Jahresbericht 2015 - Romano

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Jahresbericht 2015 - Romano
 Jahresbericht 2015
ROMANO CENTRO – VEREIN FÜR ROMA Verein Bei der ordentlichen Generalversammlung am 27.02.2015 wurde folgender Vorstand gewählt: Obfrau: Mag.a Žaklina Radosavljević Obfrau‐Stellvertreterin: Rabie Perić‐Jasar Kassier: Zoran Jovanović Kassier‐Stellvertreter: Mag. Thomas Weiss Schriftführer: Mag. Peter Wagner Schriftführer‐Stellvertreterin: Mag.a Dr.in Barbara Tiefenbacher Weitere Vorstandsmitglieder: Mag.a Mirjam Karoly, Ivana Hrickova‐Ferencova, Ferry Janoska Personal Im Büro waren die Geschäftsführerin Mag.a Andrea Härle und der Pädagogische Leiter Mag. Ferdinand Koller in Vollzeit tätig. In der Administration (30 Wochenstunden) arbeitete Ljiljana Marinković. Die Sozialarbeiterin Danijela Feichtinger, BA war bis November im Umfang von 16 Wochenstunden im Romano Centro in der Beratung (Frauenberatung, Sozialberatung, Beratung für Betroffene von Diskriminierung) beschäftigt. Ab Dezember wurde die Stelle auf Vollzeit ausgeweitet. In der Roma‐Schulmediation ist es im Laufe des Kalenderjahres zu Änderungen im Team gekommen. Von Jänner bis September arbeiteten Vesna Dimić, Jasmina Pavlović, Suzana Dumitrasku (jeweils 30 Wochenstunden) und Danijela Kostić (25 Wochenstunden) im Projekt. Im September kündigte Suzana Dumitrasku auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen, Jasmina Pavlović beendete ihre Tätigkeit mit Ende Oktober, um als Projektleiterin beim Verein Vida Pavlović zu arbeiten. Die freigewordenen Stellen wurden nach einem Bewerbungsverfahren durch Jelena Jovanović und Mirjana Jovanović nachbesetzt. Die Stelle von Danijela Kostić wurde ab September auf 30 Wochenstunden aufgestockt. Seit August ist mit Krisztina Köszegi aus Ungarn erstmalig auch eine Freiwillige im Rahmen des EU‐
Programmes Europäischer Freiwilligendienst im Romano Centro tätig. Ihr Einsatz als Freiwillige dauert bis Ende Juli 2016. Finanzierung: Romano Centro erhält für die Finanzierung der Büroräumlichkeiten und die Stellen der Geschäftsführung, des Pädagogischen Leiters und der Administration eine Basisförderung aus den Mitteln der Volksgruppenförderung. 1 Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma“ Romano Centro und die Initiative Minderheiten realisierten in Kooperation mit dem Wien Museum und dem Landesmuseum Burgenland die Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma und Sinti“. Die Ausstellung wurde am 11.2.2015 im Wien Museum mit mehr als 800 Besucherinnen und Besuchern eröffnet. Romane Thana gibt ausgehend von aktuellen Fragestellungen Einblicke in die Lebens‐
situationen von Roma/Romnja und Sinti/Sintize in Österreich und erzählt deren Geschichte und Geschichten entlang räumlicher Orientierung. Im Mittelpunkt stehen die Beiträge von zwölf Autoren und Autorinnen aus der Community zu von ihnen gewählten Orten. In Wien war die Ausstellung bis zum 17.5.2015 zu sehen, im Landesmuseum Burgenland in Eisenstadt wird sie voraussichtlich vom 12. Mai bis 11. November 2016 zu sehen sein. Das Landesmuseum Vorarlberg interessiert sich für eine Übernahme und Adaptierung für Sommer 2017. Im Wien Museum zählten die Ausstellung und das Begleitprogramm insgesamt 22.944 Besucherinnen und Besucher. Die Ausstellung legt größten Wert auf die Selbstrepräsentation von Roma/Romnja und Sinti/Sintize. Jahrhundertelang waren Roma und Sinti Thema von Darstellungen, die ausschließlich von Nicht‐Roma konstruiert wurden. Es gibt kaum historische Selbstzeugnisse. Meist sind es Abbilder und Interpretationen von als anders wahrgenommenen Fremden. Auf diese Weise wurden über Jahrhunderte Stereotypen und Feindbilder festgeschrieben, die letztlich der Legitimation von Ausgrenzung und rassistischer Verfolgung dienten und dienen. Die Beiträge werden mit jenen historischen Befunden gerahmt, die nötig sind, um die Erzählungen zu verstehen und miteinander in Beziehung zu setzen. Aus dieser Vielstimmigkeit ergeben sich neue Fragestellungen und Sichtweisen auf die Gegenwart und Geschichte der Roma‐ und Sinti‐Communities, die stereotype Wahrnehmungen durchbrechen. Im Auftrag des BMBF und in Zusammenarbeit mit den Ausstellungskooperationspartnern wird Romano Centro Unterrichtsmaterialien auf der Grundlage der Ausstellung Romane Thana erstellen (bis Ende April 2016) und so zur Nachhaltigkeit des Projekts beitragen. Zur Ausstellung erschien ein Katalog, das Heft Nr. 82 der Zeitschrift Romano Centro widmete sich der Ausstellung und insbesondere den Beiträgen der AutorInnen aus den Communities. Ausstellungsteam Idee: Andrea Härle (Romano Centro); KuratorInnen: Andrea Härle (Romano Centro), Cornelia Kogoj (Initiative Minderheiten), Werner Michael Schwarz (Wien Museum), Michael Weese (Landesmuseum Burgenland), Susanne Winkler (Wien Museum). Gefördert durch: BMBF, Zukunftsfonds, Nationalfonds, ERSTE Stiftung, BKA Volksgruppenabteilung, MA 7 2 Lernhilfe und Elternberatung in Bildungsfragen Erfolgreiche Lernhilfe seit 1995 Das Lernhilfe‐Programm des Vereins Romano Centro unterstützt seit 1995 Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Roma‐Familien in Wien. Die LernhelferInnen besuchen die Familien in der Regel einmal in der Woche und lernen dort mit jedem Kind eine Stunde. Für die Kinder werden sie dadurch zu einer wichtigen Stütze in ihrer Schullaufbahn. Die Kinder haben durch sie eine Bezugsperson, die ihnen bei Schwierigkeiten hilft, die sie motiviert und die sehr häufig auch als Vorbild und BeraterIn in Sachen Schule und Ausbildung fungiert. Viele Eltern können sich aufgrund ihres niedrigen Einkommens keine außerschulische Lernhilfe leisten. Sie haben selbst meist nur wenig Bildungserfahrung und/oder keine ausreichenden Deutschkenntnisse bzw. aufgrund prekärer Arbeitsverhältnisse wenig Zeit und können die Kinder deshalb nicht gut unterstützen. Das Lernhilfe‐Programm steuert dieser Benachteiligung entgegen indem es den Eltern und den Kindern eine sehr kostengünstige Möglichkeit außerschulischer Unterstützung anbietet. Die Eltern bezahlen einen Mitgliedsbeitrag beim Verein Romano Centro in Höhe von 25,‐ jährlich (für die ganze Familie), pro geleisteter Lernhilfe‐Stunde bezahlen sie einen Selbstbehalt von drei Euro. Viele Familien sind jedoch in einer derart schlechten finanziellen Situation, dass sie nicht einmal diesen kleinen Beitrag leisten können. In diesen Fällen wird der Elternbeitrag erlassen. Dies ist v.a. bei Familien der Fall, in denen ein Teil oder alle Familienmitglieder keinen aufrechten Aufenthaltstitel haben bzw. die keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben, nicht arbeiten dürfen (Drittstaatsangehörige, v.a. aus Serbien) oder keinen Job finden (EU‐BürgerInnen, v.a. aus Rumänien). Das Lernhilfe‐Programm hat hunderten Kindern eine bessere Schul‐ und Ausbildung ermöglicht. Besonders erfreulich ist, dass es mittlerweile eine ganze Reihe an ehemaligen „Lernhilfe‐Kindern“ gibt, die eine Matura gemacht und ein Studium abgeschlossen haben. Kinder und Jugendliche im Schuljahr 2014/2015 Im Schuljahr 2014/2015 wurden insgesamt 100 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren betreut, wobei nicht alle Kinder über das ganze Schuljahr betreut wurden. Insgesamt wurden fast 3000 Stunden Lernhilfe geleistet. Obwohl die Finanzierung durch respekt.net 15 zusätzliche Plätze ermöglichte, konnte der Bedarf bei weitem nicht abgedeckt werden. Über das ganze Schuljahr verteilt haben Eltern für über 200 Kinder um Unterstützung angesucht, ohne dass das Angebot beworben wurde. Der größte Teil der betreuten Kinder besucht entweder eine Volksschule oder eine Form der Mittelschule (Hauptschule, Kooperative Mittelschule, Wiener Mittelschule). Es wurden aber auch Kinder aus Sonderschulen, Allgemeinbildenden höheren Schulen, Höheren technischen Lehranstalten, Handelsakademien, Handelsschulen und Berufsschulen betreut. Das Verhältnis zwischen Buben und Mädchen war wie in den vergangenen Schuljahren ausgeglichen. Der Großteil der betreuten Roma‐
Familien ist ursprünglich aus Serbien zugewandert. Daneben gibt es Familien aus Mazedonien, der Slowakei und Rumänien. Der Anteil der rumänischen Familien wächst in den letzten Jahren kontinuierlich. Etwa Hälfte der betreuten Kinder und Jugendlichen hat die österreichische Staatsbürgerschaft. Ab September 2015 wurden wieder 110 Kinder und Jugendliche ins Projekt aufgenommen. 10 Kinder und Jugendliche mit besonders großem Förderbedarf werden intensiv betreut, d.h. sie erhalten drei Wochenstunden Lernhilfe in der Woche. Evaluierung des Projekterfolges Die Evaluierung des Projekterfolges im Schuljahr 2014/15 wurde im Sommer im Zuge der Anmeldegespräche für das Schuljahr 2015/2016 durchgeführt. Die Kinder und Jugendlichen haben zu einem sehr großen Teil angegeben, aufgrund der Unterstützung durch die Lernhilfe mehr Freude an der Schule zu haben. Auf die Frage, ob es etwas gebe, auf das sie im vergangenen Schuljahr besonders 3 stolz wären, fanden fast alle Kinder eine Antwort: bei den meisten war es eine Verbesserung in einem Fach, einige hatten einen guten oder ausgezeichneten Erfolg, manche sind stolz, dass sie das Jahr geschafft haben, obwohl es anfangs gar nicht danach ausgesehen hatte. Den Anteil der Lernhilfe an ihrem Erfolg bewerten die Kinder sehr hoch. Diese hohe Wertigkeit zeigt, wie sehr den Kindern und Jugendlichen auch eine vermeintlich kleine Unterstützung (nur eine Stunde in der Woche) in der Schule weiterhelfen kann. Die Motivation der Kinder und Jugendlichen in der Schule und beim Lernen zu Hause steigt durch die Lernhilfe deutlich an, ohne dies wären solche Verbesserungen nicht möglich. Die persönlichen Evaluierungsgespräche haben auch das Ziel, die Bildungsperspektiven der Kinder und Eltern abzuklären, Informationen zu vermitteln und beratend zur Verfügung zu stehen. Über längere Zeit zeigt sich hier, dass die Bildungserwartungen der Eltern und der Kinder steigen. Auch der organisatorische Ablauf der Lernhilfe wurde von Seiten der Eltern überwiegend positiv bewertet. LernhelferInnen Im Schuljahr 2014/15 waren 29 LernhelferInnen für den Verein Romano Centro tätig. Unter den LernhelferInnen sind MaturantInnen, Studierende verschiedener Fachrichtungen (Lehramt, Soziale Arbeit, …), pensionierte Lehrerinnen und andere engagierte Menschen, die viel Erfahrung in der Arbeit mit Kindern haben. Die Aufwandsentschädigung für eine Lernhilfe‐Stunde wurde ab 1.1.2015 nach vielen Jahren von 12 auf 13 Euro erhöht, Kosten und Zeitaufwand für die Fahrt zu den Kindern oder Vorbereitungen für die Stunden inklusive. Elterninformation und Elternberatung Bereits die Anmelde‐ und Evaluierungsgespräche haben sehr häufig den Charakter von Beratungsgesprächen, da wichtige schulische Fragen der Eltern und Kinder geklärt werden können. Auch während des Schuljahres nehmen sehr viele Eltern dieses Angebot wahr. Häufige Themen sind weiterführende Schulen, Schulwechsel aus unterschiedlichen Gründen oder Konflikte mit LehrerInnen. Dieses Beratungsangebot steht natürlich auch jenen Eltern offen, deren Kinder nicht in der Lernhilfe betreut werden. Dieser wichtige Aspekt der Arbeit des Romano Centro wurde durch das neue ESF‐
Projekt (siehe unten) aufgewertet und ausgeweitet. Finanzierung Die Finanzierung der Lernhilfe stellte aufgrund des Andranges wie in jedem Jahr eine große Herausforderung dar. Durch einen Auftrag des BMBF zur Betreuung von 39 Kindern im Schuljahr 2015/2016 konnte die Anzahl von 100 Kindern weiter finanziert werden. Die Spenden auf der Plattform respekt.net stellten auch 2015 wieder einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Projektes dar. Gefördert aus den Mitteln der Volksgruppenförderung. 4 Roma‐Schulmediation Die erfolgreiche Arbeit der vier Roma‐Schulmediatorinnen, die 2015 an insgesamt acht Schulen fix eingesetzt waren, wurde zu Beginn des Jahres 2015 von der schwierigen finanziellen Situation des Projektes getrübt. Da das BMEIA den Förderzeitraum von Schuljahr (2013/14) auf Kalenderjahr (2015) umstellte, entstand eine Lücke von vier Monaten, in denen das Projekt von dieser Seite keine Unterstützung erhielt. Die Förderzusage für das Jahr 2015 erfolgte dann nicht in der erwarteten Höhe, was beinahe zur Streichung einer der vier Stellen geführt hätte. Glücklicherweise konnte das Vorzeigeprojekt der österreichischen Roma‐Strategie durch eine Förderung des Bundeskanzleramtes gerettet werden und alle vier Stellen konnten erhalten bleiben. Der Bedarf an Roma‐Schulmediation ist an den betreuten Schulen nach wie vor sehr hoch, hinzu kommen sehr viele Anfragen von anderen Schulen. Ende 2015 arbeiteten vier Roma‐
Schulmediatorinnen in folgenden Schulen: 1020, VS Vorgartenstraße 191 (D. Kostić) 1160, VS Liebhartsgasse (M. Jovanović) 1020, ONMS Max‐Winter‐Platz (D. Kostić) 1160, VS Odoakergasse (M. Jovanović) 1030, ZIS Petrusgasse (V. Dimić) 1170, VS Rötzergasse (J. Jovanović) 1100, ZIS Quellenstraße (J. Jovanović) 1200, VS Vorgartenstraße 42 (V. Dimić) Zusätzlich zu diesen Schulen waren die Roma‐Schulmediatorinnen im Schuljahr 2014/2015 noch in weiteren 19 Schulen im Einsatz und haben dort teilweise mit mehreren Familien pro Schule gearbeitet. Insgesamt wurden mehr als 200 Kinder und ihre Familien betreut. Die Arbeit der Roma‐Schulmediatorinnen führt in allen Schulen zu einer verbesserten schulischen Integration der Kinder und vor allem der Eltern. Dadurch, und durch die Unterstützung der Kinder in der Schule selbst, steigen die Bildungschancen der Kinder. Mit ihrer Arbeit tragen die Roma‐
Schulmediatorinnen auch wesentlich zum Abbau von Vorurteilen und zum gegenseitigen Verständnis bei. Im Rahmen eines Rundes Tisches im Bundeskanzleramt wurde am 18.06.2015 über die Zukunft des Projektes diskutiert. Anwesend waren VertreterInnen des Bundeskanzleramtes und verschiedener Ministerien. Obwohl die Roma‐Schulmediation als Vorzeigeprojekt der österreichischen Bundesregierung in Sachen Integration der Roma gilt und auf europäischer Ebene auch gerne präsentiert wird, sah man von Seiten der anwesenden Ministerien keine finanziellen Möglichkeiten, das Projekt auszuweiten und qualitativ zu verbessern (berufsbegleitender Lehrgang). Romano Centro versuchte daher, einen Teil des Projektbudgets aus einem ESF‐Projekt zu finanzieren. Diese Finanzierung ist gelungen und führt zu einer sinnvollen inhaltlichen Erweiterung der Aufgaben der Roma‐Schulmediatorinnen (Unterstützung Jugendlicher bei der Integration in den Arbeitsmarkt). Da ein Ausbildungslehrgang, wie in der Vergangenheit angedacht und in anderen Ländern erfolgreich durchgeführt, in naher Zukunft nicht möglich ist, werden ab September 2015 individuelle Fortbildungen unterstützt und Weiterbildungsmodule für das gesamte Team organisiert. Das Projekt wurde durch das Bundeskanzleramt, das BMBF, das BMEIA (Nationale Integrationsförderung) und im Rahmen des ESF‐Projektes ROMANO ZURALIPE aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. 5 Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres ko‐finanziert. Roma Bildungs‐ und Ausbildungsstudie (ROMBAS) Die Roma Bildungs‐ und Ausbildungsstudie (ROMBAS) war ein Teilprojekt des vom Bildungsministerium und vom Europäischen Sozialfonds geförderten Gesamtprojekts VIV – Inklusion und höhere Bildungsabschlüsse (Initiative Minderheiten gemeinsam mit der VHS Wien und der VHS Linz). Die Studie gewährt neue Einblicke in die gegenwärtige Bildungs‐ und Ausbildungssituation von in Österreich lebenden Roma/Romnja und Sinti/Sintize. Die auf der Grundlage eines inklusiven Forschungsansatzes durchgeführten 125 qualitativen Interviews weisen auf maßgebliche Veränderungen betreffend Bildungszugang und Bildungsbeteiligung von autochthonen und allochthonen Roma im Verlauf der Generationen hin. Trotz einer verbesserten Bildungslage ist das formale Bildungsniveau von Roma und Sinti im Vergleich zur Gesamtbevölkerung nach wie vor niedriger. Der Studienbericht gibt Aufschlüsse darüber, welche Bedeutung dabei der Schule, dem Elternhaus, den sich wandelnden gesellschaftlichen Verhältnissen und der ethnischen Zugehörigkeit der Befragten zukommt, und beinhaltet entsprechende bildungspolitische Empfehlungen. Ende 2014 abgeschlossen, wurde der Endbericht im Begleitprogramm der Ausstellung Romane Thana am 5. März erstmals öffentlich präsentiert. Entwicklung eines TrainerInnen‐Pools für Workshops zum Thema Antiziganismus 2012 wurde mit dem Aufbau eines TrainerInnen‐Pools für Workshops zum Thema Antiziganismus begonnen. Auch 2015 wurde diese Aktivität fortgesetzt. Es fanden zwei Train‐the‐TrainerInnen‐
Workshops mit Melinda Horvath statt. Seit November 2015 ist das Train‐the‐Trainer‐Programm Teil unseres ESF‐Projekts Romano Zuralipe, neben Workshops werden nun auch Coachingstunden für die TrainerInnen angeboten. Die TrainerInnen des Pools haben auch 2015 einige Workshops für unterschiedliche Zielgruppen durchgeführt, Details siehe unter Informationstätigkeit. 6 Zeitschrift „Romano Centro“ 2015 sind zwei reguläre Ausgaben und ein Sonderheft der Zeitschrift „Romano Centro“ erschienen. Auflage Die Ausgabe Nr. 81 wurde in einer Auflage von 2500 Stück gedruckt. Ausgabe Nr. 82 über die Ausstellung „Romane Thana“ in einer Auflage von 3.500 Stück, da diese im Wien Museum aufgelegt wurde und dies auch 2016 im Landesmuseum Burgenland der Fall sein wird. Das Sonderheft Nr. 83 Antiziganismus in Österreich wurde in einer Auflage von 4000 Stück gedruckt. Versand und Downloads 1300 Exemplare werden im Inland, ca. 600 Exemplare jeder Ausgabe ins Ausland versendet. Neben der gedruckten Auflage gibt es auch die Möglichkeit des Downloads im pdf‐Format von der Website www.romano‐centro.org, die sehr häufig genutzt wird. Einige Ausgaben wurden bereits mehr als 4000‐mal heruntergeladen, insgesamt kommen alle Ausgaben auf mehr als 100.000 Downloads. Zweisprachigkeit Die Zeitschrift „Romano Centro“ ist zweisprachig, die Beiträge werden jeweils in Deutsch und in Romanes veröffentlicht. Normalerweise wird die Kalderasch‐Variante (Romanes ist nicht standardisiert) verwendet, es werden aber auch einzelne Beiträge in anderen Varianten veröffentlicht. Die Zeitschrift leistet einen Beitrag zum Erhalt und der Weiterentwicklung der Sprache, indem sinnvolle und verständliche Wörter für „neue“ Begriffe entwickelt werden. Übersetzungswettbewerb In der Zeitschrift Nr. 81 wurde ein Übersetzungswettbewerb ausgeschrieben, um ÜbersetzerInnen zu fördern und damit den Erhalt und die Pflege der Sprache Romanes zu unterstützen. Das Ergebnis wird in der ersten Ausgabe 2016 veröffentlicht. Insgesamt wurden 600,‐ Euro an Preisgeld für drei PreisträgerInnen ausgeschrieben und ausbezahlt. Inhalt der Zeitschrift Die Ausgabe Nr. 81 hatte einen Schwerpunkt zum Thema Jugend, die Ausgabe Nr. 82 war der Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma und Sinti“ im Wien Museum gewidmet. Das Sonderheft „Antiziganismus in Österreich, Falldokumentation 2013 – 2015“ (Details siehen unten) stellt nach dem Bericht aus 2013 die zweite Publikation zu aktuellem Antiziganismus in Österreich dar. Gefördert aus den Mitteln der Volksgruppenförderung und der Kulturabteilung des Bundeskanzleramtes. . 7 Anti‐Rassismus‐Arbeit Die Anti‐Rassismus‐Arbeit bildete 2015 einen Schwerpunkt der Tätigkeit des Vereines. Bericht „Antiziganismus in Österreich. Falldokumentation 2013 – 2015. Informationen für Betroffene und ZeugInnen“ Nach 2013 wurde am 26.11. der zweite Bericht zu Antiziganismus in Österreich präsentiert. Der Bericht beinhaltet 61 Einzelfälle aus verschiedenen Bereichen wie Medien, Internet, Politik, Polizei, Arbeitswelt etc. Diese Fälle stellen eine Auswahl dar. Ziel des Berichtes ist es, in Österreich auf diese Form des Rassismus aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass Roma, Sinti und andere als „Zigeuner“ stigmatisierte Menschen in verschiedenen Lebensbereichen stark davon betroffen sind. Der Bericht enthält außerdem detaillierte Informationen für Betroffene und ZeugInnen und soll damit dazu beitragen, dass diese ihre Möglichkeiten kennen. Der Bericht wurde im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert und erhielt ein sehr gutes mediales Echo (siehe Pressespiegel). Da schon der letzte Bericht auch international Beachtung fand, wurde auch der aktuelle Bericht wieder auf Englisch übersetzt und auf der Homepage veröffentlicht. Auch dieser Bericht stößt bei anderen Organisationen aus verschiedenen Ländern auf Interesse und gilt als gutes Beispiel, wie Bewusstsein und Aufmerksamkeit für Antiziganismus geschaffen werden kann. Veranstaltungsreihe „Was tun gegen Rassismus und Diskriminierung?“ Die Veranstaltungsreihe hatte das Ziel, über die rechtlichen Möglichkeiten zu informieren, mit denen Rassismus und Diskriminierung begegnet werden kann. Die Veranstaltungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern, der Gleichbehandlungsanwaltschaft Österreich, ZARA Training GmbH in der Brunnenpassage durchgeführt. 24.9.2015: Diskriminierung in der Arbeitswelt (in Kooperation mit dem Klagsverband) 15.10.2015: Das Gleichbehandlungsgesetz (Bildung, Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, Wohnen, Soziales; in Kooperation mit der Gleichbehandlungsanwaltschaft) 29.10.2015: Verhetzung, Wiederbetätigung, rassistische Beleidigung (in Kooperation mit ZARA Training GmbH) 19.11.2015: Cyber hate (in Kooperation mit ZARA Training GmbH) Einschreiten gegen Diskriminierung Bei gravierenden öffentlichen rassistischen Äußerungen wurden in mehreren Fällen Sachverhaltsdarstellungen wegen Verhetzung und/oder Wiederbetätigung an die jeweils zuständige Staatsanwaltschaft übermittelt. Romano Centro setzte sich Ende des Jahres auch intensiv mit den diskriminierenden Äußerungen der BürgermeisterInnen der Vorarlberger Städte und der Vorarlberger Landesregierung auseinander und nahm in der rassistisch geführten Debatte zum Umgang mit armutsbetroffenen Roma‐Familien aus Rumänien eine wichtige kritische Rolle ein. Finanziert durch die Open Society Foundation und die Stadt Wien – MA 17 8 Jugendarbeit Wie in den vergangenen Jahren gab es im Romano Centro das Angebot einer Sport‐ und einer Tanzgruppe. Daneben entwickelt sich seit 2013 eine immer aktivere Beteiligung interessierter junger Menschen an internationalen Jugendbegegnungen, Seminaren und Konferenzen sowie an den Aktivitäten des Romano Centro in Wien. Fußball Die Sportgruppe wird von Zoran Jovanovic betreut. Die Trainingseinheiten fanden jeden Dienstag und jeden Donnerstag auf dem Fußballplatz des SC Kaiserebersdorf statt. Bei den Trainings nehmen zwischen 15 und 20 Kinder und Jugendliche teil. Tanz Die Tanzgruppe wird von Darko Jovanovic betreut. Im vergangenen Jahr haben ca. 20 Kinder und Jugendliche regelmäßig an den Proben teilgenommen. Die Proben fanden einmal in der Woche statt. Die Tanzgruppe hat auch einige Auftritte absolviert, u.a. beim Roma‐Sport‐Kultur‐Fest am 25.5., beim Fest für Ilija Jovanović am 4.10. oder beim Festakt „10 Jahre Thara“ im Sozialministerium. Gefördert aus den Mitteln der Volksgruppenförderung. 9 Das amen godji – Wir erinnern uns. Gedenkfahrt und Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager Jasenovac (Kroatien) In Anschluss an die Fahrt nach Krakau/Auschwitz im Sommer 2014 entstand unter einigen jungen TeilnehmerInnen der Gedanke, dass es interessant wäre sich mit dem Völkermord an den Roma auf dem Balkan auseinander zu setzen und dafür das Konzentrationslager Jasenovac zu besuchen. Bente Gießelmann und Louise Beckershaus organisierten als Vorbereitung eine Vortragsreihe mit ExpertInnen zum Thema (siehe Veranstaltungen) und die Fahrt nach Kroatien von 4.‐7. Juni. Die 22 TeilnehmerInnen besuchten das ehemalige Lager, erhielten dort eine Führung und einen Vortrag über die Geschichte und besuchten den naheliegenden Roma‐Friedhof, wo tausende Opfer in Massengräbern bestattet sind. Die TeilnehmerInnen hatten die Gelegenheit, sich intensiv mit der Geschichte der Roma zu beschäftigen und auch untereinander zu diskutierten. An einem Tag fuhr die Gruppe nach Zagreb und tauschte sich dort mit VertreterInnen des Roma National Council aus. Am letzten Tag besuchte die Gruppe noch einmal das Museum und führte eine selbstorganisierte Gedenkfeier bei den Massengräbern durch. Eine Video der Exkursion, das die TeilnehmerInnen selbst gestalteten (vor allem Ioana Spataru) ist auf Youtube unter folgendem Link zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=j‐ZO9V62xXg In Kooperation mit der Grünen Bildungswerkstatt Minderheiten. Gefördert durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich, den KomenskyFonds – eine Initiative von ERSTE Stiftung und Caritas und der Österreichischen HöchschülerInnenschaft. Internationale Jugendbegegnungen/Seminare 2015 wurde Romano Centro zur Kooperation/Teilnahme an zahlreichen Jugendbegegnungen und Seminaren in Europa eingeladen. Dadurch hatten viele Jugendliche und junge Erwachsene die Gelegenheit, Neues zu lernen und sich international mit anderen auszutauschen. Diese vielen Möglichkeiten sind eines der Resultate der internationalen Jugendkonferenz, die 2014 in Wien von Romano Centro durchgeführt wurde. Diese Konferenz diente auch als Vorbild für jene, die im November 2015 mit dem gleichen Titel „Putren le jakha“ in Barcelona durchgeführt wurde. 10 14. – 17.3. ternYpe Roma Genocide Remembrance Initiative, Brüssel (3 Teilnehmerinnen) 20.4. – 23.4. Seminar “Training workshop on combating antigypsyism through education”, Europarat Strasbourg (Irina Spataru, Samuel Mago) 8.5. – 17.5. Jugendbegegnung “the uncanny x‐chavalem – ultimate Roma Youth Exchange on pop culture and sci‐fi”, Budapest (3 TeilnehmerInnen) 15.7. – 19.7. Jugendbegegnung “So keres Europa? – Changemakers Movement” in Cluj/Rumänien, European Youth Capital 2015 (4 TeilnehmerInnen) 7.8. – 14.8. Seminar “Creativity as a tool for youth empowerment!” in Ohrid, Mazedonien (3 Teilnehmerinnen) 15.10. – 18.10. Seminar “Europe of Diasporas”, Budapest (Samuel Mago, Irina Spataru) 19.10. – 22.10. “Roma Youth Conference” des Europarates, Budapest (Irina Spataru) 23.10. – 1.11. Jugendbegegnung „Sports and Culture Meeting KALI ZOR“, Barcelona (6 TeilnehmerInnen) 9.11. – 15.11.2015 Jugendkonferenz „Putren le jakha – Open Your Eyes“, Barcelona (8 TeilnehmerInnen) 29.11. – 7.12. Seminar “Intersectionality and Alliance in Voluntary Service”, Berlin (Ioana Spataru, Krisztina Köszegi) Europäischer Freiwilligendienst 2015 erfolgte erstmals die Akkreditierung als Entsende‐, Aufnahme‐ und Koordinierende Organisation des Europäischen Freiwilligendienstes durch die Nationalagentur (Interkulturelles Zentrum IZ). Romano Centro reichte kurz darauf das erste Projekt ein, welches genehmigt wurde und ermöglicht, dass seit Anfang August Krisztina Köszegi aus Ungarn als die erste Freiwillige im Rahmen dieses Programmes im Romano Centro tätig ist. Das Projekt „Volunteering for Roma‐Empowerment” wird durch das Programm Erasmus + gefördert. Video für Lernhilfe Einige Jugendliche, die sich im Romano Centro engagieren, gestalteten ein Video, in dem sie Weihnachtswünsche mit der Bitte um Unterstützung für die Lernhilfe verbanden. 11 Gedenkfeier am 2. August am Ceija‐Stojka‐Platz Die erstmalige Durchführung einer Gedenkveranstaltung am Ceija‐Stojka‐Platz in Wien Neubau erfolgte auf Initiative der Jugendlichen im Romano Centro. Samuel Mago und Irina Spataru organisierten und moderierten die Veranstaltung. Anlass für die Veranstaltung war vor allem die Verabschiedung einer Resolution im EU Parlament im April, in welcher der Völkermord an den europäischen Roma und Sinti anerkannt und der 2.8. als europaweiter Gedenktag empfohlen wurde. Die Veranstaltung wurde von der Stadt Wien – MA 7 Kultur gefördert. 12 Beratungsangebot Romano Centro verfügt mit Danijela Feichtinger, BA über eine ausgebildete Sozialarbeiterin, die vor allem aufgrund ihrer Sprachkenntnisse und ihrer Zugehörigkeit zur Volksgruppe der Roma bestens geeignet ist. Das Beratungsangebot wird dementsprechend auch sehr gut angenommen. Insgesamt gab es 2015 vier Beratungsangebote im Romano Centro, die von 133 Personen in Anspruch genommen wurden. Einige Personen haben mehrere verschiedene Angebote genutzt. Frauenberatung Schwerpunkte der Frauenberatung sind die Themen Armut und Wohnen, Migration/Aufenthalt, Kinder, Gewalt in der Familie, Trennungen und gesundheitliche Probleme. Insgesamt haben 83 Frauen (teilweise mit ihren Kindern) dieses Beratungsangebot in Anspruch genommen. Viele Klientinnen kommen mit einer Vielzahl von Problemen, die teilweise schwer zu lösen sind. Sie werden daher oft über mehrere Monate betreut. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung ihrer sozialen Situation. Der Großteil der Klientinnen sind Roma/Romnja aus Serbien (teilweise mit österreichischer, teilweise mit serbischer Staatsbürgerschaft). Vermehrt kommen aber auch Personen aus Rumänien, Bulgarien, der Slowakei und Ungarn in die Beratung. Vereinzelt nehmen auch Angehörige der autochthonen Roma‐Bevölkerung das Beratungsangebot wahr. Eine große Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass viele armutsbetroffene Klientinnen keinerlei Ansprüche auf Unterstützungsleistungen haben und die Möglichkeiten einer Verbesserung der sozialen Situation dadurch sehr stark eingeschränkt sind. Umgekehrt gibt es Fälle, bei denen die Betroffenen schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, diese aber auch nicht ausreichen, um die Situation nachhaltig zu verbessern bzw. Notlagen zu entschärfen. Viele Klientinnen werden auch an andere Institutionen (MigrantInnenberatungszentrum, Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie, Wien Energie, Wiener Wohnen, Wohnkommission, MA 35, MA 40, Männerberatungstelle, helping hands, Caritas‐LeO, Sozialmärkte...) vermittelt. Ziel der Vermittlung ist, dass die Klientinnen eine möglichst bedarfsgerechte Unterstützung erhalten. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Frauen. Beratung für Betroffene von Diskriminierung Über ein Projekt zur Bekämpfung von Antiziganismus konnte 2015 ein Angebot zur Beratung von Betroffenen von Diskriminierung ermöglicht werden. Das Angebot wurde allerdings nur von zwei Personen angenommen. Der Grund dafür liegt leider nicht in der Tatsache, dass es Diskriminierung gebe, sondern vor allem darin, dass die Personen, die zur Beratung ins Romano Centro kommen, sehr viele andere und im Moment dringendere Probleme haben, die sie schnell lösen wollen. Außerdem fällt auf, dass Diskriminierung oft als gegeben hingenommen wird und die Möglichkeiten, dagegen vorzugehen, nicht ausreichend bekannt sind. Unterstützt durch die Open Society Foundations. 13 Sozialberatung für Männer Das Wiener Spendenparlament unterstützte 2015 das Beratungsangebot für Männer, da – bis zum Beginn des neuen Projektes „ROMANO ZURALIPE“ im November – nur Beratungsstunden für Frauen angeboten werden konnten. Insgesamt sind 50 Männer in die Beratung gekommen. Die Problemlagen sind vielfältig, die meisten Klienten kommen mit einer Mehrfachproblematik in die Beratung. Zentrale Probleme dabei sind Aufenthalt und finanzielle Probleme, gefolgt von familiären Problematiken (die häufig eine materiell/finanzielle Ursache oder Erschwernis haben), Arbeitssuche und Wohnungsproblemen. In Bezug auf Bildung geht es vielfach um den Zugang zu Deutschkursen, die für einen geregelten Aufenthalt erforderlich sind. Physische und psychische Erkrankungen (inkl. chronischer und Suchterkrankungen) spielen in einigen Fällen auch eine Rolle. Von den dokumentierten Problemen konnte ein Drittel gelöst (bzw. teilweise gelöst) werden, bei einem Drittel der Fälle erfolgte eine Weitervermittlung an andere Stellen. Die restlichen Angelegenheiten sind noch offen / laufend. Gefördert durch das Wiener Spendenparlament. Beratung zur Beseitigung von Arbeitsmarkthindernissen/zur Integration in den Arbeitsmarkt Das Beratungsangebot im Rahmen des Projektes ROMANO ZURALIPE (siehe unten) konnte aufgrund der Verfügbarkeit der Sozialarbeiterin Danijela Feichtinger statt wie geplant im November erst im Dezember begonnen werden. Im Dezember 2015 wurden 21 KlientInnen beraten, es waren zehn Männer und elf Frauen, davon 15 Personen, die derzeit nicht erwerbstätig sind. Die meisten KlientInnen benötigten mehrere Beratungstermine. Finanziert aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds 14 Veranstaltungen Der Verein Romano Centro organisierte 2015 die folgenden Veranstaltungen. Veranstaltungen aus Rahmenprogramm der Ausstellung Romane Thana im Wien Museum sind hier nicht angeführt, ein Programm liegt diesem Bericht bei. 11.2. Eröffnung der Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma und Sinti“ im Wien Museum 10.4. Internationaler Roma‐Tag: Lesetheater und Musik (Erstes Wiener Lesetheater in Kooperation mit Romano Centro) 24.4. Gesellschaftsklimatag: Sprechstunde der Vielfalt im Campus Altes AKH, in Kooperation mit der Bundesjugendvertretung 29.4. Vortrag Danijel Vojak "Wo sind die Roma‐Opfer in Kroatien? Oder: Die Geschichte der Roma im Lager Jasenovac von 1941‐1945" im Romano Centro* 7.5. Vortrag Ljiljana Radonić "Kampf um die Erinnerung in Jasenovac. Zur Geschichte der Gedenkstätte Jasenovac sowie der kroatischen Erinnerungskultur" im Romano Centro* 21.5. Roma‐Fest im ZIS Petrusgasse, gestaltet von Vesna Dimić und den SchülerInnen* 21.5. Vortrag Alexander Korb "Das Lager Jasenovac: Das Massaker an Serben, Juden und Roma durch die Ustascha im Zweiten Weltkrieg" im Romano Centro* 25.5. Roma‐Sport‐und Kulturtag: Fußballturnier und Musikveranstaltung* 2.8. Gedenkfeier am Ceija‐Stojka‐Platz, organisiert von Irina Spataru und Samuel Mago* 4.10. Fest für Ilija Jovanovic vor dem Romano Centro* 12.11. Buchpräsentation „Literatur von und über Roma“ von Katharina Janoska im Romano Centro (in Kooperation mit der VHS der Burgenländischen Roma und edition lex liszt) 26.11. Pressekonferenz: Präsentation des Berichtes zu Antiziganismus in Österreich 2013 – 2015 im Presseclub Concordia 27.11. Präsentation der Studienergebnisse von ROMBAS im Romano Centro * Gefördert von der Stadt Wien – MA 7 15 Informationstätigkeit Homepage/Newsletter/facebook Die Homepage des Romano Centro wird häufig aufgesucht, um Informationen über Projekte und Kontaktdaten zu finden. Besonders beliebt ist die digitale Version der Zeitschrift, manche Ausgaben wurden schon mehr als 4000 mal heruntergeladen. 2015 wurden 37 Newsletter mit Veranstaltungsankündigungen und wichtigen Informationen verschickt. Der Newsletter hatte Ende des Jahres knapp 400 AbonnentInnen. Auch über facebook erreicht Romano Centro sehr viele Menschen: mehr als 5800 Personen folgen der Seite von Romano Centro, auf der eigene Informationen und andere interessante Inhalte aus dem Internet veröffentlicht bzw. geteilt werden. Vorträge, Workshops, Diskussionen, Informationsveranstaltungen, Teilnahme an Podiumsdiskussionen 8.1. Vortrag und Diskussion (Ferdinand Koller) zum Thema „Roma Integration Policies“ an der Wirtschaftsuniversität Wien im Rahmen der Lehrveranstaltung „European Integration: Political Institutions and Processes“ von Dr. Walter Wolf 9.1. Besuch des Lehrgangs „Leben in der Migrationsgesellschaft“ des Internationalen Zentrums für Kulturen und Sprachen im Romano Centro 16.3. Präsentation Lernhilfe‐Projekt vor Studierenden der FH Soziale Arbeit, Wien (Ferdinand Koller) 25.2. Workshop zur Wanderausstellung „Roma in Bewegung“ an der Kooperativen Mittelschule Mira Lobe Weg (Samuel Mago) 23.03. Workshop zum Thema Antiziganismus am Gymnasium Rainergasse (Darija Marinkovic, Samuel Mago) 7.4. Podiumsdiskussion im Parlament „Erinnerung in den Roma/Romnja‐Communities“ anlässlich des Internationalen Roma‐Tages (Andrea Härle, Irina Spataru) 14.4. FH Campus, Soziale Arbeit, Lehrveranstaltung Praxisreflexion: Vortrag und Diskussion zum Thema „Soziale Arbeit im Romano Centro“ (Danijela Feichtinger) 20.4. Podiumsdiskussion mit einer mazedonischen Delegation im BMASK zum Thema Roma‐
Integration (Andrea Härle) 22.4. Präsentation der Anti‐Rassismus‐Aktivitäten des RC vor einer mazedonischen Delegation im BMASK 6.5. Informationsveranstaltung für die Richtervereinigung im Rahmen von Romane Thana (S. Mago) 27.6. Workshop zum Thema Antiziganismus für die Jungen Grünen Burgenland, Wiener Neustadt (Manuela Horvath, Irina Spataru) 29.6. Besuch der Roma‐Plattform/Pax Christi Tirol im Romano Centro 29.6. Workshop zum Thema Antiziganismus für SchülerInnen der Berufsschule Längenfeldgasse (Samuel Mago, Manuela Horvath) 30.6. Workshop zum Thema Antiziganismus für SchülerInnen der Berufsschule Längenfeldgasse (Samuel Mago, Irina Spataru) 16 2.7. Workshop zum Thema Antiziganismus für SchülerInnen der Berufsschule Längenfeldgasse (Samuel Mago, Irina Spataru) 14.10. Workshop „Antiziganismus entgegentreten“ in Attnang‐Puchheim (I. Spataru und D. Marinkovic) 22.10. Podiumsgespräche nach einen Referat von Klaus Michael Bodgal „Europa erfindet die Zigeuner“ in Salzburg (Andrea Härle) 9.11. Besuch von Studierenden der Universität Wien (Musikwissenschaft) im Romano Centro: Vortag von Andrea Härle, Workshop von Ivana Ferencova 17.11. Vortrag bei der Lehrveranstaltung „Rassismen in Theorie und Praxis“ am Institut für Kultur‐ und Sozialanthropologie (Andrea Härle) 9.12. Zwei Vorträge mit anschließender Diskussion zum Thema „Bildungsbenachteiligung von Roma‐
Kindern in Wien“ im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Pädagogischen Hochschule Wien (Ferdinand Koller, Vesna Dimić) 10.12. Vortrag und Diskussion (Ferdinand Koller) zum Thema „Roma Integration Policies“ an der Wirtschaftsuniversität Wien im Rahmen der Lehrveranstaltung „European Integration: Political Institutions and Processes“ von Dr. Walter Wolf 21.12. Workshop zum Thema Antiziganismus für Jugendliche bei Interface (Žaklina Radosavljević, Darija Marinković) Teilnahme an Veranstaltungen (Auswahl) 3.2. Veranstaltung im Parlament anlässlich des 20 Jahrestages des Bombenattentates in Oberwart 4.2. Teilnahme an der Gedenkfeier anlässlich des 20 Jahrestages des Bombenattentates in Oberwart (Gruppe von 45 Personen, vorwiegend Jugendliche) 17.2. Round table zum Thema „Zugang von MigrantInnen zu öffentlichen Kulturinstitutionen – Perspektiven und Erfahrungen der Zielgruppen (Andrea Härle) 26.3. Runder Tisch Kinderschutz und Armutsmigration (Ferdinand Koller, Vesna Dimić) 30.3. – 1.4. Phiren Amenca Networking Meeting in Brüssel (Ferdinand Koller) 8.4. Internationaler Roma‐Tag: Veranstaltung im Stephansdom 21.4. Podiumsdiskussion Kulturelle Partizipation von Menschen mit Migrationsgeschichte (A.Härle) 22.4. – 24.4. ODIHR Konferenz: “Education about the Roma and Sinti genocide” in Stockholm (A. Härle) 5.5. Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Parlament (Andrea Härle) 10.5. Befreiungsfeier in Mauthausen 24.6. NGO‐Forum der Volksanwaltschaft 10.7. Besprechung beim Nationalfonds zur Neugestaltung der Österreich‐Ausstellung in Auschwitz (Andrea Härle) 26.9. Romafest im Amerlinghaus 29.10. – 31.10. 2015 European Training Seminar on Racial Discrimination at the Labour Market and Situation Testing in Wien (Ferdinand Koller) 17 3.11. Euroguidance Fachtagung: "Who fails ‐ what works" in Wien, mit Projektpräsentation im Rahmen der Aktivitätenmesse (Team Roma‐Schulmediation) 4.11. Festakt „10 Jahre THARA“ im BMASK 15.11. Teilnahme an der Gedenkfeier in Lackenbach 1.12. Konferenz: Die Rolle staatlicher Institutionen bei der Bekämpfung des Antiziganismus in Europa im Auswärtigen Amt in Berlin (Ferdinand Koller) 5.12. – 8.12. ERGO (European Roma Grassroots Organisations) Meeting in Brüssel (Ferdinand Koller) Dialogplattform zur Integration der Roma Romano Centro war auch im vergangenen Jahr bei allen Terminen der Dialogplattform zur Integration der Roma in Österreich vertreten, die von der Nationalen Kontaktstelle im Bundeskanzleramt veranstaltet wurden. 25.2. 13. Dialogplattform: Präsentation der Ergebnisse von ROMBAS 18.6. Runder Tisch zur Roma‐Schulmediation (Details siehe Projektbeschreibung Roma‐
Schulmediation) 30.10. Roma Health and Inclusion – European perspectives 19.11. 14. Dialogplattform: Präsentation des ersten Teils der neuen ESF Projekte zu Roma‐
Empowerment: Präsentation des Programmes „ROMANO ZURALIPE“ (Andrea Härle) 18 ROMANO ZURALIPE – Programm zur Stärkung von Roma und Romnja am Arbeitsmarkt Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz veröffentliche 2015 einen Call zur Einreichung von Projekten zum „Empowerment von Roma/Romnja am Arbeitsmarkt“. Romano Centro reichte ein Projekt ein, das vier Maßnahmen umfasst. Das Projekt wurde genehmigt und hat ab 1.11.2015 begonnen. Die Laufzeit beträgt 42 Monate. Maßnahme 1: Berufs‐ und Bildungsberatung und Beratung zur Beseitigung von Arbeitsmarkthindernissen Individuelle und ganzheitliche Beratung von armen bzw. armutsgefährdeten Personen (darunter Working Poor) zur (besseren) Integration in den Arbeitsmarkt und zur Beseitigung von Arbeitsmarkthindernissen. Die Erfahrung aus den bisherigen Beratungsangeboten (Frauenberatung, Sozialberatung, Beratung von Diskriminierungsopfern) hat gezeigt, dass häufig multiple Problemlagen auftreten, die eine intensive Betreuung (case management) benötigen, um Arbeitsmarkthindernisse (niedriges formales Bildungsniveau, mangelnde Berufserfahrung, sehr geringe erzielbare Einkommen, gesundheitliche Probleme, Betreuungspflichten u.a.) beseitigen zu können. Diese umfassende Beratung bildet die Basis für die spezifische Berufs‐ und (Weiter‐)Bildungsberatung. Maßnahme 2: Berufsorientierung und Erhöhung der Chancen am Arbeitsmarkt für benachteiligte Jugendliche durch Roma‐Schulmediatorinnen unter Einbeziehung der Familien Die Roma‐Schulmediatorinnen arbeiten in drei Wiener Pflichtschulen mit Roma‐Jugendlichen und haben engen Kontakt zu den Eltern und den Familien. Sie beziehen die Eltern in die Unterstützung der Jugendlichen ein und informieren sie über die Notwendigkeit der Berufsorientierung und –
ausbildung, unterstützen und ermutigen sie. Sie begleiten und motivieren die Jugendlichen, bestehende Angebote anzunehmen und dadurch ihre Chancen zu verbessern. Maßnahme 3: Empowerment für Jugendliche Ausbildung von vier Roma‐Jugendlichen bzw. Erwachsenen zu JugendleiterInnen (MultiplikatorInnen) mit zusätzlicher Praxisanleitung (Entwicklung und Durchführung eines Projekts mit Roma‐
Jugendlichen) Maßnahme 4: Train‐the‐Trainer Weiterbildung von jungen Roma und Romnja im Bereich Training (Antiziganismus, Geschichte und Kultur) und Informationsvermittlung zu unterschiedlichen Themen als MultiplikatorInnen. Ziel ist die Qualifizierung für Trainings für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie zur Entwicklung und Durchführung von Informationsveranstaltungen zu Themen wie Bildung und Beruf (Elternworkshops, Berufsinformation). Finanziert aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds 19 Kontakt Romano Centro – Verein für Roma Hofmannsthalgasse 2/2, A‐1030 Wien 01 7496336 15 office@romano‐centro.org www.romano‐centro.org Fotos Titelblatt: Plakat der Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma und Sinti“ im Wien Museum Seite 2: Kollektiv Kramar Fischka Seite 9: Ioana Spataru Seite 10: Katharina Gusenbauer/Marietta Herfort Seite 12: Ioana Spataru Beilagen Pressespiegel Programmheft „Romane Thane – Orte der Roma und Sinti“ Besucherstatistik „Romane Thane – Orte der Roma und Sinti“ Einladungskarte Gedenkfeier 2. August Einladungskarte „Ein Fest für Ilija Jovanović“ 20 Pressespiegel 2015 Radio 
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FM4: 5. Februar 2015: „I versteh bis heut nicht, wie so was passieren kann”‐ Erinnerungen an das Rohrbomben‐Attentat auf die Roma in Oberwart Ö1: 6. Februar 2015: Dimensionen – die Welt der Wissenschaft: Roma und Sinti in Österreich ‐ Zwei Ausstellungen in Wien widmen sich historischen und gegenwärtigen Erinnerungs‐ und Lebensorten der Volksgruppe Ö1; 11. Februar 2015: Roma und Sinti in Wien Museum Ö1: 2. – 6.März 2015: Sendereihe „Betrifft: Geschichte“‐ Roma, Sinti, Lovara anlässlich von Romane Thana im Wien Museum Fernsehen 
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ORF; 8. Februar 2015: 20 Jahre Oberwart ORF, Zeit im Bild (13:00 Uhr), 26. November 2015, Beitrag über die Präsentation des Antiziganismus‐Berichtes W 24, Guten Abend Wien, 26.November 2015: Studiogespräch mit Andrea Härle über den Antiziganismus‐Bericht Zeitungen 
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Kronen Zeitung Wien; 9. Februar 2015: Ankündigung über die Ausstellung „Romane Thana” Wien Heute; 11. Februar 2015: Roma‐Geschichte ab heute im Wien Museum Wiener Zeitung; 7. April 2015: „Strafe für Antiziganismus“ Falter; 07/2015: 20 Jahre Oberwart: Ausstellungen über Roma in Österreich Falter 10/2015: Im Dunkel der Geschichte Vorarlberger Nachrichten; 27. November 2015: Scharfe Kritik an Roma‐Brief – Heftige Kritik an den Städte‐Bürgermeistern Der Standard; 27. November 2015: Vorurteile gegen Roma und Sinti weit verbreitet Salzburger Nachrichten, 27. November 2015: Wenn Roma und Sinti leiden Vorarlberger Nachrichten; 28 November 2015: Land und Städte weisen Kritik zurück Vorarlberger Nachrichten; 4. Dezember 2015: Kritik an Umgang mit Roma Neue Voralberger Tageszeitung, 4. Dezember 2015: „Maßnahmen gegen Roma sind diskriminierend” Internet 
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Wiener Zeitung Online; 4. Februar 2015: „Erst nach dem Anschlag wurden wir bemerkt” Wien.ORF.at; 10. Februar 2015: Museum macht Minderheit sichtbar Wiener Zeitung Online; 10. Februar 2015: Von den Orten der Roma derStandard.at; 11. Februar 2015: Orte der Roma und Sinti: Zwischen Nadelstichen und Wien‐
Favoriten Heute; 10. Februar 2015: Wien Museum zeigt Orte der Roma und Sinti Volksgruppen ORF; 16. März 2015: Roma und Sinti erarbeiteten Bildungsstudie roma‐service.at; 6. März 2015: Romano Centro: Übersetzungswettbewerb malmoe.org; 1. April 2015: Romane Thana in Österreich‐ Das Wien Museum zeigt Orte der Sinti und Roma Wiener Zeitung Online: 6. April 2015: „Antiziganismus sollte unter Strafe gestellt werden Kirche, Kunst und Kultur; 16. April 215: Im Verborgenen Kosmo.at; 8. April 2015: „Roma werden in Österreich diskriminiert” faz.net; 29. April 2015: Roma in Ungarn 
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Alpenfeuilleton.at; 6. Mai 2015: Romane Thana. Orte der Roma und Sinti Progress Online; 2015: Geschichten von Verfolgung und Romantisierung derstandard.at; 26. Mai 2015: „Was ist hier so unglaublich schief gelaufen” kurier.at; 24. August 2015: Roma und Sinti wehren sich gegen Vorurteile salzburg24.at; 26. November 2015: Bericht zu Diskiminierung von Roma und Sinti veröffentlicht vol.at; 26. November 2015: Vorarlberg als negatives Beispiel: Bericht zu Diskriminierung von Roma und Sinti vol.at; 26. November 2015: Bericht zu Roma‐Diskriminierung – Vorarlbergs Städte wehren sich volksgruppen.ORF.at; 26. November 2015: Antiziganismus‐Bericht übt Kritik an Österreichs Polizei volksgruppen.ORF.at; 26. November 2015: Bericht zu Diskriminierung von Roma und Sinti Wiener Zeitung Online: 26. November 2015: Antiziganismus hautnah DiePresse.com; 26 November 2015: Bericht: Roma und Sinti‐Diskriminierung „extrem weit verbreitet” Dornbirn Online; 26 November 215: Keine Diskriminierung von Roma Klagsverband.at; 26. November 2015: Zweiter Antiziganismusbericht erschienen dibk.at; 27. November 2015: Die Bildungssituation von Roma und Sinti in Österreich derStandard.at; 1. Dezember 2015: Roma in Vorarlberg: Diskriminierung durch Kommunalpolitik erinnern.at; November 2015: Romano Centro: Antiziganismus in Österreich, Falldokumentation 2013‐2015 Teppichhandel, um 1970
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen als Gegen­perspektiven
zehn Beiträge von Menschen aus der Roma-Community, die
ihrer Familiengeschichte nachgingen, sich mit ihrer Identität
auseinandersetzten oder für die Ausstellung recherchierten,
Videointerviews machten oder künstlerische Beiträge lieferten.
Von der schmerzhaften persönlichen Erfahrung mit dem
Holocaust zeugen Gemälde von Ceija Stojka, die vom Wien
Museum erworben wurden. Aus der Vielstimmigkeit der
Geschichten ergeben sich neue Sichtweisen, die klischeehafte
Wahrnehmungen durchbrechen.
Jano Stojka,
Schlagzeuger der Band
Gypsy Love, Filmstill,
1973,
© Willibald Stojka
Orte der Roma und Sinti
Die Ausstellung gibt Einblicke in die Lebenssituation von
Roma und Sinti in Österreich und erzählt deren Geschichte
und Geschichten. Phasen der Zwangsassimilierung
wechselten mit solchen der Ausgrenzung. Im Fokus
stehen Orte: die seit dem 18. Jahrhundert bestehenden
Siedlungen der Burgendland-Roma ebenso wie traditionelle
Plätze in Wien oder Zwangsorte der Verfolgung.
Geschätzte 70 bis 90 % der österreichischen
Roma wurden in den Vernichtungslagern der
Nationalsozialisten ermordet. Die wenigen
Überlebenden standen nach 1945 vor dem
Nichts und wurden systematisch benachteiligt.
Etliche zogen nach Wien, auch in der Hoffnung,
nicht erkennbar zu sein. Der überwiegende Teil
der heute in Österreich lebenden Roma und
Sinti kam als Arbeitsmigranten aus Ostund Südosteuropa. Bis heute leben viele
„im Verborgenen“.
Codex Austriacus, Verordnung Zigeuner Ausrottung, 15. Jänner 1655
Places of the Roma and Sinti
The exhibition tells the story of Roma and Sinti in
Austria, presenting their past alongside insights
into their present life. Historically, phases of forced
assimilation of the Roma and Sinti communities have
alternated with periods of social exclusion. The exhibition
focuses on places: Roma settlements in the province of
Burgenland whose origins date back to the 18th century,
traditional community localities in Vienna and places
where they were coerced and persecuted.
Ceija Stojka, ohne Titel, 1995, © Wien Museum
Aufnahme von Karl Wackar Horvath im Auftrag der Rassenhygienischen
Forschungsstelle, um 1940
It is estimated that 70 to 90 % of Austrian Roma were
killed in Nazi extermination camps. After 1945, the few
survivors were left with nothing and continued to suffer
systematic discrimination. Some moved to Vienna, in
part to obscure their ethnic origins. Most of the Roma
and Sinti living in Austria today came here as migrant
workers from eastern and southeast Europe. Even today,
many of them live „undercover“.
Darstellungen von Roma und Sinti
stammten über Jahrhunderte
hauptsächlich von Nicht-Roma. Dazu
gehören romantisierende Vorstellungen
ebenso wie Bilder der Verachtung.
Es existieren kaum historische
Selbstzeugnisse. Auf diese Weise wurden
Stereotype und Feindbilder festgeschrieben,
die letztlich der Legitimation von
rassistischer Verfolgung dienten und
weiterhin dienen.
For centuries, most portrayals of Roma and Sinti
were made by people outside their communities. The
exhibition offers a counter-perspective, focusing on ten
contributions by members of the Roma community who
traced their family histories or re-examined their identity,
conducted research and video interviews or made artistic
contributions to the exhibition.
Ceija Stojka, Romni,
Salzteigfigur
ROMANO CENTRO
KOOPERATIONSPARTNER
auschwitz ist mein mantel, Wien 2008
Ceija Stojka
HAUPTSPONSOR DES WIEN MUSEUMS
„Ich muss davon berichten, wie die Rom
gelebt haben und wie sie leben, und was
ihnen geschehen ist. Überall, wo wir damals
waren, die Plätze der Rom, wo sie gelagert
haben, die habe ich ja noch im Kopf, diese
Bilder habe ich ja noch in mir.“
Familie Nitsch/Florian, Franklingasse 40, ca. 1950
AUSSTELLUNGSSPONSOR
ORTE DER ROMA UND SINTI
12.2. BIS 17.5.2015
www.wienmuseum.at
KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
Grafische Gestaltung: Katharina Gattermann
Romane Thana. Orte der Roma und Sinti, Czernin Verlag, 250 Seiten, EUR 24,AUSSTELLUNGSGRAFIK
Olaf Osten
AUSSTELLUNGSARCHITEKTUR
Alexander Kubik
KURATOREN/INNEN
Andrea Härle (Romano Centro), Cornelia Kogoj (Initiative Minderheiten),
Werner Michael Schwarz (Wien Museum), Susanne Winkler (Wien Museum) und
Michael Weese (Landesmuseum Burgenland)
Information für Besucher/Innen
Tel.: (+43-1) 505 87 47-85173, [email protected]
AUSSTELLUNGsgesprächE für SCHÜLER/INNEN
Tel.: (+43-1) 505 87 47-85180 (Mo-Fr, 9-14 Uhr), [email protected]
SPEZIALFÜHRUNGEN
jeweils Sonntag, 15 Uhr
15. Februar: Susanne Winkler (Wien Museum)
8. März: Andrea Härle (Romano Centro)
12. April: Werner Michael Schwarz (Wien Museum)
ÜBERBLICKSFÜHRUNGEN
jeden Sonn- und Feiertag, 15 Uhr
EINTRITTSPREISE Erwachsene SeniorInnen, Wien-Karte, Ö1 Club, Menschen mit Behinderung,
Lehrlinge, Studierende bis 27 Jahre, Präsenz- und Zivildiener,
Gruppen ab 10 Personen
Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren
Jeden ersten Sonntag im Monat für alle BesucherInnen
Führungskarte für Erwachsene Führungspauschale für Erwachsenengruppen
(empfohlene TeilnehmerInnenzahl: 20 Personen)
Führungskarte für SchülerInnen
(mind. EUR 15,- bzw. 10 SchülerInnen) EUR 1,50
Eintritt frei
Eintritt frei
EUR 3,EUR 45,EUR 8,EUR 6,-
ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10 bis 18 Uhr
1. Mai – geschlossen
ROMANE
THANA
WIEN MUSEUM
KARLSPLATZ
WIEN MUSEUM
KARLSPLATZ
BEGLEITPROGRAMM
Do, 12. März, 18.15 Uhr
Gerhard Baumgartner
Der vergessene Genozid
Romano ButiQ
Gerhard Baumgartner, Historiker,
seit 2014 wissenschaftlicher Leiter des
Dokumentationsarchivs des österreichischen
Widerstands, Forschungsschwerpunkt u. a.
Verfolgungsgeschichte der Roma und Sinti.
Eine mobile Boutique aus Bukarest vor dem Wien Museum: Erstmals
außerhalb Rumäniens werden Designprodukte vorgestellt und
angeboten, die von Roma entworfen wurden. Die Kooperative
„Romano ButiQ“ wurde 2011 gegründet, um das kulturelle und
künstlerische Erbe der Roma-Community zu bewahren und zu
fördern. Die BesucherInnen sind eingeladen, das eine oder andere
Produkt aktiv mitzugestalten.
In Kooperation mit der ERSTE Stiftung
Roma und der Holocaust
Mit Unterstützung der
Konzentrationslager Dachau, 20. Juli 1938
DISKUSSION
Mi, 18. Februar, 18.30 Uhr
Vor 20 Jahren
Die Morde von Oberwart
Was änderte sich für die Roma?
„Roma zurück nach Indien“,
Tafel, 2005,
Bundesministerium für
Inneres, Abteilung IV/7,
Mauthausen Memorial
Mit Rudolf Sarközi (Obmann des Kulturvereins
österreichischer Roma), Manuela Horvath
(Studentin aus Oberwart, Mitarbeiterin der
Ausstellung), Erich Maria Schneller (Autor
des Buches „Zigeuner. Roma. Menschen“)
Moderation: Gerhard Baumgartner
(DÖW - Dokumentationsarchiv des
österreichischen Widerstands)
Der Bombenanschlag von Oberwart in der Nacht
vom 4. auf den 5. Februar 1995 war der erste
rassistisch motivierte Mord in Österreich nach
1945. Der Attentäter Franz Fuchs wurde 1997 verhaftet und zu einer
lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt.
In Kooperation mit dem Depot
VORTRÄGE
Do, 26. Februar, 17.30 Uhr
Mozes F. Heinschink / Christiane Fennesz-Juhasz
Die Sprache der Roma
Zur Sammlung Heinschink im Phonogrammarchiv der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Mozes F. Heinschink, seit 1959 Beschäftigung mit Sprache und
Kultur der Roma und Sinti. Seine Sammlung ethnografischer
Tondokumente befindet sich im Phonogrammarchiv.
Christiane Fennesz-Juhasz, Ethnomusikologin, Kustodin im
Phonogrammarchiv, u.a. zuständig für die Sammlung Heinschink.
18.15 Uhr
Timea Junghaus
Opposition is not enough
The role of Roma art in the contemporary constellation
Timea Junghaus, ungarische Kunsthistorikerin, leitet seit 2005
das „Roma Cultural Participation Project“ in Budapest, 2007 war sie
Kuratorin des internationalen Roma-Pavillons „Paradise Lost“ auf der
Biennale in Venedig. Ausstellungen u. a. zur Kunst der Roma-Frauen.
STUDIENPRÄSENTATION, DISKUSSION
Do, 5. März, 18.30 Uhr
Besserer Bildungszugang für Roma!
Präsentation der Rombas-Studie
Mit: Mikael Luciak (wissenschaftlicher Leiter der Studie,
Initiative Minderheiten), Tamara Weinrich und Usnija Buligovic
(Mitarbeiterinnen der Studie), Andrea Härle (Romano Centro)
Moderation: Serdar Erdost (ORF Radio, Volksgruppensendungen)
Eine neue Studie zeigt auf, was sich in den vergangenen 75 Jahren
für Roma und Sinti im österreichischen Bildungswesen verändert
hat: von Ausgrenzung und Schulverbot über vermehrte Zuweisungen
in Sonderschulen bis hin zu stärkerer Bildungsbeteiligung unter oft
anhaltender sozialer Benachteiligung.
In Kooperation mit Initiative Minderheiten und Romano Centro
STADTEXPEDITION
Fr, 10. und 24. April, jeweils 16 Uhr
Orte der Roma und Sinti
Spurensuche in Floridsdorf
Mit Willi Horvath (Musiker) und Susanne Winkler (Historikerin,
Kuratorin Wien Museum)
In den frühen 1920er-Jahren siedelten sich Lovara-Roma aus Ungarn und
Sinti auf weitgehend unberührten Landstrichen am linken und rechten
Ufer der Alten Donau an. Die meisten Lovara waren Pferdehändler. Am
Ringelseeplatz waren noch nach 1945 Stellplätze für die Wohnwagen. Willi
Horvath lebt seit seiner Geburt 1966 wie seine Vorfahren in Floridsdorf.
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Treffpunkt: Strandgasthaus Birner, 1210, An der oberen Alten Donau 47
Begrenzte Teilnehmerzahl, Tickets (EUR 13,-) ausschließlich im
Vorverkauf im Wien Museum Karlsplatz erhältlich (ab 10. Februar 2015)
Die Stadtexpeditionen finden bei jedem Wetter statt!
DISKUSSION
Do, 16. April, 18.30 Uhr
Migration und Arbeitsmarkt
Zur Situation zugewanderter Roma und Kurden
Präsentation der Studie „Beschäftigungssituation von Personen mit
Migrationshintergrund in Wien“: Petra Wetzel (L&R Sozialforschung)
Einführung: Josef Wallner (Leiter Abteilung Arbeitsmarkt und
Integration in der Arbeiterkammer Wien)
Diskussion mit Soma Ahmad (Politologin), Barka Emini (Bildungsund Berufsberaterin), Andrea Härle (Romano Centro), Jean Kepez
(Verband der kurdischen Vereine) Susanne Pfanner (Leiterin der
Roma-Kontaktstelle im Bundeskanzleramt), Diskussionsleitung:
Mevlüt Kücükyasar (Referent Bildungspolitik in der AK Wien)
Die AK-Studie erhob an den Beispielen der Roma und der Kurden
erstmals auch die Situation von Angehörigen ethnischer Minderheiten.
Der größte Teil der in Österreich lebenden Roma-Bevölkerung ist
seit den 1960er-Jahren vor allem aus dem damaligen Jugoslawien
zugewandert, in jüngster Zeit auch aus Ungarn, Rumänien und der
Slowakei, wo die soziale Lage der Roma besonders prekär ist.
In Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien
VORTRAG MIT MUSIK, KONZERT
Di, 28. April, 18.30 Uhr
Popmuseum mit Wolfgang Kos
„Went to see the Gypsy“
Mythos Freiheit
Musikbeispiele von Folk und Jazz bis Rock und Rap: mit Django
Reinhardt, Woody Guthrie, Van Morrison, Steeleye Span, Santana,
Jimi Hendrix, Gypsy Love, Esma Redzepova, Gogol Bordello, Lady Gaga,
KAL u. a.
Anschließend:
Diknu Schneeberger Trio
Diknu Schneeberger, Gitarre, Martin Spitzer, Rhythmusgitarre
Joschi Schneeberger, Kontrabass
Mit seinem 2007 erschienenen Debütalbum „Rubina“ sorgte der damals
17-jährige Wiener Gitarrist für Furore und wurde zum Shootingstar der
internationalen Gypsy-Jazz-Szene. Inzwischen hat er seine auf Swing à la
Django Reinhardt basierende Musik weiterentwickelt.
VORTRäGe
Di, 5. Mai, 17.30 Uhr
MEDIA FOCUS
Di, 10. und Mi, 11. März, jeweils ab 18.30 Uhr
Markus Weigl
Fremdmachung und Entrechtung
Der polizeiliche Ordnungsbegriff „Zigeuner“
in Österreich 1918–1938
Markus Weigl, Historiker, beschäftigt sich mit der Geschichte des
Antiziganismus in Österreich.
Das „Zigeunergefühl“
Wie passen Faszination und Verachtung zusammen?
An der Schwelle des Massenzeitalters bewundern zahlreiche
KünstlerInnen aus der Distanz die Unabhängigkeit der „Zigeuner“
und deren Musik und Tänze. Doch die Zigeunerromantik ist
schnell vergessen, wenn wahrhaftige Roma in den Dörfern und
Städten auftauchen. Wie konnte das Spannungsverhältnis zwischen
jahrhundertealtem Hass und romantischer Faszination enstehen?
Klaus-Michael Bogdal, Literaturwissenschaftler, Universität
Bielefeld. Für „Europa erfindet die Zigeuner“ (2013, Suhrkamp)
erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.
In Kooperation mit den Wiener Vorlesungen
FINISSAGE „ROMANE THANA“
So, 17. Mai, ab 14 Uhr
Spezialführungen
14 Uhr: Lilly Habelsberger, 15 Uhr: Willi Horvath,
16 Uhr Usnija Buligovic, 17 Uhr: Gilda-Nancy Horvath
18 Uhr: Konzert
Karl Ratzer Trio
Der Jazzgitarrist und Komponist
Karl Ratzer kam 1950 in Wien als
Sohn von Karl Stojka zur Welt, sein
Cousin ist der Jazzmusiker Harri
Stojka. Begonnen hat er in den Klubs
Karl Ratzer, 2014, © Jan Scheffner
der 1960er-Jahre: Mit 15 Jahren war
er Gitarrist und Sänger der R&B-Band
Slaves, es folgten C-Department und Gypsy Love. 1972 ging Ratzer
in die USA, wo er bei zahlreichen Funk- und Jazzprojekten mit­wirkte.
1980 kehrte er nach Wien zurück, 2014 erschien die CD
„Underground System“.
FÜR KINDER
Sa, 9. Mai, 14–17 Uhr
Workshop Romano ButiQ
Gemeinsam mit rumänischen KunsthandwerkerInnen werden kleine
Gebrauchsgegenstände aus Leder, Holz etc. hergestellt, die von der
reichen kulturellen Tradition der Roma inspiriert sind.
Ab 8 Jahren, Beitrag: EUR 5,Anmeldung erforderlich unter: Tel. (+43-1) 505 87 47-85180
(Mo–Fr, 9–14 Uhr) oder [email protected]
In Kooperation mit der ERSTE Stiftung
FÜR Schulen
Informationsveranstaltung für LehrerInnen
Di, 24. Februar, 16 Uhr
Teilnahme für aktive LehrerInnen frei, Anmeldung erforderlich
Überblicksführungen ab der 5. Schulstufe
Dauer: ca. 1 Stunde
Erika Thurner, Historikerin, Institut für
Politik­wissenschaft der Universität Innsbruck,
Forschungsschwerpunkte u. a.: Minderheiten,
Migration, Frauen- und Genderforschung,
Zigeuner­verfolgung im Nationalsozialismus.
Präsentation: Alina Serban und Hajnalka Bessenyei (ERSTE Stiftung)
VORTRÄGE
Do, 12. März, 17.30 Uhr
Klaus-Michael Bogdal
Weichenstellungen in der 2. Republik
Dokumentarfilme zum Leben der Roma in
Zentral- und Osteuropa
11. März
Locating Roma – on the chances following your talents
Fading Notes (HU)
Stage Dreams (HU)
The Candidate (SK)
Details unter www.romahomeland.org
In Kooperation mit der ERSTE Stiftung
WIENER VORLESUNG
Mo, 11. Mai, 18.30 Uhr
Roma in Österreich
Europe – a Homeland for the Roma
10. März
Roma Homelands – the rise of the extreme
right in Europe and remembrance work
Because there is Hope (CZ)
Home is Home (SK)
In the Shadow of Roma (CZ)
Roma-Design aus Bukarest im Wien Museum
Erika Thurner
ERSTE Foundation Film Nights
Produziert wurden die Filme von „Transitions Online“ in Kooperation
mit Center for Independent Journalism (CIJ) / Budapest; MEMO 98 /
Bratislava; Media Development Center / Sofia; Romea / Prag; Center
for Independent Journalism / Bukarest; School of Communication /
University of Miami.
PRÄSENTATION VON KUNSTHANDWERK
Sa, 9. und So, 10. Mai, jeweils 10–18 Uhr
Harri, Doris und Sissi Stojka, © Bettina Neubauer
18.15 Uhr
Helmuth Figdor
Wo sind sie, vor denen wir uns
fürchten dürfen?
Das Andere/Fremde in uns
Helmuth Figdor, Psychoanalytiker und Univ.-Doz. am Institut für
Musikpädagogik, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
DISKUSSION
Mi, 6. Mai, 18.30 Uhr
Gegen Bettler, gegen Roma
Fakten und Gerüchte
Mit Ulli Gladik (Filmemacherin, u. a. Dokumentation „Natasha“),
Ferdinand Koller (BettelLobbyWien, Autor von „Betteln in Wien“,
pädagogischer Leiter Romano Centro) u. a.
Diskussionsleitung: Peter Huemer (Historiker und Publizist)
Alle Teilnehmer ab 1. April auf www.wienmuseum.at
Der Film „Natasha“ von Ulli Gladik zeigt den Alltag einer Bulgarin, die
mehrmals jährlich nach Österreich fährt, um ihre Familie zu ernähren.
Eine typische Geschichte: Die meisten Menschen, die bei uns betteln,
kommen aus der Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien, viele
von ihnen sind Roma und Romija. Speziell über sie kursieren immer
wieder vage Gerüchte: „Organisierte Banden aus Rumänien erbetteln in
Österreich Millionen“, titelte etwa das Wirtschaftsmagazin „Format“.
Burgenländische Romni,
Alfred Ruhmann, 1936/38
Themenführung: Selbst- und Fremdbilder
Diese Führung konzentriert sich auf die Selbst­
zeugnisse der Roma und Sinti in der Ausstellung,
die eine Gegenerzählung zu den herkömmlichen
„Zigeuner“-Bildern bieten. Dabei kommen Roma
und Sinti, die seit den 1960er-Jahren nach
Wien gezogen sind, ebenso zu Wort wie die im
Burgenland lebenden Roma. Anhand von Begriffen
wie Fremd- und Selbstbild sollen die SchülerInnen
sensibilisiert und Klischees hinterfragt werden.
Ab der 5. Schulstufe, Dauer: ca. 1 Stunde
Themenführung: Der NS-Mord an Roma und Sinti
In den Jahren der NS-Herrschaft wurden nach Schätzungen 70–90 %
der öster­reichischen Roma und Sinti in den Konzentrationslagern
ermordet. Die wenigen Überlebenden standen bei ihrer Rückkehr vor
dem Nichts und waren neuerlich rassistischen Vorurteilen ausgesetzt.
Ab der 7. Schulstufe, Dauer: ca. 1 Stunde
FILMFESTIVAL
17. Februar – 12. Mai
Opre Roma
5 Abende im Stadtkino und im Filmhaus Kino am Spittelberg
Gezeigt werden aktuelle Arbeiten wie Tony Gatlifs neuer Spielfilm
Geronimo (2014), Eszter Hajdús dokumentarische Arbeit
Judgment in Hungary (2013), im Programm mit Philip Scheffners
Film Revision (2012), der Spielfilm Just the Wind (2012) von
Bence Fliegauf, der Dokumentarfilm Our School von Mona Nicoara
und Miruna Coca-Cozma (2011) und eine Auswahl an Produktionen,
die die 2012 gegründete International Roma Film Comission in
ihrem Portfolio hat, sowie Saša Barbuls Roma Boulevard (2015) in
einer neuen Fassung.
Kuratiert von Saša Barbul
Komplettes Programm ab Jänner unter www.opre-roma-film.org
Eine Initiative von kültüř gemma!, produziert von Kombinat
Besucherzahlen: Romane Thana. Orte der Roma und Sinti
Ort: 1OG
Laufzeit: 12.2. bis 17.5.2015
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1
9.2.-15.2.
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0
0
186
113
241
367
2
16.2.-22.2.
0
223
164
154
146
245
457
3
23.2.-1.3.
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386
210
211
241
339
1215
4
2.3.-8.3.
0
155
135
111
207
190
239
5
9.3.-15.3.
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216
185
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234
222
6
16.3.-22.3.
0
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92
156
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261
7
23.3.-29.3.
0
161
231
185
228
190
324
8
30.3.-5.4.
0
219
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163
173
141
1379
907
1.389
2.602
1.037
1.198
995
1.319
2.268
9
6.4.-12.4.
197
210
201
108
188
86
153
10
13.4.-19.4.
0
157
135
202
151
148
160
11
20.4.-26.4.
0
135
179
112
134
84
144
12
27.4.-3.5.
0
182
243
161
0
291
1517
13
4.5.-10.5.
0
179
199
222
168
167
294
14
11.5.-17.5.
0
210
241
357
369
228
570
1.143
953
788
2.394
1.229
1.975
Gesamtsumme
Events:
Eröffnung
Pressekonferenz
Vorträge
Präsentation Rombas Studie
Fest für Rusza Lakatos
Erste Foundation Film Nights
Vorträge
Migration und Arbeitsmarkt
Urbo Kune
Popmuseum
Vorträge
Diskussion: Betteln
Wiener Vorlesungen "Zigeunergefühl"
Finissage
Wochenschnitt
1.443
11.Feb
11.Feb
26.Feb
05.Mär
06.Mär
10.+11.Mär
12.Mär
16.Mär
21.Mär
28.Apr
05.Mai
06.Mai
11.Mai
17.Mai
TOTAL:
romane_thana_statistik
20.197
828
60
118
106
195
231
85
85
194
160
121
172
128
264
22.944
28.01.2016
#2august #DikhHeNaBister
2. AUGUST 2015 | 18°° – 20°° UHR
1070 WIEN | CEIJA STOJKA PLATZ
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DIKH HE NA BISTER – SCHAU UND VERGISS NICHT
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