Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht
Name: E n d e s f e l d e r, J a n i n a
Austauschjahr: Wintersemester 2013/14
Gastuniversität: Universidad de Sevilla
Stadt: Sevilla
Land: Spanien
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
Ankunft
Zur Ankunft in Sevilla ist zu sagen, dass es leider keine direkte Flugverbindung MünchenSevilla, oder Memmingen-Sevilla gibt. Deshalb sollte man entweder bereit sein einen halbtägigen Zwischenstopp in Barcelona auf sich zu nehmen, oder gleich einen Flug nach Málaga
zu buchen und mit dem Bus weiter nach Sevilla zu fahren. Trotz allem ist die eigentliche Ankunft in Sevilla ein Erlebnis, das man nicht vergessen wird. Die Stadt fängt einen sofort mit
all seiner Schönheit ein und lässt einen nicht mehr los.
Unterbringung
Ich habe viele ausländische Studierende kennengelernt und alle haben sich privat (nicht über
die Uni oder Wohnheime) eine Wohnung gesucht. Sei es über sämtliche „Erasmus en Sevilla“ Facebook Gruppen, oder die Internetseite www.pisocompartido.com oder Agenturen wie
Roomates Sevilla (von welcher ich nur abraten kann, da diese beispielsweise anscheinend
komplett über die Wohnung verfügen kann und ab und an auch einfach mit eigenem Schlüssel die Wohnung betreten und die Zimmer ansehen, etc. Wem Privatsphäre etwas bedeutet
ist dort nicht so gut aufgehoben, hatte ich das Gefühl).
Ich habe mit einer anderen Augsburger Erasmusstudentin und einem italienischen Erasmusstudenten zusammengelebt, in einer Wohnung die wir auch über eine der Gruppen ausfindig
gemacht haben. Unser Vermieter hat uns dann in dieser Konstellation zusammengewürfelt,
es ist also nicht so wie hier, dass schon vorhandene Mitbewohner weitere suchen, sondern
die Vermieter auswählen. Die durchschnittliche Miete bewegt sich zwischen 200€ und 300€.
Universität
Die Universidad de Sevilla ist die drittgrößte Universität Spaniens und ist in ihre verschiedenen Fakultäten über die ganze Stadt verteilt. Der älteste und Hauptteil der Universität ist das
rectorado, das sich in der alten Tabakfabrik befindet – eines der schönsten und klassischsten Gebäude Sevillas. Dieses liegt im Zentrum der Stadt und ist sehr gut zu erreichen.
Von der Universidad de Sevilla wird ein Sprachkurs für ausländische Studenten angeboten,
der zweiwöchentlich stattfindet und mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung endet. Ich
habe in diesem Kurs sehr viel dazugelernt und war froh darüber, dass dieser gratis angeboten wird (im Vergleich zur anderen Uni in Sevilla, wo man an die 300€ für einen Sprachkurs
zahlen müsste).
Leben in Sevilla
Das Leben in der Stadt unterscheidet sich gewaltig von dem hier in Augsburg, es wird auf
der Straße gelebt und die Wohnungen scheinen zum Schlafen und Siesta machen benutzt
zu werden. Ein weiterer Unterschied ist, dass sich das Leben auch hauptsächlich nachts
abspielt. Bis spät in die Nacht hinein sieht man Menschen aller Altersklassen in Bars, Cafés,
Restaurants, in den Straßen und es gibt immer etwas zu sehen, entdecken und ausprobieren. Tagsüber hingegen, sollte man die Idee haben zwischen 14 und 17.30 Uhr ein Geschäft
zu betreten, hat man Pech. Die Siesta ist fest im Tagesplan der spanischen Geschäfte eingeplant.
Für Lebensmittel, Restaurantbesuche, etc. bezahlt man in Sevilla grundsätzlich weniger als
bei uns in Deutschland, was einen aber auch dazu verleitet mehr zu konsumieren. Das heißt
am Ende habe ich immer genauso viel ausgegeben wie in Deutschland, wenn nicht sogar
mehr. Aber es hat sich gelohnt!
Sevilla ist meiner Meinung nach die schönste Stadt, in der man leben kann. Jeden Tag entdeckt man neue schöne Gässchen, neue Gebäude, Cafés, Bars oder andere Plätze in den
vielen Parks oder am Fluss Guadalquivir. Aber auch neue Leute. Die vielen Menschen auf
der Straße machen es einem leicht mit ihnen in Kontakt zu treten, häufig wird man angesprochen und lernt viele Spanier und andere Erasmusstudenten kennen.
Wetter
Das Wetter in Sevilla ist großartig. Wenn es mal bewölkt war, war das ein Ausnahmetag.
Von September bis Februar hat es kaum geregnet, ansonsten gab es SONNE, SONNE,
SONNE. Selbst als es nicht mehr über die 30 Grad ging, gab es Sonnenschein. Das ist auch
der Grund warum man in dieser Stadt kaum unglücklich werden kann.
Trotz allem empfehle ich jedem sich auf einen richtigen Winter vorzubereiten. Ich glaube ich
habe selten so gefroren wie im Winter in Sevilla. Der Grund dafür ist, dass die Wohnungen
nicht beheizt werden können. Es gibt schlichtweg keine Heizungen und ein kleiner tragbarer
Radiator hilft nicht viel. In den Wohnungen ist es teilweise kälter als draußen und wenn man
die Kälte einmal spürt, wird es leider nicht mehr warm. Tipp: Jeden Tag viele Leute zum Essen einladen, die machen wenigstens die Küche oder das Wohnzimmer warm.
Unterschiede
Zur Siesta habe ich ja schon etwas gesagt, manchmal entscheidet man sich einfach zur falschen Zeit etwas essen zu wollen oder einkaufen zu wollen. Das Einkaufen in Supermärkten
stellt sich auch anfangs als etwas problematisch dar, wenn man ein ungeduldiger Mensch
ist. Generell kann man für einen „schnellen“ Einkauf schon mal gut und gerne doppelt oder
dreimal so lange brauchen als in Deutschland. Aber auch daran gewöhnt man sich, denn
schließlich ist man ja selber auch mal an der Reihe mit der Kassiererin zu ratschen, nicht nur
die anderen!
Sprache
Wer in der Uni oder Schule Spanisch gelernt hat, wird sich in den ersten Wochen trotz allem
fragen warum er dort nichts versteht. Das andaluz, die Sprache der Sevillano, auf das sie so
stolz sind, macht einem den Anfang schwer. Sobald man aber ein, zwei Wochen genauer
hinhört versteht man sie und lernt auch selbst ein Teil davon zu werden. Es werden viele
Wortendungen verschluckt und sehr schnell gesprochen, aber es sagt sich so schön. Wer
Sevillanos versteht, kann sich im restlichen Spanien durchschlagen und alle anderen auch
verstehen UND auch Südamerikaner werden viel leichter verstanden, da es auch dort viele
Ähnlichkeiten aufweist.
Alles in allem kann ich über meine Zeit in Sevilla nur sagen, dass ich sie mehr als genossen
habe. Ich hab das schönste halbe Jahr dort verbracht und die Stadt kennen- und liebenge-
lernt. Schade nur, dass die Zeit des ersten Semesters die bekannte Feria de Abril in Sevilla
nicht mit einschließt, das „Oktoberfest“ Sevillas auf dem die Flamenco Kultur gelebt und gefeiert wird aber das steht auf jeden Fall noch auf meiner Liste, und zurückkehren werde ich
100%ig!!!
Mehr möchte ich eigentlich nicht verraten, man muss Sevilla einfach erleben und selbst liebenlernen – und das geht schnell! Und leicht!!!