3.Reisetagebuch - Odyssee Wohnmobilreisen

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3.Reisetagebuch - Odyssee Wohnmobilreisen
Reisetagebuch
ab 6. Januar - 22. Februar 2005
Marokko
Ceuta – Tetouan – Meknes – Errachidia – Rissani –
Merzouga – Erg Chebbi – Todhraschlucht –
Ouarzazate – Taliouine – Agadir – Tafraoute –
Tiznit - Sidi Ifni – Guelmin – Tiznit – Agadir –
Essaouira – Marrakesch – Safi – Oualidia – El Jadida
Casablanca – Rabat – Moulay Bousselham –
Tetouan – Martil – Ceuta
>Hotelportal in Meknes<
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Al-Mamlakah al- Maghrebhia (das westliche Königreich) – Royaume
du Maroc
540 km Nordküste – Mittelmeer und 1300 km Westküste – Atlantik
1400 km Grenze zu Algerien, nach Süden Mauretanien.
Fläche 710 850 qkm mit Westsahara (d.h. doppelt so groß wie
Deutschland mit 356 945 qkm).
Konstitutionelle Monarchie
29 Mio. Einwohner, d.h. 40,8/qkm (82 Mill. Deutschland 227/qkm)
Arabische Sprache, Amtssprache auch Französisch
98% sunnitische Muslime, Islam Staatsreligion, König religiöses
Oberhaupt
Wie immer in meinen Berichten etwas über unsere
Reiseliteratur,
die immer am Anfang jeder Reisevorbereitung stehen sollte ,
insbesondere muß ich hier an dieser Stelle betonen, dass meine
Ehefrau Heidy fast die gesamte Routenvorbereitung allein
durchgeführt hat, mehrere Seiten eines Grundkonzepts hat sie allein
erstellt, dadurch kommt nicht schon vor der Reise Unstimmigkeiten
auf, und man kann dann jederzeit unterwegs noch Variationen
hereinbringen. Unsere Tour ist für 2 Monate geplant, muß aber auch
ausreichend Freiraum zur Erholung haben, man kann nicht nur
Fahren und Sightseeing machen.
1. Marokko – Vom Rif zum Anti-Atlas aus der Serie
Reise Know-How, dieses Standardwerk geschrieben von
Erika Därr gibt es seit 1988 und hat jetzt seine 9. Auflage, voll
überarbeitet 2001 - ISBN 3-89416-820-X
Es kann gar kein besseres Buch für Reisende mit dem Wohnmobil geben, es
gibt praktisch keinen Ort in Marokko, der nicht beschrieben wird, besonders die
Routenplanung und Beschreibung auch aller Nebenstrecken sind immer exakt
und mit allen Zwischenzielen km-mäßig beschrieben. Bei jeder
Stadtbesichtigung war das Buch dabei, insbesondere da wir dann immer die
Stadtpläne dabei hatten.
Die ersten 300 S. enthalten alles Wissenswerte über das Land und unterwegs
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gibt es uns ständig neue Antworten auf erst unterwegs entstehende Fragen.
Das Buch samt Routenkarten und vielen sehenswerten Bildern umfasst über
1000 S, leider sind die Bilder im Text immer noch schwarzweiß.
Übrigens über > www. amazon.de < habe ich das Buch für nur ca. 8 €
erhalten.
2. Kartenmaterial und reichlich Text für eigene Routen je nach
Interesse bekommt man auch wieder wie immer als Mitglied vom
ADAC – ohne Werbung zumachen, halte ich es sowieso als immer
Auslandschutzbrief und Zusatzkrankenversicherung immer als
notwendig, leider aber nur für 45 Tage gültig, haben wir als
Vielfahrer mit dem Wohnmobil immer abgeschlossen.
3. Über das Internet habe ich über das Marrokanische Reisebüro alle
Prospekte, sehr reichhaltig, über alle Regionen und Städte
erhalten.
4. Tourenvorschläge kann man sich aus dem Internet herunterladen,
denn fast alle Wohnmobilreiseveranstalter ( IBEA, Mafran, Dreyer
u.v.a.m.) haben ihre Touren eindeutig aufgelistet, man braucht
also nur hinterherzufahren, je nachdem wie viel Zeit man hat.
5. Auch die Karte habe ich über Amazon gebraucht erhalten, es war
die letzte Ausgabe der Michelin-Karte-Marokko.
6. Sehr hilfreich ist auch die Suche nach Reiseberichten aus dem
im Internet, zwei Berichte habe ich ausgedruckt, um
Reiseeindrücke und Tourenvorschläge evtl. mit in unsere Planung
einzubauen- www.kullen.rwth-aachen.de – aus dem Jahr 2000
drei junge Männer, Anno, Haubi, Antonio unterwegs mit einem
Benz; - www.engbrink.de von 1997 mit einem Wohnmobil unterwegs. Beide Berichte gefielen mir und gaben Anregungen!
Donnerstag, 6. Januar 2005
Wir haben zuletzt auf dem Hafengelände der Fähre in Algeciras
übernachtet, gestern noch die Fährenkarte (268,-€) besorgt und wollen
heute morgen übersetzen. Die 10.00 Uhr Fähre bekommen wir nicht, da nur
Pkws an Bord können. Also warten wir noch eine Stunde, die Überfahrt
dauert nur 45 min nach Ceuta, der spanischen Enklave in Afrika,
geschichtlich nur schwer zu verstehen.
Zollfreies Einkaufen ist heute nicht möglich, denn es ist katholischer Feiertag
–Heilige Drei Könige- aber wenigstens können wir zollfrei tanken für
62 Cent / l (der Preis in Marokko bleibt gleich).
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Wir fahren entlang der Mittelmeerküste bis kurz vor Tetouan und suchen
uns einen Campingplatz in Martil in Meeresnähe.
Der Platz ist relativ einfach, aber parzelliert, Sanitäreinrichtung
gewöhnungsbedürftig, es fehlen die Duschköpfe, typ. franz. Toiletten aber
alles relativ sauber. Dafür ist der Preis auch niedrig, umgerechnet sind es
zwischen 5 – 10 €.
Freitag, 7. Januar 2005
Eigentlich wollten wir mit dem Roller nach Tetouan, dem ersten Ziel unserer
Reise, aber am Tor fragen wir noch einmal nach und werden verunsichert.
Der Weg ist doch über 10 km und die Parksituation in der Stadt zu unsicher.
Also laufen wir bis zur Straße vor und setzen uns in ein Sammel –Taxi. In
einem Mercedes Diesel werden bis zu 6 Personen gesammelt, 4 hinten und 2
auf dem Beifahrersitz, immer wieder hält das Taxi und lässt einen aus- oder
einsteigen.
Bereits auf der Fahrt in die Stadt bin ich schließlich
doch ganz froh, nicht mit dem Roller unterwegs zu
sein, insbesondere ständig den Weg suchend bei
dem Verkehr. Außerdem hätten wir den Roller
kaum wieder gefunden.
Nach kurzer Suche nach der Touristinformation
haben wir bereits einen Guide mit Lizenz auf
unseren Fersen, der sich anbietet, uns zu führen,
uns für 10 € für 3-4 Stunden begleitet und gut
deutsch spricht.
Der Marokkaner, 61 Jahre alt, der sich nur um uns
kümmert, uns sehr viel erzählt über Land und
Leute und uns zu Orten führt, die wir sicher nicht
gefunden hätten, bzw. manche Straßen hätten wir
wohl allein nicht gewagt zu betreten.
>Blick in eine Gasse<
>Königspalast<
Wir besuchen als erstes die Medina –
Altstadt und hier insbesondere die Souks,
die endlosen Marktstände. Die Backstuben,
in denen die Familien ihr Brot backen lassen,
daneben verschiedene Handwerkerbetriebe,
die Schreiner, die Gerber. Leider haben
heute am Freitag viele geschlossen. Wir
besuchen die Medina mit ihren alten Gassen
und weißgetünchten Häusern, mit herrlichen
metallbeschlagenen Türen mit andalusischen
Zeichen. Zur Gebetsstunde blicken wir in die
überfüllten Moscheen. Leider kann man als Ungläubiger keine Moschee
betreten. .
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>in einer Gerberei<
Schließlich stehen wir auf dem Platz von
Hassan II und vor dem Königspalast mit
einem großen Wasserspiel, gerade werden
Reparaturen und Schäden am Platz beseitigt,
denn in einigen Tagen wird der span. König
erwartet.
Der Führer bringt uns auch in ein typ.
Restaurant und zu einem Teppichhändler,
der aber schnell merkt, dass wir kein
Interesse am Kaufen von Berberstoffen bzw.
Teppichen haben. Interessant auch die vielen
Berberfrauen, die mit wenigen Waren täglich aus den Bergen mit Eseln
kommen, um evtl. nur ihren Spinat, Kartoffeln und Mohrrüben zu
verkaufen, die Frage wie man davon leben kann.
Die Arbeitslosenquote beträgt hier 65 %, unvorstellbar bei unseren 10%,
eine Rentenversorgung scheint es kaum zu geben, die alten Menschen
arbeiten halt solange sie können und leben weiter in den Großfamilien. Am
Straßenrand an einigen Stellen der Stadt stehen die Arbeitssuchenden in
Gruppen und werden je nach Bedarf angeheuert, z.T. haben sie gleich ihr
Werkzeug dabei, um zu zeigen, was sie machen.
Nach Rückfahrt in einem überfüllten Bus für nur 3 Dirham = 25 Cent kehren
wir müde zurück auf unserem Campingplatz.
Samstag, 8.Januar 2005
Heute gibt es einen Fahrtag von Tetouan nach Meknes , d.h. ca. 260km
Straße, z.T. mit sehr schlechter Fahrbahn und das Wohnmobil wird unsanft
durchgeschüttelt. Wir müssen uns mehrfach bei ihm bedanken und
entschuldigen.
Wir fahren durch Tetouan nach Chefchaouen entlang den Ausläufern des
Rifgebirges. Danach sollte man sich nicht verfahren, denn im Rifgebirge sind
die Haschichhändler unterwegs, vor denen eine allgemeine Warnung des
auswärtigen Amtes besteht, denn sie zwingen die Touristen zu kaufen, und
wer dann erwischt wird, landet unweigerlich im Knast und erhält hohe
Strafen.
D.h. in der letzten Stadt abbiegen nach Quarzane und dann immer Richtung
Meknes, aber Polizeiposten überall, die uns jedoch bisher nur freundlich
durchwinken.
Auf dem Weg ins Landesinnere fahren wir durch wunderschöne grüne
Landschaft. Jetzt im Winter kann man nur erahnen , dass es sich um die
Kornkammer des Landes handelt, fruchtbarer Boden wird mit einfachsten
Mitteln, noch mit Pflug und Eseln bearbeitet. Dazwischen immer wieder
Hirten mit Kleinstherden von 10-15 Schafen, seltener Kühe, am Straßenrand
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ständig Frauen mit Eseln unterwegs. In den Dörfern herrscht eine kaum
erkennbare Infrastruktur, kaum Läden, evtl. mal eine Tankstelle oder eine
Werkstatt.
Irgendwo und irgendwann kurze
Mittagpause zum Vespern und dann weiter,
wir wollen heute noch die Römische
Ausgrabungsstadt von Volubilis ansehen,
die wir ca. 15.00 erreichen. Volubilis ist
die größte römische Ausgrabung in
Marokko, einst eine blühende Stadt und
Hauptstadt der Römerprovinz Mauretania
Tingita, 10 000 Menschen haben hier
gelebt, vermutlich im Jahr 25 gegründet,
später von den Berbern im 3.Jhd.
eingenommen und zerstört.
Zu besichtigen und gut restauriert sind
verschiedene typ. römische Einrichtungen,
Thermen – Triumphbogen – Basilika –
Forum – verschiedene Häuser,
insbesondere sind noch einige BodenMosaiken besterhalten.
Nach unserer Besichtigung fahren wir noch
die 30 km bis nach Meknes und hier auf
den Campingplatz in der Stadt, den wir
allerdings erst nach mehrfachen Fragen
kurz vor der Dämmerung finden, denn
eine Beschilderung fehlt fast vollständig.
Marokko ist zum großen Teil ein Bergland und damit relativ untypisch für
Afrika - kaltes Land unter heißer Sonne – denn das Klima wird nicht nur
von der Sahara sondern auch vom Atlas Gebirge geprägt. Im Norden fuhren
wir zunächst am Rande des Rifgebirge entlang, es folgen der Mittlere
Atlas mit Gipfeln über 3000 m , nach Süden dann der Hohe Atlas (Haut
Atlas) mit über 4000 m, um dann im Soustal in den Anti-Atlas
überzugehen. Schroffe Berge und Täler, reißende Bergbäche, Eichen und
Pinienwälder, Oasentäler.
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Sonntag, 9. Januar 2005
Heute lassen wir erstmal den Tag langsam
angehen, erst für den Nachmittag haben
wir eine Ausfahrt mit dem Roller geplant,
da wir uns direkt in der Nähe des
Königspalast und einiger
Sehenswürdigkeiten befinden, können wir
auf den dichten Verkehr im Zentrum
verzichten.
>Tor des Königspalastes<
Wir fahren die 2-3 km entlang der Stadtmauer und dem Königspalast – Ville
Imperiale – vorbei bis zum Mausoleum Mulay
Ismails, einem der direkten Nachfahren
Mohammeds. Das Mausoleum ist noch
geschlossen, so haben wir noch Zeit für einen Blick
in den Royal Golf Club, der sich ebenfalls auf dem
Gelände der Königsstadt befindet, wir könnten hier
spielen für nur 200 DH aber nur mit Caddie, wir
werden lieber verzichten.
Weiter fahren wir bis an den Rand der Medina,
suchen die große Moschee, landen aber in der
Altstadt – Medina und landen in immer enger
werdenden Gassen, deren Wände in manchen
Bereichen durch die Stadtmauern gebildet werden.
Es wird in den Straßen immer dunkler, so treten
wir bald den Rückweg an, denn ohne Führung verliert man in diesem
Labyrinth bald die Orientierung, denn es fehlt uns auch ein sicherer
Stadtplan.
Ab 15.00 besichtigen wir zuerst den
Qubbet Khayatine, wo früher Botschafter
empfangen wurden. In einem riesigen
katakombenähnlichen Untergeschoss waren
ca.50 000 Christen inhaftiert, bevor sie entweder
als Sklaven verkauft oder unter Mulay Ismail
Fronarbeiten leisten mussten, unvorstellbare
Geschichte.
Danach Besichtigung des Mausoleums, die
Vorräume mit kunstvollen Mosaiken in maurischem
Stil bis man im Innern einen Blick in die Moschee
und das Grabmal werfen kann. Ein sehenswertes
Denkmal.
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Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück und wollen schon morgen die
große Stadt wieder verlassen, auch auf die Besichtigung der nächsten noch
größeren Königsstadt – Fes werden wir verzichten, man kann sie ja später
evtl. mit Fröhlichs nachholen.
Montag, 10. Januar 2005
Uns sind Städte einfach zu groß und auch zu unübersichtlich, um länger in
größeren Städten zu bleiben. Besonders beabsichtigen wir auch in Marokko
nicht alle Sehenswürdigkeiten zu suchen, es bedeutet zu weite Wege zu Fuß
und dann nur müde Füße. Insbesondere ist zwar die Medina der Städte für
uns sehr sehenswert, da man für uns völlig unbekanntes Terrain erkundet,
aber gerade in Meknes ohne Führer sicher nicht zu raten, da zumindest wir
das Gefühl hatten, uns nach kurzer Zeit unweigerlich zu verlaufen.
Heute wollen wir in Meknes noch schnell einkaufen, es soll ein europäisches
Zentrum geben, wir finden es auch, insbesondere durch Ansprechen der
bisher immer sehr netten und auskunftswilligen Polizisten und dank Heidys
„perfekten“ Französisch-Kenntnissen.
Ich stehe zwar anscheinend im Parkverbot, aber selbst das akzeptiert ein
Polizist als ich ihm zuwinke, auch ein Busfahrer kommt freundlichst zu mir
und bittet mich, etwas vor zufahren, anstatt nervös zu hupen.
Z.T. ist die Preise der Lebensmittel natürlich geschenkt, teilweise
Einsparungen zwischen 100-200 % billiger, dagegen ist Fleisch in etwa gleich
teuer.
Wir fahren heute ca. 200 km nach Süden durch eine völlig wechselnde
Landschaft, denn wir kommen zuerst nach Azrou, hier ein einmaliger
Zedernwald, auch die Makakenaffen lassen sich bis an den Straßenrand
sehen, auf einen Spaziergang zur höchsten 40 m hohen Zeder verzichten
wir.
Jetzt kommen wir in die Landschaft des mittleren Atlas, wir fahren bergan bis
in über 2000 m Höhe, wir kommen auf eine z.T. schneebedeckte Hochebene,
die auch teilweise gesperrt werden kann .
Auch in dieser Höhe finden sich immer wieder Schafherden und vereinzelt
vereinsamte und ärmste Gehöfte, wie kann man hier leben ?
Die höchste Stelle ist der Col du Zad mit 2178 m, danach Richtung Midelt
geht es schnell abwärts , die Landschaft eher eine Karstlandschaft. An einer
Stelle begegnen uns ständig re. und li. der Straße wildernde Hunde, die uns
traurig und hungrig nachschauen.
Ca. 16.00 Uhr haben wir unser heutiges Ziel den Campingplatz in Midelt,
erreicht, einfachste Struktur, aber dafür auch preiswert.
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Dienstag, 11. Januar 2005
Weiter nach Süden. Heute war es hier in
Midelt nachts sehr kalt, aber nachdem die
Sonne aufgeht, erwärmt es sich sehr
schnell. Heute geht es 200 km
weitgehend über teilweise trostlose
steinige Hochebenen, dazwischen wieder
kurvenreiche Steigungs- oder
Gefällstrecken, zunächst bis Errachidia,
eine Stadt mit vielen neuen roten Gebäuden, während unterwegs immer nur
die grauen Lehmbauten der Kasbahs, z.T.
als Dörfer an den Berghängen.
Aber wir kommen auch zu einem kleinen
Ort Hammat Mulay Hachem mit großem
Grüngürtel aus Palmen und Obstbäumen.
Hier beginnt das grüne Ziztal – Gorges du
Ziz, u.a. mit heißen Heilquellen.
Auf der Strecke ein kleiner Tunnel von
Fremdenlegionären gebaut. Unterwegs halten
wir an der blauen Quelle von Meski aber die
steile, kopfsteingepflasterte Zufahrt zum
Campingplatz und der palmenbegrenzten
Schlucht hält uns vom Hierbleiben ab.
Wir setzen unseren Weg bis nach Erfoud fort, einer Stadt des früheren
Karawanen und Sklavenhandels, unterwegs das Naturschauspiel großer
Heuschreckenschwärme. Man kann sich gut die Heuschreckenplage des
letzten Jahres vorstellen, die von unserem Wohnmobil nur geringfügig
dezimiert werden, auf ihrem Weg zu den neben der Straße liegenden
Palmengärten. Sie sind riesig mehr als 5-6 cm lang.
Obwohl der Campingplatz nicht einmal Wasser hat, bleiben wir über Nacht,
aber wir fühlen uns noch zu unsicher, allein in der freien Natur zu
Übernachten.
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Mittwoch, 12. Januar 2005
Wir waren die einzigen auf dem Campingplatz, erst nach 8.00 Uhr kommt
jemand, um für uns das hohe Tor zu öffnen, schade , dass z.Zt. echte
Probleme mit dem Wasser bestehen, denn die Sanitäranlagen sind wirklich
gut für hiesige Verhältnisse.
Wir sind gespannt, denn heute heißt unser Ziel die Wüste Sahara, bzw. wir
wollen über Rissani ins
TAFILALET: Das Gebiet erstreckt sich südlich von Erfoud mit einer Länge
von 30 km und 4-16 km breit und ist das größte zusammenhängende
Oasengebiet Marokkos. Es bestand und besteht wieder ein umfangreiches
Bewässerungssystem für die Dattelpalmen, aber die wandernden Sanddünen
zerstören die Oasenbereiche, zusätzlich unter den Palmen Obstbäume und
darunter Gemüse, Getreide und Futterpflanzen. Lang anhaltende
Dürreperioden und Sandstürme haben allerdings große Schäden gesetzt, so
dass viele Menschen wieder abgewandert sind und die Palmenanlagen
eingegangen sind.(aus Reise Know-How)
Rissani ist die ehemalige Hauptstadt des
Tafilalet, vermutlich eine alte Römergründung.
Bei unserem Stopp geben wir allerdings schnell
auf, uns weitere Sehenswürdigkeiten
anzusehen, da die permanenten und
überfallartigen Angebote, uns zu führen, uns
sehr auf die Nerven gehen.
Einen älteren Marokkaner der gut deutsch
spricht und in Frankfurt gearbeitet hat, werde
ich erst los, als ich ihm klar mache, dass man
doch in Deutschland auch nicht dauernd angesprochen wird – er entschuldigt
sich und geht seinen Weg. Trotzdem gehen wir kurz auf den Markt, ignorieren
die ständigen Angebote und bekommen tatsächlich unsere Orangen und
Mandarinen.
Der „Kundenfang“ geht uns anfangs stark auf die Nerven, aber man muß
es irgendwie akzeptieren, ständig als Europäer erkannt und angesprochen zu
werden. Kommen wir nur, um zu schauen, aber wie soll man erklären, dass wir
genug Teppiche zuhause haben oder die vielen Souvenirs nicht gebrauchen
können, besonders die nachgemachten Fossilien, die z.T. schönen
gehämmerten Teller, die vielen Tonvasen oder die Pistolen, Messer und Säbel,
die kunstvollen Stoffe, Tischdecken, Blusen, Jacken und, und, und, jeder
Einheimische will sein Geschäft machen und ist sicher auch darauf angewiesen.
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Schlimmer sind die bettelnden Kinder, die eindeutig schon 500 m bevor wir
vorbeifahren, winken und eindeutig die Hand aufhalten. Wo will man Grenzen
ziehen, auch die Einheimische in Tracht, die sich in Photopose stellt, aber Geld
haben will – größere Jungen wollen alle nur Zigaretten. Soll man das
unterstützen? Sicher gibt man dem Jungen, der auf das Wohnmobil aufpasst ein
paar Dirham. Aber jedem sei gesagt, man wird überall belästigt und
angebettelt, also Grenzen ziehen und zwar schon beim Eintritt in das Land. Für
ganz kleine Kinder haben wir Bonbons dabei, vielleicht wären ein, zwei
Packungen Zig. sinnvoll, eine Palette Bierbüchsen kann Kontakte eröffnen, auch
Tauschgeschäfte mit gebrauchter Kleidung wird gemacht. Vorsicht denn ich
glaube, dass die Belästigungen immer fordernder werden und wir selbst schuld
sind, wenn wir die Preise verderben, denn grundlegend können wir an der
sozialen Situation nichts ändern.
Von Rissani ging es bisher nur über Wüstenpisten zum Ziel der Wüstendünen
nach Merzouga, jetzt sind die letzten 40 km einwandfrei über eine neue
Teerstraße auch für Wohnmobile zu erreichen. Dieselbe Strecke auf einer Piste
hätte ich mit unserem Gefährt sicher nicht gewagt. In Merzouga ist die Straße
zu Ende, der Ort nicht mehr geteert. Nach kurzem Rumkurven haben wir einen
Mopedguide, der uns zu einer Campmöglichkeit mit Restaurant bringt, wir
lassen uns darauf ein und fahren noch 1-2 km über holprige Sandpiste.
Obwohl wir eigentlich viele andere Adressen besaßen, konnten wir uns nicht
entscheiden und waren froh, nicht weiter suchen zu müssen.
Wir landen an einer recht neuen Kasbah –
LA TRADITION (GPS 31,08090°N –
4,00683°W) einer Berberfamilie – 3 Brüder
Ali, Jussuf, Mubarrak Külili
Tel00212/67250240 mit Restaurant und
Dromedaren und direkt am Fuß der
Sanddünen, als Essen typ marokkanische
Gerichte wie Couscous, Kalea, Tajine.
Bei der Begrüßung mit Pfefferminztee
lernen wir einen jungen ca. 25-30 jährigen Berber kennen, der uns erst den
üblichen Kamelritt und dann eine Wüstenfahrt mit Jeep, deutschsprechenden
Führer, Picknick und Abendessen anbietet – über den Preis muß verhandelt
werden, gefeilscht wie alles, ich kann ein Drittel herunterhandeln, aber sicher
noch teuer genug – der Preis bleibt jedoch mein Geheimnis, aber man gönnt
sich ja sonst nix.
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Nachmittags sitze ich und male die Kasbah
aus einiger Entfernung, nach kurzer Zeit
sitzen erst zwei dann drei Jungen, die ich
Kamele malen lasse. Aber dann zeigen mir
alle drei verschiedene sicher nachgemachte
Fossilien, die ich nicht will, obwohl man weiß,
daß gerade diese Gegend voller Funde sind.
Aber zum Verkauf werden lauter Fälschungen
angeboten und ich bin sicher nicht in der Lage
sie zu unterscheiden.
Später machen wir uns dann auf den Weg in die Wüste, es geht rauf und runter,
ein endloser Weg, den man sicher noch viel weiter ausdehnen kann, aber wir
haben bald genug, und 1 ½ Std. hin und zurück sind sicher genug für uns.
Der abendliche Sonnenuntergang verzaubert die Dünenlandschaft in herrlichen
Farben. Kurz vor der Dunkelheit trifft noch ein zweites Wohnmobil aus Lörrach
auf unserem Platz ein.
Donnerstag/Freitag 13./14.1.2005
Ich sitze im Schatten vor unserem Wohnmobil, denn die Sonne blendet so
stark, daß man das Display des Laptops nicht sehen kann. Heute ist Freitag und
wieder einmal ein absoluter Ruhetag, bevor wir wieder einen Teil der Strecke
bis Erfoud zurückfahren, um dann in die Straße der Kasbahs einzubiegen.
Aber erst einmal zu unserem Wüstenerlebnis
gestern. Schon früher als vereinbart, ist unser
Fahrer mit seinem Allrad, Marke Nissan,
neuestes Modell, vorgefahren, und wir steigen
mit unserem Guide Jussuf, einem der Brüder
der Kasbah La Tradition, ein. Nach kurzer
Fahrt haben wir die Dünen hinter uns und
fahren über die Pistenstrecke in die Wüste der
Sahara.
Meist ist die Gegend schwarz von
vulkanischem Gestein. Als erstes kommen wir nach wenigen km an den meist
trockenen See Dayet Sri, eine jetzt riesige ausgetrocknete Fläche auf der nur
Dromedare und Ziegen zum Weiden gebracht
werden. Allerdings sind nur wenige nahrhafte
Grasbüschel und Tamariskenbüsche zu
sehen, aber auch die Wüstenbereiche
daneben zeigen in dieser Jahreszeit noch
spärlicheren Bewuchs.
Irgendwann kommen wir durch eine kleine
verstreute Ansiedlung mit nur einem
Brunnen, an dem gerade viele Frauen mit
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Eseln ihre Wasserrationen holen, die Esel sind dann beladen mit sicher 20-30
Wasserflaschen aus gelben und rotem Kunststoff. Wer weiß schon, dass 80%
der Bevölkerung kein fließende Wasser besitzt. Die Fahrt geht weiter, bald
verlieren wir völlig die Orientierung. Man kann sich vorstellen, wie schnell man
sich in einer Wüste verirren kann. Fahren wir nun nach Osten oder Norden ?
Besonders durch das Gewirr der Reifenspuren bzw. der Pistenspuren ist bald
kein Weg mehr auszumachen.
Irgendwann macht man uns auf eine weit im Hintergrund auftauchende Fata
Morgana aufmerksam. Man hat den Eindruck einer Seefläche weit im
Hintergrund in Richtung der blendenden Sonne, welch ein Irrtum , wenn man
bis dorthin laufen würde. Irgendwann hält das Fahrzeug zwischen größeren
Steinhügel, z.T. schieferartiges, schwarzes Plattengestein, man will uns
Tierzeichnungen auf einem Hügel zeigen – Schafe- Ziegen- SchlangenWüstenfuchs sind hier zu finden. Sicher 10- 20 Figuren, wie alt werden sie wohl
sein – 50-100 Jahre – der Führer macht keine sicheren Angaben.
In der Nähe sind auch aufgeschichtete, höhlenartige Unterstände nur aus den
umliegenden Steinen, angeblich militärische
Posten der früheren Besatzer aus Portugal als
Grenzposten gegen Algerien.
Wenn wir irgendwo halten, wie auch hier, ist
sicher nach kurzer Zeit irgendein
Einheimischer da , der vor uns seine sog.
Fossilien ausbreitet und auf uns hofft. Aber
was sollen wir mit dem Zeug? Später
irgendwann eine Oase mitten in der Wüste mit
Palmenhainen und einigen Häusern. Auch an
eine Mittagspause wurde gedacht, Jussuf hat als Sandwich ausgehöhltes
Fladenbrot gefüllt mit Oliven, Thunfisch, Zwiebel, Tomaten, dazu Bananen und
Orangen bei einem Stopp in einem verlassenen Wüstenort der Franzosen. Hier
wurde vor etwa 50 Jahren noch Mineralien abgebaut, überall stehen die
langsam zerfallenen Wüstenbauten, heute gibt es nur noch einen Militärposten
und einige arme Familien.
Wir fahren noch in die ca 25 km südliche Stadt Taouz, die letzte Grenzstadt vor
der algerischen Grenze, viele Kleinkinder umlagern wieder unser Auto, kurz ein
Blick in den einzigen Kaufladen des Ortes. Es wird gerade an einer neuen
Teerstraße gearbeitet, dann erschließt sich auch einmal dieser Ort den Touris.
Vielleicht gibt es ja auch wieder einmal normalen Grenzverkehr, aber z.Zt.
bestehen erhebliche politische Differenzen zwischen Marokko und Algerien.
Am Nachmittag noch ein Stopp bei einer Berberfamilie, wir sitzen im Zelt und
bekommen einen Tee gereicht. Der Hausherr
dieser Berberfamilie fährt später mit uns
zurück, hat angeblich nach Jussuf 5 Frauen,
eine davon sicher nicht älter als 15
Jahre.(kann eigentlich nicht sein,) denn max.
sind heute 4 Frauen noch erlaubt, wenn der
Mann nachweist die Frauen unterhalten zu
können
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Am Spätnachmittag und nachdem unser Führer noch zwei weitere französische
Wohnmobile uns nachfahren lässt und so wieder Kunden mitbringt, treffen wir
wieder bei unserem Odyssee ein. Um sieben
Uhr ruft man uns zum Couscous - Essen ,
Vorsuppe, dann Couscous besteht aus Hirse,
dazu Hühnchenschlegel und verschiedene
Gemüse, Karotten, Auberginen, gemischt mit
Rosinen und Erbsen, eine interessante
Mischung, etwas gewöhnungsbedürftigt, ist
aber leicht bekömmlich und sehr
schmackhaft.
Am Freitag wurde es langsam immer voller
vor der Kasbah, jetzt stehen 4 deutsche und
6 französ. Wohnmobile hier. Abends spielen und singen 6 junge Leute auf
Trommeln und mit Metall-Kastagnetten, die Musik ist uns zwar fremd, geht aber
ins Blut.
Samstag, 15. Januar 2005
Heute geht es wieder weiter wir wollen in die Straße der Kasbahs und speziell
in die Todhraschlucht in der Nähe von
Tenehir. Wir müssen erst ca. 60- 70 km
zurück, denselben Weg den wir nach
Merzouga gekommen sind, denn jeder
andere Weg würde Pistenfahrt bedeuten und
das können und wollen wir mit unserem
Wohnmobil nicht wagen.
Unterwegs machen wir noch Pause in
Rissani , wir können über Internet für
5 DH unsere Bankbelege prüfen und unsere
Emails lesen und beantworten, aber die
langsame Verbindung und die Schwierigkeiten mit der hiesigen Tastatur ist
langwierig und fordert die Nerven.
Von Rissani noch einmal durch das Tafilalet der größten Oase und nach Erfoud,
hier geht eine untergeordnete Straße über 80 km quer durch die Einöde,
braune , graue Steinlandschaft im Hintergrund die hohen und teilweise
schneebedeckten „Haut Atlas“- Gipfel. Erfoud
– Jorf – Achouria bis Tinejdad sind zu
durchfahren, ehe wir die Straße der Kasbahs
erreichen.
Unterwegs liegen an der Straße als Zeitzeugen
alter Bewässerung die FOGGARA teilweise bis
zu 5m tiefe Löcher mit bis zu 2m hohen
Sandkegeln, gebaut früher von Sklaven, als
unterirdische Wasserkanäle miteinander
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verbunden, heute längst vergessen und nicht mehr in Betrieb – hunderte von
diesen Sandkegeln pflastern hier die völlig ausgetrocknete Wüste.
Die „Straße der Kasbahs“ befindet sich zwischen Ouarzazate – Tenehir –
Errachidia und ist insgesamt 302 km lang, hier liegen zahlreiche festungsartige
Lehmburgen und –dörfer viele noch gut erhalten, andere dem Verfall
preisgegeben, zahlreiche Oasendörfer mit Kasbahs und Dattelpalmen.
Heute fahren wir nur noch von Tinejdad bis
Tinerhir, denn hier ist der Eingang in die
Thodhraschlucht. Angeblich kann man nur
noch 14 km auf geteerter Straße fahren , am
Ende steht zwischen den engen Felswänden das
Hotel Jasmina, aber wir werden überrascht. Die
Straße ist tatsächlich nach 14 km zu Ende ,
aber nur weil über 200m die Straße
abgebrochen
ist,
vermutlich unterspült, aber nach 200 m
Pisten-Umleitung ist eine neue Straße seit 2
Jahren fertig und man könnte völlig
problemlos auch mit Wohnmobilen
weiterfahren.
Wir finden allerdings eine kleine Parkbucht
und werden hier unsere erste freie
Übernachtung in Marokko einlegen, zwei
kleine Campingbusse machen es uns vor, außer dass mich ein Mann um Bier
anbettelt, bleiben wir unbehelligt und können tief schlafen.
Sonntag, 17. Jan. 2005
Wir ziehen unsere Wanderstiefel an, dazu
Wanderstöcke – an die wir uns langsam
gewöhnen, man wird ja auch älter – und
ziehen los, klettern von unserem Stellplatz,
wo wir hervorragend geschlafen haben,
hinunter zum Flußbett und können auf einem
seitlichen Weg laufen, der Weg endet und wir
wechseln zur anderen Straßenseite. Immer
wieder stehen Palmen, aber auch Oleander
und andere Pflanzen rechts und links ziehen
sich schroffe Felsen an dem Flussbett steil
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hoch, irgendwo müssen auch die Kletterer ihr
Ressort haben.
Überall sind Ziegen- und Schafherden, die
sich mühsam zwischen den Felsen ihre
frischen Tamariskenbüsche suchen, man
kann anscheinend auch damit die Tiere satt
kriegen. Das ausgewaschene Flußbett ist
sicher 10-20 m breit, aber es ist so trocken,
daß man sich jetzt gar keinen reißenden Fluß
vorstellen kann. Nach einigen Km auch durch das unebene Flußbett sehen wir
an einem Feuer, denn es ist noch ziemlich frisch am Vormittag, drei Hirten, die,
als ich sie fotografiere, schimpfen, dass sie keine Dirham dafür bekommen.
Auch ihre Dromedare, sicher 20 Stück gemütlich fressend, sollte ich nicht
fotografieren, aber die Tiere hatten nichts dagegen, auf dem Rückweg zahlen
wir dann aber doch eine Art Wegzoll von
5 DH .
Gerne wäre ich noch die neue Straße durch die Schlucht nach Norden
weitergefahren, aber es hätte uns zu sehr von unserem Plan abgebracht.
Außerdem wäre für uns jetzt schon eine nochmalige Reise nach Marokko
denkbar, um sich anderes anzusehen, das Land ist groß und interessant.
Nach ca. 2 Std. sind wir wieder zurück und fahren weiter, zunächst wieder
zurück aus der Todhra-Schlucht nach Tenehir eine auffallend schöne
Oasenstrecke mit mindestens 3 Campingplätzen.
Wir setzen unsere Fahrt auf der Straße der
Kasbahs fort, von Tenehir nach Ouarzazate.
Es sind noch 170 km, und einige sehenswerte
Städte liegen auf unserem Weg.
Kurzer Halt in Boumalne. Hier ist gerade
Markt, wir kaufen Obst, Brot und ein gegrilltes
Hähnchen, das irgendwie mit Safran
eingerieben ist und uns köstlich schmeckt.
Übrigens zum Essen, in den Städten gibt es reichlich Möglichkeit in kleinen oder
größeren Restaurants zu essen, aber wir bleiben vorsichtig und lieber
Selbstversorger mit eigener Küche. Meine Gastroenteritis (Magendarm-Infekt)
im vorigen Jahr in Syrien und Jordanien hat mich erheblich vorsichtiger
gemacht, aber bei einem frisch gegrillten Hähnchen werden ja nicht gleich die
Salmonellen unterwegs sein.
16
Wer kennt eigentlich diese Geschichte : Ein Reisebus ist unterwegs in der
Wüste, auf einem Parkplatz ein Melonenverkäufer, alle begeistert, nur die
Melonen werden nach Gewicht verkauft, und das Gewicht kann man durch
Reinspritzen von Flusswasser und deren Abwässer gut erhöhen – die Folge zwei
Stunden später sitzt die halbe Busbesatzung in der Wüste hinter den spärlichen
Büschen. (keine Fabel, sondern aus der Ausbildung zum Reisemediziner in
München)
Weiter geht die Fahrt durch unwirkliches grau-braunes Wüstenterrain, teilweise
muß man langsam fahren, wenn die Straße durch eine Furt geht, ansonsten
kommt man gut voran, auch 90-100 km/h, aber die alten Busse sind noch
schneller. Na ja, die müssen auch arbeiten, und haben es eiliger als wir.
Nachdem wir durch `El `Kelaa des M
`Gouna gefahren sind und erreichen wir
später Skoura , hier fahren wir langsam durch
das Zentrum und schließlich nach 16.00 haben
wir unseren Campingplatz in Ouarzazate – die
Endstation auf der Fahrt durch die Straße der
Kasbahs und eine Stadt mit >130 000
Einwohner, hier bleiben wir erstmal wieder
einige Tage.
Montag, 17. Januar 2005
>Ouarzazate<
Heute morgen will ich erst einmal eine längere Rollerfahrt machen, denn wir
sind gestern ca. 20 km vor der Stadt am Royal Golf Club vorbeigefahren,
dieses Projekt wurde vor über 10 Jahren an einem großen Stausee begründet.
Hier sollen sich auch bekannte Schauspieler,
wie Sean Connery und Alain Delon, ihre
Kasbah gebaut haben. Der König soll gerade
vor ein paar Tagen dort gewohnt haben.
Also fahre ich die gut ausgebaute Straße
zurück bis zur
Abzweigung zu
dem „GolfRessort“, der
erste Eindruck
besteht aus
Polizeikontrollen an jeder zweiten
Ecke, die mich aber passieren lassen, denn ich
spreche kein Französisch und die freundlichen
Gesetzeshüter kein Englisch, noch weniger Deutsch.
17
Ich suche den Golfplatz, aber er ist wegen Trockenheit geschlossen, nur noch
ein Clubhaus und einige Holzbrücken sind übrig geblieben, wann wird sich die
Wüste diesen Platz wiederholen.
Dafür sind die entstandenen Kasbahs um so
schöner, sicher > 50 sind hier gebaut oder
entstehen gerade, ich mache viele Photos
dieser Wohnstätten für die Reichen dieser
Welt, aber eine Infrastruktur fehlt völlig ,
kein Restaurant, kein Laden und was sonst
noch notwendig wäre.
Kein Wunder, dass der Golfplatz
eingegangen ist, keine Spieler, denn die
meisten der Kasbahs sind Bauruinen,
entweder nur Rohbauten, bei anderen sind die vergitterten Fensterläden
geschlossen. Riesengrundstücke sind bei den bewohnten Gebäuden wie kleine
Oasen und wenigstens haben die Gärtner viel zu tun. Ich bin in einigen dieser
Kasbahs herumgeklettert, Platz zum Wohnen zur Genüge, Wohnzimmer von
>50 qm sicher , der Blick aus der Höhe der Felsen immer zum Stausee
gerichtet. Die Dächer versehen mit Türmchen, Säulen evtl. auch ein
Swimmingpool vor der Terrasse, alles vom Feinsten aber nicht fertig.
Wer will hier auch wohnen ???
Nachmittags fahren wir zusammen mit dem Roller, denn die Straßen der Stadt
sind breit bei wenig Verkehr. Leider hat die Tourist Information nicht einmal
eine Stadtkarte für uns . Die Hochglanz Prospekte von Marokko haben wir
bereits alle.
Wir gehen einkaufen in einem Supermarkt, der Ladenbesitzer passt auf unseren
Roller auf, wir können noch einen Gang durch die Souks machen.
Seit einigen Tagen beneide ich die Marokkaner die einen warmen Djallabah
tragen –Kapuzengewand mit Ärmeln, das über den Kleidern wie ein Mantel
getragen werden kann, aber auch als festliches Bekleidung, das Hauptgewand
ersetzt, wie wirke ich wohl damit im Graf Zeppelin-Haus in Friedrichshafen.
Mein Djallabah ist orange, hoffentlich
farbecht, mit schönen Kordelbordüren
geschmückt, gleich am ersten Abend nach
dem Duschen eine Superbekleidung, mal
sehen wie oft ich es trage – konnte übrigens
um 50 DH herunterhandeln, hat also 400 DH
oder 40 € gekostet, geht doch für einen
Mantel.
Wenn ich damit Heidy in der Stadt begleite,
werden wir vielleicht nicht mehr soviel
belästigt, außerdem macht mich mein
ungeschnittener Vollbart, sowieso einem Berber gleich.
18
Dienstag, 18. Januar 2005
Direkt kurz vor dem Campingplatz ist heute
großer Markt, hier gibt es alles, vom
Plastikeimer, Kinderschuhen, Teppiche,
Haushaltswaren aller Art, Gemüse in rauen
Mengen aber auch großer Schafmarkt gleich
in Verbindung mit Heuballen, denn in drei
Tagen ist das große Hammelfest ,denn alle
Familien schlachten ihre eigenen Hammel,
selbst die Messer und Beile zum Schlachten
liegen zum Verkauf. Wissen eigentlich die
armen Hammel was ihnen bevorsteht,
warum ihre Vorderbeine zusammengebunden sind? Und warum schaut der
Käufer sich interessiert die Zähne an, hebt den Schwanz und wiegt das Gewicht
durch Hochheben des Hammel, arme Viecher, wenn sie in der Schubkarre oder
PKW lebendig zur Pfanne gebracht werden. Ich werde am 21.1. wieder darüber
berichten, wenn alle Hammel geschlachtet
sind und das große Fest läuft.
Während Heidy sich allein in den Markttrubel
wirft, suche ich wieder das Internet auf. Ich
möchte den ersten Bericht über Marokko
unseren Freunden und Kindern und
Interessierten schicken. Den Text habe ich
gespeichert, die Email Adressen per Hand
eingeben,
ganz
schöne
Umstellung, denn die Tastatur ist eine völlig
andere. Schließlich beim „Senden“ ist alles
verschwunden tolle Leistung, aber nur
15 DH.
Mittags gibt es einige Gespräche mit
anderen Deutschen, ganz nett wieder
heimatliche Töne zu hören, sogar aus
Lindau ist einer da. Ein netter Franzose
kann ganz gut Deutsch und ist sehr gesprächig. Seine Frau macht eine
Wüstentour in Zagora für 12 Tage zu Fuß und mit Rucksack, also ist er allein.
Für heute ist bei uns noch die Besichtigung
der Kasbah Taourirt geplant, liegt mitten in
der Stadt, und wir können wieder
Rollerfahren. Mit 20,-DH können wir allein
und ohne Führer besichtigen, was wir wollen,
wir genießen es richtig. Danach noch einen
Besuch in der offiziellen Kasbah Artisanal,
19
wir schauen ohne zu kaufen, obwohl wir ständig angesprochen werden, denn es
gibt in dieser Jahreszeit nur wenig Touristen.
Zum Abschluss noch in praller Sonne Tee aus Minze und einen doppelten Kaffee
für 12,-DH = 1,20 € können wir uns noch
leisten und danach für 1,-DH = 10 Cent
eine große Tüte Popcorn auf dem Markt,
was haben wir geschlemmt.
Nach Rückkehr schon alles vorbereitet zur
morgigen Abfahrt, wobei den Abstecher
nach Zagora
wieder in die
Wüste machen
wir vielleicht mit
Fröhlich’s im
nächsten Winter, unser Ziel so schnell wie möglich
ans Meer, die Küste des Atlantik lockt, mal sehen wie
weit wir morgen kommen.
Mittwoch, 19. Januar 2005
Nach drei Übernachtungen hier in der Stadt muß es
endlich weitergehen. Leider muss ich noch einmal unseren Rundbrief
weiterschicken, heute klappt es, denn ich schicke immer nach 10 Emails dreimal
dasselbe weg, alles auf einmal ging gestern nicht. Heidy hat inzwischen wieder
unsere Vorräte aufgefüllt, d.h. für ca. 10,-€ bekommt sie Waren hier für ca. 2025,-€.
Wir fahren weiter aus der Stadt, leider wird die Straße Richtung Agadir immer
schlechter. Später ist der Teerbelag etwas mehr als Fahrzeugbreite, d.h. dem
Gegenverkehr muß man ausweichen oder er weicht aus. Man lernt sehr schnell,
denn sonst muß man ständig in den Schotter ausweichen, kein Problem wenn
nicht der Rand am Asphalt 4-5 cm Kante hat, hoffentlich halten die Reifen.
Nach 15 km fahren wir in einem Ort nach rechts um nach 10km uns
Ait Benhaddou anzusehen.
Bei Ait Benhaddou handelt es sich um ein altes Ksar – befestigtes Dorf . Es
liegt auf der anderen Seite eines Flusses und ist heute über eine Furt über
Sandsäcken zu erreichen. Das Lehmdorf ein Labyrinth aus Häusern, Gassen
Türmen und Kollektivspeichern, allein 6 Stück in diesem fast verlassenen Ort
am Hang, zuerst geht man durch das für den Film „Sodom und Gomorrha“
gebaute Tor und an den üblichen Souvenirläden vorbei. Enges Gewirr von
Sträßchen und Treppen, auf den Türmen Storchennester, insgesamt ein Beispiel
erhaltener Berberarchitektur. Zu anderer Jahreszeit sollen hier tausende
Touristen herumkriechen, heute ein Genuß ( aus Know How Marokko)
20
>Bilder von Ait Benhaddu<
Die Besichtigung dauert ungefähr ein bis zwei Stunden und hat sich wirklich
gelohnt.
Wir fahren zurück auf unsere Hauptstrecke Richtung Agadir, die irgendwann
nach Marrakesch abzweigt. Wir haben noch ca. >100 km bis zum einzigen
Campingplatz auf der Strecke in Taliouine. Die Strecke hat alles, Lkw’s
überholen uns, einem anderen folgen wir km lang, ehe er uns überholen lässt,
immer wieder Gegenverkehr, dem es
auszuweichen gilt. Ca. 16.00 haben wir das
Ziel erreicht , eine kleine Oase mit
Schwimmbad, blühende Blumen , ein
Restaurant und ein Haus als Zelt
ausgestattet, Stellplätze in Terrassen
angeordnet , richtig nett.
21
Donnerstag, 20.1.05
Gestern haben wir uns nett mit einem Engländer aus Portsmouth unterhalten,
sind schon mehrere Wochen in Marokko und zurück in Richtung Agadir. Dort
habe mit dem Campingplatz Atlantic Parc ein neuer vorbildlicher Platz aufgemacht. Wir lassen uns die genaue Lage erklären und machen uns auf den
Weg.
>Arganienbaum<
>blühender Mandelbaum<
Es sind etwa 200 km, wenn man eine Abkürzung nimmt, die etwa 30 km sparen
hilft. Leider sind das 80 km auf schmaler Gegenverkehrsspur. Das kennen wir
schon von gestern – das ewige Spielchen wer weicht als erster aus – erfordert
volle Konzentration.
Die Landschaft hat sich inzwischen völlig verändert, es ist richtig grün
geworden. Erstmalig sehen wir blühende Mandelbäume, dazu noch eine uns
völlig unbekannte Baumart - die ARGANIEN – ein Baum der in Marokko
endemisch vorkommt. Aus den gerösteten Mandeln, die in den Früchten
vorkommen, lässt sich ein schmackhaftes, nussartiges Öl gewinnen, das auch
als Hautpflegemittel verwendet wird. Für einen Liter Öl benötigt man 100 kg
reife Früchte, die etwa so groß wie sind wie Eicheln und jetzt meist noch grün
an den Bäumen hängen. Toll ist, dass Ziegen hier auf die Bäume klettern, um
die Früchte zu fressen. Wir haben den Zufall einen Baum mit Ziegen zu
fotografieren. Billigöl kann dann gewonnen werden, wenn man die
ausgespuckten und unverdaulichen Kerne sammelt, so kann man einen Teil der
Verarbeitung sparen, wenn die Früchte durch die Ziege gehen.
22
Nach diesem botanischen Exkurs fahren wir weiter, genießen die wunderschöne
Landschaft im Soustal
>Ziegen auf Arganienbaum<
>Kürbisfeld<
zwischen Haut Atlas und Antiatlas im Süden. Sogar die ersten Felder
beginnen zu wachsen und zeigen uns ihr frisches Grün, aber das erfordert viel
Wasser zum Sprengen und Bewässern der Felder.
Unter anderem kommen wir auch an dem oben abgebildeten riesigen und bis
zum Horizont reichenden Kürbis- oder Melonenfeld vorbei, es muß kurz vor der
Ernte sein, die sicher durch Menschen per Hand tagelang dauern wird.
Irgendwann machen wir unsere Mittagspause, und dabei klettert erstmalig die
Außentemperatur auf über 39°C, hätten wir nie erwartet im Monat Januar, wir
sind froh unsere Klimaanlage einschalten zu können. Wir finden sofort die
Umgehung von Agadir und fahren weiter Richtung Essaouira und folgen der
Küstenstraße nach Norden.
Endlich ist wieder das Meer – der Atlantik - in Sicht und nach ca. 10 km sehen
wir endlich die viel beschriebene Platte, wo wirklich hunderte, vielleicht auch
über tausend Wohnmobile über der Küste überwintern, nicht etwa auf einem
Campingplatz , sondern wild in der Landschaft. Hier wollen wir nicht hin,
sondern fahren weiter und finden tatsächlich den gerade erst im November
neueröffneten Campingplatz Atlantic Parc, eine Superanlage, die wir selbst
weder in Spanien noch in Portugal fanden. Alle Stellplätze haben festen
Untergrund, Parzelliert, frisch gepflanzte Oleanderhecken, die sich noch
entwickeln müssen. Nach Fertigstellung ist sicher Platz für 300 – 500
Fahrzeuge, sicher wird dieser Platz seine Erfolgsgeschichte schreiben, wenn ein
kluges Management hier arbeitet.
23
Freitag, 21. 1. 2005
Heute ist der Beginn des islamischen Opferfest – auch als Hammelfest(Aid al-Adha oder Aid al-Kabir) bezeichnet, es erinnert an die nicht
vollzogene Opferung Ismails (Isaaks) durch seinen Vater Ibrahim (Abraham) ,
zu lesen auch im Alten Testament . Dieses Fest findet am 10.Tag des
Pilgermonats statt und variiert nach dem islamischen Kalender, dauert 4 Tage
bis zu einer Woche , die Geschäfte, Büros und Banken sind mehr oder weniger
geschlossen. Jede Familie, die es sich leisten kann, schlachtet möglichst einen
Hammel (kostet aber ca. 1200 – 1600 DH, d.h. ein Monatsgehalt einer Familie).
Wichtig dabei das Tier wird durch Schächtung geschlachtet, und nur ein Teil von
der Familie verzehrt, der Rest dagegen wird den Armen gespendet, arme
Familien können oft sich oft nur ein Huhn schlachten.
Leider ist Ungläubigen der Besuch einer Moschee in Marokko verboten, also wird
er auch kaum Gelegenheit haben an diesem Fest teilzunehmen, so merken wir
auf unserem Campingplatz nicht viel davon, außer dass Läden und auch
Restaurants geschlossen sind.
7 km vor dem Campingplatz gab es mehrere
Geschäfte, die obwohl ich mit dem Roller
dorthin fahre am heutigen Feiertag
geschlossen sind. Ich wollte einen VorzeltTeppich aus Kunststoff kaufen, richtig
praktisch, da aus Kunststoff und in jeder
Größe zu haben, ich muß wohl noch ein paar
Tage warten.
Nachmittags herrlich in praller Sonne gelegen – Erholung pur und unser
Entschluß steht, hier werden wir uns zunächst einmal mindestens eine Woche
erholen, ob wir das schaffen.
Samstag – Samstag, 22. 1. – 28. 1. 05
Wenn wir an demselben Ort stehen, mache ich eine kleine Pause im Tagebuch
und werde auch nur das Interessanteste
berichten.
Adresse des Campingplatzes –
CAMPING CARAVANNING – ATLANTIC
PARC – Imi Ouaddar km 27, siege sozial
N°20,Bd Hassan II-Agadir,
Tel.048.84.08.98 Fax.048.84.09.72
24
Noch einiges zum Campingplatz, er ist wirklich eine besondere Betrachtung
wert, wie aus der Adresse hervorgeht liegt er im Ort Imi Ouaddar an der Küste
25-27 km nördlich von Agadir, neueröffnet im Nov.04, bereits im Januar , jetzt
stehen hier bereits ca.200 Wohnmobile, ich habe keinen schöneren Platz in
Spanien, Portugal und Marokko bisher gesehen. Hier entsteht ein SuperTouristenzentrum , keine Ahnung ob es einen europäischen Investor gibt, aber
es zeigt sich hier eindeutig eine Touristenattraktion der Zukunft. Vor dem
Campingplatz sind hunderte Reihenhäuser zu Ferienzwecken entstanden, aber
eingemauert und bewacht wie ein Ghetto.
Der Campingplatz ist bisher mit 300 Plätzen eröffnet, scheint allerdings
mindestens das Doppelte aufnehmen zu können, wenn auch der hintere Teil und
die zweite Sanitäranlage fertig gestellt sind. Der Platz ist parzelliert, alle Plätze
mit neugepflanzten Hecken und der Boden mit Kies gefestigt, ausreichend mit
guten Straßen. Extras Schwimmbad in Bau, Kinderspielplatz, Bouleplatz,
Quadvermietung, 1 x tägl. Bus nach Agadir und zurück, Supermarkt, Snack,
Waschanlage für Autos, gute Stromversorgung mit 6 und 10 A, Überall
Wasserzapfstellen. Der Sanitärblock vom
feinsten, alles gefliest, Superduschen,
Toiletten und WC in europäischen Standard,
Waschmaschinen, Geschirrabwasch,
Kassetten-WC-Entleerung u.v.a.m. einfach
vorbildlich und das zu dem derzeitigen
Sensationspreis von etwa für uns 1 Woche für
560,- DH.
Zwischen diesem Campingplatz und Agadir befinden sich die wilden Stellplätzedie Platte- auf diesem stehen hier geschätzt
ungefähr 1500 Wohnmobile, die WC’s gelangen
in große Sickergruben, Frischwasser wird
täglich in Tankwagen angeliefert, Strom gibt es
nicht, d.h. es helfen nur überdimensionierte
Solar- und Batterie-Anlagen, aber die werden
zu einem Preis von einem 1/3 hier angeboten
und direkt eingebaut. Ich bin mit dem Roller
dorthin gefahren, schrecklich dieses
Durcheinander kreuz uns quer stehender
Wohnmobile, insbesondere deutsche und
französische Rentner überwintern hier in Massen, wir halten es für eine
Zumutung einem fremden Land gegenüber, mal sehen wie lange da Marokko
tatenlos zusieht.
Bei meinem Besuch auf der „Platte“ suchte ich eine der wirklich schönen
Plastikmatten zum Vorlegen vor das Wohnmobil, nachdem ich einen Deutschen
angesprochen habe, hilft er mir Mustafa zu finden. der verschiedene sofort vor
mir ausbreitet, trotz Handeln zahle ich für 2X6 m 28,-€.
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Am Montag wieder herrliches Sommerwetter,
heute will ich angeln, also meine Ausrüstung
gepackt , meine Köder aus Portugal aus dem
Kühlschrank und mit dem Roller zu einer für
mich geeigneten Stelle , eine ins Meer
herausragende Klippe, 6-10 m über dem Meer.
Die Fische , die ich von oben sehen kann,
genießen meine Regenwürmer, aber nach
einiger Zeit kommt mir ein alter Mann zu Hilfe,
spricht sogar Englisch. Er schwört auf
Kartoffeln , geht noch einmal nach Hause, kommt nach 10 min zurück mit drei
schwarzen Früchten oder sog. marokkanischen Kartoffeln, der Mann schneidet
das Fruchtfleisch heraus, eine rosa gallertige Masse und zeigt mir, wie man
diesen Köder an dem Haken befestigt. Tatsächlich beißen die Fische aber keiner
schluckt meinen Haken vollständig, Heidy wird sich wieder etwas anderes zum
Essen einfallen lassen müssen, zur Selbstversorgung reicht es nicht bei mir.
Am Donnerstag sind wir mit dem Bus des
Campingplatzes nach Agadir gefahren, steigen dort an
dem großen Supermarkt „Marjane“ aus, hier bekommt
man alles, aber wir nehmen erst einmal ein Taxi
zurück in die Stadt.
Dort wieder Suche nach einem Internet, leider kann
man sich hier mit dem Browser nicht ins Banking
einlocken, aber wenigstens einige neue Emails abrufen
und beantworten. In einem anderen Internet können
wir unsere Überweisung tätigen. Toll als wir 10 min
vorher Geld am Automaten abgehoben haben, ist dann
diese Summe bereits abgebucht, Zauberei von
Marokko nach Uhldingen, toll. Danach wagen wir uns zum Essen in ein
Restaurant, komplettes Essen mit Vorspeise und Getränken kostet gerade
einmal ca. 10,-€, in Deutschland sicher mindesten 40-50 €. Noch ein Rundgang
durch die Innenstadt und an den Strand und
dann noch in einen Vogelpark mit Voliéren. Die
Zeit wird Knapp , wir fahren zurück mit dem
Taxi, der Fahrer versucht mir noch Pfeifentabak
zu besorgen, aber auch ihm gelingt es nicht, seit
drei Monaten keine Lieferung.
Zurück im „Marjanne“ machen wir noch
Großeinkauf, verstauen diesen im Bus und
fahren zurück.
Gespannt kommen wir an, denn ein Maler, den
ich getroffen habe, will heute unser Fahrzeug
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bemalen, gestern haben wir uns über Preis und Motiv geeinigt.
Vor unserem Wohnmobil sitzt Abdel el Fanid mit seiner Frau und zwei Töchtern
und bringt gerade an der Garagenklappe den Kopf einer verschleierten Touareg
Frau an, das Motiv auf der Motorhaube wird er heute nicht mehr schaffen, auch
nicht schlimm, denn mit Heidy konnte ich mich nicht richtig einig werden, der
Preis einer Malerei von 700,- DH reicht auch so schon.
Am Freitag warten wir noch einen Tag auf unsere Post aus Deutschland, die
jetzt schon eine Woche unterwegs, morgen wollen wir weiter nach Süden und
kommen dann noch einmal zurück, denn solange haben wir noch nie Pause
gemacht. Obwohl der Himmel blau ist, ist es seit 2 Tagen sehr windig, und man
kann kaum draußen sitzen, aber wenn man bedenkt , dass seit gestern erstmals
seit 50 Jahren sogar in Algerien Schnee liegt, Mallorca einen Wintereinbruch hat
und in Deutschland bis minus 18° sind, können wir nur sehr zufrieden sein, man
kann nur „inschallah“ denken uns sagen.
Samstag, 29. Januar 2005
Solange waren wir auf unseren Reisen noch nie an einem Ort, aber wir hatten
es uns diesmal fest vorgenommen. Einerseits muß man zwischendurch
auftanken, andererseits ist es auch notwendig das bisher erlebte zu
rekapitulieren und den Kopf auch wieder für neue Eindrücke frei zu machen.
Leider ist unsere Post noch nicht eingetroffen, so vereinbaren wir, nach
unserem Ausflug in den Süden noch einmal zurückzukehren.
Nach Umfahren von Agadir geht es zunächst Richtung Taroudant dann aber in
Ait-Melloul Richtung unserem Tagesziel nach Tafraoute. Irgendwo hinter
Biougra oder Ait-Baha wird die Straße immer enger und geht hoch in die Berge.
Überall weiter die Landschaft des Anti-Atlas mit reichlich Arganienbäumen, die
Ziegen auf den Bäumen überraschen uns nicht mehr, wir kennen inzwischen
ihre Motivation, aber herrlich die blühenden Bäume mit weißen uns rosa Blüten,
aber auch der gelbe Ginster am Wegrand lässt Frühlingsstimmung im Januar
aufkommen. Wir steigen wieder mal auf über 1600 m. In dieser Gegend stehen
die sog. Agadire im Vordergrund, sie dienten den Berbern als Speicherburgen,
in denen wichtige Dinge untergebracht wurden, und die zusätzlich als
Schutzburgen bei Überfällen die Familien schützten.
Wir sehen einige dieser Burgen auf den Anhöhen oder -Agadir Tislan
(Tizrgan)- Bergkämmen, die schönste und
kompakteste liegt auf einem größeren Hügel .
Wir erreichen schließlich noch das Tal der
Ammeln kurz vor Tafraoute. Dieser Ort fällt
insbesondere durch seine wunderschöne
Umgebung auf, liegt 1000m hoch und ist
umgeben nach allen Seiten von Felshängen
aus Granitgestein, die in der untergehenden
Sonne rot leuchten. Verschiedene Felsen
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haben Namen nach ihrem Aussehen – Napoleonshut – Löwenkopf –
Clowsfelsen.
Der gesuchte Campingplatz ist klein und gerammelt voll, aber in der Nähe ist
reichlich Platz unter Palmen, also werden wir frei stehen, hier kein Problem.
Sonntag , 30. 1. 05
Heute wollen wir noch nach Erkunden der direkten Umgebung von Tafraoute
weiter nach Tiznit, der Silberschmuckstadt. Zunächst kurven wir durch die
Stadt, mit einem Auge nach Tabak Ausschau haltend, aber schon in Agadir
hatte unsere Suche keinen Erfolg, sollte ich etwa gezwungen sein, mein so sehr
geliebtes Pfeifenrauchen aufgeben zu müssen, das wäre schon sehr hart.
Also zunächst fahren wir mal den Clownfelsen
suchen, wenigstens ist der Weg asphaltiert, ob
wir diesen Felsen tatsächlich gefunden haben,
wir sind nicht sicher und fahren nach einigen
km lieber wieder zurück nach Tafraoute,
phantastische Felsformationen finden sich
beidseits der Straße.
Wir suchen
die Straße
Richtung
Tiznit, die auch bald sehr gut ausgebaut ist.
Wieder auf kurviger Bergstrecke durch die
Weite der herrlichen und grünen Täler
begegnen wir auch erstmals einem Wohnmobil
mit FN – Kennzeichen. Irgendwo Pause zum
Vespern, unter uns an den Hängen liegen
terassenförmige Anbauflächen auf denen
gearbeitet wird.
In Tiznit stören uns die vielen Wohnmobile, die zusammen gepfercht stehen,
daher entscheiden wir uns wieder spontan, weiter zum Atlantik und dort nach
Sidi Ifni zu fahren.
Nachdem wir die Küstenstraße erreicht haben, fahren wir noch durch einige
kleine Orte, finden aber keine Freistellmöglichkeit, insbesondere , da die Straße
immer wieder von der Küste entfernt und Stichstr. nicht erkennbar sind. An
einer Stelle fahren wir 1-2km abwärts zu einer Bucht , aber hier entstand nur
ein ziemlich verwaister Fischereihafen, als einziger winkt uns noch ein Taucher
bevor er im Wasser wieder verschwindet.
Wir fahren also doch noch nach Sidi Ifni und finden schnell am Ortseingang den
gesuchten Campingplatz „El Barca“- Platz für etwa 30- 50 Wohnmobile, aber
schlechter Sanitäranlage, neu eröffnet hat zusätzlich in Nachbarschaft ein
weiterer Campingplatz und außerdem befindet sich ein weiterer am Ende des
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Ortes über der Steilküste.
Sidi Ifni ist eine frühere spanische Garnisonsstadt am Meer, bereits 1445
gegründet, erst nach Aufstand gegen die Spanier wurde der Ort 1969 an
Marokko zurückgegeben. Die Stadt wurde nach einem wundersamen Marabut
benannt. Nachdem 1860 nach dem Krieg die Stadt wieder an Spanien fiel,
wurde sie zum Vorzeigeobjekt spanischer Kolonisation ausgebaut.
Architektonisch eine Mischung aus Art deco, funktionalem Bauhaus und
südmarokkanischer Kasbahs mit Zinnen und Wehrtürmen, über unzählige
Treppen geht es von der Steilküste herunter zum Strand. Verspielter Abschluss
direkt neben dem Campingplatz ist das „Cecion de Mar“, ein Gebäude mit Bug,
Kommandobrücke, Masten und Takelage. Die Stadt ist der letzte Vorposten des
Tourismus, denn danach kommt nicht nur unwegsame Steilküste und
menschenleer, sondern endet auch die Straße und wird zur Piste Richtung
Sahara.
Uns gefällt es hier, also bleiben wir bis zum
Abklingen einer fieberhaften Gastroenteritis,
plötzlich bis >39° Fieber usw., usw., aber
Heidy erholt sich schnell und ich versorge uns
mit Brot, Bananen und später Cola, ein erster
Strandspaziergang bringt die endgültige
Erholung.
Auf die geplante Weiterfahrt nach Tan-Tan
verzichten wir, hätte auch nur Sinn, wenn wir
eine Weiterfahrt in die Westsahara geplant
hätten und besser mit Allrad ausgestattet
wären.
Insgesamt blieben wir hier für 4 Nächte, also vom 30. 1. – 2. 2., oder Sonntag
bis Mittwoch.
Donnerstag,3. Februar 2005
Weiter geht’s mit dem Ziel noch einmal nach Tiznit, dabei fahren wir zunächst
nach Guelmin, um dort auf die Hauptstrecke Richtung Agadir zu kommen.
Guelmin gibt es soweit nichts Besonderes, abgesehen man käme am Samstag
zum Dromedarmarkt, heute allerdings eine
Touristikattraktion, da von hier aus früher die
Karawanen ausgestattet und beladen wurden.
Wir durchqueren rasch die Stadt, nachdem wir
getankt und Brems- und Kühlflüssigflüssigkeit
wieder nachgefüllt haben.
Unterwegs noch ein Photo eines
29
Marabutgrabes, die man immer wieder in der Landschaft sieht.
Marabut ist und war ein Heiliger, der über „Baraka“ (Segen) göttliche Kraft
verfügt, die Grabstätten dieser Heiligen sind vielfach auch Pilgerziel, dabei
besteht die Hoffnung das Baraka auf die Gläubigen übergeht.
Am frühen Nachmittag sind wir in Tiznit, holen
uns mal zur Abwechslung zwei Pizza, fahren
auf den großen Stellplatz und machen dann
von hier aus unseren Spaziergang in die
Medina mit kilometerlanger, zinnenbewehrter
Stadtmauer.
Aber auch hier wieder die gewohnten kleinen
Läden und natürlich der Versuch uns
irgendwie in die Silberschmuckläden zu lotsen.
Auf einem Platz stellen wir uns als Zuschauer zu den Schlangendompteuren, die
aber meine Kamera sofort als Geldquelle ausmachen.
Freitag, 4. Februar 2005
Heute geht es noch ca. 150 km nach Agadir zurück, wir hoffen, die Post wartet
dort schon auf uns. Unterwegs machen wir noch einen 10 km Abstecher in
einen Naturschutzpark nach Massa Sous, leider endet die Straße aber in einer
Sandpiste, der wir nicht mehr trauen, schade, denn neben vielen Vögeln sollen
hier auch verschiedene Antilopenarten zu finden sein (ausgewildert vom Zoo
Hannover), betreut wird das Projekt von der GTZ.
In Agadir finden wir schnell unser Ziel, den Supermarkt „Marjane“, Käufer sind
im wesentlichen die Wohnmobile, die ihre Vorräte auffüllen. Auch wir füllen
wieder richtig auf, Wein und Bier, Fleisch und Wurst, Käse und Konserven.
Brot und Gemüse kann man dagegen überall bekommen.
Auf unserem Campingplatz, Atlantic Parc, ist unsere Post immer noch nicht da,
also werden wir hier das Wochenende verbringen.
Samstag,Sonntag 5./6. Februar 2005
Am Sonntag kommt tatsächlich unser Brief mit der Post.
Vor dem Wohnmobil lasse ich mich von einem Friseur
scheren, und am Nachmittag gehen wir zu einem Event
des Platzes , hören 2 Std. arabische Musik von 3
verschiedenen Gruppen bei Tee, Kaffee und Gebäck.
Morgen geht es endlich weiter, jetzt wollen wir auch den
Rest des Landes sehen.
30
Montag, 7. Februar 2005
Jetzt geht es endgültig weiter nach Norden, zunächst entlang der Küste, dann
durch wechselnde grüne Berglandschaft vorbei an Arganienbäumen und vielen
Ziegen und Schafherden. Zur Mittagszeit stellen wir unser Wohnmobil auf dem
Campingplatz in Essaouira ab. Erstmalig haben wir Regen und müssen den
Schauer abwarten, bis wir die 2 km zu Fuß in
die Stadt laufen können, aber wir werden es
nicht bereuen. Zuerst schauen wir uns den
wirklich typischen Fischerhafen mitsamt
Fischauktion und –verkauf an, ein reges Leben
mit den verschiedenen Fischerbooten, der
Werft, in der gehämmert und geschraubt wird.
Fischer die Sardinen als Köder an den Haken
anbringen.
Anschließend zu Fuß in die Medina, aber wir sind
überrascht von den schönen Anlagen, den modern
ausgestatteten Läden, endlich können wir auch mal in
Ruhe die phantastischen Holzarbeiten bewundern,
Intarsientische, Holztruhen, Holztabletts u.v.a.m.
sehen konnten,
ohne Kaufzwang
oder ständig
angesprochen zu
werden.
Wir schlendern weiter an einer Vielzahl von
Läden vorbei und ich kaufe eine
Berbertrommel Duo,aus Ton und mit
Kamelhaut bespannt, die der Verkäufer
faszinierend zu spielen weiß, leider kann man
die Kunst des Spielens nicht mit kaufen.
31
Immerhin wieder um 50,-DH heruntergehandelt, eine schöne Erinnerung.
Heidy kauft noch ein Kugelspiel, im ersten Laden wollte man 200,- , im
nächsten nur 60,-, bezahlt haben wir 55,-, ob wir das Handeln nicht in
Deutschland auch stärker versuchen sollten.
Zum Schluß hatten wir uns noch ein Fischessen vorgenommen, können unseren
fangfrischen Fisch selbst aussuchen, es gab Seebarsch und große Shrimps, dazu
Brot, Salatteller und Getränk (alkoholfrei) alles inklusive für umgerechnet 22,-€.
Zurück mit dem Taxi, ca. 10 Min Fahrt für 6,-DH =60 Cent, na man gönnt sich
ja sonst nichts.
Dienstag,8. Februar 2005
Heute fahren wir nur noch 170 km bis nach Marrakesch, bleiben aber auf der
Suche nach dem Campingplatz auf der Umgehungsstraße nach Casablanca und
finden auch diesen Platz, der stark frequentiert ist. Wir verbringen den
Nachmittag auf dem Platz und haben Zeit den Besuch der Stadt vorzubereiten.
Mittwoch, 9. Februar 2005
Wir fahren mit dem Taxi die ca. 15 km in die Innenstadt und vereinbaren auch
die Rückfahrt für 17.00 Uhr, der Preis nur 80,- DH,
d.h. für 8,-€. Der Taxifahrer bietet auch noch den
Service uns unsere leere Gasflasche zu füllen, auch
das klappt hervorragend.
Wir lassen uns in die Innenstadt zum Palais de
Bahia bringen, hier residierten Wesire, später die
französische Protektoratsverwaltung um die
Jahrhundertwende. Der
Palast ist komplett im
maurischen Stil mit
Holzschnitzereien und
Stuckverzierungen versehen.
Danach suchen wir die
Ruinen des El-BadiPalastes, im 16.Jhd. erbaut, aber dann bald wieder
zerstört, nur die mächtigen Grundmauern lassen die
Dimensionen erkennen. Auf den Mauern ringsherum
nisten zahllose Störche, bis zu 20 Paare haben wir
gezählt. Schwieriger zu finden durch das Gewirr der
Gassen sind die Saadier-Gräber, eines der schönsten
Bauwerke der Stadt.Die Gräber wurden im 16.Jhd.
angelegt , dann zugemauert und erst 1917 wieder gefunden. Es finden sich
Mausoleen mit Säulen ausgestattet, Zedernholztüren, Mosaikfliesen. Höhepunkt
das Grab des Saaditensultans Mulay Ahmet al-Mansur.
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Weiter zum „Platz der Geköpften“
dem Djamaa ek-Fna-Platz, ein Mittelpunkt von Marrakesch, am Nachmittag
viel Trubel mit Märchenerzähler,
Schlangenbeschwörer, Musikanten und
Akrobaten, die Wasserverkäufer posieren nur
noch für die
Fotografen, nur von
weitem mit Tele sind
sie kostenlos zu
haben. Irgendwo hier
essen wir zu Mittag,
danach noch der Weg
durch die Souks, alle
möchten uns etwas verkaufen, aber heute ohne uns. Am
Ende stehen wir noch vor der Kutubiya Moschee mit
77 m hohem Minarett, davor die Qubba der „Lalla
Zohra Bint el Kuch“ der Tochter eines schwarzen
Fürsten. Eine Stunde haben wir dann Zeit den regen
Verkehr auf dem Platz vor unserem Cafe zu beobachten,
ehe uns das Taxi kurz nach 17.00 abholt.
Donnerstag, 10. Februar 2005
Wir setzen unsere Fahrt fort nach Norden und auf schnellsten Weg zurück zur
Küste und fahren zunächst von Marrakesch Richtung Casablanca, dann nicht
nach El-Jadida sondern entscheiden uns nach
Safi zu fahren, um früher an die
Küstenstrecke zu kommen. Aber in Safi
– 4-500 000 Einwohner - finden wir keinen
richtigen Platz zum Freistehen und folgen der
Küstenstraße direkt über dem Meer noch 60
km bis zu einem Seebad Oualidia . Der Ort
ist zwar wie ausgestorben , auch der
angegebene Campingplatz geschlossen, und
dort sind die Sanitäranlagen dem Verfall
preisgegeben, aber wir finden direkt an einer
Lagune einen Stellplatz für die Nacht, ein Einheimischer will allerdings am
nächsten Morgen 10 DH für das Bewachen.
Freitag, 11. Februar 2005
Heute lassen wir es langsam angehen, machen noch einen schönen
Morgenspaziergang zur Promenade, werden dabei ständig zum Fischkaufen
angesprochen, verzichten aber und haben wenig Vertrauen auf das Alter und
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die Kühlung der Fische. Nachdem ich auch noch ein wenig meinen Reisebericht
fortgesetzt habe, fahren wir weiter nach El-Jadida .
Ca. 70 km entlang der Küste wieder,
unterhalb der Straße befinden sich viele
Felder, dann Salinenanlagen und am Wegrand
wird gearbeitet , anscheinend sind hier
Sammelstellen für Mohrrüben, die Landschaft
grünt und die Wiesen blühen, besonders mit
orangenen Blumen. Später sind rechts und
links der Straße ausgedehnte moderne
Industrieanlagen zur Phosphatherstellung.
El-Jadida ist Provinzhauptstadt mit 300 000
Einwohner, Phosphathafen und Handelsort für
landwirtschaftliche Produkte.
Heute suchen wir nur noch den Campingplatz, die Stadt besuchen wir erst
morgen.
Samstag, 12. Februar 2005
Heute fahren wir am Vormittag mit dem Motorroller in die Stadt,
Hauptsehenswürdigkeit ist die Cite Portugaise mit Festungsmauern und vier
Bastionen aus dem 16. Jahrhundert und im
19 Jhd. von den Juden weiterausgebaut. In
der Stadt gibt es als Mittelpunkt eine
Zisterne mit gotischem Kreuzrippengewölbe
mit 25 Säulen gestützt, eindrucksvoll und ein
Muss , wenn man hier ist.
Zwei Tore zur Stadt und eine Porta zum
Meer, früher Handelshafen.
Später gehen wir dann noch Einkaufen und
stellen fest, dass wir uns inzwischen sich
immer wohler führt und die
Berührungsängste mit dem orientalischen Leben abgebaut werden. Am Hafen
wird frischer Fisch verkauft und diesmal findet sich auch einer der Verkäufer,
der uns zwei vermutlich Seebarsch filettiert, 1 kg für 30 DH, ein köstliches
Mittagessen, gegrillt und mit Kartoffeln und Rotwein.
Sonntag, 13. Februar 05
Von El Jadida die Küstenstraße entlang bis nach Casablanca sind ca. 90 km.
Hier muß man aufpassen, denn die Polizei steht überall auch mit Radarpistole,
verschiedene Touristen haben schon bezahlt, also schön die Geschwindigkeit,
besonders bei Ortsdurchfahrten, reduzieren, egal ob man auch dann noch von
Taxen überholt wird.
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Übrigens die Taxen sind eine Erwähnung wert, wir haben noch nie so viele alte
Mercedes Diesel gesehen, wie hier. Ein Taxifahrer erzählt, ein gebrauchter
kostet so ca. 80 000,- DH, ich schätze sie müssen z.T. 4-500 000 km fahren
und sehen z.T. abenteuerlich aus, meist hell oder dunkelblau lackiert und sind
ausschließlich überall im Land außer Orts unterwegs und mit bis zu
6 Fahrgästen besetzt. In den Städten sind Petit Taxen unterwegs, je nach Stadt
blau,weiß, gelb oder braun lackiert, der Preis ist für uns minimal, wir bezahlen
nie mehr als ca. 1,-€ , aber unbedingt vorher nach dem Preis fragen.
In Casablanca ist unser Ziel nur die Moschee
Hassan II, die als größte Moschee in das Meer
hinaus gebaut wurde und 1993 zum Geburtstag
Mohammeds eröffnet. Sie ist nach Mekka die
zweitgrößte Moschee der Welt und hat Platz für 100
000 Gläubige, 20 000 im Gebetssaal und 80 000 auf
einer Plattform davor.
Das Minarett ist 200 m hoch, alle 4 mit kunstvollen
Ornamenten verziert, im Moscheebereich gibt es
25 000 Säulen und 125 Brunnen. Man kann diese
Moschee eigentlich besichtigen, aber wir kamen über
den Eingangsbereich nicht hinaus, entweder störte die
Wächter unsere kurzen Ärmel oder aber es stand
gerade das Gebet bevor, aber schon der Einblick in die
Höhe der Riesenmoschee lässt echte Ehrfurcht aufkommen.
Bei dieser Riesenstadt mit seinem endlosen Verkehr haben wir schnellstens die
Stadt wieder verlassen und fuhren weiter nach Rabat , es soll unser letzter
Stadtbesuch einer Königsstadt und der Hauptstadt Marokkos werden. Mittags
noch kurze Pause am Strand in Mohammedia, weiter noch ca. 70 km nach
Rabat und dort auf den Campingplatz von Salé.
Montag, 14. Februar 2005
Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur
Besichtigung von Rabat, zuerst müssen wir
den Oued Bou Regreg in einem Fischerboot
überqueren, denn der Fluß fließt hier ins Meer
und teilt die beiden Nachbarstädte Rabat und
Salé . Beide Städte haben zusammen 1,7 Mill.
Einwohner
und sind
tatsächlich
sehr
angenehm,
kaum Belästigungen, und man kann fast
ungestört sich in der Medina bzw. den Suqs
bewegen. Erstes Ziel wird der Hassanturm
und das Mausoleum Mohammed V. Hier
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sollte die größte Moschee entstehen, die allerdings nie vollendet wurde, nach
einem Erdbeben 1755 wurde fast alles zerstört. Man kann außer Teilen der
Mauer und vielen Säulenresten, den unfertigen Turm sehen kann. Direkt
daneben entstand in den 60er Jahren das Mausoleum des vorletzten Königs in
maurischer Architektur mit Schnitzornamenten. Mosaiken und Fliesen
schmücken die Anlage. Dazu die Wächter in schöner Tracht.
Nächstes Ziel die Chellah, die Grabstätte der
Merinidensultane, gebaut im 14.Jhd. und mit
Stadtmauer umgeben und als Mittelpunkt das Grab
des Sultans Abu al-Hassan. Es bestehen nur noch
Ruinen, aber dafür eine herrliche Flora und auf den
Mauern, Bäumen und auf dem Minarett überall
Storchennester, so viele haben wir an einem Ort
sicher nie gesehen.
Nach diesem Besuch zurück mit dem Taxi und wir
erholen uns erst einmal in einer Pizzeria in
Bahnhofnähe, laufen zur Medina, schauen uns um,
und finden auch für Heidy, nachdem wir bereits eine
Korallenkette erworben haben, noch eine von ihr gewünschte schöne
Lederhandtasche.
Dienstag, 15.Februar 2005
Wir wollen weiter, aber es gibt immer mal kleine Pannen, die einen aufhalten.
Heute ist mir ein Blumentopf im Weg, der etwas gegen meinen rechten
Kotflügel hat, so dass er zersplittert aber noch hält. Auf der Fahrt zum
Supermarkt Marjane geht er allerdings ganz verloren und fällt ab, allerdings
finden wir ihn nach dem Einkaufen sogar wieder und morgen werde ich ihn
notdürftig reparieren und wiederbefestigen.
Weiter geht es dem Ende unserer Marokkotour entgegen Richtung Norden,
unser Ziel soll Mulay Bousselham werden, eine Lagune und
Naturschutzgebiet, wo sich Wasservögel – Reiher, Flamingos beobachten
lassen.
Die Fahrt aus Rabat-Salé ist zuerst problemlos, dann verfahren wir uns ein
wenig, finden aber schließlich dank Heidy wieder unser Ziel und haben einen
netten Platz direkt an der Lagune, eine fast deutsche Kolonie.
Mittwoch, 16.2. – Sonntag,20. Feb. 2005
Da es nun nur noch ca. 200 km bis zum Anfang und Ende unserer ersten
Marokkotour sind, haben wir uns entschieden noch ein paar Tage hier an der
Lagune zu bleiben. Täglich kommen die einheimischen Anbieter am Zaun vorbei
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und wollen uns zu einer Fahrt auf die Lagune mit „Bird Watching“ überreden,
aber es ist uns nicht nur zu teuer, sondern was wir beobachten wollen, sehen
wir auch von hier, z.T. bis zu 25 Flamingos, Kraniche und Fischreiher.
Mit dem Roller, aber auch zu Fuß ist man
schnell in dem kleinen Ort mit einigen
Restaurants, Gemüseverkäufern und kleinen
Läden.
Einmal machen wir einen ausgiebigen
Strandspaziergang, können dabei auch die
ankommenden Fischer beobachten. Der
Himmel ist herrlich blau, aber durch den Wind
kann es sich nicht richtig erwärmen, reicht
aber zum Sonnenbaden. Vor uns nur die
Lagune mit weißen Sandbänken und im
Hintergrund die Brandung des Atlantik. Hier
ist ein richtiges Refugium zum Erholen.
Unsere Rückreise kann ruhig noch etwas
warten, besonders , da wir in den Nachrichten
sehen, dass in Deutschland noch totaler
Wintereinbruch mit viel Schnee uns erwarten
würde.
Es sind wirklich wunderschöne Tage gewesen,
immer Sonne, leider etwas zu kühl so dass
man immer auch den Wind als kalt empfindet.
Für Brot, Gemüse und am Sonntag für 2 KG
Muscheln fahre ich mit dem Roller einkaufen. Das Muschelgericht, auf
provencial gekocht, war köstlich.
Den Rest der Muscheln nehme ich als Köder zum Angeln, mal sehen, ob mir die
Fische eine Chance geben, und wenn nicht ist es auch ein Erlebnis und
Beschäftigung und eine Spannung ist immer gegeben. Kaum einer kann
verstehen, was ein Angler empfindet. Außenstehende meinen immer
Kommentare geben zu müssen, und sicher ist Fisch kaufen um einiges billiger.
Aber für mich ist es ein Hobby und gehört im Urlaub, oder soll ich jetzt besser
sagen auf Reisen dazu. Inzwischen habe ich mein Equipment auch langsam
wieder ergänzt, nachdem ich eigentlich jahrelang nicht mehr geangelt habe.
Ich begrenze allerdings das Angeln auf reines Meeresangeln, wenn möglich von
einer Mole oder in einem Hafen und auch in Etangs oder Lagunen, die zum Meer
gehören, an Flüssen oder Seen kostet es immer Geld und erscheint mir genauso
unsicher , wie am Meer – Glück gehört sowieso dazu -.
Übrigens, die am Anfang noch deutsche Kolonie hat sich in wenigen Tagen völlig
geändert, jetzt stehen neben uns auf der einen Seite ein Hölländer, auf der
andere ein Italiener und hinter uns ein Deutscher und Franzose und über Nacht
noch ein Spanier, also schöne internationale Mischung.
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Montag, 21. Februar 2005
So, heute geht es weiter zum Ende dieses Teils unserer Reise und damit vom
Atlantik zum Mittelmeer, d.h. zunächst wieder Richtung Norden nach Larache,
leider eine katastrophale Strecke , ungezählt die Schlaglöcher über ca. 40 km
bei einer rein landwirtschaftlichen Gegend, insbesondere Zuckerrohrplantagen.
Es ist gerade Erntezeit und die Straße voller LKWs hochbeladen mit Zuckerrohr
und unterwegs zur Raffinerie. Ebenso auf beiden Straßenseiten unzählige
Landarbeiter bei der Arbeit. Nach ca. 20 km ein tiefes Loch in der gesamten
Straße und darin Wasser, aber der Boden nicht zu erkennen, erst ein PKW zeigt
uns den Weg und daß man durchfahren kann, auch ich bin ziemlich froh, durch
dieses Hindernis zu kommen.
In Lerache kaufe ich Kühlflüssigkeit und danach finde
ich ein Ersatzteilladen , der auch für meine
Rollerbühne ein neues Rücklicht hat, der Wechsel des
Rücklichts klappt zwar, aber man fährt mit uns noch
zu einem Autoelektriker, der die Kabelverbindung
wiederherstellt. Danach noch 70 km weiter nach
Tetouan und wieder einwandfreie Straße, wir werden
noch eine letzte Nacht in Martil am Mittelmeer
verbringen, um morgen die Fähre nach Spanien zu
nehmen.
Dienstag, 22.Februar 2005
Heute kommt der Abschied von Marokko, es ist noch einmal schön warm und
strahlend blauer Himmel. Das Land verabschieden zu wollen mit seinem besten
Eindruck, den wir in diesem Winter hatten, ausschließlich stabiles Wetter, wie
man es sich nur wünschen kann, wenn man
an das Wetter der letzten Wochen in
Deutschland denkt.
Wir haben nur noch etwa eine Stunde Fahrt
nach Ceuta , dem Ausgangspunkt und
Endpunkt unserer Reise. Bevor wir das Land
oder den afrikanischen Kontinent verlassen,
wird noch einmal vollgetankt, so billig werden
wir es nie mehr bekommen, dann noch einen Besuch im Supermarkt die Vorräte
auffüllen und da wir im zollfreien Gebiet sind, machen wir noch eine
Anschaffung für die Zukunft, eine neue Videocamera – Canon MV700 – sie
reicht für unsere Ansprüche und wird unsere bisherige mehrfach defekte
Kamera von JVC, die uns gute Dienste geleistet hat, ersetzen.
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GEDANKEN ÜBER UNSERE REISE NACH
MAROKKO
Wir waren vom 6.Januar bis 22.Februar 2005 erstmalig in Marokko über
45 Tage und sind ca.3800 km gefahren, um insbesondere dem Winter zu
entfliehen und die Wärme zu suchen und zu finden. Über das Wetter habe ich
im Bericht genug geschrieben, und die Aussage – Kaltes Land unter heißer
Sonne – ist wahr, die mittlere Tagestemperatur war sicher über 20°C täglich,
nachts allerdings meist kalt und daher abends immer die Heizung notwendig.
In Marokko kommen wir in einen völlig anderen Kulturkreis, ein arabisches Land
und Grenzland in Afrika zu Europa, ein islamisches Land. Wir haben es schwer,
unsere Kultur zurückzustellen und auf die Menschen, die anders leben als wir,
zuzugehen, nur dann können wir versuchen, sie zu verstehen. Ich will nicht
behaupten, dass ich die Araber bzw. die Mohammedaner inzwischen verstehe,
aber ich bin ihnen etwas entgegen gegangen, um sie besser kennen zu lernen.
Nach unserer Reise nach Syrien und Jordanien im letzten Jahr und jetzt nach
Marokko hoffe ich, dass es nicht unsere letzte Reise nach Afrika sein wird, wir
wollen mehr Kontakte und die Menschen besser verstehen.
Marokko ist ein schönes Land und verdient es, vom Tourismus entdeckt zu
werden, damit es Anschluss an die Entwicklung der westlichen Welt
bekommen kann. Geschichtlich war das Land jahrhundertelang unter
wechselnder Besetzung durch Spanien, Portugal und Frankreich, die
sicher das Land nicht gefördert, sondern in der Vergangenheit
ausgebeutet haben. Es fehlt völlig eine industrielle Entwicklung, ein Land
das noch sicher hundert Jahre zurück ist. Die einzige erkennbare
Landwirtschaft ist nur in einem geringen Teil des Landes möglich, denn
der Wassermangel ist unübersehbar, vielfach wird nur mit Esel und auch
mit Holzpflug der Boden bearbeitet, nur in bestimmten Landesregionen
sind Traktoren zu sehen. Der Esel ist sicher auch heute noch das
wichtigste Transportmittel, so viele Esel habe ich in meinem ganzen Leben
noch nicht gesehen.
Die Rundreise führte uns an die unterschiedlichsten Orte, die Küste des
Mittelmeeres und des Atlantik, in die hohen Berge des Atlasgebirges, in
die Wüste nach Erg Chebbi. den Ausläufern der Sahara, in die Schluchten
des Todhraflußes und in das Draatal, in die größte der marokkanischen
Oasen dem Tafilalet, in die Königsstädte Meknes, Marrakesch und Rabat,
aber zusatzlich in die Städte Agadir und Casablanca, sowie nach Süden
nach Sidi Ifni und Guelmin. Nicht zuletzt die vielen anderen Städte und
Orte, die wir besuchten, wie „Die Straße der Kasbahs“, die Blaue Quelle
Source Bleu, aber auch die Berberaffen, Dromedare und Flamingos in
Mulay Bousselham. Und die Menschen, die Berber und Araber und
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daneben die vielen Schwarzen, seinerzeit als Sklaven in das Land
gekommen.
Viele neue Eindrücke in einem fremden Land, das jederzeit eine Reise wert
ist, man muß es nur für sich entdecken und nicht versuchen, dem Land
einen europäischen Stempel aufzudrücken. Wir können und sollen nicht
erwarten, einen Feudaltourismus zu finden, wie in der Dominikanischen
Republik oder auf Bali, Hawai und Thailand, es gibt nur vereinzelte
Anfänge eines aufstrebenden Tourismus, aber dafür freundliche und
liebenswerte Menschen, die von uns Unterstützung erhoffen.
Die Fortsetzung unseres Berichtes, nach Nordspanien und Jakobsweg
und Portugal, findet sich in unserem Abschlußbericht über die
Rückreise durch Spaniens Südküste.
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