Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) Patienteninformation
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Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) Patienteninformation
Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) Patienteninformation Operationsergebnisse Die zweite, prospektive Studie, über die Quadrantenschmerz-Intervention, Laufzeit 2003 bis 2008 Seit September 2003 wurden 677 Patienten, die sich einer Quadrantenschmerz-Intervention unterzogen haben, systematisch nachbeobachtet. Zu betonen ist, dass es sich bei meiner Statistik nicht um eine anonymisierte Multicenter-Studie handelt. Mit einem Erhebungsbogen wurden Basisdaten (Alter, Geschlecht, Händigkeit), Daten zur Vorgeschichte des Patienten (Jahre/Monate präoperativ, externe Fibromyalgie-Diagnose, Akupunktur-Diagnostik, Vortherapien) und Angaben zur Symptomatik (Schmerzen, Beschwerden) im oberen bzw. unteren Quadranten abgefragt. Dies ermöglichte eine Kontrolle der Operationsergebnissse nach 3, 6, 12 Monaten und nach 3 Jahren. Darüber hinaus kann das Operationsergebnis auch in Bezug auf Subgruppen, etwa Schmerzen und Reizdarm-Syndrom, beurteilt werden. Die Randomisierung erfolgte durch das zufällige Eintreffen der Patienten. Die Studie wurde im Herbst 2008 abgeschlossen. Die Analyse der Daten liegt nun vor. Nachbeobachtung 6 Monate Von 634* ausgewerteten Patienten erreichten 180 Patienten (28,39%) komplette Beschwerdefreiheit sechs Monate nach chirurgischer Quadrantenschmerz-Intervention, 300 Patienten (47,32%) waren gebessert und 154 Patienten (24,29%) unverändert symptomatisch. * 43 unbekannt verzogen, keine Aussage möglich Nachbeobachtung 12 Monate Von 563* ausgewerteten Patienten erreichten 285 Patienten (50,62%) komplette Beschwerdefreiheit ein Jahr nach chirurgischer Quadrantenschmerz-Intervention, 231 Patienten (41,03%) waren gebessert und 47 Patienten (8,35%) unverändert symptomatisch. * 114 unbekannt verzogen, keine Aussage möglich Nachbeobachtung 3 Jahre Von 478* ausgewerteten Patienten erreichten 294 Patienten (61,51%) komplette Beschwerdefreiheit drei Jahre nach chirurgischer Quadrantenschmerz- Intervention, 180 Patienten (37,66%) waren gebessert und 4 Patienten (0,84%) unverändert symptomatisch. * 199 unbekannt verzogen, keine Aussage möglich Buchinfo: Bauer J.A. Fibromyalgie Körper ohne Schmerz Erd Verlag München 2005 broschiert, ca. 190 Seiten, vierfarbig, 50 Abbildungen ISBN: 3-8138-1044-5 16,90 EUR Inhalt - Index Teil 1 – Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) Orientierungsplan für Ihre Anreise Seite U3 Curriculum vitae 4 Was ist das FMS? Was ist die Fibromyalgie? Wie wird FMS diagnostiziert? 5 Symptome und begleitende Syndrome Weitere häufige Symptome 6 Diagnosen, die häufig an Stelle der Diagnose Fibromyalgie gestellt werden 7 Ursachen der Fibromyalgie 7 Behandlung der Fibromyalgie 7 Literatur 8 Teil 2 – Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Diagnostisches Vorgehen und kausale Zusammenhänge Zusammenfassung Akupressurdiagnostik des Quadrantenschmerzes der oberen Extremität Akupunkturpunkte als tender points. Dickdarmmeridian 9 10 11 Akupressurdiagnostik des Quadrantenschmerzes der unteren Extremität 12 Summary, Keywords 12 Akupunktupunkte als tender points. Nierenmeridian 13 Stadieneinteilung der Fibromyalgie 13 Methodisches Vorgehen bei operativem Eingreifen 14 Patienten (Ergebnisse 1990 - 2000) 15 Diskussion 15 Kommentar / Nachwort 16 FMS - eine organische Erkrankung 17 Adressen / Zusätzliche Informationen 18 Kostenvoranschlag 19 Nichtwissen schafft Verwirrung 20 Antworten zum Fragekatalog für Operationen 21 Informationen und Kontaktadressen 22 Operationsergebnisse (Quadrantenschmerz-Intervention 2003 bis 2005) U2 3 Curriculum vitae Nachname Bauer Vornamen Johann Andreas Titel Apl. Professor Dr. med. Dr. med. habil. Geburtsdatum 11. September 1947 Geburtsort Pontedera (Pisa - Italien) Eltern Bauer (Vater) Andreas (Mutter) Bauer Dr. phil., Nicla 1953 -1957 Grundschule 1957 -1966 Wittelsbacher Gymnasium 1966 Bestes Abitur des Jahrganges Hochbegabten-Stipendium 1966 -1972 Medizinstudium an der Uni München 1972 Staatsexamen 1973 Promotion im Fach Innere Medizin, Verleihung des Titels Dr. med. 1972 -1976 Studium der Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Uni München 1974 -1975 Militärdienst, zuletzt als Oberstabsarzt 1976 -1982 Chirurgische Weiterbildung an der Uni-Klinik München 1982 Facharzt-Anerkennung für das Fach Chirurgie 1984 -1988 Handchirurgie Uni-Klinik München 1987 Habilitation im Fach Chirurgie, veröffentlicht im Buchform 1988 in der Thieme-Copythek unter dem Titel «Neue Aspekte in der Verbrennungsmedizin» 1987 Verleihung des Titels Dr. med. habil. 1987 Ernennung zum Privatdozenten für das Fach Chirurgie 1995 Ernennung zum apl. Professor für Fachgebiet Chirurgie seit 1989 Niedergelassen in eigener Praxis Forschungsgebiete Sonographie der Haut, Theorie der Entzündung, Neurinom-Therapie mittels Kurzschlussanastomosen, Anatomie der Akupunkturpunkte und Fibromyalgie 4 Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) FIBROMYALGIE Was ist das FMS? Was ist die Fibromyalgie? Das FMS (Fibromyalgie Syndrom) ist eine Erkrankung des Stütz- und Bewegungsapparates mit Schmerzen und Ermüdungserscheinungen in Muskeln, Bändern und Sehnen (den Bindegeweben des Körpers, die aus Fasern bestehen). «Fibro» bezeichnet die Faserkomponente, «My» die Muskelkomponente, «Algie» den Schmerzzustand. Man kann den Begriff eindeutschen und von Faser-Muskel-Schmerz (FMS) sprechen, aber eingebürgert hat sich Fibromyalgie, und die englische Bezeichnung fibromyalgia (ausgesprochen: faibromáldscha). Wie wird die Fibromyalgie diagnostiziert? In der Regel sind Laboruntersuchungen «o.B.», d.h. «ohne Besonderheiten», insbesondere können keine Veränderungen nachgewiesen werden, wie sie beim klassischen Rheuma, der chronischen Polyarthritis (CP), gefunden werden. Diese richtige und wichtige Tatsache führt dazu, dass im Gegensatz zum echten Rheuma vereinfachend vom «Falschen Rheuma» gesprochen wird. Während beim echten Rheuma Kortison angewendet werden muss, darf laut den amerikanischen Rheumatologen bei Fibromyalgie Kortison nicht eingesetzt werden. 1990 wurde von den amerikanischen Rheumatologen die multi-center-criteria-study veröffentlicht, in der die klinischen und Untersuchungskriterien festgelegt wurden. Die Patienten müssen mindestens seit 3 Monaten Schmerzen haben und mindestens 11 von 18 festgelegten Stellen am Körper aufweisen, die auf Druck schmerzen. Der Arzt drückt mit dem Daumen oder dem Zeigefinger: Für Studienzwecke werden Apparate eingesetzt, die einen genau definierbaren Druck pro Quadratzentimeter ausüben. Die auf Druck schmerzenden Stellen werden «tender points» genannt und sind nicht mit den trigger points des Myofaszialen Schmerzes zu verwechseln, die von selbst schmerzen und auf Druck an einer anderen Körperstelle Schmerz verursachen können - man nennt dies Fernwirkung, «referred pain», vergleichbar mit der Fernwirkung von Akupunkturpunkten. Bemerkenswerterweise kommen bei der Fibromyalgie sowohl tender points als auch Triggerpunkte vor. Gerade die Ähnlichkeiten, die zu den genannten Verwechslungsmöglichkeiten führten, wurden von Bauer und Heine als Denkanstoss wahrgenommen, die Gemeinsamkeiten zu erforschen. Es hatte sich bereits gezeigt, dass die Triggerpunkte gemäss der Arbeiten der Gruppe um Melzack in 71% mit den Akupunkturpunkten übereinstimmen, die Akupunkturpunkte laut Heine ihrerseits in 82% der Fälle mit anatomisch definierbaren Gefässnervenbündelchen übereinstimmen, so dass die Akupunkturpunkte als Akupunkturlöcher erkannt und bezeichnet werden konnten, aus denen die genannten Gefässnervenbündelchen durchtreten, die nichts anderes sind als die jeweilige anatomische Trias, bestehend aus den 3 Bausteinen Arterie, Vene, Nerv. Bei Betrachtung der 18 Tender Points war Bauer aufgefallen, dass auch sie mit bekannten Akupunkturpunkten übereinstimmten. Dies war für Bauer der Anlass, bei hand- und fusschirurgischen Operationen nach solchen Eng- oder Durchtrittsstellen der anatomischen Trias Ausschau zu halten, die der Lage nach mit Akupunkturpunkten übereinstimmten. Es wurden an den Extremitäten solche gefunden. Es konnte festgestellt werden, dass in ganz bestimmten Arealen 6 bis 8 solche Engstellen gehäuft verklebt waren, und zwar gerade bei Patienten, die OP-unabhängig über wandernde Schmerzen geklagt hatten. Somit war die Akupressurdiagnostik geboren. Bei deren Durchführung geht man genau so vor wie bei der Suche nach schmerzhaften «tender points», mit dem Unterschied, dass alle Punkte aller Meridiane erkranken können, und wenn sie erkrankt sind, in typischer Weise auf definierten Druck schmerzen. Jeder Akupunkturpunkt kann ein tender point werden. Daher müssen alle Punkte des Dickdarm-, Lungen und Perikardmeridianes abgetastet werden, alle Punkte des Nieren-, Blasen-, Gallenblasenmeridianes und anderer Meridiane untersucht werden. 5 Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) Die übergrosse Anzahl an Punkten ermöglicht eine viel genauere Diagnostik, als es mit den 18 tender points möglich ist. Es konnte gezeigt werden, dass die Fibromyalgie sehr oft an einem Quadranten beginnt und erst im Laufe eines Jahrzehntes das Vollbild entfaltet, das als generalisierte Fibromyalgie bezeichnet wird, und auf das sich manche amerikanische Rheumatologen beziehen, wenn sie fordern, die Patienten müssten an allen vier Quadranten Schmerzen aufweisen. Die Fibromyalgie beginnt z.B. bei einem jungen Mädchen, wenn es in die Lehre geht und wird als Sehnenscheidenentzündung verkannt. Jahre später tun Schulter, Nacken, Hinterkopf weh, noch später auch die Gegenseite oder das Bein der gleichen Seite. Kreuzschmerzen treten hinzu, besonders während oder nach einer Schwangerschaft. Zuletzt, nach 5, 10 oder mehr Jahren, «tut alles weh»: Stadium 1 war in diesem Beispiel der Befall des einen oberen Quadranten, Stadium 2 der Befall eines/der Nachbarquadranten, Stadium 3 ist das Vollbild, die (generalisierte) Fibromyalgie. Die Fibromyalgie kann mit Hilfe der Akupressurdiagnostik bewiesen werden und ist ab sofort nicht mehr eine Verlegenheitsdiagnose, auch keine Verdachtsdiagnose. Symptome und begleitende Syndrome Schmerz Die fibromyalgischen Schmerzen sind grenzenlos. Grenzenlos in ihrer Intensität, grenzenlos in ihrer Ausbreitung. Sie können Dauerschmerzen sein, sie können aber auch hinsichtlich Körperabschnitt, Stärke, Dauer und Häufigkeit wechseln, ein «Alles tut weh- Syndrom» sein, aber auch «Wanderschmerzen». Die Patienten beschreiben sie als tiefen Muskelschmerz, Brennen, Krampfen, Einschiessen, als Messerstich, als steckendes Messer. Sehr oft sind Schmerzen und Steifigkeit am Morgen schlimmer, oft belastete Muskelgruppen schmerzen intensiver. An den Kiefergelenken können Schmerzen auftreten, die sich bis zu stärksten Gesichtsschmerzen steigern können (Pseudo-Trigeminusneuralgie, atypischer Gesichtsschmerz), Kieferhöhlen- und Zahnprobleme können hinzutreten. Oft werden die Zähne gezogen und der Patient klagt über Phantomschmerzen im Bereich der nicht mehr vorhandenen Zähne. Zungen- und Schluckbeschwerden sind als neck-tongue-Syndrom bekannt. Weitere häufige Symptome sind: Herzsensationen/Herzneurose bei unauffälligem EKG, Thoraxschmerzen einmal hinter dem Brustbein (evtl. mit Magenreflux kombiniert), zum anderen bandförmig um den Brustkorb oder an den Rippenbögen entlang. Letztere Schmerzform war auch in der Antike bekannt als Schmerzen unter den Rippenknorpeln, Hypochondrie. Weil auch die antiken Ärzte nicht wussten, worum es sich handelte (weil sie nichts Krankhaftes fanden), wurde diese Bezeichnung ein Synonym für den eingebildeten Kranken, den Hypochonder. Dem gleichen Fehlschluss unterliegen die modernen Ärzte, die in der Fibromyalgie eine somatoforme Störung sehen und damit ihre Ursache in der Psyche suchen. Ein über 2500 Jahre alter Irrtum, der heute noch gelehrt wird. Bei Frauen Mastodynie (Schmerzen in einer oder beiden Brüsten), Lymphschmerzen. Schmerzen in der Leisten- und Genitalregion, urologische Symptome. Leistenschmerzen ohne Vorliegen eines Leistenbruchs, Fussballerleiste. Blasenentleerungsstörungen, gestörter Urin-flow, Reizblase, interstitielle Zystitis, Vaginalkrämpfe, Afterkrämpfe, Regelstörung, Schmerzen bei Regelblutung, unklare Unterleibschmerzen bei Frauen («uterus retroflexus», laxe Bänder), die zur unnötigen Entfernung der Gebärmutter führen. Ermüdung Die Patienten beschreiben die Ermüdung unterschiedlich. Die einen sind körperlich zerschlagen, die anderen geistig erschöpft, konzentrationsschwach. Die ganze Energie ist wie Eis geschmolzen und abgeflossen. Manche beschreiben eine bleierne Gliederschwere, die jede Kraft raubt. 6 Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) Schlafstörungen Die Patienten haben in der Regel keine Einschlafstörungen, sondern Durchschlafstörungen. Der Schlaf selbst ist gestört, weil bei jedem Bewegen die Bewegungsschmerzen die Patienten aus dem tiefen Schlaf wecken. Schlafapnoe tritt gehäuft auf, ebenso Muskelzittern und Muskelzuckungen im Schlaf (unkontrollierte Arm- und Beinbewegungen). Das «restless legs» Syndrom ist ein Teilaspekt der Fibromyalgie. Zähneknirschen. Das Schlafmuster ist ganz anders als das von depressiven Patienten. Reizdarm 20 bis 40% der Patienten leiden an Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfällen, Blähbauch und Übelkeit, manchmal scheinen die Schmerzen von innen «vorn und hinten am Rippenbogen aufgehängt» zu sein (Hypochondrie, s.o.), oder von der Gallenblase auszugehen. Auch das Reizdarm-Syndrom ist ein Teilaspekt der Fibromyalgie. Kopfschmerzen Hinterkopfschmerzen, Tinnitus, Lidödeme, Migräne mit Schmerzattacken in den Unterarmen während der Aura. Neurologische Symptome Taubes und prickelndes Gefühl an den Extremitäten, überempfindliche Hautbereiche, Schwellungszustände von Händen und Füssen, Störung der Geschicklichkeit und des Gangbildes werden angegeben, von den Neurologen werden jedoch keine krankhaften Veränderungen gefunden. Diagnosen, die häufig anstelle der Diagnose Fibromyalgie gestellt werden, sind: Schulterarthrose, HWS/BWS/LWS-Syndrom, Rückenleiden. Vorgewölbte Bandscheiben («noch» nicht OP bedürftig, weil keine «echten» Bandscheibenvorfälle, sondern nur Protrusionen), ISG-Arthrose, Facettensyndrom, Hüft- und Kniegelenksarthrose. Trochanterodynie, Achillodynie, Fersensporn, Senkspreizfuss. Aber auch Osteoporose, Pseudo-Parkinson, atypischer Parkinson einer Extremität und Multiple Sklerose! Die von den Patienten am meisten gehasste und gefürchtete Diagnose ist die «somatoforme Störung», weil diese in der Umgangssprache der Patienten und insbesondere seines Umfeldes übersetzt wird: «Alles Psyche!» und die Patienten Demütigungen am laufenden Band aussetzt. Dabei ist die Depression als reaktive Neurose auf die Schmerzen aufzufassen. Was sind die Ursachen der Fibromyalgie? Allgemein gilt folgende Einstellung der Ärzte: Pathogenese unklar, Diagnose schwierig, Behandlung symptomatisch. Die Fibromyalgie ist unheilbar. Erstmalig eröffnet die Erkenntnis, dass bei der Fibromyalgie die als Akupunkturlöcher erkannten Akupunkturpunkte verkleben, neue Wege, sowohl bezüglich der Treffsicherheit der Diagnostik, als auch bezüglich der ursächlichen Behandlung. Infolge körperlichen und/oder psychischen Stresses werden die freien Nervenenden u.a. von Eiweiss ummauert, das vor Ort gerinnt und die Löcher verklebt. Die verklebten Löcher können chirurgisch so gelöst werden, dass sie möglichst nicht wieder verkleben. Aufgetretene Spannungen in den Faserbündeln können beseitigt werden, Entlastungsschnitte sind sinnvoll, kurzum, die Feinheiten der Handchirurgie und peripheren Nervenchirurgie inklusive der mikrochirurgischen Techniken sind nötig. Die Erkenntnis, dass es regelrechte «Schaltkästen der Meridiane» an Arm und Fuss gibt, ermöglicht die Operation, bei der von einem Schnitt aus die 6-8 Akupunkturpunkte aufgesucht werden, die einen Quadranten beherrschen. Die Stress-Theorie deckt mühelos alle bekannten Faktoren ab, die eine bestehende Fibromyalgie verschlimmern oder eine latente zum Ausbruch kommen lassen können. Wetter, Luftzug, Kälte, zu scharfes Training, Hausbau, Renovieren, hormonelle Veränderungen, Schicksalsschläge und Psychostress. Aber auch Erkrankungen, Infektionen durch Viren, Bakterien, Verletzungen, echtes Rheuma, Lupus, Schilddrüsenerkrankungen. Viele Faktoren, aber nur ein Mechanismus! 7 Literatur Behandlung der Fibromyalgie In den ersten Monaten ist die bisher übliche Art der Behandlung angezeigt: Entzündungshemmende, abschwellende, muskelrelaxierende, stimmungsaufhellende Medikamente sind angebracht, vorsichtige Krankengymnastik, Physiotherapie, Kältebehandlung, bei Reizdarm Ernährungsberatung. Die üblichen Behandlungsvoschläge sollten jedoch nicht den aufmerksamen Blick auf die gestörten Meridiane versperren. Die Patienten können lernen an den richtigen Stellen in die richtige Richtung zu massieren, nach dem chinesischen Motto: «Sanfter Wind bringt Gelingen.» In den fortgeschrittenen Fällen wird man nicht um eine chirurgische Freilegung der verklebten Akupunkturpunkte umhin kommen. Die Ergebnisse sind gut. 90% der operierten Patienten werden und bleiben beschwerdefrei. Bauer JA (Ed): FMS - Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) (seit 2004) Die aktuelle Ausgabe (kostenlos) kann bestellt werden unter: [email protected]. Inklusive DVD "Audiovisueller Vortrag über Fibromyalgie, Allodynie und die somatoforme Schmerzstörungen". Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch (2006) Bauer, JA, Fibromyalgia: A clear diagnosis is possible. Frontier Perspectives 16/2 11-18, The Center for Frontier Sciences at Temple University, Philadelphia, USA (2008) Bauer, JA: Pathological Findings and Clincal Outcomes Study of 101 Fibromyalgia Patients Treated by Quadrant Pain Intervention, Frontier Perspectives, Vol.15,2 pp. 35-41 The Center for Frontier Sciences at Temple University, Philadelphia, USA (2006). Chaitow L: Fibromyalgia and Muscle Pain. Your Self-Treatment Guide. Thorsons, London (2001) Riegel A-M: Fibromyalgia. Questions and Answers from the Point of View of Chinese Medicine. Shaker, Aachen (2001) Bauer J, Heine H. Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz (Diagnostisches Vorgehen und kausale Zusammenhänge). Biol Med 2000; 29(6):282-8. Bauer J, Heine H. 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Über die Nerven eines Bündels bestehen Rückkopplungen zu den kutimyogenen, viszeralen und neuronalen Reflexbahnen. Deren Störungen können sich in schmerzhaft reagierenden Akupunkturpunkten mit Auslösung von fibromyalgetischen Quadrantenschmerzen realisieren; dies auf Grund von entzündungsbedingter, kollagener Einmauerung des Gefäss-Nerven-Bündels in der jeweiligen Perforation. Werden bestimmte, zu einem Quadranten gehörende Akupunkturpunkte operativ entlastet, kann dies, wie an 627 operierten Patienten gezeigt, in 66 % der Fälle zu bleibender, in 22% der Fälle zu weitgehender Schmerzfreiheit führen. Schlüsselwörter: Quadrantenschmerz, Akupunkturpunkte, Akupressur, Fibromyalgie, operatives Vorgehen Diagnostisches Vorgehen und kausale Zusammenhänge Einleitung Viele Patienten mit nachgewiesener Fibromyalgie oder mit fibromyalgischen Beschwerden können sich an den Beginn der Schmerzen erinnern, insbesondere, dass vor 5, 10 oder noch mehr Jahren der Schmerz zum Beispiel im Bereich des rechten Arms und der rechten Schulter begonnen hatte. Im Laufe der Zeit breitete sich der Schmerz dann über den gesamten Körper aus. Zum Untersuchungszeitpunkt waren wandernde Schmerzen am ganzen Körper zu unterschiedlichen Zeiten vorhanden. Die klassische medizinische Schmerzanamnese kann folgendermassen beschrieben werden : Durch die Schmerzanamnese sollen örtliche (z.B. ganzer Arm, Oberkiefer links), zeitliche (z B. Dauerschmerz, blitzartig einschiessend), qualitative (z.B. brennend, elektrisierend) und quantitative (z.B. mässig, sehr stark) Aspekte der Schmerzwahrnehmung ermittelt werden. Diese Erfassung der Schmerzwahrnehmung erfolgt mit den Fragen: • • • Wo tut es weh? Wann tut es weh? Wie tut es weh, womit ist der Schmerz verbunden? Wie stark ist der Schmerz? Mit der Erfassung von Lokalisation und Ausstrahlung der Schmerzen kann zum Teil schon eine strukturelle Zuordnung der Beschwerden erfolgen. In vorausgegangenen Arbeiten konnte gezeigt werden, dass bei fibromyalgetischer Symptomatik schmerzhafte Akupunkturpunkte eine herausragende Rolle spielen und deren operative Entlastung einen neuen Weg zur Bekämpfung der Schmerzsymptomatik bei Fibromyalgie darstellt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Beziehungen zwischen Quadrantenschmerz und Akupunkturpunkten genauer darzustellen. 9 Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Das Operationsergebnis wird im Follow-up dokumentiert. Die bereits publizierte Erfolgsquote von 90 % konnte bisher eingehalten werden. Nach einer gewissen postoperativen Wartezeit, die in der Regel mit der Länge der Leidensgeschichte korreliert, wurden die Patienten im Bereich des operierten Quadranten bleibend beschwerdefrei. Bei 80% dieser Patienten breitet sich die positive Wirkung der Operation auch auf die nicht operierten Nachbarquadranten aus, so dass bei insgesamt 70% der Patienten eine OP genügt und nur bei 20% eine zweite OP nötig wird. Diese wird in der Regel 6 – 12 Monate nach der ersten OP fällig. Akupressurdiagnostik des Quadrantenschmerzes der oberen Extremität Bereits seit Beginn der 80er Jahre wird die Thematik Triggerpunkte gleich Akupunkturpunkte diskutiert. Den Akupunkturpunkten liegt eine definierte Struktur zu Grunde: ein Gefäss-Nerven-Bündel, das eingehüllt in lockeres entzündliches Bindegewebe jeweils eine Enge passiert (Faszienperforationen, Knochenkanäle, Aponeurosen u.a.m.). Dabei darf nicht übersehen werden, dass die Nerven des Akupunkturbündels an kutimyogene, viszerale und nervöse Reflexbahnen angeschlossen sind. Über den Gefässwand-Nervenplexus ist der Sympathikus zugeschaltet. Jede länger dauernde Störung der genannten Reflexbögen führt unter anderem zur Freisetzung der entzündungsfördernden Substanz P («neurogene Entzündung »). Dadurch können in Akupunkturperforationen Entzündungen ausgelöst werden, die über Kollagenzubildungen zur schmerzhaften Einmauerung des zugehörigen Gefäss-Nerven-Bündels mit Aufschaukeln der Schmerzsymptomatik im Punktbereich führen. Es handelt sich um pathologische Afferenzen, die von den verklebten Akupunkturpunkten ausgehen, zentral repräsentiert werden und vom «Ich» in andere Areale projiziert werden. Es handelt sich um eine Art Phantomschmerz. Die vorgeschriebene Einstichtiefe ist von Bedeutung, wenn die eigentliche funktionelle Enge, zum Beispiel Di 10 erreicht werden soll. Dieser Punkt ist seinerseits durch ein in die oberflächliche Körperfaszie (hier Fascia brachialis) perforierendes, vom tiefen Gefäss-Nerven-Bündel abzweigendes feineres Gefäss-Nerven-Bündel markiert. Bei Schmerzen im Arm-, Schulter- oder Nacken-Kopf-Bereich ist der Dickdarmmeridian gestört, in manchen Fällen auch der Lungenmeridian als Nachbarmeridian, bisweilen auch andere Nachbarmeridiane. Der Lungenmeridian bedingt die Druckschmerzhaftigkeit der Vorderfläche der Schulterkugel. Dies erklärt, warum im Bereich der oberen Extremität Schmerzen auftreten, die dem Patienten einen Schulterschmerz und dem Untersucher einen Schaden im Bereich der Rotatorenmanschette vortäuschen können. Im Bereich des seitlichen Halsdreiecks überkreuzt der Dickdarmmeridian den Gallenblasenmeridian und kann somit die Störung auf den Gallenblasenmeridian übertragen. Er beginnt im lateralen Augenwinkel, zieht zum Ohr, zum Warzenfortsatz und von dort über die Kopfschwarte zur Stirn und dann zurück in den Nacken. Diese Tatsache erklärt, warum Patienten mit Störungen im Bereich des Dickdarmmeridians über Kopfschmerzen und Nackenschmerzen klagen oder darüber, dass ein Auge, nämlich auf der homolateralen Seite der Störung, zuschwillt, insbesondere morgens, warum Ohrgeräusche vernommen werden oder warum ein Hinterkopfschmerz oder gar eine Migräne besteht. Auch der atypische Gesichtsschmerz kann so erklärt werden. Der Endpunkt des Dickdarmmeridians liegt im Bereich der kontralateralen Seite über dem Eckzahn und der entsprechenden Kieferhöhle. Daher wird verständlich, warum einige Patienten, die eine Störung des Dickdarmmeridians aufweisen, über Zahnschmerzen und/oder Kieferschmerzen klagen oder über eine Störung im Bereich der Kaugelenke. 10 Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Akupunkturpunkte als tender points Zur Diagnose des oberen Quadrantenschmerzes, insbesondere zur Abklärung der Zusammenhänge, empfiehlt es sich, mit dem Akupunkturpunkt Di 4 zu beginnen (Abb. 2). Dies kann bereits beim ersten Händeschütteln ermittelt werden. Wenn der Punkt druckschmerzhaft ist, zieht der Patient wegen des Schmerzes meist die Hand zurück. Zieht der Patient die Hand nicht zurück, beziehungsweise kommt es zu keiner Schmerzäusserung, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Störung des Dickdarmmeridians der rechten Seite vor. Dann muss abgeklärt werden, ob der Patient möglicherweise Linkshänder ist. Es empfiehlt sich danach zu fragen, wo der Patient überall Schmerzen hat. Lässt der Patient bestimmte Areale aus, die zum Dickdarmmeridian und seinen benachbarten Meridianen gehören, muss gezielt nachgefragt werden. Durch den Kontakt mit vielen Ärzten verschiedener Fachrichtungen verschweigt der Patient möglicherweise unwillentlich dem Orthopäden, dass er Kieferschmerzen hat und dem HNOoder Zahnarzt, dass er auch Schulterschmerzen hat usw. In Folge der vielfältigen Vorstellungen, die bezüglich Fibromyalgie und fibromyalgischer Beschwerden bestehen, wird das Schmerzbild weder vom Patienten, noch von den Ärzten als Ganzes gesehen. Nachdem der Akupunkturpunkt Di 4 untersucht wurde (das gilt für beide obere Extremitäten), wird der Dickdarmmeridian zentralwärts verfolgt. Besonderes Augenmerk ist auf eine eventuelle Druckschmerzhaftigkeit im Bereich Di 5, Lu 7 bis Lu 10 zu richten. Lu 7 und Lu 8 entsprechen jenem Druckschmerz, der in der Handchirurgie als Hinweis für eine Tendovaginitis des ersten und zweiten Strecksehnenfaches gewertet wird. Daher darf nicht ausschliesslich die Akupressurdiagnostik durchgeführt werden, sondern es müssen auch alle aus der Handchirurgie bekannten Untersuchungspunkte auf schnellende Finger, Kapselbandinstabilitäten, Tendovaginitis, Skidaumen usw. mituntersucht werden. Darüber hinaus ist darauf zu achten, ob Di 8, 9, 10, 11, 12, 13 und 14 druckschmerzhaft sind. Anschliessend werden die Punkte Lu 6, Lu 5 und Pe 3 untersucht. Es empfiehlt sich, bei der Akupressur der Punkte des Lungenmeridians gleichzeitig zu fragen, ob der Patient Schmerzen in der Schulterkugel oder an der Vorderfläche der Schulter hat. Darüber hinaus sollte gefragt werden, ob der Patient jemals Brustschmerzen, Thoraxschmerzen oder gar unklare Herzbeschwerden bemerkt hat. Anschliessend wird die Schulterhöhe palpiert. Besonders wichtig sind Di 15 und Di 16. Im Halsbereich sind die Punkte in der Regel nicht druckschmerzhaft. Es sollte aber nach allen Erkrankungsbildern, die auf Grund ihrer Lagebeziehung mit den bereits erwähnten Meridianen in Zusammenhang stehen können, gefragt werden: Ob Schmerzen im Bereich des Kieferwinkels oder des Oberkiefers aufgetreten sind, ob Zahnbeschwerden oder Kieferbeschwerden vorliegen, ob das Auge oder die Augen zuschwellen, ob Sehstörungen auftreten, ob der Augeninnendruck erhöht ist, ob Ohrgeräusche bestehen, eventuell ein Tinnitus oder ein Hinterkopfschmerz. • Migräne • «Frozen shoulder” • Spannungskopfschmerz • Hinterkopfschmerz • Pseudo-Trigeminusneuralgie • verspannter Rücken • Schulter-Arm-Syndrom • • HaIswirbelsäuIensyndrom rezidivierende Sehnenscheidenentzündung der Unterarme • Myogelosen im Bereich der Schulterblätter • vermutete Bandscheibenschäden im Bereich der HWS/BWS • Impingement der Schulter • CRPS Tab. 1: Diagnosen bei Quadrantenschmerz der oberen Extremität 11 Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Der typische Befund für einen Patienten mit Quadrantenschmerz sieht folgendermassen aus: Druckschmerzhaft sind die Punkte Di 4,7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, Lu 6 und Lu 5, fakultativ schmerzhaft sind Di 14, 15, Lu 1, 2, Di 19, 20, Gb 1, 14, 20 und 12. Bei einer exakten Akupressurdiagnostik zeigt sich in der Regel, dass insbesondere die Punkte Di 7-12 und Lu 6 druckschmerzhaft sind. Ist dies der Fall, liegt ein Quadrantenschmerz vor, der auf eine Reizung dieser wichtigen Abschnitte des Dickdarmmeridians zurückzuführen ist. Bei entsprechend lang andauernder Anamnese mit einem vielfältigen Muster an Diagnosen ist schliesslich die operative Freilegung der entsprechenden Akupunkturpunkte indiziert. Zum Quadrantenschmerz an der oberen Extremität zählen die in Tabelle 1 aufgeführten Diagnosen. Nach bisheriger Erfahrung stellt das Complex Regional Pain Syndrome (CRPS) einen Quadrantenschmerz dar und ist mit dem Stadium 1 der FMS identisch. Diesbezügliche Forschungen sind im Gange. Akupressurdiagnostik des Quadrantenschmerzes der unteren Extremität Zur Diagnose des unteren Quadrantenschmerzes hält man sich im Wesentlichen an die Akupunkturpunkte des Nierenmeridians (Abb. 1). Es sollte dabei mit der Überprüfung eines Vorfusskompressionsschmerzes begonnen werden. Anschliessend wird nach einem Druckschmerz auf der dorsalen Seite der Zwischenräume zwischen den Metatarsalköpfchen gesucht (Gb 43, Ma 44 und Le 2). Bei tiefsitzenden Rückenschmerzen, Schmerzen im Bereich der Hüfte, des Trochanters, des Oberschenkels, bei Knieschmerzen, Schmerzen der Achillessehne, der Ferse und des Vorfusses ist der Nierenmeridian gestört, in manchen Fällen auch der Blasen- und Gallenblasenmeridian, zu denen Querverbindungen bestehen. Über MP 6 besteht eine Verschaltung von Leber, Milz/Pankreas- und Nierenmeridian. Der Nierenmeridian beginnt mit Ni 1 auf der Plantarseite des Vorfusses. Bei Störung ist dieser Punkt manchmal durch eine Verhornung einer therapieresistenten Dornwarze gekennzeichnet. Hier ist Vorsicht geboten. Die Druckschmerzhaftigkeit von Ni 1 bei Akupressur kann durch ein Morton-Neurom vorgetäuscht werden. Während Ni 2 selten für druckschmerzhaft befunden wird, tragen die Punkte Ni 3, 4, 5, 6, 7 und 8 und MP 6 die Hauptlast der Diagnostik. Sind diese Punkte gestört, liegt eine Fibromyalgie des rechten oder linken unteren Quadranten vor. Über die Verschaltung MP 6 kann der Lebermeridian gereizt sein. Dies drückt sich im homolateralen Leistenschmerz aus, der eine Leistenhernie vortäuschen kann (Fussballerleiste). Summary Fibromyalgia is accompanied with painful acupucture points known as tender points. This is Iinked to the anatomical structure of acupucture points. In principle they form a nerve vessel bundle penetrating sharp outlined perforations of fascias, Iigaments and aponeuroses or channels in bones, i.e. bones of the face and so on. The nerve vessel bundle is wrapped in a sneet of lose and easy inflammable connective tissue. The axons of the nerve bundle are connected with cutimyogenous, cuti-visceral and cuti-neuronal reflexes. Disturbances of these feedback mechanisms can cause the development of tender points starting at one quadrant of the body spreading with time throughout the body. At the same time more and more tenderpoints develop because of excess collagen formation with compression of the nerve-vessel bundle within an inflamed acupuncture point. We are able to demonstrate that surgical mobilisation of nerve-vessel bundle of definite acupuncture-points within a body quadrant relieves fibromyalgetic pain in 90% of the patients. Keywords: Quadrant pain, acupucture points, acupressure, fibromyalgia, surgical intervention 12 Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Der Milz-Pankreas-Meridian kann bei Reizung einen Blähbauch hervorrufen. Tatsächlich leiden 30 bis 40% der Fibromyalgie-Kranken an einem Reizdarmsyndrom. Die Querverbindungen von und zum Blasenmeridian führen zu dessen Störung, die sich als Schmerz in der Kniekehle (Bl 38, 39, 40) und an der Sitzfalte (Bl 36) bemerkbar machen kann. Hier geben die Patienten an, sie hätten beim Sitzen das Gefühl, als ob sie auf einem tennisballgrossen Eisklumpen sässen. Weiter treten Schmerzen im Bereich des Iliosakralgelenkes oder der Iliosakralfuge (Bl 27-34) auf, die sich als tiefsitzende Rückenschmerzen äussern. Ausserdem leiden viele Fibromyalgie-Patienten an interstitieller Zystitis. Blasenstörung mit niedrigem Urin-Flow. Die Reizung des Blasenmeridians kann sich retrograd bis zu seinem Ausgangspunkt am inneren Augenwinkel ausbreiten und begleitende Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Schmerzen zwischen den Schulterblättern und im Bereich der Rückenmuskulatur verursachen. Sehr oft ist gleichzeitig der Gallenblasenmeridian gereizt. Man findet dann einen deutlichen Vorfusskompressionsschmerz (s.o.). Ein Druckschmerz im Bereich Gb 35, 36 und 37 ist eher selten. Häufig dagegen sind die Punkte Gb 32 und 33 druckschmerzhaft. Bei Schmerzen in der Hüftgegend oder über dem Trochanter ist Gb 30 druckempfindlich. Die über den Gallenblasenmeridian geleiteten Schmerzen können in Folge der Kreuzung mit dem Dickdarmmeridian in der Fossa supraclavicularis die bei gleichzeitig gestörtem Dickdarmmeridian verursachten Schmerzen verstärken oder bei nicht gestörtem Dickdarmmeridian den Nacken-Hinterkopf- Schmerz auslösen. Nieren-, Blasen- und Gallenblasenmeridian werden über den Dickdarmmeridian verschaltet, wodurch sich ein oberer Quadrantenschmerz auch auf den unteren Quadranten der gleichen Seite ausdehnt. Über diese Verschaltung wird aus dem oberen Quadrantenschmerz ein Halbseitenschmerz, der auch den unteren Quadranten der gleichen Seite erfasst, und aus dem unteren Quadrantenschmerz ein Halbseitenschmerz, der gleichzeitig den oberen Quadranten der gleichen Seite erfasst (Tabelle 2). Abb. 1: Darstellung des Nierenmeridians (Ni) mit den für die Problematik tief sitzender Rückenschmerzrelevanten Punkten (nach 9 aus 2). Stadium Befund 1 ein Quadrant ist befallen 2s ein Nachbarquadrant ist befallen (standard) 2h ein Nachbarquadrant ist befallen (hemilateral) 2d ein Nachbarquadrant ist befallen (diagonal) 3 beide Nachbarquadranten sind befallen 4 alle Quadranten sind befallen (dieses Stadium entspricht der generalisierten Fibromyalgie, bei der alle18 Tenderpoints der ursprünglichen ACR-Klassifikation auf Druck schmerzhaft sind) Tab. 2 : Stadieneinteilung der Fibromyalgie 13 Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Die Querverbindung von rechter und linker Seite läuft über die Kreuzung der Dickdarmmeridiane im Bereich des Infundibulums an der Oberlippe sowie des Ren-Mai- und Du-MaiMeridians an der vorderen und hinteren Mittellinie des Körpers . • geringgradige Vorwölbung der Bandscheibe • leichte Protrusion der Bandscheibe ohne Einengung des Duralsackes • geringgradige Stenose mit fraglicher Einengung der Nervenwurzel • mässig umschriebene degenerative Veränderungen • mässige Arthrose des Ellenbogengelenks, Schultergelenks usw. • deutliche, aber nicht stark ausgeprägte Unkovertebralarthrose • mässige Osteoporose Der mittels Akupressur diagnostizierte Quadranten-/Halbseitenschmerz kann nur dann als Kriterium zur Operation zu Grunde gelegt werden, wenn die konventionellen Untersuchungsverfahren, insbesondere die bildgebenden Verfahren und rheumatologischen Laboruntersuchungen durchgeführt wurden und keine Besonderheiten erbracht haben. Wenn konventionell behandelt werden kann, dient die Akupressurdiagnostik nur der Diagnosestellung. Bei den in Tabelle 3 aufgeführten Diagnosen ist die Suche nach einer Ursache für die vom Patienten geschilderten Beschwerden wenig erfolgreich, solange nicht daran gedacht wird, dass sich hinter den Beschwerden eine bislang unerkannte Fibromyalgie verstecken könnte. Es ist nur in den seltensten Fällen nachvollziehbar, dass 30- bis 40-jährige Patienten auf Grund langjähriger Schmerzen Tab. 3: Beispiele für Diagnosen, die von der Fibromyaleine künstliche Hüfte oder ein künstliches gie vorgetäuscht werden können. Kniegelenk erhalten. Die Schmerzen werden zu Unrecht ausschliesslich als degenerativ- und arthrosebedingt aufgefasst. Dies ist die Ursache für die relativ niedrige (40 – 60 %) Ergebnisqualität bei bestimmten Bandscheibenoperationen, Gelenkersatzoperationen und Arthroskopien. Methodisches Vorgehen bei operativem Eingreifen Bei der diagnostischen Akupressur (unter Beachtung aller für die Klinik und Chirurgie wichtigen Aspekte) wurde bei lang andauernder Anamnese die Indikation zur operativen Freilegung entsprechender Gefäss-Nerven-Bündel von Akupunkturpunkten gestellt. Das operative Vorgehen wurde bereits eingehend geschildert. Es wird hier am Beispiel des oberen Abb. 2: Verlauf des Dickdarmmeridians am Unterarm (durchgehende Linie). Bezeichnet sind die Dickdarmpunkte Di 7, 8, 9, 10 und 11, zusätzlich der Punkt Lu 5 des Lungenmeridians. Die Lage des Hautschnittes ist gepunktet markiert. 14 Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Quadranten nochmals kurz erläutert (Abb. 2): Vom Epicondylus lateralis wird, um die für den oberen Quadrantenschmerz relevanten Punkte darzustellen, nach distal eine 8 cm lange, S-förmige Hautinzision so geführt, dass die Faszien beziehungsweise Aponeurosenperforationen von Di 10 und Di 11 sowie Lu 5 und Lu 6 stumpf freigelegt werden können. Die Gefäss-Nerven-Bündel werden in die Tiefe verfolgt, um eine einengende FrohseArkade oder Henry-Schlinge anzuheben und zu inzidieren. Danach werden die Muskeläste des N. radialis dargestellt, die rückläufig die Faszie/Aponeurose in den Akupunkturpunkten perforieren (Di 7). Die Gefäss-Nerven-Bündel werden sorgfältig präpariert, die zugehörigen Perforationen geweitet oder inzidiert. Die Inzisionsränder der Faszie/Aponeurose werden mit resorbierbarem Nahtmaterial adaptiert. Haut und Unterhaut werden mit fortlaufender Intrakutannaht verschlossen. Anschliessende Ruhigstellung der Extremität in einem Watte-Verband für 24 Stunden. Ab 1. pop-Tag aktive Bewegungsübungen; nach 14 Tagen lösen sich die Fäden bei resorbierbarem Faden auf, die Knoten fallen ab (bei nicht resorbierbarem Faden Entfernung des Hautfadens). Am Unterschenkel werden sinngemäss die Punkte Ni 3, 4, 5, 6 und 7, sowie MP 6 operativ angegangen. Teilbelastung ist ab dem OP-Tag erlaubt. Überspitzt formuliert heisst es, dass bei Schmerzen in der Schulter und im Nackenbereich am Unterarm operiert werden muss, bei Schmerzen im Rücken am Innenknöchel – zum Erstaunen von Patient und vorbehandelndem Arzt. Patienten Der Akupressurdiagnostik hatten sich bis Ende 2000 über 1100 Patienten unterzogen. Insgesamt wurden 627 Patienten operiert (Tabelle 4), 401 Patienten konnten nachuntersucht werden. (Ergebnisse der Studie I bis Dezember 2000). Diskussion ! ! ! 1.100 Patienten untersucht 627 Patienten operiert 401 Patienten nachuntersucht (Okt/Nov/Dez 2000) Beschwerdefreiheit (66%) Beschwerdebesserung (22%) 1% 11% 66% 22% Erfolglosigkeit (11%) Keine Angabe (1%) Tab. 4: Fibromyalgie – Kausale Therapie durch Operation Ergebnisqualität für den Zeitraum 1990 bis 2000 Bei den wegen Fibromyalgie operierten Patienten zeigte sich durchgehend, dass sie einen entsprechenden Quadrantenschmerz entweder zum Zeitpunkt der Untersuchung oder bereits zu Beginn der Erkrankung aufgewiesen hatten. Eine Fibromyalgie kann im Bereich eines Quadranten entstehen und in ihrer frühen Phase auf einen Quadranten beschränkt sein. Daraus kann eine Stadieneinteilung der Fibromyalgie vorgenommen werden (Tabelle 2), in die sich das CRPS mühelos einfügt. Die Anwendung der Akupressurdiagnostik und die Beachtung der Tenderpoints als Akupunkturpunkte führt zu der Erkenntnis, dass es Frühstadien der Fibromyalgie gibt und diese Stadien als Quadranten-/Halbseitenschmerz fassbar und diagnostizierbar werden. Bei entsprechendem Befund muss der am meisten schmerzhafte Quadrant oder der Quadrant, der 15 Kommentar / Nachwort als erster erkrankte, der Operation zugeführt werden. Patienten, bei denen alle Quadranten gleich stark befallen sind, müssen zuerst am oberen Quadranten der Händigkeit operiert werden. Bei den operierten Patienten besteht eine gute Chance, dass sie von ihren Beschwerden befreit werden. Der Patient muss also nicht mit den (angeblich) nicht therapierbaren Schmerzen leben. Die Fibromyalgie gilt in der konventionellen Medizin als unheilbare Erkrankung. Die Akupressurdiagnostik hat den Zugang zu einer kausalen Therapie eröffnet. Die Fibromyalgie ist somit heilbar. DER KOMMENTAR In dieser Arbeit wird aufgezeigt, dass bei fibromyalgetischer Symptomatik schmerzhafte Akupunkturpunkte eine herausragende Rolle spielen und die operative Entlastung einen neuen Weg zur Bekämpfung der Schmerzsymptomatik bei Fibromyalgie darstellen kann, wenn konventionelle Untersuchungsverfahren erfolglos waren. Bei den operierten Patienten zeigt sich sehr häufig, dass sie einen entsprechenden Quadrantenschmerz entweder zum Zeitpunkt der Untersuchung oder bereits zu Beginn der Erkrankung aufgewiesen hatten. Die Anwendung der Akupressurdiagnostik und die Rückbesinnung auf die Grundlage der Tenderpoints als Akupunkturpunkte, führt zu der Erkenntnis, dass es Frühstadien der Fibromyalgie gibt und diese Stadien als Quadranten-Halbseitenschmerz fassbar und diagnostizierbar sind. Bei entsprechend ausgeprägtem Befund sollte der am meisten schmerzhafte Quadrant oder der zuerst auffällige schmerzhafte Quadrant der Operation zugeführt werden. Dieses in die Praxis eingebrachte neue Verfahren führte dazu, dass bei operierten Patienten eine grosse Chance besteht, die Beschwerden zu beseitigen. Die herkömmliche Behandlung der Fibromyalgie beschränkt sich auf symptomatische Verfahren, die von psychologischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen Massnahmen begleitet werden, mit dem Ziel, dem Patienten beizubringen, mit dieser bisher nicht heilbaren Erkrankung zu leben. Dr. med. Gabriele Herzberger Nachwort Zu Recht stellen die Patienten die Fragen: – Wer glaubt mir? – Wer hilft mir gegen Demütigung und Ignoranz? Die in diesem Führer enthaltene Information erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und dient nur dem Zweck, das ziemlich unbekannte, obwohl häufige Krankheitsbild vorzustellen und den Leser anzuregen sich weitergehend mit der Fibromyalgie zu beschäftigen. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet: http://www.fms-bauer.com oder Sie schreiben an die eMail-Adresse: [email protected] 16 Fibromyalgie Syndrom (FMS) - eine organische, körperlich bedingte Erkrankung Die Verklebungen (Beläge) der betroffenen Durchtrittstelle der anatomischen Trias Arterie - Vene - Nerv werden im Rahmen einer Quadrantenintervention entfernt und dem Patienten mitgegeben. Die Art des Belages und der Verklebung (Narbengewebe) wird in Zusammenarbeit mit einem renommierten pathologischen Institut erforscht. Auf alle Fälle ist bewiesen: Das FMS ist eine organische, körperlich bedingte Erkrankung. Die Verklebung der betroffenen Durchtrittstellen der anatomischen Trias Arterie - Vene - Nerv führt zu einer in ihrer Intensität wechselnden Behinderung der Reizleitung der kleinen Nerven. Diese Behinderung wird als nocirezeptiver Reiz registriert und als Schmerz repräsentiert. Die Deafferentierung führt zur Entlastung der überlasteten Schmerzschwelle (die nicht herabgesetzt ist, sondern von Reizen überflutet). Sie nimmt ihre Funktion wieder auf. Das Schmerzgedächtnis läuft - da es nicht mehr von pathologischen Afferenzen gespeist wird - wie ein aufgezogenes Uhrwerk aus. Fest steht, dass die Ursache des FMS nicht psychisch ist. Die Psychosomatik befindet sich hier auf dem Holzweg. FMS-Patienten müssen von unnötiger Psychiatrisierung geschützt und gewarnt werden. Die Empfehlungen des Psychosomatikers Egle sind Schnee von Gestern (*Adolf Meyers Psychologie, 1915). Die Kassen dürfen die armen, körperlich kranken Patienten nicht zwingen, in psychosomatische bzw. psychiatrische Behandlung zu gehen. Die Psychodynamik der Ärzteschaft ist die alte geblieben: Da sie nicht wissen, woher das FMS kommt und wie man es ursächlich behandelt, leugnen die einen seine Existenz: «FMS ist keine Krankheit...», projizieren die anderen ihre Unfähigkeit auf den Patienten: «FMS ist in deinem Kopf...» Man kann nur sagen: «Achtung, Arzt !» © ab 2004 Prof. Dr. Dr. med. Johann A. Bauer 17 Adressen, zusätzliche Informationen Prof. Dr. Dr. med. Johann Bauer apl. Professor für Fachgebiet Chirurgie an der Ludwig-Maximilians-Universität, München Internet: www.fms-bauer.com Praxis: Falkenweg 1, CH-6340 Baar, Schweiz Tel: +41 (0)41 763 16 60 Fax: +41 (0)41 763 16 61 Sekretariat, Informationen und Termine: Tel: +41 (0)41 763 16 60 Fax: +41 (0)41 544 27 22 eMail: [email protected] Mehr Informationen zum Thema «Psyche-Soma-Schmerz» finden Sie unter: www.psychosomatik-schmerzen.de Diese Website beschäftgt sich mit Schmerzen und Beschwerden, die für die Ärzte nicht nachvollziehbar sind und deshalb als psychosomatisch aufgefasst werden. Aus dem Inhalt (Auszug): " " " " " " " Psyche, Soma, Schmerz: - Patienten beschreiben ihre Grunderfahrung mit sich, der Umwelt und den Ärzten Kurzer Abriss der Geschichte des Schmerzes in den letzten 50 Jahren 14 Thesen zum Thema Schmerz Leitartikel: Stigmatisierung durch psychiatrische Diagnosen Schmerzforschung: - Chronischer Schmerz - Neurobiologisches Lernprogramm - Neuroplastizität und Schmerzempfindung - Vorstellungsmodelle des chronischen Schmerzes - Schmerzaufnehmer (Nozizeptoren) - usw... Schmerzchirurgie Fibromyalgie - Schmerzkrankheit Fibromyalgie, Syndrom und Erkrankung, Kardinalsymptome - Fehldiagnosen, Differentialdiagnose, Ursachen und Therapie, Phytotherapie - Ernährung und Nahrungsergänzung - Biofeedback, Meditation und Yoga, traditionelle chinesische Therapie (TCM) - Quadrantanschmerz-Intervention nach Bauer - usw... Bitte haben Sie Verstaendnis dafür, dass wir per eMail keine Termine vergeben. Auch Diagnosen und/oder ärtzliche Beratung auf diesem Wege sind nicht möglich. Am besten Sie vereinbaren mit uns einen Untersuchungstermin am Telefon, schriftlich oder per Fax. Es ist so, dass viele Menschen bei uns anrufen und um Rat fragen. Aus diesem Grund ist unser Telefon auch oft «besetzt» - wir haben kein Call-Center hier mit mehreren Telefonistinnen. Wenn Sie auch nicht gleich durchkommen - einfach mehrmals probieren - bis es klappt! Oder eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen (Name, Telefonnummer) - wir rufen dann so schnell wie möglich zurück. Die Quadrantenintervention bei Fibromyalgie ist von Prof. Bauer entwickelt und er ist auch der einzige, der diese Methode beherrscht. Die Diagnose «Fibromyalgie» sollte allerdings jeder Rheumatologe, Neurologe oder auch ein interessierter Hausarzt, der sich weiterbildet, stellen können. Es bleibt jedoch Ihre Aufgabe, einen solchen Arzt in Ihrer Nähe zu finden. Ein Anruf bei der Landesärztekammer könnte da weiter helfen. --------------------------------------------------------------------------Weitere Informationen zum Download in elektronischer Form finden Sie unter: http://www.fms-bauer.com/downloads 18 Kostenvoranschlag Diagnose Fibromyalgiesyndrom der oberen Extremität Operation am oberen Quadranten (Arm): CHF 4’600 Diagnose Fibromyalgiesyndrom der unteren Extremität Operation am unteren Quadranten (Fuss): CHF 4’850 Sprechstunde (Diagnose) wird je nach Dauer und Schwierigkeitsgrad etc. berechnet à CHF 460 / Stunde Die ärztlichen Behandlungen von Professor Bauer sind privat - das bedeutet, er ist kein Vertragsarzt und arbeitet mit keiner Krankenversicherung oder gesetzlichen Krankenkasse zusammen. Sie bekommen eine Rechnung, die Sie in der Praxis bezahlen, unabhängig davon, ob und wieviel von Ihrer privaten oder gesetzlichen Kranken- oder Sozialversicherung erstattet wird. Der beste Weg ist, Sie reichen diesen Kostenvoranschlagbei Ihrem Krankenversicherer ein und verhandeln über die Höhe der Rückerstattung. Es ist allerdings Ihre Aufgabe und nicht die unserer Praxis, diese Verhandlungen mit Ihrem Versicherer zu führen. Das Honorar für den Operateur ist abhängig von den schwierigkeitsbedingten Faktoren und stellt eine unverbindliche Angabe dar. Die genaue Höhe der Rechnung kann erst nach der Durchführung der Operation ermittelt werden. Wir bitten um Verständnis dafür, dass die Begleichung der Untersuchung- und Operationskosten nur noch bar in Schweizer Franken oder Euro (Preise in EUR = Tageskurs) möglich ist. Die VISA-Kreditkarte wird nur bei einer ausreichenden Deckung akzeptiert – lassen Sie also das Kartenlimit vorher von Ihrer Bank prüfen. Bitte beachten Sie, dass bei der Zahlung mit VISA-Debitkarte ab sofort auch die vierstellige Geheimzahl PIN (Personal Identification Number) gebraucht wird, welche Sie mit der Karte von Ihrer Bank erhielten. Ohne diese PIN ist keine Zahlung mehr möglich. 19 Nichtwissen schafft Verwirrung Jeder erfahrene Handchirurg weiss, dass manche Patienten an beiden Händen an einem Karpaltunnelsyndrom leiden. Zwei Hände – zwei Operationen. Nicht unbedingt! Jeder erfahrene Handchirurg weiss, dass man zuerst die „schlimmere“ Seite operieren sollte. Jeder erfahrene Handchirurg weiss, dass oft die Operation der anderen Seite nicht nötig ist, weil in einigen Monaten sich sowohl die operierte als auch die nicht operierte Hand erholen! Das Fibromyalgiesyndrom ist Ausdruck mehrerer chronifizierter Kompressionssyndrome kleiner Nerven(enden) oder Nervenabschnitte, die den „Kern“ der Löcher und Tunnel ausmachen, die Akupunkturpunkt genannt werden. Bei der Quadrantenintervention sind 4 Körperabschnitte mögliches Ziel, 4 Quadranten – 4 Operationen. Nicht unbedingt! Bei jeder Sprechstunde erhebt Prof. Bauer eine gezielte Anamnese, nicht nur um zu ermitteln, ob die Leidensgeschichte zu einem FMS passt, sondern um herauszufinden, wann und wo die Erkrankung ihren Anfang genommen hat: Oben oder unten? Rechts oder links? Bei der körperlichen Untersuchung wird die Schmerzhaftigkeit der Tender-Points überprüft und eine Kartographie des Schmerzes erstellt. Mit Hilfe von gezielter Anamnese und Kartographie ist Prof. Bauer in der Lage zu entscheiden, ob ein Patient FMS hat, welches Stadium vorliegt, welcher Quadrant der schlimmste ist und operiert gehört. Der Patient bestätigt mit mit seiner Unterschrift, dass er die Ergebnisse der Anamnese akzeptiert und erteilt die Genehmigung zur Operation. Es ist festzuhalten, dass in der Studie ab 23. September 2004 bei 428 Patienten von insgesamt 457 alle multimodale Therapien bis zur Neige ohne Erfolg ausgeschöpft waren. Bei allen Patienten wurde auswärts die Diagnose FMS gestellt. Die Behauptungen, Prof. Bauer würde gar keine FMS operieren, ist damit widerlegt. Bei Kontrolle der Ergebnisqualität, wie sie in operativen Fächern gang und gäbe ist, hat sich gezeigt, dass in 60-65% der Fälle Beschwerdefreiheit nach einer einzigen Quadrantenoperation eingetreten und geblieben war. Bei den anderen 20-30%, die entweder keine Besserung sehen oder nur eine vorübergehende, oder eine, die nur auf den operierten Quadranten beschränkt bleibt, oder eine Verschlimmerung in einem der nicht operierten Quadranten verspüren (Ursache ist die Verwendung des beschwerdefreien Quadranten als Nullpunkt, mit dem die nicht operierten Quadranten verglichen werden) werden präoperativ auf solche Möglichkeiten hingewiesen und aufmerksam gemacht, dass sie 6 – 9 Monate nach OP zu einer Nachuntersuchung kommen sollen. Bei dieser Nachuntersuchung wird festgestellt, ob das subjektive Empfinden des Patienten mit der Kartographie übereinstimmt. In der Regel ist nachzuweisen, dass ein anderer nicht operierter Quadrant die Führung in der Schmerzauslösung übernommen hat und dieser Quadrant operiert gehört. Maximal ist die Operation aller 4 Quadranten nötig bis Beschwerdefreiheit einkehrt. Es gibt Patienten, die mit den Restbeschwerden nach einer einzigen Operation leben können. Sie gelten dann als „gebessert“. Es gibt allerdings auch Patienten, die sich nicht an die Anweisungen halten, sich von missgünstigen Ärzten aufhetzen lassen oder schlichtweg aus Berentungsgründen den Erfolg der OP leugnen. Diese laufen als „non responder“ unterschiedlichster Ursachen. Die Zahl hat sich erheblich verringert (nachdem die pOP-Kontrolle verbessert wurde) und liegt nicht mehr bei 11 %, sondern bei 3,06 % in der 2. Studie (2005 – 2008). Das Gerücht... Es wird behauptet, dass die bei einer Quadrantenintervention gesetzten Narben würden hässlich, braun, dick – kurzum „entstellend“ sein. Wer solches behauptet verunsichert und desinformiert die Patienten – aus welchen Gründen auch immer. Narben tun nur weh, wenn die Nachsorge und Narbenpflege vernachlässigt werden. Störfelder entstehen, wenn der Operateur keine Ahnung bezüglich der Lage der Akupunkturpunkte und Meridiane hat und quer Beet durchsäbelt. Erst dadurch entstehen Narbenneurone in den Akupunkturpunkten. Diese machen das Störfeld aus. Beweis: Bei der Störfeldbehandlung werden lokale Anästhetika eingespritzt. Ihre Wirkung beruht lediglich auf der vorübergehenden Betäubung und Schmerzausschaltung, die an den vernarbten Nerven in den Akupunkturpunkten erfolgt. Wenn man aber bei der Schnittführung darauf achtet, keine Akupunkturpunkte durchzusäbeln oder Meridiane längs aufzuschneiden (daher der S-förmige Schnitt bei der Quadrantenintervention!), entstehen auch keine Störfelder. Bis sich diese Erkenntnis durchsetzt, werden vermutlich noch Jahrzehnte vergehen – so lange, wie die Kollegenschaft die Augen vor dem Offenkundigen verschlossen hält. Das ist aber bei jeder echten Entdeckung typisch. Bei der operativen Therapie werden nicht alle 360 Akupunkturpunkte aufgeschnitten – wie immer wieder von unwissenden Banausen behauptet wird – sondern der Trick besteht darin, dass nur die in der Gegend der grössten Beanspruchung gelegenen komprimierten Nervenabschnitten (Armbeugen und Sprunggelenke) mit einem einzigen Schnitt von ca. 8 cm Länge operiert werden. Von diesem Schnitt aus lassen sich 7 bis 8 sog. Akupunkturpunkte freilegen, putzen und wieder herrichten, d.h. die Nerven dekomprimieren. Übrigens: Prof. Ma (Peking) und Dr. Dung (SanAntonio, Texas) bestätigen in ihren 2004 unabhängig voneinander harausgegebenen Büchern die bedeutung der Akupunkturpunkte in den Arealen, die von Prof. Bauer bei der Quadrantenschmerz-Intervention operativ angegangen werden. Details mit Bildern unter dem Link: www.fms-bauer.com/Bauer/Aktuell/bild_fact/Empfehlung/empfehlung.html 20 Antworten zum Fragekatalog für Operationen (in Anlehnung an Agency for Healthcare Research and Quality, Rocheville) zitiert aus Jörg Blech, Heillose Medizin, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 232-233 Hier: Quadrantenintervention nach Bauer bei Fibromyalgie/Fibromyalgiesyndrom 1) Warum muss der geplante Eingriff sein? Der geplante Eingriff muss nicht sein. Es steht Ihnen frei, Ihr Leiden weiter wie bisher zu behandeln, wenn Sie das Gefühl haben, mit Ihrer Erkrankung zurechtzukommen. Aber Vorsicht! Das FMS ist eine chronische, schubweise sich über Jahre und Jahrzehnte verschlimmernde Erkrankung, die - egal ob konservativ behandelt oder unbehandelt - so oder so zur Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, zur Invalidität (Rollator, Rollstuhl, Bettlägerigkeit) führt. Infolge der - zwar wechselnden, aber dauernd vorhandenen Schmerzen ist sie persönlichkeitszerstörend und führt daher sekundär zu psychischen Veränderungen. Diese Veränderungen sind Folge, nicht Ursache der Krankheit. Die Selbstmordrate liegt bei 15 von Hundert und scheint nach Einnahme mancher zentral wirksamen Medikamente zuzunehmen - Statistiken darüber sind nicht greifbar - ähnlich, wie die Statistiken über das Rauchen lange Zeit verschwiegen wurden. 2) Welche Alternativen gibt es zu dem geplanten Eingriff? Keine. Die Quadrantenintervention ist die einzige Behandlungsmethode, die ursächlich das Kompressionssyndrom der kleinen Nerven behebt. Alle multimodalen Therapien sind Stückwerk. Sie greifen auch nicht z.B. bei einem eindeutigen Karpaltunnelsyndrom (KTS). Um die Wirksamkeit von zentral wirkenden Medikamenten bei Kompressionssyndromen zu belegen, hätten diese bei Patienten mit KTS prospektiv, doppelblind, randomisiert und placebo-kontrolliert in einer Multicenterstudie getestet werden müssen - wurden sie aber nicht. Die multimodale Therapie kann nicht aus der Sackgasse herausführen. 3) Was ist das Ziel der geplanten Intervention? Das Ziel ist bleibende Beschwerdefreiheit bezüglich der durch Fibromyalgie bedingten Schmerzen und Beschwerden. Ausserdem soll durch die OP das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden (siehe Punkt 1). 4) Was ist der konkrete Nutzen der Operation? Wenn 1000 Menschen operiert werden, wird bei 600 von ihnen eine Intervention bei einem einzigen Quadranten ein Jahr nach OP so erfolgreich sein, dass alle vier Quadranten beschwerdefrei werden und der Patient die bisherigen Medikamente und Behandlungen absetzen kann (=Heilung). Natürlich bleiben evtl. bereits vorhandene Gelenk- und Kapselschäden, Unfallfolgen u.ä. erhalten - ebenso, wie die Tatsache, dass der Patient altert. Bei 300 Menschen zeigt sich nach 1 Jahr nur eine Besserung. Es kann sein, dass a. der operierte Quadrant beschwerdefrei wird und bleibt, die anderen 3 Quadranten sich nicht erholen, b. der operierte Quadrant und auch die anderen 3 Quadranten schlagartig beschwerdefrei werden, diese Wirkung aber nach einiger Zeit wieder verschwindet, c. alle 4 Quadranten nach 12 Monaten etwas besser geworden sind, der Erfolg für den Patienten aber nicht durchschlagend ist, d. der operierte Quadrant absolut beschwerdefrei ist, der Körper/das Gehirn des Patienten diesen jetzt beschwedefreien Quadranten als Nullwert einsetzt, an dem die anderen drei verglichen werden. Dabei entsteht der Eindruck, die anderen drei Quadranten würden mehr wehtun, e. zuerst, in den ersten Wochen bis Monaten pop (postoperativ) eine Erstverschlimmerung eintritt (wie aus der Homöopathie bekannt) und dann erst der Fall a) eintritt, f. Mischformen aus a) bis e) auftreten. Aus diesen Gründen ist der Patient angehalten, bei Auftreten von Auffälligkeiten - Punkt a) bis f) - den Operateur zu kontaktieren - die Möglichkeit der Nachuntersuchung (Kosten: ca. 50 - 80 EUR) sollte in diesen beschriebenen Fällen 6 bis 9 Monate pOP genutzt werden. 5) Was ist das Risiko der Operation? Wenn 1000 Menschen operiert werden, besteht die Gefahr, dass die OP bei 70 von ihnen nichts bringt und dass sie auch nicht in der Lage ist, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Allgemeines Risiko: von 1000 Menschen erleben 20, dass der Verband in den ersten 24 Stunden durchblutet, oder dass sich eine Entzündung entwickelt bis hin zur Eiterung, oder dass später die Narbe nicht - wie gewöhnlich - wie nur ein dünner Bleistiftstrich wird. Aus diesen Gründen ist die Verbandskontrolle am Tag nach OP unbedingt einzuhalten - d.h. der Patient muss im Hotel/Pension übernachten und am nächsten Morgen wiederkommen. Bei 9 von 1000 wird der Arm oder das Bein nach OP dick, blau und tut weh - dafür gibt es besondere Übungen, die gezeigt werden. 1 Mensch von 1000 erleidet eine Nerven-, Gefäss- oder Sehnenverletzung, die intraoperativ mikrochirurgisch repariert werden kann. 6) Wie lange dauert es, bis sich der Patient von der OP erholt hat? Arbeitsunfähigkeit besteht nach Arm-OP 6 - 8 Wochen, nach Fuss-OP 8 - 12 Wochen. Sport, schwere Arbeiten im Haushalt u.ä. sind während der ersten 3 Monate pop nur eingeschränkt möglich. Autofahren ist erst 3 - 6 Wochen nach OP möglich - je nach operiertem Quadranten - rechts dauert es länger als links (wegen Bedienung der Schaltung und des Bremspedales). 7) Was passiert, wenn die Operation nicht stattfindet? Siehe dazu Punkt 1) und 2). 8) Wie häufig wurde diese Operation bereits durchgeführt? Bei 10.000 untersuchten FMS-Patienten wurde diese Operation 3.200 mal durchgeführt. Statistische Ergebnisse siehe Punkt 4). Diese Ergebnisse (Erfolgsstatistiken/Ergebnisqualität) basieren auf Be-fragungen von 700 Patienten, die zwischen 26.09.2003 und 08.05.2005 operiert wurden. Von un-abhängigen Nachuntersuchern wurden 3, 6 und 12 Monate pOP alle 700 Patienten befragt, die Ant-worten gesammelt und statistisch ausgewertet. Ende 2008 werden auch die 3-Jahres-Ergebnisse der 2. Studie vorliegen. Die Ergebnisse werden nach der Zusammenfassung aller Daten im Frühjahr 2009 publiziert. 21 Informationen und Kontaktadressen Liselotte Matauschek Würzburg Deutschland OP-Schwester Telefon (Deutschland) 0049 (0)931 4528920 Telefon (Deutschland) 0049 (0)2323 82169 Helga Häusler Ottobrunn Deutschland Maria Demant Würzburg Deutschland Telefon (Deutschland) 0049 (0)89 6091785 Telefon (Deutschland) 0049 (0)931 72252 Birgit Franke Luenen Deutschland Edith Pressmair Steyr Österreich Telefon (Deutschland) 0049 (0)172 2756 891 Telefon (Österreich) 0043 (0)650 3615430 Regine Marquardt Herne Deutschland Monika Rössler Wien Österreich Telefon (Österreich) 0043 (0)1214 5690 Weitere Kontakte auf Anfrage 22 Wie kommen Sie in die Praxis? Praxis: Prof. Dr. J. A. Bauer Falkenweg 1 CH-6340 Baar (ZG) Schweiz Herausgeber Entwurf, Layout & Satz Prof. Dr. Dr. med. Johann A. Bauer Apl. Professor für Fachgebiet Chirurgie an der Ludwig-Maximilians-Universität München Goralik ONLINE data management eMail: [email protected] Internet: www.abc-online.ch © seit 2004 Prof. Johann A. Bauer • eMail: [email protected] • Internet: www.fms-bauer.com Praxis Prof. Bauer, Falkenweg 1, CH-6340 Baar, Schweiz