Erfahrungsbericht Valencia Benjamin Brix neu
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Erfahrungsbericht Valencia Benjamin Brix neu
Erfahrungsbericht Valencia von Benjamin Brix Dieser Bericht handelt von meinem Auslandssemester von September 2011 bis Anfang Februar 2012. Mein Semester absolvierte ich an der Universidad Politecnica de Valencia. Als ich mich um einen Platz im Erasmusprogramm bewarb war ich mir bereits sicher, dass ich nach Spanien gehen will. Grund dafür waren meine bereits fortgeschrittenen Sprachkenntnisse die ich durch die Belegung der kostenlosen Sprachkurse an meiner Universität erworben hatte. Die TUBAF hat mehrere Partneruniversitäten für Ingenieure in Spanien unter anderem die technischen Universitäten der Metropolen Madrid und Barcelona. Für die Entscheidung Valencia war wohl mein Bauchgefühl verantwortlich. Madrid schien mir mit seinem im Ballungsraum lebenden 10 Millionen Menschen zu groß und in Barcelona hatte ich die Befürchtung in Vorlesungen zu „landen“ die nur in der Regionalsprache Katalan gehalten werden, außerdem gilt Barcelona als eine der teuersten Städte weltweit. Darum entschied ich mich für Valencia. Die Stadt ist mit seinen 80000 Studenten auf 800000 Einwohner eine wahre Studentenstadt und auch die Wege sind für eine so große Stadt überraschend kurz. Ich hatte das Glück das in meinem Semester noch zwei weitere Studenten aus Freiberg nach Valencia gegangen sind. Dadurch fand man schnell Anschluss und die Freundeskreise addierten sich zu einem großen Kreis von Bekannten. Bei einem der beiden Studenten konnte ich in den ersten Tagen schlafen, weil dieser schon eine Wohnung hatte. Dies hat sehr bei der Wohnungssuche geholfen, weil man weniger Stress und Zeitdruck hatte. Wichtig ist es sich eine Wohnung in den Vierteln zu suchen die relativ nah am Campus sind. Das sind zum einen Benimaclet und Blazco Ibanez. In diesen beiden Vierteln leben die meisten Studenten und es befindet sich eine rege Kneipenkultur vor Ort. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Wohnungssuche in Valencia kein Problem darstellt. Die im Rahmen des Mentorenprogramms zugeteilten spanischen Studenten helfen indem sie Internetadressen für die Wohnungssuche schicken und auch bei den Besichtigungen dabei sind, wenn man dies wünscht. Die Kontaktaufnahme zu den Mentoren erfolgt in der Regel einige Monate vor der Anreise. Die ersten Wochen waren durch das gute Wetter, die vielen neuen Freundschaften und Aktivitäten im Nachhinein die aktivsten Wochen. Das Programm für die Erasmusstudenten in Valencia war alles in allen vielseitig, wobei der kostenlose Eintritt in Erasmuspartys doch recht häufig im Vordergrund stand. Über facebook bekam man fast täglich Nachrichten wo und wann man abends sein sollte um nicht die “Party des Jahrhunderts” zu verpassen. Hervorzuheben ist auch der weitläufige Campus der von mehrere Restaurats, Friseursalons und Grünflächen bis zu Sportanlagen alles beinhaltet was sich ein Studentenherz wünscht. Darum ist es auch nicht verwunderlich das man einen grßen Teil seiner Zeit auf dem Campus verbringt, zumal es dort die besten “tostadas” (eine Spanische Frühsücksspezialität die auch zu jeder anderen tageszeit passt) in ganz Valencia gibt. An der Universidad Politecnica de Valencia studierte ich das Fach „ingeniería química”, was Chemieingenieure bedeutet und recht verwandt mit meinem Studienfach Verfahrenstechnik ist. Bei der Kurswahl vor Ort stellte sich herraus, dass manche im ersten Learning Agreement gewählten Fächer erst im Sommersemester anfangen. Das finale Zusammenstellen eines Stundenplans war relativ kompliziert und man benötigte die Hilfe seines Mentors zumal die Internetseiten zur Zusammenstellung des Stundenplans größteteils auf Spanisch waren und sich manche gewählten Fächer auch überschnitten. Da die Anerkennung meiner Prüfungsleistungen von vornherein kritisch betrachtet wurde hab ich mein Augenmerk bei der erneuten Fächerwahl auf meine Interressen gesetzt und weniger ob ich bestimmte Fächer anerkannt bekommen könnte oder nicht. Durch die wesentlich breitere Aufstellung der Universität in Valencia war es möglich Vorlesungen zu besuchen die nicht strikt mit Technik zu tun hatten. Generell kann man sagen das das Universitätssystem in Spanien verschulter ist als in Deutschland. Es ist durchaus üblich Hausaufgaben von Dozenten zu bekommen. Außerdem ähneln die Vorlesungen mehr den Seminaren in Deutschland als Vorlesungen die bei uns üblich sind. Das hat gewisse Vorteile für Erasmusstudenten da die Bindnung zum Dozenten besser und persönlicher ist. Außerdem ist es recht einleuchtend, dass es in kleineren Gruppen einfacher ist Anschluss zu finden als in einem überfüllten Vorlesungssaal. Wie oben schon erwähnt ist Valencia mit seinen 80000 Studenten eine Studentenstadt. Dies ist aber nur ein Faktor für die Attraktivität dieser Stadt. Valencia liegt als Hafenstadt direkt am Meer und hat einen wunderschönen Strand, in der Innenstadt findet man historische Gebäude und mehrere Museen. Die Stadt bezeichnet sich selbst als Hauptstadt des Sports da man mit einem Tennistunier, der Formel1, einer erfolgreichen Basketballmanschaft, der Ausrichtung des Americas Cup und zwei Fussballerstligavereinen viele Highlights zu bieten hat. Trotz seiner 800000 Einwohnern in der Kernstadt ist es möglich Valencia mit dem Rad zu erkunden. Dafür sollte man sich einen Valenbici-Account zulegen, eine Art Fahrradvermietung die in der ganzen Stadt Automaten hat und recht günstig ist, denn wie schon erwähnt sind die Wege überraschent kurz und die Stadt ist sehr eben. Die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel sind ebenfalls moderat. Als Fazit möchte ich sagen, dass ich den Mehraufwand und die mögliche längere Studienzeit gerne in kauf genommen habe, denn dieses Semester war eine Erfahrung die mich im durchweg positiven Sinne geprägt hat. So habe ich eine Sprache erlernt, Freunde in aller Welt gefunden und bin selbstständiger geworden. Ich kann nur jedem Studenten der die Möglichkeit hat ein Auslandssemester anzutreten empfehlen dies zu tun. Benjamin Brix