ERCO Lichtbericht 34
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ERCO Lichtbericht 34
E Erschienen im März 1990 Dinosaurier waren die vorherrschenden Lebewesen auf der Erde für nahezu 14 Millionen Jahre während des Erdmittelalters. Im Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt, einem der bekanntesten naturhistorischen Museen Europas, bildeten die Skelette dieser „Schreckensechsen“ die imposante Kulisse für die Präsen tation des neuen ZwölfzylinderCoupés von BMW, dem 850i. Der krasse Gegensatz zwischen Technik aus dem 20. Jahrhundert, illuminiert von ERCO, und fossilen Überresten aus der Kreidezeit, war aber nur für einen Tag vor der IAA 1989 zu bewundern. Lichtbericht 34 Inhalt Zu diesem Heft Sonnentürme auf Teneriffa Hongkongs Himmelsstürmer Präsentation des neuen BMW 850i Die Formensprache des neuen Lichts. Niedervolt-Halogen C&A Nederland, Amsterdam ERCO in der Designmetropole Mailand Leonardo da Vincis Meisterwerke in modernem Licht Gian Marco Venturi - ein Markenzeichen für geschmackvolle Mode Schlußlichter Zu diesem Heft 1 2-7 8-13 14-15 16-17 18-19 20-23 24-25 26-31 32-33 Fotos: Helmut Claus (1), Hans Hansen (16-17), Andreas Horlitz (2-7), Michael Kerstgens (32-33), Ian Lambot (8-13), Rudi Meisel (U1, 11-15, 20-26, 29-31), Michael Wolf (26-28, 30, 31, U4) © 1990 ERCO Printed in W-Germany, Druckhaus Maack GmbH & Co. KG, 5880 Lüdenscheid, 6349002 Während auf der Titelseite die Monster der Saurierzeit die Vorbereitungen für die Pressekonferenz von BMW im Senckenbergmuseum bestaunen, treiben auf der Rückseite dieses Lichtberichtes fröhliche Geister aus der Eifel bei Fackelschein ihr Unwesen. Licht emotional in der dunklen Jahreszeit. Weniger emotional, dafür aber streng wissenschaftlich, beschäftigen sich die Beobachter des Observatoriums auf den Kanarischen Inseln mit den Phänomenen der Sonne und ihres Lichtes. Die Fotoreportage zeigt das Observatorium in einer Helligkeit, wie sie Stanley Kubic in seinem Film „Odyssee im Weltenraum“ verwandte. Was die Wissenschaftler wirklich untersuchen, schildert der Bericht auf den Seiten 2-7. Weltweite Beachtung erfuhr Paul Rudolph, amerikanischer Architekt, in den 60er Jahren für seine Vorschläge der Überbauung des East- Rivers in New York. Lange hatte man nichts mehr von ihm gehört, wenigstens in Europa war es still um ihn geworden. Doch jetzt wurde ein großes Projekt in Hongkong in Betrieb genommen, das Bond Centre, in unmittelbarer Nähe zur Bank of China gelegen, die von I. M. Pei gebaut wird. Das Bond Centre, das einer australischen Investorgruppe gehört, für das wir einen Gutteil der Beleuchtung liefern konnten und damit eine Arbeit von Paul Rudolph, soll in diesem Heft einer breiten europäischen Öffentlichkeit vorgestellt werden. Mit zur Zeit sieben Tochtergesellschaften hat ERCO in den letzten Jahren eine breite europäische Distribution aufgebaut. Die jüngste Tochtergesellschaft hat am 1. Januar 1990 ihre Arbeit in Oslo aufgenommen. Damit wird die Bearbeitung des norwegischen Marktes, in dem ERCO seit über 50 Jahren präsent ist, nun unmittelbar durch eine ERCO Tochter wahrgenommen. Etwas früher als Norwegen, nämlich am 1. Januar 1989, begann ERCO Illuminazione in Mailand ihre Arbeit, die sich schon nach kurzer Zeit sehr erfolgreich entwickelte. Anläßlich der Mailänder Messe im September wurden die Büroräu me und die Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Michael Hill, Geschäftsführer von ERCO llluminazione, gebürtiger Engländer und seit seinem 13. Lebensjahr in Italien lebend, erklärte der Presse und den Kunden die Ziele und die Vorgehensweise im italienischen Markt. Neben einer Reihe von großen Projek ten, unter anderem für den Vatikan, wurden zahlreiche kleinere Projekte realisiert. Zwei davon werden in diesem Lichtbericht vorgestellt. Das eine zeigt die Beleuchtung von Zeichnungen Leonardo da Vincis, die nach vielen Jahrzehnten privater Abgeschlossenheit der Öffentlichkeit wieder zu gänglich gemacht wurden. Das andere ist die Inauguration des Modegeschäftes Gian Marco Venturi, das im modebesessenen Mailand mit Kaviar und Champagner seine Eröffnung feierte. Designbewußt, wie Italiener nun mal sind, wurden die Eclipse Strahler, von Mario Bellini gestaltet, als angemessene Beleuchtungskörper zur Ausleuchtung des Geschäfts ausgewählt. Die Mailänder kamen, küßten sich und gratulierten den Inhabern. Ohne Küsse, dafür aber mit Urkunden verlief für ERCO eine Veranstaltung in Essen. Mario Bellinis Tetrax Stativ, das auch für die Ausstellung der Leonardo da Vinci-Zeichnungen eingesetzt wurde, erhielt neben dem Axis System von Roy Fleetwood den Staatspreis des Landes NRW, der am 11. Dezember 1989 durch den Wirtschaftsminister, Prof. Dr. Jochimsen, übergeben wurde. Anläßlich dieser Veranstaltung teilte der Wirtschaftsminister der Öffentlichkeit mit, daß das Haus Industrieform ab Januar 1990 in „Designzentrum Nordrhein-Westfalen“ umbenannt wird. Die ehemalige Stadtbücherei in Essen, zur Zeit Sitz des Designzentrums Nordrhein-Westfalen, soll durch Norman Foster umgebaut und dem Designzentrum damit ein angemessener Auftritt ermöglicht werden. Diese Bekanntgabe hat mich als Vorsitzenden des Designzentrums NordrheinWestfalen naturgemäß ganz besonders gefreut, wurde doch damit dokumentiert, daß die Ansicht, daß Design eine Zukunftstechnologie ist, auch von der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen anerkannt wird. Aus der Sicht des Hauses ERCO ist gutes Design, wie immer man diesen Begriff auch definieren mag, ein wichtiger Aspekt, um ein Unternehmen international wettbewerbsfähig zu halten. Daß das Interesse an Design in den letzten Jahren außerordentlich gestiegen ist, unterstreicht nur diese Auffassung, auch wenn man vieles, was über Design publiziert wird, als fragwürdig empfinden mag. Wie auch immer, Design ist nach Auffassung unseres Hauses ein unverzichtbarer Teil unserer technischen Kultur. Design ist aber noch mehr ein wichtiges Element bei der Entwicklung von Gebrauchsqualitäten von Produkten. Die Industrieregion NRW, in einem starken Umstrukturierungsprozeß begriffen, braucht neben vielem anderen die Einsicht und die Kenntnis, was Design bei diesem Prozeß leisten kann. Diese Einsicht will das Designzentrum Nordrhein-Westfalen vermitteln. Ein Ziel, eine Aufgabe, die es mit den übrigen Desi gnzentren in der Bundesrepublik teilt. Wie sagt die Ansagerin des chinesischen Nationalzirkus immer so schön: „Möge die Übung gelingen.“ Bis zum nächsten Heft Klaus J. Maack 1 Sonnentürme auf Teneriffa „Teleskope“, schrieb 1704 Sir Isaac Newton in seinen Abhandlungen über Optik, „können nicht derart gebaut werden, daß sie Störungen ausgleichen, die durch das Beben der Atmosphäre entstehen. Das einzige Heilmittel ist eine klare und ruhige Luft, wie man sie viel leicht auf den Gipfeln hoher Berge antreffen mag.“ Teneriffa, das Mutterschiff der Kanaren. Nur wenige Reiseziele erfreuen sich sol cher Beliebtheit wie der Archipel, die Feuerberge, zwischen dem 27,5. und dem 29. Breitengrad. Ungestüme Kräfte haben Erdinneres nach außen gekehrt, in schroffen Formationen oft Tausende von Metern aufgetürmt. Basaltriesen, zerborstene Lavaströme, Millionen Jahre lang geschliffen von Meer und Wind. Schwarze, graugelbe Mondlandschaften, nicht weit davon entfernt üppig wucherndes Grün: ausgedehnte Kiefernwälder, Plantagen, in denen Bananenstauden und Wein gedeihen, farbenprächtiger Hibiskus und Bougainvillea. In der deutschen Touristenhochburg Puerto de la Cruz haben sich, auf dunklem Geröll und Betonpfeilern, die ersten Sonnensüchtigen ihren Platz nahe den Wellen erkämpft. „Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken.“ Wer sich direkt neben der belebten Hafen straße San Telmo die wärmende Strahlung unseres Zentralgestirns einverleibt, hat Goethes anerkennende Worte für den Einklang von Natur und der menschlichen Fähigkeit, wahrzunehmen, wohl kaum im Sinn. Mit geschlossenen Lidern wird Stunde um Stunde ausgesessen, was unsere Freizeitgesellschaft als einzigen sichtbaren Beweis dem erfolgreichen, nicht unbedingt gesunden Urlaub abverlangt: braungebrannte Haut. Ganz anders beschäftigt jene Gruppe von Menschen, die es - auch sie Getriebene des Lichts- hinauf in die höher gelegenen Inselregionen lockt. Der begrenzten Identität von Tourismus-Waren entkommen, verstehen sie sich als Bewohner einer winzig kleinen Weltinsel, die gleich Abermillionen anderer Weltinseln durch die unermeßlichen Weiten des Kosmos flieht. Ausgerechnet dort, wo die Hesperiden die Nacht erfanden, um ihre goldglänzenden Äpfel vor begehrlichen Augen zu schützen, haben Forscher des Tages den Stern, dem 2 von Puerto de la Cruz entfernt, zeichnen sich drei schneeweiße Türme und einige kleinere Pilze gegen den 3718 Meter hohen Kegel des Teide ab. Ein wolkenloser Himmel, intensives, ungetrübtes Blau. Mit Schranke, Warnschild und verschlossenen Türen werden Neugierige, sollten sie das 2400 m hoch gelegene „Observatorio Izana“ auf der Montana Cabezón in ihr Ausflugsprogramm einbezogen haben, abgeschreckt. Die Forschergemeinschaft, die hier im Rhythmus der Sonne wacht, schätzt Einsamkeit und Ruhe, Abstand von urbaner Zivilisation. „Die moderne Forschung“, sagt Egon Horst Schröter, Leiter des Freiburger Kiepenheuer-Instituts für Sonnenphysik, „ist darauf angewiesen, kleine Details auf der Sonnenoberfläche wahrzunehmen. Klein heißt eine Größenordnung von etwa hundert Kilometern. Nichts behindert uns dabei mehr als die Sonne selbst. Am Tage heizt sie die Atmosphäre auf, Turbulenzen entstehen. Und wir bekommen unscharfe Bilder, Schlieren, so wie über einer stark erhitzten Autobahn. Deshalb gehen wir auf Berge, wo sich die Atmosphäre nur minimal erhitzt, wo störungsfreie Luftmassen sind. Deshalb bauen wir hohe Türme, damit die lokale Erwärmung nicht an das Teleskop gelangt, sondern von kräftigen Winden fortgetragen wird.“ Im April dieses Jahres hat das Kiepen heuer-Institut im größten der drei Son nentürme, einem neu gebauten 60-cmVakuum-Turm-Teleskop („VTT“), mit kontinuierlichen wissenschaftlichen Beobachtungen angefangen. Schon die ersten Bil der des Sonnenspektrums, hoch aufgelöst und scharf, stellten unter Beweis, daß man mit den Instrumenten am Teide mindestens ebenso gute Ergebnisse erzielen kann wie in den amerikanischen Einrichtungen auf dem Sacramento Peak in New Mexico. Im „Nachbarturm“, an einem 45-cm-Vakuum-Gregory-Teleskop (,,VGT“), das der Göttinger Sternwarte gehört, sind deutsche Wissenschaftler seit 1988 regelmäßig in Forschungsprogrammen invol viert. Im nächsten Jahr wird, nur ein paar hundert Meter von den deutschen Türmen entfernt auf einem Platz, den heute noch ein Trampelpfad markiert, der Grundstein von THEMIS, einem 90-cm-Sonnenteleskop der Franzosen, gelegt. Im Juni 1985 offiziell und mit allen politischen Ehren eingeweiht, ist das europäische Observatorio del Teide auf einer 50 Hektar großen Fläche heute schon eine der wichtigsten wir unsere Existenz verdanken und der uns sehen läßt, zum Objekt ihrer Begierde ge macht. Des einen Leid, des anderen Freud. Wenn der Nordostpassat - sein Markenzeichen ist Beständigkeit - vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag dicke Nebelbänke gegen die Berge schiebt und den Touristen an Teneriffas Nordküste drückende Schwüle unter einem bedeckten Himmel beschert, nutzen weit über den Wolken, in einer Höhe von 2400 Metern, Wissenschaftler die Gunst der Stunde. Wie Galileo Galilei vor mehr als 350 Jahren starren sie, allerdings mit raffinierterer Technologie als dieser ausgestattet, hinauf zur Sonne, zum Licht. Zu jenem Feuerball, der, einer unter hundert Milliarden anderen, nur dadurch auf sich aufmerksam macht, daß er in 150 Millionen Kilometer Distanz uns am nächsten ist. Auf einem großflächigen Plateau, etwa eine an Kurven reiche Autostunde Stätten zur Erforschung unseres Zentralgestirns. Die Wissenschaftler am Teide sind auf das sichtbare Licht, das Studium von Spektrallinien zwischen den Farben Violett und Infrarot beschränkt. Hier gibt die Sonne die meiste Strahlung ab. Es ist das Licht, das uns als Zeitgeber der inneren menschlichen Uhr wachhält oder schläfrig macht. Das den Fähigkeiten von Mensch und Tier, empfindlich wahrzunehmen, entspricht. Das auf eine noch immer ungeklärte faszinierende Weise unser Gemüt erhellt und denjenigen, dem es fehlt, bisweilen in tiefe Depressionen stürzen kann. Wie ist die Sonne entstanden? Was wird aus ihr? Wie ist sie in ihrem Inneren aufgebaut? Wann wird sie ihre Energie verbraucht haben? Am Anfang des Jahrhunderts war es zunächst wichtig, die globalen Eigenschaften der Sonne zu verstehen. In den dreißiger Jahren kam die Spektroskopie ins Spiel. Man erkannte, daß die spektrale Energieverteilung des Lichts und die mehr als 20000 schwarzen Absorp tionslinien, die das kontinuierliche Sonnenspektrum durchziehen, ein wichtiger Schlüssel nicht nur zu dem uns nächsten Stern, sondern auch zu unserer Galaxie, der Milchstraße sind. Nun wurden der Aufbau der Temperaturen bestimmt, der Druck der äußeren Schichten, ihre Dichte. „Wenn wir unter Eid sagen können“, meint Egon Horst Schröter, „daß auf der Sonne kein chemisches Element existiert, das es auf Das einfallende Licht wird durch die Polachse des Instruments geführt. Was für die Beobachtung nicht notwendig ist, wird aus dem Teleskop herausgelenkt. 3 Die Sonne: der einzige Fixstern, der uns sein Äußeres zeigt, der durch das Studium seiner Oberfläche den Blick zu Milliarden anderer Sterne leichter und verständlicher macht. der Erde nicht gibt und umgekehrt, so ist das doch eine schöne Bestätigung, daß in der Welt nichts Verrücktes passiert.“ Nach einer Zeit, in der man die Phänomene maß, registrierte und klassifizierte, rückten schließlich Detailbeobachtungen und Fragen nach Zusammenhängen und Wechselwirkungen in den Vordergrund. Heute wird auf dem Plateau von Izana eine Forschung betrieben, die sich von der Atomphysik immer weiter in den Bereich der Plasmaphysik verlagert hat. Verschmutzte Luft, frenetische Bautätigkeit und Klimaveränderungen haben in den letzten Jahren Wissenschaftler des Kiepenheuer-Instituts und der UniversitätsSternwarte Göttingen gezwungen, ihre Außenstationen auf Capri und in Locarno aufzugeben und sich, wie andere Kollegen in Europa, nach einem besseren Standort umzutun. Auf der Grundlage mehrerer vergleichender Tests einigte sich die JOSO (Joint Organization for Solar Observations), 4 ein Zusammenschluß europäischer Länder, an dessen Zustandekommen die Bundesrepublik Deutschland maßgeblich beteiligt war, auf die Kanarischen Inseln. Hier fand man, nahe dem Azorenhoch, eine nicht nur in unseren Breiten selten gewordene atmosphärische Qualität. Die JOSO hatte sich für den Bau von mittelgroßen Instrumenten ausgesprochen. Sie sollten jeweils Eigentum der verschiedenen Nationen bleiben, aber gleichzeitig Beobachtern anderer Länder offenstehen. Während sich Teneriffa als Standort für die deutschen Sonnenteleskope emp fahl, wählten die Nachtastronomen den gleichfalls 2400 Meter hohen Roque de los Muchachos auf der westlich gelegenen Insel La Palma. Dort gibt es keine größeren Tourismuszentren oder Industrien, deren Leuchtkraft in der Dunkelheit die Beobachtung von lichtschwachen Sternen und Galaxien oft empfindlich stört. Seit November 1988 verpflichten sich Spanien und das Instituto de Astrofisica de Canarias in einem bisher einmaligen Gesetz, mit speziellen Licht-, Umwelt- und Tourismus vorschriften den beiden kanarischen Observatorien auch in Zukunft einen störungsfreien, unverdorbenen Himmel zu bewahren. Im kommenden Jahr soll auch die Entscheidung fallen, ob LEST, mit 2,4 m Durchmesser das größte Sonnenteleskop der Welt (früher hieß es Large-EuropeanSolar-Telescope; seitdem die USA, China und Australien dazugekommen sind, hat man es in Large-Earth-based Solar Telescope umbenannt), auf den Kanaren oder auf Hawaii seinen endgültigen Standort erhält. Zur Zeit wird für LEST (mit 25 Pro zent beteiligt sich die BRD an den Kosten) eine sogenannte Design-Study gemacht. Vor mehr als zwanzig Jahren war wissenschaftlich betriebene Sonnenphysik auf den Kanarischen Inseln eher unbekannt. Innerhalb kurzer Zeit hat das Land ein attraktives Beobachtungszentrum und ein Institut auf hohem wissenschaftlichem Standard in der kanarischen Universitätsstadt Laguna aufgebaut. „Mit Astronomie“, sagt Manuel Vázquez Abeledo, er hat bei Egon Horst Schröter promoviert und koordiniert heute die Forschung im Instituto de Astrofisica de Canarias, „kann man den Menschen auf sehr einfache und anschauliche Weise die naturwissenschaftlichen Gesetze erklären. Zudem ist in Spanien ein europäisches Fieber entbrannt. Deshalb bekommen wir Geld von Madrid, obgleich das, was wir hier machen, in erster Linie Grundlagenforschung ist.“ Seit 1972 haben sich das Kiepenheuer-Institut und Egon Horst Schröter im Observatorium am Teide engagiert. In einem internationalen Vertrag, der 1983 von Deutschland und Spanien unterzeichnet wurde, stellt das Gastland den Boden, die natürlichen Ressourcen, und erhält für seine nationalen Forschungsprojekte an den deutschen Teleskopen jeweils zwanzig Prozent Beobachtungszeit. seine ersten astronomischen Beobachtungen machte er im Einsteinturm von Potsdam, ist noch aus dem alten Holz geschnitzt. „Seit 35 Jahren“, sagt er, „arbeite ich in einem der glücklichsten Berufe, die man haben kann. Bei den Älteren stand die Aufgabenstellung im Vordergrund: Was wollen wir erreichen, und wie gehen wir das an? Dann wurde das entsprechende Instrument gebaut. Bei den jungen Physikern zählt der Rechner, die Technik. Man schaut weniger in die Sonne. Es werden Daten gesammelt, Magnetbänder gehortet, der Computer ist das A und 0.“ Im Observatorio del Teide wechseln sich die deutschen Wissenschaftler (meist arbeiten und wohnen zwei Forscher, ein Techniker oder Beobachtungsassistent in einem Turm) im Turnus von circa drei Wochen ab. Manchmal bekommen Neuankömmlinge die Ergebnisse ihres Vorläufers wie Stafetten in die Hand gedrückt. Auf eine funktionierende Selbstversorgung wird in den beiden „Männerwohngemeinschaften“ großer Wert gelegt. Mit Solarzellen, Wassertanks, alternierendem Küchenund Einkaufsdienst sowie dem technischen Know-how - für den Notfall steht ein eige nes Stromsystem, das fünf Stunden überbrücken kann, zur Verfügung - fühlt man sich für alle Eventualitäten gut gerüstet, fast autark. An rund 315 Tagen im Jahr liegen die höheren Regionen des Teide in einem hellen, bestechend klaren Licht, ausgesandt von einem Labor, das sich künstlich nicht reproduzieren läßt. Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt im „VTT“ und im „VGT“ eine Arbeitswoche, die sieben Tage und nicht nur acht Stunden täglich hat. Nur wenn der Schirokko gelbe Sandwolken aus Afrika herüberträgt, wenn heftige Oktoberstürme an den Türmen rütteln oder Schnee und Eiseskälte vom Dezember bis Februar den Aufenthalt auf 2400 m unmöglich machen, bleiben die beiden Kuppeln zugeklappt. Ansonsten sitzen die Forscher Sonnenphysik, eine Wissenschaft, die wie anderswo auch - nur noch selten von Individualisten betrieben wird. Teamwork und Gemeinschaftssinn, kombiniert mit einer Portion belebender Konkurrenz, sind auch in den Sonnentürmen auf Teneriffa gefragt. Was trennt, ist allenfalls der Unterschied zwischen den Generationen. Eine Tendenz, die vom traditionellen Forscher hin zum Maschinenphysiker führt. Egon Horst Schröter, 1928 in Polen geboren, Ein kleines Loch in der Blende läßt die Strahlung von einem Prozent der Sonnenscheibe durch. Mit einem zweiten Ellipsoid-Spiegel wird eine zehnfache Vergrößerung des Bilddurchmessers erzielt. Das 45-cm-Gregory-Teleskop (,, VGT“) folgt auf traditionelle Weise den Bewegungen der Sonne am Himmel. Die Instrumente hinter dem Fokus bleiben unbeweglich und die Reflexionswinkel, unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit, konstant. 5 Sonnenflecken zeigen sich auf den Monitoren als dunkle Struktur vor einem hellen Hintergrund. Der Grund: In ihrem Inneren ist die Temperatur etwa 1000-1500 Grad kühler als in der Umgebung. Der elfjährige Fleckenzyklus ist die offensichtlichste Erscheinung, die auf der Oberfläche der Sonne zu beobachten ist. scheint sicher zu sein. Noch vor 35 Jahren war es eher ein Zufall, in der Beobach tungszeit, die der Wissenschaftler zugeteilt bekam, gleich mehrere Sonnenflecken auszumachen. Heute sind die Sonnenflecken nicht nur immerzu da. Man sieht ständig mehr. Wie Egon Horst Schröter sind im Nachbarturm „VGT“ die beiden Göttinger Wissenschaftler Wiehr und Balthasar seit längerer Zeit einem besonderen Phänomen Das Sonnenspektrum, von den Farben Violett bis Rot mehrere Dutzend Meter lang, gibt Auskunft über die chemische Zusammensetzung der beobachteten Oberflächenstruktur, über ihre Dichte und Temperatur. vor Fernrohr, Bildschirm und Spektrograph. Mit Ausdauer, Magnetfilmen und mehreren Kameras für den Augenblick der Wahrheit gewappnet, warten sie, bis ihnen die Sonne die Experimente gibt. Egon Horst Schröter: „Sie sitzen da, gut vorbereitet, und hoffen auf eine bestimmte Erscheinung. Eigentlich müßte jetzt, so wie es im Bild von Ha aussieht, eine Eruption vor sich gehen. Aber nichts geschieht. Dann gehen Sie kurz zum Mittagessen, und plötzlich schreit Ihr Beobachtungsassistent. Da hat die Natur ihr Experiment eben zu einem unerwarteten Zeitpunkt gemacht.“ Die Aufmerksamkeit gilt derzeit in den deutschen Türmen der Wechselwirkung zwischen konvektiven Bewegungen, wie sie in der Granulation zu sehen sind (Sonnengas), und Magnetfeldern, Sonnenflecken, Protuberanzen, Filamenten, jenen sichtbaren Erscheinungen, die mit der Sonnenaktivität in Verbindung stehen. Wie lange leben Sonnenflecken? Was die man bisweilen auf dem Bildschirm sehen kann, wirklich auch Ereignisse auf der Sonne? Mit Beobachtungsprogrammen, in denen zwei oder drei Teleskope parallel geschaltet werden, kann man erstmals Fehler entdecken, die durch die Erdatmosphäre oder Führungsungenauigkeiten des Teleskops entstanden sind. 1989: ein Jahr, in dem für die Beobachter unseres Zentralgestirns das Salz in die Suppe kommt? „Schon lange“, sagt Egon Horst Schröter, „weiß man, daß sich die Sonnenaktivität am sichtbarsten in der Häufigkeit von Sonnenflecken zeigt. Und man weiß, daß es den elfjährigen Zyklus gibt, der durch eine Art ‚Dynamo‘ im Inneren der Sonne entsteht. Ein Zyklus, dessen Intensität aber sehr unterschiedlich ist.“ Den höchsten Jahresmittelwert in der Geschichte der Sonnenbeobachtung fand man 1957. Damals hatte der 19. Zyklus mit einer Sonnenflecken-Relativzahl von 190.2. sein Maximum erreicht. Den zweithöch- Sind die Meßmethoden genauer geworden? Kann man einfach mehr erfassen? Oder schaukelt sich die Sonne auf? In welcher Weise wird unser Planet davon betroffen? Fragen, auf die es auch bei den Wissenschaftlern nur annähernde, sehr vorsichtige Antworten gibt. Die solarterrestrischen Beziehungen sind jedenfalls nicht so einfach, wie dies oft Schlagzeilen in populären Zeitungen suggerieren: Heute sind die Sonnenflecken da, Eruptionen, Flares, Sonnenwinde, und morgen leiden die Menschen unter Kopfschmerzen, sind von Herzinfarkt, Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Hautkrebs bedroht. Noch ist es ein behutsames, abtastendes „Viel leicht“, mit dem Wissenschaftler zum Beispiel Zusammenhänge zwischen ansteigender Sonnenaktivität, einer Verschiebung des ultravioletten Strahlenspek trums der Sonne und der Zerstörung der uns schützenden Ozonschicht in ihre Überlegungen einbeziehen. Nur eines Mit einem optischen Gitter im Hauptspektrographen der beiden Türme werden bestimmte Wellenlängenbereiche ausgewählt, aufgefächert und entschlüsselt. hält diese Kühlmaschinen in solch einer heißen Umgebung aufrecht? Wo bleibt die beim Abkühlen frei werdende Energie? Wie ist im einzelnen das Magnetfeld strukturiert? Warum wird plötzlich aus der kühlen Sonnenoberfläche von 5800 Grad eine glühende Corona von ein paar Millionen Grad, mit einem Plasma, bei dem ein Teilchen vom anderen einen Sonnenradius weit entfernt ist? Sind die Schwingungen von Sonnenflecken und Protuberanzen, 6 Gefilde waren es für Odysseus, als er, von der Rache des aufgebrachten Sonnengottes verfolgt, schiffbrüchig an diesen Küsten Rettung fand. Auf ihrem langen Weg von Babylon zur modernen Sonnenphysik hat die Astronomie - wie die Seefahrer, die Ptolemäus begrenztes Weltgebäude hinter sich lassend, von denselben Küsten zu neuen Grenzen aufgebro chen sind - einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. „Glücklich sein“, schreibt Walter Benjamin, „heißt, ohne Schrecken sich seiner selbst innezuwerden.“ Während dies, in der Einsamkeit ihrer weißen Türme, die Sonnenforscher vom Teide tun, wird am Strand von Teneriffa über Weltbilder, natürliche, menschliche und zivilisatorische Begrenztheiten nur nachgedacht, wenn sich wieder einmal die Sonne, ein Hauptmotiv von Aufbrüchen ins Unbekannte, allzu hartnäckig verborgen hält. Sylvia Strasser auf der Spur. Eberhard Wiehr: „Aus dem Sonnenfleck strömt das Gas wie aus einer Quelle heraus und nach der Seite weg. Was wir nicht wissen: Wo bleibt das Gas und woher wird der Sonnenfleck gespeist? Ohne Nachschub wäre er schon innerhalb eines Tages bis in die Tiefe der Konvektionszone, einige zehntausend Kilometer weit, leer. Also vermuten wir einen geschlossenen Kreislauf. Es hat etwas mit den sichtbaren Strukturen, den Schläuchen, die man erkennen kann, zu tun. Um dann allerdings sagen zu können, wo liegt die Strömung, wie bewegt sich das Gas, wo sitzt das Magnetfeld, da brauchen Sie wenigstens einige Sekunden lang ein gestochen scharfes Bild. Und wenn Sie Glück haben, dauert dieser eine Moment gerade lang genug, um eine spektroskopi sche Messung zu machen, eine Magnetaufnahme oder eine Fotografie.“ Die Sonnenforscher am Teide sind stolz darauf, daß in ihren Türmen eine Grundlagenforschung getrieben wird, die das Wissen von der Welt, in der wir leben, „risikolos“ erweitern kann. „In jüngster Zeit“, sagt Egon Horst Schröter, „hatten wir einen großen Zulauf von jungen Physik studenten, die mit der Kenntnis von den Gefahren der modernen Forschung und Technologie sich sagen: Hier bin ich mir wenigstens sicher, daß durch meinen Beitrag zur Wissenschaft kein Schaden entsteht.“ Glückliche Inseln hat man die Kanaren immer wieder genannt. Elysische sten Jahresmittelwert registrierte man im letzten Zyklus. Jetzt sind wir im 22. Zyklus. Für den Monat Juni wurde eine Sonnenflecken-Relativzahl von 196.0 (als Mittelwert von Januar bis Juli 89 liegt sie bei 150) ausgemacht. „Alle Beobachtungen der letzten Monate sprechen dafür“, sagt Egon Horst Schröter, „daß sich das Maximum des laufenden Zyklus dem des 19. Zyklus nähern oder vielleicht sogar jenes noch übertreffen wird.“ 7 Bond Centre, Hongkong Architekt: Paul Rudolph, USA Associate in Hongkong: Wong & Ouyang Ltd. Lichtplanung:William Lam & Associates, Boston Eigentümer: Kerrison Ltd. (50% Bond Corporation Int. Ltd. und 50% EIE Development Co Ltd.) Am Rande Chinas, am Bauche des lang sam atmenden Riesens, glitzert Hongkong, die aufregendste Stadt Ostasiens. Hongkong - ein Platz für Kämpfer, Aufsteiger, Draufsteher und grenzenlosen Optimismus. Hier ist der Ort, an dem das Machba re gemacht wird. Der Ort, der im Rhythmus von Abriß und Aufbau lebt. Ein Umschlagplatz der Waren und Ideen. Millionen von Menschen haben sich hierher geflüchtet. Aus China stammen die mei sten, wohin Hongkong bald zurückkehren wird. Großbritanniens bekanntester Architektur-Kritiker, der die Wolkenkratzer-Phänomene der 80er Jahre mit „Frankensteins Monster, jeglichen Charakters entmächtigt, außerirdisch und unbeliebt“ verglich, weil te ab dem 7. November letzten Jahres für 4 Tage in der britischen Kronkolonie. Der Argwohn Prinz Charles wird während seines Aufenthaltes wahrscheinlich noch verstärkt worden sein, hat sich doch Gebäude außerhalb der Vereinigten Staa ten. Von „intellektueller Eleganz“ bis zu „vollkommen brutal zur Umwelt“ reichen die öffentlichen Meinungen. Denn alle sie umgebenden Bauten wirken durch dieses Hochhaus „klein und dumm“ (Tao Ho, Tao Ho Design Architects). Geradezu zierlich und winzig gegen seine großen Brüder wirkt dagegen das nur 46 Etagen zählende Bond Centre von dem amerikanischen Architekten Paul Rudolph. Das futuristisch anmutende, 1,9 Milliarden US Dollar teure Centre mit seinen achteckigen Zwillingstürmen verwirklicht Rudolphs Philosophie, daß „Architektur die Nutzung des Raumes durch den Menschen darstellt, angepaßt, um den menschlichen Bedürfnissen zu dienen“ - durch eine Wirklichkeit aus Beton, Stahl und Glas. Eine Realität, die sicher dazu beiträgt, die immer häufiger auftretende Schuhschachtel-Architektur Hongkongs etwas zu verdrängen. seit seinem letzten Besuch vor 10 Jahren vieles geändert. Damals genehmigte die Bauaufsichtsbehörde Hongkongs nur Hochhäuser mit 30 Stockwerken. Heute ragen die Wolkenkratzer wie z. B. der Exchange Square 52 Stockwerke und das Hopewell-Center sogar 65 Stockwerke hoch in den Himmel. Den Wolken am nächsten ist jedoch die von I. M. Pei realisierte Bank of China. Mit 72 Etagen ist es das höchste je gebaute Das Stück Land, auf dem das Bond Centre errichtet wurde, mit der Bezeichnung Inland Lot No 8615 Queensway, Hongkong, ist am 15. Februar 1984 für 75 Jahre geleast worden mit einem Leasing-Vorrecht für weitere 75 Jahre. Als derzeitiger Besit zer des 6312 m2 großen Grundstückes gilt die in Australien seßhafte Bond Corporation Ltd. und das in Japan angesiedelte EIE Development Co. Ltd. Beide teilen sich den Besitz zu 50 %.. Das Bond Centre Hongkongs Hirmmelsstürmer 8 Lange Zeit war es still um Paul Rudolph, so daß viele schon glaubten, er habe sich aus der Architekturszene zurückgezogen. Das Bond Centre beweist das Gegenteil. Ähnlich gestaltet wie der untere Bereich des Bond Centres ist das ebenfalls von Paul Rudolph realisierte Dharmala Sakti Gebäude in Jakarta, dessen eigentlicher Turm erst nach ca. 30 Metern Höhe beginnt. 9 Alles weitere, was sich oberhalb der Basis befindet, kann maßstabslos sein. Die Architektur des Amerikaners unterscheidet sich von anderen durch ihren eigenen unverwechselbaren Stil. „Ich kenne keinen anderen Architekten in diesem Land, der so zu sich selbst steht und so erfolgreich dabei ist.“ (Philip Johnson). Rudolph ist tatsächlich erfolgreich in dem Sinne, daß er den Fundamenten seiner eigenen, abstrakten, räumlichen und übertriebenen Architektur, seit er diesen Stil gefunden hat, treu geblieben ist. Versucht man, den Eindruck, den seine menschlichen Hüllen hinterlassen, treffend zu formulieren, dann stellt sich die Verschmelzung dreier Faktoren heraus: die Formen von Le Corbusier, der Raum von Frank Lloyd Wright und die Theorien von Walter Gropius. Drei bedeutsame Männer, die Rudolphs Entwicklung beeinflußt haben. Seine Hinwendung zu einer Architektur der Form um der Form willen zeigt sich auch in der Sarasota High School in Sarasota (1958-59) sowie im Art and Architecture Building der Yale University (1958-64). Von der neuen Generation der Architekturstudenten der Yale University wird Rudolph als großer zeitgenössischer Architekt und die moderne Bewegung (Bauhaus, Russische Konstruktivisten) als ein bedeutendes Beispiel zeitgenössischer Arbeit gesehen. Sein Erfolg resultiert aber auch aus einer ständigen Verpflichtung gegenüber 13 Aufzüge, 12 Personen- und 1 Lastenaufzug, stehen in jedem Turm für die Mitarbeiter und Gäste bereit. steht inmitten der Ebenen, die Hongkong Hafen von den Bergzügen Hongkong Island trennen. Umgeben von Stadtautobahnen, die verwoben sind mit Fußgängerbrücken und Fly-overs. Die Zwillingstürme, von weitem bereits sichtbar, erheben sich, von Süden, Osten und Westen gesehen, gegen einen Hintergrund aus Seen, Bergen und der Stadt selbst. Der East Tower, 46 Stockwerke umfassend und 187 Meter hoch, und der West Tower, 42 Stockwerke und 173 Meter hoch, sind nur in den unteren 4 Etagen funktional und ästhetisch miteinander verbunden. Neben Loggias und der Eingangshalle findet man Emporen, Galerien, freischwingende Treppenhäuser und Plazas vor. Die offene Bauweise ermöglicht den Blick vom Inneren des Bauwerkes in die Stadt und zum Himmel. Die Treppen im Innern scheinen sich von einer Ebene zur anderen zu bewegen und stellen skulpturenhafte Elemente dar. Die Höhe der einzelnen Ebenen variiert, aber in jedem Bereich hat das natürliche Licht Zugang. „Räumliche Becken, die wasserfallartig um hohe Pfeiler fließen, die zwischen 3 und 8 Etagen hoch sind“, kennzeichnen den Eingangsbereich des Bond Centres. Rudolph betont die Gestaltung der unteren Ebenen in besonderem Maße, da er der Meinung ist, daß die ersten Meter eines Gebäudes so strukturiert sein müssen, daß die Passanten darauf reagieren können und angezogen werden von der Bauweise. 10 Der untere Bereich wurde von Rudolph so konzipiert, daß er als sozialer Treffpunkt genutzt werden kann. Dahinter steht auch die Absicht, mit dem Gebäude ein Wahrzeichen für Hongkong zu setzen. der Bauhaus-Philosophie: Das höchste Ziel aller sichtbaren Kunst stellt das Gebäude dar, welches die Architektur, die Bildhauerei und die Malerei umfaßt. Einige seiner Werke enthüllen sein Interes se an städtebaulichen Problemen. Dabei besitzt der 71jährige die Fertigkeit, einzigartige Lösungen für jedes einzigartige Pro blem zu finden. Charakteristisch für viele der Rudolphschen Bauten stehen unregelmäßige Silhouetten, spannend ge- Bei der Beleuchtung des Bond Centres handelt es sich um eine reine Funktions beleuchtung, die der konservativen Lichtplanung der 50er Jahre entspricht. Ähnlich der Architektur von Mies van der Rohe ist bei diesem Gebäude das Licht in die Architektur integriert. können. Durch die Verkleidung aus hitzebeständigem Glas aus den Vereinigten Staaten, eingesetzt in Aluminiumrahmen aus Kanada, entstehen unzählige Reflexionen. Die vorgenannten Materialien sind jedoch bewußt eingesetzt worden. Es war nämlich Rudolphs Absicht, „daß das Gebäude so erscheint, als würde es den Himmel bewohnen und entmaterialisiert werden durch die Reflexionen von Hongkongs ständig wechselndem Licht“. Die Fußgängerbereiche sind sorgfältig in das bereits bestehende Fußgänger-Leitsystem des Central-District Hongkongs integriert und tragen bedeutsam zum öffentlichen Leben in Hongkong bei. Ein weiteres beabsichtigtes Architekturelement liegt in der Aufteilung des Gebäudes in übersichtliche Teile, so daß es verständlicher und menschlicher auf den Benutzer wirkt. Erzielt wurde diese Forderung durch die Gliederung des Turmes in 3 vertikale Zonen: Es existiert je ein unterer, mittlerer und oberer Bereich. Der untere Abschnitt umfaßt im East Tower die Stockwerke 4-18, im West Tower 4-17. Der mittlere Bereich erstreckt sich auf die Etagen 19-33 bzw. 18-30, und zur oberen Zone zählen die Ebenen 34-45 bzw. 31-41. Die Ebenen in den Türmen sind so gestaltet, daß ein Maximum an Büros mit Eckfenstern ausgestattet ist - ca. 24 auf jeder Ebene. Es gibt insgesamt 12 verschiedene Etagenpläne. Die Innenarchitektur der 2 Hochhäuser läßt, wie man vielleicht vermuten könnte, kein klaustrophobisches Gefühl aufkommen, da lange Korridore vermieden und aneinandergereihte Bürotüren durch Zugangswege ersetzt wurden. Höchstens 3 Zugänge hintereinander, meistens sind es sogar weniger, sind erlaubt, bevor die Ebene durch einen 135°-Winkel aufgelockert wird. Auch die Gestaltung des Innenbereichs im Erdgeschoß lädt aufgrund von Pflanzenarrangements, Wasserbecken und „Wasserfällen“, die von einer Ebene zur anderen fließen, den Besucher und Benutzer zum Verweilen ein. Als Ausgleich zu dieser „Unruhe und Geschäftigkeit“ dienen Säulen, die 2 Meter und mehr im Durchmesser betragen. Verkleidet mit silberfarbenem Aluminium aus Japan, beinhalten sie ein eingebautes Lichtsystem, das unauffälliges Licht auf die Säulen und den sie umgebenden Bereich wirft. Wie die Gebäude-Lobbies glänzen auch die Vorbereiche der Fahrstühle in Rose Arena Granit aus Spanien. Die Decken zieren eingebrannte Emaille-Oberflächen auf Aluminium, in die teilweise Leuchten integriert sind. Die Fahrstuhltüren blinken in rostfreiem Hochglanz-Stahl. Die Vielzahl an Loggias, Vorhallen und Plazas und weitere ausgedehnte Flächen aus klarem Glas, made in Japan, komplettieren die Offenheit des Bond Centres, wobei die Wände und Fußböden ebenfalls staltete Innenräume und monolithische Oberflächenstrukturen. Sein Streben nach einer Harmonie von Raum und Form sowie sein Bewußtsein für psychologische Ansprüche des Menschen und das Gefühl für Materialien und Praktikabilität umfassen das Vermächtnis, das Rudolph mit seinen Gebäuden auszudrücken versucht. Paul Rudolph, der 1918 in Kentucky geboren wurde, studierte am Alabama Polytechnic Institute in Auburn und - unter Walter Gropius und Marcel Breuer - an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. In den Jahren 1958 bis 1965 leitete er die Architekturabteilung der Yale University in New Haven. Zu dieser Zeit zählte Norman Foster zu seinen Schülern, dessen Hongkong and Shanghai Bank in unmittelbarer Nachbarschaft, nur 2 Kilometer vom Bond Centre entfernt, steht. Seit 1965 lebt Paul Rudolph in New York. Die Tätigkeiten des Mannes, der in den sechziger Jahren schon fast als vergessen galt, erstrecken sich schon seit Jahren auf den südostasiatischen Raum. Seine dort errichteten Gebäude, wie z. B. das Colonnade Condominium in Singapur oder das Dharmala Sakti Building in Jakarta, sehen aus wie Megastrukturen, die mit vorgefertigten Baukörpern angereichert wurden, die wiederum entweder einge-fügt oder an dieser Struktur eingehängt wurden. So scheinen auch die einzelnen Bauelemente der Architektur des Bond Centres, sich an den Türmen festzukrallen. überstehende geometrische Baukörper lockern das Gebäude von außen auf und verschwinden in der Turmmasse in verschiedenen Höhen. Jede Ebene des Turms besteht aus 8 Seiten (4 schmale und 4 breite). Daraus resultiert, daß sich der East und West Tower nur an einer schmalen Seite direkt gegenüberstehen. Diese geometrische Lösung maximiert die Anzahl der Bürobereiche, die den Blick auf den Hafen genießen 11 mit polierten Streifen aus Rose Arena Granit verkleidet wurden. Die künstlerische Note verleihen dem Centrc 2 massive Wandgemälde des Steinkünstlers Gerard Henderson. 7 m2 groß, schmücken diese Kunstwerke, aus 22 verschiedenen Steinen aus aller Welt zusammengestellt, 2 Wände des Bond Centres. Nach Hendcrsons Definition verbinden die Skulpturen „die Gegenwart mit der Vergangenheit, den Osten mit dem Westen“. Die Bürobeleuchtung beinhaltet energiesparende Vierfachleuchtstofflampen, die in die Decken eingelassen und in das Raster eines jeden Stockwerkes eingefügt wurden, um so ein Maximum an Flexibilität bei der Bürogestaltung zu ermöglichen. Unter der Adresse des Bond Centres, das in der Zeit von März ‘86 bis November 87 gebaut wurde, sind Hewlett Packard, EIE Development International Ltd., Nomu ra International und die Bond Corporation International Ltd. u. a. zu erreichen. Auch das Bond Centre zählt zu den Himmelsstürmern. Warum aber besteht Hongkong fast nur aus Wolkenkratzern? Die Antwort ist logisch. Jeder Quadratzentimeter Baugrund wird dringend benötigt. Eine Stadt, die nur noch in die Höhe wachsen kann, wo für Slums kein Platz mehr ist. Alle 7 Minuten entsteht eine neue Sozialwohnung. Dennoch kann der Wohnungsbau nicht mithalten mit dem explosionsartigen Wachstum der Bevöl kerung. Titel bangen müssen. Dann nämlich sollen die Bauarbeiten für das am weitesten in den Himmel ragende Gebäude beginnen. Mit 595 Metern wird es das höchste Bürogebäude Europas, den 254 Meter hohen Messeturm in Frankfurt, locker in den Schatten stellen. BR Auf dem dichtbesiedeltsten Fleck des Globus, in Shamshuipo, leben 165000 Menschen pro Quadratkilometer. Dagegen geht es in Hongkong Island recht bescheiden zu: Nur durchschnittlich 15000 Menschen leben hier pro Quadratkilometer. Die am dichtesten besiedelte Stadt Deutschlands, München, bringt es gerade auf 4155 Einwohner pro km2. Die Bauwirtschaft hat ununterbrochen Hochkonjunktur in Hongkong. Die Betonrie sen wachsen dabei unter für uns unvorstellbaren, filigranen Gerüsten aus Bambus in den Himmel - altbewährt und taifunerprobt. Besser und billiger geht es nicht. Trotz der enormen Zahl an Wolkenkratzern kann Hongkong sich nicht rühmen, das höchste Gebäude der Welt zu beherbergen. Das soll im nächsten Jahr in Chikago errichtet werden. Das mit 443 Metern bislang höchste Projekt der Welt, der Sears Tower in Chikago, wird ab 1990 um seinen Hongkong verfügt nicht nur über ein ausgeklügeltes Straßennetz, sondern auch über ein Fußgängerleitsystem, an das auch das Bond Centre angeschlossen ist. Über 200 Gebäude in Amerika, dem Mittleren Osten und Asien tragen die Handschrift des Architekten Paul Rudolph, der 1940 seine berufliche Laufbahn startete. 12 13 bei der Messe nicht um eine Fach-, sondern eine Publikumsmesse, kann die Suche nach Alternativen sinnvoll sein. Eingehende Erklärungen gehen im allgemeinen Trubel unter, die Präsentation beschränkt sich auf das bloße Vorzeigen. Für die Automobilbranche gelten diese Aspekte in ganz besonderem Maße. Spektakuläre Neuheiten werden dort in der Regel bereits an den Tagen dicht umlagert, an denen nur die Fachbesucher zugelassen sind. Bei den Überlegungen über Alternativen ist sicher auch beachtenswert, daß die neuen Modelle auch der Fachpresse und einer größeren Zahl von eigenen Mitarbeitern vorgestellt werden sollen. Bei BMW führten diese Überlegungen dazu, die Präsentation des neuen Coupés zu einer gesonderten Veranstaltung zu machen, die sich allerdings zeitlich und räumlich in allernächster Nähe zur IAA abspielen sollte. Der dafür geeignete Ort wurde hier bereits erwähnt: das Naturmuseum Senckenberg. Die zentrale Halle dieses Museums, das in einer alten Villa in Sichtweite des Messegeländes untergebracht ist, wurde von BMW für die zwei Tage direkt vor der IAA dazu angemietet. Zwischen den Köpfen und Skeletten von Dinosauriern wurde ein Podest für das Fahrzeug aufgebaut. Eine zu den Seiten hin abgestufte weiße Rückwand mit dem Firmenemblem an der Spitze diente als Präsentation des neuen BMW 850i Die Anregung kam vom jungen Goethe. Er hatte dazu aufgerufen, eine naturwissenschaftliche Gesellschaft in Frankfurt zu gründen. Der Arzt Johann Christian Senckenberg (1707-1772) erhörte ihn und vermachte 1763 sein gesamtes Vermögen einer Stiftung. Daraus entstand 1817 die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft. Sie ist eine freie, unabhängige Einrichtung und Trägerin des größten deutschen Forschungsmuseums, dem Naturmuseum und Forschungsinstitut Senckenberg. Und eben diesen Ort hatten die Verantwortlichen eines ebenfalls sehr traditionsreichen Automobilproduzenten ge wählt, um anläßlich der IAA 1989 in Frankfurt ihren jüngsten Sproß der Öffentlichkeit vorzustellen. Daß die drei Buchstaben „BMW“ für Bayerische Motoren Werke stehen, ist all gemein bekannt. Und daß dieses Unternehmen, das die Freude am Fahren zu einem ihrer Slogans erkoren hat, für technisch innovative und sportliche Automobile und Motorräder steht, ebenfalls. Daß aber 1916, als mitten im 1. Weltkrieg die Bayerische Motoren Werke GmbH gegründet wurde, das Unternehmen sich mit der Produktion von Flugzeugmotoren beschäftigte, wissen nur Eingeweihte. Bereits 1919 erlangte man mit einem Flugzeugmotor Weltgeltung. Ein Doppel decker, ausgestattet mit einem BMW Sechszylinder-Reihenmotor und 300 PS Leistung, erreichte den Höhenrekord von 9760 Metern. Heute erinnern nur das Firmensignet und die Farben Weiß und Blau noch an diese Zeit. Die Bestimmungen des Versail ler Vertrages zwangen BMW, den Bau von Flugzeugmotoren einzustellen. Eine Ausweichmöglichkeit bot sich in der Fertigung von Schiffsmotoren, und man entdeckte das Motorrad. Das erste BMW Automobil, der BMW 3/15, bekannter unter dem Namen „Dixi“, entstand 1929. 14 Die folgenden 60 Jahre waren von Höhen und Tiefen, insbesondere aber von einem stetigen Aufschwung, geprägt. Bereits 1987 hatte man mit dem 750i den Einstieg in die Zwölfzylinder-Klasse gewagt. Und der Star der IAA 1989 sollte das neue Coupé, der BMW 850i, ebenfalls ein Zwölfzylinder, werden. Aus seinen fünf Litern Hubraum entwickelt dieser Motor die gleiche Leistung wie der erste Flugzeugmotor von 1919, nämlich 300 PS. Damit kann dieses 1 790 kg schwere Gefährt der Superlative in 6,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h gebracht werden. Die Höchstgeschwindigkeit ist elek tronisch auf 250 km/h begrenzt. Die Präsentation eines solchen Automobils bedarf natürlich sorgfältigster Planung. Und zwar sowohl der Wahl des Ortes als auch der des richtigen Zeitpunktes. Naheliegend scheint zunächst die Vorstellung auf einer Messe. Handelt es sich jedoch um ein komplexes Produkt und mußte jedoch genau definierte Anforderungen erfüllen, um nicht den Ablauf und die optische Erscheinung der Veranstaltung zu stören. So durfte zum Beispiel der freie Blick auf das Fahrzeug auf keinen Fall durch Beleuchtungseinrichtungen verdeckt werden. Außerdem waren natürlich nur minimale Eingriffe in die baulichen Gegebenheiten des Museums zulässig. Nicht zuletzt durfte der Auf- und Abbau der gesamten Ausstellung nur sehr begrenzte Zeit in gehalten werden. Aus diesem Grunde kam nur das Stromschienen-Gitterträgersystem Gantry in Frage. Als Strahler wurden Eclipse Fresnellinsenscheinwerfer in der Bestückung HIT-DE 150W ausgewählt, die gleichmäßig um das Fahrzeug herum ange ordnet wurden. Um die Reflexbildungen durch die Seitenflächen des Wagens soweit wie möglich auszuschalten, mußte der Neigungswinkel der Strahler möglichst steil gehalten werden. Daraus resultierten Anspruch nehmen. Die logische Konsequenz aus diesen Vorgaben war die Verwendung eines Stromschienensystems, das über dem Fahrzeug von der Decke abgehängt werden mußte. Da die Installation von Abhän gungen nur an der über der Lichtdecke befindlichen Tragkonstruktion möglich war und somit einen erheblichen Montageaufwand darstellte, mußte die Zahl der Abhängepunkte so niedrig wie möglich auch die Außenmaße des Gantry Systems von 8x4 Metern. Bei dieser Anordnung und einer Bestückung mit insgesamt 40 Strah lern reichten 6 Abhängepunkte für die gesamte Struktur aus. Der Aufbau fand am Nachmittag und am Abend des 12. September statt. Besondere Vorsicht galt dabei einem direkt unter der Gantry Struktur befindlichen Saurierskelett. Am Mittag des 13. September wurde Rückwand. Die Allgemeinbeleuchtung der Halle geschieht normalerweise durch eine Lichtdecke aus weiß eingefärbtem Glas, die, durch Leuchtstofflampen hinterleuchtet, den Raum in ein gleichmäßig diffuses Licht taucht. Eine Betonung des Exponats, wie sie für eine solche Präsentation wünschenswert ist, war unter den gegebenen Voraussetzungen nicht möglich. Die somit notwendig gewordene Zusatzbeleuchtung es dann feierlich. Bis dahin mit einem weißen Seidentuch verhüllt, wurde das neue Flaggschiff der BMW-Modellreihe durch eine Rede des Vorstandsvorsitzenden Eberhard von Kuenheim vorgestellt. Mitarbeiter der Vertretungen aus aller Welt gehörten ebenso zu den mehr als 200 geladenen Gästen, wie das Konzern Topmanagement und Fachjournalisten aus dem In- und Ausland. Alle hatten sie ausreichend Gelegenheit, sich umfassend über das neueste High-Tech-Produkt direkt aus Bayerns Metropole zu informieren. 12 Zylinder, 300 PS, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,8 Sekunden, Sechsganggetriebe und neuartige Integrallenker-Hinterachse, das sind nur einige der beeindruckendsten Daten und technischen Leckerbissen, mit denen das unter der Regie von Entwicklungschef Dr. Wolfgang Reitzle entstandene neue BMW-Coupé aufzuwarten hat. Der Erfolg dürfte damit den Bayern trotz des Preises von 135 000,00 Mark sicher sein. Vom Band laufen wird der 850i ab Januar 1990. KHJ 15 Die Formensprache des neuen Lichts. Niedervolt-Halogen. 16 TM - Strahler für QT12 100 W/24 V Der Abblendzylinder begrenzt den Lichtaustritt auf 6°. Für Lichtkegel bis 60° stehen Wechselreflektoren zur Verfügung. Eclipse Strahler mit austauschbaren Lichtköpfen für QT12 100 W/12V An dem Sicherheitstransformator läßt sich der Lichtstrom auf 60%, 80% und 100% einstellen. Domotec Strahler 108 mm, für QT12 50 W/12 V Der Spotreflektor erzeugt einen Lichtkegel von 10° und der Floodreflektor einen von 30°. Reflektoren in Facettentechnik. Optec Strahler mit elektronischem Transformator und eingebautem Dimmer. Der Leuchtenkopf eignet sich für QT12 50W/12V An dem Blendschutzring kann Zubehör befestigt werden. 17 Ein Höchstmaß an Sehkomfort bietet die Grundbeleuchtung aus ERCO Produkten vom Typ Visionair und Downlights. Die Farbe Schwarz kommt trotz ihrer Eigenschaft, „alles Licht zu absorbieren“, voll zur Geltung. An Hi-trac Strukturen befestigte Eclip se Strahler setzen in der Abteilung „avanti“ (Herrenbekleidung) wirkungsvolle Akzente. C&A Nederland, Amsterdam Architekt: B. Stegers (C&A) Lichtplanung: ERCO Holland, B. Stegers (C&A) Monopoll Lichtstrukturen und Oseris Strah ler unterstreichen den eigenständigen Charakter des Schaufensters. Aus einer Bauernfamilie in Westfalen stammen die beiden Gründer des Beklei dungsunternehmens C&A: Clemens und August Brenningmeijer. Da in einem landwirtschaftlichen Betrieb meist nur Platz für einen Nachfolger war, gingen zwei der Söhne nach Sneek in die Niederlande und gründeten dort 1841 ein Lager, das als fester Stützpunkt für ihre Aktivitäten als Handelsreisende gedacht war. Sie zogen mit einem Sortiment aus Stoffen, Garnen, Bändern usw. durch Friesland. 1861 wurde dann der Grundstein für die Geschäftskette gelegt, als die Brüder in Sneek ihr erstes Geschäft eröffneten und begannen, ihre Kundschaft zu ihrem „Ladentisch“ zu ziehen; zugleich begann der Verkauf von Konfektion - damals eine Neuentwicklung. 1881 wurde eine weitere Filiale in Leeuwarden eröffnet, und 1883 schafften sie den Sprung nach Amsterdam, wo auch heute noch die Hauptgeschäftsstelle ist. Es wurden mehr und mehr Filialen in Holland errichtet, und kurz vor dem 2. Weltkrieg eröffneten die Nachfolger der Gründer die erste Filiale in Deutschland, der noch viele folgen sollten. Heute findet man C&A-Geschäfte in den meisten Ländern Westeuropas, in Brasilien und in Japan. Jedes Unternehmen wird eigenständig geführt und ist auf den Charakter der jeweiligen Länder abgestimmt. Geprägt durch die Anlehnung an die Muttergesellschaft in den Niederlanden ist die gemeinsame Marketingstrategie von entscheidender Bedeutung. Diese beinhaltet ein breitgefächertes Sortiment, kontinuierliche Qualitätsüberwachung und einen guten Kundendienst. Aktuelle Mode zu günstigen Preisen nimmt in diesem Marketing-Mix eine vorrangige Position ein. Insgesamt gesehen alles Komponenten, die C&A die führende Position auf dem Bekleidungsmarkt sichern. 18 Für die Abteilung Clock House wurde die Farbe Gelb gewählt, die man auch im Markenemblem wiederfindet. Zu einem der bekanntesten Slogans in den Niederlanden zählt „C&A is toch voordeliger“ (C&A ist doch vorteilhafter). ERCO Holland und C&A Niederlande verbindet seit 1978 eine gute und stabile Geschäftsbeziehung. In Zusammenarbeit mit dem Architekten und Lichtplaner B. Stegers entstanden auf der 6 500 m2 großen Verkaufsfläche der Hauptfiliale in Amsterdam verschiedene Verkaufszonen, die sich durch die unterschiedlichen Farben der Leuchtsysteme und Inneneinrichtungen voneinander abgrenzen. Mit farblich abgestimmten Hi-trac und Monopoll Systemen, Oseris und Eclipse Strahlern wird das Erscheinungsbild der verschiedenen C&A-Marken widergespiegelt und bietet dem Kunden zugleich eine visuelle Orientierungshilfe. Die Aktualität der Mode wird durch die anziehende Gestaltung der Verkaufsräume wirkungsvoll betont. AF/KG Durch eine interessante lichttechnische Lösung wird das Schaufenster in den Verkaufsraum mit einbezogen. Kongruierende Architektur und Lichtplanung spiegeln die Marketingstrategie von C&A wider. Durch abwechslungsreiche Konstruktionen der Hi-trac Strukturen, kombiniert mit Ose ris Strahlern, werden die Verkaufsbereiche räumlich gegliedert und bieten dem Kunden eine visuelle Orientierungshilfe. 19 schaft und wurde von der Kaiserin Maria Theresia finanziert. Giuseppe Piermarini, einer der führenden Architekten des Klas sizismus, lieferte die Entwürfe. Bellinis „Norma“ fiel hier 1831 durch, und Leonardos berühmtes Abendmahl im Kloster S. Maria delle Grazie muß man nicht bekannt machen, es ist ein Spitzenwerk einfühlsamer Restauratorenkunst und ein Genuß für das Auge eines jeden Kunstliebhabers. Erwähnenswert ist der einzigartige gotische Dom, S. Ambrogio, für den die Mailänder von der Grundsteinlegung bis zur Einfügung der letzten Statue mehr als ein halbes Jahrhundert benötigten. Bei einem typischen italienischen Frühstück mit Cappuccino und Brioches auf der Mar tini-Café-Terrasse kann man nicht nur letzteres, sondern auch den Blick auf die Langhausseite des Doms genießen. Von seiner marmorgepflasterten Dachterrasse auch „Allee der Spitzentürmchen“ ge- ERCO in der Designmetropole Mailand Die Schlange ist das Wahrzeichen Mai lands. Historiker und Heraldiker streiten sich, ob das Reptil ein menschliches Wesen verschlingt oder ausspeit. Beides trifft auf Mailand zu: Eine Stadt, die Menschen anzieht und abstößt. Bewundert, aber nicht geliebt. Als Metropole der Lombardei ist sie ein Kondensat modernen italienischen Unternehmergei stes und kultureller Aufgeschlossenheit, Hochleistungsmotor für Börsenumsätze und Vollbeschäftigung, während der Arbeitswoche ein emsiger Ameisenhaufen. Gemeinsam mit Tokio und Paris zählt die Stadt zu den teuersten Pflastern dieser Welt. Mit rund 3,3 Millionen Einwohnern, inklusive dem städtischen Umland (Handelsblatt vom 30. 11. 89), ist Mailand heute die zweitgrößte italienische Stadt nach Rom und Sitz führender Industrieund Handelsunternehmen, Banken und Versicherungen und wichtigste Messestadt. Die hier angesiedelte Börse ist die größte Italiens. Das Stadtgebiet umfaßt eine Fläche von 128 km². Die Gesamtregion der Lombardei nimmt 8 % der Fläche Italiens ein, und mit etwa 9 Millionen Einwohnern leben hier über 15 % aller Italie ner. Die italienische Industriemetropole ist nicht nur der Schmelztiegel der Lombardei, sondern auch die heimliche - die städtischste - Hauptstadt Italiens mit den Problemen einer hektischen Metropole und dem Reiz einer Landstadt. Auf der einen Seite stehen solche Negativattribute wie Hektik, Lärm, Verkehrsdichte, Smog und Woh nungsknappheit, auf der anderen Seite bestechen Positiva wie kulturelle Lebendigkeit, Modernität und Weltoffenheit. Die wirtschaftliche Hochburg Italiens ist Knotenpunkt der wichtigsten Alpenverkehrswege und das Herz der oberitalienischen Tiefebene. Es liegt 100-150m ü. d. M. in der nördlichen Poebene. Im Norden 20 die Berge und Täler der Alpen, zu ihren Füßen eine Vielzahl großer und kleiner Seen, eingebettet in die liebliche und klimatisch begünstigte Voralpenlandschaft. Mailand, das historische und moderne Zentrum der Region, bietet eine unübersehbare Fülle an Kunstwerken aller Epochen von frühchristlicher Zeit bis zur Gegenwart. Natürlich muß die Scala nicht für sich werben, im Kreise der Musikfreunde ist sie ein Begriff. Das weltberühmte Opernhaus entstand in der Zeit der österreichischen Herr- nannt - kann der Besucher bei klarem Himmel im Norden die Alpen erkennen. Die Galleria Vittorio Emanuelle II. als Monument des wieder geeinten Italiens im 19. Jhdt., auch „Salon Mailands“ genannt, ein Wunder aus Glas und Marmor, Stahl und Stuck, gibt sich am Tag geschäftig wie eine Börse und bei Nacht feierlich wie eine Kathedrale. F. Geist bezeichnet sie in seinem Werk als den „Höhepunkt“ in der Passagenentwicklung. Das Geschehen unter der Glaskuppel, die fast 40 m im Durchmesser mißt, ist ein Barometer für die pulsierende Betriebsamkeit der Mailänder. Neben den Laubengängen, Plätzen und Cafés gehört die Galleria zu den Treffpunkten, die das Milieu und die Atmosphäre dieser Stadt prägen. Bedeutende Museen wie Ambrosiana und Brera runden das kulturelle Gesamtbild ab. So uneinheitlich wie die Landschaft ist auch die spannungsreiche Geschichte in dem Gebiet, das uns heute als Lombardei Die Geschäftsführer von ERCO Belgien, Herr Derkinderen (links), und ERCO Holland, Herr Pon (rechts), im regen Erfah rungsaustausch. Die Internationalität der eingeladenen Gäste forderte von der Übersetzerin Maria Grazia ihren Einsatz. Illuminazione Milano, die sechste Tochtergesellschaft von ERCO eröffnet. Der Firmenchef begrüßte zusammen mit dem Geschäftsführer Michael Hill ins gesamt 250 geladene Gäste, davon rund 50 Großhändler. Der gebürtige Engländer dessen Vater Diplomat war, ist mit einer Italienerin verheiratet. Zu dem Publikum zählten italienische Toparchitekten, Unternehmer und zahlreiche Journalisten. Nach einem lebhaften Applaus wurden im Anschluß an die Begrüßungsreden bei Variationen von klassischer und jazziger Hintergrundmusik Cocktails gereicht. Das Büffet, auf dem hausei genen großen Balkon vom Partyservice Allemagno aufgebaut, wurde zu einem gelungenen Gaumenschmaus. Die Lichtstruktur Axis, durch textile Deckensegel ergänzt, überspannte eigens zu diesem Anlaß die Terrasse und sorgte für eine milde Beleuchtungsstimmung. TetraxStänder schufen ein Lichtszenario. Nach fast einem Jahr intensiver Aufbauarbeit - vom Rohbau zu einem durchorganisierten Großraumbüro mit integriertem Showroom - hat der Geschäftsführer von ERCO Italien, Michael Hill, einiges vorzuweisen: perfekte Organisation und spe zialisierte Lichtplaner, die in dem Dreieck: Architektur, Kunst und Design durch umfangreiche Betreuung und Beratung große Kundennähe schaffen. Durch den guten Start und dank dem Engagement der Mitarbeiter konnten bereits beachtliche Erfolge auf dem italieni schen Markt erzielt werden. Auf 600 m2 Fläche konnten sich die Gäste von der repräsentativen Gestaltung der Räumlichkeiten überzeugen. ERCO Illuminazione hat sein Domizil im Palazzo Leonardo, einem großen Gebäudekomplex mit Geschäftsetagen, 3 km vom Stadtzentrum entfernt. In den Büroräumen läßt die Projektion der Italienkarte mit ERCO Logo „das Denken in Licht“ - der vierten Dimension - zu einem gelungenen „Seh-Erlebnis“ Michael Hill im Gespräch mit dem Ehepaar Maack (rechts) und Roberto Cosi mit Frau, Firma DIL, Bergamo. Die Dachterrasse von ERCO Illuminazione, Mailand, im Gebäudekomplex des Palazzo Leonardo, war ein begehrter Aufenthaltsort während der Feierlichkeiten. vertraut ist. Die keltischen Insubrer kamen im 5. Jhdt. v. Chr. von Norden durch das Tal des Ticinus (Tessin) und gründeten Mediolanum, das spätere Mailand. Unter dem römischen Kaiser Augustus wurde Mailand im 15. Jhdt. v. Chr. Hauptort der Region und gewann an Bedeutung. Im Jahre 313 verkündete Kaiser Konstantin der Große von hier aus den Toleranzedikt zum Schutz der Christen, und noch im 4. Jhdt. stellte Mailand Rom in den Schatten. Vom 5. Jhdt. an teilte Mailand das Schick sal vieler anderer norditalienischer Städte: von Barbareneinflüssen verwüstet, von Langobarden und Franken besetzt, von Bischöfen beherrscht, die auch im weltlichen Bereich immer größeren Einfluß gewannen. Dann spanische, französische und österreichische Fremdherrschaft, gegen 1860 Anschluß an das entstehende Italien. An diesem geschichtsträchtigen Ort wurde am 22. September 1989 ERCO Franco Ingrosso, Firma Lecce, ein Lichtspezialist, der ERCO Produkte in Italien vertreibt mit Sohn (rechts). 21 da scheinbare Gegensätze gibt, ist gerade die Arbeit der italienischen Designer ein reizvolles Bindeglied für die Verknüpfung der ERCO Produkte mit dem italienischen Leuchtenmarkt, dessen Stellenwert von großer Bedeutung ist. Die bekannten Designer Mann Bellini (Eclipse) und das italienisch-argentinische Team Emilio Ambasz und Giancarlo Piretti (Oseris) schufen Designlösungen, die der Ästhetik des technisch Richtigen in Zusammenarbeit mit ERCO Gestalt gaben. Design ist ein wesentlicher Teil des Produktes insgesamt. Technische Markenartikel, Gebrauchsgüter des täglichen Bedarfs, müssen und sollen mit Hilfe der verwendeten Technik ihren Zweck erfüllen, sie sollen funktional, harmonisch, ästhetisch, materialgerecht und für den Nutzen des Verbrauchers bis ins Detail vorbedacht sein. Die Design-Qualität einer Leuchte hängt wesentlich davon ab, wie gut der Designer mit den Architekten, Graphikern werden. Weitere Eclipse Scheinwerfer mit vorgesetztem Farbfilter sorgen für die farbige Akzentuierung der Logos, verleihen den Räumen attraktive Farbtupfer. Für die Gäste und Verantwortlichen ein bleibender Eindruck, ein gelungener Abend mit Klasse und Niveau, fruchtbarer Nährboden für das Praktizieren von Unternehmenskommunikation, eine Gelegenheit für den Austausch von Gedanken. Mit der Eröffnung der ERCO Tochter „Rest der Welt“ an neuen Design-Entwicklungen zu bieten haben. Mailänder Design gilt als das beste der Welt: besonders schön, besonders elegant, besonders erlesen. Nahezu alle berühmten Objekte wurden in der Region von Mailand entworfen und meist auch dort produziert. Das Geheimnis der Qualität liegt vor allem in einer vielfältig verzweigten Tradi tion der Produktgestaltung, die mindestens bis 1945 zurückreicht. Obwohl es hier und Geographische Kenntnisse konnten anhand einer Italienkarte, projiziert mit dem Eclip se Scheinwerfer, verbessert werden. Antonella Meloni (Mitte), Sekretärin bei Lucedesign, in deutsch-italienischer Gesellschaft: Loredana Bucci (rechts), italie nischer Abstammung, aber in Deutschland aufgewachsen und Mitarbeiterin im Hauptwerk in Lüdenscheid. Auch die italienische Presse, u. a. vertreten durch Ida Aliquo, Journalistin, suchte den Kontakt zum neuen Geschäftsführer Michael Hill und zu Christoph Rudolph, Marketingleiter bei ERCO in Lüdenscheid. in Mailand, dem Designer-Zentrum par excellence, wurde ein Zeichen gesetzt, nicht nur für die Veränderung des Lichtbewußtseins, sondern für die Öffnung des Binnenmarktes 1992, der sowohl für den internationalen als auch für den europäi schen Markt eine gewaltige Herausforderung bedeutet. Die Metropole der Lombardei ist heute ein Synonym für Erfolg, für die Kraft und die Phantasie der italienischen Wirtschaft. Mailand kleidet sich und die Welt, glaubt an die magische Kraft der Mode und spielt in vorderster Linie des grandiosen Theaters mit. Hier erscheint Italiens angesehenste Tageszeitung, hier ist der Sitz der bedeutensten Verlage, hier gibt es die größten privaten Fernsehanstalten. Und: Hier arbeiten die Weltmeister des modernen italienischen Designs. Mailand ist die Drehbühne für das designorientierte Publikum der Welt. Immer noch ist man gespannt, was die Italiener dem 22 mehr geprägt als die künstliche Beleuchtung - nicht das Auto und auch nicht der Computer. „Mit dem künstlichen Licht ist es uns gelungen, die Zeit zu kolonisieren, nämlich die Nacht.“ Mit diesen Worten seiner Eröffnungsrede in Mailand brachte der ERCO Chef K. J. Maack alle Fakten auf den Punkt. SL und Konstrukteuren zusammenarbeitet. Giancarlo Piretti wurde 1940 in Bologna, Italien, geboren. Er studierte Kunsterziehung am dortigen Institut: Statale d‘ arte, an dem er später sieben Jahre Interior Design lehrte. Zwölf Jahre war er als Möbel-Designer bei Castelli tätig. Seine erfolgreichsten Konstruktionen waren der Falttisch „Platone“ und der Faltstuhl „Plia“. Mit dem Argentinier E. Ambasz, Jahrgang 1943, Architekt und Designer, seit 1970 viele Jahre Kurator für Design am Museum of Modern Art in New York, gründete er das Büro Center of Design Research and Development. Sie entwickelten die Bürostuhlserie „Vertebra“ und 1980 für ERCO die Strahlerserie Logotec, 1982 das Niedervolt-Strahlerprogramm Oseris. Mario Bellini nahm wie kein anderer italienischer Designer die Bedürfnisse der Industrie sowie des kultivierten Publikums wahr und suchte nach geeigneten ästhetischen Interpretationen. Sein Spektrum reicht von der Architektur über das Möbelstück bis hin zum Automobil, im Bereich des Industrial Designs von der Büromaschine bis hin zum weiten Feld der Leuchtenentwicklung. Um das Lichtbewußtsein in Europa zu beeinflussen, mußte für die Beleuchtung ein neues Design entwickelt werden. Denn Licht und seine richtige Anwendung sind ein wichtiger Faktor unserer Kultur. Keine Technik hat unser Jahrhundert 23 Martine de Behague die Gunst der Stunde genutzt und eine ungewöhnliche Kunstkol lektion Leonardos erworben, obwohl ein großer Teil seines Nachlasses verlorenging und darüber hinaus sehr weit verstreut ist. Es handelte sich um fünf der kleinsten Stu dien in Tempera- Grau auf präpariertem Leinen. Da sie kinderlos starb, waren zwei die ser Arbeiten, die sie damals in Paris gekauft hatte, das Erbe ihres Neffen, des Leonardo da Vincis Meisterwerke in modernem Licht Architekt: Giovanna Giannattasio Lichtplanung: Alberto Christofoli, Lucedesign „Dallas“ in Mailand- die kostbaren Kunstschätze unter den strengen Augen ihrer Bewacher. einem IR-Absorptionsfilter und einem UVFilter ausgestattet. Durch den Einsatz von Sylvania Cool Beam Flood Lampen gelangten die Gewandstudien zur Brillanz: Sie tauchten sie in ein warmweißes Licht und nuancierten die Farbwiedergabe. Die Studien erzielten auf der Sotheby´s Versteigerung in Monte Carlo einen Preisrekord: Die Witwe des „Puderkönigs“ B. Johnson erwarb die Werke für rund 7 Mill. DM. SL Im September 1989 leuchtete das Studio Lucedesign im Museum für Kultur, untergebracht in einem Teil des Mailänder Rat hauses, eine der wohl kleinsten aber feinsten Ausstellungen aus, die das Auktions haus Sotheby‘ s dort für das italienische Publikum präsentierte. Der interessierte Kunstliebhaber erlebte beim Besuch der Ausstellung ein ganz besonders faszinierendes Ambiente: ein großer, alter spätbarocker Raum, in der Mitte von der Decke abgehängt ein riesiger antiker Kronleuchter. Genau darunter -im krassen Gegensatz dazu - ein moderner Tetrax Ständer mit senkrecht gerichteten Eclipse Strahlern. Diese leuchteten in einem durch Jalousetten dunkel gehaltenen Raum zwei Glas-Vitrinen aus, in denen zwei der kostbarsten und beeindruckendsten Werke Leonardo da Vincis ausgestellt wurden. Leonardo wurde 1452 in dem bei Florenz gelegenen Städtchen Vinci geboren, über 20 Jahre vor Michelangelo und 30 Jahre vor Raffael, mit deren Namen ihn die Vorstellung von der Renaissance zu verbinden pflegt. Man kennt ihn als Schöpfer zweier berühmter Fresken: des Abendmahls in Mailand und der Schlacht von Anghiari in Florenz. Ihn beschäftigten anatomische Naturstudien und die Strömung der Luft, er erfand Flugobjekte und schrieb über die Entstehung von Fossilien. Da Vinci starb im Jahre 1519 im französischen Amboise. 24 Unauffällig, in Luftpolsterfolie und Plastiktüten verpackt, erreichten diese beiden Raritäten mit dem hohen Versicherungswert von rund 14 Milliarden Lire unter den wachsamen Augen der zuständigen Sotheby‘ s Direktorin Jole Galli Zugaro und der beiden Wachmänner den gesicherten Stammplatz, den sie während des gesamten Ausstellungszeitraumes vom 23. bis 29. September innehaben sollten. Im Mai 1900 hatte die Contessa Die Direktorin von Sotheby‘ s, Jole Galli Zugaro, überzeugte sich persönlich von der richtigen Ausleuchtung der Bilder. An den Vorbereitungen der Ausstellung maßgeblich beteiligt waren der für die Lichtplanung verantwortliche Architekt Alberto Christofoli, Lucedesign, und die zuständige Innenarchitektin Giovanna Giannattasio. Mit viel Sorgfalt wurden die Kunstgegen stände in den Vitrinen ausgerichtet. Marquis De Ganay. Sie entstammen einer Serie von Gewandstudien des Künstlers, die in der Zeit von 1470 bis 1472 entstanden, als Leonardo noch seine in der Zunft- und Gildenwelt vorgeschriebenen Lehrjahre in der Werkstatt des berühmten Verrocchio absolvierte, ehe er freigesprochen wurde. Ein bedeutender Schwerpunkt der flo rentinischen Kunst in der 2. Hälfte des 15. Jhdts. waren die Naturstudien. Sie beschäftigen nicht nur den jungen Leonardo, sondern auch andere Künstler dieser Epoche wie u. a. Lorenzo di Credi und Fra Bartolomeo. Die Gewandstudien da Vincis mit in Gips getauchten Stoffen sind von einer Detailgenauigkeit und Tiefenschärfe, die eine Fotografie der heutigen Zeit nicht klarer wiedergeben kann. Giorgio Vasari spricht in der Edition „Vita“ „von der großen Bedeutung und Einzigartigkeit des Malstils“. Da Vinci arbeitete z. T. mit der Pinselspitze und verwendete schwarze und weiße Temperafarben. ie Beleuchtung für diese beiden wertvollen Exponate mußte ganz bestimmten Anforderungen genügen: Die Beleuchtungsstärke pro Bild durfte den Wert von 50 Lux nicht überschreiten, sonst hätte sie Farbveränderungen hervorgerufen. Um die Kunstwerke vor einer zu großen Hitzeentwicklung zusätzlich zur eingesetzten Kaltlichttechnik optimal zu schützen, wurden die Eclipse Strahler mit Am Eröffnungstag war auch das italienische Fernsehen vertreten, um eine kurze Reportage über die Ausstellung zu bringen. 25 Show-Room als Vorbild: In der Konzeption richtungsweisend für in- und ausländische Einkäufer, die am Franchising Interesse zeigen. Gian Marco Venturi -ein Markenzeichen für geschmackvolle Mode Lichtplanung: Alberto Christofoli, Lucedesign nerschaft mit Herrn Molteni aus dem Hause Dam) unter dem Warenzeichen Gian Marco Venturi SpA; 1986/87, mit der Herbst/Winterkollektion, eine Sportswear-Linie für die Frau, GMV Jeans, mit der er die gleichnamige, 1983 auf den Markt gekommene Herrenlinie vervollständigt. 400 Verkaufsadressen gibt es zu diesem Zeitpunkt, die seine Modelle führen, 330 davon auf dem italienischen Markt angesiedelt. Konzipiert für den Ski-, Wasser-, Yacht- und Golfsport der Toscana das Textilinstitut von Prato, erhielt dort sein Diplom und promovierte anschließend, den Eltern zuliebe, in den Fachbereichen Wirtschaft und Handel. Eine zweijährige Weltreise, neue Eindrücke und Impressionen, gaben den Ausschlag zu dem Entschluß, seine Träume von Stil und Farbensuche im Bereich der Mode zu verwirklichen. Ein Arbeitsbereich, der ihn heute noch genau wie damals fasziniert. 1979 prägte er erstmals sein eigenes Markenzeichen auf Damen- und Herrenkollek tionen, wurde offiziell in das Mailänder Prêt-à-porter aufgenommen und entwarf schon kurz darauf eine komplette Serie von Lederaccessoires, Schuhe, Taschen und Gürtel, später eine Krawatten- und Tuchkollektion, stets produziert von Firmen mit Prestige und hohem Niveau. Der international bekannte Preis „The Oner“, Auszeichnung als bester Designer des Jahres, wurde ihm 1983 zuerkannt. 1985 dann Gründung einer eigenen Firma (PartEr fühlt sich als „liberty“, als Mann aus dem frühen 20. Jahrhundert. Entwürfe für Modelle aus Jeansstoff waren sein Debut. Heute ist er weltweit einer der erfolgreich sten italienischen Designer. Bedeutende Herstellerfirmen reißen sich um seine Modelle, die modebewußte Avantgarde weiß sich mit seinem Markenzeichen geschmackvoll und trendgerecht gekleidet: Gian Marco Venturi, der eigentlich gern Liedermacher geworden wäre, „so wie Bob Dylan, auch als reiner Mittelmeermensch, und nicht etwa vom amerikani schen Stil beeinflußt“, wie er selbst erzählt. Ein Designer, der stets auf der Suche nach Neuem ist: „Ein Profi und Künstler, der Mode entwirft mit Hilfe von gründlichen und sehr genauen Studien, die von den Materialien über den Schnitt bis hin zur Paßform gehen.“ Ein Designer, der nichts seinem Instinkt oder erzwungenen Einfällen überläßt, dessen Kreationen „die gesamte Entwicklung des komplexen und integrierten Geschmacks dessen beinhalten, was auf dem Markt der Modeprodukte vorkommt“. (Gabriele Molteni, geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied der Gian Marco Venturi SpA.) Die Stationen seines Aufstiegs sind schnell erzählt; die Eröffnung seines ShowRooms in Mailand, Via Gesù 4, von ERCO beleuchtet, die logische Konsequenz dieses Erfolges: Geboren in Florenz und bis heute den Wurzeln und Traditionen seiner Heimatstadt verhaftet, besuchte Venturi in 26 Auch heute noch setzen die Bauten des 17. und 18. Jahrhunderts entscheidende Akzente im Stadtbild Mailands. Vereinzelt stehen noch die Bauten des Mittelalters an die wohl bedeutendste Periode der Stadt unter den Visconti und Sforza erinnernd. Dem Designästheten ein angemessenes Ambiente: Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, mitten im historischen Zentrum von Mailand, Champagner zum Empfang der Gäste, Fachpresse, Einkäufer, Kunden, Persönlichkeiten der Stadt - Eröffnung von Gian Marco Venturis Show-Room in der Via Gesù 4. dann die neuen Linien Gian Marco Venturi sport, die mit den Kollektionen Herbst/Winter 87/88 auf den Markt kommen, gefolgt von einer kompletten Linie an Herren- und Damenwäsche, Strumpfhosen und Brillen, hergestellt von den Haute Couturiers der Optik. Damen- und Herrenhandschuhe sowie eine Papierkollektion entstehen im Herbst/Winter 88/89. Schließlich 1989: Neue Vereinbarungen bezüglich der Linien Gian Marco Venturi jeans uomo und donna (Jeans für Damen und Herren) werden getroffen, eine Fliesenkollektion und „ALWAYS“, Mode speziell für ein sehr junges Publikum, konzipiert. Erfolge, die sich sehen lassen können. Welche Art von Designer aber ist Venturi? Antwort von ihm selbst: „Ein zeitgemäßer Designer und, auch wenn es eingebildet klingen mag, ein Designer der Avantgarde. Ich schaffe Tendenzen, und das betone ich mit Stolz. Die Mode unterliegt permanent irgendwelchen Schwankungen. Ich versuche immer, der Zeit voraus zu sein, mit Richtung in die Zukunft. Ich bleibe nicht bei meinen zehn Basisideen, die meine Mode prägen, stehen. Von dieser Basis aus gehe ich weiter und suche nach Neuem.“ Seine Farben sind Weiß, Schwarz und Grau. Farben, die in seinem Haus in Florenz dominieren, die auch in seinem eleganten Mailänder ShowRoom wiederzufinden sind. Im Show-Room vorherrschend ist das Weiß, ein Weiß, das sich durch Lichteffekte und 27 die von vorherigen Überlagerungen gerei nigt und damit in ihren ursprünglichen Zu stand zurückversetzt wurden. Drehbare Paneele und Fächer aus Spiegeln fangen das Licht ein, reflektieren auf magische Weise Räume und Objekte. Die ursprüngliche Unterteilung der Räume wird durch ein Kanalelement aus Stahl aufgehoben, das den Längsverlauf betont und sämtliche Anschlüsse des Geschäftes aufnimmt: Licht, Klimaanlage, Musik- und Alarmanlage. Besondere Bedeutung kommt den Strukturen der Ladenausstattung, der Paneele und Glasfenster zu, sämtlich aus Stahl, die mit ihren leuchtenden Oberflächen dazu beitragen, das Kontinuitätsempfinden des Raumes zu steigern. Anhaltende Expansion, kontinuierliche Verbesserungen und Entwicklungen im Produktions- und Handelsbereich - die Eröffnung des Mailänder Show-Rooms spricht für sich: Die Gian Marco Venturi SpA hat bewiesen, daß sie sich von einem Reflexe immer wieder verändert: Reflexe auf der ungleichmäßigen Oberfläche des Bodenmosaiks, auf dem weißen Leder der Fächer und Konsolen und an den Wänden aus Glattputz. In einem gut erhaltenen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert im historischen Zentrum der Stadt untergebracht, fand die Eröffnung des Show-Rooms im September gleichzeitig mit den Modenschauen von Gian Marco Venturi während der Messe der „Milano collezione“ statt. Ein Termin, der hinsichtlich der in- und ausländischen Einkäufer bewußt gewählt war, denn die Pläne des Designers sehen wiederum Großes vor: Ca. 200 weitere ShowRooms sollen eingerichtet werden -bereits in den nächsten Jahren, weltweit und dem Mailänder Vorbild entsprechend. Es ist das Licht, klar und intensiv, das in der Via Gesù 4 eine raffinierte Atmosphäre ohne Dimensionen entstehen läßt. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die Kleidungsstücke, auf die Kostbarkeit der präsentierten Stoffe, der Kleider und der wichtigsten Accessoires. Aufgabenstellungen an die Beleuchtung gab es zahlreiche, u.a. die Bewahrung der Kontraste in einem ganz und gar weißen Ambiente mit Möbeln aus Edelstahl. Zu berücksichtigen waren Bambuspflanzen von beachtlicher Größe, das Herausarbeiten der unterschiedlichsten Materialien wie Edelstahl, weißes Leder, Mosaike, Kleidung und Accessoires in ihren jeweiligen Farben. Aufgabenstellungen, für die ERCO bei den Vitrinen, im Eingangs- und Ausstellungsbereich die Variationsmöglichkeiten der Eclipse Fresnellinsenscheinwerfer für Hochdrucklampen nutzen konnte: weichzeichnende Lichtkegel, verstellbare Fres nell -Optik (Lichtkegel mit einem Ausstrahlungswinkel zwischen 15° und 45°), umfangreiches Zubehörprogramm. In den Kabinen und im Durchgangsraum ERCO Downlights für Niedervolt-Halogenlampen, Downlights für Hochdrucklampen bei den Bambuspflanzen an der Längsseite des Geschäftes - einem Wald von indischem Bambus in Gelb und Grün. Für die Allgemeinbeleuchtung und den hinteren Teil des Ladens sorgen indirekte, asymmetrische Projektoren, die im oberen Teil des Zentralkanals der Klimaanlage angebracht sind. Zur Straße hin zeigt sich der ShowRoom mit zwei Schaufenstern, die großen bogenförmigen Fenster auf der Längsseite gehen auf den Innenhof hinaus. Die Räume selbst haben einen rechteckigen Grundriß mit bogenförmigen Strukturen und Säulen, 28 Verbraucher. „Der Mann von Gian Marco Venturi kann genauso ein eleganter und anspruchsvoller Vierzigjähriger sein, der die Erlesenheit und persönliche Note von allem schätzt, was es an Neuem und Interessantem in der Realisierung der Männermode gibt.“ Die Frau, die er kleidet, will „ihre faszinierende und feminine Ausstrahlung erhalten, gleichzeitig aber weder ihre Persönlichkeit noch ihre Rolle im Beruf aufgeben“. Charlotte Rampling und Rupert Everett sind es, die für Venturi diesen idealen Frauenbzw. Männertyp verkörpern. Charlotte Rampling, „weil sie Chic hat, dann, weil sie ein aktueller Frauentyp mit einer sauberen Feminität ist, der aber nicht außergewöhnl ich sexy ist“. Rupert Everett „wegen sei ner natürlichen Eleganz, seinem echt europäischen Gehabe und seiner ein wenig kantigen und entschlossenen Gesichts züge“. „Ich könnte auch gut William Hurt, den Hauptdarsteller des Films: ‚Kuß der Nur das Beste ist gut genug. Raffinierte Schnittführung, dezente Farben. Nur das Feinste wird verarbeitet. Ein Kleidungsstück allein macht noch kei nen Venturi-Stil aus. Auf die Accessoires kommt es an, passend zur Garderobe kombiniert. Eröffnung von drei Boutiquen in Japan -in Tokio, Osaka und Yokohama -‚ einer in New York auf der Madison Avenue 820 und seit September nun auch der ShowRoom in Mailand: Gian Marco Venturi macht Furore. Rund 200 weitere ShowRooms sollen folgen. führenden Markenzeichen in eine konsolidierte Gesellschaft umgewandelt hat. Die Liste der unterzeichneten Verträge mit zahlreichen der bekanntesten Industriefirmen des Modegeschäfts ist lang: Redaelli SpA, Eurocompany SpA, Styling System SpA, Tabaco Internazionale SRL, Montorfano SpA und Helenconf Mode SRL, um nur einige zu nennen. Der Mann, an den Venturi sich wendet, ist sicherlich nicht allein der sehr junge Mailand ist neben Paris „die“ Modestadt überhaupt. Wer hier Erfolg hat, setzt Trends, prägt Modeströmungen. ERCO Eclipse Fresnellinsenscheinwerfer für Hochdrucklampen im raffiniert gestalteten Show-Room. Bühnenreife Beleuchtung, wirtschaftlich vertretbar. Geeignet, die Lichtmenge, die in das Ambiente ein gelassen werden soll, genau zu dosieren. Styling bis ins feinste Detail, selbst (oder gerade) bei der Verpackung. Venturi schafft ein „ Made in Italy“ das in der Kreativität seiner Linien und der Erlesenheit der verwendeten Materialien seine Siegeswaffen besitzt. Spinnenfrau‘ in meinen Kreationen sehen. ... Modisch zu sein, heißt immer, man selbst zu bleiben, überall und zu jeder Gelegenheit. Man kann keinen Modestil kreieren, denn er ist und bleibt etwas Individuelles, es ist das ‚Persönliche‘ eines jeden von uns.“ Obgleich man einen Venturi in der Avantgarde sicherlich erkennen kann, z. B. am Schnitt, der die Figur nicht zu sehr unterstreicht, der flüssig und locker ist. Oder am Spiel der Überlagerungen, der 29 Erfolg ist. Neben dem Parfum für die Frau auch ein Herrenduft, zusammen mit einer kompletten Pflegeserie. Wie den Accessoires („Ich glaube, daß es das Accessoire ist, das den persönlichen Look prägt.“) mißt er gerade dem Parfum besondere Bedeutung zu, hält es für eine sehr intime Sache, die ein Teil des Körpers und der Haut ist, mit der Aufgabe, etwas „von uns zu erzählen“. Und gerade dieses Besondere ist es, was seinen Erfolg ausmacht, Persönlichkeit gefragt, weder erzwungen noch verzerrt. Venturi liebt selbstbewußte Verbraucher, die zu ihrem Stil stehen. Diesen Stil will er unterstreichen - mit stilistischen Vorschlägen, die sowohl traditionelle als auch avantgardistische Tendenzen enthalten. Gleichartigkeit der Vorschläge, die sich durch besondere, oft extrem klassische Stoffe kennzeichnen lassen. Oder aber an der leichten Verbindung zwischen Damenund Herrenmode, „denn auch der Mann möchte in seiner Kleidung einen modischen Inhalt sehen, wenn auch deutlich schwächer als in der Damenmode“. Ideen und Anregungen für seine Kreationen findet Venturi häufig in Florenz. „Viele sehen Florenz als eine provinzielle Stadt an. Aber gerade dort suche ich nach dem Besten in mir, und dort zeigen sich die neuen Tendenzen, die neue Mode, und zwar mindestens sechs Monate vor allen anderen Städten.“ Er kommt gern zurück nach Florenz, so oft wie möglich, um zu entspannen, Eltern und Freunde zu besuchen oder um die Pflanzen seiner elegan ten Wohnung gegenüber dem Pitti- Palast zu versorgen. Zwei Terrassen hat er dort, einen italienischen Garten mit beschnittenen Hecken, Olivenbäumen und ein paar Iris: „Ein Ambiente, das sich harmonisch mit der Außenwelt verbindet, auch im Hinblick auf die Farbgebung.“ In Florenz verbringt er seine Freizeit, ruht sich aus, entflieht dem Luxusleben und den Arbeitsverpflichtungen, die er ohnehin auf ein absolutes Minimum beschränkt. Geht auch gern unter Menschen, läßt sich von ihrem Humor, ihren Wünschen und Hoffnungen inspirieren. „Ein Designer muß schon mal als Katalysator für alles, was sich um ihn herum bewegt, fungieren, er muß in der 30 Lage sein, diese unbestimmten und undefinierbaren Empfindungen, die sich in der Luft bewegen, zu erfassen. Er muß diese besondere Atmosphäre als erster fühlen und sie ohne Scheu und gebremster Kreativität vorschlagen. Tut er das nicht, so riskiert er es, sich zu wiederholen, sich auszutrocknen.“ Venturi ist europäisch, besser noch mediterran orientiert, fühlt sich in kulturel ler als auch in ästhetischer Hinsicht dem Mittelmeer verbunden. Seine DesignerEntwürfe werden niemals von Amerika inspiriert, wie bei vielen seiner Kollegen. Er liebt das Mittelmeer, seine Atmosphäre, seine Farben; Griechenland, Marokko, die Türkei - seine Ferienziele. Erklärlich, daß er auch bei den kräftigen Farben Schattierungen vorzieht, verschmelzende Farben, die an die Sonnenuntergänge von Marokko erinnern. Starkult ist ihm verhaßt, Konkurrenzneid noch viel mehr. „Wenn ich mich zu sehr mit Leuten meines Ambiente oder der Designerwelt umgeben würde, wäre ich unbewußt dazu gezwungen und getrieben, zu demonstrieren, daß ich der Beste bin. Auch deshalb, weil es gerade die anderen sind, die es Dir glaubhaft machen wollen“, erklärt er. Da ist er lieber zu Hause, bei der Arbeit, die er liebt, in die er sein ganzes Ich einbringt, von der er sein Leben nicht mehr trennen kann. Gekrönt hat Venturi sein Markenzeichen mit seinem Parfum, das erst seit kurzem auf dem Markt, aber bereits ein voller Fernsehbildschirme, um die Neugier der Besucher zu wecken -genau wie die Fußgängergalerie, die den Show-Room mit der Straße verbindet. dieser sehr persönliche Stil, verbunden mit kreativer Freiheit. Ein persönlicher Stil, der sicherlich auch auf Venturis äußeres Erscheinungsbild zutrifft, der darüber hinaus sein gesamtes Auftreten - ein wenig schüchtern, aber doch selbstsicher -und seine Mode prägt. Eine kreative Freiheit, die sich nicht scheut, Trends, die in der Luft liegen, in die Tat umzusetzen -auf eine ganz eigene, persönliche Weise. MS Venturis Lieblingsfarben sind Weiß und Schwarz. Diese Farben kombiniert er gerne mit dunklen Farbtönungen -in seiner Mode, in seiner Wohnung, in seinem Show-Room. „Ich habe sehr gute Mitarbeiter, aber vom Kleidungsstück bis hin zum Werbephoto stehe ich immer als Erstverantwortlicher vorne vor.“ Venturi über Venturi. 31 Schlußlichter Architekturpreise Sichtbare Anpassung an die städtebauliche Situation, Gestaltungswille, Materialwahl, Farbgestaltung, Landschafts- und Umweltplanung sind erbrachte Leistungen, die in Bundeswettbewerben für Städte- und Industriebau durch Gremien von Fachleuten bewertet werden. Aufgabe dieser Wettbewerbe ist es, Ideen für ein verändertes Verständnis von Umwelt und Architektur in den 90er Jahren hervorzurufen und zur Entfaltung der Unternehmenskultur beizutragen. Der Neubau von ERCO in Lüdenscheid, das Technische Zentrum, bestätigt diese Haltung eindrucksvoll. Beweis dafür sind Prämierungen, bei denen die Qualität des Neubaus, die „Sinnfälligkeit der Mate rialien“ und die „intelligente Architektur“ besonders hervorgehoben wurden. Beim 8. Bundeswettbewerb 1988-1989 „Industrie, Handel und Handwerk im Städtebau“ würdigte Bundesministerin Gerda Hasselfeldt das Technische Zentrum mit einer Goldplakette. Dem Münchner Architekten Uwe Kiessler wurde für das neue Gebäude außerdem eine Anerkennung in Verbindung mit einer Urkunde zum Deutschen Architekturpreis 1989 zugesprochen. Beim Wettbewerb um den CONSTRUCTAPREIS ‘90, der von der Deutschen Messe AG ausgelobt wurde, erhielt ERCO für das Technische Zentrum unter den insgesamt 43 vorgelegten Bauten eine von maximal 10 möglichen Auszeichnungen. Staatspreis Der Staatspreis des Landes NordrheinWestfalen für Design und Innovation wurde 1989 für 19 hervorragende Industrieprodukte verliehen. Eine Jury aus sieben anerkannten Design-Experten wählte die Preisträger aus 373 Produkten von 182 Unternehmen aus. 22 verschiedene Produktbereiche waren vertreten. Im Bereich Beleuchtung wurden gleich zwei ERCO Produkte mit einem Staatspreis gewürdigt. Wie das Haus Industrieform Essen, das den Wettbewerb organisierte, mitteilte, wurde zum einen die „auf ‚Funktion pur‘ reduzierte und dennoch ästhetisch gestaltete Lichtstruktur Axis (Design: Roy Fleetwood, Statik: Ove Arup)“ und zum anderen „das sehr technisch anmutende, aufgrund seiner Flexibilität äußerst praktische Beleuchtungsstativ Tetrax Design: (Mario Bellini)“ ausgezeichnet. Beide Produkte wurden erst 1988 auf dem Markt eingeführt. Das Ziel des Staatspreises für Design und Innovation ist auf eine Design-Gesamtleistung mit technologischer Innovation (Konstruktion, Produktgestaltung, Material und Fertigungstechnik) festgelegt. Alle ausgezeichneten Produkte wurden Mitte Dezember in einer Ausstellung und einem Katalog der Öffentlichkeit vorgestellt. 32 Preis Stuttgart Die Jury des Design Center Stuttgart hat ihre Entscheidung getroffen und im Bereich Beleuchtung auch zwei ERCO Produkte für herausragendes Design ausgezeichnet: der Eclipse Fresnellinsenscheinwerfer und der Eclipse Linsenscheinwerfer für Halogen-Glühlampen (Design: Mario Bellini). Am 3. April 1990 beginnt die Aus stellung der Design Auswahl ‘90 im Landesgewerbeamt Baden-Württemberg in Stuttgart, bei der auch die beiden ERCO Produkte präsentiert werden. Die übrigen Ausstellungstermine stehen noch nicht fest. Nachfolge Deutsches Architekturmuseum Zum 1. Januar 1990 übernimmt der 38jährige, international bekannte italienische Architekturtheoretiker und -kritiker Magnagno Lampugnani, stellvertretender Herausgeber der Zeitschrift „Domus“, die Leitung des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt. Ohne auf eine strikte „Architekturpolitik“ festgelegt zu sein, profiliert er sich durch jene Toleranz, die undogmatische Reflexionsfähigkeit und eine gründliche architekturhistorische Bildung voraussetzt. Ein Ziel Lampugnanis ist es, nicht mehr so „atemlos“ weiterzuarbeiten, sondern dem Museum eine Konzeption mit „Tiefgang“, „nicht ganz so aktuell, dafür aber fundiert“, zu geben. Er hat sich vorge nommen, die klassische Moderne aufzuarbeiten sowie einen engen Kontakt zu Museen und Institutionen zu pflegen. Japaner haben Chance verpaßt Die Weltausstellung Design Expo 1989 mit dem Titel „Dream, Design, Humanity“ in Nagoya, Japan, hat ihr Ziel verfehlt. Konzipiert, um herauszufinden, was Design für die breite Masse Japans noch bedeuten könnte, wurde lediglich „optoelektronisches Weltraumtheater mit Zukunftsvisionen auf Knopfdruck“ (FAZ) präsentiert. Dazu gesellte sich ein wildes Durcheinander an Textilien, Möbeln, Häusern, Maschinen, Plakaten und Bildern aus allen möglichen Epochen der japanischen und westlichen Geschichte. Kritiker vermuten sogar, daß die überzogenen Design-Ambitionen Nagoyas nur aus dem verlorenen Wettlauf um die Olympischen Spiele in Seoul 1988 resultieren. So überließen die überregionalen Tageszeitungen das Provinzereignis Expo den Presseleuten von Nagoya. Zu wenig Workshops, ein Mangel, der aus dem japanischen Schulsystem resultiert und den Schüler zum passiven Zuschauer erzieht, ist ein Kritikpunkt von Shiro Aoki, Mitarbeiter der Japan Industrial Design Promotion Organization in Tokio. Die nach fast dreimonatiger Öffnungszeit am 26. November ‘89 geschlossene Aus stellung hat sich den anvisierten 13 Millionen Besuchern nur in der klein bemessenen Ausländer-Halle erfolgreich dargestellt. Der vom Rat für Formgebung gestaltete deutsche Stand unterschied sich von den übrigen durch seine Sachlichkeit und stieß beim japanischen Publikum auf große Resonanz. Vor den in Vitrinen ausgestellten Exponaten deutscher Ingenieurskunst glänzten weltweit bekannte Automarken. Die Expo, das Herzstück eines bis ins Frühjahr 1990 laufenden Design-Jahres, hat nur den einheimischen Industrieunternehmen den gewünschten Erfolg gebracht. visuellen Kommunikation und der Firmenarchitektur. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Firmensitz in der Europäischen Gemeinschaft und eine Beschäftigtenzahl unter 2000. Außerdem muß das Design eindeutig in die Marketingstrategie des Unternehmens einbezogen sein. Wenn auch die drei Preisträger erst im März 1990 bekanntgegeben werden, so ist allein die Nominierung eine hohe Auszeichnung. Museum Vitra Das Vitra Design Museum, eröffnet am 3. 11. 1989 in Weil am Rhein, bietet dem Besucher ein „originales Sitzerlebnis“. Der Vitra- Chef Rolf Fehlbaum trug eine Stuhlsammlung zusammen, für die der Dekon struktivist Frank O. Gehry ein aufregendes Gebäude schuf, eine Skulptur mit Schneckenrampen und scharfen Einkerbungen. Das „ Probesitzen“ auf den circa 1000 Exponaten wird zu einem Design-Erlebnis. Thonet Jubiläum 100 Jahre nach Gründung des FirmenStammsitzes in Frankenberg wurde am 9. Juli 1989 das neugestaltete Museum Thonet eröffnet. Auf 700 m2 Ausstellungs fläche erzählen abenteuerliche Stuhlge stalten eindrucksvoll die Thonet-Firmengeschichte von 1819 bis heute. Als Pionierleistung entwickelte M. Thonet die einzigartigen Bugholzstühle, unter Wasserdampf und mit siedenden Flüssigkeiten schwungvoll gebogen. Der Seniorchef G. Thonet trug in über 30 Jahren so kulturgeschichtliche Leckerbissen wie Modelle der Wiener Moderne, des Jugendstils, aber auch die klassischen Stahlrohrschwinger der Bauhaus-Ära zusammen. Designers‘ Saturday ERCO Londons 10. Geburtstag Die weitgreifenden Entwicklungen im britischen Design und in der Architektur stan den im Mittelpunkt der Ausstellung „ERCO - Die ersten 10 Jahre“, die anläßlich des Designers‘ Saturday im Showroom von ERCO London am 21. Oktober 1989 stattfand. Den Besuchern wurden diejenigen Projekte vorgestellt, bei denen ERCO London u. a. auch bei der Lichtplanung mitge- wirkt hatte. Die Palette reichte vom Design Museum in London über Esprit und Next Läden bis hin zur Hongkong and Shanghai Bank. Die speziell für diesen Tag angefertigten und von den ERCO Mitarbeitern getragenen T-Shirts wiesen auf den 10. Geburtstag unserer englischen Tochter hin, der einen Monat später, am 25. November, begangen wurde. Designpreis der Europäischen Gemeinschaft 1990 Zusammen mit 4 anderen deutschen Unternehmen hat der Rat für Formgebung in Frankfurt, staatlicher Repräsentant des deutschen Designs, das Unternehmen ERCO für den Designpreis der Europäischen Gemeinschaft 1990 nominiert. Der Preis, der 1990 zum zweiten Mal vergeben wird, wurde 1988 an ein deutsches Unternehmen, C. Lamy, verliehen, und auch diesmal stehen die Chancen für die deutschen Firmen recht gut. Geschaffen wurde der Preis, um die gute Qualität des europäischen Designs zu honorieren. Die Nominierung erfolgte unter Berücksichtigung des Produktdesigns, der Licht wird ausstellungsreif „Bei Licht besehen... Geschichte und Funktion der künstlichen Beleuchtung“ heißt die zweijährige Wanderausstellung des Rheinischen Museums-Amtes. Die Ausstellung präsentiert etwa 200 historische und zeitgenössische Beleuchtungskörper und vermittelt einen Überblick über fast 2000 Jahre Geschichte der künstlichen Beleuchtung, ausgehend von den Öllam pen der römischen Rheinprovinzen bis hin zu modernen Leuchten und Lichtkunstobjekten. Die Objekte dokumentieren die Entwicklung des Beleuchtungsgerätes und deren Formvielfalt in den unterschiedlichen Epochen. Bevor der Streifzug durch die Geschichte des Lichts am 24. 6. 90 in Bad Homburg im „Museum im Gotischen Haus“ erlischt, ist sie noch in mehreren rheinischen Orten zu sehen. Das „Triad Design Project“ Design Management ist ein bisher kaum behandeltes Thema, obwohl das Interesse am Corporate Design in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Nun hat dieses Thema das Interesse des Design Management Institute, Boston, und der Harvard Business School gefunden. Gemeinsam starteten sie das „Triad Design Project“ als ersten Schritt zu einem Forschungsprogramm. Das Projekt analysiert 13 Unternehmen aus USA, Europa und Asien, die durch ihr erfolgreiches Design bekannt sind. ERCO wurde als eines von 4 europäischen Unternehmen zur Teilnahme eingeladen. Das Ergebnis der ersten Projektphase wurde vom 1.-4. Oktober letzten Jahres in einer Ausstellung im Carpenter Center of Visual Arts/Harvard University sowie auf einem internationalen Symposium vorge stellt. Zweck war, die Besucher herauszufordern, Design als essentiellen Bestandteil der wettbewerbsorientierten Unternehmensstrategie zu verstehen. ERCO nahm mit den Systemen Axis und Gantry teil. Zur Eröffnung des Symposiums hielt K. J. Maack eine Rede über „Design and Corporate Culture“ bei ERCO. Die Resultate der ersten Phase sollen für die Designtheorie und -ausbildung aufbereitet werden. In Deutschland wird die Ausstellung zur Hannover- und zur Cebit Messe ‘90 gezeigt. Design Museum London In einem umgebauten Lagerhaus aus den frühen 60er Jahren findet man seit dem 6. Juli 1989 das Design Museum in London. Im schlichten Bauhausstil präsentiert sich das von dem Architekten Conran Roche entworfene Gebäude, das sich durch Zurückhaltung und Bescheidenheit aus zeichnet. Am Südufer der Themse im ehe maligen Hafenviertel Butlers Wharf bieten 3700 m2 Ausstellungsfläche dem Besucher Design zum Anfassen. Bewegliche Stellwände, Hebebühnen und Scheinwerfer (die Beleuchtung arrangierte ERCO London) ermöglichen eine flexible Nutzung des Gebäudes und eine völlige Umwandlung dessen. Die grauen Marmorböden im Treppenhaus sind das einzige Luxusmaterial, das eingesetzt wurde. Sie stehen im Kontrast zu den schlichten weißen Wänden und den englischen Eichenfußböden. Die im Eingangsbereich angeordnete Stehbar im Stil der 80er Jahre, entworfen von der Conran-Design-Group, soll zum sozialen Mittelpunkt des Museums avancieren. Die Ausstellungsräume selbst beginnen im ersten Geschoß. Um auch Wechselausstellungen zu ermöglichen, wurde bei den Umbauarbeiten eine Ebene des alten Lagerhauses weitgehend entfernt. Bauherr des Museums ist die Conran-FoundationGroup, das Amt des Museumsdirektors bekleidet Stephen Bayley. Virgin Megastore In der 52-60, avenue des Champs-Elysées, hat Virgin Megastore Paris seit dem 17. November 1988 als größtes Schallplattengeschäft Frankreichs seine Pforten geöffnet. Erstmals hat das englische Unternehmen mit seinem verzweigten Filialnetz Fuß auf das benachbarte Festland gesetzt. Im post-modernen Geschäfts- und Bürogebäude einer Immobilien-Versicherung bietet Virgin Megastore über 3 Etagen auf einer Fläche von 3000 m2 derzeit mehr als 100 000 Schallplatten an. Musik und Video nehmen mit 75 % den größten Verkaufsanteil des preisgünstigen Warensortiments ein. Mit 20 % sind Bücher und Hi-Fi vertreten, verbleibende 5 % fallen auf Kleinartikel und Kartenvorverkauf. Im ersten Geschäftsjahr belief sich der Umsatz auf 400 Millionen FF und lag somit 50 % über dem gesetzten Umsatzziel. Durch das jüngste Geschäft gestärkt, plant das Unternehmen bereits für 1990 ein 2. Geschäft in Nizza. 33 Am Samstagabend vor Karneval gibt es ein einmaliges Schauspiel: den Blankenheimer Geisterzug. Unter dem Mummenschanz liegt ein uralter Brauch um die Vertreibung böser Winterdämonen verborgen. Die weiße Geisterschar zieht mit schwingenden Fackeln kreischend durch das völlig verdunkelte Eifelstädtchen. Nur das Licht der lodernden Pechfackeln erhellt die engen, verwinkelten Gassen und wirft bizarre Schatten auf altes Gemäuer. Schaurig schön! E ERCO Leuchten GmbH Postfach 2460 D-5880 Lüdenscheid Telefon 02351/551-0 Telefax 02351/551300 Telex 8 26722-0 Teletex 235132