · t4 – }a2 · t42 b) Für das t-s-Diagramm muss man die zurückgelegten Wege berechnen: s1 = }a2 · t 21 m 13,9 } s m 6} m s s4 = 9 } · 120 s – } · (120 s)2 s 120 s · 2 2 =} · (7 s) = 49 m 2·7 s s4 = 1 080 m – 360 m = 720 m s2 = s1 + v · t2 = 258 m s5 = v3 · t5 s3 = s2 + v · t3 – }a2 · t23 m s5 = 3 } · 120 s = 360 m s s3 = 286 m s = s1 + s2 + s3 + s4 + s5 Damit erhält man die dargestellten Diagramme. s in m s = 540 m + 1 080 m + 450 m + 720 m+ 360 m 300 s = 3 150 m 200 18. 100 0 0 5 10 15 20 25 t in s 5 10 15 20 25 t in s m a in } 2 s 2 1 0 –1 –2 –3 Es soll näherungsweise die Augenblicksgeschwindigkeit des letzten Waggons am Bahnsteigende bestimmt werden. Δs Für die Augenblicksgeschwindigkeit gilt: v = } bei Δt kleinem Δt. Geht man davon aus, dass die Zeit mit einer Stoppuhr gemessen werden soll und unbedingt auch ein Sicherheitsabstand zum fahrenden Zug eingehalten werden muss, dann könnte man z. B. folgendes Verfahren wählen: − Das Bahnsteigende dient als Markierung für die Zeitmessung. − Es wird die Zeit gemessen, die der letzte Waggon zum Passieren dieser Markierung braucht. − Aus der Länge des Waggons und der Zeit ergibt sich ein Näherungswert für die Geschwindigkeit. 19. 17. 415 084 Geschwindigkeitsmessung 417 924 Perfekter Flugzeugstart a) Aus s = }a2 · t 2 und v = a · t erhält man: 417 084 Weg eines Radfahrers 2 v s=} 2a Die Gesamtstrecke ergibt sich aus den fünf Teilstrecken. Als Gesamtzeit wird 10 min angenommen. Berechnet werden jeweils die Einzelwege s1 bis s5. s1 = v0 · t1 + s1 = 3 a }2 · t12 m · 120 } s Δv mit a = } Δt m 3} s s+} · (120 120 s · 2 2 ((290 : 3,6) }m) s s = }} = 1 160 m m 2 · 2,8 }2 s b) s)2 m v in } s 80 s1 = 360 m + 180 m = 540 m 40 s2 = v1 · t2 s2 = 6 20 m · 180 } s s3 = v1 · t3 + 60 s = 1 080 m 0 0 5 10 15 20 25 30 t in s a }2 · t32 m 3} m s s3 = 6 } · 60 s + } · (60 s)2 s 60 s · 2 s3 = 360 m + 90 m = 450 m © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik b) Der Anhalteweg ergibt sich aus der gleichförmigen Bewegung während der Reaktionszeit und dem Weg, der während des Bremsens zurückgelegt wird (Bremsweg). s in m 1 000 800 s = v · t1 + }a2 · t 22 600 400 2 v Mit t2 = }av erhält man: s = v · t1 + } 2a 200 0 0 Damit ergibt sich für die verschiedenen Geschwindigkeiten: 5 10 15 20 25 30 t in s km : v = 30 } s = 14 m km : v = 50 } s = 30 m km : v = 70 } s = 52 m h 20. 416 074 Geschwindigkeit und Bremsweg h Nimmt man eine gleichmäßig verzögerte Bewegung bis zum Stillstand an, dann gilt: h km : s = 96 m v = 100 } h s = v · t – }a2 t 2 (1) v = a·t (2) Die Umstellung von (2) nach t ergibt t = }av . Eingesetzt in (1) erhält man: 2 2 v – a·v s=} }2 a 2a s= v2 } 2a Das bedeutet: Der Bremsweg ist von der ursprünglichen Geschwindigkeit und von der Beschleunigung abhängig. Eine doppelt so große Geschwindigkeit bedeutet bei bestimmten Straßenverhältnissen (a = konstant) den vierfachen Bremsweg. Eine Verdopplung der Bremsbeschleunigung führt zu einer Halbierung des Bremswegs (bei v = konstant), wobei allerdings zu beachten ist, dass es für den Wert der Bremsbeschleunigung Grenzen gibt. Das Maximum liegt bei etwa 8,5 – 9 m/s2. c) Der Anhalteweg vergrößert sich mit steigender Geschwindigkeit überproportional. Damit wird bei höheren Geschwindigkeiten ein Anhalten vor plötzlichen Hindernissen kaum noch möglich. Hinweis: Bei den für Pkw angegebenen Bremswegen (meist von 100 km/h auf null), die bei etwa 35– 40 m liegen, handelt es sich um die reinen Bremswege bei optimalen Bedingungen und ohne Berücksichtigung der in der Praxis stets vorhandenen Reaktionszeit. 417 824 Verschiedene Bremsverzögerung 23. Für die Berechnung der Bremswege kann die Gleichung 2 v s=} 2a genutzt werden. 2 (10 }m) s a) sRad = } m = 20 m 21. a) s 2 (10 }ms ) v = √} 2·a·s m · 26 m v = }} 2 · 6,8 } √ sPkw = } m = 7,1 m 2 · 7 }2 s s2 m = 67,7 km v = 18,8 } } s h b) Die Geschwindigkeit lag erheblich über der innerhalb geschlossener Ortschaften erlaubten Geschwindigkeit. 22. 2 · 2,5 }2 419 024 Eine Vollbremsung 418 774 Bremsweg und Anhalteweg b) Der Anhalteweg setzt sich aus dem Bremsweg und dem Weg zusammen, der während der Reaktionszeit zurückgelegt wird. Dieser Weg beträgt: sRad = v · t m sRad = 10 } · 0,80 s = 8,0 m s Für den Pkw ist dieser Weg genauso lang. Damit erhält man als Anhaltewege: a) Der Bremsweg ist derjenige Weg, der vom Beginn des Bremsens bis zum Stillstand zurückgelegt wird. Der Anhalteweg berücksichtigt die „Schrecksekunde“, die bis zum Beginn des Bremsens vergeht. Er ist also länger als der Bremsweg. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de sRad = 20 m + 8,0 m = 28 m sPkw = 7,1 m + 8,0 m = 15 m 163 164 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 24. (LB S. 67 – 71) v2 m 0 Aus s = v0 · t – } · t 2 ergibt sich mit v0 = 750 } und 4 sH s sH = 5,0 cm: 415 794 Faustregeln (750 }m)2 Weitere Faustregeln lauten: m s s = 750 } ·t – } ·t2 4 · 0,05 m s a) Bei Nebel gilt: Sichtweite = Sicherheitsabstand. t in ms a) Für eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung mit Anfangsgeschwindigkeit gilt: (2) a=} 2s v 20 ·t2 } 4 sH v2 0 0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10 t in ms v2 0 a=} 2s H (750 }ms )2 a=} 2 · 0,05 m v 02 ·t } 2 sH Die Verzögerung des Geschosses im Holz beträgt m. 5,6 · 106 } 2 d) Es werden die in Teilaufgabe a abgeleiteten Gleichungen für s (t) und v (t) miteinander verknüpft: H ergibt sich mit v0 = 750 m } s v2 0 Aus v = v0 – } · t erhält man 2s und H t= (750 }m)2 m s v = 750 } –} ·t 2 · 0,05 m s t in ms 0,03 0,06 0,09 0,12 m v in } s 581 413 244 75 (v0 – v) 2 sH } v 20 (1) Einsetzen von t in die Gleichung für den Weg ergibt nach Umformung und Vereinfachung: v = v (s) = v0 } sH – s √} s H Damit kann man eine Wertetabelle berechnen: v in m/s 800 4 s 0 v (t) = v0 – } ·t 2s b) Aus v = v0 – sH = 5,0 cm: 4,95 s Durch Einsetzen von (3) in (1) und (2) erhält man die gesuchten Gleichungen: s (t) = v0 · t – 4,47 m a = 5,6 · 106 } 2 (3) H 3,5 c) Die Verzögerung (Beschleunigung) ergibt sich aus dem Zeit-Weg- und dem Zeit-Geschwindigkeit-Gesetz: Um zu den Gleichungen s = s (t) und v = v (t) zu gelangen, muss a eliminiert werden. Durch Umstellen v0 von (1) nach a unter Nutzung derAbbremszeit t = } a erhält man: v 20 2,0 2 417 724 Abgebremstes Geschoss v = v0 – a · t 0,12 6 Die Bewertung kann im Vergleich zu der in der Aufgabe genannten Faustregel erfolgen. (1) 0,09 s in cm 8 c) Bei Nebel gilt: Sichtweite in Metern = Tempo in Kilometern pro Stunde. s = v0 · t – }a2 · t 2 0,06 m v in } s b) Der Sicherheitsabstand sollte 2–3 Sekunden Fahrstrecke betragen (bei 50 km/h bedeutet das etwa 30 m Abstand als Minimum). 25. 0,03 s in cm m v in } s 600 0 1 2 3 4 5 750 671 581 474 335 0 Damit erhält man das folgende Diagramm. 400 200 0 0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10 t in ms © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 800 414 444 Schnelle Regentropfen 28. v in m/s a) Aus g 2 s=} ·t und v = g · t 2 ergibt sich: 600 v = √} 2·g·s 400 m km m v = 2 · 500 m · 9,81 } = 99 } s = 356 } 2 h }} √ 200 0 0 1 2 3 4 5 s in cm e) Aus dem Diagramm ist ablesbar: Die halbe Auftreffgeschwindigkeit hat das Geschoss in etwa 3,7 cm Eindringtiefe. Hinweis: Der exakte Wert ist 3,75 cm. 26. 417 454 Ein freier Fall g 2 Aus s = } · t und v = g · t ergibt sich: 2 2 v s=} 2g 2 (13,89 }m) km m ≈ 13,89 } (50 } h s) s s=} m 2 · 9,81 }2 s s = 9,83 m ≈ 10 m 27. 412 484 Geschwindigkeit eines Steins a) Die Höhe (Weg) kann aus dem Weg-Zeit-Gesetz ermittelt werden. s b) Die Auftreffgeschwindigkeit von Regentropfen bekm . trägt bis zu 30 } h Der Unterschied kommt zustande, weil auf die Regentropfen die Luftwiderstandskraft wirkt und ihre Bewegung erheblich beeinflusst. Im Fall von Regentropfen kann deshalb nicht als freier Fall angesehen werden. 418 054 Analyse eines Fallschirmsprungs 29. a) Die Geschwindigkeit des Fallschirmspringers nimmt zunächst stark zu und erreicht nach etwa 8 Sekunden freien Falls eine maximale Geschwindigkeit von m 50 } . Mit dieser konstanten Geschwindigkeit bewegt s sich der Fallschirmspringer weiter. Beim Öffnen des Fallschirms bei etwa 12 s wird die Bewegung stark abgebremst und erreicht schließlich eine konstante m km Geschwindigkeit von etwa 6 } = 22 } . s s b) Als freien Fall kann man die Bewegung eines Körpers dann ansehen, wenn der Einfluss des Luftwiderstandes vernachlässigbar ist. Das ist bei vielen Körpern der Fall, wenn die Fallstrecke und damit auch die Fallzeit/Fallhöhe klein ist. Es ist auch bei schweren, kleinen Körpern eher der Fall als bei leichten, größeren Körpern. g s = }2 · t2 418 894 Abschätzung der Höhe 9,81 m s1 = } · (1 s)2 = 4,9 m 2 30. 9,81 m s2 = } · (2 s)2 = 19,6 m 2 a) Bei dem gegebenen Sachverhalt kann man von einem freien Fall ausgehen. 2s 2s Der Körper befindet sich damit nach 1 s in 30,1 m Höhe und nach 2 s in 15,4 m Höhe. b) Aus g 2 s=} ·t 2 } g 2s s = }2 · t 2 ergibt sich t = } g √ } 2 · 35 m √ 9,81m s=} · (4,0 s)2 2 2s s = 78,5 m t= } m 9,81 }2 s Das Felsplateau liegt ca. 79 m über der Wasseroberfläche. t = 2,7 s v = g·t v = 9,81 v = 26 m } s b) v = g · t m }2 s m v = 9,81 } · 4,0 s 2 · 2,7 s = 94 s km } h v = 39 m } s km = 140 } h m Die Auftreffgeschwindigkeit beträgt etwa 39 } s km 140 } . h ( © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de ) 165 166 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71) (46,5 }ms )2 c) Zur beobachteten Fallzeit von 4,0 s kommt die Zeit hinzu, die Schall braucht, um vom Auftreffpunkt bis zum Felsplateau zu gelangen. Für den Schall gelten die Gesetze der gleichförmigen Bewegung. m a=} = 270 } 2 2·4 m s m . Das ist etwa das Die Verzögerung beträgt 270 } s2 27-Fache der normalen Fallbeschleunigung. Aus v = }st folgt t = }vs . 78,5 m t=} m 340 } s 32. 414 794 Surfer in Aktion t = 0,23 s Folglich hört man den Aufschlag des Steines nach einer Zeit von 4,0 s + 0,23 s = 4,23 s. 31. Die gegebenen Größen sind in der nicht maßstäblichen Skizze dargestellt. m v1 = 5 } s 45° 415 254 Fallturm Bremen v a) Solche Experimente könnte man im Weltraum oder während des Parabelflugs eines Flugzeugs realisieren. b) Anzuwenden sind bei der Lösung die Gesetze des freien Falls. } m v2 = 1,6 } s Betrag und Richtung der resultierenden Geschwindigkeit können grafisch oder rechnerisch ermittelt werden. }}} 2s Aus s = }2 · t 2 ergibt sich t = √ } g g v = √v12 + v22 + 2 v1 · v2 · cos α } √ }}}} √(5,0 }ms )2 + (1,6 }ms )2 + 2 · 5,0 }ms · 1,6 }ms · cos 45° }}} } m + 2,56 m + 11,31 m = 38,87 m v = √25 } } } √ } s s s s 2 · 110 m = 4,7 s t= } 9,81 m v= }2 s 2 Die maximale Dauer eines Experiments unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit beträgt 4,7 s. 2 2 2 2 2 2 2 m km v = 6,2 } = 22 } s h g c) s = }2 · t 2 m in Richtung Ostsüdost. Der Surfer bewegt sich mit 6,2 } s Genauer: Der Winkel zwischen v1 und v beträgt 10,5°. 9,81 m s=} (9,4 s)2 = 433 m 2 2s Wollte man die Zeit verdoppeln, so müsste der Weg etwa viermal so groß sein. Beachte: Die Abweichungen kommen durch Rundung der Werte zustande. v und damit v = } s=} √2g·s 2g 2 m · 110 m v = }} 2 · 9,81 } 2 Aus v = v0 – g · t ergibt sich mit v = 0: s v = 46,5 m } s = 167 v0 = g · t = 0 km } h Die maximale Geschwindigkeit der Fallkapsel beträgt m. 46,5 } s Beachte: Man kann auch die Gleichung v = g · t anwenden. Der Wert für t ist dann schon ein Näherungswert. e) Es liegt eine gleichmäßig verzögerte Bewegung bis zum Stillstand vor. v0 Aus v = v0 – a · t folgt mit v = 0: t = } a Eingesetzt in s = v0 · t – }a2 t 2 erhält man: s= v20 } a – v20 } 2a und damit: a v20 =} 2a v20 =} 2s 414 864 Abwurfgeschwindigkeit gefragt Es geht um einen senkrechten Wurf nach oben, wobei die Wurfhöhe gegeben ist. Dabei ist die Abwurfhöhe zu beachten. g v d) Aus s = }2 · t 2 folgt mit t = } g: √ 33. v 0 oder t = } g (1) g 2 ·t Für den Weg gilt: s = v0 · t – } 2 v 2 v 2 0 0 (1) eingesetzt ergibt: s = v02 – } =} 2g 2g Durch Umstellung nach v0 erhält man: v0 = √} 2g·s }} √ m v0 = 2· 9,81 } · 5,5 m 2 v0 = 10,4 s m } s m senkrecht nach Das Kind wirft den Ball mit etwa 10 } s oben. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 167 Mechanik 34. 414 954 Wurf nach unten 150 v = g·t v = v0 + g · t g 2 s=} ·t 2 g 2 s = v0 · t + } ·t 2 100 Für den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Zeit ergibt sich damit: 50 freier Fall t in s v in m } s 0 0 1 2 3 4 5 0 9,81 19,6 29,4 39,2 49,1 m v in } s 0 1 2 3 4 5 t in s b) Beim waagerechten Wurf gilt für die Geschwindigkeit: }} Wurf nach unten t in s s in m 200 a) Für den freien Fall bzw. den Wurf nach unten gelten folgende Gesetze: 0 1 2 3 4 5 10 19,8 29,6 39,4 49,2 59,1 v =√v02 + (g · t)2 Demzufolge erhält man: t in s m v in } s Damit erhält man folgendes v-t-Diagramm: 0 1 2 3 4 5 10 14,0 22,0 31,1 40,4 50,1 m v in } s 80 Für den Weg in x- und y-Richtung gilt: x = v0 · t 60 g 2 y=} ·t 2 Daraus ergibt sich die Bahnkurve, die man zeichnen und näherungsweise ausmessen könnte. Die Graphen sind in die Diagramme unter Teilaufgabe a gestrichelt mit eingezeichnet. 40 20 416 514 Bahn eines Geschosses 35. 0 0 1 2 3 4 5 t in s a) Berechnung der Flugzeit: Für den Zusammenhang zwischen Weg und Zeit erhält man: 100 m t=} m = 0,18 s 550 } s freier Fall In dieser Zeit fällt das Geschoss die Strecke: t in s 0 1 2 3 4 5 s in m 0 4,9 19,6 44,1 78,4 122,6 m 9,81 } 2 g 2 s s=} ·t = } · (0,18 s)2 2 2 s = 0,159 m = 15,9 cm Wurf nach unten t in s 0 1 2 3 4 5 s in m 10 14,9 39,6 74,1 128,4 172,6 Damit erhält man folgendes s-t-Diagramm: b) Man muss ca. 16 cm oberhalb des Mittelpunkts der Zielscheibe zielen. Hinweis: Tatsächlich ist der Sachverhalt komplizierter, weil in dem genannten Fall der Luftwiderstand die Bewegung merklich beeinflusst. Davon wurde bei den Berechnungen abgesehen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 168 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 36. (LB S. 67 – 71) 415 564 Skispringer in Aktion 37. a) Für x und y ergeben sich aus den Daten folgende Werte: t in s x in m 417 974 Ein Ballwurf Es wird davon ausgegangen, dass Abwurf- und Auftreffpunkt in einer Ebene liegen. Für die Wurfweite gilt: y in m v 2 · sin 0 0 0 0,2 5 – 0,2 0,4 10 – 0,78 0,6 15 – 1,8 v0 = √} sw · g 0,8 20 – 3,1 m v0 = 20 } s 1,0 25 – 4,9 1,2 30 – 7,1 1,4 35 – 9,6 1,6 40 – 12,6 1,8 45 – 15,9 2,0 50 – 19,6 2,2 55 – 23,7 2,4 60 – 28,3 0 10 20 30 40 50 } s ·g √ 2α 0 sw = } g w und damit v0 = } sin 2 α Die maximale Wurfweite wird (theoretisch) bei α = 45° erzielt. Folglich ist sin 2 α = sin 90° = 1 und damit m Die Mindestgeschwindigkeit beim Abwurf beträgt 20 } . s 38. 416 084 Abwurf aus dem Flugzeug Abwurfpunkt 200 m Auftreffpunkt 60 x in m 0 } 2h Die Fallzeit beträgt: t = } g √ km m = 50 } In dieser Zeit bewegt sich das Paket mit 180 } h s horizontal weiter. Die Strecke beträgt: –5 –10 } 2h s = v0 · t = v0 · } g –15 m } 2 · 200 m · s2 s = 50 } · } s 9,81 m –20 s = 320 m √ √ Das Abwerfen muss etwa 300 m vor dem vorgesehenen Auftreffpunkt erfolgen. –25 –30 y in m 39. b) Für die Geschwindigkeit v gilt: } v = √v02 + vF2 km m Mit v0 = 90 } = 25 } h s und m m vF = g · t = 9,81 } · 2,4 s = 23,5 } 2 s s erhält man: }} √ m m v = 25 } + 23,5 } 2 2 s s m km v = 34,3 } = 124 } s h v0 vF v 416 204 Bogenschießen a) Mit Muskelkraft wird der Bogen gespannt. Dabei wird chemische Energie in potenzielle Energie umgewandelt. Beim Abschuss wird die potenzielle Energie des gespannten Bogens in kinetische Energie des Pfeils umgewandelt. Diese kinetische Energie wird durch die Reibung teilweise in thermische Energie umgewandelt. Der Rest wird beim Auftreffen des Pfeils in thermische Energie und Verformungsenergie umgewandelt. b) E = }12 m · v 2 ( ) m2 E = }12 m · 0,025 kg · 100 } s E = 125 J © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 169 Mechanik c) Bei einer Fallhöhe von 1,70 m beträgt die Fallzeit: } 2h √ t= } g b) Genutzt wird die bei Teilaufgabe a) abgeleitete Gleichung: v } √ }}} v 4 · cos4 α · tan2 α 2 v 2 · cos2 α · y √ 2 · cos2 α · tan α 0 0 0 x1,2 = }} ± }} – }} 2 g g 2 · 1,70 m t= } = 0,59 s 9,81 m }2 g s Für die verschiedenen Winkel α erhält man mit m m v0 = 8,0 } , g = 9,81 } und y = –1 m folgende Werte: 2 s In dieser Zeit legt er folgende waagerechte Strecke zurück: s = v·t s α in Grad x in m m · 0,59 s = 59 m s = 100 } s d) bei 70 m: t = 0,7 s s= 40 50 60 6,09 7,03 7,45 7,17 6,17 x in m 8 2 s s=} · (0,7 s) = 2,4 m 2 t = 0,9 s 9,81 30 Damit erhält man folgende grafische Darstellung: g }2 · t 2 m 9,81 } 2 bei 90 m: 20 6 m } s2 s = }2 = 4,0 m 4 2 · (0,9 s) 2 40. 416 294 Weitsprung optimal 0 a) Allgemein gilt für die Wurfparabel beim schrägen Wurf: g y = tan α · x – } ·x2 2 2 0 20 40 60 80 α in Grad (1) 2 v0 · cos α Die Sprungweite x lässt sich allgemein ermitteln, wenn man Gleichung (1) nach x umstellt: g · x 2 – tan α · x + y = 0 } 2 2 2 v0 · cos α oder 2v 2 · cos2 α · tan α 2v 2 · cos2 α · y 0 0 x 2 – }} · x + }} =0 g g Als Lösung dieser quadratischen Gleichung erhält man: x1,2 = v02 · cos2 α · tan α }} g }}} v04 · cos4 α · tan2 α 2v 2 · cos2 α · y √ 0 ± }} –} 2 g Kräfte und ihre Wirkungen (LB S. 91 – 93) g m m , g = 9,81 } , α = 20 ° und y = –1 m erMit v0 = 8,0 } s s2 hält man: }} x1,2 = 2,1 m ± √(2,1 m)2 + 11,5 m2 1. 417 944 Kräftezusammensetzung x1,2 = 2,1 m ± 4,0 m Die resultierende Kraft kann man zeichnerisch oder rechnerisch ermitteln. x1 = 6,1 m Es gilt: F = √F12 + F22 + 2 F1 · F2 · cos α Für einen Winkel von 45 ° erhält man: x1,2 }} = 3,26 m ± √(3,26 m)2 + 6,52 m2 x1,2 = 3,26 m ± 4,14 m x1 = 7,40 m Hinweis: Eine negative Sprungweite macht physikalisch gesehen keinen Sinn. }}} Damit erhält man folgende Resultierende: a) F = 86 N b) F = 185 N c) F = 114 N d) F = 60 N © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 170 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 2. (LB S. 91 – 93) 417 994 Kräftezerlegung 3. a) Je nach Aufhängung wirken die Kräfte als Zug- oder Druckkräfte. (I) 418 044 Belastung von Seilen Die Resultierende aus den beiden Teilkräften ist gleich der Gesamtkraft, die auf die Aufhängung wirkt. Die Kräfte auf die Seile können grafisch oder rechnerisch ermittelt werden. 60° F2 F1 F1 F2 F F (II) F1 F2 Unter Nutzung der in der Skizze angegebenen waagerechten Hilfslinie erhält man: F F } F ·g 2 cos 30° = } und damit F2 = } = 2·m F 2 · cos 30° } cos 30° 2 m 600 kg · 9,81 } 2 s F2 = }} 2 · cos 30° F2 = 3 400 N Aus den Skizzen ist die Richtung der Kräfte zu entnehmen. b) Die Beträge der Teilkräfte können grafisch (maßstäbliche Skizze) oder rechnerisch ermittelt werden. Aus Symmetriegründen hat F1 den gleichen Betrag. 4. 418 094 Eine geneigte Ebene a) Fall (I): F sin 30° = } F 2 FH F tan 30° = } F 1 FN F F2 = } = 2 F = 50 N sin 30° FG F F1 = } = 1,73 F = 44 N tan 30° Fall (II): Analog zu Fall (I) erhält man: α F F2 = } = 2 F = 50 N sin 30° F1 = F } tan 30° b) FN = FG · cos α = 1,73 F = 44 N mit FG = m · g m FN = 90 kg · 9,81 } · cos 12° 2 s c) Für eine solche Variante müsste sin α = tan α sein. Das ist näherungsweise für kleine Winkel α der Fall. Dann werden die Kräfte jedoch sehr groß. FN = 864 N FH = FG · sin α m FH = 90 kg · 9,81 } · sin 12° 2 s FH = 184 N © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik c) Bei konstanter beschleunigender Kraft gilt mit dem newtonschen Grundgesetz: Äquator: FG = 587,4 N Mond: FG = 97,2 N Mars: FG = 222,6 N F a=} m Mit F = FH erhält man: a= m · g · sin α } m a = 9,81 a = 2,0 6. = g · sin α 418 194 Menschen auf dem Mond a) Die Gewichtskraft kann mit der Gleichung FG = m · g berechnet werden. m }2 · sin 12° s m FG, Erde = 9,81 } · 14 700 kg = 144 kN 2 m }2 s s FG, Mond = 1,62 d) 8 % Gefälle bedeutet: Auf 100 m beträgt der Höhenunterschied 8 m. 8m α m }2 · 14 700 s kg = 23,8 kN b) Die Gewichtskraft der Raumstation auf der Erde ist etwa 12-mal so groß wie die eines Pkw. Auf dem Mond ist sie etwa doppelt so groß wie die Gewichtskraft eines Pkw auf der Erde. 100 m 7. 418 264 Trägheit von Körpern Damit erhält man für den Neigungswinkel: Aufgrund der Trägheit wirken beim schnellen Anheben (große Beschleunigung) große Kräfte (Trägheitskräfte), beim langsamen Anheben aber nur (näherungsweise) die Gewichtskraft bzw. die Gegenkraft dazu. 8m tan α = } 100 m α = 4,6° Damit betragen die Kräfte: 8. FN = m · g · cos α m FN = 90 kg · 9,81 } · cos 4,6° 2 s FN = 880 N FH = m · g · sin α m FH = 90 kg · 9,81 } · sin 4,6° 2 s FH = 71 N 5. 418 084 Masse und Gewichtskraft Die Masse ist an den verschiedenen Orten konstant, die Gewichtskraft kann mit der Gleichung FG = m · g berechnet werden. Für den Ortsfaktor gilt: m N gMond = 1,62 } = 1,62 } 2 kg s gMars = 3,71 m }2 s N = 3,71 } kg z. B.: m = 60 kg Schulort: FG = 588,6 N Nordpol: FG = 589,8 N 418 354 Sicherheit im Auto Sicherheitsgurte: Beim schnellen Abbremsen (Auffahrunfall) wirken erhebliche Trägheitskräfte in Fahrtrichtung. Durch den Sicherheitsgurt wird ein Aufschlagen des Körpers auf Lenkrad/Armaturenbrett vermieden. Der Körper nimmt an der durch die Knautschzone verringerten Beschleunigung des Fahrzeugs teil (s. u.). Airbag: Airbags, die sich bei großen Beschleunigungen automatisch aufblasen, dienen als „Abfederung“ für den Körper und verhindern ein Aufschlagen auf harte Kanten. Kopfstütze: Eine Kopfstütze verhindert das Zurückschlagen des Kopfes vor allem in zwei Gefahrensituationen: − Auffahrunfall von hinten, − Aufprall auf Hindernis, bei dem nach einer Vorwärtsbewegung des Körpers in der Regel eine Bewegung des Oberkörpers und Kopfes nach hinten erfolgt. Knautschzone: Durch eine Knautschzone vorn und hinten wird bei Unfällen der Brems- und Beschleunigungsweg vergrößert und damit die Beschleunigung verringert. Eine Verkleinerung der Beschleunigung, die ein Vielfaches der Fallbeschleunigung auf der Erde betragen kann, bedeutet eine Verkleinerung der Trägheitskräfte, durch die die Unfallfolgen wesentlich beeinflusst werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 171 172 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 9. (LB S. 91 – 93) 419 064 Radialkräfte 11. a) Die Gleichungen lauten: F = m·a v2 F = m·} r 2 v ist eine BeschleuniDer Vergleich zeigt: Der Term } r gung, die als Radialbeschleunigung bezeichnet wird und die senkrecht zur Geschwindigkeit gerichtet ist. b) Mit T = 27,3 d, r = 384 400 km und m = 7,35 · 1022 kg erhält man: 418 444 Bremskräfte Geht man von einem gleichmäßigen Abbremsen aus, so können neben dem newtonschen Grundgesetz die Gesetze der gleichmäßig beschleunigten Bewegung angewendet werden. F = m·a (1) Die Beschleunigung lässt sich folgendermaßen ausdrücken: Aus v = a · t folgt t = }av . Eingesetzt in 2 2 v s = }a2 · t 2 erhält man s = } 2a 4 π ·r F = m·} 2 T 2 v und damit a = } 2s F = 2,0 ·1020 N (2) Einsetzen von (2) in (1) ergibt: 10. 2 v F = m ·} 2s 418 374 Kraft und Beschleunigung 2 a) m (18 } s) F = 1 100 kg · } 2 · 55 m m s a in }2 kg ·m F = 3 240 } 2 s 12 Die erforderliche (durchschnittliche) Bremskraft beträgt etwa 3 200 N. 10 8 12. 6 418 484 Eine Vollbremsung a) F = m · a m F = 1 200 kg · 6,6 } 2 s 4 F = 7 900 N 2 2 v b) s = } 2a 0 0 1 2 3 4 5 m2 (13,9 } s) s=} 2 F in N 2 · 6,6 m · s s = 14,6 m b) Die grafische Darstellung zeigt den Zusammenhang zwischen der wirkenden Kraft F und der Beschleunigung a bei einem Körper mit bestimmter Masse. Zwischen Kraft und Beschleunigung besteht direkte Proportionalität. Das bedeutet: Je größer die Kraft auf einen beweglichen Körper ist, desto größer ist auch seine Beschleunigung. c) Man kann entweder von der grafischen Darstellung ausgehen (ein sinnvolles Wertepaar für die Gerade) oder aus den gegebenen Wertepaaren den Mittelwert bilden. Aus den Wertepaaren ergibt sich mit m = }aF : m1 = 3,33 kg, m2 = 3,39 kg, m3 = 3,30 kg, m4 = 3,33 kg und damit als Mittelwert: m = 3,34 kg c) Zum Bremsweg kommt der Weg während der Schrecksekunde. Bei t = 0,8 s sind das: m s = 13,9 } · 0,8 s = 11 m s Der Weg bis zum Stillstand beträgt dann: s = 14,6 m + 11 m = 25,6 m 13. 418 644 Ein gefährlicher Atlas F = m·a m F = 1,4 kg · 50 · 9,81 } 2 s F = 690 N Das ist die Größenordnung der Gewichtskraft eines Menschen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 14. v v 2 v 2 (55,6 }ms )2 Δv a) a = } Δt s=} m 2 · 0,6 }2 km 40 } s m h = 2,5 } a=} 2 4,5 s s = 2 576 m s Für die Bremskraft gilt: b) F = m · a F = m·a m F = 1 350 kg · 2,5 } 2 s m F = 500 000 kg · 0,6 } 2 s F = 3 380 N F = 300 000 N Der Zug kommt nach etwa 2 600 m zum Stehen. Die Bremskraft beträgt ca. 300 kN. c) Sie sind z. B für die Kompensation der Reibungskräfte (Rollreibung, Luftwiderstand) erforderlich. 15. 2 0 0 0 s=} –} =} a 2a 2a 418 734 Anfahren eines Pkw d) Es liegt eine gleichmäßig verzögerte Bewegung bis zum Stillstand vor, für die folgendes Weg-Zeit-Gesetz gilt: 418 794 Die Fahrt eines ICE a) Es wird von einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung ausgegangen. Folglich können zur Lösung neben dem newtonschen Grundgesetz die betreffenden Bewegungsgesetze genutzt werden. s = v0 · t – }a2 · t 2 km und a = 0,6 m erhält man: Mit v0 = 200 } }2 h s F a=} m t in s 0 20 40 60 80 90 s in m 0 991 1 742 2 253 2 524 2 570 270 000 N a=} 500 000 kg m a = 0,54 } 2 s in m s Die maximale Beschleunigung eines ICE beträgt etwa m 0,5 } . 2 2 500 2 000 s b) Aus v = a·t folgt m 27,8 } 1 500 t = }av 1 000 s t=} m 500 0,54 }2 s 0 t = 51,5 s 0 20 40 60 80 t in s Für den Weg aus dem Stillstand gilt: 414 784 Ein Auffahrunfall 16. s = }a2 · t 2 Δv a) F = m · a = m · } Δt m 0,54 } · (51,5 s)2 2 s s = }} 2 8,3 m/s F = 65 kg · } = 6 000 N 0,09 s s = 716 m Bei konstanter Beschleunigung erreicht der Zug nach ca. 50 s eine Geschwindigkeit von 100 km/h. Dabei wird ein Weg von etwa 700 m zurückgelegt. Für Pkw kann man eine durchschnittliche Zeit von etwa 10 s bis zum Erreichen von 100 km/h annehmen. Die Beschleunigung ist bei einem Pkw also wesentlich größer als bei einem ICE. v 0 c) Aus v = v0 – a · t folgt mit v = 0: t = } a Das Weg-Zeit-Gesetz lautet: s = v0 · t – }a2 · t 2 Setzt man (1) in (2) ein, so erhält man: 8,3 m/s b) F = 0,65 kg · } = 60 N 0,09 s c) Schon allein die Kraft auf den Fahrer (Lösung Teilaufgabe a) zeigt, dass auch ein Auffahrunfall mit 30 km/h gefährlich sein kann (s. auch Ergebnis der Teilaufgabe d). 2 v d) s = } 2g 2 (8,3 m/s) s=} 2 (1) 2 · 9,81 m/s s = 3,5 m (2) Ein Auffahrunfall mit 30 km/h ist vergleichbar mit einem Sprung aus etwa 3,5 m Höhe. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 173 174 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 91 – 93) e) ABS bewirkt, dass auch beim starken Abbremsen die Lenkbarkeit des Pkw erhalten bleibt. Der Bremsweg verkürzt sich durch ABS nicht. Eher verlängert er sich. Das bedeutet: − Beim geradlinigen Auffahren spielt ABS keine Rolle. − ABS ermöglicht unter Umständen ein Ausweichen und damit ein Vermeiden des Auffahrens. − Die Geschwindigkeit wird verringert. − Der Kurvenradius wird größer. 419 504 Das Kettenkarussell 20. a) Die Gondel bewegt sich tangential weiter. b) Für die Geschwindigkeit bei einer Kreisbewegung gilt: 17. 419 444 Geschwindigkeit der Erde 2π · r v=} T v = 2π · }Tr Damit erhält man: 2π · 9,0 m m km v=} = 9,0 } = 32 } 6,3 s s h Die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne beträgt 6 2π · 149,6 · 10 km km v = }} = 29,8 } . 31 536 000 s s Die Geschwindigkeit des Monds um die Erde beträgt v= 2π · 384 400 km }} 2 360 059 s = 1,02 km . } s 419 864 Beschleunigung gefragt 21. 2 Die Bahngeschwindigkeit, mit der sich die Erde um die Sonne bewegt, ist also etwa 30-mal so groß wie die Bahngeschwindigkeit des Monds um die Erde. v a=} r 2 (8,3 }m) s m a=} = 1,7 } 2 40 m s Die auf den Motorradfahrer wirkende Radialbeschleunim gung beträgt 1,7 } . 2 s 18. 417 914 Nachrichtensatelliten 22. v = 2 · π · }Tr Um die Kurve zu durchfahren, muss die Radialm · v 2 durch die Haftreibung aufgebracht kraft F = } r werden. 42 000 km v = 2·π· } 86 400 s km v = 3,1 } s 19. m·v2 = 4 500 N } r 417 774 Kurvenfahrt eines Pkw a) Die Radialkraft ist gleich der Haftreibungskraft. Daraus ergibt sich die maximale Geschwindigkeit. m·v2 } r 414 584 Schnell durch die Kurven = μ·m·g oder v = √} μ·g·r 4 500 N · r √} m v= 4 500 N · 40 m √} 1 500 kg }} m km v = 11 } = 40 } s h km Die Kurve kann mit maximal 40 } durchfahren werden. h }} √ } v= m v = 0,55 · 9,81 } · 30 m 2 s m v = 12,7 } s 23. km v = 45,8 } h Der Pkw kann die Kurve mit einer maximalen Gekm schwindigkeit von etwa 45 } . h 415 074 Eine sichere Fahrt Die Kurve kann sicher durchfahren werden, wenn die Reibungskraft (Haftreibung) größer ist als die notwendige Gegenkraft zur Radialkraft. Die Bedingung für den Grenzfall lautet: Fr = FR b) Bei schnellerer Fahrt wird der Pkw aus der Kurve getragen. 2 v m·} = μ·m·g r c) Das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) bremst einzelne Räder gezielt ab, wenn das Fahrzeug droht, ins Schleudern zu geraten. Drängt beispielsweise in einer Kurve das Heck nach außen, wird das kurvenäußere Vorderrad verzögert. Bei Durchfahren einer Kurve mit zu großer Geschwindigkeit hat dies zwei Effekte: v2 = μ·g·r v = √} μ·g·r Theoretisch sicher ist eine Kurvenfahrt mit v < √} μ · g · r. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 24. 415 644 Schneiden von Kurven 415 854 Potenzielle Energie 2. a) Der Kurvenradius vergrößert sich. b) Damit die zum sicheren Durchfahren erforderliche Radialkraft noch vorhanden ist, muss bei einer bestimmten Geschwindigkeit der Kurvenradius größer sein. Man beachte: Die potenzielle Energie ist davon abhängig, welches Bezugsniveau man annimmt. Es sind deshalb unterschiedliche Lösungen möglich. a) Bezugsniveau Erdboden: m Epot = m · g · h = 1 kg · 9,81 } ·1 m 2 s c) Es besteht die Gefahr schwerster Unfälle. 25. Epot ≈ 10 J Beachte: Die Höhe von 1 m müsste der Abstand zwischen Bezugsebene und Schwerpunkt der Flasche sein. 415 104 Hammerwerfen Der Hammerwerfer muss die Gegenkraft zur Radialkraft aufbringen. km 2 } h (100 ) 2 v F = m·} = 7,0 kg · } r 2,5 m m b) Epot = 1,3 kg · 9,81 } ·7 m s2 Epot = 89 J F = 2 160 N m c) Epot = 120 000 kg · 9,81 } · 8 000 m 2 s Epot = 9 418 000 000 J 26. 416 394 Gefährliche Fahrt Epot = 9,4 GJ a) Die der Radialkraft Fr entgegengesetzt gleich große Zentrifugalkraft (Fliehkraft) muss im obersten Punkt des Loopings größer sein als die Gewichtskraft FG des Motoradfahrers. b) Aus der Bedingung FG = m · g und Fr ≥ FG folgt mit 418 654 Kinetische Energie 3. Auch die kinetische Energie ist abhängig vom Bezugssystem. Es muss gegebenenfalls mit angegeben werden. 2 m·v Fr = } r a) Ekin = }12 m · v 2 für die gesuchte Geschwindigkeit m2 Ekin = }12 · 75 kg · (10 } s) }} m m v ≥ √} g · r = 9,81 } · 3,8 m = 6,1 } . √ s2 s Ekin = 3,75 kJ m2 b) Ekin = }12 · 0,0075 kg · (800 } s) Energie, Arbeit und Leistung (LB S. 107 – 109) 1. 416 854 Bedeutende Physiker Ausführliche Informationen zu J. R. MAYER, J. P. JOULE und H. VON HELMHOLTZ sind im Internet zu finden. Bei J. R. MAYER sollte darauf eingegangen werden, dass er als Arzt wichtige Zusammenhänge entdeckte, aber aufgrund seiner in der Physik unüblichen sprachlichen Darstellungen seine physikalischen Fähigkeiten selbst von bedeutenden Physikern angezweifelt wurden. J. P. JOULE untersuchte vor allem den Zusammenhang zwischen Arbeit und Wärme (mechanisches Wärmeäquivalent) und kam von daher zum Energieerhaltungssatz. H. VON HELMHOLTZ war ein bemerkenswert vielseitiger Naturwissenschaftler. Er formulierte in seinem Werk „Über die Erhaltung der Kraft“ (1847) den Energieerhaltungssatz in der damals üblichen physikalischen Terminologie. Ekin = 2,4 kJ ( ) 130 m 2 c) Ekin = }12 · 1 300 kg · } 3,6 } s Ekin = 848 kJ 417 524 Energie eines Hubschraubers 4. a) Epot = m · g · h m · 250 m Epot = = 5 600 kg · 9,81} 2 s Epot = 13,7 MJ Ekin = }12 m · v 2 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de ( ) m2 Ekin = }12 m · 5 600 kg · 50 } s Ekin = 7,0 MJ 175 176 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 107 – 109) Unter den gegebenen Bedingungen ist die potenzielle Energie des Hubschraubers etwa doppelt so groß wie seine kinetische Energie. 7. 416 354 Tal- und Bergfahrt a) Ekin = Epot 1 }2 m · v 2 = m · g · h b) Man kann entweder eine sinnvolle Höhe oder eine sinnvolle Geschwindigkeit vorgeben und dann jeweils die andere Größe berechnen, die allerdings auch einen sinnvollen Wert haben sollte. Es gilt: 2 v h=} 2g km 2 (30 } ) h h=} m 2 · 9,81 }2 s h ≈ 3,5 m Epot = Ekin Hinweis: Der errechnete Wert ist ein theoretischer Wert. In der Praxis wird dieser Wert aufgrund der Reibung nicht erreicht. m · g · h = }12 m · v 2 und damit b) Da Epot ~ h ist, bedeutet eine Verringerung der mechanischen Energie um 20 %: Der Radfahrer erreicht nur noch 80 % der Höhe ohne Reibung, also h = 2,8 m. v h=} oder v = √} 2g·h 2g 2 Beispiele: m v = 70 } s h = 400 m h = 250 m m v = 89 } s Wie man leicht feststellt, gibt es für größere Höhen keine sinnvolle Lösung, weil der Hubschrauber dann Geschwindigkeiten fliegen müsste, die er nicht erreicht. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei Hubkm schraubern in der Größenordnung von etwa 300 } , h die maximale Höhe bei etwa 4 500 m. 5. 8. 416 654 Verschiedene Standpunkte Lisa und Jannik wählen unterschiedliche Bezugsebenen für die Betrachtung der Höhe des gehobenen Bechers. Jannik hat die potenzielle Energie des Bechers in Bezug auf den Fußboden und Lisa in Bezug auf die Tischplatte angegeben. 415 294 Eine Ramme für Pfähle 9. a) Beim Rammbär wird potenzielle in kinetische Energie umgewandelt. Beim Auftreffen auf einen Pfahl erfolgt die Umwandlung von kinetischer Energie des Rammbärs in kinetische Energie des Pfahls. Es wird Verformungsarbeit verrichtet. 419 254 Energie ist relativ a) Epot = m · g · h m · 8 848 m = 7,1 MJ Epot = 80 kg · 10 } 2 s b) Epot = m · g · h b) Nach dem Energieerhaltungssatz der Mechanik gilt: m · g · h = }12 m · v 2 und damit s }} √ m · (8 848 m – 6 850 m) = 1,6 MJ Epot = 80 kg · 10 } 2 v = √} 2g·h c) Epot = m · g · h m v = 2 · 9,81 } · 3,5 m 2 s m · (8 848 m – h Epot = 80 kg · 10 } Heimatort) 2 s m km v = 8,3 } = 30 } s h Der Rammbär trifft mit einer Geschwindigkeit von km ca. 30 } auf den Pfahl. h Beachte: Die Geschwindigkeit ist unabhängig von der Masse. Praktisch wichtig ist der große Impuls, die Wucht. 6. 10. 419 434 Energie eines ICE ( ) km 2 = 147 MJ a) Ekin = }12 m · v 2 = }12 · 380 t · 100 } h b) Die Energie vervierfacht sich: Ekin = 586 MJ km · 1,414 = 140 km c) v = 100 } } h h 416 824 Lkw und Pkw a) Bei gleicher Geschwindigkeit ist Ekin ~ m. Die kinetischen Energien verhalten sich also wie 32 : 1. b) Die möglichen Unfallfolgen wären bei einem Pkw wesentlich problematischer. d) Bei mechanischen Bremsen wird die kinetische Energie in thermische Energie umgewandelt und an die Umgebung abgegeben. Bei elektrischen Bremsen kann ein erheblicher Teil der kinetischen Energie durch elektromagnetische Induktion in elektrische Energie umgewandelt und in Akkus gepeichert werden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 11. 416 444 Artisten in Aktion a) Die potenzielle Energie des Springers wird in kinetische Energie des Springers und diese schließlich in Spannenergie des Schleuderbretts umgewandelt. Diese wandelt sich in kinetische Energie der Partnerin um. Am höchsten Punkt der Bewegung hat sich die kinetische Energie der Springerin dann vollständig in potenzielle Energie umgewandelt. 418 314 Energie beim Fall 14. a) Richtig, denn wegen h‘ = 2 h folgt: Epot‘ = m · g · h‘ = m · g · 2h‘ = 2 · m · g · h = 2 · Eh b) Richtig, denn wegen h‘ = 4 h folgt: Ekin‘ = Epot‘ = 4 · Epot = 4 · Ekin und damit b) Epot, Artist = Epot, Partnerin v‘2 = 4 · v 2 = (2v)2 m1 · g · h1 = m2 · g · h2 m ·h 70 kg · 2 m 1 1 h2 = } =} = 2,5 m m 55 kg 2 c) Falsch, denn die Endgeschwindigkeit hängt nur von der Fallhöhe ab. Die Partnerin würde höchstens 2,5 m hoch geschleudert werden. 418 554 Mechanische Arbeit 15. 12. 419 614 Energie eines Balls a) Abwurf: kinetische Energie Aufstieg: Abnahme der kinetischen und Zunahme der potenziellen Energie Umkehrpunkt: potenzielle Energie Abstieg: Abnahme der potenziellen Energie und Zunahme der kinetischen Energie Ausgangspunkt: kinetische Energie Die auftretende Luftreibung kann vernachlässigt werden. Anzuwenden ist die Gleichung W = F · s · cos α. Damit erhält man folgende Ergebnisse: a) W = 120 Nm b) W = 85 Nm c) W = 60 Nm d) W = 0 e) W = – 60 Nm m) b) Epot = 60 J (bei g = 10 } 2 s c) Es gibt verschiedene Lösungsmöglichkeiten (kinetische, energetische). Besonders einfach: Vom höchsten Punkt seiner Bewegung (v = 0) fällt der Körper 2,0 m. Dann gilt: m ∙ g ∙ s = }12 m ∙ v 2 oder v = √} 2 g∙s v= }} m ∙ 2,0 m 2 ∙ 9,81 } √ s2 v = 6,3 m } s f) Das Ergebnis bedeutet: Kraft und Weg haben die entgegengesetze Richtung. Das Vorzeichen spielt aber nur dann eine Rolle, wenn man Betrachtungen an einem System durchführt und weitere Wechselwirkungen (z. B. der Austausch von Wärme) zu beachten sind. 416 414 Beschleunigungsarbeit 16. a) Die Beschleunigungsarbeit ist gleich der Änderung der kinetischen Energie: W = ΔEkin Aus Symmetriegründen ist die Geschwindigkeit bei der Aufwärtbewegung und bei der Abwärtsbewegung in 10 m Höhe gleich groß. W = }12 m · v22 – }12 m · v21 = }12 m · (v22 – v12) m2 m2 W = }12 · 950 kg 3 19,4 } – 13,9 } s s 4 ( 13. 417 434 Crash und freier Fall Epot = Ekin 1 }2 m·g·h = m·v2 ) ( ) W = 87 000 Nm Die kinetische Energie ergibt sich aus Masse und Geschwindigkeit. 2 v h=} 2g 2 km (30 } ) h h=} m = 3,5 m 2 · 10 }2 s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Ekin = }12 m · v 2 m2 Ekin = }12 m · 950 kg · 19,4 } s ( ) 177 178 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 107 – 109) Feder 1: W = }12 FE · s = }12 · 3 N · 4 cm = 6 N · cm Ekin = 179 kJ Feder 2: W ≈ 4,5 N · cm Zum Beschleunigen des Autos ist eine Arbeit von 87 000 Nm erforderlich. Seine kinetische Energie beträgt dann 179 kJ. Dehnung von 4 auf 8 cm: Feder 1: W = }12 FE · s22 – }12 FE1 · s21 b) Die Beschleunigungsarbeit W ist gleich der Änderung der kinetischen Energie: W = 24 N · cm – 6 N · cm W = 18 N · cm W = ΔEkin Feder 2: W ≈ 19 N · cm W = }12 m (v 2 – v12 ) mit v1 = 0 W = }12 m · v 2 419 214 Stauchung einer Feder 20. Die Umstellung nach v ergibt: } Bei der Lösung ist zu beachten, dass die Feder noch zusammengedrückt wird. Damit lautet der Ansatz: √ 2W v= } m v= }} m · g (h + s) = }12 D · s 2 2 · 87 000 Nm √} 950 kg Die Umformung ergibt als Lösung der quadratischen Gleichung: m km v = 13,5 } = 48,6 } s h 1 s=} m · g ± √}} m · g (m · g + 2 D · h) D ( Mit der berechneten Beschleunigungsarbeit würde das Auto aus dem Stillstand eine Geschwindigkeit km von knapp 50 } erreichen. h 17. ) ( m N ± s=} 12 kg · 9,81 } 4 000 N kg }}}}} N N N · 12 kg · 9,81 } + 2 · 4 000 } · 0,7 cm) √(12 kg · 9,81 } kg ) ( kg m ) 417 414 Spannarbeit und Energie s = 0,24 cm N Espann = }12 D · s 2 = }12 · 40 } · (0,20 m)2 = 0,80 J m In der Feder steckt nun eine Spannenergie von 0,80 Joule. 414 774 Ein Federschussgerät 21. ESp = Epot 1 18. }2 D · s 2 = m · g · h 414 374 Dehnung einer Feder 2 Die Dehnung s verdreifacht sich. Wegen E ~ neunfacht sich die Spannenergie der Feder. s2 D·s h=} 2m·g ver- N 1,5 } · (4 cm)2 cm h = }} m 2 · 50 g · 10 }2 s 19. h = 24 cm 413 224 Aussagekräftiges Diagramm a) Während bei Feder 1 ein linearer Zusammenhang zwischen wirkender Kraft und Ausdehnung besteht, ist bei Feder 2 ein nichtlinearer Zusammenhang erkennbar: Mit zunehmender Ausdehnung wächst die Kraft überproportional. Der Anstieg ΔF/Δs ist gleich der Federkonstanten D an der betreffenden Stelle. Die Fläche unter dem Graphen ist gleich der Arbeit, die zum Dehnen der Feder erforderlich ist. Sie ist zugleich gleich der potenziellen Energie, die dann in der Feder gespeichert ist. b) Für Feder 1 können die Arbeiten berechnet, für Feder 2 aus dem Diagramm abgeschätzt werden. Dehnung von 0 auf 4 cm: 22. 417 114 Hochspringerin in Aktion a) ΔEpot = m · g · Δh N ΔEpot = 56 kg · 9,81 } · 1,11 m kg ΔEpot = 610 Nm b) Ekin = }12 m · v 2 = ΔEpot } pot √2 · ΔE } 2 · 610 Nm v = √} 56 kg v= } m m v = 4,7 } s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 23. 418 714 Stabhochsprung a) Beim Anlaufen wird chemische Energie in kinetische Energie umgewandelt. Diese kinetische Energie wird in Spannenergie des Stabs und in potenzielle Energie umgewandelt. Darüber hinaus wird im Laufe des Sprungs auch die Spannenergie in potenzielle Energie umgewandelt. Hinzu kommt eine Umwandlung von chemischer Energie in potenzielle Energie (Abstoßen vom Stab). Vom höchsten Punkt der Bahnkurve an wird potenzielle in kinetische Energie umgewandelt. Hinweis: Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Diskussion zur Bewegung des Körperschwerpunktes. Bei guten Springern bewegt sich der Körperschwerpunkt unter der Latte hinweg. FG α 10 m 100 m b) Die Änderung der potenziellen Energie ergibt sich aus dem Höhenunterschied. Bei einer Strecke von 500 m beträgt er: x sin α = } und damit x = 500 m · sin α = 49,7 m 500 m Damit ergibt sich für die Änderung der potenziellen Energie: ΔEpot = m · g · Δh b) Ekin = }12 m · v 2 m Ekin = }12 · 77 kg · (9,8 } s) 2 ΔEpot = 1 100 kg · 9,81 · 49,7 m ΔEpot = 536 kJ Ekin = 3 700 J Hinweis: Die anderen Angaben sind für die Lösung der Teilaufgabe nicht erforderlich. c) Ekin = Epot = m · g · h E kin h=} m·g c) Bei einer gleichförmigen Fahrt besteht Kräftegleichgewicht, d. h. die Antriebskraft muss genauso groß sein wie die Summe aus der Reibungskraft und der Hangabtriebskraft. Für diesen Fall kann man die Leistung folgendermaßen berechnen: 3 700 J h=} m W = F·s P=} } t t 77 kg · 9,81 }2 s Die Kraft F ergibt sich betragsgemäß aus Hangabtriebskraft und Reibungskraft: h = 4,9 m Es wäre eine Höhe von 4,9 m + 1,05 m ≈ 6,0 m erreichbar. F = m · g · sin α + μ · m · g · cos α Damit erhält man für die Leistung: m · g · s (sin α + μ · cos α) d) Die tatsächlich erreichte Höhe liegt unter der theoretisch ermittelten Höhe. Die Berechnung erfolgt unter der Annahme, dass sämtliche kinetische Energie in potenzielle Energie umgewandelt wird. Das ist in der Praxis nicht der Fall. Es erfolgen z. B. auch Umwandlungen in thermische Energie. Es wird auch nicht die gesamte Spannenergie des Stabs in potenzielle Energie umgewandelt. Zu beachten ist auch, dass der Schwerpunkt des Stabs sich ebenfalls ändert (Hubarbeit). 24. 415 834 Arbeit, Energie, Leistung a) Die Reibungsarbeit ergibt sich aus der bewegungshemmenden Reibungskraft und dem Weg: WR = FR · s P = }} t Setzt man die gegebenen bzw. berechneten Größen ein, so ergibt sich: m · 500 m (sin 5,7° + 0,05 · cos 5,7°) 1 100 kg · 9,8 } 2 s P = }}}} t 804,3 kJ P=} 30 s P = 26,8 kW d) Kinetische Energie des Pkw wird in potenzielle Energie und Reibungsarbeit umgewandelt. Demzufolge gilt: }12 m · v 2 = m · g · h + μ · m · g · cos α · s Mit h = s · sin α und Kürzen durch m erhält man: Mit FR = μ · FN = μ · m · g · cos α erhält man: }12 v 2 = g · s · sin α + μ · g · s · cos α WR = μ · m · g · cos α · s m · cos 5,7° · 500 m WR = 0,05 · 1 100 kg · 9,81 } 2 s WR ≈ 268 000 Nm }12 v 2 = s (g · sin α + μ · g · cos α) und damit © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 179 180 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 107 – 109) 2 v s = }} 2 g (sin α + μ · cos α) 5m (13,9 }ms )2 s = }}} m 2 · 9,8 }2 (sin 5,7° + 0,05 · cos 5,7°) α s 100 m (13,9 }ms )2 s=} m 2,92 }2 Damit ergibt sich für den Winkel: α = 2,9° Für die Steigung gilt: s s = 66 m }12 m · v 2 = μ · m · g · cos α · s + m · g · h mit h = s · sin α. Einsetzen und Vereinfachen ergibt: 417 844 Spuren eines Unfalls 25. Die zunächst vorhandene kinetische Energie wird durch die Reibungsarbeit „aufgezehrt“. Demzufolge gilt: 2 v = ( μ · g · cos α + g · sin α) · s } 2 und damit: 1 }2 m · v 2 = μ · m · g · s 2 v s = }} 2 g (μ · cos α + sin α) Die Umstellung nach v ergibt: v = √} 2μ·g·s 2 m (130 : 3,6)2 } 2 s s = }}} m 2 · 9,81 }2 (0,9 · cos 2,9° + sin 2,9°) }} √ s m v = 2 · 0,45 · 9,81 } 2 · 8,6 m v = 8,7 s s = 70 m m } s Für das Gefälle gilt: km v = 31 } h }12 m · v 2 + m · g · h = μ · m · g · cos α · s Einsetzen von h = s · sin α und Umformen ergibt: 26. 416 864 Bremswege 2 v + g · s · sin α = μ · g · cos α · s } 2 a) Ekin = }12 m · v 2 Ekin = 1 }2 · 1 700 2 kg · v s · g ( μ · cos α – sin α) = } 2 130 m 2 } 3,6 s ( ) 2 v s = }} 2 g (μ · cos α – sin α) m2 (130 : 3,6)2 } 2 Ekin = 1,1 MJ s s = }}} m 2 · 9,81 }2 (0,9 · cos 2,9° – sin 2,9°) s b) s = v · t s = 78 m km · 0,80 s s = 130 } h s = 28,9 m 27. c) Es wird eine Reibungszahl von μ = 0,9 angenommen. Für den Bremsweg ergibt sich: }12 m · v 2 417 214 Leistung eines Autos Es gilt: W F·s P=} =} s = F·v t }v = μ·m·g·s ⇒ 30 kW F = }Pv = } m ≈ 831 N 36,1 } s und damit: 28. 2 v s=} 2μ·g a) η = η1 ∙ η2 ∙ … 2 s= 418 334 Wirkungsgrad m (130 : 3,6)2 } 2 s }} m 2 · 0,9 · 9,81 } s2 η = 0,45 ∙ 0,9 ∙ 0,2 = 0,08 Der Gesamtwirkungsgrad beträgt lediglich 8 %. s = 73,8 m ≈ 74 m Hinweis: Bei einer anderen Annahme für die Reibungszahl ändert sich der Weg entsprechend. d) 5 % Steigung beziehungsweise Gefälle bedeutet: Auf 100 m steigt oder fällt die Straße um 5 m. b) Der Gesamtwirkungsgrad einer Energieübertragungskette hängt vom Wirkungsgrad jedes einzelnen Glieds ab. Bereits ein geringer Wirkungsgrad reicht aus, um einen niedrigen Gesamtwirkungsgrad zu erzielen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik c) Solarzellen: 15 % Zuleitungen: 95 % Glühlampe: 5% LED: 50 % Damit erhält man einen Gesamtwirkungsgrad zwischen 0,7 und 7 %. 418 724 Strahltriebwerke 4. Strahltriebwerke dienen dem Antrieb von Flugzeugen. Sie sind so aufgebaut, dass komprimierte Luft und Verbrennungsgase mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßen werden. Der Impuls beträgt mGase · vGase. Nach dem Impulserhaltungssatz wirkt in der entgegengesetzter Richtung ein gleich großer Impuls mF · vF , der eine Bewegung des Flugzeugs bewirkt. 419 454 Fallender Dachziegel 5. Impuls und Drehimpuls von Körpern (LB S. 123 – 125) 1. 419 194 Impuls im Vergleich 5,0 m m Fußgänger: p = 65 kg · } = 90 kg · } 3,6 s s Geschoss: m m p = 0,012 kg · 750 } = 9,0 kg · } s s Der Impuls des Fußgängers ist etwa 10-mal so groß wie der Impuls des Geschosses. 2. Betrachtet wird das System Erde – Ziegelstein in drei Zuständen: − Ziegelstein ist in Ruhe: Der Gesamtimpuls ist null. − Ziegelstein fällt herunter: Während des Fallens wird der Stein von der Erde angezogen und zieht seinerseits mit der gleichen Kraft die Erde an. Der Kraftstoß F · Δ t und damit auch die Impulsänderung beider Körper ist gleich groß, aber entgegengesetzt gerichtet. Der Gesamtimpuls bleibt null. − Ziegelstein liegt auf dem Erdboden: Der Gesamtimpuls ist gleich null. 419 204 Impulsänderung FG a) vergrößert sich Erde b) verkleinert sich, ist im Umkehrpunkt null und vergrößert sich dann wieder c) nimmt zu, da die Geschwindigkeit senkrecht zur Flugbahn durch das Fallen zunimmt (Impulsparallelogramm!). – FG d) wird null, da er auf dem Boden liegen bleibt. Hinweis: Es wird hier kein System, sondern jeweils ein isolierter Körper betrachtet. 419 474 Rückstoß beim Gewehr 6. 3. 419 394 Impuls beim Rudern m1 · v1 = m2 · v2 a) Für den gegebenen Fall lautet der Impulserhaltungssatz: Der Gesamtimpuls des Systems Ruderer – Boot – Wasser ist konstant. Wird durch die Ruder das Wasser in der einen Richtung bewegt, so bewegt sich das Boot in die entgegengesetzte Richtung. Geht man vom Gesamtimpuls null aus, so ist jeweils die Impulsänderung des Wassers gleich der Impulsänderung des Boots. b) Die Geschwindigkeit des Boots ist umso größer, − je mehr Wasser durch die Ruder bewegt wird − und je schneller es bewegt wird. m ·v 1 1 v2 = } v 2 m 0,012 kg · 750 } s v2 = }} 5,2 kg m v2 = 1,7 } s 7. 419 524 Impuls bei Spielzeug Es wird das Rückstoßprinzip genutzt. Die Luft aus dem Ballon strömt in der einen Richtung, das Fahrzeug bewegt sich aufgrund des Impulserhaltungssatzes in die entgegengesetzte Richtung. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 181 182 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 8. (LB S. 123 – 125) ( m ) ( m +m ) ΔE = 15,43 kJ – 12,60 kJ = 2,83 kJ a) p = m · v p = 0,45 kg · 26,7 m } s 11. m p = 12 kg · } s p b) v = } m m 1 2 1 2 ΔE = } · v12 + } · v22 – } · u2 2 2 2 419 544 Elfmeterschießen 419 374 Stöße von Wagen a) Aufgrund der Impulserhaltung müssen sich die nach dem Stoß verbundenen Wagen nach rechts bewegen. Nach dem Impulserhaltungssatz gilt für die Geschwindigkeit: m 12 kg · } s v=} 72 kg m v = 0,17 } s m · v1 = 4 · m · u ⇔ u = }14 v1 Der Wagen bewegt sich also mit }14 der Geschwindigkeit, die der Wagen vor dem Stoß hatte, nach rechts. c) p = F · Δt p F=} Δt b) Es ist v1 = – v2 . Aufgrund der Impulserhaltung müssen sich die nach dem Stoß verbundenen Wagen nach links bewegen. Nach dem Impulserhaltungssatz gilt für die Geschwindigkeit: m 12 kg · } s F=} 0,1 s F = 120 N 9. ⇔ m · v1 + 2 · m · v2 = 3 · m · u 419 714 Ein Raketenstart m · v1 – 2 · m · v1 = 3 · m · u Die Präsentation kann am Beispiel einer Ariane-Rakete erfolgen. Die Fakten lassen sich schnell im Internet recherchieren. Beschrieben und physikalisch erklärt werden sollten folgende Aspekte: − Geringe Anfangsbeschleunigung − Hohes Gesamtgewicht im Vergleich zur Nutzlast − Die Rakete besteht aus mehreren Stufen c) Beim elastischen Stoß zweier Wagen gleicher Masse, von denen einer ruht, übernimmt der ruhende Wagen den kompletten Impuls des anderen Wagens. Wagen 1 steht also nach dem Zusammenstoß, während sich Wagen 2 mit v1 nach rechts bewegt. v1 = 0 v2 = v1 12. 419 924 Stöße von Güterwagen a) m1 · v1 + m2 · v2 = (m1 + m2) u m ·v + m ·v 1 1 2 2 u = }} m +m 1 25 t · 4,0 2 km } h u = – }13 v1 Der Wagen bewegt sich also mit }13 der Geschwindigkeit, die Wagen 1 vor dem Stoß hatte, nach rechts. Eine Beispielrechnung soll zeigen, welche Masse an Treibgasen pro Sekunde ausgestoßen werden muss, um m bei gegebener Austrittsgeschwindigkeit (3 000 } die s) Gewichtskraft der Rakete auszugleichen. 10. ⇔ 419 934 Impulsübertragung Erläuterung eines selbst gewählten Beispiels, etwa: − Auffahrunfall, − Stoß zweier Billardkugeln, − Auftreffen eines Geschosses auf einen Körper, − Fußball beim Schuss auf den Torwart, − Münze, die gegen eine andere gestoßen wird. u=} 25 t + 5,0 t km u = 3,3 } h b) Die Impulsbilanz lautet: m1 · v1 + m2 · v2 = (m1 + m2) u m m 28 000 kg · } = 28 000 kg · } s s 13. 419 974 Rückstoß bei Tieren Beispiele könnten die Fortbewegung von Quallen, Kraken oder von Tintenfischen sein. Die Tiere saugen Wasser aus der Umgebung in ihren Hohlkörper. Das zuströmende Wasser kommt dabei aus vielen Richtungen: Die Energiebilanz lautet: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 418 634 Pkw und Lkw 16. Anschließend stoßen sie das Wasser nach hinten aus: Aufgrund seiner großen Masse besitzt der Lkw bei bestimmter Geschwindigkeit einen wesentlich größeren Impuls als der Pkw. Das bedeutet bei einem unelastischen Zusammenstoß: Die Geschwindigkeitsänderung und damit auch die Beschleunigung ist beim Lkw wesentlich geringer als beim Pkw. Auf die Insassen des Pkw wirken aufgrund der größeren (negativen) Beschleunigung erheblich größere Kräfte (Trägheitskräfte) als auf die Insassen des Lkw. 417 274 Geschossgeschwindigkeit 17. Für den unelastischen Stoß gilt: m1 · v1 = (m1 + m2) · u und damit Dabei bekommt das ausströmende Wasser einen nach hinten gerichteten Impuls. Aufgrund der Impulserhaltung bewegt sich das Tier nach vorn. u v1 = (m1 + m2) · } m 1 Die Geschwindigkeit u erhält man aus: 1 }2 (m1 + m2) ·u 2 = μ · FN · s } 2μ·F ·s 14. √ N u= } (m + m ) 418 804 Der erste Astronaut m · v = F · Δt m= 1 2 Damit ergibt sich für v1: } 2·F ·s √ F ·Δt } v N (m1 + m2) · } (m + m ) 1 2 v1 = }} m 1 6 5 ·10 N · 1 s m=} m 2 500 } s oder √}} (m + m ) · 2 · F · s m = 2 000 kg = 2 t 1 2 N v1 = }} m 1 Pro Sekunde werden jeweils 2 t Treibstoff ausgestoßen. }}} m 0,61 kg · 2 · 0,4 · 6,1 kg · } · 5,5 m √ 2 s v1 = }}} 0,01 kg 15. 414 894 Rückstoßpistole m v1 = 405 } s a) F · Δt = m · v m·v F=} Δt m 0,04 kg · 120 } s F = }} 1s F = 4,8 N F b) a = } m a= Hinweis: Bei einem unelastischen Stoß (Eindringen des Geschosses in den Holzklotz) wird mechanische Energie in thermische Energie umgewandelt. Die Methode ist nur sinnvoll anwendbar, wenn diese in thermische Energie umgewandelte mechanische Energie relativ klein ist. 417 334 Ballistisches Pendel 18. 4,8 N } 83 kg a = 0,058 m }2 s a) Beträgt die Masse des Holzklotzes M und die Höhe, in die er gehoben wird, h, so ergibt sich mit dem Impulserhaltungssatz: m · v = (m + M) · u c) v = a · t m ·3 s v = 0,058 } 2 s m+M und damit v = } ·u m Die Geschwindigkeit u ergibt sich aus dem Energieerhaltungssatz: m v = 0,17 } s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de (m + M) · u2 = (m + M) g · h 183 184 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 123 – 125) u = √} 2g·h Nach dem elastischen Stoß bewegen sich beide Kugeln in der gleichen Richtung, genauer: In der ursprünglichen Bewegungsrichtung der schwereren m Kugel. Ihre Geschwindigkeiten betragen 8,95 } bzw. s m 4,45 } . s Damit erhält man für die Geschossgeschwindigkeit v: m+M } ·√ 2 g · h v=} m b) Die Massen m und M können mit einer Waage ermittelt, g einem Tabellenwerk entnommen werden. Die Höhe h lässt sich in unterschiedlicher Weise bestimmen, z. B. − Messen der Höhe mit einem Lineal (während der 1. und 2. Schwingung) − Messen der horizontalen Auslenkung. Aus der Länge des Pendels und dieser Auslenkung kann man h ermitteln. c) Einsetzen in die Gleichung aus a) liefert: v= 20. Die Erklärung für die Erscheinung liefern Energieerhaltungssatz der Mechanik und Impulserhaltungssatz. Nach dem Energieerhaltungssatz wäre es z. B. möglich, dass zwei Kugeln mit der Geschwindigkeit v stoßen: Ekin = 2 · }12 m · v 2 Eine gestoßene Kugel hätte dann die gleiche kinetische Energie: } m+M · √2 g · h } m }} √ Ekin = m · v 2 3,81 kg m v=} · 2 · 9,81 } · 0,056 m 2 0,01 kg v = 399 s m } s m . Die Geschossgeschwindigkeit beträgt etwa 400 } s 19. a) 415 484 Der Kugelstoßapparat Bezieht man den Impulserhaltungssatz mit ein, so ist diese Variante nicht möglich, da nach dem Impulserhaltungssatz die gestoßene Kugel die doppelte Geschwindigkeit haben müsste. Bei Beachtung beider Erhaltungssätze ist nur die beschriebene Variante möglich. 419 304 Stoßende Kugeln m1 21. m2 v1 v2 419 684 Eine Pirouette Für ein abgeschlossenes System, das hier nur aus einem Körper besteht, gilt: L = J ∙ ω = konstant Aus m1 · v1 – m2 · v2 = (m1 + m2) · u u= Bei konstantem Drehimpuls lässt sich die Winkelgeschwindigkeit nur durch Verkleinerung des Trägheitsmoments vergrößern. Das erreicht die Eiskunstläuferin, indem sie alle Körperteile, insbesondere die Beine und Arme, möglichst nah an die Drehachse bringt. folgt: m1 · v1 – m2 · v2 }} m1 + m2 m m 0,15 kg · 7,8 } – 0,25 kg · 5,6 } s s u = }}} 0,15 kg + 0,25 kg m u = – 0,58 } s m in Richtung Die Kugeln bewegen sich mit etwa 0,6 } s der Kugel mit der größeren Masse. b) Es sind die unterschiedlichen Richtungen der Bewegung zu beachten. 2 m · v + (m – m ) · v 2 2 1 2 1 u1 = }} m +m 1 2 m m – 2 · 0,25 kg · 5,6 } + (–10 kg) · 7,8 } s s u1 = }}} 0,4 kg m u1 = – 8,95 } s a) Das Trägheitsmoment des Hohlzylinders ist größer als das des Vollzylinders. Demzufolge ist die Beschleunigung des Vollzylinders größer. Er kommt eher unten an. b) Aus der Verknüpfung von s = }a2 · t 2 und v = a · t ergibt sich: 2 2 m m 2 · 0,15 kg · 7,8 } – (10 kg) · 5,6 } s s u2 = }}} 0,4 kg m u2 = 4,45 } s 419 674 Schnelle Zylinder v a=} 2s 2 m1 · v1 + (m2 – m1) · v2 u2 = }} m +m 1 22. (1) Die Geschwindigkeit ergibt sich aus energetischer Betrachtung. Für den Vollzylinder gilt: m · g · h = }12 m · r 2 + }12 J · ω2 J = }12 m · r 2 und mit ω = }vr © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 185 Mechanik 2 7v h=} 10 g Damit erhält man: 2 m · g · h = }12 m · v 2 + }14 m · v 2 m 7 · (0,99 } ) s h=} m = 7,0 cm 10 · 9,81 }2 s v 2 = }43 g · h Die Höhe des Schwerpunkts über dem untersten Punkt der Schleifenbahn beträgt demzufolge 7,0 cm + R = 27 cm. 4 g·h 2 g·h Eingesetzt in (1) ergibt: aVZ = } =} 6s 3s Analog ergibt sich für den Hohlzylinder mit sehr dünner Wandung: v2 = g·h und d) Oberer Punkt: F1 = 0 g·h } 2s aHZ = Unterer Punkt: Die Kraft setzt sich aus Gewichtskraft und Zentrifugalkraft zusammen. Für einen reibungsfrei hinabgleitenden Körper gilt: m · g · h = }12 m · v 2 v2 = 2 g·h und a= 2 (1,95 }m) s m + 2,0 kg · F2 = 2,0 kg · 9,81 } } 2 0,1 m g·h } s s Ein Vergleich der Beschleunigungen für die drei Körper ergibt: Die Beschleunigung des reibungsfrei hinabgleitenden Körpers ist am größten, die des Hohlzylinders am kleinsten. 23. 2 v F2 = m · g + m · } R–r und damit: F2 = 96 N Gravitationsfelder (LB S. 141 – 142) 417 804 Rollende Kugeln 418 564 Gravitationskräfte 1. a) Zweckmäßig ist ein energetischer Ansatz: m∙M a) F = G ∙ } 2 m · g · h = }12 m · v 2 + }12 J · ω 2 r 3 Mit J = }25 m · r 2 und ω = }vr erhält man: m·g·h = 1 }2 m·v2 + 1 2 }2 · }5 5,97 ∙ 1024 kg ∙ 7,35 ∙ 1022 kg 1 m FErde – Mond = 6,673 ∙ } ∙ }} 11 } 2 2 16 2 10 kg ∙ s 3,844 ∙ 10 m FErde – Mond = 1,98 ∙ 1020 N m·v2 3 5,97 ∙ 1024 kg ∙ 1,99∙ 1030 kg 1 m ∙ }} b) FErde – Sonne = 6,673 ∙ } 11 } 2 2 22 2 7 2 g·h = } v 10 10 kg ∙ s 1,496 ∙ 10 m FErde– Sonne = 3,54 ∙ 1022 N } √ 10 v= } g·h 7 }} √ 10 m · 0,70 m v= } · 9,81 } 2 7 v = 3,1 s Gewichtskraft: Die Kugel erreicht eine maximale Geschwindigkeit m von 3,1 } . s b) Die Schleifenbahn wird sicher durchlaufen, wenn im oberen Punkt der Bahn die Zentrifugalkraft mindestens gleich der Gewichtskraft ist. FG = m ∙ g m = 23 500 N FG = 2 400 kg ∙ 9,81 } 2 s Gravitationskraft: m∙M F = G∙} 2 r 2 v Wir betrachten den Grenzfall: m · g ≤ m · } R–r F= Damit ergibt sich für die Geschwindigkeit: v ≥ √} g (R – r) m · (0,2 m – 0,1 m) v ≥ }}} 9,81 } 2 √ 415 314 Kraft auf Satelliten 2. m } s s 6,673 m3 2 400 kg ∙ 5,97 ∙ 1024 kg ∙ }} } 1011 kg ∙ s2 (6 371 km + 320 km)2 F = 21 400 N Die Gravitationskraft in 350 km Höhe beträgt etwa 90 % der Gewichtskraft auf der Erde. m v ≥ 0,99 } s Die schleifenförmige Bahn wird sicher durchlaufen, weil die erforderliche Mindestgeschwindigkeit kleiner als die tatsächlich vorhandene ist. 7 2 c) Aus g · h = } v (siehe Teilaufgabe a) erhält man: 10 3. 419 594 Die Gewichtskraft a) Aufgrund der Rotation der Erde um ihre Achse wirkt auf jeden Körper auf ihr auch eine Zentrifugalkraft, die sich mit der Gravitationskraft zu einer Resultierenden zusammensetzt. Das, was wir z. B. an einem © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 186 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 141 – 142) Kraftmesser ablesen, wenn ein Körper ruht, ist eine resultierende Kraft, die etwas kleiner als die Gravitationskraft ist. b) Bei Vernachlässigung der Zentrifugalkraft gilt: m∙M FG = m ∙ g = G ∙ } 2 r Damit ergibt sich für Höhen h über der Erdoberfläche: h in km 0 500 1 000 1 500 2 000 2 500 FG in N 981 843 733 643 568 506 4. 415 774 Ebbe und Flut Präsentation zu Ebbe und Flut. Dabei sollte insbesondere auf folgende Aspekte eingegangen werden: − Bewegung von Erde und Mond um einen gemeinsamen Schwerpunkt, − Einfluss der Gravitationskraft des Monds auf die Wassermassen der Weltmeere, − Einfluss der Fliehkraft infolge der Bewegung von Erde und Mond um den gemeinsamen Schwerpunkt, − Resultierende Kräfte und Entstehung von zwei Flutbergen, − Einfluss der Sonne bei Springfluten und Nippfluten. 1000 5. 416 424 Gravitationskonstante 800 a) b LB S. 128 600 g∙r2 m ∙ M folgt g = G ∙ M oder G = b) Aus m ∙ g = G ∙ } }2 } 2 M r r Mit M = ρ ∙ V und V = }43 π ∙ r 3 erhält man: 400 g∙r2∙3 3g G = }3 = } ∙ 1ρ 4 π∙r } ρ∙4 π∙r 200 0 0 500 1000 1500 2000 2500 h in km m∙M c) }12 m ∙ g = G ∙ } 2 6. m∙M a) Epot = – G ∙ } r r } √ 3 G∙M∙2 r= } g Epot = – 1,89 ∙ 1010 J kg ∙ s ∙ 9,81 m r = 9 012 km In einer Höhe von 9 012 km – 6 371 km = 2 641 km über der Erdoberfläche verringert sich die Gewichtskraft eines Körper im Vergleich zu der auf der Erdoberfläche auf die Hälfte. d) Wie man auch durch Berechnung zeigen kann, wird die Gewichtskraft praktisch nicht beeinflusst. ( FG = 785,00 N 2 962 m über NN: FG = 784,45 N ) 1 b) W = – G ∙ m ∙ M } – r1 r1 } 2 W = 1,03 ∙ 1011 Nm 2 2π c) Ekin = }12 m ∙ v 2 = }12 m ∙ (ω ∙ r)2 = }12 m } ∙r T ( ( 2π Ekin = }12 ∙ 2 ∙ 103 kg ∙ } ∙ 3,58 ∙ 107 m 86 400 s Beispiel: Bergsteiger mit einer Masse von 80 kg 720 m über NN: 24 kg ∙ s r = }}} 11 2 10 3 m ∙ 2 ∙ 10 kg ∙ 5,97 ∙ 10 kg Epot = – 6,673 ∙ 10–11 } 2 }} 42 171 km }}} 6,673 m3 ∙ 5,97 ∙ 1024 kg ∙ 2 ∙ s2 √ 414 624 Wettersatelliten ) 2 ) Ekin = 6,78 ∙ 109 J 7. e) Das Erklärungsmuster hängt vom gewählten Bezugssystem ab. In einem mitbewegten (beschleunigten) Bezugssystem ist die Erdanziehungskraft genau so groß wie die entgegengesetzt gerichtete Zentrifugalkraft. Die Resultierende beider Kräfte ist null. 419 774 Eine astronomische Einheit T 2 r 3 SE E =} } 3 2 TM (rSE + rEM) Aus dieser Gleichung wird die 3. Wurzel gezogen und die Gleichung nach rSE umgestellt. Dann erhält man: r EM rSE = } }2 √} – 1 3 TM TE2 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 6 78,4 ∙ 10 km rSE = } 2 3} √ (1,88 a) } (1 a)2 Betrachtet man die Kräfte auf einen Körper, dann gilt für den gesuchten Punkt: –1 FG, Erde = FG, Mond rSE = 149,8 ∙ 106 km Aus den angegebenen Daten ergibt sich eine Entfernung von 149,8 Mio. Kilometern zwischen Sonne und Erde. Der (festgelegte) Wert für diese Entfernung beträgt 149,6 ∙ 106 km = 1 AE. m∙M m∙M rE rM E M G∙} = G∙} 2 2 Mit rM = r – rE erhält man: M M rE (r – rE) M }2E = } 2 (r – rE)2 ME = rE2 ∙ MM 8. E E rE = } ± M –M E r 4 M=} 2 G∙T –} M –M E M kg und rE = 3,89 · 105 km ± 0,42 · 105 km Einsetzen der betreffenden Werte ergibt: 4 π2 · (149,6 · 109 m)3 · kg · s2 rE, 1 = 431 000 km M = }}} –11 3 2 m · (365,2 · 86 400 s) M = 1,99 · 1030 kg (von der Erde aus gesehen hinter dem Mond) rE, 2 = 347 000 km 418 404 Erste Mondlandung a) Für die Bewegung eines Satelliten um einen Zentralkörper auf einer Kreisbahn gilt: Satellitenbahn Es existieren zwei Punkte, an denen die Gravitationskraft von Erde und Mond gleich groß ist. Der Punkt zwischen Erde und Mond befindet sich etwa 347 000 km – 6 371 km = 341 000 km von der Erdoberfläche entfernt. h c) Für eine Kreisbahn gilt: 2 v m∙M m∙} = G∙} 2 r +h r kg ∙ s r = 85 km + 1 738 km = 1 823 km erhält man: Erde mit der Masse M 2 π ∙ (r + h) E Mit v = } erhält T man: }}} 6,67 m3 ∙ 7,35 ∙ 1022 kg √ v = }}} –11 2 6 4 π2 ∙ (r + h) 2 E M = G∙} } 2 2 (rE + h) T 3 m , M = 7,35 ∙ 1022 kg und Mit G = 6,67 ∙ 10–11} 2 X (rE + h) } √ 2 v m ∙ M oder v = G ∙ M m∙} = G∙} } 2 r r rE Fr = FG (rE + h) }3 √ (r + h) Da G, M und rE für die Erde bestimmte Werte haben, gilt: Die Umlaufzeit eines Satelliten um einen Zentralkörper ist, eine kreisförmige Bahn vorausgesetzt, nur von der Höhe des Satelliten über der Oberfläche des Zentralkörpers abhängig. Je größer diese Höhe ist, umso größer ist auch die Umlaufzeit des Satelliten. Erde Mond rM X 10 v = 1 640 E T=2π } G∙M rE ME – MM rE = 3,89 · 105 km ± √ 0,18 · 1010 km π2 · r 3 b) √ (}) }} Die Umstellung nach M ergibt: E M M Mit r = 384 400 km, ME = 5,97 · 10 MM = 7,35 · 1022 kg erhält man: 2 9. E }} r ∙ ME 2 ME ∙ r 2 24 4 π ·r = G∙ m∙M m·} } 2 2 6,673 · 10 M r∙M Für die Erde ist die Gravitationskraft zwischen Sonne und Erde die Radialkraft. Demzufolge kann man setzen: T M ∙r2 2 r∙M E E rE 2 – } rE + } =0 M –M M –M 417 694 Die Sonnenmasse kg ∙ s ∙ 1 823 km ∙ 10 m m = } s km 1,64 } s Die Kreisbahngeschwindigkeit im Mondorbit beträgt km etwa 1,6 } . s d) Für die Arbeit im Gravitationsfeld gilt: ( ) 1 1 –} W = G∙m∙M } r r 1 2 W = 614 ∙ 106 J = 614 MJ Um den Aufstiegsteil der Mondfähre auf eine Höhe von 85 km zu heben, wäre eine Arbeit von 614 MJ erforderlich. e) Erkundungsaufgabe: Aktuelle Informationen sind im Internet zu finden. r © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 187 188 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 10. (LB S. 141 – 142) e) Die Schubkraft ergibt sich aus der Gewichtskraft und der beschleunigenden Kraft: 415 264 Ein Nachrichtensatellit a) Für einen geostationären Satelliten gilt: Er befindet sich ständig über einem bestimmten Punkt der Erdoberfläche. Das ist nur unter folgenden zwei Bedingungen möglich: − Der Satellit bewegt sich mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit wie die Erde. Dann gilt für ihn: F = FG + m ∙ a m + 6 500 kg ∙ 7 m F = 6 500 kg ∙ 3,7 } }2 2 s s F = 69,6 kN m∙M m∙ω2∙r = G∙} 2 r Da m, M, ω und G Konstanten sind, ist damit der Radius der geostationären Bahn eindeutig bestimmt. r= } √ 3 G∙M } ω2 − Der Satellit bewegt sich in der Äquatorebene. Nur dann fallen die Rotationsachse der Erde und die Drehachse des Satelliten zusammen. Bei der Bewegung in jeder anderen Ebene würde der Satellit über einem Punkt der Erdoberfläche pendeln. b) Setzt man in der bei Teilaufgabe a genannten Glei2π chung r = rE + h 2 und ω = } , so erhält man als GleiT chung für die Höhe h eines geostationären Satelliten über der Erdoberfläche: } √ mit M (Erdmasse), T = 86 400 s und rE = 6 371 km (h = 35 856 km). 11. 416 524 Raumflug zum Mars m∙M a) m ∙ g = G ∙ } 2 r M g = G∙} 2 r 3 6,4 ∙ 1023 kg m g = 6,673 ∙ 10–11 } ∙ }} kg ∙ s2 (3,394 ∙ 106 m)2 416 334 Voyager-Sonden Die 1977 gestarteten amerikanischen Sonden Voyager 1 und Voyager 2 haben viele neue Erkenntnisse gebracht. Ausführliche Informationen zu diesen beiden Sonden sind im Internet zu finden. Bei der Präsentation sollte insbesondere auf folgende Aspekte eingegangen werden: − Ziele der Missionen, − Startdaten und Flugverlauf, − Geräte an Bord (Auswahl treffen), − ausgewählte wissenschaftliche Ergebnisse (Bilder von Planeten). 13. 3 G∙M∙T2 – rE } 4 π2 = 5,97 · 1024 kg h= 12. 419 994 Neues aus der Raumfahrt Bei der NASA (www.nasa.gov) findet man unter dem Button „Missions“ ausführliche Informationen zu zurückliegenden, laufenden und geplanten Missionen. Aufgrund der Vielzahl von solchen Missionen muss eine Auswahl getroffen werden. Zu empfehlen ist die Konzentration auf ein laufendes Projekt, bei dem dargestellt wird: − Ziele der Mission, − Beginn der Mission, − Stand der Mission (Ergebnisse, Probleme, geplanter Verlauf) m g = 3,7 } 2 s 14. 416 264 ISS aktuell b) Für eine Kreisbahn um einen Zentralkörper gilt: 2 v m∙M m∙} = G∙} 2 r r } √ G∙M v = v (r) = } r }} 6,673 m3 ∙ 6,4 ∙ 1023 kg √ c) v = }} 11 2 6 10 kg ∙ s ∙ 3,494 ∙ 10 m km v = 3,50 } s Bezüglich der Geschichte sollte eingegangen werden auf − Hinweise zu Raumstationen vor der ISS (russische Saljut und Mir, amerikanische Skylab), − Planung und Beginn des Aufbaus der ISS, − beteiligte Länder, − Stand des Ausbaus (Eingehen auf einige wichtige Module), − gegenwärtige Besatzung und aktuelle Forschungsvorhaben. d) Die Schubkraft wäre gleich der Gewichtskraft. Aktuelle Informationen findet man auf der Internetseite der NASA unter www.nasa.gov, Button „Missions“. FG = m ∙ g m F = 14 000 kg ∙ 3,7 } 2 s F = 51,8 kN © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik Mechanische Schwingungen und Wellen (LB S. 170 – 172) Für die Beschleunigung gilt: 2 dv = – y a=} max · ω · sin (ω · t) dt und damit 1. 2 415 844 Der Pulsschlag 4π amax = – ymax · ω 2 = – ymax · } 2 T 2 4π amax = – 0,2 · } 2 a) Experiment (typischer Wert: 12,4 Hz) T m amax = –12,3 } 2 b) Da sich die Pulsfrequenz in Abhängigkeit von der Belastung stark ändert, ist sie für Zeitmessungen ungeeignet. c) Solche periodischen Vorgänge sind z. B.: − Schwingungen eines Pendels – Pendeluhr − Drehschwingungen einer Unruh – mechanische Uhren − Schwingungen eines Schwingquarzes – Quarzuhr − Schwingungen im atomaren Bereich – Atomuhr 2. Die maximale Geschwindigkeit der Schwinger bem m. trägt 1,6 } , die maximale Beschleunigung 12,3 } 2 s s } l a) T = 2 π √} g } 0,56 m T = 2π } 9,81 m √ 410 274 Eine Stimmgabel 1 f = }1T = } = 500 Hz 0,002 s b) Allgemein lautet die Schwingungsgleichung: y = ymax · sin (ω t + φ0) 2π sowie mit den obigen Mit φ0 = 0 und ω = } T Werten erhält man: y = 2 mm · sin ( 417 024 Ein Fadenpendel 4. }2 s T = 1,50 s a) ymax = 2 mm, T = 2 ms = 0,002 s, 3. s ) 2π ·t } 0,002 s b) Aus T ~ √}l ergibt sich: halbe Pendellänge: 1 -Fache (0,707-Fache) T verkürzt sich auf das } √} 2 doppelte Pendellänge: T verlängert sich auf das √} 2 - Fache (1,414-Fache). vierfache Pendellänge: T verlängert sich auf das Doppelte. c) Da sich mit zunehmender Höhe der Ortsfaktor g verkleinert, vergrößert sich die Schwingungsdauer. d) Nur für kleine Auslenkwinkel (α < 10°) ist die rücktreibende Kraft näherungsweise proportional der Auslenkung, damit die Schwingung näherungsweise harmonisch. Die Gleichung für die Schwingungsdauer gilt exakt nur für harmonische Schwingungen. 412 034 Eine harmonische Schwingung a) Aus der Schwingungsgleichung ergibt sich: ymax = 0,2 m; T = 0,8 s Damit erhält man folgendes Diagramm: 415 574 Das foucaultsche Pendel 5. y in cm 20 a) Ein Pendel behält seine Schwingungsebene bei. Wegen der Rotation der Erde ändert sich die Lage des Fußbodens bezüglich der Schwingungsebene. 10 0 1,6 –10 –20 3,2 t in s b) Gesucht: T Gegeben: l = 67 m m g = 9,81 } 2 s b) Für die Geschwindigkeit gilt: Lösung: dy dt v = } = ymax · ω · cos (ω · t) und damit 2π vmax = ymax · ω = ymax · } T 2π vmax = 0,2 m · } 0,8 s m vmax = 1,6 } s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de } l T = 2 π √} g } √ 67 m T = 2π } 9,81 m T = 16,4 s }2 s 189 190 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 6. (LB S. 170 – 172) f) E = }12 D · s 2 418 134 Verschiedene Fadenschwinger N E = }12 ∙ 4,8 } · (0,050 m)2 m a) Allgemein gilt für die Schwingungsdauer eines Federschwingers: E = 0,006 J } m } T = 2π√D Die Schwingungsdauer beträgt: } } 0,100 kg · m Für die „Reihenschaltung“ von Federn gilt 1 } D = 1 + D1 } D1 } 2 m T = 2 π √} D und √ T=2π } = 0,91 s 4,8 N D = D1 + D2. für die „Parallelschaltung“ Demzufolge erhält man: Die kinetische Energie ändert sich mit der Geschwindigkeit sinusförmig. Man erhält folgendes Diagramm: } m } (1) T = 2π√D (2) 2m T = 2 π √} D } Ekin } m } T = 2 π √2 D (3) N b) F = 4,8 } · 0,078 m m F = 0,37 N W = }12 D · s 2 W= 0 1 N · (0,078 }2 · 4,8 } m 7. W = 0,015 Nm c) Ein Körper führt eine harmonische (sinusförmige) Schwingung aus, wenn das lineare Kraftgesetz gilt: Für eine elastische Feder ist bei D = konstant und 411 124 Zerspringendes Glas Genutzt wird die Resonanz: Durch Singen des Tons wird das Glas in seiner Eigenfrequenz angeregt. Das kann zu einer „Resonanzkatastrophe“ (Zerspringen des Glases) führen. 8. 416 134 Schwingende Flüssigkeit a) Eine harmonische Schwingung liegt vor, wenn ein lineares Kraftgesetz gilt, also die rücktreibende Kraft proportional der Auslenkung ist. Im gegebenen Fall gilt für die rücktreibende Kraft: d) Für die Geschwindigkeit gilt: v = ymax · ω · cos (ω t ) und damit für die maximale Geschwindigkeit: F = –p·A } 2π m mit T = 2 π √} v = ymax · ω = ymax · } T D Mit } m } } √ m v = 0,54 } s e) Die größte Beschleunigung tritt in den Umkehrpunkten auf. Für die maximale Beschleunigung gilt: a = – ymax · ω 2 Mit a= = 4 π2 } T2 und = 4,8 N a = – 0,078 m · } 0,1 kg · m a = – 3,7 m 4 π2 · } D erhält man: und A = π · r 2 erhält man: (–2 ρ · g · π · r 2) · h · = –D·h Für eine bestimmte Flüssigkeit ist ρ = konstant, für ein gegebenes U-Rohr ist r = konstant. g kann ebenfalls als konstant angenommen werden. Demzufolge gilt: F ~ h Die Flüssigkeitssäule führt also eine harmonische Schwingung aus. Für eine solche harmonische } m Schwingung gilt allgemein: T = 2 π √} D Mit T2 D – ymax · } m m } s2 p = ρ·g·2h F= 4,8 N v = 0,078 m · } 0,1 kg ·m ω2 t F~s somit die notwendige Bedingung für eine harmonische Schwingung erfüllt. v = ymax · √ D 0,91 s m)2 m = ρ·V = ρ·π·r2·l und D = 2ρ · g · π · r 2 erhält man: } ρ·π·r2·l √ T = 2π }2 2ρ·g·π·r } l } √ T = 2π 2 g © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik b) Die Schwingungsdauer einer Flüssigkeitssäule in einem U-Rohr hängt nur von der Länge dieser Flüssigkeitssäule sowie vom Ortsfaktor ab. Sie ist unabhängig davon, welche Flüssigkeit schwingt und welchen Durchmesser das Rohr hat. c) Für ein Fadenpendel gilt: }l T = 2π } g √ Ein Fadenpendel müsste demzufolge halb so lang (l = 20 cm) sein, damit es die gleiche Schwingungsdauer wie eine 40 cm lange Wassersäule hat. 9. 417 064 Arten von Wellen a) Bild A: Eine Frau spricht in ein Telefon. Die Töne breiten sich als Schall aus und werden so übertragen. Diese Ausbreitung erfolgt räumlich und es wird kein Stoff übertragen. Es handelt sich somit um eine Welle. Bild B: Auf dem Wasser sind Wellen zu sehen. Es handelt sich um eine mechanische Welle, speziell um eine Kreiswelle. b) Bei den Schallwellen von Bild A handelt es sich um Längswellen, da die Druckschwankungen in Ausbreitungsrichtung erfolgen. Bei den Wasserwellen im Bild B handelt es sich um Querwellen. Die Schwingungsrichtung ist senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. c) Bei den Schallwellen in Bild A ändert sich der Luftdruck. Bei den Wasserwellen in Bild B ändert sich die Auslenkung. Schwinger schwingen senkrecht zu der Richtung, in der die Reihe der Schwinger aufgebaut ist, also quer zur der Ausbreitungsrichtung. 416 054 Schallwellen einer Stimmgabel 11. T = }1f 1 T=} = 0,0019 s 523 Hz m Mit v = 344 } erhält man: s λ = }cf m 344 } s λ=} = 0,66 m 523 Hz Bei Verringerung der Temperatur verkleinert sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit. Die Wellenlänge wird demzufolge kleiner. Die Frequenz ändert sich nicht. 412 374 Wasserwellen 12. a) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit lässt sich über den Zusammenhang c = λ · f bestimmen. Dazu kann man in einer Wellenwanne mit bestimmter Frequenz f Wellen erzeugen und diese fotografieren. Am besten hat man einen Maßstab (Zollstock) mit fotografiert. Dann kann man in dem Foto die Wellenlänge bestimmen und über obigen Zusammenhang die Ausbreitungsgeschwindigkeit berechnen. Andere Möglichkeit: Ermittlung der Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Wellenbergs an einem Teich durch Weg- und Zeitmessung. b) Experiment 10. 418 974 Gekoppelte Schwinger 414 514 Stimmgabel mit 400Hz 13. Longitudinalwellen Der erste Schwinger wird in der Ebene, in der die gekoppelten Fadenpendel hängen, zur Seite ausgelenkt und losgelassen. Er beginnt zu den anderen Schwingern hin und wieder weg zu schwingen. Durch die Kopplung wird diese Bewegung auf den zweiten Schwinger übertragen, der sich dieser Bewegung anschließt. Von hier aus wird die Schwingung in dieser Ebene auf den dritten Schwinger übertragen usw. Die Schwinger schwingen in der Richtung, in der die Reihe der Schwinger aufgebaut ist, also längs dieser Richtung und somit längs der Ausbreitungsrichtung. Aus den gegebenen Daten können Schwingungsdauer und Wellenlänge berechnet werden: T = }1 f 1 T=} = 0,0025 s 400 Hz λ = }v λ= f m 344 } s } 400 Hz = 0,86 m y in mm 2 Transversalwellen Der erste Schwinger wird senkrecht zur Ebene, in der die gekoppelten Fadenpendel hängen, zur Seite ausgelenkt und losgelassen. Er beginnt seitlich zu schwingen. Durch die Kopplung wird diese Bewegung auf den zweiten Schwinger übertragen, das sich dieser Bewegung anschließt. Von hier aus wird die Schwingung in dieser Ebene auf den dritten Schwinger übertragen usw. Die 1 0 –1 –2 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 0,0005 0,001 0,0015 0,002 0,0025 t in s 191 192 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 170 – 172) t1 = }T2 = 1 s: y in mm 2 y 1 1 cm 0 –1 0,15 0,3 0,45 0,6 0,75 0,9 x in m –2 416 624 Schwinger und Wellengleichung 14. a) Aus der Schwingungsgleichung lässt sich ablesen: ymax = 3 cm und T = 3 s. Die Frequenz erhält man aus f = }1T zu 0,33 Hz. Für die Wellenlänge gilt: 4 cm 8 cm 12 cm 4 cm 8 cm 12 cm 4 cm 8 cm 12 cm 4 cm 8 cm 12 cm 4 cm 8 cm 12 cm 4 cm 8 cm 12 cm x t2 = }34 T = 6 s: y 1 cm m 5,0 } s λ = }cf = } 0,33 Hz λ = 15 m b) y in cm x t3 = T = 4 s: +3 y 1 cm 0 3 t in s –3 x y in cm +3 t4 = }T8 + T = 9 s: y 0 15 x in m 1 cm –3 x c) Allgemein lautet die Wellengleichung: y = ymax · sin 32 π }Tt – }xλ )4 ( t5 = }T4 + T = 10 s: Damit erhält man im gegebenen Fall: y t – x y = 3 cm · sin 32 π (} 15 m )4 3s } 1 cm 411 784 Harmonische Welle 15. x y t6 = }38 T + T = 11 s: 1 cm y 1 cm 2s t x © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Mechanik 16. Längswellen breiten sich als Druckwellen aus. Die Energie pendelt zwischen Spannenergie (Kompression des Gesteins) und kinetischer Energie (Längsbewegung) hin und her. Querwellen breiten sich als Verformungswellen aus. Die Energie pendelt zwischen Spannenergie (Querverformung des Gesteins) und kinetischer Energie (Querbewegung) hin und her. 417 154 Eine Schallwelle a) ymax = 1,0 mm T = 0,002 s λ = 0,6 m f = }1T = 500 Hz v = λ·f v = 0,6 m · 500 Hz m v = 300 } s b) y = ymax · sin 32 π }Tt – }xλ )4 t y = 1,0 mm · sin 32 π } – 0,6x m 4 0,002 s } ( ( ) c) Für x = 40 cm erhält man: ( ) t y = 1,0 mm · sin 32 π } – 0,67 4 0,002 s 17. 419 664 Hörbereich und Stimmumfang a) Hörbereich Frequenzbereich, in dem ein Mensch Schall mit den Ohren wahrnimmt. Stimmumfang Frequenzbereich, in dem ein Mensch Schall selbst hervorruft, z. B. beim Sprechen oder beim Singen. b) Bei 20 °C (v = 344 m/s) ergibt sich: b) Auch wenn die Amplitude der Erdbebenwellen mit wenigen Zentimetern relativ klein erscheinen mag, ist aufgrund der großen Massen, die sich bewegen, viel kinetische Energie in ihnen enthalten. Ebenso kann man mit der Spannenergie argumentieren: Die Kompressibilität von Gestein ist gering, entsprechend groß ist die „Federkonstante“. So entspricht eine Kompression von wenigen Zentimetern bereits gewaltigen Energiemengen. Innerhalb der Erde wird die Energie elastisch weitergegeben. Die Gebäude an der Erdoberfläche jedoch können die Energie nicht weitergeben. Sie erfahren einen Kraftstoß, der sie zerstört. 414 614 Interferenz bei Schall 19. a) Der Schall, der von beiden Lautsprechern ausgeht, überlagert sich. Man würde mit dem Mikrofon Stellen größerer Lautstärke (Interferenzmaxima) und Stellen geringer Lautstärke (Interferenzminima) registrieren. m 344 } s λ1 = } = 21,5 m 16 Hz m 344 } s λ2 = } = 0,017 m 20 000 Hz b) Das erste Minimum wird registriert, wenn der Gangunterschied gerade }2λ beträgt. m 344 } x = 1,40 m s λ3 = } = 4,05 m 85 Hz m 344 } s λ4 = } = 0,31 m 1 100 Hz Bei 20 °C umfasst der Hörbereich Wellenlängen zwischen 1,7 cm und 21,5 m. Der Stimmumfang umfasst Wellenlängen zwischen 31 cm und 4,05 m. Mikrofon L1 s = 70 cm a c) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schallwellen verringert sich mit Verringerung der Temperatur. Damit ändern sich die genannten Intervalle. Hinweis: Die Frequenz ist nicht temperaturabhängig. Sie hängt nur von der Schallquelle ab. L2 18. 418 704 Erdbeben a) Kontinentalplatten sind an ihren Stoßstellen ineinander verhakt. Kommt es zu Verschiebungen, dann kann das mit der Entstehung von mechanischen Wellen (Erdbebenwellen) verbunden sein. Dabei können Längswellen und Querwellen entstehen, die sich teilweise an der Erdoberfläche und teilweise im Erdmantel ausbreiten. Der Weg von L2 zum Mikrofon beträgt nach dem Satz von Pythagoras: } a = √ x 2 +s 2 }} a = √ (1,4 m)2 + (0,7 m)2 = 1,57 m Demzufolge gilt: a – x = }2λ und damit λ = 34 cm. Die Frequenz des Schalls ergibt sich dann zu: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 193 194 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 170 – 172) f = }cf 21. 340 m } s f=} 0,34 m f = 1 000 Hz Der Schall, der von den Lautsprechern abgegeben wird, hat eine Frequenz von 1000 Hz. c) Es wird von der Anordnung der Geräte ausgegangen, so wie sie bei Teilaufgabe b angegeben ist. Ein Lautstärkemaximum wird registriert, wenn der Gangunterschied λ oder ein Vielfaches davon beträgt. Für den Gangunterschied Δs gilt: } Δs = a – x = √ x 2 + s 2– x Stellt man diese Gleichung nach x um, so erhält man: } Δs + x = √ x 2 + s 2 (Δs + x)2 = x 2 + s 2 (Δs)2 + 2 · Δs · x + x 2 = x 2 + s 2 2 2 s – (Δs) x=} 2 · Δs Damit erhält man: 2 2 (0,70 m) – (0,34 m) für Δs = λ: x = }} = 0,55 m 2 ∙ 0,34 m Das erste Maximum wird erreicht, wenn das Mikrofon 55 cm von der Schallquelle L1 entfernt ist. d) Erhöhung der Frequenz bedeutet Verkleinerung der Wellenlänge, denn bei v = konstant gilt: λ ~ }1f bzw. f ~ }1λ Der Wegunterschied Δs bleibt aber gleich, wenn sich die Lage der Geräte zueinander nicht ändert. Er beträgt also bei Verkleinerung der Wellenlänge nicht mehr λ, bei doppelter Wellenlänge aber 2 λ. Das bedeutet: Die Lautstärke verringert sich zunächst und erreicht bei doppelter Frequenz wieder ein Maximum. Zugleich wird der Ton mit Vergrößerung der Frequenz höher. 20. 419 054 Kausalität 414 754 Chaotisch oder nicht Experimentelle Untersuchung: Der kritische Öffnungswinkel hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wird der Öffnungswinkel bei einem Papiertrichter variiert, so müssen zwangsläufig auch andere Größen verändert werden: − Entweder sein Querschnitt, wenn der erzeugende Kreissektor mal mehr und mal weniger überlappt wird, − oder seine Masse, wenn bei gleichen Querschnitt jedesmal ein neuer Kreisektor (mit einem veränderten Radius) benutzt wird. Je nachdem, welche dieser Varianten und welche Papiersorte gewählt wird, erhält man etwas andere Werte für den kritischen Öffnungswinkel, bei dem der Kegel beim Herunterfallen stark trudelt, umkippt und von der senkrechten Bahn stark abweicht. Bei der Verwendung eines Kegels mit einem Querschnitt von 15 cm und einer Papiersorte mit der spezifischen Masse von 80 g/m3 erhält man als kritischen Winkel etwa 160°. Begründung des Verhaltens Der Schwerpunkt des Kegels befindet sich über der Kegelspitze. Durch kleine Störungen (z. B. die Unsymmetrie des Klebefalzes, das nicht ganz exakte Loslassen) beginnt der Kegel zu kippen. Dem wird jedoch durch starke Kräfte, die die vorbeiströmende Luft in unterschiedlich starker Weise auf die verschieden geneigten Kegelseiten ausübt, entgegengewirkt. Der Kegel kippt wieder in die Gleichgewichtslage. Schon bei relativ kleinen Fallgeschwindigkeiten kommt es zu einer turbulenten Umströmung des Kegels und damit zu chaotischem Verhalten. 22. 417 344 Übergang zum Chaos Erläuterung am selbst gewählten Beispiel. Geeignet sind z. B.: − Magnetpendel, − Doppelmulde, − Doppelpendel, − Fall von Körpern (Blatt Papier in verschiedener Form). Starke Kausalität Ähnliche Ursachen haben ähnliche Wirkungen. Beispiele: Werfen eines Balls, Schießen oder Werfen auf eine Zielscheibe, Betätigen eines Schalters, … Schwache Kausalität Ähnliche Ursachen können zu sehr unterschiedlichen Wirkungen führen. Beispiele: Herabfallen eines Blattes, viele Glücks- und Geschicklichkeitsspiele, Billard, Wetterentwicklung, Würfeln, … © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik 3.3 Thermodynamik Thermisches Verhalten von Körpern und Stoffen (LB S. 187 – 188) 1. 414 984 Temperaturmessung Temperaturmessung Physikalisches Prinzip Flüssigkeitsthermometer Das Volumen einer Flüssigkeit ändert sich mit der Temperatur. Gasthermometer Das Volumen eines Gases ändert sich mit der Temperatur. Bimetallthermometer Die Krümmung eines Bimetallstreifens ändert sich mit der Temperatur. Elektrisches Thermometer Der elektrische Widerstand eines Sensors ändert sich mit der Temperatur. Messung mit Thermofarben Nutzung von Stoffen, die mit der Temperaturänderung ihre Farbe ändern. Glühfarben Nutzung von Stoffen, die mit der Temperaturänderung ihre Farbe ändern. Seger-Kegel Die Form eines glühenden Körpers ändert sich mit der Temperatur. Galilei-Thermometer Die Dichte von Stoffen ändert sich mit der Temperatur. 2. 418 454 Temperatur und Wärme Die Temperatur ist eine Zustandsgröße, die kennzeichnet, wie warm oder kalt ein Körper ist. Die Wärme dagegen ist eine Prozessgröße. Sie ist ein Maß dafür, wie viel Energie von einem Körper (System) übertragen wird. Die innere Energie kennzeichnet die gesamte Energie, die in einem Körper (System) vorhanden ist. Für einen bestimmten Körper (System) gilt dabei: Je höher die Temperatur ist, desto größer ist auch seine innere Energie. Das Wärmeempfinden ist im Unterschied zu den genannten physikalischen Größen ein subjektives Empfinden, das individuell sehr verschieden sein kann. Die gefühlte Temperatur ist die Lufttemperatur, die vom Einzelnen wahrgenommen wird. Um sie überhaupt angeben zu können, wird von einem Modell-Menschen ausgegangen und es werden Bedingungen festgelegt, auf deren Grundlage eine gefühlte Temperatur angegeben wird. Genauere Hinweise dazu sind unter den genannten Internet-Adressen zu finden. 419 014 Wärmeübertragung 3. Wärmeleitung: Es wird Energie durch einen Stoff hindurch übertragen. Beispiel: Ein Lötkolben wird elektrisch erhitzt. Die Spitze des Lötkolbens erhitzt sich durch Wärmeleitung. Wärmeströmung: Es wird Energie mit einem Stoff transportiert. Beispiel: Warme Luft wird mit einer südlichen Luftströmung zu uns transportiert. Wärmestrahlung: Es wird Energie durch elektromagnetische Wellen übertragen. Beispiel: Sonnenenergie wird von der Sonne auf die Erde übertragen. 418 024 Längenänderung 4. a) Δl in mm 8 6 4 2 0 0 40 20 60 80 100 t in °C Im Diagramm ist der Zusammenhang zwischen der Längenänderung und der Temperatur dargestellt. Je höher die Temperatur ist, desto größer ist die Änderung der Länge. Zwischen Temperaturänderung und Längenänderung besteht direkte Proportionalität. b) Für die Längenänderung gilt: Δl damit α = } . l ∙ ΔT Δl = α ∙ l0 ∙ ΔT und 0 Damit könnte man für verschiedene Wertepaare (Δl, ΔT ) den Wert berechnen und dann den Mittelwert bilden. Man kann auch von der grafischen Darstellung ausgehen und ein sinnvolles Wertepaar auswählen, z. B. Δl = 8 mm und ΔT = 100 K. 0,008 m α=} 5 m ∙ 100 K 1 α = 0,000016 } K Das Metall hat einen linearen Ausdehnungskoeffizienten von 1,6 ∙ 10–5 K–1. Es könnte sich um Kupfer handeln. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 195 196 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 5. (LB S. 187 – 188) 1 kg V0 = } ρ 416 954 Volumenänderung Der Winkel α ändert sich nicht. Das hängt damit zusammen, dass sich die Metallscheibe nicht nur in einer Richtung, sondern im Raum ausdehnt, wenn sie erwärmt wird. Dabei gilt für den Radius Δr ~ r · ΔT und für ein Kreissegment Δl ~ l0 · ΔT bzw. Δl ~ r · ΔT, da l0 = 2 π · r ist. Radius und Länge des Kreissegments verändern sich proportional zu r und ΔT. und mit den Tabellenwerten für die Dichte bei 20 °C: 3 1 000 g ∙ cm = 111,6 cm3 für Kupfer: V =} 8,96 g 3 1 000 g ∙ cm für Zink: V = } = 140,3 cm3 7,13 g Damit erhält man für Kupfer: θ in °C ρ in g ∙ cm–3 6. 40 60 80 100 8,96 8,94 8,93 8,93 8,92 20 40 60 80 100 7,13 7,11 7,10 7,08 7,07 418 154 Temperatur und Länge Für Zink ergibt sich: a) Es treten bei Temperaturänderung deutliche Längenänderungen auf, die man durch Ausdehnungsschleifen abfangen kann. θ in °C –3 ρ in g ∙ cm b) Gesucht: Δl Gegeben: l0 = 55m θ1 = 245 °C θ1 = 18 °C ΔT = 227 K α = 1,2 ∙ 10–5 K–1 ρ in g · cm–3 9 Kupfer 8 Lösung: Zink 7 Δl = α ∙ l0 ∙ ΔT Δl = 1,2 ∙ 10–5 K–1 ∙ 55 m ∙ 227 K 0 0 Δl = 15 cm Bei einer Temperaturänderung von 227 K beträgt die Längenänderung einer 55 m langen Stahlleitung etwa 15 cm. c) Die Längenänderungen werden bei Brücken durch eine Lagerung auf Rollen in Verbindung mit Dehnungsfugen berücksichtigt. Bei langen Geländern baut man bewegliche Elemente ein. 7. 20 419 914 Temperatur und Dichte 20 40 60 80 100 θ in °C c) Die Temperaturabhängigkeit der Dichte scheint gering (b Diagramm), spielt aber in Natur und Technik eine durchaus bedeutsame Rolle: − Die temperaturveränderliche Dichte von Wasser führt zu charakteristischen Temperaturschichtungen in Gewässern, die besonders im Sommer und im Winter ausgeprägt sind. − Die temperaturveränderliche Dichte wird beim galileischen Thermometer zur Temperaturmessung genutzt. − Die temperaturveränderliche Dichte von Luft führt zu Luftströmungen. a) Die Dichte eines Stoffes ergibt sich allgemein zu: m ρ=} V 8. Während die Masse konstant ist, ändert sich das Volumen mit der Temperatur: Für die Volumenänderung bei Temperaturänderung gilt: ΔV = γ ∙ V0 ∙ ΔT. Damit ist: V = V0 + ΔV = V0 + γ ∙ V0 ∙ ΔT = V0 (1 + γ ∙ ΔT ). Damit erhält man für die Dichte: m ρ = ρ (T ) = } V0 (1 + γ ∙ ΔT ) b) Für die Volumenausdehnungskoeffizenten gilt γ ≈ 3 α und damit: γKupfer = 4,8 ∙ 10–5 K–1 415 864 Stoffkonstanten a) Durch die Wärmezufuhr steigt die Temperatur des festen Körpers auf 5 °C. Bei weiterer Wärmezufuhr bleibt die Temperatur konstant, d. h., der Körper schmilzt. Nach dem vollständigen Schmelzen erhöht sich die Temperatur gleichmäßig auf 80 °C und bleibt dann konstant. Das bedeutet: Bei dieser Temperatur siedet der Körper. Q S b) qS = } m 12,9 kJ qS = } = 129 kJ ∙ kg–1 0,1 kg γZink = 10,8 ∙ 10–5 K–1 Geht man z. B. von jeweils 1 kg aus, dann beträgt das Volumen © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik c) Aus Q = c ∙ m ∙ ΔT ergibt sich: c= Q } m ∙ ΔT 12,9 kg c=} 0,1 kg ∙ 75 K kJ c = 1,72 } kg ∙ K Die spezifische Schmelzwärme des Stoffs beträgt 129 kJ ∙ kg–1, seine spezifische Wärmekapazität 1,72 kJ ∙ kg–1 ∙ K–1. Hinweis: Es könnte sich um Benzol (Benzen) handeln. 9. 417 734 Wasserdampf zum Erwärmen 11. a) Der Effekt kommt zustande, weil beim Kondensieren von Wasser eine relativ große Verdampfungswärme (2256 kJ ∙ K–1) frei wird. 416 704 Mischungstemperatur a) Es entsteht Wasser mit einer Mischungstemperatur, die man so berechnen kann: θM = Nimmt man die Kurve experimentell auf, so wird ein Teil der zugeführten Wärme an die Umgebung abgegeben. Deshalb ist bei gleichmäßiger Wärmezufuhr die tatsächlich erreichte Temperatur geringer als bei der idealisierten Kurve. Die Wärmeabgabe an die Umgebung ist umso größer, je höher die Temperatur ist. Darüber hinaus treten Messfehler auf, die beim Zeichnen des Graphen zu beachten sind. m1 ∙ θ1 + m2 ∙ θ2 }} m1 + m2 1 kg ∙ 0 °C + 1 kg ∙ 100 °C 2 kg θM = }} b) Ein formales Herangehen liefert folgendes Ergebnis: Der Wasserdampf kondensiert und kühlt sich dann weiter ab. Das übrige Wasser erwärmt sich. Damit ergibt sich folgende Energiebilanz: m1 ∙ qV + c ∙ m1 (T1 – TM) = c ∙ m2 (TM – T2) θM = 50 °C Die Umstellung nach TM und Einsetzen ergibt: kJ kJ 4,19 } (2 kg ∙ 293 K + 0,5 kg ∙ 373 K) + 0,5 kg ∙ 2 256 } kg ∙ K kg TM = }}}}} kJ b) Das Eis schmilzt. Anschließend erwärmt sich das kalte Wasser. Für die Wärmebilanz gilt: 4,19 } (0,5 kg + 2 K) kg ∙ K TM = 416,7 K vom heißen Wasser abgegebene Wärme = Schmelzwärme c ∙ m (100 °C – θM) = m ∙ qS θM vom kalten + Wasser aufgenommene Wärme Das ist eine Temperatur von über 100 °C und damit praktisch nicht möglich. Eine genauere Analyse zeigt: Beim Kondensieren des Dampfes wird folgende Wärme frei: + c ∙ m (θM – 0 °C) = 10,1 °C Es entstehen 2 Liter Wasser mit einer Temperatur von etwa 10 °C. Hinweis: Bei dieser Lösungsvariante könnten den Schülern die Einheiten Probleme bereiten. Es gilt: 1 K = 1 °C. c) Für die Wärmebilanz gilt: c ∙ m (100 °C – θM) = cEis ∙ m ∙ 20 K + m ∙ qS + c ∙ m (θM – 0 °C) θM = 5,2 °C Es entstehen 2 Liter Wasser mit einer Temperatur von etwa 5 °C. kJ QV = m1 ∙ qV = 0,5 kg ∙ 2 256 } = 1 128 kJ kg Zum Erwärmen des Wassers von 20 °C auf 100 °C ist folgende Wärme erforderlich: kJ Q = m2 ∙ c ∙ ΔT = 2 kg ∙ 4,19 } ∙ 80 K = 670 kJ kg ∙ K Das bedeutet: Das Wasser wird auf 100 °C erhitzt. Dazu ist nur ein Teil des Wasserdampfes erforderlich. Es stellt sich somit eine Temperatur von 100 °C ein. c) Bezeichnet man die Masse des Wasserdampfes mit mD und die des zu erwärmenden Wassers mit mW, dann gilt wie bei Teilaufgabe b) für die Energiebilanz: mD ∙ qV + c ∙ mD (T100 – TM) = c ∙ mW (TM – T15) Mit mW = m – mD und den eingesetzten Temperaturdifferenzen erhält man: mD ∙ qV + c ∙ mD ∙ 20 K = c ∙ mW (m – mD) ∙ 65 K Die Umstellung nach der Masse des Dampfes ergibt: 10. 417 094 Theorie und Praxis m ∙ c ∙ 65 K mD = }} q + c ∙ 20 K + c ∙ 65 K V Bei der schwarz eingezeichneten Kurve geht man davon aus, dass keinerlei Wärmeaustausch mit der Umgebung erfolgt. Es ist eine idealisierte Kurve. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de kJ 0,06 kg ∙ 4,19 } ∙65 K kg ∙K mD = }}}} kJ kJ kJ 2 256 } + 4,19 } ∙ 20 K + 4,19 } ∙ 65 K kg kg ∙ K kg ∙ K 197 198 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 187 – 188) mD = 0,0063 kg = 6,3 g p2 = 3,13 bar Eine mögliche Variante wäre damit: Man leitet 6,3 ml Wasserdampf von 100 °C in 60 ml – 6,3 ml = 53,7 ml Wasser von 15 °C. Der Reifendruck würde sich von 2,8 bar auf 3,1 bar erhöhen. b) In diesem Falle ergäbe sich: d) Ein Teil der Wärme wird an die kühlere Umgebung und die Tasse übertragen. Dadurch hat der Espresso eine niedrigere Temperatur als berechnet. 12. 417 984 Eis und Wasserdampf 55 °C = 7,7 bar, p2 = 2,8 bar ∙ } 20 °C also fast der dreifache Wert für den Reifendruck. 14. In allen Fällen gilt: Vom Wasserdampf wird Wärme abgegeben, er kondensiert. Vom Eis wird Wärme aufgenommen, es schmilzt. Dann gilt allgemein für die Energiebilanz: Luft wird als ideales Gas betrachtet. Damit lassen sich die betreffenden Gesetze anwenden. Aus p ∙ V = m ∙ RS ∙ T erhält man durch Umstellen nach m: p∙V m=} R ∙T S mD ∙ qV + c ∙ mD (TD – TM) = mE ∙ qS + c ∙ mE (TM – TS) 101,6 ∙ 103 N ∙ 5,7 m ∙ 4,2 m ∙ 2,8 m ∙ kg ∙ K m = }}} 2 Die Umstellung nach der Mischungstemperatur ergibt: TM = m = 80,4 kg Der Raum enthält 80,4 kg Luft. Das Einsetzen der Werte ergibt: a) TM = 384 K Die Temperatur ist größer als 100 °C. Es liegt folglich ein unvollständiger Kondensationsvorgang vor. Im Kalorimeter befindet sich eine Mischung aus Dampf und Wasser. Die Rechnung liefert für die kondensierte Dampfmenge mD ∙ qV = mE ∙ qs + mE ∙ cW ∙ ΔT 414 874 Druck im Reifen 1 328 K p2 = 2,80 bar ∙ } 293 K Um die Luft im Wohnraum von 8 °C auf 22 °C zu erwärmen, ist eine Wärme von 1,64 MJ erforderlich. 1,64 MJ · 1 kg = 0,082 kg = 82 g b) x = } 20 kg Die dafür notwendige Wärme entsteht, wenn man 82 g Kohle vollständig verbrennt. c) Bei einem Wirkungsgrad von 35 % erhöht sich die Menge des Brennstoffs: E nutz Aus η = } folgt: E zu E nutz Ezu = } η Die zugeführte Energie erhöht sich um den Faktor }1η , damit auch der erforderliche Heizstoff: 82 g x=} = 234 g 0,35 a) Es wird davon ausgegangen, dass das Volumen des Reifens konstant bleibt. Dann gilt das Gesetz von AMONTONS. p1 p2 Aus } =} folgt: T T T Q = cp · m · Δθ mit m = ρ · V und ρ = 1,29 kg · m–3 Q = 1,64 MJ c) TM = 258 K Es liegt ein unvollständiger Schmelzvorgang vor. Eine dem Fall a) analoge Rechnung liefert eine Mischung aus 80 g Eis und 30 g Wasser von 0 °C. 2 a) Genutzt werden kann die Gleichung zur Berechnung der Wärme. kg b) TM = 278 K Es befinden sich 85 g Wasser von 4,7 °C im Kalorimeter. 1 419 414 Heizen eines Zimmers m Dies bedeutet eine Mischung aus 13,3 g Wasser und 6,7 g Dampf von 100 °C. 2 p2 = p1 ∙ } T 15. kJ Q = 1,01 } · 1,29 }3 · 90 m3 · 14 K kg · K mE ∙ qS + mE ∙ cW ∙ ΔT }} qV mD = 3,3 g 13. m ∙ 287 J ∙ 295 K mD ∙ qV – mE ∙ qs + c (mD ∙ TD – mE ∙ Ts) }}} c (mD + mE) mD = 417 574 Masse von Luft d) Die zugeführte Wärme bewirkt nicht nur eine Erhöhung der Lufttemperatur, sondern auch der Temperatur der Wände, der Decke und aller Einrichtungsgegenstände. Alle diese Körper nehmen Wärme auf. Die Luft erwärmt sich demzufolge weniger als berechnet. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik 16. 415 784 Unbekanntes Gas Die Art des Gases könnte sich aus der spezifischen Gaskonstanten ergeben. Aus p ∙ V = m ∙ RS ∙ T ergibt sich: p∙V RS = } m∙T 3 –3 3 202 ∙ 10 Pa ∙ 8,2 ∙ 10 m RS = }} 0,02 kg ∙ 320 K b) Unter Diffusion versteht man einen physikalischen Vorgang, bei dem die Teilchen eines Stoffs sich mit den Teilchen eines anderen Stoffs aufgrund ihrer thermischen Bewegung mischen. Bei Gasen und Flüssigkeiten kann das zu einer vollständigen Durchmischung zweier oder mehrerer Stoffe führen. Beispiele: − Ausbreitung von Zigarettenrauch in Luft − Ausbreitung von Parfüm in Luft RS = 259 J ∙ kg–1 ∙ K–1 416 874 Teilchenzahlen 4. Es könnte sich bei dem Gas um Sauerstoff handeln. Hinweis: Die Gasart kann auch über die molare Masse M m mit der Gleichung p ∙ V = } ∙ R ∙ T bestimmt werden. M a) Die Teilchenanzahl kann mit der allgemeinen Zustandsgleichung des idealen Gases in der Form p ∙ V = N ∙ k ∙ T berechnet werden. Aus p ∙ V = N ∙ k ∙ T ergibt sich: p∙V N=} k∙T Die kinetische Gastheorie (LB S. 197 – 198) –9 1,38 ∙ 10 1. N= 415 054 Brownsche Bewegung a) Unter der brownschen Bewegung versteht man die mit einem Mikroskop beobachtbare unregelmäßige Bewegung von Teilchen (Blütenstaub, Zigarettenrauch). Es gibt für die Unterschiede zwischen dem experimentellen Ergebnis und dem theoretischen Kurvenverlauf unterschiedliche Gründe: − Beim Experiment ist die Anzahl der Teilchen relativ klein. Die theoretische Verteilung gilt für große Teilchenzahlen. − Mit der Experimentieranordnung werden nur die Teilchen erfasst, die sich in einer bestimmten Höhe näherungsweise waagerecht nach rechts bewegen. Diese durch die Experimentieranordnung hervorgerufene Auswahl ist nur bedingt repräsentativ. 3. J ∙ K ∙ 293 K 1,29 ∙ 108 –4 3 101 325 Pa ∙ 4 ∙ 10 m N = }} –23 –1 1,38 ∙ 10 J ∙ K ∙ 293 K N = 1,00 ∙ 1022 Die Anzahl der Gasmoleküle beträgt bei dem Restdruck 1,29 ∙ 108, bei normalem Luftdruck 11,00 ∙ 1022. 416 234 Die Grundgleichung 5. 414 704 Geschwindigkeitsverteilung 3 b) Als Druck ist p = 101,325 kPa einzusetzen. Damit erhält man: b) Ursache für die brownsche Bewegung sind Stöße nicht sichtbarer Teilchen (Atome, Moleküle) mit den mikroskopisch sichtbaren Teilchen. Durch diese vielfältigen Stöße führen die mikroskopisch sichtbaren Teilchen unregelmäßige Bewegungen aus. 2. –4 1,3 ∙ 10 Pa ∙ 4 ∙ 10 m N = }} –23 –1 a) Eine Form der Grundgleichung der kinetischen Gastheorie lautet: } p ∙ V = }23 N ∙ E kin Dabei bedeuten p der Druck im Gas, V das Volumen, } N die Teilchenanzahl und E kin die mittlere kinetische Energie der Teilchen. Die Gleichung gilt für das ideale Gas. Wichtige Zusammenhänge werden deutlich, wenn man z. B. die Gleichung nach jeweils einer Größe umstellt: } 2 N∙E kin (I) p = } 3V 417 244 Diffusion a) Aufnahme (1) wurde später als Aufnahme (2) gemacht. Aufgrund der thermischen Bewegung der Teilchen verteilt sich die Tinte allmählich im Wasser. Es wird gleichmäßig gefärbt. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Bei konstanter Teilchenanzahl und konstantem Volumen ist der Druck im Gas der mittleren kinetischen Energie der Teilchen proportional. Bei konstantem Volumen und bestimmter kinetischer Energie der Teilchen ist der Druck proportional der Teilchenanzahl. Bei konstanter Teilchenanzahl und konstanter kinetischer Energie der Teilchen sind Druck und Volumen umgekehrt proportional zueinander. 199 200 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs } (LB S. 197 – 198) 3 p∙V (II) E kin = } 2N 8. Bei konstantem Druck und Volumen ist die mittlere kinetische Energie der Teilchen umso kleiner, je größer die Teilchenanzahl ist. usw. b) b Lehrbuch S. 193 } Für den Zusammenhang zwischen Temperatur und Geschwindigkeit gilt: }2 } √} v } T ~ v 2 oder √T ~ a) Eine Vervierfachung der Temperatur T führt zu einer Verdopplung des mittleren Geschwindigkeitsquadrats. } √ 3p c) v = } ρ } 415 434 Temperatur und Geschwindigkeit }}3 b) Ein Viertel der Temperatur T führt zu einer Halbierung des mittleren Geschwindigkeitsquadrats. √ 3 ∙ 101 325 Pa ∙ m v = }} 1,25 kg } m v = 493 } s 9. Die mittlere Geschwindigkeit von Stickstoffmoleküm len beträgt bei Normbedingungen 493 } . s 6. 419 264 Stickstoff der Luft a) Luft wird als ideales Gas angesehen. Dann kann die Zustandsgleichung in der Form p ∙ V = N ∙ k ∙ T angewendet werden. Die Umformung ergibt: 418 284 Teilchengrößen p∙V N=} k∙T a) Zur Lösung genutzt werden kann die Grundgleichung der kinetischen Gastheorie. } Aus p ∙ V = }23 N · E kin folgt: } E kin = 2 –3 3 1013 ∙ 10 Pa ∙ 10 m N = }} –23 J ∙ 293 K } K 1,381 ∙ 10 N = 2,69 ∙ 1022 3 p∙V } 2N } 6 b) Für die Abschätzung der mittleren Geschwindigkeit gilt: 3 3 ∙ 1,1 ∙ 10 Pa ∙ m E kin = }} 26 2 ∙ 10 } Geht man vom normalen Luftdruck aus und betrachtet man Luft mit seinen Bestandteilen als ideales Gas, dann erhält man: b) Aus p ∙ V = N ∙ k ∙ T folgt: T= T= 1,1 ∙ 106 Pa ∙ m3 ∙ 10–23 ∙ K }} 1026 ∙ 1,38 J √ 3p v≈ } ρ Die mittlere Energie der Argonatome beträgt 1,65 ∙ 10–20 J. p∙V } N∙k } } E kin = 1,65 ∙ 10–20 J }} N 3 ∙ 101 300 } √ }} √ } m m v Stickstoff = } = 493 } kg s 2 1,25 }3 m N 3 ∙ 101 300 } 2 } m m v Sauerstoff = } = 461 } kg s 1,43 }3 m T = 797 K oder θ = 524 °C In dem Gas herrscht eine Temperatur von 524 °C. 415 454 Geschwindigkeit von Teilchen 10. 7. Für die Geschwindigkeiten gilt: 415 554 Eine Verteilung } a) Nach einem längeren Zeitraum ist eine Durchmischung der roten und blauen Teilchen zu erwarten. Aufgrund der relativ kleinen Teilchenzahl ist aber eine Gleichverteilung eher unwahrscheinlich. b) Bei der Erläuterung sollte vor allem das betrachtete thermodynamische System klar festgelegt sein. Einige mögliche Beispiele: − Tasse mit heißem Tee + Umgebung − Mischung von zwei Wassermengen in einem Gefäß − Speise bei Zimmertemperatur + Kühlraum eines Kühlschranks } } vW : v : √ v 2 = 1 : 1,13 : 1,22 m erhält man: Mit vW = 485 } s } m v = 1,13 ∙ vW = 548 } s m √} v 2 = 1,22 ∙ vW = 592 } s } 11. 414 594 Energie eines Gases a) Ekin = }12 m ∙ v 2 m2 Ekin = }12 ∙ 2,66 ∙ 10–26 kg ∙ (480 } s) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik Ekin = 3,06 ∙ 10–21 J b) In 1 mol Sauerstoff befinden sich 6,022 ∙ 1023 Teilchen (Avogadro-Konstante). Damit ergibt sich für die Energie: Ekin = 6,022 ∙ 1023 ∙ 3,06 ∙ 10–21 J Ekin = 1,84 ∙ 103 J = 1,84 kJ Aus dem Diagramm (und auch aus der Gleichung) ist erkennbar: − Die kinetische Energie eines Teilchens ist der absoluten Temperatur direkt proportional. − Für T = 0 K ist die kinetische Energie eines Teilchens null. 416 924 Zusammenhang zwischen T und v 14. } a) Mit T = v 2 erhält man das folgende Diagramm: 418 884 Innere Energie 12. T Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Modell ideales Gas und einem realen Gas ist: Beim Modell ideales Gas wird von elastischen Wechselwirkungen und damit vom Erhalt der mechanischen Energie ausgegangen. Bei realen Gasen spielen dagegen zwei Faktoren eine Rolle: − Gasteilchen haben ein Eigenvolumen. Das führt dazu, dass unter ansonsten gleichen Bedingungen das Volumen eines realen Gases größer ist als das des idealen Gases. − Es treten zwischenmolekulare Wechselwirkungen auf. Dadurch ist der Druck im realen Gas unter ansonsten gleichen Bedingungen kleiner als im idealen Gas. Für die Energie spielen bei realen Gasen vor allem die zwischenmolekularen Wechselwirkungen eine Rolle, die beim idealen Gas nicht betrachtet werden. } } √v 2 b) Die Geschwindigkeit der Teilchen kann nicht beliebig groß werden. Demzufolge gibt es eine obere Grenze für die Temperatur T. 15. Aufsuchen, Testen und Präsentieren von Simulationen zur kinetischen Gastheorie 416 724 Energie eines Teilchens 13. 418 604 Simulationen Für die mittlere kinetische Energie eines Teilchens gilt: } E kin = }32 k ∙ T (Boltzman-Konstante) 16. 419 704 Präsentation Damit erhält man: T in K 100 200 300 400 Ekin in 10–21 J 2,07 4,14 6,21 8,29 Damit erhält man folgendes Diagramm: Ekin in 10–21 J Anfertigen einer Präsentation: Es ist sinnvoll, bei einer Darstellung der kinetisch-statistischen Betrachtungsweise auf die zweite Betrachtungsmöglichkeit, die phänomenologische Betrachtungsweise, zumindest hinzuweisen. Ansonsten sollte man sich auf die in der Aufgabe genannten Schwerpunkte beschränken. 8 6 4 2 0 0 100 200 300 400 T in K © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 201 202 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 218 – 220) Hauptsätze der Thermodynamik und Kreisprozesse (LB S. 218 – 220) f) Q = 0: ΔEi = W 5. 1. Natur: Meteorite dringen mit hoher Geschwindigkeit in die Lufthülle der Erde ein und verdampfen. Dabei wird mechanische Energie teilweise in innere Energie umgewandelt. Beim Reiben der Hände aneinander erfolgt ebenfalls eine Umwandlung mechanischer Energie in innere Energie. Technik: Sägen und Feilen sind Beispiele für Vorgänge, bei denen sich mechanische Energie teilweise in innere Energie umwandelt. 2. 418 224 Innere Energie Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik lautet: ΔEi = W + Q. isotherm: W = –Q isobar: W = ΔEi – Q adiabatisch: W = ΔEi 6. 418 864 Isothermer Prozess a) Für eine isotherme Zustandsänderung gilt das Gesetz von BOYLE und MARIOTTE: p1 · V1 = p2 · V2 Damit kann man die erforderlichen Werte berechnen. V in cm3 a) Zufuhr von Wärme von der Heizplatte, Zufuhr von Wärme durch Sonnenstrahlung, Verrichten von Reibungsarbeit am Topf, Mischen mit Wasser höherer Temperatur. p1 = 100 kPa V1 = 8 000 cm3 p2 = b) Die Temperatur von Wasser erhöht sich, da sich die innere Energie des Körpers vergrößert. 3. 415 754 Mechanische Arbeit 416 664 Energieumwandlung p1 · V1 } V2 415 924 Energieumwandlung p in kPa 8 000 7 000 100 114 6 000 5 000 133 160 4 000 3 000 2 000 200 267 400 p in kPa Präsentation: Die meisten Vorschläge für ein Perpetuum mobile widersprechen dem Energieerhaltungssatz. Das ist allerdings in manchen Fällen nicht ohne Weiteres zu erkennen. 400 300 200 4. 414 714 Energiebilanzen 100 Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik lautet: ΔEi = W + Q. 0 0 Es ergeben sich folgende Energiebilanzen: a) p = konst.: ΔEi = W + Q mit ΔEi = m ∙ cv ∙ ΔT Q = m ∙ cp ∙ ΔT 2 000 4 000 6 000 V in cm3 8 000 b) Beim Auszählen der Fläche unter dem Graphen sind die Einheiten zu beachten: N · m3 = 1 kPa · cm3 = 103 Pa · 10–6 m3 = 10–3 · } 2 W = – p ∙ ΔV m 10–3 N · m b) V = konst.: c) T = konst.: W=0 ΔEi = Q mit Q = m ∙ cv ∙ ΔT ΔEi = 0 Q = –W d) siehe c) e) V = konst.: oder W = –Q Die Auszählung ergibt: W ≈ 1 100 Nm 7. 416 064 Ein Kreisprozess a) Vom Ausgangszustand A ausgehend lassen sich die Größen für die weiteren Zustände berechnen: W=0 ΔEi = Q © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik Zustand B: TB = TA = 293 K pB = 2 pA = 480 kPa VB = pA · VA } pB = 1 }2 VA = 1,2 a) Die fehlenden Größen können, ausgehend vom Ausgangszustand, berechnet werden. Zustand A: pA = 450 kPa VA = 500 l TA = 600 k dm3 Zustand C: VC = 1,2 dm3 TC = 453 K pC = pB TC · } TB 419 554 Größen beim Kreisprozess 8. Zustand B: TB = 600 k VB = 2 000 l = 742 kPa p ·V A A pB = } = 112,5 kPa V B Zustand D: TD = 453 K pD = 240 kPa Zustand D: VD = 500 l pD = 150 kPa p ·V C C VD = } = 3,7 dm3 p D T A TD = pD · } p = 200 K A b) Damit ergibt sich folgendes V-p-Diagramm: Zustand C: VC = 2 000 l TC = 200 K p in kPa 800 p B pC = TC · } = 37,5 kPa T C B T –T H K b) η = } T 600 H 600 K – 200 K η = }} = 0,67 600 K B 400 A 200 Der thermische Wirkungsgrad für diesen Prozess beträgt 67 %. D 0 0 1 2 3 4 5 V in dm3 c) Die Gesamtbilanz ergibt sich aus den energetischen Betrachtungen zu den Teilprozessen. QAB = –W = pA · VA · ln VB } VA QBC = ΔEi = m · cV · ΔT = c 414 574 Heißluftmotor 9. TK a) Für den Kreisprozess gilt: η = 1 – } TW Die Umstellung nach TW ergibt: T K TW = } 1–η = –399 J pB · VB cV ·} } TB RS 280 K TW = } 1 – 0,3 (TC – TB) TW = 400 K c V V 1 1 erhält man: Mit } =} cP – cV = } c –c =} R κ–1 S P QBC = V } cV pB · VB 1 ·} } TB κ–1 Das heiße Reservoir muss eine Temperatur von 400 K haben, damit der Wirkungsgrad 0,3 beträgt. (TC – TB) = 786 J V D QCD = W = pC · VC · ln } = 1 003 J V C QDA = ΔEi + p · ΔV = m · cV (TA – TD) + pD (VD – VA) b) Vortrag: Hinweise sind im Lehrbuch auf Seite 206 zu finden. Informationen und Simulationen zum Heißluftmotor findet man auch im Internet. p ·V D D 1 (T – T ) + p (V – V ) QDA = } ·} D D D A T κ–1 A D QDA = – 472 J 10. 426 824 Viertaktmotor a) Die vier Takte sind im LB S. 207 erläutert. Damit ergibt sich folgende Gesamtbilanz: Q = QAB + QBC + QCD + QDA = 918 J > 0 Es muss demzufolge Wärme zugeführt werden. b) Die Interpretation des Diagramms ist im LB S. 207 zu finden. Die Idealisierungen beziehen sich insbesondere auf den gleichmäßigen Verlauf der Graphen bei den verschiedenen Prozessen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 203 204 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 218 – 220) c) Die rot markierte Fläche ist ein Maß für die Energie, die „verbraucht“ wird. Die grün markierte Fläche ist ein Maß für die Energie, die vom Motor abgegeben wird und die z. B. den Antrieb des Fahrzeugs bewirkt. Eine Wärmekraftmaschine funktioniert nur, wenn ein Temperaturunterschied zwischen dem Bereich der Wärmezufuhr und dem der Wärmeabgabe vorhanden ist. b) Darstellung an einem selbst gewählten Beispiel. 11. 417 304 Motoren für Pkw Präsentation: Die Schwerpunkte für die Darstellung eines der zwei Verbrennungsmotoren sind in der Aufgabenstellung genannt. Hingewiesen werden sollte auch auf Hybridantriebe (Kopplung eines Verbrennungsmotors mit einem Elektromotor) und auf reine Elektroantriebe. In der Präsentation sollte hier als Ausblick auf den aktuellen Entwicklungsstand eingegangen werden. 12. 415 944 Motorkühlung Der Motor muss gekühlt werden, um die Ausgangsbedingungen wieder zu erreichen. Nur bei einer Temperaturdifferenz kann Wärme abgegeben werden. Je größer diese Differenz ist, desto wirkungsvoller arbeiten Wärmekraftmaschinen. Kühlmittel sind Wasser und Luft. 13. 415 374 Unterschiedliche Motoren Der Dieselmotor arbeitet effizienter. Bei beiden Motortypen erfolgt die Wärmeabgabe an die Fahrzeugumgebung (und daher mit nahezu gleich niedriger Temperatur). Beim Dieselmotor ist aber die Betriebstemperatur höher. Da die maximale zu gewinnende mechanische Arbeit bei einer Wärmekraftmaschine durch die Differenz aus Betriebstemperatur und Wärmeabgabetemperatur bestimmt wird, kann ein Dieselmotor bei sonst gleichen Bedingungen mehr mechanische Arbeit als ein Benzinmotor erbringen. 14. 416 174 Wärmekraftmaschinen a) Die grundsätzliche Wirkungsweise einer Wärmekraftmaschine besteht darin, dass eine Umwandlung von Wärme und Arbeit ineinander erfolgt und damit durch Zufuhr von Wärme mechanische Arbeit verrichtet werden kann (Bei Kältemaschinen und Wärmepumpen wird mechanische Energie zugeführt.). Im dargestellten Fall wird Wärme Q1 zugeführt. In der Wärmekraftmaschine erfolgt eine Umwandlung in mechanische Energie, mit der Nutzarbeit (z. B. der Antrieb eines Fahrzeugs) verrichtet werden kann. Ein Teil der zugeführten Wärme wird als Abwärme an die Umgebung abgegeben. Für die Energiebilanz gilt: Q1 = W + Q2 15. 417 634 Verschiedene Vorgänge Näherungsweise reversibel sind rein mechanische Vorgänge in Natur und Technik, an denen eine relativ geringe Anzahl von Körpern beteiligt ist. Beispiel: Pendelbewegung Dazugehörige Energieumwandlungen: potenzielle Energie – kinetische Energie – potenzielle Energie. Als reversibel können auch solche Vorgänge wie die Bewegung der Planeten um die Sonne angesehen werden. Da der Lichtweg stets umkehrbar ist, handelt es sich bei der Ausbreitung von Licht unter Idealbedingungen um einen reversiblen Vorgang – er könnte auch rückwärts ablaufen. Meist erfolgen dabei keine unmittelbaren Energieumwandlungen, d. h., die elektromagnetische Energie der Lichtwellen bleibt erhalten (z. B. vollständige Reflexion). Irreversible Vorgänge laufen unter Beteiligung vieler Körper/Teilchen ab und sind oft mit der Abgabe von Wärme an die Umgebung verbunden. Verbrennen von Holz oder Kohle zu Heizzwecken Dazugehörige Energieumwandlung: chemische Energie – innere Energie Zusammenstürzen eines Sandhaufens Energieumwandlung: potenzielle Energie – kinetische Energie – Reibungswärme zwischen den Sandkörnern. 16. 416 184 Irreversibilität Irreversible Prozesse gehen oft unter Beteiligung großer Teilchenzahlen und Wärmeabgabe an die Umgebung vonstatten. Außerdem nimmt bei ihnen der Ordnungszustand in einem System ab. Diese Merkmale können – müssen aber nicht gleichzeitig – erfüllt sein, damit ein irreversibler Vorgang vorliegt. Beim Zerstampfen von großen Salzkristallen in kleinere Kristalle nimmt der Ordnungszustand ab und die Teilchenzahl wird extrem vergrößert. Beim Bremsen in einem Fahrzeug entweicht Reibungswärme in die Umgebung, der Ordnungzustand des Systems Fahrzeug bleibt aber enthalten. Dennoch sind beide Prozesse irreversibel, da jeweils einige Merkmale der Irreversibilität auf sie zutreffen. 17. 417 164 Reversibel oder nicht a) Kurzzeitig kann die Erdrotation als reversibel angesehen werden. Tatsächlich verringert sich durch die Gezeitenreibung die Winkelgeschwindigkeit der © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik Erde, sodass man langfristig die Erdrotation als irreversibel ansehen kann. b) Reversibler Vorgang. Es wird periodisch Energie zugeführt. c) Irreversibler Vorgang: Der umgekehrte Vorgang ist nie beobachtet worden. d) Reversibler Vorgang: Durch Wärmeabgabe an die Umgebung verringert sich die Temperatur des Wassers wieder bis zum Anfangszustand. 18. 416 464 Entropieänderungen a) Entropie nimmt ab. b) Entropie nimmt zu. c) Entropie nimmt ab. d) Entropie nimmt zu. b) Erläuterung an einem selbst gewählten Beispiel. a) Es erfolgt zwischen Körper 1 und Körper 2 ein Temperaturausgleich. Dabei sinkt die Temperatur von Körper 1, die von Körper 2 steigt. Es geht Wärme von Körper 1 auf Körper 2 über. Die innere Energie von Körper 1 sinkt, die von Körper 2 steigt. Die Gesamtenergie bleibt gleich. Im Endzustand liegt ein System aus zwei Körpern gleicher Temperatur vor. b) Ein unbeeinflusstes System strebt immer dem wahrscheinlichsten Zustand zu. Ein System gleicher Temperatur ist der wahrscheinlichste Zustand. Q c) Für die Entropie gilt allgemein: ΔS = } T Körper 1 gibt die Wärme Q1 bei der Temperatur T1 ab. Körper 2 nimmt die Wärme Q2 (Q1 = Q2) bei der Temperatur T2 auf. Damit erhält man für die gesamte Entropieänderung: Q Q ΔS = } –} T T Die Begründung kann jeweils mithilfe des veränderten Ordnungszustandes der Teilchen bei Änderung des Aggregatzustandes gegeben werden. Die Entropie ist dabei ein Maß für die Unordnung der Teilchen. 19. 417 684 Betrag der Entropie Q Allgemein gilt für die Entropieänderung ΔS = } . Die T Gleichung ist auf die drei genannten Fälle anzuwenden. q ∙m kJ 59 } ∙ 0,3 kg kg q ∙m kJ 2 256 } ∙ 0,2 kg kg 2 q ∙m 270 kJ } kg ∙ 700 kg kJ S = }} = 107 } c) ΔS = } T 1 773 K K 415 214 Zunahme von Entropie a) Natur: Schmelzen von Eis, Verdunsten von Wasser, Temperaturausgleich innerhalb von kleinen Bereichen der Atmosphäre, Verfaulen von Holz. Technik: Heizen eines Zimmers (Verteilung der Wärme im Raum), Thermodiffusion, Verbrennen von Kraftstoff. Alltag: Lösen von Zucker im Tee oder Kaffee, Mischen von kaltem und heißem Wasser. 417 054 Verschiedene Stoffe 22. Die Verdampfungswärme von Gold ist wesentlich kleiner als die von Zinn. kJ qV, Gold = 1 578 } kg kJ qV, Zinn = 2 386 } kg 418 914 Entropie und Wärme 23. Q = ΔS · T kJ Q=2} · 310 K kg Während sich bei a) und b) die Entropie vergrößert, wird sie bei c) kleiner. Das kann man auch durch Vorzeichen verdeutlichen. 20. 1 Da T1 > T2 ist, erhält man einen positiven Wert für die Entropieänderung. Das bedeutet: Es erfolgt eine Zunahme der Entropie. kJ S =} = 0,035 } a) ΔS = } T K 505 K kJ V = }} = 1,21 } b) ΔS = } T K 373 K 416 114 Temperaturausgleich 21. Q = 620 kJ 415 714 Entropieexport 24. Die Betrachtungen werden auf 1 s bezogen. ΔS 1017 W 1017 W = 5 800 K – } } 1s } 260 K 17 17 10 Ws 10 Ws ΔS = } –} 5 800 K 260 K J ΔS = –3,7 · 1014 } K © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 205 206 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 25. (LB S. 228) b) Da bei hohen Temperaturen das Strahlungsmaximum außerhalb des sichtbaren Bereichs liegt, kann es trotz unterschiedlicher Oberflächentemperaturen zu ähnlichen Farbeindrücken kommen. 416 274 Entropie und Mensch a) b LB S. 216 b) Die Abgabe von Entropie an die Umgebung ist lebensnotwendig. Geht man davon aus, dass sich ein Mensch in der Regel in einem Gleichgewichtszustand befindet, so muss die bei Verdauungs- und Entwicklungsprozessen produzierte Entropie an die Umgebung abgegeben werden. Wäre das nicht der Fall, so befände sich der menschliche Körper schnell weit weg von einem Gleichgewichtszustand. Der Mensch würde sterben. 3. 413 874 Die Sonne Das Gesetz von STEFAN und BOLTZMANN lautet: P = σ∙A∙T4 W , einem mittleren Sonnenradius Mit σ = 5,67 ∙ 10–8 } 2 4 m ∙K von 696 000 km und einer Oberflächentemperatur von 5 780 K erhält man: 26. 418 424 Wärmetod W ∙ 4 π ∙ (6,96 ∙ 108 m)2 ∙ (5 780 K)4 P = 5,67 ∙ 10–8 } 2 4 Kurzreferat: Dabei sollte herausgearbeitet werden, dass es um die Betrachtung eines Systems geht. Wenn das Universum ein abgeschlossenes System ist, dann nimmt in ihm die Entropie ständig zu. Irgendwann müsste das Universum und damit auch die Erde einen Zustand erreichen, bei dem ein vollständiger Temperaturausgleich zwischen allen Objekten eingetreten ist. Das gesamte Universum wäre dann ein System mit sehr niedriger Temperatur. Es würden keinerlei Veränderungen mehr im System vor sich gehen. Leben wäre damit nicht mehr möglich. Dieser Zustand wird als Wärmetod bezeichnet. Strahlungsgleichgewicht und Strahlungsgesetze (LB S. 228) 1. 418 934 Strahlungsgleichgewicht Nicht im Strahlungsgleichgewicht zu sein würde bedeuten: Die Erde gibt entweder mehr Energie ab, als sie aufnimmt, oder weniger. Im ersten Fall würde sich die Energie der Erde verringern und damit eine Abkühlung erfolgen. Im zweiten Fall würde sich die Energie der Erde vergrößern und damit eine Erwärmung erfolgen. 2. 416 534 Sternfarben a) Von der Oberflächentemperatur eines Sterns ist es abhängig, in welchem Bereich des Spektrums das Strahlungsmaximum liegt und welcher Farbeindruck demzufolge hervorgerufen wird. Ähnlich wie bei glühenden Körpern gilt: rot: relativ niedrige Temperatur (≈ 4000 K) gelb: höhere Temperatur (≈ 6000 K) bläulich: sehr hohe Temperatur (≈ 15 000 K) In der Astronomie werden die Sterne nach ihrer Farbe in Spektralklassen eingeteilt. Jeder der Spektralklassen (Farben) kann ein Temperaturbereich zugeordnet werden. m ∙K P = 3,85 ∙ 1026 W Dieser Wert entspricht dem Tabellenwert. 4. 417 934 Hell oder dunkel Das Problem kann mithilfe der Strahlungsgesetze gelöst werden, wobei man mit Modellen arbeiten muss, wenn man die Strahlungsgesetze anwenden will. Das Ergebnis lautet: Stehen die beiden Autos so lange an einem Ort, dass sich ein Strahlungsgleichgewicht mit der Umgebung herausbilden kann, dann erhitzen sie sich wegen des kirchhoffchen Gesetzes näherungsweise auf die gleiche Innentemperatur. Allerdings bildet sich dieser Gleichgewichtszustand für das schwarze Auto schneller heraus, da es während des Erwärmungsvorgangs pro Zeiteinheit mehr Strahlungsenergie aus der Umgebung aufnimmt (Absorptionsgrad a = 1). Die fachliche Begründung könnte man folgendermaßen geben: Vereinfachend betrachten wir das schwarze Auto als schwarzen Körper, das weiße Auto als beliebigen Körper mit dem Emissionsgrad e. Die Temperatur im Auto kann sich nicht mehr ändern, wenn die pro Zeiteinheit vom erhitzten Auto emittierte Strahlung gleich derjenigen Strahlung ist, die das Auto pro Zeiteinheit von seiner Umgebung erhält. Wir bezeichnen die Temperatur des Autos mit TA und die Temperatur der Umgebung mit TU. Dabei ist zu beachten, dass TU nicht allein die Sonnentemperatur und auch nicht allein die Lufttemperatur ist, sondern ein gemittelter Wert, der sich aus der Oberflächentemperatur aller Körper in der Umgebung des Autos, der Lufttemperatur und der Sonnenstrahlungstemperatur zusammensetzt. Das schwarze Auto strahlt mit der Strahlungsleistung P = σ ∙ A ∙ TA 4 (1) und empfängt aus der Umgebung die Strahlungsleistung P = σ ∙ A ∙ TU 4 (2) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Thermodynamik Unter der Annahme, dass die absorbierende Fläche nur ein Viertel der abstrahlenden Fläche beträgt, gilt: Daraus folgt für den Gleichgewichtszustand (1) = (2) : TA = TU. Das weiße Auto emittiert als realer Körper mit dem Emissionsgrad e: P = e ∙ σ ∙ A ∙ TA 4 ) Pe = e ∙ Ae ∙ σ ∙ (TK 4 – TU 4 (3) }}}} √ 84 W TK = 4 }}} + (293 K)4 2 –8 W Die Umgebung, die man immer als schwarzen Körper ansehen darf, emittiert dem Auto folgende Strahlungsleistung zu: P = A ∙ σ ∙ TU 4 0,7 ∙ 4 ∙ 0,15 m ∙ 5,67 ∙ 10 } 2 4 m ∙K TK = 323 K θK = 50 °C. (4) Allerdings absorbiert das Auto davon nur den Anteil a, entsprechend dem Absorptionsgrad a seiner Oberfläche: 6. 416 984 Treibhauseffekt a) b siehe LB S. 224, Abb.1 P = a ∙ A ∙ σ ∙ TU 4 (5) Im Gleichgewicht gilt somit: e ∙ A ∙ σ ∙ TA 4 = a ∙ A ∙ σ ∙ TU 4 Wegen des kirchhoffchen Strahlungsgesetzes ist aber immer e = a und deshalb auch für das weiße Auto TA = TU. b) Vortrag zum Treibhauseffekt: Genutzt werden kann auch die Darstellung im Lehrbuch, S. 224–225. Die in der ersten Auflage des Lehrbuchs auf Seite 225 in Abb. 3 dargestellte Gesamtbilanz ist schwierig zu interpretieren. Einfacher überschaubar ist die folgende Darstellung: 100 % 5. 30 % 10 % 60 % 417 654 Sonnenstrahlung P a) 0,7 ∙ S = } A 20 % P = A ∙ 0,7 ∙ S kW P = 0,15 m2 ∙ 0,7 ∙ 0,8 } 2 m P = 84 W = 84 }Js 50 % b) Q = m ∙ c ∙ Δθ Q Δθ = } m∙c 84 J Δθ = }} J 2 kg ∙ 4 190 } kg ∙ K Δθ = 0,01 K (Temperaturanstieg pro Sekunde) K θE = θA + 0,01 } s∙t K θE = 20 °C + 0,01 } ∙ 3 ∙ 3 600s s θE = 128 °C Diese Endtemperatur ist nicht möglich, da das Wasser vorher verdampfen würde. Dieses nummerische Ergebnis kommt deshalb zustande, weil die Temperaturstrahlung des Wassers vernachlässigt wurde. Hinweis: Nachfolgend wird eine Modellrechnung angegeben, die mit den Schülern besprochen werden könnte. Es wird die Frage untersucht, welche Temperatur sich mit Berücksichtigung der Temperaturstrahlung einstellen würde. 7. 417 444 Globale Erwärmung a) Aktuelle Informationen findet man im Internet unter solchen Suchwörtern wie „Globale Erwärmung“, „Klimawandel“ oder „Treibhauseffekt“. Es sollte auch darauf verwiesen werden, dass einige Thesen zur globalen Erwärmung kontrovers diskutiert werden und angegebene Temperaturwerte und mögliche Auswirkungen einer globalen Erwärmung Prognosen sind, die auf der Grundlage von Modellen gewonnen wurden. Sie spiegeln unseren jetzigen Erkenntnisstand wider. b) Präsentation zur globalen Erwärmung c) Diskussion zum Klimaschutz: Es ist sinnvoll, den Akzent darauf zu legen, welchen Beitrag jeder Einzelne zum Klimaschutz leisten kann. Pa = Pe = 84 W © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 207 208 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 228) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 3.4 Elektrizitätslehre und Magnetismus 6. 410 194 Spannungsteiler a) Der Gleichstrom – Grundlagen (LB S. 235 – 237) R1 b) Bei Reihenschaltung gilt: 410 294 Ohmsches Gesetz 1. R2 R U 1 1 =} } R U U I=} R 2 2 R 2 U2 = U1 · } R 1 418 684 Länge eines Drahts 2. 100 Ω U2 = 12 V · } = 24 V 50 Ω Für einen metallischen Leiter gilt das Widerstandsgesetz c) z. B. zur Anpassung des Messbereichs eines Messgeräts. ρ·l R=} . A Dabei ist ρ der spezifische elektrische Widerstand des Materials und beträgt für Kupfer 0,017 Ω · mm2 · m–1. 7. R·A l=} ρ 419 364 Voltmeter Vor das Messwerk wird ein Widerstand R geschaltet. ( )2 d R·π } 2 l=} ρ R 2 72 Ω · π · (0,2 mm) l = }} 2 –1 0,017 Ω · mm · m l = 532 m U Der Widerstand muss so gewählt werden, dass 1 V am Messwerk und 9 V am Widerstand abfallen. 410 024 Parallelschaltung 3. Es gilt: U = U1 = U2 und 8. I = I1 + I2 Daraus folgt: I } U = I1 } U + I2 } U = I1 } U1 + I2 ; } U2 1 } R = 1 } R1 + Für die Berechnung des Gesamtwiderstands zwischen den Punkten A und B zeichnet man das Schaltbild in einer übersichtlicheren Form und vereinfacht es durch Ersatzschaltungen, z. B.: 1 } R2 3Ω 410 364 Reihenschaltung 4. Es gilt U = U1 + U2 Daraus folgt: U }I U U und I = I1 = I2 A U U 1 2 410 124 Gesamtwiderstand 1 2 1 2 =} +} =} +} ; I I I I B 2Ω R4 R = R1 + R2 1Ω 5. 1Ω 410 554 Zwei Widerstände Gesamtwiderstand: R= R1 · R2 } R1 + R2 = 50 Ω · 100 Ω } 50 Ω Gesamstromstärke: U 12 V I=} =} = 0,36 A R 33 Ω Teilstromstärke: I1 = 0,24 A = 33 Ω I2 = 0,12 A Die Spannung ist an den beiden Widerständen gleich groß. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de R2 1Ω 1Ω R3 R1 R12 = }12 Ω R123 = }32 Ω 209 210 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 235 – 237) 3Ω Rges = R2 + R1/3 (3) R ·R A R1 R2 B R3 1 3 Rges = R2 + } R +R 1 3 10 Ω · 30 Ω Rges = 20 Ω + } 10 Ω + 30 Ω Rges = 27,5 Ω 2Ω R'2 Ω 3 } 2 1Ω R ·R R'3 R'1 R'12 = }67 Ω Rges = R3 + R1/2 (4) R1 R3 R2 5 }Ω Rges = 1 34 R123 = 1 }67 Ω 1 2 Rges = R3 + } R +R 1 Rges = 30 Ω + 2 10 Ω · 20 Ω } 10 Ω + 20 Ω Rges = 36,7 Ω 410 014 Spannungsmessung 9. 1 A R3 U 1 1 1 1 1 Rges = 5,5 Ω 1 1 1 =R +} } R } R R1 A R2 1 } R R3 R1 3 1 1 =} R +R +} R R= R2 1 11 1/2 U 3 ges (6) R3 1 2 =} Ω–1 } R 60 R3 oder 1 ges R2 V R1 ges =} +} +} } R 10 Ω 20 Ω 30 Ω R1 R2 1 =} +} +} } R R R R (5) 1 ( 2 1 } R1 + R2 3 ) 1 –1 +} R 3 ( ) 1 R= } + 301Ω –1 10 Ω + 20 Ω } V R = 15 Ω 10. 410 174 Widerstände kombiniert ( a) Mit den drei zur Verfügung stehenden Widerständen lassen sich verschiedene Gesamtwiderstände realisieren. R1 R1 R2 R3 3 2 ( ) 1 R= } + 201Ω –1 10 Ω + 30 Ω } R = 13,3 Ω Rges = 10 Ω + 20 Ω + 30 Ω ( ) 1 1 –1 R= } +} R +R R (8) R2 Rges = 60 Ω R3 2 ( 3 1 ) 1 R= } + 101Ω –1 20 Ω + 30 Ω } R = 8,3 Ω R1 Rges = R1 + R2/3 (2) R3 1 R2 Rges = R1 + R2 + R3 (1) ) 1 1 –1 R= } +} R +R R (7) R ·R R1 R2 R3 2 3 Rges = R1 + } R +R 2 Rges = 10 Ω + Rges = 22 Ω 3 20 Ω · 30 Ω } 20 Ω + 30 Ω b) Die Stromstärke besitzt an jedem Punkt der Reihenschaltung den gleichen Betrag. Für ihn gilt: U I=} R ges I= 100 V } 60 Ω = 1,67 A Folgende Teilspannungen fallen an der Widerständen ab: Ui = Ri · I © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus U1 = 10 Ω · 1,67 A = 16,7 V 13. U2 = 20 Ω · 1,67 A = 33,4 V a) Es gilt: 410 424 Potenziometerschaltung U I=} R +R 1 und UL = R2 · I 2 U U3 = 30 Ω · 1,67 A = 50,1 V R2 c) Sind die Widerstände parallel geschaltet, so fällt an jedem die Spannung U ab. Für die Teilströme gilt dann: Ii = U } Ri I1 = 100 V } 10 Ω UL Eliminieren der Stromstärke liefert die Beziehung für die Spannung UL, im Falle eines unbelasteten Potenziometers: = 10 A 100 V I2 = } =5A 20 Ω I3 = 100 V } 30 Ω R1 R 2 UL = U · } R +R 1 = 3,3 A d) Reihenschaltung 2 b) U R2 Parallelschaltung P = (U1 + U2 + U3) · I P = (I1 + I2 + I3) · U P = 100 V · 1,67 A P = 18,3 A · 100 V P = 167 W P = 1 830 W R1 RL,UL Da R2 und RL parallel geschaltet sind, errechnet sich ihr Gesamtwiderstand R2L zu: 410 324 Passende Widerstände bilden 11. R ·R 2 L R2L = } R +R 2 10 Ω 5Ω 10 Ω 35 Ω R 50 Ω 10 Ω 2L UL = U · } R +R 1 50 Ω 105 Ω 50 Ω L Ersetzen des Widerstandes R2 in der Gleichung für den unbelasteten Fall durch den Widerstand R2L liefert die gesuchte Abhängigkeit. R ·R 2 L UL = U · }} R ·R ( ) 2 L (R2 + RL) · R1 + } R +R 10 Ω 50 Ω 2L 2 L R2 UL = U · }} R ·R 10 Ω 1 2 R1 + R2 + } R L 12. c) Mit 418 384 Anschlussmöglichkeiten R = R1 + R2 folgt: R Zur Inbetriebnahme der Lampe kann entweder ein Transformator oder ein Vorwiderstand verwendet werden. Beim Transformator muss das Verhältnis der Windungszahlen dem Verhältnis der Spannungen entsprechen. UR 2 UL = U · } (R – R ) · R 2 2 R+} R L Einsetzen der gegebenen Zahlenwerte ergibt die Gleichungen der darzustellenden Graphen. U R U0 Bei Verwendung eines Vorwiderstands gilt: U –U 0 R=} I P und mit I = } : U U R = (U0 – U ) · } P Für den gegebenen Fall erhält man: 12 V R = (230 V – 12 V ) · } = 52 Ω 50 W © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 211 212 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 235 – 237) UL in V 30,0 15. UL (RL = 25 Ω) P 60 W I=} =} = 5,0 A U 12 V a) Halogenlampe H 4: UL (RL = 110 Ω) 25,0 410 234 Autoscheinwerfer 35 W I=} = 2,9 A 12 V Xenonlampe: UL (RL A∞) 50 W I=} = 2,1 A 24 V U 15.0 Energiesparlampe: 20 W I=} = 0,09 A 230 V Glühlampe: 100 W I=} = 0,44 A 230 V 10.0 Die Stromstärke ist bei Pkw-Lampen erheblich größer als bei Energiesparlampen (oder Glühlampen) im Haushalt. 5.0 0,0 0 20 40 60 80 R R2 in Ω b) Für die Pkw-Lampen ergibt sich folgende Lichtausbeute (Lichtstrom/Watt): Halogenlampe: R 2 UL (RL = 110 Ω) = 20 V · }} (100 Ω – R ) · R 2 2 100 Ω + }} 110 Ω R2 lm Xenonlampe: 80 –100 } W UL (RL = 25 Ω) = 20 V · }} (100 Ω – R ) · R UL (RL ⇒ ∞) = 20 2 2 100 Ω + }} 25 Ω R2 V·} 100 Ω Das bedeutet für die drei Lampen: 60 W: 900 –1 200 lm 35 W: 2 800 – 3 500 lm 50 W: 4 000 – 5 000 lm d) Die Kurve UL geht unabhängig von dem Widerstand RL durch die Punkte (0/0) und (R/U). Bei unbelastetem Potenziometer (RL → ∞) ergibt sich eine Gerade, die bei Belastung umso mehr „durchhängt“, je kleiner der Widerstand RL ist, d. h. je mehr das Potenziometer vom Verbraucher belastet wird. 14. U I=} R +R 1 2 A und 16. 410 214 Wasserkocher a) P = U · I P I=} U 800 W = 3,5 W I=} 230 V 410 484 Schaltkreis Es gilt: lm 15 –20 } W b) Die erforderliche Energie kann mithilfe der Leistungsdefinition berechnet werden. UL = R2 · I P = }Et A t = }EP c · m · ΔT t=} P J · 0,5 kg ·57 K 4,19 · 103 } kg · K t = }} 800 W t = 2,5 min B Die Punkte A und B sind leitend (Widerstand 0 Ω) miteinander verbunden, daher beträgt die Spannung zwischen ihnen 0 V. Folglich sind die Spannungen an den 25-Ω-, 4-Ω- und 10-Ω-Widerständen alle null. Die Spannung von 12 V liegt am 100-Ω-Widerstand an. U I=} = 0,12 A R Die Stromstärke durch den 25-Ω-Widerstand ist 0 A. c · m · ΔT c) t ‚ = } P‚ t‚ = (P ‚ = 0,8 P) t } 0,8 2,5 min t‚ = } 0,8 t ‚ = 3,1 min Durch die Heizspirale fließt ein Strom von ca. 3,5 A. Sieht man von Energieverlusten ab, so erreicht das Wasser nach etwa 2,5 min die Temperatur θ2. Liegt der durchschnittliche Wirkungsgrad η = 0,8 vor, so dauert der Erwärmungsvorgang ungefähr 3,1 min. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 17. 410 104 Verzweigter Stromkreis 414 804 Innenwiderstand 20. Spannungsquelle Es gilt P = U · I. Da U = konst = in beiden Verzweigungsarmen gleich, teilt sich E proportional zu I auf. – + Ri Ui 18. 410 284 Bedeutung der Stromversorgung a) Argumente, die für diese Aussage sprechen, sind z. B.: − Fast alle Haushaltsgeräte werden mit elektrischer Energie betrieben. − Moderne Elektronik, die heute in allen Bereichen des täglichen Lebens, der Technik und der Industrie umfangreich genutzt wird, funktioniert nur mit elektrischer Energie. − Elektrische Energie kann aus verschiedenen Energieformen gewonnen und leicht in viele Energieformen umgewandelt werden. − Elektrische Energie lässt sich gut über größere Entfernungen transportieren und verteilen. Gegenargumente sind: − Die starke Abhängigkeit von elektrischer Energie kann bei Ausfall der Energiezufuhr zu erheblichen Komplikationen bis hin zu Katastrophen führen. − Der größte Anteil der im Haushalt genutzten Energie wird für die Heizung verwendet. Hier sind Öl und Gas die entscheidenden Energieträger. Der zweitgrößte Anteil betrifft den Kraftfahrzeugverkehr. Hier sind Benzin und Diesel die entscheidenden Energieträger. UK Subtrahieren der am Innenwiderstand Ri abfallenden Spannung Ui von der Leerlaufspannung U0 ergibt die Klemmspannung Uk. Uk = U0 – Ri · I Einsetzen der gegebenen Zahlenwerte führt auf ein eindeutig lösbares Gleichungssystem: I) c) Präsentation: Hier können die Schüler ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Es sollte deutlich werden, was alles ohne Strom nicht funktioniert und wie abhängig wir von dieser Energieform sind. Der innere Widerstand Ri der Spannungsquelle errechnet sich zu 23 Ω, die Leerlaufspannung U0 beträgt ca. 24,9 V. 410 444 Lebensgefahr 21. a) Der Widerstand zwischen beiden Händen beträgt 1 200 Ω. Mit dem Grenzwert von 20 mA = 0,020 A erhält man: U = I·R U = 0,020 A · 1 200 Ω = 24 V Bei 25 V bleibt man in der Regel weit unter dem Grenzwert, da an den Händen noch ein Übergangswiderstand besteht, der aber bei feuchten Händen sehr klein sein kann. b) Bei Netzspannung (U = 230 V) und einem Widerstand von 1 200 Ω ergibt sich für die Stromstärke: U I=} R 410 344 Alltagssprachliche Bedeutung Beispiele für Formulierungen aus der Umgangssprache sind neben dem in der Aufgabe genannten Beispiel: − Er ist geladen. − Er hat einen geladen. − Sie führt eine spannungsreiche Diskussion. − Sie steht unter Hochspannung. − Er setzt dieser Position Widerstand entgegen. 24,6 V = U0 – 12 mA · Ri II) 24,3 V = U0 – 25 mA · Ri b) Erkundungsaufgabe: Im Internet sind z. B. unter dem Suchwort „Stromausfall“ Beispiele zu finden. 19. Ui 230 V I=} 1 200 Ω I = 0,19 A = 190 mA Dieser Wert liegt weit über dem Grenzwert und kann insbesondere durch die Beeinflussung der Herztätigkeit lebensgefährlich sein. Q c) I = } t –3 0,01 · 10 As I=} 0,1 s I = 0,1 mA Diese Stromstärke ist ungefährlich. Sie liegt weit unter dem Grenzwert von 20 mA. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 213 214 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 235 – 237) d) Die Gefahr besteht vor allem darin, dass es durch den (ungefährlichen) elektrischen Schlag zu einer Schreckreaktion kommt und man sich dadurch erheblich verletzen kann. 22. 410 474 Akkumulatoren a) Angegeben sind maximale Spannung und gespeicherte Ladung. Die Angabe 70 Ah bedeutet, dass die Autobatterie 70 h lang eine Stromstärke von 1 A hervorrufen kann. Die Spannung zwischen den Polen beträgt 12 V. Der abgebildete Nickel-Metall-Hybrid-Akkumulator kann bei 1,2 V über eine Zeit von 1 800 Stunden eine Stromstärke von 1 mA liefern. b) Wir gehen davon aus, dass die Batterie beim Abstellen des Pkw voll geladen ist und die Kenndaten 12 V/70 Ah hat. Es leuchten insgesamt vier Glühlampen mit den Kenndaten 12 V/5 W. Sie leuchten insgesamt 9,5 Stunden. Durch eine Glühlampe fließt bei U = konstant = 12 V eine Stromstärke von: P 5W I=} =} = 0,42 A U 12 V I= = 1,67 A In 9,5 Stunden beträgt demzufolge die abgeflossene Ladung: 420 164 Akku eines Handys E Aus E = U · I · t folgt: I = } U·t Zu ergänzen sind innerhalb von 30 min = 30 · 60 s die fehlenden 90 % der maximal möglichen Energie von 5,6 Wh oder 5,6 · 3 600 Ws: 5,6 · 3 600 Ws 9 I = }} · 10 3,7 V · 30 · 60 s } I = 2,7 A 24. 424 914 Knotensatz Die Summe der zufließenden Ströme ist gleich der Summe der abfließenden Ströme: I1 + I2 = I3 + I4 + I5 25. 410 394 Maschensatz U1 + U2 + U3 = 0 26. Da die Glühlampen parallel geschaltet sind, fließt eine Gesamtstromstärke von: 5W 4·} 12 V 23. 419 824 Eine Ersatzschaltung a) Die Ersatzschaltung sollte schrittweise entwickelt werden: R1 Q = I·t R2 R3 Q = 1,67 · 9,5 h = 15,9 Ah ≈ 16 Ah. 30 % der Batteriekapazität sind 21 Ah, vorhanden sind demzufolge noch 70 Ah – 16 Ah = 54 Ah. Ein Kaltstart müsste sicher möglich sein. R1,R2,R3 c) Durch eine Glühlampe fließt eine Ladung von: P Q=} ·t U b) Für R2 erhält man: 1 5W Q=} · 9,5 h ~ 4,0 Ah 12 V 1 e = 1,6 · 10 As N · e = 4,0 · 3 600 As Daraus folgt: N= 9 · 1022 1 1 2 Die Anzahl der Elektronen ergibt sich über einen einfachen Ansatz: –19 1 =} + } + } } R R R R R R2 = } 3 Der Gesamtwiderstand beträgt somit: R Rgesamt = R + } + R = }73 R 3 Rgesamt = }73 ∙ 25 Ω = 46,7 Ω c) Die Stromstärke durch R1 und R2 ist gleich groß. Durch den einzelnen Widerstand bei R2 fließt demzufolge jeweils ein Drittel der Stromstärke. U d) Für die Stromstärke gilt: I = } R 12 V I=} = 0,26 A 46,7 Ω © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 27. 410 544 Wasserkraftwerke a) Lageenergie des Wassers, Bewegungsenergie des Wassers. Bewegungsenergie der Rotoren im Generator, elektrische Energie. b) 84 m3 haben eine Gewichtskraft von 840 000 N und eine Lageenergie von 168 MJ. Bei einer Abgabe von 124 MW ergibt sich ein Wir124 kungsgrad von } = 74 % 168 28. 410 064 Energiesparen Heizung: sinnvolles Lüften, geringe Zimmertemperatur ... Beleuchtung: Energiesparlampen einsetzen, nicht unnötig Licht brennen lassen, Beleuchtung der Situation anpassen, ... 2. a) Dargestellt ist der Zusammenhang zwischen der angelegten Spannung U und der dann fließenden Stromstärke I. Je größer die Spannung ist, desto größer ist auch die Stromstärke. Es besteht aber keine direkte Proportionalität. Bei gleichmäßiger Zunahme der Spannung wächst die Stromstärke überproportional. b) Der Widerstand in einem Punkt ergibt sich aus dem Anstieg der Tangente in diesem Punkt. Aus Spannungsänderung und Stromstärkeänderung erhält man: bei 15 V: 580 Ω bei 30 V: 380 Ω Das bedeutet: Mit zunehmender Spannung verringert sich der Widerstand. Hinweis: Berechnet man den Widerstand aus Spannung und Stromstärke, dann erhält man 15 V bei 15 V: R = } = 750 Ω 20 mA Kühlschrank: entsprechend der Temperaturzonen bestücken, Tür nur selten und kurz öffnen, im Winter Balkon als Kühlschrank nutzen, ... Elektrische Leitungsvorgänge (LB S. 261 – 263) 30 V bei 30 V: R = } = 600 Ω 50 mA c) Nein. Bei einem metallischen Leiter vergrößert sich der Widerstand mit der Temperatur, die sich ihrerseits mit der Stromstärke vergrößert. 3. 1. 418 494 Verschiedene Modelle a) Teilchenmodell: In einem metallischen Leiter befinden sich Metallionen und freie Elektronen. Diese bewegen sich aufgrund der Temperatur regellos. Bändermodell: Das Bändermodell charakterisiert die Energiezustände von Elektronen in einem Metall. Infolge der Wechselwirkungen zwischen den Atomen sind die energetischen Zustände von Elektronen nicht durch diskrete Werte, sondern durch Energiebereiche (Bänder) gekennzeichnet. 417 744 Unbekanntes Bauelement 418 764 Metallfadenlampe Im Diagramm ist der Zusammenhang zwischen Spannung und Stromstärke dargestellt. Je größer die Spannung ist, desto größer ist die Stromstärke. Mit zunehmender Spannung wird der Anstieg der Stromstärke immer geringer. Zwischen Spannung und Widerstand besteht folgender prinzipielle Zusammenhang: R b) Teilchenmodell: Liegt an einem Leiter keine Spannung an, so bewegen sich die freien Ladungsträger regellos. Nach Anlegen einer Spannung bewegen sich die ungebundenen Elektronen in eine Vorzugsrichtung, es fließt ein elektrischer Strom. Behindert wird diese gerichtete Bewegung durch Zusammenstöße der freien Ladungsträger mit den Metallionen. Bändermodell: Bei Metallen überschneiden sich ab einer bestimmten Höhe die Potenzialtrichter, weshalb manche Energiebänder durchgehend werden. Befindet sich eine Ladung in einem solchen Band, dem Leitungsband, dann ist sie nicht an einen Gitterpunkt gebunden, sondern kann sich durch das gesamte Metallgitter bewegen. Es fließt beim Anlegen einer Spannung ein Strom. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de U 215 216 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 4. (LB S. 261 – 263) Feldes zur Katode, die negativ geladenen Cl–-Ionen (Anionen) gelangen zur Anode. Somit fließt durch die Flüssigkeit ein elektrischer Strom. Der entscheidende Unterschied zur Leitung in Metallen ist, dass bei der Flüssigkeitsleitung nicht nur Elementarladungen, sondern auch Stoff transportiert wird. 418 174 Widerstandsthermometer a) A U Messwiderstand b) Wirkungsweise: Unterschiedliche Temperatur am Messfühler (Messwiderstand) bewirkt unterschiedlichen elektrischen Widerstand des Messwiderstands und damit unterschiedliche elektrische Stromstärke (U = konstant). Wird eine Eichung des Strommessers vorgenommen, zeigt er direkt die Temperatur an. c) Bei einem Heißleiter nimmt bei U = konstant die Stromstärke mit der Temperatur zu, bei einem Kaltleiter nimmt sie ab. Damit sind grundsätzlich beide Bauelemente als Sensoren geeignet. Vorzuziehen ist aber ein Kaltleiter, weil bei den meisten Kaltleitern ein Bereich existiert, in dem sich die Stromstärke gleichmäßig mit der Temperatur ändert. 5. 416 694 Supraleiter Vortrag zu Supraleiter: Es sollte auch oft wichtige Entwicklungsetappen eingegangen werden, etwa − auf die Entdeckung der Supraleitung durch den niederländischen Physiker HEIKE KAMERLINGH ONNES bei Quecksilber im Jahr 1911, − auf die Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung durch G. BEDNORZ und K. A. MÜLLER (1986). Als Anwendungen bieten sich an: − supraleitende Kabel, − Magnete in Teilchenbeschleunigern (LHC Genf) oder in der Medizin (bei Computertomografen). 6. 418 074 Leitung in Flüssigkeiten a) Für die gesuchten Dissoziationen gelten die folgenden Reaktionsgleichungen: NaCl g Na+ + Cl– H2SO4 g 2 H+ + SO42– HNO3 g H+ + NO3– CuSO4 g Cu2+ + SO42– MgCl2 g Mg2+ +2 c) Genutzt werden die Leitungsvorgänge in Flüssigkeiten z. B. bei der Verkupferung von Metallen, bei der Elektrolackierung oder auch bei der Metallgewinnung. Eine Möglichkeit, um metallische Körper zu galvanisieren, also mit einer dünnen Metallschicht zu überziehen, stellt die Verkupferung dar. In Wasser gelöstes Kupfersulfat (CuSO4) dissoziiert in Cu2+- und SO2– -Ionen. Der zu verkupfernde, in die Lösung ge4 tauchte Gegenstand wird an die Katode einer Spannungsquelle angeschlossen, worauf die Kupferionen von ihm angezogen werden. Die Schmelzflusselektrolyse ist ein besonderes Verfahren der Metallgewinnung, das ebenfalls auf der Leitung in Flüssigkeiten beruht. Bei der Elektrolackierung lagern sich die negativ geladenen Wasser-Lack-Teilchen an der auf positivem Potenzial liegenden Karosserie ab. Unerwünscht sind die Leitungsvorgänge in Flüssigkeiten z. B. bei nass gewordenen Elektrogeräten oder Zuleitungen. Die elektrische Leitung im Wasser kann einen Kurzschluss hervorrufen oder im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Dies ist der Fall, wenn der Strom beim Anfassen des Geräts oder des Kabels nicht über den Nullleiter, sondern über den menschlichen Körper abfließt. 7. 419 274 Leitende Luft Damit Luft leitend wird, muss eine Ionisierung der Luft erfolgen. Das kann in unterschiedlicher Weise geschehen: − Die Luft wird stark erhitzt. − Die Luft wird durch Strahlung ionisiert. − Es liegt zwischen zwei Körpern eine solch hohe Spannung an, das die Luft zwischen ihnen durch elektrische Vorgänge ionisiert wird. Letzteres ist z. B. bei Funkenüberschlägen oder Blitzen der Fall. Durch Vorentladungen bildet sich infolge Stoßionisation ein Blitzkanal aus, durch den die Hauptentladung erfolgt. 418 474 Energiesparlampen 8. Kurzvortrag zu Aufbau und Wirkungsweise: Energiesparlampen sind Leuchtstofflampen. Der Aufbau kann anhand einer Skizze beschrieben werden. Cl– b) Beim Lösen des Kochsalzes dissoziieren die NaClMoleküle zu Na+- und Cl–-Ionen. Legt man an den so entstehenden Elektrolyten eine elektrische Spannung an, dann wandern die positiv geladenen Na+Ionen (Kationen) unter der Wirkung des elektrischen © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus b) 230 V Drosselspule Lichtschalter S1 S2 L1 L2 zu auf X – auf zu – X zu zu X X c) Experiment Starter Bei der Wirkungsweise sollte insbesondere auf die Rolle des Leuchtstoffs, mit dem die Lampen innen beschichtet sind, eingegangen werden. Durch diesen Leuchtstoff wird ein Großteil der in der Röhre entstehenden ultravioletten Strahlung in sichtbares Licht umgewandelt. Gleichzeitig wird durch ihn die Farbe des Lichts bestimmt. 9. 415 614 Metalle und Halbleiter Gemeinsamkeiten: Wird eine Spannung angelegt, so bewegen sich sowohl im Drahtwiderstand als auch im Halbleiter Ladungen gerichtet durch einen Leiterquerschnitt. Unterschiede: Bei einem Drahtwiderstand sind die Ladungsträger Elektronen, bei einem Halbleiter Elektronen oder Löcher. 415 124 Gleichrichterschaltung 12. Jede Gleichrichterschaltung besitzt den gleichen grundsätzlichen Aufbau. An der Primärseite eines Transformators liegt eine Wechselspannung an, die nach Passieren der Gleichrichtereinheit als Gleichspannung abgegriffen werden kann. Je nachdem, ob die gleichrichterseitige Wicklung der Transformatoreinheit in eine oder in zwei Richtungen vom Strom durchflossen wird, spricht man von einer Einweg- oder einer Zweiweggleichrichterschaltung. a) Die Einweg-Einpuls-Gleichrichterschaltung stellt den einfachsten Einweggleichrichter dar. Im Sekundärkreis der Transformatoreinheit sind ein Lastwiderstand RL und eine Diode in Reihe geschaltet. + 230 V ~ 10. a) Bei Temperaturerhöhung vergrößert sich der Widerstand des Drahtwiderstands, der des Heißleiters verringert sich. b) Da sich beide Widerstände zum Gesamtwiderstand addieren, können je nach der Stärke der Widerstandsänderung folgende drei Fälle auftreten: − Gesamtwiderstand wird größer (Einfluss des Drahtwiderstands überwiegt). − Gesamtwiderstand bleibt gleich (Einfluss beider Widerstände heben sich auf). − Gesamtwiderstand wird kleiner (Einfluss des Heißleiters überwiegt) 11. a) RL 418 614 Heißleiter – Da diese eine Durchlass- und eine Sperrrichtung besitzt, kann nur eine Hälfte des ursprünglichen Wechselstroms die Gleichrichtereinheit durchfließen. Am Widerstand RL fällt dadurch eine pulsierende Gleichspannung ab. b) Die Weit verbreitetste Zweiweggleichrichterschaltung ist die nach ihrem Erfinder benannte GraetzSchaltung. Ihre Gleichrichtereinheit ist aus vier Dioden aufgebaut, die so angeordnet sind, dass unabhängig von der Polung der gleichrichterseitigen Spule der Lastwiderstand stets in gleicher Richtung vom Strom durchflossen wird. A 419 654 Schaltung mit Dioden S1 S2 L1 F L2 zu auf – X auf zu – X zu zu – X + – E 230 V ~ D RL B C Liegt der Punkt A bei der ersten Halbschwingung der Wechselspannung auf positivem Potenzial, so fließt der Strom über D, E, C nach B. Ist bei der zweiten © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 217 218 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 261 – 263) Halbschwingung B positiv, so fließt der Strom über D, E, F nach A. Zu der am Widerstand abfallenden Gleichspannung tragen dadurch beide Halbschwingungen der Wechselspannung bei. 13. 418 214 Eine Konstantspannungsquelle a) Der Grund für den konstanten Spannungsabfall geht aus dem typischen Verlauf der Kennlinie einer Diode hervor. Da das Diffusionsfeld dem äußeren Feld entgegenwirkt, fließt bis zum Erreichen der Schwellenspannung Us auch in Durchlassrichtung kein Strom. Nach Überschreiten der Spannung Us überwiegt das äußere Feld, infolgedessen die Ladungsträger nahezu ungehindert den pn-Übergang passieren. Daher verläuft die Kennlinie sehr steil und somit liegt trotz unterschiedlicher Belastung nahezu der gleiche Spannungsabfall vor. Für eine Siliciumdiode beträgt die Schwellenspannung 0,7 V, die an zwei in Reihe geschalteten Siliciumdioden abfallende Spannung somit 1,4 V. b) Bei Verwendung von Dioden unterschiedlicher Schwellenspannung können sehr verschiedene Spannungswerte erreicht werden. So stellt z. B. die Hintereinanderschaltung einer Siliciumdiode (Us = 0,7 V) mit einer Germaniumdiode (Us = 0,35 V) eine Konstantspannungsquelle von 1,05 V dar. 16. Bei intaktem Aluminiumstreifen ist die Basis-EmitterSpannung sehr gering, der gesamte Strom fließt an der Lampe bzw. der Klingel vorbei. Wird der Sicherungsstreifen beschädigt, dann nimmt die Potenzialdifferenz zwischen Emitter und Basis zu. Die Folge ist ein Basisstrom, der den Kollektorstrom und dadurch die Alarmanlage einschaltet. 17. 419 384 Automatische Steuerung Wird der Fotowiderstand beleuchtet, dann ist sein elektrischer Widerstand sehr gering und der gesamte Strom fließt am Transistor vorbei (rote Linie). Behindert z. B. eine Person die Lichtausbreitung zum Fotowiderstand, dann nimmt der elektrische Widerstand und damit auch die Potenzialdifferenz zwischen Basis und Emitter zu. Die Folge ist ein Basisstrom, der den Kollektorstrom und so den Motor einschaltet. Der Vorwiderstand RV schützt die Basis vor zu großen Stromstärken. 15. 417 234 Transistor als Schalter a) Ein Schalter ist durch die Zustände „Ein“ und „Aus“ gekennzeichnet. Diese Zustände können beim Transistor durch Veränderung der Basis-Emitter-Spannung erreicht werden: UBE < 0,7 V: Es fließt kein Kollektorstrom. UBE > 0,7 V: Es fließt ein Kollektorstrom. b) Transistoren schalten kontaktfrei, benötigen geringe Steuerspannungen, ermöglichen eine hohe Schaltgeschwindigkeit. Mit einer einfachen Transistorschaltung ist es allerdings nicht möglich, einen Stromkreis zu schalten, in dem große Stromstärken fließen. 414 684 Ein Mikrofonverstärker An der Basis eines npn-Transistors ist ein Mikrofon, am Kollektor ein Lautsprecher angeschlossen. Die an der Basis und dem Emitter anliegende Spannung wird durch die beiden Widerstände bestimmt und kann am Regelwiderstand R1 variiert werden. Die Basis-Emitter-Spannung wird so eingestellt, dass ein mittlerer Kollektorstrom fließt. Die Membran des Lautsprechers befindet sich zunächst in Ruhe. Fällt nun Schall auf das Mikrofon, so ändert sich dessen elektrischer Widerstand und dadurch die Basisstromstärke. Da eine kleine Änderung des Basisstroms eine große Änderung der Kollektorstromstärke bewirkt, wird das ursprüngliche akustische Signal durch den Transistor verstärkt und am Lautsprecher wieder in Schall umgewandelt. 18. 14. 418 144 Eine spezielle Sicherung 419 354 Solarzellen a) Kurzvortrag zu Aufbau und Wirkungsweise einer Solarzelle: Es sollte herausgearbeitet werden, dass eine Solarzelle eine großflächige Ausführung einer Fotodiode ist. Bei Lichteinfall entsteht zwischen pund n-Schicht eine Spannung. b) Der Wirkungsgrad von Solarzellen auf Silicium-Basis liegt bei etwa 15 %. Er verringert sich mit Verunreinigung der Oberfläche und hängt auch vom Einstrahlwinkel ab. c) Vorteile: Mit der Sonnenstrahlung wird erneuerbare Energie genutzt. Nachteile: Die gewonnene Elektroenergie ist abhängig von der Sonneneinstrahlung. Nachts wird keine Elektroenergie gewonnen. d) Die Solarzellen sind mit Akkumulatoren gekoppelt. Durch diese Akkumulatoren wird der Betrieb der Geräte auch dann gewährleistet, wenn in den Zellen keine Elektroenergie gewonnen wird. 19. 419 174 Leuchtdioden Vortrag zu Leuchtdioden © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 20. einer entgegengesetzten Aufladung von Kamm und Haar und dadurch zur beschriebenen Anziehung. Verbundene Effekte: − Ladungstrennung durch Influenz − Ladungstrennung durch Kontakt und Reibung − Ladungstrennung durch dielektrische Polarisation (Ladungsverschiebung bei Nichtmetallen) − Ladungstrennung durch Dissoziation − Ladungstrennung durch elektrochemische Vorgänge − Ladungstrennung durch elektromagnetische Induktion 417 044 Lichterketten Zu jeder Lampe wird ein Heißleiter parallel geschaltet. Ist die Lampe in Ordnung, so fließt aufgrund des großen Widerstands durch den Heißleiter nur ein kleiner Strom. Ist die Lampe kaputt, fließt durch den Heißleiter ein größerer Strom. Sein Widerstand wird damit deutlich kleiner. 21. 418 624 Integrierter Schaltkreis Referat zur Entwicklung der Halbleiterelektronik. Informationen dazu sind im Internet zu finden. 2. Elektrische Felder (LB S. 294 – 297) 1. 411 504 Ladungstrennung Beispiele für Ladungstrennung − Eine Ladungstrennung erfolgt z. B. innerhalb einer Gewitterwolke. Der zugrundeliegende Mechanismus ist bis heute zwar noch nicht vollständig verstanden, man geht jedoch davon aus, dass das Zusammenspiel unterschiedlicher Vorgänge die Ursache der Ladungstrennung darstellt. − Aufgrund der einfallenden UV-Strahlung, der radioaktiven sowie der kosmischen Strahlung erfolgt eine teilweise Ionisation der Luftmoleküle in der oberen Atmosphäre. Es entsteht so eine leitende Schicht, welche in einer Höhe von 60 km beginnt, positiv geladen ist und Ionosphäre genannt wird. Infolge der Influenz trägt die Erdoberfläche eine negative Ladung. − Eine Ladungstrennung kann z. B. mit einem Bandgenerator erreicht werden. Das Funktionsprinzip beruht auf der Reibungselektrizität, die auf seiner großen Kugel eine positive Ladung hervorruft. − Bei galvanischen Elementen erfolgt durch elektrochemische Vorgänge an den Elektroden eine Ladungstrennung. Auf diesem Prinzip beruht die Wirkungsweise von Monozellen, von Batterien und auch von Brennstoffzellen. − Häufig bekommt man beim Anfassen der Autotür einen elektrischen Schlag. Der Grund dafür ist die Ladungstrennung infolge des Kontakts und insbesondere der Reibung zwischen Kleidung und Autositz. − Beim Kämmen der Haare werden diese manchmal vom Kamm angezogen. Auch diese Beobachtung geht auf die Reibungselektrizität zurück. Sie führt zu 418 844 Eine haarige Sache a) Mit der stark aufgeladenen Kugel besteht durch das Anfassen eine leitende Verbindung. Damit lädt sich auch der gesamte menschliche Körper einschließlich der Haare auf. Die abstoßenden Kräfte zwischen gleichnamigen Ladungen führen zu dem abgebildeten Effekt. b) Es sollten 20 mA nicht überschritten werden. Das ist selbst bei starker Aufladung wegen der insgesamt kleinen Ladung gewährleistet. 3. 410 224 Das Feldlinienbild Ein elektrisches Feld existiert in der Wirklichkeit. Ein Feldlinienbild ist ein Modell des real existierenden Felds. 4. 411 474 Das Feld geladener Kugeln a) Zwischen gleichnamig geladenen Kugeln wirken abstoßende Kräfte, zwischen ungleichnamig geladenen Kugeln anziehende Kräfte. b) Eine Deutung könnte so erfolgen, dass man sich die Feldlinien wie eine Art Gummischnüre vorstellt (faradaysche Vorstellung). 5. 410 434 Das Feld einer Nadelspitze a) Die Skizze zeigt das Feldlinienbild zwischen einer positiv geladenen leitenden Spitze und einer negativ geladenen leitenden Platte. Eine positive Probeladung erfährt eine Kraft tangential zu den Feldlinien. Die Feldlinien treten senkrecht in die Oberflächen von Nadel und Platte ein. b) Aus dem unterschiedlichen Abstand der Feldlinien ergibt sich: Das Feld ist in der Nähe der Spitze am stärksten und auch stärker als in der Nähe der Platte. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 219 220 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 6. (LB S. 294 – 297) 412 564 Grieskörnchen Hinweis: Nachfolgend ist eine bestimmte Ladungsverteilung angenommen. Bei Veränderung der Art der Ladung ändert sich lediglich die Richtung der Feldlinien. – a) + Es liegt ein radialsymmetrisches Feld vor. Das Feld ist inhomogen. + + + b) + _ + _ + – c) + – d) + 7. + Zwischen den Platten ist das Feld weitgehend homogen, in den beiden Randbereichen inhomogen. Um die beiden ungleichnamig geladenen Platten (Kugeln) besteht ein inhomogenes Feld. Um die beiden gleichnamig geladenen Platten (Kugeln) besteht ein inhomogenes Feld. 418 594 Feldlinienbilder 9. 411 634 Das Feld an der Oberfläche Die Richtung einer Feldlinie ist F immer gleich der Richtung, in die im Feld eine Kraft auf eine Ladung wirkt. Würde eine Feldlinie nicht Feldlinie – senkrecht zur Leiteroberfläche stehen (b Skizze), dann würde das bedeuten: Auf die LadungsOberfläche träger in der Leiteroberfläche würde eine Kraft F wirken. Da die Ladungsträger auf der Leiteroberfläche beweglich sind, würde die senkrechte Komponente der Kraft F solange eine Verschiebung bewirken, bis F senkrecht zur Oberfläche steht. Damit steht auch die Feldlinie senkrecht zu Oberfläche. 10. 410 774 Kugel im Kasten Die Feldlinien stehen senkrecht auf den Oberflächen von Kugel und Kasten. Die Äquipotenziallinien verlaufen in der Nähe der Oberflächen parallel zu den Oberflächen. Die Äquipotenzialflächen und die Feldlinien stehen senkrecht aufeinander. Erkundung im Internet, Präsentation 8. 411 984 Feldlinien Die Feldlinien stehen senkrecht auf der Oberfläche des Hufeisens, das Innere des Hufeisens ist feldfrei. In großer Entfernung gleicht das Feld dem einer geladenen Kugel. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 221 Elektrizitätslehre und Magnetismus 11. 411 594 Kugel im Feld 411 604 Geladene Pendel 13. Nach dem Einbringen der ungeladenen Kugel zwischen die unterschiedlich geladenen Platten kommt es zu einer Ladungstrennung durch Influenz. Die Rückstellkraft FR eines ausgelenkten Pendels muss im Gleichgewicht sein mit der Coulombkraft FC, die zwischen den beiden Ladungen wirkt. Bei einem mathematischen Pendel beträgt die Rückstellkraft F G FR = } ·y l + – Gesucht: Gegeben: Q, Q‘ FG = 0,3 N l = 80 cm = 0,8 m d = 8 cm = 0,08 m r = 12 cm = 0,12 m r‘ = 3 cm = 0,03 m – + – + – + Lösung: a) Der positiv geladene Teil der Kugel wird von der negativen Platte angezogen, die negativ geladene Kugelhälfte von der positiv geladenen Platte. Da die resultierende Kraft dadurch null ist, kann keine Auslenkung beobachtet werden. Bringt man eine ungeladene Kugel in die Nähe eines geladenen Körpers, so erfolgt ebenfalls durch Influenz eine Ladungsverschiebung, was eine anziehende Kraft zur Folge hat. Nun ist nämlich die resultierende Kraft in Richtung des geladenen Körpers gerichtet. d l l r y 2 F Q G FR = } ·y = } = FC 2 l 4 π · ε0 · r } ·y √4 π · ε · F 0 G Q= } ·r l }}} As · 0,3 N · 0,02 m 4 π · 8,854 · 10 –12 · } + √ V·m Q = }}} · 0,12 m 0,8 m – + – + – + Q = 1,1 · 10 –7 C b) d l 12. l r 410 054 Nah- und Fernwirkung In der Fernwirkungstheorie wirkt die Kraft zwischen geladenen Körpern ohne Verzögerung über beliebige Entfernungen. In der Nahwirkungstheorie gehen alle Kraftwirkungen auf lokale Wechselwirkungen zwischen geladenen Körpern und Feldern zurück. y 2 F Q‘ G · y‘ = } = FC FR = } 2 l 4 π · ε0 · r‘ } · y‘ √4 π · ε · F 0 G Q‘ = } · r‘ l Erst die Nahwirkungstheorie führt in ihrer von MAXWELL entwickelten Form auf die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wechselwirkungen und der elektromagnetischen Wellen. }}} As · 0,3 N · 0,025 m 4 π · 8,854 · 10 –12 · } √ V·m Q‘ = }}} · 0,03 m 0,8 m Q‘ = 3,1 · 10 – 8 C Die gesuchten Werte der Ladungen betragen Q = 1,1 · 10 –7 C und Q‘ = 3,1 · 10 – 8 C. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 222 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 14. (LB S. 294 – 297) 416 564 Feldstärke im Kondensator 17. U a) E = } 415 624 Geladenes Fadenpendel a) d E= 55 V } 0,20 m = 275 V } m l b) W = ΔE l W = F·s = q·E·s E V W = 3,2 · 10 – 8 C · 275 } · 0,10 m m Fel y FG W = 8,8 · 10 –7 J Die potenzielle Energie vergrößert sich um 8,8 · 10 –7 J. Epot c) Für das Potenzial gilt: φ = } q Mit Epot = 2 · 8,8 · 10–7 J man: und q = 3,2 · 10–8 C erhält b) Die elektrische Feldkraft Fel , die auf die geladene Kugel wirkt, ist im Gleichgewicht mit der Rückstellkraft FR des Pendels. Bei den vorliegenden Abmessungen ist die elektrische Feldkraft in guter Näherung antiparallel zur Rückstellkraft. m·g l Fel = } · y –7 2 · 8,8 · 10 V · A · s φ = }} = 55 V –8 3,2 · 10 0,5 · 10–3 kg · 9,81 m · s–2 A·s Fel = }} · 0,05 m 1,5 m } Fel = 0,16 · 10–3 N q d) v = √ 2 U · } m }} –8 √ 3,2 · 10 C v = 2 · 55 V · } –6 0,2 · 10 Die auf die Kugel wirkende elektrische Feldkraft beträgt etwa 0,16 · 10–3 N. kg m v = 4,2 } s 18. 15. 411 614 Zwei Kugeln a) sin α = }yl 413 104 Probeladung im Kondensator r α = arc sin (} 2l ) U F = q·E = q·} d 3 20 C · 1,5 · 10 V F = }} = 937,5 · 10 – 6 N 9 α = arc sin F = 9,4 · 10 – 4 N α = 2,9° 10 · 0,032 m 16. 0,1 m } 2·1 m ( α ) Die abstoßende Kraft entspricht der Rückstellkraft eines Pendels. Es gilt also: 413 174 Geerdete Schaltung a) Für den Gesamtwiderstand erhält man: r y = }r 2 m·g FC = } ·y l R = 84 Ω –3 –2 1 · 10 kg · 9,81 m · s FC = }} · 0,05 m 1m Damit beträgt die Gesamtstromstärke: U I=} R FC = 4,9 · 10 – 4 N 50 V I=} = 0,60 A 84 Ω 1 Q FC = } 2 4π · ε } 2 0 b) Die Potenzialdifferenzen ergeben sich aus den Spannungsabfällen an den Widerständen: C – A: 38 V C – B: 30 V C – D: 34 V r Q = √} 4π · ε0 · FC · r }}} √ As Q = 4π · 8,84 · 10 –12 } · 4,9 · 10 – 4 N · 0,1 m V·m Q = 2,3 · 10 – 8 C © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus b) 410 304 Gravitation und elektrische Kraft 19. a) Gewichtskraft FG: FG = m · g + N FG = 9,8 · 10 –31 kg · 9,81 } = 9,6 · 10 –31 N kg + Q1 Kraft im elektrischen Feld: Q2 U F = q·E = q·} d 1V F = 1,6 · 10 –19 C · } = 1,6 · 10 –18 N 0,1 m c) Für die elektrische Feldstärke eines Radialfelds gilt: b) Beide Kräfte wirken in entgegengesetzter Richtung. Da die Feldkraft wesentlich größer als die Gewichtskraft ist, bewegt sich das Elektron nach oben. 1 E=} ·Q 4π · ε }2 r 0 –8 1 · 2,3 · 10 2 E = }}} –12 –1 –1 } 20. E = 20,7 · 103 V · m–1 a) 4π · 8,854 · 10 As · V ·m 410 254 Schwebende Watte (0,1 m) – – – – – – + + + FE d) FR = FC m·g r + Q2 r 1 · }2 = } · }2 } l 4π · ε 0 r= – FG 1 }3 l · Q2 } 2π · ε0 · m · g ( ) Q r} = }12 2 ( ) () Q = }12 r} 2 ( ) () 1 } 23 1 } 23 + ·r + + b) Beim Schweben müssen Gewichtskraft FG und Feldkraft FE gleich groß sein: · 0,1 m = 0,06 m FG = FE 1 2 + }3 r (2Q) = 2 · r m·g = E·q 1 } 23 r (2Q) = 2 · 0,1 m = 0,16 m U ·q m·g = } d e) r in m Damit erhält man für die Spannung: 1,60 m·g·d U=} q 1,40 1,20 m 0,15 · 10 –3 kg · 9,81 } · 0,05 m 2 1,00 s U = }}} –9 5 · 10 0,80 U= 0,60 1,5 · 104 C V 0,40 0.20 0,00 0 20 40 60 80 Q in 10–8 C Bei Vergrößerung der Spannung vergrößert sich die Feldstärke und damit die Feldkraft. Die Gewichtskraft bleibt gleich. Damit bewegt sich der Wattebausch nach oben. Der Abstand r der Kugel vergrößert sich mit zunehmender Ladung Q. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 223 224 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 294 – 297) b) 413 654 Kapazität 21. I in μA 140 a) Kondensatoren einzeln: U = U1 = U2 = 10 V 120 Q1 = C1 · U 100 80 Q1 = 4 · 10 – 6 F · 10 V 60 Q1 = 4 · 10 –5 C 40 20 Q2 = C2 · U 0 Q2 = 10 · 10 – 6 F · 10 V 0 Q2 = 1 · 10 – 4 C U= + 4 6 8 10 12 15 t in s Beim Entladen eines Kondensators über einen Widerstand nimmt die Entladestromstärke exponentiell ab. b) Kondensatoren in Reihe: Q } C1 2 U = U1 + U2 c) Nach 6,4 s ist die Stromstärke auf die Hälfte ihres Anfangswertes zurückgegangen. Ein Viertel der Anfangsstromstärke liegt nach 12,8 s vor. Q } C2 C +C 1 2 U = Q·} C ·C 1 dQ d) Nach der Definition der Stromstärke I = } erhält dt man die gesuchte Ladung durch Integration. Für eine Abschätzung kann der Entladestrom in den angegebenen Intervallen als konstant angenommen werden. Es gilt: 2 C ·C 1 2 Q=} ·U C +C 1 Q= 2 4 · 10 – 6 F · 10 · 10 – 6 F · 10 }} 4 · 10 – 6 F + 10 · 10 – 6 F V = 2,86 · 10 –5 C Q ≈ (130 μA + 91 μA + 68 μA + 51 μA + 35 μA) · 3 s Q U1 = } C Q ≈ 1,1 · 10 –3 C 1 –5 2,86 · 10 C U1 = } –6 4 · 10 F Die Fläche unter dem Graphen kann auch ausgezählt werden. Die ursprüngliche Ladung des Kondensators betrug ca. 1,1 · 10 –3 C. U1 = 7,15 V Q U2 = } C 1 U2 = 2,86 · 10 –5 C } 10 · 10 – 6 F 23. U2 = 2,86 V Für einen Plattenkondensator gilt: c) Kondensator parallel: Die an den Kondensatoren abfallenden Spannungen U1, U2 entsprechen der anliegenden Spannung U. Die Ladungen Q1 und Q2 ergeben sich, analog zum Aufgabenteil a), zu Q1 = C und Q2 = 1 · 10 – 4 C a) + – Q C=} , U A C = ε0 · } d Die Ladung der Platten wird als konstant angenommen. b) Die Spannung ist doppelt so groß, die Feldstärke bleibt gleich. 1 · d. Die c) Der Abstand der Platten beträgt dann } 10 Spannung beträgt ein Zehntel, die Feldstärke bleibt gleich. 413 974 Kondensatorentladung 22. U E=} , d a) Die Spannung ist halb so groß, die Feldstärke bleibt gleich. U1 = U2 = U = 10 V 4 · 10 –5 414 464 Offener Kondensator A d) Der Abstand der Platten beträgt dann 1,3 d. Damit verringert sich C auf das 0,77-Fache. Die Spannung steigt auf das 1,3-Fache, die Feldstärke bleibt gleich. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 24. 414 414 Energievermehrung 413 424 Potenzial im Kondensator 27. Um den Plattenabstand zu vergrößern, benötigt man Energie, da man eine Kraft gegen die Anziehung der Platten längs eines Weges ausüben muss. Diese Energie wird dem Feld zugeführt. Δ EFeld = F · s a) U = d · E V U = 0,012 m · 7,0 · 104 } m U = 840 V b) Bezüglich der negativ geladenen Platte: φ = 280 V 25. Bezüglich der positiv geladenen Platte: 415 884 Energie in zwei Kondensatoren φ = – 560 V Bei der Reihenschaltung von Kondensatoren gilt: Q = Q1 = Q2. Werden die Kondensatoren parallel geschaltet, so bleibt die gesamte Ladung erhalten. Sie verteilt sich aber jetzt so, dass an beiden Kondensatoren die gleiche Spannung liegt. Für die Energie gilt: c) E = }12 C · U 2 A C = ε0 · } = 18 · 10 –12 F = 18 pF d E = }12 · 18 pF · 840 V = 7,6 · 10 – 9 J d) Epot = F · d = E · e · d E = }12 · C · U 2 V = 7 · 104 } · 1,6 · 10–19 C · 0,012 m m Mit Veränderung der Schaltung ändert sich nicht nur die Gesamtkapazität, sondern auch die Spannung und damit die Energie. Für die Reihenschaltung gilt: ER = }12 C · U 2 ER = mit 1 C1 · C2 Q2(C1 + C2)2 ·} }2 · } C1 + C2 (C · C )2 1 2 = Q U=} C 1 C1 + C2 · Q2 }2 · } C1 · C2 = 1,3 · 10 –16 J 28. a) E = }12 C · U 2 E = }12 · 2,4 · 10 – 6 F · (120 V)2 Für die Parallelschaltung erhält man: 2 2 E = 0,017 Ws Q Q EP = }12 (C1+ C2) · } = }12 · } 2 C +C (C1 + C2) 1 415 304 Energie im Kondensator 2 Der Vergleich ergibt: EP < ER Mit der Parallelschaltung verringert sich die in den Kondensatoren gespeicherte Energie. b) E = m · g · h E h=} m·g 0,17 Nm · kg h = }} = 17 cm 0,010 kg · 9,81 N 26. 412 984 Plattenkondensator a) W = F · s = q · E · s = Mit U q·} d ·s c) E = }12 m · v 2 } 2E v= } m √ d = s erhält man: } 2 · 0,017 Nm m v= } = 1,8 } 0,010 kg s √ W = q·U 3 6,5 C · 1,5 · 10 V W = }} 6 10 W = 9,75 · 10 –3 J b) Die Potenzialdifferenz beträgt 750 V. Für das Potenzial gilt φ = E · s. Bei konstanter Feldstärke E ist φ ~ s, nimmt also von der negativ geladenen Platte (φ = 0) in Richtung positiv geladener Platte gleichmäßig bis φ = 1,5 kV zu. 29. 412 804 Feldstärkemessung Wir betrachten die beiden Platten als Kondensator. Es werden solange Ladungen getrennt, bis die Feldstärke im kleinen Kondensator gleich groß ist, wie die Feldstärke im großen Kondensator. Dies ist der Fall, wenn U Q Q E=} =} = QA = } 2 d C·d } ε0 · } ·d d ε0 · π · r ist. Damit erhält man für die Feldstärke E: Q E=} 2 ε0 · π · r © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 225 226 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 294 – 297) –10 2,7 · 10 C E = }}} –12 –1 –1 2 32. E = 24,3 kV · m–1 F q·E q·U a) a = } =} =} m m m·d 8,854 · 10 As · V · m · π · (0,02 m) 418 164 Protonen im Längsfeld –19 1,6 · 10 C · 800 V a = }} –27 30. 1,672 · 10 412 644 Felder in der Umgebung m a = 1,9 · 1012 } 2 a) Die in Natur und Technik auftretenden Feldstärken sind sehr unterschiedlich. Beispiele: V − Elektrisches Feld der Erde am Erdboden: 130 } m V − Bügeleisen: 120 } m (in 30 cm Entfernung) V − Föhn: 80 } (in 30 cm Entfernung) m V − Mobilfunk-Basisstation: bis 61 } m (in 50 m Entfernung) V − 380-V-Freileitung: 6000 } m (in 1 m Höhe über dem Erdboden im Bereich der größten Durchhängung der Leitungen) Der Grenzwert für Dauerbelastung bei statischen Feldern und bei Feldern mit einer Frequenz von 50 V Hz (Netzfrequenz) beträgt 5 000 } m. Gesundheitliche Gefährdungen werden zwar teilweise behauptet, sind aber bei Einhaltung der Grenzwerte nicht belegt. b) Befinden sich Körper in einem elektrischen Feld, so kommt es zur Influenz (bei Leitern) bzw. zur dielektrischen Polarisation (bei Nichtleitern). Beide Effekte können zum Nachweis eines elektrischen Felds genutzt werden, z. B. beim Elektrofeldmeter. Hinweis: Unter diesem Suchwort findet man im Internet ausführliche Informationen zu Aufbau und Wirkungsweise. 31. kg · 0,040 m s b) Die Geschwindigkeit kann mit der Beschleunigung oder mit der Beschleunigungsspannung berechnet werden: } }}} 2 · 1,9 · 1012 m · 0,040 m v = √} 2 a·s v=√ Aus den gegebenen Werten lässt sich berechnen: Ein Luft-Kondensator, der mit einer Spannung von 5 V geladen werden soll, darf keinen Plattenabstand kleiner als 2,5 μm haben. Für einen Mikrochip bedeutet dies auch: Elektrische Leitungen, die einen Potenzialunterschied von 5 V haben, dürfen sich nicht näher als 2,5 μm kommen, sonst kann es zu einem Durchschlag der isolierenden Luftschicht kommen. Der Leitungsabstand aktueller Computerprozessoren ist allerdings wesentlich kleiner (z. B. 135 nm). Dies ist möglich, da die Durchschlagfestigkeit der isolierenden Schichten (Siliziumdioxid) wesentlich höher ist, als die von Luft. } s m v = 3,9 · 105 } s Mit der Beschleunigungsspannung erhält man das gleiche Ergebnis. 414 824 Ablenkung im Feld 33. a) Die Bahnkurve des Elektrons innerhalb des homogenen elektrischen Felds ist Teil einer Parabel. y + + + + + + + + Fel d y1 v0 x – 416 004 Miniaturisierung q v = √2 U·} m – – – I – – – – Nach dem Superpositionsprinzip überlagert sich die Bewegung in x-Richtung ungestört mit der in y-Richtung. Es gilt: x x = v0 · t g t = } v 0 und y = }12 · a · t 2 Die konstante Feldkraft führt zu einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung in y-Richtung mit der Beschleunigung: e·E F a=} m=} m Einsetzen in den Ausdruck für y führt zu: e · E · t 2 bzw. zu y = 1 · U · e · 1 · x 2 y = }12 } }2 } } }2 m d m v0 b) Die Geschwindigkeit des Elektrons nach Durchlaufen des elektrischen Längsfelds kann mit folgender Gleichung berechnet werden: e v0 = √} 2UB · } m © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus }}} v0 = √ 2 · 600 V · 1,759 · 1011 C · kg–1 Magnetische Felder (LB S. 316 – 319) v0 = 14,5 · 106 m · s–1 410 584 Eisenfeilspäne 1. c) Einsetzen von v0 in die Gleichung von y (x) aus Teilaufgabe a) mit x = 5 cm ergibt: a) y = 0,02 cm Das Elektron trifft nicht auf eine der Platten sondern verlässt das elektrische Querfeld auf der rechten Seite (Skizze). 34. 419 574 Gegenfeldmethode Die Elektronen bewegen sich durch eine Öffnung in einer Katode auf eine Anode zu. Die an der Anode auftreffenden Elektronen werden als Strom nachgewiesen. Erhöht man die (positive) Spannung der Anode gegenüber der Katode, werden die Elektronen auf ihrem Weg zwischen der Katode und der Anode abgebremst. Übersteigt der Wert e · U die kinetische Energie der Elektronen, erreichen sie die Anode nicht und kein Strom kann mehr nachgewiesen werden. Aus dem Wert der Gegenspannung, bei dem gerade eben kein Strom mehr nachgewiesen werden kann, lässt sich die kinetische Energie der Elektronen berechnen: Ekin = e · U Auffangelektrode Gitterelektrode geladene Teilchen mit v > 0 F – b) – v2 v1 Informationsgehalt eines Feldlinienbilds: − Die magnetischen Feldlinien sind geschlossen, d. h., das magnetische Feld ist ein quellenfreies Wirbelfeld. − Je dichter die Feldlinien an einem Ort des Felds zusammenliegen, desto größer ist die dort wirkende Kraft auf einen Probekörper. − Die Richtung der Feldlinien entspricht der Richtung der wirkenden Kraft auf einen Probekörper. Grenzen des Modells: − Ein Feldlinienbild suggeriert ein zweidimensionales Feld. Das magnetische Feld wirkt jedoch im ganzen Raum, ist also ein dreidimensionales Feld. − Ein Magnet ist umgeben von einem den gesamten Raum ausfüllenden Magnetfeld. Auch dort, wo ein Punkt des Feldlinienbilds nicht von einer Feldlinie durchsetzt wird, wirkt eine Kraft auf einen Probekörper. I A V U + – 2. 412 574 Erdmagnetfeld a) Folgende Elemente sollten enthalten sein: − Das Magnetfeld der Erde ist ein magnetisches Dipolfeld, das in der nahen Erdumgebung mit dem Feld eines Stabmagneten verglichen werden kann. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 227 228 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 316 – 319) − Die mittlere magnetische Flussdichte des Felds beträgt zwischen 60 μT (in Polnähe) und 20 μT (im Äquatorbereich). Es ist also ein relativ schwaches Feld. − Zu unterscheiden sind die Vertikal- und die Horizontalkomponente des Erdmagnetfelds. − Die Erdachse und die magnetische Achse des Felds sind um ca. 11,4° gegeneinander geneigt. Magnetischer Nord- und Südpol des Felds fallen mit den geografischen Polen also nicht zusammen. − Der magnetische Nordpol liegt in der Nähe des geografischen Südpols, der magnetische Südpol liegt in der Nähe des geografischen Nordpols. − Das Erdmagnetfeld unterliegt zeitlichen und räumlichen Schwankungen, die verbunden sind mit eruptiven Prozessen der Sonne (z. B. Flares). − Die Entstehung des Erdmagnetfelds beruht auf dem Prinzip des selbsterregenden Dynamos. − Mit Magnetosphäre bezeichnet man das gesamte, die Erde umgebende Magnetfeld. − Die Form der Magnetosphäre wird vom Sonnenwind beeinflusst. − Das Erdmagnetfeld schützt uns vor dem Einfall energiereicher Teilchen und macht dadurch menschliches Leben auf der Erde erst möglich. b) Auch andere Planeten und Monde haben Magnetfelder, die durch unterschiedliche Ursachen zustande kommen (Jupiter – selbst erregter Strömungsdynamo, Mars – Felder durch dauermagnetisierte Stoffe, Jupitermond Io – fremdinduziertes Magnetfeld). 3. 412 594 Leiter im Magnetfeld In dem skizzierten Fall wirkt die Kraft auf den Betrachter zu gerichtet. Die neben der skizzierten Variante weiteren möglichen Fälle ergeben sich − durch Umpolen der Spannungsquelle bzw. − durch Umdrehen des Magneten. Die Kraft kehrt sich jeweils beim Umpolen der Spannungsquelle bzw. beim Umdrehen des Magneten in die entgegengesetzte Richtung. B r c) Bei gleicher Stromrichtung „umschlingen“ die meisten Feldlinien beide Leiter. Zwischen den Leitern wirken anziehende Kräfte. Bei unterschiedlicher Stromrichtung „verdrängen“ sich die näherungsweise kreisförmigen Feldlinien um die beiden Leiter. Zwischen den Leitern wirken abstoßende Kräfte. 5. Magnetfelder beeinflussen Magnetnadeln bzw. die Bewegung von Ladungsträgern in dünnen Schichten (Hall-Effekt). Beides kann zum Nachweis eines Magnetfelds genutzt werden: − Einbringen einer Magnetnadel in den Raum, − Magnetfeldmesser (Hall-Sonde). 6. 414 554 Simulation von Magnetfeldern a) Unter der genannten Internetadresse ist eine Simulation zu finden, mit der sich die Schüler zunächst beschäftigen sollten. b) Für die magnetische Flussdichte um einen geraden, stromdurchflossenen Leiter gilt: 412 764 Abschirmung von Magnetfeldern a) Körper aus ferromagnetischen Stoffen werden nicht durchdrungen, solche aus Isolatoren werden durchdrungen. Diamagnetische und paramagnetische Stoffe beeinflussen Magnetfelder nur wenig. b) Besonders geeignet zur magnetischen Abschirmung sind weichmagnetische Stoffe. Der betreffende Raum könnte mit Blechen aus weichmagnetischem Eisen umschlossen werden. 7. 4. 412 754 Nachweis von Magnetfeldern 410 764 Drehspulmesswerk Die drehbare Spule befindet sich in einem Magnetfeld. Wird sie von einem Strom durchflossen, so wirkt aufgrund der Lorentzkraft ein Kräftepaar, das zu einer Drehung der Spule führt. F F B ~ }1r Damit erhält man folgenden prinzipiellen Zusam menhang: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus Eine Rückstellfeder sorgt dafür, dass nur ein bestimmter Ausschlag erreicht wird. Je größer die Stromstärke durch die Spule ist, desto größer ist die Kraft und desto größer ist demzufolge auch der Ausschlag. c) F in mN 10 5 8. 416 494 Verschiedene Stoffe 0 Die betreffenden Stoffe unterscheiden sich vor allem dadurch, dass sie Magnetfelder in unterschiedlicher Weise beeinflussen. Das kommt in den verschiedenen Werten für die Permeabilitätszahl zum Ausdruck: ferromagnetische Stoffe: μr @ 1 (Eisen, Nickel, Cobalt) paramagnetische Stoffe: μr > 1 (Luft, Aluminium) diamagnetische Stoffe: μr < 1 (Wasser, Kupfer) α in º 30 90 150 210 270 –5 –10 Aus dem Verlauf des Graphen kann man ableiten: 9. F ~ sin α 416 364 Kraft auf Leiterschleife a) + – 411 294 Spule im Magnetfeld 11. F F b) B = } I·l a) Auf die Teile, die parallel zu den Feldlinien liegen, wirkt keine Kraft, da I und B parallel zueinander sind. Eine Kraft wirkt auf die Teile der Spule, bei denen die Wicklungen senkrecht zum Magnetfeld verlaufen. Das ist oben und unten der Fall. Die Richtung der Stromstärke ist allerdings oben und unten entgegengesetzt, damit auch die wirkenden Kräfte. Vereinfacht lässt sich das für eine Leiterschleife so darstellen: –3 12 · 10 N B=} = 24 mT 2,5 A · 0,2 m I c) Die Kräfte auf den linken und rechten Teil der Leiterschleife sind gleich groß, aber entgegengesetzt gerichtet. Ihre Summe ist null. F1 F2 I 10. 412 694 Leiterschleife im Feld F a) B = } I·l –3 11,6 · 10 N B=} = 29 mT 10 A · 0,04 m Beide Kräfte sind gleich groß und entgegengesetzt gerichtet. Für den Betrag einer Kraft erhält man: F = l·I·B b) Vorzeichenwechsel bedeutet eine Änderung der Kraftrichtung. F = 500 · 0,06 m · 2,6 A · 40 · 10 –3 T F = 3,1 N Die Kräfte bewirken eine Drehung der Spule. b) Es wirkt nur noch eine Kraft auf den unteren Teil der Spule. Die Kräfte bewirken eine Verschiebung der Spule in Längsrichtung. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 229 230 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 12. (LB S. 316 – 319) 418 234 Ströme und Kräfte a) 14. 416 784 Flussdichte in einer Spule N·I a) B = μ0 · μr · } l Nord (magnetischer Südpol) U Mit μr = 1 und I = } erhält man: R West Ost N·U B = μ0 · } l·R I Vs 1 000 · 4,0 V B = 1,257 · 10–6 } · }} Am 0,080 m · 16 Ω Süd (magnetischer Nordpol) B = 3,9 · 10–3 T = 3,9 mT b) Mit Eisenkern vergrößert sich die Flussdichte um den Faktor 750: Die Kraft wirkt auf den Leiter nach oben. b) F = l · I · B F = 25 · 10 –6 B = 750 · 3,9 · 10–3 T = 2,9 T T · 120 m · 500 A F = 1,5 N 15. 13. 419 154 Magnetfelder um uns a) Die Stärke des Erdmagnetfelds hängt von der geografischen Breite ab und beträgt im Bereich des Äquators etwa 30 μT und im Bereich der magnetischen Pole etwa 60 μT. In Mittel Europa sind es etwa 50 μT. Hinweis: Die angegebenen Werte sind Mittelwerte. Es gibt erhebliche Magnetfeldanomalien. 418 964 Untersuchungen an Spulen a) Genutzt werden könnte eine Hall-Sonde. Möglich ist auch die Verwendung eines kleinen, stromdurchflossenen Leiterstücks in Verbindung mit einem Kraftsensor (Stromwaage). Geändert werden die Stromstärke durch die Feldspule, die Länge der Feldspule und ihre Windungszahl. b) b) Für technische Geräte und Anlagen findet man zum Beispiel folgende Werte: Gerät Abstände 3 cm 30 cm 100 cm Föhn 2 – 2000 μT 0,01 – 7 μT < 0,3 μT Rasierapparat 15 – 1500 μT 0,08 – 9 μT – Mikrowelle 73 – 100 μT 4 – 8 μT < 0,6 μT Computer 0,5 – 30 μT < 0,01 – Elektrischer Herd 1 – 50 μT 0,15 – 3 μT < 0,15 μT c) Aus der grafischen Darstellung oder durch Rechnung erhält man: B~I d) Für das Magnetfeld im Innern einer langen Spule gilt: N·I B = μ0 · } l 380-kV-Leitung: 38 μT (in 1 m Höhe über dem Erdboden im Bereich der größten Durchhängung) Grenzwert für Dauerbelastung: 100 μT Die Umstellung der Gleichung ergibt: B·l I=} μ ·N 0 7 3,5 T · 0,15 m · 10 Am I = }} 3 10 · 4π · Vs · 30 c) Beachten Sie: Gesundheitliche Auswirkungen durch Magnetfelder mit Stärken unterhalb der Grenzwerte sind nicht belegt. I = 14 A e) l in cm 15 20 25 30 35 40 B in mT 4,98 3,97 3,11 2,62 2,32 2,05 l · B in cm · mT 74,7 79,4 77,8 78,6 81,2 82,0 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus B in mT 417 264 Gerade Leiter 17. 5,0 2A a) B(r) = } · μ · }1 2π 0 r –7 4,0 2A · 4π · 10 Vs 1 Vs 1 · } = 4 · 10 –7 } ·} B(r) = } } 2π Am r Am r B ~ }1l Damit erhält man z. B. die folgenden Werte: 3,0 2,0 r in cm 2,0 4,0 6,0 8,0 10 B in μT 20 10 6,7 5,0 4,0 1,0 Damit erhält man das folgende Diagramm: l in cm 0 0 10 20 30 B in T 40 20 N · I liefert Werte von etwa 1,9 · 10 –6 V · s . f) B = μ0 · } } l A·m 16. 16 416 404 Selbst gewickelte Spule 12 a) Für die magnetische Flussdichte im Innern einer langen stromdurchflossenen Zylinderspule gilt: 8 N·I B = μ0 · μr · } l 4 l } d (N = ) B= N·I μ0 } l B= μ0 · }l · }Il d r in cm 0 0 40 mm · 50 mA B = 1,25 · 10–6 Vs · A–1 · m–1 · } 0,1 mm } 40 mm 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 b) B = 0,63 mT b) U = I · R I·ρ·l l erhält man: U = Mit R = ρ · } } A A Die Drahtlänge l ergibt sich aus der Windungszahl und dem Umfang der Spule: c) F = B · I · l μ 0 ·I2·l F=} 2π · r l = N · π · d = 400 · π · 8 mm 2 4π Vs · (1 A) · 1 m F = }} 7 10 Am · 2π · 1 m l = 10 053 mm = 10,1 m F = 2 · 10 –7 N Die Querschnittsfläche ergibt sich aus dem Drahtdurchmesser: 2 2 π · d = π · (0,1 mm) = 0,007 9 mm2 A=} } 4 4 18. 411 424 Teilchenbahnen Damit erhält man für die Spannung: 2 0,05 A · 0,017 Ω · mm · 10,1 m U = }}} 2 m · 0,0079 mm U = 1,1 V Die Richtung der Kraft auf die geladenen Teilchen ergibt sich jeweils mithilfe der Rechte-Hand-Regel. a) – + © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 231 232 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 316 – 319) b) b) Bewegt sich ein geladenes Teilchen in einem homogenen Magnetfeld auf einer Kreisbahn, dann wirkt die Lorentzkraft als Radialkraft. Daraus folgt: – 2 m·v = Q·v·B } r m·v r=} Q·B + Das gesuchte Verhältnis der Radien errechnet sich somit zu: rp mp } re = } me = 1 836 c) ω = 1 =v Für die Frequenz f gilt: f = } 2π } 2π }r Nach Einsetzen der Beziehung für den Radius erhält man: f 1 e·B f=} m 2π } d) keine Ablenkung 19. 415 814 Elektronen im Feld a) Die Spannung ergibt sich aus der Energie von 500 eV. Sie beträgt 500 V. b) p Um unterschiedliche Ladungsträger auf die gleiche Geschwindigkeit zu bringen, muss das Verhältnis der Beschleunigungsspannungen dem vorliegenden Massenverhältnis entsprechen. Die Beschleunigungsspannung der Protonen ist 1 836-mal größer als die der Elektronen. Bewegen sich Elektronen und Protonen im gleichen homogenen magnetischen Feld auf Kreisbahnen, dann verhalten sich die Radien ebenfalls wie die Massen. Im Gegensatz dazu verhalten sich die Umlauffrequenzen umgekehrt zu den Teilchenmassen. + – mp und somit }e = } me = 1 836 f me · v 2 } r m ·v } e 2 m·v = Q·v·B } r Es gilt also: e B=} r·e 2E √} m 417 464 ß-Strahlung im Magnetfeld a) Die Lorentzkraft FL zwingt die β –-Teilchen auf eine Kreisbahn, wobei sie als Radialkraft FR wirkt. = e·v·B Mit v = 21. Q·B·r Auflösen nach v ergibt: v = } m erhält man: } 1 B=} r · e √ 2 me · E Nach Einsetzen des Ausdrucks für die Geschwindigkeit v in die Beziehung der kinetischen Energie erhält man: Einsetzen der Werte ergibt: B = 3 mT 2 2 2 Q ·B ·r Ekin = } 2m 20. 413 184 Teilchenbeschleunigung a) Die Geschwindigkeit v in Abhängigkeit der BeschleuQ nigungsspannung U und der spezifischen Ladung } m beträgt: } } e e v = √} 2Ue · } me = 2Up · } mp √ Up führt zu Auflösen nach dem Verhältnis } U mp 2 2 –19 Da Elektronen und Protonen auf die gleiche Geschwindigkeit gebracht werden sollen, gilt: Up 2 e ·B ·r b) Ekin = } 2 me Q v = √ 2U · } m =} } me = 1 836 U Da es sich bei der β –-Strahlung um negativ geladene Elektronen handelt, kann die Ladung Q durch die Elementarladung e und die Masse m durch die Elektronenmasse me ersetzt werden. e 2 (1,602 · 10 C · 0,01 T · 0,12 m) Ekin = }}} –31 2 · 9,109 · 10 kg Ekin = 2,09 · 10–14 J = 0,13 MeV Die kinetische Energie der β –-Teilchen beträgt etwa 0,13 MeV. e © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 22. 418 904 Gekreuzte Felder a) Bewegt sich ein geladenes Teilchen in der beschriebenen Anordnung, so wird es infolge des vorhandenen magnetischen und elektrischen Felds abgelenkt. Nur für den Fall, dass die beiden Feldkräfte gleich groß sind und in entgegengesetzter Richtung wirken, kann die Ladung die gekreuzten Felder geradlinig durchlaufen. Es gilt dann: Fel = Q · E = Q · v · B = FL E Auflösen nach der Geschwindigkeit ergibt: v = } B Lediglich die Teilchen mit dieser Geschwindigkeit durchlaufen die Anordnung geradlinig. b) Mögliche sinnvolle Kombinationen sind z. B.: E = 250 · 103 V · m–1; B = 0,1 T E = 750 · 103 V · m–1; B = 0,3 T E = 1,25 · 106 V · m–1; B = 0,5 T 23. 419 004 Die Hall-Spannung I·B UH = RH · } d 3 m 0,30 A · 0,850 T UH = 0,00 040 } · }} 0,001 m C UH = 0,1 V 24. 417 514 Hall-Sonden Präsentation. Hinweise zur Nutzung von Hall-Sonden sind im Internet zu finden. 25. e) m = 2,2 · 10 –25 kg Angegeben in u erhält man: m = 132 u Es könnte sich demzufolge um Xenon handeln. 26. 419 784 Massenspektrograf a) Positiv geladene Ionen werden durch das elektrische Feld nach unten abgelenkt, der Einfluss des Magnetfelds bewirkt eine Ablenkung nach links in Richtung der z-Achse. Die Ablenkung in y-Richtung ist abhängig von der Länge des elektrischen Felds d, von dessen Feldstärke E, von der Ladung Q, Masse m und Geschwindigkeit v des Teilchens. In z-Richtung wird die Ablenkung beeinflusst von der Länge d des magnetischen Felds, von dessen magnetischer Flussdichte B, von der Ladung Q, Masse m sowie Geschwindigkeit v des Ions. b) Ein Massenspektrograf wird benutzt, um unterschiedliche Isotope eines Elements zu trennen. Auf die von einer Ionenquelle emittierten Teilchen wirkt die elektrische Feldkraft in y-Richtung sowie die Lorentzkraft in z-Richtung. Das Zusammenwirken der Kräfte hat zur Folge, dass die auf dem Schirm auftreffenden Teilchen gleicher Ladung und Masse auf einer Parabel liegen. Auf welchem Punkt der Kurve ein Teilchen auftrifft, hängt von dessen Anfangsgeschwindigkeit ab. Da die Ablenkung der Ladungsträger auch von deren Massen beeinflusst werden, liegen die Teilchen unterschiedlicher Isotope auf verschiedenen Parabeln, was die Isotopentrennung ermöglicht. 419 804 Ionen im Magnetfeld a) Die Ionen sind positiv geladen, wie man aus der Ablenkung im Magnetfeld ableiten kann. Sie müssen demzufolge durch das elektrische Feld nach unten abgelenkt werden. Das elektrische Feld ist demzufolge von oben nach unten gerichtet. E v=} B b) Es gilt E= und damit m 4,0 · 104 } · 1,2 s E = v · B. T V E = 4,8 · 104 } m c) Für die Bewegung von Ionen mit bestimmter Geschwindigkeit wirkt im Magnetfeld die dann konstante Lorentzkraft als Radialkraft. 2 v = e·v·B d) m · } r e = r ·vB } m } e } m e = Elektromagnetische Induktion (LB S. 335 – 337) 1. Es wird immer dann eine Spannung induziert, solange sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert. Das ist bei vier der fünf Bewegungen der Fall. Ausnahme: Drehung des Dauermagneten um seine Längsachse (Drehung 5). 2. m 4,0 · 104 } s } 0,045 · 1,2 T C = 7,4 · 105 } } m kg 413 204 Bewegter Magnet 411 484 Bewegte Spule a) Induktionsspannung: (2), (4) keine Induktionsspannung: (1), (3) Begründung: Es wird eine Spannung induziert, solange sich das von der Induktionsspule umfasste Magnetfeld ändert. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 233 234 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 335 – 337) b) Induktionsspannung: Spule (Beispiel 4) rotiert um eine Achse, die senkrecht zur Blattebene steht. keine Induktionsspannung: Spule befindet sich außerhalb des Magnetfelds und wird dort bewegt. 3. 5. 411 494 Leiterstück Ui = B · l ·v m Ui = 2,6 ·10– 3 T · 0,15 m ·0,80 } s Ui = 0,31 mV 413 354 Spule im Feld a) Rotation um die y-Achse, Rotation um die z-Achse, Verschieben der Spule, sodass sie das Magnetfeld verlässt. Die angegebenen Bewegungen sind verbunden mit einer Änderung der wirksamen Spulenfläche bzw. einer Änderung der die Spule durchsetzenden magnetischen Flussdichte. Beides führt zu einer Induktionsspannung, deren Betrag von der Schnelligkeit der Bewegung abhängt. b) Rotation um die x-Achse, Verschieben der Spule in x-, y- oder z-Richtung, jedoch nicht bis in den feldfreien Raum hinein Da die magnetische Flussdichte keiner zeitlichen Änderung unterliegt und nun auch die wirksame Spulenfläche konstant bleibt, wird keine Spannung induziert. y 413 364 Freier Fall im Feld a) Es wird der freie Fall des Leiters angenommen. v = √} 2g·s m · 0,50 m v = }} 2 · 9,81 } 2 √ v = 3,1 s m } s b) Die Elektronen bewegen sich nach links. c) Ui = B · l ·v m Ui = 4,8 · 10– 3 T · 0,10 m · 3,1 } s Ui = 1,5 mV d) Mit der Vergrößerung der Geschwindigkeit (v = g · t) vergrößert sich die Induktionsspannung zwischen den Enden des Leiters. z B 6. 7. x 417 364 Induktionsspannung a) – Schließen oder Öffnen des Schalters − Veränderung des regelbaren Widerstands − Herausziehen des Eisenkerns aus Spule 2 V 4. 416 674 Induktion a) Ein typisches Beispiel für die Induktion ohne Relativbewegungen ist der Transformator. Hier führt die Veränderung des Primärstroms zu einem veränderten Magnetfeld und dieses zu einem induzierten Sekundärstrom. b) Ein typisches Beispiel für die Induktion durch Bewegungen ist der Generator. Hier führt die Rotation der Induktionsspule im konstanten Magnetfeld zur Induktion in der Spule. c) In einer Spule wird eine Spannung induziert, wenn sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert. Die Ursache dafür kann entweder eine Änderung der wirksamen Spulenfläche oder ein zeitlich veränderliches Magnetfeld sein. b) Dazu muss sich das von Spule 2 umfasste Magnetfeld möglichst schnell und möglichst stark ändern. Eine Variante wäre: − große Spannung an Spule 1, damit große Stromstärke durch die Spule und − schnelle Änderung des Magnetfelds durch Öffnen des Schalters. c) Spule 2 wird entlang des Eisenkerns verschoben oder sie wird um den Eisenkern gedreht. 8. 411 574 Induktionsschleife a) Der durch die Induktionsschleife fließende elektrische Strom ist von einem Magnetfeld umgeben. Durch das auf die Schleife fahrende Auto wird dieses Feld beeinflusst, d. h., es unterliegt einer zeitlichen Änderung, was nach dem Induktionsgesetz eine Spannung hervorruft. Diese kann registriert werden und so eine Ampel oder z. B. eine Schranke ansteuern. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus b) Ja! Bei einer stromlosen Induktionsschleife nutzt man die Tatsache, dass die meisten Autos selbst von einem schwachen Magnetfeld umgeben sind. Dieses vorwiegend von der Lichtmaschine des Autos erzeugte Magnetfeld induziert beim Überfahren der Schleife eine Spannung, welche wiederum zum Ansteuern von Geräten genutzt werden kann. Bei dieser Variante muss die Stromstärkemessung jedoch sehr empfindlich sein. c) Mithilfe zweier in die Straße eingelassenen Induktionsschleifen kann die Geschwindigkeit von Fahrzeugen ermittelt werden. Beide Leiterschleifen rufen beim Überfahren der Anordnung eine Induktionsspannung hervor. Eine elektronische Uhr ermöglicht die Messung der Zeitdifferenz zwischen den beiden Magnetfeldänderungen. Der Schleifenabstand, dividiert durch die gemessene Zeit, ergibt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Δs d) v = } Δt 5,2 m v=} 0,28 s m km = 67 } v = 19 } s h 414 184 Transformator Wirkungsgrad 11. Für den Wirkungsgrad gilt: P P ab ab η=} und damit Pzu = } η P zu 15 MW Pzu = } 0,98 Pzu = 15,3 MW Die Stromstärke im Primärkreis ergibt sich aus der aufgenommenen Leistung: P = U·I P I=} U 15,3 MW I=} 220 kV I = 70 A 412 494 Bewegte Leiterschleife 12. a) Φ = B · A Φ = 4,5 · 10– 3 T · 3,6 · 10– 3 m2 Φ = 1,6 · 10–5 Wb 9. 412 044 Anwendungen a) Die Wirkungsweise eines Transformators beruht auf einem Induktionsstrom infolge der zeitlichen Änderung der magnetischen Flussdichte, ein Generator erzeugt eine Induktionsspannung aufgrund der Änderung der wirksamen Fläche. b) Beschreibung des Aufbaus und der Wirkungsweise von Transformator und Generator ist im Lehrbuch angegeben. 10. bei φ = 45°: 1,1 · 10–5 Wb bei φ = 90°: 0 b) Es wird keine Spannung induziert, da sich der magnetische Fluss durch die Leiterschleife nicht ändert. ΔA c) Ui = – B · } Δt 2 Ui = 3,2 · 10– 5 V Ui = 0,032 mV 414 064 Präsentation Transformator Der Vortrag sollte − einen Zusammenhang herstellen zwischen dem Induktionsgesetz und dem typischen Aufbau eines Transformators: Zweck des Eisenkerns, Verlauf der Feldlinien, Zahl der Windungen, unterschiedliche Drahtstärke in Primär- und Sekundärspule, Wirbelströme − Möglichkeiten und Auswirkungen der Nutzung von Transformatoren aufzeigen: Wechselstrom, Netzspannung, Hochspannungsnetze, Kleinspannung, Stand-by-Verbrauch, Elektrosmog –3 – 3,6 · 10 m Ui = – 4,5 · 10– 3 T · }} 0,50 s 411 994 Veränderliches Magnetfeld 13. Zwischen der induzierten Spannung Ui und dem magnetischen Fluss Φ besteht der Zusammenhang dΦ . Ui = – N } dt In den Abschnitten I, III und V ist die Steigung des Graphen und somit auch die Induktionsspannung null. Im Bereich II ist die Änderung des magnetischen Flusses positiv, was aufgrund des negativen Vorzeichens im Induktionsgesetz (Lenzsche Regel) eine negative Induktionsspannung zur Folge hat. Zwischen t3 und t4 liegt eine negative Steigung vor, weshalb in diesem Bereich eine positive Spannung induziert wird. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 235 236 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 335 – 337) Es gilt: E ~ I 2 Halbe Stromstärke bedeutet ein Viertel der Energie, doppelte Stromstärke bedeutet die vierfache Energie. Der Betrag der induzierten Spannung im Abschnitt II ist um das 1,5-Fache größer als der im Bereich IV. 414 494 Selbstinduktion 14. Ui = b) E = }12 C · U 2 } 2E U= } C ΔI –L·} Δt Ui = √ N 2 · A ΔI – μ0 · } ·} l Δt } 2 · 23 ·10 – 3 J U= } –6 √ 2 () d π} ·N2 ΔI 2 Ui = – μ0 · } ·} l Δt F U = 86 V Vs ΔI Ui = – 3,3 · 10 –3 } ·} A Δt Abschnitt I: ΔI =0 Ui = 0, da } Δt Abschnitt II: Δ I = 250 mA , Δt = 10 ms ΔI c) Ui = – L · } Δt 2 2 3,0 A 1,257 Vs · (500) · 2,46 m Ui = }} ·} 6 3 0,020 s 10 Am · 10 · 0,15 m Vs 250 mA Ui = – 3,3 · 10 – 3 } ·} A 10 ms Ui = 0,77 V Ui = 82,5 mV Hierbei handelt es sich um eine näherungsweise Lösung, bei der der Ausschaltvorgang durch eine lineare Abnahme des Stroms beschrieben wird. Da die Stromstärke abnimmt, hat die Induktionsspannung einen positiven Betrag. Abschnitt III: ΔI Ui = 0, da } =0 Δt Abschnitt IV: Δ I = 200 mA , Δt = 5 ms 16. 419 874 Spule mit Eisenkern a) E = }12 L ·I 2 Vs 200 mA Ui = – 3,3 · 10 –3 } ·} A 5 ms · · N 2 · A ·I 2 0 r E = }} 2l Ui = – 132 mV 2 2 2 1,257 Vs · 480 · (1 500) · 85 m · (4,2 A) E = }}}} 6 4 10 Am · 10 · 2 ·0,25 m Da nun die Steigung des Graphen positiv ist, liegt im Bereich IV eine negative Induktionsspannung vor. ΔI Ui = 0, da } =0 Δt Abschnitt V: 6,2 · 10 E = 410 J b) E = m ·g · h E h=} m·g Ui in mV 410 J h = }} m = 420 m 0,1 kg · 9,81 }2 150 s 100 c) Wegen E ~ r verringert sich beim Entfernen des Eisenkerns die Energie des Magnetfelds um das 480-Fache. 50 0 –50 –100 t in ms –150 0 15. 10 20 30 40 50 413 384 Kondensator und Spule a) E = }12 C · U 2 E = }12 · 2,4 · 10 – 6 F · (120 V)2 = 17 mJ 415 024 Energie in der Spule E = }12 L ·I 2 a) E = }12 L ·I 2 Mit 17. 2 E = }12 ·1,2 H · (2,5 A)2 = 3,75 J N ·A L = 0 · } erhält man: l · N 2 · A ·I 2 π ·d (A = } 4 ) 2 0 E=} 2l 2 2 2 1,257 Vs · (500) · 2,46 m · (3,0 A) E = }}} 6 3 Die im magnetischen Feld der Spule gespeicherte Energie ist wesentlich größer als die im elektrischen Feld des Kondensators gespeicherte Energie. 10 Am · 10 · 2 · 0,15 m E = 23 mJ © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus b) Es müsste gelten: 1 }2 C · U 2 = 1 }2 L · I 2 20. oder C·U2 = L·I2 Es sind verschiedene Lösungen möglich. Geht man z. B. von U = 100 V und I = 1 A aus, dann würde sich ergeben (ohne Einheiten): C · 10 4 = L oder L = 104 } C Das wäre z. B. erfüllt mit L = 1 H und C = 100 μF. c) m · g · h = }12 m ·v 2 Bei einer Höhe von 10 m würde man eine Geschwinm erhalten. Es sind natürlich auch digkeit von 14 } s viele andere Kombinationen möglich. Der geschlossene Eisenkern ist so gewickelt, dass sich die Magnetfelder von Null- und Außenleiter bei störungsfreiem Betrieb gerade gegenseitig kompensieren. Fließt der Strom jedoch fehlerhaft nicht über den Nullleiter, sondern z. B. über einen menschlichen Körper ab, so unterscheiden sich die Stromstärken in Hin- und Rückleitung und somit auch deren Magnetfelder. Diese heben sich nun nicht mehr gegenseitig auf, was eine Magnetfeldänderung und somit einen Induktionsstrom in der linken Spule hervorruft. Er betätigt einen Schalter, wodurch der Stromkreis unterbrochen wird. 21. 18. 414 734 Magnet im freien Fall 418 954 Energieerhaltung a) E = }12 L · I 2 2 N ·A 2 E = }12 0 · r · } ·I l 2 2 2 1,257 Vs · 320 · (250) · 15 m · (4,3 A) E = }}} 6 4 2 · 10 Am · 10 · 0,20 m E = 1,7 J b) Wenn der Schalter geöffnet wird, bricht das Feld zusammen. Feldenergie wird in elektrische Energie (Stromfluss) umgewandelt. Der Strom bewirkt eine Erwärmung des Leiters. Die innere Energie wird in Form von Wärme an die Umgebung abgegeben. Den Stabmagnet umgibt ein inhomogenes Magnetfeld. Dadurch ändert sich das Magnetfeld in der umgebenden Röhre bei der Bewegung des Magneten. Es werden eine Spannung und daraus resultierend Wirbelströme induziert. Je schneller der Magnet fällt, desto größer ist die Spannung und desto stärker sind die Wirbelströme. Die Wirbelströme rufen nach dem lenzschen Gesetz eine bremsende Kraft hervor, die umso größer ist, je stärker die Wirbelströme sind. Deshalb beschleunigt der Magnet seinen Fall nur solange, bis die bremsende Kraft gleich groß wie seine Gewichtskraft ist. Dann fällt er mit konstanter Geschwindigkeit. 22. 19. 414 484 FI-Schalter 412 584 Induktionsherd a) Unter einer glaskeramischen Platte sind Spulen verschiedener Induktivität installiert. Beim Fließen eines Wechselstromes wird um diese Spulen ein magnetisches Feld aufgebaut. Das Feld durchdringt die Keramikkochfläche. Werden Metallgegenstände in das Kochfeld gebracht, induzieren die magnetischen Felder Wirbelströme, die das Material stark erhitzen. 414 844 Wechselstromwiderstand Bei Wechselspannung wird in der Spule ständig eine Spannung und ein Strom induziert, der nach dem lenzschen Gesetz dem ursprünglichen Strom entgegen gerichtet ist und diesen schwächt. Die Spule wirkt demzufolge wie ein zusätzlicher Widerstand (induktiver Widerstand). b) Nur in Metallen (Kupfer, Aluminium, Stahl. u. Ä.) können Wirbelströme entstehen. c) Geringe elektrische Arbeit im Leerlauf, dadurch Energieeinsparung, geringe Erwärmung im Leerlauf, geringe Gefahr für Verbrennungen, rasche Abkühlung nach der Benutzung, geringe Energieverluste, da es keine Heizplatte gibt, von der Wärme an die Umgebung abgestrahlt wird. Schnelle Reaktionszeit, da keine wärmespeichernde Heizplatte erhitzt wird. Hinweis: Die Wärmeentwicklung beim Ummagnetisieren ferroelektrischer Materialien überwiegt die Wärmeentwicklung durch die induzierten Wechselströme. Daher funktioniert ein Induktionsherd nur mit magnetischem Kochgeschirr optimal. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 237 238 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 357 – 358) Elektromagnetische Schwingungen und Wellen (LB S. 357 – 358) 1. Bei Abnahme der Stromstärke bewirkt der Induktionsstrom ein Weiterfließen des Stromes und damit ein Aufladen des Kondensators im Schwingkreis in umgekehrter Richtung. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig. 414 834 Schwingkreis a) Bei der Entladung des Kondensators über eine Spule wird in der Spule ein Magnetfeld aufgebaut. Diese Magnetfeldänderung ruft eine Induktionsspannung hervor, die mit einem Induktionsstrom verbunden ist. Nach dem lenzschen Gesetz ist dieser Induktionsstrom seiner Ursache entgegengerichtet. Aufgrund dieses Induktionsstromes wird die Entladung des Kondensators verlangsamt. Wenn das Feld im Kondensator abgebaut ist, nimmt die Entladestromstärke ab, wodurch wiederum in der Spule eine Spannung induziert wird. Diese Induktionsspannung ist mit einem Induktionsstrom verbunden, der nach dem lenzschen Gesetz seiner Ursache entgegengerichtet ist. Dieser Induktionsstrom bewirkt eine entgegengesetzte Aufladung am Kondensator. Die im magnetischen Feld der Spule gespeicherte Energie wird somit wieder in die Feldenergie des Kondensators umgewandelt. Wenn in der Spule keine magnetische Energie mehr gespeichert ist und kein Strom mehr fließt, beginnt der Vorgang von Neuem. Wenn der ohmsche Widerstand zu vernachlässigen ist, wird in jeder Periode wieder die ursprüngliche Kondensatorspannung erreicht. Mit dem ohmschen Widerstand geht in jeder Periode ein Teil der Energie in thermische Energie über. Die Spannung nimmt von Periode zu Periode ab. 3. 415 334 Vergleich der Schwingungen Merkmal Mechanische Schwingungen Elektromagnetische Schwingungen a) sich periodisch ändernde Größen y, v, a, p, r, Epot, Ekin U, I, Eel, Emag b) Voraussetzung für die Entstehung − Schwingungsfähiger Körper bzw. Schwingkreis − eine einmalige Energiezufuhr oder − eine periodische Energiezufuhr c) Energieübertragungen Epot a Ekin Eel a Emag d) Ursache für die Dämpfung Reibung Emech g Ei − Stromfluss in Leitern und Spule führt zu ihrer Erwärmung − Im Eisenkern der Spule wird eine Spannung induziert, die zu Wirbelströmen im Kern führt, dadurch erwärmt sich der Kern − Efeld g Ei b) T = 2 π √} L · C = 5,6 ms f = }1T = 178 Hz 4. 2. 415 244 Verlauf der Schwingung a) I in mA 415 964 Kondensator und Spule 1 a) f = } } 2 π · √L · C Induktivität und Kapazität ergeben sich aus 2 N ·A L = μ0·} l 100 50 0 –50 Mit t in s L = 9,4 mH A bzw. C = ε0 · } . d und C = 18 pF erhält man: 1 f=} } 9,4 H · 18 F 0,02 √ 10 · 10 2π } 3 12 –100 f = 3,9 · 105 Hz = 0,39 MHz b) An der Spule liegt eine Wechselspannung an. Dadurch ändert sich ständig das von der Spule umschlossene Magnetfeld. Dabei sind verschiedene Phasen zu unterscheiden: Bei Zunahme der Stromstärke verändert sich das von der Spule umfasst Magnetfeld. Der damit verbundene Induktionsstrom wirkt seiner Ursache entgegen, bewirkt also ein langsameres Ansteigen der Stromstärke. b) Mit Einführen eines Eisenkerns vergrößert sich die Induktivität der Spule. Demzufolge verkleinert sich 1 . die Eigenfrequenz, da f ~ } } √L 5. 414 934 Frequenz des Schwingkreises 1 f= } } 2 π √L · C © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus Es werden entweder sinnvolle Werte für C vorgegeben und L berechnet oder man gibt Werte für L vor und berechnet C. Wir wählen als Beispiel die erste Variante. Die Umstellung nach L ergibt: c) Die Resonanzfrequenz f eines Dipols errechnet sich für seine Grundschwingung zu: c f=} 2l λ·f f=} 2l 1 L=} 2 2 4π ·f ·C Für C = 10 pF erhält man: 3,4 m l=} 2 1 L = }}} 2 6 –12 4 π · (433 ·10 Hz) · 10 · 10 L= 1,35 · 10 – 8 F Weitere Werte können nach dem gleichen Verfahren berechnet werden. 6. 410 094 Schwingkreis mit Rückkopplung a) Um eine ungedämpfte Schwingung zu erhalten, muss dem Schwingkreis ständig so viel Energie zugeführt werden, wie in innere Energie umgewandelt wird. Dies muss im Takt der Eigenfrequenz des Schwingkreises und in der richtigen Phase erfolgen. b) Die Induktivität des Schwingkreises bildet die Primärspule eines Transformators, dessen Sekundärseite im Basis-Emitterkreis eines Transistors liegt. Fließt durch die Spule des Schwingkreises ein elektrischer Strom, so wird nach dem Induktionsgesetz auf der Sekundärseite ein Basisstrom induziert. Dieser ist verbunden mit einer Änderung des Kollektorstroms, der im Takt der Eigenfrequenz des Schwingkreises diesem seine Verlustenergie zuführt. Infolgedessen bleibt die Amplitude der elektromagnetischen Schwingung konstant, es liegt eine ungedämpfte Schwingung vor. 7. l = 1,7 m H d) Bei vielen modernen Empfängern wird die Frequenz des jeweiligen Senders angezeigt. Die Erläuterung der Informationsübertragung kann sich an der Lehrbuchdarstellung orientieren. Statt des dort dargestellten analogen Verfahrens werden heute Informationen meist digital übertragen. 9. 412 854 Im Schatten des Hauses a) Rundfunk: Die Wellenlänge beträgt 0,1 bis 104 m Sichtbares Licht: Die Wellenlänge beträgt 3,9 · 10 – 7 bis 7,8 · 10 – 7 m (390 –780 nm) Wärmestrahlung: Die Wellenlänge beträgt 3 · 10 – 5 bis 7,8 · 10 – 7 m b) Für Radiowellen stellt das Haus ein Hindernis im Bereich der Wellenlänge dar. Hinter dem Hindernis breiten sich die Wellen durch Beugung aus. 412 654 Energieübertragung Bei den genannten Bedingungen befinden sich die Dipole in Resonanz, d. h., im Empfangsdipol fließt im Bereich der Lampe eine maximale Stromstärke (Schwingungsbauch). 8. 412 794 Radioempfang a) Es handelt sich um einen UKW-Sender, d. h., er ist im VHF-Band zu empfangen. b) c = λ · f λ = }cf c) Das Modell Lichtstrahl beschreibt den Schatten eines Gebäudes für sichtbares Licht und Wärmestrahlung. Dieses Modell ist sinnvoll für Hindernisse, die groß sind gegenüber der Wellenlänge Das Modell Welle beschreibt, wie die Radiowellen auch hinter einem Gebäude zu empfangen sind, dieses Modell ist sinnvoll für Hindernisse, deren Größe im Bereich der Wellenlänge liegt. m 3 · 108 } s λ=} 6 88,8 · 10 Hz λ = 3,4 m © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 239 240 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 10. (LB S. 357 – 358) c) t = }vs 413 554 Wellen im Vergleich 2 · 384 400 km · s t = }} 300 000 km Merkmal Mechanische Wellen Elektromagnetische Wellen a) sich periodisch ändernde Größen y, v, a, p, r, Epot, Ekin u, i, Eel, Emag b) Voraussetzung für die Entstehung − mechanische Schwingungen − schwingungsfähige Teilchen/Körper, die miteinander gekoppelt sind − elektromagnetische Schwingungen − Antenne c) 13. Eigenschaften b) Mit f = 9,4 GHz ergibt sich eine Welle mit einer Wellenlänge von: λ = }cf m 3 · 108 } s λ=} = 3,2 cm 9 9,4 · 10 Hz − breiten sich im Vakuum geradlinig mit Lichtgeschwindigkeit aus − durchdringen Isolatoren Da der Abstand zweier Schwingungsknoten }2λ ist, erhält man auf 17 cm zehn Schwingungsknoten (10 · 1,6 cm). 14. 413 464 Mobilfunk Referat zum Mobilfunknetz: Der Vortrag sollte eingehen auf die Bedeutung der Funkzellen, deren Größe und gegenseitige Überschneidung, Strahlungsleistung und Reichweite der Sender für die Netze bei unterschiedlichen Frequenzen. 414 094 Radar Präsentation: Radar ist die Abkürzung für „Radio Detection and Ranging“ („Funkortung und -abstandsmessung“). Das Prinzip besteht im Aussenden eines Funkimpulses und der Detektion seines Echos, wenn der Funkimpuls an einem Körper gestreut wurde. Aus der Zeitdifferenz zwischen Aussenden und Empfangen des Pulses lässt sich der Abstand des streuenden Körpers ermitteln. Wenn man diese Messtechnik rotierend in alle Himmelsrichtungen ausführt, bekommt man ein Bild von den Hindernissen (oder Flugzeugen) in seiner Umgebung. (Das sind die rotierenden Antennen auf den Masten von Schiffen und auf den Türmen am Flughafen.) Die Präsentation sollte neben der prinzipiellen Funktionsweise auf die historische technische Entwicklung sowie auf eine aktuelle Anwendung eingehen. 12. 410 614 Stehende Mikrowellen a) Bei der Wand muss es sich um einen Leiter handeln. − Brechung − Beugung − Interferenz − können Stoffe durchdringen, werden dabei gedämpft bzw. absorbiert 11. t = 2,26 s 413 664 Interplanetarisches Radar a) s = v · t s = 300 000 km · 742,5 } s s s = 2,2275 m · 108 km b) Die Entfernung Erde – Mars entspricht bei der beschriebenen Stellung etwa dem 1,5-Fachen der Entfernung Erde – Sonne. Vorschläge für Fragestellungen, die spezielle Themen hervorheben: a) Katastrophenschutz: was passiert, wenn alle gleichzeitig telefonieren wollen? b) Wie können alle Mobiltelefone durcheinandersenden, ohne sich gegenseitig zu stören? 15. 413 684 Antenne am Kofferradio Die Stabantenne am Kofferradio dient dem Empfang der UKW- Sender im Bereich von 100 bis 200 MHz. Nach der Formel für einen Sendedipol l = }2λ ergibt sich danach eine Länge von 37,5 bis 75 cm. Das stimmt nicht mit der Beobachtung überein, dass das Kofferradio typischerweise eine Teleskopantenne hat, die sich bis auf maximal 40 cm ausziehen lässt. Tatsächlich sind die Antennen des Radioempfängers meistens als }4λ -Antennen ausgeführt. Damit erreicht man ein Maximum für die Spannung am offenen Ende der Antenne und ein Maximum für den Strom am anderen Ende der Antenne. Hier muss eine geeignete Schaltung der Empfangselektronik einen Stromfluss ermöglichen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Elektrizitätslehre und Magnetismus 16. 413 694 Radio im Tunnel Am Tunneleingang ist der Empfang des Radiosenders noch gegeben. Im Tunnel werden die hertzschen Wellen abgeschirmt. Dies passiert, wenn Stahlbeton oder Stahlträger als Baumaterialien verwendet wurden oder das Erdreich sehr mineralhaltig ist. Die hertzschen Wellen werden dann reflektiert und können nicht in den Tunnel eindringen. b) Für die Handystrahlung stimmt die genaue Abstimmung der Geräteöffnungen nicht exakt für die Wellenlänge der Strahlung. Daher kann die Strahlung durch Beugung das Gehäuse passieren. Handys stellen ihre Sendeleistung auf die gegebene Situation ein. Das Handy in der Mikrowelle erhöht also seine Sendeleistung, bis sie zu Kommunikation mit der Basisstation ausreicht. 19. 17. Ein einfacher Rundfunkempfänger besteht aus einem Abstimmkreis, einem Demodulationskreis, einem Verstärker und einem Lautsprecher. Mithilfe des Drehkondensators wird die Eigenfrequenz des Abstimmkreises auf die Frequenz der Trägerschwingung abgestimmt. Liegt Resonanz vor, so empfängt der Empfänger die hertzschen Wellen des Radiosenders, auf denen die eigentliche Information (Sprache, Musik usw.) aufmoduliert wurde. Im Demodulationskreis erfolgt die Trennung vom Träger- und niederfrequenten Informationssignal. Dabei stellt eine Halbleiterdiode, sie wirkt als Gleichrichter, das wichtigste Bauteil dar. Sie trennt den negativen Schwingungsanteil ab und sorgt so für einen pulsierenden Gleichstrom, der den Kondensator periodisch auflädt. Durch geeignete Wahl eines parallel zum Kondensator geschalteten Widerstandes verliert die hochfrequente Trägerschwingung ihren Einfluss auf den Auf- und Entladevorgang. Nach erfolgreicher Trennung vom Trägersignal wird die eigentliche Information mithilfe eines Transistors verstärkt und abschließend von einem Lautsprecher oder Kopfhörer in Schall umgewandelt. 18. 418 584 Elektrosmog 410 874 Rundfunkempfänger Unter Elektrosmog versteht man die in unserer Umwelt vorhandenen, durch technische Anordnungen hervorgerufenen elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder. Für elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder gibt es Grenzwerte, die nicht überschritten werden sollten. Teilweise werden auch Vorsorgewerte angegeben, die unter den Grenzwerten liegen. Angaben dazu sind im Internet zu finden. Für Mobiltelefone und andere Geräte werden SARWerte (spezifische Absorptionsrate) angegeben. Der SAR-Wert ist ein Maß für die Absorption elektromagnetischer Strahlung in biologischem Gewebe. Bei Handys liegt dieser Wert zwischen 0,10 und 2,0 W/kg. Ob Elektrosmog für den Menschen gesundheitsschädlich ist, kann bisher nicht eindeutig belegt werden. Die bisherigen Erfahrungen und Forschungen zeigen: Bei Einhaltung der Grenzwerte ist keine gesundheitliche Beeinträchtigung zu erwarten. 413 194 Mikrowellenstrahlung a) Ein faradayscher Käfig, das heißt, eine vollständige elektrisch leitende Hülle, sollte die Strahlung abhalten können. Damit jedoch keine Strahlung durch Beugung an den notwendigen Öffnungen des Geräts (Lüftungsöffnungen, Türspalt) austreten kann, müssen diese sehr klein gegenüber der Wellenlänge sein. Tatsächlich stimmen jedoch die Hersteller der Geräte die Öffnungen genau auf die verwendete Wellenlänge ab, sodass durch destruktive Überlagerung (Wellenberg überlagert sich mit Wellental) keine Strahlung aus dem Gerät austreten kann. Daher ist es gefährlich, Gegenstände in den Türspalt des Mikrowellengeräts zu schieben oder ein Mikrowellengerät in Betrieb zu nehmen, bei dem die Tür verbogen ist, auch wenn der Spalt dadurch kleiner geworden ist. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 241 242 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 357 – 358) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Optik 3.5 Optik β in Grad Luft–Glas 40 30 Ausbreitung von Licht und Wechselwirkung mit Stoffen (LB S. 373 – 374) Luft–Diamant 20 10 1. 0 415 414 Die Lichtgeschwindigkeit 418 524 Spiegelbilder Die geschilderte Beobachtung an den Wänden des Aquariums entsteht durch Totalreflexion. Da man sein Spiegelbild nur sehen kann, wenn man senkrecht in den Spiegel schaut, wird hier keine Totalreflexion auftreten. Da der Fisch jedoch ausgedehnt ist, könnte für das Licht, das von der Schwanzflosse ins Auge fällt der Grenzwinkel überschritten werden, sodass der Fisch immerhin einen Teil seines Körpers in Totalreflexion sieht. Außerdem findet immer auch Reflexion zusätzlich zur Brechung statt. Dies hängt stark von der Beleuchtung ab. Da Aquarien häufig beleuchtet sind und es deshalb im Inneren deutlich heller als außen ist, dürfte der reflektierte Anteil des Lichts nicht unerheblich sein. Also wird der Fisch sein Spiegelbild beobachten können. 3. 10 Luft – Glas b) 30 40 50 60 70 α in Grad 80 c) Dieser Zusammenhang tritt auf, wenn die optische Dichte beider Stoffe gleich groß ist. Das ist z. B. bei Kanadabalsam (n = 1,54) oder Zedernholzöl (n = 1,505) und bestimmten Glassorten der Fall. 415 744 Totalreflexion und Brechzahl 4. Für den Grenzwinkel der Totalreflexion gilt: c 1 1 sin αG = } c oder sin αG = } n 2 414 104 Brechung an Oberflächen a) Je größer der Einfallswinkel α ist, desto größer ist der Brechungswinkel β. Der Zusammenhang ist nicht linear. Mit zunehmendem Einfallswinkel vergrößert sich der Brechungswinkel immer weniger. 20 Die Grenzwinkel für die Totalreflexion betragen beim Übergang von Glas in Luft 41,8° und beim Übergang von Diamant in Luft 24,6°. Es kann eine der im Lehrbuch dargestellten Möglichkeiten ausgewählt werden. 2. 0 n αG 1,2 56,4° 1,4 45,6° 1,6 36,7° 1,8 33,7° 2,0 30,0° αG in ° 80 Luft – Diamant α β α β 20° 13,2° 20° 8,2° 40° 25,4° 40° 15,5° 60° 35,5° 60° 21,2° 80° 41,0° 80° 24,2° 90° 41,8° 90° 24,6° Damit ergibt sich folgendes Diagramm: 60 40 20 0 0 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 n Mit Verkleinerung der (relativen) Brechzahl wird der Grenzwinkel der Totalreflexion immer größer und strebt schließlich gegen 90°. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 243 244 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 5. (LB S. 373 – 374) 418 754 Glasfaserkabel 1 a) Für die Grenzwinkel der Totalreflexion gilt: sin αG = } n Damit erhält man: 1 sin αG = } 1,60 αG = 38,7° 1 sin αG = } 1,55 αG = 40,2° Für den Übergang zwischen den beiden Stoffen gilt: 1,55 } 1,60 sin αG = αG = 75,6° b) Unter dem maximal möglichen Einstrahlwinkel versteht man den Winkel, der vorhanden sein muss, damit das einfallende Licht im Kern fortgeleitet wird. Aus geometrischen Betrachtungen folgt: α = 2 (90° – αG) Strahl 2: Der Brechungswinkel ist bei Strahl 1 berechnet. Im Weiteren verläuft der Lichtstrahl symmetrisch. 30° 18° 18° 78° 60° 30° Strahlen 3 und 4: (3) Bei 45° tritt Totalreflexion auf, da der Grenzwinkel folgenden Wert hat: 1 1 ; α ≈ 39° sin αG = } = 1,6 G n } (4) α1 = 45° sin α sin 45° 1 =} = 1,6; β1 ≈ 26° } sin β sin β 1 1 α2 = 19° α sin β sin β 2 2 =} ; β ≈ 31° } sin 18,8° 2 sin α 2 α = 28,8° 45° (3) 6. 60° 414 654 Rechtwinkliges Prisma 45° 45° In der Skizze ist der prinzipielle Strahlenverlauf angegeben. α2 α1 (4) β1 β2 α1 β1 α2 β4 α2' α4 α3 45° α3' 45° Mit α1 = 45° und n = 1,5 ergibt sich: sin α 1 sin β1 = } n = 0,4714 45° β1 ≈ 28,1° α2 = 90° – β1 = 67,9° = α2‘ α3 = α2 – 45° = 16,9° α4 = 45° – α3 = 28,1° = β1 β4 = α1 bzw. sin β4 = n · sin α4 7. 8. 418 364 Verschiedene Prismen Angegeben sind die Strahlenverläufe und die Winkel für eine Brechzahl des Glases von n = 1,6. α1 = 30 Strahl 1: sin α1 sin 30° =} } sin β1 sin β1 = 1,6; β1 ≈ 18° β1 = 18 1 1 ; α ≈ 39° sin αG = } = 1,6 G n } Totalreflexion bei α2 = 42° sin β sin β 3 3 =} = 1,6; β1 ≈ 30° } sin α sin 180° 3 60° α2 = 42 α3 = 18 60° 60° β3 = 30 414 994 Planparallele Glasplatte Der Abstand x kann allgemein berechnet werden. Damit erhält man eine Gleichung mit den Parametern α, n und d. α β d c x Aus sin(α – β) = }xc folgt: x = c · sin(α – β) d Mit c = } erhält man: cos β d · sin(α – β) x=} (1) cos β } sin α Mit cos β = √1 – sin2β und sin β = } ergibt sich: n © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Optik } 2 √ sin α . cos β = 1 – } 2 n In (1) eingesetzt erhält man: Lichtquelle d · sin(α – β) . x=} } 2 weißes Licht farbiges Licht sin α √1 – } n 2 Mit sin(α – β) = sin α · cos β – cos α · sin β ergibt sich: Prisma d (sin α · cos β – cos α · sin β) x = }} } 2 sin α √1 – } n 2 oder umgeformt: 415 044 Reflexion an einem Spiegel 11. d · n · cos α · sin β x = d · sin α – }} } 2 2 √n – sin α sin α Mit sin β = } erhält man nach Umformung: n cos α x = d · sin α 1 – } . } 2 2 ( √n – sin α ) Zeichnet man die Elementarwellen in den Auftreffpunkten auf dem Spiegel zu dem Zeitpunkt, bei dem die äußerste Wellenfront den Spiegel trifft, dann ergibt sich als Einhüllende dieser Wellen gerade die von der gespiegelten Wellenfront ausgehende Welle. Die Interpretation ergibt: a) Mit Vergrößerung des Einfallswinkels vergrößert sich bei d = konst. und n = konst. der Abstand x. b) Mit Vergrößerung der Brechzahl vergrößert sich bei α = konst. und d = konst. der Abstand x. c) Mit Vergrößerung der Dicke vergrößert sich bei α = konst. und n = konst. der Abstand x. 9. 414 334 Lichtgeschwindigkeit in Glas Auf die Rückseite eines quaderförmigen Glasblocks klebt man einen Maßstab. Die Vorderseite klebt man bis auf einen schmalen Spalt ab. Nun lässt man zunächst Licht senkrecht durch den Spalt fallen und liest an dem Maßstab die Position des Lichtflecks ab. Dann kippt man den Quader um einen definierten Winkel α. Und liest erneut die Position auf dem Maßstab ab. Aus den abgelesenen Positionen und der Dicke des Quaders kann man den Brechungswinkel bestimmen. Zusammen mit dem Kippwinkel kann man unter Verwendung des Brechungsgesetzes den Brechungsindex n bestimmen. Dieser liefert als Quotient zur Lichtgeschwindigkeit im Vakuum dann die Lichtgeschwindigkeit in Glas. 10. 414 354 Spektralfarben Fällt weißes Licht auf ein Prisma, so entsteht hinter dem Prisma ein Farbband (Spektrum). Die Ursache hierfür ist die Dispersion, das heißt, die unterschiedliche Brechung an der Grenzfläche für unterschiedliche Wellenlängen. L Spiegel L' 414 814 Totalreflexion 12. Totalreflexion kann nur beim Übergang von einem optisch dichteren in ein optisch dünneres Medium auftreten, hier also beim Übergang von Glas in Luft. Der Einfallswinkel ist in diesem Fall gleich dem Brechungswinkel beim Übergang Luft – Glas: c G sin β = sin α ∙ } c L Bei α = 90° (sin α = 1) würde das einfallende Licht gerade den Grenzwinkel der Totalreflexion erreichen. Es erfolgt also bei allen Winkeln α < 90° keine Totalreflexion. Das entspricht den Alltagserfahrungen. Hinweis: Die zu beobachtenden Reflexionen an Glasscheiben sind nicht auf Totalreflexion zurückzuführen, sondern auf eine partielle Reflexion des einfallenden Lichts. 13. 423 904 Fata Morgana Heißere Luft hat eine geringere Dichte als kalte Luft. Aus diesem Grunde ist auch der Brechungsindex geringer. An Luftschichten unterschiedlicher Temperatur kann das Licht daher, wie in der Skizze gezeigt, eine Kurve beschreiben. Auf heißem Asphalt sind die wärmeren Schichten unten. Folglich sieht man den Himmel, wenn man seinen Blick nach unten richtet. In der Wüste wird dieser sich am Boden spiegelnde Himmel leicht fälschlicherweise für eine ferne Küste gehal- © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 245 246 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 373 – 374) ten. Gelegentlich kommt es in der Wüste aufgrund der starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht auch zu einer umgekehrten Luftschichtung. Diese führt dazu, dass man quasi um die Erdkrümmung herum sehen kann. Eine sehr weit entfernte Stadt scheint dann in erreichbarer Entfernung zu sein. 15. 414 674 Wege und Zeiten a) Für die Rettung sollte die Zeit, die der Rettungsschwimmer von A nach B braucht, ein Minimum sein. Das dürfte bei Weg 3 der Fall sein, denn der Rettungsschwimmer bewegt sich auf Land wesentlich schneller als im Wasser und es gilt t ~ }1v . b) A s1 50 m x 80 m – x E C s2 D 30 m B Die Zeit t ergibt sich mit t = }vs aus den Teilwegen und den entsprechenden Geschwindigkeiten: 419 094 Die Drehspiegelmethode 14. t(x) = t1 + t2 Der prinzipielle Versuchsaufbau ist in der Skizze dargestellt. Durch eine Blende fällt Licht im Punkt C auf einen drehbar gelagerten Spiegel. Dieser Spiegel reflektiert das Licht auf den Hohlspiegel H, dessen Krümmungsmittelpunkt in C liegt. Licht, das auf den Hohlspiegel trifft, wird von ihm in Richtung C reflektiert. Solange der Spiegel S seine Lage nicht ändert, würde das Bild des Spalts genau im Bereich der Blendenöffnung entstehen. Rotiert der Spiegel S, so trifft das vom Hohlspiegel H reflektierte Licht den Spiegel nach der Reflexion in einer etwas anderen Stellung. Hat sich der Spiegel um den Winkel α gedreht, so ist das Bild des Spalts gegenüber der ursprünglichen Reflexionsrichtung um 2 α abgelenkt. Aus dem Winkel und der Drehzahl des Spiegels kann man die Zeit berechnen, in der das Licht die Strecke durchläuft. Die Lichtgeschwindigkeit ergibt sich dann zu: c } 2 CH =} t 1862 gab FOUCAULT einen experimentell ermittelten Wert von 298 000 km/s an. Die Bedeutung des Verfahrens von FOUCAULT besteht neben der hohen Messgenauigkeit vor allem darin, dass zwischen Spiegel und Hohlspiegel auch andere Stoffe eingebracht werden konnten. So wies FOUCAULT nach, dass die Lichtgeschwindigkeit in Wasser und Glas wesentlich kleiner als die in Luft ist. √}} √}} (50 m)2 + x2 (30 m)2 + (80 m – x)2 t(x) = }} + }} m m 8} s 4} s c) Das Minimum der Zeit lässt sich aus dem Graphen der unter b) genannten Funktion ablesen. Diesen Graphen erhält man aus berechneten Wertepaaren. Einfacher ist die Eingabe der Funktion in einen Funktionsplotter (stehen im Internet zur Verfügung) bzw. einen GTR. Das Minimum liegt bei etwa 67 m. Hinweis: Das Bilden der ersten Ableitung und das Berechnen des Extremwerts übersteigt die schulischen Möglichkeiten. Aus dem Brechungsgesetz ergibt sich: sin α m 8} c s = c1 = } } m = 2,0 sin β } 2 4} s } Mit x = 67 m erhält man für s1 = AE = 83,6 m und 67 m sin α = } . 83,6 m } Entsprechend ergibt sich für s2 = EB = 32,7 m und 13 m sin β = } . 32,7 m Damit erhält man: sin α 67 m ∙ 32,7 m = 83,6 m ∙ 13 m = 2,01 } sin β } © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 247 Optik Spiegel, Linsen und optische Geräte (LB S. 389 – 390) 1. Abstand dieses Punkts von der Linse ist die Brennweite. g b) Aus der Linsengleichung folgt, dass f = } ist. 2 419 814 Größe eines Spiegels Bei an der Wand senkrecht aufgehängten Spiegeln beobachtet man, dass sich der Ausschnitt, den man sehen kann, mit dem Abstand des Betrachters vom Spiegel verändert, jedoch der Ausschnitt, den der Betrachter von sich selbst sieht, nahezu unverändert bleibt. Der Spiegel muss so aufgehängt werden, dass die obere Kante des Spiegels auf Höhe der Mitte zwischen den Augen und dem oberen Rand der Person ist. Er muss genau halb so groß wie die Person sein. Entsprechend muss er genau halb so breit wie die Person sein. Der Betrachter kann sich dann in jeder Entfernung vom Spiegel vollständig sehen, wenn er sich mittig zum Spiegel stellt. Man kann jedoch auch mit einem kleineren Spiegel auskommen, wenn man ihn z. B. schräg an die Decke hängt. c) I G B d g1 b1 z 1 1 1 1 +} =} +} Es gilt: }1f = } g b g b 1 2. II 1 2 2 g b g b 1 1 2 2 oder f = } =} ; g +b g +b 1 1 2 2 Für z und d ergibt sich: 417 124 Zerstreuungslinse z = g1 + b1 a) d = b1 – g1 G F Beide Gleichungen kann man miteinander verbinden: F (z + d) z + d = 2 b1 gb1 = } 2 B (z – d) z – d = 2 g1 gg1 = } 2 2 2 4b g (z + d) (z – d) z –d = 1 1 =} =f } } 4z 4z 4 (g + b ) 1 1 d) Experimentelle Bestimmung der Brennweite b) Man erhält ein virtuelles Bild. c) Das Bild ist immer verkleinert, aufrecht und seitenrichtig. d) Aus der Skizze oben ergibt sich nach dem Strahlensatz: B } G = b } g = =1– b }f Durch weitere Umformungen erhält man: 1 } –f = 1 } g 1 a) Die Abbildungsgleichung lautet: }1f = } + b1 . Die Umg } stellung nach der Bildweite b ergibt: f·b b(g) = } = ff b–f } (1 – }g) f–b } f Die Umformung ergibt: b } g 419 514 Die Abbildungsgleichung 4. + 1 } –b Der Vergleich mit der Abbildungsgleichung zeigt: Für eine Zerstreuungslinse gilt die Abbildungsgleichung. Man muss aber f und b negativ ansetzen. Die Bildweite ist von der Brennweite der Linse und von der Gegenstandsweite abhängig. Bei konstanter Brennweite f gilt: ( ) f − Bei g > f ist der Term 1 – } < 1, damit die Bildg weite größer als die Brennweite. ( ) f gegen null, die − Bei g g f geht der Term 1 – } g Bildweite damit gegen unendlich. ( ) f < 0, die Bildweite − Bei g < f ist der Term 1 – } g damit negativ. Das Bild liegt auf der gleichen Seite 3. der Linse wie der Gegenstand (virtuelles Bild). 416 284 Brennweite einer Linse a) Man bewegt die Linse solange senkrecht zum Schirm, bis sich die Lichtstrahlen in einem Punkt treffen. Der b) Als Brennweite wird ein beliebiger Wert, z. B. f = 10 cm, angenommen. Dann erhält man folgende Wertetabelle: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 248 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 389 – 390) g in cm 10 20 30 40 50 b in cm ∞ 20 15 13,3 12,5 g in cm 60 70 80 90 100 b in cm 12 11,7 11,4 11,3 11,1 b) Film als Schirm Bild b in cm Linse Gegenstand 20 10 c) 0 –10 f 20 40 60 80 100 g in cm Schirm Umlenkspiegel –20 Bild Geht die Gegenstandsweite gegen die Brennweite, so geht die Bildweite gegen unendlich. Bei ständiger Vergrößerung der Gegenstandsweite nähert sich die Bildweite der Brennweite. Bei g < f nähert sich bei Verringerung der Gegenstandsweite die Bildweite null. 5. Objektiv Gegenstand Kondensor Lichtquelle 415 384 Verschiedene Bilder Hohlspiegel Bildkonstruktion und Berechnungen. Man erhält mit den angegebenen Daten folgende Werte: 7. a) Sammellinse g = 1 cm g = 4,5 cm b = – 1,5 cm b = 5,6 cm B = 2,6 cm (virtuell) B = 2,1 cm (reell) b) Zerstreuungslinse g = 1 cm b = – 0,7 cm g = 4,5 cm b = – 1,6 cm B = 0,7 cm (virtuell) B = 1,6 cm (virtuell) c) Hohlspiegel g = 1 cm g = 4,5 cm b = – 1,5 cm b = 5,0 cm B = 2,5 cm (virtuell) B = 1,7 cm (reell) d) Wölbspiegel g = 1 cm g = 4,5 cm b = – 0,7 cm b = – 1,5 cm B = 1,1 cm (virtuell) B = 0,5 cm (virtuell) 6. 416 454 Verschiedene Geräte a) Hohlspiegel Objektiv Kondensor Lampe Schirm 419 184 Sehfehler Bei Nacht ist die Pupille geweitet. Deshalb sind die Scheibchen auf der Netzhaut größer und man sieht unschärfer. 8. 418 254 Ein spezielles Fernrohr Ein Mikroskop ist so konstruiert, dass man kleine Gegenstände in der Brennebene des Objektivs vergrößert beobachten kann. Ein Fernrohr dagegen soll weit entfernte Gegenstände unter einem größeren Sehwinkel und nicht wirklich vergrößert anzeigen. Dazu wählt man beim Objektiv des Mikroskops eine kleine Brennweite und beobachtet mit dem Okular das reelle Zwischenbild, das das Objektiv in vielen Brennweiten Entfernung im Tubus erzeugt. Würde man dieses Mikroskop auf einen weit entfernten Gegenstand richten, so würde es ein verkleinertes Bild nahe am Objektiv im Tubus erzeugen. Dies wäre weit außerhalb der Brennweite des Okulars, sodass dieses nicht als Lupe wirken würde, sondern ein noch mal verkleinertes reelles Bild erzeugen würde. Deshalb kann das Mikroskop nicht als Fernrohr benutzt werden. Außerdem ist die Helligkeit des Bildes von der Objektivöffnung abhängig. Diese wäre beim Mikroskop viel zu klein. Dia © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 249 Optik 419 084 Brennpunkt gefragt 9. Man zeichnet einen beliebigen Gegenstand ein und von einem Punkt den Mittelpunktstrahl. Dieser schneidet den gegebenen Strahl im Bildpunkt. Durch diesen wiederum muss der Parallelstrahl gehen, der aus dem Brennpunktstrahl durch Brechung an der Linse wird. Er schneidet die optische Achse im Brennpunkt. Den 2. Brennpunkt erhält man durch Spiegelung an der Linsenebene. F 417 624 Brille als Feuerzeug Man kann mit einer Sammellinse ein Feuer anzünden, indem man brennbares Material in den Brennpunkt der Sammellinse bringt und von der anderen Seite der Linse Sonnenlicht parallel zur optischen Achse einfallen lässt. Nicht jede Brille besteht aus einer Sammellinse, deshalb muss es eine Brille für Weitsichtige (Lesebrille) sein. Eine Gleitfocusbrille ist für den genannten Zweck ungeeignet. 11. 419 404 Ein scharfes Bild 1 Die Bildweite ergibt sich aus }1f = } + b1 zu: g } 1 1 = 1f – } oder } b } g a) Ebene Spiegel haben den Vorteil, dass andere Fahrzeuge, Personen oder Gegenstände in der Größe erscheinen, die sie haben. Der Blickwinkel ist allerdings relativ stark eingeschränkt. Bei einem Wölbspiegel ist der Blickwinkel größer. Gegenstand und Bild haben allerdings unterschiedliche Größe. Das kann von Nachteil sein. b) Das ist bei einem ebenen Spiegel der Fall. Begründung: Bei einem ebenen Spiegel sieht man den Gegenstand so, wie man ihn auch ohne Spiegel sehen würde. Das Spiegelbild entspricht den Sehgewohnheiten. Damit sind auch Relativgeschwindigkeiten besser abschätzbar als bei einem Wölbspiegel, bei dem die Bildgröße nicht gleich der Größe ist, die man ohne Spiegel wahrnehmen würde. Darüber hinaus verändert sich die Bildgröße mit der Entfernung, was eine Geschwindigkeitseinschätzung schwieriger macht. L 10. 416 154 Pkw-Spiegel 12. f·g b=} g–f 0,3 m ∙ 50 m b=} = 0,302 m 50 m – 0,3 m 417 294 Brennweite eines Objektivs 13. Nach der besselschen Methode ergibt sich die Brennweite zu: 2 2 2 (100 cm) – (13 cm) f = }} 4 ∙ 100 cm f = 24,6 cm = 246 mm Es gäbe folgende weiteren Möglichkeiten: Es wird paralleles Licht durch das Objektiv geschickt, der Brennpunkt ermittelt und daraus die Brennweite bestimmt. Dabei entsteht allerdings bei einem realem Objektiv das kaum zu lösende Problem der Bezugsebene für die Brennweite (Linsenebene). Das Gleiche gilt für die Bestimmung der Brennweite aus Gegenstandsweite und Bildweite. Für die unterschiedlichen Bildweiten kann man die Gegenstandsweiten (Bereich der Tiefenschärfe) berechnen: f·b g=} b–f 2 z –d f=} 4z (I) (II) G 0,3 m ∙ 0,304 m g1 = }} = 22,8 m 0,304 m – 0,3 m 0,3 m ∙ 0,300 m g2 = }} g∞ 0,300 m – 0,3 m Es werden Gegenstände scharf abgebildet, die sich in etwa 23 m Entfernung oder weiter vom Fotoapparat entfernt befinden. Hinweis: In diesem Zusammenhang kann der Einfluss der Blende auf die Tiefenschärfe ausführlicher diskutiert werden. d = 13 cm z = 100 cm 14. 416 244 Strahlengang umgekehrt a) Wenn ich z. B. die Augen einer Person im Spiegel sehe, dann sieht die Person meine Augen ebenfalls. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de S 250 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 410 – 412) Beugung, Interferenz, Polarisation, Spektren (LB S. 410 – 412) b) Wenn man b und g vertauscht, dann erhält man dieselbe Gleichung. c) Man erhält einen Fotoapparat. 1. 15. 418 504 Fernrohre Recherche-Aufgabe: Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass beim keplerschen Fernrohr ein umgekehrtes, seitenvertauschtes Bild und beim galileischen Fernrohr ein aufrechtes, seitenrichtiges Bild entsteht. Ein umgekehrtes Bild kann im Hinblick auf Anwendungen von Nachteil sein. Zu beobachten sind typische Interferenzerscheinungen. Feines Gewebe oder Vogelfedern wirken wie ein optisches Gitter. Hinweis: Bei Gewebe handelt es sich um ein Kreuzgitter, auf das im Unterricht in der Regel nicht näher eingegangen wird. 2. 16. 410 664 Doppelspalt Beleuchtet man zwei eng benachbarte Spalte mit kohärentem, monochromatischem und parallelem Licht, dann können die beiden Spalte als Zentren von huygensschen Elementarwellen betrachtet werden. Die beiden Wellensysteme überlagern sich und ergeben auf einem Bildschirm ein stabiles Interferenzmuster mit Bereichen der Verstärkung und Bereichen der Abschwächung bzw. Auslöschung, so wie das in der Skizze dargestellt ist. 413 804 Ein Beamer Die optische Bauweise eines Beamers entspricht der 416 454 ). eines Bildwerfers (b Lern-Code 17. 418 244 Interessante Phänomene 419 794 Digitalkameras Recherche-Aufgabe: Bei modernen Digitalkameras gibt es recht viele verschiedene Varianten. Typische Beispiele sind: Porträtaufnahmen: Kurze Verschlusszeit, große Blende, Zusatzbeleuchtung zur Vermeidung des Rote-AugenEffekts. Landschaftsaufnahmen: Längere Verschlusszeit, kleine Blende zur Erhöhung der Tiefenschärfe Sportaufnahmen: Kurze Verschlusszeit, große Blende, damit auch bei schnellen Bewegungen ein scharfes Bild entsteht. Die Verschlusszeiten werden automatisch so gewählt, dass die Verwacklungsgefahr gering ist. Um eine Verwacklung zu vermeiden, werden auch Bildstabilisatoren genutzt. 3. 18. 410 684 Konstruktive Interferenz 416 884 Brille als Linse Es gilt nach dem Satz des PYTHAGORAS: Man benötigt die Brille eines weitsichtigen Menschen, denn diese Brille hat als Brillengläser Sammellinsen. Hinweis: Eine Gleitsichtbrille ist ungeeignet. 19. ( ) ( ) b 2 + e 2 und y 2 = x – b 2 + e 2 y 21 = x + } }2 2 2 Subtrahiert man die beiden Gleichungen voneinander, dann ergibt sich: ( ) ( ) b2– x–b2= y 21 – y 22 = x + } }2 2 416 094 Trick mit Loch 2 Bei einem kurzsichtigen Menschen entsteht auf der Netzhaut des Auges von einem Gegenstandspunkt kein scharfer Bildpunkt, sondern ein mehr oder weniger großer Lichtfleck. Dadurch erscheint das Bild des Gegenstands insgesamt unscharf. Durch eine Blende wird die Größe des Lichtflecks reduziert. Das Bild des Gegenstands ist schärfer. 2 b – x2 + b·x – b = 2b·x x2 + b·x + } } 4 4 oder (y1 – y2) · (y1 + y2) = 2 b · x. Nun ist Δy = y1 – y2 und y1 + y2 ≈ 2a. Damit ergibt sich 2 b · x = b · x, Δy = } } e 2e b · x. also ist für das 1. Maximum λ = } e © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 251 Optik b) Für die Beugungsmaxima 2. Ordnung ist k = 2 2,1 der Abstand zur Schirmmitte x = } cm. 2 Damit gilt: 410 704 Unbekanntes Gitter 4. Für die Maxima beim Gitter gilt allgemein: –6 und 2 x · b = 1,05 · 0,4 mm = 1,2 · 10 m = 700 nm λ=} } } 3 m·2 6m k·λ sin αk = } b e·k Die Umstellung nach b ergibt: k·λ c) Betrachtet man die Formel für die Maxima α = } b mit k = 0, ±1, ±2, …, so ist der Winkel, unter dem Maxima für k ≠ 0 beobachtet werden, von der Wellenlänge abhängig. Licht mit größerer Wellenlänge wird stärker gebeugt. Für k = 0 ist der Winkel aber immer 0°, deshalb treffen im 0. Maximum alle Farben zusammen und man beobachtet weißes Licht. k·λ b=} sin α k Mit k = 1 und α1 = 30° erhält man: 500 nm = 1 000 nm b=} sin 30° 5. 416 194 Interferenz am Doppelspalt d) Das Maximum 1. Ordnung ist vom Maximum 2. Ordnung scharf zu trennen, wenn die am weitesten abgelenkte Farbe des Maximums 1. Ordnung weniger abgelenkt wird als die am wenigsten abgelenkte Farbe des Maximums 2. Ordnung. a) 1·λ b 2·λ 1 2 <} . } b b α α Dies ist erfüllt, weil 780 nm < 2 · 400 nm. Δs Für einen relativ weit entfernten Schirm können wir die Strahlen aus den beiden Spalten, die zum gleichen Schirmpunkt gehen, als parallel annehmen. Der Winkel α, den sie zum Lot auf den Schirm einnehmen, tritt dann auch in dem kleinen Dreieck auf, das den Gangunterschied der Strahlen enthält. In diesem Dreieck gilt: Δs sin α = } b Für Maxima muss der Gangunterschied ein ganzzahliges Vielfaches von λ sein, für Minima ein ungeradzahliges Vielfaches von }2λ . k · λ , k = 0, ±1, ±2, … Maxima: sin α = } b Minima: sin α = (2 k+ 1) · λ , } 2b 410 724 Anzahl der Maxima 6. Für die Maxima beim Gitter gilt: k·λ sin α = } k = 0, ±1, ±2, … b Die rechte Seite dieser Gleichung wächst monoton mit zunehmendem k. Die Sinus-Funktion kann aber nur Werte zwischen –1 und 1 annehmen. Es muss also für k k · λ ≤ 1 erfüllt sein. die Bedingung | } b | Daraus ergibt sich für positive k: –6 b = 2 · 10 m ≈ 2,6. k≤} } –6 λ 0,78 · 10 m Es können also nur Maxima bis zur 2. Ordnung beobachtet werden. Das sind auf jeder Seite 2 und das 0. Maximum, also insgesamt 5 Maxima. k = 0, ±1, ±2, … 7. 410 744 Messung der Wellenlänge x α x }2 e α Im Dreieck, das der Strahl mit dem Lot auf den Schirm bildet, gilt: tan α = }ax . Da für kleine Winkel tan α ≈ sin α ist, kann man die beiden Gleichungen gleichsetzen: k·λ }ex = } b e Um die Wellenlänge messen zu können, muss mindestens ein weiteres Maximum auf dem Schirm beobachtet werden. Der Rand des Schirms ist mit der Mitte des Schirms vom Gitter unter einem Winkel α zu sehen, für den gilt: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 252 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 410 – 412) x 1m tan α = } =} = }14 und damit ergibt sich 2e 2·2 m k > }12 α = 14°. Es überlappen sich also schon das 1. und das 2. Maximum. Für das Maximum 1. Ordnung beim Gitter gilt: b) Das Spektrum 2. Ordnung beginnt mit λ2 (blau). Sei λ die Wellenlänge 1. Ordnung, die auf den Beginn des Spektrums 2. Ordnung fällt, dann gilt: 1 mm , also sin α = }λ mit b = } 200 b 1 mm · sin 14° = 1,21 · 10–6 m. λ = b · sin α = } 200 8. λ2 · (2 · 2 + 1) = λ · (2 · 1 + 1) λ = }53 λ2 = 667 nm 418 994 Interferenz am Gitter c) Alle Farben von 400 nm bis 666 nm (blau bis hellrot) im Spektrum 1. Ordnung sind also Spektralfarben, da erst bei 667 nm die Überlappung mit dem Spektrum 2. Ordnung beginnt. a) Für die Maxima beim Gitter gilt: s k·λ = k sin αk = } } e (für sk >> e). b s k·λ = k b) Aus } } e b mit k = 1: ergibt sich durch Umstellung nach λ s k λ = b·} e λ = 0,01 d) Damit eine Überlappung beobachtet werden kann, muss man das Blau der 2. Ordnung noch beobachten, also muss gelten: 5λ 2b sin αblau, 2. Ordnung = }2 < 1 2,3 cm mm · } 50 cm b > 2,5 λ2 = 1 μm λ = 0,00 046 mm = 460 nm c) f = }λc e) Damit die Randfarben der Spektren m-ter und n-ter Ordnung aufeinander fallen, muss gelten: km 300 000 } m 3 ∙ 10 8} (2 n + 1) · λ (2 m + 1) · λ s s f=} =} –7 460 nm 2 2 =} } 2b 2b f = 6,5 ∙ 1014 Hz (2 n + 1) · 400 nm = (2 m + 1) · 800nm 4,6 ∙ 10 m 2n + 1 = 4m + 2 9. 410 814 Weißes Licht am Doppelspalt n = 2 m + 0,5 Ist m ganzzahlig, dann ist n nicht ganzzahlig, also können die Randfarben nicht aufeinander fallen. a) Überlappung tritt auf, wenn die am weitesten gebeugte Farbe des Spektrums weiter abgelenkt wird als die am wenigsten gebeugte Farbe des Spektrums nächsthöherer Ordnung. Es gilt: m 3 · 108 } c = s λ1 = } = 800 nm } 14 1 f1 und m 3 · 108 } c = s λ2 = } = 400 nm } 14 1 f2 7,50 · 10 10. 410 824 Biprisma von Fresnel }s 3,75 · 10 }s Für Überlappung muss gelten: Das von der Lichtquelle L ausgehende Licht wird an den beiden Prismen gebrochen. Durch die Brechung am Biprisma entstehen die beiden virtuellen Bilder L1 und L2 der Lichtquelle L, also Stellen, von denen das Licht herzukommen scheint. Durch die Gangunterschiede entstehen typische Interferenzmuster. αn + 1 < αn sin αn + 1 < sin αn 32 (k + 1) +14 λ (2k + 1) λ 2 < }1 }} 2b 2b (2k + 3) · 400 nm < (2k + 1) · 800 nm 11. 410 944 Grünes Licht am Doppelspalt Aus Δs erhält man: sin α k = } b Δs b=} sin α k –4 2k + 3 < 4k + 2 2 · 4,93 · 10 mm b = }} sin 30° b = 1,97 · 10 –3 mm = 2 μm 1 < 2k Der Spaltabstand (Gitterkonstante) beträgt 2 μm. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Optik 12. 415 984 Drei Farben am Gitter a) Die Wellenlänge in Wasser ist kleiner als die Wellenlänge in Luft. Es gilt: λ 415 464 Fernrohre 14. c 3 W W 1 =} } cL = } n=} 4 λ L Für die Maxima beim Gitter gilt: Je größer der Objektivdurchmesser ist, desto mehr Licht kann „eingesammelt“ werden. Das ist erforderlich, um auch lichtschwache Objekte beobachten zu können. Das Auflösungsvermögen vergrößert sich mit Vergrößerung des Objektivdurchmessers. k · λ mit k = 0, ± 1, ± 2 … sin α = } b Da Licht mit größerer Wellenlänge stärker gebeugt wird, muss man, um vollständige Spektren zu beobachten, die gelbe Linie mit 578 nm untersuchen. Da die Sinusfunktion nur Werte zwischen –1 und 1 annehmen kann, muss für positive k k·λ ≤ 1 } b sein. Also b = 1 750 nm = 3,03. k≤} } λ 578 nm gelb Man kann also Spektren bis zur 3. Ordnung in Luft beobachten. Unter Wasser beobachtet man dann bis zur 4. Ordnung, weil sich die Wellenlängen wie 3 : 4 verhalten. b) Für die Abstände auf dem Schirm gilt: tan α = }ex und 1 · λ. sin α = } b Setzt man die Werte ein, erhält man folgende Ergebnisse: 13. Farbe blau grün gelb xLuft in cm 2,0 2,6 2,7 xWasser in cm 1,5 1,9 2,0 417 544 Mikroskope 15. Aus der genannten Gleichung ist ablesbar: Das Auflösungsvermögen ist umso größer, − je kleiner die Wellenlänge des verwendeten Lichts ist, − je kleiner die Brennweite des Objektivs ist und − je größer der Durchmesser des Objektivs ist. 410 894 Seifenhaut 16. a) An der Grenzschicht Luft–Seifenhaut wird ein Teil des Lichts reflektiert. Dabei tritt ein Phasensprung von }2λ auf. Der andere Teil des Lichts wird gebrochen. An der Grenzschicht Seifenhaut– Luft wird wiederum ein Teil reflektiert und ein Teil gebrochen. Der reflektierte Teil trifft auf die obere Grenzschicht Seifenhaut– Luft und wird dort teilweise gebrochen und teilweise reflektiert. 417 474 Unbekannte Gitterkonstante Möglichkeit 1: Mit Licht bekannter Wellenlänge wird ein Interferenzmuster erzeugt. Aus der Wellenlänge, dem Abstand e zwischen Gitter und Schirm und dem halben Abstand der beiden Maxima 1. Ordnung s kann man die Gitterkonstante folgendermaßen berechnen: b= λ · }es (e >> s) Möglichkeit 2: Wenn die genannte Bedingung nicht erfüllt ist, dann λ kann man die Beziehung sin α = } und damit b = λ · sin α b nutzen. Seifenhaut n = 1,3 d b) Wir gehen von dem skizzierten Fall aus, dass das Licht in der Seifenhaut näherungsweise den Weg d bzw. 2d zurücklegt. Dann gilt für das Maximum beim reflektierten Licht: 2k + 1 · λ 2d = } }2 n Damit ergibt sich für die Wellenlänge: 4d · n . λ=} 2k + 1 Möglichkeit 3: Es wird mit einer Sammellinse bekannter Brennweite ein stark vergrößertes Bild des (Transmissions-) Gitters erzeugt und die Gitterkonstante mithilfe der Abbildungsgleichung 1 1 + b1 und damit }f = } g } Damit erhält man: f·g b=} bestimmt. f–g Möglichkeit 4: Das Gitter wird mit einem Komparator ausgemessen. k=0 4d · n = 1 820 nm λ=} 1 k=1 4d · n = 607 nm λ=} 3 k=2 4d · n = 364 nm λ=} 5 Es wird oranges Licht verstärkt. Für das Maximum beim durchgehenden Licht gilt: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 253 254 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs k λ und damit d=} n·} 2 (LB S. 410 – 412) 2d · n λ=} k Damit tritt für eine bestimmte Schichtdicke und Farbe (Wellenlänge) Dunkelheit auf, wenn gilt: Damit erhält man: 2 d = (2k + 1) · }2λ mit 2d · n = 910 nm λ=} 1 k=1 k=2 k=3 λ= 2d · n } 2 = 455 nm λ= 2d · n } 3 = 303 nm Die Mitte ist hell. b) Ist R der Krümmungsradius der Linse und r der Radius einer Linse, dann gilt nach dem Höhensatz: r 2 = d (2 R – d ) = 2 R · d – d 2 Es wird blaues Licht verstärkt. 17. k = 0, 1, 2, … 410 974 Newtonsche Ringe a) Entscheidend für das Zustandekommen der newtonschen Ringe ist die dünne Luftschicht zwischen Linse und Glasplatte. 2R Reflektiertes Licht: Das Licht soll fast senkrecht auffallen, sodass der im Luftspalt zurückgelegte Weg mit 2 d angenommen werden kann. Es kommt zu einer Überlagerung des an der Rückseite der Linse und an der Vorderseite der Glasplatte reflektierten Lichts, wobei an der Grenzfläche Luft – Glas ein Phasensprung von }2λ auftritt. 1 r d Glasplatte 2 Da R sehr groß gegen d ist, kann man auch schreiben: Glas d r2 = 2R·d Luft Für den k-ten hellen Ring im reflektierten Licht gilt: Glas 2 d = (2k + 1)· }2λ Es kommt zur Auslöschung, wenn der Gangunterschied bei den Strahlen 1 und 2 ein ungeradzahliges Vielfaches der halben Wellenlänge ist, also wenn gilt: 2d = 2k · }2λ In (1) eingesetzt erhält man: r 2 = R · (2k + 1)· }2λ (k = 1, 2, 3, …) und damit Aus Symmetriegründen ist diese Bedingung bei d = konst. für einen Kreis erfüllt. Bei monochromatischem Licht ist dieser Kreis dunkel. Durch die unterschiedliche Dicke erscheint eine größere Anzahl von Ringen. Die Mitte ist dunkel. Durchgehendes Licht: Auch im durchgehenden Licht sieht man helle und dunkle Ringe. Es kommt zu einer Überlagerung der Strahlen 1 und 2. Strahl 2 wird zweimal an der Grenzschicht Luft – Glas reflektiert, der Phasensprung beträgt damit 2 · }2λ = λ. Glas d (1) Luft Glas 2 2r R=} (2k + 1) · λ Für den gegebenen Fall ergibt sich: 2 2 · (4,5 mm) R = }} 6 7 · 600 · 10 mm R = 9 643 mm ≈ 9,64 m Der Krümmungsradius der Linse beträgt 9,64 m. 18. 410 924 Oberflächenvergütung a) Mit Licht wird Energie transportiert. Reflexion von Licht bedeutet auch die Umlenkung von Energie. Verringert man die Reflexion, so geht mehr Licht und damit mehr Energie in die Linse über. Auch für Licht gilt der Energieerhaltungssatz. 1 2 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Optik λ b) Bedingung für die Auslöschung ist: 2d = } 2n Für Magnesiumfluorid (n = 1,38) erhält man: λ = 600 nm d=} 4n } 4 · 1,38 d = 109 nm Bei einer Schichtdicke von 109 nm wird bei einer Entspiegelungsschicht aus Magnesiumfluorid Licht der Wellenlänge 600 nm ausgelöscht. Licht benachbarter Wellenlänge wird partiell ausgelöscht. c) Die Empfehlung ist sinnvoll. Insbesondere bei ungünstigen Lichtverhältnissen gelangt mehr Licht durch die Brillengläser in die Augen. Außerdem werden auch störende Reflexe von Lichtquellen unterdrückt, die sich schräg hinter dem Brillenträger befinden. Hinweis: Die Verminderung von Reflexionen aus der Sicht anderer Personen sind ein eher nebensächlicher Effekt. 19. 416 014 LCD-Anzeige a) Das Licht der LCD-Anzeige ist linear polarisiert. Deshalb gelangt bei einer bestimmten Stellung eines Polarisationsfilters kein Licht mehr hindurch. b) Aufbau und Wirkungsweise einer LCD-Anzeige sind im Lehrbuch für die gymnasiale Oberstufe auf S. 403 dargestellt. 20. b) Wegen cGlas < cLuft und λ ~ c gilt für f = konstant: Beim Übertritt von Licht aus Luft in Glas wird die Wellenlänge kleiner. c) Im menschlichen Auge sind für die Farbwahrnehmung drei Arten von Zapfen verantwortlich: L-Zapfen nehmen vorrangig größere Wellenlängen wahr. Das Absorptionsmaximum liegt bei etwa 560 nm (grüngelber Bereich). M-Zapfen nehmen Wellenlängen etwas kleinerer Wellenlänge wahr. Das Absorptionsmaximum liegt bei etwa 530 nm (gelber Bereich). S-Zapfen nehmen kleine Wellenlängen wahr. Das Absorptionsmaximum liegt bei etwa 420 nm (blauer Bereich). 22. 419 854 Arten von Spektren a) Will man ein Spektrum erzeugen, so muss man das Licht in seine Bestandteile (Wellenlängen) zerlegen. Möglichkeit 1: Das Licht wird durch ein Prisma geschickt. Aufgrund der Dispersion wird Licht unterschiedlicher Wellenlänge verschieden stark gebrochen (Dispersionsspektrum). Möglichkeit 2: Das Licht wird auf ein Gitter gelenkt. Aufgrund der wellenlängenabhängigen Beugung und Interferenz kommt es zu einer Aufspaltung des Lichts (Gitterspektrum). b) Ein kontinuierliches Spektrum entsteht bei glühenden festen Körpern und glühenden Gasen unter hohem Druck. Ein Linienspektrum entsteht bei glühenden Gasen unter geringem Druck. 416 024 Frequenz und Wellenlänge a) Beim Übergang von einem Stoff in einen anderen ändert sich die Frequenz nicht. Sie beträgt in Luft ebenfalls 5,5 · 1014 Hz. b) λ = }cf 23. 415 524 Spektrometer Bei einem Spektrometer wird genutzt, das Licht unterschiedlicher Wellenlänge unterschiedlich stark gebrochen wird. 6 3 · 10 mm · s λ=} 14 5,5 · 10 s Rot λ = 545 nm Das Licht hat eine Wellenlänge von 545 nm. Es handelt sich also um grünes Licht. Licht einer Lichtquelle Prisma Violett 21. 417 504 Farbiges Licht a) λ = }cf 24. 414 854 Spektralanalyse 3 ∙ 108 m∙s λ=} 14 4 ∙ 10 s λ = 750 nm Die Wellenlänge des Lichtes beträgt 750 nm. Es erfolgt eine spektralanalytische Untersuchung des Sternenlichts und ein Vergleich mit den Spektrallinien bekannter Stoffe. Aus diesem Vergleich kann man folgern, welche Stoffe an der Oberfläche eines Sterns bzw. in seiner Atmosphäre vorhanden sind. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 255 256 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 25. (LB S. 410 – 412) 419 634 Dunkle Linien Von der Sonnenoberfläche wird ein kontinuierliches Spektrum abgestrahlt. Auf seinem Weg durchläuft das Licht die kühleren äußeren Schichten der Sonnenatmosphäre (Korona). Dabei werden durch Absorption genau diejenigen Frequenzen herausgefiltert, die die dort vorhandenen Stoffe selbst aussenden würden. Dadurch sind im kontinuierlichen Spektrum eine Vielzahl dunkler Linien zu beobachten, die nach ihrem Entdecker J. v. FRAUNHOFER benannt sind. 26. 417 184 Unterschiedliche Farben Licht einer Mischfarbe besteht aus unterschiedlichen Wellenlängen, Licht einer Spektralfarben hat eine bestimmte Wellenlänge. Das bedeutet: Schickt man Licht auf ein Prisma oder auf ein optisches Gitter und wird dieses Licht in verschiedene Anteile (Farben) zulegt, so liegt eine Mischfarbe vor. Im anderen Fall handelt es sich um eine Spektralfarbe. Hinweis: Durch einfache Beobachtung mit den Augen lässt sich eine Mischfarbe nicht von einer Spektralfarbe unterscheiden. 27. 419 584 Spektren von Lampen Recherche, Vortrag: Glühlampen und Halogenlampen senden ein kontinuierliches Spektrum aus, LED- und Energiesparlampen (Leuchtstoffröhren) ein Linienspektrum. Bei Vor- und Nachteilen von Glühlampen sollte vergleichend eingegangen werden auf − den Wirkungsgrad und − die Wahrnehmung des abgestrahlten Lichts. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Quantenphysik 3.6 Quantenphysik EINSTEIN: Licht ist weder Welle noch Teilchen, sondern etwas, was teilweise Welleneigenschaften und teilweise Teilcheneigenschaften zeigt. Licht besteht aus Lichtquanten (Photonen). Photonen und Elektronen als Quantenobjekte (LB S. 428 – 429) 1. 416 104 Modelle für das Licht a) Ein Modell ist ein Ersatzobjekt für ein Original. Es stimmt in einigen Eigenschaften mit dem Original überein, in anderen nicht. Ein solches Modell kann ideell (in Form eines Aussagesystems) oder materiell (gegenständlich) sein. Die Funktion eines Modells kann sehr unterschiedlich sein, z. B.: − Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte mathematisch erfassen. − Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte erklären oder voraussagen. − Mithilfe eines Modells kann man experimentieren, z. B. bestimmte Zusammenhänge untersuchen (Modellexperimente). − Mithilfe von Modellen kann man Sachverhalte veranschaulichen. b) Strahlenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung der Schattenbildung oder der Entstehung einer Sonnenfinsternis. Wellenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung der Beugung von Licht. Teilchenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung des äußeren lichtelektrischen Effekts. b) Die Schwerpunkte für eine Präsentation können unterschiedlich gesetzt werden. Sinnvoll erscheint eine Orientierung am sehr widersprüchlichen historischen Erkenntnisgang, der sich an bei Teilaufgabe a) genannten Namen orientieren kann. 411 734 Licht auf Fotokatode 3. a) Mit Erhöhung der Intensität des Lichts werden mehr Elektronen emittiert, ihre Energie verändert sich aber nicht. b) Mit Erhöhung der Frequenz vergrößert sich wegen E ~ f die kinetische Energie der Fotoelektronen, nicht aber ihre Anzahl. 414 944 Austrittsarbeit 4. a) Genutzt werden zur Berechnung kann die einsteinsche Gleichung für den lichtelektrischen Effekt. Aus h · f = WA + Ekin ergibt sich mit f = }λc und bei Umstellung nach WA: WA = h · }λc – Ekin m 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 108 } s WA = }} –1,8 · 1,6 · 10–19 J –9 400 · 10 c) Reflexion oder Brechung von Licht kann man gut mit dem Strahlenmodell beschreiben. Beide Phänomene können aber auch mit dem Wellenmodell beschrieben werden. WA = 4,97 · 10–19 m J – 2,88 · 10–19 J = 2,1 · 10–19 J Die Ablösearbeit beträgt 2,1 · 10–19 J = 1,3 eV. Für die Grenzfrequenz gilt: d) Im Wellenmodell kann man nicht erklären, dass bei Licht bestimmter Wellenlänge unabhängig von der Intensität der Strahlung keine Fotoemission auftritt, obwohl die Zunahme der Wellenamplitude eine Vergrößerung der Energie bedeutet, die von der Welle transportiert wird. 2. W h fG = }A –19 2,1 · 10 J fG = }} = 3,17 · 1014 Hz –34 6,626 · 10 J·s Die Grenzfrequenz hat einen Wert von etwa 3,2 · 1014 Hz. Diese Frequenz liegt im Bereich des infraroten Lichts. 417 814 Was ist Licht? a) NEWTON: HUYGENS: YOUNG, FRESNEL: Licht ist ein Strom von kleinstenTeilchen (Korpuskulartheorie). Licht besitzt Wellencharakter (Wellentheorie des Lichts). Versuche zur Beugung und Interferenz belegen den Wellencharakter von Licht. b) Im Wellenbild ist die transportierte Energie mit der Amplitude verknüpft. Eine Vergrößerung der transportierten Energie würde man dann z. B. erreichen, wenn man die Intensität des Lichts vergrößert. Experimente zeigen aber: Liegt die Frequenz des Lichts unterhalb der Grenzfrequenz, so werden auch bei beliebiger Intensität des Lichts keine Photonen emittiert. Eine Deutung der Grenzfrequenz mit dem Wellenmodell ist deshalb nicht möglich. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 257 258 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 5. (LB S. 428 – 429) wird und der in der nachfolgenden grafischen Darstellung für die Alkalimetalle Natrium und Caesium dargestellt ist. 411 744 Fotoeffekt a) Äußerer lichtelektrischer Effekt: Durch Bestrahlung mit Licht werden aus Oberflächen Elektronen abgelöst. Innerer lichtelektrischer Effekt: Im Inneren von Stoffen (Halbleitern) werden durch Licht Elektronen aus der Bindung herausgelöst und stehen dann im Stoff als wanderungsfähige Ladungsträger zur Verfügung. 2 e · U = Ekin in eV Caesium auf Wolfram Natrium 1 ΔE 1 WA –1 b) Nachweis des äußeren Lichtelektrischen Effekts: WA 2 3 4 5 6 Δf f in 1014 Hz Grenzfrequenz fG –2 Der Anstieg der Geraden ergibt sich als Quotient ΔE : Δf. Er ist für alle Materialien gleich und wird als ΔE . plancksches Wirkungsquantum bezeichnet: h = } Δf 6. Wenn man eine negativ geladene Zinkplatte mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt, dann wird die Platte entladen. Verwendet man statt UV-Licht sichtbares Licht, so wird die negativ geladene Zink-Platte praktisch nicht entladen, selbst wenn man die Lichtintensität sehr hoch wählt. Bestrahlt man eine positiv geladene Platte mit beliebigem Licht, so tritt kein Effekt auf. Erklärung: Licht kann nur die beweglichen Elektronen aus der Platte herauslösen, die positiven Atomrümpfe jedoch nicht. Zur Ablösung der Elektronen aus einem Festkörper ist eine bestimmte Energie erforderlich, die als Ablöseenergie Eab oder auch als Austrittsarbeit bezeichnet wird. c) Mithilfe einer Vakuum-Fotozelle kann man quantitativ untersuchen, wie die kinetische Energie der Elektronen von der Frequenz des verwendeten Lichts abhängt. Licht fällt auf eine Katode aus Alkalimetall. Die austretenden Elektronen besitzen eine bestimmte maximale kinetische Energie Ekin. Es fließt ein Strom. Vergrößert man die Gegenspannung zwischen Katode und Anode, so werden die Elektronen in dem Gegenfeld abgebremst. Wenn die kinetische Energie der Elektronen nicht mehr ausreicht, um das Gegenfeld zu überwinden, ist die Stromstärke null. Für diesen Grenzfall gilt: e · U = Ekin = }12 m · v 2 Dabei ist U die Spannung zwischen Anode und Katode bei I = 0 und damit e · U gleich der Arbeit gegen das elektrische Feld. Bestrahlt man die Katode der Fotozelle mit Licht verschiedener Frequenz, dann erhält man einen Zusammenhang zwischen Energie und Frequenz, der als Einstein-Gerade bezeichnet 411 814 Vakuumkatode a) Aus der Wellenlänge des Lichts kann man mit der Gleichung f = }λc die betreffende Frequenz berechnen. Die Bewegungsenergie Ekin ergibt sich aus der jeweiligen Gegenspannung: Ekin = e · UG. Damit erhält man folgende Werte: f in 1014 Hz 7,50 6,67 6,00 5,45 5,00 Ekin in eV 1,25 0,90 0,62 0,40 0,17 Damit erhält man folgendes Diagramm: Ekin in eV 1,5 1 0,5 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 f in 1014 Hz Je höher die Frequenz des Lichts ist, mit dem die Katode einer Vakuumfotozelle beleuchtet wird, desto größer ist die kinetische Energie der Fotoelektronen. Es gilt Ekin ~ f . b) Für das plancksche Wirkungsquantum gilt: ΔE Δf kin h=} Aus dem Diagramm sollten zwei sinnvolle Werte ausgewählt werden, z. B.: 1,25 eV h=} 14 4 · 10 Hz © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Quantenphysik –19 1,25 · 1,6 · 10 Ws h = }} 14 4 · 10 b) Die Strahlungsleistung für 1 cm2 beträgt 2 · 10– 4 W, die Anzahl N der Photonen demzufolge: Hz h ≈ 5 · 10–34 J · s P·t N=} E Die Grenzfrequenz ist der Schnittpunkt der EinsteinGeraden mit der f-Achse, also ergibt sich: –4 2 · 10 W · 1 s N=} –19 6,6 · 10 fG ≈ 4,5 · 1014 Hz N = 3 · 1014 Die Austrittsarbeit erhält man, wenn man die Einstein-Gerade bis zur negativen Ekin-Achse verlängert. Es ergibt sich ein Wert von etwa 1,8 eV. Die Berechnung ergibt: c) Mit WA = 2 eV und E = 4,1 eV erhält man: Ekin = h · f – WA WA = h · fG Ekin = 4,1 eV – 2 eV = 2,1 eV WA = 6,6 · 10–34 J · s · 4,5 · 1014 Hz Die kinetische Energie der Elektronen beträgt 2,1 eV oder 3,4 · 10–19 J. WA ≈ 3 · 10–19 J = 1,9 eV c) Die Geschwindigkeit der schnellsten Fotoelektronen ergeben sich nach der Beziehung e · U = Ekin = }12 m · v 2 zu e v = √} 2U·} m Damit erhält man unter Nutzung der angegebenen Gegenspannungen: }}} 11 C √ v1 = 2 · 1,25 V · 1,759 · 10 m = 6,6 · 105 } } kg s m v2 = 5,6 · 105 } s d) Bei einer kinetischen Energie von 2,1 eV beträgt die maximale Gegenspannung, die ein Elektron überwinden könnte, gerade 2,1 V. 419 734 Geschwindigkeit von Elektronen 9. a) Aus h · f = WA + }12 m · v 2 erhält man mit f = }λc durch Umstellen nach v: } c A √2 (h · } – W ) λ v= } m m v3 = 4,7 · 105 } s }}} 6,626 · 10 J ·s · 3 · 10 } –19 m v4 = 3,8 · 105 } s v= m v5 = 2,4 · 105 } s 7. v= 411 824 Photonenimpuls m. Der Impuls des Lichtblitzes beträgt 20 kg · } s p= 8. a) Die Energie eines Lichtquants ergibt sich aus der Wellenlänge und der Lichtgeschwindigkeit: m 3 · 108 } s E = 6,626 · 10–34 J · s · } –9 300 · 10 E= 10. 9,109 · 10 –31 J kg m 0,75 · 106 } s 411 384 Schnelle Elektronen a) Kinetische Energie Ekin = 1,5 keV } √2 · E 7m kin v= } me = 2,3 · 10 } s c }λ 6,6 · 10–19 8m kg e } m kann einem Tabellenwerk entnommen, die Gegenspannung U direkt gemessen werden. km .) } h 415 904 Energie beim Fotoeffekt E = h·f = h· –34 444 · 10 e e · U = }12 m · v 2 und damit: v = √} 2U·} m m. = 0,02 } s (Also nicht einmal 0,1 √ ( ) }}} s 2 }} – 1,9 · 10 –31 b) Experimentell könnte man die Geschwindigkeit mit der Gegenfeldmethode bestimmen. Diese Methode ist unter dem Lern-Code 419 574 dargestellt. Für den Grenzfall I = 0 gilt: Den gleichen Impuls hat ein Auto mit 1 000 kg und m 20 } s } 1 000 J b) de-Broglie-Wellenlänge m J ≈ 4,1 eV © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de –11 m = 32 pm (Picometer) h λ=} m · v = 3,2 · 10 259 260 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs c) (LB S. 428 – 429) Auf die gesamte Kugelfläche treffen in jeder Sekunde N = 2,2 ∙ 1017 Photonen. Auf 1 cm2 entfallen demzufolge: Δs = λ Interferenzmuster 17 2 2,2 · 10 · 1 cm x = }} 2 4 π · (100 cm) x = 1,75 · 1012 d) Auf die gesamte Kugelfläche von 4π · r 2 fällt eine Leistung von 75 mW. Auf 1 cm2 sollen 5 · 10–12 W fallen. Dann gilt: –3 2 75 · 10 W · 1 cm = 4 π · r 2 }} –12 5 · 10 W oder }} 75 · 10–3 W ·1 cm2 r = }} –12 Gitter 528 Spalte/mm ⇒ Spaltabstand b = Erstes Maximum: λ sin α = } ⇒ b 1,9 · 10 –6 √ 5 · 10 m. W·4π r = 3,45 · 104 cm = 345 m α = 9,7 · 10 – 4 Grad Ort auf dem Schirm s: 12. 10 m · λ s=} = 1,7 · 10 – 4 m b Die Energie von Photonen muss in Beziehung gesetzt werden zu der gegebenen Lichtleistung. Abstand der hellen Streifen: 2 s = 3,4 · 10 –4 416 574 Anzahl der Photonen m = 0,34 mm N·E = P·t Mit E = h · f 11. 419 744 Gelbes Licht N · h · }λc = P · t a) Für die Energie eines Photons gilt: erhält man: P·t·λ oder N = } h·c –18 –9 1,7 · 10 W · 1 s · 550 · 10 m N = }}} –34 8m E = h·f 6,626 · 10 Mit f = }λc erhält man: E= und f = }λc J · s · 3 · 10 } s N = 4,7 h · }λc m 3 · 108 } 416 214 Wellenlänge gefragt s E = 6,626 · 10–34 J · s · } –9 13. E = 3,4 ·10–19 J = 2,1 eV a) Zwischen Beschleunigungsspannung und Geschwindigkeit besteht die folgende Beziehung: 589 · 10 m b) Wenn ein Photon eine Energie von 3,4 · 10–19 J besitzt und die Strahlenleistung 75 mW beträgt, dann gilt: N · 3,4 · 10–19 J }} s e · U = }12 m · v 2 kg m U = }12 · } · (2,65 · 107 } s) 11 1,758 · 10 = 75 mW m·v2 und damit U = }12 · } e 2 C U = 1,99 · 103 V ≈ 2 kV oder –3 75 · 10 W · s N=} –19 3,4 · 10 b) Es gilt: J h · f = WA + }12 m · v 2 und mit f = }λc N = 2,2 · 1017 h · }λc = WA + }12 m · v 2 c) Geht man von einer punktförmigen Lichtquelle aus und breitet sich das Licht gleichmäßig im gesamten Raum aus, dann kann man die Bezugsfläche 1 cm2 als Teil einer Kugelfläche ansehen. Die Umstellung nach der Wellenlänge ergibt: r 1 cm2 h·c λ=} 2 1 WA + }2 m · v Vernachlässigt man die Austrittsarbeit, so erhält man: 2h·c λ=} 2 m·v © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Quantenphysik m 2 · 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 108 } s λ = }}} 2 Für den Zusammenhang zwischen Beschleunigungsspannung und Geschwindigkeit gilt: m 9,109 · 10–31 kg · (2,62 · 107 } s) λ = 0,62 · 10–9 m e v2 = 2U·} m Diese Wellenlänge würde im Bereich der Röntgenstrahlung liegen. Bei Berücksichtigung der Austrittsarbeit müsste die Wellenlänge noch kleiner sein. (2) Durch Gleichsetzen von (1) und (2) erhält man: 2 e h 2U·} m=} 2 2 m ·λ h λ=} } √2 m · U · e 14. Damit erhält man folgende Werte: 412 614 Protonenwellenlänge a) Geht man von ursprünglich ruhenden Protonen aus, dann beträgt die kinetische Energie: U in kV 2 4 6 8 10 λ in pm 87 61 50 43 39 E = e·U E = 1,6 · 10 –19 C · 200 · 103 V λ in pm 100 E = 3,2 · 10 –14 J = 2 · 105 eV 80 b) Für die de-Broglie-Wellenlänge von Quantenobjekten gilt: 60 h λ=} m·v 40 Mit E = }12 m · v 2 erhält man: } 2E v= } m √ 20 und damit: 0 h h λ=} =} } } 2E m · √} m 0 √2 E · m –34 6,626 · 10 J ·s λ = }}} }}} –14 –27 √2 · 3,2 · 10 J · 1,673 · 10 kg λ = 6,4 · 10–14 m Im Vergleich zu grünem Licht ist die Wellenlänge etwa um den Faktor 1,3 · 10 –7 kleiner. 15. a) In diesem Experiment tritt der Wellencharakter von Quantenteilchen zutage. Man erhält ein Interferenzmuster. Folglich gibt es für die Elektronen zwei mögliche Wege und es existiert keine vollständige „Welcher-Weg-Information“. Folglich überdeckt die Wahrscheinlichkeitswolke der Elektronen beide Spalte des Doppelspalts. Ferner haben die Elektronen alle dieselbe Wellenlänge und damit dieselbe kinetische Energie. h = 1,7 · 108 m v=} } s m·λ 2 m · v = 1,3 · 10 –14 J = 82 keV Kinetische Energie: E = } 2 h ergibt sich: c) Aus der de-Broglie-Wellenlänge λ = } m·v h v=} oder m·λ 2 h v2 = } 2 2 m ·λ 4 6 8 10 U in kV Zwischen der Beschleunigungsspannung und der Wellenlänge besteht ein nichtlinearer Zusammenhang: Je größer die Beschleunigungsspannung ist, desto kleiner ist die Wellenlänge. Eine Wellenlänge bis herunter zu 10 –11 m erreicht man mit relativ moderaten Spannungen im kV-Bereich. 411 374 Elektroneninterferenz – 12 m h b) λ = } m · v = 4,3 · 10 2 (1) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 261 262 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 441 – 442) Eigenschaften von einzelnen Quantenobjekten (LB S. 441 – 442) 1. 412 604 Klassische Physik am Ende Interferenzexperimente mit Elektronen oder Atomen können nicht klassisch erklärt werden. Beispiele sind die Elektronenbeugung und das Atominterferometer. Widerspruch: Quantenobjekte sollten nach klassischer Sicht im Interferometer an jedem Strahlteiler entweder durchgelassen oder reflektiert werden. Dann müssten aber an den Detektoren 50 % der Quantenobjekte an Detektor A und 50 % an Detektor B nachgewiesen werden. Strahlteiler ren nachgewiesen werden. Also z. B. kann Detektor A alle 4 nachweisen, oder Detektor B alle 4, oder Detektor B eines und Detektor C drei, usw. b) Bei 4 000 Photonen ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Detektor alle 4 000 nachweist. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird etwa die Hälfte der Photonen von Detektor B nachgewiesen, etwa ein Viertel von A und ein Viertel von C. 4. 411 284 Modell für Quantenobjekte a) A Spiegel 1 B Quelle für einzelne Quantenobjkete C A A StrahlSpiegel 2 B teiler B C oder Erklärung mit der Quantenphysik: Jedes Quantenobjekt teilt sich an jedem Strahlteiler, die Teilwolken überlagern sich und bilden Verdichtungen und Verdünnungen. Dementsprechend wird das Quantenobjekt stets nur an Detektor A nachgewiesen. 2. A B 411 244 Zufall C A B C oder Münzwurf: im Prinzip determiniert (Mechanik) A A Junge oder Mädchen: im Prinzip determiniert (Mechanik und Genetik) Blitzschlag: im Prinzip determiniert (E-Lehre) B Heirat: Ungeklärt (Gibt es einen freien Willen? Hängen Entscheidungen von quantenphysikalischen Prozessen ab?) 3. 411 314 Ergebnis bei der Messung C B C b) Die Hälfte der Wolke läuft auf Detektor B zu: Nachweiswahrscheinlichkeit 50 % Die andere Hälfte teilt sich noch einmal, jede der Teilwolken läuft auf die Detektoren A und C zu: Nachweiswahrscheinlichkeit jeweils 25 %. a) Jedes der 4 Photonen kann (unabhängig von den anderen drei Photonen) an jedem der drei Detekto- © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Quantenphysik 5. 411 334 Interferometer a) Spiegel Quelle für einzelne Photonen Strahlteiler A b) 411 324 Polarisation 6. 2 1 a) Grundprinzip: „In der Quantenphysik kann der Zustand eines Quantenobjekts durch eine Messung schlagartig und stark geändert werden.“ Wenn das Photon auf das 45°-Filter fällt und durchgelassen wird, dann ist sein Zustand nachher verändert: Es geht nun mit 100 % Wahrscheinlichkeit durch ein weiteres 45°-Filter und mit P2 = 50 % Wahrscheinlichkeit durch das Filter mit senkrechter Vorzugsrichtung. b) Die Wahrscheinlichkeit für ein waagerecht polarisiertes Photon, durch ein 45°-Filter zu kommen, beträgt P1 = 50 %. Damit ist die Wahrscheinlichkeit für P = P1 · P2 = 25 %. 411 394 Ein reales Experiment 7. A A 3 a) Für die Maxima gilt: 4 k·λ sin αK = } b Mit k=1 s 1 und sin α1 ≈ tan α1 = } e erhält man: s ·b 1 λ=} e 30 μm · 100 nm λ = }} 9 1,25 · 10 nm λ = 2,4 · 10–12 nm A A Die Masse ergibt sich aus der de-Broglie-Beziehung: c) 1. Möglichkeit: Man kann einen der beiden Spiegel etwas verschieben, sodass die Laufzeit leicht unterschiedlich wird. 2. Möglichkeit: Man kann ein Interferenzmuster bekommen, wenn man den Detektor A in horizontaler Richtung verschiebt. Begründung jeweils: Dadurch haben die beiden Wege unterschiedliche Weglängen. h λ=} m·v und damit h m=} λ·v –34 6,626 · 10 J·s m = }} m –12 2,4 · 10 m= d) Durch Einbringen von Polfiltern mit zueinander orthogonaler Vorzugsrichtung in die beiden „Arme“ des Interferometers kann man die Wege markieren. A Das Interferenzmuster kann dann nicht mehr beobachtet werden. m · 200 } s 1,4 · 10–24 kg b) Da die Breite eines Spalts halb so groß ist wie die Gitterkonstante, ist der Abstand des ersten Einzelspaltminimums doppelt so groß wie der Abstand des ersten Gittermaximums. Mit anderen Worten: Das erste Einzelspaltminimum unterdrückt das zweite Gittermaximum. c) Bei einem Gitter treten neben einem ausgeprägten Maximum 0-ter Ordnung weitere Maxima auf, deren Intensität nach Art einer Glockenkurve abnimmt. Die Maxima sind scharf ausgeprägt, wenn Licht einer Wellenlänge oder Quantenobjekte einer Geschwindigkeit verwendet werden. Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und damit auch unterschiedlichen de-Broglie-Wellenlängen der © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 263 264 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 441 – 442) Fullerene ist bereits das Maximum 0-ter Ordnung nicht mehr so stark ausgeprägt, das Maximum 1. Ordnung ist bereits „verschmiert“. Entscheidend für das entstehende Interferenzbild ist also die Geschwindigkeitsverteilung der Moleküle. 8. 411 254 Nachweiswahrscheinlichkeit Quantenobjekten transportierten Informationen beim Abhören verändert und damit unkenntlich gemacht werden. Mittlerweile ist es gelungen, Informationen mit einzelnen Photonen über größere Strecken zu übertragen. 11. a) 411 354 Atominterferenz a) Licht mit 532 nm Wellenlänge ist grün. Die stehende Lichtwelle hat eine Gitterkonstante von 266 nm (halbe Wellenlänge). b) Kleine-Winkel-Näherung: g·x 266 nm · 20 = 10,6 · 10 –12 m. λ=} a =} 500 000 h c) λ = } m · v ; also ist – 34 6,63 · 10 Js h = m=} = 6,7 · 10 – 27 kg. 3m –12 v · λ }} b) An den Orten, wo das Bild der Lichtquelle ist, werden besonders viele Photonen nachgewiesen. 9,3 · 10 } s · 10,6 · 10 m Das ist ein Atomgewicht von etwa 4 u. Es handelt sich also um Heliumatome. 12. 419 244 Unbestimmtheitsrelation a) Die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation besagt: Je bestimmter der Ort eines Quantenobjektes ist, umso unbestimmter ist sein Impuls und umgekehrt. h Diese Unbestimmtheit ist nie kleiner als } . 4π b) Es gilt dann: h oder Δx·Δp = } 4π 9. h Δx = } 4π · Δ p Damit sinnvolle Werte entstehen, sollte Δ x · Δ p in der Größenordnung von h liegen. 411 344 Interferenz mit Fulleren Rechercheaufgabe Die Fullerene werden erhitzt, wodurch sie verdampfen. Entsprechend ihrer Temperatur ist ihre Geschwindigkeit verteilt. Sie durchqueren mit einer mittleren Geschwinm im Hochvakuum eine Strecke von digkeit von 220 } s etwa 2 Metern. Dabei passieren sie ein Gitter aus einer freitragenden Siliziumnitrid-Struktur. Im Detektor werden sie von einem 25-Watt-Laser, der auf 4 μm fokussiert ist, schlagartig thermisch ionisiert und danach elektrisch auf eine Fotokatode beschleunigt. Die aus der Katode herausgeschlagenen Elektronen zeigen das Auftreffen des Fulleren-Moleküls als zählbaren Puls an. Die „Detektorposition“ ist durch den Fokus des Lasers bestimmt. Dieser kann nach links und rechts verschoben werden. kg · m Δ p in } s kg · m Δ x in m Δ p in } s Δ x in m 10– 4 5 · 10–31 10 –16 5 · 10–19 10– 8 5 · 10–27 10 –20 5 · 10–15 10–12 5 · 10–23 10 –24 5 · 10–11 Damit erhält man folgendes Diagramm: 10–10 Δx in m 10–20 10–30 10. kg · m 416 164 Verschlüsselung Kurzvortrag Quantenverschlüsselung: Die Quantenverschlüsselung oder Quantenkryptografie ist eine Methode, Informationen abhörsicher zu übermitteln. Das Grundprinzip besteht darin, dass die mit einzelnen 10–40 10–24 Δp in } s 10–20 10–16 10–12 10–8 10–4 Aus diesem Diagramm ist ablesbar: Je größer die Unschärfe des Impulses ist, desto kleiner ist die Unschärfe des Ortes und umgekehrt. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik c) Mit m = 500 g = 0,500 kg erhält man für Δp = und mm Δ v = ±1 } s kg · m 10 – 3 } . s 3.7 Atom- und Kernphysik Physik der Atomhülle (LB S. 468 – 470) Als Größenordnung für die Ortsunschärfe erhält man: 1. h Δx = } 4π·Δp 3 6,626 J · s · 10 · s Δ x = }} 34 10 · 4 π · kg · m 411 864 Ölfleckversuch Schülervortrag. Material siehe 410 085 Δ x = 5,3 ·10–32 m Ein solcher Wert liegt unterhalb jeder Messmöglichkeit. 2. 411 874 Atommodelle a) Ein Modell ist ein ideelles (gedankliches) oder materielles (gegenständliches) Objekt, das als Ersatzobjekt für ein Original genutzt wird. Es ist eine Vereinfachung des Originals. (1) Thomsonsches Atommodell b) Nach THOMSON besteht ein Atom aus einer neutralen Substanz, in die positive Ladungen (Protonen) und negative Ladungen (Elektronen) eingebettet sind. Die Protonen und Elektronen sind dabei unregelmäßig verteilt wie Rosinen in einem Kuchen. Das Modell beschreibt die Körnigkeit der Materie und elektrische Neutralität der Atome. c) Das Modell beschreibt nicht die Zerlegung von Atomen in Protonen und Elektronen. Das Modell kann den Streuversuch von RUTHERFORD nicht erklären. (2) Rutherfordsches Atommodell b) Elektronen kreisen auf elliptischen Bahnen um den Atomkern (Planetenmodell). Es beschreibt richtig die Massen- und Ladungsverhältnisse im Atom. c) Es kann die Stabilität von Atomen und die Entstehung von Spektrallinien nicht erklären. (3) Bohrsches Atommodell b) Es existieren stabile Bahnen, auf denen sich Elektronen strahlungsfrei bewegen. Es ermöglicht die Abschätzung des Atomradius und die Berechnung des Wasserstoffspektrums. Es führt Erkenntnisse der Quantenphysik in die Atomphysik ein. c) Es geht im Widerspruch zur Quantenphysik von Bahnen aus und führt nur bei Wasserstoff zu richtigen Ergebnissen. (4) Quantenmechanisches Atommodell b) Die Elektronen halten sich mit bestimmter Wahrscheinlichkeit in einem Raumbereich auf. Es steht im Einklang mit dem Wellencharakter der Elektronen. Es erklärt das Periodensystem der Elemente. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 265 266 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 468 – 470) c) Es ist ein mathematisches Modell und nur sehr bedingt anschaulich zu deuten. 3. 411 884 Atome messen Recherche-Aufgabe Die Masse von Atomen lässt sich mithilfe eines Massespektrografen bestimmen. Der Radius von Atomen kann z. B. aus einmolekularen Schichten (Ölfleckversuch siehe 410 085 ) oder aus Strukturmodellen (dicht gepackte Atome) abgeschätzt werden. − von der Masse eines Elektrons me, − von der Breite des Potenzialtopfs L und − von der Zahl n mit n = 1, 2, 3, ... Da h und me Konstanten sind, ergibt sich, dass für die möglichen Energiewerte En gilt: 1 und E ~ n2 En ~ } n 2 L 7. 412 224 Elektronen im Potenzialtopf Übergang 3. angeregter Zustand ⇒ 2. angeregter Zustand: 2 2 2 h h h Δ E43 = E4 – E3 = 16 } – 9} = 7} 8m·L 8m·L 8m·L 2 4. 2 2 Übergang 2. angeregter Zustand ⇒ Grundzustand: 411 904 Gravitation im Atom 2 Anzuwenden sind das Gravitationsgesetz und das coulombsche Gesetz. Als Abstand zwischen Atomkern und Elektron wird der bohrsche Radius (r = 0,53 · 10 –10 m) angesetzt. m ·m 1 2 F1 = G · } 2 2 2 h h h Δ E31 = E3 – E1 = 9 } – 1} = 8} . 8m·L 8m·L 8m·L 2 2 2 Der Energieunterschied ist beim Übergang vom 2. angeregten Zustand in den Grundzustand größer als vom 3. angeregten Zustand in den 2. angeregten Zustand, also ist die zugehörige Wellenlänge kleiner. r 3 1,673 · 10–27 kg · 9,109 · 10–31 kg m · F1 = 6,673 · 10–11 · } 2 }}} –10 2 kg · s F1 = 3,6 · 10– 47 (0,53 · 10 m) 8. N 428 824 Ein Lithiumatom 2 h E=} · n2 2 8 me · L (6,626 · 10 –34 Js)2 E = }}} = 2,15 · 10–19 J 8 · 9,109 · 10–31 kg (3,5 · 10–10 m)2 Q ·Q 1 · 1 2 F2 = } 2 4π·ε } 0 r –19 E = 3,07 eV 2 (1,602 · 10 C) 1 F2 = }} · }} –10 2 –12 A · s 4 π · 8,854 · 10 (0,53 · 10 } V·m m) Der Unterschied zum realen Wert kommt zustande, weil mit einem stark vereinfachten Modell gearbeitet wurde. F2 = 8,2 · 10– 8 N Die Gravitationskraft zwischen Atomkern und Elektron ist um viele Größenordnungen geringer als die elektromagnetische Kraft zwischen positiv geladenem Kern und negativ geladenem Elektron. Die Kräfte zwischen Ladungen spielen offensichtlich für den Zusammenhalt eines Atoms eine wesentlich größere Rolle als Gravitationskräfte. 5. 427 944 Gewichtskraft des Elektrons Die Gewichtskraft des Elektrons im Schwerefeld der Erde beträgt g · me = 9,1 · 10 –30 N. Die elektrostatische Anziehung beträgt 8,2 · 10 – 8 N. Somit ist die Gewichtskraft des Elektrons für die Eigenschaften der Atomhülle nicht relevant. 6. 9. 412 394 Tunneleffekt In der klassischen Physik kann ein System seinen Zustand nur verändern, wenn es ausreichend Energie für jeden der kontinuierlich durchlaufenen Zwischenzustände besitzt. So kann eine Kugel auf einer Kugelbahn nur Hochpunkte der Bahn überwinden, wenn ihre kinetische Energie vorher mindestens so groß war, wie die potenzielle Energie am höchsten Punkt. In der Quantenmechanik kann die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Quantenobjekts auch an solchen Orten gegeben sein, die vom Ursprungsort durch eine klassisch unüberwindliche Barriere getrennt sind. Voraussetzung ist allerdings, dass jeweils die Gesamtenergie des Ausgangszustands und des Endzustands gleich sind. Das klassisch nicht zulässige Überwinden einer solchen Barriere wird als „Tunneleffekt“ bezeichnet. 412 254 Energie im Potenzialtopf Die möglichen Energiewerte in einem linearen Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden sind abhängig − vom planckschen Wirkungsquantum h, Übertragen auf klassische Objekte würde das zum Beispiel bedeuten, dass von den Erbsen in einer geschlossenen Konservendose plötzlich eine Erbse neben der Dose liegt. Derartiges ist noch nie beobachtet worden. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik Theoretisch besteht eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit für jedes Quantenobjekt, aus dem die Erbse besteht, auch 1 cm neben dem ursprünglichen Ort der Erbse. (Die Wahrscheinlichkeitswolke hat keinen scharfen Rand, sondern erstreckt sich bis ins Unendliche.) Doch müssten alle Atome der Erbse gleichzeitig um den gleichen Betrag verschoben auftauchen, um wieder dieselben Moleküle zu bilden. Nur in demselben Bindungszustand würde die Gesamtenergie der Erbse wieder der des Ursprungszustands entsprechen. Um die Wahrscheinlichkeit für das Tunneln eines klassischen Objekts zu berechnen, müsste man die Wahrscheinlichkeiten des gleichzeitigen Tunnelns aller beteiligten Quantenobjekte multiplizieren. Dies führt bei Erbsen zu praktisch unendlich kleinen Wahrscheinlichkeiten. 10. 412 274 Wellenfunktion a) E4 E3 E2 E1 0 L x Damit erhält man für den Übergang von n = 4 nach n = 3: –19 2,7 eV 2,7 · 1,602 · 10 J f=} = }} –34 h 6,626 · 10 14 f = 6,5 · 10 J·s Hz c) Experimentell ergibt sich eine Energie von 0,65 eV und damit eine kleinere Frequenz von 1,6 ∙ 1014 Hz. Die Unterschiede sind mit der Nutzung des stark vereinfachten Modells Potenzialtopf erklärbar. 412 634 Orbitaldarstellung 12. Ein Orbital veranschaulicht die Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Elektronen in der Atomhülle. Im gegebenen Fall handelt es sich um das Modell eines angeregten Wasserstoffatoms (n = 2, l = 1). Das Elektron befindet sich mit über 90 %-iger Wahrscheinlichkeit im farbig markierten Bereich. 427 794 Energieniveaus 13. a) Für folgende Übergänge der Balmer-Serie liegen die Spektrallinien im sichtbaren Bereich: n = 4 g n = 2 (2,55 eV) n = 3 g n = 2 (1,90 eV) b) Für den Übergang von n = 3 zu n = 2 (E = 1,90 eV) ergibt sich als Wellenlänge: b) E4 h·c λ=} E m 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 108 } s λ = }} = 654 nm –19 E3 3,04 · 10 J Als Frequenz erhält man: E2 f = }E oder f = }λc h E1 0 L –19 1,9 · 1,602 · 10 J f = }} –34 x 6,626 · 10 f= 11. 4,6 · 1014 J·s Hz 412 284 Wasserstoffatom 14. 2 h a) E = } · n2 2 8 me · L (6,626 · 10 –34 Js)2 E1 =}} = 0,60 · 10–19 J –31 –9 2 8 · 9,109 · 10 kg (10 412 054 Blaues Licht a) Aus E = h·f und c = λ · f folgt: h·c E=} λ m) E1 = 0,38 eV m 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 } s E = }} –9 434,05 · 10 E2 = E1 · 4 = 1,5 eV E3 = E1 · 9 = 3,4 eV E4 = E1 · 16 = 6,1 eV E= b) Für den Zusammenhang zwischen Energie und Frequenz gilt: E = h · f oder f = }E h 4,58 · 10–19 m J = 2,9 eV b) Dem Energieniveau n = 5 kann eine Energie von – 0,50 eV zugeordnet werden. c) Die Energiedifferenz zwischen dem Grundzustand (n = 1) und dem Energieniveau n = 5 beträgt 13,1 eV. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 267 268 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 468 – 470) m 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 } s λ2,3 = }} = 776 nm –19 Ein Elektron müsste demzufolge mit 13,1 V beschleunigt werden, damit es diese Energie besitzt. 15. 1,6 · 1,602 · 10 Eine Energie von 4,9 eV hat ein Photon mit einer Wellenlänge von 253 nm. Das ist Licht im ultravioletten Bereich. Eine Energie von 1,6 eV hat ein Photon mit einer Wellenlänge von 776 nm. Das ist Licht im Grenzbereich zum Infrarot. 411 964 Lichtemission a) Sichtbar sind die Spektrallinien mit den Wellenlängen 700 nm und 500 nm. b) Mit E = h ∙ f = h ∙ }λc kann jeder Wellenlänge eine Energie zugeordnet werden. Man erhält: 18. für λ = 700 nm: E = 1,77 eV für λ = 292 nm: E = 4,25 eV Δ E = h · }λc Der Ausschnitt aus dem Energieniveauschema könnte dann z. B. so aussehen: E in eV und damit h·c λ=} ΔE E3 1,77 –2,77 m 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 } s λ = }} –19 E2 4,25 2,48 412 204 Rubinlaser Entscheidend für das Laserlicht ist der Übergang von E1 in den Grundzustand. Aus Δ E = h · f mit f = }λc folgt für λ = 500 nm: E = 2,48 eV –1,0 J –5,25 2,863 · 10 λ= E1 6,94 · 10–7 J m = 694 nm 4,25 –9,25 Die Wellenlänge von 694 nm entspricht der von rotem Licht. E0 Hier würde es für die Linie mit einer Wellenlänge von 292 nm zwei Möglichkeiten geben. 16. 412 084 Spektralapparat Die diskreten Änderungen der Energie in der Atomhülle führen zur Emission von Strahlung, wobei jeder Energie eine bestimmte Frequenz bzw. Wellenlänge entspricht: 19. 412 194 Übergänge im Laser Dieser scheinbare Widerspruch löst sich, wenn man „strahlungslos“ richtig interpretiert. Es bedeutet, dass die Energiedifferenz nicht als Photon emittiert oder absorbiert wird, sondern z. B. eine Erwärmung des Stoffs bewirkt. Der Energieerhaltungssatz ist uneingeschränkt gültig. E = h ∙ f = h ∙ }λc Bei einem Spektralapparat wird das auffallende Licht in seine spektralen Anteile zerlegt. Das kann durch ein Prisma oder durch ein Gitter realisiert werden. Die Spektrallinien können ausgemessen und mit den Spektrallinien bekannter Stoffe verglichen werden. 17. 411 974 Quecksilberlampe a) Eine Ionisierungsenergie von 10,4 eV bedeutet: Bei Zufuhr dieser Energie zu einem Atom kann ein Elektron aus dem Grundzustand die Atomhülle verlassen. Aus dem Atom wird dann ein positiv geladenes Ion. b) Mit ΔE1,2 = 4,9 eV ergibt sich: und ΔE2,3 = 1,6 eV h·c λ=} E m 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 } s λ1,2 = = }} = 253 nm –19 4,9 · 1,602 · 10 J 20. 412 234 Gefahr durch Laser Laserlicht ist insbesondere wegen seiner hohen Energiedichte für das menschliche Auge gefährlich. So erreicht bereits ein zulässiger Laserpointer mehr als 1 mW/mm2. Das ist wesentlich mehr, als eine 100-WGlühlampe aus 1 cm Entfernung. Es kann leicht zu Verbrennungen auf der Netzhaut und damit zu irreparablen Augenschäden führen. Hinweis: In der Augenheilkunde wird Laserlicht genutzt, um z. B. sich ablösende Netzhaut an den Augenhintergrund „anzuschweißen“. 21. 412 244 Laser in der Medizin Recherche unter den Stichworten: − Lasermedizin − Laserskalpell − LASEK © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik − Tatooentfernung und Präsentation 22. Auf ihrem Weg zur Anode stoßen die Elektronen mit Quecksilberatomen zusammen. Bei niedriger Beschleunigungsspannung erfolgen diese Stöße elastisch. Die Elektronen geben dabei keine kinetische Energie an die Atome ab und sind deshalb in der Lage, das Gegenfeld vor der Anode zu überwinden. Erreicht die kinetische Energie der Elektronen einen bestimmten Wert, dann kommt es zu unelastischen Stößen zwischen Elektronen und Atomen. Die Quecksilberatome nehmen dabei Energie von den Elektronen auf. Diese gelangen aufgrund ihrer geringeren Energie nicht mehr bis zur Anode. Die Stromstärke sinkt. Wird die Beschleunigungsspannung weiter erhöht, vergrößert sich die Energie der Elektronen wieder, der Strom steigt erneut an. Bei einer stetigen Steigerung der Spannung erreichen die Elektronen auch wieder diejenige Energie, bei der unelastische Stöße erfolgen. Auf diese Weise können die Elektronen auf ihrem Weg zur Anode gleich zwei- oder mehrmals ihre Energie an Quecksilberatome abgeben. So erklärt sich das Auftreten mehrerer Maxima bzw. Minima in der Spannungs-Stromstärke-Kurve. Bei Quecksilber unterscheiden sich die Maxima jeweils um die Spannung 4,9 V. Geht man von diskreten Energieniveaus in der Hülle des Quecksilberatoms aus, dann zeigt dieser Versuch: Nur wenn die kinetische Energie eines Elektrons mindestens der Differenz zweier atomarer Energieniveaus entspricht, kann sie durch das Quecksilberatom aufgenommen werden. 412 664 Spontane Emission 1 Mol Wasserstoff bedeutet: Es liegen 6 ∙ 1023 (genauer: 6,022 ∙ 1023) Teilchen vor. Wenn 10 % angeregt sind, handelt es sich um 6 ∙ 1022 Teilchen, von denen innerhalb von 1,6 ∙ 10–9 s die Hälfte in den Grundzustand zurückfällt und dabei Photonen emittiert. Die zeitliche Abhängigkeit zeigt die folgende Übersicht: Zeit in t Anzahl der angeregten Teilchen 0 6 ∙ 1022 1,6 ∙ 10 –9 s 3 ∙ 1022 3,2 ∙ 10 –9 s 1,5 ∙ 1022 4,8 ∙ 10 –9 s 0,75 ∙ 1022 23. 420 354 Franck-Hertz-Röhre a) Von einer Glühkatode werden Elektronen emittiert und durch eine regulierbare Spannung zwischen Katode und Gitter beschleunigt. Durch Regulieren der Beschleunigungsspannung lässt sich die Geschwindigkeit und damit die kinetische Energie der Elektronen verändern. Nach Passieren des Gitters durchlaufen die Elektronen ein Gegenfeld. Nur solche Elektronen, die ein gewisses Mindestmaß an Bewegungsenergie besitzen, gelangen bis zur Anode. In welchem Umfang Elektronen zur Anode gelangen, wird anhand des Stroms ermittelt, der zwischen der Katode und der Anode fließt. Die Beschleunigungsspannung wird dann langsam erhöht und die Stromstärke wird gemessen. Dabei zeigt sich: Zunächst vergrößert sich die Stromstärke durch die Röhre. Bei einer bestimmten Spannung sinkt die Stromstärke deutlich ab. Nun erreichen nur noch wenige Elektronen die Anode. Erhöht man die Beschleunigungsspannung weiter, so steigt die Stromstärke wieder an und sinkt nach Erreichen eines erneuten Maximums wieder ab. b) 24. 428 614 Licht vom Quecksilber a) Aus der Energiedifferenz ΔE = 4,9 eV ergibt sich: Δ E = h · f = h · }λc h·c und damit λ = } ΔE m 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 } s λ = }} –19 4,9 · 1,602 · 10 J λ = 253 nm b) Strahlung dieser Wellenlänge liegt im ultravioletten Bereich. Solche Strahlung lässt sich mithilfe von Leuchtschirmen (z. B. mit Zinksulfid) oder durch spezielle Detektoren nachweisen. I in mA 30 4,9 V 4,9 V 4,9 V 25. 424 204 Natriumdampf a) Die Energie der emittierten Elektronen beträgt 2,12 eV. 20 b) Für die Wellenlänge ergibt sich: 10 h·c λ=} ΔE m 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 108 } 0 s λ = }} –19 2,12 · 1,602 · 10 0 5 10 15 U in V © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de J 269 270 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 497 – 500) Physik des Atomkerns (LB S. 497 – 500) λ = 585 nm Es handelt sich um Licht im gelben Spektralbereich. 423 874 Dichte des Atomkerns 1. 26. m = ρ∙V 429 554 Eine Röntgenröhre g Diese Aufgabe sollte bei der angegebenen Beschleunigungsspannung von 50 kV relativistisch gelöst werden. Vermutlich wird aber ein Teil der Schüler eine klassische Lösung angeben. Es sind deshalb nachfolgend beide Lösungsvarianten dargestellt. m = 1,8 ∙ 1014 }3 ∙ 1 cm3 cm m = 1,8 ∙ 1014 g = 1,8 ∙ 1011 kg =1,8 ∙ 108 t 1 cm3 Wasser hat eine Masse von 1 g. Demzufolge wiegt 1 cm3 Kernmaterie das 1,8 ∙ 1014-Fache. a) Für die Energie der Elektronen ergibt sich klassisch: 425 324 Kernradius 2. E = e·U E = 50 keV = 8,0 · 10–15 J Für den Kernradius gilt allgemein: r = 1,4 ∙ 10–15 ∙ √} A Als Gesamtenergie (relativistisch) ergibt sich: 3 Eges = Ekin, rel + E0 Damit erhält man: Kohlenstoff: r = 1,4 ∙ 10–15 m ∙ √} 12 Mit E0 = me, 0 · c 2 = 8,2 · 10–14 J = 5,11 · 105 eV 3 ergibt sich als maximale Gesamtenergie: r= m ∙ √} 56 3} –15 r = 1,4 ∙ 10 m ∙ √208 3 –15 r = 1,4 ∙ 10 m ∙ √} 238 Eisen: Eges = 9,0 · 10–14 J = 5,6 · 105 eV 3 1,4 ∙ 10–15 Blei: Uran: = 3,2 ∙ 10–15 m = 5,4 ∙ 10–15 m = 8,3 ∙ 10–15 m = 8,7 ∙ 10–15 m b) Klassisch erhält man: } 2e·U v = √} m 3. }}} 2 · 5 · 104 V · 1,759 · 1011 c v= √ v= m 1,33 · 108 } s } kg a) Als Gravitationskraft ergibt sich: m ·m 1 2 FG = G · } 2 r 3 kg · s F1 = Eges = m · c 2 = Ekin, rel + E0 und m 0 m=} }2 √1 – v } c2 folgt: v } c2 m) N Q ·Q 0 FE = (Ekin, rel + E0) Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt etwa 41 % der Lichtgeschwindigkeit. Daraus ergibt sich ein Wert von: r (1,602 · 10–19 C)2 1 · Vm · }} }} –12 4 π · 8,854 · 10 As (10–15 m)2 FE = 2,3 · 102 N }} (E )2 0 ≈ 0,41 }vc = 1 – }} 2 v = 1,24 · 108 m · s–1 (10 1 · 1 2 FE = } 2 4π·ε } Sinnvoll ist jetzt ein Umstellen der Gleichung nach }vc , da daraus erkennbar ist, in welcher Relation sich v zur Lichtgeschwindigkeit c verhält. Die Umstellung ergibt: √ 1,9 · 10– 34 Als abstoßende Kraft zwischen den Ladungen ergibt sich: E 0 } }2 = Ekin, rel + E0 √1 – (1,673 · 10–27 kg)2 m · FG = 6,673 · 10–11 } 2 }} –15 2 Das sind ca. 43 % der Vakuumlichtgeschwindigkeit. Relativistisch ergibt sich: Mit 427 904 Kräfte im Atomkern b) Die Ergebnisse von a) zeigen: Die Gravitationskraft spielt eine untergeordnete Rolle. Die Coulombkraft ist wesentlich größer. Da aber die anziehende starke Wechselwirkung etwa 100-mal stärker als die Coulombkraft ist, überwiegt sie und hält die Bestandteile des Atomkerns (Protonen, Neutronen) zusammen. 4. 413 134 Tröpfchenmodell a) Zwischen den Teilchen des Wassers wirken zwischenmolekulare (coulombsche) Kräfte, die im Idealfall einen kugelförmigen Wassertropfen bewirken. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik Infolge seiner Gewichtskraft hat ein auf ebener Fläche liegender Wassertropfen eine linsenförmige Form. b) b) Das Tröpfchenmodell lässt sich so kennzeichnen: Atomkern Ein Wassertropfen ist ein Gebilde, bestehend aus vielen kleinen Wassertröpfchen Entscheidend für die Stabilität eines Atomkerns sind die starken Kräfte zwischen den Nukleonen. Entscheidend für die Stabilität eines Wassertropfens sind die zwischenmolekularen Kräfte, die die vielen kleinen Wassertröpfen zusammenhalten. Ein Atomkern kann in Teile zerfallen. Dazu ist meist eine Anregung erforderlich. Ein Wassertropfen kann in kleinere Tröpfen zerlegt werden. Dazu ist eine Anregung erforderlich. Zwei Atomkerne können sich zu einem neuen Atomkern zusammenschließen. Dazu ist eine Anregung erforderlich. Aus zwei Wassertröpfchen kann sich ein neuer Wassertropfen bilden. Dazu ist eine Anregung erforderlich. c) Nach außen ist ein Wassertropfen elektrisch neutral. Daher wirkt zwischen zwei eng benachbarten Wassertropfen nur die überaus geringe Gravitationskraft. 5. 200 Analogie Wassertröpfchen Ein Atomkern ist ein kompaktes Gebilde, bestehend aus Nukleonen. 426 634 Kernkraft Die Kernkraft spielt außerhalb des Atomkerns keine Rolle, weil ihre Reichweite mit etwa 10–15 m sehr klein ist. Impulse je Minute 250 150 100 50 0 0 5 10 15 20 25 r in cm Das Diagramm bestätigt die unter a) genannte Vermutung: Mit zunehmendem Abstand verringert sich die Intensität der Strahlung. Daraus ergibt sich für den Strahlenschutz: Ein möglichst großer Abstand von Quellen radioaktiver Strahlung ist eine Möglichkeit, sich vor solcher Strahlung zu schützen. c) Die Strahlung, die dann registriert wird, kommt nicht in erster Linie von der Strahlungsquelle, sondern ist Folge der natürlichen Radioaktivität in unserer Umgebung (Nulleffekt). 8. 429 394 Nachweis von Kernstrahlung Präsentation: Der Schwerpunkt kann entweder auf die genauere Erläuterung eines Nachweisgeräts oder auf einen Überblick gelegt werden. Anregungen dazu sind im Lehrbuch zu finden. 9. 428 014 Nebelkammer in Aktion a) Kurzreferat zu Aufbau und Wirkungsweise einer Nebelkammer. 6. 428 444 Kernumwandlungen 14 N 7 + 42 α g 17 8O + 11 p 9 Be 4 + 42 α g 12 6C + 10 n 7. 422 324 Das Abstandsgesetz a) Da sich die radioaktive Strahlung im Raum ausbreitet und sich die Oberfläche einer Kugel mit dem Radius (Abstand) quadratisch vergrößert, nimmt wahrscheinlich die Intensität der Strahlung mit dem Quadrat des Abstandes ab. b) (1) ist Alphastrahlung, die stets eine bestimmte, diskrete Energie besitzt. (2) ist Betastrahlung mit einem kontinuierlichen Spektrum. 10. a) 424 634 Ablenkung in Feldern + α-Teilchen – © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Positronen 271 272 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 497 – 500) In 2 T1/2 · 100 a m = 1 g · e– } b) Vorausgesetzt wird ein homogenes elektrisches Feld, in das die Teilchen senkrecht zu den Feldlinien eintreten (b Skizze). Dann erfolgt in vertikaler Richtung eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung: F s = }a2 t 2 mit a = } m und m = 1 g · e– 0,043 m = 0,96 g F = q∙E Damit gilt für die Ablenkung s: s~ Nach 100 Jahren sind noch 0,96 g des Radium-Nuklids nicht zerfallen. q } m c) Es gilt das Zerfallsgesetz N = N0 · e–λ · t. Mit N = 0,1 · N0 erhält man: Für ein α-Teilchen ist die spezifische Ladung: 3,2 ∙ 10–19 q C kg C = 4,8 ∙ 107 } } m = }} –27 kg 6,644 ∙ 10 0,1 N0 = N0 · e–λ · t oder Für ein Positron gilt: 0,1 = e–λ · t Logarithmieren liefert: q 11 C } m = 1,759 ∙ 10 } kg ln 0,1 = –λ · t Das bedeutet: Bei ansonsten gleichen Bedingungen ist die Ablenkung von Positronen größer als die von Alphateilchen. In 0,1 t = –} λ In 0,1 t = –} –11 1 }s 1,4 · 10 11. 427 024 Radium zerfällt t= ≈ 5 070 a Die Aktivität einer bestimmten Menge Radium-226 hat in etwa 5 100 Jahren (das ist das 3,2-fache der Halbwertszeit) auf 10 % abgenommen. a) Es muss zunächst die Anzahl der Kerne (Atome) bestimmt werden. Dann lässt sich mithilfe der Halbwertszeit ermitteln, wie viele dieser Atomkerne in einer Sekunde zerfallen. Für den Anfangszustand gilt: 12. m N0 = NA · } m 1,6 · 1011 s 428 164 Aktivität von Quellen mol 1g 226 } mol a) Da Holmium doppelt so schnell wie Phosphor zerfällt, liegt bei der gleichen Anzahl von Kernen bei Holmium die doppelte Aktivität vor. Für die Aktivität einer radioaktiven Substanz gilt: b) Für die gleiche Aktivität ist vom halb so schnell zerfallenden Phosphor die doppelte Anzahl Kerne erforderlich. 1 N0 = 6 · 1023 · } ·} g mol N0 = 2,7 · 1021 A0 = ΔN } Δt Setzt man für N das Zerfallsgesetz ein, so kann man für kleine Zeitintervalle schreiben: 13. ΔN = –λ · N0 · e–λ · t } Δt Mit t = 0 (Anfangszustand) erhält man: ΔN } Δt Mit 1/2 ΔN a) 19 Jahre sind mehr als 3 Halbwertszeiten. Somit ist die Aktivität kleiner als ein Achtel der Anfangsaktivität und damit kleiner als 50 kBq. Sie liegt also unter der Freigrenze. = –λ · N0 In 2 λ=} T erhält man: N · In 2 0 = –} } T Δt b) Aus dem Gesetz für die Aktivität 1/2 ΔN A = A0 · e–λ · t 2,7 · 1021 · In 2 = –} } Δt 1 600 a ΔN 422 974 Aktuelle Aktivität erhält man nach Umstellung und Logarithmieren: 10 1 }s = –3,7 · 10 } Δt A0 ln } = λ·t A Geht man vom Anfangszustand aus, so zerfallen in einer Sekunde 3,7 · 1010 Kerne des Radium-Nuklids. b) Für die Masse gilt analog zur Teilchenzahl: m = m0 · e–λ · t Bei den gegebenen Werten erhält man: ( und damit 370 kBq ) In } · 5,26 a 50 kBq t = }} In 2 t = 15,2 a Die Aktivität des Cobalt-60-Strahlers ist nach 15,2 a auf unter 50 kBq abgesunken. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik 14. Dann beträgt der Massendefekt: 423 374 Unbekannte Strahlung Δm = ΔA·u a) Nach der UVW-Regel ist die Ladung der Strahlung negativ. Es handelt sich um Betastrahlung. Die Zerfallsgleichung lautet: 215 Bi 83 g 0 –1 e Δ m = 0,563 7 · 1,66 · 10–27 kg = 9,36 · 10–28 kg Als Bindungsenergie je Nukleon erhält man: + 215 Po 84 2 Δm·c E=} A m 9,36 · 10–28 kg · 3 · 108 } ( b) A = 215 + 5 ∙ 4 = 235 Z = 83 + 2 ∙ 5 – 1 = 92 Das Ausgangselement ist demzufolge 235 U (Uran92 Actinium-Reihe). c) 64 Minuten sind 8 Halbwertszeiten. Damit gilt: N N = }80 = 0,0039 N0 2 2 ) s E = }} 60 E = 1,4 · 10–12 J ≈ 8,8 MeV 427 594 Bindungsenergie 18. Die Bindungsenergie eines Atomkerns ergibt sich zu 15. 423 644 Strahlenbelastung Präsentation zur natürlichen Strahlenbelastung : Aktuelle Informationen findet man unter dem Suchwort „Strahlenbelastung“ im Internet. Bei der Bewertung ist zu beachten: Menschen sind ständig einer natürlichen Strahlenbelastung ausgesetzt. 16. a) Demnach erhält man als Zusammenhang: EB 423 984 Altersbestimmung 14 N 7 + 10 n g 14 6C + 11 p b) Wenn der Anteil noch 25 % beträgt, dann sind zwei Halbwertszeiten vergangen. Die Mumie ist also 2 · 5 730 Jahre = 11 460 Jahre alt. 17. EB = mK ∙ c 2 mit mK ≈ Z ∙ mp + N ∙ mm und N + Z = A. 0 A 0 Zwischen der Massenzahl A und der Bindungsenergie des Atomkerns besteht näherungsweise direkte Proportionalität. 425 594 Eine charakteristische Kurve 19. a) EB ist die Kernbindungsenergie je Nukleon. Es ist die Energie, die man aufwenden muss, um den Atomkern in Nukleonen zu zerlegen. Es ist zugleich die Energie, die frei wird, wenn sich der Kern aus Protonen und Neutronen zusammensetzt. A ist die Massenzahl, also die Anzahl der Nukleonen. Die Grafik zeigt: Die Bindungsenergie je Nukleon ist bei leichten Kernen gering, erreicht bei mittelschweren Kernen ein Maximum und fällt dann wieder ab. Daraus ergeben sich zwei grundsätzliche Möglichkeiten der Energiefreisetzung: − Aufspaltung eines schweren Kerns in zwei mittelschwere Kerne (Kernspaltung), − Fusion zweier leichter Kerne (Kernfusion). 421 554 Massendefekt bei Helium Die Atommasse von Helium beträgt 4,001 506 u. Der Atomkern besteht aus 2 Protonen und 2 Neutronen. Dann gilt für einen Atomkern: E = Δm·c2 Δ m = (2 · 1,007 276 + 2 · 1,008 665) · u – 4,001 506 u Δ m = 0,030 376 u Mit u · c 2 = 931,49 MeV ergibt sich: ΔE = 0,030 376 ∙ 931,49 MeV ΔE = 28,3 MeV b) Es gilt: Δ A = 27 · Ap + 33 · An – ACo Δ A = 27 · 1,007 83 + 33 · 1,008 67 – 59,933 81 20. 422 044 Massendefekt bei Eisen Für den Massendefekt erhält man: Δ m = 0,514 187 u Δ A = 0,563 7 Daraus ergibt sich als Bindungsenergie des Atomkerns: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 273 274 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 497 – 500) EB = Δ m · c 2 Mit u·c2 Als Energiebilanz ergibt sich dann: ΔE = 4,3 MeV = ER = 931,49 MeV ergibt sich: EB = 0,514 187 ∙ 931,49 MeV = 478,96 MeV b) Nach dem Impulserhaltungssatz haben α-Teilchen und Thorium-Kern den gleichen Impuls, allerdings mit entgegengesetzter Richtung (Gesamtimpuls null). Für die kinetische Energie Ekin = }12 m · v 2 kann man mit p = m · v auch schreiben: Die Bindungsenergie je Nukleon beträgt dann: E 478,96 MeV B =} = 8,55 MeV } A 56 21. 414 534 Potenzialtopfmodell 2 p Ekin = } 2m Die Kernkräfte haben eine sehr kurze Reichweite und wirken nur zwischen unmittelbar benachbarten Protonen und Neutronen. Daher ist die potenzielle Energie an allen Positionen im Innern des Kerns praktisch identisch. Daher wird das Potenzial durch einen kasten- oder topfförmigen Verlauf beschrieben. Damit erhält man für den gegebenen Fall: ER ER p2 } 2 mα (1 + Th mα } mTh ) ( mα = Ekin, α 1 + } m Th ) E R Ekin, α = } mα r ( ) 1+} m Protonen Neutronen 2 Für die kinetische Energie des α-Teilchens erhält man somit: Epot ~ }1r r α = Potenzialwall E(r) 2 p p = Ekin, α + Ekin, Th = } +} 2m 2m Th 4,3MeV Ekin, α = } 4 1+} 234 Ekin, α ≈ 4,23 MeV Da die coulombsche Kraft auf die Protonen im Kern der Anziehung durch die Kernkraft entgegenwirkt, ist der Potenzialtopf für die Protonen nicht so tief wie für die Neutronen. Das ist in der Abbildung auf der rechten Seite dargestellt. Außerdem wirkt die coulombsche Kraft auch außerhalb des Kerns noch abstoßend auf die Protonen, was zu einem Potenzialwall für die Protonen führt. In einem solchen Kastenpotenzial können die Kernbausteine nur bestimmte Energiezustände einnehmen. 22. Wegen der wesentlich kleineren Masse des α-Teilchens gegenüber der Masse des Rückstoßkerns wird fast die gesamte Reaktionsenergie auf das α-Teilchen übertragen. R-Kernradius 2R 413 144 γ-Spektrum Protonen im Atomkern befinden sich in bestimmten energetischen Zuständen, die für ein gegebenes Nuklid festliegen. Beim Übergang von einem höheren auf ein niedrigeres Niveau wird eine bestimmte Energie freigesetzt. Dem betreffenden Gammaquant kann deshalb auch eine bestimmte Wellenlänge zugeordnet werden. Damit entsteht stets ein Linienspektrum. 24. 416 554 Energieniveauschema Das Energieniveauschema zeigt: Ein Cäsium-137-Kern kann sich in verschiedener Weise verändern: − Cs-137 zerfällt unter Abgabe von β-Strahlung in Ba-137, wobei die Energie der β-Strahlung 1,39 MeV beträgt. − Cs-137 gibt β-Strahlung mit einer Energie von 0,51 MeV ab. Es entsteht Ba*-137 in einem angeregten Zustand. Beim Übergang in den Grundzustand wird Gammastrahlung mit einer Energie von 0,66 MeV abgegeben. Die Reaktionsgleichungen lauten: 137 55 Cs g 137 Ba + –10 e 56 137 55 Cs g 137 Ba* + –10 e 56 137 56 23. Ba* g 137 56 Ba + γ 413 284 α-Zerfall a) Für den α-Zerfall von U-238 gilt: 238 92 Ug α+ 4 2 234 90 Th 25. 429 314 Tritium und Helium a) Ein Tritiumkern besteht aus einem Proton und zwei Neutronen. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik Δ m = (1 · 1,007 276 u + 2 · 1,008 665 u) – 3,016 049 u Die Bewertung des Sachverhalts durch einzelne Schüler kann sehr unterschiedlich sein. Δ m = 0,008 557 u EB = 7,971 MeV Ein Helium-3-Kern besteht aus zwei Protonen und einem Neutron. Δ m = (2 · 1,007 276 u + 1 · 1,008 665 u) – 3,016 029 u a) Präsentation zu Druckwasserreaktor und zu Siedewasserreaktor: Entscheidender Unterschied ist die Anlage der Wasserkreisläufe. Δ m = 0,007 188 u b) Eine mögliche Lösung wäre: EB = 6,696 MeV b) Der Unterschied ergibt sich aus der unterschiedlichen Zusammensetzung des Kerns. Beim Helium-3-Kern mit zwei Protonen spielt die elektromagnetische Wechselwirkung eine größere Rolle. 26. a) 427 524 Eine Kernreaktion 212 Po 84 g 42 α + 208 Pb 82 b) 212 Po 84 α 7 MeV 208 Pb 82 27. 413 214 Uranspaltung E = m·c2 m E = 0,223 55 · 1,66 · 10–27 kg · (3 · 108 } s) 2 E = 3,34 · 10–11 J ≈ 209 MeV 28. 426 884 Kernreaktoren 29. Wiederaufarbeitung Endlagerung Pro − Der hoch aktive Abfall enthält nur noch geringe Mengen an Uran und Plutonium. − Der Abfall enthält keine flüchtigen radioaktive Stoffe. − Die Wärmeentwicklung nimmt schnell ab. − Das Plutonium kann keine unerwünschte Kettenreaktion auslösen. − Plutonium wird der Energieerzeugung zurückgeführt. − Andere Stoffe (Tc, Xe, Pd u. a.) werden nutzbar gemacht. Pro − Geringeres Weiterverbreitungs-Risiko für die nächste Zukunft. − Wiederaufarbeitungsanlagen fallen weg – höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung. Kontra − Weiterverbreitungsrisiko durch die Plutoniumgewinnung. − Es entstehen mittel- und leichtradioaktive Abfälle. − Störfälle in der Anlage belasten eventuell die Umgebung stärker mit Strahlung. Kontra − Der gesamte radioaktive Abfall muss gelagert werden: Endlager nimmt viel mehr Aktivität auf. − Erst nach Millionen von Jahren gleicht das gelagerte Gefährdungspotential dem des natürlichen Uranerzes − Wärmeentwicklung ist sehr hoch und klingt nur sehr langsam ab. − Unkontrollierte Freisetzung von flüchtigen radioaktiven Zerfallsprodukten ist nicht auszuschließen. − Die Abfälle werden nicht genutzt. − Es muss mehr Uran abgebaut werden. − Das Endlager enthält hohe Mengen vom hochgiftigen Plutonium, was langfristig wieder das Problem der Weiterverbreitung (Proliferation) verstärkt. 413 244 Kernenergie Es bietet sich an, zu diesem Thema eine vorbereitete Diskussion zu führen, in der Vor- und Nachteile der Nutzung von Kernenergie gegenübergestellt werden. Aus physikalisch-technischer Sicht erscheint wesentlich, folgende zwei Positionen deutlich zu machen: − Die gesteuerte Kernspaltung ist heute gut beherrschbar. − Bei beliebigen technischen Prozessen (nicht nur bei der Nutzung von Kernenergie!) gibt es ein Restrisiko, dass mit der Wahrscheinlichkeit des Versagens einzelner Komponenten eines technischen Systems zusammenhängt. Dieses Restrisiko lässt sich minimieren. Die Wahrscheinlichkeit des Versagens eines komplexen technischen Systems beträgt aber nie null. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 275 276 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 30. (LB S. 497 – 500) − Gehen später die Heliumvorräte zur Neige, löst ein erneuter Kontraktionsvorgang und die damit verbundene Temperaturerhöhung die Fusion von Elementen mit noch höherer Ordnungszahl aus (b Skizze). 413 154 Wasserstofffusion a) Δ m = (1,007 276 u + 1,008 665 u) – 2,013 553 u Δ m = 0,002 387 8 u H EB = 2,22 MeV b) Der Prozess lautet: 1 H 1 + 11 H g 21 D + 01 e + ν + E Vernachlässigt man das Neutrino geringer Energie und das Positron, dann erhält man für den Massendefekt: H He He C,O C N,Mg N O,Mg O Si Si Fe Fe Δ m = 2 ∙ 1,007 276 u – 2,013 553 u Δ m = 0,000 998 8 u In diesem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium gleicht der Stern einer Zwiebel, in der die verschiedenen Brennzonen übereinander geschichtet sind. E = 0,93 MeV 31. b) Die Kernfusion stellt nur bis zum Element Eisen eine Möglichkeit dar, um Kernbindungsenergie freizusetzen. Jenseits des Eisens wird die Energiebilanz negativ (siehe Kernbindungsenergie je Nukleon in Abhängigkeit von der Massenzahl). Bei der Eisenfusion wird der Umgebung Energie entzogen. Es entsteht ein Eisenkern. Die Temperatur im Zentrum des Sterns sinkt sehr schnell und er stürzt in sich zusammen. Der Stern leuchtet als Supernova extrem hell auf. 421 334 Eine Kernfusion a) E = [(2,014 102 u + 3,016 049 u) – (4,002 603 u + MeV = 17,6 Mev 1,008 665 u)] 931,5 } u 26 6,02 · 10 u · 17,6 MeV = 2,65 · 1027 MeV b) E = } 4,00 u = 1,18 · 108 kWh c) Ein Kraftwerk mit P = 1 000 MW liefert in 24 Stunden eine Energie von 33. P = 106 kW · 24 h = 2,4 · 107 kWh. Der Vergleich mit b) zeigt: Die Energie, die bei der Fusion von 1,00 kg Helium frei wird, ist etwa 5-mal so groß wie die Energie, die ein großes Kraftwerk an einem Tag zur Verfügung stellt. 32. 420 904 Stand der Fusionsforschung Es sollte der aktuelle Forschungsstand verdeutlicht werden, so wie er aktuellen Informationsquellen (Internet) zu entnehmen ist. Als Stichworte seien genannt: − Forschungsreaktor Iter (internationales Projekt), − Fusionsreaktor Wendelstein (Greifswald). 423 784 Schalenbrennen bei Sternen 34. a) Bei massereichen Sternen kann das sogenannte Schalenbrennen auftreten. Das bedeutet: − Zunächst erfolgt – wie bei allen Sternen – eine Fusion von Wasserstoff zu Helium im Zentrum des Sterns. − Sind die Wasserstoffvorräte aufgebraucht, so kann es im Innern des Sterns zur Fusion von Helium kommen. Die erforderliche Temperatur von ca. 108 K kommt zustande, weil in kernnahen Regionen Gravitationsenergie durch Kontraktion in innere Energie umgewandelt wird. Die Fusion von Wasserstoff kommt dabei nicht zum Erliegen, verlagert sich aber in kernfernere Bereiche des Sterns, in denen noch ausreichend Wasserstoff vorhanden ist. 428 414 Nuklearmedizin Bei der Präsentation sollte auf die Nutzung der Nuklearmedizin in der Diagnostik und der Therapie eingegangen werden. Als Stichworte seien genannt: − Szintigrafie (Schilddrüsen, Niere, Skelett), − Behandlung von Karzinomen. Sinnvoll ist die Konzentration auf jeweils ein diagnostisches und therapeutisches Verfahren. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Atom- und Kernphysik q·B·r Grundbausteine der Materie (LB S. 510) v=} (1) m Aus Geschwindigkeit und Masse lässt sich über 1. 413 164 Streuversuche von Rutherford E = }12 m · v 2 Zu den ersten Wissenschaftlern, die Streuexperimente durchführten, zählt der britische Physiker ERNEST RUTHERFORD (1871–1937). RUTHERFORD nutzte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts α-Teilchen als Geschosse. Diese Teilchen sind rund 7 000-mal schwerer als ein Elektron und zweifach positiv geladen. RUTHERFORD lenkte α-Teilchen auf sehr dünne, nur etwa 100 Atomschichten starke Goldfolien. Die Registrierung der Teilchen erfolgte auf einem Leuchtschirm. Dabei beobachtete man: Die weitaus meisten dieser Teilchen passierten die Folie ungehindert, bzw. wurden nur geringfügig abgelenkt. Nur in wenigen Fällen werden die α-Teilchen um nahezu 180° umgelenkt. Erklärung: Die stark umgelenkten α-Teilchen sind auf ein massives Hindernis gestoßen, den Atomkern. Da die meisten α-Teilchen praktisch ungehindert die Folie passieren, muss die Ausdehnung des Atomkerns bedeutend kleiner sein als das Atom. Den prinzipiellen Versuchsaufbau von Rutherford zeigt die Skizze unten. Die Deutung der Ergebnisse ist darunter dargestellt. Strahl von α-Teilchen abgelenkte α-Teilchen die kinetische Energie der Teilchen berechnen: 2 2 2 q ·B ·r E=} 2m Da Positron und Elektron den gleichen Betrag der Ladung und die gleiche Masse haben, kann gefolgert werden: Aufgrund des kleineren Radius ist die Energie des Positrons kleiner als die des Elektrons. 413 314 Paarvernichtung 3. E = 2·m·c2 m 2 E = 2 · 1,673 · 10–27 kg · (3 · 108 } s) E = 3,0 · 10–10 J = 1,87 GeV 428 354 Streuexperimente 4. a) Die Objekte, an denen gestreut wird, müssen in der gleichen Größenordnung sein wie die Objekte, die gestreut werden sollen. b) Den Elektronen und anderen Teilchen muss eine Wellenlänge in der Größenordnung 10–15 m zugeordnet werden können. Daraus ergibt sich für die Energie der Teilchen: Goldfolie E = }12 m · v 2 Leuchtschirm h Die Geschwindigkeit ergibt sich aus λ = } zu m·v Lichtblitz h v=} m·λ 2 h Damit erhält man: E = } 2 2 m·λ 6,626 · 10 –34 J · s E = }}}2 2 · 9,109 · 10–31 kg · (10–15 m) E = 2,41 · 10–7 J = 1,5 · 1012 eV Atomkern 413 254 Bahnradius 5. 2. a) Bewegen sich die geladenen Teilchen im homogenen Magnetfeld der Stärke B senkrecht zu den Feldlinien mit der Geschwindigkeit v, dann wirkt auf sie die Lorentzkraft 413 274 Paarerzeugung a) Spur 1 stammt von einem Elektron, Spur 2 von einem Positron (UVW-Regel). b) Für den Zusammenhang zwischen E, B und r gilt: 2 v q·v·B = m·} r oder F = q · B · v. Die Lorentzkraft wirkt als Zentripetalkraft. Demzufolge gilt: q · B = m · }vr Die Umstellung nach v ergibt: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Lorentzkraft = Zentripetalkraft 2 v q·B·v = m·} r 277 278 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 510) Daraus ergibt sich: 9. 413 594 Fundamentale Kräfte m·v2 ·v r=} =m q·v·B } q·B Das bedeutet: Der Radius der Kreisbahn eines geladenen Teilchens, das sich senkrecht zu den Feldlinien eines homogenen Magnetfelds bewegt, ist umso größer, − je größer die Geschwindigkeit v des geladenen Teilchens ist, q − je kleiner seine spezifische Ladung } m ist und − je kleiner die magnetische Flussdichte B ist. b) Bei Verdopplung der Geschwindigkeit (Vergrößerung auf 200 %) verdoppelt sich der Bahnradius. 6. 413 334 Auflösung von Mikrostrukturen Grundsätzlich gilt: Die Strukturen, die man auflösen kann, müssen in der gleichen Größenordnung liegen wie die Wellenlängen, die man den entsprechenden Teilchen zuordnen kann. Es gilt: h · f = h und damit }Ec = } }λ c h·c λ=} ΔE m 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 108 } s λ = }} 9 –19 J λ = 1,2 · 10–16 m Die Abschätzung zeigt: Zur Auflösung von Mikrostrukturen muss die Wellenlänge der verwendeten Teilchen so klein wie die Struktur selbst sein. 7. 413 404 Large Hadron Collider a) Kurzreferat: Informationen zu den aktuellen Forschungen sind im Internet zu finden. b) E = m · g · h E h=} m·g 12 –19 7 · 10 · 1,602 · 10 J h = }} –6 m 10 Starke Kraft: Wirkung: Wirkt auf Quarks: Jeweils drei Quarks ziehen sich gegenseitig an und bilden zum Beispiel ein Proton oder ein Neutron, sodass die „Farbladung“ ausgeglichen ist. In unmittelbarer Nähe des Neutrons aber ist die Farbladung nicht vollständig ausgeglichen, da der Abstand zu den Quarks unterschiedlich ist. In dieser Entfernung wirkt die starke Kraft anziehend zwischen Kernteilchen. Die Reichweite beträgt zwischen Kernteilchen 10 –15 m. Beispiele: Zusammenhalt von Protonen und Neutronen, Bildung von Atomkernen Schwache Kraft: Wirkung: Die schwache Kraft wirkt auf die Eigenschaften der Quarks und kann daher eine Umwandlung der verschiedenen Quarks ineinander bewirken. Sie wirkt daher auf alle Teilchen, allerdings mit einer extrem geringen Reichweite von 10 –17 m. Beispiele: Beta-Zerfall. Die schwache Kraft ist die einzige Wechselwirkung für Neutrinos. Daher sind sie kaum nachzuweisen. Eine Abschätzung ergibt: 10 · 10 · 1,602 · 10 Elektromagnetische Kraft: Wirkung: Wirkt auf elektrisch geladene Teilchen und Körper. Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige Ladungen ziehen sich an. Bewegte Ladungen werden im Magnetfeld abgelenkt, bewegte Ladungen erzeugen ein Magnetfeld. Die Wirkung 1 ab. nimmt mit } r2 Beispiele: Zusammenhalt des Atoms, Funktion von Elektromotor und Dynamo Gravitationskraft: Wirkung: Wirkt auf alle Teilchen anziehend. Sie ist die einzige Kraft, die im kosmischen Maßstab nicht durch einen „Ladungsausgleich“ aufgehoben ist. Daher dominiert sie das Geschehen in großen Maßstäben, obwohl sie die schwächste der fundamentalen Kräfte ist. Die 1 ab. Wirkung nimmt mit } r2 Beispiele: Zusammenhalt des Planetensystems kg · 9,81}2 s h = 0,114 m 8. 413 444 Kollisionsexperimente Neutronen sind in einem Beschleuniger aufgrund der nicht vorhandenen Ladung grundsätzlich nicht nutzbar. Protonen bzw. Bleiionen werden gegenüber Elektronen bevorzugt, weil sie aufgrund ihrer wesentlich größeren Masse eine erheblich größere Energie erreichen können. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Spezielle Relativitätstheorie 3.8 Spezielle Relativitätstheorie Einem Zeitunterschied von 10 – 6 s entspricht ein Entfernungsunterschied von 300 m. Hinweis: Für ein gutes Navigationssystem wäre ein solcher Unterschied nicht akzeptabel. Spezielle Relativitätstheorie (LB S. 533 – 534) 1. 412 974 Galilei-Transformation Im Bahnabteil ist es ein freier Fall auf einer geraden Flugbahn Richtung Erdmittelpunkt. Vom Bahndamm aus betrachtet erfolgt diese Bewegung als Wurfparabel, die dem waagerechten Wurf entspricht. c) Kurzvortrag zum europäischen Satellitennavigationssystem GALILEO: Aktuelle Informationen zu diesem Satellitennavigationssystem sind in Internet zu finden. 411 204 Geschwindigkeitsaddition 5. Für die relativistische Addition von Geschwindigkeiten gilt: v +v 2. 1 2 v=} v1 ∙ v2 1+} 2 412 994 Albert Einstein c Demzufolge erhält man: Ausführliche Informationen zu ALBERT EINSTEIN und zur speziellen Relativitätstheorie sind unter www.schuelerlexikon.de zu finden. 3. 0,8 c + 0,7 c v=} 1 + 0,8 · 0,7 v = 0,96 c 413 004 Funkuhren 424 364 Länge einer Rakete 6. a) Das Signal breitet sich mit konstanter Geschwindigkeit aus. Für 2 000 km beträgt die Laufzeit des Signals: }2 √ v l = l’ 1 – } 2 c l = 550 m 6 2 · 10 m ≈ 6,7 · 10 –3 s t = }cs = } 8m 3 · 10 } s b) Im täglichen Leben spielt diese Zeitdifferenz keine Rolle. Bei vielen technischen Experimenten und Messungen kann diese Differenz jedoch nicht vernachlässigt werden. Hier muss gegebenenfalls die Laufzeit der Signale berücksichtigt werden. c) Eine Funkuhr, die synchronisiert werden soll, erhält von einer anderen Funkuhr ein Signal, das beim Eintreffen sofort zurückgesendet wird. Aus der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ergibt sich der genaue Zeitpunkt des Eintreffens des Signals aus der halben Gesamtlaufzeit. Hinweis: Unter Einbeziehung von GPS-Satelliten und dem Vergleich verschiedener Standorte kann die Genauigkeit bis auf 1 Nanosekunde (10 – 9 s) gesteigert werden. 429 664 Längenkontraktion 7. }2 √ v l = l’ 1 – } 2 c Für die drei Geschwindigkeiten erhält man: l100 l1 000 l 0,1 C }} 0,028 2 = 4,56 m 1 – } = 4,56 m 300 000 √ ( ) }} 0,28 2 = 4,56 m √ 1 – (} = 4,56 m 300 000 ) } 0,1 c 2 = 4,56 m √ 1 – (} = 4,54 m c ) 427 924 Eine schnelle Rakete 8. }2 √ 1 folgt l’ = } }2 und somit v Mit l = l’ 1 – } 2 √ 1 – }vc c 2 l’ = 809 m 4. 423 864 Satellitennavigation a) t = }cs t= 411 164 Weltraumreise 9. 20 200 km · s } 300 000 km = 0,07 s Die Laufzeit eines Signals zwischen GPS-Satellit und Erdoberfläche beträgt mindestens 0,07 Sekunden. b) s = Δt · c Δ s = 9 Jahre a) Δ t = } v }2 √ v = 3,9 Lichtjahre b) Δ s‘ = Δ s · 1 – } 2 c Δ s‘ = 7,8 Jahre Δ t‘ = } v m s = 10 – 6 s · 3 · 108 } = 300 m s © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 279 280 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 533 – 534) 413 064 Zeitdilatation 10. 13. Mit Δt‘ als Zeitdauer des physikalischen Vorgangs in seinem Ruhesystem (S‘) und Δt als Zeitdauer des physikalischen Vorgangs vom Inertialsystem S aus gemessen gilt: In seinem Ruhesystem (Rakete) ändert sich die Masse nicht. Er bestimmt auf der Waage seine Ruhemasse von 75 kg. Für einen Erdbeobachter ergibt sich die Masse zu Δt‘ Δt = } }2 m 0 m=} }2 √1 – }vc √1 – } v c2 2 und damit Δt } Δt‘ 426 784 Masse eines Menschen 75 kg m=} } √1 – 0,64 1 = } }2 √1 – }vc 2 m = 125 kg Damit erhält man z. B. folgende Wertepaare: v }c Δt } Δt' v }c Δt } Δt' 0 0,1 0,2 0,3 0,4 1,000 1,005 1,021 1,048 1,091 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,155 1,250 1,400 1,667 2,294 Dies bedeutet, dass der Mensch, vom Erdbeobachter aus betrachtet, eine wesentlich größere Trägheit besitzt, die sich aus der Masse von 125 kg ergibt. Allgemein gilt: Mit Vergrößerung der Geschwindigkeit vergrößert sich die Masse eines Körpers. 14. Δt } Δt' 421 364 Ruheenergie a) Für den Zusammenhang zwischen Masse und Energie gilt die einsteinsche Beziehung: 3 E = m·c2 2 Mit m = 9,109 · 10 –31 kg E= 1 8,198 · 10 –14 ergibt sich: 2 kg · m · s–2 = 8,198 · 10 –14 J E = 5,12 MeV 0 0 0,2 0,4 Diagramm 0,8 }vc km ergibt sich mit c = 3 · 105 } s Δt = 1,5 Bei } Δt‘ }vc 0,6 aus dem zwischen 0,74 und 0,75. E b) Mit E = m · c 2 ist m = } . Gibt man die Energie in c2 MeV an, dann erhält man die genannte Einheit. Üblich ist die Verwendung dieser Einheit bei Elementarteilchen. km . Bei }vc = 0,74 ergibt sich v = 222 000 } s km . Bei }vc = 0,75 ergibt sich v = 225 000 } s 15. 425 414 Elektron wird schwerer m 0 Mit m = } }2 ergibt sich: 11. m0 } m 413 044 Verzerrte Erde a) Mit } v2 √ l = l‘ · 1 – }2 c ergibt sich l = 2,18 m. √ v 1–} 2 }2 c √ v = 0,9901 = 1 – } 2 c Durch Quadrieren erhält man: 2 v 0,9803 = 1 – } 2 Der Beobachter E misst l‘ = 5 m. Der Beobachter P misst l = 2,18 m. c oder v 2 = (1 – 0,9803) c 2 m v = 4,21 · 107 } s b) Für E ist die Versuchsanordnung ebenfalls nur 2,18 m lang, für den Beobachter P in der Rakete natürlich 5 m. m ergibt sich, dass die Geschwindigkeit Mit c = 3 · 108 } s etwa 14 % der Lichtgeschwindigkeit entspricht. 1 c) t = 5 Minuten · } }2 = 11,47 Minuten 16. √1 – }vc 411 774 Energieverdopplung 2 12. Die Masse muss sich verdoppelt haben. Aus dieser Erkenntnis und der Formel für die Massenveränderlichkeit folgt: 411 274 Massenzuwachs Die bewegte Masse unterscheidet sich von der ruhenden um 10 – 5 %. 2 m0 = k · m0 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Spezielle Relativitätstheorie Das bedeutet: Die Masse der Protonen ist bei dieser Beschleunigungsenergie etwa das 7450-Fache der Ruhemasse. 1 } }2 = 2 √1 – }vc 2 b) Aus Umstellen liefert: } √1 – v }2 c } } √ √ v 1 1 = 1– }c = 1 – } }7 2 k 5,5 · 10 und damit: v = 0,999 999 991 c √ v = c · 1 – }14 = 0,866 c 426 144 Elektronen im Beschleuniger 20. 424 874 Wachsende Masse 17. Die effektiv bestrahlte Fläche ergibt sich aus dem mittleren Radius der Erde (r = 6 371 km). Mit A = π · r 2 erhält man: Der Anteil der kinetischen Energie an der Gesamtenergie ergibt sich aus der gegebenen Gesamtenergie und der Ruheenergie. Diese kann man folgendermaßen berechnen: E0 = m0 · c 2 Aeff = 1,28 · 1014 m2 Mit E = P·t E0 = 9,109 · 10 –31 kg · 9 · 1016 m2 · s–2 folgt: E = 1,4 · 103 W · 1,28 · 1014 · 24 · 3 600 s 22 E = 1,55 · 10 Aus E = m= m·c2 E0 = 8,198 · 10 –14 J = 5,12 MeV Ws folgt: folgt: Ekin = 44,9 MeV E }2 c Für das Verhältnis der Massen gilt: a) Ekin = (m – m0 2 Mit E = m · c 2 und E0 = m0 · c2 ergibt sich: √1 – E √1 – } v }2 c v c2 1 =} } }2 E √ 0 1 = m0 · c · } }2 – 1 v 1–} 2 c ) E 22 v 1–} 2 c 50 MeV =} = 9,766 } E 5,12 MeV 0 m0 = 5 · 105 kg, v = 0,9 c Ekin = 5,8 · 10 0 m · c2 = } }2 0 m=} }2 folgt )·c2 (√ m ·c 2 m Aus 411 704 Leider noch keine Enterprise Mit E = E0 + Ekin Aus m = 1,73 · 105 kg 18. 1 k=} }2 folgt ergibt sich Ws b) Das Kraftwerk produziert in einem Jahr 43,5 · 1015 Ws, es müsste also 1,33 Mio. Jahre arbeiten. Das Verhältnis der Gesamtmasse des Elektrons zu seiner Ruhemasse beträgt etwa 9,8. Die Geschwindigkeit kann in unterschiedlicher Weise berechnet werden. Variante 1: E 1 Mit } =} }2 = 9,766 E √1 – } v c2 0 ergibt sich durch Umstellung nach der Geschwindigkeit v: 19. 429 084 LHC bei Genf v = 1,32 · 108 m · s–1 a) Es gilt (relativistisch) E= m · c2 = k · m0 · c2 1 mit k = } }2 . √1 – } v c2 Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt m . Das sind etwa 44 % der Lichtgeschwinv = 1,32 · 108 } s digkeit. Variante 2: Aus der obigen Gleichung folgt: 1 1 Ekin = m0 · c2 · } – 1 = E0 } –1 } } v2 v2 3√ Mit E k=} 2 m0 · c E Mit E = 7 · 1012 eV (aus der Tabelle), m m0 = 1,672 · 10 –27 kg und c = 3 · 108 } s ergibt sich: k= 7 · 1012 · 1,602 · 10 –19 J }}} 1,672 · 10 –27 kg · 9 · 1016 m2 · s–2 ≈ 3√ 1 1 – }2 c 4 3√ 1 – }2 c 4 folgt: 4 = } } }2 – 1 E 0 v 1–} 2 c Es ergibt sich der gleiche Wert für die Geschwindigkeit. 7,45 · 103 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 281 282 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 21. (LB S. 533 – 534) 413 394 Beschleunigung von α-Teilchen 22. q · U = }12 m · v 2 a) Allgemein gilt: Der Masseverlust der Sonne pro Sekunde beträgt: } 2q · U √ ΔE Δm = } = 4,3 · 109 kg 2 v= } m und damit: c b) Die Ruhemasse eines α -Teilchens beträgt 6,645 · 10 –27 kg. Für die Abhängigkeit der Masse von der Geschwindigkeit gilt: m 0 m=} }2 = k · m0 √ v 1–} 2 c Damit erhält man: k v m in 10 –27 kg 424 894 Masseverlust der Sonne 1,021 1,091 1,25 1,667 0,2 c 0,4 c 0,6 c 0,8 c 6,78 7,24 8,30 11,1 Demzufolge verliert die Sonne pro Jahr etwa: 4,3 · 109 kg · 365 · 86 400 = 1,4 · 1017 kg Daraus ergibt sich eine theoretische „Lebensdauer“ der Sonne von 1,4 · 1013 Jahren. Dies sind weit über 10 Billionen Jahre. Hinweis: Als tatsächliche Lebensdauer der Sonne werden in der Astronomie Werte von etwa 5 Milliarden Jahren angegeben. m in 10–27 kg 11 10 9 8 7 6 v in c 0,2 0,4 0,6 0,8 1 c) Die Geschwindigkeit bei Verdreifachung der Masse ergibt sich aus: m 0 m=} }2 √1 – } v c2 Mit m = 3 m0 erhält man: m 0 3 m0 = } }2 oder vereinfacht: √1 – } } v c2 v = c · √ }89 = 0,94 c Bei nichtrelativistischer Betrachtung würde man für die Beschleunigungsspannung erhalten: m · v2 0 U=} 2Q ( ) m2 6,645 · 10 –27 kg · 0,94 · 3 · 108 } s U = }}} –19 2 · 1,602 · 10 C U = 1,7 · 109 V Da sich aber die Masse auf das Dreifache vergrößert, muss sich auch die Beschleunigungsspannung auf den dreifachen Wert vergrößern. Hinweis zu c): Bei einer Verdopplung der Masse gelten die analogen Betrachtungen. Die Ergebnisse lauten dann: v = 0,87 c U = 1,4 · 109 V © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Astrophysik 3.9 Astrophysik Forschungsmethoden der Astrophysik (LB S. 544 – 545) 1. 426 414 Der Schattenstab 3. Kurzvortrag zum Schattenstab: Er ist einer der ältesten astronomischen Beobachtungsinstrumente. Die Skizze zeigt seinen Aufbau. senkrechter Papier mit konzentrischen Stab Kreisen 428 244 Fernrohre und Teleskope Grundplatte a) In der historischen Entwicklung wurden zunächst vor allem Linsenfernrohre (Refraktoren) verwendet, ehe sich Spiegelteleskope durchsetzten. Das hängt unmittelbar mit den jeweiligen technischen Möglichkeiten zusammen. Nachfolgend sind einige Aspekte genannt und verglichen. Vorteile Nachteile Refraktor Spiegelteleskop Mit mäßigem Aufwand herstellbar Relativ einfache Montierung durch „starre Struktur“ Lichtstärke und Auflösungsvermögen deutlich größer als bei Refraktoren und (bis 10 m Spiegeldurchmesser) Lichtstärke und Auflösungsvermögen durch Linsendurchmesser begrenzt (Linsendurchmesser bis zu 1 m) Herstellung sehr aufwendig. Lagerung und Justierung der großen Spiegelflächen problematisch. b) Präsentation zum VLT: Ausführliche Informationen und zahlreiche interessante Bilder sind im Internet unter www.eso.org zu finden. Mit einem solchen Schattenstab kann man bestimmen: − die Nord-Süd-Richtung, − den Zeitpunkt des wahren Mittags an einem Ort. 413 764 Sternfarben 4. a) Aus der Erfahrung ist bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Glühfarbe eines erhitzten Körpers und seiner Leuchtfarbe gibt: − dunkelrötlich glühend (Temperatur relativ niedrig), − bläulich-weißlich glühend (Temperatur relativ hoch). Dieser Zusammenhang wird durch das planckschen Strahlungsgesetz beschrieben. b) Temperaturfolge: 3, 1, 4, 2. 2. 416 124 Immer größere Teleskope Die Spiegelflächen A verhalten sich wie die empfangenen Lichtmengen I, denn die Empfangsfläche der Strahlung ist die Oberfläche des jeweiligen Spiegels. Damit gilt: A1 I1 =I } A2 } 2 bzw., da die Flächen vom Quadrat des Spiegeldurchmesser d abhängen: d2 I 25 . 1 1 =} =} } 2 I 1 d2 2 Der größere Spiegel empfängt 25-mal mehr Licht. 414 164 “Punkte“ und „Scheiben“ im All 5. a) Die Lösung erfolgt mithilfe der unten angegebenen Zeichnung. Dieser Zeichnung entnimmt man die Zusammenhänge: R bzw. tan }2α = } r α‘ R tan } =} , 2 r‘ R Mondradius, für sehr kleine Winkel darf man den Tangens weglassen (man kann aber natürlich auch damit rechnen!) und erhält durch Umstellen nach R den Zusammenhang: α‘ · r‘ = α · r r‘ = α·r } α‘ oder = 384 000 km · 31 = 11 904 000 km r }2α © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de R 283 284 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 544 – 545) b) Es sind zwei Varianten möglich: Variante 1: Aus der Aufgabenstellung entnimmt man, dass von der Erde aus auch für die Sonne für den scheinbaren Winkeldurchmesser gilt: α ≈ 31‘. Anhand der Lösung der Teilaufgabe a) ist dann für die 30-fach größere Entfernung zu Neptun zu folgern: α α‘ = } ≈ 1‘. 30 Antwort: Auf Neptun würde die Sonne noch gerade (an der Auflösungsgrenze) für das menschliche Auge als sehr kleines flächenhaftes Objekt erscheinen. Variante 2: Man nutzt den (in der Aufgabe nicht gegebenen) Abstand Erde – Sonne 1 AE = 149,6 Mio. km), und rechnet: 8. 413 724 Sterntemperaturen „messen“ Eine Absorptionslinie entsteht, wenn durch Photonenabsorption in der Atomhülle ein Elektron von einem niedrigeren auf ein höheres Energieniveau gelangt. Von besonderem Interesse für die astrophysikalische Bestimmung der Sterntemperatur sind solche Elektronenübergänge, bei denen bereits das Ausgangsniveau ein angeregtes Elektronenniveau ist. In dieses Ausgangsniveau gelangen Elektronen z. B. durch Stoßanregung. Die Energie dieser Stoßanregung hängt dabei von der Temperatur des Sterngases ab. Beobachtet man also eine bestimmte Spektrallinie, die durch Elektronenübergang aus einem bereits angeregten Niveau entstanden ist, dann muss die Temperatur etwa so groß sein, dass die betreffende Stoßanregung in einer nennenswert großen Anzahl von Atomen in der Gashülle des Sterns erfolgen kann. Durch eine Analyse vieler Absorptionslinien kann man die Temperatur auf wenige 10 K genau eingrenzen. Entfernung Neptun – Sonne: 9. r = 30 · 149,6 · 106 km = 4,488 · 109 km. Der Sehwinkel von Neptun zur Sonne ist dann: tan }2α 6. a) richtig Begründung: Das Licht, das wir von einem Stern registrieren, wird von dessen Oberfläche abgestrahlt. Die Zusammensetzung dieses Lichts hängt im Wesentlichen von seiner Oberflächentemperatur ab. = R · r, α = 0,0179° = 1,07‘. 413 714 Lichtzerlegung Hauptbestandteile: Spalt, Gitter oder Prisma, System für eine optische Abbildung auf einem Schirm (im einfachsten Fall eine Sammellinse), Projektionsschirm für das Spektrum. Der Spalt erzeugt auf dem Schirm eine Linie, durch das Prisma (oder Gitter) wird das eintretende Licht in seine farblichen Bestandteile zerlegt (der Wellenlänge nach „sortiert“) und mithilfe der Abbildungslinse entsteht eine scharfe Abbildung des Spektrums auf dem Schirm. 7. 414 054 Spuren lesen im Spektrum 413 844 Absorptionslinien b) falsch Begründung: Die jeweilige Sternatmosphäre beeinflusst die im Sternspektrum feststellbaren Absorptionslinien, nicht aber das von der Sternoberfläche abgestrahlte Emissionsspektrum. 10. 1 1 r=} = 3,2 pc p=} 0,31“ 11. Eine Absorptionslinie entsteht, wenn durch Photonenabsorption in der Atomhülle ein Elektron von einem niedrigeren auf ein höheres Energieniveau gelangt. Der Spalt erzeugt auf dem Schirm letztlich die (Spektral) linie. Durch das Prisma (oder Gitter) wird das eintretende Licht in seine farblichen Bestandteile zerlegt (der Wellenlänge nach „sortiert“) und mithilfe der Abbildungslinse entsteht eine scharfe Abbildung des Spektrum auf dem Schirm. Das kontinuierliche Spektrum besteht im Grunde aus den sortierten und nebeneinander auf dem Schirm abgebildeten Spaltbildern in jeder Wellenlänge. Dort aber, wo Photonen mit bestimmten Wellenlängen durch atomare Prozesse absorbiert wurden, befindet sich eine dunkle Linie – die betreffende Absorptionslinie. 414 234 Sternstunde 414 254 Sternentfernung p = }1r = 0,39“ 12. 413 774 Lichtreise Zur Lösung benötigt man die Umrechnung von Parsec in Lichtjahre: 1 pc = 3,26 Lichtjahre. Dann folgt: 11 pc = 35,86 Lichtjahre. Das Licht benötigt nahezu 36 Jahre. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 285 Astrophysik 13. 414 144 Kleine Winkel a) Der Radius der Erdbahn ist mehr als 20 000-fach größer als der Erdradius. Um genau diesen Faktor würden sich die Sternparallaxen verkleinern, wenn man den Erdradius als Basis der Winkelmessung verwenden würde. b) Exakt: 3,27 · 10 – 5“ also im Bereich von Mikrobogensekunden. Auch wenn man derartige Messgenauigkeiten zukünftig erreichen wird, würde man Entfernungsmessungen von Sternen nur extrem ungenau und nur für die allernächsten Sterne realisieren können. 14. Wolken verdeckt. Mehr Glück hatten seine Kollegen in Sobral, wo der Himmel wolkenfrei war. Die beiden Gruppen ließen sich Zeit mit der Auswertung. Erst am 6. November waren sie bereit, gemeinsam an die Öffentlichkeit zu treten. An einer gemeinsamen Sitzung der Royal Society und der Royal Astronomical Society wurde das Ergebnis der beiden Expeditionen bekanntgegeben. EDDINGTONs Gruppe hatte einen Wert von 1,61 Bogensekunden gefunden, die Gruppe aus Sobral einen Wert von 1,98 Bogensekunden. Die Fehlergrenzen waren zwar groß, sie schlossen aber den von der newtonschen Gravitationstheorie favorisierten Wert von 0,88 Bogensekunden aus. Damit hatte die allgemeine Relativitätstheorie eine glänzende Bestätigung erfahren. 428 364 Forschungssatelliten 428 214 Vergleich der Sterne 16. Recherche-Aufgabe: Aktuelle Informationen sind im Internet zu finden, vor allem auf den Seiten www.nasa.gov und www.esa.int/esaCP/Germany.html. 15. 414 404 Lichtablenkung Lichtteilchen fallen in einem Gravitationsfeld (wie alles andere) schon wegen der Krümmung der Raumzeit in Richtung des Massenzentrums. Da dieses Fallen unabhängig ist von der Masse des fallenden Teilchens, konnte man diesen Effekt bereits berechnen, bevor man wusste, welche träge Masse die Lichtteilchen haben. Der 27-jährige JOHAN SOLDNER hat 1803 einen Aufsatz vorgelegt, in welchem er aufgrund von NEWTONs Theorie die Ablenkung eines Lichtstrahls berechnete, der knapp am Sonnenrand vorbei läuft. Das Ergebnis seiner Rechnung war ein Winkel von 0,875 Bogensekunden. Genau diesen Wert erhielt EINSTEIN auch, als er 1911 seine noch etwas unausgegorene neue Theorie testete. 1916 lieferte die „fertige“ Allgemeine Relativitätstheorie aber eine Prognose von 1,75 Bogensekunden, also den doppelten Wert. Die Beobachtung dieser winzigen Abweichung konnte nur bei einer totalen Sonnenfinsternis gelingen. Denn nur wenn das Licht der Sonne vollständig vom Mond abgeschirmt wird, treten die Sterne in ihrem unmittelbaren Umfeld zum Vorschein. Zur experimentellen Überprüfung unternahm EDDINGTON eine Expedition nach Westafrika, um am 29. Mai des Jahres 1919 von der im Golf von Guinea gelegenen Vulkaninsel Principe die Sonnenfinsternis zu beobachten. Zur Absicherung wurde eine zweite Expedition mit dem gleichen Zweck nach Sobral in Brasilien organisiert. Die benötigte Messgenauigkeit lag an der Grenze dessen, was damals erreichbar war. Insbesondere Temperaturunterschiede innerhalb der Atmosphäre führten zu Lichtablenkungen und damit zu Messfehlern. Hinzu kam, dass auch die Wetterbedingungen nicht optimal waren. Von den 16 Platten, die EDDINGTON in Principe belichtete, waren nur wenige brauchbar. Auf den anderen waren die im Umfeld der Sonne gelegenen Sterne durch Die Intensität der beobachteten Sternstrahlung ist proportional zur tatsächlichen Strahlungsintensität (bzw. zur Leuchtkraft) des Sterns und indirekt proportional zum Abstandsquadrat zu diesem Stern (lambertsches Gesetz): L. I~} 2 r Haben zwei Sterne gleiche Radien und gleiche Oberflächentemperaturen, dann sind ihre Leuchtkräfte auch gleich groß. Aus der oben formulierten Proportionalität ergibt sich dann für zwei Sterne 1 und 2: I r 2 1 2 =} . } 2 I 2 r1 Das Intensitätsverhältnis beträgt 1 : 10, also ist der lichtschwächere Sterne √} 10-fach weiter als der hellere Stern von der Erde entfernt (3,16-fach). 17. 421 584 Hubble-Weltraumteleskop Recherche und Präsentation zum Hubble-Weltraumteleskop. Ausführliche Informationen dazu sind im Internet zu finden. Das Sonnensystem (LB S. 555 – 556) 1. 423 304 Planetensystem als Modell Wenn 1 AE einem Meter entspricht, dann haben die Planeten den folgenden mittleren Abstand zur Sonne: Me Ve Er Ma Ju Abstand zur Sonne 0,38 0,72 1,00 1,52 5,2 in m © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Sa Ur Ne 9,53 19,20 30,50 286 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 555 – 556) 3 4 π 2 ∙ (2,279 ∙ 1011 m) ∙ kg ∙ s 2 M = }}}3 427 454 Die galileische Methode 2. 6,673 ∙ 10–11 m3 ∙ (1,88 ∙ 365 ∙ 86 400 s) M = 1,99 ∙ 1030 kg a) Ja. Setzt man die Tabellenwerte in die Form T 2 : a 3 = konstant ein, erhält man: Io: 4,1687 · 10–8, Europa: 4,1714 · 10–8, Ganymed: 4,1732 · 10–8, Kallisto: 4,17821 · 10–8. 8. b) KEPLER hat mit seinen Planetengesetzen die Bewegungen der Jupitermonde erklärt, bevor diese Himmelskörper überhaupt entdeckt wurden bzw. ihre Existenz bekannt war. 429 304 Erde und Mars 3. 2 π∙R v=} T 6 2 π ∙ 149,6 ∙ 10 km vErde = }} = 29,79 km ∙ s–1 365,2422 ∙ 86 400 s 6 2 π ∙ 227,9 ∙ 10 km vMars = }} = 24,12 km ∙ s–1 1,88 ∙ 365,2422 ∙ 86 400 s Ursache bildet die geringe Entfernung des Merkur von der Sonne, damit ist er unmittelbar den Einflüssen der Sonnenstrahlung und der Sonnenaktivität ausgesetzt. Infolge der energiereichen Strahlung der Sonne können eventuell vorhandene Gasmoleküle das Schwerefeld des Planeten relativ leicht verlassen. Bei einer physikalischen Betrachtung setzt man die von der Gastemperatur T und der Teilchenmasse m abhängige Bewegungsenergie der (idealen) Gasteilchen zur Gravitationswirkung des Planeten in Relation. Es gilt dabei 3 kT 2 GM <} , } m R d. h. ist die Teilchengeschwindigkeit größer als die Fluchtgeschwindigkeit, können Teilchen aus dem Anziehungsbereich des Himmelskörpers herausdriften. 427 464 Massenanziehung 4. 426 324 Sternatmosphären Setzt man die entsprechenden Werte für Sonnenmasse, Erdmasse und Abstand Erde –Sonne in das Gravitationsgesetz ein, so erhält man eine Kraft von 3,54 · 1022 N. 9. 421 564 Fluchtgeschwindigkeit } √ 2G∙m vF = } r 429 784 Ein Zwergplanet 5. T 2 1 = } 2 T2 a13 } a23 km vF = 630 } s } a23 ∙ T12 √ g T2 = } 3 a1 10. T2 = 252,03 Jahre 424 844 Dichte-Radius-Diagramm Dichte aus R und M berechnen: 424 104 Der Planetoid Eros 6. T 2 a 3 1 1 Aus } =} folgt: 2 3 T2 a2 a2 = a1 ∙ } √} 3 T22 T12 Mit a1 = 1 AE und T1 = 1 a (Erde als Bezug) erhält man: a2 = 1 AE ∙ √} (1,76)2 3 kg Io: 3,6 ∙ 103 } m3 Europa: 3,0 ∙ 103 } m3 Ganymed: 1,9 ∙ 103 } m3 Kallisto: 1,8 ∙ 103 } m3 kg kg kg Damit folgt nach Eintragung in das Radius-DichteDiagramm: Io – erdartig, Europa – erdartig, Ganymed – eisartig, Kallisto – eisartig. a2 = 1,46 AE 11. 427 084 Sonnenmasse 7. 2 m∙M = m∙ 4 π ∙r G∙} } 2 2 r T Die Umformung nach M ergibt: 2 3 4 π ∙r M=} 2 423 054 Größe der Sonne R = r ∙ sin α α ist dabei der halbe Winkel, unter dem man die Sonne sieht. Damit erhält man: R = 149,6 ∙ 106 km ∙ sin 0,266 55° R = 0,696 ∙ 106 km G∙T © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Astrophysik m Masse des Wassers, c Wärmekapazität von Wasser ΔT Temperaturunterschied 427 864 Masse der Sonne 12. 2 m∙M = m∙ 4 π ∙r G∙} } 2 2 r T Die Umstellung nach der Sonnenmasse ergibt: M= 4 π2∙r3 } G∙T2 Hinweis: Es handelt sich natürlich nur um eine grobe Abschätzung, die viele Faktoren (Erdatmosphäre, Wärmeverluste im Gefäß, etc.) unberücksichtigt lässt. Mit r = 149,6 ∙ 106 km und T = 365 d erhält man: M = 1,99 ∙ 1030 kg Das entspricht annähernd dem Tabellenwert. 13. Mittlere Dichte = (π · R ) 1,4 g =} , 3 W. Die Solarkonstante für Merkur ist: s = 9 146 } 2 m cm also etwas mehr als die Dichte von Wasser. 14. S = 1,7 · 1017 W S s=} 2 413 944 Mittlere Dichte Sonnenmasse }} Volumen der Sonnenkugel 413 564 Merkur‘s Solarkonstante 16. 413 734 Sonnenenergie W a) s = 1 368 } 2 m (Der in Joule gegebene Wert pro Quadratmeter und Sekunde, man nennt diesen Wert auch Solarkonstante) wird mit der Querschnittsfläche der Erde multipliziert (R: Erdradius): 17. 425 404 Sonnenbeobachtung Die Projektionsmethode ist die für den Beobachter ungefährlichste Art der Sonnenbeobachtung. Darin und in der Möglichkeit, das Bild durch mehrere Personen gleichzeitig betrachten zu lassen, besteht ihr wesentlicher Vorteil. Die Filtermethode ist, vor allem bei Anwendung eines Objektivfilters, als direkte Art der Sonnenbeobachtung für einen einzelnen Beobachter zu empfehlen, der relativ leicht die Nachführung des Fernrohrs betätigen kann. S = s · π · R 2 = 1,7 · 1017 W. 18. b) Die von der Sonne je Sekunde ankommende Strahlungsenergie übertrifft den gegenwärtigen Leistungsbedarf der Menschheit um das 10 000-fache. Könnte man die Sonnenstrahlung auf einer vergleichsweise kleinen Teilfläche der Erdoberfläche „aufsammeln“, dann wären die Energieprobleme der Menschheit gelöst. c) Lösungsidee: Man legt gedanklich eine Kugel mit Erdbahnradius r um die Sonne und multipliziert die Solarkonstante s mit der Fläche dieser Kugel: L = s · 4 π · r 2 = 3,8 · 1026 W 15. 413 524 Strahlungsleistung Stellt man fest, wie lange die Sonnenstrahlung benötigt, um eine bestimmte Menge Wasser durch senkrechten Strahlungseinfall zu erwärmen, dann kann man die Strahlungsleistung je Quadratmeter ausrechnen. Ist Q die in das Wasser übergegangene Wärme und t die daQ für benötigte Zeit, so ist P = } die Strahlungsleistung t auf der Fläche des Erlenmeyerkolbens. Für Q gilt: Q = m · c ·ΔT 422 844 Sonnenaktivitäten a) Zu den Sonnenaktivitäten gehören Sonnenflecken, Sonnenfackeln, Protuberanzen, Filamente als spezielle Protuberanzen, Eruptionen. Diese verschiedenen Sonnenaktivitäten lassen sich genauer charakterisieren. Informationen findet man in Astronomiebüchern und im Internet. b) Präsentation zu Sonnenaktivitäten. Es kann dabei auch auf das Weltraumwetter eingegangen werden. 19. 424 474 Sonnenflecken a) Sonnenflecken sind dunkle Gebilde in der Fotosphäre, die eine niedrigere Temperatur als ihre Umgebung aufweisen und die deshalb als dunkle Flecke sichtbar sind. Für ihre Entstehung gibt es bis heute keine alle Einzelheiten aufklärende Theorie. Wahrscheinlich sind zwei Effekte entscheidend: − Durch die differenzielle Rotation der Sonne (die äquatornahen Bereiche rotieren schneller als die polnahen Bereiche) nehmen die Feldlinien des Magnetfelds, die in das elektrisch leitfähige heiße Gas der Sonnenoberfläche „eingefroren“ sind, an dieser ungleichförmigen Rotation teil und werden so allmählich „aufgewickelt“. Dadurch verringert © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 287 288 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 567 – 568) sich der Abstand zwischen den Feldlinien und es bilden sich unter der Sonnenoberfläche Flussröhren. − Hinzu kommt die Konvektion in der Konvektionszone. Riesige Plasmablasen steigen innerhalb der Konvektionszone auf und wirbeln die Flussröhren durcheinander, sodass verflochtene Strukturen entstehen. Dadurch steigt der Druck im Innern der Röhre an. Gas wird nach oben gepresst und die Röhren werden leichter als ihre Umgebung, sodass sie aufsteigen und die Fotosphäre durchstoßen. Ein Fleckenpaar entsteht. b) Der Durchmesser des Sonnenflecks beträgt auf dem Foto 1 mm = 10–3 m. Die Sonne hat auf dem Foto einen Durchmesser von 4,2 cm = 4,2 ∙ 10–2 m. Der Durchmesser der Sonne beträgt 1,392 ∙ 109 m. Damit erhält man für den Durchmesser des Sonnenflecks: 9 Hinweis: In der Regel beträgt der Fleckendurchmesser zwischen 1 000 und 10 000 km. Es wurden auch schon Flecken mit einem Durchmesser von mehr als 100 000 km beobachtet. 422 104 Größe einer Protuberanz Der Durchmesser der Sonne beträgt 1,392 ∙ 109 m. Auf dem Foto hat sie einen Durchmesser von 5,2 cm = 5,2 ∙ 10–2 m. Die Höhe der Protuberanz über der Sonnenoberfläche beträgt 1,5 cm = 1,5 ∙ 10–2 m, ihre Breite etwa 2,3 cm = 2,3 ∙ 10–2 m. Mit diesen Werten erhält man: 9 5,2 ∙ 10 h= m m = 400 000 km 9 –2 1,392 ∙ 10 m ∙ 2,3 ∙ 10 m b = }} –2 5,2 ∙ 10 b= 6,2 ∙ 108 Stern Scheinbare Helligkeit in mag Sternbild Sirius A –1,5 Großer Hund Canopus –0,7 Kiel des Schiffes Arktur –0,05 Bärenhüter Wega +0,03 Leier Rigel +0,12 Orion 427 334 Nahe Sterne Stern Entfernung in pc Proxima Centauri 1,30 α Centauri A 1,33 α Centauri B 1,33 Barnards Stern 1,83 Lalande 21185 2,53 3. 426 684 Sternspuren a) Die scheinbare Bewegung der Sterne kommt durch die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse zustande. –2 1,392 ∙ 10 m ∙ 1,5 ∙ 10 m h = }} –2 4,0 ∙ 108 423 504 Helle Sterne m x = 33 000 km 20. 1. 2. –3 1,392 ∙ 10 m ∙ 10 m x = }} –2 4,2 ∙ 10 Sterne und ihre Entwicklung (LB S. 567 – 568) m b) In 24 h beschreibt ein Stern eine kreisförmige Bahn um den jeweiligen Himmelspol. Das entspricht einem Winkel von 360°. Auf dem Foto ergibt sich ein Winkel der Sternspuren von etwa 30°. Mit diesem Wert erhält man: 24 h ∙ 30° x=} 360° m = 620 000 km x=2h Die Belichtungszeit betrug bei der Aufnahme etwa 2 Stunden. 4. 416 374 Energieerhaltung Die Sterne sind selbstleuchtende Gaskugeln. Die von ihnen je Sekunde freigesetzte und in das Weltall abgegebene Energie müssen durch Energieumwandlung aus anderen Energieformen stammen, die im Stern gespeichert sind. Jedenfalls kann die Sternenergie auf Grund des Energieerhaltungssatzes nicht einfach im Inneren der Sterne „entstehen“. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Astrophysik Wie auch immer die konkrete Energieumwandlung im Stern funktioniert, sie kann nicht ewig ablaufen, da jeder Energieträger (chemische Energie, Kernspaltungsoder Kernfusionsenergie von Atomen) irgendwann zur Neige geht. Deshalb müssen sich Sterne im Laufe der Zeit verändern – sie entstehen und sie verlöschen. 5. 413 624 Sternenleben Auf Grund des Energieerhaltungssatzes kann die Sternenergie nicht einfach im Inneren der Sterne „entstehen“. Wie auch immer die konkrete Energieumwandlung im Stern funktioniert, sie kann nicht ewig ablaufen, da jeder Energieträger irgendwann zur Neige geht. Wenn es das Weltall seit unendlicher Zeit gäbe, dann wären bereits alle Sterne erloschen – es wäre im All „dunkel“. Da dies ganz offenbar nicht der Fall ist, muss das Weltall in der Vergangenheit zu einem Zeitpunkt entstanden sein, der es ermöglichte, dass auch heute noch die Energievorräte der Sterne (hauptsächlich Wasserstoff für die Kernfusion zu Helium) nicht verbraucht sind. Auch wenn gegenwärtig noch neue Sterne im All entstehen, ändert dies nichts Grundsätzliches an diesem Argument. 6. 428 694 Zustandsgrößen Die Oberflächentemperatur ergibt sich aus der spektralen Energieverteilung. Die Masse von Sternen lässt sich aus Untersuchungen an Doppelsternen ermitteln. Der Radius von Sternen kann aus Untersuchungen an Bedeckungsveränderlichen oder durch interferometrische Untersuchungen bestimmt werden. Die mittlere Dichte von Sternen ergibt sich aus Masse und Radius. astronomischen Einheiten und die Zeit in Jahren angegeben. Damit erhält man: 3 (170 AE) M=} 2 (400 a) M = 30,7 MSonne 428 174 Dichte von Sternen 9. Riesenstern: m = 15 · 1,99 · 1030 kg ≈ 3 · 1034 g r = 227,9 · 106 km ≈ 2 · 1013 cm } m ρ=} ≈ 3 · 1034 g/(4 π/3 · 8 · 1039 cm3) V } ρ ≈ 10–6 g · cm–3 Weißer Zwerg: m = 1,99 · 1030 kg ≈ 2 · 1033 g r = 6 378 km ≈ 6 · 108 cm } m ρ=} ≈ 2 · 1033 g/(4 π/3 · 216 · 1024 cm3) V } ρ ≈ 2 · 106 g · cm–3 10. a) Stern 1: Hauptreihenstern Stern 2: Riese Stern 3: Hauptreihenstern Stern 4: Riese Stern 5: weißer Zwerg b) Es handelt sich um einen Riesen. 11. 7. 429 804 Oberflächentemperatur Zwischen der Oberflächentemperatur eines Sterns und der Farbe des Lichts, dass wir von ihm wahrnehmen, besteht ein enger Zusammenhang: Rot leuchtende Sterne haben eine niedrigere Temperatur als gelb leuchtende Sterne und gelb leuchtende Sterne eine niedrigere Temperatur als bläulich leuchtende Sterne. Einer bestimmten Spektralklasse (Farbe) entspricht ein bestimmter Temperaturbereich. 8. 423 514 Arbeiten im HRD 421 274 HRD-Hauptreihe a) Oberflächentemperatur steigt, Leuchtkraft wird größer, Masse und Radius werden größer. b) Oberflächentemperatur sinkt, Leuchtkraft wird kleiner, Masse und Radius werden kleiner. c) Senkrecht: Bei konstanter Oberflächentemperatur wird die Leuchtkraft größer, Masse und Radius ebenfalls. Waagerecht: Bei konstanter Leuchtkraft verringert sich die Temperatur. Masse und Radius werden größer. 429 494 Masse eines Sterns Für die Masse eines Sterns gilt vereinfacht die Beziehung a 3 (vereinfachte Kepler-Gleichung). Dabei wird die M=} T2 Masse in Vielfachen der Sonnenmasse, der Abstand in © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 289 290 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 12. (LB S. 567 – 568) 413 934 Leuchtkräfte Die folgenden Angaben sind in Vielfachen der Sonnenleuchtkraft gegeben: 1 – L = 0,1 L3 2 – L = 0,95 L3 3 – L = 10 000 L3 4 – L = 3 L3 13. Dabei sind die Sternmassen in Vielfachen der Sonnenmasse, T in Jahren und a in astronomischen Einheiten anzugeben. Für Sirius A und B erhält man: }} √ T 2 (M1 + M2) 3 }} a = √ (50 a)2 (2,3 + 1,1) a= a = 20,4 AE Der Abstand zum gemeinsamen Schwerpunkt ergibt sich aus dem Schwerpunktsatz: 413 914 Anderer Stern Zur Lösung wird das Stefan-Boltzmann-Gesetz benötigt. Für die Leuchtkraft L gilt: L= 3 M a a–a 1 = 1 = 2 } } } M a a 2 2 2 a a2 = } M 4 π · R2 · σ · T 4 (} + 1) 1 M2 Variante 1: Für zwei Sterne 1 und 2 folgt der Zusammenhang: L1 L2 R1 · T1 R2 · T2 20,4 AE a2 = } 2,3 +1 } 1,1 =} } 2 4 2 4 a2 = 6,6 AE Mit der bekannten Sonnentemperatur T = 5 770 K und der Angabe, dass die Leuchtkraft des Sterns 1 000-fach höher als die der Sonne sein soll, folgt unmittelbar die Lösung in Vielfachen des Sonnenradius. R = 77 R3. R = 77 R3. v = c = 2π·f·R Umstellen nach f ergibt die Lösung: c = 4 775 Hz f=} 2π·R 414 424 Masse-Leuchtkraft-Beziehung 18. 428 974 Ein Planetensystem entsteht Ähnlich wie ein Stern entsteht auch ein Planetensystem aus Gas und Staubwolken. 413 924 Zukunft der Sonne Die Dichte der Sonne beträgt dann g ρ = 8,1 · 10 –7 }3. cm Auf der Erde kann man diesen geringen Wert in hinreichender Näherung als „Vakuum“ ansehen. 16. 413 894 Rotierende Neutronensterne Die kurzperiodischsten Neutronensterne drehen sich nicht so schnell, man kennt aber durchaus sogenannte Millisekundenpulsare. Stern mit fünffacher Sonnenmasse: L = 125 L3 Stern mit halber Sonnenmasse: L = 0,125 L3 = }18 L3 15. 17. Aus dem in der Aufgabe gegebenen Hinweis folgt im Grenzfall: Variante 2: Man verwendet die Sonnenleuchtkraft L = 3,8 · 1026 W und die Sonnentemperatur und stellt das Stefan-Boltzmann-Gesetz nach R um. 14. a1 = 20,4 AE – 6,6 AE = 13,8 AE 420 064 Doppelsterne Genutzt werden kann die Kepler-Gleichung in der Form 2 T oder vereinfacht in folgender Form: 3 T (2) Die Verklumpung setzt sich fort. Der Gesamtimpuls des Systems bleibt dabei erhalten. Alle Teilchen bewegen sich in einer Drehrichtung. Aufgrund der Kräfte bei Kreisbewegungen in Kombination mit Gravitationskräften bildet sich eine Art Scheibe heraus. 3 4π a M1 + M2 = } · G }2 a M1 + M2 = } 2 (1) Infolge der Gravitation kommt es zu einer Verklumpung, wobei sich im Zentrum dieses Bereichs der künftige Stern befindet. (3) Durch Inhomogenitäten bilden sich Bereiche mit besonders großen Massekonzentrationen heraus. Das sind die Bereiche, in denen sich ein Stern bzw. Planeten entwickeln. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Astrophysik (4) Es entsteht ein Planetensystem mit − einem Stern, − Planeten als Massekonzentration, − einer Vielzahl von Kleinkörper. Das Alter unseres Sonnensystems wird auf etwa 4,6 Milliarden Jahre geschätzt. Beachten Sie dabei: Unser Sonnensystem entwickelt sich wie auch das gesamte Universum weiter. 19. punkt des Aussendens einer bestimmten Wellenlänge entsprechend der Beziehung: h·c λ=} E Je länger das Licht unterwegs ist, bis es uns heute erreicht, d. h., je weiter der Stern entfernt ist, auf dem das Licht entstanden ist, desto größer ist die Wellenlänge in der Zwischenzeit durch die Ausdehnung des Raums geworden. Diese Verschiebung der Wellenlänge hin zu größeren Werten wird als Rotverschiebung bezeichnet. 413 964 Ferne Planetensysteme 414 504 Unendlich weit weg? 4. Es gibt offenbar Planetensysteme, bei denen massereiche Planeten sehr dicht an ihrer Sonne stehen. Diese Planeten umkreisen ihr Zentralgestirn auf Bahnen, die teilweise näher als die Bahn Merkurs an der Sonne verlaufen. Anhand der Abbildung meint man zu erkennen, dass es bei anderen Planetensystemen keine erdähnlichen Planeten gibt, doch dies ist ein Trugschluss: Die Messgenauigkeit reicht bislang nur in einigen Ausnahmefällen aus, um Planeten mit relativ geringen Massen nachzuweisen. Diese Hoffnung kann nicht erfüllt werden. Da das Universum erst seit einer endlichen Zeit existiert, können wir nicht beliebig weit in das All hinein blicken, sondern nur so weit, wie die Strecke reicht, die das Licht seit Entstehung unserer Welt bereits durchlaufen konnte. 425 344 Galaxienflucht 5. Nach dem Gesetz von Hubble gilt v = H ∙ r und damit: v r=} H Große Strukturen im Universum (LB S. 576) km erhält man: Mit v = 0,13 c = 39 000 } s km 39 000 } ∙ s ∙ Mpc s r = }} 75 km r = 520 Mpc = 5,20 ∙ 108 pc 1. 428 474 Die Milchstraße Die Milchstraße verläuft u. a. durch folgende Sternbilder: Einhorn, Fuhrmann, Casseopeia, Cepheus, Schwan, Adler. 2. 414 394 Massenschätzung Es gilt der in der Aufgabenstellung beschriebene Ansatz: 2 G·M·M Galaxis M·v = } }} r 2 r M Sonnenmasse r Entfernung Sonne-Zentrum der Galaxis 2 r · v = 2,2 · 1041 kg (ca. 1 011 Sonnenmassen) MGalaxis = } G 3. 414 454 Rotverschiebung Seit dem sogenannten Urknall dehnt sich der Raum des Universums aus. Dies hat zur Folge, dass die Wellenlänge von Licht im Laufe der Zeit größer wird. 6. Zur lokalen Gruppe gehören u. a. folgende Galaxien: Milchstraßensystem, kleine und große magellansche Wolke, Leo I und Leo II, der Andromedanebel (M 31), NGC 185, NGC 147, NGC 205, … . Bekannt sind über 50 Galaxien, die zur lokalen Gruppe gehören. Alle diese Objekte befinden sich in einem Umkreis von bis zu 7 Millionen Lichtjahren. Die Mitglieder der lokalen Gruppe sind durch Gravitationskräfte aneinander gebunden. 7. 426 934 Außerirdisches Leben Präsentation zum Thema „Außerirdisches Leben“. Dabei ist der Aspekt zu beachten, dass Leben in vielfältigen Formen existieren kann und nicht auf intelligentes Leben beschränkt werden sollte. 8. Wurde nun Licht in einem Stern zum Beispiel bei einem bestimmten Übergang eines Wasserstoffatoms ausgesendet, so entsprach die Übergangsenergie zum Zeit- 424 484 Lokale Gruppe 414 434 Zivilisationen im All Die relativen Häufigkeiten fi, fZ, T sind frei wählbar – man sollte aber auf eine vernünftige Begründung achten. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 291 292 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590) Dies könnte so aussehen: Höheres Leben gibt es auf der Erde seit ca. 500 Mio. Jahren, der Mensch entwickelte sich vor ca. 1. Mio. Jahren. Man könnte aus diesen beiden Zahlen entnehmen, dass es auf jedem 500-ten Planeten mit Leben eventuell intelligentes Leben gibt: 3.10 Komplexe Aufgaben Komplexe Aufgaben (LB S. 578 – 590) 1. fi = 0,002. Intelligentes Leben gibt es auf der Erde seit ca. 1 Mio. Jahre, eine technische Zivilisation haben wir seit ca. 100 Jahren, also: fZ = 0,0001. Als Pessimist würde man angesichts der globalen Probleme eventuell schätzen, dass wir die Lebensspanne unserer technischen Zivilisation nahezu erreicht haben: T = 200 a. (Hinweis: Die Einheit Jahr ist wichtig, damit sich die Einheiten insgesamt herauskürzen und eine Zahl als Ergebnis herauskommt!). Lösung: N = 2 · 10 –7. Das wäre eine extrem pessimistische Schätzung, die vor allem dadurch zustande kommt, dass in diesem Beispiel die Lebensdauer einer technischen Zivilisation nur als sehr kurz angenommen wurde. 417 074 Sicherheit im Straßenverkehr a) Zu erläutern und zu begründen sind die drei nachfolgenden genannten Sicherheitskomponenten. Knautschzone: Die Knautschzone verlängert bei einem Crash den „Bremsweg“ der Personen. Längerer Bremsweg bedeutet kleinere Beschleunigung und damit nach F = m · a auch eine kleinere Kraft, die auf die Person wirkt. Darüber hinaus wird durch die Verformung des Pkw Energie absorbiert. Sicherheitsgurt mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer: Beim plötzlichen Abbremsen bewegt sich eine Person aufgrund Ihrer Trägheit weiter in Fahrtrichtung, wenn keine Gegenkraft wirkt. Sicherheitsgurt und Gurtstraffer sorgen dafür, dass eine Person sofort abgebremst wird. Zu große abbremsende Kräfte, die nur im Bereich des Gurts wirken, können erhebliche Verletzungen bewirken. Deshalb werden diese Kräfte durch einen Gurtkraftbegrenzer auf einen bestimmten Wert begrenzt. Airbag: Airbags sollen vor allem verhindern, dass Körperteile auf harte Fahrzeugteile (Armaturenbrett, Türverkleidung) aufschlagen. Durch Airbags werden Körperteile, z. B. der Kopf, zusätzlich „weich“ abgebremst. b) Für den Weg s gilt s = }a2 (Δt)2, für die BeschleuniΔv . Einsetzen von a und Umstellen nach Δt gung a = } Δt ergibt: Δv s=} · (Δt)2 2 · Δt und damit 2s Δt = } Δv 2 · 0,70 m Δt = } km 50 } h Δt = 0,10 s Für die Beschleunigung ergibt sich damit: km 50 } Δv h a=} =} 0,1 s Δt m a = 140 } 2 s Das bedeutet: Der Airbag wird aktiviert. 2. 419 334 Waagerechter Wurf a) In x-Richtung gilt: x = v0 · t (1) g In y-Richtung gilt: y = h1 – }2 t 2 (2) Umstellen von (1) nach t und Einsetzen in (2) ergibt: g y = h1 – }2 · x 2 2 v0 (3) © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Komplexe Aufgaben b) Die Wurfweite beträgt 0,90 m. Die Abwurfhöhe lässt sich aus Gleichung (3) berechnen, wenn man Wertepaare aus der gegebenen Wertetabelle einsetzt (2 Gleichungen mit 2 Unbekannten). Es ergibt sich: h1 = 0,25 m. Die Abwurfgeschwindigkeit kann man z. B. so berechnen: − Aus der Fallhöhe von 0,20 m ergibt sich aus g s = }2 · t 2 die Fallzeit (t = 0,20 s). − Aus x = 0,8 m und t = 0,20 s erhält man: m v = }xt = 4,0 } s c) Ein Körper bewegt sich gleichförmig und geradlinig, wenn die Summe der auf den Körper wirkenden Kräfte null ist. Das ist genau dann der Fall, wenn die resultierende Kraft in Bewegungsrichtung und die bewegungshemmenden Reibungskräfte gleich groß sind. c) h2 = h1 = 25 cm Die Auftreffgeschwindigkeit des senkrecht nach unten fallenden Körpers beträgt: m a) a = 3 } 2 v = g·t Mit } erhält man: } 2s·g v = g· 2s = } 2s t = √} g √}g Mit t = }av m 13,9 } 3,0 }2 s t=} m s s t = 4,6 s Für den Weg erhält man: s = }a2 t 2 m 3,0 } 2 y s s=} · (4,6 s)2 2 }} √(4,0 }ms )2 + (2,2 }ms )2 m v = 4,6 } s a = 0. Damit erhält man als Zeit für die Beschleunigungsphase: } v 2+v 2 v= auch s m v = 2,2 } s v=√ x F = m·a km m v = 50 } = 13,9 } h s m v = }} 2 · 0,25 m · 9,81 } 2 Für die Geschwindigkeit des waagerecht geworfenen Bauteils erhält man: ist nach 415 594 Bewegungen von Pkws 4. √ √ F=0 s = 32 m b) s Pkw 2 Pkw 1 Die Geschwindigkeit des waagerecht geworfenen Bauteils ist wesentlich größer, weil sich bei ihm die Geschwindigkeit in x-Richtung und die in y-Richtung vektoriell zusammensetzen. 3. t 417 964 Kräfte und mechanische Arbeit a) Maßstäbliche Skizze. Rechnerisch ergibt sich: Pkw 2 km 50 } h Pkw 1 }}} F = √F12 + F22 + 2 F1 · F2 · cos α F = 30,7 MN b) Bei der Berechnung kann man von der resultierenden Kraft ausgehen oder die Arbeit für jeden der Schlepper einzeln berechnen. W = F·s W = 30,7 MN · 800 m t1 t2 t km folgenden c) Pkw 1 liegt bis zum Erreichen von 50 } h Weg zurück: s = }a2 t 2 Mit t = }av erhält man: W = 24,5 · 109 J © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 2 2 v = v s = }a2 · } } 2 2a a 293 294 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590) 2 m (13,9 } s) s=} m c) Aus sehr großer Entfernung sieht das Feld wie das einer einzelnen, positiven Punktladung mit Q1/2 aus. 2 · 2,0 }2 s s = 48,3 m Die Zeit dafür beträgt: m 13,9 } 2 }2 s t = }av = } m = 6,95 s s Pkw 2 legte in dieser Zeit folgenden Weg zurück: s1 = 32 m in 4,6 s (b Aufg. a) m · (6,95 s – 4,6 s) = 32,7 m s2 = 13,9 } s Der Gesamtweg in 6,95 Sekunden beträgt damit 64,7 m. Damit entsteht folgende Situation: Pkw 1 d) Gewitterentstehung: Durch vertikale Luftströmungen von Wassertröpfchen und leichten Eis oder Staubpartikeln kommt es zur Ladungstrennung innerhalb einer Wolke, z. B. oben positiv und unten negativ. Die Erdoberfläche wird durch Influenz entgegengesetzt zur Wolkenunterseite geladen. Durch die hohe Feldstärke kommt es zu Entladungen in Form von Blitzen. Dabei weitet sich ein anfangs sehr dünner Entladungskanal von oben und unten her zu einem Plasmakanal mit sehr hoher Stromstärke. Pkw 2 Xerografie: Eine Metalltrommel ist mit einem Halbleiter beschichtet, der bei Beleuchtung leitend wird. 1. Schritt: Die Beschichtung wird im Dunkeln über Sprühentladung bei hoher Spannung geladen. 2. Schritt: Die Trommel wird über eine Optik je nach Schwärzung der Vorlage belichtet und dabei werden die hellen Teile entladen. 3. Schritt: Geladene Tonerteilchen werden von den geladenen Trommelteilen angezogen. 4. Schritt: Das aufgedrückte Papier nimmt den Toner auf. 12,4 m 48,3 m 60,7 m 64,7 m Der Abstand der beiden Pkw beträgt mehr als 10 m, genauer: etwa 12 m. 5. a) 418 574 Elektrische Feldstrukturen E2 1 r 2 A E1 Piezoelektrischer Effekt: Phänomen: Wenn ein Kristall (z. B. ein Quarz) zusammengedrückt wird, entsteht zwischen den Druckflächen eine Spannung, die umso größer ist, je stärker die Kontraktion ist. Erklärung: Der Kristall ist aus unterschiedlichen Ionen aufgebaut, die unterschiedlich geladen sind. Bei der Verformung werden die Ionen gegenüber ihrer elektrischen Gleichgewichtslage verschoben. Dadurch entsteht in der Grenzschicht eine Raumladung. Es gilt: r = 10 cm Q1 = 3,2 ∙ 10–9 As Q Q 1 |Q2| = } 2 Q 1 E1 = } 2 2 E2 = } 2 4 π ε0 r 4 π ε0 r Die Feldstärken sind beide nach rechts gerichtet. Demzufolge ergibt sich: kV E = E1 + E2 = 4,3 } m b) 6. 415 424 Ein Plattenkondensator a) Für die Berechnung der Kapazität gilt: A C = εr · ε0 · } d B Mit den Werten ergibt sich: C F 0,12 m · 0,12 m C = 1,00 · 8,85 · 10 –12 } · 0,008 m m }} 1 A 2 C = 1,6 · 10 –11 F = 16 pF Die Ladung lässt sich so berechnen. Q ergibt die Umformung: Aus C = } U Q = C·U Mit den Werten ergibt sich: Q = 1,6 · 10 –11 F · 230 V © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Komplexe Aufgaben Q = 3,7 · 10 – 9 As b) Für einen Plattenkondensator gilt: U E=} d c) Hängt man ein mit der Probeladung q geladenes Kügelchen in den Kondensator, wird es durch die Feldkraft ausgelenkt. Dabei zeigt die Resultierende aus elektrischer Kraft und Gewichtskraft in die gleiche Richtung wie der gespannte Faden. 230 V V E=} = 2,9 · 104 } . 0,008 m m Für die im Feld gespeicherte Energie gilt: φ E = }12 C · U 2 l E = }12 16 pF · (230 V)2 E = 4,2 · 10 –7 F · V 2 E = 4,2 · 10 –7 J φ c) Die angeschlossene Spannung ändert sich nicht. Befindet sich zwischen den Platten ein Dielektrikum mit εr = 3,5 ,so erhöht sich die Kapazität auf den 3,5-fachen Wert. Entsprechend verändert sich auch die Ladung auf den Platten des Kondensators auf den 3,5-fachen Wert. Die elektrische Feldstärke ändert sich nicht, da Spannung und Abstand der Platten gleich bleiben. Die gespeicherte Energie ist wegen E = }12 C · U 2 3,5-mal größer. Ab abgetrennter Spannungsquelle gilt: Da keine Ladungen ab- oder zufließen, ist die elektrische Ladung konstant. Die Kapazität erhöht sich bei εr = 3,5 um den Faktor 3,5. Aus C= Q } U bzw. U= Q } C FG Es gilt: F tan φ = } F G F E=} q a) Für die Kapazität des Kondensators gilt: C= A ε0 · εr · } d x F = } }l F G (2) x·F Alle rechts stehenden Größen können bestimmt und damit kann die Feldstärke ermittelt werden. 415 544 Zusammenhang zwischen Q und U 8. a) An den Messkurven erkennt man den linearen Zusammenhang zwischen Plattenladung Q und Spannung U: Q = C·U A gehört d zum Kondensator Wegen C = ε0 · εr · } 1 d mit dem kleineren Plattenabstand, also der größeren Kapazität und der steileren Geraden A. C = 20 pF b) Beim Auseinanderziehen der Kondensatorplatten gelten die Formeln: sowie x·F G oder F = } l G E=} q·l 2 σ= (1) Einsetzen in (1) ergibt: π · 0,12 C = 8,85 · 10 –12 · 1 · } F 0,020 Q } A sin φ = }xl Wegen der kleinen Winkel kann man sin α = tan α setzen. Damit gilt: folgt: 426 164 Experiment mit einem Kondensator sowie Für die elektrische Feldstärke E gilt: 1 Die Spannung verringert sich um den Faktor } . 3,5 U Entsprechendes gilt wegen E = } für die Feldstärke d und wegen E = }12 C · U 2 auch für die im Kondensator gespeicherte Energie. 7. F x σ = ε0 · E . Darin ist σ die Flächenladungsdichte. Wenn die Kondensatorplatten auseinander gezogen werden, nachdem die Spannungsquelle abgetrennt wurde, bleibt die Ladung Q erhalten. Die Flächenladungsdichte ändert sich nicht. Deshalb bleibt auch die elektrische Feldstärke konstant. b) Wenn die elektrische Feldstärke E einen zu großen Wert erreicht, wird die Luft leitend. Es kommt zu einer elektrischen Entladung im Kondensator. Wegen E ~ U kann ein Kondensator nur bis zu einer maximalen Spannung aufgeladen werden. Bei diesem Wert endet der Graph. c) Für die in einem Kondensator gespeicherte Energie gilt: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 295 296 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590) E = }12 C · U 2 Diagramm 4: Der Graph ist keine Gerade, d. h. der Anstieg (Beschleunigung) ist hier nicht konstant. Diagramm 4 ist nicht geeignet. Der Energieinhalt des Kondensators sinkt von anfangs E1 = }12 C · U12 = }12 · 1,0 · 3,02 J = 4,5 J bis die LED erlischt auf E2 = 1 }2 C · U22 = 1 }2 · 1,0 · 1,52 10. J = 1,125 J. 416 594 Die magnetische Flussdichte a) Wegen Δ E = P · Δ t gilt für die mittlere Leistung P = 0,02 W. F in mN 40 35 ΔE 3,375 J Δt = } =} = 169 s. P 0,02 W 30 Die Diode leuchtet somit etwa 2 Minuten und 50 Sekunden. 25 20 15 9. 10 417 864 Eine Ladung im Feld 5 0 a) Berechnung der Geschwindigkeit: Nach dem Energieerhaltungssatz gilt: 0 Q ∙ U = }12 m · v 2 } 2Q·U v= } m √ 3 4 5 I in A F mN }I = 7,00 } A }} 2 · 5 · 10 –9 As · 104 V ≈ 5,8 m v = }} } –6 s 3 · 10 2 Die Kraft F ist näherungsweise proportional zur Stromstärke I. Die Steigung der eingezeichneten Geraden beträgt: Daraus folgt: √ 1 Für die magnetische Flussdichte gilt bei der gegebenen Leiterlänge l = 8,0 cm: kg b) Da das elektrische Feld innerhalb des Plattenkondensators konstant ist, wirkt auch eine konstante Kraft auf das Kügelchen. Es bewegt sich demzufolge gleichmäßig beschleunigt. Trifft es auf die rechte Platte, gibt es seine Ladung ab, wird neu (mit anderer Polung) aufgeladen und dadurch mit einer betragsmäßig gleichgroßen und konstanten Kraft nach links beschleunigt. Da die Kugel ohne Energieverluste an der rechten Platte reflektiert wird, bleibt der Betrag der Geschwindigkeit erhalten und die Kugel wird konstant weiter beschleunigt. Diagramm 1: Nach der Reflexion wird die Geschwindigkeit (betragsmäßig) größer und nicht wie im Diagramm dargestellt kleiner. Diagramm 1 ist nicht geeignet. Diagramm 2: Richtungswechsel der Geschwindigkeit stimmt, aber die Beschleunigung ist auf dem Rückweg kleiner (Betrag des Anstiegs). Diagramm 2 ist nicht geeignet. Diagramm 3: Der Vorzeichenwechsel der Geschwindigkeit ist richtig dargestellt und der Betrag des Anstiegs (Beschleunigung) in beiden Phasen ist gleich. Die physikalischen Verhältnisse werden richtig dargestellt. F B = } = F·1 I · l }I }l mN 1 B = 7,00 } · 0,080 A } m B = 87,5 mT b) U N S Eine stromdurchflossene Leiterschaukel hängt mit ihrer Unterkante im senkrecht verlaufenden Magnetfeld eines Hufeisenmagneten. Sie erfährt unter dem Einfluss der Lorentzkraft FL und der Gewichtskraft FG eine Auslenkung. Dabei zeigt die Resultierende aus beiden Kräften in die gleiche Richtung wie die seitlichen Schnüre der Schaukel. Es gilt: F L tan φ = } F G sowie sin φ = }xl © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Komplexe Aufgaben b) Ein Leiterstück wird so in das Magnetfeld gebracht, dass es sich senkrecht zu den magnetischen Feldlinien befindet. Fließt durch das Leiterstück der Länge l ein Strom bestimmter Stromstärke I, dann wirkt auf das Leiterstück eine Kraft F, die mit einem Kraftmesser gemessen werden kann. Es gilt: φ l Leiter x F = l·I·B FL Daraus ergibt sich: F B=} l·I φ Alle rechts stehenden Größen können gemessen werden. FG Für kleine Auslenkungen gilt damit: sin φ = tan φ und F x L bzw. FL = FG · }xl . }l = } FG Die Größen rechts sowie die Stromstärke I können gemessen werden. c) Ein Magnetfeld durchdringt senkrecht ein Halbleiterplättchen oder einen Metallstreifen. Wird dieser Leiter von einem Strom durchflossen, so kann an den seitlichen Anschlüssen 1 und 2 des Leiters eine Spannung gemessen werden. + – I 1 v UH – B 417 484 Spannung am geraden Leiter 12. a) Für die induzierte Spannung gilt Uind = B · l · v. Da die Spannung mit einem hochohmigen Messgerät gemessen wird, fließt kein Strom und keine bremsende Lorentzkraft wirkt auf den Stab. Daher steigt die Geschwindigkeit v linear an. Die beiden Diagramme (1) und (3) kommen deshalb nicht infrage. Diagramm (2) ist dann richtig, wenn der Leiter zum Zeitpunkt 0 aus der Ruhe startet. Diagramm (4) ist dann richtig, wenn der Leiter zum Zeitpunkt 0 bereits eine Anfangsgeschwindigkeit hat. b) Jetzt kommt es zu einem Induktionsstrom, der nach der lenzschen Gesetz seiner Ursache entgegenwirkt und den Stab abbremst. Je schneller der Stab wird, desto größer wird die bremsende Kraft, bis beide Kräfte im Gleichgewicht sind und der Stab mit konstanter Geschwindigkeit weiter gleitet. Damit ergibt sich folgendes t-I-Diagramm: I 2 Die Elektronen mit der Geschwindigkeit v werden im magnetischen Querfeld der Flussdichte B von der Lorentzkraft FL = B · e · v abgelenkt. Durch die Ladung baut sich ein elektrisches Feld E auf, bis die elektrische Feldkraft Fel und die Lorentzkraft FL den gleichen Betrag haben. 11. t 414 964 Zeitlich konstantes magnetisches Feld 13. a) Das Feldlinienbild eines Hufeisenmagneten sieht etwa so aus: N 417 784 Elektronen im magnetischen Feld a) Die Gleichung ergibt sich aus folgender Überlegung: Bei der Bewegung von geladenen Teilchen in einem homogenen Magnetfeld wirkt die Lorentzkraft als Radialkraft. Es gilt also: Radialkraft = Lorentzkraft S © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de m·v2 = Q·v·B } r 297 298 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590) Austrittsphase dauert schließlich ebenfalls 0,5 s. Diagramm (4) ist damit die richtige Lösung. Die Vereinfachung und Umformung der Gleichung ergibt: m·v = Q·B } r c) | Uind | = B · l · v = 0,5 T · 0,080 m · 0,16 m · s –1 = 6,4 mV. Diese Spannung wird beim Eintritt und beim Austritt induziert, die Polarität ist verschieden, da zuerst rechts und dann links die Spannung induziert wird. Befindet sich im Stromkreis ein Widerstand von 5 Ω, so misst man die Stromstärke: oder Q v = B·r } m } Für ein Elektron ist Q = e und damit: e v = B·r } m } Mit den gegebenen Werten erhält man: e = } m e U ± 6,4 mV ind I=} =} = ± 1,3 mA R 5,0 Ω m 1,7 · 107 } s }} –3 1,4 · 10 T · 0,074 m I in mA 1,3 C = 1,64 · 1011 } } m kg C Der Tabellenwert beträgt 1,76 · 1011 } . kg 2 0 t in s 1 b) Im gegebenen Falle wirkt auf die Elektronen eine konstante Kraft (Lorentzkraft) stets senkrecht zur Bewegungsrichtung. Die Lorentzkraft wirkt demzufolge als Radialkraft. Damit ist die Bahn kreisförmig. c) Protonen haben den gleichen Betrag der Ladung wie Elektronen, ihre Masse ist aber etwa 1800-mal so groß. Das bedeutet: − Der Betrag der Lorentzkraft verändert sich nicht. − Wegen der größeren Masse ist aber der Radius der Kreisbahn bei ansonsten gleichen Bedingungen größer als bei Elektronen. 14. –1,3 d) Die Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter der Länge l wird mit der Formel FL = B · I · l berechnet: FL = 0,5 T · 1,28 mA · 0,080 m FL = 0,051 mN = 51 μN Wegen des lenzschen Gesetzes ist die Kraft immer der Ursache entgegengesetzt, d. h. dass die Kraft im Gegensatz zur Spannung bzw. Stromstärke immer das gleiche Vorzeichen hat. 417 674 Induktion in einer Leiterschleife F in μN a) Diagramm (4) ist die richtige Darstellung. 51 b) Die induzierte Spannung wird mit der Formel Uind = B · l ·v berechnet. Der Drahtrahmen bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit. Folglich sind die induzierten Spannungen konstant bzw. null und nicht an- oder absteigend wie in den Diagrammen (2) und (3). Was unterscheidet die Diagramme (1) und (4)? In Diagramm (4) sind alle Zeitabschnitte gleich lang, während in Diagramm (1) die Zeit, in der keine Spannung gemessen werden kann (also die Zeit, in der sich der Drahtrahmen ganz im Magnetfeld befindet) kürzer als die Zeiten ist, in denen eine Spannung gemessen werden kann (Ein- bzw. Austrittsphase des Drahtrahmens). cm , der Die Geschwindigkeit beträgt v = 16 } s Rahmen ist zu Beginn 8,0 cm vom Magnetfeld entfernt. Nach 0,5 s wird das Magnetfeld erreicht und eine Spannung induziert. Da der Rahmen eine Seitenlänge von ebenfalls 8,0 cm hat, dauert auch die Eintrittsphase 0,5 s. Für die restlichen 8,0 cm im Magnetfeld werden nochmals 0,5 s benötigt, die 0 1 15. 2 t in s 415 674 Rotation einer Leiterschleife a) Bei der Rotation des Drahtrahmens wird in den beiden achsenparallelen Leiterstücken der Länge l = 8,0 cm eine Spannung induziert, da hier Elektronen längs des Leiters verschoben werden können. Bewegt sich die obere Kante des Drahtrahmens nach unten, so erfahren die Elektronen wegen der UVWRegel eine Kraft nach links. Entsprechend erfahren die Elektronen der unteren Kante eine Kraft nach rechts. Die beiden anderen Seiten tragen nichts zur Induktionsspannung bei, da hier die Elektronen quer zum Leiter verschoben werden. Der Maximalwert der Spannung wird mit der Formel U = 2 · B ·l · v berechnet. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Komplexe Aufgaben Der Faktor 2 folgt aus der Tatsache, dass die Spannungen in der oberen und der unteren Hälfte des Drahtrahmens addiert werden; v ist der Betrag der Umdrehungsgeschwindigkeit, für den gilt: den halben Wert. Außerdem wird die Periodendauer verdoppelt. U in V 2π·r v=} = 2 π ·r · f T 0,4 m v = 2 π · 0,040 · 20 } s 0,2 m v = 5,03 } s 0 0,02 Beim Radius ist zu beachten, dass man nur die Hälfte der Seitenlänge einsetzt. 0,04 0,06 0,08 0,1 t in s 0,2 0,4 vi α α 415 514 Selbstinduktion und Transformator 16. vù B U a) I = } R 12 V I=} = 0,24 A 50 Ω v U = I·R vù = v · sin α Wegen der Anfangsbedingung ist der Winkel α zum Zeitpunkt t = 0 s null. Die Geschwindigkeitsfunktion lautet deshalb (b Abb.): v (t) = v · sin (2 π · f · t ) Für die Spannungsfunktion folgt: U (t) = 2 · B · l · v (t) = 2 ·B · l · v ·sin (2 π · f · t ) U = 0,24 A · 1 1 = 0,24 V b) Mit Veränderung der Stromstärke ändert sich die Stärke des Magnetfelds der Spule. Nach dem Induktionsgesetz entsteht dadurch zwischen den Enden der Spule eine Induktionsspannung, die in der Physik als Selbstinduktionsspannung bezeichnet wird. Für die Selbstinduktion gilt: · ·N2·A ΔI ΔI Ui = – L · } = 0 rl ·} Δt } Δt U (t) = 2 · 0,5 · 0,080 · 5,03 V · sin (2 π · 20 s –1 · t) Soll Ui kleiner sein, so muss man zum Beispiel die Länge l der Spule vergrößern. U (t) = 0,40 V · sin (40 π · s –1 · t ) b) Es entsteht eine sinusförmige Wechselspannung mit dem Scheitelwert 0,40 V. U in V 0,4 0,2 0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 t in s 0,2 0,4 c) Aufbau: siehe Skizze Eisenkern Wirkungsweise: An die Primärspule N1 N2 U1 U2 wird eine Wechselspannung angelegt. Dadurch entsteht um die Primärspule und damit im Eisenkern ein sich ständig änderndes Magnetfeld, das auch die Sekundärspule durchsetzt. Dadurch wird nach dem Induktionsgesetz in der Sekundärspule eine Spannung induziert. d) Es gilt: U N 1 1 =} } U N 2 c) Wird die Frequenz halbiert, so sinkt der Betrag der Geschwindigkeit auf die Hälfte und wegen U = 2 · B · l · v sinkt der Scheitelwert der Spannung auf 2 Wenn die Sekundärspannung U2 10-mal so groß wie U1 sein soll, dann muss auch die Sekundärwindungszahl 10-mal so groß wie die Primärwindungszahl sein. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 299 300 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590) Die Sekundärstromstärke beträgt dann nur etwa ein Zehntel der Primärstromstärke (Energieerhaltungssatz). Bei genauerer Betrachtung der geometrischen Verhältnisse am Gitter findet man für ein Maximum die Beziehung: Δs b sin αk = }k . 17. 417 884 CD als Beugungsgitter a) Auf dem Schirm ergibt sich ein Interferenzmuster, so wie man es bei der Nutzung eines optischen Gitters beobachten kann. b αk b) Für die Wellenlänge erhält man: k·λ s K =} } a b Δs s K λ=} a ·b Mit der Bedingung Δ s = k · λ folgt die Gleik · λ , mit der sich die Wellenlänge chung sin αk = } b bestimmen lässt. –6 0,086 m · 1,6 · 10 m λ = }} 0,20 m λ = 688 nm c) Grüner statt roter Laser: Da die Wellenlänge von grünem Licht kleiner ist als die von rotem Licht, sind die Maxima näher zusammen. Bei Verwendung einer DVD ist die Gitterkonstante kleiner, der Abstand der Maxima demzufolge größer als bei einer CD. 18. 19. 414 634 Wellenlänge von Licht a) Die Experimentieranordnung könnte so gestaltet sein: Spalt Gitter Schirm 416 794 Interferenz am Gitter a) Quecksilberdampflampe Spalt großer Gitter Abstand Schirm 1 P 2 1 sK 3 2 3 Kondensor Linse Lichtquelle Abbildungslinse Durch die Lichtquelle wird ein Spalt ausgeleuchtet. Dieser Spalt wird mit einer Sammellinse (Abbildungslinse) auf dem Schirm scharf abgebildet. Anschließend wird hinter die Linse ein Gitter gesetzt. Auf dem Schirm ist ein Interferenzmuster zu sehen. e Hauptmaximum k-ter Ordnung Hauptmaximum 0-ter Ordnung b) Folgende Größen sind direkt messbar: e – Abstand Schirm – Gitter sk – Abstand der 0-ten Ordnung zur k-ten Ordnung der Spektrallinie auf dem Schirm. sk Es gilt tan α = } e . sk αk b e b) Beim Maximum 0. Ordnung besteht zwischen den von verschiedenen Spalten ausgehenden Wellen kein wellenlängenabhängiger Gangunterschied. Für die Maxima 1. Ordnung und für die höherer Ordnung gilt: k·λ sin αK = } b Das bedeutet: Der Winkel _k, unter dem ein Maximum auftritt, ist abhängig von der Wellenlänge λ. Bei rotem Licht (große Wellenlänge) ist der Winkel größer als bei blauem Licht (kleine Wellenlänge). Bei Verwendung von weißem Licht entsteht in jeder Ordnung (außer in der nullten Ordnung) ein kontinuierliches Spektrum. c) Es gilt allgemein: k·λ Gitter Schirm s K =} } e b Für die 1. Ordnung erhält man: © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Komplexe Aufgaben s λ 1 =} } e oder b 428 744 Betrachtungen zum Fotoeffekt 21. s 1 λ = b·} e –5 –3 8,00 · 10 m · 6,25 · 10 m λ = }} 0,650 m a) Wegen des äußeren lichtelektrischen Effekts werden durch die Photonen Elektronen aus dem Katodenmaterial herausgelöst. Es gilt folgende Energiebilanz: EPhoton = WAblöse + Ekin, Elektron λ = 769 nm 20. 418 324 Der fotoelektrische Effekt a) Aus h ∙ fG = WA folgt: W h fG = }A –19 4,27 ∙ 1,602 ∙ 10 J fG = }} = 1,03 ∙ 1015 Hz –34 6,626 ∙ 10 Js Damit erhält man als Grenzwellenlänge: λ = }c f m 3,00 ∙ 108 } s λ=} = 291 nm 15 1,03 ∙ 10 Hz Licht mit einer Wellenlänge von 800 nm hat eine Energie von: h∙ c E=} λ Damit Elektronen herausgelöst werden können, muss die Energie des Photons EPhoton ≥ WAblöse sein. Bei der entsprechenden Energie der Photonen erhalten die Elektronen die Energiedifferenz EPhoton – WAblöse = Ekin, Elektron als kinetische Energie. Die austretenden Elektronen besitzen demzufolge eine bestimmte maximale kinetische Energie. Es fließt ein Strom, der durch die angelegte Gegenspannung beeinflusst wird. Vergrößert man die Gegenspannung zwischen Katode und Anode, so werden die Elektronen durch das Gegenfeld stärker abgebremst. Wenn die kinetische Energie der Elektronen nicht mehr ausreicht, um das Gegenfeld zu überwinden, ist die Stromstärke null. Für den Grenzfall (maximale Energie) gilt: e · U = Wkin, Elektron m 6,626 ∙ 10–34 Js ∙ 3 ∙ 108 } s E = }} –9 800 ∙ 10 m E = 2,48 ∙ 10–19 Hz = 1,55 eV Die Energie bei λ = 400 nm ist doppelt so groß, also 3,1 eV. Beide Werte liegen deutlich unter dem Wert für die Austrittsarbeit (bei Zink: 4,27 eV). Damit kann bei Verwendung von sichtbarem Licht bei Zink kein Fotoeffekt auftreten. b) Es gilt: EPhoton = h · f = WAblöse + Ekin, Elektron Zunächst kann man aus c = λ · f Lichts berechnen. Es ergibt sich: die Frequenz des m 3 · 108 } s f = }λc = } = 1,2 · 1015 Hz –7 2,5 · 10 m Daraus erhält man: b) Bei λ = 254 nm beträgt die Energie der Photonen: EPhoton = h · f = 6,63 · 10 – 34 Js · 1,2 · 1015 s –1 h∙ c E=} λ EPhoton = 7,96 · 10 –19 J = 4,96 eV m 6,626 ∙ 10–34 Js ∙ 3 ∙ 108 } s E = }} –9 254 ∙ 10 m E = 4,89 eV Mit der gegebenen kinetischen Energie der Elektronen ergibt sich die Ablösearbeit zu: WAblöse = 3,2 eV Damit beträgt die kinetische Energie des herausgelösten Elektrons: Ekin = 4,89 eV – 4,27 eV = 0,62 eV Daraus kann man die Geschwindigkeit des Elektrons berechnen: Ekin = }12 m ·v 2 Die Umstellung nach v ergibt: } √2E kin v= } m }} –19 √ 2 · 0,62 · 1,602 · 10 J v = }} –31 v= 9,109 · 10 m 4,7 · 105 } s c) Durch die Intensitätserhöhung wird der gemessene Fotostrom größer, d. h. es werden mehr Elektronen herausgelöst. Diese Erhöhung der Intensität bewirkt aber keine Veränderung der maximalen Energie der herausgelösten Elektronen des Lichts; die Gegenspannung für I = 0 bleibt gleich. Schlussfolgerung: Die (maximale) kinetische Energie der herausgelösten Elektronen hängt nicht von der Intensität des Lichts ab. kg Vergrößert man die Frequenz des Lichts, so erhöht sich die notwendige Gegenspannung für I = 0. Schlussfolgerung: Die maximale kinetische Energie des Fotoelektronen steigt an. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de 301 302 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590) d) Nach dem Wellenmodell der klassischen Physik entspricht eine Intensitätserhöhung des Lichts einer größeren Energie der Welle. Demzufolge müssten im Experiment durch eine Intensitätserhöhung auch die kinetische Energie der herausgelösten Elektronen und die notwendige Gegenspannung für I = 0 größer werden. Dies ist nicht der Fall. e) λ= 1 f in 1014 Hz 2 4 6 –1 –2 Aus dem Diagramm ist ablesbar: − Die Austrittsarbeit beträgt etwa 2,0 eV. − Das plancksche Wirkungsquantum (Anstieg) hat einen Wert von etwa –34 √ 4,5 · 10 λ= m! kg m (bei E = 4,5 MeV) h v=} λ∙m –34 6,626 ∙ 10 Js v = }}} –9 –27 0,1 ∙ 10 –19 4,7 · 10 Hz m ∙ 1,675 ∙ 10 kg m v = 4,0 ∙ 103 } s Das bedeutet: Für einen Weg von 250 m benötigen die Neutronen weniger als eine Zehntelsekunde. Demzufolge spielt die Halbwertszeit von 11,7 Minuten keine nennenswerte Rolle. Der Anteil der zerfallenden Neutronen ist vernachlässigbar. 416 474 Neutronen als Quantenobjekte 4 2 J · 1,674 · 10 10–10 h folgt: p = m∙v = } λ g) Aus Das liegt nahe am Tabellenwert von 6,626 · 10 –34 J · s. Hinweis: Die Berechnung kann auch mithilfe der gegebenen Werte erfolgen. a) · 1,602 · 10 1,3 · 10–14 f) Bei Stoßprozessen mit Stoßpartnern etwa gleicher Masse findet maximaler Impuls- und damit maximaler Energieübertrag statt. Daher geben die Neutronen bereits bei wenigen Stößen mit den im Wasser zahlreich vorhandenen Wasserstoffkernen ihre Energie ab. Bei Blei tritt aufgrund der hohen Kernmassen nur eine vergleichsweise geringe Wirkung auf. Ein Magnetfeld hat keinen Einfluss auf die Energie der Neutronen. eine zweckmäßige Variante wäre: Abbremsen der Neutronen durch eine (dünne) Wasserschicht. 2,0 · 1,602 · 10 J kin h=} = }} = 6,7 · 10–34 J · s 14 22. folgt: Damit sind diese Neutronen zu energiereich, um Strukturen von Atomgröße untersuchen zu können. 2 ΔE Δf 2 m∙λ h } √} 2 E∙m 6,626 · 10 Js λ = }}} }}}} 6 –19 –27 Ekin in eV 0 2 h E=} 2 e) Aus He + 94 Be g 126 C + 10 n b) ΔEB = Δm · c 2 23. ) ( ΔEB = mHe + mBe – mC – mn · c a) Bei Quantenobjekten gilt für die Wellenlänge h λ=} p ΔEB = (4,002 603 + 9,012 182 – 12,000 00 – 1,008 665) u · c 2 und für den Impuls p = me · v ΔEB = 5,70 MeV > 0 Die Reaktion kann also ablaufen. Es wird Energie freigesetzt. c) Die α-Teilchen benötigen eine ausreichend hohe kinetische Energie, um die Coulombabstoßung zu überwinden. d) Aus p2 E=} 2m und 410 354 Elektronen als Quantenobjekte 2 2 h folgt: E = h p=} }2 λ 2 m∙λ Aufgrund der Energieerhaltung beim Beschleunigungsvorgang gilt: 1 }2 me · ve2 = e · U Damit erhält man für die Geschwindigkeit: } 2·e·U v= } me √ Mit den Werten folgt: }} m 2 · 1,6 · 10 –19 As · 5 · 104 V v = }} ≈ 1,33 · 108 } . –31 s √ 9,11 · 10 kg © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de Komplexe AufgabenKomplexe Aufgaben Daraus ergibt sich für den Impuls: Die frei werdende Energie beträgt dann: E = Δm·c2 p = m·v kg · m p = 1,21 · 10 –22 } . s 2 m E = 0,3275 · 10–27 kg · (3 · 108 } s) Mit diesen Werten erhält man die de-BroglieWellenlänge der Elektronen zu: E = 2,9 · 10–11 J = 180 · 106 eV = 180 MeV –34 6,63 · 10 Js λ = }} = 5,5 pm . kg · m 1,21 · 10 –22 } s b) Da die Entfernung zwischen Doppelspalt und Schirm wesentlich größer ist als der Abstand benachbarter Interferenzstreifen, gelten die bekannten geometrischen Beziehungen am Doppelspalt. Mit b = 100 nm, e = 5 cm und dem Abstand zweier benachbarter Maxima s = 2,75 μm folgt λ s·b aus } = es die Wellenlänge λ = } zu 5,5 pm. b } e Das Experiment steht im Einklang mit der Theorie. c) Elektronen zeigen hier deutliche Eigenschaften von Quantenobjekten. Das Verhalten einzelner Quantenobjekte (Auftreffpunkt auf dem Schirm) kann in der Regel nicht vorhergesagt werden. Es können aber Wahrscheinlichkeitsaussagen über die Auftreffpunkte getroffen werden. Wenn mehr Elektronen betrachtet werden, überlagern sich die Wahrscheinlichkeiten und es entstehen die typischen Intensitätsverteilungsmuster (Interferenzstreifen). 24. d) Abschirmung: Durch die Abschirmung wird Kernstrahlung absorbiert. Kontrollierte Ableitung radioaktiver Stoffe: Es dürfen nur bestimmte Mengen unter Einhaltung von vorgegebenen Grenzwerten abgeleitet werden. 416 224 Kernstrahlung 25. a) 212 Bi 83 g 42 α + 208 Tl 81 212 Bi 83 g 415 734 Kernumwandlungen des radioaktiven Isotops U-235 235 U 92 g 42 α + 231 Th 90 c) Die Reaktionsgleichung lautet: 1 n 0 + 235 U g 92 144 Ba 56 + 89 Kr + 3 10 n 36 Es wird zunächst der Massendefekt bestimmt: Links: 1,674 928 6 · 10–27 kg + 390,216 09 · 10–27 kg 391,891 018 6 · 10–27 kg Rechts: 3 · 1,674 928 6 · 10–27 kg + 238,938 37 · 10–27 kg + 147,600 37 · 10–27 kg + 212 Po 84 b) Nachfolgend sind einige mögliche Vergleichsaspekte genannt: a) Beschrieben werden können Filmdosimeter oder Zählrohr. b) 0 e –1 Alphastrahlung Betastrahlung besteht aus doppelt positiv geladenen Heliumkernen. besteht aus Elektronen. wird schon durch Papier absorbiert (geringes Durchdringungsvermögen). hat ein etwas größeres Durchdringungsvermögen als Alphastrahlung. kann in elektrischen und magnetischen Feldern abgelenkt werden. kann in elektrischen und magnetischen Feldern abgelenkt werden. hat eine große biologische Wirksamkeit (Q = 20). hat eine geringe biologische Wirksamkeit (Q = 1). c) Die Aufgabe kann in unterschiedlicher Weise gelöst werden: Variante a: Die angegebene Zeit ist das Vierfache der Halbwertszeit. Also sind noch nicht zerfallen: − nach T1/2: 50 % − nach 2 T1/2: 25 % − nach 3 T1/2: 12,5 % − nach 4 T1/2: 6,25 % Demzufolge sind 100 % – 6,25 % = 93,75 % der ursprünglich vorhandenen Atomkerne zerfallen. Variante b: Man kann bei der Lösung auch vom Zerfallsgesetz ausgehen: 391,563 525 8 · 10–27 kg Der Massendefekt beträgt demzufolge: Δm = 0,327 492 8 · 10–27 kg N = N0 · e N = N0 · e ln 2 –} ·t T 1/2 ln 2 · 242,4 min – }} 60,6 min N = N0 · 0,062 5 N = 0,062 5 } N 0 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de oder 6,25 % 303 304 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590) d) Für die Energie gilt: E= b) E1 = –13,6 eV Daraus ergibt sich: } 2E √ E3 = –1,51 eV }} 2 · 6,08 · 106 · 1,602 · 10–19 J √ 0 eV – 0,54 eV – 0,85 eV –1,51 eV E2 = –3,40 eV v= } m 6,644 781 · 10 Übergänge (1d) E4 = –0,85 eV v = }} –27 v= E in eV 1 }2 m · v 2 J E5 = –0,54 eV m 1,71 · 107 } s –3,4 eV EIon = 13,6 eV e) Die α-Teilchen bewegen sich auf einer kreisförmigen Bahn. Die Richtung der Ablenkung ergibt sich aus der UVW-Regel. f) Für den Bahnradius gilt die Gleichung: m·v r=} Q·B Bei gleichem v und B spielen Masse und Ladung eine Rolle. Die Ladung eines Elektrons ist halb so groß wie die eines Alphateilchens. Seine Masse ist aber mit 9,1 · 10–31 kg um einige Größenordnungen kleiner als die eines Alphateilchens. Demzufolge ist bei den gegebenen Bedingungen der Bahnradius bei Elektronen kleiner als bei Alphateilchen. Hinweis: Die Begründung kann auch mit den spezifiQ schen Ladungen } m erfolgen. 26. 414 694 Spektrum und Energieniveaus a) Es kann ein Spektralapparat (Zerlegung des Lichts mit Prisma oder Gitter) genutzt werden. Die Ausmessung von Spektrallinien im sichtbaren Bereich kann mit einem Spektrometer erfolgen. –13,6 eV c) Bild links n = 3, Bild Mitte n = 2, Bild rechts n = 1 Begründung: Wenn die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons auch in großem Abstand vom Kern noch relativ groß ist, gehört es zu einem Zustand hoher Energie. Oder: Das Niveau ohne Knotenfläche gehört zu n = 1. Das Niveau mit einer Knotenfläche gehört zu n = 2. Das Niveau mit zwei Knotenflächen gehört zu n = 3. d) Das Atom befindet sich im ersten angeregten Zustand, also n = 2. Die Übergänge nach n = 3 und nach n = 4 sind energetisch möglich. © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de