Manga in Deutschland
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Manga in Deutschland
Manga in Deutschland Geschrieben von: Isabella Blank Mittwoch, den 19. Dezember 2007 um 01:00 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 06. November 2008 um 16:54 Uhr Wettbewerbsbeitrag zur Schülerreportage Überdimensional große Köpfe; kugelrunde, glänzende Augen; antiproportionale Körper in niedlichen Kleidchen - so ist das Bild der Manga (jap., etwa: zwangloses, ungezügeltes Bild) für viele Europäer. Doch in dem japanischen Comic steckt viel mehr als nur verniedlichte Schulmädchen in Matrosenanzügen, die sich für Liebe und Gerechtigkeit stark machen. Dass sich Manga mittlerweile im deutschen Comicmarkt so erfolgreich festgesetzt haben, ist schon längst kein Geheimnis mehr und muss auch von vielen Kritikern anerkannt werden. Doch wie schwappte der Manga-Boom eigentlich nach Deutschland? Der Beginn war in den 90er Jahren mit dem deutschen Verlag Egmont Manga und Anime (EMA), mit ihrem Sitz in Köln, die zuallererst den Versuch, den Manga populär zu machen, starteten. In Anlehnung an das amerikanische Comicformat, publizierten sie ein „hochgezogenes Format“, das in etwa einer Din A4 Seite entspricht, wie mir die 32jährige Redakteurin von EMA, Yvonne Hoffmann, in einem telefonischen Interview mitteilte, und dies auch recht ungewohnt war, da die Originalformate in Japan, sogenannte Tankobon, etwa eine Größe von Din A5 besitzen. Manga-Klassiker wie z.B. „Ghost in the Shell“, „Appleseed“ (Zeichner Masamune Shirow) oder „Gunsmith Cats“ (Zeichner Kenichi Sonoda) wurden von EMA im Großformat herausgebracht. Doch erst mit dem Versuch von Carlsen Comics, den Manga in seiner originalen Form und originalen Leserichtung, also von rechts nach links, zu lassen, entstand der Manga, wie wir ihn heute kennen. Nachdem dieser Versuch erfolgreich mit „Dragon Ball“ (Zeichner Akira Toriyama) fruchtete, folgte EMA diesem Beispiel und brachte eine der wohl erfolgreichsten Manga-Serie, „Sailor Moon“ (Zeichnerin Naoko Takeuchi), auf den deutschen Mangamarkt, wenn auch noch in der westlichen Leserichtung. Eine einzelne Mangaseite ist prinzipiell immer gleich aufgebaut: Sie besitzt verschiedene Blöcke aus denen gelesen wird, den sogenannten Pannels. Anders als in einem amerikanischen Comic werden die Sprechblasen und Testblöcke von „hinten“ nach „vorne“ und von rechts nach links gelesen. Moderne Manga sind eher bild- als textlastig, lassen sich relativ leicht lesen und sich überwiegend schwarz-weiß gehalten, wobei einige Farbseiten, z.B. für Cover, verwendet werden. In Japan gibt es, anders als in Deutschland, wo man nur die Tankobon kennt, verschiedene Arten von Manga. Zum einem gibt es die Vier-Bilder-Manga (yonkoma manga), die den amerikanischen comic strips entsprechen; monatlich erscheinende Manga-Magazine (mangazasshi), in denen vereinzelte Kapitel verschiedener Serien herausgebracht werden; im Abstand von mehreren 1/3 Manga in Deutschland Geschrieben von: Isabella Blank Mittwoch, den 19. Dezember 2007 um 01:00 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 06. November 2008 um 16:54 Uhr Monaten erscheinende Tankobon (mit Schutzumschlägen), die hierzulande die bekannte Art der Manga sind, doch auch gibt es vereinzelt monatlich erscheinende Manga-Magazine, z.b die DAISUKI (aus dem Hause Carlsen Comics). Redakteurin Yvonne Hoffmann berichtet, dass Titel, die parallel zum Erscheinen im Fernsehn laufen, stärkere Auflagen hätten, als Manga die nicht auf dem Bildschirm seien. Daher kann man sich auch teilweise die enorme Beliebtheit erklären, doch bleibt die Frage: Wieso stehen Jugendlilche eigentlich so auf Manga? Die Antwort darauf ist, dass Manga eine enorme Auswahl an Themen zu bieten haben und teilweise recht ernst auch mit diesen umzugehen wissen, sodass man Manga thematisch nicht über einen Kamm scheren sollte. Aufgrund dieser Machweise sind Manga inhaltlich der „guten Lektüre“ ebenbürtig, nur sehen das viele Eltern nicht, da Manga von ihren Kindern als „hip“, „cool“ oder „fresh“ bezeichnet werden. Unzählige Genres tummeln sich im Mangabereich, doch welches das erfolgreichste ist, könne man nicht wirklich festlegen. Äußerst beliebt sind Shoujo-(jap.: Mädchen) und Shounen(jap.: Junge)-Manga, da sie sich direkter auf die jeweiligen Geschlechter beziehen, doch auch zu anderen Gattungen greifen Jugendliche gerne. Typische Shoujo-Titel sind die sogenannten „Magical-Girl“-Serien,, in dem meist ein jugendlicher, weiblicher Charakter durch einen speziellen Gegenstand übernatürliche Kräfte erlangt und eher ungewollt gegen dunkle Mächte zu kämpfen hat. Beispiele sind „Sailor Moon“, „Wedding Peach“ (Zeichnerin Nao Yazawa), „Card Captor Sakura“ (Zeichenquartett CLAMP) oder „Kamikaze Kaito Jeanne“ (Zeichnerin Arina Tanemura), wohingegen die actiongeladenen Shounen-Manga wie „Dragon Ball“, „Akira“ (Zeichner Katsuhiro Otomo) oder „One Piece“ (Zeichner Eiichiro Oda) männliche Protagonisten als Helden auftreten, und die ein oder andere Schlacht schlagen oder Feinde besiegen müssen. Erfolgreiche japanische Manga-ka („Manga-Macher“) wie Arina Tanemura, Akira Toriyama oder auch Haruka Fukushima (Cherry Juice, Orange Planet u.a.) sind gern gesehene Gäste auf den deutschen Buchmessen. Doch nicht nur für Lesertüchtige sind Messen beliebte Treffpunkte, sondern auch für die Geschäftsführer der deutschen Verlage, die sich dort oder auch teilweise direkt in Tokyo mit den Vertretern der großen japanischen Manga-Verlage treffen, berichtet Frau Hoffmann. Verlage mit denen EMA zusammenarbeitet sind Kodansha, Shueisha und Shugakan, die in Japan die führenden im Mangabereich sind, und mehrere Millionen Auflagen eines einzigen Manga drucken. Die erfolgreichsten deutschen Verlage sind Carlsen Comics und EMA , wobei Egmont Manga und Anime der zweitgrößte und zweitstärkste Mangaverlag ist. Daneben gibt es weitere, aufsteigende Verlage (Tokyopop, Heyne-Manga) die aber Carlsen Comics und EMA in ihren Spitzenpositionen nicht gefährden. Man stehe in „freundliche Konkurrenz“ zueinander, sagt die Redakteurin von EMA zu Ende des Interviews, aber ist der Meinung „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Weitere Info zu Manga gibt es auf: http://de.wikipedia.org/wiki/Manga 2/3 Manga in Deutschland Geschrieben von: Isabella Blank Mittwoch, den 19. Dezember 2007 um 01:00 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 06. November 2008 um 16:54 Uhr Diese Reportage wurde verfasst von: Isabella Blank, 17 Jahre, Klasse 10b, König-Heinrich-Schule, Fritzlar Die Originalreportage können Sie sich hier herunterladen! 3/3