Heft - Schwarzwaldverein
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E 6246 4/2007 Zogen schon römische Legionäre zum Hohloh? Rätselhafte Alte Weinstraße durch den Nordschwarzwald Gastfreundliches Gedächtnishaus Fohrenbühl Fledermäuse fühlen sich im Sommer unterm Dach besonders wohl Alpine Pfade, steile Wände, breite Höhenrücken Vogesen-Klassiker: Über den Felsenweg zum Hohneck MITGLIEDER AUSZUG HABEN AUS UNSEREM VORTEILE ANGEBOT RUCKSACK BRENTA Deutsches Markenfabrikat, Vol. 26 l, Gewicht 1 150 g, Aeroflex-System, mit integr. 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JE JE 69,00 € 59,00 € Inhalt Inhalt Die Grafen von Eberstein bauten Gernsbach zum zentralen Marktort aus… Seiten 4–7 Heimatpflege 4 8 Zogen schon römische Legionäre zum Hohloh? Rätselhafte Alte Weinstraße durch den Nordschwarzwald „O Schwarzwald, o Heimat, wie bist du so schön!“ Ludwig Auerbach, der Sänger des Schwarzwaldes, starb vor 125 Jahren in Seelbach 10 Der älteste Mitteleuropäer 11 Der Landesverein Badische Heimat e. V. Zukunftsorientiert – orientiert an der Oberrheinregion 32 Stiftung fördert Naturschutzprojekte 34 Wutachschlucht – ein Eldorado für Schmetterlinge Biologen erforschen den Bestand und finden viele und seltene Arten Wandern Quer durch BaWü – eine Reise durch Baden-Württemberg Seiten 38–39 Wandern in Umbrien und in den Marken Seiten 22–24 13 Ferienwanderungen 2008 14 Auf dem neuen Westweg ist gut Kirschen essen 15 Wir stellen vor Dagmar Kicherer – Referentin der WanderführerAusbildung 16 Naturschutz Nistkasten für Heilbronner Kindergärten Seite 33 Gastfreundliches Gedächtnishaus Fohrenbühl Fledermäuse fühlen sich im Sommer unterm Dach besonders wohl Alpine Pfade, steile Wände, breite Höhenrücken Vogesen-Klassiker: Vom Col de la Schlucht über den Felsenweg zum Hohneck 22 Die Zauberin Sibilla war nicht zu sprechen Denzlinger Wanderer genossen italienische Gastfreundschaft Aktuell 18 Viele Wanderfreunde aus dem Schwarzwaldverein beim 107. Deutschen Wandertag Seite 26 26 „Grenzenlos Natur erleben“ 28 Spende eines Ehepaares Neue Schutzhütte am Hohlohturm offiziell eingeweiht 30 Seminar im Grünen am Schluchsee 31 Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung Jugend & Familie 35 „Sagenhafter Freitag“ Eine Werbung für die Familiengruppe in Wehr 36 Zeltwochenende am Schluchsee 36 Wanderwochenende der Ortsgruppe Gärtringen am Bodensee 37 Viel Werbung war nicht nötig 44 Kinder aus Seelbach bei der Wanderfreizeit auf der Hermannshöhe 38 Kartoffelbrei auf dem Gehweg Lauchcremesuppe am Bahnsteig 40 Jubiläumsnordseefreizeit mit Hindernissen Service 42 Spendenaktion für das Gedächtnishaus Fohrenbühl 42 Personalien 44 Bücherschau Heimatpflege Heimatpflege Rätselhafte Alte Weinstraße durch den Nordschwarzwald Zogen schon römische Legionäre zum Hohloh? Westweg und Mittelweg verlaufen auf uralter Fernstraße Von Friedbert Zapf A lte Weinstraße – ein blaues Straßenschild in Gernsbach-Scheuern macht neugierig: Steil steigt ein Sträßchen durch das Wohnviertel hinauf, doch oben auf dem Fechtenbuckel findet der Wanderer keine traubenschweren Rebstöcke. Auch zeigt ein Blick in die Karte, dass die Alte Weinstraße sich als Waldweg westlich der Teufelsmühle zum Langmartskopf in beachtliche 915 Meter Höhe schraubt. Und damit wird klar, dass der Weinbau nicht Namensgeber sein kann. Vielleicht eher der Weintransport? Die Alte Weinstraße zieht über die Höhe weiter zu Hohloh und Schramberg. Und kurz vor Besenfeld führt sie an den „Römergräbern“ vorbei. Römer und Wein passen doch irgendwie zusammen! War die Alte Weinstraße gar eine Römerstraße? Wir wollen – verbunden mit einem Wandervorschlag – den Nebel, der die Alte Weinstraße umgibt, etwas lichten. Römerstraße Was hat es auf sich mit jener Römerstraße? Versetzen wir uns zurück in das Jahr 100 n. Chr. und hinein in die Provinz Obergermanien, in den Nordschwarzwald. Am Westabfall lag Aquae (Baden-Baden) mit seinen Thermen. Im Norden hatte sich Portus (Pforzheim) an der Furt durch die Enz aus einer Straßenstation zu einem bedeutenden Wohn- und Handelsort entwickelt. Und schließlich blühte im Südosten die Stadt Arae Flaviae (Rottweil). Außerdem lagen an die hundert römische Gutshöfe (villa rustica) verstreut in den fruchtbaren Randzonen des Nordschwarzwaldes. Das bewaldete Mittelgebirge selbst war ein weißer Fleck auf der römischen Siedlungskarte. Im Westen, am Fuße des Schwarzwaldes, führte eine Römerstraße nach Mogontiacum (Mainz), der Hauptstadt der Provinz Obergermanien. Im Osten folgte eine Straße von Rottweil kommend dem Neckar bis Cannstatt und verlief über Pforzheim nach Ettlingen. Und im Jahre 74 n. Chr. hatte Kaiser Vespasian die strategisch wichtige Verbindung von Argentorate (Straßburg) durch das Kinzigtal nach Rottweil bauen lassen. Damit war der Nordschwarzwald von 4 Schnurgerade zieht der alte Handelsweg über die Buntsandsteinhochfläche des Nordschwarzwaldes. Straßen umschlossen. Beim Blick auf die Karte gewinnt man aber unweigerlich den Eindruck, dass hier ein Straßenzug fehlt, nämlich die direkte Nord-Süd-Verbindung schnurgerade über die Höhe des Schwarzwaldes zwischen Murg und Enz hinweg - so in etwa, wie eben die Alte Weinstraße verläuft. Über eine solche Römerstraße hat man immer wieder spekuliert, Beweise für ihre Existenz indes – z.B. Funde von Münzen, Meilen- oder Leugensteinen – wurden bisher nicht erbracht. Hätte diese römische Schwarzwaldstraße überhaupt Sinn gemacht? In der Tat wäre ein Verlauf steil hinab nach Gernsbach, so wie ihn die Alte Weinstraße vermutlich erst seit dem Hochmittelalter nimmt, für die Römer nutzlos gewesen. Interessanter scheint dagegen die direkte Verbindung von Rottweil und Pforzheim. Eine gedachte, idealgeführte Trasse fällt weitgehend mit dem Höhenverlauf der Alten Weinstraße zusammen. Und diese Verbindung als Alternative zur Neckarroute wäre über den langgestreckten Höhenrücken allemal bequemer als eine Straße, die durchs enge Neckartal führt. Aber viel wichtiger ist: Die Schwarzwaldstraße wäre von Rottweil nach Pforzheim 50 Kilometer oder ein Drittel kürzer als die Neckarstraße. Die Götter selbst könnten ein Indiz für eine Römerstraße zwischen Murg und Enz liefern. Die Römer hatten für den Schwarzwald eine eigene Göttin von den Kelten adaptiert, die Diana Abnoba. Neuere Forschungen zeigen, dass die „Schwarzwaldgöttin“ auch als Schutzherrin der Straßen und Wegkreuzungen verehrt wurde. In Pforzheim stellten die Legionäre der Abnoba an der Enz einen Weihestein auf, ein Hinweis auf eine wichtige Straßenkreuzung. Könnte hier nicht unsere Schwarzwaldstraße nach Süden abgezweigt sein, zumal man im mutmaßlich weiteren Verlauf sowohl in Birkenfeld-Gräfenhausen als auch in Straubenhardt-Conweiler Weihesteine fand? Über die Höhe verliefe sie dann weiter über Besenfeld und Loßburg bis zum Brandsteig (Rötenberg-Schenkenzell), der Passhöhe der nach Rottweil führenden römischen Kinzigtalstraße. Dort betrieben 4/2007 Heimatpflege Wanderung 2. Teil: „Römergräber“ und 44 Windkraftanlagen Der zweite Teil der Wanderung führt von der Schwarzmiß, zunächst dem Westweg folgend, rechts am Hohlohturm vorbei. Die Alte Weinstraße weicht dem Hohlohmoor nach Westen aus und zwängt sich zwischen dem Moorrand und der steilen Talflanke hindurch. Von links mündet bald der Mittelweg, dem weiter zu folgen ist, und der zur Prinzenhütte (954 m) hinunter führt. Nun zieht die Alte Weinstraße durch eine Sturmfläche am Rande des Breitlohmißmoores. In einer Beschreibung von 1895 wird bedauert, dass der Weg dem Wanderer „keine besonderen Reize bietet ... Aussicht hat er in der Regel keine zu erwarten, und der stets geschlossene Wald ist etwas monoton“. Die großen Stürme des letzten Jahrzehnts haben mit Brachialgewalt die beklagte Gleichförmigkeit aufgehoben, Schneisen geschlagen und Ausblicke geschaffen. Dennoch: Das Wandern über die regenreiche, oft nebelverhangene Hochfläche lässt nach wie vor Gefühlen der Melancholie und Weltabgeschiedenheit Raum. „Jemand trägt sich mit dem Plan, die- 4/2007 ses Gebiet dem Autotourismus durch den Bau einer Höhenstraße bis Besenfeld zu erschließen“, entsetzte sich Alfred Schlotthauer 1963. „Nie und nimmer sollte dies geschehen. Diese Waldgebiete, um die tagsüber die Sonne kreist, über die sich des Nachts der Sternenhimmel wölbt, und in der Dämmerung die blauen Schatten sich um die Tannen legen, ... sollten uneingeschränkt denen gehören, die sie erwandern, erleben, die zu ihnen aufsteigen.“ Wenn wir uns heute diese Schwarzwaldhochstraße rechts der Murg auch nicht mehr vorstellen können, so drohten unlängst andere Gefahren: Sage und schreibe 44 Windenergieanlagen mit je 150 Meter Höhe wollte die EnBW im Jahre 2002 entlang der Alten Weinstraße aufstellen, was bislang verhindert werden konnte. Knapp 800 Meter nach der Prinzenhütte zweigt der Mittelweg als unscheinbarer Grasweg nach rechts ab und führt bolzengerade durch eine sturmgelichtete, moorige Fläche. Wir haben hier allerdings die Alte Weinstraße kurzzeitig verlassen, sie verläuft etwas weiter östlich. Nach etwa einer Stunde endet der Moorpfad an der Wegkreuzung „Toter Mann“ (916 m). Von hier zieht ein Forstweg schnurgerade an der flachen Kuppe des Schrambergs entlang zum sogenannten Blockhaus (906 m). Hier quert der Schäuflerweg, angeblich so benannt, weil die Saumtierführer im Winter Schaufeln mitführten, um sich durch den Schnee zu bahnen. Der alte Querweg verbindet Enztal und Murgtal. Direkt an der Kreuzung liegt unter dichtem Fichtenjungwuchs eine alte Befestigungsanlage verborgen, eine sogenannte Redoute, ein viereckiges Schanzwerk mit Wall und Graben aus den Jahren 1734/35. Fronarbeiter und die Besatzung einer solchen Redoute waren in einem einfachen Blockhaus untergebracht. Heute steht hier ein um 1895 aus Sandstein gebautes Jagdund Waldarbeiterhaus – der Name Blockhaus indes hat sich gehalten. Die Alte Weinstraße führt an der Neuhaushütte (885 m) vorbei weiter nach Besenfeld (782 m), das nach einer insgesamt vierstündigen Wanderung erreicht wird. Wer aber vorher noch das Geheimnis jener rätselhaften „Römergräber“ lüften will, muss – vom Blockhaus gerechnet – nach 30 Minuten (2 400 m) bei einer Schranke links auf den alten Grenzweg abbiegen, um nach ca. 250 Meter auf markante Buntsandsteinblöcke zu stoßen. Die Steine sind einigermaßen parallel ausgerichtet und annähernd gleich groß – knapp zwei Meter lang, einen Meter breit. Das Heimatbuch der Gemeinde Forbach raunt: „Bei ihrem Anblick denkt der Betrachter unwillkürlich an eine Art Gräberfeld. Es sind Fünfer-, Vierer- und Dreier-Reihen in nordsüdlicher Ausrichtung.“ Aber das Geologische Landesamt entzauberte 1982 die vermeintlichen Grabsteine als Verwitterungsphänome: „Die Heimatpflege Am frühen Morgen des 7. Juli 1817 erschossen hier Unbekannte die Brüder Georg Adam Kyri (36) aus Scheuern und Andreas Kyri (45) aus Staufenberg und raubten sie aus. Die Metzgermeister und Viehhändler waren mit gefüllten Geldkatzen – von 400 bis 500 Gulden ist die Rede – auf dem Weg ins Württembergische, um auf dem Markt in Berneck Schlachtvieh zu kaufen. Als man die beiden fand, war Georg Adam Kyri bereits verblutet, sein älterer Bruder Andreas wies schwere Kopfverletzungen auf, atmete noch schwach und verstarb einige Stunden später. Außer dem Geld raubten die Mörder, die nie gefasst wurden, auch eine silberne Taschenuhr und eine mit Silber beschlagene Tabakspfeife Auf der verwachsenen Alten Weinstraße oder weiter auf dem Forstweg werden nach knapp einem Kilometer die Hütte am Langmartskopf (915 m) und der Westweg erreicht. Schnurgerade zieht dieser weiter zur Kreuzlehütte (894 m). Hier irgendwo standen die längst verschollenen namensgebenden Kreuze. Auf einer Karte aus dem Jahre 1800 sind zwei Kreuze eingezeichnet, was auch der Stuttgarter Kanzleirat Bührlen um 1828 bestätigte: „Am Wege standen zwei Kreutze. Dergleichen Zeichen deuten auf jähen Tod von Reisenden, sey es durch Naturanfall, Unglück oder Mord.“ Die Alte Weinstraße erreicht schließlich die Schwarzmiß (933 m), die Passhöhe zwischen Murgund Enztal, und den Hohloh (990 m). Vom Turm des Schwarzwaldvereins kann man die etwa vierstündige Wanderung Revue passieren lassen. ursprünglich zusammenhängende Bänke sind lediglich durch tektonische Beanspruchung... geklüftet und dadurch in einzelne Blöcke zerlegt..., vom umgebenden, weicheren Gestein befreit und so gewissermaßen auf natürliche Weise herauspräpariert worden.“ Quellen 1. Eimer, Manfred, Von der Alten Weinstraße, Mein Heimatland, 21. Jahrgang (1934), Freiburg 2. Filtzinger, Planck, Cämmerer, Die Römer in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag Stuttgart und Aalen, 1976 3. GLA 371/Zug. 1932, Nr. 37 4. Hiss, A., Heimat zwischen Murg und Kinzig, E. Schmieder Druckerei und Verlag, 1953, Baiersbronn 5. Kappler, Franz, „Römergräber“ entpuppten sich als Verwitterungserscheinung, Badisches Tagblatt vom 7.8.1982 6. Kotterba, M., Diana Abnoba – Göttin des Schwarzwaldes und seiner Straßen, Archäologische Nachrichten aus Baden, Heft 55/1996 7. Landau, Georg, Beiträge zur Geschichte der alten Heer- und Handelsstraßen in Deutschland, 1842 8. Metz, Rudolf, Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, Moritz Schauenburg Verlag, Lahr, 1977 9. Miller, C., Alte Weinstraße, Aus dem Schwarzwald, Blätter des württembergischen Schwarzwaldvereins, 2. Jahrgang, Nr. 11, Juni 1895 10. Scheifele, Max, Die Murgschifferschaft, Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden – Württemberg, Band 66 11. Schlotthauer, Alfred, Im Zauber des Murgtals, Um Rhein und Murg, Heimatbuch des Landkreises Rastatt, Band 3/1963 12. Sturmfels/Bischof, Unsere Ortsnamen, Bonn, 1961 13. Von Kettner, W. F., Beschreibung des badischen Murg- und Oosthales, Frankfurt/Main, 1843 14. Zapf, Friedbert, Doppelmord im Reichentaler Wald, Badisches Tagblatt vom 30.7.1997 15. Zwischen Murg und Kinzig, Heimatbeilage des Badischen Tagblatts, Nr. 174/1961 7 Heimatpflege Heimatpflege „O Schwarzwald, o Heimat, wie bist du so schön!“ Ludwig Auerbach, der Sänger des Schwarzwaldes, starb vor 125 Jahren in Seelbach Von Monika Korak G edichte hat Ludwig Auerbach viele geschrieben. Doch mit nur einem einzigen ist er schlagartig berühmt geworden. „O Schwarzwald, o Heimat“ wird meist in einem Atemzug mit seinem Namen genannt. Viele Jahre gehörte es zum festen Repertoire der Männerchöre, Wanderer stimmten es gerne an. Wie sehr die poetisch verklärte Liebe zum Schwarzwald die Komponisten beflügelte, das beweisen zahlreiche Vertonungen. Ludwig Auerbach starb vor 125 Jahren am 22. Juli 1882 mit nicht einmal 42 Jahren. „Schwarzwalddichter“ und „Sänger des Schwarzwaldes“ wird Auerbach immer wieder genannt. Nicht nur seine Gedichte, von denen zahlreiche sich der Natur und Schönheit des Schwarzwaldes widmen, auch sein Leben ist mit dieser Landschaft verbunden. Mit zwei Orten im Schwarzwald ist seine Lebensgeschichte eng verknüpft. Da ist zum einen Pforzheim, wo er 1840 geboren wurde, als Sohn eines kleinen Bijouteriefabrikanten gleichen Namens und seiner aus dem Schwäbischen stammenden Mutter Karoline. Fast sein ganzes Leben verbrachte er in der aufstrebenden Schmuckstadt, in deren Nähe auch sein berühmtes Schwarzwaldlied entstand. Und zum zweiten Seelbach im Schuttertal, wo er seine letzten Jahre als glückloser Strohstofffabrikant zubrachte. Hier schrieb er einige seiner besten Gedichte. Der Widerspruch zwischen dem Künstlertum und der bürgerlichen Existenzsicherung zog sich durch das ganze Leben Auerbachs. Schon früh begann er zu schreiben, ein erstes Gedicht „Abendsonne“ wird schon dem Zwölfjährigen zugeschrieben. Aufsehen erregte er als 16-Jähriger mit dem Epos „Bellrem von Weißenstein“, das eine lokale Sage in romantische Verse fasst. 1860 wurde es als Büchlein gedruckt, die einzige Buchpubli- 8 Bild oben: Burkhard Korak Bild links: Vertonung Bild oben rechts: Grab Auerbachs, Hauptfriedhof Pforzheim kation zu Lebzeiten Auerbachs. Mit einigen seiner Gedichte beeindruckte er den badischen Großherzog Friedrich I. so sehr, dass der ihm ein Stipendium für ein Studium zusagte. Doch der gestrenge Vater hatte seinen Sohn für das Geschäftsleben vorgesehen, Auerbach fügte sich und absolvierte eine Kaufmannslehre. Nach dem Tod des Vaters gründete er zusammen mit seinem Jugendfreund und späteren Schwager Georg Katz die Bijouteriefabrik „Auerbach&Katz“. Obwohl ungeliebter Brotberuf, war Auerbach als Schmuckfabrikant zunächst sehr erfolgreich, beschäftigte bis zu hundert Arbeiter, belieferte vor allem russische Kunden mit „Parures, Nadeln, Bracelets, Garnituren und Armringen“. Er engagierte sich im Stadtleben Pforzheims, war Schriftführer im Turnverein, zeitweise Vorsitzender des Gesangvereins „Gesellschaft Frohsinn“, als Freimaurer Mitglied der „Loge Reuchlin“, gehörte der aus dem Arbeiterbildungsverein heraus gegründeten „Gesellschaft Porta Hercyniae“ an, war Mitglied im Ortsschulrat und Bürgerausschuss, ein hoch geachteter Bürger. Eine repräsentative Stadtvilla, die er 1872/73 bauen ließ, wurde zum Treffpunkt der Künstlerfreunde. Gleichzeitig entstanden zahlreiche Gedichte, Naturgedichte, Schwarzwaldgedichte, Jahreszeitengedichte, aber auch viele Gelegenheitsgedichte zu geselligen Anlässen, Taufen, Hochzeiten, Einweihungen, Vereinsfeiern. Der Krieg 1870/71 mit dem Sieg von Sedan beflügelte Auerbach, es entstanden in Folge zahlreiche patriotische Gedichte, die Einheit und Vaterland besingen. Doch der Wiener Bankenkrach von 1873 beendete den Aufstieg. Vielleicht nicht ganz zufällig fällt „O Schwarzwald, o Heimat“, das bei allem Jubelton doch schon einen Hauch von Wehmut in sich trägt, gerade in die Zeit, als dunkle Wolken aufzogen. Von einem Ausflug 1873 in das idyllische Würmtal nahe seiner Heimatstadt soll er es mitgebracht haben. Die erste Veröffentlichung datiert von 1874. Sicher ist damit, dass die später aufgekommene Vermutung, der „trauliche Mühlgrund“ und das „Quellengetön“ könnten im Schuttertal beheimatet sein, nichts als Wunschdenken war. Streitig macht dem Würmtal die Kapfenhardter 4/2007 Heimatpflege Gedenkstein am Kupferhammer Mühle den Ursprung. Dort soll Auerbach, inspiriert vom romantischen Mühltal, die unvergessenen Zeilen geschrieben haben. Doch die beiden Täler liegen eng beieinander und Auerbach hat sich in seinen Gedichten nie auf konkrete Orte bezogen. Nachromantisch geprägt, ging es ihm um das Schöne und Wahre des Schwarzwaldes, in dem er bei seinen Wanderungen einen Quell der Erholung und Erbauung fand. Nach dem Konkurs seiner Firma suchte Auerbach 1878 in Seelbach die Hoffnung auf einen Neuanfang. Das Angebot des Lahrer Dichterfreundes Friedrich Geßler zur Übernahme der Schutterfabrik, einem mächtigen Gebäudekomplex nahe der Schutter, schien das zu bieten. Dafür schlug 4/2007 Fabrikanten hatten alle paar Jahre gewechselt. Auch Auerbach sollte hier bald auf seinen zweiten Konkurs zusteuern. Nach einer kurzen Aufwärtsphase stellten neue Verfahren zur besseren Nutzung der Zellulose aus Holz die Wirtschaftlichkeit der Fabrik in Frage. Zu der Existenzsorge kamen massive Proteste der Anwohner wegen der Verschmutzung der Schutter. Denn das spezielle Verfahren der Strohbearbeitung verunreinigte große Mengen Wasser. Auch wenn Umweltschutz noch gänzlich unbekannt war, so lag doch ein Widerspruch darin, dass ausgerechnet Auerbach, der die heile Schwarzwaldwelt beschwor, gleichzeitig zu ihrer Zerstörung beitrug. Als Fabrikant war er jedoch Teil der beginnenden Industriali- Heimatpflege Auerbach ein zweites, vielversprechendes Angebot aus, die Übernahme einer Redakteursstelle bei der „Neuen Freien Presse Wien“. Dabei handelte sich nicht um ein unbedeutendes Blatt, sondern die führende Zeitung der Habsburger Monarchie. Doch statt den Horizont in der Ferne zu weiten und das Schreiben endlich zum Hauptberuf zu machen, entschied sich Auerbach für den vertrauten Schwarzwald und die Heimeligkeit der Lahrer Dichterrunde. „Schutterathen“ wird das Lahr der Zeit gern genannt, weil mit Ludwig Eichrodt, Friedrich Geßler und Auerbach gleich mehrere Dichter gleichzeitig hier lebten. Bei seinem Freund Geßler wohnte die Familie die erste Zeit, bevor wahrscheinlich Anfang 1879 der Umzug nach Seelbach folgte. Auerbach kam in ein idyllisches, stilles Dorf, weit entfernt von dem geselligen und anregungsreichen Leben, das er gewohnt war. In der Schutterfabrik stellte er gemeinsam mit seinem Kompagnon Mayer aus Stroh den Rohstoff für die Papierfabrikation her. Bauern aus dem Schwarzwald und dem Elsass brachten dafür wagenweise Stroh nach Seelbach. Doch über der Schutterfabrik stand seit ihrer Errichtung 1822 kein guter Stern. Die Nutzungen und sierung der Schwarzwaldtäler. In Seelbach schuf Auerbach einige seiner besten und wertvollsten Gedichte. Jede freie Minute soll er in den nahen Wald geflüchtet sein, wo er Trost und Inspiration fand. Entstanden sind späte Gedichte voller Schwermut, erfüllt von Ahnungen um den baldigen Tod. „Als drückten Geisterfinger mir heimlich die Augen zu, beschleicht mich süßes Müdsein, ein Ahnen unendlicher Ruh“, heißt es im „Schneetreiben“. Düster sind diese Gedichte, doch echt und tief empfunden. Am 22. Juli 1882 starb Auerbach in dem von seiner Familie bewohnten Seitenflügel der Fabrik. „Er starb nach kurzem Unwohlsein, das er sich auf einer Geschäftsreise zugezogen, am 22. Juli in Folge eines Herzschlags“, schrieb seine Frau Rosa, die mit den beiden Kindern Hedwig und Rudolf in finanzieller Not zurückblieb. Vier Tage nach seinem Tod wurde Auerbach auf dem Pforzheimer Hauptfriedhof beerdigt. Bemerkenswert ist das bald danach einsetzende Engagement gegen das drohende Vergessen. Freunde sorgten zwei Jahre später dafür, dass sein Grab einen würdigen Grabstein erhielt, mit einem Bronzerelief, das sein Porträt zeigt. Noch heute ist die eindrucksvolle Grabanlage auf dem Friedhof zu finden. Im Jahr 1927 wurde am Kupferhammer in Pforzheim ein Denkmal eingeweiht, ein großer, aufgestellter Findling mit einer Inschrift, die an Auerbach erinnert. Jährlich fanden dort Auerbach-Gedenkfeiern statt, bis in die 50er Jahre hinein. Auch in Seelbach bemüht man sich bis heute darum, das Gedächtnis aufrecht zu halten. Dazu gehört die 1952 eingerichtete Auerbach-Stube mit zahlreichen Erinnerungsstücken, die sich heute im Nebenzimmer des Bistros „Eulenspiegel“ befindet. Bereits 1932 hatte die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins am örtlichen Waldrand den Lauenbergbrunnen errichtet, der eigentlich ein Auerbach-Gedenkbrunnen ist. 1999 wurde er von Vereinsmitglied Gottfried Dilger komplett erneuert. Hinzu kommt ein Gedenkstein, vom Schwarzwaldverein als Ersatz für eine Gedenktafel errichtet, die sich an einem 1973 abgerissenen Seitenflügel der Schutterfabrik befand. Auerbach war zu Lebzeiten immerzu auf der Suche nach Publikationsmöglichkeiten gewesen. Doch ein geplantes Buchprojekt war nicht zustande gekommen. Sieben Jahre nach seinem Tode machten sich dann zwei seiner Dichterfreunde, Friedrich Geßler und Ernst Scherenberg daran, den Nachlass zu sichten. „Aus dem Schwarzwald“ heißt der postum 1889 veröffentlichte Gedichtband mit einer Auswahl aus seiner enormen Produktion, 1928 in zweiter Auflage erschienen. Unsterblich gemacht hatte Auerbach aber nur ein einziges Gedicht, „O Schwarzwald, o Heimat“. Dessen Wirkung war mit dem Tod nicht beendet. Denn schlichter und treffender kann man das Staunen über die Schönheit der 9 Heimatpflege Heimatpflege Schwarzwaldheimat nicht ausdrücken. Das haben wohl auch verschiedene Komponisten so empfunden. Die erste Vertonung folgte fast direkt auf die Entstehung. Franz Abt, einer der bekanntesten Liedkomponisten und Dirigenten des 19. Jahrhunderts, komponierte 1874 ein „Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte“. Aus dem gleichen Jahr datiert die Bearbeitung für Männer- und gemischten Chor. Ihm folgte der 1837 geborene Gengenbacher Komponist Carl Isenmann, dessen Komposition später auf zahlreichen Sängerfesten zu hören war. Der aus der Nähe von Bruchsal stammende Musikprofessor Karl Bier, auch bekannt für sein Schwarzwald-Wanderlied „Den Tannenzweig am Hute“, schrieb Anfang des 20. Jahrhunderts Noten für vierstimmigen Männerchor. Zahlreiche weitere Komponisten machten es ihm nach, auch noch im 20. Jahrhundert. Zum Beispiel der Lehrer Heinz Buhl, der eine Melodie für zwei Stimmen schrieb, die Aufnahme im Liederbuch des Schwarzwaldvereins fand. Nicht weniger als 15 Vertonungen soll es geben. Männerchöre gibt es immer weniger und zu deren Repertoire gehört das Schwarzwälder Heimatlied meist nicht mehr. Die Sprache des Gedichtes, dessen schwärmerischer Jubelton, erscheint unserer nüchternen Zeit befremdlich. Als kitschig wird es heute oft empfunden. Und der weitere Ver- lauf der Geschichte hat einen unbefangenen Umgang mit dem Wort „Heimat“ schwer gemacht. Doch Auerbach muss aus seiner Zeit heraus verstanden werden. Eine Ausstellung zum 125. Todestag im Juli 2007 im Bahnhöfle in Seelbach hat Leben und Werk wieder ins Blickfeld gerückt. Doch sein Nachlass im Stadtarchiv Pforzheim wartet noch auf eine Aufarbeitung, sein Gedichtband ist nur noch antiquarisch zu erwerben. Sich an Auerbach zu erinnern, lohnt, solange die einfachen, tief gefühlten Worte, die er fand, immer noch Menschen ansprechen: „O Schwarzwald, dein Zauber bleibt ewig uns neu, drum lieb ich dich innig, drum lieb ich dich treu“. Vor em Tor Un wider stohsch jetz vor em Tor vom alte Johr in s neui Johr un frog di halt e bizzli bang: Wie wird s wohl, wenn i duregang? Was find i echt dähinter? En Antwort cha der niemer ge. So wie mer s finde, müe mer s neh. s wird allweg wider änedra au Bluescht un Frucht un Herbstlaub ha, s würd Summer cho un Winter. s würd Morge sii un wider Nacht, a’fange, wachse, un ganz sacht im Zitestrom verrinne. Un erst, wenn s wider witergisch, weisch, was am End dir bliben isch: Verlieren oder gwinne! Gottsname! Gang dädur dur s Tor un schaff dähinter wie dävor im guete Geist mit Herz und Hand, aß alli recht sin zuenenand un tüen sich nit verliere. Vom neue Afang bis ans End weisch du di sicher in de Händ vo dem, wo Weg un Wiisig git im Uf- un Abegoh dur d Zit. Mög Er di fröhlich führe! Gerhard Jung Der älteste Mitteleuropäer In Mauer wird der Homo heidelbergensis gezeigt E vas Adam glaubte er damals gefunden zu haben, in der Sandgrube Grafenrain am Ortsrand von Mauer. Die Rede ist von Daniel Hartmann. Der Arbeiter hatte das Unterkiefer eines rund 600 000 Jahre alten Mannes vor genau einhundert Jahren an seinem sandigen Arbeitsplatz gefunden. Adam war es wohl nicht, dafür aber die Kinnlade des älteste bislang bekannten Mitteleuropäers. Das Fundjubiläum wird noch bis 25. November mit der Ausstellung „Vom Menschen der Urzeit – 100 Jahre Homo heidelbergensis“ in Mauer, bei der auch das Original zu sehen ist, gefeiert. In einem mediterran-angenehmen Klima lebte der älteste Mann aus Mauer. In seiner unmittelbaren Umgebung fühlten sich auch Nashörner, Flusspferde und Löwen wohl. Auf seinem Speiseplan standen hauptsächlich Beeren und Nüsschen und hin und wieder Fleisch. Doch das Unterkiefer ist anders 10 als das moderner Menschen. Das Kinn fehlt beispielsweise völlig. Der Heidelberger Wissenschaftler Otto war der erste, der den Fund beschrieben hat und der ihm den Namen Homo heidelbergensis gab. Dieser gilt als der Vorfahre des Neandertalers. Zum 100. Fundjubiläum ist das Unterkiefer wieder nach Mauer zurückgekehrt. An drei Ausstellungsorten dreht sich in Mauer alles um den berühmten Fund. Die Ausstellungstour beginnt im so genannten Heid'schen Haus mitten in Mauer. Dort ist auch unter hohen Sicherheitsvorkehrungen der originale Unterkiefer zu sehen. Im Urgeschichtlichen Museum im Rathaus, nur wenige hundert Meter vom Heid'schen Haus entfernt, bekommt der Besucher beispielsweise durch Fossilien einen Eindruck der Lebenswelt des Homo heidelbergensis und mit der Sandgrube am Ortsrand kann der originale Fundort besichtigt werden. Isabella Denk Info Die Ausstellung „Vom Menschen der Urzeit – 100 Jahre Homo heidelbergensis“ ist noch bis 25. November in Mauer, südöstlich von Heidelberg, zu sehen. Geöffnet sind die einzelnen Stationen montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.homoheidelbergensis.de oder unter Telefon 0 62 26/9 71 93 15 4/2007 Heimatpflege Heimatpflege Der Landesverein Badische Heimat e.V. Zukunftsorientiert – orientiert an der Oberrheinregion Von Heinrich Hauß D er Zusammenschluss der beiden Vereine „Badischer Verein für Volkskunde“ (gegründet 1904) und des „Vereins für ländliche Wohlfahrtspflege“ (gegründet 1902) wurde am 26. Juli 1908 in Triberg beschlossen und trat am 1. Januar 1909 in Kraft. Der Zusammenschluss wurde vom Großherzog, der Regierung und den Ministerien gefördert, da sich die Vereine in ihren Aufgaben überschnitten. Der Name Badische Heimat bezog sich auf das Territorium des damals selbstständigen Staates Baden. Als Ziel des Vereins wurde formuliert: „Volkstum und Heimat erhalten, zu hüten und zu erforschen, für den Schutz der heimischen Landschaft, ihrer Kunst- und Naturdenkmale, ihrer Tier- und Pflanzenwelt zu sorgen, die Volks-und Heimatkunde auszubreiten und seelisch zu fördern, die Familienforschung anzuregen und zu pflegen – und so die Heimatliebe zu wecken und die Heimatkultur zu vertiefen – insgesamt zu wirken für Heimat und Volkstum“. Der Landesverein gab zwei Zeitschriften heraus: „Mein Heimatland“, die so genannten gelben Hefte (1914 – 1942) und die 4/2007 „Badische Heimat“, die so genanten grauen Hefte (1914 – 1941). Dazu kam noch der „Ekkhart“, ein „Kalender für das Badener Land“ (1920 – 1943). Die Publikationen mussten 1943 „wegen Papiermangel“ eingestellt werden. Ab 1950 erschien die Publikation im 30. Jahrgang wieder unter dem Titel „Badische Heimat. Mein Heimatland“. Der Name Badische Heimat Der Landesverein und seine Publikation tragen auch heute noch den Namen Badische Heimat, der in der Sitzung am 1. April 1908 für den neuen Verein gebilligt wurde. Der Name wurde auch bei der Wiedergründung im Jahre 1949 und nach der Vereinigung von Baden und Württemberg 1952 beibehalten. Die Wiedergründung des Vereins war aus zwei Gründen notwendig geworden: Nach der Angliederung ElsassLothringens an das Reich musste sich die Badische Heimat „Oberrheinischer Heimatbund“ nennen und mit der Gründung Württemberg-Badens durch die Amerikaner und (Süd-)Badens durch die Franzosen hörte das Land Baden auf zu existieren und damit auch der Verein Badische Heimat. Der Landesverein versteht sich auch nach mehr als 50 Jahren Baden-Württemberg für den früheren Landesteil Baden als Lebensraum zuständig. Auch in Baden-Württemberg sind selbstverständlich die „geschichtlichen, kulturellen und landsmannschaftlichen Eigenarten Badens“ (R. Böhme) Realitäten, die durch die Badische Heimat vertreten und weiterentwickelt werden. Die Geschäftsstelle Haus Badische Heimat in Freiburg in der Hansjakobstraße 12. 11 Heimatpflege Heimatpflege Badische Heimat in Baden-Württemberg Der Landesverein Badische Heimat ist am Anfang des letzten Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem badischen Land und Staat entstanden und trug zur Integration der Landesteile und der Identifikation der Bürger mit dem Lande Baden bei. Für das Land leistete er eine wesentliche Kulturarbeit. Die Gründung des Staates BadenWürttemberg und der Verzicht Badens auf Eigenstaatlichkeit mussten sich notwendigerweise mit der Zeit auch auf die Heimatkonzeption der Badischen Heimat auswirken. Rolf Böhme hat diese Konzeption treffend so zusammengefasst: „Baden hat zwar vor einem halben Jahrhundert die politische Eigenständigkeit verloren, aber eine europäische Perspektive gewonnen“ (Badens Mitgift, 1998). Auch Heimat braucht eine weiterführende Perspektive, eine Vision, wie man das heute gerne nennt. Die neue oberrheinische Perspektive macht eine „badische Larmoyanz“ über die verlorene Staatlichkeit endgültig überflüssig. Die einmal an ein Land und eine großherzogliche Herrschaft gebundene badische Heimat weitet sich zu einem grenzüberschreitenden Lebensraum Oberrhein aus. Erinnerungskultur und badische Mitgift Eine wesentliche Aufgabe sieht die Badische Heimat in der Pflege der Erinnerungsbzw. Gedächtniskultur badischer Geschichte. Unter Erinnerungskultur ist vor allem die „Sicherung der badischen Geschichte im Bindestrichland Baden-Württemberg“ zu verstehen und der nicht nachlassende Hinweis auf die „badische Mitgift“, die der badische Landesteil vor allem historisch und kulturell in das Land Baden-Württemberg eingebracht hat. Über ihre vierteljährliche Publikation hinaus hat die Badische Heimat dieser Erinnerungskultur in dem Buch „Badisches Kalendarium. Von Tag zu Tag – von Jahr zu Jahr. Personen und Ereignisse“ versucht, dem badischen Gedächtnis eine Stütze zu geben. Die Erinnerung an die badische Geschichte verdankt sich vor allem „ihrer Modellhaftigkeit für zentrale allgemeingeschichtliche Entwicklungen des 19. Jahrhunderts“ (G. Hepp) und dem „Vorbildcharakter“ (H. Fenske) des politischen Lebens für das übrige Deutschland. Die Badische Heimat ist kein Geschichtsverein Die Pflege der Erinnerungskultur der badischen Geschichte ist zwar ein zentrales Anliegen der Badische Heimat, aber sie versteht sich nicht als bloßer Geschichtsverein. Genauso wichtig wie die Erinnerungskultur ist die Aktualität des heimatlichen Lebens- 12 raumes. Die heutigen Lebensräume haben sich auf Grund der Mobilität territorial ausgeweitet und differenziert in ihren Problemen. Heimat, verstanden als konkreter Lebensraum, ist deshalb heute weit mehr als nur geschichtlich bestimmter (Rückzugs-) Raum. Die Badische Heimat hat sich deshalb mit den Problemen auseinanderzusetzen, die diese Lebensräume kennzeichnen. Das Zukunftspotential: die Oberrheinregion Das Projekt „Trinationale Metropolregion Oberrhein“, das angedacht ist, „bietet die Chance, die Oberrheinregion und die badische Raumschaft in Europa zu positionieren“ (Sven von Ungern-Sternberg). Die Zukunft des Landesvereins Badische Heimat liegt in seiner Einordnung in der grenzüberschreitenden Oberrheinregion. Die „alte“ badische Heimat wird sich in Zukunft im Sinne eines Teiles der „Städtelandschaft am Oberrhein“ (U. Einsele) verstehen. Ein Modell „einer anderen Wahrnehmung des Lebens und Raumes“ (P.-L. Weinacht). Was Ungern-Sternberg für Südbaden festgestellt hat, wird für den ganzen Oberrheinraum gelten, nämlich, dass „grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine unausweichliche Notwendigkeit (ist) und das recht verstandene Zukunftspotential der regionalen Eigenentwicklung Südbadens“. Das Zukunftspotential der Badischen Heimat sind die badischen und oberrheinischen Regionen am Rhein. Diese Zielsetzung mag auch erklären, warum es im Lande zwei Heimatvereine gibt: den Schwäbischen Heimatbund und die Badische Heimat. Die Publikation des Landesvereins Badische Heimat Die Hefte des Landesvereins Badische Heimat erscheinen unter dem gleichen Titel mit vier Heften pro Jahr inzwischen im 87. Jahrgang. Die Zeitschrift widmet sich mit Schwerpunkt Themen zur Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt und Denkmalschutz. Themen zur badischen Geschichte spielen naturgemäß eine bedeutende Rolle, da die Zeitschrift eine Chronistenpflicht wahrnimmt. Der veränderte Heimatbegriff machte eine Zuwendung zu aktuellen Themen des „Lebensraumes Heimat“ zunehmend für die Redaktion der Zeitschrift interessant. Die Option für ein Baden als Teil des oberrheinischen Raumes bringt notwendigerweise eine Öffnung für Themen mit sich, die über die engere badische Heimat hinausgehen. Die Zeitschrift ist das Flaggschiff des Landesvereins und verbindet den Verein mit den Regionalgruppen und der interessierten Öffentlichkeit. Die Badische Heimat auf einen Blick Landesverein Badische Heimat e.V. Geschäftsstelle: Haus Badische Heimat, Hansjakobstr. 12, 79117 Freiburg Tel. 07 61/7 37 24, Fax 07 61/7 07 55 06, www.badische-heimat.de, [email protected] Landesvorsitzender: Regierungspräsident Dr. Sven von Ungern-Sternberg Regionalgruppen: Baden-Baden, Bad Säckingen, Bretten, Bruchsal, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Lahr, Lörrach, Mannheim, Pforzheim, Rastatt, Schwetzingen, Wiesloch Mitgliedsbeitrag: ¤ 26,– pro Jahr Publikation: Badische Heimat. Zeitschrift für Heimatkunde und Heimatpflege, Natur- und Denkmalschutz, Volkskunde und Volkskunst, Familienforschung. Erscheint 2007 im 87. Jahrgang. Vier Hefte pro Jahr. Erscheinungsweise: 15. März, 15. Juni, 15. September, 15. Dezember. Für Mitglieder ist der Preis der Hefte durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Preis des Einzelheftes für Nichtmitglieder: ¤ 10,– Sonderpublikation in Buchform: Badisches Kalendarium. Von Tag zu Tag – von Jahr zu Jahr. G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2006 4/2007 Wandern Wandern Ferienwanderungen 2008 des Schwarzwaldvereins Alles Käse oder was – Wandern in den Hoch-Vogesen vom 21. bis 29. Juni 2008 Wir durchwandern wohl den schönsten Teil der Hochvogesen zwischen Lac Blanc und Grand Ballon. Der Aussichtsreichtum auf dem ehemaligen Grenzweg zwischen Deutschland und Frankreich ist kaum zu überbieten. Wir kommen vorbei an Gletscherseen, einsamen Tälern, wir gehen über den Felsenpfad, besteigen Hohneck und Grand Ballon und wir werden der Stadt Colmar einen Besuch abstatten. Teilnehmerzahl: 12 – 18 Personen Tagesstrecken: 13 bis 22 km bzw. 4,5 bis 6,5 Stunden Besondere Voraussetzungen: Ausdauer, am Felsenweg trittsicher und schwindelfrei Unterkunft: Jugendherberge, Berghütten, Fermes-Auberges Ort der Unterkunft: Breisach, Munstertal Kosten pro Teilnehmer: ¤ 378,– Leistungen: Halbpension, Eintrittsgeld Anmeldeschluss: 30. April 2008 Anmeldung: Karl Heinrich Müller, Im Wehragrund P 13, 79682 Todtmoos, Telefon: 0 76 74/92 04 21, Fax: 0 76 74/92 03 93 E-Mail: [email protected], Internet: www.wandermueller.de Links und rechts vom Oberrhein, radeln im Elsass, Kaiserstuhl und Mittelbaden vom 21. bis 25. Mai 2008 Diese Radtour beginnt in Offenburg und führt uns über Strasbourg, Molsheim entlang der elsässichen Weinstrasse über Rosheim, Andlau, Bergheim, Ostheim hinüber an den Kaiserstuhl, Endingen, Ettenheim, Gengenbach nach Offenburg Teilnehmerzahl: max. 16 Personen Tagesstrecken: zwischen 50 und 75 km Besondere Voraussetzungen: Sicheres Beherrschen des Fahrrads mit Gepäck Unterkunft: Hotel, Pension und Jugendherberge Ort der Unterkunft: wechselnde Unterkünfte Kosten pro Teilnehmer: ¤ 200,– bis 250,– je nach Hotelkategorie Leistungen: ÜF, HP in Jugendherbergen, Eintrittsgeld, Versicherung Anmeldeschluss: 1. April 2008 Anmeldung: Wilfried Süß, Lutherstr. 7, 76297 Stutensee-Staffort Telefon: 0 72 49/60 97 Trekking im nepalesischen Himalaya, Wanderregion – Langtang und Gosainkunda vom 12. Oktober bis 2. November 2008 Nach 3 Tagen Kathmandu, wo wir uns mit nepalesischer Kultur, Religion und Geschichte vertraut gemacht haben, geht es zur 13 tägigen Wandertour im Langtangtal und den heiligen Gosainkunda Seen. Die Wanderung führt zwischen zahlreichen 6 000er und 7 000er Riesen des Himalaya hindurch und gibt spektakuläre Blicke frei. Die traditionelle Lebensform der Einheimischen sehen wir beim Durchwandern der traditionellen Dörfer und Terrassenlandschaften. Nach einer sehr abwechslungsreichen Wanderung erholen wir uns 2 Tage im Chituan Nationalpark und können u.a. Elefanten, Krokodile und Nashörner beobachten. Teilnehmerzahl: mind. 4 bis max. 15 Personen Tagesstrecken: 7 – 18 km, bzw. 3 – 7,5 Stunden Besondere Voraussetzungen: Spaß am Wandern Unterkunft: Lodges und Hotels Ort der Unterkunft: Kathmandu und verschiedene Standorte Kosten pro Teilnehmer: DZ ¤ 2 150,– Leistungen: Flug, Halbpension, Bahn, Fahrten vor Ort, Eintrittsgeld Sonstige Leistungen: Visa für Nepal, Airporttaxes, Fremdenführer, Träger Anmeldeschluss: 1. Juli 2008 Anmeldung: Irene Schnell, Köllestr. 14, 72970 Tübingen, Telefon 0 70 71/86 54 48, E-Mail: [email protected] 4/2007 13 Wandern Wandern Auf dem neuen Westweg ist gut Kirschen essen Ein „SWR 4-Extra Wandertreff“ zur Eröffnung des neu gestalteten Fernwanderwegs. Seit 1900 markiert und betreut der Schwarzwaldverein mit seinen ehrenamtlichen Wegewarten den 285 Kilometer langen Westweg von Pforzheim nach Basel. S eit 1900 markiert und betreut der Schwarzwaldverein mit seinen ehrenamtlichen Wegewarten den 285 Kilometer langen Westweg von Pforzheim nach Basel. Am 13. Januar 2007 wurde der Westweg als erster Fernwanderweg in BadenWürttemberg als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ im Rahmen der CMT in Stuttgart ausgezeichnet. Damit wurde ein wesentliches Ziel der „Qualitätsoffensive Westweg“ von Schwarzwaldverein e.V. – Hauptverein Freiburg, Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) und gungen notwendig. Der Schwarzwaldverein sorgte nach einer Bestandsaufnahme mit seinen ehrenamtlichen Wegewarten für verbesserte Streckenführung und eine optimale Ausschilderung. Die abwechslungsreiche unter sachkundiger Leitung der ehrenamtlichen Wanderführer des Schwarzwaldvereins 300 Wanderer vom Blumenmarkt in Kandern, darunter Präsident Eugen Dieterle, Hauptfachwartin Öffentlichkeitsarbeit Bild links oben: Auf der Kirschplantage von Georg Meier Bild links unten: Präsident Eugen Dieterle mit seiner Frau und Staatsminister Willi Stächele mit 300 Wanderfreunden aus dem ganzen Schwarzwald unterwegs. WESTWEG Schwarzwald Bild rechts oben: Gudrun Heute-Bluhm, Oberbürgermeisterin von Lörrach, SWV-Präsident Eugen Dieterle, Staatsminister Willi Stächele, Landrat Jochen Glaeser beim Durchschneiden des Bandes. Ganz rechts Christopher Krull, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH Bild rechts unten: Wandern durch die schöne Wolfsschlucht 65 Anrainergemeinden erreicht. Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln der Naturparke Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald, dem Westwegfond mit 34 Anrainergemeinden, den Aktionsgruppen LEADER+ von Nord- und Südschwarzwald und mit Mitteln des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg. Um den geänderten Ansprüchen der Wanderer und den anspruchsvollen Kriterien des Gütesiegels gerecht zu werden, wurden Streckenverle- 14 Landschaft, naturbelassene Wege, Pfade, Bäche, Seen, Aussichten, Türme, Burgen, Felsen und mehr laden ein, den Westweg neu zu entdecken. Am 7.7.2007 war es dann soweit: Schwarzwaldverein, SWR, AOK und Schwarzwald Tourismus GmbH luden zur offiziellen Einweihung unter dem Motto „Wandertreff Extra“ für jedermann zur Wanderung auf dem neuen Westweg ein. Ausgesucht wurde die neu verlegte Strecke von Kandern zur Burg Rötteln. Bei Kaiserwetter – erstaunlich in diesem Sommer – starten Antje Möller, Hauptwanderwart Gunter Schön, SWR-Moderator Klaus Gülker, Hauptgeschäftsführer Walter Sittig sowie Christopher Krull, Geschäftsführer der STG. Zunächst geht es auf schmalen Pfaden durch die Wolfsschlucht mit beeindruckenden moosbewachsenen Felsformationen und immer wieder mit einem Blick in das schöne Tal der Kander. Nach der Schlucht wartet eine Überraschung: Bauer Georg Meier aus Egisholz hatte an SWR 4 gemailt, alle Wanderer des „Wandertreff extra“ können sich auf seiner Kirschplantage mit 500 Bäumen in der Nähe des Westweges an 4/2007 Wandern Höhe. Auf Pfaden, die abseits der bisherigen Wegführung auf der „Hohen Straße“ neu angelegt wurden, ist schon bald die Burg Rötteln erreicht. Hier wartet die nächste Überraschung auf die Wanderer: ein Gläschen Gutedel, gespendet von der Bezirkskellerei Markgräflerland. Dazu gekommen sind jetzt noch Gudrun Heute-Bluhm, Oberbürgermeisterin von Lörrach und Landrat Jochen Glaeser als Aufsichtsrat der STG. Gemeinsam mit Präsident Dieterle und Minister Stächele wird das Band am oberen Tor der Burg Rötteln als symbolischer Akt durchschnitten: Der neue Westweg ist offiziell eröffnet. Bei der anschließenden Pressekonferenz wird die hervor- ragende Zusammenarbeit von Schwarzwaldverein und Schwarzwald Tourismus GmbH mit allen beteiligten Partnern, vor allem den Gemeinden und den ehrenamtlichen Wegewarten des Schwarzwaldvereins gelobt. Klaus Gülker sendet ab 17 Uhr eine Stunde in Höchstform und gewohnter Meisterschaft live auf SWR 4 aus dem Theater der Burgfestspiele Rötteln und bezieht viele Wanderer und die prominenten Repräsentanten des Schwarzwaldvereins und Tourismus in LiveInterviews mit ein. Präsident Eugen Dieterle setzt den Schlusspunkt: „Ohne Schwarzwaldverein verläuft man sich, ohne SWR 4 verhört man sich!“ W. Sittig Wir stellen vor: Dagmar Kicherer – Referentin der Wanderführer-Ausbildung M ein Name ist Dagmar Kicherer, Jahrgang 1970, und ich bin von Beruf Archivarin im historischen Archiv der Stadt Baden-Baden. Meine Arbeit war es, die mich zum Schwarzwaldverein führte: Im Jahr 2000 erarbeiteten und zeigten Verein und Archiv gemeinsam eine Ausstellung zum Jubiläum 100 Jahre Westweg, dessen maßgeblicher Initiator ein BadenBadener gewesen war. Gewandert bin ich aber auch vorher schon gerne und viel; gerade deshalb hat mich seinerzeit das Ausstellungsthema so sehr angesprochen, dass ich gerne meine Mitarbeit zusagte. Es war nur eine logische Konsequenz, dass ich noch im selben Jahr dem Schwarzwaldverein beitrat. 2001 wurde ich in den Vorstand der Ortsgruppe Baden-Baden gewählt, wo ich das Amt der Schriftführerin und für Öffentlichkeitsarbeit bis zum Frühjahr 2007 begleitete. Von Anfang an habe ich auch Wanderungen für die Ortsgruppe geführt, und um meine Kompetenz als Wanderführerin zu stärken, habe ich 2002 die Wanderführerausbildung an der Heimatund Wanderakademie Baden-Württemberg absolviert. Noch während dieses Kurses haben mich Alfred Heffner und Rudi Maier, die „Väter“ der Wanderführerausbildung, eingeladen, als Referentin den Kreis der Dozenten zu verstärken. Erfreut über das mir entgegengebrachte Vertrauen, sagte ich sehr gerne zu. So wechselte ich schon im nächsten Kurs von der Schulbank hinter das Lehrerpult. Jetzt bin ich bei der Wanderführer-Ausbildung im Aufbaulehrgang NaturKultur für Geschichte und Baustile zuständig und versuche seitdem – wie ich hoffe, mit Erfolg – den Teilnehmern der Wanderführerausbildung die Geschichte sowie die Baustile unserer Heimat näher zu bringen und gleichzeitig zu zeigen, wo uns diese Themen bei unseren Wanderungen begegnen können. Dabei kann ich auch aus meiner beruflichen Erfahrung schöpfen, denn die Themenbereiche decken sich weitgehend mit meiner täglichen beruflichen Praxis: Ein Archiv ist nicht nur für das Sammeln und Bewahren historischer Dokumente zuständig, sondern soll als historische Bildungseinrichtung mit pädagogischem Anspruch den Menschen die Zusammen- Dagmar Kircherer hänge ihrer Lokalgeschichte näher bringen. Da für mich selbst Geschichte (und insbesondere Geschichte, die vor Ort „greifbar“ und erfahrbar wird) schon immer ein sehr spannendes Thema war, ist es für mich der schönste Lohn, wenn ich spüre, dass es mir gelungen ist, in meinen Referaten oder bei meinen Wanderungen ein Stück meiner eigenen Begeisterung auf die Zuhörer zu übertragen. Wanderführerausbildung 2008 1. in Loßburg: 05./06. Januar 19./20. Januar 09./10. Februar 23./24. Februar Abschlusslehrgang 08./09. März 4/2007 2. Kompaktlehrgang: 16. bis 24. Mai 07./08. Juni (Leistungszentrum Herzogenhorn/ Feldberg). Freiburg (16.) ab 16:00 Uhr Anreise und Samstag (24.) bis 17:00 Uhr. 3. in Laufenburg/Schlößle: 27./28. September 11./12. Oktober 25.26. Oktober 08./09. November Abschlusslehrgang 22./23. November 15 Wandern den Kirschen satt essen, da sich die Kirschernte für ihn in diesem Jahre nicht lohne. Dieses Angebot wurde gerne von allen angenommen. Zusätzlich gab`s auch noch Kirschwasser für den, der wollte. Die Wanderung führte weiter zur BaselblickHütte. Dort wurden die Wanderer mit herrlichen Ausblicken auf Basel, die Höhen der Vogesen und der Schweizer Berge belohnt. In Wollbach bei der Mittagsrast, hervorragend organisiert von der ortsansässigen DRKGruppe, gesellte sich Staatsminister Willi Stächele zu den Wanderern. Der Westweg führt weiter bergauf übers Steinbüchsle auf die Höhen des Röttler Waldes zur Wittlinger Wandern Wandern Gastfreundliches Gedächtnishaus Fohrenbühl Fledermäuse fühlen sich im Sommer unterm Dach besonders wohl N icht nur Wanderer finden im Gedächtnishaus Fohrenbühl nach einem schönen Wandertag Erholung. Auch Pipistrellus pipistrellus hat dort ein Quartier. Viel Platz braucht sie jedoch nicht, die Zwergfledermaus, ist sie doch nicht viel größer als eine Streichholzschachtel und wiegt nicht viel mehr als ein Blatt Papier. Eine Kolonie dieser Zwergfledermäuse hat vor langer Zeit ihr Sommerquartier im Dach Ein Winzling: die Zwergfledermaus des Gedächtnishauses gefunden. Und nach einer fledermausgerechten Sanierung des Daches vor zwei Jahren sind die Tiere in ihr Domizil auch wieder eingezogen. Wie der Name schon sagt, zählen die Zwergfledermäuse zu den kleinsten ihrer Art. Rund 200 dieser winzigen Tiere hängen unter dem Dach in den Sommermonaten von den Balken. „Im Sommer haben die Tiere ihre Wochenstube dort“, sagt Stefan Walther, Fledermaussachverständiger des Kreises Rottweil. Er hatte zusammen mit Theo Multerer den Schwarzwaldverein bei der Sanierung des Hauses baubiologisch beraten. In ihrer Wochenstube bekommen die Weibchen ihren Nachwuchs, der unmittelbar nach der Geburt nicht größer als eine Biene ist. In den Sommermonaten werden die Kleinen großgezogen. Im Herbst, sobald es kälter wird, suchen sich die Kolonien ein Winterquartier, wie Walther erzählt. Beispielsweise in Höhlen und Spalten ist ihnen ein konstantes Klima für den Wintersschlaf garantiert. „Unter dem Dach könnten sie nicht überwintern, die Temperaturen würden zu 16 stark schwanken“; sagt der ehrenamtliche Fledermausbeauftragte. Im Oktober waren die Fledermäuse noch rund um das Gedächtnishaus aktiv, sagt Walther, „Da war es noch zu warm für den Winterschlaf.“ Außerdem flattern noch allerlei Insekten, die Bei der Dachsanierung wurde Rücksicht auf die Fledermäuse genommen. Leibspeise der Zwergfledermaus, umher. Wird es im Frühjahr wärmer, werden die Wochenstuben wieder bezogen. Wo die Fohrenbühler Fledermäuse den Winter verbringen ist unklar, sagt Walter, wie so Vieles in Sachen Fledermausforschung. Und diese Winterpause musste für die Dachsanierung genutzt werden, denn schließlich stehen alle Fledermäuse unter Naturschutz. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz muss der Lebensraum dieser Tiere erhalten und geschützt werden. „Es musste dafür gesorgt werden, dass der Lebensraum im Dach nicht gestört wurde, aber das haben wir ganz gut hingekriegt“, erinnert sich Walther. Die Aufgabe war also, den Lebensraum zu erhalten und dennoch das Dach zu sanieren. „Es wurde um die Wochenstube herum saniert.“ Und nicht nur, dass das Sommerquartier nicht isoliert werden durfte, auch der Kot, die so genannte „Schmiere“, musste erhalten bleiben. „Die Lattung durfte auch nicht imprägniert werden“, erzählt Walther. Schließlich enthielten solche Imprägnier- mittel häufig Insektizide und Pestizide. Die Feldermäuse, die tagsüber daran hängen, würden diese Stoffe aufnehmen, und diese könnte bei den kleinen Wesen sogar bis zum Tod führen. Im Frühjahr, nach der Sanierung des Daches, war die Spannung groß, ob die Fledermauskolonie wieder an ihren neuen alten Platz zurückkehren würde: „Ja, wir waren sehr gespannt, aber es hat sich gelohnt und die Tiere sind wieder zurückgekommen“, sagt Walther. Auch Peter Lutz, Naturschutzreferent des Schwarzwaldvereins, ist froh, dass die Fledermauskolonie nach der Sanierung wieder ins Gedächtnishaus Fohrenbühl zurückgekehrt ist: „Wir sind ein Naturschutzverband und haben alles getan, um den Fledermäusen ihren Lebensraum zu erhalten.“ Die fledermausgerechte Sanierung war die erste ihrer Art für den Schwarzwaldverein, „aber wir haben alle Wanderheime informiert, dass bei künftigen Sanierungen alles zum Schutz für die Tiere unternommen werden muss“, sagt Lutz. Isabella Denk 4/2007 ...bitte packen Sie mit an! Bei der Modernisierung des Wanderheims „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ Diese Zahlkarte hat schon jemand verwendet. Wenn auch Sie spenden möchten: Kontonummer 4 127 821 02 BLZ 680 800 30 Dresdner Bank Freiburg Stichwort: „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ www.thuemmrichdesign.de DANKE! www.gedaechtnishaus-fohrenbuehl.de Wandern Wandern Alpine Pfade, steile Wände, breite Höhenrücken Ein Vogesen-Klassiker: Über den Felsenweg vom Col de la Schlucht zum Hohneck Von Karlheinz Scherfling Recht alpin ist gelegentlich der Felsenweg. Jetzt, wenn Sie diesen Beitrag lesen, dürften etliche Partien des Weges schon schneebedeckt sein. Den Vogesen-Klassiker Sentier des Roches, den Felsenweg beim Col de la Schlucht, begeht man am besten im Herbst, wenn schon fahles Licht die leicht vernebelten Täler bescheint und die Wälder in ihren schönsten Farben leuchten, oder aber im Frühjahr und Frühsommer, wenn die Blumen ihre Pracht entfalten. Wer sich auf den Felsenweg begibt, sollte allerdings trittsicher sein, denn ein gutes Stück des Weges mutet schon recht alpin an. U nsere Tageswanderung, für die wir gut fünf Stunden einplanen müssen, führt in die höchsten Regionen der Vogesen. Das Hohneck, auch „Honeck“ geschrieben, ist mit 1 361 Metern Höhe der zweithöchste Gipfel nach dem 1 424 Meter hohen Großen Belchen (Grand Ballon). Wir steigen aber nicht aus dem Münstertal hinauf auf die Höhe, sondern fahren mit dem Auto bis zum Col de la Schlucht, jenem Pass, der schon von alters her eine wichtige Verbindung des Elsass mit Frankreich darstellte. Immerhin sind wir auf dem Pass schon in 1 135 Meter Höhe. Nachdem wir die Wanderschuhe angezogen haben – festes Schuhwerk ist unabdingbar und Stöcke sind auch nicht verkehrt – gehen wir ein paar Schritte auf der Straße, die von Munster heraufkommt, zurück, um über eine Treppe hinab in den lichten Wald zu gelangen. Der Weg ist gut markiert (blaues Rechteck, GR 531), außerdem können wir uns jetzt nicht mehr verlaufen. Denn der Pfad, den Oberförster Strohmeyer aus Munster vor rund hundert Jahren angelegt hat, ist die einzige gut gangbare Möglichkeit durch den Steilabsturz des Vogesenkammes nach Osten ins Münstertal. Auch wenn 18 der Weg zunächst talabwärts führt, sind wir richtig. Wir passieren steilen Felspassagen, die zum Teil mit Drahtseilen und Eisengeländern gesichert sind und durch die auch streckenweise der Weg freigeschlagen wurde. Von oben herab kommen gelegentlich Rinnsale und kleine Bächlein, die den Weg stellenweise recht rutschig werden lassen. Wer die Tiefblicke ins Tal genießen möchte, sollte deshalb dazu stehen bleiben und nicht riskieren zu stolpern. Beim Krapfenfels in 965 Meter Höhe führt unser Pfad jetzt nach Südwesten und alsbald erblicken wir hoch über uns den kahlen Kamm des Höhenzuges. In ein paar Stunden werden wir dort droben stehen. Nach etwa eineinhalb Stunden öffnet sich ein breiter Talkessel, der mit der für Kletterer bekannten Martinswand abschließt. Auf der Hochweide grasen im Sommer Kühe, sie gehören zur Ferme Auberge Frankenthal (1 100 Meter), wo wir eine kurze Rast einlegen. Zu verlockend duftet der hausgemachte Apfelkuchen. Wir überqueren alsbald ein Bächlein und treten jetzt in einen Wald ein, der sich von der bisherigen Vegetation deutlich unterscheidet. Denn unser Weg führt jetzt durch die Nordflanke des Kleinen Hohneck durch einen typischen Schluchtenwald, in den wenig Sonnenlicht gelangt. Der Weg, der sich an dem Steilabfall entlang schlängelt, ist nicht minder interessant als der Felsenweg, und noch immer sieht man die Spuren, die hier Sturm „Lothar“ hinterlassen hat. Nach etwa einer dreiviertel Stunde haben wir den Bergrücken fast umrundet und stoßen auf eine Waldfahrstraße und breite Wege, auf denen wir nach Le Gaschney (985 Meter) gelangen. Bis hierher haben wir knapp drei Stunden Weg hinter uns. Wenn kein Schnee liegt, sieht dieser Ort mit seinen großen Parkplätzen nicht besonders attraktiv aus. Aber im Winter tummeln sich hier die Skifahrer, und im Sommer machen die Auto-Touristen und unzählige Motorradfahrer hier Station. Die Ferme Auberge Gaschney ist deshalb auch sehr gut besucht. Aber wir setzen uns dennoch an einen der Biertische im Freien zu einem Vesper, und zu was wohl an diesem Punkt über dem Kleinen und Großen Münstertal, natürlich zu einem Münsterkäse mit frischem Landbrot. Jetzt haben wir den richtigen Ballast im Bauch, 4/2007 Wandern Wandern Rast vor dem letzten steilen Aufstieg zum Hohneck um den Weg hinauf zum Hohneck anzugehen. Dieser führt zunächst auf einem breiten steinigen Weg mit der Markierung Ferme Auberge Schiessroth und einem rot-weiß-roten Zeichen des Vogesenclubs steil bergauf. Die Sonne scheint uns um die Mittagszeit kräftig aufs Haupt. Hätten wir den Münsterkäse nicht doch erst später essen sollen? Nach einer knappen halben Stunde liegt sie vor uns, die nächste Almwirtschaft. Aber wir wollen ja keine Wirtschaftstour machen, sondern hinauf zum Gipfel, und deshalb folgen wir jetzt dem GR 5, der mit einem roten Rechteck markiert ist und vom Lac Schiessroth herauf kommt. Wir gewinnen auf breitem Weg über weite Almen rasch an Höhe, die Baumgrenze liegt schon hinter uns, und drunten sehen wir den See fast schwarz glitzern. Dann nach vier Stunden reiner Gehzeit kommen wir über den breiten Rücken des Hohnecks, auf dem die Weiden vor allem wegen der von Wanderern verursachten Erosion eingezäunt sind, zum Gipfel des Hohneck (1 363 Meter). Waren wir auf dem schweißtreibenden Aufstieg von Le Gaschney herauf noch ziemlich unter uns Wandersleuten gewesen, so mischt sich hier oben wieder ein buntes Völkchen, denn von der anderen Seite ist dieser Gipfel auch mit Fahrzeugen erreichbar. So gesellen wir uns zu fröhlich schwatzenden Kindern, denen Väter auf der Panoramatafel erklären, wohin man von dieser tollen Aussichtskanzel aus überall hinschauen kann. Wir haben Glück, die Luft ist ziemlich rein, und so können wir über die südlichen Ausläufer der Voge- 4/2007 sen bis zum Jura blicken, die Alpen haben sich stolz verhüllt. Aber drüben im Osten erkennen wir unsere Wanderberge, natürlich den kahlköpfigen Belchen, den Feldberg, den Kandel und aus dem Dunst der Rheinebene schaut der Kaiserstuhl heraus. Nach Westen hingegen sind uns die Erhebungen der sich langsam abflachenden Die Markierung ist durchweg zuverlässig. Vogesen fremd. Ein Grund, auch dort einmal zu wandern. Im Wanderführer steht, dass hier von 1871 bis 1918 die deutschfranzösische Grenze verlief, die im Ersten Weltkrieg dann bitter umkämpft war. Mir kommt eine Postkarte in Erinnerung, die ich bei den Unterlagen meines Großvaters fand. „Liebe Frau Marie,“ schrieb er sinngemäß, „ich grüße Dich aus weiter Ferne von der Front in den Vogesen, Dein Dich liebender Karl“ und das Foto zeigte junge Männer mit Schnauzbart, Schirmmütze und Gewehr vor einem Unterstand irgendwo in einem Wald. Karlsruhe war damals keine hundert Kilometer weit entfernt. Meine Gedanken über jene unsinnigen Kriege auf diesen Bergeshöhen werden weggewischt von dem vielsprachigen Stimmengewirr Gelegentlich sind Stöcke sehr wohl angebracht. französischer, elsässischer und deutscher „Gipfelstürmer“, die sich einfach freuen, so einen schönen Tag hier oben erleben zu dürfen. Und wieder lockt ein Berggasthaus zum Verweilen ein. Aber der Münsterkäse von Le Gaschney hält noch vor, und so wandern wir jetzt auf der kahlen Hochfläche, auf dem Kammweg nach Norden, dem roten Rechtreck folgend. Am Col de Fallimont könne wir hinabblicken auf jene Hochweide am Fuße der Martinswand, wo wir vor Stunden den köstlichen Apfelkuchen genossen haben. Wir aber laufen jetzt zurück zum Col de la Schlucht, erst durch niederes Gestrüpp, dann durch einen Buchenwald. Den Abstecher zur Ferme Auberge les Trois Fours schenken wir uns, denn eine Tour von Ferme zu Ferme, das wäre eine andere Sache. In den Almgasthäusern kann man übrigens nicht nur vorzüglich einheimische Kost genießen, sonder auch übernachten, was mehrtägige Touren in dieser wildromantischen Hochvogesenlandschaft ermöglicht. Info Wanderkarte: Cartes du Club Vosgien 6/8 (1:50 000) oder 3618 OT (1:25 000). Beide erhältlich in der Hauptgeschäftsstelle. Literatur: Ruth Mariotte, Wandern Elsass und Vogesen, Dumont Reiseverlag 19 Wandern Wandern Steg wurde erneuert Wutach- und Gauchachschlucht erfordern intensive Wegeunterhaltung N ach dem Einsturz eines Steges in der Gauchachschlucht im Sommer vorigen Jahres liegt das Hauptaugenmerk der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereins auf der Unterhaltung des Wanderweges durch die Lotenbachklamm und die Wutachschlucht in diesem Jahr der Sicherheit und Instandsetzung der dort vorhandenen Stege. Mit Zimmermeister Paul Schönle (Bonndorf) und Vertretern des Schwarzwaldvereines sowie Wutach-Ranger Martin Schwenninger wurden die Stege im Herbst vorigen Jahres auf ihre Sicherheit hin überprüft und eine Mängelliste erstellt. Diese Liste wurde nun Zug um Zug abgearbeitet. Nach Sicherungsmaßnahmen verschiedener Stege in der Lotenbachklamm im zeitigen Frühjahr, stand nun die Kompletterneuerung eines Steges hoch oben zwischen der „Schurhammerhütte“ und dem „Engländerkreuz“ an. Dieser war bereits 1993 vom Schwarzwaldverein komplett aus Holz erneuert worden, doch die Witterungseinflüsse hatten ihm nun im Laufe der Jahre so zugesetzt, so dass man sich nun für seine Erneuerung aussprach. Bereits am Vorabend des Stegbaus wurde ein Teil des benötigten Materials zum Standort des Steges geschafft. Muskelkraft war dabei gefragt, denn dieses musste auf den Schultern getragen und zu Fuß an seinen Platz gebracht werden. Arbeitserleichterung brachte ein von Fredi Bick aus einer Schneefräse konstruiertes fahrbares Gerät, mit dem ein Teil des Materials Huckepack auf dem Wanderweg zum Standort des Steges gebracht werden konnte. Tags darauf, bereits um sieben Uhr in der Frühe, wurde mit den Arbeiten begonnen, denn man wollte mit diesen bis zum Eintreffen der ersten Schluchtwanderer fertig sein. Als erste Maßnahme stand die Fällung von drei überhängenden Buchen im Stegbereich an. Da diese im Steilhang gefällt werden mussten, hatte man Werner Wiggert von der Bergsteigergruppe Bonndorf für Seilsicherungsarbeiten gewinnen können. Am Seil gesichert, fällte Ernst Albert die drei Buchen, die krachend in die Tiefe der Schlucht stürzten. Mit der Fällaktion soll vermieden werden, dass die Bäume bei einem Sturm oder Rutschungen möglicherweise auf die Brücke fallen und diese dann zerstören. Zwischenzeitlich war Fridolin Duttlinger mit seinem Forstschlepper mit den beiden schweren, zirka acht Meter langen Eisenträgern – die in der Bonndorfer Schlosserei von Siegfried Ketterer angefertigt worden waren – die die Auflage des Steges 20 Vor Ort wurde die Grundkonstruktion des Stegs verschraubt. Im Bild Hugo Müller. Zu Fuß und auf den Schultern tragend musste das Material auf dem Wanderweg der Schlucht zur Stegbaustelle getragen werden. Im Bild Horst Reiner. Sie freuen sich über den gelungenen Stegbau in der Schlucht. Ernst Albert (rechts) und Walter Rendler. bilden, im Flussbett der Wutach fahrend, zur „Baustelle“ gekommen. Die beiden Eisenträger die zirka 30 Meter hohe Felsenund Steilböschung an den Wanderweg hoch zu bringen, war nicht ganz einfach, doch mittels des Einsatzes der Seilwinde am Forstschlepper und Umlenkrollen klappte dies vorzüglich. Vor Ort wurde die Grundkonstruktion des Steges dann verschraubt. Danach wurde diese mit dem Gehbelag, für den man zuvor Elemente aus Eichenholz angefertigt hatte und einem beidseitigem Geländer versehen. Das Holz stammt aus dem Vorratslager des Schwarzwaldvereines, welches vor ein paar Jahren angelegt worden war. Es wurde damals von der Gemeinde Wutach gestiftet. Nun war es schon gegen Mittag und die ersten Wanderer kamen zur „Baustelle“, welche von diesen teils auf recht abenteuerliche Weise überquert werden musste. Doch nahmen sie dies und mögliche kurze Wartezeiten gerne in Kauf. Etliche hatten gar lobende Worte für die Helfer übrig. „Danke für die Arbeit“, „Schön, dass ihr dies für uns macht“, waren deren anerkennende Worte. Finanziert wird die Stegerneuerung aus Geldern des Fonds „W W W“ (Arbeitsgemeinschaft Wanderwege Wutachschlucht). Das Regierungspräsidium Freiburg, der Schwarzwaldverein (Hauptverein) und die Anrainergemeinden der Schlucht Bonndorf, Löffingen, Lenzkirch, Blumberg und Bräunlingen zahlen jährlich einen gewissen Betrag in diesen Fonds ein, der von Axel Brode vom Schwarzwaldverein Bonndorf verwaltet wird. Nach getaner Arbeit lud der Schwarzwaldverein die zehn freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer zum Bier und Vesper am Grillplatz an der „Schurhammerhütte“ ein. Am offenen Feuer bruzzelten Horst Reiner und Walter Rendler Servelas für die Helfer. Wutach-Ranger Martin Schwenninger nutzte die Gelegenheit, um den Helfern für ihren Einsatz zu danken. Im besonderen Ernst Albert, bei dem die Fäden der Stegerneuerung zusammen liefen und der alles bestens vorbereitet und organisiert hatte. An die Helfer gab Martin Schwenninger das Lob vieler Schluchtbesucher weiter, die sich über den gut gepflegten Wanderweg in der Schlucht, der Teilstück des zu zertifizierenden Wanderweges „Schluchtensteiges“ wird, freuen. „Immer wieder werde ich auf die gute Begehbarkeit des Weges angesprochen“ so Martin Schwenninger, der nicht verbergen wollte, dass dahinter jede Menge Arbeit der ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereines steckt. Bruno Morath 4/2007 Wandern Schwarzwaldverein organisierte Wanderungen im Raum Marxzell/Bad Herrenalb W andern dient nicht nur der Gesundheit oder dem Naturgenuss, sondern auch der Völkerverständigung und der Gemeinschaft mit Wanderern aus verschiedenen Regionen. Die Europäische Wandervereinigung (EWV), der Dachverband der europäischen Wanderer mit fast 60 Wanderorganisationen aus 30 Ländern und rund fünf Millionen Mitgliedern ruft alle Wandervereine in Europa auf, am „Europäischen Wandertag“ am zweiten Wochenende im September „mit Nachbarn zu wandern“. Der Schwarzwaldverein nimmt diesen Aufruf sehr ernst und organisierte am 8./9. September 2007 im Raum Marxzell/Bad Herrenalb zwei Wanderungen. Insgesamt 250 Wanderer waren an beiden Tagen unterwegs, um die Schönheiten der Landschaft und Kultur des Albtals mit herrlichem Ausblick in das Rheintal, auf die Vogesen und den nördlichen Schwarzwald zu entdecken. Am 8.September ging es von Marxzell über den Klosterwald nach Mittelberg, Moosbronn zum Bernstein, am Mauzenberg vorbei durch den Pfahlwald und über die Falkenfelsen in den Thermal-Badeort Bad Herrenalb. Am 9. September startete die Wanderung von Bad Herrenalb mit 70 Wanderfreunden vom Vogesenclub aus dem Elsass und Lothringen und mit Wanderfreunden vom Odenwaldklub und Pfälzerwald-Verein und verlief zum Risswasen und Teufelsloch hoch zur Teufelsmühle, dem Wanderheim der Ortsgruppe Bad Herrenalb, und über den Langmartskopf, der Hahnenfalzhütte und über den Gäher Stich zurück nach Bad Herrenalb. Unterwegs gab es viele Gelegenheiten, sich untereinander über das Wandern auszutauschen, Wanderfreundschaften zu knüpfen und gemeinsame Wanderpläne in verschiedenen Herkunftsregionen der Wanderer zu schmieden. Im Kurhaus von Bad Herrenalb fand an beiden Tagen der Abschluss-Hock statt. Das Kurorchester unterhielt die Wanderer mit bekannten Melodien. Am Sonntag überraschte die Volkstanzgruppe Bad Herrenalb die Wanderer mit ihrem Tanzprogramm. Bürgermeister Norbert Mai stellte seine Stadt vor. Vizepräsident HansMartin Stübler, der an beiden Tagen mitwanderte, dankte, stellvertretend für alle Organisatoren und Wanderführer, Hauptwanderwart Gunter Schön, dem Bezirkswanderwart des Bezirks Albtal, Adalbert Grießhaber, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Marxzell, Horst Spies, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Bad Herrenalb, Dietmar Hartmann, und der Gemeinde und der Tourismusinfo Bad Herrenalb. Alle hatten bei der Organisation dieser gelungenen und erinnerungsreichen Veranstaltung einen großen Beitrag geleistet. Das Motto „Wandern mit Nachbarn“ wurde optimal umgesetzt. W. Sittig Auf neuen Pfaden den Kaiserstuhl entdecken Z u einer einzigartigen Entdeckungsreise durch den Kaiserstuhl hatten die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins im Kaiserstuhl und die dortigen Tourismusvereine am Sonntag, 22. Juli 2007 eingeladen. An diesem Tag wurde das neue Wegenetz mit Themenpfaden unter dem Motto „Auf neuen Pfaden den Kaiserstuhl entdecken“ für jedermann eröffnet. Das neue Beschilderungssystem wurde unter maßgeblicher Mitwirkung des Schwarzwaldvereins realisiert. Gefördert wurde die Konzeption und die Ausschilderung vom PLENUM „Naturgarten Kaiserstuhl“. 4/2007 Jetzt können die acht neuen Themenachsen in einer Gesamtlänge von 420 Kilometern Länge erkundet werden: Neunlindenpfad, Steinkauzpfad, Wiedehopfpfad, Knabenkrautpfad, Kirschbaumpfad, Katharinenpfad, Badbergpfad und der Bienenfresserpfad. Rund 150 begeisterte Wanderer, darunter Mitglieder des Schwarzwaldvereins, Nichtmitglieder und auch Feriengäste, erwanderten unter sachkundiger Leitung der Wanderführer der Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins im Kaiserstuhl die Themenpfade von verschiedenen Ausgangspunkten aus. Zielpunkt der Sternwanderungen war die Winzergenossenschaft Oberbergen. Hans-Martin Stübler, Vizepräsident des Schwarzwaldvereins, Gabriel Schweizer, Bürgermeister von Vogtsburg und Diana Prezell, Geschäftsführerin von PLENUM, lobten übereinstimmend beim AbschlussHock in Oberbergen die Arbeit des Schwarzwaldvereins und die Kooperation mit allen Partnern. Optimale Wegebeschilderung, die Vernetzung der Region und der Kaiserstuhl als ein Wanderparadies sind die neuen Glanzpunkte. W. Sittig 21 Wandern Wandern mit Nachbarn Wandern Wandern Die Zauberin Sibilla war nicht zu sprechen Auf den Prati di Ragnolo Wandern in Umbrien und in den Marken – Denzlinger Wanderer genossen italienische Gastfreundschaft Von Peter Kindt D er normale Italienurlauber wird den Ort Città della Pieve kaum kennen. Für die Mitglieder des Schwarzwaldvereins Denzlingen ist er indes ein alter Bekannter, ist die Stadt doch mit Denzlingen verschwistert. Deshalb fuhren jetzt schon zum fünften Mal Denzlinger Wanderer nach Umbrien, um dort eine unvergessliche Wanderwoche zu erleben. Città della Pieve ist eine Stadt der Provinz Perugia im Westen der Region Umbrien im Zentrum Mittelitaliens mit 7 413 Einwohnern. Die Stadt liegt etwa 500 Meter über dem Meer auf einem Hügel über dem Chiana-Tal, etwa 20 Kilometer südlich des Trasimenischen Sees. Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten. Die heutige Ortschaft entstand im Frühmittelalter rings um eine Kirche, in welcher Taufgottesdiente vorgenommen wurden, mit dem Namen Castrum Plebis, die den beiden Heiligen Gervasio und Protasio gewidmet war. 1326 wurde sie mit dem Bau der Burgfeste durch die Peruginer, die ihr nach dem Tod von Kaiser Federico lI im Jahr 1250 ihre Herrschaft aufzwangen, fertiggestellt. Diese Herrschaft endete 1529, als Papst Clemente 22 VII de' Medici die Stadt unter die Zentralgewalt der Kirche stellte. Zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert wurden die wichtigsten Gebäude des Ortes errichtet, mit Ziegelsteinen als Konstruktionsmaterial. Schon seit dem Mittelalter war Città della Pieve ein bedeutendes Ziegelproduktionszentrum. Die Denzlinger Wanderer kamen nicht nur nach Umbrien, um alte Bekannte und Freunde in der Partnerstadt zu treffen, sondern auch, um zu wandern. Ziel waren die Sibyllinischen Berge in den Marken (Marche). Die Region Marken besteht aus einer hügeligen Landschaft zwischen Apennin und Adriaküste. Der höchste Punkt der Marken ist der Monte Vettore mit ca. 2 476 Metern, er ist Bestandteil der Sibillinischen Berge. Die Marken grenzen im Norden an die Emilia Romagna, im westen an die Toskana (Toscana) sowie Umbrien (Umbria) und im Süden an die Abruzzen (Abruzzo). Geführt wurden die Wanderer von dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, Peter Kindt, mit seiner Frau, unterstützt von der Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins, Ursula Müller mit ihrem Mann Gust. Neben dem Wandern kamen auch die Kultur, Essen und Trinken, sowie der Kontakt mit den einheimischen Italienern nicht zu kurz. Zunächst wurden die Umgebung von Città della Pieve und die Stadt selbst erkundet. Die angekündigte Wanderung über den Monte Cetona musste wegen des vorausgegangenen nächtlichen Regens leider ausfallen, dafür führte uns Alberto, unser Wanderführer, zusammen mit einigen Pieveser Freunden in die reizvolle offene Landschaft um Pieve. Hier konnte jeder nachvollziehen, woher der berühmte Sohn der Stadt, der Maler Pietro Vannucci genannt Perugino, schon im 15. Jahrhundert die Motive für seine perspektivischen Hintergründe mit dem Lago Trasimeno als Mittelpunkt hergeholt hatte. Pünktlich zum Mittagessen erwartete uns Bürgermeister Claudio Fallarino, um die Gruppe zu begrüßen. Am Nachmittag führte Peter Kindt kundig durch die mittelalterliche Stadt. Er konnte manche Erklärung über die Backsteinbauweise, Safrananbau und Tuchherstellung im Mittelalter, über Baustile und Malerei in der Renaissance, über die Trockenlegung des Chianatals und die Wirtschaft in der neueren Zeit geben. Dieser Rundgang endete in einem kleinen Landhäuschen in der näheren Umgebung mit einem schönen Blick ins Chianatal. Das Partnerschaftskomitee von Pieve hatte hier ein herrliches Picknick mit „bruschette“, „salsice“ und natürlich viel Rotwein vorbereitet. Bis spät abends gab es hier einen munteren Austausch mit den Freunden aus unserer Partnerstadt. 4/2007 Wandern Wandern Monti Sibillini Bild oben links: Città ideale von Tomaso Buzzi Bild oben rechts: Monti Sibillini Durch die Teufelsschlucht Ganz andere Eindrücke brachte dann der nächste Tag. Die wildromantische Teufelsschlucht in der Nähe von Parrano mit ihrem steilen Zugangsweg forderte den Wanderern alles ab, entschädigte dafür aber mit tollen Ein- und Ausblicken. Einige trauten sich sogar in die Höhlen, nicht ohne vorher mit Sturzhelm, Licht und Sicherheitsgurten ausgerüstet zu werden. Nach dem „pranzo“, dem italienischen Mittagessen, in der Taverne „Pepperoncino“ stand „La Scarzuola“ an. Hier hat der Architekt Tomaso Buzzi hinter einem Franziskaner Kloster, das er renovierte, seine „Città Ideale“ verwirklicht. Aus Tuffstein erbaut liegt sie an einem Hang in der sich hier weit öffnenden umbrischen Landschaft. Im Konzept eine Theaterstadt umfasst sie zahlreiche aufeinander geschichtete Gebäude, gekrönt von einer Akropolis, Ungeheuer und Monumente, verbunden durch vielerlei Treppen. Der Führer und Freund des jetzigen Besitzers Brian, klärte sehr einfühlsam über die diversen philosophischen Bezüge auf. Beide Ziele sind Punkte, die sich dem normalen Touristen verschließen und deswegen umso reizvoller. Die Fahrt von Città della Pieve nach Amandola in den Sibillinischen Bergen wurde durch zwei Besichtigungen in Montefalco unterbrochen. Eine Tuchfabrik und eine Ölmühle stellten ihre Einrichtung und ihre regionalen Produkte vor. Die Tücher 4/2007 Picknick mit den Pieveser Freunden Bild unten: Rundgang in Città della Pieve mit ihren historischen umbrischen Mustern und das heimische Olivenöl versetzten manchen der Gruppe in einen Kaufrausch. Eine „cena“ mit eingestreuter Weinprobe der berühmten Weine von Montefalco hob die Stimmung enorm. Die weitere Fahrt führte dann in die Berge, über die Hochebene von Colfiorito, bekannt für die kleinen Linsen und die roten Kartoffeln, durch schöne Täler mit wiederum tollen Aussichten nach Amandola in unser Hotel „Paradiso“. Auf dem „Grande Anello dei Sibillini“ Die folgenden Tage erlebten die Denzlinger auf Abschnitten des Rundwanderweges Auf dem Weg von Garulla nach Piedivalle „Il Grande Anello dei Sibillini“ unter der Führung von Giorgio. Egal wo auf diesem Wanderweg, ob von Garulla nach Piedivalle, von Colle nach Rocca oder Madonna dell’Ambro nach Vetice, die Anstrengungen wurden reichlich belohnt. Der Bergfrühling – meistens wanderte man in einer Höhe über 1 000 Meter – bot die schönsten Blüten vieler oft fremder Blumen. Die Abwechslung zwischen Wiesen und Wäldern führte ständig zu neuen Aussichten und Panoramablicken bis hin zur Adria, steile Felswände und tief abfallende Hänge erschienen manchen bedrohlich und die kleinen Ansiedlungen in ihrer typischen Steinbauweise lieferten begehrte Fotomotive. Dazu noch die vielen Sagen und Legenden, die sich in dieser schroffen Bergwelt gebildet haben, rundeten die die Einmaligkeit dieser Gegend ab. Den Monte Sibilla zu besteigen, gelang leider nicht. Die Zauberin Sibilla in ihrer Höhle hatte sich mit Wolken und Regen umhüllt und die Denzlinger wegen des gefährlichen nassen Auf- und Abstieges ferngehalten. Mit Staunen wurde zur Kenntnis genommen, dass sich Richard Wagner hier seine Anregungen für den Venusberg im „Tannhäuser“ geholt hatte. Dafür gab es einen anderen Höhepunkt, 23 Wandern Wandern denn Maurizio und Fabio führten die Gruppe in die Gola d’ Infernaccio unterhalb des Monte Sibilla. Diese tief in die Felsen eingeschnittene und teilweise nur fünf bis sechs Meter breite Schlucht war manchen unheimlich. Bei schönem Wetter wurde der Schlucht bis zur Quelle des sie durchfließenden Tenna gefolgt. Das Picknick dort an der Sorgente di Tenna wurde durch eine durchziehende Herde von rund 80 Rindern nicht nur interessant, sondern auch wegen des Kampfes zweier Bullen abenteuerlich und lehrreich, weil die Hirten erklärten, warum das Fleisch dieser weißen Rasse Marchigiana so schmackhaft ist: und zwar weil diese Rinder einen ganzen Sommer auf diesen kräftigen kräuterreichen Bergwiesen weiden können. Auf dem Rückweg machte die Schlucht ihrem Namen alle Ehre. Ein kräftiges Gewitter mit Sturzregen und durch die Schlucht enorm verstärkten Donnern ließen manchen das Inferno fühlen. Zeitweise musste Schutz unter einer etwas überhängenden Felswand gesucht werden, weil die Führer durch Regen und Donner ausgelösten Steinschlag fürchteten. Etwas durchnässt wurde der Bus erreicht. Dort ließ die Spannung nach, denn es gab einen kleinen Rotweinumtrunk und Kaffee. Eine kleine Busrundreise bis runter an die Adria diente zur Erholung der Füße. Fermo, die Provinzhauptstadt, imponierte mit ihrer großen Piazza und den kleinen verwinkelten Gassen, sowie der Aussicht vom Domplatz auf die Adria. Am Strand von Lido di Fermo wurde das Wasser getestet, und siehe da, es war schon schön warm. Leider hatte Die Gruppe in Sarnano niemand einen Badeanzug dabei. Weiter ging es zur Abbadia di Fiastra. Dieses Kloster aus dem 12. Jahrhundert war in seiner Zeit sehr mächtig. Dieses war auch den vielen Gebäuden anzusehen, von denen die „cantina“, der Weinkeller, mit den unterirdischen Grotten am meisten imponierte. Von dieser alten cantina ging es direkt weiter zu einer sehr realen cantina, nämlich dem Weingut „Terre di San Ginesio“. Bei der Weinprobe dort konnte jeder feststellen, dass auch in den Marken ein sehr guter Wein wächst. Über die Prati di Ragnola Den krönenden Abschluss aller Wanderungen bildete die Wanderung über die Prati di Ragnola. Hier konnte noch einmal die gesamte Blumenpalette dieser Bergwelt bestaunt werden. Die sanft wellige, baumfreie Hochebene auf rund 1 600 m Höhe bot zudem noch einmal die Möglichkeit, bei schönstem Wetter den Rundblick auf die Bergwelt der Monti Sibillini voll zu genießen. Der sehr steile Abstieg nach Monastero forderte von allen Teilnehmern höchste Aufmerksamkeit, aber unter der Führung von Franco wurde auch das mit Bravour überstanden. Der Abschied von dieser wunderschönen Gebirgslandschaft mitten in Italien – wer kannte sie schon – von den netten und freundlichen Menschen und, nicht zu vergessen, von dem guten Essen und Trinken fiel allen Wanderern schwer. Hunderte lernten von ihm Rudi Maier beendet seine Tätigkeit in der Wanderführer-Ausbildung R udi Maier, der Koordinator der Wanderführer-Ausbildung im Schwarzwaldverein, hat über viele Jahre die Wanderführerausbildung, zusammen mit Alfred Heffner, wie kein anderer geprägt. Er hat die Lehrgänge konzipiert, ganz wesentlich die Handbücher, die Grundlage der Wanderführerausbildung sind, gestaltet, mit Passion unterrichtet und die Abschlusslehrgänge durchgeführt. In seiner Zeit wurden über 500 Wanderführer nach den Leitlinien des Deutschen Wanderverbandes ausgebildet. Es ist für die Kursteilnehmer und auch die anderen Referenten eine Freude gewesen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Eloquent und spritzig im Vortrag, präzise in der Definition, vermittelte er seine fundierten und umfassenden Kenntnisse im gesamten Wanderwesen. Die Beherrschung von Kar- 24 ten und technischen Geräten aller Art ist für ihn selbstverständlich. Als begeisterter Wanderer und erfahrener Bergsteiger ist er ein Fachmann, der sein Metier beherrscht. Er Rudi Maier hatte viel Verständnis für Fragen aller Art, die er auf eine sachliche, aber auch humorvolle Art in seinem oberallemannischen Dialekt beantwortete, bei dem mancher Schwabe gut daran tat, genau zuzuhören. So kennen wir Rudi Maier. Nach so viel Einsatz und jahrelang starker zeitlicher Bindung meinte er nun: „Es ist gut so, und es genügt“. Das bedauern wir sehr, auch wenn es verständlich ist. Jetzt ist mehr Zeit für das Wandern, seine Berge, die Familie, aber auch für sein Amt als Bezirksvorsitzender des Markgräflerlandes. Für den tatkräftigen und großartigen Einsatz in der Wanderführer-Ausbildung des Schwarzwaldvereins danken wie ihm sehr und hoffen, dass er uns auch zukünftig mit seinem guten Rat zur Seite steht. Hans-Martin Stübler 4/2007 Wandern Wandern Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Exkursionen Samstag, 23. Februar 2008 in Vaihingen/ Enz – Bonbon Museum mit Peter Holota, Information Schwäbischer Albverein Samstag, 1. März 2008 – Die Festung Belfort mit Manfred Metzger und der Companie Belfort Luisis, Information Schwarzwaldverein Sonntag, 16. März 2008 im Hungerbrunnental – Tertiäre Klifflinie und Brezgamarkt mit Wolfgang Pösselt, Information Schwäbischer Albverein Sonntag, 23. März 2008 in Anhausen – Burgen und Märzenbecher im Lautertal mit Wolf Herder/Rudolf Müllerschön, Veranstalter Schwäbischer Albverein Samstag, 29. März 2008 – Die Insel Reichenau, Teil 2 mit Dr. Elmar Zohren, Veranstalter Schwarzwaldverein Samstag, 29. März 2008 in Stuttgart Rohr – Zu den Pirschgängen mit Rudolf Haller, Veranstalter Schwäbischer Albverein Sonntag, 13. April 2008 in Blaustein-Herrlingen – Schlösser, Burgruinen und Burgstellen im Blautal und kleinen Lautertal mit Willi Siehler, Veranstalter Schwäbischer Albverein Sonntag, 13. April 2008 in Emmendingen – Auf den Spuren der Mönche von Tennenbach mit Ratold Moriell, Günther Schmidt, Arbeitskreis für Heimatkunde Emmendingen, Veranstalter Schwarzwaldverein Samstag, 19. April 2008 in Karlsruhe – 60 Jahre Rheinland-Pfalz mit Adalbert Grießhaber, Information Schwarzwaldverein Sonntag, 20. April 2008 am Hohenneuffen – Von Kelten, Most und dem Neuffen mit Wolf Herder/Rudolf Müllerschön, Veranstalter Schwäbischer Albverein Samstag, 26. April 2008 in Sulz (bei Lahr) – Kräuterführung mit Ursula Weiher, Veranstalter Schwarzwaldverein Sonntag, 27. April 2008 in Kandern – Die Sausenburg, Frauenwanderung mit Diana Jacoby, Veranstalter Schwarzwaldverein Donnerstag, 1. Mai 2008 in Neckarmühlbach – Wenn Geier über Burg Guttenberg 4/2007 kreisen, mit Adalbert Grießhaber, Veranstalter Schwarzwaldverein Donnerstag, 1. Mai 2008 in Lottstetten – Der Locherhofbrunnen mit Jakob Kriegbaum, Veranstalter Schwarzwaldverein Samstag, 3. Mai 2008 in Karlsruhe – Das Bruchsaler Schloss mit Wilfried Süß, Veranstalter Schwarzwaldverein Sonntag, 4. Mai 2008 auf dem Feldberg – Der Wichtelpfad im Auerhahnwald mit Hildegard Vögele, Veranstalter Schwarzwaldverein Donnerstag, 8. Mai 2008 in Herrenberg – Im Gäu mit Reiner Kaupat, Veranstalter Schwäbischer Albverein Samstag, 10. Mai 2008 in Oberbergen im Kaiserstuhl – Orchideenwanderung mit Konrad Baumer, Veranstalter Schwarzwaldverein Sonntag, 12. Mai 2008 in Hornberg – Deutscher Mühlentag im Reichenbach- und Schwanenbachtal mit Hermann und Rosi Nick, Veranstalter Schwarzwaldverein Freitag, 29. Februar 2008 in Freiburg – Wir lernen das Kartenspiel Cego mit Alfred Löffler, Cego-Meister, Veranstalter Schwarzwaldverein Wochenende 1./2. März 2008 in Emmendingen – GPS-Seminar 2: GPS-Handhabung mit Rheinhold Piroschinski, Veranstalter Schwarzwaldverein Samstag, 29. März 2008 in Bollschweil – Von Wünschelruten und Erdstrahlen mit Gerhard Jung, gepr. Rutengänger, Veranstalter Schwarzwaldverrein Wochenende 29./30. März 2008 in Emmendingen – GPS-Seminar 3: GPSAnwendung (Praxis) mit Rheinhold Piroschinski, Veranstalter Schwarzwaldverein Samstag, 5. April 2008 in Loßburg – Radwandern mit Wilfried Süß, Gunter Schön, Veranstalter Schwarzwaldverein Samstag, 5. April 2008 in Freiburg – Rhetorik für Wanderführer mit Roland Luther, Veranstalter Schwarzwaldverein Infos Fortbildungen 2008 Wochenende 26./27. Januar 2008 in Emmendingen – Eigene Homepage erstellen mit Rheinhold Piroschinski, Veranstalter Schwarzwaldverein Wochenende 9./10. Februar 2008 in Emmendingen – GPS-Seminarl 1 GPS-Technik mit Rheinhold Piroschinski, Veranstalter Schwarzwaldverein Wochenende 16./17. Februar 2008 im Harpprechtshaus – Wanderbezogener 16stündiger Erste-Hilfe-Kurs, Veranstalter Schwäbischer Albverein Samstag, 16. Februar 2008 in Freiburg – Reiserecht mit Walter Sittig, Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldverein Wochenende 23./24. Februar 2008 in Emmendingen – Digitale Karten am PC bearbeiten mit Rheinhold Piroschinski, Veranstalter Schwarzwaldverein Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie sich im Internet unter www.wanderakademie.de Schwäbischer Albverein e. V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Karin Kunz Hospitalstr. 21 B 70174 Stuttgart Tel. 07 11/2 25 85 26 Fax 07 11/2 25 85 92 [email protected] Schwarzwaldverein e. V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Katja Camphausen Schloßbergring 15 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53 23 Fax 07 61/3 80 53 20 [email protected] www.wanderakademie.de Prog ramm Exkur sione n Ausbi ldung Fortb ildun g 25 2008 Aktuell Aktuell „Grenzenlos Natur erleben“ Viele Wanderfreunde aus dem Schwarzwaldverein beim 107. Deutschen Wandertag im Saarland Von Walter Sittig D ie Deutschen Wandertage bieten Wanderfreunden die hervorragende Gelegenheit, sich in deutschen Landen umzusehen. Auch beim 107. Deutschen Wandertag, der größten Wanderveranstaltung Europas Anfang August in Saarlouis und im Saarland waren wieder zahlreiche Wanderfreunde aus dem Schwarzwaldverein dabei, um in dieser herrlichen Wanderregion „grenzenlos Natur zu erleben“. Das Siersburg nach Gerlfangen, auf dem Felsenweg von Kastel nach Saarburg. Die Wandergruppe des Hauptvereins mit 40 Wanderfreunden aus dem ganzen Vereinsgebiet unter der Leitung von Hauptgeschäftsführer Walter Sittig wohnten in dem berühmten Saarort Mettlach. Die Gruppe konzentrierte sich vor allem auf das Dreiländereck Saarland-Frankreich-Luxemburg. Vom 30. Juli bis 6. August erwanderte die Gruppe vier derwoche bot Gelegenheit, auch mit der einheimischen Bevölkerung und vielen Wanderfreunden aus ganz Deutschland in Kontakt zu kommen. Die Volkstanzgruppe mit Jugendtanzgruppe und Fahnenschwingern der Ortsgruppe Neuweiler war zum Wochenende gekommen. Sie präsentierten den Schwarzwaldverein im kulturellen Rahmenprogramm des Wandertages. Alle gemeinsam reihten sich mit einzelnen Mit- Bild links: Feierstunde im Freien auf dem Großen Markt in Saarlouis Antje Möller, Hauptfachwartin für Öffentlichkeitsarbeit, überreicht dem neuen Verbandspräsidenten Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß ein Grußsträußchen. Saarland, das kleinste Bundesland in Deutschland, erlebte über Jahrhunderte eine sehr abwechslungsreiche Geschichte. V.a. im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte die Stahlindustrie diesen Landstrich. Die Wanderfreunde der Ortsgruppe Weil der Stadt und der Pforzheimer Badengruppe waren wieder mit von der Partie. Untergebracht waren sie im schönen Örtchen Weiskirchen im Norden des Saarlandes. Die Gruppe wanderte um Weiskirchen, an der berühmten Saarschleife bei MettlachOrscholz, auf dem Steinhauerweg, einem Premiumweg, im Saarlouisgau von der 26 Aufstellung des Schwarzwaldvereins beim Festzug mit Präsident Dieterle, Vizepräsident Stübler und Frau Dieterle Premiumwege, den Panoramaweg, Steinhauerweg und zwei „Tafeltouren“ am Losheimer See und an der berühmten Saarschleife bei Mettlach-Orscholz. Sie lernte den saarländischen Wein kennen, der eigentlich an der Mosel wächst, besuchte das Weltunternehmen Villeroy und Boch, das seinen Sitz in Mettlach hat und besichtigte das stillgelegte gigantische Stahl-Hüttenwerk in Völklingen, das im Jahre 1994 Weltkulturerbe und damit vor dem Abriss bewahrt wurde. Abgerundet wurde das Programm mit einem Besuch in den europäisch bedeutsamen und beeindruckenden Städten Schengen und Luxemburg. Die Wan- gliedern aus Ortsgruppen und Bezirken des Schwarzwaldvereins am Sonntag, 5. August, in den großen Festzug, dem Höhepunkt der Deutschen Wandertage, in der ehemaligen „Festungsstadt“ Saarlouis ein. Rund 150 Mitglieder des Schwarzwaldvereins, unter ihnen Präsident Eugen Dieterle, waren mit knapp 20 000 Teilnehmern aus über 100 Gruppen im Festzug unterwegs, in dem sich die Teilnehmer begegneten konnten. Ebenso viele Zuschauer standen am Straßenrand. Erika Dieterle, Antje Möller, Marianne Schön, Herma Stoltze und Pia Burkart verteilten wieder besondere GrußSträußchen aus dem Schwarzwald an die 4/2007 Aktuell Hauptwanderwart Gunter Schön, neuer Fachwart Wandern des Deutschen Wanderverbandes Bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Wanderverbandes am 3. August 2007 im Rahmen des Deutschen Wandertages in Saarlouis wurde Gunter Schön, Hauptwanderwart des Schwarzwaldvereins, zum neuen Fachwart Wandern des Deutschen Wanderführerausbildung, des Ferienwanderns und Schulwanderns, vor allem auch in der Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen. Der Schwarzwaldverein wünscht Gunter Schön in seinem neuen Ehrenamt viel Erfolg. Beim Schwarzwaldverein bleibt er weiterhin Hauptwanderwart. Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß neuer Präsident des Deutschen Wanderverbandes Hauptwanderwart Gunter Schön, neuer Fachwart Wandern des Deutschen Wanderverbandes Wanderverbandes einstimmig gewählt. Er folgt Wilfried Schmidt vom Sauerländischen Gebirgsverein, der dieses Ehrenamt zehn Jahre ausfüllte. Gunter Schön, der beim Schwarzwaldverein unter anderem viele große überregionale Wanderveranstaltungen mit Erfolg organisierte, sieht beim Deutschen Wanderverband seine Schwerpunkte in der Förderung und Weiterentwicklung der Ebenfalls in der Delegiertenversammlung des Deutschen Wanderverbandes am 3. August 2007 in Saarlouis wurde Dr. Rauchfuß zum neuen Verbandspräsidenten gewählt. Er folgt Karl Schneider, der nach 14 Jahren Amtszeit nicht mehr kandidierte. Dr. Rauchfuß ist gleichzeitig Präsident des Schwäbischen Albvereins. Der Schwarzwaldverein wünscht ihm viel Erfolg. Zu den neuen Vizepräsidenten wurden Werner Mohr vom Odenwaldklub und Jörg Haase vom Sauerländischen Gebirgsverein gewählt. O Schwarzwald, o Heimat, oh... Disneyland in Triberg J etzt hat der reiche Onkel aus Amerika also die Katze aus dem Sack gelassen: Für 80 Millionen Euro soll ein gläsern überdachtes Schwarzwalddörfli entstehen mit vielen kleinen Krüppelwalmdächlein, mit sauerländischem Pseudofachwerk, mit Mühlrad, einer Kuckucksuhr (die die beiden „weltgrößten Kuckucksuhren“ in der Nachbarschaft bestimmt noch toppen wird) und einem Miniatur-Schwarzwaldbähnli, die sich durch 37 Tunnels zu Deutschlands größtem Wasserfall hinauf windet. „Lifestyle-Projekt“ nennen das seine Schöpfer von der „Erlebniswelt Triberg AG“, gemeint ist damit Amerikanismus pur. In der musikunterlegten Computersimulation wirkt die heutige „Triberger Tristesse“ wie weggeblasen, was immer darunter zu verstehen ist. Damit die „Erlebniswelt“ Gewinn macht, müssen mindestens 250 000 Besucher pro Jahr kommen, erfahren wir, von denen jeder im Durchschnitt 37 Euro liegen lassen muss. Macht täglich 3 000 bis 6 000 Fahrten hinein und wieder heraus erforderlich, meinen die Planer. Wie sich das alles liest, werden die Triberger damit dem BollenhutKitsch im Gutachtal, von der Sommerrodelbahn dicht neben dem Freilichtmuseum Vogtsbauernhof bis zu den Weihnachtswelten und den Wasserfall-Illuminationen die 4/2007 Krone aufsetzen. Bei soviel Wirtschaftsdynamik, erst im Wald oben der Triberger Gewerbepark, jetzt unten der „Natur- und Erlebnispark“, da bekommt auch Wirtschaftsminister Ernst Pfister glänzige Augen – und verspricht finanzielle Unterstützung „im Rahmen der Städtebausanierung“. Acht Millionen sollten es schon sein, freut sich der Bürgermeister. Für ihn eröffnet sich auf der Triberger Industriebrache die Chance, den Einwohnerschwund zu stoppen. Dass dabei nicht nur Industriebrache, sondern auch Außenbereich, nämlich der Wald um den Wasserfall, herangezogen werden muss, scheint niemanden zu bekümmern. Wer wollte sich da behördlicherseits noch querlegen – bei einem Zukunftsprojekt dieser Größenordnung. Schon kreischen die Motorsägen, denn der Verkehrssicherungspflicht bei all den geplanten Maßnahmen und Events muss beizeiten Genüge getan werden. Die „sanierungsbedürftige“ Stadt Triberg befindet sich seit der Jahrtausendwende im Naturpark Südschwarzwald. Dort wurden Leitbilder erarbeitet, die Richtschnur sein sollen für die Weiterentwicklung des Südschwarzwalds als vorbildliche Erholungslandschaft „im Einklang mit dem Natur- und Kulturerbe“. Städte und Gemeinde werden nach der Konzeption der Naturparkgründer in die Pflicht genommen und aufgefordert, „Siedlungen, Infrastruktur und Arbeitsplätze im Einklang mit den Zielen des Naturparks in einer landschafts- und ressourcenschonenden sowie kulturraumgerechten Weise zu entwickeln, ohne die dafür notwendigen Planungsspielräume einzuschränken.“ Ob wir die gnadenlose Verkitschung und Kommerzialisierung des Schwarzwalds erst noch als „kulturraumgerecht“ und als naturparkkonform begreifen lernen müssen? Die Triberger Erlebniswelt wird uns die Augen öffnen helfen. Wolf Hockenjos 27 Aktuell Zuschauer am Straßenrand. Am Ende der Strecke auf dem Großen Markt gab es für die Wimpelträger das begehrte Wimpelband des 107. Deutschen Wandertages. Der 107. Deutsche Wandertag fand am 6. August seinen Abschluss am beeindruckenden Europadenkmal in Berus. Beim 108. Deutschen Wandertag in Fulda und der Rhön werden sich Ende Juni 2008 viele Wanderfreunde aus ganz Deutschland wiedersehen, Wanderfreundschaften pflegen und das 125-Jährige Bestehen des Deutschen Wanderverbandes feieren. Aktuell Aktuell Spende eines Ehepaares Neue Schutzhütte am Hohlohturm offiziell eingeweiht Von Manfred Fieting D er Kaiser-Wilhelm-Turm oben auf dem Hohloh oberhalb von Gernsbach im Murgtal ist ein beliebtes Ziel der Wanderer. Ganz besonders war das zu beobachten am Vormittag des 19. August, und das hatte einen besonderen Grund: Die Schutzhütte am Fuße des Kaiser-Wilhelm- oder Hohloh-Turms wurde von der Ortsgruppe Gernsbach des Schwarzwaldvereins offiziell eingeweiht. Eine Schutzhütte gibt es dort oben schon seit langer Zeit, doch dann kam zu Weihnachten 1999 der Orkan „Lothar“ und warf ihr einige Bäume aufs Dach. Oft standen Brigitte und Reinhold Müller aus Hagenbach in der Pfalz vor den traurigen Resten ihrer oft besuchten Schutzhütte und bedauerten ihr Verschwinden. Sie überlegten, was da zu machen wäre. Und dann beschloss der Inhaber eines Reinigungsunternehmens in Hagenbach in der Pfalz nach einigen Besprechungen mit seiner Ehefrau selbst aktiv zu werden und eine Schutzhütte zu spendieren In Malsch, in deren Ortsgruppe das Ehepaar Mitglied ist, ließen die Beiden auf Vermittlung ihres Brigitte und Reinhold Müller stifteten die neue Hütte. Vorsitzenden Joseph Hable die Hütte von einem Holzbau-Unternehmen bauen und am Hohloh-Turm errichten. Inoffiziell eingeweiht wurde sie schon am 16. September letzten Jahres anlässlich des 76. Geburtstages von Reinhold Müller, doch zu diesem Zeitpunkt fand in Gernsbach das traditionelle Altstadtfest statt. Da war der Bürgermeister natürlich unabkömmlich. Auch bei der jetzigen ganz offiziellen Ein- 28 weihung ließ er sich von Friedebert Keck vertreten, Dieter Knittel befinde sich im Urlaub, wie der Vorsitzende Rudolf Koch der Ortsgruppe Gernsbach bei seiner Begrüßung erläuterte. Doch trotz Urlaubszeit konnte er zwischen 120 und 150 Teilnehmer bei der offiziellen Einweihung willkommen heißen. Darunter Forstdirektor Wolfgang Neukum und die Waldpädagogin Kathrin Dürr. Und vom Schwarzwaldverein den stellvertretenden Präsidenten des Gesamtvereins, Hans-Martin Stübler aus Freiburg, den Bezirksobmann Michael Roth und die Vorsitzenden fast aller benachbarten Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins. Natürlich auch mit dabei waren die beiden Spender Brigitte und Reinhold Müller. In seiner kleinen Ansprache ging Rudolf Koch auf die Besonderheiten des Kaltenbronn ein, dem höchsten Punkt in weitem Umkreis, von dessen 110 Jahre alten KaiserWilhelm-Turm man einen faszinierenden Rundblick bis ins Schwabenland und hinüber ins Rheintal und die Pfalz hat. Seit anderthalb Jahrtausenden bildet der Kaltenbronn die Grenze zwischen den Fran- Mit einem Fest wurde die Hütte eingeweiht. ken und den Alemannen, „keine andere Grenze hat so lange Bestand“, führte der Vorsitzende aus. Trennendes und Verbindendes kennzeichnen den Kaltenbronn nach den Worten von Rudolf Koch, Handels- und Wanderwege ziehen über seinen Rücken, die Alte Weinstraße stellte die Verbindung her zwischen dem Rhein und dem Neckar. Eine Besonderheit sind die Hochmoore auf sei- 4/2007 Aktuell unter dem Gelächter der vielen Teilnehmer an der Einweihung. Vom Schwarzwaldverein hatten Brigitte und Reinhold Müller ein attraktives Bild des Hohloh-Turms mit ihrer Schutzhütte bekommen, im Namen der Stadt überreichte Friedebert Keck das Buch von Manuela Dessau über Gernsbachs Altes Rathaus. Vizepräsident Hans-Martin Stübler unterstrich die Bedeutung von Schutzhütten am viel begangenen Westweg, der über rund 200 Kilometer Länge von Pforzheim bis nach Basel führt. Vor genau zwei Jahren hatte er an der Einweihung der sechs Kilometer entfernten Schutzhütte am „Toten Mann“ teilgenommen, die von den Ortsvereinen des Murgtals wieder errichtet wurde. Auch sie war „Lothar“ zum Opfer gefallen. „Der Schwarzwaldverein könnte noch viel mehr solcher Spender vertragen“, meinte der Vizepräsident. Abschließend wünschte er der Schutzhütte bleibenden Bestand zur Freude der Wanderer und zum Wohle der Landschaft. Reinhold Müller schilderte seine über 50-jährige Verbundenheit mit dem Schwarzwald und besonders mit dem Turm auf dem Hohloh. 1951 hatte ihn ein Freund bei einer Radtour zu diesem Turm geführt, seitdem ziehe es ihn immer wieder dorthin. Eine Tafel an der solide gebauten Schutzhütte erinnert an die großherzige Spende von Brigitte und Reinhold Müller aus Hagenbach. Ein Gutteil der Teilnehmer an der Einweihungsfeier ergriff nach einer kräftigen Stärkung, die vom Ortsverein Gernsbach angeboten wurde, noch die Gelegenheit zu einer zünftigen Wanderung zum nahe gelegenen Hohlohsee. Neue Schutzhütte am beliebten Wiiwegli D irekt am vielbegangenen Wiiwegli oberhalb von Laufen wurde eine neue Schutzhütte in Blockbauweise von der Ortsgruppe Sulzburg am Waldrand erbaut. Sie besteht aus Douglasien- fen und vielen Vereinsmitgliedern die Hütte einweihen. Bei einem Wettbewerb, auf dem Sulzburg-Laufener Städtle-Fest wurde nach einem Namen für die Hütte gesucht. Das Vereinsmitglied Christa Wenk mann Harald Lacher wurde mit Hilfe von Walter Ehret, Kurt Spillner, Otto Bechtel, Hans Scheulin, Willi Deckler und Horst Lindemer die Hütte erstellt. Unterstützt wurde die Arbeit von weiteren Helfern und Rund 2500 Arbeitsstunden brachten freiwillige Helfer auf, bis die Schutzhütte am Wiiwegli fertig war. holz aus dem heimischen Stadtwald, das die Stadt Sulzburg-Laufen ebenso wie den Bauplatz kostenlos zur Verfügung stellte. Für die Wahl des Standortes war die Lage mit Blick ins wunderschöne Markgräflerland und in die Vogesen für die Vorstandschaft des Schwarzwaldvereins Sulzburg ein wichtiger Faktor. Nach rund 2 500 Arbeitsstunden konnte der Schwarzwaldverein mit den Bürgern von Sulzburg-Lau- 4/2007 erinnerte sich an die alte Laufener Lage „Homberg“, die unterhalb des Standortes liegt. So konnte Frau Wenk für Ihren Namensvorschlag, der übernommen wurde, einen Karton Markgräfler Wein als Präsent in Empfang nehmen. Initiator für den Hüttenbau war der rührige Wegewart Walter Ehret. Unter der Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Armin Imgraben und der Bauführung von Zimmer- Firmen, die mit Geld – und Sachspenden die Arbeit gefördert haben. Der Ortsvorsteher von Laufen, Albert Konrad, hat die tatkräftigen Arbeiter bei der Einweihung zu einem Helferessen in die „Homberg Hütte“ eingeladen. Wie der rege Besucherstrom und die positive Resonanz der Bevölkerung zeigen, wurde hier eine Bedarfslücke geschlossen. Ernst Hiestand 29 Aktuell nem Rücken in über 900 Meter Meereshöhe, sie entstanden dank ergiebiger Regenfälle, die wegen des BuntsandsteinUntergrundes nicht versickern. Das gesamte Gebiet ist ein wertvolles Biotop, und etwas ganz Besonderes sind seine Auerwildbestände. Abschließend dankte Rudolf Koch dem Spender-Ehepaar und zitierte aus dem Hüttenbuch: „Schön, dass es Menschen gibt wie die Müllers. Davon könnte sich mancher eine Scheibe abschneiden“. Ähnlich drückte auch BürgermeisterStellvertreter Friedebert Keck den Dank der Stadt für die großzügige Spende aus, es sei im wahrsten Sinne des Wortes eine Schutzhütte geworden. Seit einigen Tagen sei sie auch über die Stadt versichert, jetzt könne also der Blitz einschlagen, verkündete er Aktuell Aktuell Seminar im Grünen am Schluchsee Z u dem zweiten fachbereichsübergreifenden „Seminar im Grünen“ in diesem Jahr trafen sich am Samstag, den 30. Juni 2007, Bezirks- und Hauptfachwarte des Schwarzwaldvereins an der Staumauer Schluchsee. Mehr als dreißig Bezirksfachwarte aus den Bereichen Wandern, Wege, Naturschutz, Heimatpflege und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Präsident des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle, der Hauptgeschäftsführer Walter Sittig und Naturschutzreferent Peter Lutz nahmen an der Veranstaltung teil. Hauptnaturschutzwart Dr. Karl-Ludwig Gerecke führte die Teilnehmer der Exkursion von der Staumauer durch das Schwarzatal zum Kraftwerk Schwarzabruck und erläuterte an markanten Punkten die Landschaft und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Aufgaben des Schwarzwaldvereins. Nach der theoretischen Ein- Dr. Gerecke durch Informationen über die einzigartige Flora. Am Mahlerhäusle, dem Rest der früheren Siedlung Schwarzhalden, stand für die Seminarteilnehmer eine liebevoll gedeckte Tafel mit einheimischem Schinken, Käse und Brot bereit. Während der Mittagsrast fand ein angeregter Austausch über vereinsrelevante Themen statt. Frisch gestärkt ging es weiter zu einer steinernen Rampe am Wegesrand, die einst zum Holzverladen genutzt wurde, sich heute harmonisch in das Landschaftsbild fügt und zahlreiche Pflanzen und Kleintiere beheimatet. Auf einem schmalen Pfad führte Dr. Gerecke die Teilnehmer zum Baschnagelhof. Als Waldarbeiteranwesen mit Möglich- derer Eigenart und Schönheit, einschließlich ihrer Kultur- und Baudenkmäler“ entspräche dem Verständnis des Schwarzwaldvereins. Kernkompetenz des Vereins sei es, Vorhaben und Entwicklungen im ländlichen Raum auf ihre Landschaftsverträglichkeit zu prüfen und Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Kulturlandschaft stets im Auge zu behalten. Der Präsident des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle, bedankte sich bei Dr. Gerecke für das lehrreiche Seminar im Grünen und bei den Teilnehmern für das zahlreiche Erscheinen und das Interesse an den behandelten Themen. Etwas erschöpft von der Informationsfülle kehrte die Seminargruppe zu einem Abschlusstrunk im „Café Drehzahl“ Die Exkursionsteilnehmer erhielten von Hauptnaturschutzwart Dr. Gerecke eine Einführung in das Tagesthema. Hauptnaturschutzwart Dr. Gerecke erklärt die Zusammenhänge von Natur und Kulturlandschaft. führung in das Thema Landschaft, in der die Begriffe „Kulturlandschaft“ und „Naturschutz“ definiert und „Heimat“ diskutiert wurden, erläuterte Dr. Gerecke die Veränderung der Landschaft durch die Stauung des Schluchsees. Von der Staumauer ging es zum Ulmenstein und Hangkanal, die als Zeugen früher Industrialisierung und prägender Eingriffe des Menschen in die Landschaft von kulturhistorischer Bedeutung sind. Dank der Aktivitäten der Ortsgruppe Schluchsee sind Hangkanal und Gedenkstein dem interessierten Wanderer zugänglich und ein gutes Beispiel für erfolgreiche Heimatpflege. Weiter ging es über die Schwarzatalstraße zu einer Talaue, die früher zu einem Hof im einstmals besiedelten Schwarzatal gehörte. Längst wäre die Landschaft verwildert, wenn die Naturschützer der Ortsgruppe Schluchsee des Schwarzwaldvereins und die Forstverwaltung nicht jährlich enthursten und mähen würden. Durch diese Pflegearbeiten ist ein Lebensraum für unzählige Pflanzen entstanden und somit ein Beitrag zum Erhalt die Artenvielfalt geleistet worden. Naturschutzreferent Peter Lutz ergänzte die Ausführungen von 30 keit zur Nebenerwerbs-Landwirtschaft erbaut, ist der Hof heute Wohnhaus und Tagungsstätte. Anhand des Baschnagelhofes erläuterte Dr. Gerecke Chancen zur Bewahrung der Kulturlandschaft durch zeitgemäße Nutzungsformen. Der gesellschaftliche Wandel führe zu neuen Nutzungsarten, die sich jedoch zum Positiven lenken ließen und bei der Bewahrung von Natur und Kultur notwendige Unterstützung sein könnten. Am Kraftwerk Schwarzabruck wurde der Einfluss von Industriebauten auf die Landschaft sichtbar. Zum Abschluss der Exkursion ging es um die Vernetzung der einzelnen Säulen des Schwarzwaldvereins. Naturschutz und Heimatpflege, Wege und Wanderer beeinflussen und ergänzen sich. Dr. Gerecke appellierte an die anwesenden Funktionsträger, das Augenmerk in den einzelnen Bezirken auf Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft zu richten und diese in enger Zusammenarbeit der verschiedenen Fachwarte zu erhalten. Landschaftliche Schönheit diene nicht nur dem subjektiven Empfinden, sondern sei ein knappes und schützenswertes Gut. Die Forderung des Bundesnaturschutzgesetzes nach „Erhaltung historischer Kulturlandschaften von beson- ein, bevor es mit dem Bus zurück zur Staumauer ging. Die kompetenten Bezirksfachwarte werden die erworbenen Kenntnisse nutzen, um in den Bezirks- und Ortsgruppen weitere Projekte im Bereich Landschafts- und Naturschutz anzuregen und die Pflege der schönen Heimat nachhaltig zu fördern. Ute Aschendorf Info Hauptgeschäftsstelle geschlossen Die bevorstehende Weihnachtszeit und Jahreswende wollen wir zu einer kleinen Pause nutzen. So ist die Hauptgeschäftsstelle in Freiburg vom 24. Dezember 2007 bis zum 4. Januar 2008 geschlossen. Allen Mitgliedern und Lesern wünschen wir harmonische und erholsame Weihnachtstage und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2008. 4/2007 Aktuell Aktuell Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung Der Hauptvorstand beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung am 22. September 2007 in der Hauptgeschäftsstelle in Freiburg mit einer Vielzahl von Themen. Nachfolgend Informationen über die wichtigsten Punkte: Hauptversammlung 2007 in Appenweier und im Renchtal Präsidium und Hauptvorstand bedankten sich ausdrücklich bei allen Ortsgruppen des Bezirks Renchtal und dem Vorbereitungsteam unter Leitung des Bezirksvorsitzenden Anton Hoferer für die hervorragende Organisation und Durchführung der diesjährigen Hauptversammlung im Renchtal. Das Rahmenprogramm mit den Wanderungen und Exkursionen unter dem Motto „Kulturlandschaft Renchtal – Vielfalt erleben“ sind optimal verlaufen. Der Festabend am Samstag und der Wandertreff der Schwarzwaldvereinsfamilie am Sonntag rundeten die gelungene Hauptversammlung ab. 139. Hauptversammlung am 14./15. Juni 2008 in Geisingen Die Hauptversammlung im Jahre 2008 wird die Ortsgruppe Geisingen am 16./17. Juni ausrichten. Die Ortsgruppe Geisingen feiert gleichzeitig ihr 50-Jähriges Bestehen. Zentrum der Hauptversammlung wird das Schulzentrum im Ort sein. Dort finden die Delegiertenversammlung, der Festabend am Samstagabend und der Wandertreff des Schwarzwaldvereins am Sonntagmittag statt. Die Ortsgruppe zeigt im Rahmenprogramm mit Wanderungen und Exkursionen ihre attraktive Umgebung und Wanderregion. Der Hauptverein plant in einem Arbeitskreis eine Diskussion zum Thema „Schwarzwaldverein und Tourismus“. Genaue Informationen erhalten die Ortsgruppen in „Der Schwarzwald“ II/2008 und mit dem Rundschreiben im April 2008. für die Modernisierung des Unterkunftstraktes im Wanderheim „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ mit „angepackt“ haben. Die Umbaumaßnahmen werden Mitte Januar 2008 beginnen, so dass die neuen Zimmer für die Gäste im Sommer 2008 zur Verfügung stehen. 140. Hauptversammlung am 20./21. Juni 2009 in Neuenbürg Nach den erfolgreichen binationalen Wanderungen im Jahre 2005 organisieren Vogesenclub und Schwarzwaldverein im nächsten Jahr wieder binationale Wanderungen. Die jahrzehntelange intensive Freundschaft beider Vereine wird damit lebendig gehalten. Das erste Wanderwochenende findet am 5./6. Juli 2008 in den Vogesen mit den Wanderungen zum St. Odilienberg und am Champ du Feu statt. Am 19./20. Juli 2008 wandern alle interessierten Wanderfreunde im Bereich Ottenhöfen im Schwarzwald. Die Ortsgruppen sollten sich diese Termine vormerken. Sie erhalten rechtzeitig mit der Ausschreibung die detaillierten Informationen. Walter Sittig Auch die 140. Hauptversammlung wirft schon ihre Schatten voraus. Sie findet am 20./21. Juni 2009 in Neuenbürg (Nordschwarzwald) statt. Die Ortsgruppe Neuenbürg feiert gleichzeitig ihr 125-Jähriges Bestehen. Spendenaktion für das Wanderheim „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ Präsidium und Hauptvorstand danken allen Spendern (Mitglieder, Ortsgruppen Firmen), die bisher bei der Spendenaktion 2008 wieder binationale Wanderungen Der Staatsminister hielt Wort Ein Gespräch des Präsidiums mit Willi Stächele im Staatsministerium S taatsminister Willi Stächele löste seine Zusage ein, die er bei der Delegiertenversammlung am 16. Juni 2007 in Appenweier gegeben hatte. Am 25. September traf er sich zum Gespräch mit Präsident Eugen Dieterle, Vizepräsidenten Georg Keller und Hans-Martin Stülber sowie Hauptgeschäftsführer Walter Sittig im Staatsministerium in der Villa Reitzenstein in Stuttgart. Besprochen wurde unter anderem die Problematik der Kürzung der Landeszuschüsse, die hervorragende und vorbildliche ehrenamtliche Wegearbeit des Schwarzwaldvereins, die weiteren Aufgabenbereiche des Schwarzwaldvereins, wie etwa die Förderung des Wanderns, Heimatpflege, Naturschutz und Jugend- und Familienarbeit. Zukünftige Perspektiven einer Zusammenarbeit wurden beraten. Geplant ist die Organisation eines Symposiums „Forum 4/2007 Schwarzwald“, in dem die zukünftige Entwicklung des Schwarzwaldes mit mehreren Partnern diskutiert werden soll. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, vor allem mit dem Vogesenclub, soll weiterentwickelt und gefördert werden. Dies findet bereits seinen Niederschlag in der Organisation der binationalen Wanderungen. Von links Vizepräsident Hans-Martin Stübler, Staatsminister Willi Stächele, Präsident Eugen Dieterle, Vizepräsident Georg Keller, Hauptgeschäftsführer Walter Sittig 31 Naturschutz Naturschutz Stiftung fördert Naturschutzprojekte Kleinod im Heckengäu wird regelmäßig gepflegt S eit 1996 betreut der Schwarzwaldverein Waldachtal ein etwa 2,5 ha großes Heckengebiet auf dem Schellenberg bei Tumringen, einem Ortsteil der Gemeinde Waldachtal. Was sich zunächst einfach anhört, ist doch mit allerhand Arbeit für die aktiven Mitglieder verbunden. Denn es gibt viel zu tun, so dass sich der Pflegetrupp gleich an mehreren Tagen im Gebiet aufhält; vor allem im Herbst müssen die meisten Pflegearbeiten gemacht werden. Dann werden die Hecken, die auf alten Steinriegeln wachsen und die Fläche durchziehen, gestutzt und geschnitten. Mit einem Motormäher werden die Wiesenstücke zwischen den Heckenzügen abgemäht und die anfallende Äste und Gras mühsam mit Heugabel und Rechen zusammengeharkt und zum Abtransport aufgeladen. Bis zu 18 Wagen voller Heckenschnitt und Gras verschwinden so vom Schellenberg und werden zum Lagerplatz der Gemeinde gefahren. Seit Neustem steht den fleißigen Helfern nun auch eine Motorsense zur Ver- fügung, die die Stiftung des Schwarzwaldvereins bezuschusst hat. Mit der tragbaren Maschine lassen sich nun auch die oft schwer zugänglichen Randstreifen unter den Hecken mähen. Aber auch die Schlehe, die mit Wurzelausläufern ins Grünland hineinwuchert, ist anders als mit einem Gerät mit scharfen Messern nicht mehr zu beseitigen. Wenn sich der Schwarzwaldverein Waldachtal unter Leitung seines Vorsitzenden Klaus Rothkögel nicht engagieren würde, würde diese Kleinod im Schlehen- und Heckengäu bald verloren gehen. Besonders Gehölze kommen in den Wiesenflächen zwischen den Gehölzstreifen auf und mindern den landwirtschaftlichen Wert. Doch nicht nur darauf kommt es den Waldachtalern an. Das Heckengebiet ist der Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen; nur die angemessene Pflege bewahrt den Artenreichtum der strukturreichen Fläche. Stellvertretend dafür sei die Silberdistel genannt, die durch die Pflege davor Die neue Motorsense im Einsatz mit dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Waldachtal, Klaus Rothkögel bewahrt wird, von hochwachsenden Pflanzen verdrängt zu werden. Bezirks-Naturschutzwart Gerold Wein, Biologe und Fachmann, bestätigte dann auch bei einem Besuch am Schellenberg, dass der Artenreichtum seit Beginn der Pflege wieder zugenommen habe. Das ist ein großes Lob für den Waldachtaler Schwarzwaldverein, der jährlich bis 300 Stunden für die Pflege aufwendet. Nach den Pflegeterminen versammeln sich die Helfer gern in der nahegelegenen Schellenberg-Hütte des Schwarzwaldvereins, um ein wohlverdientes Abschlussvesper genießen zu können. Peter Lutz Rettung für das „Tandlekofen“ – Stiftung fördert Arbeiten am Naturdenkmal N aturschützer pflegen nicht nur die Natur, sondern müssen auch öfters Wunden heilen. Einer solchen Genesung widmete sich 2007 die Ortsgruppe Stühlingen. In Bettmaringen, einem Teilort der Wutachstadt, gibt es das Naturdenkmal „Tandlekofen“. Dort liegt in einem Talkessel eine sehr feuchte Quellwiese; Kleinwüchsige Sauergräser, Sumpforchideen, darunter die Mücken-Händelwurz, Läusekraut und Moor-Dreizack, gedeihen in dem moorigen Gelände und machen das nur zwei Hektar große Tandlekofen zu einem botanischen Schmuckkästchen. Seit langem wird es vom Schwarzwaldverein 32 Stühlingen unter Leitung des Revierförsters Walter Weiß gepflegt. Doch das Naturdenkmal ist von Äckern „umzingelt.“ Da sie zudem alle oberhalb liegen, schwemmen Schneeschmelze und heftige Regen Boden und düngende Materialien ins empfindliche Gebiet ein. Rettung tat also Not, um das sensible Biotop mit den gefährdeten Pflanzen langfristig nicht zu verlieren. Denn Mädesüß und andere Hochstauden sind bereits im Moorbereich angekommen und drohen, die Sumpfpflanzen zu überwuchern und zu verdrängen. Eile war deshalb auch geboten. Im Rahmen einer Flurbereinigung wurde zunächst das Wasser aus den Äckern, das den meisten Bodeneintrag ins Schutzgebiet mitbrachte, in neue Gräben umgeleitet. Die Stiftung „Naturund Kulturlandschaft Schwarzwald“ übernahm als begleitende Maßnahme die Einsaat eines Ackers, damit von ihm kein schädlicher Einfluss ins Schutzgebiet mehr ausgeht. Er grenzt unmittelbar an den Moorbe- Im Sommer sah man noch wenig von der neu eingesäten, blumenbunten Wiese (Vordergrund) mit einigen ebenfalls frisch gepflanzten Streuobstbäumen am Rande des Naturdenkmals „Tandlekofen“. reich und erwies sich als besonders störend. Die Stiftung beschaffte standortgerechtes Saatgut für eine artenreiche Wiese, wie sie für die Gegend typisch ist. Ein ortsansässiger Landwirt säte die Fläche im Frühjahr 2007 ein, vorher waren noch 15 Streuobstbäume darauf gepflanzt worden. Wer im Sommer die Fläche besuchte, war erstaunt: Außer Wildkräuter wie Lattich und Ampfer waren kaum andere Pflanzen zu sehen. Doch muss man Geduld haben, wenn eine schöne und blumenbunte Wiese entstehen soll. Kräuter und Gräser benötigen Zeit, um zu keimen und wachsen zu können. Vielleicht wird auch erst ein Frost im kommenden Winter manchen Samen zum Auskeimen anregen. So nach und nach werden die unerwünschten Arten, die heute noch das Bild bestimmen, verschwinden und einer ansprechenden Wiese Platz machen. Dann wird das Tandlekofen weiter ein unbehelligtes Paradies für Sumpfpflanzen sein und dank der Hilfe des Schwarzwaldvereins umgeben von einem Gürtel aus bunten Wiesen. Peter Lutz 4/2007 Naturschutz Stiftung des Schwarzwaldvereins unterstützt praktischen Naturschutz I m Bezirk Breisgau-Kaiserstuhl ist der Schwarzwaldverein im Naturschutz an vielen Orten aktiv. Der Bezirk und einige Ortsgruppen engagieren sich besonders in der Betreuung einiger Naturschutzgebiete. Unter der Leitung von Konrad Baumer, dem erst vor kurzem ausgeschiedenen Bezirks-Naturschutzwart, betreut der Schwarzwaldverein zum Bespiel seit nunmehr 30 Jahren den Badberg im zentralen Kaiserstuhl. Während im Frühling und Sommer die Streifengänge zu Information der Besucher in dem Naturschutzgebiet die Hauptarbeit ist, steht im Herbst die Landschaftspflege im Vordergrund. Ähnlich ist es auch in den anderen geschützten Gebieten im Bezirk, auf dem Schauinsland und am Schönberg bei Freiburg. Überall pflegen eifrige Mitglieder des Vereins die Natur. Im Kaiserstuhl helfen sie mit, die Trockenrasen mit ihrer mediterranen Flora vor Verbuschung zu bewahren, im „Sumsergarten“ am Schönberg verhindert das regelmäßige Auslichten der Gehölze das Überwachsen der beeindruckenden Orchideenwiesen und auf dem Schauinslandgipfel öffnet man mit Säge und Motorsense zuwachsende Weidfelder. Für diese vielen Pflegeeinsätze hat die Stiftung des Schwarzwaldvereins „Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“ nun der federführenden Ortsgruppe Freiburg eine Motorsense zur Verfügung gestellt. Damit können die Arbeiten nun effektiver und schneller erledigt werden. Das Gerät wird daneben auch zum Freischneiden der Wanderwege benutzt. Somit kommt nicht nur der Naturschutz, sondern auch die Pflege des Wegenetzes in den Genuss dieser sinnvollen Anschaffung. Peter Lutz Lennart und Erik Redetzky helfen gern mit der neuen Motorsense. 4/2007 Naturschutz Nistkasten für Heilbronner Kindergärten Motorsense erleichtert Landschaftspflege Stiftung hilft, Interesse der Kinder an der Natur zu wecken N ach einer Idee der Bezirks-Naturschutzwartin Adelheid Mann aus Heilbronn und mit Unterstützung von Theo Stegmaier, wurde das Projekt „Vogelhäuschen“ geboren. Um es verwirklichen zu können, erbaten sie von der Stiftung „Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“ Unterstützung. Ziel war es, Kindern den Artenschutz ganz unmittelbar nahe bringen. Dabei dachten die Initiatoren ganz praktisch: Sie wollten über den Bau von Nistkästen und die Beobachtung, was dann in und an den aufgehängten Kästen alles so passiert, der Vogelwelt helfen und – beinahe ganz nebenbei – das Interesse der Kinder an der Natur wecken. Großes Interesse an dem Naturschutzprojekt zeigte die Fachschule für Sozialpädagogik in Heilbronn, an der ErzieherInnen für Kin- Eifrig basteln die Heilbronner Erzieherinnen die Vogelnistkästen für ihre Kindergärten zusammen. dergärten ausgebildet werden. Sofort engagierten sich Lehrer und einige angehende Erzieherinnen. Dabei kann nicht nur der gefährdeten Vogelwelt geholfen, sondern auch den Kindern der Naturschutzgedanke nahe gebracht werden. Am Januar 2007 war es dann soweit: In einer Großen Pause wurden von der Schreinerei B. Winkler aus Abstatt Kisten mit bereits vorgesägten Holzelementen in die Schule geliefert. Dann begann für die Erziehehrinnen der nicht ganz einfache Teil: Sie zimmerten die Nisthilfen anhand einer Bauanleitung im Unterricht zusammen. Jede nahm dann ihren Nistkasten mit in jenen Kindergarten, in der sie arbeitet oder den praktischen Teil der Ausbildung absolviert. Viele verschiedene Einrichtungen der angehenden ErzieherInnen zeigten Interesse, und so waren im Nu die 50 Vogelhäuschen verteilt und untergebracht. Also hängen nun dank der Unterstützung durch die Stiftung Nisthilfen in vielen Außenanlagen von Kindergärten zum Beispiel in Heilbronn, Flein, Donnbronn, Weinsberg, Cleebronn, Brackenheim, Massenbach, Leingarten, Adelshofen, Schwaigern und Eppingen. Von Frau Mann und Herrn Stegmaier wurde noch ein Informationsblatt über den Nutzen der Vogelhäuschen und über die Vogelarten, die in einem solchen Häuschen brüten können, zusammengestellt. Nun ist es an den Kindern und Erzieherinnen, zu beobachten, was an ihren Nistkästen vor sich geht. Mit ein wenig Glück können die Kinder unsere Singvögel aus nächster Nähe beobachten. Natürlich sollen die Erzieherinnen angeregt werden, in den Kindergruppen auch selbst Nisthilfen zu Stolz präsentieren die Erzieherinnen ihre selbstgebastelten Nistkästen, die sie in ihren Kindergärten aushängen; ganz rechts: Bezirksnaturschutzwartin Adelheid Mann bauen und die Kinder zur Naturbeobachtung anzuregen. Dazu gehören nun aber auch das regelmäßige Reinigen der Vogelhäuschen, vielleicht auch das Anlegen eines Naturtagebuches mit allen Geschehnissen rund um die Nistkästen. Dieses Stiftungsprojekt soll der Anschub für die Erzieherinnen sein, sich mit der Natur zu beschäftigen und dies an die Kinder weiter zu geben. Adelheid Mann 33 Naturschutz Naturschutz Wutachschlucht – ein Eldorado für Schmetterlinge Biologen erforschen den Bestand und finden viele und seltene Arten Heimisch in der Schlucht ist unter anderem die golden schimmernde Messingeule. S ie erfreut des Menschen Herz und Seele, die bunte Vielfalt der Schmetterlinge. Ein Eldorado für Schmetterlinge ist das Naturschutzgebiet der Wutachschlucht, bietet es doch durch seine Vielfalt an verschiedenen Biotopen Lebensraum für unzählige dieser Insekten. Ein wissenschaftliches Projekt auf ehrenamtlicher Basis, um das Vorkommen der verschiedenen Groß-Schmetterlingsarten im Naturschutzgebiet der Wutachschlucht zu erfassen, führen den Sommer und Herbst über Oliver Karbiener (Freiburg), fachlich zuständig im Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums Freiburg für die Pflege in Naturschutzgebieten, sowie der freiberufliche Biologe Stefan Hafner (Löffingen) durch, der viele Pflegearbeiten in Naturschutzgebieten vornimmt und fachlich begleitet. Unterstützt werden die beiden Experten dabei von Wutach-Ranger Martin Schwenninger. Vor 50 Jahren fand die letzte wissenschaftliche Erhebung der Schmetterlingsarten in der Wutachschlucht statt. Die Ergebnisse der neuen Erhebung werden von der Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium gesammelt, und ins Naturkundemuseum nach Karlsruhe weiter gegeben. Dort werden sie mit den Ergebnissen früherer Jahre verglichen. „Uns ist es sehr daran gelegen, eine vollständige Artenliste zu bekommen, um Vergleiche zu früher und heute ziehen zu können“, sagt Oliver Karbiener. Dieser gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er von der Wutachschlucht als Reservat für viele Großschmetterlinge spricht. Insbesondere Geröllhalden und Biotope der unterschiedlichsten Art bieten Schmetterlingen einen idealen Lebensraum. In Baden-Württemberg sind etwa 1 100 Schmetterlingsarten bekannt, zirka 900 sind im gesamten Schwarzwald heimisch. In der Wutachschlucht leben zirka 700 Arten dieser Insekten, womit die Hochrangigkeit des Naturschutzgebietes Wutachschlucht deutlich wird. Durch verschiedene Einflüsse, die eine Veränderung oder Zerstörung von Lebensräumen nach sich ziehen, werden die Schmetterlinge immer weniger, so ist es nicht verwunderlich, dass zwei Drittel der 34 bekannten Schmetterlingsarten auf der roten Liste stehen, und acht Prozent sind gar vom Aussterben bedroht. „Es ist wissenschaftlich erwiesen“, sagt Oliver Karbiener, „dass die Lebensräume für Schmetterlinge seit den 60er Jahren um zirka 30 Prozent weniger wurden“. Unser Mitarbeiter Bruno Morath hat die beiden Schmetterlingsexperten bei einem so genannten Lichtfang begleitet und ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut. Ein Lichtfang kann erst nach Einbruch der Dunkelheit erfolgen, da die meisten Schmetterlingsarten nachtaktive Tiere sind und sich tagsüber verstecken. Durch eine künstliche Lichtquelle werden die Schmetterlinge angelockt, eingefangen, auf ihre Art Begeistert von der Wutachschlucht als Lebensraum für Schmetterlinge sind Stefan Hafner (links) und Oliver Karbiener, die den Sommer über eine wissenschaftliche Untersuchung der Schmetterlingsarten im Naturschutzgebiet der Wutachschlucht vornahmen. bestimmt, und danach wieder in die Freiheit entlassen. Gute Voraussetzungen für einen Lichtfang bietet eine laue Sommernacht, wobei der Himmel bedeckt sein sollte. Solche Voraussetzungen herrschten beim ersten Lichtfang. „110 verschiedene Arten konnten wir dabei erfassen, wobei wir bis morgens um vier Uhr ausgeharrt haben“, sagt Oliver Karbiener. Bei einem zweiten Lichtfang einige Tage später waren die Voraussetzungen dagegen schlecht, denn es war kalt, das Thermometer zeigte gerade mal sieben Grad, zudem bot bei einem wolkenlosen Himmel der Vollmond eine zusätzliche Lichtquelle. Als das gesteckte Ziel, die Erfassung von 20 Arten, erfüllt war, brach man die Aktion gegen 23.30 Uhr ab. Gleich zu Beginn der Aktion gab es freudige Gesichter bei den Schmetterlingsexperten. Eine der ersten Arten, die ans Netz ging, war die Hufeisenkleeeule, die zur Familie der Eulenfalter zählt. Bisher konnte diese Schmetterlingsart in der Wutachschlucht noch nicht nachgewiesen werden. Ihre typischen Standorte sind der Kaiserstuhl und die Schwäbische Alb. Unter den Großschmetterlingen unterscheidet man neben der Familie der Eulenfalter die Familien der Spanner, Spinner und Bären. Relativ häufig kommt in der Schlucht die Familie der Spanner vor, weil diese Artengruppe am Gehölz lebt. „Es gibt in der Schlucht aber keine Art, die extrem dominierend ist, aber es gibt extrem viele Arten“, sagt der Biologe Stefan Hafner. Doch wie erkennt der Experte den Unterschied zwischen einem Spanner und einer Eule? Die Schmetterlingsfamilie der Eulen ist eher plump und fällt durch ihre dachziegelförmige Stellung der Flügel in der Ruhephase auf. Diese weisen als besondere Kennzeichen ein Nieren-, Zapfen- und Ringmakel auf. Die Familie der Spanner hingegen besticht durch filigrane Linienzeichnungen auf den Flügeln. Zu den Großschmetterlingen zählt das „Blaue Ordensband“, welches in der Schlucht ebenfalls Lebensraum findet. Es erreicht eine Flügelspannweite von bis zu acht Zentimetern. Klein dagegen ist der Blütenspanner mit einer Flügelspannweite von zirka einem Zentimeter. Dies hat seinen Grund darin, dass das Insekt an die Entwicklung von Blütenpflanzen gebunden ist. Die Raupe wächst mit der Blüte mit und der Blütenspanner muss zu dem Zeitpunkt schlüpfen, wenn sich die Blüte voll entwickelt hat. Als interessant empfindet man, dass viele Schmetterlinge so bunt sind, obwohl sie größtenteils nur nachts fliegen. Auf den ersten Blick betrachtet schimmern sie alle grau in grau, dem ist aber nicht so, was die Messingeule mit ihrem golden glänzenden Aussehen belegt. Jeder Schmetterlingsfalter ist ein wahres „Glückskind“, wenn er sich bis zu diesem Stadium entwickeln konnte. Von 100 Eiern, welche ein Falter legt, überleben nur etwa zwei Prozent. In diesem Jahr hat sich die Population der Schmetterlinge gut entwickelt, verrät Stefan Hafner. So bot das warme Frühjahr ideale Voraussetzungen für die Entwicklung der Schmetterlingsraupen. Bruno Morath 4/2007 Familie Familie „Sagenhafter Freitag“ Eine Werbung für die Familiengruppe in Wehr B eim Fest um den von Willi Raiber gestalteten Sagenpfad in Wehr auf der Ruine Werrach, im Volksmund Schlössle genannt, gab es für die Kinder wieder jede Menge zu erleben. Die VHS Wehr, das Kulturamt Wehr, die Schlossgeisterzunft und die junge Familie im Schwarzwaldverein Wehr haben es wieder geschafft, ein abwechslungsreiches Pro- gramm zu bieten. Martina Ladmann filzte mit den Kindern Haarbänder, Willi Raiber bastelte mit ihnen Ritterhelme aus Pizzakartons und die junge Familie bot einen Büchsenwurfstand und ein „Sack-KlopfTurnier“, bei dem man sich mit Hilfe von strohgefüllten Kissen von einem Baumstamm schlug. Dazu gab es einen Infostand, der jungen Familie im Turm des Schlössles um über ihre Aktivitäten zu berichten, die Geisterzunft bot Speis und Trank, die Volksbank Wehr verteilte Malvorlagen und Buntstifte und das ganze wurde von der Stadtmusik musikalisch begleitet. Das Wetter war gut, und so wurde dieser sagenhafte Freitag ein gut besuchter toller Nachmittag für Kinder, Eltern und Großeltern, der leider viel zu schnell endete. M. Ramsteiner Die Kinder hatten viel Spaß am „sagenhaften Freitag“ in Wehr. Unter einem Dach – Familien stärken Familienkongress des Wanderverbandes in Stuttgart I n der Fernsehwerbung haben Frauen, die eine Familie wie ein Unternehmen „managen“, Hochkonjunktur. Parallelen zu Managern im Unternehmen gibt es durchaus. In beiden Fällen sind Organisationstalent gefragt und die Fähigkeit, Menschen zu führen. Keine leichte Aufgabe, denn sowohl in der Familie wie in Firmen heißt dies tagtäglich zu motivieren, Konflikte zu lösen, Grenzen zu setzen und dem anderen dabei gleichzeitig mit Respekt gegenüberzutreten. Um Eltern bei dieser Aufgabe zu unterstützen, veranstaltet der Deutsche Wanderverband in enger Kooperation mit dem Schwäbischen Albverein 4/2007 einen Familienkongress vom Freitagabend, 18. April 2008 bis Sonntag, 20. April 2008 in Stuttgart. Eltern und Kindern wird dabei viel geboten. Unter anderem hält der bekannte Bildungs- und Erziehungsexperte Professor Peter Struck einen Vortrag zum Thema „Erziehung kann gelingen“. Praktische Workshops vermitteln das „Know How“, um die Familienbande durch gemeinsame Freizeitaktivitäten zu stärken. So können Eltern beispielsweise lernen, ihre Sprösslinge beim Klettern zu sichern. In der Familienarbeit liegt viel Zukunft für die Wandervereine. Wie sonst lassen sich gleich zwei und zuweilen drei Generationen auf einmal gewinnen? Doch wie soll man den Einstieg in die zukunftsstiftende Familienarbeit finden? Diese Thematik wird beim Kongress aufgegriffen. In Arbeitskreisen geht man dabei den Fragen nach, wie eine Familiengruppe gründet wird, um die Öffentlichkeitsarbeit oder um das Thema Erlebnispädagogik in der Familienarbeit. Auch für die Kinder ist ein breites Programm geboten. Kinder können genauso das Zaubern wie das Programmieren lernen, Wildbienenkästen bauen, Klettern, das Planetarium besuchen oder einen Selbstbehauptungskurs absolvieren. Bernd Euchner Info Einige Workshops können nur eine begrenzte Zahl von Teilnehmern aufnehmen. Daher gleich anmelden und seinen Platz sichern! Ein Faltblatt zum Familienkongress kann beim Deutschen Wanderverband unter der Telefonnummer 05 61/93 87 30 oder per E-Mail unter [email protected] angefordert werden. 35 Familie Familie Zeltwochenende am Schluchsee D Gemeinsam spielen und essen machte besonders Spaß. ie junge Familie in der Ortsgruppe Wehr verbrachte im Juli ein Zeltwochenende am Schluchsee. Dafür wurde das „Naturcamp“ des Segelzentrums Schluchsee bei Aha gewählt. ([email protected]) Dieser Platz ohne Warmwasser und Strom hat einen natürlichen Charme. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit, so dass am Freitag erst mal vier Familien vorfuhren und ihre Zelte aufschlugen. Auch diese kleinere Gruppe hatte ihren Spaß und am Abend war das Feuer nicht nur zum Grillen geeignet, die kleine Aufwärmung tat allen gut. Nach einer sehr kühlen Nacht wurde am Morgen gemeinsam gefrühstückt und so langsam trudelte auch der Rest der Gruppe ein. Nachdem alle Zelte standen, machten sich elf Erwachsene und 13 Kinder auf Erkundung der Umgebung. Dabei verwandelten sich die Kinder in „Waldtubbies“ mit Hüten aus Huflattich, und nebenbei wurden Stöcke gesammelt, um damit kleine Flöße zu bauen. Diese Bastelaktion brachte allen so viel Freude, dass aus dem Plan, diese am Abend mit Teelichtern bestückt auf den See hinaus zu lassen, nichts wurde. Alle Flöße erhielten eine Sicherungsleine. Sie durften zwar schwimmen, aber die Kinder wollten ihre kleinen Kunstwerke wieder mit nach Hause nehmen. Das Badevergnügen am Schluchsee war nur etwas für die ganz Hartgesottenen. Bei einer Wassertemperatur von 15 Grad Celsius verlegten sich die meisten auf Ausfahrten mit den Kanus oder dem Paddelboot, was sicherlich ebensoviel Spaß brachte. Nach dem Abendessen ging es mit den Flößen an den See. Nachdem diese mit den Teelichtern bestückt waren, durften sie eine Runde auf dem See drehen, bevor sie wieder eingesammelt wurden. Nach einem gemütlichen Ausklang am Lagerfeuer ging es dann in die Zelte. Eigentlich hatten wir gehofft, nach dem Frühstück nochmals ein wenig im See baden zu können, was aber durch ein Gewitter leider verhindert wurde. So ging ein wunderschönes Wochenende ein wenig früher als geplant zu Ende. M. Ramsteiner Wanderwochenende der Ortsgruppe Gärtringen am Bodensee I n diesem Jahr verbrachte die Wander- Dort gibt es eine Sennerei, die mit Milch aus gruppe „Junge Familie“ ihr Wanderwo- kontrollierten Höfen der Umgebung leckere chenende wie schon drei Jahre zuvor am Bergkäsesorten herstellt. Hier wurde erst einBodensee. Am Freitag bezogen neun Fami- mal eine kurze Rast eingelegt, und jeder lien in der Lindauer Jugendherberge ihre hatte die Gelegenheit, sich mit frischer ButZimmer. Die Lindauer Jugendherberge verfügt über zweihundert Betten und zählt zu den komfortabelsten in Bayern. Nach einem Abendessen mit Kässpätzle und Salat zog es dann noch einige von uns in die Innenstadt von Lindau auf Entdeckungstour. Nachdem wir am Samstagmorgen die Wanderroute besprochen hatten, packten wir die Lunchpakete in unsere Rucksäcke und fuhren mit den PKW von der Jugendherberge aus in Richtung Österreich. Die jungen Familien aus Gärtringen am Bodensee Unsere Wanderung startete am Parkplatz von Eichenberg, einer kleinen Ort- termilch zu stärken und Käse einzukaufen. schaft auf halber Höhe des Pfändermassivs. Für die gesamte Wanderung war auch ein Von dort aus wanderten wir circa eine Quiz vorbereitet, das mit Hilfe der InformaStunde lang durch Wald und vorbei an tionen auf den Schildern entlang des Käsereißenden Sturzbächen nach Lutzenreute. lehrpfades beantwortet werden konnte. Es 36 wurde von jeweils zwei Wanderern ausgefüllt und jedes Team hat sich sehr viel Mühe dabei gegeben. Nach unserer kleinen Rast wanderten wir noch mal ein gutes Stück bergauf bis zum Pfänderrücken. Oben angekommen, wurde erst einmal eine lange Mittagspause eingelegt. Danach ging es entlang des Pfänderrückens vorbei an anderen Wanderern und saftigen Bergwiesen mit Kühen bis zu einer Jausenstation. Unsere letzte Etappe führte uns dann wieder bergab nach Eichenberg zurück zu unseren PKW. Einige der Wanderer erholten sich nach der anstrengenden Wanderung im Strandbad von Lindau und der Rest, vor allem die Jugendlichen, vertrieb sich die Zeit mit Volleyball spielen. Auch am Sonntag packten wir bequeme Schuhe und Rucksäcke ein und wanderten ein gutes Stück entlang des Naturschutzgebiets bis Bregenz. Der gemeinsame Abschuss erfolgte in Oberreitnau, einem kleinen Ort zehn Kilometer entfernt von Lindau. Julia Pfeifer 4/2007 Jugend Jugend Viel Werbung war nicht nötig 44 Kinder aus Seelbach bei der Wanderfreizeit auf der Hermannshöhe J ede Menge Spaß und richtig Glück mit dem Wetter hatten Kinder und Betreuer bei der dreitägigen Wanderfreizeit der Schwarzwaldsvereinsjugend auf der Hermannshöhe in Schweighausen. Mit Wandern, Lagerleben und Spielaktionen verging die Zeit wie im Flug. Für die Familienwandergruppe des Schwarzwaldvereins Seelbach gab es nach dem gelungenen Start im vergangenen Jahr nochmal eine Steigerung. 29 Kinder waren beim ersten Mal dabei, jetzt waren es schon 44. Viel Werbung war dafür nicht nötig. Die Wanderfreizeit, die wegen des Termins zu Beginn der Ferien schon vor dem offiziellen Start des Ferienprogramms angekündigt wurde, war ruck zuck ausgebucht. Schon nach der etwas früheren Veröffentlichung in Seelbach waren eigentlich alle Plätze belegt. Weil die Schuttertäler keinen Nachteil haben sollten, entschloss man sich bei der Familienwandergruppe, mehr Kinder als geplant aufzunehmen. Übernachtungsplätze in den Zelten waren schließlich genügend vorhanden und das tolle Gelände auf der Anhöhe am Ortseingang von Schweighausen mit Wiese, Wald und einem großen Festzelt und Küche einfach ideal. Für viele jüngere Kinder bedeutete das Zeltlager das erste Mal Wegsein von Mama und Papa und damit eine richtige Mutprobe. Zwar gab es ein paar Heimwehtränen, aber alle hielten durch und waren anschließend richtig stolz auf sich. Schon der Hinweg war ein kleines Abenteuer. Die Kinder wurden nicht einfach mit dem Auto beim Lagerplatz abgeliefert. Stattdessen durften sie bis Schweighausen mit dem Linienbus fahren und von dort zum Zeltplatz wandern, mit Picknick und Überraschungen unterwegs. Trotzdem waren alle noch voller Energie und Unternehmungs- 4/2007 geist, als sie am späten Nachmittag am Lagerplatz ankamen. Die Zelte waren schnell verteilt, die Jungs nahmen die große Pfadfinderjurte in Beschlag, die Mädchen verteilten sich in zwei große Zelte. Erster Anziehungspunkt, vor allem für die Buben, war das Lagerfeuer, das während der drei Tage nicht mehr ausging. Langweilig wurde es auch nicht eine Minute, Lagerleiterin Manuela Willmann hatte zusammen Strahlende Gesichter unter strahlendblauem Himmel mit Franz Zehnder, Ulrich Meier und Benjamin Zehnder alles bestens organisiert. Abends saßen alle ums Feuer und sangen zur Gitarre, die Kinder grillten Stockbrot, das angebrannt erst richtig gut schmeckte. Immer wieder gab es Spielaktionen vom lustigen Loseziehen bis zu den Montagsmalern, die nahe Wiese wurde in ein Fußballfeld verwandelt, Federball gespielt und Blumen gepflückt. Beim nahen Bauernhof warteten neugierige Katzenjungen auf Besuch und beständig hämmerte jemand an einem Holzklotz, der am Schluss komplett mit Nägeln bedeckt war. Der zweite Tag galt einem mehrstündigen Orientierungslauf. In Gruppen suchten die Kinder die Stationen im Wald, an denen spannende, knifflige und lustige Aufgaben zu lösen und Punkte zu sammeln waren. Dafür gab es anschließend tolle Preise. Beim Wasserbombenwerfen, Poporutscherfahren oder bei der schwierigen Aufgabe, das Tretbad auf einem Brett zu überqueren, ohne ins Wasser zu fallen, strengten sich alle mächtig an. Was den Kindern im Alter von sieben bis 13 am meisten Spaß gemacht hat? „Der Orientierungslauf“ meinen sie beim Abschied fast unisono. Aber auch richtiges Wandern kam gut an: „Ich wandere gerne“, sagt der 7-jährige Johannes. „Dass man mal weg war von daheim“, das fand der 9-jährige Nicolai richtig gut. Ihm hat das Zeltleben mit Schlafsackcatchen und Witze erzählen super gefallen: „Wir haben Party gemacht“, verrät er. Richtig lustig in der Nacht fanden´s auch Lena, Selina und Greta, 10 und 11 Jahre. Vor allem dann, wenn das Zelt wackelte, weil wieder jemand über eine Zeltschnur fiel. Gefroren haben sie trotz der zum Abend hin ziemlich abgekühlten Temperaturen nicht. Sie haben ein Rezept gefunden: Einfach vier Oberteile, fünf Hosen und zwei Paar Socken übereinander anziehen. Erstaunlich wenig Stress mit den vielen Kindern hatten die Betreuer, Eltern der Familienwandergruppe. Klar, dass es im kommenden Jahr wieder eine Freizeit geben wird. „Ich komme wieder“, kündigten die meisten Kinder zum Abschied an. Monika Korak 37 Jugend Jugend Kartoffelbrei auf dem Gehweg, Lauchcremesuppe am Bahnsteig Quer durch BaWü – eine Reise durch Baden-Württemberg Von Tatjana Jost und Teresa Glittenberg S chon lange war unsere Tour durch Baden-Württemberg geplant, ewig haben wir Ideen gesponnen und uns mögliche Reiseziele oder -stationen überlegt. Letztlich entschieden wir erst kurz vor Abreise am 7. August, in welche Richtung wir als Erstes fahren wollten. So starteten wir mit voll gepacktem Trekking-Rucksack mit Schlafsack, Isomatte, Gasbrenner, Töpfen und Co mit einer kleinen Wanderung zum nächstgelegenen Bahnhof im Nachbarort Eicholzheim. Obwohl es schon zu Beginn unserer Tour heftig geregnet hatte, ließen wir uns, manchmal zu unserem eigenen Erstaunen, nicht entmutigen. So stiegen wir höchst motiviert und in großer Vorfreude in die S-Bahn Richtung Mannheim. Da das Wetter nicht besser wurde und die Dämmerung langsam einsetzte, entschieden wir uns spontan, beim nächsten Halt auszusteigen. Die Bewohner des Dorfes Hirschhorn waren sehr freundlich, so erlaubte uns ein älterer Herr, unser Zelt auf 38 der schönen Wiese hinter seinem Haus neben dem kleinen Fluss Lachsbach, der hier in den Neckar mündet, aufzuschlagen. Unglücklicherweise fing es beim Aufbau erneut an, in Strömen zu regnen. In Rekordzeit stellten wir unser Zelt auf, doch es half nichts: Alles war nass. Überglücklich waren wir also, als wir in frischen und vor allen trockenen Kleidern im Schlafsack lagen. Bei Wurstbroten und Fruchtsaft lachten wir über unseren Start und wurden schon sehr bald müde. Die ganze Nacht regnete es. Geweckt wurden wir von der ersten Regenpause um 6 Uhr früh und so nutzten wir die Gelegenheit, schnell abzubauen. Die Idee, ein trockenes Zelt abbauen zu können, mussten wir uns aus dem Kopf schlagen. Nach einer kleinen Frühstückspause und unserem knapp verpassten Zug, standen wir um 9 Uhr vor dem Planetarium in Mannheim. Unsere Wartezeit bis zur ersten Vorstellung des Tages versüßten wir uns damit, einen Pudding auf dem Vorplatz zu kochen. Obwohl wir von der Reinigungskraft mit strenger Miene beobachtet wurden, sagte sie glücklicherweise nichts. Die Vorstellung im Planetarium war schön, doch die Sitze zu bequem, sodass wir nach der Hälfte der Laufzeit einschliefen und erst durch unsere Sitznachbarn geweckt werden mussten? Auf dem Weg zurück zum Hauptbahnhof machten wir bei einem Supermarkt Halt, um unsere Vorräte aufzubessern. Unser erstes Gourmetmahl nahmen wir rund 500 Meter von Bahnhof entfernt in einer Seitenstraße auf dem Gehweg ein. Schräge Blicke ernteten wir vor allem von einem etwas irritierten Postmann. Den Kartoffelbrei mit den Käsewürstchen werden wir wohl wegen des besonderen Ambientes nicht so schnell vergessen. Gegen Mittag ging unsere Reise Weiter in Richtung Süden, so fuhren wir über Karlsruhe, Rastatt, Baden-Baden und Offenburg nach Emmendingen und schließlich nach Endingen, wo wir in den frühen 4/2007 Jugend Nacht verbringen wollten, bot er uns an, bei ihm übernachten zu können. Dies lehnten wir ab, waren aber dankbar über sein Angebot, unser Zelt auf einer Wiese aufstellen zu können, die an sein Haus grenzt. Am nächsten Tag konnten wir bei ihm auch noch unsere Wasservorräte auffüllen und so zogen wir weiter nach Ulm. Unsere Rucksäcke verstauten wir in Schließfächern und konnten die Stadt unbeschwert und bei den ersten Sonnenstrahlen der Woche genießen. So schlenderten wir gemütlich an der Donau entlang und besichtigten das Ulmer Münster, mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Gegen Abend zogen wir weiter ins Allgäu, nach Isny. Wir hatten kaum eine Vorstellung davon, was wir dort wollten, Gerne denken wir daran, wieviel Glück wir auf unserem Trip hatten und welchen Menschen wir begegnet sind... aber der Name hatte uns neugierig gemacht. Im Bus nach Isny befragten wir unsere Mitfahrer nach Schlafmöglichkeiten, die wir dort hatten. Ein sehr netter Mann erzählte uns von einem sehr schön gelegenen Baggersee und erklärte uns den Weg. Als wir dort in der Dämmerung ankamen und barfuss den matschigen Weg dorthin bestritten hatten, beschlossen wir, vor dem Kochen noch eine Runde Schwimmen zu gehen. Eins ist klar, danach schmeckte der Grießbrei noch viel besser. Die Nacht war bitterkalt, aber voll von unzähligen Sternschnuppen und wurde so zu einem unvergesslichen Erlebnis. Am nächsten Tag, einem Sonntag, packten wir unsere sieben Sachen zusammen und gingen los in Rich- tung Busbahnhof, wo wir bemerkten, dass der nächste Bus erst in zwei Stunden kommen würde. So beschlossen wir kurzerhand, es mal mit ausgestrecktem Daumen an der Hauptstraße zu versuchen. Keine fünf Minuten später nahm uns ein sehr netter Mann bis direkt mit an den Bahnhof in Leutkirch mitnahm. Von dort aus ging unsere Tour weiter nach Lindau und Friedrichshafen und von da aus mit dem Bodenseeschiff nach Konstanz. Hier verbrachten wir den Tag in kurzen Hosen und Sonnenbrille extrem entspannt, mit den Füßen im kalten Wasser. Die Nacht konnten wir bei Freunden in Tengen bei Engen verbringen und freuten uns riesig über das große Essensangebot, nachdem wir tagelang nur Brei und Pudding zu uns genommen hatten. Für den nächsten und letzten Tag beschlossen wir, nochmals an den Bodensee zu fahren und so lagen wir bis mittags am See und genossen die verbleibende Zeit in der Sonne. Schon jetzt wurde uns mulmig im Bauch bei dem Gedanken, dass unser kleines Abenteuer schon vorbei sein sollte. Am frühen Nachmittag traten wir die Heimreise an. Im Kopf schon die nächste Tour, die wir machen wollen. Erfahrungen, die man auf einer solchen Tour macht, sind sehr wertvoll. Zu merken, dass man nirgends verloren ist und es überall nette, hilfsbereite Menschen gibt, ist ein tolles Gefühl. Gerne denken wir daran, wie viel Glück wir auf unserem Trip hatten und welchen Menschen wir begegnet sind, die so freundlich zu uns waren und gleichzeitig erstaunt, dass wir zwei Mädels ein solches Abenteuer bestritten. Unzählige wunderschöne Erlebnisse machen diese Woche für uns unvergesslich und lassen uns schon auf die nächste Tour freuen, die wir hoffentlich mit Jugendlichen im Rahmen einer Freizeit der Jugend im Schwarzwaldverein bestreiten werden können. Über Asphalt, durch Matsch oder auf nasser Wiese – so abwechslungsreich ist eine Tour „quer durch BaWü“. 39 Jugend Abendstunden von einem guten Freund und alten Bekannten, Thorsten Albrecht, empfangen wurden. Aufgrund der schlechten Wettervorhersagen, die 30 Liter Regen pro Quadratmeter prophezeiten, beschlossen wir, die Nacht im Trockenen zu verbringen und die Chance zu nutzen, um unsere Kleider zu trocknen. Als wir am nächsten Morgen unsere Rucksäcke aufsetzten und uns zum Bahnhof durchfragten, hatten wir volle Mägen und Thorsten einen leeren Kühlschrank. Hier sei noch mal ein Dankeschön an ihn ausgesprochen. Unsere nächste Reisestation war St. Peter im Schwarzwald, wo wir Horst Lampart und sein Lagerteam im Zeltlager an der Bockhornhütte besuchten. Nach anstrengender Wanderung bei Nieselregen und Nebel kamen wir auf dem über 1 000 Meter über NN liegenden Lagerplatz an. Endlich konnten wir unser Zelt zum Trocknen aufhängen und unsere Füße am Ofen Willi wärmen. Nach mehreren Lagerfeuerstunden, unzähligen Knoblauchbroten und einigen Stunden erholsamen Schlafes in der Bockhornhütte wurden wir von Horst mit dem Auto mit nach Freiburg in die Jugendgeschäftsstelle genommen. Dort tranken wir mit Stephan Seyl und Sonja Schelb einen Tee und erzählten von unseren Erlebnissen. Den Tag verbrachten wir in Freiburg, aßen eine Wurst auf dem Münsterplatz, bestiegen den Münsterturm und genossen die Aussicht. Dankbar waren wir, als Sonja uns anbot, bei ihr duschen und etwas essen zu können, und so zogen wir nach einem abendlichen Besuch bei ihr weiter in Richtung Leonberg, wo wir die Nacht in einer Disco durchtanzten. Um 4 Uhr standen wir wieder am Bahnhof und mussten auf die erste S-Bahn des Tages um 5:17 Uhr warten. Die Zeit vertrieben wir uns damit, eine Lauchcremesuppe am Bahnsteig zu kochen. So kamen wir mit einem Typen ins Gespräch. Da wir noch keine Ahnung hatten, wo wir die restliche Jugend Jugend Jubiläumsnordseefreizeit mit Hindernissen D ie fünfte Nordseefreizeit auf der ostfriesischen Insel Borkum war eine besondere, wobei die Besonderheiten mehr der ungeplanten Art waren. Pünktlich ging die Bahnreise in Karlsruhe los und die Gruppe freute sich schon auf den Strand und die Wellen. Aber bereits zwei Stunden später war klar: das wird heute nichts mehr mit der Insel. Der Anschlusszug in Köln hatte Verspätung und so war die letzte Fähre schon außer Sichtweite, als wir in Emden ankamen. Glücklicherweise sorgte die Deutsche Bahn unbürokratisch für eine Übernachtung in (leider) zwei verschiedenen Hotels. Nach einem Abendessen beim Italiener und einem Rundgang bei Nacht am Hafen und am Otto-Huus vorbei ging es am nächsten Morgen mit der ersten Fähre nach Borkum. Herrliches Sonnenwetter empfing uns während der zweistündigen Überfahrt und nach einer holprigen Bahnfahrt mit der Inselbahn war das Ziel endlich erreicht. Von nun an war Inselleben angesagt. Wäre es nach den Teilnehmern gegangen, hätten wir die eine Woche auch locker nur am Strand verbringen können. Aber zu einer Nordseefreizeit gehört schließlich mehr: eine Wattwanderung mit Muschel- und Quelleressen inclusive Schlickbad durfte ebenso wenig fehlen wie die Besichtigung des Feuerschiffes, das nichts mit einem Brand, sondern viel mehr mit einem Leuchtfeuer zu tun hat. Bei einer ausgiebigen geführten Dühnenwanderung kamen die Kinder in den Genuss von Sanddornbeeren und Hagebutten und konnten am Strand unzählige Muscheln und Seeigel sammeln. Den einzigen Regenschauer hatten wir während einer Radtour durch den Westteil der Insel und zu den Salzwiesen, wobei die kleinste Teilnehmerin auf dem Logenplatz eines Betreuer-Tandems Platz nehmen durfte. Beim Sonnenuntergangsbaden im Gezeitenland mussten wir feststellen, dass auch hier das Meerwasser Einzug gehalten hatte. Ein Höhepunkt war die Besteigung des 64 Meter hohen neuen Leuchtturmes, der nach 308 Stufen eine tolle Rundumsicht bot. Das obligatorische Abschlusseisessen durfte auch nicht fehlen und so war die Nordseefreizeit auch beinahe wieder viel zu schnell zu Ende, hätte unser Katamaran auf der Rückfahrt wegen eines Motorschadens keinen Zwangsstopp auf offener See einlegen müssen. Aber die Bahn hatte ein Einsehen und so konnten wir mit einer 30minütigen Verspätung die Heimfahrt antreten. Dank eines auskunftsfreudigen Schweizer Lokführers im ICE 3 erreichten wir Bild oben: Naturerlebnis im Watt Bild unten: Besichtigung eines Feuerschiffes pünktlich um 19 Uhr wieder Karlsruhe. Nach einem herzlichen „Tschüss! Bis zum nächsten Mal“ konnten die Teilnehmer aus der südlicheren Region ihre Fahrt im selben Zug fortsetzten, während die anderen von ihren Eltern am Bahnsteig empfangen wurden. Für die nächste Freizeit haben wir eine Insel ohne Schiffsverbindung im Blick. Markus Scharfe Jugendprogramm 2008 Anfang Dezember erscheint das neue Jugendprogramm mit vielen spannenden OutdoorVeranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Die gedruckte Broschüre kann bei der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg kostenlos angefordert werden. Wer’s eilig hat, schaut gleich auf die Webseite des Jugendverbandes. Dort ist auch die Online-Anmeldung zu den Veranstaltungen möglich. 4| Jug Infos Jugend im Schwarzwaldverein, Schloßbergring 15, 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53-14, [email protected] www.jugend-im-schwarzwaldverein.de Juge n N en d im Sch d im wa rzw ald ve rei n Wir sin gehö d de r und ren etw Jugen dverb ihre a Jug 10 00 an Un endle 0 Kin d de ser s Sch iterIn de Ange e Sch werp nen. r, Jugen warzw Erleb boten ald dlich unkte e, jun verei nispä – sin – ob dago d das ge Er ns. Zu Un in Jug ser gik. wach uns endw festen aktiv e Ange sen ande Grup e bo zu pe gesta te ric rn, Dabe Fre n oder hte lten izeite i ka be – vo n sich nn n, Na i offen an r Mitgl natür alle en turm dr alle, die lich und zahle ieder ha auße auch Lust ben n sie n in jeder ha Vo be ein der Üb rteile: n, mitm en er Na erm tur. ihre Fre ach Bade die Ar äßigt Bei vie en, izeit beitsg len en der jugen n-Wür Beitr unser em nicht einsch dring ttemb ag! er Ve Mitgl erg an. Me ied ran gehö aft De hr Inf staltu ist. rt un utsch ww ngen e w.jug os un ser Jug Wande end-i d viele, endv rjuge m-sch vie erb nd and warz le Bilde dem (DWJ) waldv r: in Land ere esin.de Sch warz wald vere in S JU GE ND PR OG RA MM JUG EN DW AN D ERN ERL EB NIS FRE IZE I TEN AU SB I LD UN G www. 40 jugend -im-sc hwarz waldv erein. 20 07 de 4/2007 Jugend W ährend des traditionellen Zeltlagers der Gruppe Mini des Aichhalder Schwarzwaldvereins haben zwölf Teilnehmer aus Aichhalden und einer aus Rötenberg das „Outdoor-Kids“-Abzeichen der Deutschen Wanderjugend (DWJ) erfolgreich abgelegt. Das Zeltlager fand traditionell bei Familie Trautwein am Wursthof in Lauterbach-Sulzbach statt. Die teilnehmenden Kids im Alter von sieben bis zehn Jahren mussten zur Erlangung des Abzeichens beim Zeltaufund -abbau mithelfen, am Samstag von Sulzbach aus auf dem Waldmännlepfad zur Burgruine Hohenschramberg und zurück wandern. Während der Wanderung wurden alle Waldmännle begutachtet und natürlich, ganz wichtig, die Infos über Fauna und Flora intensiv gelesen und besprochen. Des Weiteren hatten die beiden Jugendleiterin- nen Ramona Depfenhart und Jessica Höfler noch einige Lernkärtchen über Tiere und Bäume unseres Waldes angefertigt. Die Kids erfuhren Wissenswertes über Fuchs, Reh, Eichhörnchen, Ameise, Kiefer, Birke, Kastanie, Fichte und Co. Es wurde den Kindern erklärt und gezeigt, worauf sie achten müssen, wenn sie ein Lagerfeuer machen. Am Sonntagvormittag wurde dann jedes Kind noch mal abgefragt. Sie waren alle mit großem Eifer dabei, somit war es dann auch keine Frage, dass am Ende alle die Urkunde und ein Cap mit dem aufgenähten Abzeichen durch die Jugendleiterinnen Ramona und Jessica überreicht bekamen. Mehr Informationen zum Outdoor-Kids-Abzeichen auf www.outdoor-kids.de. Echte Outdoor-Kids sind die Minis aus Aichhalden. Jugend Die ersten Outdoor-Kids in Aichhalden und Rötenberg Hallo, mein Name ist Simon Jurth und ich bin der neue FsJ´ler bei der Jugend im Schwarzwaldverein in Freiburg. Ich habe am 1.September mit meinem FsJ begonnen und somit Sonja Schelb abgelöst, die vor mir Stephan Seyl (Bildungsreferent) unterstützte. Für alle, die den Begriff FsJ nicht kennen: Ausgeschrieben heißt dieses Kürzel „Freiwilliges soziales Jahr“ und ist für junge Menschen eine Möglichkeit, sich in einer sozialen Einrichtung für ein Jahr nützlich zu machen. Nach meiner dreijährigen Ausbildung zum Schreiner habe ich mich dazu entschlossen, ein Jahr lang mal etwas anderes zu tun. Seit meiner Kindheit habe ich mit meinen Eltern und mit meinem Bruder an Familienwanderungen der Ortsgruppe MüllheimBadenweiler teilgenommen. Erfahrung mit der Jugendarbeit habe ich in Müllheim gesammelt. Meine Arbeit bei der Jugend im Schwarzwaldverein befasst sich hauptsächlich mit dem Jugendprogramm: Planung und Durchführung von Tageswanderungen, Aktionen und Freizeiten für Kinder und Jugendliche. Also habe ich Meter und Bleistift gegen Wanderschuhe und Rucksack getauscht und bin so hoffentlich gut für die nächsten 365 Tage bei der Jugend im Schwarzwaldverein ausgerüstet. Simon Jurth Besonderes Engagement für die Jugend Jugendpreis des Präsidenten auch 2008 A uch im kommenden Jahr soll beispielhaftes Engagement für die Jugend im Schwarzwaldverein mit dem Jugendpreis des Präsidenten ausgezeichnet werden. Mit dem Preis in Höhe von 500,– ¤ wird eine besondere Leistung für unsere Jugendarbeit gewürdigt, wie zum Beispiel der Aufbau von Jugendarbeit (insbesondere die Gründung von Jugendgruppen), langfristiges und erfolgreiches Engagement im Jugendverband oder besondere Aktionen der Jugendarbeit, die dem Erscheinungsbild des Jugendverbandes in der Öffentlichkeit zugute kommen. Dieser Preis soll nicht nur Anerkennung für gelei- 4/2007 stetes Engagement sein, sondern auch die weitere Jugendarbeit fördern. Deshalb soll – auch wenn als Preisträger eine einzelne Person gewürdigt wird – der Einsatz des Preisgeldes möglichst einer Orts- oder Jugendgruppe zugute kommen. Dabei ist in erster Linie an einen Sachpreis oder eine Zuschussfinanzierung zu einer geplanten Anschaffung gedacht. Dies wird mit dem Preisträger im Vorfeld abgesprochen. Weitere Informationen gibt es beim Hauptjugendleiter oder der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg. Hier können auch Vorschläge bis zum 15. März 2008 eingereicht werden. Das Internet sorgt für Verbindungen; Simon Jurth 41 Service Service Spendenaktion für das Gedächtnishaus Fohrenbühl Für die Modernisierung des Unterkunftstraktes des Gedächtnishauses Fohrenbühl wurde ein Spendenkonto eingerichtet, Konto-Nummer: 412 782 102, BLZ 680 800 30, Dresdner Bank Stand des Spendenkontos per 15. September 2007: 68 100 Euro Spender vom 16. Juni bis 15. September 2007. Gespendet haben die Damen und Herren die Reihenfolge entspricht dem Eingang der Spenden): U. Krüger-Rogall, Hornberg; K. Stahl; E. Hauser, Blumberg; K. Moser, Waldbronn; H. Ruhl, Weidenberg; S. Heß; H. Nick, Hornberg; K. Hehl, Loßburg, E. Hehl, Loßburg; A. Glenn; H. Timm, Freiburg; L. Treiber-Beuttler, Freudenstadt; G. und G. Henschelmann, Freiburg; F. Haug, Pfalzgrafenweiler; K. Werdin, Schömberg; A. Mayer, Döggingen; M. Huber Renchen; H. Hofele; E. Jauch, Friedrichshafen; G. Oswald, Maulburg; R. Jahn, Titisee-Neustadt; H. und J. Herp, Dobel; A. Hummel, Villingen-Schwenningen; A. Möller, Pforzheim; W. Krickhahn, Neuss; H. Raichle, Stuttgart; L. Riebsamen, Konstanz; I, Schramm; A. und L. Kiecherer, Waldbronn; E. Aberger, Schömberg; H. Driessler, Freundenstadt; Prof. Dr. A. Fischer, Waldachtal; F. Klittich, Birkenfeld; F. Kohler, Schriesheim; I. Schwinghammer; R. Hammann, Bad Liebenzell; A. Mast, Enzklösterle; M Zimmerle; H. Burkert, Schramberg; Dr. G. Winterhalter, Stegen; D. Immer, Ettlingen; R. Fehrenbacher, Dunningen; W. und R. Bosch, Pfalzgrafenweiler; E. Schwörer, Freiburg; H. Langer; D. und E. Finkbeiner, Baiersbronn; N. Nöhr; Dr. Rainer Schmid, Oberndorf; W. und I. Nübel, Ettlingen; A. Wächter; H. Volz, Ostfildern; D. Winkler, Friolzheim; Josef Amrein; V. und A. Roth, Schramberg-Sulgen; K. Wiedermuth; K. Bollschweiler, Schonau, B. Schmieder, Waldkirch-Siensbach; W. Beck, Altensteig; H. Katterfeld, Hamburg; W. Hertfelder, Berlin; W. Lechner, Schramberg; W. Oehler; R. Fees, Bad Dürkheim; H. Siegmund, Sindelfingen; A. Mutter, Dauchingen; H.K. Moosmann; G. und G. Berg, Sandhausen; R. Saur, H. Müller; I. Schreiber, Dauchingen; G. Schenker; W. Schmid, Oberndorf; B. Goette, Hinterzarten; G. und M. Walther; L. Marquardt; H. Friedlein, L. Wiesler, Zell i. Wiesental; W. Feix, Löffingen; M. Ebert; I. Schröder, Badenweiler; Th. Schneiderhan, Oberndorf; A. Schuler, Triberg; H. Maier; Ch. Roscher, Karlsruhe; R. Isenmann, Rheinbach; I. Skarupa, Karlsruhe; H. Berger, Freudenstadt; M. Otto; W. Bolz, Karlsruhe; M. Künzel; Th. und E. Müller, Waldbronn; U. Schweitzer, Hausach; J. Drobny, Sindelfingen; J. und K. Rabold; K. Reis, Rickenbach; Ch. Freiherr von Neveu, Offenburg; F. Rischer, Geisingen; A. Ebel, Engelsbrand; Dr. H.E. Schulz; H. Cohors-Fresenborg, Bühl; O. Thoma, Häusern; K. und A. Baumer; W. Dörflinger, Freiburg; K. Mallmann; H. Katz, Altensteig; I. Bürk, Magstadt; H. Schienle; A. und W. Gerstner, Forbach; G. und M. Mayer; W. Klingele, VillingenSchwenningen; R. Beul, Heilbronn; F. und E. Rothfuss, Neuenbürg; M. Feisst, Sulzburg; G. Hahr, Wehr; H.E. Schott; O. Schinle, Schiltach; J. Rätz, Konstanz; B. Willmann, Seelbach; H. Felger, Sindelfingen; N. und H. Walti-Straub, Birsfelden; M. Haefeli, Basel; H. Belser, Basel; T. und R. Gerber-Meyer, Basel; I. Sigg, Pratteln; E. MeierTorri, Riehen Die Ortsgruppen: Oppenau, Bad Liebenzell, Zavelstein, Donaueschingen, Albbruck, Murg, Schramberg, St. Georgen, Wildberg, Waldachtal, Ettenheim, Renchen, Altburg, Neuenbürg, Konstanz, Unterharmersbach, Mönchweiler, Heilbronn, Bietigheim-Bissingen, Weil am Rhein, Eisenbach, Hornisgrinde, Haslach, Kehl, Ettlingen, Lauterbach, Basel Der Bezirk: Ortenau Die Firmen: Dettlinger GmbH, Freiburg; Werbeagentur aufwind, Bahlingen; Heco Schrauben GmbH &Co.KG, Schramberg; Foto Kasenbacher, Schramberg; Stiftung E. Härtenstein, Schluchsee; Volksbank Nagoldtal, Nagold Info Präsidium und Hauptvorstand danken allen Spendern sehr herzlich für ihre Solidarität und Unterstützung! Sie können auch über das Internet spenden: www.gedaechtnishaus-fohrenbuehl.de Dr. Erhard Richter feierte den 80. Geburtstag Seinen 80. Geburtstag konnte Dr. Erhard Richter aus Grenzach-Wyhlen am 26. Juli 2007 feiern. Aus diesem Anlass luden der Geschichtsverein Markgräflerland e. V. und der Verein für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen zwei Tage später zu einem Empfang in die Römervilla in Grenzach-Wyhlen ein. Der Jubilar ist seit vielen Jahren Erster Vorsitzender und Verantwortlicher Schriftleiter des Geschichtsvereins Markgräflerland e. V. und den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins auch durch seine Fachbeiträge im Bereich der Archäologie und der Flurnamen- kunde bestens bekannt. Für seine Verdienste im Schwarzwaldverein ehrte ihn dieser bereits vor einigen Jahren mit der Ehrenplakette. Elmar Vogt V. l. n. r. Helmut Bauckner, Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen, der Jubilar Dr. Erhard Richter, zwei Trachtenträgerinnen sowie Renate Reimann und Fred Wehrle (2. Vorsitzender) vom Geschichtsverein Markgräflerland e. V. Max Mutter Max Mutter 42 Die Ortsgruppe Herrischried gedenkt seines geschätzten Mitgliedes und Fachwartes für Heimatpflege Max Mutter. Er starb am 10. September 2007, kurz nach Vollendung seines 80. Lebensjahres. Der Verein verliert ein sehr engagiertes und stets hilfsbereites Mitglied. Max Mutter zeichneten sein gradlini- ger Charakter, seine Aufrichtigkeit sowie seine christliche Überzeugung und Menschenfreundlichkeit aus. Er war über 50 Jahre Mitglied und ein großer Förderer des Vereins. Als Holzspender ermöglichte er 1983/84 den Bau der Gugelschutzhütte. Sein großes Engagement über Jahrzehnte in seinem Heimatortsteil Niedergebisbach bei Kapellen, Gedenksteinen, Wegkreuzen und Kreuzwegen mündete im Ehrenamt „Fachwart für Heimatpflege“. Seinem Einsatz und seiner inneren Überzeugung für christliche Kulturgüter hat es der Verein zu verdanken, dass die Erfas- sung und die Restaurierung der über 150 Feldund Wegkreuze in der Gemeinde durchgeführt werden konnte. Hier hat er mit seinen Helfern für den Schwarzwaldverein und die Gemeinde etwas geschaffen, was noch lange über seinen Tod hinaus interessierte Menschen und Christen erfreuen wird. Diese Denkmäler werden in Buchform veröffentlicht. Für die Verdienste um die Heimatpflege und Kultur in seiner Heimatregion wurde er im Jahre 2004 mit dem Kulturpreis des Schwarzwaldvereins/Hauptvereins bei der Hauptversammlung in Gaggenau ausgezeichnet. Alfred Walther 4/2007 Service Fast ein viertel Jahrhundert prägte Werner SieblerFerry den Schwarzwaldverein als dessen Hauptgeschäftsführer wesentlich mit. Als er 1993 in Ruhestand ging, würdigten ihn Vertreter aus Politik und Verwaltungen als einen kantigen Verhandlungspartner, der gewusst habe, was er wolle, als vorbildlichen, verlässlichen Partner, als Förderer von Heimat und Naturschutz, als die Seele des Schwarzwaldvereins. Werner Siebler-Ferry wurde am 15. April 1929 in Freiburg geboren. Nach einer Verlagsbuchhändlerlehre war er in mehreren Verlagen tätig, von 1957 an im Karlsruher Badenia-Verlag, dessen Verlagsleiter für Schulbuchverlag und Heimatliteratur er alsbald wurde. 1970 wurde Werner Siebler-Ferry Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldvereins, damals noch in der Hauptgeschäfts- stelle in der Eisenbahnstraße, der späteren Rathausgasse. Zählte der Schwarzwaldverein 1970 noch 43 000 Mitglieder, so waren es 1993, als er in den Ruhestand ging, mehr als 93 000 in 181 Ortsgruppen. Dieses Wachstum ist mit ein Verdienst von Werner Siebler-Ferry, der zum Beispiel immer dafür plädierte, dass gestandene Ortsgruppen helfen sollten, neue Ortsgruppen zu gründen, um neue Mitglieder zu bekommen und nicht befürchten sollten, selbst Mitglieder zu verlieren. Die immer größer werdende Schwarzwaldvereinsfamilie erforderte auch immer mehr Management, wie man heute sagen würde. Um die Vereinsarbeit in den Ortsgruppen zu standardisieren und den Ehrenamtlichen Materialien für ihre Arbeit in die Hand geben zu können, schuf Werner Siebler-Ferry die Arbeitshilfen, jene Loseblattsammlung in dem grünen Ordner, die inzwischen von vielen Generationen von Funktionsträgern verwendet wird und die durch ihre Systematik ständig auf den aktuellsten Stand gebracht werden kann. Als Verlagskaufmann hatte er immer eine besondere Beziehung zu Publikationen. Er betreute eigene Bücher des Schwarzwaldvereins, organisierte verschiedene Werbekampagnen für das Wandern, für den Wald oder gegen die „vier V“ Verbauung, Verstraßung, Vertrassung, Verdrahtung, und etliche weit verbreitete Aufkleber trugen seine Handschrift. Der Hauptgeschäftsführer pflegte aber nicht nur den Kontakt zu den Ortsgruppen und Jugendgruppen, sondern auch zu Verbänden und Behörden, zu Presse und zu Vereinen im Ausland wie mit der „Arbeitsgemeinschaft Schweizer Wanderwege“ und dem Vogesenclub. Dass die Hauptgeschäftsstelle des Schwarzwaldvereins zu einer Nahtstelle zwischen dem Verein und der Forstverwaltung geworden sei und nicht zu einer durch Reibungen entstandenen Wunde mit Narben, sei mit sein Verdienst, würdigte der Freiburger Forstpräsident Erwin Lauterwasser Siebler-Ferry. Doch Werner Siebler-Ferry nahm auch zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben wahr, wie bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble 1989 gewürdigt wurde: So war er unter anderem acht Jahre Geschäftsführer der „Arbeitsgemeinschaft Heimatschutz Südbaden“, neun Jahre Zweiter Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Skiwanderwege Schwarzwald“ und Organisator des „Rucksacklaufes um den Wälder-Cup. Elf Jahre war er Mitglied des Werbeausschusses des Fremdenverkehrsverbandes Schwarzwald, sieben Jahre Zweiter Vorsitzender des „Arbeitskreises Alemannische Heimat Freiburg“. Von 1983 an gehörte er dem Landesbeirat „Heimattage Baden-Württemberg“ an, von 1991 war er Vorsitzender des Arbeitskreises Alemannische Heimat Freiburg“. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er außer mit dem Bundesverdienstkreuz noch mit anderen Auszeichnungen geehrt, so mit dem Ehrenzeichen in Gold des Schwarzwaldvereins und mit der Ehrennadel in Gold für besondere Verdienste um Heimat und Brauchtum vom Bund Heimat und Volksleben. Werner Siebler-Ferry war als begeisterter Wanderer auch Autor verschiedener Wanderbücher, zuletzt schrieb er noch eine ganze Reihe von kleinen gelben Wanderführern, die im Freiburger Karl Schillinger Verlag erschienen sind. Der umtriebige Geschäftsführer Werner Siebler-Ferry musste krankheitshalber früher als gewollt in den Ruhestand gehen. Diesen verbrachte er mit seiner Frau Christa, die ihm auch viele Jahre in der Hauptgeschäftsstelle als große Hilfe an der Seite gestanden war, in ihrem Haus in Norsingen. Karlheinz Scherfling Leo Baumgartner Kurt Hartmann Berthold Köhler Nach kurzer schwerer Krankheit starb am 3. August überraschend Wanderfreund Leo Baumgartner von der Ortsgruppe Häusern im Alter von 80 Jahren. Leo Baumgartner ist dem Schwarzwaldverein 1975 beigetreten. Durch seinen Leo Baumgartner vielfältigen Einsatz hat er den Aufbau der damals noch jungen Ortsgruppe sehr aktiv mit vorangetrieben und ein lebendiges Vereinsleben mitgestaltet. Er war fast 30 Jahre Wanderführer, viele Wandererlebnisse in unserer näheren und weiteren Umgebung bleiben unvergessen. Leo Baumgartner war auch Beisitzer und 21 Jahre stellvertretender Vorsitzender und damit verantwortlich im und für den Verein tätig. Sein berufliches Können und seine Erfahrung brachte er in den Verein ein. Der Verstorbene hat dem Verein gedient in seiner eigenen, bescheidenen und selbstlosen Art. Der Hauptverein zeichnete ihn 1998 mit dem Ehrenzeichen in Gold aus. Die Ortsgruppe ernannte ihn aufgrund seiner Haltung und Verdienste 2001 zu ihrem Ehrenmitglied. Mit Leo Baumgartner verliert die Ortsgruppe einen Freund und Kameraden, der seine vielfältigen Begabungen und seinen Idealismus auch in den Dienst des Schwarzwaldvereines stellte. Georg Lebtig Am 18. August 2007 starb Kurt Hartmann, Ehrenmitglied der Ortsgruppe GrenzachWyhlen, im Alter von 81 Jahren. Seit Januar 1952 Mitglied des Schwarzwaldvereins, engagierte sich Kurt Hartmann jahrzehntelang in unserem Kurt Hartmann Verein; er war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. So war er seit 1965 als Wanderführer tätig; von 1966 bis März 2001 gehörte er als Naturschutzwart und von 1968 bis März 1997 zusätzlich als Wanderwart dem Vorstand an. Auch nachdem er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nicht mehr an unseren Wanderungen teilnehmen konnte, besuchte Kurt Hartmann fast bis zuletzt Vereinsveranstaltungen wie die jährliche Bezirks-Sternwanderung, war er doch über unsere Ortsgruppe hinaus bei vielen Wanderkameradinnen und -kameraden bekannt und beliebt. In Anerkennung seines großen Einsatzes erhielt er nach den Ehrenzeichen in Bronze und Silber 1998 im Rahmen der Delegiertenversammlung in Bad Liebenzell das Ehrenzeichen in Gold. Peter Rhein Am 22. September ist Berthold Köhler, der Gründer des Schwarzwaldvereines Ittersbach, im Alter von 82 Jahren verstorben. Die Ortsgruppe Ittersbach trauert um den „unermüdlichen Motor“ des Vereins. Im Jahre 1966 gründete Berthold Köhler Berthold Köhler den Schwarzwaldverein Ittersbach und leitete ihn als Vorsitzender bis 1987. Danach übernahm er den Posten des Wegwartes und später wurde er Ehrenvorsitzender. In seiner Amtszeit als Vorsitzender wurde er auch zum stellvertretenden Gauobmann des Gaues Albtal für ein paar Jahre gewählt. Er bekam für seine Tätigkeit das Goldene Ehrenzeichen des Schwarzwaldvereines und erhielt im Jahr 1988 die Landesehrennadel für besondere Verdienste im Ehrenamt. Er hatte stets ein offenes Ohr für die Jugendarbeit und auch im Naturschutzdienst arbeitete er mit. Durch sein großes Engagement konnte die Ortsgruppe Ittersbach ein Vereinsheim im Lohwäldle errichten, in dem er bis zuletzt mit „seinen Senioren“ einen Stammtisch organisierte. Steffen Cölln Werner Siebler-Ferry 4/2007 43 Service Werner Siebler-Ferry ist gestorben Service Service Bücherschau Radtouren rund um Karlsruhe Von Burkhard Eisold, 120 Seiten, Klappenbroschüre, 11,5 x 21 cm; G. Braun Buchverlag Karlsruhe, ISBN 978-3-7650-8353-2, ¤ 12,90 Nach dem großen Erfolg des ersten Bandes „Radtouren rund um Karlsruhe“ legt Burkhard Eisold nun einen zweiten Band vor, in dem 23 Touren beschrieben werden, die ins weitere Umland der Fächerstadt führen. Die Startpunkte liegen in der Region Karlsruhe und sind mit den Regionalbahnen ab Karlsruhe bequem erreichbar. Der Radius für Touren um Karlsruhe herum wird damit größer und neue Strecken können erkundet werden. Wie immer sind die Touren genau beschrieben, familienfreundlich und für Trekkingräder ausgelegt. Sehenswürdigkeiten werden erläutert und auf Rastplätze hingewiesen. Zu jeder Tour gibt es eine Übersichtskarte, die die Vorbereitung erleichtert. Hinweise auf empfehlenswerte Karten runden das benutzerfreundliche Buch ab. Bl. WellnessWandern Schwarzwald – 30 Wohlfühl-Touren in Deutschlands beliebtestem Mittelgebirge; Sandra Strüwing, 144 Seiten, ca. 120 Abb.,GeraNova Bruckmann Verlagshaus München; ISBN: 9783-7654-4822-5,¤ 19,95 Hier finden Sie Vorschläge zu Routen, die Körper, Geist und Seele ansprechen und bei denen der Genuss im Vordergrund steht. So, dass man sich auch noch mittags auf den Weg machen kann, um auf dem Schneckenwanderweg rund um Triberg Entschleunigung zu praktizieren oder auf den Spuren der Schwarzwaldklinik durchs Glottertal zu wandern... Die Wegbeschreibungen beinhalten ausführliche Empfehlungen zum Wohlfühlen entlang der Strecke: Kneippanlagen, Badeplätze und Liegewiesen, großzügige Thermenanlagen sowie Einkehrmöglichkeiten. Die aufgeführten Genusshotels bestechen durch ihre Lage, ihr außergewöhnliches Ambiente, durch hauseigene Schönheitsfarmen oder edle Bade- und Saunalandschaften, durch jede Menge Fitness- und Sportmöglichkeiten und eine ausgezeichnete Küche. Zahlreiche Tipps, Adressen und spezielle Wellnessangebote machen Lust, den Schwarzwald mit allen Sinnen zu genießen. Bl. Die Stadtpatrone von Freiburg im Breisgau Von Hans Georg Wehrens, 52 Seiten mit über 20 Farbfotos, Taschenformat, ISBN 978-3-92328860-1, Promo Verlag Freiburg, ¤ 6,90 Nach dem großen Erfolg der Münsterbroschüren hat der Promo Verlag jetzt eine neue Broschürenreihe zur Stadt Freiburg begonnen. Selbst Freiburgkenner werden nicht auf Anhieb sagen können, wer der Stadtpatron ist oder gar, wer sie sind. Auch nicht, warum Ritter Georg, der Bischof Lambert und der Martyrer Alexander zu Schutzpatronen der Stadt erhoben wurden. Oder gar, wo ihre Standbilder zusehen sind. Über all das gibt die kurzweilig und informativ geschriebene Broschüre ausführlich Auskunft. K. Wert und Würde Bildwerke am und im Kapellenkranz des Freiburger Münsters, Herausgeber: c-punkt Münsterforum Freiburg (Markus Aronica), 60 Seiten mit 56 44 Farbfotos, handliches Taschenformat, ISBN 978-3923288-56-4, Promo Verlag Freiburg, ¤ 4,90 Die Münsterbroschüren-Serie des Promo Verlags, die in hochwertigen kleinen Heften kompakt über Detailthemen des Freiburger Münsters informiert, und das zu einem Preis unter fünf Euro, ist zu einem Selbstläufer geworden. Das neueste Bändchen befasst sich mit den Kunstwerken aus mehreren Jahrhunderten in den Chorkapellen. Mehrere Autoren geben eine Einführung in die jeweiligen Bildmotive und deren Aussagekraft in der Zeit ihrer Entstehung und heute. Selbstverständlich ist alles auch perfekt im Bild dargestellt K. Die Hochburg bei Emmendingen Von Rolf Brinkmann, Herausgegeben von Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Staatsanzeiger für Baden-Württemberg, 52 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und Karten, Deutscher Kunstverlag München/Berlin, ¤ 4,50,– Die Ruine der Hochburg ist eine der größten Badens. 1689 wurde sie endgültig zerstört. Doch die Ausdehnung der heutigen Anlage sowie ihre noch vorhandenen Gebäude mit aufschlussreichen Baudetails zeugen eindrucksvoll von der Bedeutung der Festung im 17. Jahrhundert. Die Hochburg liegt übrigens am „Vier Burgen-Weg“ des Schwarzwaldvereins, der die Kastelburg bei Waldkirch mit der Hochburg und der Landeck bei Emmendingen und der Lichteneck bei Hecklingen auf einem herrlichen Weg durch die Vorbergzone verbindet. K. Baden-Württemberg – Ausflüge in die Geschichte von Ute und Peter Freier, 160 Seiten mit 114 fb. Abb. und Karten, gebunden; Theiss Verlag Stuttgart, ISBN 978-3-8062-1992-0, ¤ 22,90 Ausgewählten Spaziergängen, Wanderungen und Radtouren werden geschichtliche Hintergründe vorangestellt, so dass historische Zeugnisse in ihrem jeweiligen Zusammenhang verständlich werden. Die Touren sind so ausgewählt, dass mindestens ein, wenn nicht zwei thematisch passende Museen, Gebäude o. ä, am Weg liegen. Erleben Sie 40 000 Jahre Geschichte in BadenWürttemberg hautnah: Der informative Führer nimmt Sie mit auf faszinierende Streifzüge zu Eiszeitjägern und Pfahlbaudörfern, Keltenfürsten und Limestürmen, Staufenburgen und Barockschlössern, zu Klöstern, Museumsbahnen, Arbeitersiedlungen und Fabrikantenvillen. Zu jedem Ausflug liefert ein Info-Kasten Hinweise auf Anfahrt, Öffnungszeiten, Führungen und vieles mehr. Bl. Lahrer Hinkender Bote Kalender und Kalendergeschichten für das Jahr 2008, herausgegeben vom Verlag Kaufmann, Redaktion Tom Jacob, 160 Seiten, ¤ 7,95 Es ist der älteste Kalender Deutschlands, der seit 1800 erscheint, und dennoch bringt er außer dem Kalendarium, das vielfältige Hinweise auf Heilige, Pflanzzeiten und Lostage enthält, immer wieder neue Geschichten, Lesestoff und Lebenshilfe. In diesem Jahr ist das Schwerpunktthema Heilpflanzen und Kräuter. Dazu gab es vor 200 Jahren schon viel zu sagen, aber auch heute noch, und manches aus ganz aktuellem Blickwinkel. K. 800 Jahre Allerheiligen – Kloster und Kultur im Schwarzwald Von D. Kauß + K. Meier, 208 Seiten, Pappband gebunden, Schwarzwald Verlag Offenburg, ISBN 3-922-66337-0, ¤ 17,00 800 Jahre ist es her, seit die weißen Mönche im Renchtal zu wirken begannen und das Kloster im Lierbachtal bei Oppenau gründeten. 600 Jahre lang war es die lebendig pulsierende und anregende Hauptschlagader im Renchtal. Eine Chronik des Klosters in Jahreszahlen sowie ein Ortsregister machen deutlich, wie sehr Allerheiligen die nähere und weitere Umgebung beeinflusst hat. Ein Ort, der auch für den Schwarzwaldverein von großer Bedeutung ist (Ehrenmal).So erscheint es auch nur natürlich, dass diese Veröffentlichung von den Städten und Gemeinden des Renchtals sowie vom Ortenaukreis herausgegeben wurde. Der Historische Verein für Mittelbaden, ein Garant für anspruchsvolle und begründete Geschichtsschreibung, stellt die Redakteure dieses Festbuches. Bl. Flug über Schwarzwald und Rheintal Von Manfred Grohe, Bildband mit 198 Farbaufnahmen auf 176 Seiten, fester Einband mit Schutzumschlag, Silberburg-Verlag Tübingen, ISBN 978-3-87407-755-2, Einführungspreis bis 31.01.2008: ¤ 29,90, danach ¤ 32,90 Der bekannte Luftbildfotograf Manfred Grohe präsentiert mit außergewöhnlichen Aufnahmen den Schwarzwald und das Rheintal von Karlsruhe bis Basel, von Straßburg bis Rottweil. Mit "Flug über Schwarzwald und Rheintal" lässt sich eine der schönsten Landschaften Süddeutschlands aus der Vogelperspektive entdecken. Es ist der erste Luftbildband über den Schwarzwald überhaupt. Für Besucher aus dem Ausland ist das dreisprachige Buch (deutsch, englisch, französisch) das perfekte Mitbringsel. Bis Ende Januar 2008 ist es zum besonders günstigen Einführungspreis zu haben. Bl Die Schwarzwaldbahn – Kultur und Geschichte von Offenburg bis Konstanz Von Martin Ruch, 112 Seiten, Spiralbindung, Schwarzwald Verlag Offenburg, ISBN 3-922-663-85-0, ¤ 10,00 Die Schwarzwaldbahn ist eine der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Von Offenburg bis Konstanz durcheilt sie Landschaften mit ganz besonderem Reiz: von der Oberrheinebene mit ihrer Nähe zu Frankreich, durch die lieblichen Täler von Kinzig und Gutach hinauf auf den Schwarzwaldpass und die Wasserscheide bei Sommerau. Dann geht es sanft hinab durch die alte Siedlungslandschaft der Baar zum Hegau und schließlich zur Bodenseelandschaft bei Konstanz. 179 km liegen dazwischen und ein Höhenunterschied von 673 m. 39 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 10.673 m werden durchfahren und 126 Brücken, Überfahrten und Wegübergänge. Nicht nur die Technik der Bahn fasziniert. Es lohnt sich, auch die Städte und Dörfer kennen zu lernen, die links und rechts der Strecke liegen. Ihr Menschen, ihre Geschichten werden in diesem Buch vorgestellt. Bl. 4/2007 Service Service Wandern und Urlaub im In- und Ausland EUROPA Anzeigenschluss für Heft I/2008 ist der 1. Januar 2008. SCHWEIZ AROSA SCHWEIZ Winterwandern: 13.01. – 19.01.08 und 20.01. –26.01.08 6 Tage mit Halbpension 430,– ¤ inbegriffen: Dampfbad und Sauna, 4 Tage geführte Wanderungen La Gomera 8 Tage 02.02. – 09.02.08 10.10. – 17.10.08 1019,– inkl. HP 1019,– inkl. HP Flug Mallorca 8 Tage 16.02. – 23.02.08 01.03. – 08.03.08 675,– inkl. HP 690,– inkl. HP Flug Sizilien 8 Tage 30.03. – 06.04.08 895,– inkl. HP Flug Sardinien/Süd 9 Tage 08.04. – 16.04.08 789,– inkl. HP Bus/Schiff Sardinien/Nord 9 Tage 28.04. – 06.05.08 789,– inkl. HP Bus/Schiff Elba 7 Tage 10.05. – 16.05.08 20.09. – 26.09.08 540,– inkl. HP 540,– inkl. HP Bus Provence 8 Tage 7 Tage 19.04. – 26.04.08 08.09. – 14.09.08 620,– inkl. HP 565,– inkl. HP Bus Bus Karwendel 6 Tage 02.06. – 07.06.08 425,– inkl. HP Bus EZ + 50,– Dolomiten 7 Tage 13.07. – 19.07.08 495,– inkl. HP Bus Madeira 8 Tage 12.06. – 19.06.08 19.11. – 26.11.08 1009,– inkl. HP 1009,– inkl. HP Flug Trentino 7 Tage 22.06. – 28.06.08 30.08. – 05.09.08 519,– inkl. HP 519,– inkl. HP Bus 12 Tage 16.08. – 27.08.08 1329,– inkl. HP 8 Tage 01.11. – 08.11.08 699,– inkl. HP Norwegen Ischia Bus/Schiff EZ Zuschläge: Provence – Sizilien– Sardinien – Trentino – La Gomera – je 120,–€ – Elba 112,–€ Dolomiten 70,–€ – Ischia 80,– € – Norwegen 275,– € – Mallorca 110,– € – Madeira 133,–€. Erwin Schmider Grubacker 5 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 Fax 95 79 44 Mobil 01 71/2 38 69 16 [email protected] www.wander-touren.de FRANKREICH 4/2007 Genießen Sie Ihren Urlaub beim Singenden Heidewirt im 3*** Heidehotel Herrenbrücke in Müden an der Örtze Unser Programm ist speziell abgestimmt auf Busreisen von 25 bis 120 Personen. Spezielle Gruppenpreise für Vereine schon ab 39,- Euro HP. Im Programm ist enthalten Tanzabend mit dem singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Schiffer- klavier, 5stündige geführte Heidetour, 2stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre Gruppe. Über Ihre Anfrage würden wir uns freuen. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen: Tel. 0 50 53/98 26 90 I Fax 0 50 53/14 18 www.herrenbruecke.de Wanderurlaub in der Sächsischen Schweiz /Elbsandsteingebirge Wohnen Sie im Landhotel „Deutsches Haus“ bei Familie Carl Familiär geführtes Haus mit 28 Zi. 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Aus der dicht verzweigten Linde rufen wir dem schmucken Kinde Maria-Gutta spring mit dem Glas. Joseph Viktor von Scheffel Treffpunkt vieler Wanderfreunde • • • • • 78176 Blumberg-Achdorf • Telefon 0 77 02 / 94 72 • Fax 0 77 02 / 52 96 • Wildspezialitäten Typische Gerichte aus der Region Kuchen aus eigener Herstellung Erlesene badische und württembergische Weine Schöne Gartenterrasse Spielplatz Gästezimmer Montag Ruhetag Wanderheime des Schwarzwaldvereins Wanderheim „Belchenblick“ 79691 Neuenweg (750 m) Geeignet für Wochenend- und Ferienaufenthalte. Wanderziele in der Umgebung: Belchen, Nonnenmattweiher, Blauen, Hochweide Kälbelescheuer, Schneiderhof, Endenburg, Feldberg und Wiedener Eck. Anmeldung und Anfragen bitte an: Doris Möckel, Alpenblick 9, 79585 Steinen-Hägelberg, Tel. 0 76 27/47 24 16, [email protected] Wanderheim & Rasthaus Stöcklewaldturm Direkt am Mittelweg gelegen • Ganzjährig geöffnet, Mo ab 16 Uhr und Dienstag Ruhetag • Gastraum mit 50 Plätzen und Biergarten • Ein Familienzimmer mit max. 5 Betten und ein Mehrbettzimmer mit 7 Betten • Neu: Dusche und WC Anmeldg. bei Susanna Schomisch 0 77 22/41 67 • [email protected] Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m) der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91 [email protected] WANDERHEIM BRANDENKOPF Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald, direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg und Hansjakobweg-Wanderer. Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach, Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag, vom 01.03.–31.10. Montag An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg) im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche: Wanderheim Kreuzmoos Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager) Gastraum mit 60 Sitzplätzen Großes Freigelände mit Biergarten Wenn Sie ihre Manuskripte mit dem Computer schreiben, können Sie uns helfen, Kosten und Zeit zu sparen. Bitte schicken Sie die Daten mit vollständiger Adresse und Bankverbindung per E-Mail an:karlheinz.scherfling @t-online.de oder eine CD mit Ausdrucken postalisch an Herrn Scherfling. 46 Anmeldung & Anfrage: Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68 4/2007 Service Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0, Telefax 07 61 / 3 80 53-20 versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die nicht zugeordnet werden können, können leider nicht verwendet werden. Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01, Kt.-Nr. 201 49 46 Für unverlangt eingesandte Beiträge, Bilder, Besprechungsexemplare usw. wird keine Haftung übernommen. Rücksendung erfolgt nur bei Rückporto. Die Redaktion behält sich deren redaktionelle Bearbeitung und Abdruck vor. Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. 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Scherfling 10,18–19, 43 Homo heidelbergensis von Mauer e.V. 11 K. Gülker 14 D. Kicherer 15 Dr. F. Kretzschmar 16 B. Morath 20, 34 P. Kindt 21–24 L. Berreth 24 A. Gerstner 26 W. Sittig 26 M. Fieting 28 E. Hiestand 29 U. Aschendorf 30 U. Sattler 31 P. Lutz 32–33 P. Ramsteiner 35, 36 J. Pfeiffer 36 S. Seyl 37, 38–39, 40, 41 E. Vogt 42 G. Lebtig 42 P. Rhein 42 47 Service Impressum ISSN 0944-4505