Erfahrungsbericht Studium ESIC 2012
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Erfahrungsbericht Studium ESIC 2012
Erfahrungbericht 1 Semester an der ESIC Business&Marketing School Madrid Ich bin eine Studentin der FH Dortmund und habe vom Erasmus-Programm mittels der Fachhochschule Dortmund erfahren und es stellt eine hervorragende Unterstützung für Studenten dar, die ins Ausland gehen wollen. Denn Ausland bedeutet immer Investition; im Besonderen Madrid, da diese Stadt zu einer der Teuersten Europas zählt. Das Allerwichtigste eines Auslandsstudiums ist die angemessene Vorbereitung darauf. Man muss selbstständig arbeiten, sich Informationen beschaffen und stets am Ball bleiben und Fristen einhalten. Wenn man zufriedengestellt sein möchte, dann ist es unabdingbar alles pünktlich zu erledigen, um den Antritt ins Ausland problemfrei antreten zu können. Die vorhandene Partnerschaft zwischen der FH Dortmund und der ESIC Madrid (siehe Bild) war natürlich sehr unterstützend, da ein Programm vorherrschte und man schon jahrelange Erfahrung hatte. Zudem gab es einige Studenten aus den vorigen Semestern, die schon an der ESIC waren und somit als Informanten zur Verfügung standen. Es gab auch einige Informationsveranstaltungen an der FH Dortmund, um uns auf unser Vorhaben angemessen vorzubereiten. Zunächst einmal musste man sich für die Plätze an der jeweiligen Hochschule bewerben, da es bei einigen eine Mindestplatzanzahl gab. Bei uns in Spanien war dies nicht der Fall und somit konnten wir alle von einer erfolgreichen Bewerbung sprechen. Dann fingen natürlich auch direkt das Vorbereiten der Learning Agreements und die Einreichung bestimmter Dokumente an der FH Dortmund für den Auslandsaufenthalt (Beurlaubung, Zulassung zum Auslandssemester). Bedingt durch den ausgezeichneten Informationsfluss zwischen der FH Dortmund und der Hochschule in Madrid, bekam ich rechtzeitig meine möglichen Studienfächer, mit welchen ich dann meinen Stundenplan erstellen konnte. Somit konnte ich meine Learning Agreements anfertigen und diese wurden dann vor Beginn meines Auslandsaufenthaltes von allen Parteien unterzeichnet. Ca. 2 Monate davor ging es darum sich um eine Unterkunft zu kümmern, da Studentenwohnheime an der ESIC nicht vorhanden sind. Nachdem ich die Preise sah, lief es mir kalt den Rücken runter. Also man sollte sich schon darauf einstellen zwischen 400 und 500 € für ein Zimmer in einer WG bezahlen zu müssen. Andernfalls gibt es WGs für 350 € im Untergeschoss, also sehr kellerähnlich – dunkel und mit Stäben vor den Fenstern, und mit Fenster zum Flur. Meine Unterkunft habe ich mir per Internet und persönlicher Wohnungsbesichtigung ausgesucht. Am 6. Januar ging es nach Madrid, und um nicht in einem Hostal bleiben zu müssen, sondern direkt mein neues Zuhause beziehen zu können, habe ich schon im Vorjahr die Unterkunft gesucht. Zunächst war ich für 2 Wochen in Madrid für einen Sprachkurs bei Enforex; davor habe ich aber schon über diverse Internetseiten (segundamano, loquo, easypiso, etc.) Wohnungsanbieter kontaktiert, um Anfragen zu stellen sowie einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Vor Ort habe ich dann Wohnungen besichtigt; meist im Studentviertel Argüelles/Moncloa. Die Besichtigung ist das Wichtigste überhaupt: nie einen Vertrag ausmachen und Geld überweisen ohne die Wohnung gesehen zu haben. Ein Beispiel: laut Internetannonce sollte dies ein helles Zimmer sein und gut möbliert. Bei der Besichtigung kam mir dann das Grauen: 1. War es im Untergeschoss…also dunkel und Fenster mit Gittern, 2. Gab es ein Fenster, allerdings zum Flur und 3. Waren die Möbel nicht wirklich intakt. Schubladen hingen halb raus und Bett war in der Mitte eingebrochen. Im Internet sah das Zimmer aber toll aus. Ich kann nur empfehlen einen Sprachkurs davor zu machen und die Zeit zu nutzen, die Stadt kennenzulernen, in Ruhe Wohnungsbesichtigungen vorzunehmen und einfach schon anzufangen das spanische Leben zu genießen. Einige sind ins Hostal gegangen und hatten dann natürlich Stress, schnellstens ein Zimmer zu finden. Zudem muss man dazu sagen, dass der Wohnungsstandard hier nicht sehr hoch ist. Die Wohnungen sind von damals: hohe Decken, Gasherd, quietschender Holzboden, undichte Fenster, etc. Und dabei verlangen die Besitzer einen sehr hohen Preis und das meist für sehr kleine Zimmer. Mein Zimmer war 8 m2 groß; aber ich habe es mir während meines Aufenthalten gemütlich mit Pflanzen, Kerzen und ein paar IKEA Möbeln eingerichtet, sodass es nicht ganz unpersönlich war. Allerdings waren die dünnen Decken wirklich ein kritischer Punkt; gerade zu Zeiten als einige Prüfungen hatten und andere frei hatten und auf Party aus waren. Aber man lernt sich zusammen raufen. Außerdem ist eine WG super, um neue Leute kennenzulernen. Ich durfte direkt Studenten aus der ganzen Welt kennenlernen; Panama, USA; Kanada, Holland, Korea und natürlich Spanien. Und dann gab es natürlich internationale Dinner und Ausflüge in die Städte von Spanien. Durch die bestehende Partnerschaft zwischen der FH Dortmund und der ESIC Madrid, war ein organisierter Ablauf sichergestellt. Ich erhielt alle notwendigen Informationen über das Studienprogramm sowie über Lehrpläne durch die FH Dortmund von den Hochschule-Koordinatoren im Voraus. Aber auch vor- sowie nach meinem Studium wurde ich stets unterstützt; die Koordinatoren in Spanien sowie in Deutschland waren immer zur Stelle, wenn Fragen auftraten. Bei der Ankunft wurde eine Begrüßungsveranstaltung geboten. Die ganze Gruppe an Erasmusstudenten ist mit den Koordinatoren der Partneruni in eine Tapas Bar gegangen es gab kleine Giveaways. Zudem wurde uns Infomaterial per Mail zugestellt; alles Wissenswerte über Madrid. Der Integrationsgrad war natürlich stark von der eigenen Person abhängig. Trotz des Unterrichts mit den Spaniern zusammen, hing es davon ab, wie man den Kontakt zu den Spaniern suchte. Ich fand es schade, dass sich viele an der Uni mehr mit den anderen Erasmusstudenten beschäftigt haben, als mit den Spaniern. Denn diese haben es einem sehr einfach gemacht: haben stets Interesse gezeigt und es war einfach lustig, wenn man sich dann mal nicht richtig ausgedrückt hat. Natürlich gab es auch einige Spanier, die mehr für sich geblieben sind. Aber größtenteils war ich sehr positiv überrascht wie gut man dort integriert worden ist. Die Qualität der Professoren an meiner Universität war zufriedenstellend. Das Tolle war dass die meisten Professoren tagsüber ihrem Job nachgehen und abends unterrichten. Somit konnten wir dann direkt die Praxis erfahren. Zum Teil war es allerdings auch nicht so lehrreich, dadurch dass sie kein Lehramtstudium haben und somit nicht effektiv Lehrstoff vermitteln können. Die von mir belegten Kurse waren alle super: von Personalwesen über Marketing bis Unternehmensführung. Natürlich gab es auch den ein oder anderen Professor, der nicht so klasse war; aber das kommt nun mal überall vor. Ernüchternd war das Angebot der Bibliothek. Für mich ist dies ein Raum, welcher mit Büchern gefüllt ist und ich mir nach Belieben Bücher anschauen kann. An der ESIC Madrid läuft das anders ab: man muss sich über das Internet Bücher suchen (meist auch nur Bücher von dem Verlag der ESIC), dann ging man zur Bibliotheksdame, die einem das Buch das aus dem Lager geholt hat. Zudem hatte man immer eine Leihfrist von 2 Wochen; meines Erachtens sehr wenig. Dagegen war der Zugang zu PCs hervorragend. Es gab auf jeder Etage mind. einen Computerraum; ausgestattet mit den neuesten PCs. Die Unterrichtssprache der Universität war spanisch; allerdings gab es einige Kurse, welche in Englisch unterrichtet worden sind. Diese kann ich aber aus Erfahrung meiner Mitstudenten aus Deutschland nicht empfehlen, da das englische Sprachniveau in Spanien sehr niedrig ist und es im Unterricht ab und an zu Unverständlichkeiten gekommen ist. Ein Sprachkurs wurde den Erasmusstudenten nicht geboten; es gab aber die Möglichkeit Spanisch als ein Unterrichtsfach von 2 Stunden die Woche zu belegen. Für Studenten mit einem sehr niedrigen Niveau, wäre das nicht ausreichend gewesen. Bedingt durch die Voraussetzung eines C1 Niveaus beim Antritt des Auslandssemesters der jeweiligen Landessprache, war der Sprachkurs auch nicht von Nöten. Der beste Kurs ist einfach, Zeit mit Spaniern zu verbringen und die Sprache zu leben. Zudem gab es eine Praktikumsbörse an der ESIC. Mit deren Hilfe erhielt ich einen Platz im Marketingdepartment; morgens fünf Stunden arbeiten und abends zur Uni. Meine Sprachkompetenz hat sich durch das aktive Leben in Spanien sehr erhöht. Zu Beginn konnte ich mich verständigen, aber durch das Studium, die Arbeit und die spanischen Freunde konnte ich mich auch umgangssprachlich sowie professionell stark weiterbilden. Ich kann nun sagen, dass ich fließend spanisch spreche. Im meinem Auslandssemester war viel Freizeit und Reisen angesagt. Da ich nur von montags bis donnerstags abendlichen Unterricht hatte, ist man natürlich über das Wochenende oft auf Reise gewesen. Es ging nach San Sebastian (s. Bild), Valencia, Toledo und Segovia. Außerdem sind wir nach Marrakesch geflogen, praktisch durch die Nähe Spaniens, und haben dort ein abenteuerreiches Wochenende verleben dürfen. In der Wüste und in den Bergen mit Schnee. Im Bezug auf das spanische Leben ist folgendes zu sagen. Es gab immer mittwochs und donnerstags Erasmuspartys und am Wochenende die ganz normalen Partys gemischt mit den Spaniern. Es ist hier wirklich immer was los. Und tagsüber kan man im Sommer schön in die vielen Parks von Madrid gehen ( Retiro, Juan Carlos, Parque del Oeste mit dem Templo de Debod, etc.), die tollen Museen (Prado, etc.) und besondere Orte Madrids bewundern. Sei es der Palacio Real, der Mercado San Miguel, Gran Vía, Puerta del Sol, Plaza Mayor, etc. Es gibt hier in Madrid also nicht nur Tapas und Partys, sondern auch jede Menge Kultur und Natur. Und natürlich darf man in dem Alltag des Studierens auch nicht die vielen Besuche von Freunden und von Familie aus dem Heimatland vergessen. Ich bin vollkommen zufrieden und glücklich ins Ausland gegangen zu sein. Ich habe während des Auslandsaufenthaltes zwei Entwicklungen erleben dürfen. Zum einen akademischer und zum anderen persönlicher Natur. Für mich hat das Letztere mehr Gewicht, da ein Leben im Ausland sehr erfahrungsreich ist und man sehr viel lernt. Man bildet sich interkulturell weiter, wird unabhängig, lernt ein neues Leben kenn, lernt sich neu kennen, etc. Es macht sich natürlich auch sehr gut im Lebenslauf. Also eine WIN-WIN Situation.