als PDF - Finanz und Wirtschaft
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Anzeige Die älteste Auslandsbank des Landes. Seit 1872 in der Schweiz präsent. STRUKTURIERTE DER SONDERBUND | JANUAR 2015 Kampf der Emittenten PRODUKTE In raschen und flexiblen Kon struktionen, zugeschnitten auf die individuellen Ziele und die finan ziellen Fähigkeiten des Kunden, liegt die Stärke von strukturierten Produkten. Massgeschneiderte Lösungen nehmen im Vergleich zu Standardprodukten immer mehr überhand. SEITEN 11, 12, 18 «Die Vorteile noch plausibler machen» JÜRG STÄHELIN Der SVSP- Direktor über die Ziele des Branchenverbands. Herr Stähelin, Aufklärungskampagnen zum Trotz hält sich der Vorwurf, strukturierte Produkte seien zu kompliziert. Wo liegt das Problem? Tatsächlich unternehmen wir seit längerem grosse Anstrengungen, um die Vorteile der Produkte ver ständlich zu machen. «Struki leicht gemacht» heisst ein neues interakti ves Informations-Tool, und wir in formierten Anleger vor Ort mit der Roadshow InvesTalk. Diese Infor mationsvermittlung und die Aufklä rung benötigen jedoch Zeit, beson ders in einem Anlageumfeld, das von anhaltender Skepsis geprägt ist. Wir sind uns bewusst, dass es noch einige Hürden und Vorurteile abzu Fortsetzung auf Seite 7 BILDER: Y VON BAUMANN, CHRISTOPHE BOULZE/PLAINPIC TURE Auf den Leib geschnitten Gegen zehn Emittenten buhlen um Kunden. Dutzende ähnlicher bis fast identischer Produkte werden täglich aufgelegt. Innovation tut not – weniger auf Produktebene, aber bei Vertrieb und Marketing. Sonst werden Anbieter verschwinden. SEITE 3 Anlegerschutz Die Schweiz läuft Gefahr, überrissene Vorschriften aus der EU zu kopieren. Die Mündigkeit des Anlegers muss mit besserer Information gestärkt, nicht abgeschafft werden. SEITE 13 Der grosse Plattformen-Vergleich Online-Plattformen zur Konstruktion und zum Vergleich von strukturierten Produkten gibt es inzwischen mehrere. Was ihre Stärken und Schwächen sind, was die jeweiligen Betreiber planen und wo noch Lücken sind, zeigt der Report auf. SEITE 5 Der erste Eindruck zählt EDITORIAL Um frischen Wind in den Markt für strukturierte Produkte zu bringen, müssen gute Ideen nicht nur erfunden, sondern gekonnt angepriesen werden. THORSTEN HENS Philippe Béguelin D ie Schweiz ist Weltspitze. Nirgends liegt so viel Geld in strukturierten Produkten wie hierzulande. Und auch punkto Innovation setzt die Schweiz Massstäbe. Das neuste Exportprodukt der Finanzingenieure aus den StrukiLabors sind Marktplätze für massgeschneiderte Produkte, soge nannte Multi-Issuer-Plattformen oder Metatools (vgl. Seite 5). Auf einem solchen virtuellen Marktplatz können Anleger Kon ditionen festlegen, etwa den Basiswert und die Höhe der Barriere. Auf Knopfdruck erhalten sie verbindliche Offerten verschiedener Emittenten und brauchen nur noch die Coupons zu vergleichen. Dieser direkte Vergleich schafft Preistransparenz und verstärkt den preislichen Wettbewerb. Würden die Anbieter das Abfragen von Offerten nicht nur ihren Kunden gewähren, sondern allen Interessierten, wäre die langwierige Diskussion über Kosten und Margen hinfällig. Preistransparenz ist alles, was es braucht. AN DER SPITZE HERRSCHT FLAUTE Wer auf dem Siegerpodest zuoberst steht, müsste im Grunde strahlen und die Korken knallen lassen. Nichts dergleichen bei der hiesigen Struki-Branche. Die Stimmung erinnert eher an eine Flaute, auch wenn hin und wieder leichter Rückenwind auf kommt – in Form von etwas höherer Volatilität – und sich ein neuer Schwall Produkte über den Markt ergiesst. Das Anlage volumen pendelt um 200 Mrd. Fr., der Anteil der strukturierten Produkte am gesamten investierten Vermögen hat sich seit dem Höchst von fast 7% im Sommer 2008 halbiert und verharrt seit längerem im Bereich von 3,6%. Es fehlt der Schwung. Ein Rezept gegen die Flaute lautet: die Segel stehen lassen, jeden Windstoss nutzen und gleichzeitig, so gut es geht, rudern. Will heissen, Be währtes weiterführen und Neues nicht unversucht lassen. In dieser Beilage plädiert Branchen-Blogger Christian König für neue Marketing-Kanäle und den online geführten Dialog mit Kunden. Finanzprofessor Thorsten Hens wünscht sich eine andere Art von Produkten und eine bessere Risikoaufklärung. Darüber hinaus brauche es keine einschränkenden Vorschriften, denn der Wettbewerbsdruck unter den Anbietern sei gross genug. Für eine vernünftige Regulierung votiert auch Rechtsanwalt Mar cel Aellen und warnt, die Schweiz laufe Gefahr, überschiessende Regeln aus dem EU-Recht nachzubilden. Weniger wäre besser. KRYPTISCHE ANNONCEN SCHRECKEN AB Kein frischer Wind weht in der Werbung. «Der erste Eindruck zählt.» Diesen Grundsatz sollte sich die Derivatbranche zu Her zen nehmen, wenn sie neue Kunden davon überzeugen will, dass strukturierte Produkte sinnvoll sind. Der Kundenberater kann anfängliche Skepsis mit einer guten Erklärung auffangen. Im Marketing zählt der erste Eindruck. Im Boom 2006 und 2007 genügte es, eine vereinfachte Produktbeschreibung (Termsheet) als Annonce abzudrucken, die Zertifikate gingen weg wie warme Semmeln. Aber auch heute noch ähneln Anzeigen oft allzu sehr Termsheets. Diese sind gerade für Neueinsteiger kryptisch, sie dürfen nicht einmal ansatzweise als Grundlage für Werbung verwendet werden. Die Verantwortlichen sollten sich ein Beispiel nehmen an den umtriebigen Finanzingenieuren und tüfteln, bis sie mit einem Auftritt neue Massstäbe setzen – weltweit. «Eine bessere Risikoaufklärung» Der Professor am Bankeninstitut in Zürich wünscht sich, dass die Risiken und die Wahrscheinlichkeiten in strukturierten Produkten den Anlegern besser dargelegt werden. SEITE 8 Was, wenn die Barriere fällt? Besteht die Erwartung, dass sich der Basiswert erholt, hilft eine Restrukturierung. Der volle Investitionsbetrag kann zurückverdient werden. SEITE 14 Dafür und dagegen Braucht es Struki, und wenn ja, wozu? SVSP-Präsident Georg von Wattenwyl von Vontobel und der unabhängige Vermögensverwalter Pirmin Hotz kreuzen die Klingen. SEITEN 16,17 Anzeige Jetzt auch mit Strukturierten Produkten an der Schweizer Börse: Mini-Future Zertifikate, Tracker-Zertifikate, Kapitalschutzprodukte Börsentäglich handelbar an der SIX Structured Products Exchange Mehr erfahren: Online: www.bnpparibasmarkets.ch | E-Mail: [email protected] | Telefon +41 (0)58 212 68 50 Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Telefonnummer aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. © BNP Paribas SA. Alle Rechte vorbehalten. Strukturierte Produkte 3 Sonderbund der BILD: FRAUKE THIELKING/PLAINPIC TURE Januar 2015 AUTOREN Hanspeter Frey Philippe Béguelin «Finanz und Wirtschaft» Marcel Aellen Bratschi, Wiederkehr & Buob Stefan Armbruster Deutsche Bank Eric Blattmann Bank Vontobel André Buck SIX Swiss Exchange NICHT NUR MORGEN KANN MAN BEI FLAUTE WEITERKOMMEN. Christoph Burkhalter Christoph Scheuermann Picard Angst WIE WÄRE ES HEUTE SCHON MIT EINEM COUPON VON BIS ZU 7.50% P.A.? Christian Gast iShares Schweiz Aleksandar Ivanovic Morgan Stanley Christian König Finanzprodukt.ch Costantino Lanni HWZ Max Lüscher-Marty Inst. für Banken und Finanzplanung Simon Przibylla Leonteq Securities Martin Raab Derivative Partners Thomas Stadler Global Financial Products Marco Stauffacher Bank Julius Bär Curdin Summermatter ZKB Emittenten von strukturierten Produkten liefern sich einen harten Konkurrenzkampf. Die Suche nach Erleuchtung wird zur Daueraufgabe. Claudio Topatigh Notenstein Privatbank Stefan Weger Credit Suisse SVSP-KATEGORIE: RENDITEOPTIMIERUNG / BARRIER REVERSE CONVERTIBLE / 1230 Sie erwarten: Seitwärts tendierende Märkte, an denen es für Sie aufwärtsgeht. Sie möchten einen attraktiven Coupon erzielen und sich zugleich gegen kleinere Kursrückschläge absichern. Ferner gehen Sie davon aus, dass die Aktienkurse während der Laufzeit die Barriere nicht berühren. JETZT INFORMIEREN: +41 (0)58 888 8181 www.derivatives.juliusbaer.com Ihre Hausbank nimmt Ihre Zeichnung gerne entgegen IMPRESSUM Sonderbund «Strukturierte Produkte» zur Ausgabe Nr. 8 der « Finanz und Wirtschaft» vom 31. Januar 2015 HERAUSGEBERIN Verlag Finanz und Wirtschaft AG Werdstrasse 21, 8004 Zürich Verleger Pietro Supino Wir bieten: MULTI BARRIER REVERSE CONVERTIBLES AUF SOLIDE INTERNATIONALE AKTIEN Ohne Innovation werden weitere Emittenten verschwinden MARKT SCHWEIZ Anbieter konzentrieren sich auf den Vertrieb von Barriereprodukten und Themenzertifikaten. Christian König D Emissionspreis (nominal): 100% (CHF/EUR/USD 1’000). ie Emittenten von strukturierten Produkten fokussieren auf den Absatz von Barrier Reverse Convertibles, die dank des hohen Coupons bei Investoren beliebt sind. Gegen zehn Emittenten buhlen um die Kunden. Deshalb war vergangenes Jahr ein Angebot von jeweils weit über hundert neu lancierten Barrier Reverse Convertibles, die gleichzeitig zur Zeichnung auflagen, keine Seltenheit. Der Konkurrenzkampf ist hart. Noch wird der Vertrieb dieser Produktgattung vor allem über öffentliche Emissionen vorangetrieben, meist mit einer Kotierung an der Derivatbörse SIX Structured Products Exchange (SSP-X). Der Klassiker sind Barrier Reverse Convertibles auf Nestlé, Novartis und Roche. Das bestätigt Manuel Dürr, Leiter Public Solution von Leonteq: «Das grösste Interesse bezog sich letztes Jahr auf die drei Schweizer Evergreens.» Bei der UBS bestand die grösste Nachfrage im Primärmarkt allerdings nach einem Produkt mit einem Coupon von 18,5% auf die Basiswerte Novartis, Roche und das US-Biotech-Unternehmen Vertex, meldet Robin Lemann, Leiter Public Distribution UBS. Emittentin: Bank Julius Baer & Co. Ltd., Guernsey Branch / Rating: Moody’s A1. MARKTPLATZ UND PREISKAMPF Vertrieb ausschliesslich in der Schweiz. Diese Publikation dient lediglich Informationszwecken. Die darin enthaltenen Informationen wurden von der Bank Julius Bär & Co. AG zum Zeitpunkt der Redaktion zusammengestellt. Änderungen bleiben vorbehalten. Die Publikation enthält weder Rechts- noch Anlageberatung und stellt kein Angebot bzw. keine Aufforderung zur Tätigung einer Anlage dar. Das Dokument ist weder ein Emissionsprospekt i. S. v. Art. 652 a bzw. Art. 1156 OR noch ein Kotierungsprospekt oder Kotierungsinserat i. S. des Kotierungsreglements der SIX Swiss Exchange. Ein Kauf- bzw. Verkaufsangebot bedarf der vollständigen Produktdokumentation, welche bei der Bank Julius Bär & Co. AG bezogen werden kann (Tel. +41 (0)58 888 8181, Strukturierte Produkte, Hohlstrasse 604/606, 8010 Zürich, Schweiz). Die in dieser Publikation erwähnten Produkte unterliegen Verkaufsbeschränkungen, welche im Basisprospekt bzw. in der Produktdokumentation enthalten sind. Investitionen in derivative Instrumente beinhalten erhebliche Risiken bis hin zur Möglichkeit des Gesamtverlustes des investierten Kapitals. Die bisherige Performance einer Anlage ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung und Performanceprognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse. Die Anlageprodukte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage i. S. des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen dar und unterstehen nicht der Aufsicht durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA). Anleger unterliegen dem Konkursrisiko der Emittentin und je nach Währung, in der das Produkt emittiert worden ist, einem Währungsrisiko. Alle Preise sind ohne Gewähr. Die Bank Julius Bär & Co. AG, ihre Tochtergesellschaften und die mit ihr verbundenen Unternehmen lehnen jegliche Haftung für Verluste, insbesondere infolge der Verwendung dieses Dokumentes, ab. Die Bank Julius Baer & Co. Ltd., Guernsey Branch (eine Tochtergesellschaft der Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich, die in der Schweiz inkorporiert ist und der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA untersteht), ist in Guernsey lizenziert unter dem Bankenaufsichtsgesetz (Bailiwick of Guernsey) von 1994 und dem Anlegerschutzgesetz (Bailiwick of Guernsey) von 1987. Für die Emission wurde eine Bewilligung gemäss den Verordnungen zur Kontrolle der Aufnahme von Fremdmitteln (Bailiwick of Guernsey) eingeholt. Weder die Guernsey Financial Services Commission noch der States of Guernsey Policy Council übernehmen irgendwelche Haftung für die Bonität der Emission oder für die Korrektheit irgendwelcher Aussagen oder Stellungnahmen. Die Bank Julius Bär & Co. AG ist Mitglied des Schweizerischen Verbandes für Strukturierte Produkte (SVSP). © Bank Julius Bär & Co. AG, 2015. Auf dem Vormarsch ist der Vertrieb via elektronische Strukturierungsplattformen (vgl. Seite 5). Dabei können Anleger die Konditionen – etwa die Höhe der Barriere – variieren und dann das gewählte Produkt auf einer Online-Plattform erwerben. Das war bisher vor allem bei einzelnen Emittenten möglich. Der Grossteil der Abschlüsse sind ebenfalls Barrier Reverse Convertibles oder aber FX Dual Currency Deposits für Anlagen in Währungen. Der Vertrieb solch individueller, massgeschneiderter Produkte wird seit 2014 vor allem auch über Multi-Issuer-Plattformen forciert. Der Platzhirsch unter diesen elektronischen Marktplätzen mit mehreren Anbietern ist Deritrade der Bank Vontobel. Letztes Jahr sind mit UBS und der Deut- Zeichnungsschluss: 4. Februar 2015, 12:00 h Coupon p. a.* Währung Basiswerte Barriere* Laufzeit Valor 6.50% CHF ABB / Roche / Swiss Life 70% 1 Jahr 25.998.454 6.00% CHF Zurich Insurance Group / Novartis / Holcim 70% 1 Jahr 25.998.455 7.50% Quanto EUR** Munich Re / Allianz / Swiss Re 75% 1 Jahr 25.998.453 WEITERE INTERESSANTE MULTI BARRIER REVERSE CONVERTIBLES Zeichnungsschluss: 4. Februar 2015, 12:00 h Coupon p. a.* Währung Basiswerte Barriere* Laufzeit Valor 9.00% CHF Sonova / Straumann / Actelion 70% 1 Jahr 25.998.389 8.00% EUR BMW / Daimler / Fresenius Medical Care 70% 1 Jahr 25.998.390 9.50% USD Altria / AT&T / Starbucks 75% 1 Jahr 25.998.391 REDAKTION Verlag Finanz und Wirtschaft AG Werdstrasse 21, Postfach, 8021 Zürich Telefon 044 248 58 00, Fax 044 248 58 55 [email protected] Chefredaktor Mark Dittli Leitung Beilagen Hanspeter Frey Art Director Andrea Brändli Produktion Regina Gloor, Sandra Meier Korrektorat Malgorzata Gajda VERLAG Verlag Finanz und Wirtschaft AG Werdstrasse 21, Postfach, 8021 Zürich Telefon 044 248 58 00, Fax 044 248 58 15 [email protected] Verlagsleiter Walter Vontobel Anzeigen Tamedia AG, Anzeigen-Service Finanz und Wirtschaft, Postfach 8021 Zürich, Telefon 044 248 58 11 [email protected], www.mytamedia.ch Abonnemente Telefon 044 404 65 55 Fax 044 404 69 24, www.fuw.ch/abo Techn. Herstellung DZZ Druckzentrum Zürich AG, Werdstrasse 21, 8021 Zürich * Angaben sind indikativ und werden am Fixierungsdatum festgelegt. **Das Währungsrisiko ist abgesichert. BESUCHEN SIE UNS: STAND G.04 schen Bank zwei weitere Emittenten zu Deritrade gestossen, zudem wurde ZKB für 2015 als neuer Emittent angekündigt. Damit hat der Anleger auf einer Plattform die Auswahl zwischen sechs Emittenten, da seit 2013 auch Morgan Stanley und Société Générale Produkte offerieren. Patrick Stettler von Deritrade sagt: «Gerade dem wachsenden Kundenbedürfnis nach Transparenz können sich auch die Privatbanken nicht entziehen, weshalb das Interesse an der Plattform steigt.» «Es braucht einen Innovationsschub, vor allem bei Absatz- und Marketingkanälen.» Ausser Vontobel hat Ende des vergangenen Jahres auch die Commerzbank eine Multi-Issuer-Plattform ausgerollt. Noch wurden jedoch keine Emittenten als Partner bekanntgegeben. Zudem arbeiten gemäss Reuters weitere Anbieter an solchen Marktplätzen. Das wird den Preiskampf weiter anheizen. Deshalb ist eine Konsolidierung im öffentlichen Vertrieb von Barrier Reverse Convertibles zu erwarten. Zu begrüssen wäre es, wenn sich Deritrade selbständig machen würde und unabhängig von der Bank Vontobel als eigenes Fintech-Startup-Unternehmen agieren könnte. Bereits vor rund drei Jahren hat die Konsolidierung im Markt für Hebelprodukte eingesetzt. Dort haben sich einige Emittenten zurückgezogen, etwa die Basler Kantonalbank, oder sie bieten – wie Goldman Sachs – nur noch ausserbörslich Produkte an. TRENDFAKTOR MIT HEBEL Der Umsatz mit Hebelprodukten war 2014 erneut rund 10% rückläufig. Einzig Faktorzertifikate stemmten sich gegen den Trend. Der Pionier Commerzbank erzielte einen Umsatz von knapp 450 Mio. Fr. Gemäss Andreas Stocker, Produktmanager bei Commerzbank in Zürich, sind vor allem Hebel-5-Produkte auf Credit Suisse und Transocean sehr gut gelaufen. Seit dem vergangenen Frühling ist auch die Bank Vontobel in Faktorzertifi katen aktiv. Eric Blattmann, Leiter Public Distribution, zeigt sich zufrieden: «Bei der von uns neu angebotenen Produktgattung konnten wir innerhalb von nicht einmal einem Jahr einen Marktanteil von 25% entwickeln.» Bank Vontobel ist ansonsten vor allem stark im Absatz von klassischen Hebelprodukten wie Warrants (Optionsscheinen), Knock-out Warrants und Mini Futures und ist dort Marktführer. Für den börslichen Derivatumsatz entstand jedoch Konkurrenz, und zwar vom ausserbörslichen Direkthandel zwischen Anlegern und Emittenten. Diesen Trend sah auch die Commerzbank; sie hat sich 2014 der ausserbörslichen Derivatplattform Swiss Dots des Online-Brokers Swissquote angeschlossen. Ausser Goldman Sachs und UBS bietet die Commerzbank jetzt dort als dritter Emittent Produkte an, der Start wird positiv beurteilt. «Swiss Dots ist gut angelaufen», sagt Stocker. Die verschiedenen Produkttypen, das Universum der Basiswerte und somit auch die Anzahl Produkte würden weiter ausgebaut. Das Angebot soll in den kommenden Monaten von rund 5000 auf 20 000 Produkte erweitert werden. Damit werden auf Swiss Marktanteil Emittenten Marktanteil Renditeoptimierungsprodukte (v.a. Barrier Reverse Convertible) gemessen am Börsenumsatz 21,8% Verschiedene 25,4% Vontobel Umsatz 2014 9,5% ZKB 283 Mrd. $ 12,6% Leonteq Quelle: Derivative Partners / Grafik: FuW, sm 17,3% Credit Suisse 13,4% Julius Bär Dots insgesamt über 50 000 Hebelprodukte – vor allem Warrants – angeboten. Ein weiterer Emittent von Hebelprodukten war vorwiegend mit der Integration und der Automatisierung beschäftigt, wie Florian Stasch von BNP Paribas gegenüber «Payoff» bestätigt. Anfang 2014 hat Royal Bank of Scotland (RBS) das Geschäft mit strukturierten Pro dukten an BNP Paribas verkauft. Dort ist nun im November das Market Making (das Stellen von Geld- und Briefkursen) in der Schweiz angelaufen. In den kommenden Monaten will der Emittent seine weiteren Pläne verkünden. Allerdings hat BNP die Faktorzertifikate der RBS nicht übernommen – wohl aufgrund fehlender Automatisierung. Somit wurden die sechzehn Produkte gekündigt. RBS war vor allem stark im Vertrieb von Mini Futures. Dieses Geschäft dürfte auch von BNP P aribas für die Schweiz forciert werden. NEUERUNGEN GEWÜNSCHT Nicht nur der neue, sondern auch alle bestehenden Emittenten müssen für 2015 einen Zahn zulegen. Das ist dringend nötig, da das Umfeld alles andere als gut ist. Niedrigere Zinsen und regulatorische Anforderungen werden den Absatz strukturierter Produkte bedrängen. Der Mangel an Neuerungen hat sich beispielsweise auch an der jeweils im Frühling stattfindenden Verleihung der Swiss Derivative Awards gezeigt. 2014 ging der Spezialpreis an den Autor dieses Artikels und seinen Branchenblog Finanzprodukt.ch. So ehrenvoll die Auszeichnung ist, belegt dies doch ein eher wenig innovatives Treiben der Branche. Es ist zu hoffen, dass im laufenden Jahr unter den Emittenten ein Innovationsschub einsetzt, besonders in neuartigen Absatz- und Marketingkanälen. Beispiele dafür wären eine innovative Digital-Content-Marketing-Strategie oder ein OnlineKundendialog. Nur dadurch ist es möglich, sich von Konkurrenten abzugrenzen. Christian König, Finanzprodukt.ch, S ocial-Media-Berater für Finanzprodukte. Strukturierte Produkte Januar 2015 5 Sonderbund der Volldampf in der Derivatküche STRUCTURING-PLATTFORMEN Individuelle Rezepte ganz nach Geschmack und Bedürfnis des Kunden – ein Blick hinter die Kulissen. TRADITION BEWAHREN – NEUES ENTDECKEN DIE ÄLTESTE AUSLANDSBANK DER SCHWEIZ – JETZT AUCH MIT STRUKTURIERTEN PRODUKTEN AN DER BÖRSE Martin Raab S ie galten einst als elektronische Beigabe für die Berater anspruchsvoller Anleger, die mithilfe strukturierter Produkte ihr Portfolio steuern: Structuring-Plattformen. Sie ermöglichen es, Wunschprodukte masszuschneidern, ganz nach individuellem Geschmack und Risikoappetit. Bei Gefallen genügt ein Mausklick, und das Produkt ist in kürzester Zeit im Depot des Kunden verbucht. Auf welcher Plattform der Kunde die Konstruktion vornahm, war bis vor zwei, drei Jahren festgeschrieben: auf derjenigen des Emittenten. Individuelle «Haute cuisine» wurde nur dort offeriert. Vor geraumer Zeit hat sich dieser Modus verändert. Viele Emittenten haben begonnen, die Exklusivität zu überdenken. «Der Wettbewerb zwischen den Plattformen hat zugenommen. Die strategische Ausrichtung der einzelnen Anbieter wird immer differenzierter», so Willi Bucher, Head Structured Products Distribution bei der Bank Julius Bär. Sein Haus betreibt mit der Derivative Toolbox seit dem Jahr 2008 eine eigene Structuring-Plattform. «Am auffälligsten sind an dieser Stelle die zwei Weiterentwicklungstrends – entweder in Richtung Metaplattform oder Single-Issuer-Plattform», ergänzt Gian-Marc Albertini, Plattform-Manager bei der Bank Julius Bär. Je länger, je mehr möchte so mancher Emittent beim Thema Structuring-Plattformen nicht mehr zwingend seine eigene Suppe kochen. Zwar gilt nach wie vor die Überzeugung «Hausgemacht schmeckt dem Kunden am besten», doch ist die Öffnung für übergreifende Marktplätze nicht mehr aufzuhalten. DIGITALER VERTRIEB Beim Stichwort digitaler Vertrieb muss vermehrt sondiert werden, wo überall die strukturierten Produkte eines Emittenten offeriert werden. Das Zauberwort heisst Multi-Issuer-Plattform. Darunter versteht man das übergreifende Aufschalten von unterschiedlichen Emittenten. Das Prinzip gleicht einem Supermarkt für strukturierte Produkte. Der Kunde wird mit vergleichbaren Preisen überzeugt und muss nicht mehr der alleinigen Quotierung eines Emittenten abnehmen, dass es sich um den besten Preis handelt. «Dank Multi-Issuer-Plattformen sind die Trans- parenz und die Vergleichbarkeit der Produkte weiter erhöht worden. Die Kunden profitieren von kompetitiveren Preisen und können das Emittentenrisiko einfacher diversifizieren», erklärt Robin Lemann, Head of Public Distribution bei UBS in Zürich. Die UBS ist Pionierin bei der Digitalisierung des Vertriebs strukturierter Produkte und ist bereits seit über zehn Jahren mit ihrer Plattform (heutiger Name: UBS Investor) aktiv. Seit März 2014 ist sie auch Teil der Multi-Issuer-Plattform Deritrade, die von der Bank Vontobel verwaltet und gesteuert wird. Die Bank Vontobel gehört mit Deritrade ebenfalls zu den ältesten Anbietern von Structuring-Plattformen. Dort hat man früh auf eine Öffnung der Plattform gesetzt – gemeinsames Showcooking statt allein am Herd. So wird Deritrade derzeit von der Bank Vontobel selbst, Deutsche Bank, Morgan Stanley, Société Générale, wie erwähnt der UBS und seit Ende Oktober 2014 auch von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) aktiv zum Produktvertrieb genutzt. Die Privatbank Vontobel scheut ganz offenbar weder Geld noch Mühe, um die derivative Showküche um weitere Spitzenköche zu erweitern. «Wir entwi- ckeln Deritrade gemeinsam mit den Partnern aktiv weiter. Konkret gehören dazu Funktionalitäten rund um den Produkt lebenszyklus sowie Ergänzungen im Produktangebot», gibt Patrick Stettler, Head Sales Europe Multi Issuer Platform bei der Bank Vontobel, einen Vorgeschmack. BEWEGUNG AUF DER MENÜKARTE Doch es gibt auch andere Sichtweisen, welche strategischen Zutaten künftig zum Einsatz kommen. «Zum einen entwickeln sich Multi-Issuer-Plattformen langsamer, als von vielen erwartet wurde. Andererseits wurden von der Buy- wie auch der Sell-Seite in Asien verschiedene Initiativen angestossen, bei denen sich mehrere Emittenten zusammenschliessen, um durch Automatisierung die Kosten pro strukturiertes Produkt weiter zu reduzieren. Es bleibt abzuwarten, welche Initiative sich durchsetzen wird», erklärt Michael Hartweg, Founding Partner und Verantwortlicher für strategische Innovation bei Leonteq. Dort (Plattform Constructor) bedient man seit knapp zwei Jahren – neben Schweizer Kunden – auch asiatische Geschmäcker. Alles andere als langsam entwickelt die Commerzbank eine Multi-Issuer-Platt- Struki-Plattformen im Vergleich Name der Structuring-Plattform Anzahl der über die Plattform gehandelten Produkte 2015 Mindestvolumen in Fr. Credit Suisse mySolutions Keine Angabe Primegate Primegate Keine Angabe UBS UBS Investor (Europe) Aktien: 45 000 Währungen: 80 000 Leonteq Securities Constructor 8211 20 000 20 000 Aktien: 10 000 1000 Währungen/Andere: 25 000 Produkttypen: RC, BRC (auch Multi, Callable RC, BRC, Multi BRC, RC = Reverse Convertible oder Autocallable), Discount- Discount, Bonus, Capped BRC = Barrier Reverse Convertible Zertifikate, Bonuszertifikate, Bonus, Dual Currency Note ProNote, Corporate FX Hedging-Strategien, RKOF, FX-OTC-Optionen Aktien: RC, BRC, Discount, Barrier Discount, (Bonus), Covered Calls Währungen: RC, BRC, Discount, Barrier Discount, CPN Am häufigsten genutzte Produkttypen (%-Schätzung) BRC und RC (>90%) BRC, RC Mögliche Währungen AUD, CAD, CHF, CZK, DKK, EUR, GBP, HKD, JPY, NOK, NZK, RON, SEK, SGD, TRY, USD, ZAR CHF, EUR, USD, GBP, HKD, SEK, SGD (weitere Währungen auf Kundenwunsch freischaltbar) Aktien: Single BRC (50%) Währungen: RC (70%) Aktien: CHF, EUR, USD, GBP AUD, CAD, CHF, EUR, GBP, HKD, JPY, NOK, SEK, SGD, Währungen: 20 Währungen und 4 Edelmetalle USD Szenariorechner/ Visualizer während Structuring Ja Ja Multi-Issuer-Plattform: mehrere juristische Emittenten wählbar Nein Commerzbank (Aufschaltung weiterer Emittenten 2015 vorgesehen) Third Party Pricing (Optionsbroker) Nein Bank Julius Bär Derivative Toolbox 30 000 Bank Vontobel Deritrade Keine Angabe Société Générale Zürcher Kantonalbank A lpha eTrading Pro Keine Angabe Keine Angabe 50 000 20 000 50 000 20 000 13 Strukturen aus Kapitalschutz, Renditeoptimierung und Partizipation mit möglichen Zusatzmerkmalen Autocall, RC, BRC, Discount Zertifikate BRC, Multi BRC, FX Discount Renditeoptimierung Keine Angaben RC, BRC, Multi BRC, RC, BRC, (auch Multi BRC) Discount jew. mit Autocall und Softcall, Multi Chance BRC, KS mt/ohne Cap, Express, Bonus, Capped Bonus, Discount, Airbag, Outperformance, ELN, FCN Autocallables (68,7%), RC (60%), BRC (40%) BRC (14,9%), Andere (16,4%) Mult BRC CHF, EUR, USD, AUD, DKK, AUD, CAD, CHF, GBP, HKD, JPY, NOK, SEK, EUR, GBP, HKD, SGD und über 100 Wäh- JPY, NOK, SEK, USD rungskombinationen Aktien: CHF, EUR, USD inkl. Quanto Währungen: AUD, CHF, EUR, GBP, NZD, SEK und USD Ja Nein Ja (optional) Aktien: Nein Währungen: Ja Ja (für UBS-WealthManagement-Kunden) Nein Leonteq (Guernsey) mit Nein und ohne Cosi, EFG International Finance (Guernsey), Notenstein Private Bank, Notenstein Finance (Guernsey) Vontobel, Société Générale, Nein Morgan Stanley, Deutsche Bank, UBS (Multi-Issuer-Plattform). Cosi und Referenzanleihen für Emittent Vontobel Nein Ja Ja (für UBS-WealthManagement-Kunden) Nein Nein Ja Nein Nein Sprachen der Structuring-Plattform EN EN, DE EN DE, EN, FR EN EN EN DE, EN, FR Termsheet-Sprachen Termsheets in EN (Factsheets in EN, DE, FR, IT, ES) EN, DE Aktien: DE, EN, FR, IT DE, EN, FR, IT Währungen: DE, EN, FR, IT, ES, RU, JP, CN DE, EN DE, EN, FR, IT EN DE, EN, FR Zeitdauer Preiskalkulation 1–60 Sek. Je nach Produkttyp und Parameter Vanilla-Produkte: < 1 Sek. Exotische Produkte: 1–10 Sek. Währungen: 1–2 Sek 1–2 Sek. Aktien: 1–60 Sek, je nach Produkttyp und Parameter 2 Sek. ca. 10–15 Sek. 2–5 Sek. 5 Sek. Gebühren Verkaufsgebühr im Termsheet publiziert, Bandbreiten offengelegt Ja, als kundenspezifische Voreinstellung Ab 1. März 2015 Ab März 2015 Abhängig vom Emittenten. Vontobel weist die wichtigsten Kostenkennzahlen (IEV, Ter und Vertriebsgebühren) aus Nein Ab März 2015 Ja, IEV und Ter sowie Vertriebsvergütung Quelle: payoff.ch, Derivative Partners Als älteste Auslandsbank des Landes ist BNP Paribas seit 1872 in der Schweiz präsent. Mit der Übernahme des Geschäfts mit Strukturierten Produkten von RBS hat BNP Paribas als einer der führenden Anbieter von Strukturierten Produkten in Europa ihr Produkt- und Serviceangebot in der Schweiz weiter ausgebaut. Neu stellt BNP Paribas auch an der SIX Structured Products Exchange handelbare Strukturierte Produkte für private und institutionelle Anleger zur Verfügung. Das Angebot umfasst Mini-Future Zertifikate für aktive Trader als auch Anlageprodukte wie Tracker-Zertifikate oder Kapitalschutzprodukte. Haben Sie Fragen oder wünschen Sie nähere Informationen? Ein Team erfahrener Spezialisten freut sich darauf, Sie zu bedienen. Mitglied bei: E-Mail: [email protected], Telefon: +41 (0)58 212 68 50 bnpparibasmarkets.ch Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Telefonnummer aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. © BNP Paribas SA. Alle Rechte vorbehalten. Risikokennzahl erleichtert Entscheid VALUE AT RISK Jedes in der Schweiz kotierte strukturierte Produkt trägt eine Risikokennzahl, täglich berechnet nach Börsenschluss. Zur besseren Transparenz von strukturierten Produkten hat der Branchenverband SVSP vor zwei Jahren eine Risikokennzahl eingeführt. Sie basiert auf dem Value at Risk (VaR), einer allgemein in der Finanzwelt weit verbreiteten Methode. Das Risikomass gibt per Definition an, welchen Wert der Verlust einer bestimmten Position mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit über eine gegebene Zeit nicht überschreiten sollte, oder volkstümlicher ausgedrückt: Wenn ich Geld verliere, wie viel kann ich dann verlieren? Der VaR macht eine Aussage darüber, indem zum Beispiel angegeben wird, dass bei einer bestimmten Investition während einer Haltedauer von zehn Tagen mit der Wahrscheinlichkeit von 99% nicht mehr als ein bestimmter Betrag verloren geht. Das Resultat, der VaR, ist eine Prozentzahl, die ins Verhältnis zur Investition gesetzt wird. Zum Beispiel bedeutet ein VaR von 13% für ein beliebiges strukturiertes Produkt, dass bei einer Investition von 10 000 Fr. der Verlust auf diesem Produkt unter dem gegebenen VaR-Szenario (Wahrscheinlichkeit, Zeitraum) nicht mehr als 1300 Fr. betragen sollte. Die Risikokennzahl wird täglich nach Börsenschluss berechnet, die Resultate sind am nächsten Tag vor Börseneröffnung verfügbar. Die VaR werden in sechs Klassen eingeteilt, das SVSP Risk Rating. Es reicht von eins bis sechs und ist vergleichbar mit den Risiken anderer, besser bekannter Finanzanlagen. Stufe eins entspricht dem Risiko eines Sparhefts, Stufe sechs dem Risiko von Optionen (vgl. Tabelle). Risikokennzahl und SVSP Risk Rating sind auf der Website des Verbands abrufbar (www.svsp-verband.ch/ riskrating_de). Die Resultate stehen auch anderen Marktteilnehmern – Banken, Portalen usw. – zur VerfüRisikostufen Risikoklasse/ Risiko 1 tief 2 moderat 3 mittel 4 erhöht 5 hoch 6 sehr hoch Quelle: SVSP VaR-Intervall 0–1 1–3 3–6 6–11 11–27 27–100 Vergleichbar mit Geldmarkt, Sparkonto Obligationen Gemischtes Portfolio Obligationen/Aktien Blue-Chip-Aktien Small-/Mid-Cap-Aktien, Emerging Markets Optionen (Hebelprodukte) «Das Zauberwort heisst Multi-IssuerPlattform.» Welche Häuser auf Primegate starten, ist noch ein Betriebsgeheimnis, die üblichen Verdächtigen hüllen sich bis dato in Schweigen. «Die Commerzbank wurde bereits angeschlossen. Weitere Emittenten sollen in diesem Jahr folgen», gibt Plattformspezialist Kalb einen Ausblick. Hauptargument der Multi-Issuer-Plattformen ist bisher die Best Execution, sprich: Der Kunde erhält den besten Preis für sein massgeschneidertes strukturiertes Produkt. Das trifft in den meisten Fällen auch zu, aber nicht immer. Insbesondere dann, wenn unterschiedliche Plattformgebühren je Emittent zur Anwendung kommen, muss genau hingeschaut werden. VIELFÄLTIGE ASPEKTE Aktien: CHF, EUR, GBP, SEK, NOK, USD Währungen: 19 Investitionswährungen Nein form. «Primegate ist als unabhängiger Marktplatz konzipiert. Das äussert sich in einem fairen und transparenten Preiswettbewerb aller Emittenten», so Philipp Kalb, Projektleiter Primegate. Anders als bei anderen Multi-Plattformen kann auf Primegate direkt zwischen dem Käufer und dem Emittenten abgewickelt werden. Es gibt also keinen Zwischenhändler. Des Weiteren gelten dort, ganz demokratisch, für alle angeschlossenen Emittenten die gleichen Plattformgebühren. gung und werden von ihnen in ihren Tools als Zusatzinformation verwendet. Um den VaR zu ermitteln, werden systematisch die Auswirkungen von Änderungen der zugrundeliegenden Risikofaktoren wie zum Beispiel Volatilität, Zinsen und Preis des Basiswerts auf den Wert eines bestimmten Produkts oder eines Portfolios berechnet. Die daraus gewonnenen Daten erlauben einen Rückschluss auf die Höhe des möglichen Verlusts sowie auf seine Eintrittswahrscheinlichkeit. Selbstverständlich kann der Verlust, falls das Ereignis eintritt, auch geringer sein beziehungsweise gar kein Verlust auftreten. Üblicherweise wird der VaR zusammen mit einer Halteperiode und einem sogenannten Konfidenzintervall angegeben. Die Halteperiode gibt Auskunft darüber, innerhalb welchen Zeitraums das Ergebnis der Berechnung gültig ist. Eine Haltedauer von zehn Tagen bedeutet, dass man das Produkt in zehn Tagen noch hält. Das Konfidenzintervall macht eine Aussage über die Signifikanz des errechneten VaRWerts. Ein Konfidenzintervall von 99% bedeutet, dass in 99 von 100 Fällen der errechnete VaR-Wert dem tatsächlichen Wert entspricht. HF Doch es gibt weitere Aspekte. «Die Client Suitability ist ebenfalls eine regulatorische Anforderung, die zunehmend in den Fokus von Structuring-Plattformen rücken wird», gibt Michael Hartweg zu bedenken. Ähnlich sieht man das bei der UBS. «Der Weiterentwicklungsbedarf intensiviert sich neben der Produkt- und der Angebotsseite vermehrt auch bei der verbesserten Prüfung der Kundeneignung oder der Integration in den Beratungsprozess», so Lemann. Eine neue Perspektive ergibt sich auch, wenn man die Plattformdaten intelligent aufbereitet. So lässt sich aus den Hunderten von Konstruktionen, die jeden Tag von Kunden kreiert werden, wertvolles Material veröffentlichen. Derartige Daten könnten Anlegern vielfältige Inspiration bieten. Manche schrecken davor zurück, zu kaufen, was die Masse kauft. Andere handeln bewusst diejenigen Zutaten, die bald ausverkauft sind. Die nächste Zeit verspricht auch weiterhin viel Dampf in der Derivatküche. Martin Raab, Executive Director, Derivative Partners. 2,16 MRD. FR. BETRUG AN DER SCHWEIZER BÖRSE DER UMSATZ VON STRUKTURIERTEN PRODUKTEN IM DEZEMBER 2014. IM VERGLEICH ZUM VORMONAT WAREN DAS 22,5% MEHR. Sind auch neue, anschaulichere Auszahlungsprofile geplant? Wir entwickeln unsere InformationsToolbox laufend weiter. So sollen Einsteigern Funktion und möglicher Einsatz von drei bis vier der gängigs ten Produkttypen detailliert vorge stellt werden, während sich der Profi weiterhin an den verschiedenen Auszahlungsprofilen und der Swiss Derivative Map orientieren kann. Ab März publizieren alle Emittenten die Vertriebskommission. Welche weiteren Schritte sind in Bezug auf die Kostentransparenz vorgesehen? Der erste Schritt unterstreicht das Be kenntnis der Branche zur Transpa renz. Einige Mitglieder gehen bereits weiter. Jetzt gilt es, eine europäische Lösung zu finden, getragen von allen Regulatoren. Anleger profitieren so von einer einheitlichen Lösung, die die Vergleichbarkeit und somit die Transparenz weiter verbessert. Diese Diskussion führen wir in der europäi schen Dachvereinigung intensiv. Wie bei jedem Branchenverband haben nicht alle Mitglieder die gleichen Interessen. Im Struki-Markt stehen sich die Konkurrenten direkt gegenüber. Wie schwierig ist es, unter diesen Umständen einen Konsens zu finden? Ich erlebe die Diskussion als sehr konstruktiv und zielorientiert. We gen der anhaltend schwierigen Rah menbedingungen ist die Branche näher zusammengerückt und hat verstärkt das Wohl und die Entwick lung der Gesamtbranche im Auge. Diese Bereitschaft ist in der Ver bandsarbeit gut spürbar. Wenn Sie einen Wunsch offen hätten, was wünschten Sie sich als SVSPDirektor – von den Mitgliedern, für den Branchenverband, für strukturierte Produkte? Ich wünsche mir, dass es uns als Branche, also Emittenten und Dis tributoren, gemeinsam gelingt, die Vorteile von strukturierten Produk ten noch plausibler zu machen und so breiten Anlegerkreisen den Zu gang zu innovativen Lösungen zu ermöglichen. Interview: Hanspeter Frey STRATEGIE Investieren in dividendenstarke Titel kommt nie aus der Mode und sticht zurzeit besonders. SMI-Kursentwicklung und Dividendenrendite Simon Przibylla Kursentwicklung SMI D as gegenwärtige Marktumfeld ist gekennzeichnet durch ein Zins niveau nahe null und Aktien indizes, die sich im Bereich der Allzeit hochs bewegen. Die Rendite zehnjähri ger «Eidgenossen» ist in den vergange nen Wochen zum ersten Mal überhaupt in den negativen Bereich gerutscht. Ob ligationären und Sparern stehen des halb anspruchsvolle Zeiten bevor. In wieweit die beeindruckenden Aktien kursrenditen der letzten Jahre wieder holt werden können, ist angesichts der wirtschaftlichen und politischen Krisen situationen in aller Welt äusserst schwie rig zu prognostizieren. Das Vorgehen der Notenbanken be einflusst die weltweiten Aktienkurse weiterhin stark. Die ausgeprägte Ab hängigkeit der Märkte von den Zentral banken erschwert eine fundamentale Marktanalyse und rückt einfache und leicht verständliche Anlageideen in den Fokus der Investoren. Dividende in % 30 25 20 15 10 5 0 –5 –10 –15 –20 –25 –30 –35 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Leonteq / Grafik: FuW, sm Dividenden-Futures Euro Stoxx 50 Terminkurve Dividenden-Futures Dividenden-Futures oder Euro Stoxx 50 mit Fälligkeit im Dez. 2014 Terminkurve der Dividenden-Futures des Euro Stoxx 50 125 115 120 114 VERLÄSSLICHES POLSTER 115 Ein Thema, das nie aus der Mode kommt, ist die Investition in dividendenstarke Titel. Zahlreiche Studien belegen die Vorteile von sicheren und konstanten Ausschüttungen. Im Tagesgeschäft fo kussieren Anleger derweil vornehmlich auf Veränderungen der Aktienpreise und vergessen dabei oft die Annehmlichkei ten, die Dividendenzahlungen über eine lange Laufzeit mit sich bringen. Zudem sind Dividenden oft stabiler als die Ge winnentwicklung. Da eine Kürzung der Dividende auf eine negative Geschäfts entwicklung hindeutet, will ein derarti ger Schritt vom Management eines Un ternehmens gut überlegt sein. Die Rendite einer Aktieninvestition setzt sich aus der Aktienkursänderung und der ausgeschütteten Dividende zu sammen. Somit ist der Anleger bei der Investition in die Aktie zu jeder Zeit vollständig dem Kursrisiko ausgesetzt. Manch einer fragt sich zudem, ob die Aktien auf dem gegenwärtigen Kurs niveau nicht überteuert sind. An der Börse Eurex kotierte Terminkontrakte auf Dividenden (Dividenden-Futures, vgl. Grafik 2) dienen institutionellen In vestoren unter anderem dazu, ein ge zieltes Dividenden-Exposure einzuge hen. Diese Terminkontrakte ermögli 110 113 112 105 110 95 109 90 108 Quelle: Bloomberg / Grafik: FuW, sm Quelle: Bloomberg / Grafik: FuW, sm chen es professionellen Anlegern, iso liert in Dividenden zu investieren, ohne die unmittelbaren Aktienkursrisiken des Unternehmens tragen zu müssen. bei 114,07 Punkten. Der Dezember2015-Kontrakt handelt Mitte Januar 2015 auf 107,9 Punkten. Geht der Anleger für 2015 von einer zum Vorjahr stabilen Divi dendenpolitik der Unternehmen aus, könnte er durch Erwerb des Euro Stoxx 50 Dividend Futures Dec 2015 eine positive Rendite von circa 5,7% erzielen. Kon trakte mit Fälligkeit weiter in der Zukunft werden mit einem deutlichen Abschlag zum aktuellen Terminkontrakt gehan delt, da eine grössere Unsicherheit über die Ausschüttung besteht. Ein sinnvoller Zeitpunkt für die Inves tition in Dividenden-Futures ist der An fang des Jahres. Denn meistens wird die Dividende zu Beginn des zweiten Quar tals angekündigt, sodass die Unsicher heit über die erwarteten Dividendenzah lungen im Lauf des Jahres zurückgeht. EINSTIEG ÜBER ZERTIFIKATE Ein sehr liquider Dividenden-Futures ist der Euro Stoxx 50 Dividend Futures mit Laufzeitende im Dezember des jeweili gen Jahres. Kauft ein institutioneller An leger zum Beispiel den Euro Stoxx 50 Di vidend Futures mit Fälligkeit Dezember 2016, partizipiert er eins zu eins an den Ausschüttungen der Indexmitglieder im Jahr 2016. Dabei wird der Preis des Futu res in Indexpunkten ausgedrückt, um die unterschiedliche Gewichtung der einzel nen Unternehmen im Index zu berück sichtigen. Der im Dezember 2014 fällige Euro Stoxx 50 Dividend Futures schloss J Die Bandbreite der Schätzungen nimmt ab, und sie sind weniger volatil. Dies spiegelt sich in den Preisen der Dividen den-Futures. Zur Illustration ist der Kurs verlauf des letztjährigen Euro Stoxx 50 Dividend Futures abgebildet (vgl. Gra fik 3). Risiken bleiben natürlich beste hen. Unternehmen können die Divi dende zum Beispiel überraschend kür zen. Auch können dividendenstarke Mit glieder den Index verlassen. Für den Privatanleger bietet sich der Umweg über strukturierte Produkte an. Als Basiswert eines Partizipationszertifi kats dient in diesem Fall ein DividendenFutures. Wenn es um die DividendenStars des Schweizer Aktienmarktes geht, fällt mit Sicherheit der Name Zurich In surance. Der Versicherungskonzern ist bekannt für eine stabile und vor allem at traktive Ausschüttungspolitik. Seit 2011 zahlt er Jahr für Jahr 17 Fr. je Aktie als Dividende aus. In der Ende 2013 präsen tierten Strategie für die Periode 2014 bis 2016 zählt «eine nachhaltige und attrak tive Dividende» zu den Prioritäten des Managements. Im Zuge der Bekannt gabe der Jahresergebnisse am 12. Fe bruar wird auch ein Update zur Dividen denstrategie erwartet. AM BEISPIEL ZURICH INSURANCE 111 100 z. De 2011 z. De 2012 z. De 2013 z. De 2014 z. De 2015 z. De 2016 z. De 2017 z. De 2018 z. De 2019 z. De 2020 z. De 2021 z. De 2022 z. 2 02 3 bauen gilt. Eine umfassende Aufklä rung bleibt unser oberstes Anliegen. Die gesamte Branche wird sich enga gieren und prüft auch neue Wege. 7 Sonderbund der Wenn nur die Dividende zählt Jürg Stähelin: «Die Vorteile noch plausibler machen» Fortsetzung von Seite 1 De Mehr Auswahl. Mehr Möglichkeiten. Strukturierte Produkte Januar 2015 J F M A M J J A S O N D Der aktuelle Preis eines Tracker-Zertifi kats auf die Zurich-Insurance-Dividende im Jahr 2016 beträgt 16.30 Fr. Die im April 2014 geleistete Dividende belief sich Ende Januar auf 17 Fr. je Aktie. Insofern bietet das Zertifikat einen Discount. Das gilt auch und gerade in Relation zu der für 2016 vom Markt erwarteten Ausschüttung. Gemäss Daten des Fi nanzinformationsanbieters Markit be lieft sich der Konsens gegen Ende Januar auf 17.27 Fr. je Anteilschein (19.70 $ um gerechnet bei 0.8766 Fr./$). Die Rückzah lung bei Verfall des strukturierten Pro dukts entspricht eins zu eins der von Zurich Insurance im Jahr 2016 geleisteten Dividende. Selbst wenn das Unterneh men die Ausschüttung bis dahin nicht erhöhen sollte, würde das Zertifikat also eine positive Rendite abwerfen. Das Risiko lässt sich einfach bestim men: Anleger müssen mit Verlusten rech nen, sobald die 2016er-Dividende von Zurich Insurance unter dem Kaufpreis des Zertifikats liegt. Simon Przibylla, Public Solutions, L eonteq Securities. Die Gewinner des Ölmarkt-Pokers AKTIENKORB Zyklische und strukturelle Veränderungen haben den Ölpreis mehr als halbiert. Ein US-Aktienkorb enthält die Nutzniesser. Über 90 ComStage ETFs. Über 700 Faktor-Zertifikate. Über 45’000 Hebelprodukte bei swissDOTS. Besondere Vorteile: Besondere Vorteile: Besondere Vorteile: • Niedrige Pauschalgebühr • Börsliche und ausserbörsliche Handelbarkeit • Geringe Abweichung von der Indexentwicklung • Berücksichtigung von Dividenden auch bei Kursindizes • Konstanter Hebel auf tägliche Performance • Kein Knock-Out • Open-End-Laufzeit • Kein Volatilitätseinfluss • Handelszeiten durchgehend von 8 – 22 Uhr • Günstiger Preis von 9 CHF/USD/EUR pro Trade • Preisstellung mit drei Nachkommastellen • Klare und vorteilhafte Mistrading-Regeln faktor-zertifikate.ch swissquote.ch/swissdots SWISS comstage-etf.ch Stefan Weber Nach mehreren Jahren bemerkenswert stabiler Entwicklung sind die Ölpreise regelrecht eingebrochen. Vom Höchst im Juni 2014 haben sie sich mehr als halbiert. Die Ursachen sind vielfältig. Sicherlich hat die enorme Angebotszunahme durch neu gefördertes Schieferöl, besonders aus den USA und Kanada, den Markt aus dem Gleichgewicht gebracht. Zusammen mit der weiterhin stabilen Fördermenge der Mitglieder der Organi sation erdölexportierender Länder (Opec) bewirkte das ungebremste Wachstum der US-Rohölproduktion einen Anstieg des globalen Ölangebots auf Rekordwerte. Gleichzeitig fiel die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten sowohl in Industrie ländern als auch in den wirtschaftlich aufstrebenden Staaten überraschend schwach aus, was durch die verhaltene weltwirtschaftliche Erholung bedingt war. Diese Veränderungen sind nicht mehr zyklischer, sondern struktureller Natur. Die Opec möchte die Förderquoten nicht senken, da einseitige Kürzungen einen Marktanteilsverlust gegenüber den Nicht- Opec-Ländern bedeuten würden. Anste hende Investitionskürzungen bei den USSchieferölproduzenten dürften ebenfalls erst verzögert einen Einfluss auf ihre Förderkapazität haben, womit sich am globalen Ölangebot bis Mitte 2015 kaum etwas ändern wird. Sobald auch auf der Angebotsseite begonnen wird, das Marktgleichgewicht wiederherzustellen, hat der Ölpreis mit telfristig Potenzial für eine Erholung auf etwa 70 bis 80 $. Zu den Gewinnern des tieferen Ölprei ses zählen Unternehmen aus der NichtBasiskonsumgüterindustrie, weil die Aus gaben für Öl und Gas einen verhältnis mässig hohen Anteil an den Haushalts kosten der Konsumenten ausmachen. Von Gewinner tiefer Energiepreise Aktien Amazon Apple Delphi Automotive Delta Airlines DSW Foot Locker Ford Motor General Electric Home Depot Honeywell International J.P. Morgan Chase Macy’s Nike Ralph Lauren Royal Caribbean Cruises Starbucks United Parcel Service United Technologies Visa Walt Disney Sektor Konsumdienstleister Technologie Konsumgüter Konsumdienstleister Konsumdienstleister Konsumdienstleister Konsumgüter Industrie Konsumdienstleister Industrie Finanzwesen Konsumdienstleister Konsumgüter Konsumgüter Konsumdienstleister Konsumdienstleister Industrie Industrie Finanzwesen Konsumdienstleister Quelle: Credit Suisse Investment Strategy & Research Börse Nasdaq Nasdaq NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE NYSE Nasdaq NYSE NYSE NYSE NYSE «Neu gefördertes Schieferöl hat den Markt aus dem Gleichgewicht gebracht.» den niedrigeren Energiepreisen profi tieren besonders untere Einkommensstu fen, die die frei werdenden finanziellen Mittel in nicht alltägliche Konsumgüter und Dienstleistungen investieren können. Die Automobil-, die Haushaltswaren-, die Möbel- und die Bekleidungsindustrie rea gieren am schnellsten auf Veränderungen der Energiepreise. Die Vorteile tiefer Energiepreise er strecken sich auf weitere Bereiche, so zum Beispiel auf stark auf Konsumenten aus gerichtete Finanzdienstleister, aber auch auf Industrieunternehmen mit hohem Energieverbrauch. Unter den Finanzwer ten ist darauf zu achten, dass die Unter nehmen nicht übermässig in die Kredit vergabe für Bohr- oder Schieferölkon zerne involviert sind, was zu höheren Kreditrückstellungen führen könnte. In dustriewerte sollten zudem einen mög lichst geringen Bezug zur Öl- und Gas industrie aufweisen. Wer einen direkten Zugang zum Thema über Aktien erhalten will, sollte Unterneh men mit einem substanziellen US-Anteil wählen, da die sich weiter aufhellende Konsumentenstimmung in den USA die Entwicklung zusätzlich unterstützt. In den USA sind die Verbraucher zudem bekannt dafür, dass sie die gesparten Dollar bin nen kürzester Frist in den Wirtschafts kreislauf zurückbringen. Das Credit Suisse Investment Strategy & Research hat deshalb kürzlich ein Port folio mit zwanzig Aktien von amerikani schen Gesellschaften aus den genannten Sektoren zusammengestellt (vgl. Tabelle), die am meisten vom niedrigeren Ölpreis profitieren sollten. Wer bereits ab rund 100 $ in entspre chende Baskets investieren möchte, für den bieten sich strukturierte Produkte wie zum Beispiel Tracker-Zertifikate an. Der Investor partizipiert zu 100% an der posi tiven wie auch der negativen Kursentwick lung des zugrundeliegenden Basket. Be reits an der Schweizer Börse kotiert ist ein Tracker-Zertifikat auf die genannten Gewinner tieferer Energiepreise mit Valor 26 249 109. Die Kotierung garantiert eine transparente Kursstellung während der Laufzeit. Dividenden werden keine aus geschüttet, ebenso verfügt das Produkt über keinen Kapitalschutz. Stefan Weber, Cross Asset Derivatives Sales, Credit Suisse. Strukturierte Produkte Januar 2015 9 Sonderbund der «Eine bessere Risikoaufklärung» BILD: XXX Herr Hens, gibt es typische Fehler, die Anleger mit strukturierten Produkten machen? Die derzeit üblichen Produkte, wie wir sie auf der Swiss Derivative Map finden, beziehen sich auf einen Basiswert und haben verschiedene Eigenschaften, etwa Grenzen nach oben oder unten, also Caps und Floors, oder auch Barrieren. Die wesentliche Frage ist: Wie kann ich die Wahrscheinlichkeit richtig einschätzen, dass der eine oder der andere Fall eintritt, etwa dass die Barriere bricht? Und das können die Leute nicht. BILD: Y VON BAUMANN THORSTEN HENS Der Professor am Zürcher Bankeninstitut analysiert strukturierte Produkte besser verdaulich zu präsentieren. Aufklärung sei zentral, danach gebe es unter Welche Regulierung ist besser: Anreize oder Strafen und Verbote? Das ist eine kulturelle Frage. Ich bin als Professor auch in Norwegen, in Deutschland und andernorts tätig. Den Aufsatz «The Dark Side of the Moon» von 2008 über strukturierte Produkte aus Sicht des Kunden, geschrieben von Marc Oliver Rieger und mir, hat der Regulator in Norwegen als Grundlage genommen, um die Produkte für Kleinanleger zu verbieten. Dort ist die Gesellschaft paternalistisch. In Deutschland hat ein Jurist in Bonn einen Kommentar geschrieben, wie man folglich das bestehende Gesetz auslegen sollte. In der Schweiz ist nichts geschehen. Solche grundlegenden Missverständnisse betreffen nicht nur strukturierte Produkte. Nein. Allerdings werden die Fehler durch die Beschreibungen auf der Swiss Derivative Map nicht aufgedeckt. Es ist schon schwierig für Anleger, die Wahrscheinlichkeiten des Basiswerts zu verstehen, etwa eines positiven oder eines negativen Extrem ereignisses bei einer Aktie. Mit strukturierten Produkten müssen sie dann noch um die Ecke denken. Abstrakt betrachtet müssen sie die Wahrscheinlichkeitsverteilung des Basiswerts transformieren – über das Auszahlungsprofil in die Wahrscheinlichkeitsverteilung des strukturierten Produkts. Das schaffen die Leute nicht, das zeigen all unsere Experimente. Was halten Sie für besser? Ich bin in der Schweiz, weil man hier liberaler ist. In Bürokratien wie Deutschland und Frankreich würde ich zugrunde gehen, dafür bin ich zu kreativ. Ich b efürworte eine freie Marktwirtschaft, aber sie funktioniert nur dann, wenn die Leute verstehen, was sie dort tun. Aufklärung ist wichtig, und danach haben wir genügend Wettbewerbsdruck. Wünschen würde ich mir eine bessere Risiko aufklärung für die Anleger. Wir arbeiten derzeit daran, die Risikodarstellung zu optimieren, damit die Leute sie auch verstehen. Dem Eidgenössischen Finanzdepartement haben wir entsprechende Vorschläge unterbreitet. «Gewisse Produkte würden die Leute nie kaufen, wenn sie die Wahrscheinlichkeiten richtig einschätzen könnten.» Wie sieht diese Risikodarstellung aus? Am besten ist das erwähnte Experience Sampling, wenn also die Leute am Bildschirm selbst ausprobieren können. Geht das nicht, braucht es Balkendiagramme für die positiven und die negativen Renditen – das zeigt ihre Volatilität – und dazu die kumulative R endite. Letztere ist wichtig. Folgt auf einen Balken mit 50% Verlust einer mit 50% Gewinn, glauben viele Leute, der Verlust sei wettgemacht. Doch dazu bräuchte es 100% Gewinn. Solches macht die kumulierte Rendite sichtbar. Was lässt sich dagegen tun? Man kann den Anlegern helfen, etwa durch erproben. Sie drücken auf einen Knopf, und der Computer würfelt eine Rendite für den Basiswert, mit der sie auf dem Auszahlungsdiagramm die Rendite des strukturierten Produkts ablesen. Das wird zwanzig Mal wiederholt respektive der Computer würfelt zwanzig Renditen. Das ergibt verschiedene Häufigkeiten. Damit erkennen die Leute, welches Szenario eine wie hohe Wahrscheinlichkeit hat. Eine solche Übung nennt sich Experience Sampling. Wie schlägt sich die hiesige Struki-Branche im Vergleich mit anderen Ländern? Ein rationaler Nutzenmaximierer würde also gewisse Produkte nicht kaufen. Welche? Das Schöne an der Schweiz ist: Sie ist führend in mancher Hinsicht, und ich meine nicht mit Schokolade und Käse, sondern im Finanzbereich, und gerade auch in strukturierten Produkten. Diese spielen in den USA keine grosse Rolle, dort heissen sie Equity Notes. In Deutschland ist das Anlagevolumen etwa halb so gross wie in der Schweiz. Die Schweiz ist Vorreiter, auch für das Private Banking, und müsste auch die Risikoaufklärung am besten machen. Die Verständlichkeit wäre also zu verbessern. Gilt das für Privatanleger oder auch für Professionelle? Unsere Experimente machen wir jeweils im ersten Schritt mit Studierenden, die sind schon relativ clever. Im zweiten Schritt machen wir sie mit Meinungsforschungsinstituten. Dabei lässt sich etwa nach Einkommen und Bildungsstand unterscheiden. Da kommen die gleichen Ergebnisse heraus wie bei den Studenten. Und gerade jetzt haben wir eine Studie gemacht mit Bankern, Anlagechefs und CFA-Absolventen. Es geht um Pflichtwandelanleihen, sogenannte Coco Bonds, die unter Umständen in Aktien gewandelt werden. Wir haben einfache Verständnisfragen zu Szenarien und Wahrscheinlichkeiten gestellt. Die Experten haben schlecht geantwortet – nicht besser als die Studenten. «Einen Basiswert auswählen und eine zackige Kurve darüber zeichnen ist nicht sehr innovativ.» Coco Bonds sollen die Stabilität der Banken verbessern, sie gelten als Erfolg der Schweizer Finanzindustrie und als Exportprodukt. Ja, ich weiss auch, warum: Mit Coco Bonds wurde vermieden, dass die Banken ordentliche Rücklagen bilden. Die Alternative wäre, mehr Eigenkapital zu halten, das ist teurer. Coco kannibalisieren die Eigenkapitalhinterlegung. Das ist für die Banken angenehm. Wie nahe an die Realität kommen die Experimente im Labor, wo die Teilnehmer nicht mit ihrem eigenen Geld arbeiten? Auch im Labor geben wir den Leuten Anreize, aber natürlich nicht ein Vermögen. Normalerweise geht es um 20 oder 50 Fr. Dann gibt es Studien, die wir in der Schweiz, in Europa und in Indien durchführen. In Indien erhalten die Teilnehmer ein Jahreseinkommen. Das macht für die Risikowahrnehmung keinen Unterschied, für die Risikobereitschaft schon. In den USA gibt es sogar Experimente mit Strafen. Da erhält der Teilnehmer einen schwachen elektrischen Schlag, wenn er die falsche Entscheidung trifft. In der Verhaltensökonomie besagt die Prospekttheorie: Kleine Wahrscheinlichkeiten werden überschätzt. Weshalb wird die ebenfalls eher kleine Gefahr des Barrierebruchs nicht über-, sondern unterschätzt? Man muss unterscheiden zwischen der Wahrnehmung von Wahrscheinlichkeiten und der Reaktion auf Wahrscheinlichkeiten. In der Prospekttheorie fragt man: Die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses ist 0,1%, wie reagierst du darauf? Diese Theorie arbeitet mit gegebenen Wahrscheinlichkeiten. Bei den Barriereprodukten sind die Wahrscheinlich keiten dem Anleger nicht bekannt, er muss eine Einschätzung machen. Und seine Wahrnehmung unterschätzt die tatsächliche Wahrscheinlichkeit. Zudem besagt die Prospekttheorie, dass wir Verluste höher gewichten als Gewinne. Sind verlustaverse Anleger nicht automatisch vorsichtig? Das trifft zu. Allerdings gilt gemäss der Theorie: Zwischen Verlust- respektive Risikoaversion und den Wahrscheinlichkeiten gibt es eine Interaktion. Da existieren verschiedene Bereiche, mit Gewinn oder Verlust und mit kleinen oder moderaten Wahrscheinlichkeiten. Bei einer moderaten Verlustgefahr gehen die Leute kein Risiko ein. Auch nicht bei moderaten Gewinnchancen. Aber bei kleinen Wahrscheinlichkeiten unter 10% dominiert die Hoffnung auf hohe Gewinne. Das ist der Lotterieeffekt. Würden Sie demnach die Börse – etwas überspitzt gesagt – als Lotterie bezeichnen? Es kommt darauf an, wie Sie damit umgehen. Sie können ja an der Börse auch langweilige Dinge machen, etwa ein wohldiversifiziertes Portfolio konstruieren. Das ist keine Lotterie, sondern eher wie ein langsamer Tanker, der auf dem Meer schwimmt. Kommt eine Welle, wie der Frankenmindestkurs-Schock, verlieren Sie ein paar Prozent. Aber normalerweise schwimmen Sie da relativ sanft durch. Ein Schnellboot könnte von der Welle zum Kentern gebracht werden. Kapitalschutzprodukte halten Sie für sinnvoller. Wo liegt dort das Problem? Kapitalschutzprodukte wären das Beste für die Anleger. Aber sie finanzieren sich derzeit nicht. Wenn die Zinsen bei null liegen, dann können die Banken nichts damit verdienen. Möglich sind aber Produkte mit 90% Kapitalschutz und quasi 10% Selbstbehalt. Das stimmt. Dennoch muss der Anbieter ja an solch einem Produkt 0,7 bis 1% verdienen können, das wäre ein fairer Preis – auch wenn manche 2% nehmen. Bei Zinsen von null sind die Konditionen von Kapitalschutz für die Anleger letztlich nicht besonders attraktiv. Wie beurteilen Sie die Perspektiven für die Branche, und wozu braucht es strukturierte Produkte? Strukturierte Produkte braucht man als Beimischung. Keiner sollte den Hauptteil seines Portfolios in ein strukturiertes Produkt legen. Aber es gibt spezielle Bedürfnisse, beispielsweise die Absicherung von Wechselkursrisiken, die sich mit strukturierten Produkten abbilden lassen. Privatanleger können nicht Terminkontrakte wie Futures oder Forwards handeln. Das ist ein toller Service, den die strukturierten Produkte bieten. Privatanleger haben Strategiemöglichkeiten, die sie sonst nicht hätten. Dennoch sind Sie skeptisch. Ich habe den Eindruck, zumindest wenn ich die Swiss Derivative Map anschaue: Da sind nicht die Produkte drauf, die man wirklich braucht. Es gibt also Bedarf und damit für die Branche auch Potenzial. Weshalb wird es zu wenig wahrgenommen? Dinge, die die Leute wirklich brauchen, werden nicht abgebildet. Nobelpreisträger Robert Shiller sagte beispielsweise, man sollte makroökonomische Risiken abbilden oder sich ändernde Mieten. Das müsste man in strukturierten Produkten verbriefen. Ein Vorschlag fürs Investieren wäre das erwähnte Rebalancing von Vermögenswerten. Doch einen Basiswert auswählen und eine zackige Kurve darüber zeichnen ist nicht sehr innovativ. Interview: Philippe Béguelin und Hanspeter Frey STRUKI ERPROBEN Wie lassen sich strukturierte Produkte den Anlegern am besten erklären? Gut wäre für jeden Investor ein Professor, bewaffnet mit Papier und Bleistift, scherzte Thorsten Hens während des Interviews (vgl. Haupttext). Die nächstbeste Lösung sei das Ausprobieren am Computer. Dazu hat das Schweizerische Bankeninstitut der Universität Zürich ein Learning Tool entwickelt. Nach einem kurzen Blick auf Gewinn und Verlust von Aktien folgen die Vorteile strukturierter Produkte: Der Anleger kann gewinnen, obwohl der Kurs fällt, sein Risiko begrenzen, investieren ohne Verlust oder mehr gewinnen als mit Aktien. Dann kann der Benutzer sein eigenes strukturiertes Produkt darstellen, ganz einfach per Mausklick oder am Touchscreen per Hand. Das Produkt lässt sich dann über verschiedene historische Zeiträume durchspielen. Schliesslich zeigen Fragen zum Risiko, was für ein Anlegertyp der Benutzer ist. Das Tool ist für jeden Investor empfehlenswert: www.sdfb.ch/de/projekte/edit/demo Anzeige Liegt das Problem in der Darstellung oder im Produkt? In beidem. Ein Tracker-Zertifikat ist einfach, Barriere produkte oder Twin-Win-Zertifikate sind schwieriger. Um dies darzustellen, ist Papier ungeeignet – ausser, wenn jemand etwas vorzeichnet und erklärt. Mit einem fixen, statischen Diagramm begreifen die Leute die Wahrscheinlichkeiten und die Risiken nicht. Wären da nicht auch die Emittenten gefordert? Ich betrachte dies basierend auf der Verhaltens ökonomie, der Behavioural Finance: Derzeit nutzen Emittenten die Schwächen der Anleger aus. Es gibt Produkte, die würden die Leute niemals kaufen, wenn sie die Wahrscheinlichkeiten richtig einschätzen könnten. Sie kaufen solche Produkte, weil sie sie nicht richtig verstehen. Andererseits könnte man strukturierte Produkte gezielt konzipieren, um den Leuten zu helfen, Schwächen zu vermeiden. Vor der Finanzkrise lagen viele Barrieren weit oben, damit verbrannten sich Anleger die Finger. Haben sie nichts gelernt? Damals wurde die Hälfte aller Barrieren durchbrochen. Lernen ist individuell, aber nicht kollektiv. Womöglich kaufen heute nicht dieselben Leute Produkte mit hoher Barriere – das müsste man untersuchen. Oft rutscht eine jüngere Generation nach und macht den gleichen Fehler. Die Frage lautet, wie wir kollektiv lernen können, doch das ist schwierig. Müsste die Branche das kollektive Lernen forcieren? Das liegt nicht in ihrem Interesse. Es ist die Aufgabe des Regulators, oder vielleicht der Universität. Was konkret beurteilen die Investoren falsch? Dazu haben mein Kollege Marc Oliver Rieger und ich viele Untersuchungen gemacht. Typischerweise unterschätzen die Leute die Wahrscheinlichkeit, dass die Barriere bricht. Auch Grundregeln der Statistik werden verletzt, etwa bei Lookback-Produkten, wo man im Rückspiegel schaut, ob während der Laufzeit ein gewisser Fall eingetreten ist. Dieser Fall trete mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit gegen das Ende der Laufzeit ein, meinen Anleger. Zudem begreifen sie einfache Dinge nicht. Sie denken, für ein sogenanntes Worst-of-Produkt, das sich unter gewissen Bedingungen auf die schlechteste Aktie aus einem Korb bezieht, seien mehr Aktien in diesem Korb besser. Sie verdrehen quasi die Vorzeichen. Existieren Alternativen zur Darstellung auf Papier? Anlässlich des 175-Jahr-Jubiläums der Universität Zürich habe ich mit Kollegen ein Learning Tool entwickelt, damit können die Leute strukturierte Produkte kennenlernen und verstehen. Es ist im Internet verfügbar (vgl. Textbox rechts, Anm. d. Red.). aus Sicht der Verhaltensökonomie. Er plädiert dafür, den Anlegern die Risiken und die Wahrscheinlichkeiten den Anbietern genügend Wettbewerbsdruck, damit ein freier Markt funktioniere. Weiterbildung in Zug Master/Diploma of Advanced Studies MAS/DAS Corporate Finance Das gilt für Barrier Reverse Convertibles und weitere komplizierte Produkte. Leider sind 30 bis 40% des Marktes Barrier Reverse Convertibles. Welche Produkte helfen Anlegern gegen Schwächen? Die einfachsten sind die Kapitalschutzprodukte, die im Nullzinsumfeld aber kaum rentieren. Ein Beispiel wären – statt der vielen existierenden statischen Produkte – dynamische Zertifikate, die Vermögenswerte gemäss einem Schema rebalancieren. Es ist psychologisch schwierig, bei fallenden Preisen zu kaufen und bei steigenden zu verkaufen. Ein solches Produkt würde dem Anleger helfen, seinen Bias zu überwinden und damit nicht mehr prozyklisch zu agieren. Dynamische Produkte existieren bereits. Es gibt auch Sparpläne oder Strategie-ETF. Aber sie stehen nicht im Vordergrund und sind auch nicht auf der Swiss Derivative Map zu finden. Barrier Reverse Convertibles sind die beliebtesten Produkte. Damit haben Investoren schon alle erdenklichen Marktphasen durchlebt. Nun ist das Verständnis sicher ausreichend? Barrier Reverse Convertibles werden beworben mit einem Coupon, der weit über dem Zins ist, den man sonst bekommt. Und die Leute glauben, dass die Barriere nicht durchbrochen wird – die Aktie werde sicher nicht 20% fallen. Deshalb sind diese Produkte so beliebt. Was wäre besser? Ein geringerer Coupon und eine tiefere Barriere. Die Leute unterschätzen die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen. Sie glauben nicht, dass während der Laufzeit des Produkts so etwas wie die Aufhebung des Franken-Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank eintreffen könnte und dann die Aktienkurse unter die Barriere fallen. Start: 6. Februar 2015 ZUR PERSON Thorsten Hens ist Swiss-Finance-Institute-Professor an der Universität Zürich und Direktor des Instituts für Banking und Finance. Er ist zudem Partner von Behavioural Finance Solutions (BhFS), einem Spin-off der Uni Zürich, das Finanzunternehmen in der Portfoliogestaltung unter Erkenntnissen der Verhaltenswissenschaft berät. Hens lehrt ausserdem an der Norwegian School of Economics in Bergen. Enge Kontakte pflegt er zur Stanford University in Kalifornien, wo er 1993 Assistenzprofessor war und 2011 ein Forschungssemester verbrachte. Hens habilitierte 1996 an der Universität Bonn und zog 1999 in die Schweiz. Im Bereich Evolutionary Finance und Behavioural Finance zählt er zu den führenden Wissenschaftlern Europas. MAS/DAS Controlling – DAS Accounting Start: 6. Februar 2015 MAS/DAS Pensionskassen Management Start: 9. März 2015 MAS Economic Crime Investigation Start: 23. April 2015 Fachkurs Corporate Risk Management Start: 26. Februar 2015 Weitere Informationen und Info-Veranstaltungen: www.hslu.ch/ifz-weiterbildung Strukturierte Produkte Januar 2015 11 Sonderbund der Mit reduziertem Risiko auf Aktien setzen Mehrwert, und wenn ja, für wen? LOCK-IN-ZERTIFIKATE Sie bezahlen einen Coupon und sichern Kursgewinne während der Laufzeit automatisch ab. BERATUNGSQUALITÄT Zu viele unnötige und komplexe Produkte stellen den Nutzen für Kunden in Frage. D as Zinsniveau im OECD-Raum ist ausserordentlich niedrig. Der Ball liegt seit geraumer Zeit bei den Notenbanken, die mit ihrer fast verzweifelt grosszügigen Geldpolitik für Stimu lierung sorgen möchten. Die aggressiven Massnahmen in Japan (Abenomics) haben bisher keinen Erfolg gebracht, und die Europäische Zentralbank ist mittlerweile bei Minuszinsen und der Strategie des Quantitative Easing angelangt. In den USA hat das Fed seine Anleihenstützungskäufe bei wieder optimistischeren Wirtschaftssignalen zwar eingestellt. Doch Janet Yellens Truppe weiss um die Verletzlichkeit der Erholung und versucht, möglichst lange für billige Zinsen zu sorgen. Investoren sehen sich damit gedrängt, ihr Glück weiterhin im Aktienmarkt zu suchen, trotz etwa in den USA, in Deutschland und in Japan bemerkenswerten Rallys. Passende Anlageformen sind gesucht. Lock-in-Zertifikate bieten Chancen bei reduziertem Risiko. Fall in ein Kapitalschutzprodukt. Kursschwankungen der Basiswerte können allerdings weiterhin einen Einfluss auf den Sekundärmarktpreis des Produkts haben. Dieser ist deutlich höher als bei einem vergleichbaren Multi Reverse Convertible. Falls an keinem Beobachtungsdatum ein Lock-in Level erreicht wird, weist das Produkt einen bedingten Kapitalschutz bis zur Barriere auf. Auch nach einem Barrier Event bleibt der Lock-in-Mecha nismus aktiv. Das Lock-in-Zertifikat auf US-Ölförderer hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Es gibt acht Lock-in Levels (102,5, 105, 107,5, 110, 112,5, 115, 117,5 und 120%), die jeden Monat zur Verfügung stehen. Die Barriere wird kontinuierlich beobachtet (American Barrier). Die maximale Rückzahlung des Produkts beträgt 120%. Der garantierte jährliche Coupon beläuft sich auf 2,3% (indikativ per 20. Januar). DIE DREI SZENARIEN Positives Szenario: Bereits nach einem Monat notieren die drei Aktien jeweils mindestens 2,5% im Plus. Das erste Lockin Level ist erreicht. Die Rückzahlung beträgt mindestens 102,5%. Bemerkenswert ist das Preisverhalten im Sekundärmarkt. Der aktuelle Fair Value des Produkts ergibt sich aus der Summe des Gegenwartswerts der – sicheren – Rückzahlung von 102,5%, der garantierten Couponzahlungen von Lock-in auf einen Blick Produktbeispiel – Partizipation an steigenden Märkten – Kapitalschutz bei Erreichen eines Lock-in Level – Anrechnung an die Fixed -ncome-Quote bei Erreichen von Lock-in Level – Bedingter Kapitalschutz bis zur Barriere – Fixer Coupon – Wurde ein Lock-in Level erreicht, notiert das Zertifikat beim Lock-in Level zuzüglich der fälligen Coupons – Das Produkt kann jederzeit während der Laufzeit verkauft werden Gewinn Produkt Währung Nennwert Laufzeit Basiswerte Coupon (fix) Barrier Lock-in Levels Lock-in-Beobachtung Rückzahlung SO FUNKTIONIERT’S Lock-in Level Barriere 0 Chancen sis we rt Risiken Verlust Emittentin / Garantin Reoffer Quelle: Bank Julius Bär / Grafik: FuW, sm Quelle: Picard Angst Ba Lock-in-Zertifikate ermöglichen es dem Anleger, von steigenden Notierungen zu profitieren, und sichern Gewinne während der Laufzeit automatisch. Zusätzlich wird ein fixer Coupon gezahlt. Notieren alle Basiswerte an einem der monatlichen Beobachtungsdaten über einem Lock-in Level, so entspricht die Rückzahlung per Verfall mindestens diesem Lock-in Level. Das Produkt verwandelt sich in diesem «Investoren sehen sich gedrängt, ihr Glück weiterhin im Aktienmarkt zu suchen.» Zertifikat mit Barriere und Lock-in Dollar 1000 $ 2 Jahre ExxonMobil (XOM UN), Halliburton (HAL UN), Schlumberger (SLB UN) 2,30% p.a. (indikativ per 20. Januar) 55% (laufende Beobachtung) 102,5% / 105% / 107,5% / 110% / 112,5% / 115% / 117,5% / 120% Monatlich Wenn einer der Lock-in Level während der Laufzeit (monatliche Beobachtung) von allen Basiswerten berührt wird: Nennwert maximal erreichtes Lock-in Wenn kein Lock-in Level erreicht wurde und keiner der Basiswerte die Barriere berührt hat (resp. bei einer Berührung über dem Strike steht): Nennwert 100% Wenn die Barriere berührt wurde und kein Lock-in Event stattgefunden hat: Nennwert (schlechtester Basiswert final / schlechtester Basiswert initial) Fixer Coupon Bedingter Kapitalschutz bis zur Barriere Lock-in Feature, das den Profit absichert und Kapitalschutz garantiert Verlust des bedingten Kapitalschutzes, falls einer der Basiswerte die Barriere berühren oder durchbrechen sollte Anleger ist dem Ausfallrisiko der Emittentin ausgesetzt Opportunitätskosten Mindestens S&P-A-Rating Auf Anfrage 2,3% p. a. sowie des Werts der Chance auf weitere Lock-ins. Der Anleger kann das Produkt nun bei mindestens 107% verkaufen und Kursgewinne realisieren oder es als Anleihenersatz im Portfolio halten. Diese Berechnung der Emittentin basiert auf der Annahme, dass alle Basiswerte genau auf dem ersten Lock-in Level notieren. Seitwärtsszenario: Während der gesamten Produktlaufzeit kommt es an keinem Beobachtungsdatum zu einem Lockin-Ereignis. Keine der Aktien notiert während der Laufzeit jemals unterhalb der Barriere (55%). Es gibt eine Rückzahlung zu 100%. Der Anleger realisiert eine Rendite in Höhe der Couponzahlung. Negatives Szenario: Während der gesamten Produktlaufzeit kommt es an keinem Beobachtungsdatum zu einem Lockin-Ereignis. Eine oder mehrere Aktien berühren die Barriere. Der Anleger realisiert einen Kursverlust, falls die schlechteste Aktie unter ihrem Startwert notiert. Die Rückzahlung entspricht der Performance der schlechtesten Aktie. Der Coupon wird jedoch in jedem Fall gezahlt. Die Aktienmärkte haben nach dem Einbruch infolge der Finanzkrise ab 2009 massiv zugelegt. Gemessen am Jahreshoch 2014 zeigt der MSCI World ein Plus von 158%. Beim S&P 500 sind es bemerkenswerte 214%. Angesichts vorerst noch niedriger Zinsen suchen viele Investoren dennoch den Einstieg und dürften daher die Möglichkeiten von Lock-in-Zertifikaten zu schätzen wissen. Christoph Scheuermann, Leiter Financial Engineering; Christoph Burkhalter, Leiter Research, Picard Angst. Strukturierte Produkte auf SMI-Titel Max Lüscher-Marty S trukturierte Produkte müssten verboten werden.» Nichts weniger hat ein erfolgreicher Bündner Unternehmer vor mehr als einem Jahr in der Lokalpresse gefordert. Da ist Widerspruch angesagt. Aber, Hand aufs Herz, braucht es strukturierte Produkte wirklich? Müssen sie gar verboten oder zumindest stärker reguliert werden? Von mehr Regulierung halte ich wenig. So bezweifle ich, dass der vereinfachte Prospekt für Struki etwas zum Anlegerschutz beiträgt. Gewiss: Viele Termsheets sind kaum geniessbar, und die Kostentransparenz liegt nach wie vor im Argen. Aber es gibt auch grundsätzliche Kritik. GROSSES MISSVERHÄLTNIS 33 492 – das ist die Zahl der am 21. Januar, 14.30 Uhr, bei Swissquote kotierten strukturierten Produkte, allein auf Schweizer Aktien. Zum Vergleich: Der Swiss All Share Index umfasst gerade einmal 232 Titel. Es gibt also rund 145-mal mehr Struki als an der SIX Swiss Exchange gelistete Aktien. Noch krasser ist das Verhältnis bei den Top drei (Novartis, Nestlé, Roche). Jeder dieser drei Titel dient in weit über 2000 Produkten als Basiswert. Der interessierte Investor versinkt im «Produktsumpf». Auch Plattformen helfen wenig. Fast die Hälfte der bei Swissquote aufgelisteten Struki auf Schweizer Aktien sind einfache Call bzw. Put Warrants. Sie sind auch an der Eurex als voll standardisierte Produkte erhältlich. Die Frage ist deshalb erlaubt, ob es Call- und Put-Optionen in der Form Basiswert ABB N Actelion N Adecco N CS Group N Geberit N Givaudan N Holcim N Julius Bär N Nestlé N Novartis N Richemont N Roche GS SGS N Swatch Group I Swiss Re N Swisscom N Syngenta N Transocean N UBS Group N Zurich Insurance N Total 1 Call 351 197 256 468 114 181 413 188 531 778 280 594 159 76 303 143 374 281 298 361 6346 Barrier Reverse Convertible Put 230 98 139 281 56 92 299 104 417 632 155 462 78 21 167 99 231 102 155 243 4061 Hebel Knock-out 70 85 94 81 70 43 82 36 96 104 38 91 20 28 103 81 88 117 59 103 1489 von Retailprodukten wirklich braucht. Die kleineren Mindestkontrakte und die Tatsache, dass keine Short-Positionen möglich sind, reichen als Grund nicht. Im Gegenteil könnten Zutrittsschranken über höhere Mindestkontraktgrössen im Sinne des Anlegerschutzes von Vorteil sein. Mini Futures sind an der Eurex nicht erhältlich. Für versierte Trader und Hedger schaffen sie durchaus Mehrwert. Die Margin Calls bei Eurex-Futures sind zu Recht nicht jedermanns Sache. Dass es dagegen die neu lancierten Constant-Leverage-Zertifikate braucht, stelle ich in Frage. Warrants und Mini Futures – sie zählen zu den Hebelprodukten – sind nicht allzu komplex. Von daher spricht wenig gegen Anzeige SMI-KURSSTURZ Der Coupon entschädigt nur ungenügend für das Risiko im Krisenfall. Die Aufhebung des Euromindestkurses hat zu den heftigsten Verwerfungen am Schweizer Finanzmarkt seit der Finanzkrise geführt. Der Eurokurs sank fast 20%, der Aktienmarkt verlor rund 14%. In der Finanzwelt hat sich für solche Phänomene der Begriff «schwarzer Schwan» eingebürgert – ein Ereignis, das einen sehr s eltenen, unerwarteten Ausreisser mit enormer Auswirkung nach sich zieht, für dessen Eintreten im Nachhinein Erklärungen gefunden werden. Nichts wies auf ein Ende des Mindestkurses in absehbarer Zeit hin. Im Gegenteil, man hatte es sich bequem eingerichtet mit der vermeintlichen Garantie der SNB. Um mit einer anderen Analogie aus der Tierwelt zu sprechen: Die Situation der Anleger ähnelte derjenigen eines amerikanischen Truthahns, der tausend Tage lang gefüttert wird. Dabei geht er davon aus, dass der Züchter sich um sein Wohlergehen kümmert, und mit jedem Tag erhärtet sich diese Überzeugung – bis zum Mittwoch vor Thanksgiving, an dem er eine böse Überraschung erlebt. Analog hat der Anleger seine Entscheidungen und Erwartungen vom Verhalten der SNB abgeleitet. Nichts schien auf den abrupten Kurswechsel hinzuweisen. Umso heftiger war die Reaktion. Und wie haben sich strukturierte Produkte, besonders die Barrier Reverse Convertibles (BRC), in dieser Phase verhalten? Eine erste, provisorische Auswertung zeigt, dass die defensiven Werte (Nestlé, Swisscom, Novartis) fast ohne Barriereverletzung durch die Turbulenzen gekommen sind. Finanz- und zyklische Titel (Credit Suisse, Swatch Group, ABB, Holcim) haben währenddessen eine hohe Anzahl von Barriereverletzungen verzeichnet. Zur Erinnerung: Ein Aktien-BRC offeriert während der Laufzeit des Produkts auf dem eingesetzten Kapital einen garantierten Coupon. Die Höhe des Coupons ist massgeblich von der erwarteten Volatilität und dem Niveau der Aktienbarriere abhängig. Sollte die zugrundeliegende Aktie während der Laufzeit eine definierte Kursbarriere nicht unterschreiten, erhält der Anleger sein investiertes Kapital zurück. Wird die Barriere (meist 20 bis 40% unterhalb des Ausübungspreises) aber einmal unterschritten, wird die zugrundeliegende Aktie dem Investor zum Ausübungspreis ausgehändigt, sofern sich der Kurs nicht über den Ausübungspreis erholt. Genau dieses Barriereereignis ist bei vielen Titeln eingetreten. Sollte sich der Aktienkurs bis zum Produktverfall nicht deutlich erholen, drohen herbe Verluste. Der Investor verpflichtet sich nämlich, den Basiswert zu einem hohen Ausübungspreis zu beziehen. Bora Bora? Malediven? Nein. Die Schweizer Börsen an der FINANZ’15. Weitersagen! Ein Blick zurück zeigt, dass aufgrund der historisch tiefen Volatilität die Konditionen der unlängst emittierten BRC (Couponhöhe und Barriereschutz) relativ bescheiden sind. Um die Attraktivität zu steigern, wurden BRC mit Aktien mit erhöhter erwarteter Volatilität strukturiert. Eine erste provisorische Auswertung zeigt, dass gerade sie am ehesten von einer Barriereverletzung getroffen wurden. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Couponhöhe und Barriere verletzung: Je höher der Coupon (infolge erhöhter impliziter Volatilität), desto wahrscheinlicher die Verletzung. Während etwa Nestlé-BRC (Coupon rund 3,6% mit Laufzeit von einem Jahr) kaum von Barriereverletzungen tangiert sind, wurde bei den volatileren Titeln die Schranke in mehr als 50% der Fälle gerissen. Der Investor wurde dabei mit einem Coupon von 5 bis 5,5% entschädigt. Der Zusatzertrag beim Coupon entschädigt nur ungenügend für das Risiko im Krisenfall. Der Investor hat für einen verhältnismässig bescheidenen Mehrertrag das gesamte Abwärtsrisiko übernommen, das bei den erwähnten Papieren bereits 20% und mehr beträgt. Er sollte sich gut über legen, ob sich das überproportional hohe Risiko für einen geringen Renditeaufschlag lohnt. Costantino Lanni, Leiter Center for Financial Studies, HWZ – Hochschule für Wirtschaft Zürich. BILD: IRIS C. RIT TER Div. 18 1 3 8 4 2 8 2 67 53 3 74 2 4 34 34 7 4 4 62 394 Rendite Discount-Zertifikat BRC1 18 430 15 209 9 212 14 199 6 122 6 81 13 265 4 50 11 729 15 620 3 352 24 896 4 50 5 324 11 250 3 169 8 235 5 88 12 200 11 380 197 5861 Div. Kapitalschutz 5 49 3 6 4 13 11 34 – 14 2 6 5 31 1 6 20 182 12 191 5 9 16 206 1 11 9 41 6 74 8 199 2 26 2 3 4 9 13 209 129 1319 Total 1288 763 839 1208 519 490 1219 440 2293 2682 973 2594 370 567 1102 808 1074 701 815 1532 22 277 Quelle: SIX Swiss Exchange sie. Schwerer tue ich mich dagegen mit bestimmten Anlageprodukten, besonders mit Barriereprodukten wie Bonuszertifikaten, Barrier-Discount-Zertifikaten und Barrier Reverse Convertibles, ganz besonders in Form von Multi Barriers. Damit werden auch Kundensegmente angesprochen, die nicht in der Lage sind, die Chancen und Risiken dieser Produkte angemessen zu beurteilen. An Kunden, die noch nie eine Aktie gekauft haben und auch nicht die Absicht hegen, ein Aktienportfolio aufzubauen, dürfen keine Barriereprodukte verkauft werden. Engagements in Barriereprodukten, die auf die Illusion setzen, es werde ohnehin «nichts passieren», sind ein Unding. Immer noch scheinen viele Kunden berater ein grosses Kompetenzdefizit aufzuweisen. Damit meine ich dreierlei: zu wenig Fach-, zu wenig Sozial- und zu wenig Risikokompetenz. Fachkompetenz ist nicht nur Produktkenntnis. Kunden berater müssen explizit darauf trainiert werden, ein strukturiertes Produkt einfach und anschaulich zu erklären. Sozialkompetenz ist die Fähigkeit zu erkennen, ob die Erklärungen beim Kunden angekommen sind und ob das Produkt wirklich zu seinem Risikoprofil passt. Risikokompetenz ist die kritische Auseinandersetzung mit der langen Aktienkursgeschichte, primär auf der Basis von Aktienmärkten. Sie bedeutet aber auch das Wis- sen um den Unterschied zwischen Risiko und Ungewissheit. Für Aktien und andere Basiswerte lässt sich zwar die historische Volatilität bestimmen. Was in Zukunft sein wird, ist trotz allem ungewiss. Das Wissen um die Pay-off-Struktur per Laufzeitende ist eine Sache, das Wissen um die Preisbildung während der Laufzeit eine andere. Ich gebe gerne zu, dass ich bei der Preisbildung von Barriereprodukten während der Laufzeit an meine Grenzen stosse. Zwar kenne ich die Einfluss faktoren und kann sie erklären. Was verunsichert, ist die Unkenntnis der praktischen Handhabung der hochkomplexen Preisbildungsmodelle. Was viele nicht wissen: Bei strukturierten Produkten gilt das Spiel von Angebot und Nachfrage nicht. ZU GROSSER VERKAUFSDRUCK Banken und andere Finanzdienstleister wollen Geld verdienen. Daran gibt es nichts auszusetzen. In jüngster Zeit ist jedoch die eine oder andere Geldquelle versiegt. Deshalb muss Ersatz her. In einem Nullzinsumfeld kommen da die strukturierten Produkte gerade recht. Was produziert wird, muss auch verkauft werden. Wenn Produktions- und Verkaufsziele an erster Stelle stehen, ist absehbar, dass die Beratungsqualität sinkt und mithin die falschen Produkte an die falschen Kunden verkauft werden. Der Mehrwert, den strukturierte Produkte auf der Kundenseite schaffen könnten, wird dadurch in Frage gestellt. Max Lüscher-Marty, Autor, Dozent und Leiter des Instituts für Banken und Finanzplanung, Zizers. Volumenrückgang und Regulierung diktieren Agenda GASTKOLUMNE Der «schwarze Schwan» und die Rendite Div. 71 131 94 91 110 55 87 41 111 152 111 73 29 26 103 45 69 82 65 88 1634 Partizipation Tracker-Zertifikat Bonuszertifikat 30 16 16 2 11 4 11 10 21 2 20 2 11 5 6 2 30 99 35 90 16 1 40 118 13 3 29 4 22 29 20 7 27 7 11 6 9 – 30 32 408 439 BLICK NACH DEUTSCHLAND Niedrigzinsen halten die Branche auch dieses Jahr in Atem. Stefan Armbruster Das Jahr 2014 war in Deutschland für die Anbieter von Zertifikaten zufrieden stellend. Zu diesem Ergebnis kommen die 23 befragten Emittenten, die im Dezember gegenüber dem Deutsche Derivate Verband (DDV) ihr Votum abgegeben haben. Für das noch junge Jahr 2015 erwarten sie eine bessere oder zumindest gleich gute Entwicklung. Die gute Stimmung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich weiterhin ein Paradigmenwechsel abspielt. Es gibt eine Verschiebung innerhalb der Produktgruppen, bedingt durch die Niedrigzinsen. Sie betrifft in erster Linie die strukturierten Anleihen. Viele Produkte, die vor einigen Jahren noch mit über 3 oder 4% Zins aufgelegt wurden, laufen aus. Die Wiederanlage in die gleiche Produktgruppe erscheint vielen Investoren wegen der inzwischen mageren Verzinsung unattraktiv. Häufig wird in andere Asset-Klassen und Produkte reinvestiert. WECHSEL BEI WIEDERANLAGE Tauchen Sie mit uns in die einzigartige Welt der Passiven Finanzanlagen ein. Entdecken Sie die Vorteile von börsengehandelten Produkten und erfahren Sie mehr über die Qualität, Sicherheit und Transparenz des börslichen Handels. Wir freuen uns auf Sie am 4. und 5. Februar an der FINANZ’15 in Zürich, Stand G.01. www.six-swiss-exchange.com www.six-structured-products.com Ein Blick auf die Volumen unterstreicht diese Entwicklung. Nach der jüngsten verfügbaren Marktvolumenstatistik des DDV vom Oktober 2014 belief sich das Gesamtvolumen an strukturierten Produkten aller siebzehn meldenden Institute auf 75,2 Mrd. €. Zur Jahresmitte betrug es noch 81,4 Mrd. € und damit 6,2 Mrd. mehr. Traditionell entfällt das Gros auf Anlageprodukte und ein wesentlich geringerer Anteil auf Hebelprodukte. Im Juni 2014 waren es noch 79,7 Mrd. € für Anlageprodukte und 1,7 Mrd. € für Hebelprodukte, mittlerweile sind es 73,7 Mrd. und 1,5 Mrd. €. Der Volumenrückgang ist überwiegend auf die auslaufenden Produkte in der Gruppe der strukturierten Anleihen zurückzuführen, von 39,3 Mrd. € im Juni 2014 auf 34,6 Mrd. im Oktober 2014. Man muss kein Prophet sein, um abzuschätzen, dass sich dieser Trend angesichts des Niedrigzinsumfelds noch eine ganze Weile fortsetzen wird und die Anbieter von Zertifikaten mit dieser Entwicklung leben müssen. Im Gegenzug erleben zwar klassische Anlageprodukte eine verstärkte Nachfrage, besonders solche mit Aktien und Aktienindizes als Basiswert. Dies kann das wegfallende Volumen bei den strukturierten Anleihen jedoch nicht kompensieren. Dem Investor steht besonders mit den Expresszertifikaten ein Produkt zur Verfügung, das dem Auszahlungsprofil von strukturierten Anleihen sehr nahe kommt. Es ist ermutigend zu sehen, dass sowohl die Volumen in den Expresszertifikaten steigen als auch die Zahl der Produkte sich ständig erhöht. Doch die Branche wird sich noch mehr bemühen müssen, Expresszertifikate als Substitut für die auslaufenden strukturierten Anleihen zu positionieren. Ein Punkt ist durchaus erkannt worden, wie die DDV-Umfrage unter 23 Emittenten vom Dezember 2014 zeigt: 43% der Emittenten sehen bei den Expresszertifikaten den grössten Zuwachs, Derivatvolumen in Deutschland Erhobener Open Interest Erhobener Gesamtmarkt in Mrd. € 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Nov . 20 Dez 13 . 20 Jan 13 .2 Feb 014 r. 2 Mä 014 rz 2 0 Apr 14 il 20 Ma 14 i2 Jun 014 i 20 Juli 14 2 Aug 014 . 20 Sep 14 t. 2 0 Okt 14 . 20 Nov 14 . 20 14 Christoph Scheuermann und Christoph Burkhalter Quelle: Deutscher Derivate Verband / Grafik: FuW, sm gefolgt von 17%, die erwarten, dass Privatanleger verstärkt auf Bonitätsanleihen setzen werden. Ein weiteres Thema bleibt die Regulierung. Viele vom Regulator aufgeworfene Fragen und Vorgaben sind bereits ausdiskutiert und umgesetzt. Der Issuer Estimated Value (IEV), eine Art Buchwert des Produkts zum Emissionstag, wurde eingeführt und wird im Produktinformationsblatt (PIB) ausgewiesen. Auch bei der Vorgabe der Berechnung und der Anzeige von Wahrscheinlichkeiten für Produkte mit variablem Coupon sind Branche und Regulator einen grossen Schritt weiter. Sie haben eine Methode festgelegt, die nun von a llen Emittenten genutzt und imple mentiert werden muss. NACH IST VOR DER UMSETZUNG Die drohende Kollision von Vorschriften, die mit dem Kleinanlegerschutz gesetz angedacht waren und umgesetzt worden wären, bevor entsprechende Bemühungen auf europäischer Ebene zum Tragen gekommen wären, hat der Gesetzgeber ebenfalls pragmatisch gelöst. Man wartet auf die Durchführungsverordnungen bis 2017. Hiermit soll gewährleistet werden, dass europäisches Recht und nationale Gesetz gebung im Einklang stehen. Dennoch: Die Anstrengungen für die Branche bei der Umsetzung der regulatorischen Vorgaben sind enorm. Und nach wie vor gilt die Regel «Nach der Umsetzung ist vor der Umsetzung», wie die derzeitige Suche nach dem Single Risk Indicator im Rahmen der Vorbereitung auf die für 2017 zu erwartende Einführung des Key Investment and Insurance Products Document (PRIIP) zeigt, die die Branche derzeit beschäftigt. Stefan Armbruster, Managing Director, Deutsche Bank, Frankfurt. Strukturierte Produkte 12 Sonderbund der Januar 2015 Strukturierte Produkte Januar 2015 13 Sonderbund der Schweiz behauptet ihre Leader-Rolle Braucht es wirklich neue Regeln? GLOBALER KONTEXT Unser Land weist die grössten Struki-Vermögen auf und besitzt mit den Metaplattformen ein neues Exportgut. ANLEGERSCHUTZ Die Schweiz steht unter Druck, den Anlegerschutz im Finanzmarktrecht zu modernisieren. Mit drei geplanten Gesetzen läuft sie Gefahr, überschiessende Regeln aus dem EU-Recht nachzubilden. Hebelprodukte und Volatilität Anzahl Abschlüsse in Hebelprodukten Volatilitätsindex VSMI, Durchschnitt der jeweiligen Monatshöchst und -tiefst 60 250 000 +42,5% Anzahl Abschlüsse 200 000 +6,7% VSMI 50 40 150 000 30 100 000 20 50 000 0 10 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: SIX / Grafik: FuW, sm 2014 0 DIREKTE WECHSELWIRKUNG Dabei gibt es weitere grundsätzliche Be obachtungen: Die Korrelation ist umso niedriger, je weiter sich der VSMI von sei nem «gesunden Mittel» entfernt. In ei nem von niedriger Volatilität geprägten Umfeld bedeutet dies, dass die tägliche Schwankung eines Basiswerts um 25% weniger Wirkung auf die Handelstätigkeit ausübt als bei höherer Volatilität. Eine zweite Beobachtung ist, dass sinkende Kurse oft zu einer stärker steigenden Vola tilität führen als umgekehrt steigende Kurse zu einer fallenden Volatilität. Mit anderen Worten: Die Angst bei fallenden Kursen ist grösser als die Euphorie bei steigenden Kursen. Drittens kehrt die Volatilität grundsätz lich stets zu einem Mittelwert zurück. So Auf vielen Konten aktiver und passiver Marktteilnehmer ist der Cashanteil zur zeit relativ hoch. Das nährt die Hoff nung, dass mit der Rückkehr einer gewis sen Marktvolatilität die Handelstätigkeit der Anleger – auch im Schweizer Markt für strukturierte Produkte – wieder nachhaltig zunimmt. Das konnte bereits in den hektischen Tagen Anfang Jahr festgestellt werden. Noch fehlen Volatilität und Zinsen. Glücklicherweise gibt es jedoch Indizien, dass bereits ein Einpendeln der Volatilität nahe dem «gesunden Mittel» der Handels aktivität Schub verleihen könnte. Doch auch ohne diese Entwicklung zeichnet sich die Branche seit jeher durch Anpas sungsfähigkeit und Innovationskraft aus. Gerade im Umfeld negativer Zinsen könn ten strukturierte Produkte für eine immer grössere Zahl an Investoren mehr als nur eine Alternative werden. André Buck, Head Sales, SIX Swiss Exchange. Anzeige A nlegerschutz ist der ursprüngliche Zweck von Regulierung im Finanz markt und umfasst die Gesamtheit der Bestrebungen zum Schutz von Perso nen in ihrer Rolle als Anleger. Das Schutz bedürfnis wird damit begründet, dass zwischen Investoren und Anbietern von Geldanlagen ein strukturelles Wissens gefälle in Finanzangelegenheiten beste hen könnte. Daraus ergibt sich das poten zielle Risiko einer Benachteiligung, be sonders für Kleinanleger. Wie soll der Anlegerschutz sicherge stellt werden? Ausgangspunkt der Regulie rung sollte der mündige Investor sein. Er soll in die Lage gebracht werden, Ent scheide in Kenntnis aller wesentlichen Elemente der Anlage zu treffen. Das ge schieht über Regeln und Vorschriften, die Transparenz über die Kosten und die Risiken einer Geldanlage schaffen, vor unseriösen oder betrügerischen Angebo ten schützen und die Werthaltigkeit der Anlagen absichern. Der Anlegerschutz kann indes nicht garantieren, dass eine Anlage einen bestimmten Ertrag bringt. Und: Das Risiko der Kapitalanlage muss der Investor selbst tragen. geln abgedeckt werden sollen. Anforde rungen an Informations- und Dokumen tationspflichten, an die kundenspezifi sche Eignung von Finanzgeschäften, die Handhabung von Interessenkonflikten und Anreizzahlungen (Retrozessionen) oder an Compliance und Corporate Go vernance lassen sich zielführend aus den aktuellen Verhaltensregeln wie auch aus den Organisationsvorschriften ableiten. Konkretisierungen finden durch Selbst regulierung oder durch Rechtsprechung statt, etwa Entscheide des Bundesgerichts zu den Retrozessionen, oder nötigenfalls auch auf dem Verordnungsweg. Die beste hende Regulierung ist daher mitnichten unzureichend. Der Anlegerschutz kann gestützt darauf mit sachgerechter Aus legung und mit punktuellen Ergänzungen weiterentwickelt werden. KEINE FLUT, BITTE Dem stehen die einengenden und über dimensionierten Detailregelungen der Mifid und des Fidleg-Entwurfs gegenüber. Die Umsetzung und die Praxis zur Mifid in EU-Mitgliedstaaten zeigen ein eindeuti ges Bild: Der Dokumentations- und Infor mationslast überdrüssig, verzichten Kun den beispielsweise auf Vermögensverwal tungs- oder Anlageberatungsdienstleis tungen und beschränken sich auf das be ratungsfreie Geschäft. Damit sind zentrale Schutzmechanismen ausgehebelt, und an ihre Stelle sind weitgehend unbenutzte Abläufe getreten, die die Finanzdienstleis ter für teures Geld aufgebaut haben. Dies kann man vernünftigerweise nicht als sinnvolle Entwicklung sehen. Entsprechende Übertreibungen sind in der Schweiz zu vermeiden. Zu Recht ist deshalb der Entwurf zum Fidleg heftiger Kritik ausgesetzt. Zahlreiche Vorschläge werden als Überregulierung und als zu wenig differenziert kritisiert. Aus diesem Grund sind Alternativen gefragt. Wichtig ist dabei, dass die Ablehnung des Fidleg-Entwurfs nicht eine Ablehnung des Anlegerschutzes ist. Anlegerschutz ist in den bestehenden Aufsichtsgesetzen schon heute das zentrale Thema. Es geht darum, überschiessende Regelungen zu verhindern und den Anlegerschutz dort weiterzuentwickeln,wo Fehlverhalten ein zelner Finanzdienstleister oder ihrer Mit arbeiter Lücken aufgezeigt hat. Wichtig ist ferner, dass als Konsequenz von Krisen oder Fehlleistungen nicht reflexartig mit immer mehr Regulierung geantwortet wird. Denn darunter haben auch diejeni gen Finanzdienstleister zu leiden, die ihr Geschäft einwandfrei betreiben. Sie ma HEUTIGE GRUNDLAGEN GENÜGEN Eingebettet in die Finanzmarktregulie rung, gehen spezifische Verhaltensregeln und Organisationsvorschriften den Anle gerschutz an. Das geltende Schweizer Recht kennt Verhaltensregeln im Börsen gesetz und im Kollektivanlagengesetz, die am zivilrechtlichen Auftragsrecht an knüpfen. Es sind dies die Treuepflichten, die Sorgfaltspflichten sowie die Infor mationspflichten. Dazu kommen allge meine organisatorische Anforderungen gemäss den Bewilligungsvoraussetzun gen für Banken, Effektenhändler und kollektive Kapitalanlagen sowie für Versi cherungsunternehmen, die eine der Ge schäftstätigkeit angemessene Betriebs organisation verlangen. Auf diese heute geltenden Grundlagen können weitgehend alle Regulierungs themen zum Anlegerschutz abgestützt werden, die im Finanzmarktdienstleis tungsgesetz (Fidleg) – der geplanten schweizerischen Nachbildung der euro päischen Mifid – mit schier uferlosen Re AUF EINEN BLICK Bestehende Aufsichtsgesetze Finmag: Finanzmarktaufsichtsgesetz vom 22. Juni 2007 BankG: Bankengesetz vom 8. November 1934 BEHG: Börsengesetz vom 24. März 1995 KAG: Kollektivanlagengesetz vom 23. Juni 2006 VAG: Versicherungsaufsichtsgesetz vom 17. Dezember 2004 VVG: Versicherungsvertragsgesetz vom 2. April 1908 PfG: Pfandbriefgesetz vom 25. Juni 1930 GwG: Geldwäschereigesetz vom 10. Oktober 1997 NBG: Nationalbankgesetz vom 3. Oktober 2003 Anlegerschutz im EU-Recht Mifir: Markets in Financial Instruments Regulation Mifid: Markets in Financial Instruments Directive EMIR: European Market Infrastructure Regulation Ucits: Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities AIFMD: Alternative Investment Fund Managers Directive MAR/MAD: Market Abuse Regulation/Market Abuse Directive Prospekt-RL: Prospectus Directive SLD: Securities Law Directive Remit: Regulation on Energy Market Integrity and Transparency Architektur der Finanzmarktgesetze Nationalbankgesetz Geldwäschereigesetz Pfandbriefgesetz BARGELDANTEIL LÄSST HOFFEN Marcel Aellen Versicherungsaufsichts- / Versicherungsvertragsgesetz zeigt eine Volatilität von 0% an, dass sich der Basiswert gar nicht mehr bewegt. Im Ge gensatz dazu bedeutet eine Volatilität von 1600%, dass er täglich um 100% schwankt. Es ist daher nachvollziehbar, dass es einen Trend zum «gesunden Mittel» gibt. Wann allerdings eine Trendumkehr einsetzt, ist selbst bei scheinbar offenkun digen Verwerfungen sehr schwierig vor herzusagen. Oder mit den John Maynard Keynes zugeschriebenen Worten ausge drückt: «Die Märkte können länger irratio nal bleiben als der Anleger solvent.» Kollektivanlagengesetz «Schweden ist ein Markt, der zukünftig mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürfte.» BREITES PRODUKTSPEKTRUM In Österreich, Deutschland und der Schweiz sind laut Eusipa 251,9 Mrd. € in strukturierte Produkte investiert, zwei Drittel davon allein in der Schweiz und 11% mehr als ein Jahr zuvor. Den Anle gern standen dabei 1,2 Mio. unterschied liche Produkte zur Verfügung – davon über 1,1 Mio. im deutschen Markt und knapp 10% mehr als vor einem Jahr. Auf fällig ist vor allem die Dynamik im italie nischen Markt. Der Handel in Hebelpro dukten wuchs im dritten Quartal zum Vorjahr um 68%. Die Neukotierungen nahmen im Quartalsvergleich um 27% Innovation ist entscheidend, solange die niedrigen Zinsen und die geringe Volatili tät ein herausforderndes Umfeld für Anle ger und Produktanbieter darstellen. Für die Börse ist die Volatilität ent scheidend. So wird grundsätzlich mehr gehandelt, wenn sich der Markt stärker bewegt. Der Volatilitätsindex VSMI lag im Sommer 2014 zeitweise unter 10%. Das heisst, dass sich der SMI täglich durch schnittlich 0,6% bewegt hat – ein sehr ge ringer Wert. Mai und Juni waren mit die schwächsten Monate, die die SIX Structu red Products Exchange jemals erlebt hat. Im Oktober stieg der VSMI dagegen um 6,7 Prozentpunkte. Die Anzahl der Ab schlüsse nahm im selben Zeitraum um 42,5% zu. Kurz gesagt: Die Korrelation zwischen Volatilität und Handelsaktivität ist positiv und statistisch signifikant. Börsengesetz (z.T. ergänzt mit E-FinfraG) D er Markt für strukturierte Produkte entwickelt sich sehr dynamisch – auch wenn die Volumen im Jah resvergleich vor allem volatilitätsbedingt tiefer liegen. Das wird aus dem Bericht für das dritte Quartal 2014 ersichtlich, den Eusipa, die Schirmgesellschaft der euro päischen Verbände für strukturierte Pro dukte, im Dezember veröffentlicht hat. Die Börsen in Österreich, den Nieder landen, Frankreich, Deutschland, Italien, Schweden und der Schweiz verzeichneten ein Volumen von insgesamt 26,1 Mrd. € – zwei Drittel davon in Hebelprodukten. In den ersten drei Quartalen waren es bereits eindrückliche 86 Mrd. €. Für den ausserbörslichen Handel liegen keine of fiziellen Umsatzzahlen vor. Man muss allerdings annehmen, dass er in verschie denen Märkten den börslichen um ein Vielfaches übersteigt. zu. Ein Markt, der künftig mehr Aufmerk samkeit auf sich ziehen dürfte, ist Schwe den. Der Eintritt von Vontobel sowie die Pläne anderer – auch Schweizer – Anbie ter, in diesen Markt einzutreten respek tive die Aktivität dort auszuweiten, wer den Wettbewerb und Innovation in Stockholm vorantreiben. In diesen internationalen Entwicklun gen kommt der Schweiz ganz klar eine Führungsrolle zu. Neben dem weltweit grössten investierten Vermögen in struk turierten Produkten ist die Branche auch hinsichtlich Innovation regelmässig füh rend. Gerade die Metatools, die jetzt auch in Asien Nachahmer finden, tragen den Made-in-Switzerland-Stempel oder wur den zumindest in der Schweiz erfunden. Bankengesetz André Buck Finanzmarktaufsichtsgesetz Quelle: EFD / Grafik: FuW, sm chen immer noch die Mehrheit aus. Das Schwergewicht der Aufsicht muss bei der Durchsetzung von Regulierung (Enforce ment) gegenüber Fehlbaren liegen. FINIG IST ÜBERFLÜSSIG Das Fidleg-Projekt soll Teil eines umfas senden Umbaus der Gesetzesarchitektur im Schweizer Finanzmarktrecht sein. Die weiteren Elemente sind das Finanz marktinfrastruktur- (Finfrag) und das Fi nanzinstitutsgesetz (Finig), die mit dem bestehenden Finanzmarktaufsichtsgesetz (Finmag) den Übergang von einer heute sektoriell aufgestellten Finanzmarktge setzgebung zu einer themenübergreifen den Struktur verwirklichen sollen. Mit dem Finig sollen die verschiedenen Bewil ligungsformen der Aufsichtsgesetze zu sammengeführt werden. Ein Grund für diese Übungsanlage ist nicht ersichtlich. Das Finig-Projekt ist deshalb abzulehnen. Aufgrund diverser Revisionen, die die bestehenden Aufsichtsgesetze erfahren haben, könnten diese allenfalls als formal überholt betracht werden. Doch es be steht kein Anlass, sie aufzuheben und Teile davon mit teilweise überflüssigen materiellen Anpassungen in neue Gesetze zu verschieben. Es sind keine internatio nalen Vorgaben ersichtlich, die eine spezi fische Architektur der Finanzmarktgesetz gebung verlangen. Gegenüber der heuti gen vertikalen Aufstellung sind in einer horizontalen Struktur keine wirklichen Vorzüge erkennbar, zumal sie auch nicht durchgehalten werden kann (KAG, VVG, VAG und PfG würden bestehen bleiben). Erhebliche Nachteile der angedachten neuen Architektur sind die drohende Überregulierung, die Preisgabe der be währten Rechtspraxis sowie die Strei chung des Bankengesetzes und des Bör sengesetzes. Eine Notwendigkeit für die sen Umbau ist nicht nachgewiesen, wes halb er auch nicht nachvollziehbar ist. Mit dem Grossprojekt dreier neuer Fi nanzmarktgesetze auf einen Schlag dürfte das Scheitern im Parlament program miert sein. Damit wird allerdings riskiert, dass einige trotz allem wichtige Revi sionsanliegen auf der Strecke bleiben. Sie sollten deshalb über punktuelle Ände rungen bedarfsgerecht und lösungsorien tiert umgesetzt werden. Formell sollten erforderliche Neuerun gen daher über Anpassungen in bestehen den Aufsichtsgesetzen eingeführt werden. Im Vordergrund steht das Börsengesetz. Mit einem solchen Gegenvorschlag wird auch vermieden, dass das Banken- und das Börsengesetz aufgehoben werden. Wird aber das Börsengesetz beibehal ten, wird auch das ganze oder teilweise Verschieben von Regeln – unter anderen über die Offenlegung von Beteiligungen, öffentliche Kaufangebote und aufsichts rechtlich unzulässiges Marktverhalten – in das Finfrag obsolet. Das wäre sinnvoll, da diese Regelungen mit dem Betrieb von Finanzmarktinfrastrukturen thematisch nicht direkt verbunden sind. Letztlich würde sich sogar die Frage stellen, ob die neuen Regeln des Finfrag über zentrale Gegenparteien, Zahlungssysteme und Transaktionsregister sowie über den Han del mit OTC-Derivaten nicht besser auch ins Börsengesetz zu integrieren wären. Damit könnte die bestehende Architektur beibehalten werden (vgl. Grafik). Der Gegenvorschlag müsste schliesslich auch Differenzierungen in der Regulierung des Anlegerschutzes vornehmen, die noch stärker den unterschiedlichen Produktrisi ken und Kundenkenntnissen Rechnung tragen. Auch sollte er konsequenter dem Grundsatz des mündigen Investors und der Vertragsfreiheit nachleben. Die Mün digkeit des Anlegers soll vorab – in diesem Punkt sind die Reformanliegen zu unter stützen – durch eine verbesserte Informa tion und Dokumentation erreicht werden. Marcel Aellen, Rechtsanwalt, Bratschi, Wiederkehr & Buob, ehemaliger Leiter Börsenaufsicht der Finma. Regulierter Zugang zu alternativen Ucits-Fonds ANLAGELÖSUNGEN Diesem Zweck dienen vermehrt auch Derivate und Fonds. Über solche alternativen Anlagen wacht der Regulator besonders. <wm>10CAsNsjY0MDAy0jUyMDczMQcAR0JWTA8AAAA=</wm> Aleksandar Ivanovic <wm>10CE3KrQ6AMAxF4Sfqcnvpuo1KgiMIgp8haN5f8aMQx5x8yxI54Wua133eQgFSiOJWopqm2sI5JCcDSic0j2hZWfmsPxczLwT6awQq9I4mGWJD99rSdZw3H0sx43EAAAA=</wm> Unsere Werte: Familienbesitz & Tradition Die nachhaltige Entwicklung Ihres Familienbesitzes geniesst bei uns oberste Priorität. Eigentum und Vermögen zu erhalten und sie über Generationen hinweg zu vermehren, gehört seit 1841 zu unseren Grundwerten. Unter dem Begriff Anlagelösungen ver steht jeder Investor etwas anderes. Mitt lerweile werden damit auch strukturierte Produkte oder Fonds bezeichnet, die sich nach den individuellen Bedürfnissen ein zelner Anleger sowie der Produktpalette der Anbieter richten. Dabei verlangen Investoren ein umfas sendes und kostengünstiges Angebot, das auch Best-in-Class-Produkte enthalten soll. Das stellt Banken und andere Anbie ter vor erhebliche Probleme. DAS SORTIMENT STRAFFEN Dem Wunsch nach innovativen, indivi duellen Lösungen stehen aufseiten der Anbieter oft die Notwendigkeit standardi sierter Prozesse sowie verschiedene recht liche Einschränkungen gegenüber. Diese sind nicht in allen Märkten gleich, wes halb das Umfeld immer anspruchsvoller wird. Anbieter von Anlagelösungen sind daher zunehmend gezwungen, ihr Pro duktspektrum etwas einzuschränken. Derzeit sehen wir eine besonders rege Nachfrage nach alternativen Einzelman daten, also Managed Accounts, sowie im Segment der sogenannten alternativen Ucits-Fonds (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities ge mäss EU-Richtlinie). Sie gehören heute zu den Wachstumsträgern der Industrie und werden von einer immer grösseren Zahl von Anlegern genutzt. Dies umso mehr, weil unter der 2013 in Kraft getretenen EU-Direktive für Alternative Investment Fund Managers (AIFM) die Aufsichtsbe hörden zunehmend nur noch regulierte Anlagevehikel zulassen. «Die Regulierung wird sich auf fast alle alternativen Anlageklassen ausdehnen.» Wir gehen deshalb davon aus, dass die Re gulierung von wenigen Ausnahmen abge sehen über kurz oder lang auf den ganzen Bereich der alternativen Anlageklassen ausgedehnt wird und es deshalb bald keine alternativen Fonds oder fondsähnli chen Strukturen mehr geben wird. Nicht von ungefähr gewinnen deshalb alterna tive Ucits-Fonds rasch an Bedeutung. So ist das damit verwaltete Vermögen von Dezember 2013 bis Oktober 2014 um 79% auf 204 Mrd. € gestiegen (Quelle: Absolute Ucits Database per Dezember 2014. Ent hält bereits alternative Ucits-Fonds, die sich für die Aufnahme in die Datenbank entschieden haben). HÖHERE PORTFOLIOTRANSPARENZ Auch Anleger, die bis anhin in herkömm liche strukturierte Produkte investierten, befassen sich zunehmend mit alternati ven Ucits-Fonds. Sie erhalten so einen kosteneffizienten Zugang zu regulierten, systematischen oder Hedge-Fund-ähnli chen Strategien mit spezialisierten Mana gern, was besonders für Investoren rele vant ist, die Alpha generieren oder ihre Renditequellen diversifizieren wollen. Aufgrund der regulatorischen Vorschriften sorgen die Anbieter alternativer UcitsFonds im Vergleich zu Offshore-Fonds auch für mehr Portfoliotransparenz und bessere Liquidität (vielfach auf täglicher oder wöchentlicher Basis), was den Zu gang für Investoren erleichtert. Die zunehmende Popularität solcher alternativen Ucits-Fonds stellt deshalb für Morgan Stanley eine ausgezeichnete Wachstumschance dar. Mit der 2010 ge schaffenen Plattform FundLogic Alterna tives erhalten unsere Kunden weltweit Zugang zu alternativen Fonds oder fonds gebundenen Lösungen. Bei FundLogic handelt es sich um eine in Dublin nach irischem Recht registrierte und beauf sichtigte OEIC (Open-Ended Investment Company), die als sogenannter Umbrella für die verschiedenen alternativen UcitsFonds dient. Dank dieser Struktur lassen sich die Vorteile und die Möglichkeiten der verschiedenen EU-Direktiven einfach und effizient umsetzen. EIGENE STRATEGIEN Angesichts der durch die EU-Direktiven erweiterten Möglichkeiten versuchen auch immer mehr Hedge-Fund-Manager, eigene Ucits-konforme Strategien aufzu Aufteilung nach Strategien FundLogic AuM nach Strategie (Stand 31.12.2014) Event Driven Equity Long/Short Fixed Income and Convertible Absolute Return CTA Global Macro Long only Market Neutral Quelle: Morgan Stanley Mio. $ 1271 748 306 110 31 29 8 setzen. Durch die gezielte Nutzung von Plattformen wie FundLogic können sich diese Anbieter auf ihr Kerngeschäft kon zentrieren und administrative oder auf sichtsrechtliche Belange auslagern. Da neben erhalten die Manager auch Zu gang zu eingespielten Vertriebskanälen. Das Spektrum der gegenwärtig auf der Plattform angebotenen Anlagelösungen (vgl. Tabelle) reicht von Equity-LongShort-, Event-Driven- bis hin zu GlobalMacro- oder CTA-Strategien und wird laufend erweitert. Die in den letzten Jahren erlassenen europäischen Richtlinien erlauben es den Investoren und den Anbietern, eine breit diversifizierte Palette an alternativen Stra tegien über liquide und transparente Fonds umzusetzen. Angesichts historisch niedriger Zinsen und hoch bewerteter Märkte stellen die Produkte eine innova tive und kostengünstige Möglichkeit für Pensionskassen und Versicherungen, aber auch Privatbanken sowie eine zuneh mende Zahl von Vermögensverwaltern oder Family Offices dar, in alternative Strategien zu investieren. Aleksandar Ivanovic, Managing Director, Morgan Stanley. Strukturierte Produkte 14 Sonderbund der Januar 2015 Barriere durchbrochen – Augen zu und durch oder aktiv werden? BILD: HELGE SAUBER/PLAINPIC TURE LEITFADEN Bei grundsätzlicher Erwartung, dass sich der Basiswert erholt, drängt sich die Restrukturierung des Produkts auf. Thomas Stadler D er überraschende Mindestkurs entscheid der SNB hat den Inves toren wieder einmal vor Augen geführt, dass auf den Finanzmärkten grundsätzlich alles möglich ist. Deshalb ist es für einen Anleger in strukturierten Produkten essenziell, sich über sämtliche Szenarien, die während oder am Ende der Laufzeit eintreten können, im Klaren zu sein. Diese Überlegungen sind sowohl iso liert für das einzelne Produkt als auch im Kontext des Gesamtportfolios anzustellen. Wie ein Pilot sollte jeder Investor immer über seine Position(en) Bescheid wissen. Damit jeder Kunde die Chancen und die Risiken verstehen kann, umfasst ein guter Service, ihm jederzeit die Risiko berechnung auf Basis des einzelnen Pro dukts und des Gesamtportfolios zur Verfü gung zu stellen. Dazu gehören auch – vor allem bei strukturierten Produkten mit mehreren Basiswerten (Worst of) – die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung der Barriere sowie die Berechnung zusätzli cher Parameter wie Delta oder Vega. WAHL DER BARRIERE ESSENZIELL Grundsätzlich ist es wichtig, sich über die Art und die Höhe der Barriere Gedanken zu machen. Der Anleger muss sich gut überlegen, ob das Produkt zur individuel len Strategie und zum Gesamtportfolio passt. Da bei einer Verletzung der Barriere der bedingte Kapitalschutz auf einen Wird beim Barrier Reverse Convertible die Schranke durchbrochen, muss das noch nicht die Aufgabe des Anlageziels bedeuten. Schlag verloren geht, ist er danach unmit telbar dem Aktienrisiko ausgesetzt. Aus diesem Grund sollte er nur Basiswerte wählen, die auch für ein Direktengage ment in Frage kommen. Gerade in einem Marktumfeld grösse rer Volatilität, wie es gegenwärtig der Fall ist, muss sich jeder Investor früher oder später mit einer Verletzung der Barriere auseinandersetzen. Doch was soll man tun, wenn der bedingte Kapitalschutz nicht mehr gewährleistet ist? Aussitzen, verkaufen oder restrukturieren? RESTRUKTURIERUNG GIBT ZEIT Erwartet der Anleger grundsätzlich eine Erholung der Basiswerte, drängt sich die Restrukturierung des Produkts auf. Sie verschafft ihm mehr Zeit sowie die Mög lichkeit, 100% des investierten Kapitals zurückzuerhalten. Das neue Produkt wird mit einer längeren Laufzeit und einer Bar riere per Verfall ausgestaltet und zum glei chen Preis emittiert, wie das zu restruktu rierende Instrument verkauft respektive gerollt werden konnte. Weil der Kapitalschutz an erster Stelle steht, wird der Coupon auf ein Minimum reduziert. Zusammen mit der gestiegenen Volatilität ist ein restrukturiertes Produkt, bei dem ökonomisch gesehen der Put tief im Geld geschrieben wird, ohne zusätzli ches Engagement des Anlegers zu fi nanzieren. Der Vorteil besteht in einem wiederhergestellten Kapitalschutz bei ei ner etwas längeren Laufzeit. Sollte bei Verfall der Basiswert dennoch unter der Barriere notieren, wird der Investor dem gleichen Risiko ausgesetzt, das er beim ursprünglichen Produkt eingegangen ist. Bei einer mittelfristig negativen Erwar tung für den Basiswert sollte der Verlust realisiert und die Position verkauft wer den. Aussitzen oder eventuell mehrfaches Rollen machen in diesem Fall keinen Sinn. Erwartet der Anleger auf kurze Frist eine sehr positive Entwicklung des Sektors oder der Aktie, sollte er die Position behal ten. Da das bestehende, «alte» Produkt ein höheres Delta (Wertveränderung, wenn sich der Basiswert bewegt) als ein «neues», restrukturiertes hat, schlägt sich eine Er holung des Basiswerts schnell im Preis des Barriere Reverse Convertible nieder. Einen Put (vereinfacht gesprochen) tief im Geld zu schreiben, ist keine neue Er rungenschaft. Trotzdem hat diese Art der Restrukturierung, vor allem in der schwie rigen Börsenphase nach 2008, vielen In vestoren ermöglicht, 100% des eingesetz ten Kapitals zurückzuerhalten. Gerade in der gegenwärtig turbulenten und unsi cheren Zeit bieten sich viele Positionen geradezu für eine Restrukturierung an. «Jeder Anleger muss sich gedanklich mit einer Verletzung der Barriere auseinandersetzen.» Zusammenfassend ist festzuhalten: Kennt der Anleger alle möglichen Szenarien sei ner Positionen und die Wahrscheinlich keit einer Barriereverletzung, fällt es ihm leichter, die richtigen Massnahmen zu treffen: sei es, einen Verlust zu realisieren oder ein Produkt mit einer Deep-in-theMoney-Struktur zu rollen, um sich Zeit und die Möglichkeit einer Erholung zu verschaffen. Alles ist richtig, wenn es nur gut durchdacht ist. Thomas Stadler, Executive Director, Global Financial Products. An innovativen Anlageideen partizipieren: UBS Open End PERLES auf Solactive Indizes. Ganz gleich ob Industrialisierung, Globalisierung oder Automatisierung, jede Epoche lebt von Pionierleistungen, die zu industriellen Revolutionen führen können. Für UBS Grund genug, ihren Kunden neue Investitionsmöglichkeiten in CHF, EUR und USD zu erschliessen: Zum Beispiel mit UBS Open End PERLES auf Solactive Robotics and Drones Index. Robotics and Drones ist der dynamische Industriebereich, der mit Automatisierungslösungen bei Eingriffen in der Medizin, bei der Überwachung von Bohrinseln und Pipelines oder bei der Auslieferung von Paketen beeindruckt. Mehr darüber erfahren Sie auf www.ubs.com/robotics-drones Weitere Anlagethemen mit Zukunft und die dazugehörenden UBS Open End PERLES auf die innovativen Solactive Indizes finden Sie auf www.ubs.com/3dprint und auf www.ubs.com/bigdata Und für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an 044-239 76 76* oder an [email protected] Den Aktienzyklus ohne Verlust überstehen BARRIER REVERSE CONVERTIBLES Die Produktgattung der BRC bietet Sicherheit und Rendite. Entscheidend ist die Höhe der Barriere. Curdin Summermatter Das Bedürfnis nach Absicherung steht wieder vermehrt im Vordergrund. In der ersten Januarwoche hat der Euro Stoxx 50 drei Mal so stark ausgeschlagen, wie es im gesamten vergangenen Jahr nur vier Mal beobachtet wurde. Das zeigt, wie gross die Nervosität der Marktteilnehmer ist. Doch wie können Anleger sich schützen? Eine reine Aktienlösung bietet keinen Schutz. Der Investor trägt neben dem vollen Marktrisiko das spezifische Aktien risiko. Für Anleger, die die Aktienselektion einem Spezialisten überlassen und ihr Portfolio gleichzeitig breit diversifizieren möchten, ist eine Basket- oder Index lösung in Form von Fonds oder Zertifika ten prüfenswert. Das reduziert das spezi fische Aktienrisiko, das Marktrisiko bleibt aber voll bestehen. Risikoaverse Investoren können auf Aktienlösungen mit vollem Kapitalschutz zurückgreifen. Ein solcher Kapitalschutz teil wird über eine Geldmarktanlage auf gebaut. Der heutige Wert des Schutzes ist somit vom aktuellen Zinsniveau abhän gig. Die Franken-Swapsätze notieren der zeit über den Zeithorizont von bis zu acht Jahren im negativen Bereich. Daher gene riert diese Variante gegenwärtig kaum noch Renditechancen. RISIKOPUFFER EINBAUEN Ein Anleger mit dem Bedürfnis nach Si cherheit und Rendite ist gezwungen, statt Kapitalschutzprodukten Investitionen mit einem Risikopuffer in Betracht zu ziehen. Barrier Reverse Convertibles bieten sich als Lösung an. Der Anleger erhält unab hängig vom Verlauf des Basiswerts einen garantierten Coupon. Ausserdem be kommt er einen bedingten Kapitalschutz seines Nominals: Der Schutz gilt so lange, wie der Basiswert die zu Beginn der Lauf zeit definierte Barriere nicht verletzt. Im Gegenzug verzichtet der Investor auf die Dividende des Basiswerts sowie auf das volle Aufwärtspotenzial der Aktie. Barrier Reverse Convertibles unter scheiden sich wie folgt von einer Wandel anleihe (Convertible Bond): Bei der Wan delanleihe hat der Investor während der Laufzeit das Recht, die Aktie zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Bei einem Barrier Reverse Convertible muss er die Aktie je nach Kursverlauf zu einem fest gelegten Preis erwerben, falls der Basis wert während der Laufzeit die Barriere berührt hat. Je höher die Barriere, desto grösser das Risiko, den Kapitalschutz zu verlieren. Gleichzeitig fällt aber auch der Coupon höher aus. Zudem wird er von der erwarteten Dividende und dem Risiko des Basiswerts beeinflusst. NIEDRIGE BARRIERE WÄHLEN Für welche Investoren eignen sich Barrier Reverse Convertibles? Die Mehrheit will einen vollen Aktienzyklus ohne Barriere verletzung überstehen. Nur eine Minder heit nimmt das Risiko in Kauf, die Barriere zu verletzen. Im Folgenden soll nur der erste Fall näher betrachtet werden. Rendite aller Produkte Anzahl Produkte: 1918 Um einen Aktienzyklus ohne Barrierever letzung zu überstehen, sollten Investoren eine niedrige Barriere wählen: 60% oder darunter. Aufgrund des Aktienmarkt einbruchs im August 2011 hat die Zürcher Kantonalbank die Renditen ihrer mass geschneiderten Barriere Reverse Conver tibles zwischen Januar 2011 und März 2013 analysiert. Die Transaktionen auf der x-Achse sind zeitlich nach dem Verfall datum geordnet. Auf der y-Achse ist die Produktrendite per Verfall abgebildet. In der linken Grafik ist ersichtlich, dass die Gesamtrendite durch einen re lativ geringen Anteil von Produkten mit signifikant negativer Performance stark beeinflusst wird. Die Barrieren dieser Produkte wurden in der Regel höher als Anzahl Produkte: 323 in % 20 20 0 0 –20 –20 –40 –40 –60 –60 –80 –80 Quelle: ZKB / Grafik: FuW, sm 2011 Curdin Summermatter, Senior Sales, ZKB. Rendite der Produkte mit Barrieren unter 60% Rendite: –18,5% (durchschnittliche Rendite: 2,2%) in % –100 60% gewählt. Die rechte Grafik zeigt nur Produkte mit einer Barriere, die tiefer ist als 60%. Die vielen negativen Rendi ten in der Abwärtsbewegung der Aktien fallen dann weg. Das zeigt, dass der In vestor tiefe Barrieren wählen muss, um mit einer sehr grossen Wahrscheinlich keit einen Aktienzyklus ohne Barriere verletzung zu überstehen. Weiter sollte er nur auf qualitativ hoch stehende Aktien setzen, da auch eine tiefe Barriere nicht vor einem Totalausfall des Basiswerts schützt. Man sollte sich daher nicht von einer überdurchschnittlich ho hen Rendite blenden lassen, da sie häufig über «toxische» Basiswerte erkauft wird. ’15 Finanz r e d an ie uns S n e h Besuc 8 nd V.0 anz15 am Sta bs.com/fin .u www 2012 2013 –100 Quelle: ZKB / Grafik: FuW, sm Durchschnittliche Rendite: 2,2%) ab Diese strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des Schweizerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und unterstehen somit nicht der Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Deshalb besteht für den Investor, der in diese Produkte investiert, kein Anlegerschutz nach dem KAG. Dieses Inserat dient ausschliesslich zu Informationszwecken und ist nicht als Angebot, persönliche Empfehlung oder Aufforderung zum Abschluss einer Transaktion auszulegen oder als Anlageberatung anzusehen. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei UBS Investment Bank im 24-h-Service unter Tel. 044-239 47 03, Fax 044-239 69 14 oder über E-Mail an [email protected] bezogen werden. Diese Emission unterliegt möglicherweise Verkaufsbeschränkungen u.a. für Europa, Hongkong, Singapur, die USA und US-Personen (die Emission unterliegt schweizerischem Recht). Vor dem Eingehen von strukturierten Transaktionen empfiehlt sich eine fachkundige Beratung durch Ihre Hausbank. Die Angaben in diesem Inserat erfolgen ohne Gewähr. © UBS 2015. Alle Rechte vorbehalten. * Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Gespräche auf den mit * bezeichneten Anschlüssen aufgezeichnet werden können. Bei Ihrem Anruf auf diesen Linien gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. 2011 2012 2013 Strukturierte Produkte 17 Sonderbund der BILD: IRIS C. RIT TER Januar 2015 Braucht es Struki – und wozu? GEORG VON WATTENW YL Georg von Wattenwyl (links) ist seit Oktober 2014 Präsident des Ver bands für Strukturierte Produkte SVSP, davor war er bereits Vor standsmitglied des Branchen verbands. Er leitet bei der Bank Vontobel die Abteilung Financial Products, Advisory & Distribution. In dieser Funktion ist er verantwortlich für den globalen Vertrieb von Finanzprodukten der Bank. PIRMIN HOTZ Pirmin Hotz promovierte an der Universität St. Gallen und machte sich in seiner Studienzeit 1986 selbständig. Während vieler Jahre beriet er Banken in der Schweiz und in Deutschland. Seit 1993 führt der unabhängige Vermögensberater die Dr. Pirmin Hotz Vermögensverwal tungen in Baar (Kt. Zug). Sie betreut private und institutionelle Kunden, darunter verschiedene Pensions kassen. Auch ist Hotz als Autor von Fachliteratur und -artikeln bekannt. DEBATTE Strukturierte Produkte haben ihren Platz in der Welt der Finanzanlagen gefunden, die Kontroverse über Preis, Nutzen und Verständlichkeit aber bleibt. Der Präsident des Branchenverbands, Georg von Wattenwyl von der Bank Vontobel, im Gespräch mit dem unabhängigen Vermögensverwalter und «Herausforderer» Pirmin Hotz. Herr von Wattenwyl, nach längerer Stagnation hat sich der Markt für strukturierte Produkte in der Schweiz belebt. Die Volumen sind letztes Jahr knapp 10% auf über 200 Mrd. Fr. gestiegen. Der Anteil der Zertifikate in den Portfolios verharrt jedoch unter 4%. Vor der Finanzkrise waren es 6,5% gewesen. Was lesen Sie aus diesen Zahlen? Georg von Wattenwyl: Das Volumenwachstum ist erfreulich. Anleger suchen im Niedrigstzinsumfeld nach neuen Renditequellen, und wie die Zahlen belegen, spielen strukturierte Produkte dabei eine nicht unwesentliche Rolle. In einer modernen Portfoliokonstruktion haben sie als Ergänzungs-, Absicherungs- und Optimierungsinstrumente ihre volle Berechtigung. Ich bin überzeugt, dass ihr Potenzial noch besser genutzt werden kann. Ihr Vorgänger als Präsident des Branchenverbands SVSP hatte gegenüber der FuW einmal von einer «zweistelligen Prozentzahl» als Zielgrösse in den Depots gesprochen. Was ist Ihre Zielgrösse? Von Wattenwyl: Eine Zahl zu nennen, ist schwierig. Es kommt immer auch auf das Kundensegment und die Marktentwicklung an. Klar, das Ziel ist höher als die aktuellen knapp 4%. Ob es prozentual gerade zweistellig ist, wage ich nicht vorauszusagen. «Die Finanzindustrie krankt daran, dass sie ihre Prognosefähigkeit überschätzt.» Pirmin Hotz Herr Hotz, Sie sind langjähriger unabhängiger Vermögensverwalter und könnten sich die besten Produkte auswählen. Weshalb tun Sie es nicht? Pirmin Hotz: Wir setzen prinzipiell keine strukturierten Produkte ein. Erstens wissen wir alle, dass für 90 bis 95% des Portfolioerfolgs die Asset Allocation verantwortlich ist, also die Zusammensetzung nach Anlageklassen, und nicht Einzeltitel. Mit diesen Zer- tifikaten ist es nicht mehr möglich, eine Asset Allo cation längerfristig professionell zu steuern. Beim Kauf ist unklar, in welchen Wert man am Schluss investiert ist. Das erschwert den Überblick über den Risikograd eines Portfolios und den Vergleich von Portfolios untereinander erheblich. Ein anderer, entscheidender Punkt ist: Unter den vielen Varianten braucht es für die Wahl des richtigen Produkts eine Marktprognose, sonst liegt man unter Umständen schon von Beginn weg daneben. Braucht es nicht generell beim Investieren eine Vorstellung, zumindest in groben Zügen, wohin die Märkte tendieren? Hotz: Ja, aber man soll sich nicht zu viel darauf einbilden. Die Finanzindustrie krankt daran, dass sie ihre P rognosefähigkeit überschätzt. Selbst wer sich Tag und Nacht mit den Märkten beschäftigt, hat nur eine sehr eingeschränkte Sicht, besonders auf kürzere Frist. Gerade strukturierte Produkte, die auf ein oder maximal zwei Jahre lauten, stehen völlig konträr dazu. Wer sie verwendet, läuft Gefahr, sich böse zu verschätzen. Aktie muss auch wie eine Aktie betrachtet und am Ende der Laufzeit mit dem Abschneiden des Basiswerts, also der Direktanlage, verglichen werden. Der Investor entscheidet sich für eine gewisse Anlageklasse oder einen gewissen Titel und prüft dann: Ziehe ich die Direktbeteiligung vor oder ein Zertifikat, das möglicherweise besser zugeschnitten ist auf mein Portfolio, meine Bedürfnisse und meine Fähigkeit, weil es massgeschneidert und ausserdem schon für kleinere Beträge erhältlich ist. «Strukturierte Produkte können, wie kaum ein anderes Anlageinstrument, bedürfnisgerecht aufgesetzt werden.» Georg von Wattenwyl Herr Von Wattenwyl, bevor wir auf die kritisierten Punkte eingehen, was sind die Vorteile von strukturierten Produkten? Von Wattenwyl: Sie überzeugen dank ihrer Flexibilität mit einem Höchstmass an Individualität und können – wie kaum ein anderes Anlageinstrument – bedürfnisgerecht aufgesetzt werden. Da widerspreche ich Herrn Hotz, Zertifikate sind ein nützliches Steuerungsinstrument. Sie helfen, das Ertragspotenzial besser auszuschöpfen und/oder eine Risikoposition zu optimieren. Ausserdem bieten sie Zugang zu Anlagen, die besonders Privatinvestoren nicht oder nur erschwert offenstehen. Hotz: Herr von Wattenwyl wird nicht abstreiten, dass Diversifikation ein ganz wichtiges Element für eine solide, langfristige Anlagestrategie ist. Unter den beliebten Barrier Reverse Convertibles gibt es viele, die auf dem Worst-of-Konzept basieren. Bei Unterschreiten der Barriere wird bei Fälligkeit der schlechteste Titel geliefert. So kann es sein, dass ein Portfolio, das vorher als konservativ galt, plötzlich schlechte Papiere umfasst. In der Finanzkrise 2008 wurden wegen dieser Ausgestaltung bei Kunden mit Struki massenhaft Bankaktien mit erheblichen Verlusten in die Depots geliefert, sodass diese quasi über Nacht zu JunkAktien-Portfolios geworden sind. Struki mutieren so zur Antithese der Diversifikation. Zur Kritik, die Zuordnung zur Anlageklasse sei verwässert, weil man die Wahrscheinlichkeit nicht kenne, was am Ende im Depot lande. Ihre Meinung dazu? Von Wattenwyl: Wir sind uns einig, dass strukturierte Produkte keine Anlageklasse sind. Sie sind immer nur eine Ergänzung, aber mit ihrem individuellen Auszahlungsprofil sind sie stets eine Alternative zu einem Direktinvestment. Das heisst, ein Zertifikat auf eine Wie steuern Sie, Herr Hotz, die Portfolios und gehen Klumpenrisiken aus dem Weg? Hotz: Wir investieren ausschliesslich in Originaltitel: in Aktien, Obligationen, Cash, je nach Kunden auch in Immobilienwerte. Je höher die Risikoneigung des Kunden, desto höher der Aktienanteil. Die Steuerung wird über das Rebalancing umgesetzt. Steigt die Ak tienquote im Aufschwung über eine im Voraus defi- nierte Bandbreite, reduzieren wir Positionen, und umgekehrt. So bleiben die Anteile gleich, und für den Kauf und den Verkauf nutzen wir automatisch einen günstigen Zeitpunkt. Produkte mit mehreren Basiswerten haben in der Regel, dem Risiko entsprechend, bessere Konditionen. Sticht dieses Argument nicht bei Ihnen? Hotz: Das Risiko, einen dieser Basiswerte in grösserem Umfang zu einem ungünstigen Preis zu bekommen, ist einfach zu gross. Fast nicht zu glauben, aber wahr: Wenn wir manchmal Depots von Bankkunden anschauen, werden solche Produkte nicht selten noch immer als Obligationen oder als obligationenähnliche Instrumente eingebucht. Doch selbst bei korrekter Zuteilung haben Struki eine weitere Eigenschaft, die stört. Nämlich? Hotz: Wenn ein Markt oder ein Basiswert gut läuft, fallen Opportunitätskosten an. Der Kunde muss sich mit einem limitierten Ertrag abfinden, während bei einer Direktanlage in einem aufstrebenden Markt der Spielraum nach oben offen ist. Von Wattenwyl: Da sind jetzt einige Argumente oder Behauptungen gefallen, die ich nicht widerspruchslos hinnehmen kann. Ganz wichtig zu wissen, auch wenn ich mich wiederhole: Strukturierte Produkte werden als Lösung für Anlagebedürfnisse konstruiert. Emittenten können schnell auf individuelle Situationen und Entwicklungen am Markt reagieren. Zu den Worst-of-Zertifikaten: Sie bieten eine Lösung, wo der Anleger bewusst nicht nur auf einen, sondern auf eine Auswahl von Titeln setzt. Selbstverständlich muss er sich mit allen Basiswerten im Voraus anfreunden können, für den Fall, dass die Barriere fällt. Weil beim Worst of das Risiko grundsätzlich höher ist als bei einem einzigen Basiswert, bietet er mehr Rendite mit einem höheren Coupon oder mehr Sicherheit mit einer tieferen Barriere. Der Investor trifft diese Entscheidung ganz bewusst. Hotz: Wenn das die Überlegung ist, kann ich genauso gut eine Put-Option verkaufen und bekomme eine Prämie – wie beim Barrier Reverse Convertible. Wenn der Aktienkurs fällt, kann ich den Titel zu einem tieferen Preis ins Depot nehmen. Also braucht es Struki gar nicht? Von Wattenwyl: Die Mechanik ist grundsätzlich gleich, mit zwei Ausnahmen: Das strukturierte Produkt bietet mit dem Puffer bis zur Barriere eine Sicherheit, und das Pricing ist beim Struki in der Regel günstiger, als wenn der Einzelanleger eine Put-Option verkauft, weil der Emittent quasi als Grossist auftritt und so ein Produkt attraktiver gestalten kann. Kosten und Kostentransparenz sind ein Dauerbrenner in jeder Struki-Diskussion. Herr von Wattenwyl, Hand aufs Herz: Sind die Produkte teuer oder nicht? Von Wattenwyl: Ich stelle immer wieder fest, dass trotz vieler Bemühungen um bessere Verständlichkeit und Transparenz noch immer Aufklärungsbedarf besteht. Dem wollen wir uns als Branche auch nicht verschliessen, im Gegenteil: Fakt ist, dass ab März alle Emittenten die Vertriebskommission ausweisen werden. Zusätzlich geben einige schon jetzt eine Gesamtkosten-Ratio, die Ter, an. Sie zeigen auf, wie sie die Produktpreise gestalten. In Deutschland ist eine Untersuchung vieler Produkte zum Schluss gekommen, dass die Emittentenmarge etwa ein halbes Prozent beträgt. Das ist ungefähr der Preis, den ein Kunde heute auch in der Schweiz für eine massgeschneiderte Lösung bezahlt. Das ist keinesfalls übertrieben für ein Produkt, das wie kein anderes flexibel auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten ist. Hotz: Selbstverständlich kann man heute mit ausgeklügelter mathematischer Hilfe perfekt jedes Produkt nach Mass schneidern. Aber es bleibt immer noch die mangelnde Prognosefähigkeit, wie ich’s schon am Anfang dargelegt habe. Was schlagen Sie als Rezept vor, wie gehen Sie mit der Irrtumswahrscheinlichkeit um? Hotz: Ich weiss wie alle anderen nicht, wohin die Märkte morgen und übermorgen steuern. Aber ich habe eine Überzeugung: Wie wird Geld langfristig verdient? Durch produktives Kapital von Unternehmen. Bei allen Risiken sind das Aktien. Wir kaufen Aktien mit einem Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren. Über diese Zeit ist die Verlustwahrscheinlichkeit gering und die Ertragschance gross. Und was das Pricing von strukturierten Produkten angeht, muss ich unbedingt etwas loswerden. Wir hören. Hotz: Ich weiss heute noch nicht, was ein solches Produkte wirklich kostet. Es werden Gebühren von 1 bis 4% herumgereicht. Was mich dabei jedoch erschreckt, ist der Umstand, der letzthin eben wieder in den Medien zu vernehmen war: dass die Hälfte aller Struki an Berufskollegen von mir, an unabhängige Vermögensverwalter, geliefert wird. Ich befürchte, dass trotz des Bundesgerichtsurteils, wonach Vertriebsentschädigungen dem Kunden gehören, immer noch massive finanzielle Anreize bestehen, Produkte unabhängig vom genauen Verwendungszweck zu verhökern. Dabei sollten Vermögensverwalter – und in diese Richtung müssen wir arbeiten – nur noch verdienen, was sie vom Kunden bekommen. Sonst stecken Verwalter und Berater stets in einem Interessenkonflikt. Auf solche Angebote verzichten wir. Vermögensverwalter, die dem Reiz von Retrozessionen erliegen: Wie weit entspricht das Ihrer Beobachtung? Von Wattenwyl: Ich kann das Geschäftsmodell eines Vermögensverwalters nur bedingt beurteilen. Ich er- «Meine Erfahrung ist, dass die meisten Endkunden bezüglich Komplexität einfach überfordert sind.» Pirmin Hotz lebe sie so, dass sie für ihre Kunden die beste Lösung suchen und in diesem Sinn auch Struki einsetzen. Begriff wie «verhökern» oder «eigeninteressliches Einkaufen» treffen meines Erachtens nicht zu. Ich bin mit Herrn Hotz absolut einverstanden, dass das Interesse des Kunden im Vordergrund stehen muss. Wir als Branche wollen unser Geschäft nachhaltig betreiben, und das können wir nur, wenn wir die Kundenerwartungen zusammen mit unseren Partnern, seien es externe Vermögensverwalter oder Banken, erfüllen. Was sagen Sie zum Thema Komplexität? Von Wattenwyl: Solange Komplexität einer besseren Lösung dient, ist sie zu begrüssen. Wichtig ist, das der Berater oder der Kunde die Funktion eines strukturierten Produkts versteht. Damit meine ich: Welche Chancen hat der Anleger mit einem Zertifikat, welche Risiken? Und das immer im Zusammenhang mit dem Ganzen: Wie wirkt beispielsweise ein Kapitalschutzprodukt aufs Portfolio bei dieser oder jener Marktentwicklung? Die meisten Struki werden übrigens zur Risikominimierung eingesetzt und nicht zur Risikomaximierung. Wo und wie sichern Sie Portfolios ab, Herr Hotz? Hotz: Finanzmärkte mit ihren unvorhergesehenen Bewegungen rufen im Grunde immer nach Absicherung. Doch wenn ich das permanent mache, verliere ich die ganze langfristige Rendite. Mit Schwankungen muss der Investor leben können, das ist der Preis für den langfristigen Ertrag von Aktien, die meiner Ansicht nach allen anderen Anlagekategorien über legen sind. Bei Zertifikaten wird es nicht anders sein als bei anderen Anlagen: Oft werden zu einem bestimmten Zeitpunkt prozyklisch die falschen Produkte gekauft. Systematisch immer richtigzuliegen, scheint mir unmöglich zu sein. Von Wattenwyl: Da pflichte ich Ihnen bei, im Aufschwung steigt die Risikobereitschaft, und im Abschwung wollen sich alle absichern, was bei Kapitalschutzprodukten wegen der Niedrigstzinsen zurzeit nur mit bedingtem Schutz möglich ist. Das liegt an der Mechanik und nicht am Willen des Emittenten. Zur Diskussion steht auch der Anlegerschutz. Wie weit soll oder muss der Regulator in dieser Sache gehen? Hotz: Die Struki-Anhänger werden sich wahrscheinlich freuen, wenn ich sage: Ich bin ein überzeugter Anhänger der Marktwirtschaft, des freien Unternehmertums. Bei der Transparenz, der Preispolitik, den Retrozessionen ist man offensichtlich daran, die Situation zu verbessern. Gerade bei den Vertriebs entschädigungen ist mehr Durchblick nötig. Aber sonst? Da braucht es keinen Regulator, wir brauchen nicht Dokumente, in denen auf Dutzenden von Seiten Risiken und Nebenwirkungen aufgeführt sind. Kein Mensch liest das, es beschäftigt nur die Anwälte. Investoren müssen wissen, mit wem sie zusammen arbeiten und was für Produkte und Anlagen sie ins Depot nehmen wollen. Diese Eigenverantwortung darf nicht verschwinden. Den Anleger zu entmündigen, nützt niemandem etwas, im Gegenteil. Von Wattenwyl: Dieses Votum unterstütze ich voll und ganz. Als Branche wollen wir unsere Verantwortung wahrnehmen, indem wir in Bezug auf Transparenz, Aufklärung und Qualität alles unternehmen, damit Anleger und Berater die Informationen haben, die für einen sorgfältigen Entscheid notwendig sind. Es gibt wenige Wirtschaftszweige, die so hart am Thema Transparenz und Aufklärung arbeiten wie wir. Hotz: Hart arbeiten müssen, denken wir an Lehman. Von Wattenwyl: Selbstverständlich. Die Branche profitiert nicht, wenn der Kunde über eine Position erschrickt, die ihm durch ein strukturiertes Produkts entstanden ist, und er nichts über die Wirkung gewusst hat. Das Emittentenrisiko, wenn Sie von Lehmen sprechen, wurde zu Unrecht mit Struki in Verbindung gebracht. Wir wissen alle, dass es das Emittentenrisiko auch anderswo gibt, besonders bei Obligationen. Ein strukturiertes Produkt ist eine Schuld verschreibung wie eine Obligation, das heisst, der Käufer muss sich mit der Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners auseinandersetzen. Lehman hat schmerzhaft gezeigt, wie wichtig das ist und weshalb eine bestimmte Anleihe oder ein bestimmtes Zertifikat einen höheren Zins trägt als ein anderes. Über Metaplattformen sind die einzelnen Produkte heute sehr gut vergleichbar, und mit der Absicherung des Emittenten risikos, dem sogenannten Cosi, hat die Schweiz international einen neuen Standard gesetzt. Hotz: Meine Erfahrung sagt mir, dass die meisten Endkunden bezüglich Komplexität einfach überfordert sind. Zu Beginn meiner Tätigkeit habe ich Banker im Umgang mit Derivaten, Calls, Puts, Futures usw. geschult. Da habe ich erlebt, wie schwierig es nur schon war, die Teilnehmer auf einen halbwegs vernünftigen Wissensstand zu bringen. Komplexität dann noch den Kunden zu vermitteln, da habe ich wirklich Zweifel, ob das auch immer funktioniert. Ich behaupte, dass strukturierte Produkte einen Komplexitätsgrad haben, der den Durchschnitts anleger überfordert. Struki sind keine neue Errungenschaft. Ist es wirklich noch so, dass Anleger überfordert sind? Von Wattenwyl: Wer einmal strukturierte Produkte gekauft hat, bleibt meistens dabei und kennt so natürlich auch ihre Funktion. Darauf müssen wir aufbauen. Zertifikate sind ein Leistungsversprechen, dieses muss bei den im Voraus bekannten Indikationen aufgehen. Ob die Marktmeinung jedoch immer aufgeht, ist eine andere Frage. Aber das ist bei allen Anlagen so. «Solange Komplexität einer besseren Lösung dient, ist sie zu begrüssen.» Georg von Wattenwyl Was glauben Sie, wo steht der Struki-Markt im Vergleich zu anderen Anlagen im Jahr 2020? Von Wattenwyl: Aufgrund ihrer Eigenschaften haben strukturierte Produkte ihren festen Platz in der Vermögensverwaltung nicht nur gefunden, sondern können ihn noch ausbauen und als unverzichtbarer Bestandteil professionell in den Portfolios eingesetzt werden. Herr Hotz, werden Sie im Jahr 2020 strukturierte Produkte verwenden, und unter welchen Bedingungen? Hotz: Aus heutiger Sicht und auch in Zukunft kann ich mir nicht vorstellen, dass wir strukturierte Produkte einsetzen. Wir werden, wie in den vergangenen dreissig Jahren, konsequent bei Direktanlagen bleiben. Die Portfolios sind auf diese Weise einfach verständlich, erfolgversprechend und kostengünstig. Und wichtig: Den Kunden können wir sagen, wir sind nicht Verkäufer, sondern ihre Advokaten und Berater. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir im Jahr 2020 Struki verwenden, so angenehm das Gespräch mit Herrn von Wattenwyl jetzt ist, tendiert gegen null. Interview: Hanspeter Frey Strukturierte Produkte 18 Sonderbund der Januar 2015 Wie im Umfeld negativer Zinsen sinnvoll anlegen Strukturierte Produkte Januar 2015 Die neue ETF-Generation SMART BETA Exchange Traded Funds haben sich seit ihrer Einführung kontinuierlich weiterentwickelt. Ein neuerer Trend sind Smart Beta ETF, die statt der Marktkapitalisierung alternative Gewichtungen abbilden. RENDITE GENERIEREN Zinsen von null bis negativ stellen manche Anlagekonzepte auf den Kopf. Derivate bieten eine Lösung. Christian Gast Marco Stauffacher W ann immer man über tiefe Zinsen schreibt und denkt, dass sie nicht noch tiefer sinken können, wird man postwendend eines Besseren belehrt. Das Wort «historisch» ist beim aktuellen Zinsniveau durchaus angebracht, besonders mit Blick auf den Franken. Nach der Verlautbarung der Schweizerischen Nationalbank, den Euromindestkurs nicht mehr aufrechtzuerhalten und einen negativen Zins von 0,75% einzuführen, ist das Zinsgefüge nochmals kräftig ins Rutschen geraten. Wenn ein Investor sein Geld jetzt auf dem Swap-Markt für zehn Jahre parken will, erhält er einen Zins von 0% pro Jahr. Will er es für ein Jahr anlegen, muss er dafür 0,5% bezahlen. Der Luxus einer Anlage in einjährige Schweizer Staats obligationen kostet rund 1% Zins pro Jahr. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis einzelne Banken auch Spareinlagen belasten müssen. WENIGE ALTERNATIVEN Diesem extremen Umfeld kann sich kein Investor entziehen, weder der private noch der institutionelle. Während der Privatanleger sein Geld allerdings auch zu negativen Zinsen parken kann, müssen besonders Pensionskassen und Versicherer, die Vorsorgegelder verwalten, einen Minimalertrag pro Jahr erzielen. Bei ne gativen Zinsen ist das mit herkömmlichen Instrumenten nahezu unmöglich – gerade wenn die Zinsen bis auf zehn Jahre hinaus negativ oder bei null sind. Tradi tionell h alten diese institutionellen Investoren den überwiegenden Teil ihrer Anlagen in Obligationen. Welche Alternativen hat der Investor, wenn Cash und Obligationen keine Rendite mehr abwerfen? Rohstoffe sind eine Überlegung wert – jedoch hat vor allem Öl aufgrund politischer Einflussfaktoren massiv an Wert verloren. Wo die Reise hingeht, ist nach wie vor sehr schwierig einzuschätzen. Solange keine Inflationsgefahr droht, wird sich wohl auch der Goldkurs nicht massiv erholen. Immobi lienanlagen profitieren grundsätzlich von tiefen Zinsen, sind jedoch per Definition sehr illiquide. Sie sollten entsprechend, je nach Profil des Investors, keine dominante Rolle im Portfolio einnehmen. In manchen institutionellen Portfolios sind sie zudem schon gut vertreten. «Ein zentraler Punkt in diesen Produkten ist die Wahl der Barriere.» AKTIEN ALS HEILSBRINGER? Es bleiben noch die Aktien. Sie haben in den letzten fünf Jahren eine erstaunliche Performance hingelegt und sind auf den ersten Blick stolz bewertet. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die ihnen auch im his torischen Kontext weitere Gewinne zutrauen. Wenn die Wirtschaft in den Ver einigten Staaten und hoffentlich bald auch auf dem Alten Kontinent wieder in Schwung kommt, besteht bei Aktien noch Luft nach oben. Glaubt der Investor daran, dass Aktien nicht stark überbewertet sind und kein grösserer Kursrückgang zu befürchten ist, können strukturierte Produkte gerade in diesem Umfeld interessante Anlagemöglichkeiten bieten. Zum einen hat der Schweizer Aktienmarkt nach dem Entscheid der SNB markante Einbussen hinnehmen müssen. Dabei sind Aktien von Unternehmen, die aufgrund ihrer Ertrags- und Kostenstruktur kaum von der Aufhebung des Mindestkurses betroffen sind, mit in den Abwärtsstrudel gezogen worden. Das eröffnet selektiv Einstiegsmöglichkeiten. Zum anderen hat die grosse Bewegung am Aktienmarkt die Volatilität kurzfristig stark steigen lassen. Sie wirkt sich günstig auf die Konditionen von strukturierten Produkten aus, besonders wenn der Investor «implizit» Optionen verkauft. Das ist gerade bei den klassischen Rendite optimierungsprodukten wie den (Multi) Barrier Reverse Convertibles der Fall. Aber auch Autocall- und Callable-Strukturen sehen so attraktiver aus. Der einzige Wermutstropfen ist das Zinsniveau, das einen dämpfenden Einfluss auf die Konditionen der strukturierten Produkte ausübt. Insgesamt kann aber festgestellt werden, dass strukturierte Produkte relativ zu anderen Anlagen deutlich an Attraktivität gewonnen haben. Dies soll im Folgenden illustriert werden. Multi Barrier Reverse Convertibles: Die Tabelle zeigt den jährlichen Coupon von verschiedenen Kombinationen aus Basiswerten und Laufzeiten mit einer tiefen Barriere von 50%. Ein Worst of Barrier Reverse Convertible auf Nestlé, Novartis und Roche in Franken mit einer dreijährigen Laufzeit und einer amerikanischen Barriere von 50% bezahlt immerhin einen jährlichen Coupon von 3%. Das heisst konkret, dass der Anleger einen garantierten Coupon erhält und – falls keine der Aktien während der Laufzeit um mehr als Multi Barrier Reverse Convertibles Produkt Multi BRC Multi BRC Multi BRC Multi BRC Multi BRC Multi BRC Multi BRC Multi BRC Währung Franken Franken Franken Franken Franken Franken Franken Franken Laufzeit in Jahren 2 3 2 3 2 3 2 3 BBG Code 1 NESN VX NESN VX NESN VX NESN VX SMI SMI SMI SMI BBG Code 2 NOVN VX NOVN VX NOVN VX NOVN VX SX5E SX5E SX5E SX5E BBG Code 3 ROG VX ROG VX ROG VX ROG VX SPX SPX SPX SPX Barrieretyp amerikanisch amerikanisch europäisch europäisch amerikanisch amerikanisch europäisch europäisch KI Barriere Coupons in % in % 50 2 50 3 50 0,7 50 1,6 50 2,5 50 2,95 50 1,25 50 1,75 KI Barriere in % 50 50 50 50 50 50 50 50 Coupons früheste Fälligkeit p.a. in % halbjährlich 2,5 halbjährlich 3,85 halbjährlich 0,9 halbjährlich 1,9 halbjährlich 3,15 halbjährlich 3,65 halbjährlich 1,35 halbjährlich 1,85 Quelle: Bank Julius Bär Autocall-Strukturen Produkt Autocall+ Autocall+ Autocall+ Autocall+ Autocall+ Autocall+ Autocall+ Autocall+ Laufzeit Währung in Jahren Franken 2 Franken 3 Franken 2 Franken 3 Franken 2 Franken 3 Franken 2 Franken 3 BBG Code 1 NESN VX NESN VX NESN VX NESN VX SMI SMI SMI SMI BBG Code 2 NOVN VX NOVN VX NOVN VX NOVN VX SX5E SX5E SX5E SX5E BBG Code 3 ROG VX ROG VX ROG VX ROG VX SPX SPX SPX SPX Barrieretyp amerikanisch amerikanisch europäisch europäisch amerikanisch amerikanisch europäisch europäisch Quelle: Bank Julius Bär 50% fällt – den investierten Betrag am Laufzeitende zurückbekommt. Falls eine der Aktien stark fällt, also die Barriere berührt und nach drei Jahren unter dem Ausübungspreis von 100% zu liegen kommt, wird sie ins Depot geliefert. Im Vergleich dazu erhält der Investor bei einer Anlage in Schweizer Staatsanleihen ein Verzinsung von –1% p. a. Die Renditedifferenz beträgt als fast 4% p. a. Dafür muss der Anleger jedoch bereit sein, das Gegenparteirisiko des Emittenten zu tragen, ebenso wie das Risiko, dass einer der drei Titel stark an Wert verliert. Alternativ dazu kann er Multi Barrier Reverse Convertibles auf Indizes erwerben, wenn er sich breiter diversifizieren will. BELIEBTE AUTOCALLS Ein zentraler Punkt in diesen Produkten ist die Wahl der Barriere. Je tiefer die Barriere liegt – das heisst, je grösser der Risikopuffer im Produkt ist –, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das gewünschte Szenario einer Barauszahlung der ursprünglichen Investition mit Coupon eintritt. Das aktuelle Marktumfeld erlaubt, dass auch mit sehr tiefen Barrieren von 50% oder weniger noch Coupons bezahlt werden, die über dem (negativen) Referenzzinsniveau liegen. Dies ermöglicht auch konservativen Anlegern, diese Produkte in Betracht zu ziehen. Autocall Barrier Reverse Convertibles: Seit einiger Zeit erfreuen sich sogenannte Autocall-Strukturen grosser Beliebtheit. Sie sind einem normalen Multi Barrier Reverse Convertible sehr ähnlich, mit dem einzigen Unterschied, dass sie unter gewissen Bedingungen automatisch vorzeitig zu 100% zurückgezahlt werden. Diese Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung hat für Emittenten einen Wert, weshalb die Coupons für Autocall-Strukturen jeweils etwas höher ausfallen. M it der neusten Generation von Smart-BetaProdukten lässt sich nach Faktoren inves tieren. Dem Ansatz liegt die Idee zugrunde, diejenigen Charakteristika von Wertpapieren wie Aktien zu isolieren, die langfristig zu einer Outperformance gegenüber dem breiten Markt führen können. Wer erfolgreich Wertpapiere selektiert, die diese Eigenschaften haben, kann die Risiko-Rendite-Eigenschaften des Portfolios verbessern. Die Grundlage für Faktor-ETF ist die andere Indexgewichtung. Gängig ist die Gewichtung gemäss der Marktkapitalisierung bzw. dem Free Float der für den Index ausgewählten Wertpapiere. Allerdings gibt es auch Alternativen, für die in der wissenschaftlichen Literatur eine höhere Rendite oder eine bessere Markt abbildung nachgewiesen werden konnten. Für ETF haben sich mathematische und fundamentale Indexmethoden für Dividenden, Volatilität und Nachhaltigkeit in den letzten paar Jahren bewährt. Das Gleiche gilt für sogenannte Minimum-Volatility- oder Dividendenstrategien. Bei Minimum-Volatility-Indizes werden schwankungsärmere gegenüber volatilen Titeln über- gewichtet. Dividendenindizes enthalten ausschliesslich Aktien besonders dividendenstarker Unternehmen. Die neue Generation von Smart-Beta-Produkten fokussiert auf fundamentale Eigenschaften. Sie bilden Charakteristika in passiven Produkten ab, die bisher vor allem im aktiven Management genutzt werden und dort schon lange als Kriterien für die Aktienauswahl gelten. Beispiele sind Value, Momentum oder Quality. Diese Eigenschaften weisen Stärken auf wie eine signifikant höhere Langzeitrendite und eine bessere Risikodiversifikation durch antizyklisches Verhalten. Grundsätzlich dient ein breiter Standardindex wie der MSCI World als Basis für die explizite Titelauswahl entsprechend der jeweiligen Strategie. In der untenstehenden Tabelle finden sich die Begriffsdefinitionen und der Kriterienkatalog für die Faktoren, für die MSCI – ausgehend vom MSCI World – einen Index lanciert hat. KRITERIEN FÜR FAKTORINDIZES Wie setzt sich zum Beispiel das Indexportfolio des Faktors Value zusammen? Ein Faktorindex wie der MSCI World Enhanced Value selektiert Aktien von Unternehmen anhand von drei berechenbaren Grössen – hoher Ertrag, attraktive Bewertung basierend auf dem KursGewinn-Verhältnis und günstiges Verhältnis des Cash- Aktienfaktoren: Begriffe und Definitionen Faktor Value Definition Aktien mit einem niedrigen Preis relativ zu ihrem fundamentalen Wert Size (Grösse) Momentum Kleinere Aktien (nach Marktkapit.) relativ zu grösseren Unternehmen Aktien mit stärkerer Performance über die letzten zwölf Monate Volatilität Aktien mit niedriger Volatilität, niedrigem Beta und/oder geringem spezifischem Risiko Aktien mit überdurchschn. Dividendenrendite oder Dividendenwachstum Standardabweichung, Verlustrisiko, Standardabweichung der spezifischen Renditen, Beta Dividendenrendite, Dividendenwachstum, Ausschüttungsquote usw. Aktien mit hoher Eigenkapitalrendite, niedrigem Verschuldungsgrad, stabilem Gewinn Eigenkapitalrendite, Beständigkeit der Gewinne und der Dividenden, Verschuldungsgrad usw. Dividende Qualität Variablen Kurs zu Buchwert, KGV, Buchwert, Umsatz, Gewinn, Cash Earnings, Dividenden usw. Marktkapitalisierung, Unternehmenswert, Bilanzsumme usw. Relative Performance über die letzten sechs bis zwölf Monate, historisches Alpha Quelle: MSCI 19 Sonderbund der flows zum Unternehmenswert. Er wählt nur solche Titel aus, die über die entsprechenden Eigenschaften verfügen. Ihre Gewichtung im Indexportfolio ist nach der Ausprägung dieser Merkmale definiert. Sie folgt also der Faktorgewichtung und nicht der Marktkapitalisierung. Das Ergebnis ist ein spezifisches Exposure mit hoher Faktorneigung. Nach der gleichen Logik sind auch andere Faktorinvestments index- und damit regelbasiert mithilfe von ETF möglich. TAKTISCHER UND STRATEGISCHER EINSATZ Faktor-ETF haben eine ganze Bandbreite strategischer und taktischer Einsatzmöglichkeiten. So können Investoren ihre Makroansichten im Portfolio mithilfe von Faktor-ETF präzise spielen – etwa eine höhere Gewichtung von Value- oder Momentum-Titeln in bestimmten Phasen des Konjunkturaufschwungs oder das Einbeziehen von Minimum Volatility ETF, wenn der Einfluss erwarteter Volatilität auf das Portfolio vermindert werden soll. Faktor-ETF bieten auch die Möglichkeit, als Portfolioergänzung schnell und effizient unerwünschte Faktorneigungen auszugleichen oder einzelne Portfoliorisiken nach den Zielvorgaben des Investors durch Faktorneigung zu managen. Grundsätzlich lassen sich aber auch nach Faktoren diversifizierte Portfolios auf Basis von Faktor-ETF neu aufbauen. Smart Beta Management vereint die Vorteile der passiven Verwaltung wie niedrige Kosten und Transparenz mit den Chancen aktiver Strategien auf eine bessere risikoadjustierte Rendite. Strategien des aktiven Managements können damit auch mit passiven Instrumenten implementiert werden. Ein Unterschied zur aktiven Portfolioverwaltung ist, dass keine qualitativen Entscheidungen durch einen Fondsmanager getroffen werden. Alle Anpassungen basieren auf Zahlen und Fakten und folgen der regelbasierten Indexmethode. 31989 SO VIELE PRODUKTE WAREN ENDE 2014 AN DER SIX STRUCTURED PRODUCTS EXCHANGE KOTIERT. RUND IST DER UMSATZ STRUKTURIERTER PRODUKTE IM VERGLEICH ZUM SUPERJAHR 2007 GESUNKEN. 10 256 PRODUKTE WURDEN IM VIERTEN QUARTAL 2014 IN DER SCHWEIZ EMITTIERT, NACH 9729 IM DRITTEN QUARTAL. Christian Gast, Leiter iShares Schweiz. Anzeige Marco Stauffacher, Head Sales Structured Products, Bank Julius Bär. Anlageidee zum Entscheid der EZB Der Mehrwert der Asymmetrie Tracker-Zertifikat auf die Gewinner der Quantitativen Lockerung OPTIMIEREN Nicht immer ist die uneingeschränkte Partizipation an der Entwicklung des Basiswerts ratsam. Zur Optimierung des individuellen Risiko-Rendite-Verhältnisses können asymmetrische Lösungen, wie sie bei strukturierten Produkten oft anzutreffen sind, einen Mehrwert leisten. Claudio Topatigh Bei einer herkömmlichen Anlage wie beispielsweise einer Aktie ist der Investor den Wertschwankungen eins zu eins ausgesetzt. Der Ertrag verändert sich mit dem gleichen Vorzeichen und im gleichen Ausmass wie der entsprechende Titel. Dieses Renditeprofil wird als linear bezeichnet und ist symmetrischen Anlageformen eigen (vgl. Grafik 1). Geeignete Finanzinstrumente – in der Regel handelt es sich um Optionen – machen es möglich, Investments einzugehen, deren Renditeprofil nicht linear ist. Wertveränderungen des Basiswerts haben dann keinen direkten oder linearen EinLineares Renditeprofil Anlage Basiswert fluss auf die Rendite. Im Zusammenhang mit nicht linearen Anlagen spricht man dementsprechend von asymmetrischen Investitionsformen. KONVEX UND KONKAV Es werden vor allem zwei Kategorien unterschieden, die sogenannten konvexen und die konkaven Produkte. Die Linkskrümmung konvexer Investmentprodukte findet sich in Kapitalschutz-, die Rechtskrümmung konkaver Instrumente in Renditeoptimierungsprodukten. Der nicht lineare Einfluss bedeutet, dass sich bei einer konvexen Anlagelösung ein Wertverlust von beispielsweise 15% des Basiswerts nicht im gleichen Ausmass in der Rendite niederschlägt – sie sinkt unter Konvexes Profil Kapitalschutzprodukt Basiswert Kapitalschutzprodukt mit 95% Mindestrückzahlung u. 100% Partizipation Anlagerendite, in % 15 Anlagerendite, in % 15 Umständen nur 5%. In diesem Beispiel spricht man von Linkskrümmung. Asymmetrie ist per se weder gut noch schlecht. Es stellt sich somit die Frage, wann asymmetrische Lösungen einen Mehrwert generieren. Weil Investoren stets das Ziel verfolgen, die Rendite zu maximieren oder mindestens zu optimieren – also bei gegebener Rendite das kleinstmögliche Risiko einzugehen –, spielt die Markterwartung eine zentrale Rolle. Abhängig davon lassen sich Anlageformen entwerfen, die einen Mehrwert liefern. Werden etwa Kurskorrekturen nicht ausgeschlossen und steht damit der Schutzgedanke im Vordergrund, bieten sich Kapitalschutzprodukte an: Sie können Verluste verhindern oder reduzieren. Konkaves Profil Basiswert Barrier Reverse Convertible Renditeoptimierungsprodukt mit Coupon von 10% und Barriere von 65% 30 10 5 5 0 0 0 –10 –5 –5 –20 –10 –10 –20 –20 10 –30 –40 –15 –15 –10 –5 Wertschwankung Basiswert, in % 0 5 10 15 20 Quelle: Notenstein Privatbank / Grafik: FuW, sm –20 –20 Anlagerendite, in % 20 10 –15 –15 –10 –5 Wertschwankung Basiswert, in % 0 5 10 15 20 Quelle: Notenstein Privatbank / Grafik: FuW, sm –50 Wertveränderung Basiswert, in % –60 15 25 35 –55 –45 –35 –25 –15 –5 0 5 Quelle: Notenstein Privatbank / Grafik: FuW, sm Bei einem Kapitalschutz von 95% ist der Verlust etwa auf 5% begrenzt. Der Mehrwert ergibt sich aus der Tatsache, dass im Vergleich zu einer linearen Direktanlage kein oder ein geringerer Verlust entsteht. Dieser Bereich ist in der Grafik 2 in hellem Grün markiert. FÜR RISIKOAVERSE Kapitalschutzprodukte liefern auch dann einen Mehrwert, wenn das Schutzniveau unter 100% liegt. Diese Überlegung ist gerade im gegenwärtigen Tiefzins umfeld wichtig. Eine konvexe Lösung, die beispielsweise eine Mindestrückzahlung von 95% und die volle Partizipation am Basiswert bietet, kann gerade für einen risikoaversen Anleger einen Mehrwert bedeuten. Ohne diesen Schutz könnte er nämlich von der Investition absehen und attraktive Renditechancen am Aktienmarkt verpassen. Geht man hingegen von einer stabilen Marktentwicklung aus – das heisst, dem Basiswert werden im Wesentlichen keine «grossen Sprünge» zugetraut –, sind Renditeoptimierungsprodukte mehrwertbringend. Der beliebteste Repräsentant dieser konkaven Kategorie ist der Barrier Reverse Convertible (BRC), der typischerweise einen hohen Coupon zahlt. Bei einem relativ stabilen Verhalten des Basiswerts resultiert daraus sowohl im Vergleich zum direkten Aktienengagement als auch im Vergleich zu herkömmlichen festverzinslichen Anlagen eine Mehrrendite. Dieser Bereich ist in der nebenstehenden Grafik 3 hellgrün markiert. Aus Risikoüberlegungen müssen BRC (zum Beispiel auf Aktien) stets mit der Direktanlage verglichen werden. Denn ein Konkurs des Basiswerts hat – bis auf den garantierten Coupon – einen Totalverlust des BRC zur Folge. Der Vorteil asymmetrischer Anlageformen liegt darin, dass es für jede Markt erwartung eine Lösung gibt, die im Vergleich zum Direktinvestment einen Mehr- «Kapitalschutz produkte liefern auch dann einen Mehrwert, wenn das Schutzniveau weniger als 100% ist.» wert liefern kann. Sei es, weil aus der entsprechenden Lösung eine höhere Rendite resultiert, weil das Risiko geringer ist oder weil ein an die spezifischen Bedürfnisse angepasster Risiko-Rendite-Mix kreiert wird. Dieses Vorgehen eröffnet einen bedeutend grösseren Gestaltungsspielraum bei der Evaluation von Investitionsmöglichkeiten und bietet zahlreiche Chancen. Claudio Topatigh, Leiter Verkauf Struk turierte Produkte, Notenstein Privatbank. ∕3 1 Tracker-Zertifikat (Partizipation, SVSP Kategorie 1300) Indikative Konditionen1, Zeichnungsfrist bis 12. Februar 2015, 15.00 Uhr MEZ Partizipation 100 % Basket Gewinner der Quantitativen Lockerung Emissionspreis EUR 98.75 Emittent Credit Suisse AG, Zürich Valor/Ticker 26 249 114 TRACQE Währung EUR Laufzeit 2 Jahre Ende der Zeichnungsfrist 12. Februar 2015, 15.00 Uhr Hintergrund: ȩ Das neu angekündigte Wertpapierkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Aussichten für die Eurozone verbessert. ȩ Sowohl der Umfang wie auch die Geschwindigkeit der Käufe durch die EZB liegen am oberen Ende der Erwartungen. ȩ Durch die quantitative Lockerung dürften sowohl der europäische Bankensektor als auch europäische Exportunternehmen profitieren. Quelle: Credit Suisse Investment Strategy & Research, 23. Januar 2015 Basket-Komponenten1 Der Basket besteht aus einem gleichgewichteten Portfolio aus 14 Aktien, die gemäss Credit Suisse Research von der quantitativen Lockerung profitieren dürften. Banken/Versicherungen: AXA SA, BNP Paribas SA, Commerzbank AG, ING Group NV, Intesa SanPaolo SpA, Société Générale SA Exportunternehmen: Daimler AG, Fresenius SE & Co. KGaA, Infineon Technologies AG, Merck KGaA, Siemens AG, Volkswagen AG Transport/Telekom: Deutsche Post AG, Telecom Italia SpA Mehr Informationen finden Sie auf credit-suisse.com/derivatives Strukturierte Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über kollektive Kapitalanlagen (KAG) und unterliegen nicht der Genehmigung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) und deren Aufsicht. Anleger sind deshalb nicht durch das KAG geschützt. Ferner eignen sich diese strukturierten Produkte nur für Investoren, welche die Funktionsweise und insbesondere die damit verbundenen Risiken verstehen sowie deren Folgen tragen können. Investoren sind dem Emittentenrisiko ausgesetzt. 1 Sämtliche Angaben sind indikativ, die definitiven Konditionen werden bei der Anfangsfixierung festgelegt. Für weitere Informationen rufen Sie uns an: Tel. +41 (0)44 335 76 002 credit-suisse.com/derivatives Wenn eine Anlage nicht auf Ihre Heimatwährung lautet, können sich Wechselkursänderungen negativ auf Wert, Preis oder Ertrag auswirken. Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Abschluss einer Finanztransaktion dar; die rechtlich massgebenden Bedingungen sind allein im Prospekt enthalten, der im vereinfachten Prospekt nach KAG zusammengefasst ist. Bitte verlangen Sie vor einem Anlageentscheid die vollständigen Produktinformationen, insbesondere hinsichtlich produktspezifischer Risiken, Emissionspreis und allfälliger Gebühren. Diese können unter der entsprechenden Telefonnummer kostenlos bestellt werden. Die Prospektanforderungen gemäss Art. 652a/1156 des schweizerischen Obligationenrechts sind nicht anwendbar. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten ist nicht allein von der Entwicklung der Basiswerte, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängig, die sich während der Laufzeit des strukturierten Produkts verändern kann. 2 Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Gespräche auf unseren Linien aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Das vorliegende Dokument ist nicht das Ergebnis einer unabhängigen Finanzanalyse. Copyright © 2015 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten. Strukturierte Produkte 20 Sonderbund der Januar 2015 REFERENZANLEIHE UND COSI Produkte mit Referenzanleihe und Cosi haben verschiedene Ziele. Man kann das Ausfallrisiko einfacher steuern, die Komplexität von Produktlieferanten begrenzen und zusätzliche Renditechancen wahrnehmen. DERIVATMARKT Fast alles ist mit Struki möglich, Kunden nutzen dies. Viele Produkte kommen über Vermögensverwalter in die Depots. 1 41 0 07 08 0 91 0 0 0 0 10 00 20 00 0 0 30 00 0 50 00 0 60 00 40 00 500 450 0 400 0 350 0 300 0 250 0 200 0 150 0 10000 500 0 3% r Bä A2 Baa1 VON VERZERRUNGEN PROFITIEREN Baa3 Ba2 B1 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Credit Research, Vontobel / Grafik: FuW, sm aufzubauen. Referenzschuldnerprodukte, die Vontobel emittiert, sind immer Cosipfandbesichert, sodass nur das Ausfall risiko des Referenzschuldners bleibt. SCHUTZFAKTOR COSI Ereignet sich bei einem strukturierten Produkt mit Referenzanleihe und Cosi bis zum Laufzeitende kein Ausfall des Referenzschuldners, wird die Rückzahlung gemäss Auszahlungsprofil vollzogen – unabhängig von der Schuldnerbonität. Kommt es dennoch zu einem Ausfall, können die Verluste sehr hoch sein, bis zum Totalverlust. Die Einstufung der Zahlungsfähigkeit des Referenzschuldners beeinflusst also das Produktrisiko massgeblich – Anleger sollten sich dessen immer bewusst sein. Will der Investor das Ausfallrisiko seines Portfolios gesamthaft verringern, sollte er nicht nur über verschiedene Referenzschuldner streuen, sondern bei der Wahl des Schuldners auf eine möglichst gute Bonität achten. Ein tieferes Schuldnerrisiko bedeutet tendenziell geringere Renditechancen. Auch umgekehrt kann es zum Vorteil sein: Ein höheres Schuldnerrisiko kann bei Referenzschuldnerprodukten zu einem höheren Renditebeitrag in Form besserer Konditionen füh- Es kommt vor, dass der Markt wegen negativer Unternehmensereignisse ad hoc ein grösseres Risiko in Form von höheren CDS Spreads antizipiert, obwohl sich die Risikoeinstufung durch offizielle Rating agenturen nicht stark verändert hat. Dies war 2012 etwa beim italienischen Versicherer Generali der Fall, der sich plötzlich in Sippenhaft mit Italien wiederfand. Das Misstrauen gegenüber dem Krisenland hatte dazu geführt, dass der Markt zeitweilig ein überzogen hohes Schuldnerrisiko von Generali antizipierte. Es kam zu einem Überschiessen der CDSLevel, die sich aber im weiteren Verlauf der Eurokrise normalisierten. Die Risikoeinschätzung besann sich auf die Fundamentaldaten (vgl. Grafik). Der Zeitpunkt des Überschiessens bot Investoren aber Chancen: Sie konnten die gestiegenen CDS-Level nutzen und einen höheren Renditebeitrag bei Struki mit Generali als Referenzschuldner erzielen. Eric Blattmann, Head Public Distribution Schweiz, Bank Vontobel. i rod uk te 0,79 0,1 3 5,7 9 Umsatz Anlagep 2,55 BCV INVESTMENTS Strukturierte Produkte 2,2 2 4 ,8 2 st eH NACH MASS Wussten Sie schon, dass die BCV strukturierte Produkte nach Mass herstellt? Ha Professionelle Investoren können bei der BCV strukturierte Produkte konstruieren lassen, die perfekt auf ihre spezifischen Ansprüchen und Markterwartungen zugeschnitten sind. Unsere Experten begleiten Sie gerne bei der Produktemission. Kontaktieren Sie sie unter der Nummer 044 202 75 77 oder besuchen Sie uns an der Finanz’15, Stand K13. Mrd. Fr. en in m olu v s el d n Vertrauen gut investiert 8 1 0,5 0 100 55 2 1,5 10 3 2,5 Institutionelle Anleger 5/14 6/14 7/1 4/14 4 0 /14 11/14 4 10 12/ 9/1 14 8 09 10 11 07 0 12 13 09 4 12/14 11/1 20 Draghis Bazooka-Rede fand am 26. Juli 2012 statt Aa3 Anzeige 4 /1 4 4 /1 r. r d. F 20 1 Aa1 ren. Meistens gilt ausserdem: Je länger die Laufzeit, desto höher ist der Renditebeitrag. Möglich macht das die Höhe des Credit-Default-Swap-Risikoaufschlags (CDS Spread); er gilt als Indikator für die un mittelbare Einschätzung der Schuldnerbonität durch den Kapitalmarkt. Ein hoher Satz deutet grundsätzlich auf eine schlechtere Bonität und ein grösseres Ausfallrisiko des Referenzschuldners hin. Kommerzielle Kunden 111 12 er Rating (Moody’s) für erstrangige unbesicherte Schuldtitel von Generali 2013 9,44 äl 8,0 f te 201 4 3 14 3/ 11 ob 2014 r. .F d r M Er /14 8/14 9 / 4 7 14 6/1 10 in M 8 Dreh- und Angelpunkt ist die Referenz anleihe, mit ihr wird das strukturierte Produkt verknüpft. Es handelt sich um eine Obligation, die vom sogenannten Referenzschuldner begeben wird. Er wird mit seiner Bonität zu einem zusätzlichen Produktmerkmal, das der Investor bewusst wählt. Denn für die Rückzahlung des strukturierten Produkts mit Referenzanleihe und Cosi ist die Zahlungsfähigkeit bzw. das Ausfallrisiko des Referenzschuldners massgeblich. Anleger können unter einer Vielzahl von Referenzschuldnern Risikoprämie einer Kreditversicherung (CDS) auf Generali 8 5/1 en 20 0 b er Ein Beispiel – das Kreditrisiko von Generali 0,7 3/14 4/1 4 4 pp 2007 in 12 60 O 64 de 13 12 2013 *20 14 n 71 2012 kt 117 78 0 1 201 u gr 10 30 50 70 90 14 20 40 60 80 % 0 12 15 102 10 20 Ku en 21 78 h 10 0 13 3 133 ac 175 31 * P er E n en nd (Mrd. Fr.) 173 nd Vontobel 2452 97 7 . Fr .) rd M 8 11 stä 14 Kapitalschutz m ögens - Be e mb 0 r2 Strukturierte Produkte Privatkunden Struk i STEUERMECHANISMUS Referenzschuldnerzertifikate r. .F rd M t ver li us in Portfolio ist nicht nur einem Markt-, sondern auch einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Letzteres gilt vor allem für Anleihenpositionen, deren Rückzahlung von der Zahlungsfähigkeit des Schuldners abhängt. Sind die Ausfallrisiken des Portfolios über nur wenige Schuldner verteilt, ist der potenziell negative Effekt eines einzigen Ausfalls gross. Professionelle Investoren beeinflussen die Ausfallrisiken ihres Portfolios deshalb in der Regel systematisch und streuen über viele Schuldner verschiedener Branchen. Doch auch eine wachsende Zahl privater Anleger bedient sich heute effizienter Mittel gegen die Schuldnerkonzentration. So werden beispielsweise Cosi-pfandbesicherte strukturierte Produkte mit Referenzanleihe eingesetzt, um Klumpenrisiken von vornherein zu vermeiden. wählen, doch Vorsicht: Es sind auch strukturierte Produkte ohne die systematische Cosi-Pfandbesicherung erhältlich, damit holt man sich ein doppeltes Schuldner risiko – das des Emittenten und das des Referenzschuldners. Ohne Cosi lassen sich die Ausfallrisiken in einem Portfolio daher nicht exakt steuern. Es gibt gute Gründe, weshalb Investoren einen bestimmten Emittenten bevorzugen und überwiegend seine Produkte kaufen möchten. So umfasst der heutige Qualitätsbegriff nicht mehr nur das Produkt selbst, sondern auch zusätzliche Services. Dazu gehören ein weitreichendes Fachwissen, das zur Verfügung gestellt wird, eine faire Preisstellung oder die Betreuung nach dem Kauf. Je nach Wahl des Emittenten können diese Qualitätsmerkmale variieren, zudem führen viele verschiedene Emittenten gerade bei pro fessionellen Investoren wie Vermögensverwaltern zu einem Anstieg von Prozesskomplexität und Kosten. Ein neues Bedürfnis, das offensichtlich wird: Der Emittent soll bleiben, jedoch soll ein anderer Schuldner – und auch nur ein einziger – für die Rückzahlung einstehen. Mit strukturierten Produkten mit Referenzanleihe und Cosi-Pfandbesicherung ist das möglich. So lässt sich die Emittentenzahl auf ein Minimum reduzieren – und die Konzentration auf einen einzigen Schuldner oder den Bankensektor vermeiden. Der steigenden Komplexität, die durch eine Vielzahl möglicher Produkt lieferanten entsteht, kann man also aus dem Weg gehen, ohne ein Klumpenrisiko 0 , 21 % am ze m , Ju ZK B 4 3,5 13 7 80 70 60 50 40 30 20 10 05 350 300 250 200 150 100 50 0 to n es 2 1 5,4 % 1 CS De D e ze Anzahl Neuemiss ion en sG 5% Ok ,7 r2 0 1 4 (T otal 20 1 3% 437 33 , 20 *i de 3 771 E UB % 3,7 5, * 14 *P er E nde be e rig b Ü Produkte an d r e t e r tie ducts Exchange r o k ro hl d P e 8 (Zahlen in %) 7 6 5 4 3 2 1 0 * f ün f er Eric Blattmann S Partizipation de unden pots der K n Ba ei nk t a iv 08 09 10 11 12 13 07 6 0 Mark tan tei le d Renditeoptimierung . d. Fr Mr in en De r Hebel SIX S A tru nz ctu a r D er Markt für strukturierte Produkte hat sich in der Schweiz fest etabliert. Ende Oktober 2014 waren nach Zahlen der Schweizerischen Nationalbank 202 Mrd. Fr. darin investiert. Das entspricht 3,7% a ller Gelder, die auf Schweizer Bankdepots angelegt sind, und ist knapp 13% mehr als im Jahr davor. Der Anteil ist zwar leicht gewachsen, so wie auch das Handelsvolumen von Zertifikaten. Aber im Vergleich der letzten Jahre schwankt er weiterhin in einer engen Bandbreite. Der Rekord von 6,5% stammt aus der Zeit unmittelbar vor der Finanzkrise und ist seither ausser Reichweite. Der geringste Anteil unter den StrukiVermögen entfällt mit weniger als einem Drittel auf Hebelprodukte. Sie dienen kurzfristigen taktischen und spekulativen Zwecken. Den Löwenanteil bestreiten Anlageprodukte, darunter die wegen ihres Coupons und ihres Sicherheitspolsters beliebten Barrier Reverse Convertibles. Sie decken mittelfristige Investitionsbedürf- ssten Emittenten ö r g 1 9,8 % nisse ab, zugeschnitten – wie auch die am Verkauf interessierten Emittenten immer wieder betonen – auf die individuelle Kundensituation und im Kontext mit den Gesamtportefeuille. Aufgrund anhaltend niedrigster Zinsen verschieben sich Finanzanlagen weiterhin vom Geld- und vom Obligationenmarkt in Aktien, Aktienfonds und strukturierte Produkte. Institutionelle wie private Anleger vollziehen diese Verschiebung. Für Privatinvestoren trifft häufig der Vermögensverwalter den Anlageentscheid. Der Branchenverband SVSP schätzt, dass mehr als 50% der Zertifikate über Vermögensverwalter in den Depots landen. Dass es dafür wie für Anlagefonds Vertriebsentschädigungen gibt – nach Bundesgerichts urteil gehören solche Retrozessionen allerdings dem Kunden –, dürfte eines der Motive mancher Vermögensverwalter, aber auch Banken, für den Kaufentscheid sein. Ein anderes sind die attraktiven Konditionen, die strukturierte Produkte im Vergleich mit anderen Investments gerade im aktuellen Umfeld bieten. Das kann man ihnen nicht absprechen. 21 Sonderbund der Schuldner schaffen Zusatzwert So weit das Auge reicht Hanspeter Frey Strukturierte Produkte Januar 2015 QUELLE: SVSP, INFOGRAFIK: FUW/MARIE-NOËLLE ARIF-BERDAT www.bcv.ch/invest/de Wie weiter im Negativzinsumfeld? • 100% Rückzahlung, abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Referenzschuldners • Investment Grade Rating der Referenzschuldner (S&P-Rating BBB– oder besser) • Vontobel Emittenrisiko durch COSI Pfandbesicherung abgesichert ® • Kreditrisikoprämien in CHF vereinnahmen, die über den CHF-Bondmarkt nicht zugänglich sind Wir informieren Sie gerne über Anlagelösungen im Negativzinsumfeld. Rufen Sie uns an unter 058 283 78 88 Attraktive Anlagelösungen von Vontobel COSI® Credit Linked Notes mit Referenzanleihe Zeichnungsschluss 23.02.2015, 12.00 Uhr MEZ Referenzanleihe/S&P Rating Bedingter Kapitalschutz Coupon p.a.1 Währung 2417 3163 Diamond Offshore Drilling2/A– 100% 2.30% CHF 26.02.2020 2417 3165 Alcoa3/BBB– 100% 0.70% CHF 26.02.2021 2417 3167 Freeport McMoRan4/BBB 100% 1.40% CHF 26.02.2020 2417 3169 Western Union5/BBB 100% 0.70% CHF 26.02.2021 2417 3164 Diamond Offshore Drilling2/A– 100% 3.30% EUR 26.02.2020 2417 3166 Alcoa3/BBB– 100% 1.70% EUR 26.02.2021 2417 3168 Freeport McMoRan4/BBB 100% 2.50% EUR 26.02.2020 2417 3170 Western Union5/BBB 100% 1.60% EUR 26.02.2021 Valor COSI® Pfandbesichertes Zertifikat Rückzahlung Referenzschuldner COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX Emittentin Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai; Garantin Vontobel Holding AG, Zürich. Emissionspreis 100%, Nennwert CHF/EUR 1000, Liberierung 26.02.2015. Listing an der SIX Swiss Exchange beantragt. Angaben sind indikativ und werden am 23.02.2015 fixiert. USD 5.70% Diamond Offshore Drilling Inc 17.10.2039 3) USD 5.87% Alcoa 23.02.2022 4) USD 3.55% Freeport-McMoRan 01.03.2022 5) USD 6.2% Western Union Co 17.11.2036 1) 2) SVSP-Bezeichnung Referenzschuldner-Zertifikat mit bedingtem Kapitalschutz (1410) Kategorie Anlageprodukte mit Referenzschuldner www.derinet.ch Die Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben sowie weitere Informationen finden Sie unter www.derinet.ch Vontobel Holding AG (Moody’s A3) – Bank Vontobel AG (Moody’s A2) Leistung schafft Vertrauen Telefon 058 283 78 88 Diese Publikation dient lediglich der Information und richtet sich ausdrücklich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbieten. Sie stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und ist weder als Offerte oder Einladung zur Offertstellung noch als Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten zu verstehen. Die rechtlich massgebliche Produktdokumentation (Kotierungsprospekt) besteht aus dem definitiven Termsheet mit den Final Terms und dem bei der SIX Swiss Exchange registrierten Emissionsprogramm. Diese sowie die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel» können unter www.derinet.ch oder bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, kostenlos bezogen werden. Derivative Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des KAG und daher nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA unterstellt. Anlagen in Derivative Produkte unterliegen dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers und weiteren spezifischen Risiken, wobei ein möglicher Verlust auf den bezahlten Kaufpreis beschränkt ist. Vor dem Eingehen von Derivatgeschäften sollten Anleger die Produktdokumentation lesen, ausserdem empfiehlt sich eine fachkundige Beratung. Die Angaben in dieser Publikation erfolgen ohne Gewähr. Für Fragen zu unseren Produkten stehen wir Ihnen gerne unter Telefon +41 (0)58 283 78 88 zur Verfügung. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf diesen Linien aufgezeichnet werden. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten. Zürich, 31. Januar 2015.