Ausgabe 2 – März 2014
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Ausgabe 2 – März 2014
vorarlberger Tourismus magazin zukunft auf vorarlberger art kamingespräch - Megatrend Regionalität elektronischer vertrieb vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern der zukunft alpinfonet AUSGABE 2 - märz 2014 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser. Mit der vor über 20 Monaten gestarteten Tourismusstrategie 2020 hat sich Vorarlberg ein ehrgeiziges, aber realisierbares Ziel gesetzt. Aufbauend auf hoher Qualität und gelebter Innovationskultur soll das Land in Sachen Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit an die europäische Spitze geführt werden. Damit verbunden ist die Aufgabe, die Balance zwischen Qualität und Vielseitigkeit im touristischen Angebot, engagiertem Wettbewerb, sozialer Fairness und Verantwortung für Natur und Umwelt besser zu gestalten als die übrigen Mitbewerber. Nur so kann erreicht werden, dass die Gäste, die zu uns kommen, bei jedem Besuch Vorarlberg stets neu als Maßstab für Qualität, authentische Gastlichkeit und regionalen Genuss wahrnehmen. Die aktuelle zweite Ausgabe des Vorarlberger Tourismus Magazins befasst sich mit der besonderen Bedeutung von Regionalität. Der Schwerpunkt wird in allen Facetten und aus allen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei wird sichtbar, was Regionalität alles in sich vereint, angefangen von den qualitativ hochwertigen bäuerlichen Produkten, die in Vorarlberg erzeugt werden, über die exzellente heimische Küche, die gekonnt und mit großer Raffinesse die regionalen Spezialitäten zu wahren Schätzen veredelt, über innovative Genusskultur bis hin zur lebendigen und in allen Landesteilen verankerten Kunst- und Kulturszene und zur besonderen Architektur, mit der das Land weit über die Grenzen hinaus für Aufsehen sorgt. zukunft auf vorarlberger art 3 In diesem Zusammenhang ist wichtig, die Vorarlberger Tourismusstrategie 2020 als Teil einer Gesamtvision für das Land zu begreifen. Zusammen mit der ebenfalls 2012 gestarteten Landwirtschaftsstrategie 2020 „Ökoland Vorarlberg – regional und fair“ und dem Ziel der Energieautonomie bis zum Jahr 2050 ergibt sich ein chancenreiches Gesamtkonzept. Im Mittelpunkt davon steht, die zukunftsorientierten Kräfte und Ideen sinnvoll zu bündeln, Impulse zu setzen, wo sie erforderlich sind, und auf diesem Weg unsere Entwicklungschancen für die Zukunft intakt zu halten. Vorarlberg hat dazu das Potential. Es wird bereits entschlossen daran gearbeitet, die Marke Vorarlberg unverwechselbar zu machen. Dank der soliden und engagierten Arbeit, die von regionalen Aktionen und Initiativen bereits geleistet wurde, schreitet die Vernetzungsarbeit, die Suche nach Schnittmengen und Anknüpfungspunkten bei der Zusammenführung der Strategien, kontinuierlich voran. Allen beteiligten Akteuren danke ich für die stark ausgeprägte Bereitschaft, mutig neue Wege zu gehen. Mag. Markus Wallner Landeshauptmann 6 kamingespräch 12 Symposium 14 Foto der ausgabe 6 kamingespräch 12 symposium 16 Quergedacht 18 Elektronischer Vertrieb 20 digitale perspektive 22 erlesenes Auf Vorarlberger Art 24 vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern der zukunft 28 Landgut - logistik für die zukunft 20 digitale perspektive 32 weisszone vorarlberg gastgeber auf vorarlberger art 34 alpinfonet 38 Gastgeber auf Vorarlberger Art 42 was vorarlberg ausmacht 44 Bewusster Genuss Ama Gastrosiegel 48 neuigkeiten und fakten 54 wo und wann 24 vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern der zukunft 4 zukunft auf vorarlberger art 22 44 bewusster genuss ama gastrosiegel 42 was vorarlberg ausmacht 48 28 landgut - logistik für die zukunft news und facts zukunft auf vorarlberger art 5 Kamingespräch Megatrend Regionalität … weit mehr als regionale Produkte Nichts boomte in den letzten Jahren so wie die Hinwendung zur Region. Regionalität ist in allen Bereichen unseres Lebens zum Megatrend geworden. Wieso das so ist, welche Chancen und welche Grenzen die Regionalisierung haben kann? Eine Expertenrunde auf Tuchfühlung mit heimisch Nachhaltigem. 6 zukunft auf vorarlberger art mag. Jürgen Sutterlüty Für mich ist der Trend zur Region eine logische Folge der weltweiten Entwicklungen. Je größer Strukturen und Dimensionen werden, desto größer wird das Bedürfnis des Individuums nach Kleinem. Regionalität ist für mich der Ausdruck des Gegenteils von Großem. Wenn sich etwas in die eine Richtung stark entwickelt, gibt es immer auch eine Gegenentwicklung. Wir hatten in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Industrialisierung des Agrarmarktes und der Lebensmittelbranche, die Produktion setz- te auf riesige Konglomerate, die Herstellung der Produkte ist für den Konsumenten nicht mehr nachvollziehbar geblieben, wurde aber billiger und schneller. Die Frage nach dem Ursprung und die Unsicherheit im Umgang mit unbekannten Herstellungsverfahren haben uns dann den Trend der Regionalität beschert. Menschen wollen wieder wissen, woher unsere Lebensmittel kommen, sie wollen bewusster erleben und schmecken. > teilnehmer Ing. Erich Schwärzler, Landesrat Mag. Jürgen Sutterlüty, Geschäftsführer Sutterlüty Mag. Dr. Verena Konrad, Direktorin vai Vorarlberger Architektur Institut Karlheinz Hehle, Gastronom und Hotelier, Schönblick Eichenberg Dr. Andreas Rudigier, Direktor vorarlberg museum Thorsten Probost, Hauben Koch Burgvital Oberlech Lr Ing. Erich Schwärzler Ich sehe das ähnlich, nach einer Zeit der Globalisierung – man hat den Menschen eine heile Welt versprochen – spüren die Menschen langsam, dass sie alleine sind und ziemlich verlassen. Der Halt und die Bodenhaftung fehlten, das führte zu einer Sehnsucht nach einer Regionalisierung, Sehnsucht nach dem Gefühl‚ „da bin ich daheim“, Sehnsucht nach Nachbarn. Im politischen Alltag nehme ich diesen Trend sehr stark wahr. Vor zehn Jahren war man nur angesagt, wenn man ein Konto in Amerika hatte und wenn man in der ganzen Welt zu Hause war. Heute ist das anders, „man will Halt haben“, will regional dazu gehören, will daheim sein. Das gibt Sicherheit, man kann sich auf andere verlassen. Es findet derzeit eine Umorientierung bei der Frage danach statt, was einem etwas wert ist im Leben. wieder wichtiger. Lokal und global sind für mich aber keine Gegenbegriffe, das ist eher ein dynamisches Paar, das sich permanent ergänzt. Dr. Andreas Rudigier Da möchte ich einhaken, denn von Seiten der Landeskunde kann man das sehr gut an der Schnittstelle man spürt die auseinandersetzung mit tradition mag. dr. Verena Konrad Im Kultursektor gibt es diese Gegenbewegung nicht so stark. Es ist in den letzten Jahren eher ein dynamischer Prozess zwischen global und lokal, der sich permanent verschränkt. Es geht immer darum, wie man sich nach außen öffnet und wann man sich nach innen fokussiert. Diese Dynamik und dieses Hin und Her im positiven Sinne ist auch Bedingung für kulturelle Diversität. In Vorarlberg haben wir eine ganz besondere Baukultur, gerade da geht es um Regionalität und Kontextualisierung. Baukultur schaut nicht nur auf das einzelne Objekt. Sie ergibt sich aus dem Kontext und reagiert auf diesen. Eine Kultur der Vielfalt schaut immer auf das große Ganze und das Kleine. Sie verbindet internationalen Austausch und Globalität mit Lokalität und Standortbezogenheit. So wird auch im Kulturbereich der Ort 8 zukunft auf vorarlberger art zum Tourismus feststellen. Ich werde immer mehr zu Veranstaltungen eingeladen, wo es genau darum geht. Die Geschichte hinter einer Region, ihr Brauchtum und ihre Tradition bekommen mehr Bedeutung. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob wir da von Regionalität sprechen, oder ob es dabei nicht eher um eine starke Hinwendung zum Menschen und seiner Geschichte geht. Die Besucher, die bei uns ins Haus kommen, haben eine neue Orientierung, man will Dinge in die Hand nehmen, es geht ums Hören und um eine persönliche Wahrnehmung, ums Erfahren, das ist auch außerhalb des Museums so. Das wird auch bei der Namensgebung für Gastronomiebetriebe deutlich, um nur ein Beispiel zu nennen. Im 19. Jahrhundert waren das religiöse Kontexte, dann wurden Frauennamen modern und in den letzten zwanzig Jahren werden Dialektbegriffe aktuell, man will quasi unter sich sein. Mag. Jürgen Sutterlüty Das ist das Besondere, das uns ausmacht und zieht. Genau damit macht man auf sich aufmerksam und drückt ein Stückchen Identität aus, oder nicht? Dr. AndreAs Rudigier Auf jeden Fall. Eine kleine Anekdote zur Erläuterung. In Schruns wurde mit dem Slogan „Üsr Beck“ geworben und ein deutscher Tourist fragte doch tatsächlich nach dem türkischen Brotladen. Der Gast versteht also nicht unbedingt alles, schätzt den Laden aber trotzdem. Die Tradition zählt immer mehr, das sagen auch Umfragen. Man spürt die Auseinandersetzung mit Tradition, wobei sie inhaltlich nicht immer bewertet wird. Es zählen oft auch nur Äußerlichkeiten, Inhalte interessieren dabei weniger. mag. dr. Verena Konrad Das ist dann auch der Punkt, wo wir den Trend zur Regionalität schon etwas kritischer bewerten sollten. Regionalität und Regionalismus sind zwei verschiedene Begriffe. Identitätsdiskurse, wie sie zur Zeit gerne geführt werden, können in Verbindung mit Regionalismen auch problematisch sein. Daher ist ein Überprüfen der damit verbundenen Inhalte auch so wichtig. Mag. Jürgen Sutterlüty Das Hinterfragen der Identität ist für mich auch sehr entscheidend, bei diesem Trend, der völlig unterschiedliche Entwicklungen beinhaltet. Man will als Konsument und Verbraucher keine Marketing-Gags. Viele große Konzerne geben viel Geld dafür aus, grün zu wirken oder als nachhaltig gesehen zu werden. Dabei ist Vieles nicht wirklich transparent. Karlheinz Hehle Und wenn die Inhalte fehlen, kann „regional“ auch sehr schnell un- glaubwürdig werden. Dann wird auf einmal Fastfood grün und so weiter. Ich glaube vor allem bei den Lebensmitteln wird da vieles gemacht, was nicht nur mir als Gastronom und Hotelier nicht gefällt, sondern bei allen Konsumenten schlecht ankommt. Ich möchte meinen Gästen nicht nur eine leere Worthülse verkaufen, ich will auch Inhalte bieten. Ich kann voll und ganz hinter dem stehen, was ich meinen Gästen biete, aber es ist nicht immer leicht ausreichend regionale Qualitätsprodukte zu finden. Thorsten Probost Das dauert vor allem auch länger. Wenn ich unseren Betrieb anschaue, dann hat dieser Prozess, das Bewusstsein bei meinen Gästen hin zur Regionalität und zur Saison zu entwickeln, auf jeden Fall zwei bis drei Jahre gedauert. Ganz wichtig ist dabei das Vormachen. Zuerst müssen wir diese Philosophie verinnerlicht haben und dann können wir es an den Gast weiter geben. Das braucht auch ein gewisses Umdenken beim Produzenten und nicht nur beim Konsumenten. Meine Lieferanten mussten sich auch langsam daran gewöhnen, dass ich es vermehrt in meiner Küche auf die Region abgesehen habe, und dass man bei einem geschlachteten Ochsen nicht nur das Filet servieren kann. Ich versuche quasi meine Lebenseinstellung auch mit in die Küche zu nehmen. Mag. Jürgen Sutterlüty Das betrifft mich als Unternehmer in der Lebensmittelbranche genauso, da geht es fast schon um eine neue Ethik in der Wirtschaft und es wird sicher noch sehr lange dauern, bis diese sich durchsetzt. Momentan ist man als Unternehmer immer noch im Spannungsfeld Überlebensfähigkeit im Konkurrenzkampf überlebensfähig zu sein auf der anderen ethisch mora- lisch einwandfreies handeln. Es ist nahezu unmöglich diesen Weg hundertprozentig zu beschreiten, denn die wirtschaftliche Gefahr des Scheiterns ist allgegenwärtig. Karlheinz Hehle Wir spüren diesen „moralischen“ Aspekt im Tourismus ebenfalls. Der Gast verlangt zunehmend nach Sinnhaftigkeit. Im Tourismus wurde immer schon mit Bildern gearbeitet, die Sehnsucht erwecken, jetzt arbeiten wir an unserer Authentizität. Was drauf steht, soll auch drin sein beim Erlebnis Vorarlberg. Unsere Initiativen stecken voller Herzblut und in Vorarlberg sind wir glaube ich auf dem besten Weg in Richtung gelebtes, authentisches Gastgewebe. Wir setzen sehr viel auf Transparenz, vor allem was die Herkunft der Lebensmittel betrifft. Die Herstellung und der Ursprung eines Produktes sollen für den Gast nachvollziehbar sein. Ich will das gar nicht nur auf das Produkt auf dem Teller beziehen, da sehe ich auch einen nicht unbedeutenden architektonischen Aspekt. Auch hier sind wir auf einem eigenständigen Weg in eine unverkennbare Vorarlberger Zukunft. mag. dr. Verena Konrad Das ist genau jenes Denken, das auch wir im vai propagieren. Wie wird Qualität sichtbar? Architektur hat einen Ort. Das Schaffen von qualitätsvollen Räumen, die Lebens- und Arbeitsräume, die Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen Interessen so zusammenbringen, dass sie in ihrem Zusammenleben produktiv und wertschätzend miteinander umgehen können, das ist Kern unseres Interesses. Das beginnt mit privaten Räumen und endet bei öffentlichen Bauten und schließlich bei der Entwicklung einer ganzen Region. Dafür braucht es den Willen zum Miteinander und ein Verständ- zukunft auf vorarlberger art 9 > nis von Nachhaltigkeit, das mit baukultureller Qualität verbunden ist. Die nachhaltigste Form von Architektur ist gute Architektur Räume, die uns erhaltenswert, weil lebenswert erscheinen. Karlheinz Hehle Ich bin zudem froh, dass wir weg vom kitschigen „Tiroler Stil“ sind. Schöne und zeitgemäße Architektur ist die Verpackung dessen, was wir Gastronomen dann unseren Gästen bieten möchten. Wir leben in einem mit Naturjuwelen gesegneten Land, diese Vielfalt kann Menschen beim Urlauben überraschen und unsere Köche zu neuen Kreationen auf dem Teller inspirieren. Thorsten Probost Das sehe ich auch so und ich diskutiere oft mit meinen Gästen über Alternativen. Als Beispiel, es braucht nicht immer einen Wein zum Essen. Wir haben vieles aus der Region, das ein Gericht perfekt ergänzen kann. Ein guter Most zum Schwein schmeckt um Längen besser wie taninreicher Rotwein. Bei uns gibt’s im Winter auch keinen Orangensaft zum Frühstück, sondern, ein frisches Joghurt mit guten Kulturen, eingelegten Sommerfrüchten und Kräutern aus der Umgebung. Das ist ein Frischekick und nicht eine Orange, die um die halbe Welt gereist ist. Das Heimische bringt den Leuten etwas und das Saisonale. Im Winter gibt’s keine Frühlingsgemüse und im Sommer kein geschmortes Kraut. Salat Caprese im Winter ist ein bisschen schwierig, Tomaten haben keine Saison und die Wasserbüffel sind in Vorarlberg ziemlich dünn gesät. Das ist provokant formuliert, aber nur so verändern wir das Bewusstsein unserer Gäste. Der Konsument muss einfach umdenken, denn Sellerie wächst halt nicht ohne Grünzeug und extra kleiner für einen Single Haushalt. Mag. Jürgen Sutterlüty Sie sprechen mir aus der Seele. Wir sind jetzt seit 23 Jahren im Geschäft und arbeiten die ganze Zeit an dieser Bewusstseinsänderung, obwohl sich die Menschen nach kleinen Strukturen sehnen, richtet man sich doch meistens nach dem Preis und der diktiert die Branche, die aus drei großen Konzernen besteht. Ich bin der Meinung, dass wir mit kleinen Strukturen in der Lebensmittelbranche längerfristig nur eine Chance haben, wenn wir durch Bildung zu einem anderen Bewusstsein der Konsumenten kommen, denn das Regal ist verdammt ehrlich. Wenn man nicht weiß, was hinter dem Preis steht, dann kann man auch nicht vergleichen. Die Frage ist schlussendlich, wie stärken wir das regionale Produkt und wie kann man dem Produkt aus unserer Heimat unter die Arme greifen? Thorsten Probost Das ist aus meiner Sicht ganz einfach. Man muss ihm eine Chance geben, denn beim kulinarischen Einklang zwischen Mensch und Natur geht immer alles über den Geschmack. Und ich bin mir ganz sicher, dass nichts besser schmeckt als die Region. Lr Ing. Erich Schwärzler Auf Landesebene setzten wir uns schon lange damit auseinander, wie man regionale Produkte unterstützen kann. Mit der Landwirtschaftsstrategie Ökoland Vorarlberg – regional und fair versuchen wir gewachsenen Dingen mehr Chancen einzuräumen. Das Wissen der Menschen aus der Landwirtschaft sollte wieder wichtiger werden und die bereits vorhandenen Initiativen müssen zu einem Netzwerk zusammenfinden. Es nützt ja nichts, wenn bäuerliche Betriebe sich als Einzelkämpfer durchschlagen. Das Projekt Landgut sorgt zum Beispiel dafür, dass Produzenten und Abnehmer über ein Logistiksystem zusammen finden. Im Großen und Ganzen sollten wir uns auf das besinnen, was wir können und uns noch stärker vernetzen. Mag. Jürgen Sutterlüty Bringt die Zukunft auch Richtlinien für regionale Produkte? Für BioProdukte gibt es ja schon einiges. Lr Ing. Erich Schwärzler Auch das ist ein großes Thema. Unser Wunsch wäre es, eine einzige LändleMarke zu erreichen, was allerdings sehr schwer ist. Eine neue Strategie sollte auf den alten Bemühungen aufbauen und nichts an guten Ideen zerstören. Die Käse Straße Bregenzerwald oder Walserstolz sind bereits tolle Vorzeigeprodukte, aber im Fokus der Zukunft sollte das Ländle- Produkt stehen, da gilt es noch vieles zusammen zu bringen. Mir ist in diesem Zusammenhang aber vor allem die Ehrlichkeit wichtig. Wenn der Konsument einem regionalen Produkt sein Vertrauen schenkt, dann muss es auch ehrlich sein. Dort muss man auch den Mut haben, zuzugeben, dass das heimische Produkt Grenzen hat, wenn es saisonal keine Tomaten mehr gibt, dann gibt es eben keine mehr. Mag. Jürgen Sutterlüty Kann man da mit gesetzlichen Regelungen rechnen? Lr Ing. Erich Schwärzler Dafür müssen wir erst genaue Grenzen ziehen. Was ist regional und was nicht? Muss ein Ferkel hier in Vorarlberg geboren sein oder kann das Ferkel hier gemästet werden, um als Ländle-Produkt zu gelten und so weiter. Um in dieser Thematik Erfolg zu haben, müssen wir uns zuerst bei der Definition einig werden. Dies sollte in den nächsten Monaten der Fall sein. Mag. Rebekka Moser zukunft auf vorarlberger art 11 < die marathonläufer holen alle ab Angetreten vor gut zwei Jahren, die Nummer 1 in Europa bei den Themen Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit zu werden, geht es nun um die Frage: Wo steht man? Zur Beantwortung trafen einander rund 100 Touristiker in Bregenz. Die ersten Kilometer des Marathons sind erfolgreich absolviert, die erste Ernte der Saat liegt nicht mehr weit entfernt. Was müssen die Vorarlberger Touristiker und deren Partner im Rahmen der Strategie 2020 unternehmen, um den heimischen Tourismus weiterzuentwickeln? Und welcher ist der geeignete bzw. passende Rahmen, um dies mit allen Beteiligten zu diskutieren? Es wurde eine ungewöhnliche Inszenierung für einen Meinungsaustausch, eine innovative Form der Kommunikation in der Werkstattbühne im Festspielhaus. Hoteliers, Gastronomen, Vertreter der Destinationen und Partner des Tourismus aus Landwirtschaft und Schulwesen diskutierten auf einem Symposium, wie sich der Vorarlberger Tourismus im Rahmen der Strategie 2020 entwickeln soll, um zukunftsträchtig zu bleiben. Freilich: Die Bezeichnung „Diskussion“ beschreibt das Forum nicht wirklich treffend. Vielmehr handelte es sich um eine in außergewöhnlicher Form vollzogene Auseinandersetzung mit dem Thema. 12 zukunft auf vorarlberger art Eine Standortbestimmung im wahrsten Sinn des Wortes bildete den Auftakt des Nachmittags. Alle Teilnehmer stellten sich auf einer auf den Boden der Werkstattbühne aufgemalten Landkarte Vorarlbergs gemäß ihrer Herkunft auf. Es war zu spüren, dass die Touristiker und deren Wegbegleiter zur Nummer 1 einander näher rückten. In der Folge wählte man eine besondere Art der Kommunikation. Bunt zusammengewürfelte Vierergruppen diskutierten an Tischen in einem sogenannten Weltcafé, wie die drei Säulen Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit gelebt werden sollen. In Sachen „Gastfreundschaft“ habe der Chef die Strategie vorzuleben, ein respektvoller Umgang mit den Gästen und Mitarbeitern sei wichtig, lautete eine Erkenntnis. Um den Begriff der „Regionalität“ genau umschreiben zu können, müsse überlegt werden, wie sich eine Region von anderen abgrenze, wofür sie stehe. „Nachhaltigkeit“ wiederum bedeute auch sehr viel Arbeit am eigenen Ich. Freilich: Tolle Werte seien wichtig, wirtschaftliches Arbeiten dürfe aber gleichzeitig nicht auf der Strecke bleiben, lautete ein Einwand. „Die Tourismusstrategie 2020 stellt kein maßnahmenorientiertes Konzept dar“, betonte Hans-Peter Metzler, Spartenobmann Tourismus in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. „Wir sind zu einem Marathon aufgebrochen und befinden uns gut auf dem Weg“, so Metzler. Auf diesem Weg schließt derzeit die WKV die Logistiklücke beim Transport innovativer Produkte aus der Landwirtschaft zu den Tourismusbetrieben. Außerdem steht die Entscheidung über die Umsetzung des von der WKV entwickelten neuen, revolutionären Bildungssystems unmittelbar bevor. Um die Auseinandersetzung mit der Strategie 2020 zukunftsweisend zu führen, gipfelte das Symposium in Bregenz in eine Fishbowl-Diskussion. „Wir möchten eine neue Art der Kommunikation für die Strategie finden“, erklärte Hans-Peter Metzler, Spartenobmann Tourismus der WKV, die Absicht hinter dem gewählten Format. „Die Form der Diskussion heute war ein Experiment in diese Richtung. Ein befruchtender Versuch, wie sich erwies.“ „Ich würde gerne Veranstaltungen wie diese heute auf andere Regionen übertragen“, sagte LSth. Karlheinz Rüdisser. Die Entwicklung eines solchen Formats speziell für die Regionen regte auch Spartenobmann Metzler an. Das Experiment findet seine Fortsetzung, um dabei seinen Status zu verlieren. Auf dem gemeinsamen Weg zur Nr. 1 gesellen sich dadurch neue Weggefährten dazu. „Nachhaltigkeit ist Gastfreundschaft und Regionalität zum Quadrat“, fasste Metzler zusammen. Bei all den Diskussionen dürfe man natürlich das „Tun“ parallel dazu nicht vergessen. Sichtbare Erfolge seien nötig. Die stünden jedenfalls unmittelbar bevor. „Wir sind sehr gut unterwegs in Sachen Bildung und bei unserem Projekt der Gastfreundschaft auf Vorarlberger Art“, zog Metzler eine erste Zwischenbilanz der Anfangskilometer des Marathons. Früchte reifen heran, die erste süße Ernte ist für 2014 fix eingeplant. Peter Freiberger < zukunft auf vorarlberger art 13 14 Foto der Ausgabe Hier kommen unabhängige Experten zu Wort, deren Meinungen nicht unbedingt mit jener der Redaktion übereinstimmen müssen. quergedacht der blick von aussen Einer der bekanntesten österreichischen Filmregisseure, Erwin Wagenhofer, widmet sich nach den Themen Nahrung und internationale Finanzen jetzt mit Alphabet - dem Abschlussfilm seiner dokumentarischen Trilogie der Bildung. Einer breiten Masse bekannt geworden ist der Filmemacher allerdings mit einem Film, der sich um unsere Nahrungsgewohnheiten und die großen Profiteure in der Lebensmittelindustrie dreht „We feed the World“. Der 52-jährige Mostviertler, der in Wien lebt, hinterfragt dabei, was wir essen und woher unser Essen kommt. Gibt es den traditionell arbeitenden Bauern überhaupt noch in Europa und wie kann man ihn unterstützen? Ein Gespräch rund um die Produzenten und Konsumenten Vorarlbergs. Welche Chancen haben kleine Regionen wie Vorarlberg in unserer globalisierten Welt überhaupt? Erwin Wagenhofer Jede, die sie nutzt! Der größte Schatz den wir in Europa haben liegt ganz sicher in unserer Vielfalt, Vielfalt ist ja bekanntlich das Gegenteil von Einfalt und diese Chance gilt es zu nutzen. 16 zukunft auf vorarlberger art Wie schaffen wir es umzudenken? Die Region „wertschöpfen“ – was braucht es dazu? Erwin Wagenhofer In der Region einfach den Wert oder die Werte sehen, die da sind. Um diese wirklich sehen zu können, müssen sie allerdings die betriebswirtschaftliche Brille der Wirtschaftsunis ablegen und den Unterschied zwischen Wert und Profit klar herausarbeiten. Wie groß ist die Macht der Konsumenten? Erwin Wagenhofer Das hängt von seiner Mündigkeit ab. Wenn der Konsument – ich mag ja den Begriff nicht und würde ihn gern durch Benutzer ersetzen – selbstbewußt genug ist, dann hat er natürlich eine unglaubliche Macht. Es heißt ja schon: Wer zahlt, schafft an. Erwin Wagenhofer Indem wir endlich beginnen selbstständig zu denken und uns den Luxus einer eigenen Meinung leisten. Wir spüren ja oft, dass es so, wie es ist, nicht gut ist und machen trotzdem so weiter, weil wir glauben – und das wird uns ja von vielen Seiten so eingeredet – es gibt keine Alternative. Die Alternative sind aber wir selbst, dass gilt es zu verstehen, wir müssen neue Wege gehen und wir können es auch, wir leben ja in Demokratien. Ein Umdenken braucht es Ihrer Meinung nach auch bei der westlichen Bildung, sind unsere Schulsysteme so schlecht? Erwin Wagenhofer Ich weiß nicht, ob sie schlecht sind, oder nicht. Tatsache ist, dass die Menschen mit den besten formalen Abschlüssen, die großen Krisen Der niederösterreichische Filmemacher Erwin Wagenhofer wurde 1961 in Amstetten geboren und ist ausgebildeter Nachrichtentechniker und Elektroniker. auszeichnungen zu verantworten haben. Denken sie nur an die so genannte Finanzkrise 2008, die wurde von Leuten verursacht, die an den besten Universitäten studiert haben. An den Schalthebeln sitzen fast ausschließlich Menschen mit sehr hohen Bildungsabschlüssen und egal welche Krise sie untersuchen, vom Bienensterben bis zu den Problemen mit dem Weltklima, immer wurden die wichtigen Entscheidungen von Leuten getroffen, die eigentlich gut gebildet sind oder waren. Also irgendetwas stimmt da nicht, oder? Österreichischer Filmpreis 2008 Sundance Film Festival 2009 HotDocs Film Festival 2009 Deutscher Dokumentarfilmpreis 2009 World Shift Ethics Award 2009 Thomas Pluch Würdigungspreis 2011 Trilogie 2005: We Feed the World (Dokumentarfilm, 100 min) 2008: Let’s Make Money (Dokumentarfilm, 110 min) 2013: Alphabet (Dokumentarfilm, 113 min) Nach Entwicklungsarbeit bei Philips Österreich in dessen Video-Abteilung wechselte er 1983 in die Filmbranche, seit 1987 war er als freischaffender Regie- und Kameraassistent bei ORF Spiel- und Dokumentarfilmen tätig. Seit Ende der Achtziger ist er freischaffender Autor und Filmemacher und unterrichtete an der Donauuniversität in Krems in der Sparte Europäischer Journalismus die Fächer Kamera und TV-Dokumentation. Bis 2010 war Wagenhofer auch Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 2005 realisierte der Filmemacher seinen ersten Langdokumentarfilm fürs Kino, We Feed the World. Österreichs erfolgreichster Dokumentarfilm erreichte europaweit über 800.000 Besucher, wurde an zahlreichen Festivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Projekte unter anderem der Dokumentarfilm Let‘s Make Money und sein neuester Film Alphabet, der sich mit den Schwächen westlicher Bildungssysteme befasst. < Mag. Rebekka Moser zukunft auf vorarlberger art 17 Urlaubsplanung 2.0 Klick und weg... Wie aus einem digitalen Besucher ein realer Gast wird Urlaubsplanung findet heute im Internet statt: Sechs von zehn Gästen, die zum ersten Mal ihren Winterurlaub in Vorarlberg verbringen, informieren sich über ihre Reise im Internet. (Quelle: T-MONA Gästebefragung, Winter 2011/2012). Laut Deutscher Reiseanalyse 2013 (repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 14 Jahren) haben 29 Prozent der Österreich-Reisenden das Internet in den letzten zwölf Monaten für ihre Buchung genutzt. Vorarlbergs Gäste gehören zunehmend zu den höheren Einkommens- und Bildungsschichten. Innerhalb eines Jahres verreisen sie öfter, aber kürzer, geben in ihren Ferien mehr Geld aus als im Österreich-Schnitt und suchen ein individuelles Urlaubserlebnis. Deshalb richtet sich das Urlaubsland Vorarlberg in seiner Kommunikation an diese gesellschaftliche Gruppe, die als „Etablierte Postmaterielle“ bezeichnet wird. Die aktuelle Deutsche Reiseanalyse brachte auch zu Tage, welche Online-Informationsquellen diese Zielgruppe, die für den Vorarlberger Tourismus die relevanteste ist, nützt. Das Ergebnis: Die Website der Unterkunft ist für sie mit 15 bis 19 Prozent die 18 zukunft auf vorarlberger art Internetwissen: ein Muss für Touristiker deutlich wichtigere Online-Quelle, um sich über konkrete Leistungen zu informieren, als „Websites des Reiselandes, der Region oder des Ortes“ (12 Prozent). Erst dann folgen Online-Reiseportale (10 Prozent), Bewertungsplattformen (8 bis 10 Prozent) und Unterkunftsportale (7 bis 8 Prozent). Das heißt aber nicht, dass Offline-Informationen über den Betrieb – wie persönlich eingeholte, Kataloge oder Broschüren – in diesem Milieu keine Rolle mehr spielen. Sie werden nur seltener genutzt. Eine Entwicklung, die sich voraussichtlich nicht umkehren wird. Welche Herausforderungen sich damit für die Anbieter touristischer Leistungen ergeben, beschreibt Gabriele Schulze im folgenden Artikel. Mehr als achtzig Prozent aller Reiserecherchen starten im Internet. Bei über vierzig Prozent aller Reisen werden zumindest Teile davon im Internet gebucht. Auf der Suche nach einer – vielleicht Ihrer – Telefonnummer nutzen potenzielle Gäste Google oder ein soziales Netzwerk. Diese Fakten machen deutlich: Ein Unternehmen muss sich im Internet genau so professionell präsentieren und bewegen wie in der realen Welt. Fast sogar noch besser, denn viele Destinationen und Unternehmen haben auf ihrer Homepage mehr Besucher als in der realen Betriebsstätte. Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein Restaurant oder eine Tennishalle und sehen, dass jeden Tag hunderte Besucher durch Ihre Räume gehen und niemand bestellt ein Getränk oder bucht eine Trainerstunde. Sie würden sich sicherlich fragen, woran es liegt. Oder? „Fabrikverkauf auf der eigenen Homepage Touristische Unternehmen, die sich den Vertrieb nicht aus der Hand nehmen lassen möchten und auch künftig zumindest an einer Stelle im Internet selbst entscheiden wollen, was über sie zu lesen ist, setzen auf eine professionelle, gut sichtbare und verkaufsstarke Webseite. Und auf das interne Wissen, wie man zu einer solchen Seite kommt und sie pflegt und weiter entwickelt. Aussagen wie, „ich bin technisch nicht so fit“ oder „ich mag es lieber ganz persönlich“ sind verkaufsschädigende Ausreden. nigten Emiraten geschaffen würde, darf bezweifelt werden. Standorte, nach denen wohl aus mangelnder Bekanntheit kaum jemand suchen würde, werden über smarte Umkreissuchen plötzlich sichtbar. Verfügbarkeit online transparent machen und dem Gast, Kunden oder Patienten keine Zeiten vorschreiben, wann er bei ihnen sein Geld ausgeben darf. Zusammengefasst: Ein guter Vertrieb schafft Reichweite. Dies kostet aber Geld und muss im Verkaufspreis sauber kalkuliert und geplant werden – entweder durch Investitionen in eigene Strukturen oder die Zahlung von Provisionen an Vertriebspartner. Entscheidend ist der Mix, um Stammgäste zu binden, Abhängigkeiten zu vermeiden und trotzdem Reichweite für das eigene Angebot zu schaffen. Jede vierte Hotelbuchung wird in Echtzeit und Online über Onlinereisebüros getätigt. Aber: Mehr als fünf Prozent aller Buchungen werden auch bereits durch die hoteleigenen Websites realisiert. Der Gast von heute kauft online. Wer auf Hotelhomepages, Wanderführern oder E-Bike-Verleihern versucht, eine Leistung im Internet zu buchen, merkt schnell, dass viele kleinere Anbieter diese Entwicklungen schlicht verschlafen haben. Ein Anfrageformular ist kein Webshop! Verkaufsstark wird eine Webseite durch Tools, etwa durch eine Internet-Buchungssoftware (Web Booking Engine). Je nach Betriebstyp und Größe helfen beispielsweise ein Gutschein- oder Webshop, einfachste Dialog- und Anfragemöglichkeiten für Gruppen oder Veranstaltungen und eine gute Online-Tischreservierung für das à la Carte-Geschäft. Bezahlbare Standardsoftware bietet der Markt bereits in Hülle und Fülle an. Wer nicht kaufbar ist, verliert Kunden Vertriebspartner schaffen Reichweite Über die autorin Es ist nicht mehr akzeptabel, dass Gäste ihren Skipass nicht online kaufen können und das „Schlange stehen am Kassenhäuschen“ vom Anbieter als „normal“ bezeichnet wird. Es darf nicht sein, dass Kunden, die gutes Geld bezahlen, nicht online eine Kino- oder Konzertkarte kaufen können. Es gibt keine Sympathiepunkte, wenn die Frage, ob ein Tisch reserviert werden kann, erst am Abend ab 17 Uhr geklärt werden kann. Es werden jene Wanderführer, Personaltrainer, Yogalehrer oder Zahnärzte das Geschäft abschließen, die ihre Bei aller Euphorie für den direkten Verkauf darf man allerdings nicht übersehen, dass ein großer Teil der Reisenden die Vorteile seriöser Onlinereisebüros – zu Recht – sehr zu schätzen wissen. Und Hotels, die dort nicht im Regal liegen, sind für diesen Teil des Marktes nicht vorhanden. Ein Reiseportal wie booking.com übersetzt die Beschreibung eines Hotels in mehr als dreißig Sprachen. Die Kosten, dies selbst zu tun, würden schnell mehrere Tausend Euro kosten. Und ob damit auch Sichtbarkeit in Spanien, Brasilien oder den Verei- Gabriele Schulze, Autorin, Trainerin und Referentin ist Expertin für messbare Marketingerfolge. Spezialisiert ist sie auf die Implementierung moderner Technologien für Serviceleistungen und begleitet seit über zwanzig Jahren Hotellerie, Tagungsmarkt und Touristik mit Vertriebs- und Marketingkonzepten. Acht Jahre lang war sie Geschäftsführerin der Hotelkooperation Best Western Hotels Deutschland, Luxemburg und Polen. Vorher verantwortete sie dort zehn Jahre lang die Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Funktionen: Vorstandsmitglied der MICE AG in Berlin; Gründerin und Inhaberin des Unternehmens „marketing4results“ in Berlin; seit 2012 Herausgeberin des dfv-Magazins „TagungsWirtschaft“. Gabriele Schulze < zukunft auf vorarlberger art 19 digitale gastfreundschaft Wir befinden uns aktuell im Übergang von der modernen hin zur vernetzten Gesellschaft. Dies zumindest behaupten namhafte SoZuerst kamen die Archiziologen wie Prof. Dr. Dirk tekten. Dann die Köche. Baecker. Die KonsequenWie kaum in einer anderen zen sind weitreichend und Region Europas gehen in nicht mehr aufzuhalten. Vorarlberg Baukultur und Die „digitale Welt“ verKulinarik - um es auf Küchschmilzt immer stärker deutsch zu sagen - eine Emulsion mit der „analogen Welt“. ein, die sowohl Gastro- als auch Architekturkritiker zu begeistern verAuch im Zusammenhang mit der steht. Was im Ländle in den letzten Tourismusstrategie 2020 wurden Jahrzehnten auf der Ebene der Ardie digitalen Entwicklungen früh in chitektur gelungen ist, nämlich die Überlegungen miteinbezogen. vom Material ausgehend die Tradi„Wir müssen auch im Netz einen tion in moderne, architektonisch Nr. 1 - Anspruch haben“, war für qualitätsvolle Zusammenhänge zu Hans-Peter Metzler im Zuge des übersetzen, die den veränderten Strategieprozesses rasch klar. Dies Wohn- und Arbeitsbedürfnissen wirft aber postwendend verschieentsprechen, und - mit höchstem dene Fragen auf, wie z.B.: Wie komAnspruch an Energieeffizienz und men wir dorthin? Ist unser AnNachhaltigkeit - zugleich eine Antspruch überhaupt realistisch? Wie wort auf die großen ökologischen können wir unsere Betriebe unterHerausforderungen der Zukunft zu stützen, auch im und durch das Ingeben, das gelingt mehr und mehr ternet erfolgreich zu sein? auch auf der Ebene der Kulinarik. Statt auf gefärbtem Fichtenholzkitsch treffen wir immer öfter auf 20 zukunft auf vorarlberger art die schlichte Eleganz naturbelassener Lärche oder Weißtanne. Statt auf rustikalen Hüttenzauber und Balkongeranien auf klare LiniTechnologie + en und moderne Werkstoffe wie emotionale Nähe = Glas. Und statt auf folkloristische alpine Klischee-Gerichte mit aufErfolg gesetzten Zitaten aus der kulinarischen Geschichte immer öfter auf Die Diskussion rund um „eTouriseine ambitionierte Küche, die regimus“, sprich die Anwendung und onalen Traditionen nachspürt, Nutzung neuer Technologien sie im wiederbelebt vor allem Tourismus, istund immer nochweiterstark entwickelt. Küche, die erfrigeprägt vonEine technisch-rationalen schende Inputs seien esMarkeneue Aspekten. SEO, Reputation Kochtechniken oder nicht endemiting, Online Booking etc. sind Thesche, mitunter exotische, men, mit denen auch Touristiker seit aber dennoch passende Zutaten Jahren bombardiert, teilweise ge-ins System zu integrieren versteht nervt werden. ohne den lokalen Kontext aus den Augen zu verlieren. Natürlich ist es wichtig, die technischen Möglichkeiten zu nutzen und richtig einzusetzen. Mindestens gleich wichtig für den Erfolg aber ist es, weiche Faktoren zu beachten. Der Vergleich mit der „analogen Welt“ macht sicher: Denn für jedes Tourismus unternehmen ist es wichtig, dass die harten Faktoren wie Ausstattung, attraktive touristische Angebote oder Sauberkeit passen. Wenn aber die weichen Faktoren wie Gastfreundschaft, Service oder Authentizität nicht passen, wird ein Betrieb nicht erfolgreich sein können. 10 konkrete Ansatzpunkte, um digitale Gastfreundschaft zu leben Gastfreundschaft bedeutet, authentisch und echt zu sein, offen auf Menschen zuzugehen und sich um ihr Wohlbefinden zu kümmern. Eben genau so, wie es gute Gastgeber auch im privaten Umfeld tun. Hier einige Ideen, wie Sie herzliche Gastfreundschaft auch in den digitalen Kanälen und Plattformen leben können: 1 Seien Sie echt – verstellen Sie sich nicht: Kommunizieren Sie auch im Netz so, wie Sie in der wirklichen Welt mit Ihren Kunden sprechen. Zeigen Sie Ihr Team und Ihr Haus so, wie es tatsächlich ist. 2 Seien Sie aufmerksam – gehen Sie auch auf emotionale Bedürfnisse ein: Versetzen Sie sich auch im Internet in die Situation Ihrer Kunden. Versuchen Sie, auch die emotionalen Aspekte eines Urlaubserlebnisses bei Ihnen zu vermitteln. 3 Lassen Sie Emotionen zu – schreiben Sie persönlich und aus dem Herzen: Es gibt im Internet nichts Langweiligeres als sachlich-nüchterne Inhalte. Kommunizieren Sie lebendig, lassen Sie Emotionen zu, aber seien Sie niemals unhöflich oder gar beleidigend (auch nicht bei Ihrer Ansicht nach ungerechtfertigten Kundenstimmen – z.B. auf Holidaycheck). 4 Verwenden Sie aussagekräftige Bilder: Starke, emotionalisierende Bilder und Videos sind für eine effektive Online-Kommunikation essenziell! Investieren Sie in professionelle Fotografie aber trauen Sie sich auch, spontane Schnappschüsse (z.B. von der Handykamera) zu veröffentlichen. 5 Erzählen Sie wahre Geschichten – spielen Sie mit den zwei Welten: Zeigen Sie die Geschichten, die in Ihrem Haus und Umfeld tagtäglich passieren. Spielen Sie bewusst mit den beiden Welten und geben Sie auch mal einen Blick hinter die Kulissen. 6 Kümmern Sie sich um Ihre Gäste – ohne Wenn und Aber: Seien Sie auch im Internet präsent. Kümmern Sie sich vor, während und nach dem Aufenthalt bei Ihnen um Ihre Gäste. Dies erfordert unweigerlich, dass Sie auch im Netz die Hausherren- und Gastgeberfunktion wahrnehmen. 7 Achten Sie auf den ersten Eindruck – und schaffen Sie durchgängige Kundenerlebnisse: Stimmen Sie die Angebote und Kommunikationsimpulse im Internet aufeinander ab. Schaffen Sie stimmige und durchgängige Erlebnisse – über die verschiedenen Plattformen hinweg. Und vor allem: Achten Sie auf den ersten Eindruck im Netz – auf allen Kanälen. 8 Stellen Sie Fragen – führen Sie gute Gespräche: Gehen Sie auch im Netz auf Ihre Kunden ein. Stellen Sie Fragen, treten Sie in Dialog und vor allem: Hören Sie gut zu. 9 Lernen Sie – tagtäglich und immer: Seien Sie offen für die Möglichkeiten der digitalen Medien und Technologien. Beschäftigen Sie sich mit den Themen, denn erfolgreiche Online-Tourismuskommunikation kann man nur teilweise von Experten zukaufen. Sonst könnten Sie ja auch im richtigen Leben einen Hoteldirektor oder eine –direktorin engagieren. 10 Bleiben Sie dran – immer nahe am Gast: Kommunizieren Sie auch im Internet regelmäßig. Befassen Sie jene Mitglieder Ihres Teams mit den Online-Aufgaben, die Lust auf diese Form der Gästebetreuung haben. Digitale Perspektiven Tourismus Neue Medien verstehen und erfolgreich anwenden – so lautet der Auftrag des Projekts Digitale Perspektiven Tourismus. Gemeinsam mit Experten diskutieren wir regelmäßig aktuelle Entwicklungen, Erfolgsstrategien aber auch Gefahrenquellen der digitalen Welt. Auch für das kommende Jahr sind wieder spannende Impulse und Angebote geplant. „Digitale Gastfreundschaft“ wird das Leitthema für 2014 sein. Dr. Stefan Hagen < zukunft auf vorarlberger art 21 „DIE BÜCHERKISTE“ Erlesenes auF Vorarlberger art... zum Schmökern und Verweilen für Hotelgäste Viele Gäste, die nach Vorarlberg kommen, interessieren sich für kulturelle Angebote. Grund genug für Dr. Hanno Loewy, dazu ein regionales Bücherprojekt für die Hotellerie anzustoßen – ganz im Sinne der Tourismusstrategie 2020. Die Auswahl seiner Bücher soll die Vielfalt des Vorarlberger Kulturlebens einfangen. Daher geht es nicht nur um Museen und Architektur, sondern auch z.B. um Bergkräuter, Sagen oder modern interpretierte Volksmusik. „Alle zusammen sollen sie darauf Lust machen, dieses Land von allen Seiten kennen zu lernen“, sagt der Direktor des Jüdischen Museums Hohenems. 22 zukunft auf vorarlberger art Kultur der Gastfreundschaft Er wünscht sich mehr gegenseitige Aufmerksamkeit: „Wir können ziemlich viel von einander lernen, wie man eine Kultur der Gastfreundschaft entwickelt. Da können sich Kulturveranstalter viel von der Hotellerie abschauen.“ Sein Partner bei der Umsetzung der Idee ist die Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Angesprochen sind alle Hotels. Sie können Anfang 2014 ihre Bestellungen aufgeben. Die Auslieferung der Bücher ist für Mai 2014 geplant. Thorsten Bayer < „Die Bücherkiste“ Erlesenes auf Vorarlberger Art für Hotels und Mehr …. Über 50 ausgewählte Bücher aus Vorarlbergs Literatur, Bildbände, Geschichte und Zeitgeschichte. Vorzugspreis für Hotels und Mitglieder der WKV Sparte Tourismus für die ersten 30 Bestellungen. Bestellungen bis 9. Mai 2014 unter: [email protected], T 05522 / 30592 (Auslieferung: Ende Mai 2014) zukunft auf vorarlberger art 23 Wie Vorarlberger Küchenchefs zu Gestaltern der Zukunft werden Zuerst kamen die Architekten. Dann die Köche. Wie kaum in einer anderen Region Europas gehen in Vorarlberg Baukultur und Kulinarik - um es auf Küchendeutsch zu sagen - eine Emulsion ein, die sowohl Gastro- als auch Architekturkritiker zu begeistern versteht. entsprechen, und - mit höchstem Anspruch an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit - zugleich eine Antwort auf die großen ökologischen Herausforderungen der Zukunft zu geben, das gelingt mehr und mehr auch auf der Ebene der Kulinarik. Statt auf gefärbtem Fichtenholzkitsch treffen wir immer öfter auf die schlichte Eleganz naturbelassener Lärche oder Weißtanne. Statt auf rustikalen Hüttenzauber und Balkongeranien auf klare Linien und moderne Werkstoffe wie Glas. Und statt auf folkloristische alpine Klischee-Gerichte mit aufgesetzten Zitaten aus der kulinarischen Geschichte immer öfter auf eine ambitionierte Küche, die regionalen Traditionen nachspürt, sie wiederbelebt und vor allem weiterentwickelt. Eine Küche, die erfrischende Inputs - seien es neue Kochtechniken oder nicht endemische, mitunter auch exotische, aber dennoch passende Zutaten - ins System zu integrieren versteht ohne den lokalen Kontext aus den Augen zu verlieren. Wilder, experimenteller und exotischer Was im Ländle in den letzten Jahrzehnten auf der Ebene der Architektur gelungen ist, nämlich vom Material ausgehend die Tradition in moderne, architektonisch qualitätsvolle Zusammenhänge zu übersetzen, die den veränderten Wohn- und Arbeitsbedürfnissen > zukunft auf vorarlberger art 25 Wilder, experimenteller und exotischer Fast überall in der Vorarlberger Gastronomie stehen regionale Produkte - vom Bergkäse bis zum Alpschwein - im Mittelpunkt, aber sie werden vielfach neu interpretiert und dem veränderten Geschmack der Gäste angepasst. Dass es beim Bemühen um Regionalia nicht um Musealisierung geht, sondern auch um einen wesentlichen Aspekt der Zukunft der Ernährung, das leben die Vorarlberger Köche ebenso vor wie heimischen Architekten: Weg von unnötigen Importwaren, ob es teurer Hummer oder billiges Schweinefleisch ist; weg von üppigen Fleischportionen, die in der jahrhundertelang bäuerlich geprägten Küche und der auf Milchprodukten basierenden Vorarlberger Viehwirtschaft ohnehin keine große Tradition haben; hin zur Wiederbesinnung und zeitgemäße Neuinterpretation von Speisen auf Basis traditioneller Getreide-, Gemüseund Milchprodukte, ergänzt durch alpine Wildpflanzen, durch Kräuter, Beeren und Pilze. 26 zukunft auf vorarlberger art Vom Alpenwegerich über wilden Thymian bis zu Alm-Klee und zur Kratzdistel eröffnen Wildpflanzen der regionalen Küche mit ihren feinen Bitterstoffen nicht nur neue, aufregende Geschmacksrichtungen; sie enthalten oft auch mehr gesundheitsfördernde sekundäre Inhaltsstoffe in höherer Konzentration als kultivierte Pflanzen und unterstützen damit den Trend zum ebenso gesunden wie sinnlich aufregenden Genuss. Weltweit ist - beflügelt durch die Hausse der Neuen Nordischen Küche - das Zusammenwachsen von wiederbelebter Tradition und Avantgarde-Küche zu beobachten. Vorarlbergs Küchenchefs können mit ihrer entschlossenen Liebe zur Tradition und ihrem offenen, optimistischen Blick in die Zukunft, ausgehend von den schon existierenden Produktionsgemeinschaften, vernetzt mit neugierigen und experimentierfreudigen Bauern und Sekundärproduzenten, mit mutigen Tourismusprofis und einer engagierten Kommunalpolitik, zu den Pionieren einer nicht minder aufregenden Neuen Alpinen Küche werden. Dabei liegt die Herausforderung nicht nur darin, auf den „Genius Loci“, die Besonderheit eines Ortes oder einer Region zu reagieren, sondern auch darin, sich - die wandelnden Essbedürfnisse ernst nehmend - über Konventionen hinwegzusetzen und neue Maßstäbe und Standards zu erarbeiten. Gerade kulinarisch besonders interessierte Gäste haben erkannt, dass sie sich in Zukunft anders, das heißt nachhaltiger, ökologischer, respektvoller und gesünder ernähren müssen, um wirklich genießen zu können. Unter diesen finden sich besonders viele, die einem neuen Esstyp, dem sogenannten Flexitarier, entsprechen; Menschen, die ein persönliches Gleichgewicht zwischen Tierliebe, Verantwortung für die eigene Gesundheit und dem wahren Genuss von Fleisch finden wollen und sich daher an der neuen Vielfalt inspirierter vegetabiler Kreationen erfreuen. sign llerde tee T r ie ih vers efs, d hung miß ihrer h c n e c Küch ls Behübs Ausdruck ich a nicht ndern als ifen und s der so egre ten - e hen, hitek hie b c p r o ach A s o e enspr aus gut Phil e m i r w o F h , um ähnlic tionalen ienen produka d n e r b e t ts e in odern en Qualitä igartige, M r de inz nal en regio t neue, e Gaum e den r n O e h h or ic t isc ten v eitgenöss rende Ger das z ie ur den inspir rn nicht n haft s i e c e und G n, bereich sondern s nk, pu re kreie ische Erbe llisations ine e r ta kulina bare Kris ntität für s e s d I e fen uen er ne eration. n i e te en ige G künft Diese auf dem Teller entsprechend zu inszenieren, ist - genauso wenig wie Gestaltung in der Architektur bloß eine oberflächlich ästhetische Frage. Auch beim Essen geht es in Zukunft darum, über eine sinnliche Verführung Sinn zu manifestieren. Also darum, die eigentliche Basis eines Gerichts, die dahinter stehende Küchenphilosophie eines Restaurants oder Hotels hervorzuheben und Einblick in deren tiefere Bedeutung zu geben: Über Herkunft und Herstellung der Produkte und deren kulinarische, ökologische und soziale Qualitäten. Damit dies ebenso überzeugend wie nachhaltig gelingt (auch mit einem weiteren Image-Zuwachs als touristische Destination), kann der begonnene Weg noch konsequenter, und in einigen Spitzenbetrieben durchaus auch noch radikaler, experimenteller und wilder fortgesetzt werden; sollten noch verstärkt Allianzen mit historischer Forschung und mit Produzenten geschmiedet werden, die sich an neue oder wieder zu entdeckende Sorten und Arten sowie Produktionstechniken wagen, sowie weitere Synergien mit Kunst, Architektur und Design gefunden werden. Mag. Hanni Rützler zukunft auf vorarlberger art 27 < LandGut – Logistik für die Zukunft Erste innovative Projekte zur Erreichung der Strategieziele „Tourismus 2020“ haben die Pilotphase hinter sich und zeigen, was an der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Gastronomie möglich ist. Eine Vorzeigemaßnahme ist das Schließen der Logistiklücke zwischen bäuerlichen Produzenten und der Nachfrage auf Seite der Gastronomie: LandGut eine Kooperationspartnerschaft, die fruchtet. In Vorarlberg wird sich in den nächsten Jahren im Tourismus einiges tun. Nicht nur was Regionalität und Nachhaltigkeit betrifft, will man die Nummer 1 in Europa werden, auch die Gastfreundschaft soll zum obersten Credo der Branche werden. Die Ziele sind hoch gesteckt, aber erreichbar, denn Vorarlberg hat enormes Potenzial und regionale Chancen. Dabei geht Vorarlberg eigene Wege und setzt vor allem auf Vernetzung der Akteure, denn Land, Vorarlberg Tourismus und Wirtschaftskammer haben die gleichen Ziele: Ein Optimum an regionaler Wertschätzung. Der Weg ist vorgezeichnet, die Landwirtschaft stimmt sich strategisch bereits mit der Tourismusbranche ab und richtet sich neu aus - im Mittelpunkt des gemeinsamen Fahrplanes steht nachhaltiges und regionales Wirtschaf- 28 zukunft auf vorarlberger art ten. Das Land Vorarlberg erweitert im Rahmen seiner Strategie „Ökoland Vorarlberg“ das Unternehmertum und die Kooperationen in den bäuerlichen Betrieben aber auch die Partnerschaft mit Handel und Tourismus soll ausgebaut werden. Aufgabe der Wirtschaftskammer ist es, bei Gastwirten und Köchen eine dementsprechende Nachfrage für Regionales zu entwickeln. Der Grundgedanke dahinter, man muss wissen, wo welche Produkte gebraucht werden, damit landwirtschaftliche Betriebe leichter das produzieren können, was in den Gastronomiebetrieben benötigt wird. Ziel der ambitionierten Zusammenarbeit sind längerfristige und vielversprechende Synergien sowie ein gesteigertes Bewusstsein für die regionalen Stärken Vorarlbergs. TRANSPORT ALS SCHNITTSTELLE Ein Beispiel für einen erfolgreichen Weg in die Zukunft ist das LandGut Projekt, ein Jahr Pilotphase liegt hinter den Beteiligten – 25 Landwirte und 60 Gastronomiebetriebe. Das bisherige Resümee macht Hoffnung auf mehr, denn die Idee überzeugt alle Beteiligten: Ein Transportlogistiker bringt Produkte aus Vorarlberg dorthin, wo sie im Land gebraucht werden - das Dornbirner Unternehmen Schluge Logistik stellt die Verbindung zwischen Produzent und Gastronom her. „Allen Partnern geht es darum, das Beste aus unserer Region heraus zu holen. Allerdings gibt es bei der Vermarktung noch einiges zu tun“, so Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in der WKV, der gemeinsam mit Ländle Marketing an der Entwicklung der Struktur hinter der Idee arbeitet. Ziel des Projektes war und ist es, Gastronomen und Hoteliers zu unterstützen, hauptsächlich das zu verarbeiten, was in heimischer, kontrollierter Produktion entstanden ist. Die Gastwirte sollen zudem auch den Gast für Regionales sensibilisieren. Soweit die Strategie, in der Praxis schafft LandGut schon sehr viele der theoretischen Ziele. Das Projekt animiert kleinbäuerliche Betriebe zur Entwicklung innovativer Produkte. Auf diese Weise können Landwirte auch ihre Absatzmöglichkeiten steigern. Der Logistiker Schluge verbindet den Gastwirt und den bäuerlichen Betrieb, das Transport Unternehmen schließt eine Lücke, was bisher flächendeckend fehlte. > Hans-Peter Metzler, Obmann und Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in der WKV im Gespräch über regionale Entwicklungen und Visionen ganz im Sinne der Tourismusstrategie 2020. Mit dem Logistikprojekt „LandGut“ und der Kooperation mit der AMA sind erste Strategieprojekte gelungen. Ziel muss es sein, eine vernetzte Regionalitätspartnerschaft mit neuen Strukturen zu entwickeln, an der sich alle im Bereich der Regionalität tätigen Organisationen und Institutionen beteiligen. zukunft auf vorarlberger art 29 2 wird schonend behandelt ... 1 Das Ei vom heimischen Huhn ... IM LAND PRODUZIERT UND KONSUMIERT zeit ist geld Ein anschauliches Beispiel aus der Zeit vor LandGut: Der Inhaber des Gasthauses Rössle in Braz, Valentin Bargehr, hätte gerne schwarze Nüsse als regionales Highlight bei einem seiner Gerichte verwendet. Diese werden im Rheindelta bei Schobel Höchstgenuss in aufwendiger Handarbeit produziert und Harald Schobel wären zusätzliche Abnehmer für sein exklusives Produkt mehr als recht. Man kannte sich zwar, doch für beide Seiten war der Aufwand – die Strecke zwischen Höchst und dem Klostertal zu groß. „In der Gastronomie ist Personal knapp, ich muss mit meinen Ressourcen also gut haushalten, auch zeitlich,“ bringt Bargehr das auf den Punkt, was viele Gastronomen und Produzenten an der Zusammenarbeit hindert. Heute sind beide Seiten, der Gastwirt und der Hersteller der heimischen Delikatesse, in regem Austausch und Mitglied von LandGut - das logistische System fungiert als Bindeglied. Die schwarzen Nüsse werden unkompliziert und schnell im Unterland verladen und im Klostertal abgeliefert. Beide Beteiligten sind 30 zukunft auf vorarlberger art 3 und auf kürzesten Weg zum Gastronom gebracht. mit der Kooperation, die keinen zusätzlichen Aufwand beinhaltet, sehr zufrieden und gerade für Kleinbetriebe ist LandGut eine lukrative Alternative, meint Harald Schobel: „Vor allem für kleine Produzenten, wie wir es sind, ist LandGut eine sehr gute Sache, da uns ein großes Vertriebsnetz fehlt. Es läuft ohne Mehraufwand für mich und meinen Betrieb und bringt mir nur Vorteile. Ich muss nicht vermarkten und nicht ausliefern.“ Schobel schildert einen wichtigen wirtschaftlichen Grundgedanken neben dem erweiterten Absatzmarkt - die Zeitersparnis. Wege erübrigen sich und sowohl Produzenten als auch Kunden müssen nicht mehr quer durch Vorarlberg fahren um an ausgezeichnete heimische Qualitätsprodukte zu kommen oder diese zu verkaufen. Für viele der teilnehmenden Betriebe besteht eine Motivation für LandGut aber auch in der Wertschätzung von Produkten, die in der Region entstanden sind. Gastronomen spüren das zunehmende Bewusstsein ihrer Gäste für ökologische Nachhaltigkeit und wollen ganz genau wissen, was auf ihren Herd kommt und wie das Produkt entstanden ist. Vor allem die gehobene Gastronomie verlangt neben der Geschichte eines Produktes auch mehr Extravagantes, neue Ideen und Raritäten - LandGut knüpft auch hier die richtigen Kontakte. Peter Dünser, Chef der Sennerei in Schnifis sieht darin die Kernkompetenz des Projektes: „Die Gastronomen wollen Besonderes, regional Typisches und ganz Ausgesuchtes. Meine Produkte erfüllen diese Kriterien und passen deswegen perfekt in das Konzept von LandGut. Für mich ist das Projekt wirtschaftlich gesehen ein wichtiger Multiplikator.“ Spezielles aus der Region findet seinen ganz speziellen Abnehmer – eine gute Alternative zum normalen Lebensmittelhandel. Mit LandGut wächst also etwas, das verbindet und zudem ein gutes ökologisches Gewissen beschert. Gerade unter diesem Aspekt ist die Mitgliedschaft bei LandGut für den Landwirt und Un- 5 wird durch liebevolle Zubereitung ... produktpalette ERWEITERN 4 Dieser hochwertige Rohstoff ... ternehmer Bertram Martin aus Buch eine ganz bewusste Entscheidung für die Region. Wir werden bei der Ernährung immer mehr fremd bestimmt, wogegen sich Martin, den man vor allem wegen seiner Hühner, Eier und Nudeln kennt, wehren möchte. „LandGut ist eine große Chance, weil es immer wichtiger wird auf kleine Strukturen zu setzen. In Europa gibt es sieben große Handelskonzerne, die uns sagen wollen, wo es lang geht, gerade deswegen müssen wir im Sinne der Vielfalt auf kleine regionale Betriebe setzen. Da weiß man, was man bekommt und wer hinter dem Produkt steht.“ LandGut führt Produzenten und Gastronomen weg vom Einheitsbrei und hin zum bewussten Umgang mit etwas, das in unserer Region entstanden ist. Das Konzept von LandGut hat also auch einen moralisch ethischen Aspekt, den man laut Martin beim Erwerb eines Produktes bedenken sollte. „Jedes Ei, das über LandGut an den Gastronomen geht, freut mich natürlich wirtschaftlich, aber mich begeistert auch der Grundgedanke, der dahinter steht und die Region stärkt. Das ist der richtige Weg für unsere Kinder.“ Die Zukunft soll noch einiges mehr für das LandGut Projekt bringen. Ein Mehr an Teilnehmern, ein Mehr im Produktspektrum aber auch die Quantität mancher Produkte soll gesteigert werden, denn ab und zu kommt es beim Angebot noch zu Engpässen. „Ein Mangel, der sich in der Pilotphase zeigte, aber an dessen Verbesserung wir schon arbeiten,“ so Hans-Peter Metzler, Obmann der Sparte Tourismus, denn Ziel ist es natürlich „dass die Landwirte nachziehen und ganz bewusst jene Produkte auf den Markt bringen, die gebraucht werden.“ Die Landwirtschaft soll die Möglichkeit haben, sich in ihrem Produktsegment weiter zu entwickeln, denn LandGut zeigt, dass die landwirtschaftlichen Strukturen in Vorarlberg enorme Chancen haben, man kann im Vergleich bestehen und sogar Verdienstmöglichkeiten steigern. Der Bucher Landwirt Bertram Martin hat eine solche Idee, er wird in den nächsten Monaten ein etwas „anderes“ Fleisch auf den Markt bringen: „In Kürze produzieren wir Bioweidefleisch. Das Rind frisst nur Heu und Gras, keinen Mais oder Silofutter, das ergibt dann ein ähnliches Fleisch wie Wildfleisch.“ Die Nachfrage überzeugt, die ersten paar Rinder sind schon verkauft, was zeigt, Ideen wie diese sind gefragt. Viele Produzenten sind auf dem richtigen Weg, jetzt heißt es für die Organisatoren des LandGut Projektes noch mehr Produzenten ins Boot zu holen. 6 zu einem Genuss auf Vorarlberger Art. Bereits an Bord ist der Hotelier Hubert Schwärzler, der die Chance, über LandGut einen direkten Draht zu regionalen Produzenten herstellen zu können, sehr schätzt. Gerade beim Fleisch muss der Unternehmer aber ab und zu auf andere Bundesländer ausweichen, was er gern vermeiden würde. „Die Qualität der gelieferten Produkte ist ausgezeichnet, von mir aus könnten aber noch viel mehr Landwirte mit machen, ich denke, die Nachfrage ist auf jeden Fall da.“ Ein Wunsch den viele Gastronomen im Land unterschreiben würden, denn nach der einjährigen Testphase des Projektes ist klar, LandGut hat unschätzbare Qualitäten für alle Beteiligten. Das Konzept passt, jetzt soll der nächste Schritt kommen, Ausbau und Weiterentwicklung. Einer der wichtigsten Aufgabenbereiche für die Zukunft wird es sein, alle landwirtschaftlichen Produkte und Strukturen in das vorhandene System aufzunehmen. Kein einfacher Weg, aber ein regionaler und nachhaltiger. Mag. Rebekka Moser zukunft auf vorarlberger art 31 < Vor uns eine unberührte, unerschlossene Landschaft soweit das Auge reicht. Der Blick schweift auf den See am Ende des Tales, auf dessen Oberfläche sich eine wilde Bergwelt widerspiegelt und die von den Sonnenstrahlen dramatisch in Szene gesetzt wird. Zum See führt ein unscheinbarer Pfad hin. Ein perfekter Ort, um den Füßen eine Abkühlung zu gönnen und Rast zu machen. Umgeben von nichts außer absoluter Stille. Eine kitschige Vorstellung? Ja natürlich, aber am Ende eines herrlichen Sommers ist der Geist eben mit enormen Bildern gespeist. Bilder von unberührten Landschaften – also Urlaub in Skandinavien oder gar in Kanada? Nein, in Vorarlberg. des Tourismus in Vorarlberg und vor allem auch die Notwendigkeit des gemeinsamen Tuns aller Beteiligten. nur über die Entwicklung mit den Regionen. Dadurch eröffnen sich dem Gast in Vorarlberg, der sich gemäß Marktforschung durch hohe soziale Verantwortung und ein hohes Umweltbewusstsein auszeichnet, neue Möglichkeitsräume. Neben der vorhandenen Infrastruktur, die er im Sommer wie im Winter nützt, kann er zudem in einer halben Stunde Gehzeit in eine unerschlossene, unberührte Bergwelt eintauchen. In der Summe wird die Tourismusdestination attraktiver. Damit ist aber nicht nur der anspruchsvolle Gast, sondern auch die Vorarlbergerin und der Vorarlberger angesprochen. Es geht darum, ehrliche Landschaften erleben zu können, wo stimmige Lösungen auf traditionelle Strukturen aufbauen und wie der Naturschutzrat Prof. Grabherr weiter meint: „Ein Stück wildes Vorarlberg sollten auch die nachfolgenden Generationen noch erleben dürfen.“ WeiSSzone Vorarlberg – über die touristische Bedeutung von unerschlossenen Landschaften Es gibt sie noch, die unerschlossenen Landschaftsräume in Vorarlberg. Das Land Vorarlberg hat zusammen mit dem Büro UMG in einer eigenen Raumanalyse die ursprünglichen, naturnahen und wenig erschlossenen alpinen Landschaftsräume in Vorarlberg erfasst. Mittels digitaler Geländemodelle und Berücksichtigung von Infrastrukturdaten, wie z.B. dem Straßen- und Wegenetz, Skipisten oder Aufstiegshilfen konnte berechnet werden, welchen Erschließungsgrad Vorarlberg aufweist. Ergebnis: Von den rund 2600 km2 der Gesamtfläche Vorarlbergs können derzeit etwas mehr als 800 km2 als wenig bis nichterschlossen bezeichnet werden. Ein Drittel von Vorarlberg ist also weitgehend unberührte Landschaft. Das klingt zunächst nach einer Beschreibung der guten Ist-Situation. Dahinter steckt aber vielmehr ein Potenzial für eine gesamthafte Entwicklung 32 zukunft auf vorarlberger art Diese unberührten, unerschlossenen Landschaftsräume sind als sogenannte „Weißzone“ bereits in die Vorarlberger Tourismusstrategie 2020 integriert. Es gibt somit einen Grundsatzbeschluss, nun braucht es aber eine Konkretisierung. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser meint dazu: „Das Konzept der Weißzonen ist ein Ansatz, mit dem wir in Vorarlberg bewusst jene Gebiete ausweisen möchten, die von einer touristischen Erschließung freigehalten werden.“ Das bedeutet für ihn aber nicht, dass daraus Ausschlusszonen werden, denn die unberührten Gebiete in Vorarlberg sollen erlebbar und zugänglich sein für die Wanderer – aber eben frei von touristischer Infrastruktur. Die Touristiker Hans-Peter Metzler und Christian Schützinger können diesem Zugang viel abgewinnen. Sie unterstreichen den Mehrwert und das Potenzial von Weißzonen für die Entwicklung des Tourismus in Vorarlberg. Es braucht einen Blick auf das ganze Land – verschiedene Nutzungsarten und eben Nicht-Nutzungsarten zeichnen dieses Gesamtbild aus. Eine touristische Verwertung von unterschiedlich bespielten Landschaftsräumen geht gemäß den Touristikexperten Die bereits erwähnte Raumanalyse des Landes Vorarlberg wird bis Sommer 2014 vertieft, damit sie dann als wichtige Grundlage für einen Diskussionsprozess dienen kann. Denn für das Land Vorarlberg steht nicht die Verordnung im Vordergrund, sondern das MiteinanderLernen. Die Umsetzung der Weißzonen soll durch ein gemeinsames Projekt mit den Regionen und Gemeinden erfolgen. Dadurch wird vor allem der Blick auf den besonderen Charakter der jeweiligen Region gewahrt, nicht ohne die notwendigen Mindeststandards einer solchen Weißzone zu vergessen. Im Übrigen erscheint der Alpenverein hierbei ein wichtiger Partner zu sein, weil dieser seit jeher die Brücke zwischen unberührten, naturnahen Landschaften und einer touristischen Nutzung erfolgreich schlägt. Zurück zum Bergsee, auf dessen Oberfläche sich immer noch die wilde Bergwelt widerspiegelt. Gerade sind ein paar Gäste aus Holland dazu gestoßen. Zuerst ein tiefes Durchatmen, dann hören wir sie sagen: „Wir waren letztes Jahr zum Skilaufen in Vorarlberg und dieses Jahr zum Wandern. Was für ein Ausblick – ganz großes Kino. Vorarlberg überrascht uns immer wieder!“ zukunft auf vorarlberger art 33 < Die Tourismusstrategie 2020 setzt auf die Schwerpunkte Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit. Maßnahmen zur Umsetzung der Tourismusstrategie bestehen unter anderem darin, in Vorarlberg neben einer hochwertigen touristischen Infrastruktur für die Gäste auch die hohe Landschafts- und Lebensqualität als Wettbewerbsfaktor langfristig zu sichern. Dazu gehört auch die Förderung innovativer Projekte im Bereich der nachhaltigen Mobilität. Tourismussektor ist Information. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Bereitstellung einfach zugänglicher, multimodaler Informa- der ÖBB und der Verkehrsverbünde decken zum großen Teil den Linienverkehr im öffentlichen Personenverkehr österreichweit und teilweise auch international ab. Sie beinhalten aber keine Bedarfsverkehre, wie z.B. Wanderbusse und Hotelshuttles. Darüber hinaus fehlt diesen Systemen eine Darstellung alternativer Mobilitätsangebote vor Ort wie Fahrradverleihservices, Mietautos, Taxis und eine Verknüpfung mit Auskünften über touristische Attraktionspunkte in der Tourismusregion. Ein Blick auf die grenzübergreifende Alpenregion zeigt, dass je nach Land unterschiedliche Fahrplanauskunftssysteme im öffentlichen Personenverkehr und unterschiedliche Detailgenauigkeiten bei den Mobilitätsangeboten in den Tourismusdestinationen bestehen. AlpInfoNet ein EU-Projekt im Sinne der Tourismusstrategie 2020 Touristen reisen hauptsächlich mit dem Privat-Pkw in die Tourismusdestinationen der Alpen. Weniger als zehn Prozent reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Einer der Schlüsselfaktoren für eine Verkehrsverlagerung in Richtung umweltfreundlicher Verkehrsmittel im tionen über die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Gepäcktransport, Mobilitätsangebote in der Tourismusdestination (öffentlicher Personennahverkehr in der Region, Shuttlebusse, etc.) entscheidend für den Urlaubsgast ist, um seine Verkehrsmittelwahl zugunsten nachhaltiger Mobilitätsangebote auszurichten. Die Fahrplanauskunftssysteme > 34 zukunft auf vorarlberger art Eine lückenlose Transportkette von der Wohnadresse des Gastes bis zur Unterkunft am Urlaubsort soll sichergestellt werden. Und genau da setzt das Projekt AlpInfoNet – Sustainable Mobility Information Network for the Alpine Space – an: Es soll grenzübergreifend eine koordinierte und einheitliche Informationsplattform für die Bereiche Verkehr und Tourismus entwickelt werden. Zur Umsetzung des Projekts wurde seitens der Umweltminister der Alpenanrainerstaaten die Arbeitsgruppe Verkehr der Alpenkonvention beauftragt. In einer Projektlaufzeit von drei Jahren soll in Pilotregionen ein funktionierendes grenzüberschreitendes Informationssystem umgesetzt werden. „Als einer von drei österreichischen Projektpartnern ist das Land Vorarlberg gemeinsam mit elf weiteren Projektpartnern aus Deutschland, Italien, Slowenien und Frankreich an der Umsetzung in der „Pilotregion Bodenseeraum“ beteiligt“, so DI Christian Rankl, Amt der Vorarlberger Landesregierung, österreichischer Ländervertreter in der Arbeitsgruppe Verkehr der Alpenkonvention. 36 zukunft auf vorarlberger art Das Projekt stellt hohe Ansprüche auf organisatorischer und technischer Ebene. Es ist darauf ausgerichtet, die Erreichbarkeit von Destinationen mittels öffentlicher Verkehrsmittel für Gäste besser sichtbar zu machen und Schnittstellen zwischen Verkehrsträgern zu optimieren. Eine lückenlose Transportkette von der Wohnadresse des Gastes bis zur Unterkunft am Urlaubsort soll sichergestellt werden. Darüber hinaus wird das Auskunftssystem mit touristischen Informationen zu Points of Interest (Sehenswürdigkeiten, Freizeit- und Ausflugsziele, Wanderrouten, Mountainbiketouren, etc.) verknüpft sein und über umweltfreundliche Mobilitätsangebote (Bahn- und Busangebote, Fahrradverleihstationen, Carsharing, Elektromobilität, etc.) informieren. Ein Auskunftssystem, das Informa- tionen über den öffentlichen Linienverkehr mit regionalen Mobilitätsangeboten und touristischen Informationen auf einen Blick und einen Click vereint, gibt es derzeit nur in der Schweiz. „Das Projekt AlpInfoNet eröffnet in Folge der intensiven grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Verknüpfung von Mobilitäts- und touristischen Informationen völlig neue Perspektiven und bietet eine große Chance für mehr Nachhaltigkeit im Sinne der Tourismusstrategie 2020“, so Landesstatthalter Mag. Karlheinz Rüdisser. Die Projektgesamtkosten sind mit rund drei Millionen Euro budgetiert. Der Anteil des Landes Vorarlberg am Gesamtprojekt wird zu einem Großteil aus Mitteln des grenzübergreifenden EU-Programms „Alpine Space“ gefördert. Vorarlberger Projektpartner sind die Vorarlberg Tourismus GmbH und die Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH. < „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ zu sein lohnt sich Auszeichnung als Qualitätsmerkmal und Wettbewerbsvorteil Im Rahmen der Tourismusstrategie 2020 kommt den Vorarlberger Gastronomen und Hoteliers höchste Bedeutung zu. Die neue Auszeichnung „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ macht deren Ziele noch sichtbarer und generiert für alle eine win-win-Situation. Die Nominierungsphase startet demnächst. Vorarlbergs Bekenntnis zum Qualitätstourismus wird um eine Facette reicher. Für das ambitionierte Ziel, die Nummer 1 in Sachen Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit zu sein, soll die neue Auszeichnung „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ zur Kür neben bereits bestehenden Klassifizierungen oder Sternebewertungen werden. Davon profitieren die Unternehmen auf unterschiedlichste Art: Die Förderstruktur soll umgestellt werden und finanzielle 38 zukunft auf vorarlberger art Vom Café bis zum Hotel Anreize bieten. Sogenannte „Strategie-Engel“ werden die touristischen Unternehmer auf ihrem Weg unterstützen. Der gesamte Prozess steht unter dem Motto „Positives Feedback und Support statt Kontrolle“. Und last but not least wird kein gewöhnliches Türschild diese besondere Auszeichnung „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ schmücken, sondern eine attraktive, individuell gravierte „Lob- und Dank-Bank“ für jeden ausgezeichneten Betrieb als sichtliche Anerkennung fungieren. Berücksichtigung finden jene Gastgeber, die sich in einem Themenbereich innovativ einbringen. Hans-Peter Metzler, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft, erläutert: „Das kann das kleine Café, das traditionelle Wirtshaus, die Frühstückspension oder das Wellnesshotel sein - jedes einzelne könnte ein Top-Gastgeber auf Vorarlberger Art werden. Es ist weit mehr als eine Auszeichnung klassischer Art.“ „Gastgeber Vorarlberger Art“ stehen für authentische Gastlichkeit, regionale Genusskultur und Nachhaltigkeit. Die Teilnehmenden erhalten dabei auf ihrem Weg zur Auszeichnung starke Unterstützung durch das Know How der „Strategie-Engel“. > Das Entwicklungsteam „Gastgeber auf Vorarlberger Art“: Harald Furtner, Spartengeschäftsführer; Mag. Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe Hotellerie; Hans-Peter Metzler, Spartenobmann und Hotelier Schiff Hittisau; Karlheinz Hehle, Hotelier Schönblick Eichenberg; Mag. Willi Sieber, Ökologieinstitut; Elmar Herburger, Hotelier Gasthof Mohren. < „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ zu sein lohnt sich Klare Wettbewerbs- und Marketingvorteile Stärken weiter ausbauen Unternehmen die ihre Stärken unterstreichen, sich regionalen Produkten, Architektur, Natur, Kultur, Tradition, Nachhaltigkeit, besonderer Mitarbeiterförderung o.ä. verschrieben haben, können sich als „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ anmelden. Bereits bestehende Auszeichnungen wie AMA Gastrosiegel, ÖKOPROFIT, Biohotel-Zertifizierung, Umweltzeichen, Tourismusinnovationspreis u.a. werden mitberücksichtigt. Ein weiteres Plus des Prozesses: Zu jedem hauseigenen Themenbereich wird mit externer Unterstützung eine Standortbestimmung durchgeführt. Harald Furtner, Spartengeschäftsführer Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKV: „Dazu sind unterschiedliche Tools verfügbar, die den Weg zu mehr Exzellenz bahnen. Dies können Beratungen, Seminare und Weiterbildungsmöglichkeiten im Energiebereich sein, Unterstützung zur Markt- und Markenpositionierung, zur Teambildung oder Führungskompetenz u.v.m. sein“. 40 zukunft auf vorarlberger art Wer sich als „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ positioniert, kann dies gewinnbringend zur Differenzierung und für sein Marketing nutzen. Special services wie eine eigene Intranet-Plattform informieren über neueste Entwicklungen im Bereich Tourismus, dienen dem Erfahrungsaustausch und geben Informationen über zuverlässige Anbieter. Spezifische Vorteile für die Betriebe sind in der gemeinsamen Bewerbung und Vermarktung garantiert. „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ stehen für authentische Gastfreundschaft, regionale Genusskultur und Nachhaltigkeit. SpaSS und Motivation Wer bereits seine Stärken und einen bewussten Umgang mit den Zielen der Tourismusstrategie 2020 pflegt, hat beste Chancen unter den ersten 30 Nominierten zu sein. Die Auszeichnung die laut Hans-Peter Metzler, „Spaß machen, motivieren und unbürokratisch abgewickelt werden soll“, hat drei Jahre Gültigkeit, dann erfolgt eine Neuüberprüfung. Nominierte absolvieren einen Startworkshop. Harald Furtner: „Unternehmer und Führungskräfte eruieren dabei, welches Rüstzeug für die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft noch entwickelt werden muss“. Der Startschuss zur Nominierungsphase fällt demnächst. Wer sich für die Auszeichnung „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ anmelden möchte, meldet sich bei der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. gastfreundschaft > Ausbildungsqualität > Marktauftritt > Mitarbeiterzufriedenheit > Gästezufriedenheit regionalität > Kulinarik > Einbindung regionaler Kultur, Saisonale Struktur und Naturqualität > Baukultur > Touristisches Angebot nachhaltigkeit > Sorgsamer Umgang mit Energie > Sorgsamer Umgang mit Ressourcen > Mobilität > Abfallwirtschaft und Reinigung Anmeldung unter: Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Wirtschaftskammer Vorarlberg Wichnergasse 9, 6800 feldkirch T 05522 305 - 92 der weg zur auszeichnung Exzellent Jury Entscheidung Bericht und Feedback Nominierung Entwicklungsphase zum Gastgeber auf Vorarlberger Art Auszeichnung Befragungen Start Workshop Begleitung durch Experten Interne Prüfung Anmeldung < zukunft auf vorarlberger art 41 Die Sicht von Dr. Gerhard Schwarz, Direktor der Denkfabrik Avenir Suisse Die erste Antwort auf die ziemlich ambitiöse Frage, was Vorarlberg ausmacht, ist eine naheliegende und naturgemäß stark persönlich gefärbte. Vorarlberg ist Grenzland und nicht Kernland - seit eh und je. Und Grenzgebiete zeichnen sich fast überall auf der Welt durch spannende, fruchtbare Mischungen aus. Vom Osten her kommend ist es genau umgekehrt. Vieles wirkt etwas strenger und sturer, aber gleichzeitig geniesst offenbar Handschlagqualität, also Verlässlichkeit in jeder Hinsicht (Termintreue, Pünktlichkeit, das Einhalten von strichen Helvetiens. Im Unterschied zum Rest von Österreich lebt diese Architekturszene nicht nur, ja nicht einmal in erster Linie, von spektakulären Repräsentationsbauten und Aushängeschildern, sondern hauptsächlich von der Breite. was voralrberg ausmacht Das trifft auch auf Vorarlberg zu. Für den in Vorarlberg geborenen und aufgewachsenen, seit Beginn des Studiums (also fast drei Viertel seines bisherigen Lebens) in der Schweiz lebenden und viel in der Welt herumgekommenen österreichisch-schweizerischen Doppelbürger liegt in der Mischung aus österreichischen und schweizerischen Elementen das Besondere, das Attraktive, auch das Anheimelnde dieser Grenzregion. Wenn man von der Schweiz kommend über den Rhein nach Österreich fährt, empfindet man manches in Vorarlberg etwas offener und lockerer, man gewinnt aber auch den Eindruck, dass man gelegentlich die Dinge dort auch dann nicht so genau nimmt, wenn man es eigentlich sollte, die Bevölkerung scheint insgesamt etwas musischer, der Umgang wirkt weniger effizienzorientiert, die Leute strahlen mehr genuine Freundlichkeit aus, ohne sich anzubiedern, Humor und Selbstironie sind weit verbreitet, Flexibilität und Improvisation gehören fast zur Grundausstattung. Abmachungen) einen hohen Stellenwert. Die Sensibilität gegenüber Interessenskonflikten und Freunderlwirtschaft scheint ausgeprägter. Und natürlich kommen auch all die anderen, weiter östlich gepflegten Klischees über die Gsiberger nicht ganz von ungefähr: Arbeitsamkeit, Sparsamkeit bis zum Geiz, Unbestechlichkeit, eine gesunde Skepsis gegenüber zu viel Staat, mehr Bescheidenheit im Auftritt, mehr Eigenverantwortung, aber vielleicht auch weniger Lebenslust und insgesamt eine gewisse Nüchternheit. Die nüchterne Beschränkung auf das Wesentliche, wie sie etwa in der (leider nicht in allen Teilen des Landes gleich ausgeprägt gelebten und gepflegten) modernen Vorarlberger (Holz-)Architektur zum Ausdruck kommt, ist immer wieder besonders wohltuend, wenn man sie vergleicht mit der gar zu barocken bajuwarischen Üppigkeit, aber auch mit der zu oft etwas neureichen Protzigkeit ohne Stilgefühl oder den Zweitwohnungs- Spekulationsobjekten in weiten Land- Was Vorarlberg auch ausmacht und das österreichische Bundesland ebenfalls etwas „schweizerisch“ macht, ist ein ausgeprägterer Sinn für Subsidiarität, für den Staatsaufbau von unten nach oben, für Vielfalt und Wettbewerb auch im Politischen. Selbst innerhalb des Bundeslandes pochen die Menschen ja auf ihre Eigenständigkeit, die Walser, die Montafoner, die Bregenzerwälder, die Oberländer und die Unterländer. Gelegentlich kann dieses Betonen der Eigenständigkeit bis fast zur Widerborstigkeit gehen. Doch letztlich steckt darin jenes Suchen nach Identität und jene Pflege der Wurzeln, die gerade in Zeiten der Globalisierung besonders wichtig sind. Vorarlberg ist (auch darin übrigens der Schweiz ähnlich) entgegen dem Selbstbild und dem Fremdbild ein besonders weltoffenes Land. Der Blick vom Pfänder oder vom Karren über den Bodensee machen dies erlebbar, Statistiken über Exporte, Emigranten, Grenzgänger und ausländische Wohnbevölkerung belegen es. Aber gerade in der globalisierten Welt brauchen die Menschen lokale Anker, emotionale Heimat. Vorarlberg versucht seit je auch diese schwierige und nicht immer gelingende Balance zwischen Offenheit und Identität zu leben - alles in allem doch mit Erfolg. Dr. Gerhard Schwarz < zukunft auf vorarlberger art 43 Bewusster genuss Zuhause schmeckt es einfach am besten, eine Philosophie die perfekt zu unserer Region passt. Vorarlberg ist ein kulinarisches Juwel und unsere Gastronomen sind auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Modern - aber auch mit Besinnung auf Tradition, Regi- 44 zukunft auf vorarlberger art on und Saison. In Zusammenarbeit mit der Agrarmarkt Austria hat die heimische Wirtschaftskammer ein System geschaffen, das kontrollierte Heimat auf den Gästeteller bringt - das AMA Gastrosiegel Vorarlberg. Im Lebensmittelhandel entscheidet der Konsument mit einem Blick aufs Etikett, ob er regionalen Produkten sein Vertrauen schenken will und damit auch Umwelt und Wirtschaft beeinflusst. Der Verbraucher hat das Gefühl, mit der Unterstützung regionaler Produ- 75 Vorarlberger Mitglieder haben sich strengere Regeln auferlegt. 75 zenten sein Geld an der richtigen Stelle auszugeben sowie der CO2 Bilanz und der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun. Im Restaurant ist die bewusste Entscheidung eines Gastes für Produkte mit transparenter Herkunft oft schwerer. Das AMA Gastrosiegel erleichtert die Entscheidung, denn es zeichnet Betriebe aus, die besonderen Wert auf das kulinarische Erbe ihrer Region legen. In einem zertifizierten Betrieb wird frisch gekocht, in den Töpfen landen regionale Produkte, die Gastwirte werden kontrolliert und beraten. Denn wo gekennzeichnete Nachhaltigkeit auf der Speisekarte steht, soll auch Regionales mit Herkunftsnachweis auf den Herd kommen. Vorarlbergweit haben sich bisher mehr als 130 Betriebe der nationalen Idee verschrieben. Wobei sich 75 Vorarlberger Mitglieder strengere Regeln auferlegt haben und die eigene Region durch das AMA Gastrosiegel Vorarlberg noch mehr fokussieren möchten. In den nächsten zwei Jahren soll die Zahl der teilnehmenden Betriebe nach der sehr erfolgreichen Pilotphase verdoppelt werden - ein hochgestecktes, aber realistisches Ziel. Eine Idee aus dem Konzept der Tourismusstrategie 2020, die allen Beteiligten schmeckt. tradition und frische Welche Kriterien bestimmen eigentlich, ob ein Gasthaus besonders nachhaltig wirtschaftet, ob die Senn Alpe wirklich die Heimat des Alpschwein Schnitzels war und ob die Himbeeren fürs Parfait tatsächlich vom Obstbauern aus der Nachbargemeinde kommen? Eine berechtigte Frage, die sich immer mehr Gäste stellen, denn kaum etwas boomt so wie das Bewusstsein für gesundes und mit gutem ökologischem Gewissen zubereitetes Essen. Das AMA Gastrosiegel Vorarlberg kann Antworten geben und stellt eine willkommene Orientierungshilfe für Gäste dar, die abseits von Fast Food ganz bewusst Slow Food aus der Region genießen möchten. Thomas Scheucher, Chef und Koch eines der Top-Restaurants in Vorarlberg, kocht und arbeitet schon lange nach diesen Prinzipien. Der Lauteracher möchte im Guth regionale Ess- und Trinkkultur hochhalten, er schätzt landestypische regionale Produkte sowie Rezepte von gestern und heute, wobei es ihm wichtig ist, dass die meisten seiner Rohprodukte von heimischen Produzenten stammen. „Für mich ist das ein Muss als Koch und auch als bewusst lebender Mensch“, meint Scheucher, für den das Gastrosiegel eine Auszeichnung seiner bisherigen Bemühungen darstellt. „Das ist eine Chance für viele verunsicherte Menschen, denen das Gastrosiegel Vertrauen in die Region und in gute Lebensmittel schenkt.“ Die Gäste des Hauben-Lokals verwickeln den Chef immer wieder in Gespräche über die Herkunft seiner Lebensmittel und „das ist auch gut so, denn auf unsere Region können wir mit Recht stolz sein.“ Thomas Scheucher bezieht vor allem Obst, Gemüse, Milchprodukte, Eier sowie Fisch und Fleisch aus Vorarlberger Betrieben, wobei er damit zur Gänze den Anforderungskriterien zu den verpflichtenden Rohstoffkategorien des AMA Gastrosiegel entspricht. Auch mit den restlichen Kriterien kann sich der Spitzengastronom sehr gut anfreunden, denn sie sind gelebter Alltag in seiner Küche. Wer mit dem AMA Gastrosiegel zertifiziert sein will, muss seine Gerichte frisch zubereiten und auf industriell hergestellte Fertigprodukte verzichten. Ein Segen für den Gast, der weniger Farbstoffe, Konservierungsmittel und Stabilisatoren mitisst. zukunft auf vorarlberger art 45 > Eine ähnliche Herangehensweise an bewusstes Kochen und Wirtschaften hat das Gastronomiepaar Franziska Gächter und Michael Mallin hinter sich. Die beiden ambitionierten Quereinsteiger betreiben mit der „Dorfmitte“ sehr erfolgreich ein Café Bar Restaurant in Koblach. men. Die ausgezeichnete Qualität der Rohprodukte ist vielleicht teurer, aber die transparente Herkunft von Gerichten macht sicher auch etwas aus im Wettbewerb mit Be- zum nachdenken anregen Einen Teil ihres Erfolges macht laut den Gastronomen die „richtige“ Einstellung zum Kochen aus. Die Küche orientiert sich an den Produkten der Region und an den Jahreszeiten. Beim Bewusstsein der Gäste musste am Anfang aber etwas nachgeholfen werden, „wobei das AMA Gastrosiegel als Beweis öfters hilfreich war“, erinnert sich Franziska Gächter. Die Gastronomin hatte in der Anfangszeit des Betriebes Erklärungsbedarf, wenn es um Saisonales ging. „Wenn es bei uns keine Tomaten gibt, dann gibt es derzeit einfach keine in Vorarlberg. Wir haben auch keinen Mais aus der Dose im Salat, dafür aber frische Produkte und die gibt es halt nicht immer alle.“ Ein Blick auf die Spezialitäten-Karte des Hauses lässt schmunzeln und erahnen, über was mit Gästen diskutiert wird, denn im Restaurant Dorfmitte kommt auf den Teller, was früher ganz normal war. „Wir servieren nicht nur das Filet, sondern das ganze Alpschwein. Unsere Gäste bekommen auch mal Schweinerüssel, weil wir ganze Tiere verarbeiten möchten, auch das ist Teil unserer Philosophie“, erklärt Michael Mallin. Heute schätzen die Gäste gerade diesen bewussten und rücksichtsvollen Umgang mit Lebensmitteln. Die Einkaufsgewohnheiten der Gastwirte beeinflussen das Essverhalten der Gäste. „Es rentiert sich auf jeden Fall“, so die Gastrono- 46 zukunft auf vorarlberger art trieben, die weniger auf Regionalität in der Speisekarte setzen. Bio ist gut, aber Region ist wichtiger – dieser Leitfaden zieht sich durch die Küche des Betriebes, die auf Lebensmittel verzichtet, die tausende Kilometer hinter sich haben. „Uns ist die Kuh ums Eck lieber, auch wenn sie mal kein Biofutter gefressen hat.“ Im „Dorfmitte“ wird das umgesetzt, was die beiden jungen Menschen im Leben für wichtig halten, den Fokus auf Heimisches. In der Küche heißt das: Zuerst Vorarlberg und nur wenn gar nichts mehr geht, auf den Rest von Österreich ausweichen. Vor der Verleihung des Siegels musste trotzdem noch hie und da nachjustiert werden, auch die Dokumentation war gewöhnungsbedürftig. Anhand von Lieferscheinen muss ganz genau nachgewiesen werden, was wann und vor allem wo gekauft wurde. Aber auch das hat in den Augen des Gastronomiepaares seine Berechtigung. Die Gastronomen kennen jeden einzelnen Lieferanten und trotzdem gehen sie in Ställe und auf Felder - Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Mag. Rebekka Moser ama-gastrosiegel vorarlberg: Bei folgenden Rohstoffen muss der Herkunftsnachweis erbracht werden Berg- und Alpkäse, Frischeier, Milch und Milchprodukte 100 aus Vorarlberg % Wild oder Fisch: Ganzjährig oder saisonal, wenn möglich aus Vorarlberg, sonst Österreich Fleisch: (Rind, Schwein, Kalb, Huhn, Pute, Lamm, Gans) - zumindest zwei Produktgruppen wenn möglich aus Vorarlberg, sonst Österreich Kartoffeln, Gemüse und Obst: Je nach saisonaler Verfügbarkeit aus Vorarlberg, Österreich oder der Bodenseeregion Weitere frei wählbare Produkte: Zumindest zwei freiwillig wählbare landwirtschaftliche Produkte aus Vorarlberg (z.B. Kitzfleisch, Ziegen-/Schafkäse, Edelbrände/Säfte aus Vorarlberger Rohstoffen usw.) < zukunft auf vorarlberger art 47 Neuigkeiten und Fakten Aktuelles von Vorarlberg Tourismus Renate Breuß, Geschäftsführerin des Werkraum Bregenzerwald, führte durch das Werkraumhaus in Andelsbuch. Auf Skiern Vorarlberg entdecken Skibegeisterte können das Urlaubsland Vorarlberg seit diesem Winter auf einer ganz besonderen Reise erkunden: auf der „Ski Ride Vorarlberg“. Sieben Tage lang unternimmt eine Gruppe von maximal sechs Personen eine professionell geführte Skitour durch die Winterlandschaft. Ein ganz besonderes Erlebnis für sehr gute und ausdauernde Fahrer. Start ist in Dornbirn. Ganz bequem fährt die Gruppe zunächst im Teambus zur ersten Station ins Kleinwalsertal. Nach Materialtest und Lawinen-Crashkurs geht’s ab ins Gelände. Stets begleitet von erfahrenen Bergführern bewältigen die Teilnehmer die erste Etappe von der Ifen-Bergstation nach Schoppernau im Bregenzerwald. Weiter führt die Tour ins Freeride-Paradies in Lech am Arlberg und über unberührte Hänge und den Sonnenkopf ins Montafoner Silbertal. Dort ist die knapp 2.400 Meter hohe Zamangspitze einer der Höhepunkte einer außergewöhnlichen Reise. Per Bus gelangt das Team retour nach Dornbirn. Infos über Voraussetzungen, Ausrüstung und die detaillierte Route finden Interessierte unter www. vorarlberg.travel und www.travelconnect.at. 48 zukunft auf vorarlberger art Die Initiatoren: Kulturamtsleiter des Landes Vorarlberg Winfried Nussbaummüller, Landestourismusdirektor Christian Schützinger und Kurator Hans-Joachim Gögl. Wie man anspruchsvollen Gästen begegnet Vorarlbergs Gäste haben hohe Ansprüche. Immer mehr wollen ganz individuelle Urlaubserlebnisse mit nach Hause nehmen. Die heimische Kunstszene sowie die Natur- und Kulturlandschaft bieten dem Gast viele Möglichkeiten. Damit er sie auch nützen kann, müssen sie die Gastgeber gut kennen und vermitteln können. Gefragt ist dabei jeder: Rezeptionist oder Hoteldirektor, Liftwart, Bergführer oder Skilehrer. Zum Austausch über die Frage „Was kann der Tourismus von der Kunst- und Kulturvermittlung lernen?“ trafen sich im Oktober rund sechzig Touristiker und Kulturschaffende im Werkraumhaus in Andelsbuch. Organisiert von der Plattform Kultur & Tourismus führte Renate Breuß, Geschäftsführerin Werkraum Bregenzerwald, zunächst durch das im Juni neu eröffnete Werkraumhaus. In ihren Vorträgen teilten vier Fachleute aus beiden Sparten ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern: Winfried Nussbaummüller, Leiter der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg und Programmgestalter der Plattform, der kaufmännische Leiter des Kunstmuseums Liechtenstein Thomas Soraperra, der Schrunser Künstler Roland Haas sowie der Hotelier Walter Lingg von der Krone Au. Die Plattform Kultur & Tourismus hat sich zum Ziel gesetzt, durch einen laufenden Austausch beider Branchen Synergien zu nützen, sich zu vernetzen und Kooperationsstrategien zu entwickeln. Gegründet wurde sie von der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg mit Unterstützung der Wirtschaftsabteilung und Vorarlberg Tourismus. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe wurde am 22.11. im vorarlberg museum eine Pecha Kucha Night durchgeführt. Bei den rund hundert Teilnehmern gab es reges Interesse. Vielfältige Eindrücke erlebt der Wanderer auf „Min Weag“ — hier zum Beispiel auf dem Weg von Schönenbach nach Mittelberg. „Min Weag“: neue Vorarlberger Rundwanderung „Min Weag“ ist Vorarlberger Dialekt und heißt „Mein Weg“. So wird der neue Wanderrundweg genannt, der in Zusammenarbeit von Vorarlberg Tourismus und heimischen Bergführen entstand. Die Route führt in 31 Etappen quer durch Vorarlberg – vom Rheintal über den Bregenzerwald zum Tannberg und von der Silvretta über den Rätikon wieder zurück ans Bodenseeufer. Meter für Meter erleben die Wanderer vielfältige Eindrücke von Vorarlbergs Landschaft, Kultur und Natur. Im Rätikon gibt es beispielsweise urgeschichtliche Funde zu entdecken, im Bregenzerwald begeben sich die Wanderer auf die Spuren der Käsebarone. Die Wanderung kann in einzelnen Etappen oder als Rundweg gegangen werden. Wie groß das Interesse an „Min Weag“ ist, zeigen allein schon die Online-Aufrufe: Zwischen Juli und September letzten Jahres waren 15.500 Seitenzugriffe zu verzeichnen; im Juni und Juli bis zu tausend an einzelnen Tagen. Weitere Informationen zum Rundweg mit Streckenverlauf, Gehzeiten, Schwierigkeitsgrad, Routenbeschreibungen und 3D-Animationen finden Interessierte auf der Website von Vorarlberg Tourismus unter www.vorarlberg.travel/min-weag. Eingebunden ist die Route auch auf der Vorarlberg App: www.vorarlberg.travel/apps. Mit dem neuen Vorarlberg Magazin Beziehung zum Gast vertiefen Mit einem neuen Magazinkonzept setzt die Vorarlberg Tourismus GmbH nach zwei Reisemagazinen (Merian und ADAC) und dem Markenhaus/Messestand einen weiteren Schritt zur Vermittlung der Tourismusmarke „Vorarlberg“ in den Hauptherkunftsmärken und im Land selber. Redaktioneller Schwerpunkt des ersten, nun vorliegenden Magazins ist die „Baukultur“, ein Thema, mit dem sich Vorarlberg im touristischen Wettbewerb der vielen Alpindestinationen international einen Namen gemacht hat. Mit Fragen zu Wohnen, Gestalten und Design greifen wir zudem ein Thema auf, das unsere Zielgruppe auch im Alltag berührt und interessiert. Redaktioneller Schwerpunkt des Magazins 2015 wird „Bewegung“ sein. Das neue Magazin ergänzt die Werbemittel für die Marktbearbeitung. Saisonale Basis-Informationsmittel (print und digital) in verschiedenen Sprachen stehen selbstverständlich weiter zur Verfügung. Zu bestellen bei: Vorarlberg Tourismus, Poststraße 11, 6850 Dornbirn, [email protected], T +43 5572 377033-0 Winterliche Hochgefühle Tourismus-Marketing im Netzwerk für Winter 2013/2014 Welche touristischen Produkte kommuniziert das Urlaubsland Vorarlberg auf den Märkten in der kommenden Saison? Wie unterscheiden sich die Vorarlberger Destinationen am besten untereinander? Und schließlich: Mit welchen Botschaften und Produkten differenziert sich Vorarlberg zu seinen österreichischen Mitbewerbern? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Marketingverantwortlichen der Destinationen und von Vorarlberg Tourismus bei ihren seit Herbst 2012 zwei Mal jährlich stattfindenden Markt-Workshops. Die Winter-Kommunikation 2013/ 2014 wurde bereits im April 2013 finalisiert. Und zwar für die B-Märkte Frankreich, Niederlande, Belgien und Großbritannien und mit Beteiligungen an Österreich-Medienbeilegern in großer Auflage, E-Marketingaktivitäten, Vorarlberg-Österreich-Medienkooperationen, Wirtschaftskooperationen und PR-Maßnahmen. Das Arbeitsergebnis von „Marketing im Netzwerk“: durchgängig abgestimmte Kommunikation der verschiedenen Marketing-Akteure, Profilschärfung für die eigenen Destinationsaktivitäten, Lernen aus den Erfahrungen der anderen, transparenter und effizienter Mitteleinsatz. zukunft auf vorarlberger art 49 < Neuigkeiten und Fakten Aktuelles vom land vorarlberg Neues vorarlberg museum in Bregenz Nach einer grundlegenden Umgestaltung und Erweiterung wurde das vorarlberg museum in Bregenz am 21. Juni 2013 feierlich eröffnet. Den Museumsneubau, der denkmalgeschützte Bauteile integriert, plante das Vorarlberger Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur. Blickfang ist die Fassade, die 16.656 „Blüten“ zieren. Es handelt sich um Betonabdrücke der Böden von handelsüblichen PET-Flaschen. Bei der kunstvollen Anordnung der Blüten half der Architekt und Mathematiker Urs Beat Roth aus Zürich. Er hat das Konzept des Südtiroler Künstlers Manfred Alois Mayr geometrisch übersetzt. Aus der Entfernung betrachtet erkennt man Ellipsen, Quadrate und andere geometrische Formen, die nun als Relief die Fassade schmücken. Ebenfalls sichtbar sind riesige Panoramafenster, die den Blick in Richtung Bodensee bzw. Richtung Stadt und Berge ermöglichen. Das neue vorarlberg museum erstrahlt am gewohnten Standort zusammen mit dem neugestalteten Kornmarktplatz, dem Kunsthaus Bregenz und dem Landestheater in neuem Glanz. Knapp 34 Millionen Euro wurden für den Neubau investiert. Beim Beschluss der Landesregierung im Jahr 2007 für die Neugestaltung des Museums wurde das Ziel vorgegeben, ein Haus zu schaffen, in welchem sich die gesellschaftliche, 50 zukunft auf vorarlberger art Architektur aus Vorarlberg als Thema einer Wanderausstellung wirtschaftliche, kulturelle und künstlerische Entwicklung unsers Landes widerspiegelt. Das Museum zeigt in diesem Sinne eine kulturgeschichtliche Dauerausstellung und widmet sich darüber hinaus in wechselnden Ausstellungen aktuellen Themen. Mit dem neuen vorarlberg museum erfährt das international beachtete Kunst- und Kulturland Vorarlberg eine weitere Stärkung und Aufwertung. Wichtig war auch eine ressourcenschonende Bauweise und der Einsatz von ökologischen Baumaterialien, um eine lange Nutzungsdauer zu garantieren und einen nachhaltigen Beitrag zu leisten. Besuchen Sie das Haus am Kornmarktplatz, genießen Sie Anblick und Ausblick und entdecken Sie interessante Ausstellungen! Architektur aus Vorarlberg wird zum Thema einer Wanderausstellung, die ab Ende 2014 in den weltweit insgesamt 30 Österreichischen Kulturforen gezeigt werden soll. Moderne und nachhaltige Architektur aus Vorarlberg wird ins Blickfeld eines interessierten Fachpublikums gerückt. Die Ausstellung zeigt Architektur nicht anhand einer Auswahl beispielhafter Einzelobjekte, sondern im Kontext seiner natur- und stadträumlichen, soziopolitischen, ökonomischen und kulturellen Entstehungsbedingungen. Dabei werden Fotos, Zeichnungen, Modelle und Filme gezeigt. Erste Ergebnisse der Ausstellungsvorbereitungen werden im Frühjahr 2014 im Rahmen einer Präsentation im Vorarlberger Architekturinstitut in Dornbirn gezeigt. Bevor die Ausstellung ihren Weg in die österreichischen Kulturforen antritt, wird sie im Herbst 2014 im Werkraum Bregenzerwald erstmalig gezeigt. Die ersten Stationen im Ausland werden Peking und Hongkong sein. Weitere Stationen sind London, Madrid, Istanbul, Rom, Sofia, Washington und New Dehli. Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten ist gemeinsam mit der Kulturabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung für die Projektorganisation und Finanzierung verantwortlich. Mit der Konzeptentwicklung wurde der aus Alberschwende stammende und in Wien lebende Architekt, Künstler und Kurator DI Dr. Wolfgang Fiel beauftragt. Die Ausstellung wird vier bis fünf Jahre auf Wanderschaft sein. Neuigkeiten und Fakten Aktuelles von der wkv, sparte tourismus und Freizeitwirtschaft Project Caritas Tourismus überwindet Grenzen Sie erfahren es auf Seite 35 Vorarlberg isst … Genuss und Erlebnisaktion Start im Frühling Unter dem Motto „Ein Platz der Lebensfreude“ startet dieses Jahr zum 4. Mal auf Initiative von „Vorarlberg isst“ ein Gastronomie-Wettbewerb der etwas anderen Art. Die Erlebnistester - Privatpersonen aus Vorarlberg und dem nahen Ausland - statten im Frühling teilnehmenden Gastronomiebetrieben einen Besuch ab. Die Betriebe werden von den Erlebnistestern auf Freundlichkeit, Qualität, Regionalität und Ambiente getestet und bewertet. Im „Vorarlberg isst … Genuss– und Erlebnis-Guide“, der im Herbst diesen Jahres erscheinen wird, werden die bestbewerteten Gastronomiebetriebe präsentiert. Die Aufnahme in den Restaurantführer zeichnet die Gastronomiebetriebe besonders aus und bietet mit einer Auflage von 110.000 Stück die Chance sich einem großen Publikum zu präsentieren. Auch dieses Jahr bietet „Vorarlberg isst…“ kulinarisch affinen Personen die Möglichkeit, als Erlebnistester zu fungieren. Anmeldung als Erlebnistester unter www.vorarlberg-isst.at 52 zukunft auf vorarlberger art Zu einem ganz besonderen Projekt hat sich die Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Vorarlberg entschlossen. Konkret geht es darum, jugendlichen Asylwerbern mit einem offenen Verfahrensausgang bis zum 25. Lebensjahr eine Tourismusausbildung in einem Vorarlberger Betrieb zu ermöglichen. Dabei wird eng mit der Caritas zusammengearbeitet. Sie checkt bereits vorab, ob die Arbeitshaltung und Motivation der Jugendlichen stimmen und ob genügend Deutschkenntnisse vorhanden sind. „Bei diesem Projekt geht es vorrangig um eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt sowie um die Förderung von Interessen, Potenzialen und Begabungen“, sagt Mag. Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Während der anfänglichen Orientierungsphase bietet die Caritas eine spezielle Schulung für die Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe, die den Umgang mit Menschen unterschiedlicher Lebenswelten zum Schwerpunkt hat. Bereits elf Betriebe haben sich entschlossen, einen jugendlichen Asylwerber eine Chance zu geben, was auch eine Motivation für das Unternehmen darstellt. Denn auf der einen Seite können Firmenchefs von anderen Kulturen lernen. Auf der anderen Seite bringt das grenzüberschreitende Projekt Aufmerksamkeit, da die Betriebe als Best-Practice-Unternehmen laufend in den Medien erwähnt werden. Erwachsenenbildung im Tourismus Neues Ausbildungskonzept für moderne Ansprüche Aufbauend auf der neuen Tourismusausbildung, die sich in erster Linie um Jugendliche und den Branchennachwuchs kümmert, wird in einer nächsten Phase eine neue adäquate Bildungswelt für bereits im Beruf stehende Erwachsene, Saisonkräfte sowie Quer- und Wiedereinsteiger entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit Bildungsexperten und Unternehmern werden gemeinsam mit dem Wifi Vorarlberg neue Karriereund Bildungspfade erarbeitet. Die modular gestaltete Aus- und Weiterbildung ermöglicht neue, nach oben offene und flexible Karrierewege und breit gefächerte Karrierechancen im Tourismus. Ganz im Sinne von „lebenslangem Lernen“ soll ein praxisnahes und innovatives Konzept erarbeitet und eingeführt werden, das die Berufsbilder im Tourismus flexibel gestaltet und eine berufliche Weiterentwicklung ermöglicht. Damit einhergehend werden neue Karriereziele entstehen, die den Ansprüchen der modernen Gesellschaft und des Arbeitsmarktes Rechnung tragen. Bildungshaus 2020 Ein modulares System schafft neue Ausbildungsmöglichkeiten im Tourismus Am 26. Februar 2014 wurde das Konzept der neuen Tourismusausbildung Landeshauptmann Mag. Markus Wallner, Landesstatthalter Mag. Karlheinz Rüdisser und Landesrätin Dr. Bernadette Mennel übergeben. Die neue Vorarlberger Tourismusausbildung wurde in eineinhalb Jahren in enger Zusammenarbeit mit den Direktoren der Landesberufsschule für das Gastgewerbe und den Hotelfachschulen Bludenz und Bezau und Unternehmern entwickelt. In drei interdisziplinär mit Bildungsexperten, Pädagogen, Psychologen, Architekten, Unternehmern und Jugendlichen besetzten Denkwerkstätten wurde die Grundlage der neuen Tourismusausbildung geschaffen. Die neue vierjährige Tourismusausbildung – beginnend mit dem 9. Pflichtschuljahr - ist eine duale Ausbildung. Das erste Jahr dient der Orientierung in den touristischen Berufen. Gleichzeitig werden gemeinsam mit dem Jugendlichen individuelle Bildungs- und Karrierewege festgelegt, die durch das modulare Ausbildungssystem unterstützt werden. Zudem wird durch neue Bildungsinhalte sowie durch verpflichtende Betriebswechsel in der betrieblichen Ausbildung eine höhere Ausbildungsqualität erreicht. In der nächsten Projektphase müssen politische und budgetäre Entscheidungen getroffen werden. Dazu gehört auch u.a. eine Standortanalyse für die drei Bildungsstandorte. neue kompetenzen für den touristischen arbeitsplatz wettbewerbsfähigkeit steigern Grundsätzlich ist es in jeder Branche gleich: Der Wettbewerb wird härter. Der Erfolgsdruck steigt. Kompetente Mitarbeiter sind Mangelware. Die Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Vorarlberg schafft aus diesem Grund eine neue Plattform, die den Menschen im Tourismus noch stärker in den Mittelpunkt rückt. „Ziel ist es“, so Spartengeschäftsführer Harald Furtner, „den Betrieben innovative Ansätze in der Rekrutierung, Betreuung und Qualifizierung von (saisonalen) Mitarbeitern im Tourismus zu bieten und Führungskompetenzen zu stärken.“ Dazu gehört der Aufbau einer Mitarbeitercommunity. So wird bereits eifrig an einer Mitarbeiterdatenbank gebastelt, die – ähnlich einer Stammgästedatenbank – einen dauerhaften und persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern herstellt. Dabei sollen sich auch die Mitarbeiter untereinander vernetzen können und so an die Tourismusregionen Vorarlbergs gebunden werden. Und da dies ohne kompetente Chefs nicht funktioniert, ist die Entwicklung der Führungskompetenz ein wichtiger Punkt der Strategieentwicklung. In ausgewählten Modellregionen wurden bereits Erfahrungsgruppen eingerichtet, die in Begleitung von professionellen Coachs den Umgang mit Mitarbeitern stärken. Das vorrangige Ziel der Tourismusstrategie 2020 ist es, die Qualität der Arbeitsplätze zu erhöhen und das Image der Tourismusberufe zu stärken. zukunft auf vorarlberger art 53 wo und wann veranstaltungen und termine MAI märz 12.05. 28.03. Kleinwalsertaler Dialoge Exkursion „Junges Gastgewerbe“ In den Kleinwalsertaler Dialogen werden aktuelle und brisante Themen der Wirtschaft - insbesondere des Tourismus - durch hochkarätige Referenten behandelt und aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Nachdem man sich in den letzten Jahren mit Tourismusgesinnung beschäftigt hat, befasst man sich heuer mit den Möglichkeiten zur Kundenbindung. Dieses Jahr führt die jährliche Exkursion des „Jungen Gastgewerbe Vorarlberg“ nach München. Am Montag 12. Mai wird in der Bayerischen Hauptstadt ein erfolgreiches Gastronomieunternehmen besichtigt, welches auch gleichzeitig als Lokalität für Fachgespräche und Diskussionen zu Branchenthemen dient. Weitere Informationen unter www.jgv.at Zu diesem Thema konnten spannende Referenten gewonnen werden: Beat Krippendorf – erfolgreicher Dozent für strategisches und operatives Dienstleistungsmarketing mit stark touristischem Hintergrund. Mag. Hansjörg Schmid – Berater im Bereich Veränderungsprozesse, Kommunikationsverhalten, interne Markenkommunikation, Kultur- und Identitätsbildung mit Fokussierung auf die Beratung von Menschen und Organisationen. Mag. Reinhold Bilgeri – Singer, Writer, Director, Songwriter, Composer, Video-Regisseur. Nähere Informationen auf der Website www.kleinwalsertaler-dialoge.at 54 zukunft auf vorarlberger art april 08.04. Plattform Kultur & Tourismus Vorarlberg 16 Uhr, Kino Rio Marktgasse 18, Feldkirch Die Plattform Kultur & Tourismus vernetzt die Vorarlberger Kulturschaffenden mit den international tätigen Touristikern des Landes. Am 8. April steht das Thema „Bewegtbild“ im Fokus. Auf dem Programm stehen: Christian Schützinger (Begrüßung), Winfried Nußbaummüller (Die neue Filmförderung), Marijana Stoisits (Tourismus-Effekte und Filmwirtschaft), Teddy Maier (Film – Kreativszene Vorarlberg: Kompetenzen und Infrastrukturen im Land, Axel Renner (Die Bewegtbildstrategie der Bregenzer Festspiele). Der Abend wird moderiert von Hans-Joachim Gögl. Juni 10.06. Red Summer Night Am Dienstag dem 10. Juni lädt das „Junge Gastgewerbe Vorarlberg“ zur Red Summer Night Party ins Klein-Fritsch in Lochau ein. In gemütlicher Atmosphäre mit Live Musik und Kulinarik werden Kontakte gepflegt und Branchenthemen besprochen. Nähere Informationen unter www.jgv.at Juli 01.07. Kochwerkstätte 17.06. Vorarlberger Tourismusforum Das Vorarlberger Tourismusforum ist der Branchentreffpunkt schlechthin. Veranstalter sind die Vorarlberg Tourismus GmbH in Partnerschaft mit den Vorarlberger Raiffeisenbanken, dem Land Vorarlberg und der Sparte Tourismus & Freizeit der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Thema des diesjährigen Tourismusforums ist die Tourismusstrategie 2020. Ein weiterer Höhepunkt des Programms wird die Verleihung der tourismus-innovationen 2014 sein. Das Tourismusforum findet heuer im Kulturhaus Dornbirn statt. 26.06. Wahl der 1. Vorarlberger Käsekönigin Im Rahmen des 49. Bregenzerwälder Bezirksmusikfest in Langenegg findet dieses Jahr die erstmalige Krönung der „Vorarlberger Käsekönigin“ statt. Sie wird die nächsten zwei Jahre unser Milch und Käseland, als Botschafterin bei internationalen, nationalen und regionalen Auftritten repräsentieren. „Vorarlberg isst… lange vor unserer Zeit“ lautet das diesjährige Motto der Kochwerkstätte, welche am 1. Juli im Vorarlberger Landesmuseum über die Bühne geht. Spitzenköche aus Vorarlberg werden alte Gerichte neu interpretieren und den Besuchern ein besonders kulinarisches Erlebnis bieten. Mehr Details unter www.vorarlberg-isst.at. zukunft auf vorarlberger art 55 BREGENZ ALS SMART CITY BREGENZ ALS SMART Wie reagiert die Vorarlberger Landes- Wiener Symphoniker erhalten, weiterentCITY hauptstadt auf die digitalen Entwicklun- wickelt und positioniert werden. gen für den Gast? Wie reagiert die Vorarlberger Lan-Bregenz halten, weiterentwickelt und positierfindet sich dabei nicht neu, deshauptstadt auf die digitalen Entoniert werden. Die dynamische Entwicklung der Bre- im Gegenteil, Bregenz bewirkt mit sanfgenzerwicklungen Innenstadtfür istden vollGast? im Gange. ten Veränderungen Impulse für geissich dabei Nur eindeutig konzeptionell veranker- tigenBregenz Diskurs.erfindet Geschichten über nicht die Die dynamische Entwicklung der neu, im Gegenteil, Bregenz bewirkt te Veränderung schafft Raum für neue Stadt, über und mit den Menschen, die Bregenzer Innenstadt ist wird voll imdas Leben mit sanften Impulse Ziele und Perspektiven. Bewährtes in derVeränderungen Stadt prägen. Themen Gange. Nursoll eindeutig konzeptionell geistigen Diskurs. Geschichten überprüft, Neues und muss hinzu- und für Art der Inszenierung werden dabei verankerte Veränderung schafft über die Stadt, über und mit den kommen. so gesetzt, dass über die ästhetische Raum für neue Ziele und Perspekti-Erbauung Menschen, Leben in der hinausdie ein das Diskurs entstehen ven. Bewährtes überprüft, Stadt prägen. Themen und Artals der Bregenz ergreift die Kraftwird der neu ge- kann. Auf diese Weise wird Bregenz Neues soll und muss hinzukommen. Inszenierung werden dabei so gestalteten Räume im Herzen der Landes- Smart City ein Erlebnisraum, der zum setzt, dass über die ästhetische hauptstadt auf, baut auf diese vorhanden breiten Gedankenaustausch anregt, woErergreift die Kraft bauung hinaus ein DiskursKulturentsteStärkeBregenz und versucht diese Plätzeder zu- neuInstrumente der aktivierenden gestalteten Räume im Herzen der hen kann. Auf diese Weise wird kunftsfähig zu gestalten. Auf diese Weise politik Gäste und Einheimische einladen, Landeshauptstadt auf, baut auf dieBregenz als Smart City ein Erlebniskann die Substanz des Kornmarktplatzes, an einem breiten Gedankenaustausch se vorhanden versucht der zum breiten Gedankendes Bregenzer Hafens Stärke und desund Platz der aktivraum, teilzunehmen. diese Plätze zukunftsfähig zu ge- austausch anregt, wo Instrumente stalten. Auf diese Weise kann die der aktivierenden Kulturpolitik GäsSubstanz des Kornmarktplatzes, te und Einheimische einladen, an eides Bregenzer Hafens und des nem breiten Gedankenaustausch Platz der Wiener Symphoniker er- aktiv teilzunehmen. „Wachstum, Stadtentwicklung Nachhaltig„Wachstum, Stadtentwicklung undund Nachhaltigkeit keit sind Kernthemen, die das Arbeits-, Freizeitsind Kernthemen, die das Arbeits-, Freizeitund und Wohnangebot fürWirtschaft, die Wirtschaft, Wohnangebot prägenprägen – für –die den den Standort die Lebensqualität. Dennesgeht Standort und dieund Lebensqualität. Denn geht der es der heimischen Bevölkerung heimischen Bevölkerung gut, spürtgut, das spürt auch das der auch dergesagt: Gast, Gastfreundschaft kurz gesagt: Gastfreundschaft Gast, kurz wird gelebt.“ wird gelebt.“ Christoph Thoma, Geschäftsführer Christoph Thoma, Geschäftsführer von Bregenz von Bregenz Tourismus & Stadtmarketing Tourismus & Stadtmarketing Bregenz wird ein digitaler Erlebnisraum, der die Möglichkeiten des Netzes nutzt und parallel zum physischen Erlebnis den Austausch im digitalen Zeitalter mit Bregenz wird ein digitaler Erlebdem Gast aktiv lebt. Promotion nisraum, der die Möglichkeiten des Netzes nutzt und parallel zum physischen Erlebnis den Austausch im digitalen Zeitalter mit dem Gast aktiv lebt. Promotion MIT DEM VKW-ENERGIECOCKPIT MIT DEM VKW-ENERGIECOCKPIT UMWELT UMWELT UND BUDGET SCHONEN UND BUDGET SCHONEN Energieverbrauch ist gleich ENERGIEEFFIZIENZ WIRD den Energieverschwender sofort, sodass Weniger Energieverbrauch Weniger ist gleich oder beschädigte TherWIRD serhahnumgehend Maßnahmen eingeleitet werweniger Kosten. ENERGIEEFFIZIENZ Die Gleichung ist im IMMER WICHTIGER weniger Kosten. Die Gleichung ist im mostate – VKW-Energiecockpit den das können. Grunde ganz einfach. Gerade bei UnterIMMER können das VKW-Energienehmen, in der Hotellerie und imWICHTIGER GastGrunde ganz einfach. Gerade bei UnerkenntAnwender den Energieverschwender gewerbe bedeutet ein bewusster Um- Für Unternehmen in der Hotellerie und cockpit jederzeit um zusätzliche Zähler ternehmen, in der Hotellerie und im sofort, sodass umgehend Maßnahim Gastgewerbe ist Energiesparen nicht erweitern. Die Auswertung geschieht gang mit Energie bares Geld. der Hotellerie Gastgewerbe bedeutet ein bewuss- Für Unternehmennurinökologisch werden wichtig, sondern men auch eineingeleitet ohne großen Aufwand können. unter BerückKostenfaktor. Mit dem sichtigung von individuellen ReferenzMit dem VKW-Energiecockpit, dem neu entscheidender und im Gastgewerbe ist Energieter Umgang mit Energie bares Geld. Anwender können das VKW-Enerentwickelten Energiemanagementsys- VKW-Energiecockpit ist die Kontrolle der größen. Auch bei den Auswertungen, sparen nicht nurEnergieflüsse ökologisch giecockpit jederzeit um zusätzliche keinewichSchwierigkeit mehr. Analysen und Berichten werden benuttem der VKW, behält man die eigene Zählerstände werden automatisch zerspezifische Anforderungen erfüllt. Energiebilanz Blick. „Durch tig, imsondern auchDieein entscheidenMit dem VKW-Energiecockpit, dem immer Zähler erweitern. Die Auswertung eine regelmäßige Überwachung der ins System integriert. Alternativ ist es der Kostenfaktor. Mit dem neu entwickelten Energiemanagegeschieht ohne großen Aufwand gesamten Energieflüsse im Bereich auch möglich, die Daten über die VKWKONTAKT VKW-Energiecockpit ist die Kontrolmentsystem der VKW, behält unter Berücksichtigung von indivibequem zu erfassen Strom, man Wärme und Wasser können Energiecockpit-App System zu übertragen. die Kosten um bis und manuell le dersogar Energieflüsse keineinsSchwiedie eigene Energiebilanz immer imim Einzelfall duellen Referenzgrößen. Auch bei zu zehn Prozent reduziert werden“, „Auffällig hohe Verbräuche werden Reinhard Moosmann rigkeit mehr. Die Zählerstände wer- den Auswertungen, Blick. „Durch eine regelmäßige Analysen und erklärt Reinhard Moosmann, Produkt- automatisch und rechtzeitig erkannt“, Produktmanager den automatisch ins System manager des neuen Energiemanage- sagt Moosmann. Egal ob ein tropfender Überwachung der gesamten EnerBerichten werden benutzerspezifiE-Mail: [email protected] Wasserhahn mentsystems undintegriert. Leiter der Abteilung Telefon: +43 (0)5574 601-73620 Alternativ ist oder es beschädigte auch Thermosgieflüsse im Bereich Strom, Wärme sche Anforderungen erfüllt. tate – das VKW-Energiecockpit erkennt Weitere Infos: www.vkw.at Kundenservice der VKW. und Wasser können die Kosten im möglich, die Daten über die Einzelfall sogar um bis zu zehn Pro- VKW-Energiecockpit-App bequem Kontakt zent reduziert werden“, erklärt zu erfassen und manuell ins System Reinhard Moosmann Reinhard Moosmann, Produktmana- zu übertragen. „Auffällig hohe Ver- Produktmanager ger des neuen Energiemanagement- bräuche werden automatisch und E-Mail: [email protected] systems und Leiter der Abteilung rechtzeitig erkannt“, sagt Moos- Telefon: +43 (0)5574 601-73620 Promotion mann. Egal ob ein tropfender Was- Weitere Infos: www.vkw.at Kundenservice der VKW. Promotion 56 zukunft auf vorarlberger art Piz Buin, 3312 m Vorarlbergs reinster Genuss. In 13 abwechslungsreichen Sorten. Qualität, Regionalität und Saisonalität sind beim Gast gefragt wie noch nie. Natürlich auch im Bierglas! Fohrenburger bietet Ihnen Vorarlbergs reinsten Genuss in 13 erfrischend abwechslungsreichen Sorten. Vom klassisch vollmundigen Spezialbier Fohrenburger Jubiläum bis zu Vorarlbergs einzigem Hefeweizen. Fragen Sie Ihren Fohrenburger-Gastronomie-Betreuer nach unseren saisonalen Angeboten! Unser Bier seit 1881 FOH_gastro_anzeige 210x280_rz.indd 1 21.10.13 09:19 tourismus-innovationen 2014 Beim Vorarlberger Tourismusforum – heuer am 17. Juni – werden jedes Jahr die Vorarlberger „tourismus-innovationen“ ausgezeichnet. Vorarlberg Tourismus lädt Unternehmen und Organisationen aus der Branche ein, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Die Teilnahme lohnt sich! 2.000 Euro und die Innovations-Awards gibt es für die Gewinner der Hauptpreise, 1.000 Euro für Anerkennungspreise. Gesucht werden neuartige Tourismusangebote, bemerkenswerte Marketingprojekte und Neuerungen für Mitarbeiter. Auszeichnungswürdige bereits realisierte Projekte sollen sich vom Herkömmlichen abheben und die Werte und Qualitäten der Tourismusmarke „Vorarlberg“ zum Ausdruck bringen. Zudem sollen sie von der Innovationskraft des Vorarlberger Tourismus zeugen und damit einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Vorarlberger Tourismus leisten. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury. Teilnahmeberechtigt sind Tourismusbetriebe, Tourismusorganisationen, andere freizeittouristische Anbieter wie Seilbahnen, Ski- oder Bergschulen und branchenübergreifende Kooperationen. Einreichung Unkompliziert und formlos per Post oder elektronisch mit Angaben zum Projektträger, den Zielen, einer Projektbeschreibung und einem Erfahrungsbericht. Wenn vorhanden: Druckwerke/Dokumentation und Fotos. Einreichfrist 2. Mai 2014 (Poststempel) Einsendungen an Vorarlberg Tourismus GmbH z.H. Mag. Brigitte Plemel Pf. 99, 6850 Dornbirn E-Mail: [email protected], Tel.: 05572/377033-18, Fax 377033-5 Für Auskünfte steht Brigitte Plemel gerne zur Verfügung. Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg Naturjuwel: Monzabon Rüfikopf Mach mit und werde ein Vielfalter, ein Bewahrer der Vorarlberger Naturvielfalt! Vorarlbergs Flora und Fauna ist vielfältig und artenreich. Zusammen teilen wir uns einen gemeinsamen Lebensraum vom Insekt über Wiesen bis hin zum prächtigen Energiespender Baum. Als Vielfalter hilfst du mit, diesen Lebensraum für Generationen zu erhalten. Für Menschen, Tiere und Pflanzen. www.vorarlberg.at/naturvielfalt Promotion Vertrauenssache Regionale Produkte schaffen Vertrauen. Immer mehr Gäste wünschen sich nachvollziehbare Herkunftsangaben in der Speisekarte. Das AMA-Gastrosiegel garantiert die Transparenz der Rohstoffherkunft bei Fleisch, Milchprodukten, Eiern, Erdäpfel, Obst und Gemüse sowie Wild und Süßwasserfisch. 1.300 Gastronomiebetriebe sind in Österreich zertifiziert und werden einmal jährlich kontrolliert. Gastronomiebetriebe, die die Philosophie des regionalen Rohstoffeinkaufs leben, gehören zur regionalkulinarischen Oberliga des Landes. Die Kooperation zwischen landwirtschaftlichen Produzenten und AMA-Gastrosiegel-Betrieben fördert die regionale Wertschöpfung und die Gäste profitieren zudem vom vielfältigen Angebot saisonaler Köstlichkeiten. www.ama-gastrosiegel.at 02/2014 GENUSS.MAGAZIN 1 impressum Herausgeber: Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Land Vorarlberg, Vorarlberg Tourismus GmbH > Für den Inhalt verantwortlich: Harald Furtner, Mag. Astrid Keckeis, Mag. Christian Schützinger > Projektkoordination und redaktionelle Leitung: Mag. Nicole Okhowat-Lehner > Redaktion: Mag. Rebecca Moser, Dr. Gerhard Schwarz, Mag. Hanni Rüzler, Thorsten Bayer, Gabriele Schulze, MsC Andrea Fritz-Pingerra, Peter Freiberger > Lektorat: fischcom pr+kommunikation > Mitarbeit: Kathrin Lercher, Hermann Wachter, Mag. Chrisina Meusburger > Fotos: Markus Gmeiner, Ludwig Berchtold, Lisa Mathis, Anja Köhler > Grafische Gestaltung: Andreas Haselwanter, Grafik_und Design > Druck: Druckhaus Gössler Die CO2-Emissionen dieses Produkts wurden durch CO2-Emmissionszertifikate ausgeglichen. 60 zukunft auf vorarlberger art