4.8 Diplomatie - Universität Augsburg
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4.8 Diplomatie - Universität Augsburg
4.8 Diplomatie Die aktuelle diplomatiegeschichtliche Forschung zeichnet sich durch grundlegende methodische und thematische Neuerungen aus, auf Grund derer sie auch als „neue“ Diplomatiegeschichte bezeichnet wird. Diese Innovationen bestehen insbesondere in der Berücksichtigung sozial-, ideen- und kulturhistorischer Aspekte, der Nutzung von Theorieangeboten aus den Nachbardisziplinen, besonders der Sozial-, Politik- und Literaturwissenschaft, sowie dem Einbezug neuer, von der älteren Diplomatiegeschichte vernachlässigter Themen. Während die ältere Diplomatiegeschichte den Fokus auf die großen, historisch bedeutsamen Ereignisse legte, die Abkommen und Verträge zwischen den großen Mächten, die Handlungen und Entscheidungen „großer Männer“, also der Monarchen und ihrer Minister, oder die Interaktionen gesichtsloser, aber gewissermaßen als aktiv handelnde Akteure behandelter Staaten, stellt die aktuelle Forschung verstärkt die Personen und ihr Handeln in den Fokus, fragt nach den Spezifika frühneuzeitlicher diplomatischer Praxis, untersucht die (kultur-)historischen Bedingungen außenpolitischen Handelns – also die diesem Handeln zugrundeliegenden Wahrnehmungen, Deutungen und Normen –, legt einen besonderen Fokus auf kommunikative Aspekte und weitet den Blick von der reinen Verhandlung und den politischen Entscheidungsträgern aus auf Praxisbereiche und Personengruppen, die zuvor als randständig angesehen und entsprechend vernachlässigt wurden. Gerade die Mannigfaltigkeit der unterschiedlichen Themenbereiche, die aktuell Gegenstand intensivierter diplomatiegeschichtlicher Forschungen sind, soll im Folgenden gewürdigt werden (siehe Abschnitt 4.8.5 Aktuelle Themenbereiche diplomatiegeschichtlicher Forschung). Ziel dieses Abschnitts ist es daher auch, einen Überblick zu vermitteln über das breite Themenspektrum, mit dem sich die diplomatiegeschichtliche Forschung aktuell verstärkt befasst. Die Liste der hier aufgeführten Punkte ließe sich möglicherweise auch noch erweitern. Inhalt: 4.8.1 Bibliographien 3 4.8.2 Ältere Darstellungen (bis ca. 1990; Auswahl) 5 4.8.3 Neuere Forschungen: Synthesen, Charakterisierungen, allgemeinere Monographien und Sammelbände 5 Synthesen und Überblicksdarstellungen (Monographien, Handbuch- und Lexikonartikel u.a.; Frühe Neuzeit und epochenübergreifend) 6 4.8.3.2 Diplomatie im frühneuzeitlichen Europa: Charakterisierungen (Aufsätze) 7 4.8.3.3 Sammelbände mit weitem thematischen Rahmen 9 4.8.4 Neuere Fallstudien zur Diplomatie spezifischer europäischer Mächte in bestimmten Zeiträumen 9 4.8.3.1 4.8.4.1 Monographien und Sammelbände 16 4.8.4.2 Kleinere Beiträge / Studien zu Spezialthemen 17 4.8.5 Aktuelle Themenbereiche diplomatiegeschichtlicher Forschung 18 4.8.5.1 Biographische und prosopographische Studien 18 4.8.5.1.1 Repertorien 18 4.8.5.1.2 Studien (seit den 1990er Jahren) 18 4.8.5.2 „Männer im zweiten Glied“ 23 4.8.5.3 Diplomatische Lebenswelt / „Diplomatenalltag“ 24 4.8.5.4 Erfahrung/(Fremd-)Wahrnehmung/Perzeption als formierende und handlungsleitende Faktoren in den internationalen Beziehungen 25 4.8.5.5 Soziale Verflechtung: Patronage, Freundschaft, Verwandtschaft 29 4.8.5.5.1 Verflechtung (allg.) und Patronage 29 4.8.5.5.2 Freundschaft 32 4.8.5.5.3 Verwandtschaft 33 4.8.5.6 Informationsvermittlung: Netzwerke, Nachrichtenwesen, Instruktionen, Berichterstattung, Spionage und Geheimdiplomatie 35 4.8.5.7 Politische Kommunikation 35 4.8.5.8 Diplomatisches Zeremoniell / Präzedenz 38 4.8.5.9 Diplomatie und Gelehrtentum 38 4.8.5.10 Diplomatie und Kulturtransfer 39 4.8.5.11 Diplomatische Theorie und Traktatliteratur 40 4.8.5.12 Diplomatenausbildung 42 4.8.5.13 Diplomatische Verhandlungspraxis 43 4.8.5.14 Diplomatie und Geschenkwesen 45 4.8.5.15 Diplomatie und „schöne“ Literatur 46 4.8.5.16 Diplomatie als Gegenstand der bildenden Kunst 47 4.8.5.17 Gender 47 4.8.5.17.1 Frauen als Diplomaten 47 4.8.5.17.2 Frauen als Akteure in der Politik der Frühneuzeit (allgemein, außer Diplomatie) 48 4.8.5.18 51 Diplomatie an der Wende zum 19. Jahrhundert (Auswahl) 2 4.8.1 Bibliographien o. A.: Auswahlbibliographie. In: Thiessen, Hillard von/Windler, Christian (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln / Weimar / Wien 2010 (Externa, Bd. 1), S. 507-526. Atkinson, David: History of Diplomacy. In: Oxford Bibliographies (2.3.2011), online: <http://www.oxfordbibliographies.com/view/document/obo-9780199743292/obo9780199743292-0013.xml>. Seely, Christopher: Diplomacy. In: Oxford Bibliographies (2.3.2011), online: <http://www.oxfordbibliographies.com/view/document/obo-9780199743292/obo9780199743292-0012.xml>. Der Fokus liegt v.a. auf Diplomatietheorie sowie Erscheinungsformen und Entwicklungen der Diplomatie in der aktuellen Weltpolitik. Die Geschichte der Diplomatie wird höchstens am Rande mitberücksichtigt. Young, William: European War and Diplomacy, 1337-1815: A Bibliography. Lincoln 2003. Young, William: International Politics And Warfare In The Age Of Louis XIV. And Peter The Great: A Guide To The Historical Literature. Lincoln 2004. 4.8.2 Ältere Darstellungen (bis ca. 1990; Auswahl) Adair, Edward Robert: The Exterritoriality of Ambassadors in the Sixteenth and Seventeenth Century. London 1929. Andreas, Willy: Staatskunst und Diplomatie der Venezianer im Spiegel ihrer Gesandtenberichte. Leipzig 1943. Baillou, Jean (Hg.): Les Affaires étrangères et le corps diplomatique français. 2 Bde. Paris 1984. Braubach, Max: Die Geheimdiplomatie des Prinzen Eugen von Savoyen. Köln 1962. Braubach, Max: Diplomatie und geistiges Leben im 17. und 18. Jahrhundert. Gesammelte Abhandlungen. Bonn 1969. De Maulde-La-Clavière, René A.: La diplomatie au temps de Machiavel. 3 Bde. Paris 1892/93 (ND Genf 1970). Ernst, Fritz: Über Gesandtschaftswesen und Diplomatie an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. In: Archiv für Kulturgeschichte 33 (1951), S. 64-95. Gollwitzer, Heinz: Zur Geschichte der Diplomatie im Zeitalter Maximilians I. In: Historisches Jahrbuch 74 (1955), S. 189-99. Höflechner, Walter: Anmerkungen zu Diplomatie und Gesandtschaftswesen am Ende des 15. Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 32 (1979), S. 1-22. Höflechner, Walter: Beiträge zur Geschichte der Diplomatie und des Gesandtschaftswesens unter Maximilian I. 1490-1500. Diss. Granz 1967. 3 Höflechner, Walter: Die Gesandten der europäischen Mächte, vornehmlich des Kaisers und des Reichs 1400-1500. Wien/Köln/Graz 1972. Horne, David Bayne: The British Diplomatic Service 1689-1789. Oxford 1961. Janssen, Wilhelm: Die Anfänge des modernen Völkerrechts und der neuzeitlichen Diplomatie. Ein Forschungsbericht. Stuttgart 1965. Jarnut-Derbalov, Elke: Die österreichische Gesandtschaft in London (1701-1711). Ein Beitrag zur Geschichte der Haager Allianz. Bonn 1972 (= Bonner Historische Forschungen; Bd. 37). Kamińska, Anna: Brandenburg-Prussia and Poland: A Study in Diplomatic History 16691672. Marburg a.d. Lahn 1983. Krauske, Otto: Beiträge zur Geschichte der ständigen Diplomatie. Leipzig 1884. Krauske gilt als herausragender Vertreter der positivistischen Schule der Diplomatiegeschichte. Seine Forschungen breiten in bis heute unübertroffener Weise eine ungeheure Fülle an Quellenmaterial aus, wobei er sowohl diplomatische Korrespondenzen als auch die zeitgenössische reflektierende Literatur einbezieht. Dies macht sie bis heute lesenswert. Seine Interpretationen der Quellen sind jedoch inzwischen teils überholt (Legutke: Diplomatie als soziale Institution, S. 43). Krauske, Otto: Die Entwicklung der ständigen Diplomatie vom fünfzehnten Jahrhundert bis zu den Beschlüssen von 1815 und 1818. Leipzig 1885. Lunitz, Martin: Diplomatie und Diplomaten im 16. Jahrhundert. Studien zu den ständigen Gesandten Kaiser Karls V. in Frankreich. Konstanz 1988 (= Konstanzer Dissertationen; Bd. 213). Markel, Erich: Die Entwicklung der diplomatischen Rangstufen. Erlangen 1951. Standartwerk zu seinem Gegenstand, Ergebnisse besitzen bis heute Gültigkeit Mattingly, Garrett: Renaissance Diplomacy. Boston 1955. für lange Zeit geradezu autoritatives Standartwerk im englischsprachigen Raum; Kritik der aktuellen Forschung: Auf Grund der fast ausschließlichen Benutzung normativer Quellen (diplomat. Lehrwerke u.a.) entspricht das vom Autor gezeichnete Bild des RenaissanceDiplomaten der idealisierten Selbstbeschreibung der Zeitgenossen, nicht aber der Realität; Überbetonung der friedenssichernden Funktion der Diplomatie in der kriegerischen Frühneuzeit (vgl. Legutke: Diplomatie als soziale Institution, S. 44). Maude-la-Clavière, M.A.R.: La Diplomatie au temps de Machiavel. 3 Bde. Paris 1892-93. Müller, Klaus: Das kaiserliche Gesandtschaftswesen im Jahrhundert nach dem westfälischen Frieden (1648-1740). Bonn 1976 (= Bonner historische Forschungen; Bd. 42). Der Fokus liegt auf dem Personal und den Aufgabenfeldern gesandtschaftlicher Tätigkeit Picard, Bertold: Das Gesandtschaftswesen Ostmitteleuropas in der Frühen Neuzeit. Beiträge zur Geschichte der Diplomatie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach den Aufzeichnungen des Freiherrn Sigmund von Herberstein. Graz 1967. Picavet, Camille-Georges: La Diplomatie française au temps de Louis XIV. Paris 1930. 4 Prodi, Paolo: Diplomazia del Cinquecento: Istituzioni e prassi. Bologna 1963. Queller, Donald E.: The Office of Ambassador in the Middle Ages. Princeton 1967. Schüler Mattinglys, Herausstellung der Relationen als zentrale diplomatiegeschichtliche Quelle, Differenzierung und teils Relativierung der Ergebnisse von Mattingly (vgl. Legutke: Diplomatie als soziale Institution, S. 44). Reiser, Rudolf: Adliges Stadtleben im Barockzeitalter. Internationales Gesandtenleben auf dem Immerwährenden Reichstag zu Regensburg. München 1969. Rill, Gerhard: Humanismus und Diplomatie. Zur Geschichte des Gesandtschaftswesens unter Ferdinand I. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 25 (1972), S. 565-580. Roosen, William James: The Age of Louis XIV. The rise of modern diplomacy. Cambridge/Mass 1976. Detaillierte Beschreibung diplomatischer Tätigkeiten und Aufgabenfelder auf der Basis von Relationen als Quellen Roosen, William James: The Functioning of Ambassadors under Louis XIV. In: French Historical Studies 6 (1970), S. 311-320. Schaube, Adolf: Zur Entstehungsgeschichte der ständigen Gesandtschaften. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichte 10 (1889), S. 501-552. Thiele, Ernst Theodor: Das Gesandtschaftswesen in Preußen im 16. Jahrhundert. Göttingen u.a. 1954 (= Göttinger Bausteine zur Geschichtswissenschaft; Bd. 15). Walf, Knut: Die Entwicklung des päpstlichen Gesandtschaftswesens in dem Zeitabschnitt zwischen Dekretalenrecht und Wiener Kongreß (1159 bis 1815). München 1966 (= Münchener Theologische Studien III/24). 4.8.3 Neuere Forschungen: Synthesen, Charakterisierungen, allgemeinere Monographien und Sammelbände 4.8.3.1 Synthesen und Überblicksdarstellungen (Monographien, Handbuch- und Lexikonartikel u.a.; Frühe Neuzeit und epochenübergreifend) (für Forschungsüberblicke und Beiträge zur Theorie- und Methodendiskussion siehe 1.2.1 [Diplomatie und internationale Beziehungen: Forschungsüberblicke, Stadtortbestimmungen, Handbuchartikel und Beiträge zur Theoriediskussion:] Frühe Neuzeit) Anderson, Matthew S.: The Rise of Modern Diplomacy, 1450–1919. New York 1993. Standartwerk, Überblick über zentrale Strukturmerkmale der Diplomatie, besonderer Fokus auf der Entwicklung der Diplomatie im Kontext der Staatsbildung bzw. des modernen Systems souveräner Staaten, als deren fundamentaler Bestandteil die Diplomatie interpretiert wird; diese teleologische Perspektive wird allerdings von der neueren Forschung teils kritisch gesehen Bély, Lucien: L’Art de la paix en Europe. Naissance de la diplomatie moderne, XVIe-XVIIIe siècle. Paris 2007. 5 Rezension online: <http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/annales/2008/x5guerre-et-paix/ReviewMonograph893175055> Bély, Lucien: Les Temps modernes. In: Villepin, Dominique de/Allain, Jean-Claude: Histoire de la diplomatie française. Paris 2005, S.157-404. Black, Jeremy: A History of Diplomacy. London 2010. chronologisch angelegter Überblick über die Geschichte der Diplomatie (Fokus auf Europa, jedoch immer wieder Exkurse zu Entwicklungen in außereuropäischen Gebieten, zur Frühen Neuzeit: Kap. 1: 1450-1600 (S. 43-58), Kap. 2: 1600-1690 (S. 59-118), Kap. 3: 1175-1815 (S. 119-150) S. 46f: Kritik an teleologischen und normativen Zugängen zur Diplomatiegeschichte: gegen Modernität als Gradmesser bei der Bewertung frühneuzeitlicher Diplomatie, Warnung vor Anachronismen, stattdessen müssen die spezifischen Eigenheiten frühneuzeitlicher Diplomatie berücksichtigt werden; (S. 46: auch kritisch zu eurozentrischem Blick auf außereuropäische Entwicklungen); Eyffinger, Arthur: Diplomacy. In: Fassbender, Bardo/Peters, Anne (Hg.): The Oxford Handbook of the History of International Law. Oxford 2012, S. 813-839. Hamilton, Keith/Langhorne, Richard: The Practice of Diplomacy: Its Evolution, Theory and Administration. New York 1995. Reinhard, Wolfgang: Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. Aufl. München 2000. hier: S. 370-387. Scott, Hamish: Diplomacy. In: Doyle, William (Hg.): The Oxford Handbook of the Ancien Régime. Oxford u.a. 2012, S. 39-58. Fokus liegt auf dem späten 18. Jahrhundert und der Französischen Revolution als Zäsur Thompson, Andrew C.: Diplomacy and the Great Powers. In: Wilson, Peter H. (Hg.): A Companion to Eighteenth-Century Europe. Malden, MA/Oxford 2008, S. 371-386. Tischer, Anuschka: Art. Diplomatie. In: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 1 (2005), Sp. 10281041. Wright, Jonathan: The Ambassadors. From ancient Greece to the Nation State. London 2006. 4.8.3.2 Diplomatie im frühneuzeitlichen Europa: Charakterisierungen (Aufsätze) Belissa, Marc: La diplomatie et les traités dans la pensée des Lumières: négociation universelle ou école du mensonge? In: Revue d’Histoire Diplomatique 113 (1999), H. 3, S. 291-317. Belissa, Marc/Schnakenbourg, Eric: Les circulations diplomatiques en Europe au XVIIIe siècle: représentation, information, diffusion des modèles culturels. In: Beaurepaire, PierreYves (Hg.) Les circulations internationales en Europe; années 1680-années 1780. Rennes 2011, S. 279-295. Bély, Lucien: La naissance de la diplomatie moderne. In: Revue d'histoire diplomatique 121 (2007), H. 3, S. 271-294. 6 Gräf, Holger Th.: Professionalisierung oder Konfessionalisierung? Zur Entwicklung des "diplomatischen Korps" um 1600. In: Stefan Ehrenpreis u.a. (Hg.): Wege der Neuzeit. Festschrift für Heinz Schilling zum 65. Geburtstag. Berlin 2007 (Historische Forschungen, Bd. 85), S. 457–478. Scott, Hamish: Diplomatic culture in old regime Europe. In: Ders./Simms, Brendan (Hg.): Cultures of Power in Europe during the Long Eighteenth Century. Cambridge 2007, S. 58-85. Def. von ‚political culture’ nach Lynn Hunt: „the values, expectations, and implicit rules that expressed and shaped collective intentions and actions“; „It is concerned, in other words, with identifying and analysing norms of conduct and behaviour, exploring the infrastructure of assumptions and shared beliefs which shaped actions and in this way identifying structural changes […]“ (S. 60) (Fokus insbesondere auf Erwartungshaltungen, Weltanschauungen, Überzeugungen, Vorurteile, Normen, Mentalitäten) hier Fokus auf langue diplomatique im doppelten Sinne: 1. bestimmte Formen des Umgangs miteinander, 2. Sprache (dabei übergreifender Kontext: aristokratisch-höfisches Element, einflussreich v.a. Diplomatie französischer Prägung, wirkt modellbildend; auch auf sprachlicher Ebene: Französisch als lingua franca); im Laufe der FNZ wird Diplomatie so zu einer eigenen Kultur, v.a. mit Einrichtung ständiger Gesandtschaften zum festen Bestandteil europäischer Hofkultur, so noch engere Verflechtung der diplomatischen und höfischen Kultur; Scott legt den Fokus auf die Entstehung dieses gemeinsamen kulturellen Rahmens als verbindendes Element, insgesamt auf hoher Abstraktionsebene, insgesamt jedoch zu geringe Konkretisierung, worin genau diese ‚diplomatic culture’ eigentlich bestünde; Frigo, Daniela: Prudence and Experience. Ambassadors and Political Culture in Early Modern Italy. In: Journal of Medieval and Early Modern Studies 38 (2008), S. 15-34. 15-17: prägnante Einschätzung zum Stand der Forschung; 17ff.: Charakterisierung des italienischen Diplomaten in Praxis und reflektierender Literatur (Eigenschaften, Aufgaben, Ausbildung) vom 15. bis zum 17. Jahrhundert Thiessen, Hillard von: Diplomaten und Diplomatie im frühen 18. Jahrhundert. In: Duchhardt, Heinz/Espenhorst, Martin (Hg.): Utrecht – Rastatt – Baden 1712-1714. Ein europäisches Friedenswerk am Ende des Zeitalters Ludwigs XIV. Göttingen 2013 (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beihefte; Bd. 98), S. 13-34. Thiessen, Hillard von: Diplomatie vom type ancien. Überlegungen zu einem Idealtypus des frühneuzeitlichen Diplomaten. In: Hillard von Thiessen / Christian Windler (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln / Weimar / Wien 2010 (Externa, Bd. 1), S. 471-503. 4.8.3.3 Sammelbände mit weitem thematischen Rahmen Babel, Rainer (Hg.): Le diplomate au travail. Entscheidungsprozesse, Information und Kommunikation im Umkreis des Westfälischen Friedenskongresses. München 2005 (= Pariser Historische Studien; Bd. 65). Präsentation neuerer diplomatiegeschichtlicher Forschungen im Rahmen des Editionsprojekts APW; Fokus liegt auf den Funktionsweisen frühneuzeitlicher Diplomatie, dem Verlauf von Entscheidungsprozessen sowie der Rolle von Medien und (schriftlicher und sprachlicher) Kommunikation Rezensionen online: <http://www.sehepunkte.de/2005/04/5535.html> 7 <http://ehr.oxfordjournals.org/content/CXXII/497/827.full> Bély, Lucien/Richefort, Isabelle (Hg.): L’Europe des traités de Westphalie. Esprit de la diploamtie et deplomatie de l’esprit. Paris 2000. Thematisch breit angelegter Sammelband diplomatiegeschichtlicher Studien im 17. Jahrhundert, vornehmlich im Kontext des Westfälischen Friedenskongresses Rezension online: <http://francia.digitale-sammlungen.de/Blatt_bsb00016344,00228.html> Bély, Lucien/Poumarède, Géraud (Hg.): L’incident diplomatique, XVIe-XVIIIe siècle. Paris 2010. Sammlung von Fallstudien zu diplomatischen Störfällen („incidents diploamtiques“) im frühneuzeitlichen Europa, den daraus erwachsenden Konflikten sowie möglichen Lösungsstrategien. Bély, Lucien (Hg.): L'invention de la diplomatie. Moyen Age – Temps modernes. Paris 1998. Brand, Hanno (Hg.): Trade, Diplomacy and Cultural Exchange. Continuity and change in the North Sea area and the Baltic, c. 1350-1750. Hilversum 2005. Untersuchung wirtschafts- und diplomatiegeschichtlicher Aspekte, u.a. Analyse von Gegenständen, bei denen eine Verquickung ökonomischer/merkantiler und politischer/diplomatischer Größen vorliegt, insgesamt sehr breites Themen- und Methodenspektrum; Rezension online: <http://www.sehepunkte.de/2008/07/11860.html> Brunert, Maria-Elisabeth (Hg.): Diplomatie, Medien, Rezeption. Aus der editorischen Arbeit an den „Acta Pacis Westphalicae“. Münster 2010 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e.V; Bd. 32). Präsentation neuerer diplomatiegeschichtlicher Forschungen zu Dreißigjährigem Krieg und Westfälischem Frieden im Zusammenhang mit dem Editionsprojekt APW; thematisch breites Spekturm (Aspekte der Rezeption, Medien und Kommunikation, Wahrnehmung/Perzeption durch Diplomaten, Rekonstruktion diplomatischer Verhandlungen u.a.) Rezensionen online: <http://www.sehepunkte.de/2011/11/19033.html> <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20114/FN/brunert_berenger> Colson, Aurélien (Hg.): Négociations européennes d’Henri IV à l’Europe des 27. Paris 2008. Beiträge zur Theorie und Praxis der Diplomatie und des Verhandelns im frühneuzeitlichen Europa Frigo, Daniela (Hg.): Ambasciatori e nunzi: figure della diplomazia in età moderna. Rom 1999. Kampmann, Christoph u.a. (Hg.): L’art de la paix. Kongresswesen und Friedensstiftung im Zeitalter des Westfälischen Friedens. Münster 2011 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e.V; Bd. 34). vier Themenbereiche: "Friedensverhandlungen: Formen, Träger und Wahrnehmung", "Kommunikation und politische Sprache", "Politische und ökonomische Leitvorstellungen", "Religion und Friedenschließen". Methodisch gezielter Einbezug neuer Forschungsperspekti8 ven: Kulturgeschichte des Politischen, stark auf Kommunikationsforschung ausgerichtete neue Politikgeschichte (Berücksichtigung symbolischer Ausdrucksformen, Analyse der politischen Sprachen) Rezensionen online: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-2-113> <http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2103.html> <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20123/FN/kampmann_berenger> [Krüger, Gesine u.a.] (Hg.): Historische Anthropologie 21 (2013), H. 2: Themenheft „Diplomatie“. Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd. 3). Beiträge durchweg jüngerer Forscher/innen, beruhend auf Dissertationsprojekten; große thematischer Breite; vielfach thematisiertes Grundproblem: Interdependenzen von diplomatischer Praxis und politischer Theorie; „Einen möglichen Leitfaden bei der Lektüre dieses Bandes stellt das Verhältnis zwischen der praktischen Politik und Diplomatie auf der einen und den strukturellen Rahmenbedingungen sowie den theoretischen Voraussetzungen politischen und diplomatischen Handelns auf der anderen Seite dar.“, die Beiträge verbinden „neue Themenfelder wie Perzeption, Kommunikation und Kulturtransfer mit der Untersuchung vielfach von der älteren Forschung keineswegs befriedigend beantworteter Fragen der Politik- und Diplomatiegeschichte“; Rezensionen online: <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20092/FN/Kugeler_Braun> (Zitat: Ebd.). <http://www.sehepunkte.de/2007/02/11576.html> Thiessen, Hillard von/Windler, Christian (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln / Weimar / Wien 2010 (Externa, Bd. 1). der Fokus des Bandes liegt auf den Denk- und Handlungsspielräumen personaler Akteure; Themen: Verflechtung und Netzwerke, Theorie und Praxis der Diplomatie, Gender, Interkulturalität (vgl. S. 6). Rezensionen online: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-3-020> <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-4-114> <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20112/FN/thiessen_auer> 4.8.4 Neuere Fallstudien zur Diplomatie spezifischer europäischer Mächte in bestimmten Zeiträumen 4.8.4.1 Monographien und Sammelbände Bély, Lucien: Espions et ambassadeurs au temps de Louis XIV. Paris 1990. Aus den Quellen geschöpfte histoire totale des vornehmlich französischen Gesandtschaftswesens des 17. Jahrhunderts, setzte international Maßstäbe. Black, Jeremy: British Diplomats and Diplomacy 1688-1800. Exeter 2001. Ausdrückliche Zurückweisung einer teleologischen Perspektive auf die Staatsbildung hin (wie sie etwa Anderson: „Rise of Mondern Diplomacy“ einnimmt); wichtiger Einflussfaktor für die 9 Entwicklung der Diplomatie sei stattdessen die Schwäche des frühneuzeitlichen Staates gewesen (Legutke sieht hierbei eine Parallele zur Theorie, die Bellizität Europas wurzle in der Unabgeschlossenheit der frühmodernen Staaten, Legutke: Diplomatie als soziale Institution, S. 47). Blet, Pierre: Les nonces du pape à la cour de Louis XIV. Paris 2002. Droste, Heiko: Im Dienst der Krone: Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert. Berlin 2006 (= Nordische Geschichte; Bd. 2). überarbeitete Fassung einer Habil. Uni Kiel 2002 Blick auf zentrale Aspekte frühneuzeitlicher Diplomatie: Vorstellungen von Verdienst und Teilhabe, Patronage, Verwandtschaft, höfische Kultur und Ehre, Verbindungen zwischen den Diplomaten und dem bürokratischen Staatsapparat; Ziel der Studie ist es, das Geflecht aus kulturellen Mustern, Beziehungen und Institutionen in seinem Einfluss auf das Verhalten der schwedischen Diplomaten zu untersuchen (vgl. S. 13f.); Methodik: prosopographische Untersuchungen, Verbindung des Ansatzes der Verflechtung (Reinhardt) mit Bourdieus Theorie des Kapitals (soziales, ökonomisches, kulturelles Kapital), auf dieser Basis Rekonstruktion von Interessen und Zielen der Diplomaten sowie für diplomatisches Handeln leitender Größen; insbesondere: Verortung der Diplomaten/der Diplomatie innerhalb der Adelsgesellschaft bzw. am Hof als zentralem Schauplatz adligen Lebens, mit den für diesen Bereich typischen Arten sozialer Verflechtung sowie Formen von Kapital; Rezensionen online: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-2-088> <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20091/FN/Droste_Richefort> <http://www.sehepunkte.de/2006/12/pdf/10584.pdf> Externbrink, Sven: Friedrich der Große, Maria Theresia und das Alte Reich. Deutschlandbild und Diplomatie Frankreichs im Siebenjahrigen Krieg (1755-1763), Berlin 2006. Habil. Uni Marburg 2003; Analyse der Perzeption als zentrales Element frühneuzeitlicher diplomatischer und außenpolitischer Praxis; das Interesse gilt der Wahrnehmung bestimmter Aspekte durch Gesandte (dabei auch Blick auf unterschiedliche Möglichkeiten und Kanäle der Informationsbeschaffung), deren Kommunikation an die entsendenden Regierungen, sowie schließlich die Auswirkungen der aus diesen (und anderen Informationen) erwachsenen Wahrnehmungen auf den politischen Entscheidungsprozess dieser Regierungen Rezension online: <http://www.sehepunkte.de/2008/02/11993.html> Frigo, Daniela (Hg.): Politics and Diplomacy in Early Modern Italy: The structure of diplomatic practice, 1450-1800. Cambridge 2000. Fokus der meisten Beiträge liegt auf Fragen diplomatischer Praxis, der Auswahl der Diplomaten, ihren Aufgaben, ihren Kontakten oder zum Nutzen, den sie sich von ihrer Tätigkeit erwarteten; die Studien sind stets sehr detailreich, allerdings wird meist die Anbindung an übergreifende Kontext versäumt Rezensionen online: <http://www.jstor.org/stable/40108763> <http://muse.jhu.edu/login?auth=0&type=summary&url=/journals/journal_of_interdisciplin ary_history/v032/32.1appuhn.html> <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/qfiab/80-2000/0756-0757> 10 Frigo, Daniela: Principe, ambasciatori e "Jus Gentium". L'amministrazione della politica estera nel Piemonte del Settecento. Rom 1991. Fubini, Riccardo: Italia Quattrocentesca: Politica e diplomazia nee’età di Lorenzo il Magnifico. Mailand 1994. Haehl, Madeleine: Les affaires étrangères au temps de Richelieu. Le secrétariat d'état, les agents diplomatiques (1624 - 1642). Brüssel 2006. Hartmann, Anja Victorine: Von Regensburg nach Hamburg. Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem französischen König und dem Kaiser vom Regensburger Vertrag (13.Oktober 1630) bis zum Hamburger. Münster 1998 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e.V.; Bd. 27). Diss. Marburg Detailgenaue aktenbasierte Rekonstruktion der diplomatischen Verhandlungen zwischen französischem König und dem Kaiser, die als Vorgeschichte des Westfälischen Friedenskongresses gelten können. Rezension online: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=454> Koller, Alexander (Hg.): Die Außenbeziehungen der römischen Kurie unter Paul V. (1605 – 1621). Tübingen 2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 115). Die Beiträge lassen sich in zwei Kategorien aufteilen: 1. Fallstudien zu den mikropolitischen Beziehungen Pauls V. (unter Zugrundelegung des von Wolfgang Reinhard geprägten Ansatzes frühneuzeitlicher Mikropolitik); 2. Studien zu Aspekten der römisch-kaiserlichen Beziehungen, eher „makropolitische“ Annäherung Rezensionen online: <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20112/FN/koller_externbrink> <http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/quellen-und-forschungen-ausitalienischen-archiven-und-bibliotheken/--/88-2008/ReviewMonograph922605402> (italienisch) <http://www.sehepunkte.de/2009/03/14566.html> Koningsbrugge, Hans van: Tussen Rijswijk en Utrecht. De diplomatieke betrekkingen tussen Zweden en de Verenigde Nederlanden 1697 – 1713. Groningen 1996 (= Baltic Studies; Bd. 3). Legutke, Daniel: Diplomatie als soziale Institution. Brandenburgische, sächsische und kaiserliche Gesandte in Den Haag, 1648-1720. Münster; New York; München; Berlin 2010 (= Niederlande-Studien; Bd. 50). Diss. Humboldt-Universität Berlin 2009 breit angelegte Fallstudie, die unter Fokussierung unterschiedlicher Themenbereiche unter besonderer Fokussierung sozial- und kommunikationsgeschichtlicher Fragestellungen eine detailreiche Darstellung zentraler Aspekte des europäischen Gesandtschaftswesens liefert. Grundthese: in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte eine Neuformierung des Gesandtschaftswesens, die es zu einem gestaltenden Element und eigenem Feld frühneuzeitlicher Politik werden ließen. Es sind Entwicklungen zu beobachten (Mechanismen der Selbstvergewisserung und Festigung nach innen und außen), die als Ausdruck seiner Institutionalisierung verstanden werden können; Blick auf: Herkunft, Ausbildung, Karrierewege und Verflechtungen der Diplomaten; Formen der Etablierung und Sicherung ihres sozialen Status bei Hofe (unter Nutzung der Theoreme Bourdieus), kommunikative Strategien (Zeremoniell, Völker11 recht), Formen diplomatischer Arbeitsorganisation und Arbeitsweise, (vgl. besonders S. 1517, 51-59). Rezension online: <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20124/FN/legutke_klesmann> Levin, Michael J.: Agents of Empire: Spanish Ambassadors in Sixteenth-Century Italy. Ithaca/London 2005. Kap. 1-4 (S. 43-133): klassisch-diplomatiegeschichtlich angelegt, rekonstruieren die Geschichte der politischen Beziehungen zwischen Rom und Venedig, die Analyse politischer Verhandlungen steht im Vordergrund Kap. 5-7: weitere Aspekte der Tätigkeit der spanischen Diplomaten: die vor allem kirchenpolitischen Beziehungen zwischen Spanien und Rom (S. 134–153), die Wege der Informationsbeschaffung, den Versuch des Aufbaus von Spionagenetzwerken, die Rekrutierung von Informanten vor allem in Venedig (S. 154–182), und schließlich die »cultural contacts« der spanischen Diplomaten, worunter deren Rolle als Vermittler im Kunst- und Wissenstransfer verstanden wird (S. 183–208). Rezensionen online: <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20083/FN/Levin_Externbrink?set_language=de> <http://humweb.ucsc.edu/aarhms/PublicResources/Newsletters/aarhms-newsletter-spring2008-3.pdf> <http://www.jstor.org/stable/40109822> Lutter, Christina: Politische Kommunikation an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Venedig und Maximilian I. (1495-1508). Wien 1998. Diss. Wien 1997 Ansatz: Analyse von diplomatischer Praxis als politische Kommunikation, Untersuchung „diplomatischer Kommunikation nicht nur als ein Ensemble verschiedener Praktiken und Techniken von Informationsvermittlung [...], sondern als vielfältige Prozesse des politischen Austausches durch Zeichen“ (S. 12); methodisch im Bereich der jüngeren historischen Kommunikationsforschung und kulturhistorisch erweiterten Diplomatiegeschichte anzusiedeln Rezensionen online: <http://francia.digitale-sammlungen.de/Blatt_bsb00016305,00417.html?prozent=1> <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=80> <http://journals.cambridge.org/download.php?file=%2FAHY%2FAHY35%2FS00672378000 21172a.pdf&code=7c0fb680bf5c21db3395fd739ff44a29> Margaroli, Paolo: Diplomazia e stati rinascimentali: le ambascerie sforzesche fino alla conclusione della Lega italica (1450 - 1455). Florenz 1992. Matzke, Judith: Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694-1763. Leipzig 2011 (= Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde; Bd. 36). Diss. Technische Universität Dresden 2007 Zugang: „Zugrunde liegt ein breiter methodischer Zugang mit verwaltungs-, sozial- und kulturgeschichtlichem Ansatz. Der mit der Thronbesteigung in Polen rasant einsetzende Aufbau eines sächsischen Gesandtschaftsnetzes wird ebenso analysiert wie seine Organisation, Funktionsweise und Finanzierung. Studien zu Verantwortlichkeiten im Bereich der Außenpolitik, zu Handlungsspielräumen der Diplomaten sowie zu kommunikativen und zeremoniellen Strategien fürstlicher Repräsentation rücken außerdem die Akteure stärker in den Mittel12 punkt.“ (Klappentext); instruktiv erscheinen vor allem die prosopographischen quantitativstatistisch angelegten Untersuchungen zu Herkunft, Ausbildung und Karriereverläufen der Gesandten (vgl. S. 129-176). Rezension online: <http://www.sehepunkte.de/2012/02/19867.html> Mori, Jennifer: The Culture of Diplomacy: Britain in Europe, c. 1750-1830. Manchester/New York 2010. Gegenstände der Darstellung: 1. Kap.: Rekrutierung, soziales Profil und Ausbildung von Diplomaten; die Rolle von Familie, Heirat und außerehelichen sexuellen Beziehungen; 2. Kap.:Aufgaben und Tätigkeiten von Diplomaten; 3. Kap.: Tätigkeiten der Diplomaten abseits der Diplomatie/Verortung der Diplomatie im weiteren Kontext der (kulturellen) Tätigkeiten der Diplomaten im Ausland Rezension online: <http://www.history.ac.uk/reviews/review/1139> Ochoa Brun, Miguel Ángel: Embajadas y embajadores en la Historia de España. Madrid 2002. Ochoa Brun, Miguel Ángel: Historia de la diplomacia española. 10 Bde. Madrid 1991-2012 (= Biblioteca diplomatica española, Sección estudios; Bd. 6). Osborne, Toby: Dynasty and Diplomacy in the Court of Savoy: Political Culture and the Thirty Years' War. Cambridge u.a. 2002. Anliegen ist eine Verbindung von Diplomatiegeschichte mit kultur- und sozialgeschichtlichen Fragen; Fokus liegt auf dem Diplomaten Abate Alessandro Cesare Scaglia (1592-1641), Anliegen des Autors: die Untersuchung der „diplomatic culture […] [of] princes, diplomats, courtiers and artists.“; untersucht anhand seiner diplomatischen Tätigkeit die Funktionsweisen von Außenpolitik sowie Grundprobleme der internationalen Beziehungen der Frühen Neuzeit; Osborne „fasst die frühneuzeitlichen internationalen Beziehungen als Amalgam einer Reihe von außen- und innenpolitischen Faktoren auf, die kulturelle und soziale Aspekte berühren. Im Falle Savoyens sieht der Autor die Außenpolitik als Resultat der Verknüpfung von drei Faktoren: Dynastizismus, aristokratische Politik und individuelle Kreativität (9). Damit berührt Osborne gleich drei Problembereiche internationaler Beziehungen der Frühen Neuzeit, nämlich die Rolle von Dynastien und höfischen Netzwerkstrukturen sowie den Zusammenhang von Moral und politischem Handeln im diplomatischen Verkehr.“ Rezensionen online: <http://www.sehepunkte.de/2004/06/5141.html> (Zitat ebd.) <http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=8702> <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2003-3-174> <http://www.h-france.net/vol3reviews/vester2.html> Plöger, Karsten: England and the Avignon Popes: The Practice of Diplomacy in Late Medieval Europe. London 2005. Richardson, Glenn (Hg.): The Contending Kingdoms. France and England 1420-1700. Aldershot 2008. Blick u.a. auf Friedensverhandlungen und -verträge, der Rolle politischer Funktionseliten oder Gender und Außenpolitik Glenn Richardson: Introduction (S. 1-21): zu Gegenstand, Stand der Forschung und Anliegen des Bdes, online: 13 <http://www.ashgate.com/pdf/SamplePages/Contending_Kingdoms_Intro.pdf> Rezensionen online: <http://www.history.ac.uk/reviews/review/802> <http://ehr.oxfordjournals.org/content/early/2010/05/26/ehr.ceq103> <http://www.h-france.net/vol9reviews/vol9no71worcester.pdf> Russell, Joycelyne G.: Diplomats at work: Three Renaissance Studies. Stroud 1992. Riches, Daniel: Protestant Cosmopolitanism and Diplomatic Culture: Brandenburg-Swedish Relations in the Seventeenth Century. Leiden/Boston 2013 (= The Northern World; Bd. 59). Diss. Uni Chicago knüpft explizit an die „new diplomatic history“ an, intensiver Einbezug der neuesten deutschsprachigen Forschung; Anliegen der Studie: nimmt die diplomatischen Akteure in den Blick, versteht diplomatische Beziehungen nicht „as the collision of states’ interests and the institutional apparatus constructed to carry them forward, but rather as an aggregate of personal interactions carried out via mobile and transnational networks of figures whose activities were informed by their educational backgrounds, intellectual and cultural interests, religious convictions, and webs of personal connections.“ (S. 1) Zum Konzept der „Diplomatic Culture“: S. 11-16; Def. (nach Hedley Bull): „the body of ideas, values, languages and techniques shared amongst diplomats that condition their interaction.“ (S. 12) Scherbaum, Bettina: Die bayerische Gesandtschaft in Rom in der frühen Neuzeit. Tübingen 2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 116). Diss. LMU München 2005 Untersuchung der bayerischen Gesandtschaft in Rom in ihren typischen und besonderen Merkmalen einer frühneuzeitlichen diplomatischen Vertretung durch die Erarbeitung der zeitlichen, personellen, organisatorischen und inhaltlichen Grundlinien; sieht sich als Beitrag zur Diplomatie- und Institutionengeschichte sowie zur frühneuzeitlichen Sozial- und Elitenforschung (vgl. S. 2f.); Ansätze: prosopographische Studien zu den Diplomaten (Herkunft, Ausbildung, Karrieren etc.), Beschreibung der diplomatischen Alltags- und Lebenswelt sowie diplomatischer Tätigkeiten und Aufgabenfelder, darunter gängige und allseits bekannte Aufgaben wie Verhandlung, Repräsentation und Kommunkation, aber auch peripher anmutende und entsprechend sonst wenig beachtete Aspekte, etwa die „Betreuung von Romreisenden aus Bayern“ (vgl. S. 108-110, 249-253) Schütz, Ernst: Die Gesandtschaft Großbritanniens am immerwährenden Reichstag zu Regensburg und am kur(pfalz-)bayerischen Hof zu München (1683-1806). München 2007 (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte; Bd. 154). Diss. Eichstätt-Ingolstadt 2004 leistet einen Beitrag zur Erforschung der bisher kaum untersuchten auswärtigen Gesandtschaften am Immerwährenden Reichstag (vgl. S. 6, zur Forschung hierzu ebd.); Die Arbeit besteht aus drei Teilen: 1. S. 18-134: Ereignisgeschichtlicher Teil: Detailgenaue realhistorische Rekonstruktion der englischen Politik in Regensburg und München aus Archivmaterial, Fokus liegt in „klassischer“ politikgeschichtlicher Manier auf Personen und Ereignissen; 2. S. 135-235: Sozialhistorischer Teil: Unter Vereinigung einer Vielzahl aktueller Ansätze wird anhand der britischen Gesandtschaft ein Beitrag zur Sozialgeschichte der frühneuzeitlichen Diplomatie unternommen; thematisierte Aspekte: Herkunft, Ausbildung, Rekrutierung und Karrieren der Gesandten, „Männer im zweiten Glied“ (Sekretäre, Korrespondenten, Informanten), Lebenswelt und Alltag der Diplomaten (insbesondere: Diplomatie im adlig14 höfischen Kontext), Gesandtschaftszeremoniell, rechtliche Aspekte (Immunität, Religionsfreiheit u.a.), Interdependenzen zwischen Strukturen frühneuzeitlicher Staatlichkeit und außenpolitischer Praxis (hier: Auswirkungen der englischen Personalunion mit Hannover), Informationsbeschaffung und -vermittlung/Kommunikation (interessante Befunde liefern v.a. die prosopographischen Studien; bei anderen Aspekten bleiben die Abhandlungen jedoch mehrfach nur oberflächlich, oft werden zentrale Aspekte der Literatur entnommen, eingestreute aus den Akten rekonstruierte Fallbeispiele dienen eher der Illustration bereits bekannter Befunde). 3. S. 236-288: Wahrnehmungs-/Perzeptionsgeschichtlicher Teil: unter Aufnahme (aktuell in der Diplomatiegeschichte intensiv aufgegrieffener) Impulse der historischen Perzeptionsforschung (vgl. zu Theorie und Forschungsstand: S. 8-15) werden Aspekte der diplomatischen Fremdwahrnehmung/Perzeption untersucht und mit der politischen Entscheidungsfindung in Beziehung gesetzt (letzteres hätte allerdings noch erheblich vertieft werden können); Ärgerlich und den Nutzen der Arbeit schmälernd: das unvollständige Literaturverzeichnis (in den Anmerkungen werden nur Kurztitel verwendet, deswegen sind diverse angegebene Literaturtitel nicht rekonstruierbar) Rezensionen online: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-4-217> <http://www.sehepunkte.de/2008/12/13142.html> Storrs, Christopher: War, Diplomacy, and the Rise of Savoy, 1690-1720. Cambridge 2000. zur Diplomatie besonders S. 122-170. Thiessen, Hillard von: Diplomatie und Patronage. Die spanisch-römischen Beziehungen 1605-1621 in akteurszentrierter Perspektive. Epfendorf 2010 (= Frühneuzeit-Forschungen, Bd. 16). Habil. Bern 2007 zentraler Ansatz: akteurszentrierte Perspektive (gegen die traditionelle institutionengeschichtliche und makropolitische Sichtweise), Hauptinteresse gilt der Frage, „nach welchen spezifischen Logiken die in grenzüberschreitende Beziehungen involvierten Akteure handelten, welchen Denkmustern, Normen und Bindungen sie dabei folgten“ (S. 14). zentrale Antwort: Sie folgten einer Logik und einem Ethos der Patronage, und zwar so weitgehend, dass die Unterscheidung zwischen Mikro- und Makropolitik sinnlos wird. Eine „autonome, der Staatsräson und ihren Logiken folgende eigene Sphäre der Politik“ jedenfalls sei „noch kaum vorhanden“ gewesen (S. 36); staatliche und private Interessen waren nicht zu trennen. Rezensionen online: <http://www.sehepunkte.de/2011/04/17658.html> (Zitate: Ebd.) <http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/quellen-und-forschungen-ausitalienischen-archiven-und-bibliotheken/91-2011/ReviewMonograph347587268> <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-2-064> Weis, Monique: Les Pays-Bas espagnols et les États du Saint-Empire (1559-1579)- Priorités et enjeux de la diplomatie en temps de troubles. Brüssel 2003. Diss. Uni Brüssel Der Ansatz der Studie „weiß sich Lucien Bély verpflichtet, der für eine Erneuerung der Teildisziplin unter Überwindung der alten Dichotomie von Ereignis und Struktur eintritt.“; Das Interesse gilt u.a. dem diplomat. Alltagsgeschäft (v.a. Teil 2) sowie den Gegenständen diplomatischer Verhandlungen, ein Fokus liegt auf diplomatischen Korrespondenzen, ihren Themen und Inhalten Rezensionen online: 15 <http://www.sehepunkte.de/2004/10/6598.html> (Zitate: Ebd.) <http://ehr.oxfordjournals.org/content/CXXI/490/207.full> <http://francia.digitale-sammlungen.de/Blatt_bsb00016347,00250.html?prozent=1> <http://www.jstor.org/stable/20477340> <http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/bec_03736237_2004_num_162_1_463340_t12_0249_0000_1> Wieland, Christian: Fürsten, Freunde, Diplomaten. Die römisch-florentinischen Beziehungen unter Paul V. (1605 – 1621). Köln/Weimar/Wien 2004 (= Norm und Struktur; Bd. 20). Diss 2000/01, Uni Freiburg i. Br. greift die von Reinhard entwickelte „Verflechtungsanalyse“ auf, will „das Alltagsgeschäft von Zwischenstaatlichkeit [...] und Politikgeschichte mikroskopisch (bzw. mikrohistorisch)“ untersuchen (S. 3) Rezension online: <http://www.sehepunkte.de/2004/09/5335.html#fn1> 4.8.4.2 Kleinere Beiträge / Studien zu Spezialthemen Baczkowski, Krzysztof: Einige Bemerkungen über polnische Gesandtschaften nach Deutschland in der Regierungszeit von Kasimir Jagiellonczyk (1447-1492). In: Schneider, Jürgen/Rechter, Gerhard (Hg.): Festschrift Alfred Wendehorst. Zum 65. Geburtstag gewidmet von Kollegen, Freunden und Schülern. Neustadt/Aisch 1992 (= Jahrbuch für Fränkische Landesforschung; Bd. 52), S. 321-328. Braun, Guido: La crise de la diplomatie française en 1646–1647. In: Francia 33/2 (2006), S. 37–68. Cardim, Pedro: Embaixadores e representatantes diplomáticos da Coroa portuguesa no século XVII. In: Cultura: Revista de história e teoria das ideias 15 (2002), S. 47-86. Croxton, Derek: „The Prosperity of Arms Is Never Continual“: Military Intelligence, Surprise, and Diplomacy in 1640s Germany. In: Journal of Military History 64 (2000), S. 981-1004. Freitag, Matthias: Gesandte und Gesandtschaften am immerwährenden Reichstag. In: Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv und Hofbibliothek (Hg.): Reichsstadt und immerwährender Reichstag (1663-1806). 250 Jahre Thurn und Taxis in Regensburg. Kallmünz 2001 (= Thurn und Taxis-Studien; Bd. 20), S. 175-190. Hutton, R.: The Making of the Secret Treaty of Dover 1668-1670. In: Historical Journal 29 (1986), S. 297-318. Ilardi, Vincent: The First Permanent Embassy outside Italy: The Milanese Embassy at the French Court, 1464-1483. In: Slavin, Arthur J./Thorp, Malcoml R. (Hg.): Politics, Religion & Diplomacy in Early Modern Europe: Essays in Honor of Delamar Jensen. Kirksville, MO 1994, S. 1-18. Labarre, Carole: Le personnel diplomatique à la fin du Moyen Age - À propos des relations entre France et Savoie dans la deuxième moitié du XVème siècle. In: Revue d'histoire diplomatique 115 (2001), H. 2, S. 97-116. 16 Levillain, Charles-Édouard: Si vis bellum para pacem. Louis XIV, Charles II, Guillaume III d'Orange et la célèbre ambassade de 1665. In: Revue d'histoire diplomatique 125 (2011), H. 3, S. 247-268. Lunitz, Martin: Die ständigen Gesandten Karls V. in Frankreich – zum Strukturwandel des Gesandtschaftswesens im 16. Jahrhundert. In: Rabe, Horst (Hg.): Karl V. Politik und politisches System. Berichte und Studien aus der Arbeit an der Politischen Korrespondenz des Kaisers. Konstanz 1996, S. 117-135. Mallett, Michael: Italian Renaissance Diplomacy. In: Diplomacy and Statecraft 12 (2001), S. 61-70. Ménager, Daniel: Diplomatie et théologie à la Renaissance. Paris 2001. Neitmann, Klaus: Zur Finanzierung von auswärtigen Gesandtschaften des Ordenslandes Preußen in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In: Jähnig, Bernhart/Michels, Georg (Hg.): Das Preußenland als Forschungsaufgabe. Eine europäische Region in ihren geschichtlichen Bezügen. FS Udo Arnold. Lüneburg 2000, S. 37-50. Ochoa Brun, Miguel-Ángel: Die Diplomatie Karls V. In: Kohler, Alfred/Haider, Barbara/Ottner, Christine (Hg.): Karl V. 1550-1558. Neue Perspektiven seiner Herrschaft in Europa und Übersee. Wien 2002 (= Zentraleuropa-Studien; Bd. 6), S. 181-196. Pialoux, Albane: Rome, théâtre des relations diplomatiques au XVIIIe siècle. In: Revue d'histoire diplomatique 118 (2004), H. 3, S. 251-280. Thomson, Erik: For a Comparative History of Early Modern Diplomacy. Commerce and French and Swedish emissarial cultures during the early 17th century. In: Scandinavian Journal of History 31 (2006), H. 2, S. 151-172. Wieland, Christian: Diplomaten als Spiegel ihrer Herren? Römische und florentinische Diplomatie zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Historische Forschung 31 (2004), S. 359–379. 4.8.5 Aktuelle Themenbereiche diplomatiegeschichtlicher Forschung 4.8.5.1 Biographische und prosopographische Studien Die in jüngerer Zeit zu konstatierende Zunahmen bio- und prosopographischer Studien ist einem intensivierten Interesse für die Akteure und Träger internationaler Beziehungen in der Frühen Neuzeit geschuldet. Durch diese Untersuchungen bemüht sich die aktuelle Forschung insbesondere einerseits, die Praxis frühneuzeitlicher Diplomatie und internationaler Beziehungen zu erhellen, andererseits die Person „des Diplomaten“ mehr zu erhellen, wobei etwa Herkunft, soziales Profil, Karrierewege sowie Kontakte und Netzwerke frühneuzeitlicher Diplomaten in den Blick genommen werden. Angestrebt wird eine „Soziologie außenpolitischer Eliten“ (vgl. Bély: Espions et Ambassadeurs; vgl. auch Kugeler u.a.: Einführung. In: Dies. u.a. (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit, S. 24). „Besonders die Verbindung von biographisch-prosopographischen Ansätzen und der Netzwerk- und Verflechtungsanalyse erweist sich dabei als vielversprechend, um die Milieus und Praktiken frühneuzeitlicher Außenpolitik ebenso wie die sie bestimmende Patronage- und Klientelpraxis in den Blick zu bekommen“ (Kugeler/Sepp/Wolf: Einführung, S. 23). 17 Dabei gilt das Interesse nicht mehr allein den „großen Männern“, den Entscheidungsträgern frühneuzeitlicher Politik, sondern inzwischen zunehmend auch den „Männern im zweiten Glied“, den Räten, Agenten, Informanten und Sekretären (siehe dazu auch 4.8.5.2 „Männer im zweiten Glied“). 4.8.5.1.1 Repertorien Bell, Gary: A handlist of British diplomatic representatives 1509-1688. London 1990. Bittner, Ludwig u.a. (Hg.): Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder seit dem Westfälischen Frieden. Bd. 1: 1648-1715, Bd. 2: 1716-1763. Berlin/Zürich 1936-1950. Höflechner, Walter: Die Gesandten der europäischen Mächte, vornehmlich des Kaisers und des Reiches 1490-1500. Wien 1972 (= Archiv für österreichische Geschichte; Bd. 129). Lehsten, Lupold von: Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert. 2 Bde. Darmstadt/Marburg 2003 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte; Bd. 137). Ozanan, Didier: Les diplomates espagnols du XVIIIe siècle. Introduction et répertoire biographique (1700-1808). Madrid 1998. 4.8.5.1.2 Studien (seit den 1990er Jahren) Bayreuther, Magdalena/Häberlein, Mark: Agent und Ambassador. Der Kaufmann Anton Meuting als Vermittler zwischen Bayern und Spanien im Zeitalter Philipps II. Augsburg 2013 (= Documenta Augustana; Bd. 23). Bérenger, Jean: Un diplomate suédois ami de la France: Esaias Pufendorf (1628-1687). In: Tollet, Daniel (Hg.): Guerres et paix en Europe centrale aux époques moderne et contemporaine. Mélanges d'histoire des relations internationales offerts à Jean Bérenger. Paris 2003. Boone, Rebecca Ard: War, Domination, and the ‚Monarchy of France’. Claude de Seyssel and the Language of Politics in the Renaissance. Leiden 2007. u.a. Blick auf Seyssel als Diplomat, dabei insbesondere Untersuchung seiner ‚political language’; zudem Blick auf die Verschränkung von Gelehrtentum und Diplomatie Bossy, John: Agent der Königin. Giordano Bruno und die Londoner Botschaftsaffäre 15831586. Stuttgart 1995. Brigden, S.: „The Shadow That You Know“: Sir Thomas Wyatt and Sir Francis Bryan at Court and in Embassy. In: Historical Journal 39 (1996), S. 9-27. Burger, Pierre-François: Res angusta domi. Les Wicquefort et leurs métiers bien délicats entre Paris, Amsterdam et Parnü. In: Francia 27 (2000), S. 25-58. Croxton, Derek: Peacemaking in Early Modern Europe. Cardinal Mazarin and the Congress of Westphalia, 1643-1648. Selinsgrove [u.a.] 1999. Droste, Heiko: Im Dienst der Krone: Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert. Berlin 2006 (= Nordische Geschichte; Bd. 2). 18 Studien zu Herkunft, Ausbildung, Karrieren und Praktiken schwedischer Diplomaten (S. 377415: Biographisches Verzeichnis) Edelmayer, Friedrich: Ehre, Geld, Karriere. Adam von Dietrichstein im Dienst Kaiser Maximilians II. In: Ders./Kohler, Alfred (Hg.): Maximilian II. – Kultur und Politik im 16. Jahrhunderts. München 1992, S. 109-142. Externbrink, Sven: Abel Servien, marquis de Sablé: une carrière diploamtique dans l’Europe de la Guerre de Trente Ans. In: Revue historique et archéologique du Maine 151 (2001), S. 97-112. Externbrink, Sven: Das Selbstporträt eines Diplomaten im 17. Jahrhundert. Giustiniano Priandis Memorandum für Desmarets de Saint-Sorlin aus dem Jahre 1644. In: Externbrink, Sven/Ulbert, Jörg (Hg.): Formen internationaler Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Frankreich und das Alte Reich im europäischen Staatensystem. FS für Klaus Malettke zum 65 Geburtstag. Berlin 2001, S. 227-243. S. 227-229, 243: kurz zu den Möglichkeiten des biographischen Zugriffs für die Diplomatiegeschichte Externbrink, Sven: Diplomatie und République des lettres. Ezechiel Spanheim (1629-1710). In: Francia 34 (2007), H. 2, S. 25–59. Externbrink, Sven: Humanismus, Gelehrtenrepublik und Diplomatie: Überlegungen zu ihren Beziehungen in der Frühen Neuzeit. In: Windler, Christian/Thiessen, Hillard von (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln 2010 (= Externa, Bd. 1), S. 133-149. Externbrink, Sven: „Faire contrepoids à la puissance d’Espagne“ – Paul Ardier (1590-1672) et la politique de Richelieu en 1634. In: Francia 27 (2000), H. 2, S. 1-24. Figliuolo, Bruno: Il diplomatico e il trattatista. Ermolao Barbaro ambasciatore della Serenissima e il De officio legati. Neapel 1999. Gary, Kates: Monsieur d'Eon is a woman. A tale of political intrigue and sexual masquerade. New York 1995 (dt. Übers.: Monsieur d’Eon ist eine Frau. Die Geschichte einer politischen Intrige. Hamburg 1996). Gotthard, Axel: Benjamin Bouwinghausen. Wie bekommen wir die "Männer im zweiten Glied" in den Griff? In: Altrichter, Helmut (Hg.): Persönlichkeit und Geschichte. Erlangen/Jena 1997 (Erlanger Studien zur Geschichte, Bd. 3), S. 69–103. Gräf, Holger Th.: Funktionsweisen und Träger internationaler Politik in der Frühen Neuzeit. In: Jens Siegelberg (Hg.): Strukturwandel internationaler Beziehungen. Zum Verhältnis von Staat und internationalem System seit dem Westfälischen Frieden. Wiesbaden 2000, S. 105– 123. Fragt nach „den Akteuren in der zweiten und dritten Reihe […] sowie nach deren Rolle im Funktionieren des europäischen Mächtesystems und bei der Entstehung der frühneuzeitlichen Diplomatie“; der Beitrag „versteht sich als ein Plädoyer für einen sozial- und elitengeschichtlichen Ansatz in der Geschichte der Diplomatie und des internationalen Systems.“ (S. 105) 19 Hantsche, Irmgard (Hg.): Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) als Vermittler. Politik und Kultur am Niederrhein im 17. Jahrhundert. Münster u.a. 2005. Koller, Alexander: Fabio Chigi – nunzio e mediatore di pace in Germania. In: Annuario dell’Istituto Storico Diocesano Siena (2001), S. 36-55. Koller, Alexander: Il nunzio Ottavio Santacroce e la sua ‚familia’. In: Sangalli, Maurizio (Hg.): Per il Cinquecento religioso italiano. Clero – cultura – società. Rom 2003, S. 635-648. Jarren, Volker: Europäische Diplomatie im Zeitalter Ludwigs XIV. Das Beispiel Johann Daniel Kramprichs von Kronenfeld (1622-1693). 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Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv in seiner Bedeutung für die Geschichte Österreichs und Europas. München 1993 (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Neuzeit; Bd. 20), S. 78-95. 22 Strohmeyer, Arno: Diplomatenalltag und die Formierung internationaler Beziehungen: Hans Khevenhüller als kaiserlicher Botschafter am Hof Philipps II. von Spanien (1574-1598). In: Beiderbeck, Friedrich/Horstkempter, Gregor/Schulze, Winfried (Hg.): Dimensionen der europäischen Außenpolitik zur Zeit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Wien/München 2003 (= Innovationen; Bd. 10), S. 129-159. Tischer, Anuschka: Claude de Mesmes, Count d’Avaux (1595-1650). The Perfect Ambassador of the Early 17th Century. In: International Negotiation 13 (2008), S. 197-209. Tischer, Anuschka: Französische Diplomatie und Diplomaten auf dem Westfälischen Friedenskongress. Außenpolitik unter Richelieu und Mazarin. Münster 1999 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e.V.; Bd. 29). Van de Walle, Thomas: L’échec d’un „honorable espion“? Paul Barillon, ambassadeur de France en Angleterre (1677-1688). In: Revue d’Histoire Diplomatique 112 (1998), S. 227-249. Walle, Thomas Van De: L'échec d'un "honorable espion"? Paul Barrillon, ambassadeur de France en Angleterre (1677-1688). In: Revue d'histoire diplomatique 114 (2000), H. 3, S. 227-250. 4.8.5.2 „Männer im zweiten Glied“ Während zu den hohen Amtsträgern (den Ambassadeuren) der bedeutenderen europäischen Mächte, sowohl zu den Lebensläufen und Taten „großer“ Einzelpersonen als auch allgemein den Tätigkeitsbereichen, Aufgabenbereichen und Handlungsmöglichkeiten hoher diplomatischer Amtsträger, reichhaltige Erkenntnisse vorliegen, sind die Kenntnisse der Forschung zu den unteren Rängen sowie zum Personal der Diplomaten (Sekretäre, Schreiber, Dolmetscher) noch sehr lückenhaft. Die aktuelle Forschung nimmt sich zunehmend dieses Gegenstandes an. Verwandter Bereich: 4.8.5.1 Biographische und prosopographische Studien zur frühneuzeitlichen Diplomatie Bosbach, Franz: Die Kosten des Westfälischen Friedenskongresses. Eine strukturgeschichtliche Untersuchung. Münster 1984. Untersuchung der Gesandtschaften in ihrer Gesamtheit unter Einbezug des gesamten Personals Cools, Hans (Hg.): Your humble servant. Agents in early modern Europe. Hilversum 2006. freilich besonderer Fokus auf Kunstagenten; aber auch Blick auf Patronagenetzwerke oder frühneuzeitliche Kommunikationsstrukturen Gotthard, Axel: Benjamin Bouwinghausen. Wie bekommen wir die "Männer im zweiten Glied" in den Griff? In: Altrichter, Helmut (Hg.): Persönlichkeit und Geschichte. Erlangen; Jena 1997 (Erlanger Studien zur Geschichte, Bd. 3), S. 69–103. Kohlndorfer-Fries, Ruth: Diplomatie und Gelehrtenrepublik. Die Kontakte des französischen Gesandten Jacques Bongars (1554-1612). Tübingen 2009 (= Schriften des Historischen Kollegs / Kolloquien; Bd. 70). Kohlndorfer-Fries, Ruth: Jacques Bongars (1554-1612): Lebenswelt und Informationsnetzwerke eines frühneuzeitlichen Gesandten. In: Francia 28 (2002), S. 1-15. 23 Kohlndorfer-Fries, Ruth: Wolfgang Zündelin und die ‚konfessionelle’ Nachrichtenpolitik in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg: Einführung: Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. In: Dies. (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd. 3), S. 102119. Meußer, Anja: Für Kaiser und Reich. Politische Kommunikation in der frühen Neuzeit: Johann Ulrich Zasius (1521-1570) als Rat und Gesandter der Kaiser Ferdinand I. und Maximilian II. Husum 2004. Riches, Daniel: Protestant Cosmopolitanism and Diplomatic Culture: Brandenburg-Swedish Relations in the Seventeenth Century. Leiden/Boston 2013 (= The Northern World; Bd. 59). Akteurszentrierte Perspektive, weites Verständnis von Diplomat: „[...] defining ‚diplomat’ broadly to include not only formally-credentialed representatives of governments, but also the numbers of officers, bureaucrats, clergymen, merchants and scholars involved in creating and servicing the relationship over time and giving it its particular flavor.“ (S. 1) 4.8.5.3 Diplomatische Lebenswelt / „Diplomatenalltag“ Der Fokus dieser Studien liegt auf dem früher von der Forschung vernachlässigten diplomatischen Alltag und den Lebensbedingungen abseits der eigentlichen politischen Verhandlungen. Bosbach, Franz: Die Kosten des Westfälischen Friedenskongresses. Eine strukturgeschichtliche Untersuchung. Münster 1984. Untersuchung der Gesandtschaften in ihrer Gesamtheit, dabei auch Blick auf alltägliche Lebensvollzüge Dafflon, Alexandre: Le logement des Ambassadeurs de France à Soleure au debut du XVIIIe siècle. In: Revue d'histoire diplomatique 114 (2000), H. 3, S. 275-296. Jacobsen, Helem: Luxury and Power: The Material World of the Stuart Diplomat, 1660-1714. Oxford/New York 2012. Koller, Alexander: Nuntienalltag. Überlegungen zur Lebenswelt eines kirchlichen Diplomatenhaushalts im 16. und 17. Jahrhundert. In: Klieber, Rupert/Hold, Hermann (Hg.): Impulse für eine religiöse Alltagsgeschichte des Donau-Alpen-Adria-Raumes. Wien u.a. 2005, S. 95108. Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg: Einführung: Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. In: Dies. (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd. 3), S. 9-35. hier: S. 27-29: zur aktuellen Forschung zu diesem Kontext Lindemann, Mary: Liaisons dangereuses: sex, love, and diplomacy in the age of Frederick the Great. Baltimore 2006. 24 Martin, Claire: Dévouement et solitude: l'ambassade de Benjamin Aubery à La Haye vue à travers ses relations avec le roi de France et ses ministres (1613-1624). In: Revue d'histoire diplomatique 123 (2009), H. 3, S. 223-242. Pelizaeus, Ludolf: Fürstlicher Gesandtenalltag hessischer und württembergischer Gesandter vom Zeitlalter Ludwigs XIV. bis Napoleon: Theorie und Realität. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 136 (2000), S. 165-198. Pons, Rouven: Gesandte in Wien. Diplomatischer Alltag um 1700. In: Pils, Susanne Claudine/Niederkorn, Jean Paul (Hg.): Ein zweigeteilter Ort? Hof und Stadt in der Frühen Neuzeit. Wien/Innsbruck 2005, S. 155-187. Scherbaum, Bettina: Die bayerische Gesandtschaft in Rom in der frühen Neuzeit. Tübingen 2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 116). Strohmeyer, Arno: Diplomatenalltag und die Formierung internationaler Beziehungen: Hans Khevenhüller als kaiserlicher Botschafter am Hof Philipps II. von Spanien (1574-1598). In: Beiderbeck, Friedrich/Horstkempter, Gregor/Schulze, Winfried (Hg.): Dimensionen der europäischen Außenpolitik zur Zeit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Wien/München 2003 (= Innovationen; Bd. 10), S. 129-159. 4.8.5.4 Erfahrung/(Fremd-)Wahrnehmung/Perzeption als formierende und handlungsleitende Faktoren in den internationalen Beziehungen Im Bereich dieser Forschungen wird (ohne dass bei den Titeln selbst eine strenge Trennung möglich wäre) von zwei unterschiedlichen Ansätzen ausgegangen: 1. Ausgehend vom politikwissenschaftlichen Theorieangebot der Perzeptionsforschung: Besonderes Interesse gilt hierbei den gegenseitigen Wahrnehmungen und Deutungen unterschiedlicher Politik-, Rechts- und Regierungssysteme durch ihre Vertreter und Akteure sowie die Auswirkungen dieser Wahrnehmungen auf politische Entscheidungsfindungen (v.a. vertreten von Klaus Malettke und seinen Schülern, etwa Sven Externbrink); 2. Ausgehend von einem anthropologisch-kulturhistorischen Ansatz: Dabei werden (Selbstund Fremd-)Wahrnehmungen und Einschätzungen, Stereotypen etc. im außenpolitischen bzw. diplomatischen Kontext und deren Rolle für die außenpolitische Praxis in den Blick genommen. Diese Forschungen interessieren sich v.a. für Diplomaten als Gruppe, „die ständige mit dem ‚Fremden’ und mit anderen ‚Kulturen’ konfrontiert war. […] Die Frage nach der kulturellen Prägung der Denk- und Handlungsmuster von Diplomaten entwickelt sich zu einem wichtigen Thema der aktuellen Forschung, die mit Hilfe von kulturwissenschaftlichen Ansätzen Fremd- und Eigenwahrnehmungen, Stereotypen, Vorurteile und Selbstbilder als Grundlagen internationalen Handelns untersucht.“ (Kugeler/Sepp/Wolf: Einführung, S. 24f.). Zentrale Fragen: Inwieweit beeinflussten die Wahrnehmungen/Perzeptionen durch die Diplomaten die Informationen und Berichterstattung und damit die außenpolitische Entscheidungsfindung? Wie sahen die Diplomaten sich selbst und ihre „Profession“ (u.a.: kollektive Identität, „Corpsgeist“?)? „Für die zukünftige Forschung wird es eine der Hauptaufgaben sein, die Vorstellungswelt der Akteure mit den Strukturen außenpolitischen Handelns zu verbinden und mit dem internationalen System in Beziehung zu setzen (Kugeler/Sepp/Wolf: Einführung, S. 25. Vgl. ausführlich auch ebd., S. 24-27). Asbach, Olaf/Externbrink, Sven/Malettke, Klaus (Hg.): Altes Reich, Frankreich und Europa. Politische, philosophische und historische Aspekte des französischen Deutschlandbildes im 17. und 18. Jahrhundert. Berlin 2001 (= Historische Forschungen; Bd. 70). 25 Braun, Guido: Die Wahrnehmung der Reichstage des 16. Jahrhunderts durch die Kurie. In: Maximilian Lanzinner/Arno Strohmeyer (Hg.): Der Reichstag 1486–1613. Kommunikation – Wahrnehmung – Öffentlichkeiten. Göttingen 2006 (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 73), S. 461–495. Braun, Guido: Ein italienischer Blick auf Kaiserwahl und Kurfürstenrat im frühen 17. Jahrhundert und seine Vermittlung in Frankreich: Girolamo Canini und I. Le Secq. In: Frühneuzeit-Info 17 (2006), S. 70–93. Braun, Guido: Kaiserhof, Kaiser und Reich in der Relazione des Nuntius Carlo Carafa (1628). In: Richard Bösel/Grete Klingenstein/Alexander Koller (Hg.): Kaiserhof – Papsthof (16.–18. Jahrhundert). Wien 2006 (= Publikationen des Historischen Instituts beim Österreichischen Kulturforum in Rom, Abhandlungen 12), S. 77–104. Braun, Guido: La connaissance du Saint-Empire en France du baroque aux Lumières 1643 1756. München 2010 (= Pariser Historische Studien; Bd. 91). Brunert, Maria-Elisabeth: „... ich hatte ja auch luxaugen sowohl als andere“: Der Augenzeugenbericht eines Teilnehmers am Westfälischen Friedenskongress über den Wallfahrtsort Rulle. In: Osnabrücker Mitteilungen 106 (2001), S. 127-143. Burschel, Peter: Das Eigene und das Fremde. Zur anthropologischen Entzifferung diplomatischer Texte. In: Koller, Alexander (Hg.): Kurie und Politik. Stand und Perspektiven der Nuntiaturberichtsforschung. Tübingen 1998 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 87), S. 260-271. Externbrink, Sven: Frankreich und die Reichsexekution gegen Friedrich II. Zur Wahrnehmung der Reichsverfassung durch die französische Diplomatie während des Siebenjährigen Krieges. In: Asbach, Olaf/Externbrink, Sven/Malettke, Klaus (Hg.): Altes Reich, Frankreich und Europa. Politische, philosophische und historische Aspekte des französischen Deutschlandbildes im 17. und 18. Jahrhundert. Berlin 2001 (= Historische Forschugnen; Bd. 70), S. 221-253. Externbrink, Sven: Friedrich der Große, Maria Theresia und das Alte Reich. Deutschlandbild und Diplomatie Frankreichs im Siebenjährigen Krieg. Berlin 2006. Gabel, Helmut/Jarren, Volker: Kaufleute und Fürsten. Außenpolitik und politisch-kulturelle Perzeption im Spiegel niederländisch-deutscher Beziehungen 1648-1748. Münster u.a. 1998 (= Niederlande-Studien; Bd. 18). Jettot, Stephane: Diplomacy, Religion and Political Stability: The Views of Three English Diplomats. In: Onnekink, David (Hg.): War and Religion after Westphalia, 1648-1713. Franham 2009, S. 89-102. Kleinmann, Hans-Otto: Spanien in seiner aufgeklärten Reformepoche – gesehen von außen und von oben. Zur Imagologie diplomatischer Berichterstattung. 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Leipzig 2001 (= Veröffentlichungen des Frankreich-Zentrums; Bd. 6), S. 29-56. 4.8.5.5 Soziale Verflechtung: Patronage, Freundschaft, Verwandtschaft Angestoßen durch Forschungen von Wolfgang Reinhard wird die Verflechtung als konstitutiver Charakter personal gedachter frühneuzeitlicher Politik allgemein und der Diplomatie im Besonderen gesehen und als solche erforscht. Entgegen der staatszentrierten älteren Diplomatiegeschichte, die die Diplomaten anachronistisch als Staatsdiener und somit Ausführende „staatlichen Willens“ und allein Verfolger staatlicher Interessen sah, trägt die neuere Forschung der Mannigfaltigkeit personaler Bindungen, Verpflichtungen und Abhängigkeiten Rechnung, die die Interessen und Verpflichtungen der Diplomaten und somit auch ihr Handeln fundamental beeinflussten. (berücksichtigt werden im Folgenden neben Beiträgen zur Diplomatie auch ausgewählte Forschungen, die sich allg. mit den genannten Aspekten in der frühneuzeitlichen Politik befassen) 4.8.5.5.1 Verflechtung (allg.) und Patronage Asch, Roland G.: „Lumine solis“. Der Favorit und die politische Kultur des Hofes in Westeuropa. In: Kaiser, Michael (Hg.): Der zweite Mann im Staat. Oberste Amtsträger und Favoriten im Umkreis der Reichsfürsten in der Frühen Neuzeit. Berlin 2003 (=Zeitschrift für Historische Forschung Beiheft; Bd. 32), S. 21-38. Asch, Ronald G./Birke, Adolf M. (Hg.): Princes, Patronage, and the Nobility. The Court at the Beginning of the Modern Age c. 1450-1650, London 1991. Asch, Ronald G./Emich, Birgit/Engels, Jens Ivo (Hg.): Integration – Legitimation – Korruption. Politische Patronage in Früher Neuzeit und Moderne. Frankfurt/M. u. a. 2011. Banner, Lisa A.: The Religious Patronage of the Duke of Lerma, 1598-1621, Farnham 2009. Droste, Heiko: Im Dienst der Krone: Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert. Berlin 2006 (= Nordische Geschichte; Bd. 2). S. 237-286: Verwandtschaft, Patronage Droste, Heiko: Patronage in der Frühen Neuzeit: Institution und Kulturform. In: Zeitschrift für Historische Forschung 30 (2003), H. 4, S. 555-590. 29 Emich, Birgit: Bürokratie und Nepotismus unter Paul V. (1605 - 1621). Studien zur frühneuzeitlichen Mikropolitik in Rom. Stuttgart 2001 (= Päpste und Papsttum; Bd. 30). Emich, Birgit/Reinhardt, Nicole/Thiessen, Hillard von/Wieland, Christian: Stand und Perspektiven der Patronageforschung. Zugleich eine Antwort auf Heiko Droste. In: Zeitschrift für historische Forschung 32 (2005), S. 233-265. Feros, Antonio: Kingship and Favoritism in the Spain of Philip III, 1598 – 1621. Cambridge 2000. Feros, Antonio: Images of Evil, Images of Kings: The Contrasting Faces of the Royal Favourite and the Prime Minister in Early Modern European Political Literature, c. 1580-1650. 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Die Autorin verfasste seit den 80er Jahren eine ganze Reihe von Titel zu diesem Thema Kirner, Guido O.: Politik, Patronage, Gabentausch. Zur Archäologie vormoderner 30 Sozialbeziehungen in der Politik moderner Gesellschaften, in: Berliner Debatte Inititial 14 (2003), H. 4/5, S. 168-183. Koller, Alexander (Hg.): Die Außenbeziehungen der römischen Kurie unter Paul V. (1605 – 1621). Tübingen 2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 115). Kroeze, Roland (Hg.): Corruption and the rise of modern politics. München 2013 (= Journal of modern European history; Bd. 11,1). Maczak, Anton (Hg.): Klientelsysteme im Europa der Frühen Neuzeit. München 1988 (= Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien; Bd. 9). Oschema, Klaus/Thiessen, Hillard von: Freundschaft, Fürsten, Patronage. Personale Beziehungsmuster und die Organisation des Friedens im Ancien Régime. In: Jahrbuch für Europäische Geschichte 12 (2011), S. 23-51. 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In: Nolde/Opitz (Hg.): Grenzüberschreitende Familienbeziehungen, S. 39-53 34 4.8.5.6 Informationsvermittlung: Netzwerke, Nachrichtenwesen, Instruktionen, Berichterstattung, Spionage und Geheimdiplomatie Thematisiert werden etwa: Praktiken und Techniken von Informationsvermittlung, Formen und Prozesse des politischen Austauschs durch Zeichen (in Form unterschiedlicher Zeichensysteme), Formen des Verhandelns von Macht und Herrschaft, die Herstellung von Öffentlichkeit sowie die Infrastruktur internationaler Kommunikation, also Nachrichten-, Post- und Kurierwesen etc. Die Nutzung des frühneuzeitlichen Nachrichten-, Post- und Kurierwesens für die diplomatische Kommunikation, dessen Bedeutung für die frühneuzeitlichen internationalen Beziehungen sowie die Interdependenzen zwischen der Infrastruktur europäischer Kommunikation und diplomatisch-außenpolitischem Kontext sind allerdings bisher noch nicht intensiv erforscht, bisher sind nur einige Ansätze vorhanden. Größere Aufmerksam erhielt hingegen die Spionage, bei der es sich um ein klassisches Thema diplomatiegeschichtlicher Forschung handelt. Während die vielzitierte Bezeichnung des frühneuzeitlichen Diplomaten als „ehrenhaften Spion“ hinsichtlich der modernen Konnotation des Terminus freilich die Gefahr des Anachronismus birgt, bemüht sich die aktuelle Forschung darum, das Spannungsfeld zwischen der Vermittlung alltäglicher Informationen auf der einen und dem Aufspüren und der Vermittlung tatsächlich geheimer und brisanter Informationen auszuloten. Verwandter Themenbereich: 6. Kommunikation und Medien als zentrale Dimensionen von Mächtepolitik und Frieden in der Frühen Neuzeit Adams, Robyn/Cox, Rosanna (Hg.): Diplomacy and Early Modern Culture. Basingstoke u.a. 2011 (= Early Modern Literature in History). Allen, John: Post and Courier Service in the Diplomacy of Early Modern Europe. Den Haag 1972. Archer, John: Spying and Court Culture in the English Renaissance. Stanford 1993. 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Wien 2004 (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische GeschichtsforschungErgänzungsband; Bd. 44), S. 849-859. Edelmayer, Friedrich: Söldner und Pensionäre. Das Netzwerk Philipps II. im Heiligen Römischen Reich. Wien/München 2002. 35 Garnicer, Carlos/Marcos Rivas, Javier: Espías de Felipe II: Los servicios secretos del Imperio español. Madrid 2005. Grillmeyer, Siegfried: Habsburgs langer Arm ins Reich. Briefspionage in der Frühen Neuzeit. In: Breyrer, Klaus (Hg.): Streng Geheim. Die Welt der verschlüsselten Kommunikation. Heidelberg 1999, S. 55-68. Hugon, Alain: Au Service de Roi Catholique “Honorable Ambassadeurs” et “Divins Espions”: Répresentation Diplomatique et Service Secret dans les Relations Hispano-Françaises de 1598 à 1635. Madrid 2004. Laube, Volker: Geheimnisverrat in Wien. Anmerkungen zu den organisatorischen Bedingungen frühneuzeitlicher Außenpolitik am Beispiel Kurbayerns. In: Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd. 3), S. 212-236. Legutke, Daniel: Diplomatie als soziale Institution. Brandenburgische, sächsische und kaiserliche Gesandte in Den Haag, 1648-1720. Münster; New York; München; Berlin 2010 (= Niederlande-Studien; Bd. 50). hier: S. 283-324 (u.a. zu Nachrichtenvermittlung per Post, zur Rolle bestimmter Medien (Brief, Druckmedien, Archivakten etc.), Öffentlichkeit und Arkanum, Spionage) Levin, Michael J.: Agents of Empire: Spanish Ambassadors in Sixteenth-Century Italy. Ithaca/London 2005. hier: S. 154-182: zu Informationshandel, Aufbau von Informations- und Spionagenetzwerkern u.a. Kohlndorfer-Fries, Ruth: Diplomatie und Gelehrtenrepublik. Die Kontakte des französischen Gesandten Jacques Bongars (1554-1612). Tübingen 2009 (= Schriften des Historischen Kollegs / Kolloquien; Bd. 70). Kohlndorfer-Fries, Ruth: Jacques Bongars (1554-1612): Lebenswelt und Informationsnetzwerke eines frühneuzeitlichen Gesandten. In: Francia 28 (2002), S. 1-15. Koller, Alexander: Kurie und Politik. Stand und Perspektiven der Nuntiaturberichtsforschung. Tübingen 1998. Kugeler, Heidrun: „Ehrenhafte Spione“. Geheimnis, Verstellung und Offenheit in der Diplomatie des 17. Jahrhunderts. In: Benthien, Claudia/Martus, Steffen (Hg.): Die Kunst der Aufrichtigkeit im 17. Jahrhundert. Tübingen 2006, S. 127-148. Mathis, Rémi: De la négociation à la relation d’ambassade. Simon Arnauld de Pomponne et sa deuxième ambassade de Suede (1671). In: Revue d'histoire diplomatique 119 (2005), S. 263-276. Niederkorn, Jan Paul: Diplomaten-Instruktionen in der Frühen Neuzeit. In: Hipfinger, Anita (Hg.): Ordnung durch Tinte und Feder? Genese und Wirkung von Instruktionen im zeitlichen Längsschnitt vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Wien u.a. 2012 (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung; Bd. 60), S. 73-86. 36 Opitz, Eckhard: Diplomacy and Secret Communications in the Seventeenth century. Some Remarks on the Method of Gaining News in the Age of Absolutism. In: Huldt, Bo/Agrell, Wilhelm (Hg.): Clio goes Spying. Eight Essays on the History of Intelligence. Solna 1983, S. 64-84. Perez, Béatrice (Hg.): Ambassadeurs, apprentis espions et maîtres comploteurs. Les systèmes de renseignement en Espagne à l’époque moderne. Paris 2010. Preto, Paolo: I Servizi Segreti di Venezia. Spionaggio e controspionaggio al tempo della Serenissima: cifrari, intercettazioni, delazioni, tra mito e realtà. Mailand 1999. Rous, Anne-Simone: Eine Staatsfabrik für „riskante Post“. Die „Geheime Expedition“ des Grafen Brühl 1736-50. In: Mulsow, Martin (Hg.): Kriminelle – Freidenker – Alchemisten. Räume des Untergrunds in der Frühen Neuzeit. Köln/Weimar/Wien 2014, S. 265-278. 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Untersuchungsgebiete: Die Vermittlung von Informationen und „Repräsentationen“ über Länder in diplomatischen Korrespondenzen, „politischer Kultur“ (etwa (außen-)politische oder (völker-)rechtliche Ordnungsvorstellungen und Normen), oder von Technik, Kunst und Luxusgütern Verwandte Themenbereiche: 4.8.5.5 Soziale Verflechtung: Patronage, Freundschaft, Verwandtschaft, 4.8.5.7 Politische Kommunikation, 4.8.5.14 Diplomatie und Geschenkwesen Beiderbeck, Friedrich: Deutsche kulturelle Referenzen in der französischen Außenpolitik im 16. Jahrhundert. In: Schmale, Wolfgang (Hg.): Kulturtransfer. Kulturelle Praxis im 16. Jahrhundert. Inssburch u.a. 2003, S. 185-203. Droste, Heiko: Diplomacy as a means of cultural transfer in early modern times: The Swedish evidence. In: Scandinavian Journal of History 31 (2006), H. 2, S. 144-150. Droste, Heiko: Unternehmer in Sachen Kultur: Die Diplomaten Schwedens im 17. Jahrhundert. In: Fuchs, Thomas/Drakulhun, Sven (Hg.). 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Innsbruck/Wien/München 2003 (= Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit; Bd. 2), S. 205-230. 4.8.5.11 Diplomatische Theorie und Traktatliteratur Andretta, Stefano/Péquignot, Stéphane/Waquet, Jean-Claude (Hg.): Les écrits relatifs à l’ambassadeur et à l’art de négocier de la fin du Moyen Age à la fin du XVIIIe siècle. Rom 2014 [noch nicht erschienen]. Bazzoli, Maurizio: L’ideologia dell’ambasciatore nel tardo Seicento: ‚L’Ambassadeur et ses fonctions’ di Abraham de Wicquefort. In: Ders. (Hg.): Stagioni e teorie della società internazionale. Mailand 2005, S. 245-266. Bazzoli, Maurizio: Ragion di Stato e interessi degli stati. La trattatistica sull’ambasciatore dal XV al XVIII secolo. In: Nuova rivista storica 86 (2002), S. 283-328. Behrens, Betty: Treatises on the Ambassador Written in the Fifteenth and Early Sixteenth Centuries. In: The English Historical Review 51 (1936), S. 616-627. Berridge, G. R./Keens-Soper, Maurice/Otte, T. G. 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Manchester/New York 2010. hier: S. 41-62: „Entrance, training and promotion“ Motte, Alice: L'ambassade du marquis d'Effiat en Angleterre: l'éducation politique d'un serviteur de l'État (1624-1625). In: Revue d'histoire diplomatique 123 (2009), H. 3, S. 193214. Sabbatini, Renzo: L’occhio dell’ambasciatore: L’Europe delle guerre di successione nell’ autobiografia dell’ inviato lucchese a vienna. Mailand 2006, S. 29-109 Thuillier, Guy: La première école d’administration: L’Académie politique de Louis XIV. Genf 1996 (= École Pratique des Hautes Études, IVe Section, Sciences Historiques et Philologiques: 5, Hautes études médiévales et modernes; Bd. 75). Voss, Jürgen: L’École diplomatique de Strasbourg et son rôle dans l’Europe des Lumières. In: Bély, Lucien (Hg.): L'invention de la diplomatie. Moyen Age – Temps modernes. Paris 1998, S. 365-372. Voss, Jürgen: Universität, Geschichtswissenschaft und Diplomatie im Zeitalter der Aufklärung. Johann Daniel Schöpflin (1694-1771). München 1979. 42 4.8.5.13 Diplomatische Verhandlungspraxis Das Interesse gilt den Formen, Voraussetzungen und prägenden Elementen spezifisch frühneuzeitlicher diplomatischer Verhandlungspraxis und Konsensfindung. Hierbei gilt es, ausgehend von der Annahme einer fundamentalen Andersartigkeit vormoderner diplomatischer Praxis gegenüber der modernen Variante (die von der älteren diplomatischgeschichtlichen Forschung allzuoft ignoriert wurde) die Spezifika frühneuzeitlicher diplomatischer Verhandlungspraxis zu bestimmen. Andretta, Silvio u.a. (Hg.): Paroles de Négociateurs: l'entretien dans la pratique diplomatique de la fin de Moyen Age à la fin du XIXe siècle. 2011 (= collection de l’École française de Rome; Bd. 433). Belissa, Marc: Principes des négociations ou art de négocier? 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In: Berner Zeitschrift für Geschichte 74 (2012), Heft 2, S. 87-105. 4.8.5.14 Diplomatie und Geschenkwesen In der neueren Forschung werden Geschenke sowie Formen des Schenkens in der Diplomatie bzw. den außenpolitischen Beziehungen in der Frühen Neuzeit gemeinhin als Elemente politischer Kommunikation / als Bestandteile des politisch-höfischen Symbol- und Zeichensystems gesehen und untersucht. Ein weiteres in diesem Kontext untersuchtes Thema ist die Rolle des Geschenks als Mittel der Bestechung (dabei herrscht in der Forschung Einigkeit darüber, dass zur adäquaten Einschätzung des diplomatischen Geschenkwesens nicht von einem modernen Verständnis von Korruption und Bestechung ausgegangen werden darf, sondern eine Bewertung vor dem Hintergrund vormoderner Einschätzungen erfolgen muss). Carrió-Invernizzi, Diana: Gift and Diplomacy in Seventeenth-Century Spanish Italy. In: The Historical Journal 51 (2008), S. 881-899. 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Personale Verflechtung in der Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit (Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft 36). Berlin 2005. Windler, Christian: Tribut und Gabe. Mediterrane Diplomatie als interkulturelle Kommunikation. In: Saeculum 51 (2000), H. 1, S. 24-56. 4.8.5.15 Diplomatie und „schöne“ Literatur Greene, Roland: Fictions of Immanence, Fictions of Embassy. In: Fowler, Elizabeth/Greene, Roland (Hg.): The Project of Prose in Early Modern Europe and the New World. Cambridge 1997, S. 176-202. Hampton, Timothy: Fictions of embassy. Literature and diplomacy in early modern Europe. Ithaca u.a. 2009. Hamtpon, Timothy: The Tragedy of Delegation: Diplomatic Action and Tragic Form in Racine’s ‚Andromaque’. In: Journal of Medieval and Early Modern Studies 38 (2008), H. 1, S. 57-78. McClure, Alan: Diplomacy and Dementia in Racine’s ‚Andromaque’. In: Beasley, Faith E./Wine, Kathleen (Hg.): Intersections. 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Infos unter: <http://www.hist.unibe.ch/content/forschungsprojekte/weibliche_diplomatie/index_ger.html>. Literatur Bastian, Corina/Windler, Christian (Hg.): Das Geschlecht der Diplomatie. Geschlechterrollen in den Außenbeziehungen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Köln 214 (= Externa; Bd. 5). Bastian, Corina: 'Diplomatie kennt kein Geschlecht'. Die Korrespondenz der Madame de Maintenon und der Princesse des Ursins im Spanischen Erbfolgekrieg (1705-1715). In: Keller, Katrin (Hg.): Gynäkokratie. Frauen und Politik in der höfischen Gesellschaft der Frühen Neuzeit (= zeitenblicke 8 (2009), Nr. 2), online: <http://www.zeitenblicke.de/2009/2/bastian/index_html>. Dade, Eva K. Die Marquise de Pompadour und die auswärtigen Diplomaten am Hof in Versailles. In: Keller, Katrin (Hg.): Gynäkokratie. Frauen und Politik in der höfischen Gesellschaft der Frühen Neuzeit (= zeitenblicke 8 (2009), Nr. 2), online: <http://www.zeitenblicke.de/2009/2/dade/dippArticle.pdf>. Dade, Eva Kathrin: Madame de Pompadour. Die Mätresse und die Diplomatie. Köln/Weimar/Wien 2010. Daybell, James: Gender, Politics and Diplomacy: Women, News and Intelligence Networks in Elizabethan England. In: Adams, Robyn/Cox, Rosanna (Hg.): Diplomacy and Early Modern Culture. Basingstoke u.a. 2011, S. 101-119. Hickman, Katie: Daughters of Britannia: The Lives and Times of Diplomatic Wives. London 2002. Keller, Katrin: Mit den Mitteln einer Frau: Handlungsspielräume adliger Frauen in Politik und Diplomatie. In: Thiessen, Hillard von/Windler, Christian (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln / Weimar / Wien 2010 (Externa, Bd. 1), S. 219-244. [hier im Kap. „Gender“ (S. 219-292) noch weitere Beiträge, allerdings Fallstudien]. 47 Jankrift, Kay Peter: Wenn Männer schweigen. Margarete von Österreich, Luise von Savoyen und der Damenfriede von Cambrai 1529. In: Mitteilungen des Instituts für Europäische Kulturgeschichte 21 (2013), S.31-40. Mattozzi, Louisa Parker: The feminine art of politics and diplomacy: the roles of duchesses in early modern Italy. Diss. Uni Virginia 2004. May, Elaine Tyler: Commentary: Ideology and Foreign Policy: Culture and Gender in Diplomatic History. In: Diplomatic History 18 (1994), H. 1, S. 71-78. Nolde, Dorothea: Was ist Diplomatie und wenn ja, wie viele? Herausforderungen und Perspektiven einer Geschlechtergeschichte der frühneuzeitlichen Diplomatie. In: Historische Anthropologie 21 (2013), H. 2, S. 179-198. Pedani, Maria Pia: Safiye’s household and Venetian diplomacy. In: Turcica 32 (2000), S. 9-32. Tischer, Anuschka: Eine französische Botschafterin in Polen 1645-1646. Die Gesandtschaftsreise Renée de Guébriants zum Hofe Wladislaws IV. In: L’Homme. Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft 12 (2001), S. 305-321. 4.8.5.17.2 Frauen als Akteure in der Politik der Frühneuzeit (allgemein, außer Diplomatie) Campbell Orr, Clarissa (Hg.): Queenship in Britain, 1660-1837. Royal Patronage, Court Culture and Dynastic Politics. Manchester 2002. Campbell Orr, Clarissa (Hg.): Queenship in Europe 1660-1815: The Role of the Consort. Cambridge 2004. Chalus, Elaine: Elite Women in English Political Life, c. 1754-1790. Oxfort 2005. Cossandey, Fanny: La reine de France. Symbole et pouvoir, XVe-XVIIIe siècle. Paris 2000. Crawford, Katherine: Perilous Performances. Gender and Regency in Early Modern France. Cambridge/London 2004. Crouzet, Denis: „A strong desire to be a mother to all your subjects“: A Rhetorical Experiment by Catherine de Medici. In: Journal of Medieval and Early Modern Studies 38 (2008), H. 1, S. 103-118. Crouzet, Denis: Le haut couer de Catherine de Médicis. Paris 2005. 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