In Touch® Nr. 3 - Kids Kidney Care
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In Touch® Nr. 3 - Kids Kidney Care
Ostern 2004 Ausgabe Nr. 3 Kids Kidney Care Damit nierenkranke Kinder von heute unabhängige Erwachsene von morgen werden. Genuss pur Fertig mit Einschränkungen: Ein neues Leben für Leonie – dank Mamis Niere. “Pouvoir donner donner son son “Pouvoir rein par par amour amour est est un un rein vrai cadeau.” cadeau.” vrai Editorial D Ganz herzlich möchten wir uns an dieser Stelle auch bei den transplantierten und nierenkranken Kindern und Jugendlichen wie Martina und Thomas, Nathanael und Nadine, Dominik und David, Hansi, Mirko und Mark, Janaina und Ida-Liza, Romain, Jasmin und Ellen, sowie deren Familien bedanken, die uns erlaubten, Beiträge über sie zu veröffentlichen. Tausenden von Organspenderausweisen verursachte und die über sechs Jahre hinweg den grössten Teil der Spendengelder für uns gewann. er Verein Kids Kidney Care feierte im April 2004 seinen sechsten Geburtstag. Die HilfsorganiNun ist Leonie dank einer Lebendspende sation wurde 1998 von mir gegründet, gesund. Leonie hat jetzt ihre eigene um die Bedürfnisse von nierenkranken funktionierende Niere. Sie kann und will Kindern und Jugendlichen sowie deren nun ihr Leben auf die gleiche Art und Familien zu unterstütWeise wie ihre Freunde zen. Es gab in der verbringen. Sie will nicht Schweiz einen Mangel mehr immer unter der an Wissen und VerLupe sein, an die Öfständnis unter der Befentlichkeit treten. Und völkerung über die ich als Mutter, ich als Nierenkrankheiten. Leiterin von Kids KidProfessor Thiel, ehemaney Care, und wir als liger Leiter der Mitarbeiter dieser kleiNephrologie am Kannen Organisation, mit tonsspital Basel, enteiner unendlichen Arschied sich, uns als beit und einem grossen Ehrenmitglied zu unterHerzen, ja wir gönnen stützen. Er glaubte aber ihr diese neue Zukunft kaum daran, dass eine der Anonymität und Organisation dieser Art der Normalität und der in der Schweiz Chancen Am Abend vor der Lebendtransplantation fühlten Leonie und ich eine engeVerbundenheit. Gesundheit. hätte, fruchtbar zu überleben. Anscheinend gab es Ärzte, die Jetzt liegt es nicht nur an uns, die wir Unseren bisherigen bereits vergeblich versucht hatten, einen weiter unsere ehrenamtliche Funktion erErfolg haben wir aber füllen werden, sondern auch an Ihnen – gesamtschweizerisch tätigen Verein dieser Art aufzubauen. Professor Leumann, der unsere sehr geschätzten Gönnerinnen wirklich nur einer damalige Leiter der Nephrologie am Kinund Gönner – Leonie zu zeigen, dass alles derspital Zürich, stand uns trotz anfängPerson zu verdanken – was sie durchgemacht hat, die Privatlicher Zweifel auch bei. Des öfteren sphäre, die sie geopfert hat um anderen meiner mittlerweile waren es überlastete Familien seiner junbetroffenen Kindern und ihren Familien gen Patienten und Patientinnen an der zu helfen, nicht umsonst war. Nieren11-jährigen Tochter Dialyse, die lange Zeit auf eine Spenderkrankheiten existieren noch, Kinder leiLeonie. niere warten mussten und sehr froh den noch, Kinder warten noch auf waren um Unterstützung verschiedenster Spendernieren, Familien bleiben mit Art. Transportkosten finanziell überlastet, Am Ende des ersten erfolgreichen Ver- Leonie war es, die für uns von Anfang an Mütter (und Väter) brauchen immer einsjahres wurde uns die Gemeinnützig- Berge bestieg. Leonie war es, die als noch Entlastung, Jugendlichen muss keit von der Finanzdirektion Zürich zuge- Kleinkind die mühsamen Fragen der weiterhin bei Schulproblemen geholfen Presse beantwortete. Leonie war es, die werden, Neutransplantierte brauchen sprochen. sich nicht zierte, ihre Fotos veröffent- Unterstützung mit der Integration usw. Ich konnte unter meinen nicht von der lichen zu lassen. Leonie war es, die sich usw. usw. Nichts hat sich geändert. Krankheit betroffenen Kollegen und Kol- nicht wehrte gegen die Fernsehproduzenleginnen einen kleinen Kern von ehren- ten, die in ihr Privatleben eindrangen. Werden auch Sie Kids Kidney Carer. amtlichen Mitarbeitern gewinnen, unse- Leonie war es die schlussendlich einem Jede noch so kleine Spende – ob einmalig rem Vorstand beizutreten. Ihre Funktion Fotografen erlaubte, die intimsten und oder wiederholt – hilft. Und so könnten ist es, mich in meiner Arbeit zu unter- ängstlichen Augenblicke ihres kurzen wir auch den Skeptikern zeigen, dass es stützen und quasi als Kontrollorgan die Lebens für immer in Celluloid zu archi- doch möglich ist, als kleiner Fisch in Einsätze der Energien und Spendengelder vieren und der ganzen Schweizer Bevöl- einem Teich der Grossen zu überleben zu überprüfen. Vor allem leistet die Kas- kerung zu zeigen (siehe Seite 13). Ja! und dabei Bedürftigen helfen! Vielen siererin eine enorm intensive karitative Leonie war es, die uns auf den Weg des herzlichen Dank! Erfolgs brachte – die Bestellungen von Arbeit! Marilyn Zeller 2 “ Sich beharrlich und kompetent für die Perspektive von Kindern mit einer nicht so prominenten Krankheit einzusetzen, verdient unsere besondere Anerkennung. Unser Gemeinwesen ist auf das Engagement wie das Ihre angewiesen und Ihnen zu grossem Dank verpflichtet. ” Monika Stocker, Stadträtin Vorsteherin des Sozialdepartements Alltag vergessen wir leider allzu oft, mit welchen Ein“Imschränkungen und belastenden Problemen die Betroffenen konfrontiert sind. Mit viel persönlichem Engagement leisten Sie und Ihre MitarbeiterInnen von Kids Kidney Care praktische und vielfältige Unterstützung und geben damit den nierenkranken Kindern und Jugendlichen sowie ihren Angehörigen wieder eine Perspektive. Dafür gebührt Ihnen mein Dank und meine Anerkennung. ” Ihr Einsatz für nierenkranke Kinder ist bewundernswert – ganz herzlichen Dank und lassen Sie nicht nach! ” Christine Beerli Präs. soziale Sicherheit und Gesundheit im Ständerat Ehrenmitglieder: Professor Mario Bianchetti, Leiter Nephrologie Bellinzona Dr. Sergio Fanconi, Direktor Kinderspital Lausanne Professor Ernst Leumann, ehem. Leiter Nephrologie Kinderspital Zürich Dr. Christoph Rudin, Leiter Nephrologie Kinderspital Basel Professor Gilber Thiel, ehem. Leiter Nephrologie Kantonsspital Basel Sponsoren “In Touch” Roche Pharma (Schweiz) AG Novartis Fresenius (Schweiz) AG KIDS. Kidney Care – mit Swiss Transplant assoziiert PC KONTO: 90-791745-7 www.kkc.ch Editorial ................................................................ 2 2002: Jahr des Elefanten .................................... 4 – 5 6 Nierenkrankheiten ................................................ Medizinische Probleme ......................................... 7 7 Offizielles Gesuch an Kids Kidney Care............. Die lebensrettende Dialyse ................................... 8 Dialyse-Lager ........................................................ 8 9 Hollywood in Arosa 2002 ................................... Ganz persönlich .................................................... 10 11 Kids Kidney Care klingt gut................................ 12 Lagerolympiade 2003 .......................................... Ein neues Leben dank Mamis Niere .................... 13 –15 16 900 Tauben auf einmal ........................................ Janaína .................................................................. 17 18 Transplantation: Die meistgestellten Fragen ...... Mirko erzählt ........................................................ 19 Die Nierenspende .................................................. 19 19 Organspenderausweise ........................................... Tackers in Anzère ................................................. 20 20 Lager in Kreta ....................................................... Nadine Schatzmann ............................................. 21 Was bedeutet Diät für ein nierenkrankes Kind? 21 Kids Kidney Carers ............................................... 22 – 23 Pouvoir donner son rein par amour ................... 24 – 25 La petite pharmacienne........................................ 25 26 Smart Aktion 2002 .............................................. Wie Sie helfen können… Wie wir helfen… ... 27 Malwettbewerb....................................................... 28 Impressum: Prof.Thomas Zeltner Direktor Bundesamt für Gesundheit “ Inhaltsverzeichnis: Herausgeber: Kids Kidney Care Rebweg 11, 8174 Stadel, Schweiz Telefon: +41-1-858 36 60 Fax: +41-1-858 36 61 e-mail: [email protected] www.kkc.ch – www.kidskidneycare.org Satz/Layout: Type-Design, Zürich Druck: J.E.Wolfensberger, Zürich Redaktion «Schweizer Familie»: Ein neues Leben dank Mamis Niere Redaktion «L’illustré»: Pouvoir donner son rein pour amour est un vrai cadeau Redaktion «Schweizer Illustrierte»: La petite pharmacienne Redaktion «Der Landbote»: Einfach Danke sagen Kids Kidney Care strebt keine grosse Mitgliedschaft an. Der Verein besteht aus einer kleinen Gruppe von aktiven Mitarbeitern. Werden Sie Kids Kidney Carer. Siehe Seite 27. Vorstand Kids Kidney Care Präsidentin Marilyn Zeller-Walker Vize-Präsident David Hönigsberg Kassiererin Esther Reichenbach Beisitz Beatrice Devigus-Meier Beatrice Schnarwyler Connie Simcock Revisionsstelle: Fritz Eichenberger Eichenberger ETR AG Oerlikon ZH Rechtsanwalt: Jürgen Imkamp Baur & Imkamp Dübendorf ZH 3 D as Jahr 2002 bezeichneten wir als unser Jahr des Elefanten. Wir erachteten es als nötig, der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich mit unserem Logo nachhaltig identifizieren zu können d.h. wir hofften, durch dieses Symbol weitere Marktpräsenz zu erzielen. Tatsächlich konnte Kids Kidney Care im Jahre 2002 zwei grosse Erfolge aufweisen: • Wir erreichten die gewünschte hohe Werbe- und Medienpräsenz durch unser Logo und • durch unser intensives Engagement für die Transplantation konnte eine Rekordzahl von Organspenderausweise an Interessenten verteilt werden. 2002: Jahr des Elefant als Symbol der Weisheit Dieses symbolträchtige Tier steht sowohl für Weisheit als auch für Langlebigkeit. Zudem lässt eine Elefantenherde ihre Kranken nie im Stich.Als Logo haben wir bei Kids Kidney Care deshalb ebenfalls einen Elefanten mit Baby gewählt. Die Ex-Miss Schweiz Mahara McKay unterstützte unser Elefanten-Eldorado. Sie bewarb unsere Aktion auf Radio 24. Hier posiert sie für die Schweizer Illustrierte. Folgen Sie dem Beispiel der Zeller-Familie und sammeln Sie Elefantenwaren für einen Weiterverkauf in Ihrer Gegend. Elefanten-Eldorado Am Samstag, 8. Juni 2002, fand auf der Gemüsebrücke in der Stadt Zürich ein grosser Elefantenverkauf statt. Es gab grosse und kleine, neue und gebrauchte Elefanten aller Art: aus Holz, Stroh, Keramik, Stoff oder Glas; Bücher und Bilder; Souvenirs aus Afrika und Indien; selbstgemachte Halsketten von den Kindern der Dialysestation im Kinderspital, Zürich; Plüschtiere, sowie gespendete teure Kunststücke. PC KONTO: 90-791745-7 oder Bankkonto: ZKB 1100-0222.242 Bild aus dem Neuen Bülacher Tagblatt. Die Familie Zeller zeigt einige gespendete Elefanten, die sie von Firmen aus der ganzen Schweiz erhalten haben. Wir danken Ihnen im Namen von allen nierenkranken Kindern und Jugendlichen. Jede noch so kleine Spende von Ihnen hilft. Eifrige Elefanten-Liebhaber suchten bereits um 7.00 Uhr interessante Sammelstücke bei dem Elefanten-Eldorado aus Unsere Sponsoren: Credit Suisse, Jubiläumsstiftung der Zürich Gruppe, E. Hiestand AG, Zollikerberg, Radio 24. Unsere Poster Kampagne konnten wir mit der grosszügigen Unterstützung der Aktion Plakat Gesellschaft durchführen. 4 U nter vielen Hilfsorganisationen wurde Kids Kidney Care von der Familie Knie ausgewählt, sich von Donnerstag, 5. bis Montag, 16. September 2002, den Besuchern des Kinderzoos in Rapperswil vorzustellen. Elefanten “Rund um den Elefanten” konnten sie alles über Kids Kidney Care erfahren.Wir konnten den grossen und kleinen Besuchern ein Programm mit Informationen, Fundraising und Unterhaltung anbieten. Unterhaltung: Mittels einem Elefanten-Logo-Malwettbewerb und einer Elefanten Schatzsuche März 2002: Franco Knie, zusammen mit Marilyn Zeller, kündigt unser Jahr des Elefanten bei einem Anlass im Knies Kinderzoo Rapperswil den Medien an. Fundraising: Mit dem Verkauf unserer Elefanten-Logo-Buttons und einem Smart Wettbewerb (Siehe Seite 26). Viele Kinder haben fleissig beim Malwettbewerb mitgemacht. Information: Zelt mit Dialyse-Apparaten, Broschüren, Spenderausweisen und Grafiken über die Nierenkrankheit. Eröffnen der Aktionswochen: (v.l.) Kinderzoo Direktor Benjamin Sinniger, Marilyn Zeller und Ellen Ringier, die mit grossem Elan die Elefanten Buttons den Medien zeigten. Juristin und Verlegersgattin Ellen Ringier wurde Patin unseres “Jahr des Elefanten”. “ Das Wirken und die Ziele dieser Organisation, die in ihrem Logo mein persönliches Wappentier, den Elefanten, trägt, unterstütze ich sehr gerne. Ellen Ringier ” Viele Prominente halfen uns mit dem Fundraising im Kinderzoo. Vor dem Kids Kidney Care Zelt zeigten sie den Dialyse-Apparat den Medien: (v.l.) Mireille Jaton,Yolanda Tavoli, Ilona Hug, Monika Kälin mit Leonie Zeller,Trix Heberlein, hinten Marilyn Zeller mit Tobias Rentsch, Edi & Butch,Anoop Singh, vorne Models Evelyn und Jacqueline mit rechts dem transplantierten Dominic. 5 Anatomie und Funktion der Niere Anatomie der Nieren: Jeder gesunde Mensch hat 2 Nieren, welche den Urin produzieren. Der Urin fliesst über die 2 Harnleiter in die Blase und wird über die Harnröhre ausgeschieden. Ist nur eine Niere erkrankt oder spendet man als Lebendspender eine Niere, ist die Nierenfunktion weiterhin genügend. Eine gesunde Niere reicht also aus zur normalen Funktion. Daher tritt ein Nierenversagen erst dann auf, wenn beide Nieren nicht mehr funktionieren. Die Nieren sind unsere Haushaltsorgane. Sie reinigen das Blut und mehr. Was ist Niereninsuffizienz? Niereninsuffizienz bedeutet, dass beide Nieren erkrankt sind und die obenerwähnten 7 Funktionen nicht mehr genügend ausüben können. Was ist Nierenversagen? Nierenversagen trifft dann auf, wenn die Restfunktion beider Nieren weniger als 10% ist. Das unbehandelte Nierenversagen ist 100% tödlich!! Krankheiten der Niere • Angeborene Erkrankungen z.B. Reflux (Rückfluss des Harns von der Blase in die Nieren), Zystennieren, oder andere genetische Ursachen. • Chronische Entzündungen der Nieren Als Folge einer anderen Krankheit – z.B. eine Entzündung der Mandeln – wandern die Krankheitserreger durch das Blut und lösen in den Nieren eine Entzündung aus. 6 1. Ausscheidung harnpflichtiger Stoffwechselendprodukte (Harnstoff, Kreatinin, Harnsäure) 2. Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes (Natrium, Kalium, Kalzium u.a.) 3. Kontrolle des Säure-Basengleichgewichtes 4. Ausscheidung von Medikamenten und Giften 5. Blutbildung durch das Hormon Erythropoetin 6. Aktivierung von Vitamin D (für den Knochenaufbau) 7. Blutdruckregulation durch das Hormon Renin • Infektionen der Nieren und des Nierenbeckens Im Gegensatz zu den häufigen, aber harmlosen Blasenentzündungen können Infektionen der Nieren (und des Nierenbeckens) zu einer chronischen Schädigung der Nieren führen. • Nierensteine Wenn Nierensteine den Abfluss des Harns behindern und zu einem Harnrückstau führen, können sie einen Grund für eine Nierenentzündung sein. • Nierenschädigung Diese kann als Folge von einem anderen Leiden eintreten wie z.B. Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Bluthochdruck. Um eine Nierenschädigung durch die Zuckerkrankheit zu vermeiden, muss die diätetische und medikamentöse Einstellung des Zuckers äusserst genau vorgenommen werden. Menschen mit erhöhtem Blutdruck gehören zu der Risikogruppe, eine Niereninsuffizienz zu entwickeln. • Nieren-Tumore Der sogenannte Wilms-Tumor ist ein bösartiger Tumor der Nieren, der bei Kleinkindern auftritt. Blut im Urin kann ein Symptom sein. • Infektionskrankheiten Das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine bakterielle Infektion des Darmes mit blutigem Durchfall, die zu einem akuten Nierenversagen und Blutarmut führt. Die Prognose ist jedoch bei der Mehrheit der Kinder gut. Eine zweite Form des HUS, das ohne Durchfall einhergeht und eine genetische Ursache haben kann, ist schwerwiegender und führt oft zum endgültigen Nierenversagen. • Oxalose Oxalose ist eine angeborene StoffwechselStörung, die bei Kindern, Jugendlichen oder auch erst bei Erwachsenen zu Nierensteinen und Niereninsuffizienz führt. • Medikamenten-Missbrauch Jahrelange Einnahme gewisser Schmerzmittel kann zu Nierenversagen führen. Nierenversagen bei onkologischen Patienten Krebskranke Kinder, insbesondere Kinder mit Leukämie, haben ein Risiko, dass die Nieren miterkranken. Entweder besteht ein direkter Organbefall, oder es ist Folge der Chemotherapie. In einigen Fällen kommt es zu einer bleibenden Schädigung, was eine Dialyse und eine anschliessende Nierentransplantation nötig machen. Medizinische Probleme Belastung bei nierenkranken Kindern Nephrotische Cystinose Ernährung B ei nierenkranken “Säuglingen” und Kleinkindern steht die Inappetenz im Vordergrund. Sie haben “schlicht und einfach” keinen Appetit. Sie trinken am liebsten Wasser. Zudem erbrechen sie häufig. Das massiv gestörte Essverhalten der Kinder stellt vor allem für die Mütter eine grosse Belastung dar. Zahlreiche Patienten müssen mit einer Ernährungssonde ernährt werden. Oft erfolgt dies über einen Magenknopf, über den die Nahrung direkt in den Magen verabreicht wird und zusätzlich mit einer Pumpe während der Nacht. Hinweise auf eine Störung der Nierenfunktion: • Eine stark reduzierte Urinmenge • Ein Anstieg des Blutdrucks • Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) in den Beinen oder im Gesicht • Ungewöhnlicher Geruch oder Schmerzen beim Harnlassen • Verfärbter, schäumender oder blutiger Urin Solche Hinweise sollten unverzüglich abgeklärt werden. Hinweise bei fortgeschrittener Nierenerkrankung: • Appetitlosigkeit • Müdigkeit • Leistungsschwäche • Blässe • Auffälliger Mundgeruch Allgemeine Vorbeugungsmassnahmen sind eine ausreichende Trinkmenge, Meiden von Nikotin und nierenschädlichen Medikamenten, genügend körperliche Bewegung und Schlaf. Wenn Sie eine Spende machen möchten, um Eltern zu unterstützen, bitte schreiben Sie ENTLASTUNG auf den Einzahlungsschein. PC 90-791745-7. Wachstum Bei nierenkranken Kleinkindern besteht eine Wachstumshormon-Resistenz. Das körpereigene Wachstumshormon ist wohl vorhanden, kann aber zu wenig wirken. Die ungenügende Ernährung führt ebenfalls zu ungenügendem Wachstum. Die Pubertät tritt bei Nierenpatienten verspätet ein, und der Wachstumsspurt in der Pubertät ist geringer. Störung des Stoffwechsels Unter anderem wird weniger Kalzium und Phosphor in den Knochen eingelagert. Die Knochen werden dadurch brüchig. Ein zu niedriger oder zu hoher Kalziumspiegel im Blut führt u.a. zu einer Störung der Zellfunktion in den Muskeln und Nerven. Anämie (Blutarmut) Nierenpatienten leiden an einem Mangel an Erythropoetin (EPO).* Dieses Hormon ist verantwortlich für die Produktion der roten Blutkörperchen und wird in den gesunden Nieren produziert. Durch eine verminderte Blutbildung wird die Leistungsfähigkeit herabgesetzt. Eingelagerte Giftstoffe Diese verstärken die Müdigkeit und führen zusätzlich zu Juckreiz. Spenderausweise 01-858 36 60 www.kkc.ch *Über 1500 Meter über Meer fühlen sich Nierenpatienten wegen des Sauerstoffdrucks müde, unwohl und schlecht. Dank gentechnisch hergestelltem EPO konnte die Schar des Dialyselagers 1995 problemlos auf den Kistenpass,2500 Meter über Meer wandern. EPO erlaubt es zudem, bei den meisten Patienten auf Bluttransfusionen zu verzichten. Offizielles Gesuch an Kids Kidney Care I m Alter von 18 Monaten wurde bei Pascal* eine nephropathische Cystinose diagnostiert. Nun ist der 7-jährige Pascal in regelmässiger ambulanter Behandlung im Kinderspital Zürich. Er lebt zusammen mit zwei ältern Geschwistern bei seinen Eltern.Aufgrund seiner krankheitsbedingten, teilweise verzögerten Entwicklung ist er für die 2jährige Einschulungsklasse vorgesehen. Die Pflege von Pascal ist sehr aufwändig. 8mal täglich müssen verschiedene Pflegebehandlungen vorgenommen werden, davon bis zu 3mal während der Nacht. Wegen seinem Beruf geht der Vater frühmorgens aus dem Haus und kommt erst gegen 20 Uhr wieder nach Hause. Die Betreuung der drei Kinder bleibt deshalb weitgehend der Mutter überlassen. Kürzlich hat die Spitex ihre Einsätze bei der Familie mit Verweis auf den Leistungskatalog um fast die Hälfte gekürzt, was für die Mutter nicht nachvollziehbar ist. Sie ist durch die langjährige Pflege ihres Sohnes sowohl psychisch wie physisch erschöpft. Die konsequente Rollenteilung der Eltern hat zudem zu Problemen auf der Paarebene geführt, da sich die Mutter mit der anspruchsvollen und anstrengenden Bewältigung des Alltags zunehmend alleine gelassen fühlt. Aufgrund ihres akuten Erschöpfungszustandes hat ihr der leitende Nephrolog bei dem letzten Untersuchungstermin vorgeschlagen, einen Erholungsaufenthalt zu machen. Nachdem die Betreuung von Pascal während dieser Zeit geregelt werden konnte, beantragen wir die Übernahme der Kosten für einen einwöchigen Aufenthalt in einem Wellness Hotel im Südtirol. Bewill igt ! * Name wurde geändert. 7 Die lebensrettende Dialyse – Die Peritonealdialyse eine vorübergehende Massnahme Prof. Jean-Pierre Guignard, Leiter Nephrologie Kinderspital Lausanne erklärt: • Erst wenn die Funktion beider Nieren unter 50 Prozent liegt, müssen die Nieren durch geeignete Massnahmen, z.B. Medikamente und Diät unterstützt werden. • Fällt die Funktion unter 10 Prozent, wird es kritisch. Dann muss ein Nierenersatzverfahren eingeleitet werden, d.h. Dialyse und/oder direkt eine Nierentransplantation. • Pro Jahr benötigen in der Schweiz ca. 10 bis 12 Kinder unter 16 Jahren NEU ein Nierenersatzverfahren. • Das Dialysat ist eine spezielle Flüssigkeit, welche das Blut von Giftstoffen reinigt. Es gleicht die Körpersalze aus und entzieht dem Körper Wasser, das Schlauchsystem Peritonealhöhle • Dem Körper werden auch Medikamente zugeführt, um den Blutdruck zu regulieren, und den Bedarf an Vitaminen, Blutbildungs- und Wachstumshormonen zu decken. Katheter Verbrauchte Lösung Die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) ermöglicht die Behandlung jüngerer Kinder. Jeden Abend wird eine Flüssigkeit in die Bauchhöhle geleitet und über Nacht mehrfach ausgetauscht. Am Morgen wird das Dialysat wieder abgeleitet. Diese Methode wird zu Hause durchgeführt und erfolgt automatisch mit einer Maschine während der Nacht (ca. 10 – 12 Stunden). Tagsüber sind die Kinder von der Dialyse und Maschine befreit. Dialysator Die Hämodialyse (Blutwäsche) ist effizienter. Sie wird dreimal pro Woche während drei bis vier Stunden im Spital durchgeführt. Das Blut fliesst aus dem Körper in die Dialyse-Maschine und “gereinigt” wieder zurück. Dazu benötigt der Patient entweder einen Katheter (Schlauch) in einer grossen Körpervene, der an die Maschine angeschlossen wird, oder eine Fistel (künstlich hergestellte Verbindung zwischen einer Arterie und Vene, meistens am Vorderarm), die mit einer Nadel angestochen wird. Diese Art von Dialyse ist aufwändig und teuer. Die Hämodialyse Blut fliesst zum Dialysator Dialysemaschine Blut fliesst zurück in den Körper © Grafik: Peter Wanner die Niere nicht mehr selber ausscheiden kann. Juhui! Wir machen auch Ferien! Der Zweck des DialyseLagers des Kinderspitals Zürich: Ferienspass und Normalität Kind auf der Hämodialyse im Dialyse-Lager. 8 Die Kinder und Jugendlichen des DialyseLagers sind stolz auf ihr Logo. J edes Jahr wird von der Abteilung Neprologie des Kinderspitals Zürich ein Lager für nierenkranke Kinder und – wenn es noch Platz hat – deren Geschwister durchgeführt an dem rund 60 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren teilnehmen. Herzlich willkommen sind auch Kinder von anderen Kinder-Dialysezentren der Schweiz, die von ihren eigenen mitreisenden Dialyse-Pflegefachpersonen betreut werden sollten. • Das Lager hat immer ein Thema zu bieten: Ob es Zirkus sei (1999), 1001 Nacht (2001), Hollywood in Arosa (2002), von megahell bis buntpastell (2000), eine Lagerolympiade (2003) oder – wie 2004 geplant wird – Detektiv – dürfen auch die Kinder einmal, in ihrem von der Krankheit dominierten Alltag, in positivem Sinne, als “normale” Kinder im Mittelpunkt stehen! Weil dialyse-abhängige Kinder, die dreimal wöchentlich ca. 4 Stunden Blutwäsche über sich ergehen lassen müssen, und schwernierenkranke Kinder, die auf ein striktes Diätregime angewiesen sind, am gewöhnlichen Schulklassenlager nicht teilnehmen dürfen! • Eltern werden entlastet – das ist dem Nephroteam wichtig, da eine chronische Krankheit eines oder gar mehrerer Kinder die ganze Familie stark beansprucht. Mit gutem Gewissen ein Kind in die Hände von vertrauten Betreuern geben zu können erlaubt eine sehr benötigte Atempause. • Zudem findet im Lager ein Workshop für nierentransplantierte Jugendliche statt. Dieser Informationsaustausch ist sehr wertvoll. Wichtige Themen wie regelmässige Medikamenteneinnahme usw. werden in der Gruppe diskutiert. • Dann ist es aber auch für die begleitenden Fachpersonen vom Spital sehr wertvoll, die Kinder in einem anderen Rahmen erleben zu können. So erhalten sie wichtige Informationen, wie die Kinder sich verhalten, essen, schlafen, und wie sich die Medikamente und Diäten auf ihr Verhalten auswirken. Durch die Erlebnisse ausserhalb der Spitalatmosphäre gewinnen sie immer wieder neu das Vertrauen der Kinder. “Hollywood in Arosa” Dialyse-Lager 2002 Organisation und Leitung: Esther Felder und Michael Muggli Vier gut gelaunte Mädchen schickten uns einen lieben Gruss aus dem Dialyse-Lager. Für Gesundheit und Wohlbefinden sorgt ein ca. 25-köpfiges Team: Pflegefachpersonen, Ärzte, Diätkoch (Michael Muggli), Ernährungsberaterin, Kindergärtnerinnen, Lehrerin und viele BetreuerInnen. Renate Schlaginhaufen, Sozialdienst Kinderspital 9 Ganz persönlich: Gott sei Dank gibt’s die Dialyse Fortsetzung von In Touch Ostern 2000 “Ich will noch nicht sterben” A ls ich ein Jahr alt war, erkrankte ich am chronischen HUS (HämolytischUrämisches-Syndrom). Daher musste ich drei Jahre lang jede Nacht zu Hause Peritoneal-Dialyse machen. Nach einem grossen Rückfall, an dem ich fast gestorben wäre, musste ich an die Hämodialyse wechseln. Nach einem weiteren Jahr wurde ich erstmals transplantiert. Bereits nach 24 Stunden wurde die Niere wieder entfernt, weil sie nicht richtig funktionierte. An diese Transplantation kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Nach einem weiteren Jahr Dialyse folgte die zweite Transplantation. Dieses Mal hatte ich mehr Glück: Zweieinhalb Jahre durfte ich die Niere behalten. Endlich hatte ich Lust selber etwas zu essen, und meine Magensonde konnte entfernt werden. In dieser Zeit konnte ich vieles lernen. Ich genoss es, nicht mehr jeden zweiten Tag an die Dialyse gefahren zu werden. Auch durfte ich endlich baden, Skifahren und endlich einmal Ferien verbringen! Im Herbst 1997 wurde meine Niere durch die Grundkrankheit wieder abgestossen.Welch grosse Enttäuschung! Tagelang mochte ich weder sprechen noch sonst etwas machen. Ich steckte in einer grossen Krise und hatte Mühe, mich wieder mit dem Dialyse-Alltag abzufinden. Meine Eltern, Geschwister und auch ein Seelsorger halfen mir durch diese schwere Zeit. Ein paar Monate später musste ich erneut ins Spital, und die kaputte Niere wegen starken Blutungen entfernen lassen. 10 Nathanael als Kleinkind auf der zermürbenden Bauchfelldialyse.Während der Nacht hat er mehrmals erbrechen müssen. An die lebensrettende Dialyse – durch jedes Wetter Anfangs 1999, im Lawinenwinter, musste ich einmal mit dem Heli nach Frutigen geflogen werden, weil die Strecke Adelboden-Frutigen wegen Lawinengefahr gesperrt war.Von Frutigen fuhr ich mit dem Zug nach Bern. An einem andern Tag hatte es stockdicken Nebel, die Piloten konnten nicht mehr fliegen, deshalb musste ich mit dem Polizeiauto ins “Bergläger” (Zwischenstation einer Seilbahn) fahren. Von dort aus transportierte man mich mit dem Pistenfahrzeug übers Hahnenmoss (Skiort) hinunter in das Dorf Lenk. Von der Lenk aus holte uns mein Vater mit dem Auto ab, und wir fuhren Richtung Bern. Erst um 18.30 Uhr kamen wir in Bern an, dort musste ich noch drei Stunden dialysieren. Um 23.00 Uhr kamen wir bei meinen Grosseltern in Frutigen an. Da wir nicht mehr nach Hause konnten, übernachteten wir bei ihnen. In Frutigen blieben wir eine Woche. In der Nacht des 16. Nov. 1999 rief plötzlich die Polizei an. Professor Bianchetti hatte sie alarmiert, weil er vergeblich versucht hatte, uns telefonisch zu erreichen. Meine Mutter rief ihn sofort zurück und er sagte, dass für mich eine Niere bereit sei. Wir fuhren sofort in die Insel, dort wurde ich nach drei Stunden in den Operationssaal gebracht. Nach ca. sechs Operationsstunden wurde ich auf die Intensivstation verlegt. Die Niere funktionierte! Ein paar Tage später kam ich für einen Monat auf die Bettenstation G8. Als ich entlassen wurde, musste ich viele Medikamente nehmen und auch noch drei Mal pro Woche zur Kontrolle gehen. Wegen des kaputten Katheters musste ich ihn nach einer Woche operativ entfernen lassen. Als ich nach Hause kam, dachte ich, dass die Niere jetzt lange halten würde. Aber schon nach dreizehn Monaten zeigte sich wieder meine Grundkrankheit, die durch das PfeifferscheDrüsenfieber ausgelöst worden war. Ich verlor meine Niere wieder! Auch sagten uns die Ärzte, dass die Chance auf eine Transplantation in nächster Zeit ganz gering wäre. Die Zeit danach war eine grosse psychische Herausforderung für mich. Ich hatte das Gefühl, ich sei am tiefsten Punkt meines Lebens. Nur mein Glaube an JESUS CHRISTUS half und hilft mir immer wieder, mein Schicksal anzunehmen und damit umzugehen. Auch meine Eltern und Geschwister helfen mir immer wieder über mein vielfach schweres Leben hinweg. Es ist sehr schwer, bei strahlender Sonne nach Bern an die Dialyse zu fahren, während sich meine Kollegen ihren Freizeitbeschäftigungen widmen. Nathanael Zurbrugg, Februar 2004 Wenn Sie eine Spende machen möchten, um Eltern mit überlastenden Transportkosten zu unterstützen, bitte schreiben Sie TRANSPORT auf den Einzahlungsschein. PC 90-791745-7. Kids Kidney Care klingt gut Cantissimo – Benefizkonzert Luzern 2004 Eine harmonische Familie: Denise, David und Daniel Zihlmann. Unmittelbar nach seiner Transplantation konnte David zum ersten Mal in seinem Leben essen. Daniel Zihlmann schenkte seinem Sohn einen neuen Start ins Leben. A m 30. September 2003 spendete der in Luzern aufgewachsene Tenor, Daniel Zihlmann seinem schwer nierenkranken Sohn David eine seiner Nieren. Während den nachfolgenden drei Monaten durfte er seinen Beruf wegen der Nebenwirkungen der Operation nicht ausüben. Daniel Zihlmann mochte seine Dankbarkeit für das Glück, welches seine Familie erleben durfte weitergeben. Seine Frau und er veranstalteten deshalb in Luzern ein Benefizkonzert zugunsten anderer nierenkranker Kinder, die noch auf ein Organ warten Barbara Buhofer, Sopran Barbara Schroeder, Mezzosopran müssen und auf die regelmässige Dialyse für das Überleben angewiesen sind. Zusammen mit Barbara Buhofer, Sopran, Barbara Schroeder, Mezzosopran und Prof. Dominique Goujon, Piano, entführte er die ZuhörerInnen am Sonntag, 28. März 2004, durch Arien, Duette und Terzette, in die Welt der Oper. Der ganze Erlös des bezaubernden Abends kam Kids Kidney Care zu Gute. Geburtstags-Benefiz Konzert 2002 zugunsten nierenkranker Kinder des Baselbiets Kids Kidney Care feierte ihren 4. Geburtstag im April 2002 mit einem Benefizkonzert im Kantonsspital Basel. Der Komponist und Vize-Präsident von Kids Kidney Care, David Hönigsberg fühlt sich wie neugeboren seit er vor acht Jahren im Kantonsspital Basel nierentransplantiert wurde. Zusammen mit der Flötistin Naomi Barker, die aus England speziell anreiste um Hönigsberg (Klavier) zu begleiten, lud er zu einem Abend des musikalischen Genusses ein. Mit Sonatas von Mozart und Schubert bis zu der “Ungarische Fantasie für Flöte und Klavier” begeisterten Sie die ZuhörerInnen. WER UNS SEIN GEHÖR SCHENKT, SCHENKT IHR MEHR LEBEN. Kids Kidney Care wünscht David Zihlmann weiterhin Gesundheit und seiner Familie viel Glück für die Zukunft. Prof. Dominique Goujon, Piano Daniel Zihlmann, Tenor David Hönigsberg Naomi Barker 11 Lagerolympiade 2003 “Debii sii isch alles!” Lagerleitung: Esther Felder und Michael Muggli D as 23. Dialyselager wurde zum vierten Mal in Litzirüti unterhalb von Arosa durchgeführt. Die Vorteile der Ortskundigkeit ausnutzend liess sich bei fast durchgehend strahlendem Sonnenschein das Lagerthema perfekt inszenieren: eine Lagerolympiade mit dem Motto: “Debi sii isch alles!”. Die Kinder wurden vorab bestimmten Gruppen (= Länder) zugeordnet, die auch äusserlich durch T-Shirts, Hüte und Bänder erkennbar waren. Das “Heimat”-Olympiade-Team präsentiert stolz seine Fahne beim Gruppenfoto am Anfang der Woche. Von Tag zu Tag wuchs der “nationale” Zusammenhalt im Kampf um die Medaille, wobei immer gross und klein zusammenwirken mussten. In den einzelnen Disziplinen ging es nicht nur um körperliche Geschicklichkeit, sondern auch um Phantasie und Pfiffigkeit. Nach hartem Kampf “sieg- In guter Laune: Beatrice Schnarwyler, Renal Nurse, Kinderspital Zürich, te” schliesslich das mit Teilnehmern an der Lagerolympiade. Team “Saudi-Arabien”. Andere Aktionen und Unternehmungen im Lager waren eine Tageswanderung mit Lunch, sowie ein Wellness Nachmittag und ein lustiger bunter Abend mit Sketchen und allerlei Sing- und Tanzeinlagen, die für Lach-Tränen sorgten. Abgeschlossen wurde das Lager mit einem Grillund Liederabend am Lagerfeuer. Die “Nationalmannschaft Kenyas” wartet gespannt auf ihre sportlichen Aufgaben. United Teams:Alle Teilnehmer des Lagers 2003 am Ende einer glücklichen und erfolgreichen Olympiade-Woche. 12 Wenn Sie eine Spende machen möchten, um das alljährliche Schweizer Dialyselager zu unterstützen, bitte schreiben Sie DIALYSELAGER auf den Einzahlungsschein. PC 90-791745-7. Aus dem Bericht Ein neues Leben dank Mamis Niere Schweizer Familie 1.April, 2004 – Text: Stefan Ackermann – Photos: Daniel Rihs Ein zufriedenes Mädchen. Zwei Tage nach der Transplantation fühlt sich Leonie bereits wohl. Keine Übelkeit, keine Müdigkeit mehr – es beginnt ein neues Leben. Unten: Leonie am Tag vor der Eingriff. Mit einer Minikamera im Bauchraum D ienstagmorgen, 8.15 Uhr. Die Organentnahme hat soeben begonnen. Marilyn Zeller liegt narkotisiert im Operationssaal. Drei schmale Röhrchen ragen aus ihrer Bauchdecke. Der Chirurg Markus Weber, führt seine Instrumente durch zwei dieser Öffnungen sein. Durch das dritte Röhrchen filmt eine Minikamera, was im Bauchraum vor sich geht. Seit rund drei Jahren wendet Markus Weber diese Schlüssellochmethode an, um eine Niere freizulegen. “Dieses Verfahren ist schonender, als mit einem langen Schnitt den halben Rumpf zu öffnen, um an die Niere zu gelangen.” Während ein Assistenzarzt mit der Kamera den Bauchraum ausleuchtet, verfolgt Weber aufmerksam am Bildschirm, wie er sich mit seinem Ultraschallmesser vorsichtig den Weg zur Niere bahnt. Zuerst wird der Dickdarm abgelöst. Kurz darauf kommt die Bauchspeicheldrüse zum Vorschein. “Was hier ausschaut wie ein flach gedrückter Kaugummi, ist die Nebenniere.” Behutsam durchtrennt der Chirurg die Verbindung zur Niere und verschliesst sie mit einer Klemme. Dann brennt sich die heisse Spitze des Ultraschallschneiders weiter durch ein dichtes Netz von Bindegewebsschichten, die im Kameralicht glänzen wie Klarsichtfolie. Millimeter für Millimeter nähert sich das Messer der Niere. Eine Zeit voller Entbehrungen “Die ersten Jahre waren die schlimmsten”, erinnert sich Marilyn an die Zeit vor der Operation. Eine Zeit voller Entbehrung und Aufopferung. Zum Beispiel fehlte 13 Leonie jeglicher Appetit. Kranke Nieren schützen sich auf diese Weise vor Überforderung. Regelmässig musste Marilyn ihrem nierenkranken Kind den Nahrungsbrei über ein dünnes Schläuchlein durch die Nase in den Magen pumpen. Oft auch nachts, weil Leonie tagsüber den Brei erbrochen hatte. Sechs Jahre lang. Dann zwang sich Leonie, selber zu essen. Sie wollte endlich genauso sein wie ihr älterer Bruder und ihre eineiige Zwillingsschwester. Doch Unterschiede blieben. Auch äusserlich. Leonie schaute jünger als ihre Zwillingsschwester aus, zierlicher und kleiner. Ihre Entwicklung wurde durch die kranken Nieren gehemmt, da die Wachstumshormone ungenügend wirkten. Auch produzierten die Nieren übermässig Urin. Leonie machte deswegen ins Bett. “Häufig war ihr am Morgen schlecht”, erinnert sich die Mutter. Weil sich über Nacht Giftstoffe in Leonie’s Körper angesammelt hatten. Und wenn ihre Klassenkameraden draussen herumtollten, musste sie öfter zuschauen. Leonie war rasch erschöpft, denn ihren Nieren mangelte es an einem Hormon, um ausreichend rote Blutkörperchen zu produzieren. Marilyn Zeller blieb kaum Zeit für sich selber. Ständig war sie in Alarmbereitschaft. Sie kapselte sich ab. Und allmählich verlor sei den Kontakt zu anderen Familien. “Mit einem schwer kranken Kind fällt es schwer,Verständnis für Leute aufzubringen, die sich über die Beule an ihrem Auto beklagen.” Konzentriert ertastet Chirurg Markus Weber im von CO2 aufgeblasenen Bauchraum der Mutter die linke Niere – auf dem Bildschirm kann er den Vorgang kontollieren. Eine erfolgreiche Entnahme Um 9.45 Uhr ist die Niere fast vollständig freigelegt. Die Entnahme steht unmittelbar bevor. Markus Weber greift zum Skalpell und öffnet unterhalb des Nabels den Bauch von Marilyn mit einem rund acht Zentimeter langen Schnitt. Gerade so lang, dass seine Hand hindurchpasst. Der Chirurg schiebt seinen Arm in die Bauchhöhle, auf dem Bildschirm erscheinen seine in Gummihandschuhe verpackten Finger. Die Niere ist jetzt nur noch über Harnleiter, Arterie und Vene mit dem Körper verbunden. Während Weber mit seiner rechten Hand im Bauch die Niere festhält, manövriert er mit der linken von aussen eine Art Greifzange. Zuerst kappt er den Harnleiter und dichtet das Ende mit einer Metallklammer ab. Jetzt ist die Arterie dran. “Sobald die Blutzufuhr unterbrochen ist, pressierts”. Denn wird das Gewebe nicht mehr mit warmen Blut versorgt, nimmt 14 es Schaden. Die Arterie ist durchgetrennt, keine 90 Sekunden später auch die Vene, die Niere ist frei. Markus Weber zieht seinen Arm heraus, legt das Organ sofort in Die Chirurgen müssen jetzt die Niere der Mutter im Becken von Leonie eine Schlüssel mit einsetzen.Als die Niere Urin sofort produzierte, jubelte das Ops-Team. vier Grad kaltem Eiswasser und durchspühlt die feinen Die kranken Nieren Gefässe mit einer Konservierungslösung. blieben klein “Gekühlt könnte man die Niere nun 24 Stunden lang aufbewahren”, sagt Weber. Doch die Operation geht bald weiter.Während Marilyn’s Bauch vernäht wird, rollen die Pfleger bereits die narkotisierte Leonie in den OP. “Wir haben immer gewusst, dass sich der Gesundheitszustand von Leonie mit der Zeit verschlechtern wird”, erzählt Marilyn Zeller. Denn Leonie wurde grösser, aber ihre kranken Nieren blieben klein. Mit zehn Jahren funktionierten sie noch zu elf Prozent. Unter zehn Prozent muss ein Patient an die Dialyse, um sein Blut zu reinigen. Das bedeutet: dreimal wöchentlich ins Spital, angeschlossen an eine Maschine für rund vier Stunden. Für Marilyn war stets klar, dass sie ihre eigene Niere spenden würde, sobald dieser Zeitpunkt gekommen war. Denn das belastende und zeitraubende Prozedere der Blutwäsche wollte sie ihrer Tochter unbedingt ersparen. Und sich selber. “Ich wollte wieder etwas mehr Zeit für mich haben – und für die übrige Familie. Alle fühlten sich vernachlässigt.” Zudem mochte die Mutter ihrer Tochter das zermürbende Warten auf ein passendes Spenderorgan nicht zumuten. Trotzdem: Marilyn Zeller ärgert sich, dass ihr auch gar keine andere Wahl blieb. Denn Spendernieren von Verstorbenen sind rar. Darum hat die engagierte Mutter vor fünf Jahren den Verein “Kids Kidney Care” gegründet. Um Gelder zu sammeln für andere Familien mit nierenkranken Kindern. Und um auf ein Organmangel aufmerksam zu machen. Mittlerweile ist es 10.30 Uhr. Die Niere von Marilyn wird jetzt in den Körper ihrer Tochter eingepflanzt. Aber nicht an der Stelle wo sich die kranken Nieren befinden, sondern ins Becken. Zum einen, weil es dort genügend Platz hat und die Niere gut geschützt ist. Zum anderen erreicht der Operateur die Gefässe leichter, was den Eingriff etwas vereinfacht. Durch einen Schnitt in der Leiste legt Weber die Spendeniere in Leonie’s Becken. Das Bauchfell ist zur Seite gespreizt. Mit einem dünnen Zwirn näht der Chirurg zuerst die Vene und dann die Unmittelbar nach der Operation wird Leonie vom Universitäts- ins Kinderspital verlegt. Bis die Ärzte die genaue Dosis des Schmerzmittels schätzen konnten, litt Leonie schwere Schmerzen. Arterie an den Gefässen an, die das Bein mit Blut versorgen. Die Klemmen werden gelöst, im Nu färbt sich die Niere rosa. Zum Schluss wird der Harnleiter mit der Blase verbunden und danach die Wunde säuberlich vernäht. Ein Geschenk auf Zeit “Eine Spendeniere ist ein Geschenk auf Zeit” sagt Markus Weber. Marilyn Zeller weiss das. Doch ihren Entscheid bereut sie nicht. “Ich bin dankbar für jedes Jahr, in dem meine Tochter diese wichtige Phase des Erwachsenswerdens erleben kann.” STOP PRESS Am Ostersonntag begann ein neues Leben für Janaina. (Siehe bitte Seite 17.) Ihr wurde eine neue Niere eines Verstorbenen geschenkt. Startrek-900 km Marilyn Zeller geht auf Pilgerreise nach Santiago de Compostela zugunsten Kids Kidney Care. Unterstützen Sie sie mit einer Pauschalspende. Besuchen Sie bitte www.kkc.ch. Denn nur eine gesunde Niere garantiert eine intakten Hormonhaushalt. Die Operation scheint sich auf jeden Fall gelohnt zu haben. Erste Anzeichen sind erfreulich. “Leonie ist viel aufgestellter als früher.” sagt Marilyn. “Sie redet plötzlich wie ein Wasserfall und hat Appetit für zwei.” Manchmal komme ihr das vor wie ein Film, der schneller abläuft, als wolle ihre Tochter Verpasstes nachholen. Um eine Abstossung zu vermeiden, muss Leonie Tabletten schlucken. Lebenslang. Morgens sieben und abends fünf. Doch wie fühlt sich Leonie eigentlich selber? “GUT” antwortet die Elfjährige knapp. Mehr will sie nicht dazu sagen. Lange genug hat die Krankheit ihr junges Leben beherrscht. Das ist jetzt vorbei. Kids Kidney Care dankt allen Familien, welche den Tod eines geliebten Familienmitglieds zu tragen hatten, jedoch in ihrem Schmerz darüber die Tapferkeit und das Einfühlungsvermögen hervorbrachten und sich entschlossen, mit der Organspende einem Unbekannten das Leben zu retten. 15 900 Tauben auf einmal Im 2002 verbrachten nierenkranke Kinder in der Schweiz insgesamt 900 Stunden pro Woche auf der Dialyse U m Spendengelder zu sammeln, liess Kids Kidney Care am Sonntag 15. September 2002, 900 Brieftauben auffliegen. Jede Taube repräsentierte eine von einem Kind/ Jugendlichen auf der Dialyse verbrachte Stunde – pro Woche. Mit jedem kumulierten 25.– Franken die uns versprochen wurden, liessen wir noch eine Taube zum fliegen auf. Die Tauben flogen in Ihren Heimschlag zurück. Einige der Brieftauben flogen sogar mehrere 100 Kilometer weit zurück. Die Durchschnitts-Flug-Distanz betrug 30 Kilometer. “ Helfen Sie mit! sagte Yolanda Tavoli für Kids Kidney Care. Mit Ihrer SponsoringZusage für eine unserer Brieftauben helfen Sie mit, Unterricht und Ausbildung zu ermöglichen, welche die langen Dialysestunden dem Kind verhindern. ” Wenn Sie eine Spende machen möchten, um Nachhilfeunterricht für nierenkranke Kinder zu unterstützen, bitte schreiben Sie SCHULUNG auf den Einzahlungsschein. PC 90-791745-7. Yolanda Tavoli Trix Heberlein die in ihrer Rolle als Präsidentin von Swiss Transplant anwesend war, erklärte dem Publikum, dass über 300 Patienten in der Schweiz auf eine neue Niere warten. Hunderte von Zuschauern erlebten das Spektakel der 900 Brieftauben, welche als Botschafter der dialysierten Kinder von vielen Prominenten aufgelassen wurden. Die Vögel schraubten wie ein Tornado in den Himmel hinauf. In bloss einer Minute hatten sie sich orientiert um ihren Heimweg zu nehmen. Mitglieder des Schweizerischen Brieftaubenzüchter-Vereins hatten während einem Monat die Jungvögel intensiv trainiert und brauchten zwei Tage um die 900 Vögel zusammenzuholen um sie bei uns im Zoo abzuliefern. Begeistert durften Kinder selber Tauben in die Hand nehmen. Im Zelt von Kids Kidney Care streichelt ein Mädchen eine der schneeweissen Vögel. Der Brieftaubenzüchter zeigt wie man mit einer Taube vorsichtig umzugehen hat. Ex Mister Schweiz Viktor Borsodi, zusammen mit Ilona Hug und Monika Kälin warten auf das Startsignal der Brieftaubenzüchter. Monika trägt ein Kids Kidney Care Button. Bestellen Sie auch unsere Buttons (siehe Seite 26) für einen Weiterverkauf in Ihrer Gegend. 16 Ein aufgestelltes, kreatives Mädchen Janaína J Kurzgeschichte anaína erkrankte im Dezember 2001 am einem schweren hämolytisch-urämischen Syndrom, welches bald zu vollständigem Nierenversagen führte. Das Kind wurde im Kinderspital Zürich zuerst mittels Bauchfelldialyse, später mit Hämodialyse behandelt. In den ersten Monaten traten viele Komplikationen auf: Herzschwäche, mehrere Lungenödeme, ein Hirninfarkt und epileptische Anfälle erforderten einen langen Aufenthalt in der Klinik. Durch die enorme Leistung der Ärzte und des Pflegeteams konnte sie dann aber Mitte 2002 das Kinderspital verlassen und lebt seither zu Hause mit Ihrem alleinerziehenden Vater in Schönenwerd, wo sie nach einer langen Pause wieder die Schule besucht. Bis zum heutigen Tag hat sich das Kind von den Folgen der Krankheit gut erholt, mit Ausnahme der Nierenfunktion sind die meisten Krankheitssymptome unter Kontrolle. Seit Herbst 2003 wartet Janaína auf eine Spenderniere und wird bis zur Transplantation drei mal pro Woche im Berner Inselspital dialysiert. Die Blutwäsche ist eine langwierige Prozedur. Während der Dialyse darf das Kind “normal” essen. Ingrid van Hollebeke von SwissTransplant verweist auf die manchmal schwer zu ertragende Nähe von Leben und Tod. “ Sie besucht mittlerweile die fünfte Primarschulklasse und hat sich in der Schule wieder gut einleben können. Ihr momentan guter Allgemeinzustand erlaubt es ihr nach mehr als zwei Jahren endlich wieder, den Ballett-Unterricht zu besuchen, was ihr grosse Freude bereitet. Für eine Familie bedeutet die Organentnahme den Tod und das endgültige Abschiednehmen von einem nahen Angehörigen; im gleichen Moment bedeutet die Organspende für eine andere Familie Freude, Hoffnung und ein neues Leben. Spenderausweise sind erhältlich bei: Kids Kidney Care Tel.: 01-858 36 60 oder bei Swiss Transplant, Tel: 0800-570 234 ” 17 Transplantation: Die meistgestellten Fragen Was genau ist die Transplantation? ie Transplantation ist eine Operation, bei der ein krankes Organ durch ein gesundes von einem Organspender ersetzt wird. D Wie wird man Organspender? Die Organspende basiert auf Freiwilligkeit. Um Organspender zu werden soll man zuerst einen Spenderausweis ausfüllen und stets auf sich tragen. Darin hält man fest, dass dem Träger im Todesfall Organe entnommen werden dürfen. Dieses Anliegen sollte der Ausweisträger mit seinen nächsten Angehörigen auch besprechen und seinen Wunsch Organspender zu werden klarmachen. Bis zu welchem Alter darf man Organspender werden? Es gibt keine feste Altersgrenze für die Organspende. Das biologische Alter ist von viel grösserer Bedeutung als die Anzahl der Lebensjahre. Sicher kommt jeder vor seinem 70 Lebensjahr Verstorbene als potentieller Organspender in Frage. Haben Leute nicht Angst, dass ein Organ vor dem Tod entfernt werden könnte? Ich denke, dass einige davor Angst haben. Aber eine Organspende ist selbstverständlich nur dann möglich, wenn der Hirntod des potentiellen Spenders zweifelsfrei von mehreren Ärzten festgestellt worden ist. Ein Ärzteteam – das unabhängig vom Transplantations-Team arbeitet – diagnostiert den Hirntod und stellt anhand des Organspende-Ausweises fest, ob der Verstorbene als Organspender in Betracht kommt. Wie bekommt man ein Organ? Der auf der Warteliste registrierte potentielle Organempfänger wird nach seiner Blutgruppe, Gesundheitszustand und Gewebeverträglichkeit mit dem Spender 18 sowie nach Grösse und Gewicht ausgesucht, in Übereinstimmung mit den in der Schweiz geltenden einheitlichen strikten medizinischen Regeln. Wer ist für die Organspende zuständig? In der Schweiz koordiniert die Stiftung “Swiss Transplant” die Organspenden und Transplantationen. Die Transplantation wird in einem von sechs Schweizer Transplantationszentren durchgeführt. PD. Dr. Thomas J. Neuhaus Leiter Nephrologie Kinderspital Zürich antwortet. Wann kann man einem Kleinkind frühestens eine neue Niere einsetzen? Im Alter von 2 Jahren, oder wenn es ein Gewicht von 10 Kilogramm erreicht hat. Ist die Niere eines Erwachsenen für ein Kind geeignet? Absolut. Ideal sind die Organe von Eltern oder jungen Grosseltern. Siehe z.B. die Geschichte von Leonie Zeller. Jeder Mensch hat zwei Nieren. Wie lebt man mit einer Niere? Problemlos! Daher ist die Nierentransplantation so wichtig. Ein krankes Kind ist schlicht und einfach nicht mehr krank und kann ein normales Leben führen mit nur einer Niere. Wie merkt man den Unterschied vor und nach der Nierentransplantation? In der Regel ist zwar die Entwicklung vor einer Transplantation verzögert, sodass ein Kind beispielsweise in der Schule ein Jahr zurückgestellt werden muss. Unmittelbar nach der Transplantation können Patienten normal essen! Es ist ein kleines Wunder. Auch für das Wachstum ist die Transplantation Gold wert: Nach erfolgreicher Transplantation erfolgt oft ein Aufholwachstum! Es gibt zwei Arten von Nierenspende: Lebendspende und Leichenspende. Kommt ein Kind als Lebendspender in Frage? Nein. Organspender müssen mündig, also 18 Jahre alt sein. Die Obere Grenze liegt bei 60 bis 65 Jahren. Was ist Ihre Einstellung zu Lebendspenden? Eine Lebendspende ist ein grosser Eingriff und aus medizinischen Gründen auch nicht immer möglich. Und im Grunde verletzt er das ärztliche Dogma, niemandem zu schaden. Aber: In der Schweiz gibt es viel zu wenig Leichenspenden – die lange Wartezeit auf eine Spenderniere kann zu Verzweiflung führen. Also greifen Eltern zu medizinischen Möglichkeiten, was daher zu so vielen Lebendspenden führt.Aus der Not macht man eine Tugend. Wird ein Lebendspender oder werden die Angehörige eines Verstorbenen für die Organtransplantation bezahlt? Die Spende ist in jedem Fall unentgeltlich!! Mit 33,9 Spendern pro Million Einwohner liegt Spanien in Europa an der Spitze.Warum rangiert die Schweiz mit nur 14 Spendern fast am Schluss? Uns Schweizern geht es wahrscheinlich zu gut. Wir sind gesund und verdrängen Krankheit und Tod.Was uns nicht betrifft, das blenden wir aus. Ich bewundere Menschen, die auch ohne persönliche Betroffenheit Verständnis aufbringen für die Notwendigkeit der Organspende und einen Spenderausweis auf sich tragen. Mirko erzählt 15. Januar 2003, es war ein gewöhnlicher Arbeitstag.Am Abend war Mirko wieder ein ja noch das Geschäftsunabhängiger essen. Das jährliche Riejunger Mann. sen-Cordon-bleu-Essen im Bierfalken in Zürich. Eigentlich freute ich mich darauf, doch mein Gewissen mahnte, dass mir als Dialysepatient nur 50 g Fleisch pro Tag zustehen. Ich redete mir ein, dass mein Fleischbedarf nach dieser 400 g “Cholesterinbombe” bestimmt für eine Weile gedeckt sei. Und ausserdem muss ich morgen ja an die Dialyse. Feierabend, ich wollte gerade gehen, da klingelte das Telefon. “Grüezi Herr Wiesner, hier spricht die Transplantationskoordinatorin des Unispitals”. Fassungsloses Schweigen meinerseits. “Wir haben eine Niere für Sie!” Unglaublich! “Was? Für mich?” (Das Riesen-Cordon-bleu war vergessen!) Résumé: Am 13. April, 2001 gab meine Niere den Geist auf, bzw. ich hatte eine akute Abstossung. Wohl der richtige Begriff bei einem Kreatinin von knapp 1200! Es musste alles sehr schnell gehen. Am gleichen Tag bekam ich einen Subclavia, also einen Dialysekatheter. Keine Stunde später lag ich im Dialysezimmer zwischen fünf anderen Patienten. Mein Leben hat sich geändert! Ich musste dreimal die Woche ins Uni zur Dialyse. Glücklicherweise konnte ich den einen Tag auf Samstag verschieben, womit ich meine Arbeit immerhin noch zu 80% ausüben konnte, bzw. ich war zu 80% anwesend. Die Dialyse machen einen ziemlich müde. Ich hatte zu nichts mehr Lust. Mich zu irgendeiner Tätigkeit zu motivieren war fast aussichtslos. Nebenbei hat man Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und Wadenkrämpfe, vorzugsweise mitten in der Nacht! Am nächsten Morgen ging es mir besser, aber noch nicht gut. Erst am Nachmittag fühlte ich mich “gesund”. Die Nierenspende Die Leichenspende • Eine Niere wird durch einen Schnitt unterhalb der Rippen des Spenders entfernt. Neu • Die Nierenarterie und -vene des Spenders wertransplantierte den durchschnitten. Niere • Gewöhnlich wird die linke Niere, die weiter oben im Körper liegt, entfernt, da sie einen längeren Harnleiter hat und so besser dem Empfänger eingepflanzt werden kann. • Eine erkrankte Niere des Empfängers wird entfernt, da sonst Bluthochdruck entstehen kann. Die Harnleiter und die Nierenblutgefässe werden © Irish Kidney Patient Association durchtrennt. • Die Spendeniere wird durch einen Schnitt in der Leiste unten ins Becken eingeführt. • Das durchtrennte Ende des Harnleiters wird durch einen Stichschnitt in die Blase eingeschoben und fest angenäht. Die Klemmen werden entfernt und der Schnitt geschlossen. Die Lebendspende Lesen sie bitte den Bericht über Leonie Zeller auf den Seiten 13 bis 15. Die Dialyse selbst empfand ich als eine sehr langwierige Prozedur. Die vier, manchmal auch fünf Stunden, wollten einfach nicht zu Ende gehen! Von Stunde zu Stunde fühlte ich mich schlechter. Die Letzte ist dann auch die Schlimmste! Der Blutdruck sinkt immer weiter. Ergo, Krämpfe en masse, der Kopf scheint nächstens zu explodieren, und ich muss immer noch eine halbe Stunde liegen bleiben … ARGH!! Ich kann nicht mehr. “Und das soll jetzt alles vorbei sein?“ fragte ich mich. Ein Potpourri von Gefühlen machte sich breit! Ich war verdattert, hatte weiche Knie konnte keinen Gedanken in Worte fassen. Ein überwältigendes Gefühl, so eine Nachricht! Jetzt bin ich transplantiert. Dank dem Spender ist es für mich ein neues Leben. Okay, ich weiss, das sagen die meisten! Aber es ist wirklich so!! Von einem Tag auf den anderen fühlt man sich frei. Nicht mehr angewiesen auf die Dialyse. Eineinhalb Tage in der Woche gehören wieder mir. Ein tolles Gefühl. Ich habe wieder Energie. Ich fühle mich einfach gut. Organspenderausweise Ein Spenderausweis behält Ihre Anonymität. Ihr Name wird in kein Register eingetragen. Auf dem Ausweis ist jeder Entscheid, auch ein negativer, möglich. Die Organspenderausweise sind kostenlos erhältlich bei: Kids Kidney Care, Tel. +41 1 858 36 60 www.kkc.ch VERGESSEN SIE NICHT! Erklären Sie Ihren Wunsch, Organspender zu werden, Ihren Nächsten: Damit sie in Trauer keine Zweifel haben müssen. 19 Normales Leben mit fremdem Organ “ Also sollte man nicht eine Sekunde zögern zu spenden, denn was man schenkt ist Leben. So einfach ist das. “ ” Jemand hat mir ein neues Leben geschenkt, ja, hat mein Leben gerettet und ich bin dafür sehr dankbar. Sonst wäre ich jetzt nicht hier. ” Fabienne, Frankreich, Mutter und Nierenspenderin Gemma, 15, England, nierentransplantiert Seit 2002 konnten bereits zum dritten Mal rund 50 transplantierte Kinder zwischen 8 und 18 Jahren aus dem In- und Ausland zur Teilnahme an ein von der Engländerin Liz Schick organisiertes Wintersportlager im Wallis eingeladen werden. Ziel: Endlich Plausch für Kinder, die vor der Transplantation keinen Wintersport ausüben konnten. Wenn Sie eine Spende machen wollen um Ferien für nierenkranke Kinder und/oder neutransplantierte Kinder zu ermöglichen bitte schreiben Sie FERIEN auf dem Einzahlungsschein. PC 90-791745-7. Transplantierte Kinder und Jugendliche reisten aus der ganzen Welt an, um Wintersportarten in Anzère zu lernen und zu erleben. Für eine Woche genossen sie den Schnee in vollen Zügen. 2 Jungs tragen ihre schönen Erinnerungen des Schweizer Lagers zurück mit nach Schweden. Das Lager in Kreta die auch bei uns Begleitpersonen (Arzt und Krankenschwester) immer wieder vorbeiziehen. Trotz allem, was können wir unseren Patienten mehr bieten als diese wunderschönen Ferientage. Während 24 Stunden sind wir mit ihnen zusammen, freuen uns mit ihnen, zeigen ihnen unsere Gefühle, Ängste, aber auch unsere Zuversicht. Zwei Wochen, welche wir nie vergessen werden, welche uns über das ganze Jahr begleiten und uns Kraft geben... Für krebskranke sowie nierenkranke Kinder ...Ich sitze unter einem Sonnenschirm – hinter mir das herrlich blaue klare Meer, vor mir viele spielende und lachende Kinder; es sind die kleinen und grossen Patienten. Die Stimmung ist fröhlich und gelöst. Für Momente scheinen alle ihren Stress, ihre Angst und ihre Krankheit zu vergessen. Was jetzt zählt, ist der AugenIm Namen all unserer Patienten blick, einmal so zu sein, wie alle anderen und Eltern möchte ich mich von auch! Herzen für Ihre grosszügige Und doch sind diese Patienten etwas Spende bedanken. anderes. Aus ihren Augen kommen uns Fragen entgegen: Wie geht es weiter? Werde ich gesund? Kann ich wohl nächstes Jahr wieder dabei sein? Momente, Dr. h.c. Rosemarie Meier-Hunzinger “ Licht, Sonne und Wärme helfen uns allen, die Leiden und Rückschläge dieser schweren Krankheiten zu überwinden und immer wieder hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. 20 ” Nadine Schatzmann Aus dem Landbote 20. Januar 2004 “Einfach danke sagen. Wie genau, weiss ich noch nicht.” “Ich kann mir die Dialyse irgendwie gar nicht vorstellen”, hat die damals 10jährige Nadine im Sept. 1999 dem “Landboten” gesagt (InTouch 1, Ostern 2000), als sie auf die künstliche Blutwäsche an einer Maschine angesprochen wurde. Als dann der Blutdruck immer mehr stieg, Kopfweh und Müdigkeit zunahmen, gab es doch nur noch zwei Möglichkeiten: sofort eine neue Niere, denn früher oder später würde das Mädchen eine brauchen, um zu überleben, oder die künstliche Blutwäsche als Übergangslösung. Da die Eltern wegen ihrer unterschiedlichen Blutgruppe als Lebendspender nicht in Frage kommen kam nur die Nadine: Landbote 1999. Eine schwere Virusinfektion hatte Nadine’s Nieren im Kindergartenalter so stark geschädigt, dass sie der reinigenden Funktion nicht mehr genügend nachkommen konnten. Nun ist sie transplantiert. Nadine (mitte) mit ihrer Mutter und Zwillingsschwester Katja. Bild: Marc Dahinden Dialyse in Frage. Dafür musste Nadine ab Juli 2001 dreimal pro Woche für drei bis vier Stunden ins Kinderspital. Nachdem Nadine über zwei Jahre lang auf den Dialyseapparat angewiesen war, kam dann Ende September 2003 der erlösende Anruf vom Zürcher Universitätsspital. Es stehe eine geeignete Niere eines verstorbenen Spenders zur Verfügung. Jetzt muss alles sehr schnell gehen: Um sieben Uhr muss Nadine im Spital erscheinen. Sie sagt von sich, sie sei zu diesem Zeitpunkt nur ein bisschen aufgeregt gewesen, Angst habe sie keine gehabt. Nach umfassenden Vorabklärungen, wird Nadine in den Operationssaal geschoben, wo ihr in einem rund fünf Stunden dauernden Eingriff das lang ersehnte gesunde Organ eingepflanzt wird. Nadine ist jedoch bewusst, dass sie erst nach einem Jahre sicher sein kann, dass ihr Körper die transplantierte Niere akzeptiert. Und sie weiss, dass er etwa nach zehn bis fünfzehn Jahren bereits wieder eine neue brauchen könnte. Doch darüber mag sie sich jetzt noch keine allzu grossen Gedanken machen, sondern sich lieber auf kommende Ferien ohne Dialyseunterbruch freuen und auf ihren Wunschberuf Krankenschwester hinarbeiten. Vor allem kann sie jetzt statt Diät machen wieder etwas geniessen, das sie zuvor arg vermisst hat: Schokolade. Zuallererst will sie aber den Angehörigen des verstorbenen Spenders einen Brief schreiben. “Einfach danke sagen. Wie genau, weiss ich noch nicht.” Da die Anonymität in solchen Fällen stets streng gewahrt wird, wird sie das Schreiben im Kinderspital abgeben, von wo es weitergeleitet wird. Was bedeutet Diät für ein nierenkrankes Kind? Diät bedeutet: natrium-, kalium- und phosphatarme Ernährung. Verboten!! Aprikosen, Bananen, Nüsse, Schokolade, Dörrobst, Ovomaltine, CocaCola, Pommes Chips, Vollkornpro- dukte, Fertigprodukte, Würste, auch Käse und einige Milchprodukte, Eistee und manchmal auch Glacé. Fleisch und Fisch (Eiweiss) muss streng kontrolliert werden!! Gemüse – wenn erlaubt – müssen teilweise, Kartoffeln immer zweimal gekocht werden. Je nach Krankheit ist Flüssigkeit nur in der ärztlich verordneten Menge erlaubt. Das Zubereiten der Schonkost für nierenkranke Kinder ist für Mütter im Alltag eine zusätzliche und zeitaufwändige Belastung. 21 Kids Kidney Carers damit nierenkranke Kinder von heute unabhängige Erwachsene von morgen werden Die Liste der Gönnerinnen und Gönner die uns seit unserer Gründung unterstützt haben, ob durch Spendengelder oder durch karitative Leistung, ist umfassend. Allen möchten wir hier vom Herzen danken – alle können wir hier leider nicht erwähnen. Jede Spende, ob klein oder gross, ist von uns geschätzt worden und wurde gezielt genutzt. Ob die Hilfe am Kuchen backen liegt, oder ob es ein Journalist ist, der sich für uns einsetzt, ob es ein Kind ist, das Sport für uns treibt um Geld zu gewinnen, oder ein Promi der uns vertritt, jede Teilnahme an unseren Aktionen, jede Stunde Arbeit die uns geschenkt wird, hilft uns unsere Ziele zu realisieren. Bitte machen Sie alle weiter so – unterstützen Sie unser Anliegen, helfen Sie uns helfen. Und vergessen Sie nicht, Kids Kidney Care hat keinen grossen administrativen Apparat, welcher finanziell unterstützt werden muss! Wir bei Kids Kidney Care selber, wir betteln nicht, sondern versuchen immer eine Gegenleistung für unsere gewonnenen Spendengelder zu bieten. Also wir danken Ihnen nochmals für Ihr Mitmachen und Ihre Grosszügigkeit zugunsten nierenkranker Kinder und Jugendlicher. Wiederholt setzt sich der Zauberer Seppino für uns ein. Hier kamen Fr. 1115.– von den Mitarbeiter/Innen der Annahme Cargologic zusammen. Über zwei Jahre verkauften die Kiwanis Clubs der Div. 14 Telefontaxkarten, die sie selber entworfen und bezahlt hatten, zugunsten Kids Kidney Care. Im 2003 konnten wir diese Karten auch an die Kinder des Dialyselagers verschenken. Das Geldbeschaffen für einen guten Zweck nimmt viele kreative Formen an. Aus dem Erlös des Bazars der Ref. Evangelischen Kirche Höngg erhielt Kids Kidney Care eine grosszügige Spende von Fr. 9459.–. Die Damen des Frauenvereins Wipkingen unterstützten uns mit unserer Smart Aktion, und mit wiederholten Spenden. 22 Netzone 8803 Rüschlikon Internet Service David Hönigsberg zusammen mit dem Frauenchor St. Cecilien aus Aarau. Die Damen schenkten uns wiederholt die Kollekte von ihren musikalischen Auftritten. Regelmässig treffen Spenden für Kids Kidney Care von der Ref. Evangelischen Kirchgemeinde Möhlin ein. Hier aktive Kinder der Kirchgemeinde. Rosen ausrüsten. HelferInnen des Kiwanis Clubs der Div. 14, welche Rosen am Muttertag über zwei Jahre zugunsten Kids Kidney Care verkauften. Die Mitglieder des Clubs sind GönnerInnen von Kids Kidney Care. Renate und Stefan Angehrn vertreten Kids Kidney Care unter vielen Promis der Schweiz. Hier sind auch die Sängerinnen Eva Kay und Paloma, sowie die Eiskunstläuferinnen Sarah Meier und Melanie Bernhard dabei. Fr. 9000.– kamen beim Bazar der Ref. Evangelischen Kirchgemeinde Cham für Kids Kidney Care zusammen. 23 Vécu L’illustré: 4. fevrier, 2004 – Par Frédéric Vassaux (texte) et Daniel Rihs (photos) «Pouvoir donner son rein par amour est un vrai cadeau» Marilyn Zeller et Léonie C ’est l’histoire d’un amour. Probablement le plus grand amour qui puisse exister. L’amour viscéral d’une mère pour sa fille. A bientôt douze ans, Léonie est une fillette comme les autres. Un ange blond moulé dans une combinaison de ski. Comme chaque petite fille un jour d’hiver, elle se dépêche d’enfiler son bonnet en laine pour aller s’égayer dans la neige qui tombe sans discontinuer depuis le début de la journée. Seule étrangeté, des sourcils d’une noirceur et d’une épaisseur singulière lui barrent le front. «C’est à cause des médicaments antirejet, explique sa mère. Bientôt, on pourra en utiliser d’autres et cela disparaîtra.» Des pilules, Léonie en avale une demi-douzaine deux fois par jour. Très précisément à 7h30 le matin et à 19h30, le soir. Un traitement qu’elle devra poursuivre tout au long de son existence car Mère et fille, liées jusque dans leur chair 24 depuis trois mois, elle vit avec le rein d’un autre. Sa mère Marilyn, elle, vit depuis trois mois avec un rein en moins car c’est elle qui a fait don du précieux organe à sa fille. C’est l’histoire d’une lutte. Une lutte à la vie à la mort d’abord. Depuis sa naissance, Léonie souffre d’une insuffisance rénale chronique non diagnostiquée dont sa sœur jumelle Camilla a été, par chance, épargnée. «Quand je suis sortie de l’hôpital, j’ai senti qu’il y avait quelque chose qui n’allait pas avec Léonie, se souvient sa mère. Elle était très tranquille et, moi, je pleurais sans cesse. J’avais comme un pressentiment. Ensuite, elle a commencé à vomir mais quand je suis allée voir le pédiatre, on m’a renvoyée en disant que je faisais une dépression liée à la naissance de jumelles. Pourtant, je voyais que Léonie était mal, elle avait un air horrible, mais j’étais seule à l’apercevoir.» Un soir, vers minuit, alors que Léonie vomissait de plus en plus, Marilyn appelle l’hôpital et bien qu’on lui réponde de n’amener sa fille que le lendemain, elle envoie son mari immédiatement avec l’enfant. A sept heures le matin, l’hôpital de l’enfance de Zurich téléphone: «Il faut vous préparer, votre fille souffre d’une grave insuffisance rénale; elle va mourir.» A l’évocation de ces moments douloureux, Marilyn a les yeux qui se troublent. Malgré le temps, l’émotion demeure toujours, ancrée dans son être. Donnée pour morte, la petite Léonie survit pourtant miraculeusement. C’est l’histoire d’une lutte quotidienne, ensuite. Un combat à mener entre les soins à prodiguer à sa fille malade et l’éducation de sa sœur jumelle et de son petit garçon, âgé alors de deux ans. Jusqu’à l’âge de six ans, Léonie est nourrie par une sonde nasale.Toutes les deux à quatre heures elle doit ingérer des aliments liquides. Chaque nuit, Marilyn se lève trois ou quatre fois pour changer Léonie qui, à cause de sa maladie, ne possède pas l’hormone qui permet aux enfants de ne pas uriner au lit. Les nuits de Marilyn ne durent jamais plus de trois heures et demie. «J’étais complètement submergée, harassée. Et ce qui m’a énormément déçu, c’est que je n’ai reçu pratiquement aucun soutien. Pas un voisin ne s’est manifesté alors qu’ils ont bien dû voir que j’étais complètement dépassée.» La création de la fondation Kids Kidney Care en 1998 résonne ainsi comme un véritable appel au secours. «Je trouvais incroyable que rien ne soit fait en Suisse pour aider ces enfants malades, soutenir les familles et trouver des donneurs.» C’est l’histoire du don de soi, enfin. Le 28 octobre 2003 à l’Universitätsspital de Zurich, Marilyn Zeller se fait enlever un de ses reins qui est immédiatement greffé dans l’abdomen de sa fille. «On ne réfléchit pas à un acte comme cela. C’est une évidence. Une mère fait tout pour ses enfants.» La décision avait été prise un peu moins d’une année auparavant. Lorsque Léonie avait fait une crise et dû être emmenée à l’hôpital. Ses reins ne fonctionnaient plus qu’à 11% de leur capacité. En dessous de 10%, le corps est à tel point empoisonné qu’il faut avoir recours à la dialyse. Une thérapie lourde et douloureuse que Marilyn voulait épargner à sa fille. «Léonie est pour moi un vrai cadeau. Avec un enfant comme cela, il n’y a pas de place pour la superficialité. On est toujours au cœur des choses. On apprend beaucoup sur la vie et sur soi-même.» Son don, elle le voit comme un cadeau à sa fille bien sûr, mais aussi comme un cadeau pour ellemême. «Cela fait un bien fou à l’âme. Peu de gens ont la chance de prouver leur amour. Pouvoir le faire d’une manière si tangible est aussi un cadeau.» Condamnée jusque-là à une diète plus que spar- Après l’operation. Le transport a l’hôpital de l’enfance Zurich. C’est sa marraine qui Léonie a accompagné tout au long de l’intervention. tiate, Léonie, deux jours après l’opération dégustait déjà des pommes de terre frites! Mais ce qui la réjouit encore davantage, «c’est de ne plus faire pipi au lit», explique-t-elle dans une moue radieuse. Certes, la peur l’a un instant retenue. La peur de la narcose, la peur de ne pas voir sa maman à son réveil. La solution, elle l’a trouvée toute seule. «Si ma marraine Marta est là, alors d’accord, on peut faire l’opération.» Pour ses proches, la différence est frappante. Non seulement, Léonie dévore tout ce qui lui passe devant le nez, ne mouille plus son lit et se fatigue beaucoup moins vite qu’auparavant mais elle a gagné en assurance et en indépendance. «Elle sent elle-même qu’elle va mieux. Maintenant, elle peut aller dormir chez une amie, se passe plus facilement de sa sœur. D’ailleurs elle m’a dit que ce serait le dernier article qu’un journaliste écrirait sur elle.» Sous le feu médiatique pour les besoins de la fondation créée par sa mère, Léonie ne veut aujourd’hui plus être la petite fille malade mais simplement une fillette comme les autres. Alors que la neige tombe sans discontinuer, une petite fille joue à attraper les flocons qui virevoltent en riant. Elle court, plonge ses mains gantées dans la poudreuse. Léonie? Camilla? La fille d’un voisin? Juste une petite fille, comme les autres. Photo: Hervé le Cunff C’est l’histoire d’une amitié, aussi. Une amitié née dans les couloirs du Kinderspital de Zurich entre une infirmière et la famille Zeller. «C’est mon mari médecin qui s’occupait de la petite Léonie. Moi, j’adore les enfants et je me suis rendu compte que c’était extrêmement difficile pour cette maman qui, outre la maladie de sa fille, devait élever ses deux autres enfants. Alors, j’ai proposé de l’aider.» Rapidement les liens se tissent et Marta Fanconi devient même la marraine des deux jumelles. Schweizer Illustrierte, 23 février, 2004: La petite pharmacienne. Léonie en remplissant sa boîte à medicaments. Léonie doit prendre 5 medicaments, la plupart deux fois par jour: à 7.30 et 19.30 h. Pour pas oublier elle a une montre qui bippe, mais la maman dit que Léonie est très consciencieuse! Le cocktail Des immunosuppresifs (medicament qui suppriment le système immunitaire) qu’elle doit prendre toute la vie: • Sandimmun-Neoral (Novartis) et Cellcept (Roche) • Spiricort – cortisone • Adalat – un medicament antihypertensif • Bactrim – un antibiotique 25 Smart Aktion 2002 Zusammen mit Ellen Ringier, Patin unseres “Jahr des Elefanten” und Benjamin Sinniger, Direktor Kinderzoo Rapperswil, kündigt Marilyn Zeller die Smart Aktion der Presse an. Die Gewinnerin des Smart Autos Frau Brigitte Fischlin 6331 Hünenberg/ZG Die Smart Aktion hatte einen Dauer von 6 Monaten von Juni bis Dezember 2002.Wir baten das Publikum um eine Spende von Fr. 5.– für einen Elefanten-Logo-Button. Dabei durften Teilnehmer einen Verlosungs-Zettel ausfüllen. Das Anmeldeformular konnte auch zwischen 5. und 16. September 2002 in Knies Kinderzoo abgegeben werden. Die Verlosung des Smarts fand am 6. Dezember 2002 beim Kids Kidney Care St. Niklaus Hock statt. GewinnerIn war diejenige Person dessen Teilnahme-Zettel bei der Verlosung gezogen wurde. Die Teilnahme an der Smart Verlosung war für die Vorstandsmitglieder des Vereins nicht gestattet. Die Teilnahme an der Verlosung war unabhängig von der Zusage einer Spende. Mit Ihrer Spende zeigen Sie Solidarität mit den Bedürfnissen von nierenkranken Kindern und Jugendlichen und ihren Familien. Im Namen von Kids Kidney Care verkaufen auch Sie unsere Logo-Buttons. Pro Button Fr. 5.– Bestellen Sie unter Tel: 01 858 36 60 e-mail: [email protected] oder über unsere Homepage www.kkc.ch LEGAT: Ein Geschenk fürs Leben Weihnachtspende Als Legat wird ein Teil der Vermögensmasse bezeichnet. Legate sind rechtlich verbindliche Geschenke, die den Pflichtteil der Erben nicht verletzen dürfen. Sprechen Sie mit uns darüber. Gerne informieren wir Sie. Tel: 01 858 36 60 [email protected] Jedes Jahr überlegen Sie in Ihrer Firma, welche wertvollen Geschenke Sie ihren Kunden als Zeichen Ihrer Wertschätzung geben können. Durch eine Spende an eine WohltätigkeitsOrganisation in Ihrem Namen reagieren die Kunden immer mit Freude. Dieses Jahr bitte an Kids Kidney Care denken. Sponsoren: Smart Wallisellen, BaxterAG, E.Hiestand AG Zollikerberg, Fresenius Medical Care (Schweiz) AG, Novartis,WinterthurVersicherungen. Rapperswil: Altenburger Vertriebs AG, ASA Architekt Büro, Bank Linth, Coiffure Isabelle Bebié, Commax Marketing AG 26 Wie Sie helfen können… Wie wir helfen… Wie können Sie ein Kids Kidney Carer werden? • Durch eine Wiederholungsspende mit dem Spenden-Formular auf der Homepage www.kkc.ch oder rufen Sie uns an unter Tel: 01 858 36 60. • Mit einer Offerte über karitative Leistungen, die Ihr Unternehmen für Kids Kidney Care erbringen könnte. Senden Sie uns ein e-mail: [email protected]. Welche Unterstützung gewinnt ein nierenkrankes Kind mit Ihrer Spende? Leistungen von Kids Kidney Care Wir helfen mit: • Entlastungs-Hilfe • Dialyse-Lager • Ferien (1 x weg vom Spital) • Nachhilfe-Unterricht • Ausbildung für Teenager • Transportkosten • Zahnpflege • Mal- und Hippotherapie • Hobby- und Freizeit-Aktivitäten • Renal Nurse • Selbstbehalt • Unterkunftskosten für Eltern • Lohnausfall Bei Kids Kidney Care dürfen Gönner selber entscheiden wie ihre Spende verwendet werden soll. herzlichen Dank von “ Nochmals mir selber und dem ganzen möchte mich an dieser Stelle “ Ich Dialyseteam des Kantonsspitals wieder einmal ganz herzlich bei Schaffhausen.” Ihnen bedanken für die unkomplizierte Hilfestellung, die Sie für nierenkranke Kinder immer wieder leisten.” mehr möchte ich mich “ Einmal herzlich bedanken für die Dr. H.J. Gloor Hier einige Beispiele: • mit Fr. 20.– schenken Sie einer überlasteten Mutter eines nierenkranken Kindes eine Stunde Freizeit durch den Kantonalen Entlastungsdienst • mit Fr. 100.– schenken Sie 1 bis 2 Stunden Nachhilfeunterricht für ein dialysiertes Kind • mit Fr. 500.– schenken Sie eine regelmässige professionelle Zahnpflege für ein nierenkrankes Kind mit parodontalen Problemen als Begleiterscheinung seiner Krankheit • mit Fr. 1000.– schenken Sie die monatlichen ausserkantonalen Fahrkosten für ein dialyse-abhängiges Kind und seine Mutter. Selbstverständlich sind wir auch für eine einmalige Spende an den gemeinnützigen Verein Kids Kidney Care sehr dankbar. grosszügige Unterstützung durch Kids Kidney Care. Die Spende wird uns wieder für einige Monate wesentlich helfen können. ” Dr. med.Walter Brunner, Leitender Arzt Nephrologie Rätisches Kantons- und Regonalspital Chur Ihre spontane und “ Für unkomplizierte Hilfe möchte ich Ihnen ganz herzlich danken.” Barbara Bührer Dip. Sozialarbeiterin HFS möchten uns ganz herzlich “ Wir für die Überweisung der materiellen Hilfe für die Spesen rund um Jasmins Krankheit bedanken. ” PC KONTO: 90-791745-7 oder Bankkonto: ZKB 1100-0222.242 Wir danken Ihnen im Namen von allen nierenkranken Kindern und Jugendlichen. Jede noch so kleine Spende von Ihnen hilft. Sylvia Bucher, Sozialarbeiterin, Inselspital Bern “ Die Direktion für Soziale Sicherheit (Stadt Bern) schätzt das ehrenamtliche Engagement Ihrer gemeinnützigen Hilfsorganisation und wünscht Ihnen bei der Arbeit viel Erfolg. ” Therese Frösch, Direktorin möchte ganz herzlich hierfür “ Ich bei Ihnen für die grosszügige Spende bedanken. Mich persönlich hat vor allem beeindruckt, wie unbürokratisch und rasch diese Hilfe eingetroffen ist. ” Evelyn Bollag Dipl Sozialarbeiterin HFS C. Sutter sind grossartig. Immer wieder staune ich, wie souverän “ Kinder schwerkranke Kinder mit ihrem Leben umgehen können. So viel Energie und so viel Zuversicht ist wunderbar. Ich finde es schön, wenn nierenkranken Kindern und ihren Eltern geholfen werden kann. Mit einer kleinen oder einer grossen Spende. ” Dr. Elmar Ledergerber, Stadtpräsident Zürich 27 www.kkc.ch