Abschlussbericht zur Fallstudie „Energieeffizientes Musterbüro“
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Abschlussbericht zur Fallstudie „Energieeffizientes Musterbüro“
Abschlussbericht zur Fallstudie „Energieeffizientes Musterbüro“ Einfluss auf den Stromverbrauch durch den Austausch von DesktopPCs gegen energieeffiziente Notebooks im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Chausseestraße 128a 10115 Berlin Tel: +49 (0)30 72 61 65 – 600 Fax: +49 (0)30 72 61 65 – 699 E-Mail: [email protected] Internet: www.dena.de Berlin, 15.12.2009 Seite 1 von 16 06.05.2010 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung.............................................................................................................................................. 4 1.1 2 Beschreibung der Fallstudie ................................................................................................................................. 4 Analyse der Ausgangssituation.......................................................................................................... 5 2.1 Erste Maßnahme : Einsatz energieeffizienter Notebooks ..........................................................................6 2.2 Zweite Maßnahme: Sensibilisierung der Mitarbeiter zum energieeffizienten ...................................... Nutzerverhalten am Arbeitsplatz und Implementierung eines zentralen ............................................. Powermanagements .......................................................................................................................................... 7 2.3 Messszenario ........................................................................................................................................................ 7 3 Auswertung und Interpretation der Messergebnisse ..................................................................... 8 3.1 Stromverbrauch der Bürogeräte und Gesamteinsparung ......................................................................... 8 3.2 Zusammensetzung des Stromverbrauchs am Arbeitsplatz ..................................................................... 12 3.3 Bewertung des Einspareffekts ........................................................................................................................ 13 3.3.1 Einsparung je Rechner ................................................................................................................................ 13 3.3.2 Einsparung je Arbeitsplatz ......................................................................................................................... 13 3.4 4 Hochrechnung der gemessenen Einsparungen ........................................................................................ 14 Zusammenfassung ............................................................................................................................ 15 Seite 2 von 16 06.05.2010 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Lastgang eines Desktop-PCs (1. Messung) ........................................................................... 9 Abbildung 2: Lastgang eines Notebooks (2. Messung) ............................................................................ 9 Abbildung 3: Lastgang eines Monitors (1. Messung) .............................................................................. 10 Abbildung 4: Lastgang eines Monitors (2. Messung) ............................................................................. 10 Abbildung 5: Lastgang eines Druckers (1. Messung) ............................................................................... 11 Abbildung 6: Lastgang eines Druckers (2. Messung) .............................................................................. 11 Abbildung 7: Zusammensetzung des Stromverbrauchs (1. Messung) ..................................................12 Abbildung 8: Zusammensetzung des Stromverbrauchs (2. Messung) .................................................12 Abbildung 9: Einsparung je Rechner ....................................................................................................... 13 Abbildung 10: Einsparung je Arbeitsplatz ............................................................................................... 13 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Gerätekategorie: Desktop-PC..................................................................................................... 5 Tabelle 2: Gerätekategorie: Monitor .......................................................................................................... 6 Tabelle 3: Gerätekategorie: Drucker .......................................................................................................... 6 Tabelle 4: Gerätekategorie: Notebook ....................................................................................................... 6 Tabelle 5: Konfiguration des Powermanagements ................................................................................. 7 Tabelle 6: Technische Daten des Messgeräts ............................................................................................ 8 Tabelle 7: Messablauf ................................................................................................................................... 8 Tabelle 8: Gerätekategorie: Arbeitspatzrechner ...................................................................................... 9 Tabelle 9: Gerätekategorie: Monitor ........................................................................................................ 10 Tabelle 10: Gerätekategorie: Drucker ....................................................................................................... 11 Tabelle 11: Rahmenbedingungen ............................................................................................................. 14 Seite 3 von 16 06.05.2010 1 Einleitung Die Initiative EnergieEffizienz ist eine Aktionsplattform für effiziente Stromnutzung in allen Verbrauchssektoren. Sie wird von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) und den Unternehmen der Energiewirtschaft EnBW AG, E.ON AG, RWE AG und Vattenfall Europe AG - getragen und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Zusammen mit ihren Projektpartnern führt die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) im Rahmen der Initiative EnergieEffizienz die bundesweite Informations- und Motivationskampagne „Effiziente Stromnutzung im Dienstleistungssektor“ durch. Das Ziel der Kampagne ist es, Energieeffizienzpotenziale im Bereich Stromanwendung im Dienstleistungssektor und insbesondere in öffentlichen Einrichtungen zu erschließen und eine Reduktion des Stromverbrauchs zu erreichen. Der durch die Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) verursachte Stromverbrauch in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Der Verbrauch von IuK-Endgeräten in Privathaushalten, Unternehmen und Behörden lag - gemessen an dem deutschen Gesamtstromverbrauch - im Jahr 2007 bei etwa 11 Prozent. Wenn keine gezielten Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik unternommen werden, ist in den kommenden Jahren mit einem erheblichen Anstieg des Stromverbrauchs zu rechnen, Angaben zu Einsparpotenzialen durch den Einsatz moderner energieeffizienter Computer beruhen häufig auf theoretischen Berechnungen oder Laborversuchen, jedoch fehlt es an realen Erfahrungswerten aus der Praxis. Im Zuge dessen hat die dena im Rahmen der Initiative EnergieEffizienz eine Fallstudie bei Arbeitsplätzen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durchgeführt, in der die realen Stromverbrauchswerte von Endgeräten am Arbeitsplatz gemessen und analysiert wurden. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss moderner Bürogeräte auf den Stromverbrauch zu verdeutlichen und die daraus resultierenden Einsparpotenziale darzustellen. Des Weiteren soll durch eine intensive Bewerbung der Ergebnisse die Nachfrage nach energieeffizienten IT-Geräten am Markt gesteigert und auf die Bedeutung eines energieeffizienten Nutzerverhaltens am Arbeitsplatz aufmerksam gemacht werden. 1.1 Beschreibung der Fallstudie Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) beschäftigt an zwei Standorten über 1.600 Mitarbeiter die überwiegend an Büroarbeitsplätzen arbeiten. Als oberste Bundesbehörde nimmt das Ministerium seine Vorbildfunktion ernst und setzt im eigenen Haus auf Green IT. Es leistet damit seinen Beitrag zum Green IT-Ziel der Bundesregierung, nämlich den Energieverbrauch der IT des Bundes bis Ende 2013 um 40 Prozent zu senken. Eine Maßnahme zur Erfüllung dieses Zieles ist die Beschaffung energieeffizienter Bürogeräte. Im Rahmen des IT- Investitionspaketes des Konjunkturprogramms der Bundesregierung wird das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bis Ende 2011 insgesamt 600 bestehende Computer durch wesentlich energieeffizientere Notebooks ersetzen. Durch den Einsatz der Notebooks sollen die Vorteile des mobilen Arbeitens auf Dienstreisen und im Haus genutzt und gleichzeitig der Energieverbrauch erheblich reduziert werden. Seite 4 von 16 06.05.2010 Gegenstand dieser Untersuchung ist es, die Auswirkungen des Beschaffungsvorhabens auf den Stromverbrauch und die daraus resultierenden Einsparungen abzubilden. Zu diesem Zweck wurden die Stromverbrauchswerte der bestehenden Desktop-PCs sowie der neu beschafften Notebooks über einen Zeitraum von sieben Tagen im normalen Gebrauch detailliert gemessen und im Anschluss an die Messung ausgewertet. Neben der Einsparung durch die Beschaffung wurde in der Fallstudie auch der Einspareffekt untersucht, der durch energieeffizientes Nutzerverhalten erzielt werden kann. 2 Analyse der Ausgangssituation In der ersten Phase der Untersuchung wurde eine detaillierte Analyse der Ausgangssituation vorgenommen und eine repräsentative Stichprobe identifiziert. Darüber hinaus wurden aus den Gerätedatenblättern der Hersteller typische Leistungsaufnahmen in den unterschiedlichen Betriebszuständen entnommen. So konnte bereits im Vorfeld der Messung das Einsparpotenzial der neuen Rechner abgeschätzt werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie verfügt über 1.781 Computerarbeitsplätze an den Standorten Berlin und Bonn. Davon wurden für die Stichprobe fünfzehn Arbeitsplätze am Standort Berlin ausgewählt. Jeder der ausgewählten Arbeitsplätze verfügt über einen Computer, einen Monitor und einen Arbeitsplatzdrucker. In der Untersuchung wurden demzufolge die Stromverbrauchswerte von insgesamt 45 Bürogeräten vor und nach dem Austausch der Rechner ausgewertet. Im Folgenden sind die in der Stichprobe enthaltenen Bürogeräte aufgeführt. Tabelle 1: Gerätekategorie: Desktop-PC Hersteller Typbezeichnung Prozessortyp Anzahl der Größe der Arbeitsplatz- Anzahl Festplatten Festplatten speicher der Geräte Chip Set (CS) PC CS A64-3200 Athlon 64- 1 80 GB 512 MB 5 1 80 GB 512 MB 3 1 80 GB 512 MB 4 1 80 GB 1 GB 1 1 80 GB 2 GB 2 3200, 2,2 Ghz Chip Set (CS) PC CS A64-3400 Athlon 643400, 2,2 Ghz Chip Set (CS) PC CS A64-3500 Athlon 643500, 2,2 Ghz Fujit- PC ESPRIMO P5615 Sempron- su/Siemens AMD 3200 3200+, 1,8 Ghz Fujit- PC ESPRIMO P5615 Sempron- su/Siemens AMD 3800 3800+, 2,2 Ghz Seite 5 von 16 06.05.2010 Tabelle 2: Gerätekategorie: Monitor Hersteller Typbezeichnung Belinea 1930 G1 19" Belinea 101730-17" Scenic View TFT P17-2 Tabelle 3: Gerätekategorie: Drucker Hersteller Typbezeichnung Kyocera FS-1020D Kyocera FS-1010 Kyocera FS-1000+ Kyocera FS-1030D Hewlett-Packard HP LaserJet P2015d 2.1 Erste Maßnahme : Einsatz energieeffizienter Notebooks Im Zuge des IT- Investitionspaketes des Konjunkturprogramms der Bundesregierung beschaffte das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Jahr 2009 200 Notebooks. Durch den Einsatz der Notebooks sollen die Vorteile des mobilen Arbeitens auf Dienstreisen und im Haus genutzt und gleichzeitig der Energieverbrauch erheblich reduziert werden. Die Monitore und Arbeitsplatzdrucker wurden im Zuge des Beschaffungsvorhabens nicht ausgetauscht. Tabelle 4: Gerätekategorie: Notebook Hersteller Typbezeichnung Prozessortyp Anzahl der Festplatten Größe der Festplatten Arbeitsplatzspeicher Anzahl der Geräte Dell Latitude E5500 Core 2 Duo 1 80 GB 1 GB 15 T7250 Seite 6 von 16 06.05.2010 2.2 Zweite Maßnahme: Sensibilisierung der Mitarbeiter zum energieeffizienten Nutzerverhalten am Arbeitsplatz und Implementierung eines zentralen Powermanagements Neben der Beschaffung energieeffizienter Bürogeräte ist deren Nutzung ein wesentlicher Aspekt, die den Stromverbrauch beeinflusst. Wie Abbildung 1 (siehe Seite 9) verdeutlicht, laufen viele Geräte den ganzen Arbeitstag ununterbrochen, selbst wenn sie nicht genutzt werden. Im Rahmen der Fallstudie wurden die Mitarbeiter des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vor der zweiten Messung über energieeffizientes Nutzerverhalten am Arbeitsplatz informiert. Hierzu wurden den Mitarbeitern in einem persönlichen Gespräch die Potenziale aufgezeigt und Informationsmaterialen ausgehändigt. Folgende Empfehlungen wurden ausgesprochen: Den vorhandenen Ausschalter zum Feierabend zu betätigen, um die Geräte vollständig vom Netz zu trennen. Gezielte Änderungen an der Konfiguration des Power-Managements vorzunehmen. Die Monitore in den Pausen auszuschalten. Keine Bildschirmschoner zu verwenden. Tabelle 5: Konfiguration des Powermanagements Maßnahme / Betriebszustand 1.Messung 2.Messung Monitor abschalten 30 Minuten 2 Minuten Festplatte abschalten 30 Minuten 5 Minuten Standby 30 Minuten 10 Minuten Ruhezustand Nie Nie 2.3 Messszenario Für die Messung der Leistungsaufnahme wurde ein Messgerät verwendet, das die Wirkleistung und den Leistungsfaktor ausweist. Das Gerät zeigt die Messwerte in Echtzeit auf dem Display an, kann darüber hinaus aber auch als Datenlogger genutzt werden und die Messergebnisse speichern. Rahmenbedingungen der Messungen: Aufgenommener Messwert und Messrate: gemittelte Wirkleistung je Minute Eingesetzte Messgeräte: Energy Logger 4000 Seite 7 von 16 06.05.2010 Tabelle 6: Technische Daten des Messgeräts Betriebsspannung 230 V/AC Frequenz 50 Hz Anzeige Leistungsmessung 0,1- 3.500 W Anzeige Energieverbrauch 0,000 – 9.999 kWh Display dreizeilig mit vier Stellen Tarifbereich 0,000 – 9,999 Genauigkeit 5 -3.500 W (1% + Count) 2 – 5 W ( 5% + Count) < 2 W (15% + Count) Pufferbatterie 3 V, CR 1620 Betriebstemperatur 10 – Tabelle 7: Messablauf Maßnahmen 1. Messung: Vorhermessung Messung für sieben Tage (fünf Arbeitstage und ein Wochenende) rund um die Uhr. Rollout der neuen Notebooks Installation der neuen Geräte Informieren und Sensibilisieren der Mitarbeiter zu energieeffizientem Verhalten am Arbeitsplatz. 2. Messung Messung für sieben Tage (fünf Arbeitstage und ein Wochenende) rund um die Uhr. 3 Auswertung und Interpretation der Messergebnisse 3.1 Stromverbrauch der Bürogeräte und Gesamteinsparung Anhand der folgenden Tabellen werden die Messergebnisse zusammengefasst dargestellt. Da bezüglich der Auf- und Abbauzeiten der Messgeräte geringfügige Abweichungen (+/- 2h) zwischen dem 1. und dem 2. Messvorgang bestanden, wurden zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit die gemessenen Verbrauchswerte auf eine festgesetzte Dauer von sieben Tagen linear angepasst. Bei den aufgeführten Werten handelt es sich um die bereinigten Stromverbräuche. Seite 8 von 16 06.05.2010 Tabelle 8: Gerätekategorie: Arbeitsplatzrechner Stromverbrauch [kWh/Woche] 1. Messung 2. Messung Stromverbrauch aller Computer: 34,6 5,85 Durchschnittlicher Stromverbrauch je Computer : 4,33 0,73 Aus dem Vergleich der durch die Arbeitsplatzrechner verursachten Stromverbräuche ergibt sich eine Reduzierung in Höhe von ca. 29 kWh pro Woche für die Stichprobe zwischen 1. und 2. Messung. Dies entspricht einer Gesamteinsparung von 82 Prozent, welche aus der Beschaffung energieeffizienter Notebooks und dem veränderten Nutzerverhalten resultiert. 1 Abb. 1: Lastgang eines Desktop-PCs (1. Messung) Abb.2: Lastgang eines Notebooks (2. Messung) Aus Abbildung 1 geht hervor, dass der Arbeitsplatzrechner während der 1. Messung zum Feierabend ausgeschaltet jedoch nicht vom Netz getrennt wurde. Die Verlustleistung im Scheinausbetrieb liegt zum Feierabend und am Wochenende kontinuierlich bei ca. 10 Watt. Abbildung 2 zeigt, dass das Notebook während der 2. Messung zum Dienstende jeweils heruntergefahren und konsequent vom Netz getrennt wurde. Mit dieser Maßnahme konnte die Verlustleistung im Scheinausbetrieb vermieden werden. 1 Aufgrund einer erhöhten Dienstreisequote während der 2. Messung wurden für die Auswertung der Messergebnisse acht der fünfzehn Arbeitsplätze berücksichtig. Da diese während der 1. und 2. Messung vergleichbare Nutzungszeiten aufweisen konnten. Seite 9 von 16 06.05.2010 Des Weiteren ist aus der Abbildung 1 und der Abbildung 2 zu entnehmen, dass die Leistungsaufnahme des Desktop-PCs im Betrieb zwischen 68 und 78 Watt liegt, während das Notebook noch eine Leistungsaufnahme von lediglich 10 bis 30 Watt aufweist. Neben der Messung der Stromverbrauchswerte der Arbeitsplatzrechner wurden auch die Verbrauchsdaten der dazugehörigen Monitore und Arbeitsplatzdrucker aufgenommen. So kann gleichzeitig eine Aussage über den Gesamtstromverbrauch je Arbeitsplatz ermittelt werden. Tabelle 9: Gerätekategorie: Monitor Stromverbrauch [kWh/Woche] 1. Messung 2. Messung Stromverbrauch aller Monitore: 10,2 6,4 Durchschnittlicher Stromverbrauch je Monitor: 1,27 0,81 Die Vergleichsmessung der Monitore hat ergeben, dass allein durch eine energieeffizientere Nutzung in der 2. Messung eine Einsparung von ca. 40 Prozent erzielt werden konnte. Die konsequente Netztrennung der Geräte zum Dienstende und die vorgenommen Änderungen an der Konfiguration des Power-Managements haben zu dieser lohnenswerten Einsparung geführt. Abb. 3: Lastgang eines Monitors (1. Messung) Abb.4: Lastgang eines Monitors (2. Messung) Der Vergleich von Abbildung 3 und Abbildung 4 verdeutlicht die Auswirkungen der vorgenommen Änderungen am Power-Management. Während in der 1. Messung das Gerät über den Tag hinweg eine konstante Leistungsaufnehme von ca. 35 Watt aufweist, wird in der 2. Messung deutlich, dass sich die Leistungsaufnahme dem Nutzerverhalten anpasst. Wurde der Monitor nicht genutzt, so hat sich dieser nach zwei Minuten automatisch abgeschaltet. Des Weiteren geht aus der Abbildung 4 hervor, dass während der 2. Messung eine konsequente Netztrennung der Monitore zum Feierabend vorgenommen wurde. Seite 10 von 16 06.05.2010 Tabelle 10: Gerätekategorie: Drucker Stromverbrauch [kWh/Woche] 1. Messung 2. Messung Stromverbrauch aller Drucker: 5,08 2,98 Durchschnittlicher Stromverbrauch je Drucker: 0,85 0,49 Bei der Auswertung der erfassten Messwerte, seitens der Arbeitsplatzdrucker, wurden lediglich sechs Geräte berücksichtigt. Die restlichen Drucker wurden während der zweiten Messung kaum genutzt. Der Stromverbrauch dieser sechs Geräte, konnte während der 2. Messung, auf 2,98 kWh pro Woche reduziert werden. Allein durch das veränderte Nutzerverhalten der Mitarbeiter am Arbeitsplatz konnte der Stromverbrauch an sechs Arbeitsplatzdruckern um 2,1 kWh pro Woche reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von 40 Prozent. Abb. 5: Lastgang eines Druckers (1. Messung) Abb.6: Lastgang eines Druckers (2. Messung) Aus den abgebildeten Lastgängen des betrachteten Arbeitsplatzdruckers geht hervor, dass während der 2. Messung eine konsequente Netztrennung zum Feierabend vorgenommen wurde. Demnach konnte die Verlustleistung im Scheinausbetrieb auch bei den Druckern erheblich reduziert werden. Seite 11 von 16 06.05.2010 3.2 Zusammensetzung des Stromverbrauchs am Arbeitsplatz Die folgenden Abbildungen verdeutlichen den prozentualen Anteil der einzelnen Gerätekategorien am Gesamtstromverbrauch. Abb.7: Zusammensetzung des Stromverbrauchs (1. Messung) Abb. 8: Zusammensetzung des Stromverbrauchs (2. Messung) Aus den Abbildungen 7 und 8 geht hervor, dass die Desktp-PCs den größten Anteil am Gesamtstromverbrauch haben und daher in diesem Bereich durch energieeffiziente Geräte ein hoher Einfluss auf den Gesamtstromverbrauch der IT liegt. Die Abbildung 8 zeigt, dass durch die energieeffizienteren Notebooks der Anteil dieser am Stromverbrauch deutlich sinkt. Aus Gründen der Arbeitsergonomie werden die Arbeitsplätze auch nach der Ausstattung mit Notebooks mit einem zusätzlichen Monitor und einer zusätzlichen Tastatur ausgestattet. Seite 12 von 16 06.05.2010 3.3 Bewertung des Einspareffekts 3.3.1 Einsparung je Rechner Die Einsparung durch den Gerätetausch beträgt 74 Prozent und wurde ausschließlich durch den Einsatz energieeffizienter Notebooks erreicht. Unter Berücksichtigung des Einspareffekts von 8 Prozent aufgrund von veränderten Einstellungen im Powermanagement und einer konsequenter Netztrennung der Geräte konnte eine Gesamteinsparung von 82 Prozent erzielt werden. Abb. 9: Einsparung je Rechner 3.3.2 Einsparung je Arbeitsplatz Der durchschnittliche Stromverbrauch je Arbeitsplatz konnte um 4,37 kWh pro Woche reduziert werden. Allein der Geräteaustausch von Desktop-PCs auf Notebooks ergab eine Einsparung von 50 Prozent je Arbeitsplatz. Neben dem Einsatz der energieeffizienteren Computer konnte durch die energieeffizientere Nutzung der Geräte eine Einsparung von 18 Prozent erreicht werden. Insgesamt ergibt sich so eine Einsparung von 68 Prozent bezogen auf einen kompletten Arbeitsplatz. Abb. 10: Einsparung je Arbeitsplatz Seite 13 von 16 06.05.2010 3.4 Hochrechnung der gemessenen Einsparungen Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie plant bis Ende 2011 sukzessive 600 Desktop-PCs durch energieeffizientere Notebooks zu ersetzen. Die folgende Hochrechnung schätzt das Energieeinsparpotenzial bezogen auf das gesamte Beschaffungsvorhaben ab. Grundlage dafür sind die ermittelten Messwerte der Strichprobe. Folgende Rahmenbedingen und Annahmen liegen der Hochrechnung zu Grunde: Tabelle 11: Rahmenbedingungen Beschaffungsvorhaben: 600 Stück Beschaffungszeitraum: 2009-2011 Durchschnittlicher Stromverbrauch je Computer aus 4,33 kWh/Woche der 1. Messung: Durchschnittlicher Stromverbrauch je Computer aus 0,73 kWh/Woche der 2. Messung: Weitere Annahmen: Der Bestand an Desktop-PCs, der bis Ende 2011 vollständig ersetzt wird, enthält neben den in der Stichprobe betrachteten bzw. gemessenen Rechnermodellen weitere Modelle. Deren Leistungsaufnahme wurde auf Basis von Herstellerangaben mit den Modellen aus der Stichprobe verglichen. Der Stromverbrauch ist mit den in der Stichprobe gemessenen Geräten vergleichbar. Des Weiteren weist der aktuelle Trend darauf hin, dass die in den kommenden Jahren zu beschaffenden Notebooks noch verbrauchsärmer sein werden als die aktuell eingekauften Geräte. Für eine defensive Hochrechnung werden die Einsparungen aus der Stichprobe als Grundlage für die Hochrechnung angenommen. Der Anteil der Mitarbeiter, welche im Rahmen der Fallstudie ihr Nutzerverhalten geändert haben, wurde für die gesamte Behörde hochgerechnet. Die Änderungen an den Voreinstellungen im Powermanagement wurden ebenfalls auf 600 Arbeitsplätze hochgerechnet. Aus der Stichprobe ergibt sich für die Hochrechnung eine Dienstreise-Quote von 13 Prozent. Das Ergebnis: Wird die Stromeinsparung auf das geplante Volumen auszutauschender Geräte gemäß den Annahmen hochgerechnet, so ergibt sich ab 2011 eine Gesamteinsparung von ca. 85.963 kWh pro Jahr. Berücksichtigt man in der Hochrechnung außerdem die erzielte Einsparung seitens der Drucker und Monitore, welche durch das veränderte Nutzerverhalten in der Fallstudie nachgewiesen werden konnte, so ergibt sich ab 2011 eine Gesamteinsparung von 105.000 kWh pro Jahr. Das entspricht einer CO2 –Reduktion von 67 Tonnen pro Jahr. Seite 14 von 16 06.05.2010 4 Zusammenfassung Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat bei dem Austausch der Desktop-Rechner auf energieeffizientere Notebooks gesetzt - und das mit großem Erfolg. Allein der Geräteaustausch hat eine Stromeinsparung von 74 Prozent erzielt. Neben dem Einspareffekt durch die Beschaffung, konnte durch ein energieeffizientes Nutzerverhalten am Arbeitsplatz eine weitere Stromeinsparung von 8 Prozent erreicht werden. Folglich ergibt sich seitens der Computer eine Gesamteinsparung von 82 Prozent. Betrachtet man im Kontext den gesamten Arbeitsplatz mit Drucker, Monitor und Rechner, so lässt sich eine Einsparung von durchschnittlich 68 Prozent ableiten. Der Anteil des energieeffizienteren Nutzerverhaltens, betrachtet über die drei Gerätekategorien, macht dabei 18 Prozentpunkte aus. Hochgerechnet wird das Ministerium nach dem kompletten Rollout der energieeffizienten Rechner -unter Berücksichtigung eines energieeffizienten Nutzerverhaltens am Arbeitsplatz - ab 2011 jedes Jahr 105.000 kWh weniger Strom verbrauchen. Seite 15 von 16 06.05.2010 Impressum Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Stephan Blank Bereich Energieeffiziente Stromnutzung Steffen Joest Chausseestraße 128a Hannes Seidl 10115 Berlin Thorsten Gebhardt Tel: +49 (0)30 72 61 65 – 600 Fax: +49 (0)30 72 61 65 – 699 E-Mail: [email protected] Internet: www.dena.de Die Deutsche Energie-Agentur. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ist das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und regenerative Energien. Ihre zentralen Ziele sind die rationelle und damit umweltschonende Gewinnung, Umwandlung und Anwendung von Energie sowie die Entwicklung zukunftsfähiger Energiesysteme unter besonderer Berücksichtigung der verstärkten Nutzung von regenerativen Energien. Ihre Gesellschafter sind die Bundesrepublik Deutschland, die KfW Bankengruppe, die Allianz SE, die Deutsche Bank AG sowie die DZ BANK AG. Die Initiative EnergieEffizienz. Die Initiative EnergieEffizienz ist eine bundesweite Informations- und Motivationskampagne, die private Verbraucher, Unternehmen und öffentliche Institutionen über Vorteile und Chancen der effizienten Stromnutzung informiert. Für Dienstleistungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen stellt die Initiative praktische Hilfsmittel und Informationen zu allen Stromanwendungsbereichen zur Verfügung, um die Betriebskosten durch intelligente Investitionen und effiziente Stromnutzung zu senken. Die Initiative EnergieEffizienz steht für effiziente Stromnutzung in allen Verbrauchssektoren und ist eine Public-Private-Partnership. Sie wird von der dena sowie den Unternehmen der Energiewirtschaft – EnBW AG, E.ON AG, RWE AG und Vattenfall Europe AG – getragen und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert. Seite 16 von 16 06.05.2010