DOZ A4

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AKTUELL
Innovation“ in Halle 22 mit den Glas- und
Geräte-Herstellern. Neu dabei war der
sogenannte „Mido Fashion District“ in
Halle 13 und 15 mit den weltweit führenden Unternehmen in Sachen glamouröse
Brillen, wobei die „Big Player“ aus bella
Italia wie Luxottica, Safilo, Allison, De Rigo oder Marcolin allein schon eine halbe
Halle mit riesigen Ständen einnahmen.
Zusammen sind wir stark: „Erneuert“
wurde auch die seit zwei Jahren bestehende Kooperation mit den anderen Accessoire-Messen Micam (Schuhe), Mipel (Lederwaren) und Mifur (Pelze und Leder),
die zeitgleich Anfang März mit der Mido
ebenfalls ihre Neuheiten auf dem Messegelände Rho-Pero präsentieren, um so
gebündelt die Qualität der italienischen
Unternehmen auf diesem Gebiet herauszustellen, passend zur parallel stattfindenen Mailänder Modewoche.
Bei den Mido-Besuchern aus Italien haben die Anstrengungen wohl funktioniert,
hier verzeichnete man eine Zunahme von
sieben Prozent im Vergleich zu 2010.
Italiens Brillenindustrie
erholt sich langsam
Mido 2011: Zurück
zu alter Stärke?
Die „Design Square Bar“
in Halle 24, dem „DesignLab“
mit den kleineren Designer-Firmen.
Anfang März öffnete die internationale
Augenoptikmesse Mido zum 41. Mal
ihre Tore. Drei Tage lang konnten sich
Fachbesucher aus aller Welt in Mailand
wieder über Optik-Neuheiten informieren. „Eine weitere großartige Mido“, so
lautet das Fazit der Veranstalter, die die
führende Rolle dieser Messe weltweit
unterstreiche. Das wieder aufgelegte
Konzept der Themenbereiche sei besonders erfolgreich gewesen, so VizePräsident Cirillo Marcolin. Aber nicht
alle sahen die Messe so euphorisch.
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Übersichtlich und effektiver
Für das Erscheinungsbild der Messe hatte man sich einiges überlegt, um das vielfältige Angebot in den sechs Hallen richtig in Szene zu setzen und den Rundgang
für die Besucher zu erleichtern, und dabei auch frühere Konzepte wieder „reaktiviert“. So gab es wieder eine Hallenaufteilung nach Themenbereichen mit thematisch passend gestalteten Plätzen, wie
das „Designlab“ (kleine Designerfirmen)
in Halle 24 oder den Bereich „Health and
Die leichte Markt-Erholung 2010 ist für
die italienische Brillen-Industrie natürlich Balsam, nachdem die Umsatzzahlen
vor zwei Jahren so schmerzhaft in den
Keller rutschten. So spricht denn auch
Vittorio Tabacchi (Präsident der Mido
und des italienischen Optik-IndustrieVerbands ANFAO) von einem „Jahr der
Bestätigung“ für die italienische Brillenindustrie: „Das Schlimmste liegt hinter
uns.“ Die Brillen-Exporte der Italiener
machten 2010 mehr als 80 Prozent der
Produktion aus und stiegen um satte 17,3
Prozent gegenüber 2009; sie erreichten
mit 2,2 Mrd. Euro fast wieder den Rekordwert von 2007 und sind den guten
Sonnenbrillen-Exporten zu verdanken
(plus 20,4 Prozent, bei den Korrektionsfassungen plus 11,7 Prozent).
Branchen-Primus Luxottica zum Beispiel konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um rund 14 Prozent auf 5,8 Mrd.
und den Nettogewinn um ein Drittel auf
407 Mio. Euro steigern. Bei Safilo lag die
Umsatzsteigerung bei 6,8 Prozent auf
1,08 Mrd. Euro, als Nettogewinn blieben
immerhin 700.000 Euro (plus 0,1 Prozent). Ende 2009 hatte das Unternehmen
noch einen Gewinneinbruch von fast 35 u
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1 Sorgten bei Silhouette (Linz/Österreich) für großen Andrang:
Helena Christensen und Nadja Auermann präsentierten die neue
„Crystal Collection“.
2 Ein völlig neues Standkonzept brachte die Brillenkollektionen von
Safilo (Padua/Italien) besonders zur Geltung.
3 Besonderes Design bei den „W-eye“-Holzfassungen von Ma-Wood
(Gorizia/Italien).
4 Die drei Künstler Pucky, Yip und Kenny Wong (von links) illustrierten
in ihrem jeweiligen Stil live und in Farbe den Werdegang des
HD-Acetats von Okia (Hongkong).
5 Ein neues Display demonstriert mit einer beweglichen PlexiglasScheibe in Form einer Schuhsohle die enorme Flexibilität der
Arquo-Fassungen, gesehen bei Stars & Frames (Stuhr).
6 Transitions Optical (Neuilly-sur-Seine/Frankreich) erörterte
Präsentations-Trends und zeigte ein neues Konzept zur Demonstration
der Transitions-Gläser im Laden: „The Wall“.
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Prozent zu verkraften.Demgegenüber
blieb der Binnenmarkt ziemlich flau, verlor mit 2,5 Prozent im vergangenen Jahr
aber nicht ganz so viel wie in 2009 mit einem Minus von 7,2 Prozent.
Die augenoptische Industrie in Italien
kämpft immer noch mit den Folgen der Finanzkrise 2008 und den daraus resultierenden Umsatzeinbrüchen, und das war auch
auf der diesjährigen Mido noch zu spüren.
Auch wenn die offiziellen Zahlen von „mehr
als 42.000 Besuchern“ in den drei Tagen
sprechen (einem Plus von drei Prozent gegenüber 2010) und „mehr als 1.100 Ausstellern“, erreicht dies immer noch nicht die
Zahlen von 2008 mit 46.000 Gästen und
1.246 Ausstellern vor der Krise (und übrigens zum letzten Mal zum Mai-Termin!).
Mido wieder im Mai?
Die Verlegung der Mido vom Mai in den
März hatte bereits bei der Premiere 2009
für Diskussionen und Skepsis gesorgt.
Von einigen Ausstellern aus Deutschland
hörte man dieses Jahr, dass sich der Besucher-Andrang an den Ständen, vor allem am Freitag und Samstag, doch in
Grenzen hielt. Der Termin im März verliert aufgrund der kühleren Witterung ,
aber auch der zeitlichen Nähe zu anderen
Optikmessen wie der Opti und der geballten Kombination mit anderen Messe- und
Mode-Events in Mailand zum gleichen
Zeitpunkt anscheinend an Zuspruch.
Die starke Opti in München (fünf Wochen zuvor!) mit ihrer guten Stimmung
hat die Mido wohl ebenfalls einige Besucher gekostet, und das nicht nur aus dem
deutschsprachigen Raum. Die GHM belegt mit ihren aktuellen Zahlen die zunehmende Internationalisierung der deutschen Messe: So kamen von den 470 Ausstellern dort 38 Prozent aus dem Ausland,
von den 22.700 Fachbesuchern 22 Prozent. Diese Besucher kamen aus 64 Ländern nach Deutschland, teils mit enormen Zuwächsen, siehe Nordamerika
(plus 104 Prozent), Afrika (plus 60 Prozent) und Asien (plus 31 Prozent). Auch
Am Freitag in Halle 24, der „DesignLab“.
europaweit fanden mehr Besucher ins
winterliche München, aus Südeuropa kamen in diesem Jahr zum Beispiel 26 Prozent mehr Interessierte als 2010! n
Patricia Perlitschke
Stimmen zur Mido
Till Marwitz, Marwitz (Berlin): „Die Mido war für uns besser als im Vorjahr. Allerdings
entwickelt sie sich immer stärker zu einer Messe, auf der man sich mit Großhändlern und
anderen Großkunden trifft. Das Geschäft mit individuellen Optikern ist eher gering. Der
Zeitpunkt der Messe Anfang März ist ungünstig. Das Wetter im März lockt niemanden nach
Mailand. Auf der Messe kursierte das Gerücht, dass der Messetermin wieder in den Mai
verlegt wird, und alle waren glücklich. Im Nachhinein hört man nun, dass es bei dem Monat
März bleiben soll. Statt Anfang März wird jetzt Mitte März avisiert, damit die Messe nicht
mehr zeitlich mit den anderen Modemessen (Schuhe, Leder, Taschen) stattfindet und die
Hotelpreise wegen der hohen Nachfrage noch mehr explodieren. Der zeitliche Abstand zur
Opti in München und zur „Vision Expo East“ in New York ist so gering, dass man kaum
deutsche und nordamerikanische Besucher sieht. Auch wenn die steigenden offiziellen
Mido-Besucherzahlen eine andere Sprache sprechen, so lässt die Attraktivität der Messe
zu wünschen übrig, und man wundert sich, wo die 42.000 Besucher alle sind.“
Howard Librae, Brulimar Optical Group (Manchester/GB): „Die Mido war für uns dieses
Jahr sehr aufschlussreich, da wir einige Trends der internationalen Zusammenarbeit von
Unternehmen in der Lieferkette der optischen Industrie bestätigt fanden. Obwohl wir als
Hersteller von Modebrillen unseren Hauptsitz in Großbritannien haben, werden unsere
Produkte stark von Unternehmen im Nahen Osten, in Asien und in Osteuropa nachgefragt,
während sich die deutsche optische Industrie bedeckter hält. Wir nehmen ständig neue
und aufregende Marken in unser Programm auf, von denen sich viele mit dem richtigen
Partner vor Ort als extrem rentabel in Deutschland erweisen könnten. Unser Einfluss auf
einige der weltgrößten und innovativsten Brillenmarken wurde dort aber bisher wenig
genutzt. In einer derart dynamischen Branche ist das eine verpasste Gelegenheit für Unterlizenznehmer oder Vertriebsunternehmen, die sich eine fruchtbare Zusammenarbeit und
einen entscheidenden Vorteil vor der Konkurrenz in Europa wünschen.“
„Auf Wiedersehen im März 2012“: Wirklich?
Mancher Aussteller überlegt sich das noch.
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Designbrillen-Hersteller (Deutschland, Name der Redaktion bekannt): „Der MesseSonntag war ganz gut vom Besuch her, aber sonst war es eher ruhig. Die vereinzelten
Kunden aus der Schweiz oder Österreich zum Beispiel, die an unseren Stand kamen, hätten
wir auch ohne Mido gehabt. Und bei vier Grad und Regen (am Donnerstag) ist Mailand
auch nicht so toll. Wir fanden ursprünglich den März-Termin gut, aber inzwischen sieht
das anders aus, erst recht nach dieser Opti, die wirklich toll für uns lief. Wenn die nächste
Mido im Mai stattfände, wären wir wieder dabei. Aber so überlegen wir wirklich, ob wir
nächstes Jahr hier wieder ausstellen. Bisher eher nicht.“