Neurochirurgie / Wirbelsäule

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Neurochirurgie / Wirbelsäule
Neurochirurgie / Wirbelsäule
Allgemeines
Mit zunehmendem Alter kommt es zu Verschleißerscheinungen an Bandscheiben
und Wirbelgelenken. Die Schädigung des Bandscheibengewebes kann auf völlig
unterschiedlichen Ursachen beruhen. Bandscheibenvorfälle sind grundsätzlich
schicksalhaft und nicht vorhersehbar. Die Bandscheibe besteht aus einem festen
Faserring und einem weicheren inneren Anteil. Das Bandscheibengewebe wird nicht
mit Blutgefäßen versorgt, die Ernährung des Bandscheibeninneren erfolgt nur durch
Diffusion, einem komplexen System von Sog- und Druckwirkung der Gefäße um die
Wirbelsäule und im Spinalkanal.
Durch die Abnahme des Wassergehalts der Bandscheibe reduziert sich die Pufferwirkung. Als weitere Folge schrumpft die Bandscheibe, was sich in der Kernspintomographie (MRT) eindeutig erkennen lässt. Die Bandscheibenhöhe wird sichtlich
geringer und das Signal in der Bandscheibe im MRT zeigt einen reduzierten Wassergehalt. Durch die zunehmende Abnutzung verliert die Bandscheibe an Elastizität
und wölbt sich vor, kommt es zu einer Dehnung des Faserringes. Dadurch kann ein
starker Rückenschmerz verursacht werden. Diese Situation kann sich zurückbilden.
Durch die zunehmende Zermürbung der Bandscheibe und den von innen auf den
Faserring wirkenden Druck kann es jedoch zu Einrissen kommen und Bandscheibengewebe wird herausgedrückt (Sequester). Wenn das Bandscheibengewebe dann auf
die Nerven oder das Rückenmark im Spinalkanal drückt, werden heftige Schmerzen
verursacht und es kann zu neurologischen Ausfallerscheinungen (Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Blasen- Darmstörungen) kommen.
Eine vorgeschädigte Bandscheibe kann nicht mehr in gleichem Umfang als elastischer
Puffer dienen wie eine gesunde Bandscheibe. Die so angestoßenen degenerativen
Veränderungen verursachen, dass die Wirbelkörper näher zusammenkommen und
stärker belastet werden. Es entsteht eine Osteochondrose, die ebenso im MRT gut
sichtbar ist. Durch diese chronische Überlastung der Wirbelkörper mit dem geringen
Wirbelgleiten entstehen weitere Abnutzungserscheinungen an den Wirbelgelenken
(Facettengelenksarthrose). Diese überschießende Knochen- und Knorpelgewebsanbauten führen zu einer Einengung der Nervenkanäle (Foramenstenose) und zu
einer Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose). Diese degenerativ bedingte
Einengung führt durch den chronischen Druck auf die Nerven zu belastungsabhängigen Schmerzen und bei längerer Dauer auch zu neurologischen Defiziten.
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Halswirbelsäule (HWS)
Die Halswirbelsäule (HWS) mit insgesamt 7 Wirbelkörpern ist der beweglichste
Wirbelsäulenabschnitt und stellt die mobile Verbindung zwischen dem Kopf und
der restlichen Wirbelsäule her. Aus dieser Bewegungsfunktion resultieren die
unterschiedlichen Probleme bei degenerativen (verschleißbedingten) und traumatischen (verletzungsbedingten) Erkrankungen. In der Halswirbelsäule liegt direkt
hinter den Bandscheiben das Rückenmark, sodass aus dieser engen Lagebeziehung
viele Probleme entstehen. Degenerative Halswirbelsäulenerkrankungen kommen
gehäuft auch bei jüngeren Menschen vor. Klinisch-neurologisch muss man zwischen
radikulären (Kompression der Nervenwurzeln) und medullären (Kompression des
Rückenmarks) Symptomen und Defiziten unterscheiden. Ein Druck auf das Rückenmark muss nicht immer Schmerzen verursachen, ist jedoch ein langfristiges Problem,
da die Schädigung der Rückenmarksbahnen langsam fortschreitende Störungen mit
Gleichgewichtsstörungen, Gangunsicherheit und schleichender Querschnittsymptomatik verursachen (cervikale Myelopathie).
Neurochirurgie/Wirbelsäule
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Degenerative Osteochondrose
Ursache
Ist ein Abnutzungs- oder schleichender Umbauprozesses mit einer Degeneration der
Bandscheibe und Anbauten und Vergrößerungen der Wirbelgelenke. Durch diese
Knochen- und Bindegewebswucherungen kommt es zur Nerven- und Rückenmarkskompression. In aller Regel bessern sich die Schmerzen unter konservativer Therapie
nicht zufriedenstellend.
Symptome
Es bestehen oft chronische Nacken- und Hinterkopfschmerzen. Zudem entstehen
ausstrahlende Schmerzen in die Schulter, den Arm und auch in die Finger. In Abhängigkeit in welchem Ausmaß der Nerv und vor allem welcher Nerv betroffen ist
können Kraftminderung, Lähmungen und Gefühlsstörungen auftreten.
Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule sowie im Einzelfall elektrophysiologische Messungen. Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule evt. mit Funktionsaufnahmen sind notwendig. Zudem werden eine Computertomographie (CT) und/oder eine Magnetresonanztomographie
(MRT) benötigt. Selten ist auch eine cervikale Myelographie zur weiteren invasiven
Diagnostik erforderlich.
Therapie
Falls keine neurologischen Defizite bestehen sollte primär konservativ therapiert
werden. Es erfolgt die intensive Physiotherapie sowie die Gabe von Schmerzmedikamenten. Wenn hierunter keine adäquate Verbesserung zu erzielen ist, sollte die
Indikation zu einer operativen Maßnahme neu überprüft und besprochen werden.
Hierbei ist die individuelle Beratung und Festlegung der optimal geeigneten Operationsmethode von entscheidender Bedeutung.
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OP-Methode
Minimal-invasive Verfahren (in Lokalanästhesie):
periradikuläre Infiltrationsbehandlung (PRT) - radiologisch
gesteuerte Facetteninfiltration
Bei der periradikulären Infiltrationsbehandlung (PRT) und der radiologisch gesteuerten
Facetteninfiltration wird ein Gemisch aus Lokalanästhetikum und einem kristalloiden
Corticoidpräparat verabreicht. Hierbei wird nach lokaler Betäubung der Haut, unter
radiologischer Kontrolle eine dünne Kanüle direkt an den Nerven am Austritt aus
dem Foramen vorgeschoben und eine geringe Menge 1 – 2 ml des Medikaments
appliziert. Ebenso kann auch dieses Medikament in die kleinen Wirbelgelenke an
der Halswirbelsäule unter Röntgenkontrolle appliziert werden. Die lokale Wirksamkeit erfordert nur geringe Dosen, das Medikamentengemisch wirkt direkt am Ort
des Geschehens und wird nur langsam abgebaut. Dennoch sind meistens mehrere
Sitzungen notwendig, um eine längerfristige Schmerzfreiheit zu erzielen.
Mikrochirurgische Operationen:
Ventrale Diskektomie mit Bandscheibenplatzhalter
Hier erfolgt der Zugang von der vorderen Halsseite mit kompletter Entfernung der
geschädigten Bandscheibe. Es erfolgt die Dekompression der nervalen Strukturen
(Nervenwurzeln und Rückenmark) unter dem Operationsmikroskop. Zum Schluss
wird dann ein Platzhalter in den Bandscheibenraum eingepasst, der eine Wiederaufrichtung des Bandscheibenfachs mit Entlastung des Neuroforamens bewirkt
und dadurch die Entwicklung von neuen Osteophyten verhindert. Hierzu werden
unterschiedliche Materialien wie z.B. Polymerzement (PMMA) oder Cages aus Kunststoff (PEEK) verwendet. Nur in seltenen und schwierigen Fällen mit begleitender
Lockerung des Bewegungssegments ist eine Verschraubung der Halswirbelsäule mit
einer Titanplatte nötig.
Ventrale Foraminotomie
Hier erfolgt der Zugang von der vorderen Halsseite zur Eröffnung des Nervenkanals,
dies ist ggf. unter Belassung der Bandscheibe möglich.
Dorsale mikrochirurgische Verfahren:
Foraminotomie Laminektomie, Laminoplastik
Bei der dorsalen Foraminotomie kann eine knöchern eingeengte Nervenwurzel
durch Abtragen der Osteophyten dekomprimiert werden. Eine alleinige Laminektomie mit vollständiger Entfernung des Wirbelbogens bietet, die Möglichkeit das
Rückenmark gut zu entlasten. Es besteht jedoch das Risiko einer Instabilität nach
einer Laminektomie somit wird dieses Verfahren nur sehr selten oder in Kombination
mir einer gleichzeitigen Stabilisierungsoperation durchgeführt. Die Laminoplastik,
mit dorsaler Erweiterung und Rekonstruktion des Spinalkanals wird als eine Alternative bei der Behandlung der zervikalen Myelopathie bei einer zervikalen Spinalkanalstenose angesehen. Diese Methode ist vor allem bei einer Verknöcherung des
hinteren Längsbandes sinnvoll.
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Nachbehandlung
Direkt nach der Operation erfolgt die Mobilisierung. Nach mikrochirurgischen Operationen an der Halswirbelsäule besteht keinerlei Einschränkung beim Sitzen, Liegen
oder Laufen. Das Tragen einer Halskrawatte ist nicht erforderlich. Der stationäre
Aufenthalt beträt üblicherweise 2-3 Tage. In der darauf folgenden Woche erfolgt
die Krankengymnastik und weitere konservative Therapie. Bezüglich der weiteren
Aktivitäten nach Ihrer Halswirbelsäulenoperation beraten wird Sie gerne individuell.
Neurochirurgie/Wirbelsäule
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Bandscheibenvorfall
Ursache
Aufgrund der Degeneration der Bandscheibe kann es zu einem Einriss im Faserring
kommen und Bandscheibengewebe wird herausgedrückt. Durch den Druck auf die
Nerven oder das Rückenmark werden dann die Schmerzen verursacht und es kann
zu neurologischen Defiziten kommen.
Symptome
Akute Nackenschmerzen. Heftige ausstrahlende Schmerzen in die Arme bis in die
Finger mit Schwäche und Taubheit oder Missempfindungen. Bei ausgeprägten
Ausfallerscheinungen (Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Blasen- Darmstörungen)
kann im Einzelfall eine sofortige Operation notwenig sein.
Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule und ggf. elektrophysiologische Messungen. Röntgenaufnahmen der
Halswirbelsäule mit Funktionsaufnahmen sind notwendig. Zudem wird eine aktuelle
Magnetresonanztomographie (MRT) benötigt.
Therapie
Falls keine neurologischen Defizite bestehen sollte primär konservativ therapiert
werden. Es erfolgt Gabe von Schmerzmedikamenten und ggf. die Ruhigstellung
mittels Halskrawatte. Nach der Akutphase beginnt dann die intensive Physiotherapie. Falls sich keine adäquate Verbesserung erzielen lässt, sollte die Indikation
zu einer operativen Maßnahme überprüft und besprochen werden. Hierbei ist die
individuelle Beratung und Festlegung des Operationszeitpunkts sowie der optimal
geeigneten Operationsmethode von entscheidender Bedeutung.
OP-Methode
Ventrale mikrochirurgische Diskektomie mit Bandscheibenplatzhalter
Hier erfolgt der Zugang von der vorderen Halsseite mit kompletter Entfernung der
geschädigten Bandscheibe. Es erfolgt die Dekompression der nervalen Strukturen
(Nervenwurzeln und Rückenmark) unter dem Operationsmikroskop. Zum Schluss
wird dann ein Platzhalter in den Bandscheibenraum eingepasst, der eine Wiederaufrichtung des Bandscheibenfachs mit Entlastung des Neuroforamen bewirkt und
dadurch die Entwicklung von neuen Osteophyten verhindert. Hierzu werden unterschiedliche Materialien wie z.B. Polymerzement (PMMA) oder Cages aus Kunststoff
(PEEK) verwendet.
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Ventrale mikrochirurgische Diskektomie mit künstlicher Bandscheibe
Bei jüngeren Patienten mit einer mobilen und nur wenig vorgeschädigten Bandscheibe kann zum Erhalt des Bewegungssegmentes nach der mikrochirurgischen
Entfernung der Bandscheibe eine Bandscheibenprothese implantiert werden.
Dorsale mikrochirurgische Foraminotomie
Bei der dorsalen Foraminotomie kann ein kleiner weit außen liegender weicher Bandscheibenvorfall entfernt und die eingeengte Nervenwurzel dekomprimiert werden.
Nachbehandlung
Direkt nach der mikrochirurgische Operation erfolgt die Mobilisierung. Eine Drainage wird nur in Ausnahmefällen eingelegt, ebenso benötigt der Patient keine Halskrawatte. Der stationäre Aufenthalt beträgt üblicherweise 2-3 Tage. In der darauf
folgenden Woche erfolgt die Krankengymnastik und weitere konservative Therapie.
Cervikale Myelopathie
Ursache
Ist ein Abnutzungs- oder schleichender Umbauprozesses mit einer Degeneration
der Bandscheibe und knöchernen Anbauten (Osteophyten), die eine Einengung
des Spinalkanals an der Halswirbelsäule und eine Kompression des Rückenmarks
verursachen.
Symptome
Es bestehen oft chronische Nacken- und Hinterkopfschmerzen. Häufig sind nur
geringe Beschwerden und Schmerzen vorhanden. Problematisch ist jedoch der
ständige Druck auf das Rückenmark, was mittelfristig eine irreversible Schädigung
des Rückenmarks bewirkt und entsprechende Risiken birgt.
Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule. Im Einzelfall werden elektrophysiologische Messungen benötigt. Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule evt. mit Funktionsaufnahmen sind notwendig.
Zudem sind Computertomographiebilder (CT) und Magnetresonanztomographieaufnahmen (MRT) nötig. Hierbei ist die Beurteilung der MRT hinsichtlich einer Signalanhebung im Rückenmark als Zeichen einer Myelopathie wichtig.
Therapie
Bei einer manifesten cervikalen Myelopathie ist die konservative Behandlung wenig
erfolgversprechend.
OP-Methode
Mikrochirurgische ventrale Diskektomie mit Bandscheibenplatzhalter
Hier erfolgt der Zugang von der vorderen Halsseite mit kompletter Entfernung der
geschädigten Bandscheibe. Es erfolgt die knöcherne Dekompression von Nervenwurzeln und Rückenmark unter dem Operationsmikroskop. Zum Schluss wird dann ein
Platzhalter in den Bandscheibenraum eingepasst, der eine Wiederaufrichtung des
Bandscheibenfachs bewirkt und dadurch die Entwicklung von neuen Osteophyten
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verhindert. Hierzu werden unterschiedliche Materialien wie z.B. Polymerzement
(PMMA) oder Cages aus Kunststoff (PEEK) verwendet.
Mikrochirurgische ventrale Dekompression mit Wirbelkörperentfernung und Plattenostensynthese
Neurochirurgie/Wirbelsäule
Neurochirurgie / Wirbelsäule
Es erfolgt ein Zugang von der vorderen Halsseite. Unter dem Operationsmikroskop
werden der oder die Wirbelkörper und die angrenzenden Bandscheiben entfernt und
somit eine langstreckige Entlastung des Rückenmarks durchgeführt. Um dann die
Wirbelsäule wieder zu stabilisieren muss entweder ein triokortikaler Beckenkammknochen oder ein metallischer Wirbelkörperersatz implantiert werden. Zusätzlich
ist eine ventrale Plattenostensynthese notwendig, um eine ausreichende Stabilität
zu gewährleisten. Diese relativ aufwendige Operationsmaßnahme ist jedoch eher
selten notwendig.
Dorsale mikrochirurgische Dekompression und Laminoplastik
Es erfolgt die mikrochirurgische Dekompression des Rückenmarks in mehreren Etagen. Hierbei werden die Ligamenta flava entfernt und die Osteophyten abgetragen.
Die Rekonstruktion des Spinalkanals durch eine Laminoplastik ist eine bevorzugte
Operationsmethode bei sehr langstreckigen cervikalen Stenosen und insbesondere
bei älteren Patienten.
Nachbehandlung
Direkt nach der Operation erfolgt die Mobilisierung. Nach mikrochirurgischen Operationen an der Halswirbelsäule besteht keinerlei Einschränkung beim Sitzen, Liegen
oder Laufen. Das Tragen einer Halskrawatte ist nicht erforderlich. Der stationäre
Aufenthalt beträgt üblicherweise 3 - 4 Tage. Nur im Einzelfall und bei vorbestehenden neurologischen Defiziten ist eine Rehabilitationsbehandlung notwendig.
Bezüglich der Aktivitäten nach einer Halswirbelsäulenoperation beraten wird Sie
gerne individuell.
Frakturen
Ursache
Akute oder länger zurückliegende Gewalteinwirkungen auf die Halswirbelsäule mit
Zerreißung der Bandstrukturen und Brüchen der Wirbelkörper, Wirbelbögen und
Wirbelgelenke. Frakturen können auch im Rahmen von Tumoren und Entzündungen
der Wirbelsäule oder als Ausdruck einer Osteoporose auftreten.
Symptome
Nackenschmerzen, Kopfschmerzen sowie Beschwerden an der gesamten Wirbelsäule.
Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule und neurologische Ausfallerscheinungen
mit unterschiedlichem Ausmaß.
Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule. Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule mit Funktionsaufnahmen sind
notwendig. Zudem werden eine Computertomographie (CT) und eine Magnetresonanztomographie (MRT) benötigt. Selten ist auch nuklearmedizinische Untersuchungen zur weiteren Diagnostik erforderlich.
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Therapie
Falls keine eindeutige Instabilität und keine neurologischen Defizite bestehen kann
konservativ therapiert werden. Es ist eine Stabilisierung mittels Halsstütze sowie die
Gabe von Schmerzmedikamenten notwendig. Nach der Akutphase kann mit der
kontrollierten Physiotherapie begonnen werden. Bei Frakturen der Halswirbelsäule
sind die individuelle Beratung und die Besprechung der Indikation zur Operation
sowie der sinnvollen Operationsmethode von entscheidender Bedeutung.
OP-Methode
Mikrochirurgische ventrale Diskektomie mit Wirbelkörperentfernung
und Plattenostensynthese
Es erfolgt ein Zugang von der vorderen Halsseite. Unter dem Operationsmikroskop
werden die geschädigten Bandscheibenanteile und der gebrochene Wirbelkörper
entfernt und somit eine Dekompression der Nerven und des Rückenmarks erzielt.
Danach wird die Halswirbelsäule wieder stabilisiert, wobei ein triokortikaler Beckenkammknochen oder ein metallischer Wirbelkörperersatz implantiert werden kann.
Zusätzlich ist eine ventrale Plattenostensynthese notwendig um eine ausreichende
Stabilität zu gewährleisten.
Dorsale mikrochirurgische Dekompression mit Stabilisierung
Es erfolgt die mikrochirurgische Dekompression des Rückenmarks in mehreren Etagen,
hierbei werden die Bänder und die komprimierenden Knochenanteile abgetragen.
Zur Stabilisierung der Halswirbelsäule wird dann ein Schraubenstabsystem verwendet
was eine dorsale Fixierung bewirkt. Im Einzelfall und nur bei schweren Zerreißungen mit massiver Instabilität müssen ventrale und dorsale Stabilisierungstechniken
gleichzeitig angewandt werden.
Nachbehandlung
Soweit möglich erfolgt nach der Operation eine frühe Mobilisierung. Bei einer
ausgedehnten Stabilisierungsoperation benötigt der Patient zusätzlich eine Halskrawatte. Insbesondere bei vorbestehenden neurologischen Defiziten ist eine Rehabilitationsbehandlung notwendig.
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Lendenwirbelsäule (LWS)
Die Lendenwirbelsäule (LWS) ist der untere Abschnitt der Wirbelsäule mit insgesamt 5 Wirbelkörpern. Sie verbindet die Beine und das Becken mit der restlichen
Wirbelsäule. Durch den aufrechten Gang wird dieser Wirbelsäulenabschnitt hoch
belastet, wodurch es häufig zu schmerzhaften Reizzuständen kommt die unter dem
Oberbegriff „Kreuzschmerzen“ zusammengefasst werden. Wichtig ist die differenzierte Unterscheidung dieser große Palette von Krankheitsbildern, die vom einfachen Schmerzsyndrom bis zum komplexen Bandscheibenvorfall mit neurologischen
Ausfällen reichen. Degenerative Lendenwirbelsäulenerkrankungen sind sehr häufige
Erkrankungen und kommen auch bei jüngeren Menschen vor.
Neurochirurgie/Wirbelsäule
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Bandscheibenvorfall
Ursache
Aufgrund der Degeneration der Bandscheibe kommt es zum Flüssigkeitsverlust, zur
Höhenminderung und dann zu einem Einriss im Faserring. Durch das ausgestoßene
Bandscheibengewebe kommt es zum Druck auf die Nerven, was dann die Schmerzen
verursacht und auch zu neurologischen Defiziten führen kann.
Symptome
Akute und chronische, belastungsabhängige Rückenschmerzen mit Ausstrahlschmerzen ins Bein. Bewegungsunfähigkeit der Wirbelsäule. Schwäche und Kraftverlust
in den Beinen und Füßen. Kribbelmissempfindungen, Kälte-, Wärmegefühl in den
Beinen. Gangstörung mit Unsicherheit beim Laufen. Beeinträchtigung der Abrollbewegung des Fußes beim Gehen. Störung der Blasen- und Darmentleerung.
Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule. Röntgenaufnahmen der Lendenwirbelsäule evt. mit Funktionsaufnahmen
sind notwendig. Zudem wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) benötigt,
die den Bandscheibenvorfall optimal darstellt.
Therapie
Falls keine neurologischen Defizite bestehen, sollte primär konservativ therapiert
werden. Es erfolgt die intensive Physiotherapie sowie die Gabe von Schmerzmedikamenten, ggf. können lokale Infiltrationen erfolgversprechend sein. Falls durch
diese Maßnahmen keine adäquate Verbesserung zu erzielen ist, sollte die Indikation
zu einer operativen Maßnahme überprüft und besprochen werden. Hierbei ist die
individuelle Beratung und Festlegung der Strategie und der optimal geeigneten
Operationsmethode von entscheidender Bedeutung. Bandscheibenvorfälle, die zu
akuten hochgradigen Lähmungen führen oder Blasen und Mastdarmstörungen
verursachen, müssen notfallmäßig operiert werden.
OP-Methode
Minimal-invasive perkutane Nukleotomie
Dieses Verfahren wird in Lokalanästhesie durchgeführt. Es wird unter radiologischer
Kontrolle eine Kanüle von seitlich in den Bandscheibenraum eingeführt und nach
Kontrastmittelgabe dann mittels einem pneumatisch angetriebenen Saug- und
Schneidemechanismus Bandscheibengewebe entfernt. Für diese Verfahren eignen
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sich Patienten mit einem subligamentären Bandscheibenvorfall. Patienten mit einer
relevanten knöchernen Einengung der Nervenaustrittskanäle (Foramenstenose)
oder mit einer erheblichen Degeneration und Höhenminderung der Bandscheibe
(Osteochondrose) oder einem eindeutigen Bandscheibensequester, profitieren von
diesem Operationsverfahren nicht längerfristig.
Transforaminale endoskopische Diskektomie
Die Operation kann wahlweise in Lokalanästhesie oder in Narkose durchgeführt
werden. Der Zugang erfolgt von seitlich neben der Wirbelsäule durch einen etwa
8 - 10 mm messenden Hautschnitt. Das Endoskop wird an den Nervenaustrittskanal
(Foramen) geführt und dann der Bandscheibensequester unter endoskopische Sicht
entfernt. Dieses minimal-invasive Verfahren eignet sich hauptsächlich bei Patienten
mit einem weit außen gelegenen Bandscheibenvorfall (lateraler Sequester).
Mikrochirurgische Sequestrektomie
Diese mikrochirurgische Operation wird in Narkose durchgeführt. Es wird ein 2 - 3
cm langer Schnitt angebracht und ein spezielles Spekulum eingesetzt, welches die
Rückenmuskulatur zur Seite hält. Man erreicht den Spinalkanal und die darin liegenden
Nerven durch das von der Natur vorgegebene knöcherne Fenster. Nach Präparation
unter dem Operationsmikroskop lässt sich dann der Bandscheibensequester darstellen
und mittels speziellen Miniaturfaßzangen entfernen. Die Bandscheibe selbst wird
belassen und nur eindeutig degenerativ veränderte Anteile werden entfernt. Die
Funktion der Bandscheibe bleibt daher weitgehend erhalten. Die eingeklemmten
Nerven werden hierdurch sofort entlastet und der radikulär ausstrahlende Schmerz
ist schnell rückläufig. Etwas mehr Zeit zur Rückbildung benötigen Gefühlsstörungen
und Lähmungen.
Nachbehandlung
Direkt nach der mikrochirurgische Operation erfolgt die Mobilisierung. Aufstehen
und Gehen ist bereit am Operationstag möglich. Ein Korsett wird nicht benötigt,
da durch den schonenden mikroskopischen Eingriff die Statik und Biomechanik der
Lendenwirbelsäule nicht beeinträchtigt wird. Der stationäre Aufenthalt beträgt üblicherweise 2-3 Tage. In der darauf folgenden Woche erfolgt die Krankengymnastik
und weitere konservative Therapie. Obwohl sich die Patienten schon sehr früher
wieder gut und genesen fühlen, sollten in den 3 – 4 Wochen nach der Operation
keine schweren Lasten gehoben und anstrengende sportliche Aktivitäten unternommen werden. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit ist individuell sehr variabel und von
vielen Faktoren abhängig.
Facettensyndrom
Ursache
Die chronische Überlastung der Wirbelsäule verursacht nicht nur eine Schädigung
an den Bandscheiben, sondern führt auch zu einer mechanische Abnutzung an den
Wirbelgelenken. Diese Gelenkinnenflächen nennt man Facetten. Das Facettensyndrom bezeichnet somit die Abnutzung (Arthrose) der kleinen Wirbelgelenke. Durch
Verschleißerscheinungen aber durch ein degenerativ bedingtes Wirbelgleiten, kann
es zu einer Mehrbelastung der Gelenke kommen, die zur kontinuierlichen Abnutzung
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und Zerstörung des Gelenkknorpels führt. Es kommt reaktiv zum Knochenanbau,
was zu einer Vergrößerung der Gelenksfacetten führt.
Symptome
Rückenschmerzen bei langem Stehen, Sitzen und Liegen sowie beim Aufrichten.
Die Beschwerden sind vorwiegend Kreuzschmerzen mit Ausstrahlung über das
Gesäß, in die Leistengegend bis zum Oberschenkel. Drehbewegungen der Wirbelsäule sind schmerzhaft, gerade am Morgen kann das Aufstehen aus dem Bett sehr
beschwerlich sein.
Neurochirurgie/Wirbelsäule
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Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule. Röntgenaufnahmen der Lendenwirbelsäule mit Funktionsaufnahmen
sind notwendig. Computertomographiebilder (CT) und Magnetresonanztomographieaufnahmen (MRT) bestätigen die Diagnose. Eine Testinfiltration der Wirbelgelenke kann ebenso hilfreich sein.
Therapie
Konservative Maßnahmen und Schmerzmedikation können eine Verbesserung beim
Facettensyndrom bewirken. Bei einigen Patienten wirkt die Schlingentischbehandlung
kurzfristig recht gut. Insgesamt haben die konservativen Therapien bei ausgeprägten
Facettendegenerationen nur einen eingeschränkten Erfolg.
OP-Methode
Radiologisch gesteuerte Facetteninfiltration (diagnostisch und
therapeutisch)
Bei der radiologisch gesteuerten Facetteninfiltration wird ein Lokalanästhetikum
verabreicht. Hierbei wird nach lokaler Betäubung der Haut, unter radiologischer
Kontrolle eine dünne Kanüle direkt an und in das Facettengelenk an der Lendenwirbelsäule eingebracht und eine geringe Menge ( ca. 2 ml) des Lokalanästhetikums
appliziert. Initial ist dies in der Regel beidseits und jeweils in einem Bewegungssegment sinnvoll, wenn es um die Diagnostik geht. Bei einer therapeutischen
Facettenblockade die auch mit einer periradikuläre Infiltrationsbehandlung (PRT)
kombiniert werden kann, wird ein Gemisch aus Lokalanästhetikum und einem kristalloiden Corticoidpräparat verabreicht. Hierbei wird nach lokaler Betäubung der
Haut, unter radiologischer Kontrolle eine dünne Kanüle in die kleinen Wirbelgelenke vorgeschoben und eine geringe Menge (2 - 3 ml) des Medikamentengemischs
appliziert. Ebenso kann auch dieses Medikament direkt um die Nerven herum am
Austritt aus dem Foramen injiziert werden. Die lokale Wirksamkeit erfordert nur
geringe Dosen, das Medikamentengemisch wirkt direkt am Ort des Geschehens und
wird nur langsam abgebaut. Dennoch sind meistens mehrere Sitzungen notwendig,
um eine längerfristige Schmerzfreiheit zu erzielen.
Interspinöse Spreizer
Diese wenig invasive Operation kann wahlweise in Lokalanästhesie oder in Kurznarkose durchgeführt werden. Es wird ein ca. 4 cm messender Hautschnitt am Rücken benötigt. Der Spreizer wird unter Röntgenkontrolle zwischen die knöchernen
Dornfortsätze platziert und entlastet so die Wirbelgelenke. Der Eingriff wird in der
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Neurochirurgie / Wirbelsäule
Regel stationär durchgeführt, die Patienten sind bereits am Folgetag gut gehfähig
und belastbar. Der stationäre Aufenthalt dauert 1 – 2 Tage.
Nachbehandlung
Nach der radiologisch gesteuerten Facetteninfiltration oder der PRT ist in der Regel
keine spezielle Nachbehandlung notwendig. Diese Maßnahme kann für viele Monate
zu einer vollständigen Beseitigung oder zumindest zu einer deutlichen Reduktion
der Beschwerden führen. Nach Implantation eines interspinösen Spreizers sind
röntgenologische Verlaufsuntersuchungen und klinische Kontrollen notwendig.
Konservative Therapiemaßnahmen sind meistens hilfreich.
Spinalkanalstenose
Ursache
Die Verengung des Wirbelkanals entsteht meist in höherem Lebensalter durch
chronischen Verschleiß sowie durch Knochenanbau, Wirbelgelenksarthrosen, Bandscheibenvorwölbungen, Bandverdickungen und Wirbelkörperverschiebungen. Somit
wird der Spinalkanal in dem die Nerven verlaufen immer weiter eingeengt, sodass
durch den kontinuierlichen Druck Schmerzen und neurologische Defizite resultieren.
Symptome
Meistens belastungsabhängige Rückenschmerzen mit Ausstrahlschmerzen in die Beine. Schwäche und Kraftverlust in den Beinen und Füßen. Kribbelmissempfindungen,
Kälte-, Wärmegefühl in den Beinen. Gangstörung mit Unsicherheit beim Laufen.
Charakteristisch sind die Symptome der spinalen Schaufensterkrankheit (Claudicatio
spinalis). Hierbei reduziert sich die Gehstrecke kontinuierlich.
Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule. Röntgenaufnahmen der Lendenwirbelsäule mit Funktionsaufnahmen
sind notwendig. Zudem werden eine Computertomographie (CT) und/oder eine
Magnetresonanztomographie (MRT) benötigt. Selten ist auch eine lumbale Funktionsmyelographie zur weiteren invasiven Diagnostik erforderlich.
Therapie
Bei einer ausgeprägten Spinalkanalstenose ist die konservative Behandlung wenig erfolgversprechend, da die mechanische Kompression der Nerven durch die
knöcherne Einengung des lumbalen Spinalkanals wenig beeinflussbar ist. Im Falle
einer massiven Instabilität der Lendenwirbelsäule ist die alleinige mikrochirurgische
Dekompression nicht ausreichend, in diesen Einzelfällen muss dann zusätzlich die
Stabilisierung erwogen werden. Hier ist stets eine individuelle Beratung und die
Wahl des optimalen Operationsverfahren essentiell.
OP-Methode
Mikrochirurgische Dekompression
Diese mikrochirurgische Operation wird in Narkose durchgeführt. Es wird ein 2 - 3
cm langer Schnitt angebracht und ein spezielles Spekulum eingesetzt, welches
die Rückenmuskulatur zur Seite hält. Man erreicht den Spinalkanal und die darin
liegenden Nerven durch das von der Natur vorgegebene knöcherne Fenster. Es
werden unter mikroskopischer Sicht die vergrößerten Facettengelenksanteile mit-
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tels Mikrodiamantfräsen und kleinen Stanzen unterminiert und so der Nervenaustrittskanal und der Spinalkanal erweitert. Durch ein vor Jahren neu entwickeltes
Operationsverfahren (Spetzger, et al) kann über einen einseitigen Zugang der Spinalkanal beidseits dekomprimiert werden. Dieses Verfahren wurde mittlerweile zu
einem mikrochirurgischen Standardverfahren bei der operativen Behandlung der
Spinalkanalstenose (Spetzger, et al). Die Bandscheibe selbst wird belassen, wenn
sich kein eindeutiger Bandscheibenvorfall findet. Häufiger wird das Facettengelenk
mit einer speziellen Pinzette bipolar koaguliert und erhitzt, wodurch zusätzlich
eine Denervierung der feinen Gelenksnerven erzielt wird, was sich positiv auf die
lokalen Schmerzen auswirkt. Die eingeklemmten Nerven werden entlastet und die
ausstrahlenden Schmerzen sind schnell rückläufig. Unter konservativer Therapie
kommt es rasch zu einer Verbesserung der Gehstrecke.
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Neurochirurgie / Wirbelsäule
Nachbehandlung
Direkt nach der mikrochirurgische Operation erfolgt die Mobilisierung. Aufstehen
und Gehen ist bereits am Operationstag möglich. Ein Korsett ist nicht notwendig,
da durch den schonenden mikroskopischen Eingriff die Statik und Biomechanik der
Lendenwirbelsäule nicht beeinträchtigt wird. Der stationäre Aufenthalt beträgt üblicherweise 3 - 4 Tage. In der darauf folgenden Woche erfolgt die Krankengymnastik
und weitere konservative Therapie.
Frakturen
Ursache
Akute oder länger zurückliegende Gewalteinwirkungen auf die Brust- oder Lendenwirbelsäule mit Zerreißung der Bandstrukturen und Brüchen der Wirbelkörper,
Wirbelbögen und Wirbelgelenke. Frakturen können auch im Rahmen von Tumoren
und Entzündungen der Wirbelsäule oder als Ausdruck einer Osteoporose auftreten.
Symptome
Starke diffuse Rückenschmerzen sowie Beschwerden an der gesamten Wirbelsäule
mit Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule bis hin zu neurologischen Ausfallerscheinungen. Insbesondere im höheren Alter und bei bestimmten Erkrankungen
kommt es häufig als Folge von leichten Stürzen zu Brüchen an der Wirbelsäule.
Diagnostik
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung sowie die spezielle Untersuchung der
Wirbelsäule. Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule mit Funktionsaufnahmen sind
notwendig. Zudem werden eine Computertomographie (CT) und eine Magnetresonanztomographie (MRT) benötigt. Gelegentlich sind auch nuklearmedizinische
Untersuchungen zur weiteren Diagnostik erforderlich. Entscheiden ist die Differenzierung und Abklärung weswegen es zur Fraktur kam.
Therapie
Falls keine schwerwiegende Instabilität und keine neurologischen Defizite bestehen,
kann konservativ therapiert werden. Die Anpassung eines individuellen Stützkorsetts
sowie die Stabilisierung mittels gezielten physiotherapeutischen Maßnahmen und
die Gabe von Schmerzmedikamenten bewirken häufig eine vollständige Ausheilung.
Bei Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule sind die individuelle Beratung und
die Besprechung der Indikation zur Operation sowie der sinnvollen Operationsmethode von entscheidender Bedeutung. Bei osteoporotischen Frakturen sowie auch
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Neurochirurgie / Wirbelsäule
bei Wirbelkörpermetastasen zeigen die minimalinvasiven Verfahren mit Injektion
von PMMA-Zement sehr gute Resultate.
OP-Methode
Vertebroplastie und Kyphoplastie
Der minimalinvasive Eingriff kann in Lokalanästhesie oder wahlweise in Narkose
durchgeführt werden. In Bauchlage werden unter kontinuierlicher Röntgenkontrolle eine oder zwei Hohlnadeln durch die Bogenwurzeln des betroffenen Wirbels
eingebracht und dann der Wirbelkörper durch Aufblasen eines Ballons wiederaufgerichtet (Kyphoplastie), oder wenn durch die spezielle Lagerung bereits eine Wiederaufrichtung erzielt wurde, direkt ein Polymerzement (PMMA) in den Wirbelkörper
injiziert (Vertebroplastie). Dieser pastöse Zement füllt den gebrochenen Wirbel von
innen her aus und härtet innerhalb von einigen Minuten aus, sodass eine sofortige
Stabilisierung erzielt wird.
Nachbehandlung
Direkt nach der Operation kann die Mobilisierung erfolgen, somit ist Aufstehen und
Gehen bereit am Operationstag möglich. Ein Korsett ist nur im Einzelfall notwendig.
Der stationäre Aufenthalt beträgt üblicherweise 1 - 2 Tage. In der darauf folgenden
Woche erfolgt die Krankengymnastik und weitere konservative Therapie.
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