Anastasia - Gymnasium Markneukirchen

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Anastasia - Gymnasium Markneukirchen
VOGTLAND
Seite 4
Samstag, 3. November 2012
Blick hinter die Kulissen vor Musicalpremiere: Gymnasium Markneukirchen präsentiert „Anastasia“
CHRISTINE SCHRAMM, Tanzpädagogin, lebt und arbeitet in Berlin und
studierte in Erlangen. Zweimal im
Monat reist sie für die Musicalproben
ins Vogtland. Die Leitung des Balletts
liegt auch diesmal in ihren Händen.
Dabei kann die zarte Person auch rigoros Durchgreifen, wenn es um perfekte Haltung geht. 2002 beendete
die selbstständige Tänzerin und
Choreografin selbst das Gymnasium
in Markneukirchen. Eine Aufgabe
des Herzens ist für sie die Musicalaufführung. „So etwas ist einzigartig –
mit dieser Professionalität und der
Zusammenarbeit von Schülern mit
einem Theater“, sagt sie. Sorgenvoll
schaute die Ballettleiterin am Donnerstag auf die Szene mit den Schürzen. „Die Schürzen kamen erst jetzt
und der farblich abgestimmte Wechsel während des Auftritts klappt
noch nicht so gut.“ In den Farben
Frankreichs sollen die Ballettmädchen schließlich überzeugen.
Michaela Bloszcyk ist verantwortlich
für Requisite, Einstudierung, Projektleitung. Von ihr entworfene Bühnenbilder im Miniaturformat wuchsen durch
Schülerhand auf Bühnengröße. Sie
selbst war einst Musicaldarstellerin
und unterrichtet nun als Pädagogin am
Gymnasium Markneukirchen.
OTTO A. THOSS zeigt sein sympathisches Lächeln. Der Regisseur hat Rauchpause nach dem
anstrengenden ersten Probelauf
am Donnerstag. Mal wirbelt er
auf der Bühne, mal schreibt er
per i-Pad auf, was in der Pause
abzusprechen ist. 2007 beendete Otto Thoss das Gymnasium in
Markneukirchen und kehrt immer wieder zurück. In Lingen
studierte er Theaterpädagogik
und hängte nun den Master ran
in Ludwigsburg bei Stuttgart.
Einzigartig findet er die Atmosphäre, die entsteht, wenn Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 12
so intensiv zueinander finden,
um solch großartige Musicals auf
die Theaterbühne zu bringen.
„Klar bin ich immer wieder dabei“, versichert Otto A. Thoss.
Königliches Ambiente für ein großartiges Stück – „Anastasia“, die wahre Geschichte der Zarentochter bringen Schüler des Gymnasiums Markneukirchen am
Premiere-Sonntag 15 Uhr und 19.30 Uhr in Bad Elster auf die Bühne. Fotos: Dähn
B
Aufgeregtes tuscheln über dem druckfrischen Programmheft. Alle Darsteller und
Mitwirkende sind hier abgebildet. Das macht neugierig.
Foto: Dähn
Smokey eyes – in der Maske sind die Mädchen meist ihre eigene Visagistin. Die
Jungen klopfen derweil an derTür oder schminken sich notfalls selbst ab und um.
ad Elster – „Lass die Stimme
männlich klingen, Max. Gib den
Checker, Roberto. Du willst doch die
Knete“, ruft Regisseur Otto Thoss auf
die Bühne. Am liebsten nicht hinschauen mag Christine Schramm.
Die Leiterin des Balletts weiß, der
Wechsel von Häubchen und Schürzen ihrer Ballett-Mädels muss
schneller gehen. Es ist Donnerstag.
Die Zeit drängt. Eine Woche lang gehört das König Albert Theater in Bad
Elster ganz den Schülern des Gymnasiums Markneukirchen. Der künstlerische Nachwuchs hat sich in der
zweiten Herbstferienwoche breit gemacht in Garderoben, Nebenräumen, vor, hinter und auf der Bühne.
Das scheinbare Durcheinander hat
einen Plan, an dessen Ende es alle
Mitwirkenden irgendwie doch immer wieder schaffen, passend geschminkt, im richtigen Kostüm, zeitgenau über den richtigen Bühnenaufgang im Rampenlicht zu erscheinen. Es ist die heiße Phase vor der öffentlichen Generalprobe am Samstag
und den beiden Premierevorstellun-
gen am Sonntag. Wie ein Puzzle fügen sich nun alle Teile zueinander,
die zuvor an unterschiedlichen
Orten entstanden sind. Von der Idee
für eine neue Musical-Produktion bis
hierher war es ein weiter Weg. Denn
von Arrangements, Choreografie
über Beleuchtung, Technik, Musik
bis hin zum Bühnenbild und dem
Bau der Requisiten wurde alles unter
Anleitung in die Hände der Gymnasiasten gegeben. So besteht jedes einzelne Puzzelteil selbst wieder aus Teilen, die mit Mühen und Geschichten
verbunden sind. Wer wofür Verantwortung trägt, findet sich im druckfrischen Programmheft mit Bild und
Namen – eine schöne Erinnerung
und Anerkennung zugleich! Und all
diese Namen und Persönlichkeiten
sind es, die das Gefühl knisternder
Spannung in den Zuschauerraum
schicken, wenn sich der Vorhang öffnet. Alle sind über sich hinaus gewachsen und irgendwo im Herzen
werden sie immer verbunden bleiben, als Teil eines großartigen Gesamtkunstwerkes.
Marlies Dähn
Bei Richard Straube liegt Tontechnik in besten Händen. Neben Beatrice Emmert
und Christian Pätzold sind 14Gymnasiasten für Technik und Requisite zuständig.
„Ich hab’s geschafft, von meinem Unsinn zu leben“, lässt Sebastian Wildgrube mit seiner spontanen Art wissen
und gibt das Zitat lachend auch zum
Abdruck frei.
SEBASTIAN WILDGRUBE ist diesmal am Bass und am Keybord im
Theatergraben zu finden. Zwingend
wolle er nicht beim Musical mitspielen. Diesmal sei er aber als „Springer“
gefragt. 2006 beendete der Vogtländer selbst das Gymnasium und fehlt
seither bei keiner Musical-Produktion. Die Arrangements stammen
aus seiner Feder. Bei Brezel Brass und
den Drei Swingenden Vier ist er zu
erleben. Forschungsarbeit am Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen, Projektleiter und auch den Orgeldienst in der Kirche Schöneck hat
Sebastian übernommen. Als selbstständiger Komponist wird ihm dabei
nie langweilig. Und bei all dem ist er
sich selbst treu geblieben.
mad
Ausverkauftes Haus
An der Klarinette im Orchestergraben
ist er zu finden – Dr. Enrico Weller,
Projektleiter und verantwortlich für
die musikalische Einstudierung. Im
Programmheft findet er kritische Töne
zur sächsischen Bildungslandschaft.
Maria Faßl und Julia Rammler überzeugen als Tänzerinnen des Balletts und
wollten unbedingt als Duo aufs Bild.
Zauberhafte Stimmungen erinnern an ein Wintermärchen. Anastasia, die wahre
Geschichte der Zarentochter verspricht ein wundervolles Theatererlebnis – ob
beim Flockenfall oder schwebend leichtem Tanz der Ballettmädchen.
Auch wenn die neuen T-Shirts noch nicht angelegt sind, ohne Kerstin und Michael
Straube gäbe es wohl auch keine neuen Musicals. Projektleitung und musikalische Leitung liegt in bewährten Händen der Pädagogen vom Gymnasium.
Antonia Haller, Saskia Hendel, Marie Kellner, Stephanie Kraus, Vanessa Lübeck, Saskia Zöphel, Theresa Dietrich, Sarah Dunkel, Lisa Hensel, Clara Hums, Anne-Katrin
Körner, Nele Kubicek, Anna-Sophie Meixner, Anne-Marie Reichelt, Lynn Schneider, Jennifer Braun, Lydia Buchheim, Melissa Gerecke, Patricia Roth, Laura Schneider,
Sally Scholz, Sarah Stieber, Juliane Werner, Sarah Werner, Jasmin Bräunlich, Isabel Breymann, Stephanie Lenk, Sarah Schmidt, Sarah Schneider, Julia Stopp, Marie
Vollhardt, Lisa Marie Wunderlich, Sarah Althof, Alina Berger, Anastasia Rentzing, Lusie Rosenzweig, Anne Marie Möckel, Anne Pschera, Nathalie Schmalfuß, FriederiFotos: Dähn
ke Polster, Dorian Bauer, Peter Paul Fritzmann, Benjamin Kersten, Thomas Le Van, Max Sonntag und Dominik Glaß gehören zum Musical-Chor.
Sämtliche 12 Vorstellungen sind
ausverkauft. Bekanntlich startete
der Vorverkauf bereits im Juni.
„Mittlerweile sind auch die Generalproben wie reguläre Veranstaltungen“, bittet Marketingdirektor
Stephan Seitz um Verständnis. Wer
noch eine der Vorstellungen besuchen möchte, kann sich nur auf die
lange Warteliste setzen lassen.
Krankheitsbedingt werden manchmal Karten zurückgegeben. Gut
5000 Besucher werden dann das
Musical Anastasia gesehen haben.
Infos& Tickets:
Telefon: 037437/53900
Lorenz Le Van spielt Gregor und JohnLucas Pilz (hinten) Iwan. Klar – auch
die Jungs mussten in die Maske.