FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH
Transcription
FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH
Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug House of Logistics and Mobility Standort der Zukunft So viel Bio steckt in der Region Vom Biohof in den Öko-Supermarkt FRM – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44 Community Moskau am Main FRM Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit Ländern HERBST 2009 Auf Goethes Spuren Literaturcluster FrankfurtRheinMain // lufthansa.com Editorial Liebe Leserinnen und Leser > Ende Juni erschien FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain – zum ersten Mal und erhielt viel Zuspruch. Die erste Ausgabe war schon nach wenigen Wochen zum größten Teil vergriffen. Viele Leser aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland und dem Ausland haben FRM abonniert, weil sie mehr über FrankfurtRheinMain erfahren wollen. Danke, diese positive Resonanz ist uns ein Ansporn für die Zukunft. Auch in dieser Ausgabe haben wir uns bemüht, die Region aus ungewohnten Blickwinkeln zu beleuchten und den Blick auf Entwicklungen zu lenken, die Aufmerksamkeit verdienen. Hätten Sie gewusst, dass in Offenbach eine Kreativschmiede der Region ihren Platz hat? FRM hat die Macher in ihren Lofts besucht. Hätten Sie gewusst, das FrankfurtRheinMain eine der bedeutendsten Bio-Regionen in Deutschland ist? Begleiten Sie uns auf einer Tour über die Höfe und durch die Naturkostläden. Hätten Sie gewusst, dass fast 250.000 Menschen in FRM in der Logistik beschäftigt sind? Wir stellen die Planungen für das House of Logistics and Mobility (HOLM) vor, in dem die Stärken der Branche gebündelt werden sollen. International bekannt hingegen ist die Frankfurter Buchmesse, das größte Me- dienevent der Welt, der Marktplatz für Autoren, Verleger, Buchhändler, Agenten und Filmproduzenten. Jedes Jahr im Oktober kommen sie in der Goethe-Stadt zusammen. Aber längst geht es nicht mehr nur um Bücher. Content ist das Wort der Stunde. Weit weniger bekannt ist das ebenso einmalige wie vielschichtige Literaturcluster der Region. In FRM arbeiten bedeutende Verlage und Autoren. Hier werden die wichtigsten Buch- und Literaturpreise im deutschsprachigen Raum vergeben. Die Deutsche Nationalbibliothek ist in FrankfurtRheinMain ebenso zu Früher Feierabend Ein Produkt von Lufthansa. Hause wie das deutsche PEN-Zentrum. FRM hat versucht, aus den Strängen und Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug House of Logistics So viel Bio steckt in der Region and Mobility Standort der Zukunft Knoten ein Netz zu bilden. Entstanden ist ein Geflecht, das selbst Kenner der Szene überraschen wird. FRM – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44 Community Moskau am Main FRM Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit Vom Biohof in den Öko-Supermarkt Ländern HERBST 2009 Auf Goethes Spuren Literaturcluster FrankfurtRheinMain Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der neuesten Ausgabe von FRM. Herzlichst Ihre Bei über 2.600 Europa-Flügen täglich gibt es immer einen früheren. Zu über 170 europäischen Zielen bieten wir gemeinsam mit unseren Partnern so viele Flugverbindungen, dass Sie Ihre Geschäftsreise perfekt planen können – oder auch ändern, wenn es mal drauf ankommt. Mehr unter lufthansa.com Der Titel zeigt eine Montage „Goethe vor dem Messegelände“ als Sinnbild für das Literatur cluster FRM mit der Buchmesse als weltweit führendem Treffpunkt Titelbild: Michael Hudler Petra Roth Oberbürgermeisterin Frankfurt am Main Inhalt Andreas Maier Nidda literarisch ik ntur er ks g g ) nber 2010 on g p CoC Verla kam Axel Suhr Verla Gute (bis s Pres de t y ergil ann Bücherfest RheinMain ann g Vitto Klos Verla rio term Kling Mus eumspor kfur mes ter se Johann JakobChri stoffelvon Grimmels hausenPreis Brüder Grimm Preis Literaturm 2010 & Co Grimmelshau senGeburts haus (Hotel) Romanfabrik Literaturhaus Zsuzsa Bank ffling nis s-L atur g ca Liter Verla on Zwe taus eins i end ati Jan Seghers/ Matthias Altenburg sin Alina Bronsky ini ensc gese Wiss Buch Hermann KestenPreis JohannHein richMerckPreis für Literarische Kritik und Essay Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung Paul Celan Preis PeterHärtlingPreis für Kinder und Jugendliteratur uppe JohannHein richVossPreis für Übersetzung Büchnerhaus P.E.N.Zentrum Deutschland VON MATTHIAS BISCHOFF (TEXT) uNd CAEPSELE (ILLuSTRATION) Literatur preis des Bundes Deutscher Schrift steller Ricarda Huch Preis Darmstädter Dichterschlacht Litera rischer März Zentrum für junge Literatur KarrillonZimmer im Alten Rathaus Verla Belt z gsgr Im Zeichen von Goethe, Gutenberg und den Brüdern Grimm sorgen die Buchmesse, Verlage und Autoren für viel Bewegung in einem der stärksten Epizentren der Literatur KarlDedeciusPreis für polnische Übersetzer deutscher Literatur Gabriele Wohmann haft llsch liche e Kranich steiner Literatur preis Bun Schr Diet d iftstDeut zenb s-L Georg Büchner Preis ellersche ach , r es Peter Härtling NächsteR halt LITERATURCLUsTER FRM Literatur ist überall in frankfurtrheinMain aft e Bu ini KL assiK-Linie Wettbewerb „Die Schönsten Deutschen Bücher“ Stadtschreiber von Bergen (2009/ 10: Ulrich Peltzer) Büch born ren Dietmar Dath Schö ga e vent-Linie SWR „Literatur im Foyer“Sendung Hessische Leseförderung Hess Bibli preis isch othe Fran Buch Frankfurter Autoren stipendium Fran Univ kfur ersit Eich Pete Mey Verla r er g s s.w weis book Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V. Preis-Linie Kre ativ-Linie Akademie der Wissenschaften und der Literatur StoltzeMuseum Peter Suhrkamp Stiftung AlfredKerr Preis für Literaturkritik Dielm Slam Café der ffm: FH an GoetheInstitut Alissa Walser Eckhard Henscheid TheodorW. AdornoPreis Verla der g Auto Poet doze e Literaturgesellschaft Hessen e.V. ) g ld Soci Verla etät g s Suhr Verla (bis kam g 2010 p ter S. Verla Fisc gsan her Verla Stro stalt Verla emfe g haus entin pus g i Clematur Gese für Spra deutllsch che scheaft Tre VerlaTorr VillaLiter Cam e n) 9: ann haft Stad r (200 Maro t Main schr Mon zer eibe ika kfur Allge atur leich wiss mein ende ensc Poet Insti ikdo Buch scha tut zent wiss für ft ur en Fran sen AspekteLiteraturpreis des ZDF SWR Literatur festival Brüder Grimm Haus Stiftungs gastdozentur Poetik HeinrichHoffmannMuseum, Struwwelpeterhaus Bodo Kirchhoff Ludwig BörnePreis Robe Gern Förd rt hard erpr eist Goethehaus Schulen des deutschen Buchhandels Friedenspreis des deutschen Buchhandels Messe-Linie Insti und tut Liter Vergfür g Deutsche National bibliothek Eva Demski Deutscher Buchpreis P oe try sL aM-Linie Where the wide words are Verla Schm Main g Mini idt Herm Mes zer pres se ung Gute Mus nber eum Jens Schumacher Mart Mos in ebac Wissenschaf ts- Linie Börsenverein des deutschen Buchhandels Hessischer Literaturrat e.V. Poetry Slam Mainz Institut für Jugenbuch forschung FriedrichHölderlinPreis Hessischer Verleger und Buchhändler Verband e.V. Wiesbadener Literaturtage Josef Breit bach Preis h SinclairHaus Junges Literatur forum Hessen Thüringen Limburger Lesedom Rheingau Literatur Preis n 20 literaturszene HansimGlückPreis für Jugendliteratur or 12 // Bren tano Haus Stift Lese // // Kreativwirtschaft GEODATEN IdeenschmIede offenbach 1 5 0°0 9' 9 9.78"N 0 8 ° 7 5 ' 6 2 . 1 1" E 2 5 0 ° 0 9 ' 9 1 . 1 1" N 08°78'8 6.76"E 3 Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten. Jetzt kommt der neue Hafen 20 21 5 0 ° 1 0 ' 6 9 . 0 1" N 0 8 ° 74 ' 9 0 . 6 5 " E 4 5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N 0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E 5 50°10'16. 57 "N 0 8 ° 7 5 ' 3 7. 2 2 " E 6 5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N 0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E F 1/2/3/4/5/6 Denk-Fabriken Die Kreativen erobern die alten Produktionshallen in Offenbach. Hier: das Loft von Sensory Minds, einem überaus erfolgreichen Start-up, in einer ehemaligen Lederwarenfabrik vON MARTIN ORTh uND MIchAEl huDlER (FOTOs) FRM 02 I 09 LITERATUR CLUSTER FrankfurtRheinMain IDEEnsCHMIEDE OFFENBACH Was die Region zu einem Epizentrum der Literatur macht Wie sich die Fabrikstadt zu einem Kreativ-Zentrum entwickelt 36 48 // Wissenschaft FrankfurtRheinMain ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die Weltspitze vor von Martin orth und Michael hudler (Fotos) Geodaten 1 49 ° 3 8 '32.93 "N 08 ° 38 '18 .93"E F 1 Die Macher Stefan Walter und Jack Thoms treiben das Projekt „House of Logistics and Mobility“ in den Gateway Gardens voran 40 41 FrM 02 i 09 House of Logistics and Mobility // Lebensqualität SO VIEL BIO steckt in der region Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In FrankfurtRheinMain konzen trieren sich mehr BioUnternehmen und ÖkoVerbände, als man denkt. Eine Rundreise zu den Orten, an denen FRM sich von seiner natürlichsten Seite zeigt von Marc-Stefan andreS und MarkuS Hintzen (fotoS) > Lebendige Ökobranche Kuh „Andorra“ mit Kälbchen auf dem Dottenfelder Hof und glückliche Schweine auf der Domäne Mechtildshausen „Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittelunternehmen Alnatura noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko- Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmgutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt stadt. RheinMain. Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen ebenHier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelum- 46 47 falls über ihren Verband in FrankfurtRheinMain zusammen. Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahn- satz in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro hofs mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus. (2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein: Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland- Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die frM 02 i 09 Bio-Region FrankfurtRheinMain Wo sich FRM von seiner natürlichsten Seite zeigt Wo das internationale Wissenszentrum der Branche entsteht 03 Editorial > Petra Roth 06 Menschen in FRM GIESSEN FULDA Beatrice Weder di Mauro Tobias Rehberger Ariane Friedrich LIMBURG FRIEDBERG 12 Literaturcluster FRM 20 Ideenschmiede Offenbach 30 FRM-Gespräch > Daniel Cohn-Bendit 34 35 36 40 46 54 58 62 66 Innovative 2009 FRM-Pocketguide FRM Standards House of Logistics and Mobility OBER URSEL BAD HOMBURG HOFHEIM FRANKFURT HANAU OFFENBACH Wiesbaden MAINZ ASCHAFFENBURG GROSS-GERAU DARMSTADT Bio-Region FrankfurtRheinMain FRM-Partnerstädte BICKENBACH Moskau am Main Chill-out-Zone FRM Vorschau Impressum 4 5 4 FRM 02 1 II 0 099 WEINHEIM WALD MICHELBACH // Menschen in FRM Ich ÄuSSer nur zu The zu denen ic etwas zu s habe Treffen der Wirtschaftsweisen Gustav-Stresemann-Ring 11, 12. Stock, Wiesbaden heißt die Adresse des Beratergremiums. Es tritt im Gebäude des Statistischen Bundesamts zusammen e mich men, h agen Gewöhnt an Pionierrollen Beatrice Weder die Mauro ist die erste Frau und erste Ausländerin in dem Politikberatergremium 1 5 0 °0 7' 1 7. 8 1" N 0 8°2 5 ' 1 6. 9 8 " E Auf der Website ihres Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mainz rauft sich George Washington auf der Ein-Dollar-Note die Haare. Die Frau hat doch Humor. Dabei wird sie immer wieder als zurückhaltend und kontrolliert beschrieben. Aber muss man das als eines der fünf Ratsmitglieder im „Sach- 1 F verständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Gesamtlage“ nicht auch sein? In diesen Wochen tagen die Wirtschaftsweisen wieder in Wiesbaden, um dann im November mit ihrem neuen Gutachten an die Öffentlichkeit zu gehen. Im Jahr eins nach dem großen Bankencrash wird es mit größerer Spannung erwartet als je zuvor. Beatrice Weder di Mauro, Schweizerin, 44 Jahre alt, spricht sieben Sprachen und hat eine internationale Spitzenkarriere hingelegt: Harvard, Vereinte Nationen, IWF. Was sie auch kann: senkrecht in einer steilen Wand hängen und trotzdem weiterklettern. Auch die Eigenschaften, die sie für ihr Hobby Sportklettern braucht, können in ihrem Job als Wirtschaftsweise nur nützlich sein: Selbstvertrauen, Umsicht, Willensstärke. Vor allem aber: Können. 6 7 FRM 02 I 09 \\ BEATRICE WEDER DI MAURO Die Spitze ist ihr Ziel Im Sportklettern – aber auch als Wirtschafts wissenschaftlerin. Washington, Tokio, Harvard heißen ihre Karrierestationen, heute lehrt die Schweizerin in Mainz und gehört als Wirtschaftsweise zu den führenden Ökonomen Deutschlands Joachim Gern/photoselection, Markus Hintzen (2) GEODATEN // Menschen in FRM Begehbare Raumskulptur Wo hört der Raum auf, wo fängt er an? Tobias Rehbergers BiennaleCafé ist ein optischer Irrgarten im Stil des „Dazzle Paintings“ Bester Künstler 2009 Der Goldene Löwe der Biennale di Venezia ist der Ritterschlag für jeden Künstler. Tobias Rehberger hat ihn bekommen. Die Kunstschau in der Lagunenstadt hat ihre Pforten noch bis zum 22. November geöffnet GEODATEN Er schafft löwenstarke Kunsträume Der Professor der Städelschule Tobias Rehberger ist auf der Biennale di Venezia 2009 als bester Künstler ausgezeichnet worden. 8 8 FRM 01 I 09 5 0 ° 1 0 ' 2 6 . 3 4 " N 0 8° 6 7' 5 7. 0 2 " E Ein Café kann unter Umständen Kunst sein. Wie die Cafeteria des zentralen Ausstellungspalasts der Biennale von Venedig. Die hat Tobias Rehberger gestaltet, in psychedelischen Schwarz-Weiß-Streifen und -Punkten mit neonfarbenen Einsprengseln. Eine begehbare Skulptur, ein Irrgarten der Sinne. „Was du liebst, 2007 Getty Images/Mark Thompson 2009 Getty Images/Paul Gilham, picture-alliance/dpa (2), 2009 Bongarts TOBIAS REHBERGER 1 F 1 bringt dich auch zum Weinen“ heißt die Arbeit. Rehberger aber brachte sie zum Strahlen, denn der 43-Jährige erhielt für das Raumkunstwerk den Goldenen Löwen als bester Künstler. Der Professor für Bildhauerei und stellvertretender Rektor der Frankfurter Städelschule liebt das humorvolle Vexierspiel mit und in dem Raum, Perpektivwechel inbegriffen und immer das Besondere im Alltäglichen suchend. Der Schwabe findet dies für sich auch in Frankfurt: Er hat schon hier studiert, ebenfalls an der Städelschule, und ist bekennender Eintracht-Fan. Zwischendurch hatte er auch mal eine Wohnung in Berlin. Aber dann habe er sich ausgerechnet, erzählte er der „Frankfurter Allgemeinen“, dass er bei seinen vielen internationalen Flügen von Berlin aus jährlich zwei Wochen länger unterwegs wäre als von Frankfurt aus. Und dann hat er die Perspektive gewechselt. \\ // Menschen in FRM Geht ihren eigenen Weg Sonnenbrille und Kopfhörer sind das Markenzeichen der charismatischen Sportlerin aus Frankfurt Weltmeisterin der Herzen Bei der Leichtathkletik-WM in Berlin holt Ariane Friedrich nach einem Herzschlag-Finale Bronze GEODATEN 1 4 9 °3 8' 3 2. 9 3 " N 0 8°3 8' 1 8. 9 3 " E Was für eine Szene. Großes Kino. Totale Spannung. Komprimiert auf Kurzfilmlänge. Das Hochsprung-Finale der Damen bei der Leichtathletik-WM im Sommer in Berlin. In der Hauptrolle: Ariane Friedrich. Die blonde Sportlerin aus Frankfurt kokettiert mit der Kamera, murmelt noch etwas vor sich hin, scheint wie in F Trance. Das Fernsehen zeigt ihr Gesicht in Nahaufnahme. Sie tritt an gegen ihre 1 große Gegenspielerin Blanka Vlašić. Mit starken Leistungen, großen Gesten und Aber auch als Drittplatzierte hat sie einen großen Sieg errungen, der deutschen Leichtathletik wieder ein Gesicht gegeben: hübsch, flippig und eigenwillig. Ariane Friedrich sorgt für Gesprächsstoff weit über die WM hinaus. Einen Reporter wird sie fragen: „Ich gelte als arrogante Ziege, stimmt’s?“ Um gleich zu antworten: „Ich weiß, woher der Eindruck kommt. Ich trage immer eine Sonnenbrille. Und einen Kopfhörer. Die Musik – meist Hip-Hop – das pusht.“ Und wo bleibt der Spaß? „Springen ist Spaß. Gewinnen ist Spaß.“ 10 11 FRM 02 I 09 \\ picture-alliance/dpa (2), Freese/drama-berlin.de tosendem Applaus – für beide. Die Kroatin holt Gold, Ariane Friedrich Bronze. ARIANE FRIEDRICH F 3 Sie springt für Frankfurt Die erfolgreiche Hochspringerin 2 1 der LG Eintracht Frankfurt gibt der deutschen Leichtathletik ein neues Gesicht: hübsch, flippig und eigenwillig // 1 1 14 15 FRM 02 I 09 // Literaturszene Wer sich aufmacht, all die Aktivitäten und Initiativen, die Menschen und die Literaturszene auszumachen, kommt an kein Ende 1 2 3 4 Verlag. Während bei S.Fischer zunächst das literarische Erbe der klassischen Moderne dominierte, wuchs Suhrkamp zu jener Institution heran, die das geistige Leben der alten Bundesrepublik vier Jahrzehnte lang entscheidend prägte, ja beherrschte. Die „Suhrkamp-Kultur“ stand viele Jahre Linie 6 > Die Kreativ-Linie lang synonym für deutschsprachige Gegenwartsliteratur – die Lindenstraße im Westend war die Zentrale der Nachkriegsliteratur. Und einige der kleineren Verlage, die in und um Frankfurt ihren Sitz haben, sind durch Abspaltung (bisweilen durchaus im Streit) aus den beiden Großen Suhrkamp und Fischer hervorgegangen. Nach Jahren als Lektor bei Fischer gründete Vito von Eichborn bereits 1980 seinen eigenen Verlag, Joachim Unseld übernahm nach seiner Trennung vom Vaterhaus die „Frankfurter Verlagsanstalt“, Lektor Rainer Weiss gründete vor wenigen Jahren Weissbooks. Aber auch der Schöffling Verlag, der Stroemfeld Verlag, der Axel Dielmann Verlag und andere zählen zu jenen feinen Adressen, ohne die die literarische Landschaft um einiges ärmer wäre. Und schließlich residiert nicht zufällig in unmittelbarer Nachbarschaft zum Goethe-Haus im Gro- ßen Hirschgraben der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, 1948 vom 1825 in Leipzig gegründeten Börsenverein abgespalten, seit 1990 wieder gesamtdeutsch. Als Dachverband sämtlicher deutscher Verlage, Buchhändler und Auslieferer ist der Börsenverein Hirn und Herz der Buchbranche, er ist die schlagkräftige Lobby der Bücherwelt. Mit dem „Deutschen Buchpreis“ ist es ihm zudem gelungen, das lange vermisste Pendant zum britischen Booker Prize oder dem Prix Goncourt zu schaffen. Wer den Titel „Bester deutschsprachiger Roman des Jahres“ zugesprochen bekommt, für den ist das Preisgeld von 25 000 Euro nur ein geringer Teil des Lohns: Hohe Auflagen, internationale Aufmerksamkeit und Übersetzungen sind ihm gewiss; der Deutsche Buchpreis hat sich binnen kürzester Zeit als wichtigste deutsche Auszeichnung für ein Einzelwerk etabliert. Während der auf die Preisverleihung folgenden sechs Buchmesse-Tage ist Frankfurt dann tatsächlich der Mittelpunkt der literarischen Welt. In einem der nobelsten Hotels der Stadt, dem Frankfurter Hof, kann man während der Messe die nicht-geistige, die ökonomische Kehrseite der Literatur erleben. Nirgendwo sonst wird der Warencharakter der Literatur begreifbarer; hier wird der ansonsten leise summende Motor der Bücherwelt hörbar, und zartere Gemüter tun sich oft schwer damit anzuerkennen, dass das Gebaren der Agenten und Lektoren unverzichtbar zu einem vitalen Literaturbetrieb gehört. 1 Matthias Altenburg kennen Krimileser besser unter seinem Pseudonym Jan Seghers. Er war auch mal Lektor im Verlag der Autoren und lebt in Frankfurt. 2 Martin Mosebach ist Georg-Büchner-Preisträger von 2007 und gilt als begnadeter Stilist. Der Frankfurtkenner porträtierte seine Stadt eindrucksvoll im Roman „Westend“. 3 Eva Demski ist die „Grande Dame“ der Frankfurter Literaturszene; zu ihrem jüngsten Buch „Gartengeschichten" inspirierte sie das Grün vor ihrer Terrassentür. 4 Zsuzsa Bánk war Buchhändlerin, studierte Literatur in Mainz, lebt heute als Schriftstellerin („Der Schwimmer“) in Frankfurt. 5 Bodo Kirchhoff hat von seiner „Schreibwohnung“ in Sachsenhausen aus die Skyline im Blick. Wiederum nur wenige hundert Meter vom „Frankfurter Hof“ entfernt findet am Morgen des Buch- messesonntags dann die Hohe Messe des Literaturfestes Buchmesse statt. Schauplatz der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ist die Paulskirche. Wer zu den Auserwählten zählt, die zur Preisverleihung geladen werden, findet sich unter den Spitzen des Staates wieder, die hier ihre Verbundenheit mit der Literatur zeigen. Doch nicht allein dadurch wird die Paulskirchenrede zum Politikum. Wer hier spricht, darf gewiss sein, dass seine Worte weltweit Gehör finden, und nicht selten, wie etwa in der skandalumwitterten Rede Martin Walsers 1998 oder beim bewegenden Auftritt Saul Friedländers 2007 werden die Anwesenden zu Zeugen bedeutender Ansprachen, Marksteine im geistigen Leben nicht nur der Bundesrepublik. 16 17 FRM 02 I 09 5 // Literaturszene Die schiere Menge ist ebenso be eindruckend wie erdrückend. Bezieht man die Institutionen noch ein, ist die Literaturszene nachgerade uferlos Während alle Welt die große Frankfurter Buchmesse kennt, wissen nur wenige um ein anderes Buch-Event, das seinerseits das größte seiner Art im deutschen Sprachraum ist: Über 300 AusstelLinie 2 > Die Preis-Linie ler kommen alle zwei Jahre zur „Mainzer Mini-Pressen-Messe“, nur wenige hundert Meter entfernt vom Gutenberg-Museum, das auf ganz andere Weise als das Goethehaus im Hirschgraben 1 ein Epizentrum nicht nur der deutschen, ja der Literatur der ganzen westlichen Welt ist. Ohne Georg-Büchner-Preis Seit 1923 wird der hochangesehene Preis in Darmstadt vergeben, benannt nach dem Literaturgenie aus Goddelau. Buchdruck mit beweglichen Lettern keine Bibeldrucke, ohne Bibeldrucke keine maßstabsetzende Verbreitung der Lutherbibeln und damit einer Sprachnorm für die gesamte deutsche Sprache, ohne Buchdruck keine Verlagsindustrie. In Mainz wurde der Buchdruck erfunden. Die Frankfurter hingegen erfanden das Stadtschreiber- amt. Mittlerweile gibt es viele Orte, die für ein ganzes Jahr einem Autor Logis zur Verfügung stellen und mit einem ansehnlichen Deputat versorgen. Übrigens seit 1984 auch Mainz, wo derzeit Monika 1 Maron die Stadtschreiberwohnung nutzt. Das Anrecht auf das Original aber hat Frankfurt-BergenLinie 1 > Die Messe-Linie Enkheim, hier oben wurde das Stadtschreiberamt 1974, als Bergen noch gar nicht zu Frankfurt gehörte, erfunden. Wenn Ulrich Peltzer, der gegenwärtige Stadtschreiber von Bergen, ein paar Schritte 2 Frankfurter Buchmesse An sechs Tagen im Oktober trifft sich die Buchbranche der Welt in den Messehallen in Frankfurt – und um sie herum. hinter seinem Stadtschreiberhäuschen in die Streuobstwiesen des Berger Hangs spaziert, liegt ihm im wortwörtlichsten Sinne die Region zu Füßen. Von hier aus wird FrankfurtRheinMain als zusammenhängender Naturraum erkennbar, am südlichen Rand begrenzt durch den Odenwald, im Osten durch die Hänge des unterfränkischen Spessarts. Hätte Darmstadt eine mit Frankfurt vergleichbare Skyline, ließe sich von hier aus bei guter Sicht der Südrand der Region ausmachen. Und dort, in Darmstadt, ist gleichsam der Olymp der deutschen Literatur. Einmal im Jahr, als Höhepunkt der Herbsttagung der 1949 gegründeten Deutschen Akademie für Dichtung und Sprache, wird hier der wichtigste deutsche Literaturpreis, der Büchner-Preis, verliehen. Im Großen Haus des Darmstädter Staatstheaters versammelt sich alljährlich Ende Oktober die Elite des deutschen Literaturbetriebs. Neben dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gehen von dieser Preisverleihung entscheidende Impulse für das literarische Leben der Bundesrepublik, Österreichs und der Schweiz aus – im allerbesten Fall werden hier Trends und Standortbestimmungen für die nächsten Jahre geliefert. Ohnehin ist die Preisdichte in FrankfurtRheinMain beeindruckend: Wer sich aufmacht, all die literarischen Aktivitäten und Initiativen, die Menschen und die Institutionen, die die literarische Szene ausmachen, zu erkunden, kommt kaum an ein Ende. Die schiere Menge ist ebenso beeindruckend wie erdrückend und wird, bezieht man noch die Universitäten und Fachverlage, die Bibliotheken, Literaturhäuser und Medien mit in die Betrachtung ein, nachgerade uferlos. Letztendlich ist das Schreiben aber immer ein einsames Geschäft. Die romantische Vorstellung von Dichtern im Café oder disputierenden Denkern in literarischen Salons ist passé. Literarisches Leben heute ist die Summe all dessen, was in den Schnittmengen zwischen Kreativen, Verlagen, Akademien, Kulturdezernaten, Festivals, Messen, Institutionen und nicht zuletzt den hier zeitweise oder ständig lebenden Autoren und einer interessierten Öffentlichkeit geschieht. In diesem Sinne blüht die 2 18 19 Literatur in FrankfurtRheinMain wie kaum an einem anderen Ort. FRM 02 I 09 \\ // Kreativwirtschaft Ideenschmiede GEODATEN 1 5 0°0 9' 9 9.78"N 0 8 ° 7 5 ' 6 2 . 1 1" E 2 5 0 ° 0 9 ' 9 1 . 1 1" N 08°78'8 6.76"E 3 5 0 ° 1 0 ' 6 9 . 0 1" N 0 8 ° 74 ' 9 0 . 6 5 " E Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum 4 5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N 0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten. Jetzt kommt der neue Hafen 5 50°10'16. 57 "N 0 8 ° 7 5 ' 3 7. 2 2 " E 6 5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N 0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E offenbach von Martin Orth und michael Hudler (FOTOs) 20 21 F R M 0 2 I 0 9 F 1/2/3/4/5/6 Denk-Fabriken Die Kreativen erobern die alten Produktionshallen in Offenbach. Hier: das Loft von Sensory Minds, einem überaus erfolgreichen Start-up, in einer ehemaligen Lederwarenfabrik // Kreativwirtschaft 1 2 Wolfgang Henseler Der Absolvent der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) wurde schon mit seiner ersten Internet-Firma zum Millionär. Jetzt entwickelt er innovative Websites und ist international gefragt www.sensory-minds.com 22 23 F R M 0 2 I 0 9 Knut Hartmann Der Markendesigner zog 2002 mit seiner Agentur von Frankfurt nach Offenbach und konnte damit die Mietkosten halbieren. Inzwischen hat er die Geschäftsführung seiner Tochter (rechts) übertragen und konzentriert sich auf die Fotografie www.khdesign.de // Kreativwirtschaft > Dienstag waren die Leute von Google in Offenbach. Auf der Suche nach neuen Internet- Lösungen. Bei Sensory Minds in der Ludwigstraße. Das Start-up von Wolfgang Henseler ist in kurzer Zeit zu einem großen Player im Bereich Natural User Interface aufgestiegen. Dieser Begriff bezeichnet den Wandel an der Schnittstelle Mensch-Maschine: Weg von Maus und Tastatur, hin zur Bedienung mit Fingern, Händen oder einem Stift direkt am Bildschirm – eben hin zu einer „natürlichen Nutzung“. „Kein Umweg mehr über Menüs und Eingabebefehle“, sagt Wolfgang Henseler, „die Bedienung wird unmittelbarer, einfacher, schneller, effizienter und spielerischer. Jeder Mensch, ob jung oder alt, kommt damit intuitiv klar.“ Diese Entwicklung betrifft auch das Geschäftsmodell von Google. Wie verändern sich Websites? Wie muss das Interface aussehen? Darauf hat Sensory Minds Antworten. Und deshalb war Google am Dienstag in Offenbach – und Youtube am Mittwoch. Offenbach im Spätsommer 2009. Eine Stadt vor dem größten Wandel in ihrer Geschichte? Gestern Fabrikstadt, morgen der Hot Spot der Kreativszene. Offenbach häutet sich, wischt den Schweiß von der Stirn. Zwar zählen die Maschinenbauer wie Manroland (Druck) oder GKN Löbro (Auto mobil) noch zu den größten Arbeitgebern. Aber die Lederwarenproduktion im großen Stil, durch die sich die 120 000-Einwohner-Stadt einst einen Namen machte, ist Geschichte. Davon zeugt heute nur noch das Ledermuseum. Dafür rückt immer stärker, aber bislang über die Stadtgrenzen hinaus kaum wahrgenommen, die so genannte Kreativ-Wirtschaft in den Vordergrund. Künstler, Musiker und Fotografen machen auf sich aufmerksam. IT-Firmen, Designer und Werbeagenturen entwickeln Ideen für Produkte. Mit 4000 Menschen in 900 Unternehmen ist Offenbach in dieser Branche überdurchschnittlich stark vertreten, wie eine Studie zeigt. Das Cluster formiert sich. Aus leerstehenden Fabriken werden schicke Lofts, eine alte Ölhalle wird für Ausstellungen genutzt, in Hinterhöfen entstehen Werkstätten, aus einer Brache wird ein Open Air-Kino und aus einem ausgedienten Lokschuppen ein angesagter Szene-Treff. Wolfgang Henseler sitzt im zweiten Stock einer ehemaligen Lederwarenfabrik. Die Räume groß- zügig, offen, alles in Schwarz und Weiß. Er ist der Bill Gates von Offenbach, die Ikone der Kreativ szene, ein Mann der ersten Stunde. Kunststudent, Gründer, Millionär – immer an der Spitze der Entwicklung. Bereits als Student an der Hochschule für Gestaltung bastelt er an der Zukunft des Computers. Er legt seinen Profs 1988 ein schwarzes Plexiglas-Teil auf den Tisch, das auf Berührung reagiert. Zu der Zeit ein Fall von Genie oder Wahnsinn. 1994 gründet er die „Pixel Factory“, entwirft 3 Sebastian Herkner Der Produktgestalter machte 2007 sein Diplom in Offenbach mit der Neuinterpretation eines Ohrensessels. 2009 zählt das Design-Magazin „Wallpaper“ seinen Tisch (oben) schon zu den 20 besten Produkten der Mailänder Möbelmesse www.sebastianherkner.com die ersten Internet-Seiten für die Deutsche Bank, Mercedes-Benz, Lufthansa. Zu Hochzeiten beschäftigt das Unternehmen 120 Mitarbeiter in Offenbach, dazu Filialen in London und New York. 1999 übernimmt Henseler an der Pforzheimer Hochschule für Gestaltung eine Professur für Visuelle Kommunikation - und verkauft sein Unternehmen gewinnbringend. Nach einem Intermezzo als Geschäftsführer bei einer Bad Homburger Internet-Agentur („Da hätte ich die Entwicklung verschlafen“) ist er nun wieder da. Und wie. Die großen Namen stehen Schlange bei Sensory Minds, das erst im Mai 2009 gegründet wurde. AMG Mercedes will sein Natural User Interface Design im großen Stil einsetzen, die Bundeswehr ist an seinen Projekten interessiert. Zwölf Mitarbeiter arbeiten fieberhaft an innovativen Websites für MLP und Arte. Erst im Juli installierte Sensory Minds die weltweit größte Multi-Touch- und Multi-User-Wand am Nürburgring – 45 Meter lang und 11 Meter hoch. Nur ein Warm-up für ein großes Rennen. Aber warum gerade in Offenbach? Kurze Wege, schnelle Entscheidungen, kreatives Potenzial, multikulturelles Flair – und günstige Mieten. Wie in Berlin-Kreuzberg. Der Maler Johannes Kriesche verlegte 1997 sein Atelier von Frankfurt nach Offenbach. In die Mato-Fabrik, eine ehemalige Maschinenfabrik in der Bieberer Straße. Sie sollte eigentlich abgerissen werden, die Ateliernutzung nur eine Übergangslösung sein. Heute arbeiten in der Fabrik mit dem Charme des Berliner Kunsthauses „Tacheles“ über 40 Maler, Bildhauer und Musiker. Es riecht noch nach Metall, aber es entsteht Kunst. Die Künstlervereinigung „Kunst Raum Mato“ macht sich für den Kreativ-Standort Offenbach stark. Kriesche, der durch seine Paraffin-Arbeiten überregional bekannt wurde, ist 24 25 F R M 0 2 I 0 9 // Kreativwirtschaft 4 5 Wilfrid Kreutz Der Metallbildhauer gründete 1998 sein Atelier „Hammer Art“ in der Offenbacher Mato-Fabrik. 2009 entwarf er für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Pokal www.kunst-raum-mato.de 26 27 F R M 0 2 I 0 9 Bernd Kracke Der Professor für Elektronische Medien ist seit 2006 Präsident der Offenbacher Hochschule für Gestaltung. Für den Herbst 2009 erhofft er sich eine Richtungssentscheidung für den Umzug auf das Hafengelände www.hfg-offenbach.de // Kreativwirtschaft Vorsitzender des Vereins. Hemdsärmelig, unprätentiös, „hier geht einiges“. Längst lebt er auch in Offenbach. Kontakte binden. Gerade kommt er von einer Ausstellung aus Nürnberg. Dort entsteht auf dem ehemaligen AEG-Gelände ein neuer Kunstraum nach dem Vorbild der Leipziger Baumwollspinnerei. In dieser Liga sähe er Offenbach gerne. Knut Hartmann, Gründer und Inhaber von khdesign, zog 2002 mit seiner Markenagentur von Frankfurt nach Offenbach – und konnte damit die Mietkosten halbieren. Er sitzt in der Heyne-Fabrik. Die ehemalige Schrauben-Fabrik in der Nähe des Hafens war einmal die drittgrößte Fabrik in Offenbach. Nach Einstellung der Produktion 1968 wurde das Gelände renoviert und mit mehreren Architektur- und Denkmalschutzpreisen ausgezeichnet. In den schicken Lofts und Showrooms arbeiten heute 200 Firmen. Sie entwickeln Trends in Design, Mode, Architektur und Werbung. Knut Hartmann betreut Großkunden wie den Pharmariesen GlaxoSmithKline und die Drogeriemarktkette „dm“. Der finanzielle Vorteil in Offenbach ist längst in den Hintergrund getreten. Kreative Netzwerke sind ein überzeugender Standortfaktor. Mit dem Möbelhändler im Erdgeschoss hat Hartmann ebenso über gemeinsame Projekte nachgedacht wie mit dem Werber über ihm – allerdings über Kunstaktionen. Das Agentur-Geschäft hat ihn nachdenklich gemacht. Hartmann will zurück an die Ursprünge. Er hat die Geschäftsführung der Agentur seiner Tochter übertragen. Und macht jetzt Fotografie. „City Lights“, verwackelte Stadtaufnahmen mit strahlender Leuchtkraft, sind sein Markenzeichen. Kunst, das ist das eigentliche Argument für Offenbach. Die traditionsreiche Hochschule für Gestal- tung (HfG) bildet den Humus des Kreativstandortes. Sie ist national die Nummer 1 im Kommunika tionsdesign und – nur zum Vergleich - fünfmal so groß wie die renommierte Frankfurter StädelSchule. Die HfG bildet mit 22 Professoren und 15 Dozenten 600 Studenten in den Fachbereichen Visuelle Kommunikation und Produktgestaltung aus und bringt immer neue Topleute und Talente hervor. Den Künstler Thomas Bayrle. Den Designer Oliver Grabes, der die XBox für Microsoft gestaltete. Den Filmregisseur Carsten Strauch und jüngst erst Sebastian Herkner. Der Produktgestalter und Absolvent von 2007 zeigte im April drei Entwürfe auf der weltgrößten Möbelmesse „Salone“ in Mailand. Prompt wurde ein Ausstellungsstück von dem international führenden Designmagazin „Wallpaper“ zu den besten zwanzig Produkten gekürt. Mit zwei weiteren Entwürfen steht Herkner in Verhandlungen mit Herstellern in den Niederlanden und Spanien. Geboren und aufgewachsen in Bad Mergentheim, ist Herkner – wie so viele - in Offenbach hängen geblieben. Er lebt und arbeitet in einem Hinterhausloft in der Geleitsstraße – barfuß, in Jeans und T-Shirt. Ein Offenbacher Bohème. „Natür- 6 Johannes Kriesche Der Maler, international bekannt durch seine ParaffinArbeiten, zog 1997 mit seinem Atelier in die MatoFabrik. Inzwischen leitet er die Künstlervereinigung „Kunst Raum Mato“ mit großem Engagement www.johannes-kriesche.de 28 29 F R M 0 2 I 0 9 lich gehen einige Absolventen nach Berlin“, sagt Herkner. „Aber die Region um Offenbach ist viel Die HfG finanzstärker. Außerdem finden in Frankfurt die großen Messen statt.“ Auf seinem Arbeitstisch liegt Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach zählt zu den größten deutschen Kunsthochschulen. Sie bildet 600 Studenten in den Fachbereichen „Visuelle Kommunikation“ und „Produktgestaltung“ aus und verleiht das anerkannte Diplom. Bewusst wurde an dem Diplomabschluss festgehalten, um hohe Qualitätsstandards und internationale Mobilität zu gewähren. Ab Wintersemester 2009 wird die Möglichkeit der Promotion geboten. Zum Sommersemester 2010 wird es eine Stiftungsprofessur zur „Kreativität im urbanen Kontext“ geben – initiiert von der Stadt Offenbach. Möbelmesse. bereits ein Entwurf eines Sideboards aus Holz und gekantetem Messing für die kommende Mailänder „Es gibt in dieser Stadt so eine Art Kreuzberg-Effekt“, sagt Professor Bernd Kracke, Präsident der Hochschule für Gestaltung. „In der Hochschule liegt das Potenzial, in der Stadt sind die Freiräume. Beide profitieren voneinander.“ Sein größtes Projekt ist der Umzug der HfG auf das frei gewordene Hafengelände. Am alten Standort mit dem idyllischen Isenburger Schloss wird es zu eng. Nach einem Gutachten werden 5000 Quadratmeter mehr Nutzfläche benötigt. „Wenn wir jetzt nicht erweitern, bekommen wir in zehn oder fünfzehn Jahren Probleme und fallen im Wettbewerb mit anderen Hochschulen zurück“, sagt Kracke. Anspruchsvoll, eigenwillig, aber überzeugend und überzeugt von der Sache. Das Hafengelände bietet sich für das Millionenprojekt geradezu an. Es ist mit 26 Hektar Landund 6 Hektar Wasserfläche das größte und attraktivste Baugebiet in FrankfurtRheinMain – doppelt so groß wie der Frankfurter Westhafen, etwa ein Viertel so groß wie die Hamburger Hafencity. Ein Bebauungsplan ist vorhanden, die Erschließung läuft, im kommenden Jahr könnte der Hochbau beginnen. Derzeit prüft die Landesregierung das Projekt Kreativ-Campus. Im Herbst soll eine Richtungsentscheidung fallen. Fällt sie positiv aus – und das wünschen sich alle Kreativen von Henseler über Kriesche bis Hartmann und Herkner – wäre das der Big Bang für die Stadtentwicklung. \\ // FRM-Gespräch GEODATEN 1 5 0°07 '30.6 6"N 0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E F1 COHN-BENDIT Warum FRM international ist Ein FRM-Gespäch über Frankfurt, seine Stärken und Chancen > Als jemand, der wie kein Zweiter aus der Region in und für > Liebgewonnen ist nicht identisch mit Heimat. Europa tätig ist – wie wird Frankfurt aus Ihrer Sicht interna- Nein, natürlich nicht. Für mich hat dieses Gefühl mehr mit Men- tional wahrgenommen? Wie blickt man von Brüssel, Straß- schen und bestimmten Orten zu tun als mit urbanen Zuweiburg, London oder Paris auf FrankfurtRheinMain? sungen. Bei meinem Sohn ist das schon anders. Er ist hier gebo- Frankfurt wird in erster Linie wahrgenommen durch die Euro- ren. Für ihn ist Frankfurt Heimat. Insgesamt gibt es in Deutschpäische Zentralbank, die so etwas wie ein europäisches Wahrzei- land ja ein starkes Regional- oder Lokalbewusstsein. Man setzt chen ist. Das Zweite ist der Frankfurter Flughafen. Das sind die sich gern ab von den andern, die Bayern beispielsweise vom Rest beiden Fixpunkte in der europäischen Öffentlichkeit. Für be- der Bundesdeutschen. Insofern ist es für einen in Frankfurt lestimmte Gruppen spielt auch die Buchmesse eine wichtige Rolle. benden Türken auch leichter, sich als Frankfurter zu definieren, denn als deutscher Türke. > Wie erklären Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen im EU- Der Europäer Erst einmal lebt man ja nicht primär in einer Stadt, sondern man Gettoisierung von Menschen mit Migrationshintergrund evi- lebt in einem Lebenszusammenhang. Für mich hat dies viel mit dent. Wie hat es die Region hier geschafft, ein gesellschaft- ziehungen, meinen Freunden. Ich meine: Irgendwann hat mich Spannungsfeldern ausgleichend wirkt? das Leben hierher verschlagen, es hat mir hier gefallen, ich habe Da ist manches auch in Frankfurt von Stadtteil zu Stadtteil unmich hier verliebt und lebe hier. In diesem Beziehungsnetzwerk terschiedlich, und man sollte nicht unterschätzen, dass auch in finde ich in Frankfurt sehr angenehme Lebensmöglichkeiten. Frankfurt jugendliche Türken Schwierigkeiten haben. Aber sicher ist, dass man in Frankfurt nicht mehr nur eine „Apfelwein- > Kann Frankfurt für jemanden, der hierher kommt, Heimat Identität“ haben muss, um angenommen zu werden. Das hat viel Picture credit FRM 02 I 09 > In Frankreich, den Niederlanden, auch in Berlin ist die meiner Geschichte zu tun, meiner Ehe, meinem Kind, meinen Be- liches Klima zu entwickeln, das zwischen all diesen enormen Daniel Cohn-Bendit, 1945 im süd westfranzösischen Montauban geboren, gilt als eine der schillerndsten Figuren der 68er-Bewegung und als „Wanderer“ zwischen Deutschland und Frankreich. Seit 1994 ist „Dany le Rouge“ Abgeordneter im Europäischen Parlament, abwechselnd für die deutschen und die französischen Grünen. Bei der Europawahl 2009 errang er mit seiner Liste Europe Ecologie 16, 9 Prozent und entfachte in Frankreich einen regelrechten „Dany Boom“. Daniel Cohn-Bendit, der Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen, lebt in Frankfurt. 30 31 Parlament Ihre persönliche Verbundenheit zu Frankfurt? werden? mit dem zu tun, was politisch für die Integration getan wurde. Heimat ist für mich ein schwieriger Begriff und – wie er in Aber generell ist richtig: Die hohe Anzahl von Ausländern schützt Deutschland manchmal quasi vor sich her getragen wird – sehr alle. Man fühlt sich als Ausländer nicht fremd, einfach weil so fremd. Frankfurt kann man liebgewinnen, das auf alle Fälle. Man viele andere Fremde da sind. Dadurch wird sozusagen auch das fühlt sich wohl in Frankfurt. Irgendwann geht einem vielleicht Verhältnis zwischen den Eingeborenen und den Fremden klar das Provinzielle auf die Nerven – aber natürlich habe ich Frank- definiert. Es gibt so viele Fremde, dass alle das Gefühl haben, der furt liebgewonnen. Fremde gehöre dazu. // FRM-Gespräch gibt, die jedes Talent, jede Initiative ermöglicht, das gehört zu NEU: SURROUNDINGS www.surroundingsmagazine.de den Merkmalen der Stadt von morgen. > Hat Frankfurt dafür gute Voraussetzungen? Gotta have it! Frankfurt hat gute Voraussetzungen, wenn es bestimmte Pro bleme löst. Die guten Voraussetzungen sind, dass Frankfurt eine ganz interessante Mischung aus Stadt und Dorf ist. Das Dorf kann Geborgenheit geben und die Stadt kann die Freiheit der Anonymität geben. Das ist eine positive Sprengkraft und Qualität. > Hat angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Finanzkrise die lokale und regionale Dimension Daniel Cohn-Bendit, Exdezernent für multikulturelle Angelegenheiten: „Man fühlt sich wohl in Frankfurt.“ Picture credit eigentlich noch ihren Platz auf der europäischen Bühne? Jetzt ist Frankfurt meine zweite Heimat. Bryan Jones und seine Familie lesen Surroundings. Alle Verhaltensänderungen, die notwendig sind, um die ökologische Krise zu meistern, werden in den Städten zu lösen sein. Es gibt da keinen Widerspruch zwischen dem, was man global angehen muss und der notwendigen Dimension des Handelns auf der städtischen, der urbanen Ebene. > Obwohl es ja immer heißt, Europa sei weit weg… Das ist so eine Floskel, die sich eingebürgert hat, dass Europa > Von Richard Florida, dem amerikanischen Soziologen, weit weg sei. Das ist aber widersinnig. Zunächst lebt man nicht stammt die These von den 3 Ts: Florida hat gezeigt, dass be- in „der“ Welt. Man lebt in viel kleineren Zusammenhängen, als sonders Städte und Regionen für kreative Menschen interes- man denkt. Und trotzdem ist Europa in Frankfurt. Wenn man sant sind, in denen neue Technologien, Talent und gesell- zum Beispiel in Paris ist, dann ist Paris mitten in Europa. Und schaftliche Toleranz in hohem Maße vorhanden sind. Wie wenn man in Frankfurt ist, dann ist Frankfurt mitten in Europa. sind, Ihrer Meinung nach, diese drei Attribute für Frankfurt Man kann da nicht sagen: Frankfurt ist weit weg. RheinMain vorhanden? Das Gespräch führte FRANÇOISE GIBERT. \\ Talent ist natürlich relevant und vorhanden. Und dass die neuen Technologien eine unheimliche Kreativität nach sich ziehen, ist klar. Gleichzeitig sind sie heute fast überall vorhanden. Ich meine aber, Florida unterschätzt die soziale Komponente. Ich glaube zum Beispiel, dass eine Stadt, die in einer hohen sozialen Sprei- Frankfurt am Main zung zwischen Arm und Reich lebt, auf Dauer nicht so produktiv sein kann. Eine Stadt ist für mich kreativ und in Bewegung, Einwohner insgesamt: 674 604 wenn die soziale Mobilität real ist - wenn zum Beispiel Schulen als soziale Aufstiegsleitern funktionieren. Das ist hier nur be- 164 163 ausländische Einwohnerinnen und Einwohner in Frankfurt, das sind 24,3 % grenzt der Fall und deshalb hat Frankfurt sein Kreativitäts potenzial noch nicht voll ausgeschöpft; dazu müsste es sozial dichter sein. Es gibt zum Beispiel Talente bei jugendlichen Migranten, die ohne Förderung nicht einfach so entdeckt werden. > Was macht in Ihren Augen die Qualität einer Stadt, einer Metropolregion der Zukunft aus? Damit die Lebensgrundlagen stimmen, muss eine Stadt erst einmal die ökologischen Gefahren meistern. Das ist sehr schwierig, weil die ökologische Stadt einen völlig anderen Umgang mit Verkehr, mit Lärm, mit dem CO2-Ausstoß verlangt. Die Stadt von morgen ist aber auch eine Stadt, die Solidarität und Freiheit miteinander verbinden kann. Dass es einen Gemeinsinn gibt, der jeden Schwachen beschützt, und es gleichsam auch eine Freiheit 32 33 FRM 02 I 09 Ausländische Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main nach Staatsangehörigkeit: Die Top10 1. Türkei: 31 066 2. Italien: 13 661 3. Kroatien: 11 861 4. Serbien: 10 245 5. Polen: 9321 6. Griechenland: 6411 7. Marokko: 6183 8. Bosnien und Herzegowina: 5260 9. Spanien: 4494 10. Portugal: 3423 Surroundings: Das englische Frankfurt-Rhein-Main-Medium Jetzt erhältlich im ausgesuchten Buch- und Zeitschriftenhandel und als Abo. Einzelpreis: € 6 Jahresabo (4 Ausgaben): nur € 20 // Veranstaltung NACHT DER INNOVATION ZUKUNFT ERLEBEN Wie groß ist das Wissenpotenzial in FrankfurtRheinMain wirklich? Die Antwort gibt die kreative Leistungsschau Innovative 2009 in Darmstadt > Feuerwerk der Kreativität: Hochschulen, Forschungs- Pocket-Guide institute und Unternehmen präsentieren erstmals für FrankfurtRheinMain gemeinsam die Innovationskraft der Region. Innovative 2009 Herbst 2009 heißt die Ausstellung, die am 2. Oktober von 10 bis 21 Uhr in Darmstadt Premiere feiert. Im Darmstadtium wird all das zu sehen sein, was Wissenschaftler, Dienstleister und Ingeni- EvEnts, Kultur, GEnuss, AusFlüGE und MEhr eure zwischen Mainz und Aschaffenburg, zwischen Gießen und Darmstadt tagtäglich entwickeln und erforschen. Über 60 Aussteller zeigen Exponate und Mitmachexperimente, informieren mit Vorträgen und Videopräsentationen. „Edutainer“ führen durch die Ausstellung und werden die komplexe Welt des Wissens einfach und anschaulich erklären. Wie ein „Who’s Who“ aus FRM liest sich die Teilnehmerliste. In das DarmGießen und Darmstadt, das Mathematikum aus Gießen, das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT, Fotos: stadtium kommen unter anderem die Universitäten Frankfurt, 1 das Max-Planck-Institut für Biophysik sowie die Unternehmen Heraeus, Schott, Continental und die Software AG. Die Innovative 2009 soll kein einmaliges Event bleiben. Nach der Premiere in diesem Jahr soll die Leistungsschau der Innovatoren künftig jedes Jahr bei den Besucherinnen und Besuchern für Staunen sorgen. Darmstadtium/Jürgen Mai(2) 34 35 FRM 02 I 09 Eine Region zeigt ihre Kreativität Das Darmstadtium gibt die passende Kulisse für die Innovative 2009 www.innovative2009.de Für die After-Work-Logistik! Mit vielen Empfehlungen und Infos // FRM-Marken Standards In FRM Marken sind das Besondere im Gewöhnlichen, das Bekannte im Anonymen. Sie geben Orientierung im Konsumlabyrinth. Elf starke Standards aus FrankfurtRheinMain – eine Übersicht Illustration: Martin O'NEILl > „Deutsche Standards“ nennt sich ein 600 und Prestige.“ Marken ziehen Grenzlinien zwischen Seiten starker Klassiker über deutsche Mar- dem Besondern und dem Gewöhnlichen, dem Bekann- kenprodukte – sozusagen die Hall of Fame des deut- ten und dem Anonymen. Wer sich aufmacht, die FRM- schen Produktdesigns. Wer sich in der kiloschweren Standards zu suchen, wird viele außergewöhnlichen Schwarte wiederfindet, hat es geschafft, ist oben, ange- Marken-Produkten finden. Elf von Ihnen stellen wir kommen im Marken-Olymp. Eine Auszeichnung wie vor. Es sind Marken mit Geschichte und Geschichten. ein Ritterschlag. Herausgeber Florian Langenscheidt, Marken mit Image- und Bekanntheitswerten weit über mit dem gleichn amigen Verlag selbst eine über die die Region hinaus. Marken, deren Wert auch von neuen Grenzen hinweg bekannte Marke, schreibt im Vorwort Besitzern erkannt und weiter gepflegt werden. Marken, „Marken sind wie Macheten. Sie schlagen Schneisen die manchmal anachronistisch anmuten und dennoch durch den Dschungel des Warena ngebotes. Marken sind auf Erfolg getrimmt sind. Marken, die zur Region gehö- Versprechen. Sie sichern mit Brief und Siegel Qualität ren. Marken, die Qualität verheißen. Marken, die hohen und Tradition zu. Marken sind aber auch Verheißungen, Designanspruch ausstrahlen. Und Marken, um deren Sirenen im Meer der Kauflust. Sie versprechen Status Fortbestehen zu kämpfen, es sich lohnt. 36 37 FRM 02 I 09 // FRM-Marken „Marken sind wie Macheten. Sie schlagen Schneisen durch den Dschungel des Warenangebotes“ // Florian Langenscheidt 38 39 FRM 02 I 09 4 9 ° 6 6‘ 7 6 . 0 0 “ N 0 8 ° 9 9 ‘ 7 2 . 4 5“ E 5 0 ° 1 7 ‘ 1 0 . 7 1“ N 0 8° 5 3 ‘ 0 0 . 6 8 “ E 5 0 ° 1 2 ‘ 2 6 . 2 8 “ N 0 8 ° 6 1‘ 7 7. 9 8 “ E 4 9 ° 9 8 ‘ 7 5 .3 2 “ N 0 8 °4 0 ‘ 7 3 .9 5“ E Koziol your life. Aus der ehemaligen Elfenbeinwerkstatt Koziol in Michelstadt kommen inzwischen modische Leuchten, trendige Raumteiler und bunte Geschenkartikel. Sogar eine eigene Philosophie, die Koziologie bahnt sich vom Odenwald aus ihren Weg und führt das Unternehmen auf die Siegertreppchen der internationalen Designwettbewerbe. Ideen zum Anfassen. Verboten gut aussehen: Der aktuelle Werbespruch für die Braun-Rasierer aus Kronberg gilt für die Kundschaft wie für die Geräte gleichermaßen. Seit den 60er Jahren schreiben die Rasierer eine internationale Erfolgsgeschichte – auch im Industriedesign. „Mr. Braun“, Designpapst Prof. Dieter Rams, gab den Produkten ein unverwechselbares Gesicht – elementar funktionalistisch. Sinn-Uhren sind anders. Kein Schnickschnack, keine platte Mode, kein Schmuck im herkömmliche Sinn. Dafür sind die Chronographen aus der Frankfurter Manufaktur reine, ungeschminkte, Ingenieurskunst, Innovationen pur. Mit seinen sechs Modellen der Finanzplatzuhr zeigt Sinn auch Sinn für den Standort FrankfurtRheinMain. Nicht nur für FrankfurtRheinMain ist Opel eine Marke mit Tradition und Zukunft. Opel muss wieder blitzen sagt Ministerpräsident Roland Koch nach den Turbulenzen der vergangenen Monate. Mit dem Insignia und dem neuen Astra haben sich die Rüsselsheimer wieder hoffnungsvoll ins Gespräch gebracht. Ad aspera per astra. Oder: der Beginn einer neuen Ära www.koziol.de www.braun.com www.sinn.de www.opel.de 4 9 ° 8 7 ‘ 5 1 . 1 2 “ N 0 8° 6 5 4 8 . 2 3 “ E 5 0 ° 5 4 ‘ 3 9 .8 1“ N 0 8° 3 9 ‘ 1 4 . 5 2 “ E 5 0 ° 2 2 ‘ 5 9 .5 9 “ N 0 8° 2 6‘ 5 3 .8 8 “ E 5 0 ° 1 2 ‘4 6 . 7 8 “ N 0 8 ° 9 3 ‘ 8 8 . 3 7 “ E 5 0 ° 1 0 ‘ 8 5 . 24 “ N 0 8 ° 7 2 ‘ 9 6 .6 8 “ E 5 0 ° 0 8 ‘4 8 .7 6“ N 0 8° 8 3 ‘ 0 1 . 5 4 “ E 5 0 ° 1 6‘ 5 6 . 0 1“ N 0 8° 2 1‘4 2 . 1 1“ E Wella schafft Trends. Die Haarpflegeprodukte aus Darmstadt ermöglichten in den 70er Jahren den AfroLook, dann den legendären Wet-Look und heute eine sehr individuelle Haarmode. „Virtual Life“ heißt die aktuelle Vision – optisch angesiedelt zwischen Realität und virtueller Welt. Wer mehr erfahren möchte: im Wella-Museum gibt’s allerhand zu erkunden. Leica ist ein Mythos. Die Kult-Cameras aus Solms sind bei vielen bedeutenden, professionellen ReportageFotografen besonders für die überragende optische und mechanische Qualität der Objektive bekannt. Sieben Leica-Galerien weltweit – unter anderem in New York, Tokio und Frankfurt – zeigen Meisterwerke von Leica-Fotografen. „Draußen zuhause“: Tatsächlich würde man den Outdoor-Ausrüster JackWolfskin eher in Kanada verorten als in Idstein im Taunus. Enstanden ist der Spezialist mit der WolfsPfote als Markenzeichen aus der Frankfurter Firma Sine. Heute bieten über 200 Jack-Wolfskin-Stores weltweit Rucksäcke, Zelte und modische Allwetterkleidung an. 108 Jahre alt und quicklebendig. Der Frosch aus Mainz dürfte der älteste der Welt sein. Aber er macht immer noch große Sprüche. „Erdal – Gepflegte Schuhe haben’s drauf“, behauptet der rote Frosch. Seit über hundert Jahren steht er für kompromisslose Qualität. Die Schuhcreme aus Mainz-Mombach hält ziemlich konstant einen Marktanteil von 80 Prozent. The winner is: Ein Wasser kocher. Seit den 1920er Jahren steht das Offenbacher Unternehmen Rowenta für formschöne Haushaltsgeräte mit innovativen Funktionen, die sich dem Anwender häufig auch intuitiv erschließen. Erst kürzlich wurde der M-Edition der „red dot Design Award“ zuerkannt. Die revolutionären Dampfbügeleisen sind heute noch ein Verkaufsschlager. Cashmere in Leder. Die Luxustaschen der Offen bacher Lederwarenma nufaktur Seeger sind vor allem eins: unvergleichbar weich. Das garantiert speziell bearbeitetes feinstes Lammnappa. Einer der größten Anhänger war Leonard Bernstein. Der Star-Dirigent legte seinen Taktstock nur aus der Hand, wenn sein Seeger-Spezialkoffer in der Nähe war. Ein Name geht um die Welt. Als Heinz Hankammer vor 40 Jahren auf die Idee kam, Leitungswasser zu filtern, um ihm Kalk und Chlor zu entziehen, benannte er das junge Unternehmen der Einfachheit halber nach seiner Tochter. Heute ist der Name Brita weltbekannt. Die Wasserfilter aus Taunusstein stehen in unzähligen Haushalten. www.wella.de de.leica-camera.com www.jack-wolfskin.de www.erdal.de www.rowenta.de www.seeger.de www.brita.net // Wissenschaft FrankfurtRheinMain ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die Weltspitze vor von Martin Orth und michael Hudler (FOTOs) GEODATEN 1 4 9 ° 3 8 ' 3 2 . 9 3 " N 0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E F 1 Die Macher Stefan Walter und Jack Thoms treiben das Projekt „House of Logistics and Mobility“ in den Gateway Gardens voran 40 41 F R M 0 2 I 0 9 // Wissenschaft Die Region besinnt sich auf ihre Stärken. Nach dem House of Finance nun das House Of Logistics and Mobility – ein weltweit einmaliges Gründungs-, Bildungs- und Wissenstransferzentrum > Frankfurt Airport. Gateway Gardens. Hinter dem blumigen Namen verbirgt sich noch eine riesige Brache. Bauzäune, abgestecktes Baugelände und ein paar verlassene Wohnungen. Nur die frisch asphaltierten Straßen lassen erahnen, dass hier Zukunft entsteht. Auf dem Gelände lebten einmal 2500 amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen. Mit Kino und Kirche, Elementary und Middle School, Cola und Barbecue. Geschichte. Jetzt steht Gateway Gar- 1 Die Lage Das neue Stadtviertel „Gateway Gardens“ am Frankfurter Flug hafen wird das wohl am besten erreichbare in Europa sein dens für eine Vision. Auf dem 35 Hektar großen Areal soll bis 2016 ein urbaner Stadtteil für über 10 000 Menschen nahe dem Flughafen entstehen, ein Zentrum der Zukunft. Mit Büros und Hotels, Cafés und Restaurants – und dem House of Logistics and Mobility (HOLM). Ein Transparent an einer dieser übrig gebliebenen ockerfarbenen „Baracks“ und ein Schild mit dem Hinweis „2. Stock“ weist den Weg in die Zukunft. Dort sitzt das HOLM-Projektbüro, genauer 2 Das Modell Das „House of Logistics and Mobility“ steht als Modell im Projektbüro. Im kommenden Jahr soll Baubeginn sein 1 gesagt Geschäftsführer Prof. Dr. Stefan Walter, Marketingleiter Dr. Jack Thoms und ihre zwölf Mitarbeiter. In fünf zusammengelegten Wohnungen ein saniertes und modernes Office. Die jungen Wissenschafts-Manager, Direktoren am Supply Chain Management Institute (SMI) der European Business School (EBS), erzählen von „ihrem“ Projekt, schwärmen fast, ohne Punkt und Komma. „Nach dem House of Finance jetzt das House of Logistics and Mobility“, sagt Professor Walter. „Die Region besinnt sich auf ihre Stärken.“ Ein Silicon Valley der Logistik soll das HOLM werden. Ein 3 Die Vision In der ehemaligen Housing Area der Amerikaner soll ein urbanes Zentrum für über 10 000 Menschen entstehen weltweit einmaliges und richtungweisendes Forschungs-, Bildungs- und Wissenstransferzentrum. Die Voraussetzungen für ein derart ambitioniertes Projekt könnten kaum besser sein. Frankfurt RheinMain ist ein europäischer Hub, der im direkten Wettbewerb mit Dubai oder Singapur steht. 245.000 Menschen beschäftigt die Branche in der Region. Vier der fünf größten regionalen Arbeitgeber kommen aus diesem Bereich. FrankfurtRheinMain ist mit dem Flughafen, dem Frankfurter Kreuz und dem Frankfurter Hauptbahnhof ein europäisches Drehkreuz, die am besten erreichbare Region in Europa. Zur wirtschaftlichen Stärke kommt die wissenschaftliche Kompetenz - an der Uni Frankfurt, der FH Frankfurt, der TU Darmstadt und der European Business School (EBS) in Wiesbaden, den Gründungsuniversitäten von HOLM. In Darmstadt lehrt mit Professor Dr. HansChristian Pfohl ein Mitbegründer des Logistikmanagements in Deutschland. Und das Supply Chain Management Institute (SMI) der EBS mit Präsident Prof. Dr. Christopher Jahns an der Spitze ist eines der weltweit führenden Institute für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management. Walter und Thoms sind fasziniert von der Idee, aus dem geografischen Nebeneinander von Unter- nehmen und Hochschulen ein eng vernetztes integriertes Cluster zu schaffen. Denn erst das Cluster mit einem fähigen Management mache alle Beteiligten erfolgreich. Stefan Walter bemüht gerne einen Vergleich aus dem Sport. „Es ist so, als wenn behauptet würde, eine Ansammlung von elf Profifußballern mache bereits einen erfolgreichen Fußballverein aus. Die Erfahrung zeigt: Es ist nicht so. Erst ein erfolgreiches Clubmanagement wie durch Uli Hoeneß beim FC Bayern hat den Verein dauerhaft an der Spitze etabliert. Das gilt für Cluster genauso.“ 42 43 F R M 0 2 I 0 9 3 2 // Wissenschaft Und Walter geht noch einen Schritt weiter. „Die Leistungsfähigkeit von Industrie-Clustern wird nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen von der Stärke der lokalen Logistik-Cluster bestimmt. Im Zeitalter von Global Sourcing und Global Supply & Distribution Networks sind Einkäufer und Vertriebler auf ein reibungslos funktionierendes Supply Chain Management angewiesen. Und genau dieses können vernetzte Logistik-Cluster in einzigartiger Weise bieten. Neue Forschungen zeigen sogar, dass Logistik-Cluster für alle anderen Industrie-Cluster entscheidend für Unternehmenserfolg und Neuansiedlung von Unternehmen sind – und damit auch für die Region.“ Dabei Wechseln Sie Ihre Perspektive. beruft sich Walter auf Michael E. Porter, den bekannten Harvard-Ökonomen und „Vater der Clustertheorie“, den er einmal im Jahr besucht. Zurzeit ist das Projektbüro allerdings noch mit der eigenen „Logistik“ beschäftigt. „Veranstal- tungen, Konferenzen, Meetings und Gespräche, Gespräche, Gespräche“, sagt Stefan Walter. Die Dy- Betrachten Sie Ihr Unternehmen einmal aus einem anderen Blickwinkel: dem Ihrer Kunden, Investoren und Wettbewerber. Das gibt Ihnen neue Einblicke – und eröffnet Ihnen neue Chancen. Wir* unterstützen Sie dabei. Damit Sie das ganze Potenzial Ihres Unternehmens nutzen können. namik ist spürbar. 70 Projektpartner wurden bereits gewonnen. Alle fünfzehn Hochschulen in Hessen sind inzwischen dabei. Sie decken über 90 Fachgebiete mit Logistik- und Mobilitätsbezug ab. 50 Professoren werden dauerhaft am House of Logistics and Mobility arbeiten, überwiegend von den über 200 Wissenschaftler aus aller Welt. Einer von ihnen aus Harvard. Er wird die Cluster-Ideen von Michael E. Porter am HOLM vertiefen. Baubeginn soll schon im kommenden Jahr sein. Denn fast 90 Prozent der geplanten Bruttogeschossfläche von 20 000 Quadratmetern sind bereits reserviert. Im Jahr 2012 heißt es dann „Go HOLM!“ FLUGHAFEN LOGISTICS & MOBILITY IN FRM \\ Hafen Der Flughafen Frankfurt ist einer der zentralen europäischen Hubs. Über 50 Millionen Passagiere starten oder landen jährlich auf dem Airport Die Häfen der Region schlagen weit über zehn Millionen Tonnen Güter pro Jahr um. Die Schiffe haben Zugang zur Nordsee und zum Schwarzen Meer HAUPTBAHNHOF FRANKFURTER KREUz Der Frankfurter Hauptbahnhof ist der größte in Europa. Rund 350 000 Menschen nutzen ihn täglich – mit bestem Anschluss an das Nahverkehrsnetz Das Frankfurter Kreuz ist einer der meist befahrenen Straßenknotenpunkte Europas. Weit über 300 000 Fahrzeuge passieren das Kreuz täglich 44 45 F R M 0 2 I 0 9 * Der Name Ernst & Young bezieht sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen der Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Gründungsuniversitäten. 40 weitere Professoren werden in Projektbüros arbeiten. Hinzu kommen What’s next for your business? www.de.ey.com // Lebensqualität SO VIEL BIO steckt in der Region Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In FrankfurtRheinMain konzen trieren sich mehr Bio-Unternehmen und Öko-Verbände, als man denkt. Eine Rundreise zu den Orten, an denen FRM sich von seiner natürlichsten Seite zeigt von Marc-Stefan Andres und markus Hintzen (FOTOs) > Lebendige Ökobranche Kuh „Andorra“ mit Kälbchen auf dem Dottenfelder Hof und glückliche Schweine auf der Domäne Mechtildshausen „Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittelu nternehmen Alnatura noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko- Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmgutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt stadt. RheinMain. Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen eben 46 47 FR M 0 2 I 0 9 Hier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom falls über ihren Verband in FrankfurtRheinMain zusammen. der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelum- Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahn- satz in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro hofs mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus. (2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein: Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland- Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die // Lebensqualität Die Domäne Mechtildshausen Schicker Hofladen, große Stalllungen, gutes Restaurant – und bis zur letzten Praline alles einhundert Prozent Bio Der Dottenfelder Hof Seit gut 40 Jahren wird auf dem Vorzeige-Demeter-Hof in Bad Vilbel biologisch gewirtschaftet – mit eigener Viehzucht, Käserei und Bäckerei 1. Alnatura Bergstraße, FR M 0 2 I 0 9 Produktions- und Handels GmbH Landkreis Darmstadt-Dieburg 2. Bioland Mainz Verband ökologischer Erzeuger 3. Demeter Darmstadt Verband für ökologischen Anbau auf anthroposophischer Grundlage 4. Hess Natur Butzbach Naturfaser-Bekleidung 5. Institut für Bienenkunde Oberursel Forschung 6. Öko-Institut Darmstadt Forschung 7. Öko test Frankfurt Verbrauchermagazin 8. Tegut… Fulda Handelsunternehmen Gutberlet Stiftung & Co 48 49 Bickenbach // Lebensqualität Bioaffine Zielgruppe In FrankfurtRheinMain ent wickelt sich die Bio-Branche gut, weil hier eine bioaffine Ziel gruppe lebt – Menschen mit guter Ausbildung und höherem Einkommen, die Wert auf ge sunde Ernährung und Produkte aus der Region legen GEODATEN* 1 49°75'50.56"N 0 8 ° 6 1' 9 0 . 5 3 " E 5 5 0 ° 2 1' 8 0 . 5 1" N 08°5 4'8 3.93"E 2 5 0 °0 0'3 0.78 "N 08°26'25.99"E 6 49°87'08.67"N 0 8 ° 6 3 '4 0 . 3 1" E 3 49 ° 8 3'59. 3 4"N 0 8 ° 5 7 '4 0 . 1 4 " E 7 50°12'12.38"N 08°6 3'70.13"E 4 5 0 °4 3 ' 0 4 . 2 0 " N 0 8 ° 6 9 ' 0 7. 2 2 " E 8 5 0° 57 '19.0 0"N 09°67'5 8.65"E 8 4 7F 5 2 1 3/6 * der Unternehmen von Seite 49 Hersteller und 800 weitere Bioland-Betriebe wie Molkereien oder Biobäcker anliefert. Die Idee zu Querbeet, das sich mit Bio-Lie- Fleischfabriken. Der Grund für die Ansiedlung des Verbandes in feranten wie „Novum“ aus Bischofsheim und „Paradieschen“ Mainz vor elf Jahren: „Wir sind hier verkehrsmäßig gut gelegen aus Geiselheim den Markt teilt, hatte vor 13 Jahren Thomas in der Mitte Deutschlands“, erklärt Agraringenieur Wehde ganz Wolff. Nach seiner Lehre zum Bioland-Bauern kam der heute pragmatisch. 48-Jährige 1992 auf den Pappelhof. Mit der Zeit stellte Wolff fest, dass ihm die Vermarktung der Produkte viel besser gefiel Die Häufung von Biobetrieben, Unternehmen und Verbänden in als nur der Anbau. Der groß gewachsene sportliche Unterneh- FrankfurtRheinMain liegt für Wehde vor allem daran, dass die mer, der als begeisterter Langstreckenläufer und geschickter Kaufkraft in der Region so groß ist – der Hochtaunuskreis ist der Marketingmann mit einigen anderen Firmen den Frankfurt- kaufkräftigste Kreis in Deutschland, der Main-Taunus-Kreis steht Marathon mit Bioobst für die Läuferinnen und Läufer versorgt, an vierter Stelle. „Bio-Produkte sind im Schnitt immer noch teu- kümmerte sich zunächst um die Marktstände. Anschließend rer als konventionelle Lebensmittel und werden vor allem von bestückte er den ersten Bio-Stand auf dem Frankfurter Erzeu- besser ausgebildeten Menschen mit höheren Gehältern konsu- germarkt (Konstablerwache), wo heute 15 von 55 Ständen Bio miert“, sagt Wehde. Auch Renée Herrnkind argumentiert in die- sind, und organisierte den großen Querbeet-Stand in der se Richtung: „Die Vermarktung funktioniert in der Region sehr Frankfurter Kleinmarkthalle. gut, weil die bio-affine Zielgruppe dort lebt“, sagt die Sprecherin des Demeter-Bundes. Wahrscheinlich funktioniert deshalb auch Gut in der Vermarktung ist auch die Domäne Mechtildshausen, der Dottenfelder Hof in Bad Vilbel so gut, der seit 1968 mit 130 Ar- die zur Wiesbadener Jugendwerkstatt gehört. Das Gut, unweit beitsplätzen nach den biologisch-dynamischen Prinzipien wirt- des Flughafens Erbenheim, arbeitet seit 22 Jahren daran, mit drei schaftet. Rund 100 Menschen leben mittlerweile von und auf dem Außenstellen auf insgesamt 600 Hektar Land ein feines bio-logi- romantisch aussehenden Hof, der als Klostergut schon seit 976 be- sches landwirtschaftliches System zu schaffen. So lange mit kannt ist. Zu den Dottenfeldern gehören 30 Kinder und einige dabei ist auch Horst Freund, der Leiter des Obst- und Gemüse Senioren mit lebenslangem Wohn- und Lebensmittel-Entnahme- anbaus. Beim Hofrundgang bleibt er bei den cremefarbenen recht – die Gründer des Hofes, die in den 1960er-Jahren, als sich Charolais-Rindern stehen oder schaut prüfend auf die Gewächsdie Landwirtschaft zunehmend industrialisierte, eine nachhaltige häuser mit den Tomaten und Gurken. „Wir bieten nur Bio-Spit- vielfältige Landwirtschaft ausprobieren wollten. zenprodukte an“, macht der 53-Jährige klar. Auf der Domäne Mechtildshausen sieht er den Bio-Gedanken perfekt umgesetzt. Ein paar Kilometer weiter arbeitet in ebenfalls freundlich- „Bei uns ist bis zur letzten Praline im Hofladen alles Bio.“ Dane- ländlicher Atmosphäre der Bio-Lieferservice Querbeet. In Rei- ben steht die soziale Dimension des Hofes. Rund 80 festangestell- chelsheim flitzen die Mitarbeiter durch die hintereinander lie- te Meister, Ingenieure und andere Experten bilden auf der Domä- genden Regale, in denen gelbe Zucchini, lila-schwarz glänzende ne Mechtildshausen zurzeit 300 Jugendliche im Echtbetrieb aus, Auberginen und dunkelgrüne Gurken in Kisten liegen, und pa- auch viele Langzeitarbeitslose erhalten hier eine Chance. cken das Bio-Gemüse und Bio-Produkte aus den Kühlräumen 50 51 FR M 0 2 I 0 9 für Käse und Wurst oder dem Weinlager in Versandkisten für Biobauer aus Überzeugung ist Andreas Schneider. Den 39-Jähri- rund 3000 Kunden im gesamten Gebiet von FrankfurtRhein- gen hat das Thema Ökologie als Jugendlicher gepackt. „Als Main. Vier Transporter fahren vom Pappelhof morgens los, um Tschernobyl und andere Umweltkatastrophen passierten, war die Kunden zu beliefern; inklusive frischer Backwaren, die ein mir klar, dass ich mit unserem Betrieb etwas anderes machen // Lebensqualität Eine Börse ist eine Börse ist eine Börse … Arbeiten in der Natur FrankfurtRheinMain ist mehr als Finanzen und Big Business werde“, sagt der Apfelweinbauer. Nach einer konventionellen nert. Die 37-Jährige ist Sprecherin von Hessnatur, das seit 1976 Obstbauernlehre übernimmt er den Betrieb, der seit 1965 der Fa- versucht, Damen-, Herren- und Kinderkleidung vollständig aus milie gehört. Er stellte 1994 seine sechs Hektar Plantagen und 2,5 biologisch angebauten und vor allem auch ökologisch weiterver- Hektar Streuobstwiesen auf Bio um und wird 1996 nach der arbeiteten Materialien herzustellen. 310 Mitarbeiter in Butzbach Übergangszeit zertifiziert. Die zweite Besonderheit: Schneider und in den Geschäftsstellen in den USA und der Schweiz arbeiten ist einer der wenigen Apfelbauern, die sortenreine, und vor al- für 700 000 Kunden, die die Bio-Kleider vor allem per Versand lem ambitionierte und geschmacklich hervorragende Apfelwei- kaufen. Hessnatur verbessert beständig die Standards, lässt sich ne aus dem Obst herstellen. Seine Produkte stammen entweder seit Jahren unabhängig prüfen und bohrt so lange, bis auch die von den eigenen Bio-Plantagenäpfeln, oder, falls die Ernte nicht letzten Stoffe Bio werden. Zudem verzichten die Butzbacher auf ausreicht, aus Äpfeln von Streuobstwiesen. Damit schützt er zu- bedenkliche Farbstoffe, chlorbleiche Aufheller, chemischen gleich die arbeitsintensive Anbauform, die weite Teile von Mottenschutz oder Bügelfreiausrüstungen der Kleidung und set- FrankfurtRheinMain landschaftlich prägt. Ein weiterer Schwer- zen sich für die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern ein. punkt sind aussterbende alte Apfelsorten, die er auf den Plantagen bewahrt. „Sie erfordern eine lange Entwicklungszeit“, sagt „Wir sind das bisher einzige Unternehmen in Deutschland, das Schneider, „erst nach 20 Jahren kann man die Früchte seiner sich von der holländischen Fair Wear Foundation kontrollieren Arbeit anfangen zu ernten.“ lässt“, berichtet Verena Kuhnert stolz. Sogar das nach anthroposophischen Grundlagen erbaute Firmengebäude greift die Linie Ein anderes, in Deutschland fast schon vergessenes Produkt des Unternehmens auf. Und zeigt damit ziemlich plakativ den wächst rund um Gießen. Zehn Biobauern pflanzen und ernten weit verbreiteten ökologisch-biologischen Ansatz in Frankfurt seit 2005 etwas, was allerdings ungenießbar ist: Flachs. Die RheinMain: Es steht unweit der Autobahn A5 an der Ausfahrt Pflanze, die seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr oder weniger Butzbach in einem eher durchschnittlichen Industriegebiet und von deutschen Feldern verschwunden war, erfüllt wieder eine fügt mit seinen rötlichen, blauen und gelben Farbtönen einen sinnvolle Aufgabe. „Aus dem Flachs lassen wir Leinen herstel- matten, aber sehr entspannt wirkenden Farbtupfer in die grüne len, den wir für unsere Kleidung einsetzen“, sagt Verena Kuh- Landschaft. 52 53 FR M 0 2 I 0 9 \\ … es sei denn, es handelt sich um die Gruppe Deutsche Börse. Dann steckt weit mehr dahinter als die Organisation des Handels mit Aktien und anderen Wertpapieren auf dem Frankfurter Parkett. Unser Portfolio umfasst die gesamte Prozesskette im Aktien- und Terminmarkt: Vom Handel über das Verrechnen und Abwickeln der Aufträge bis zum Verwahren und Managen der Wertpapiere. Wir stellen Kurse und Indizes bereit und wir entwickeln und betreiben die elektronischen Systeme. Für effizientere Kapitalmärkte. Weitere Informationen unter www.deutsche-boerse.com // FRM – WELTWEIT VERNETZT FRM International > MIT VIELEN STÄDTEPARTNERSCHAFTEN* IN DER EUROPÄISCHEN CHAMPIONS LEAGUE Keine Frage: FrankfurtRheinMain ist ein schaften so intensiv und auf so hohem Niveau. Auf der Tor zur Welt. Der Flughafen verbindet die Topposition des internationalen FRM-Städtepartner- Region mit dem gesamten Globus. 130 Fluggesellschaf- Rankings liegt Frankreich mit 287 (!) Partnerschaften, ten fliegen von hier aus 317 Ziele in 105 Ländern an. Ein- vor Italien mit 63 und Großbritannien mit 47. Was nicht drucksvolle Zahlen, ohne Frage. Geht es um die inter- weiter verwundert, schließlich stand bei den nach dem nationale Vernetzung, ist eine andere Tatsache nicht Zweiten Weltkrieg begonnenen Städtepartnerschaften minder beeindruckend. Die Städte und Gemeinden in vor allem die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegs- FrankfurtRheinMain verbinden Partnerschaften mit gegnern im Vordergrund. Deutsche und Franzosen wa- 760 Kommunen – 649 davon im Ausland. Wohl keine ren es auch, die die kommunalen Freundschaften ge- andere Region in Deutschland pflegt Städtepartner- zielt förderten. Überhaupt gehört FrankfurtRheinMain von RAINER STUMPF und MARIELLA HOEFLe (Dokumentation) 1 1 2 1 1 Altenstadt Beauchamp Altenstadt Kazimierza Wielka Albig Signy-l’Abbaye Allendorf (Lumda) Nouvion-sur Meuse Allendorf (Lumda) Allendorf in Thüringen Alsbach-Hähnlein Diósd Alsbach-Hähnlein Crinitzberg Alsfeld Amstetten Alsfeld Chaville Alsfeld New Mills Alsfeld Nakskov Alsfeld Spisská Nová Ves Alsheim Nossen Alsheim Pellerd Alsheim Pesmes Alzenau Thaon-les Vosges Alzenau Pfaffstätten Alzenau Sint-Oedenrode Alzey Josselin Alzey Harpenden Alzey Rechnitz Alzey Koscian Alzey Lembeye Alzey Kamenz Amorbach Vic-sur-Cère Antrifttal Rosora Appenheim Apfelstädt Appenheim Marano di Valpolicella Armsheim Fleville-devant-Nancy Aschaffenburg Perth & Kinross Aschaffenburg Saint-Germain-en Laye Aschaffenburg Miskolc Aspisheim Moroges Aspisheim Sainte-Hélène im Babenhausen Bouxwiller Bacharach Santenay Bacharach Overijse Bad Camberg Chambray-lès-Tours Bad Homburg v. d. H. Chur Bad Homburg v. d. H. Dubrovnik Bad Homburg v. d. H. Exeter Bad Homburg v. d. H. Greiz Bad Homburg v. d. H. Marienbad Bad Homburg v. d. H. Mayrhofen Bad Homburg v. d. H. Peterhof Bad Homburg v. d. H. Terracina Bad Homburg v. d. H. Bad Mondorf Bad Homburg v. d. H. Cabourg Bad König Argentat Bad Nauheim Buxton Bad Nauheim Chaumont Bad Nauheim Oostkamp Bad Nauheim Langensalza Bad Orb Istra Bad Salzschlirf Bad Tennstedt Bad Salzschlirf Castel San Pietro Terme Bad Soden am Taunus Rueil Malmaison Bad Soden/Taunus Kitzbühel Bad Soden/Taunus Franzensbad Bad Soden/Taunus Yoro-cho Bad Soden-Salmünster Guilherand-Granges Bad Vilbel Glossop Bad Vilbel Moulins Bad Vilbel Brotterode Bechtheim Lauterbach Beerfelden/Olfen Trévignin Bensheim Beaune Bensheim Amersham Bensheim Mohács Bensheim Riva del Garda Bensheim Klodzko Bensheim Hostinné Bessenbach Dury Bessenbach Saint Fuscien Bessenbach Sains-en-Amienois Biblis Gravelines Biblis Katy Wroclawskie Bickenbach Saint Philbert de Grand Lieu Bickenbach Tricarico Biebertal Denbigh Biebertal Eibenstock Biebertal Sarrians Biebesheim Romilly-sur-Andelle Biebesheim Palo-del-Colle Bingen Hitchin Bingen Nuits-Saint-Georges Bingen Prizren Bingen Venarey-les-Laumes Birkenau La Rochefoucauld Birstein Bischofsheim Dzierzoniow Bischofsheim Crewe & Nantwich Bodenheim Seurre Brensbach Ezy-sur-Eure Brombachtal La Rivière-de-Corps Bruchköbel Boskoop Bruchköbel Harkany Budenheim Eaubonne Budenheim Isola della Scala Büdingen Gistel Büdingen Loudéac Büdingen Tinley Park Büdingen Herzberg Büdingen Bruntal Büdingen Sebeş Burghaun Mertzwiller Bürstadt Krieglach Bürstadt Wittelsheim Buseck Molln Buseck Tát Butzbach Saint-Cyr-l’École Butzbach Eilenburg Dalheim Szomolya Darmstadt Alkmaar Darmstadt Troyes Darmstadt Chesterfield Darmstadt Graz Darmstadt Trondheim Darmstadt Bursa Darmstadt Plock Darmstadt Szeged Darmstadt Gyönk Darmstadt Freiberg Darmstadt Brescia Darmstadt Saanen Darmstadt Ushgorod Darmstadt Liepaja Darmstadt Logroño Dieburg Aubergenville Dieburg Mladá Boleslav Dieburg Vielau Dienheim Sours Dietzenbach Vélizy-Villacoublay Dietzenbach Masaya Dietzenbach Rakovník Dietzenbach Neuhaus am Rennweg Dorfprozelten Tullnerbach Dorn-Dürkheim Fontaine Francaise Dorn-Dürkheim Gierstädt Dreieich Stafford Dreieich Montier-en-Der Dreieich Joinville-en-Village Dreieich Bleiswijk Dreieich Oisterwijk Egelsbach Chojnów (Haynau) Egelsbach Pont-Saint-Esprit Eich Fleury la Vallee Eichenzell Steinbach-Einhausen Attichy Einhausen Shoreview Eiterfeld Dermbach Elsenfeld Condé Intercom Eltville am Rhein Montrichard Eltville am Rhein Arzens Eltville am Rhein Passignano Elz Waldmünchen Ensheim Dommartemont Eppertshausen Chaource Eppertshausen Codigoro Eppstein Aizkraukle Eppstein Kenilworth Eppstein Langeais Eppstein Schwarza Erbach Ansião Erbach Jicín Erbach Königsee Erbach Pont-de-Beauvoisin Erbes-Büdesheim Maurepas Leforest Erlenbach am Main Erlenbach am Zürichsee Erlenbach am Main Saint-Maurice Erlensee Biggleswade Erlensee Wusterwitz Erzhausen Incisa in Val d´Arno Erzhausen Mnichovo Hradiste Eschborn Montgeron Eschborn Póvoa de Varzim Eschborn Zabbar Esselborn Friedrichswalde Essenheim Stumsdorf Essenheim Werben Essenheim Göttnitz Essenheim Boursault Essenheim Chatillon sur Marne Essenheim Festigny Essenheim Verneuil Feldatal Friedrichswerth Fischbachtal Leutersbach Flomborn Höckendorf Flonheim Schwepnitz Flonheim Villenauxe-la-Grande Flörsheim am Main Pérols Flörsheim am Main Pyskowice Florstadt Pléneuf-Val-André Florstadt Izbicko Florstadt Staden Frankfurt Deuil-la-Barre Frankfurt Lyon Frankfurt Birmingham Frankfurt Budapest Frankfurt Dubai Frankfurt Granada Frankfurt Guangzhou Frankfurt Kairo Frankfurt Krakau Frankfurt Leipzig Frankfurt Mailand Frankfurt Prag Frankfurt Tel Aviv Frankfurt Toronto Freiensteinau Tourouvre Freigericht St.Quentin-Fallavier Friedberg (Hessen) Bishop´s Stortford Friedberg (Hessen) Villiers-sur Marne Friedberg (Hessen) Magreglio Friedberg (Hessen) Oliveto Lario Friedrichsdorf Bad Wimsbach-Neydharting Friedrichsdorf Houilles Friedrichsdorf Chesham Fulda Arles Fulda Como Fulda Leitmeritz Fulda Sergiew Posad Fulda Willmington Fürth Thizy Fürth Buzancy Fürth Zabrani/Guttenbrunn Gau-Algesheim Saulieu Gau-Algesheim Caprino Gau-Bickelheim Aiserey Gau-Bischofsheim Bischofsheim a.d. Rhön Gau-Bischofsheim Liernais Gau-Odernheim Pulnoy Gedern Columbia Gedern Polanow Gedern Nucourt Geiselbach Bavent Geisenheim Puligny-Montrachet Geisenheim Chauvigny Geisenheim Trino Geisenheim Szerencs Gelnhausen Clamecy Gelnhausen Marling Gensingen Pierre-de-Bresse Gernsheim Bar sur Aube Gersfeld Bellegarde Gießen Winchester Gießen Ferrara Gießen Netanya Gießen Waterloo Gießen San Juan del Sur Gießen Gödöllö Gießen Hradec Králové Gimbsheim Talant Ginsheim-Gustavsburg Bouguenais Ginsheim-Gustavsburg Ballou Glashütten Caromb Glattbach Bretteville sur Odon Glauburg Allmenhausen Glauburg Maio Goldbach Courseulles sur Mer Grasellenbach Bédarrides Grasellenbach Cunit Grävenwiesbach Wuenheim Griesheim Bar-le-Duc Griesheim Pontassieve Griesheim Gyönk Griesheim Wilkau-Haßlau Groß-Bieberau Montmeyran Groß-Bieberau La Baume Cornillane Großenlüder Stadtlengsfeld Großenlüder Windischgarsten Groß-Gerau Brignoles Groß-Gerau Bruneck Groß-Gerau Szamotuły Groß-Gerau Tielt Großkrotzenburg Acheres Großkrotzenburg Torsby Großkrotzenburg Oederan Großostheim Olympia Großostheim Carbon Blanc Großostheim Saulxures *Liste der FRM-Städtepartnerschaften (ohne Gewähr) 54 55 FRM 02 I 09 Großostheim Hamoir Groß-Rohrheim Mouzon Groß-Umstadt St. Péray Groß-Umstadt Santo Tirso Großwallstadt Groß-Zimmern St. Fargeau Ponthierry Groß-Zimmern Rignano sull' Arno Grünberg Condom Grünberg Mragowo Gründau Neugersdorf Gründau Laussonne Gundersheim Selongey Guntersblum Muldenstein Hadamar Bellerive-sur Allier Hahnheim Váralja Haibach Marck Hainburg Alberndorf Hainburg Retz Hainburg Trumau Hainburg Vernouillet Hamm Varois-et-Chaignot Hammersbach Wechmar Günthersleben Hanau Dartford Hanau Conflans-Sainte-Honorine Hanau Francheville Hanau Doorn Hanau Jaroslawl Hanau Tottori Harxheim Messigny-et-Vantoux Hattersheim am Main Sarcelles Hattersheim am Main Mosonmag yaróvár Hattersheim am Main Santa Catarina Heidenrod Wissous Heidenrod Sollstedt Heidenrod Màd Heidesheim Auxonne Heidesheim Egstedt Heidesheim Waltersleben Heimbuchenthal Thury-Harcourt Heppenheim Le Chesnay Heppenheim Kaltern Heppenheim West Bend Heppenheim Bubenreuth Herbstein Oelegem Herbstein Héviz Hesseneck Weißenborn Heuchelheim Gémenos Heuchelheim Gemeinde Heusenstamm Saint-Savin Heusenstamm Tonbridge Heusenstamm Malle Heusenstamm Ladispoli Hilders Kachtem Hirschhorn Château-Landon Hirzenhain Hochheim am Main Le Pontet Höchst i. Odw. Montmélian Hofbieber Comunitá Montana Acquacheta Hofheim, am Taunus Chinon Hofheim, am Taunus Tiverton Hofheim, am Taunus Buccino Hohenstein Aube Homberg/Ohm Stadtroda Homberg/Ohm Thouare Hünfeld Landerneau Hünfeld Proskau Hünfelden Le Thillay Hünfelden Prösen Hungen Saint-Bonnet-de-Mure Hünstetten Neukirchen Idstein Zwijndrecht (Brucht) Idstein Heusden (Vlijmen) Idstein Lana Idstein Uglitsch Ingelheim Neisse Ingelheim Limbach-Oberfrohna Ingelheim Berlin-Friedrichshain Kreuzberg Ingelheim San Pietro in Cariano Ingelheim Stevenage Ingelheim Autun Johannesberg Avenay Johannesberg Amaye sur Orne Johannesberg Maizet Johannesberg Montigny Johannesberg Preaux Bocage Johannesberg Maisoncelles/Ajon Johannesberg Sainte Honorine du Fay Johannesberg Vacognes-Neuilly Johannesberg Trois Monts Jossgrund Pfaffenhausen (Allgäu) Jugenheim Oberhoffen Kahl am Main Villefontaine 1 2 1 2 1 1 5 Kahl am Main Budakalász Karben St. Egrève Karben Ramonville St. Agne Karben Luisenthal Karben Krnov Kelkheim (Taunus) Saint-Fons Kelkheim (Taunus) High Wycombe Kelsterbach Baugé Kiedrich Hautvillers Kirtorf Kilb Kleinostheim Bassens Kleinwallstadt St.Pierre sur Dives Klein-Winternheim Muizon Klein-Winternheim Elxleben Klingenberg Saint-Laurent d’Arce Königstein im Taunus Le Mele sur Sarthe Königstein im Taunus Le Cannet-Rocheville Königstein im Taunus Königstein in Sachsen Königstein im Taunus Königstein in der Oberpfalz Königstein im Taunus Kórnik Kriftel Airaines Krombach Soliers Kronberg im Taunus Le Lavandou Kronberg im Taunus Porto Recanati Kronberg im Taunus Aberystwyth Kronberg im Taunus Ballenstedt am Harz Künzell Dingelstädt Künzell Rustington Lampertheim Adria Lampertheim Dieulouard Lampertheim Ermont Lampertheim Maldegem Lampertheim Wierden Lampertheim Swidnica Langen Aranda de Duero Langen Long Eaton Langen Romorantin-Lanthenay Langen Tarsus Langenselbold Mondelange Langenselbold Simpelveld Langgöns St. Ulrich am Pillersee Laubach Elancourt Laubach Gräfenhainichen Laubach Didim Laubach Zoersel Laufach Ste.-Eulalie Lauterbach Reinickendorf Lauterbach Bechtheim Lauterbach Lézignan-Corbières Lauterbach Cahuzac-sur-Vere Lautertal Parish of Aldenham Lautertal Jarnac Lich Dieulefit Lich Tangermünde Lich Budakeszi Liederbach (Taunus) Villebon sûr Yvette Liederbach (Taunus) Frauenwald am Rennsteig Liederbach (Taunus) Verwood/ Dorset Liederbach (Taunus) Saldus Liederbach (Taunus) Pietrowice Wielkie Limburg Sainte Foy-lès-Lyon Limburg Lichfield Limburg Oudenburg Linden Sosnicowice Linden Loucna nad Linden Linden Warabi Linden Machern Lindenfels Moëlan sur Mer Lindenfels Pawlowiczki Linsengericht Alsónána, Linsengericht St. Etienne du Bois Löhnberg Ostermundigen Löhnberg Auleben Lollar Brassac-les-Mines Lonsheim Lückersdorf-Felenau Lorch Ligugé Lorch Saint Benoît Lorsch Le Coteau Lorsch Zwevegem Lörzweiler Epoisses Ludwigshöhe Kunzwerda Mainhausen Pöls Mainhausen Schwerstedt Maintal Luisant Maintal Moosburg Maintal Esztergom Maintal Katerini Mainz Baku Mainz Dijon Mainz Erfurt Mainz Haifa Mainz Kigali Mainz Longchamp Mainz Louisville Mainz Rodeneck Mainz Valencia Mainz Watford Mainz Zagreb Mauchenheim Bulliguy Messel Oberrodenbach Mettenheim Puppilin Mettenheim Mettenheim (Bayern) Michelstadt Hulst Michelstadt Rumilly Miltenberg Arnouville-lès-Gonesse Modautal Szölösgyörök Modautal Pelago Mömbris Pré Bocage Mömlingen La Rochette Mommenheim Neuilly-les-Dijon Mörfelden-Walldorf Vitrolles Mörfelden-Walldorf Wageningen Mörfelden-Walldorf Torre Pellice Mörlenbach Grossbreitenbach Mörlenbach Aszofö Mörlenbach Gardony-Agàrd Mörlenbach Gondreville Mossautal Binnenmaas Mühlheim am Main Saint-Priest Mühltal Nemours Mühltal Vingåker Münster Abtenau Münster Reinsdorf Münster-Sarmsheim Berric Münzenberg Ronneburg Nackenheim Pommard Nauheim Born – heute Stadtteil der Stadt Sittard-Geleen Nauheim Charvieu-Chavagneux Neckarsteinach Grein Neckarsteinach Pargny-sur-Saulx Neu-Anspach Saint-Florent-sur Cher Neu-Anspach Thalgau Neu-Anspach Sentjur Neuberg Neuberg an der Mürz Neu-Isenburg Andrézieux Bouthéon Neu-Isenburg Veauche Neu-Isenburg Dacorum Borough Neu-Isenburg Bad Vöslau Neu-Isenburg Weida Nidda Crest Nidda Weißenstein Nidda Bad Kösen Nidda Cromer Nidderau Gehren Nidderau Kurd Niederdorfelden Saint-Sever Niederheimbach Champtoceaux Nieder-Hilbersheim Bouchet Niedernberg Santes Niedernhausen llfeld Niedernhausen Wilrijk Nieder-Olm Recey Nieder-Olm Bussolengo Nieder-Olm L'Alcudia Nieder-Wiesen Salorney-sur-Guye Nierstein Gevrey-Chambertin Nierstein Freyburg Oberdiebach Tröbsdorf Oberheimbach Chargé Ober-Hilbersheim Bonavigo Ober-Hilbersheim Winterstein Obernburg a. Main Aszód Ober-Olm Ramonchamp Ober-Olm Schloßvippach Ober-Ramstadt Cogoleto Ober-Ramstadt Saint-André-les Vergers Ober-Ramstadt Pragelato Ober-Ramstadt Vermezzo Ober-Ramstadt Zelo Surrigone Ober-Ramstadt Thurm Obertshausen Laakirchen Obertshausen Meiningen Obertshausen Sainte Geneviève des Bois Oberursel (Taunus) Epinay-sur Seine Oberursel (Taunus) Lomonossow / Oranienbaum Oberursel (Taunus) Rushmoor Oberursel (Taunus) Koggenland / Ursem Ockenheim Povegliano Oestrich-Winkel Denicé Oestrich-Winkel Tokaj Offenbach Esch-Sur-Alzette Offenbach Köszeg Offenbach Kawagoe Offenbach Mödling Offenbach Nahariya Offenbach Orjol Offenbach Puteaux Offenbach Rivas Offenbach Saint-Gilles-Lez Bruxelles Offenbach Tower Hamlets Offenbach Velletri Offenbach Yangzhou Offenbach Zemun Offenheim Offenheim-Stutzheim Oppenheim Adnet Oppenheim Calpe Oppenheim Givry Oppenheim Sant Ambrogio Oppenheim Werder Ortenberg Ortenberg (Baden) Osthofen Mirebeau Otzberg Lencloitre Otzberg Langenweißbach Partenheim Troissy Petersberg Billère Petersberg Sabiñánigo Pfungstadt Figline Valdarno Pfungstadt Gradignan Pfungstadt Héviz Pfungstadt Retford Pohlheim Admont Pohlheim Strehla Pohlheim Zirc Poppenhausen Poppenhausen (Bayern), Poppenhausen Poppenhausen (Thüringen), Poppenhausen Poppenhausen (Baden), Rabenau Nans-les-Pins Rabenau Plan d'Aups Rasdorf Himesháza Raunheim Le Teil Raunheim Trofarello Raunheim Shiramine Reichelsheim (Odenwald) Dol-de Bretagne Reichelsheim (Wetterau) Reichels heim (Odenwald) Reinheim Cestas Reinheim Fürstenwalde Reinheim Licata Reinheim Sanok Reiskirchen Wandersleben Reiskirchen Muttersholtz Reiskirchen Goleszow Riedstadt Brienne-Le-Château Riedstadt Sortino Riedstadt Tauragé Rimbach Colwich-Haywood Rimbach Thourotte Rödermark Saalfelden Rödermark Tramin Rödermark Bodajk Rodgau Donja Stubica Rodgau Hainburg Rodgau Puiseaux Rodgau Nieuwpoort Romrod La Coquille Rosbach v. d. Höhe Netzschkau Rosbach v. d. Höhe Ciechanowiec Rosbach v. d. Höhe St. Germain les Corbeil Roßdorf Vösendorf Roßdorf Reggello Rüdesheim am Rhein Meursault Rüdesheim am Rhein Swanage Rüdesheim am Rhein Julienas Rüdesheim am Rhein Oingt Rüsselsheim Evreux Rüsselsheim Rugby Rüsselsheim Varkaus Rüsselsheim Kecskemét Saulheim Beire-le-Chatel Saulheim Neukirchen Schaafheim Richelieu Schaafheim Mansfeld Schlangenbad Craponne Schlitz Bogyiszlo Schlüchtern Jarocin Schmitten Courtomer, Schmitten Moulins la Marche Schmitten Ste. Gauburge Schöllkrippen Kochanowice Schöneck Anould Schöneck Gyomaendröd 1 Schotten Arco Schotten Quevaucamps Schotten Crosne Schotten Rýmarov Schotten Maybole Schwabenheim Chambolle Musigny Schwabenheim Schmerbach Schwabenheim Minerbe Schwalbach am Taunus Avrillé Schwalbach am Taunus Yarm Schwalbach am Taunus Olkusz Schwalbach am Taunus Schkopau Seeheim-Jugenheim Ceregnano Seeheim-Jugenheim Villenave d' Ornon Seeheim-Jugenheim Kosmonosy Seeheim-Jugenheim Cunersdorf Seligenstadt Brookfield Seligenstadt Triel-sur-Seine Selters (Taunus) Mohlsdorf Sörgenloch Ludes Spiesheim Sprendlingen Genlis Sprendlingen Longecourt-en Plaine Stadecken-Elsheim Rupt-surStadecken-Elsheim Bovolone Stadecken-Elsheim Ershausen Stadecken-Elsheim Wilbich Staufenberg Pusztaszabolcs Steinau an der Straße Sarród Steinau an der Straße Naszály Steinau an der Straße Szederkény Steinau an der Straße Welsberg Steinbach (Taunus) Pijnacker Steinbach (Taunus) Saint Avertin Steinbach (Taunus) SteinbachStockstadt Villa Lagarina Stockstadt St. André sur Orne Stockstadt St. Martin de Fontenay Stockstadt May sur Orne Sulzbach (Taunus) Jablonec nad Jizerou Sulzbach (Taunus) Pont Sainte Maxence Sulzbach (Taunus) Schönheide Sulzbach am Main Urrugne Sulzheim Canton Ste. Suzanne Tann Kaltennordheim Taunusstein Herblay Taunusstein Yeovil Taunusstein Caldes de Montbui Taunusstein Wünschendorf Trebur Verneuil Udenheim Blaisy-Bas Udenheim Dolcè Usingen Chassieu Usingen Overbetuwe (früher Valburg) Vendersheim Bruley bei Toul Viernheim Franconville Viernheim Potters Bar Viernheim Rovigo Viernheim Satonévri Wächtersbach Châtillon-sur Chalaronne Wächtersbach Vonnas Wächtersbach Baneins Wächtersbach Troizk Wächtersbach Roßleben Wackernheim Roncà Wackernheim Daix Waldalgesheim Ratten in der Steiermark Waldaschaff Clonakilty Waldems Szikszó Waldems St. Bonnet en Champsaur Wald-Michelbach Montmirail sur Marne Wald-Michelbach Hassocks Walluf La Londe les Maures Wehrheim Werischwar Weilburg Privas Weilburg Zevenaar Weilburg Käsmark Weilburg Colmar-Berg Weilburg Kizilcahamam Weiler Lugangano Weilmünster Le Cheylard Weilrod Billy-Berclau Weinbach Debrzno Weinolsheim Brochon Weiterstadt Verneuil sur Seine 1 17 1 3 28 47 3 17 19 2 6 43 2 9 1 34 287 3 63 2 1 1 4 3 1 2 1 6 2 1 1 649 Partnerstädte in 44 Ländern FrankfurtRheinMain gehört zu den am besten vernetzten Regionen in Europa 1 1 1 // FRM International in Sachen Städtepartnerschaften zu den Pionieren. Die 1975 trägt Darmstadt als Anerkennung für seine Ehre der ersten Partnerschaft mit deutscher Beteili- Partnerschaftsaktivitäten den Titel Europapreisträger- gung im Jahr 1925 geht zwar nach Norddeutschland, stadt, 1964 wurde der Stadt die Europafahne, 1975 genauer nach Kiel. Aber die Nummer zwei kommt aus schließlich der Europapreis des Europarates in Straß- Wiesbaden. Schon 1930 besiegelte die Kurstadt ihre burg verliehen. Freundschaft mit dem österreichischen Klagenfurt. 8 5 2 In Sachen Städtepartnerschaften ist FrankfurtRheinMain sehr engagiert. Allein Frankfurt, Darmstadt, Wies baden, Bad Homburg und Offenbach bringen es auf 64 Partnerstädte // 56 57 FRM 02 I 09 Heute zeigen sich selbst die kleineren FRM-Gemeinden Das Herz einer jeden Städtepartnerschaft bilden aber außerordentlich weltoffen. So pflegt der Beerfelder immer die Bürgerinnen und Bürger. Vorbildlich enga- Stadtteil Olfen (im Odenwald) mit dem französischen gieren sich zum Beispiel die Oberurseler für ihre Part- Trévignin die „kleinste Partnerschaft Europas“. Aber nerstädte. In diesem Jahr, am 10. Oktober, werden mit auch sonst findet sich in der umfangreichen Partner- einem großen Fest gleich drei Jubiläen gefeiert. 45 Jahre schaftsliste der Region allerlei Interessantes. Dass Jumelage mit der französischen Stadt Epinay, 20 Jahre Frankfurt mit Toronto und Birmingham oder Bad Partnerschaft mit dem britischen Rushmoor und 5 Jahre Homburg und Dubrovnik enge Beziehungen unterhal- mit dem russischen Lomonossow. Übrigens: Im Sep- ten, überrascht kaum einen. Die Verbindungen Offen- tember fand die erste Trauung statt, die auf die Partner- bachs mit der Stadt Rivas in Nicaragua, von Mainz mit schaft von Oberursel und Lomonossow zurückgeht. Na- Kigali in Ruanda oder von Ginsheim-Gustavsburg mit talja kam 2005 als Praktikantin in die Brunnenstadt. dem senegalesischen Ballou klingen da schon wesent- Nun ist sie mit Oliver, einem Oberurseler Ingenieur, lich exotischer. Manche FRM-Kommune ist sogar glücklich. Honeymoon im Zeichen der gepflegten Part- preiswürdig im internationalen Netzwerken: Seit nerschaft. \\ // Community Moskau am Main Die Vorliebe der Russen für FrankfurtRheinMain hat Tradition. Schon Dostojewski verarbeitete seine Erfahrungen in der Region in dem Roman „Der Spieler“. Seit dem Mauerfall wächst die russische Community kontinuierlich an VON CHRISTIAN SÄLZER UND TIM WEGNER (FOTOS) > Was denken Russen, wenn sie zum ersten Mal im Rhein-Main-Gebiet landen? „Sie sind erstaunt, dass Frankfurt so viel kleiner ist als Moskau. Und sie sind be geistert von der Lebensqualität und der Vielfalt der Region“, sagt Olga Wilms. Die 31-Jährige, in Nowosibirsk geboren, ist seit fünf Jahren in der Frankfurter Redaktion des MK-Verlags tätig, des größten Verlags der heutigen Russischen Föderation. Seit kurzem ist sie Chefredakteurin von „Life in Rhein-Main“, einem neuen russischsprachigen Guide-Magazin über die Region. Von den Burgen am Rhein über die Wiesbadener Oldtimer-Rallye und die Deutsche Klinik für Diagnostik bis zum Frankfurter Weih nachtsmarkt – die Themen signalisieren, wer die Zielgruppe ist: „Neben den hier lebenden gut situierten Russen sprechen wir Geschäftsleute, Besucher und Medizintouristen an.“ Wenige sind das offensichtlich nicht. Der Verlag hat die Auflage von der ersten zur zweiten Ausgabe auf 12 000 Stück fast verdoppelt. Zur Genesung nach Wiesbaden oder Bad Homburg – es ist nicht das erste Mal, dass wohlhabende Russen die Region für sich ent decken. In den letzten Jahrzehnten des Zarenreichs vergnügten sich Bürger und Adlige aus Moskau und St. Petersburg in den Kurstädten der Region. Auch Dichtern wie Turgenjew, Tolstoi oder Dostojewski und später den expressionistischen Malern war FrankfurtRheinMain eine Reise wert. Diese Hochphase hes sisch-russischer Verbundenheit hat vielerorts Spuren hinter Die Journalistin Olga Wilms informiert mit einem russischsprachigen Magazin die Community und Besucher über die Region 58 59 FRM 02 I 09 lassen. Da sind die orthodoxen Kirchen, die in Darmstadt, Bad Nauheim, Bad Homburg und – architektonisch herausragend – auf dem Wiesbadener Neroberg entstanden sind. Da ist der Roman „Der Spieler“, in dem Dostojewski seine „Pechsträhnen“ Der Veranstalter Michael Friedmann bringt russische Kultur – vom PopSänger bis zum Ballett-Ensemble – nach Deutschland // Community Die Kindergärtnerin Alexandra Basova erzieht Kinder russischer Eltern in dem deutsch-russischen Kindergarten „Nezabudka“ GEODATEN 1 50°07 '30.66"N 0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E F 1/2/3/4 in den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg verarbeitete. abkommen. 1995 schlossen die Wirtschaftsförderung Frankfurt Und da sind die Bilder von Alexej Jawlensky, die noch heute und die Finanzagentur der Stadt Moskau eine Kooperationsver die wertvollste Sammlung im Museum der Landeshauptstadt einbarung. Der deutsch-russische Wirtschaftstag, eine Initiative bilden. Beendet wurde der intensive Austausch durch die Kriege. von Frankfurter Großbanken, der Deutschen Börse, des Zent Doch mit dem Ende der Sowjetunion hat sich das Blatt wieder rums zur Förderung Ausländischer Investitionen in Russland gewendet. (ZfAR) und der Wirtschaftsförderung Frankfurt am Main, hat sich zu einem Impulsgeber für die wirtschaftliche Zusammen Das weiß niemand besser als Erzpriester Dimitri Graf Ignatiew. arbeit entwickelt. Die Erfolge sind da – auf beiden Seiten: Firmen Seit mehreren Jahrzehnten hält er jeden Sonntag in der Kirche aus FrankfurtRheinMain engagieren sich auf dem russischen der Frankfurter russisch-orthodoxen Gemeinde St. Nikolaus den Wachstumsmarkt, gleichzeitig sind heute weit über hundert Gottesdienst. „Lange wurde unsere Gemeinde nicht größer, nur Unternehmen aus Russland zwischen Aschaffenburg und älter“, erzählt er. Heute ist die Kirche mit dem Zwiebeltürm Wiesbaden tätig – von der Uhrenmanufaktur „Alexander chen in Hausen jeden Sonntag prall gefüllt. „Wir sind inzwischen Shorokhoff“ in Alzenau östlich von Hanau bis zu großen Finanz eine sehr junge Gemeinde“, sagt Ignatiew. In den vergangenen instituten. 18 Jahren haben viele Bürger aus den ehemaligen Sowjetrepubli Der Priester Dimitri Graf Ignatiew betreut eine immer größer werdende Gemeinde im Frankfurter Stadtteil Hausen 60 61 FRM 02 I 09 ken ihre Heimat verlassen und sich in FrankfurtRheinMain ein Wie bedeutend FrankfurtRheinMain aus russischer Perspektive neues Leben aufgebaut. Waren 1991 gerade mal 1183 in Frankfurt ist, zeigen auch zwei andere Standortentscheidungen: Anfang registriert, sind es heute etwa sechs Mal so viele, mehr als 10 000 2008 hat in der Frankfurter Innenstadt zum ersten Mal ein in der Region. Den Zuwachs merkt auch Michael Friedmann. Der russisches Generalkonsulat die Arbeit aufgenommen. Zwei Konzertveranstalter, seit 1991 wegen der zentralen Lage in Jahre zuvor hat die Handels- und Industriekammer der Russi Frankfurt, bringt die bekanntesten Popsänger, Folklore- und schen Föderation neben ihrem Büro in Berlin eine zweite Re Kabarettgruppen sowie Ballettensembles Russlands auf deutsche präsentanz in Frankfurt eröffnet. „Deutschland ist damit das Bühnen. Fast jeden zweiten Tag findet inzwischen in Deutsch einzige Land auf der Welt, in dem wir mit zwei Büros vertreten land oder im europäischen Ausland eine von ihm organisierte sind“, sagt dessen Leiter Sergej Rodionov. Warum das? „Der Aufführung statt – Tendenz steigend. Eintritt in den deutschen Markt funktioniert über das RheinMain-Gebiet.“ Und welchen Stellenwert hat die Region im Zu dem starken Auftrieb der russisch-hessischen Beziehungen europäischen Maßstab? „In London kaufen sich russische haben Politik und Wirtschaft aktiv beigetragen. So unterzeich Milliardäre eine Villa“, erklärt Rodionov, „aber für Business neten Vertreter Frankfurts und Moskaus schon 1991 ein Kultur ist Frankfurt viel wichtiger.“ \\ Der Wirtschaftsmann Sergej Rodionov leitet die russische Handelskammer in Frankfurt und schwört auf den Business-Standort „Der Spieler“ spielt in FRM „Die Hauptsache ist Charakterfestigkeit. Ich brauche nur daran zu denken, wie es mir in dieser Hinsicht vor sieben Monaten in Roulettenburg ging, in der Zeit vor meinem völligen Zusammenbruch. Oh, das war ein merkwürdiger Beweis von Entschlussfähigkeit! Ich hatte damals alles verspielt, alles. Ich verließ das Kurhaus, da merkte ich, dass in meiner Westentasche noch ein Gulden steckte. „Ah“, dachte ich, „da habe ich ja noch etwas, wofür ich Mittagbrot essen kann!“ Aber nachdem ich hundert Schritte weitergegangen war, wurde ich anderen Sinnes und kehrte wieder um. Ich setzte diesen Gulden auf manque (beim vorigen Mal war manque gekommen), und wirklich, es ist eine ganz besondere Empfindung, wenn man ganz allein, in fremdem Land, fern von der Heimat und allen Freunden, ohne zu wissen, was man an dem Tag essen soll, den letzten Gulden setzt, den allerletzten! Ich gewann, und nach zwanzig Minuten verließ ich das Kurhaus mit hundertsiebzig Gulden in der Tasche. Das ist eine Tatsache! Da sieht man, was manchmal der letzte Gulden ausrichten kann! Aber was wäre aus mir geworden, wenn ich damals den Mut verloren und nicht gewagt hätte, einen kühnen Entschluss zu fassen? Morgen, morgen wird alles zum guten Ende kommen!“ Aus dem Roman „Der Spieler“, in dem Fjodor Dostojewski (1821-1881) seine Spielsucht und seine Erfahrungen in den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg literarisch verarbeitet. Unklar ist, für welche der beiden Städte „Roulettenburg“ steht. // Chill-out in FRM Lifestyle GEODATEN 1 5 0 ° 1 2 ' 74 . 0 2 " N 08°66'01 .02"E 2 50°0 4'21 . 20"N 08°05'03.18"E 3 Es muss nicht die Lounge und das grüne Getränk sein. Zur Ruhe kommen 5 0 ° 1 8 '4 2 . 6 3 " N 0 8 °4 8 ' 3 5 . 4 8 " E 4 kann man in der geschäftigen Region an vielen Orten, zum Beispiel hier: 50°08'51 .10"N 0 8 ° 24 ' 0 3 . 47 " E 5 50°0 4'52. 35"N 08°19'90.62"E 6 5 0 ° 1 8 ' 8 8 . 1 1" N 0 8 ° 5 1' 2 2 . 5 9 " E Orte zum entspannen 2 3/6 1 F 4/5 von Janet Schayan 1 Zur Entschleunigung auf die Parkbank im Grüneburgpark 2 Zum spirituellen Kräftesammeln ins Kloster Eberbach 3 Zum Kinder-glücklichMachen in den OpelZoo nach Kronberg 4 Zur Totalentspannung in die KaiserFriedrich-Therme 5 Zum Seeluft-Schnuppern in den Yacht hafen Schierstein 6 Zum Royal Tea ins Schlosshotel Kronberg Man kann mit dem Rad herfahren, Nicht gerade ein Geheimtipp, das Im weißen Kleidchen vor dem Wild Tepidarium, Sudatorium, Sanarium, Das ist keine Sinnestäuschung. Und aber dann bitte auch mal absteigen. stimmt. Trotzdem ist es immer wieder gehege, die Futtertüte in der Hand Lavaorum, Frigidarium. Und jetzt bitte getrunken haben wir noch gar nichts. diegen, genussvoll – und mit Gurken- Am besten gleich am Morgen. Zum schön hier. Es muss ja nicht am Wo- wie gebrannte Mandeln. Breites Grin- deklinieren. Nein, keine Sorge, man Es sind wirklich Papageien, ein ganzer sandwichs. Die Bezeichnung English Seele-Auftanken. Gerade im frühen chenende zur besten Ausflugszeit sein. sen. Kinderglück im Sommer 1972. braucht kein Latinum, um diese Klas- Schwarm, grün, gelb, kreischend. Die Afternoon Tea in der kaiserlichen Bi Herbst, wenn die Sonne noch Kraft Besser ist ein freier Tag unter der Wo- Im gelben Opel Rekord mit Mama, siker des Chill-outs zu verstehen. Ein Halsbandsittiche sammeln sich in der bliothek des Schlosshotels Kronberg ist genug hat, den Nebel zu vertreiben. che. Wenn die anderen arbeiten, ein- Papa, kleinem Bruder vorgefahren. Besuch in der Kaiser-Friedrich-Ther- Dämmerung und fliegen zu ihrem natürlich pures britisch inspiriertes Dann gibt es im Grüneburgpark näm- fach für ein Stündchen oder zwei ins Unvergessen. Manchmal sind es ja so me in Wiesbaden lehrt dies schnell. Schlafbaum. Kein Wunder, denn hier Understatement. Mindestens Royal lich manchmal diese magischen Kloster gehen. In der strengen roma- vermeintlich ganz normale Dinge, Zwischen den Lektionen bitte nicht ist der Süden. Segelboote liegen blank Tea dürfte sich das kulinarische Klein- Momente. Einatmen, ausatmen. Sich nischen Basilika wenigstens für einen die einem besonders fest in Erinne- vergessen, im 66,4 Grad warmen Was- geputzt vor Anker. Auf der Terrasse kunstwerk in diesem edlen Setting nicht um die joggenden Fitness-Akti- Augenblick in Klausur verweilen, sich rung bleiben. Wie ein entspannter ser der Adlerquelle Kraft zu sammeln. des Yachtcafés Goethe sitzt man wie an schon nennen. Schließlich wird Sekt, onisten scheren und sich für ein paar besinnen. Und dabei der Zeit nachspü- Familienbesuch im Opel-Zoo. Das Und das vorbildlich restaurierte wun- Deck eines Schoners und genießt den Sherry und Portwein gereicht. Und Minuten auf eine Parkbank setzen. ren, die diese Mauern schon überdau- funktioniert übrigens heute wie vor derschöne Jugendstilbad von 1913 mit Blick auf Wasser und Alpes-Maritimes, die ehrwürdigen Mauern wurden von Provokativ ganz ohne Workout-Ef- ert haben. Seit mehr als 800 Jahren ist 40 Jahren. Und nicht nur mit Kindern allen Sinnen zu genießen. Danach pardon, die sanften Hügel des Rhein- der im Buckingham Palace geborenen fekt. Das Grün des Parks leuchtet. das mächtige Kirchenschiff ein Raum im Streichelzoo-Alter. Selbst große kann es durchaus passieren, dass man gaus. Bei Wind und Wetter funktio- Princess Royal Victoria, für 99 Tage Very british. Auf der großen Wiese für Gebete, Gesang, Gedanken. Die Jungs schauen sich gern die Elefanten auf einer der bequemen schwarzen niert der Blick auch aus dem Warmen deutsche Kaiserin, entworfen und be- übt ein Tai-Chi-Künstler seine lang- Aura des Ortes ist spürbar. „Porta pa- an. Die sind cool, keiner kann ihnen Liegen im Lumenarium, dem Ruhe- durch die großen Panoramafenster. wohnt. Die Teestunde muss man gut samen Bewegungen. Und schon beim tet, cor magis“ - Die Tür steht offen, etwas anhaben, sie sind die Ruhe raum mit wechselnden farbigen Licht- Für die kleine Auszeit zwischendurch planen: Sie findet nur an ausgewähl- Zusehen wird man ganz ruhig. Die mehr noch das Herz. Ein Wahlspruch selbst. Dickhäuter eben. Je länger punkten am Gewölbehimmel, in sanf- ist der Schiersteiner Hafen eine echte ten Wochenenden statt, am besten te- Skyline im Hintergrund lässt nicht der Zisterziensermönche, die Eber- man zusieht, desto mehr sinkt der ten Schlaf fällt. So macht Latein Spaß. Entdeckung. Hier ist’s fast wie an der lefonisch erfragen (0 61 73/7 01 01). vergessen, dass die City ganz nah ist. bach im 12. Jahrhundert gründeten. Blutdruck… Lumenarium, Lumenarii, Lumenario… Côte. Oui, c’est le Sud ici. Kaffee gibt es auch – und Charles war Der Tag kann kommen. Ein Mantra für Klostergäste. 62 63 FRM 02 I 09 Mit Stil und Form entspannen. Ge auch schon da. // Lifestyle GEODATEN 7 Zum großen FRMPanorama ins Kempinksi Falkenstein 8 7 50°19'28.6 4"N 0 8 °4 8 ' 0 8 . 8 7 " E 8 5 0 ° 1 1' 7 6 . 3 4 " N 08°67 ' 95.6 4"E 9 50°09'8 5.4 6"N 0 8 °4 3 ' 6 1 . 0 5 " E Zum After-Work-Drink über den Wolken ins Flemings 7 F 9 8 9 Zum Durchatmen auf den Meisterturm nach Hofheim Der Blick von der Terrasse hätte Mit dem Paternoster nach oben. Wer hier chillen will, muss vorher durchaus noch einen sechsten Stern Wo kann man das schon noch? Schön schwitzen. Denn zum Meisterturm verdient. Fünf Sterne hat das Kem- nostalgisch. Im siebten Stock dann geht’s zu Fuß – und nur bergauf. Auf pinski-Hotel Falkenstein sowieso an der Bar einen Aperol-Spritz bestel- 292 Meter. Von Hofheim aus. Wer es schon. Wer die Region Frankfurt len und den Blick durch die Fenster dann noch schafft, steigt noch mal 35 RheinMain und die Frankfurter Sky- schweifen lassen. Schön, wenn gerade Meter höher auf den Meisterturm. line mit etwas Abstand betrachten die Sonne untergeht und der Taunus Schwindelfrei zu sein ist von Vorteil, will, ist hier richtig. Am besten taucht in Abendrot getaucht ist. Liegt der die Wendeltreppe ist auf allen vier Sei- man danach gleich im beheizten Au- eigentlich wirklich so nah an der ten von ziemlich viel Luft umgeben. ßenpool ab. Oder geht durch den un- Stadt? Völlig neue Perspektive. Dann Die Treppenstufen sind offen – und es terirdischen Tunnel ein Haus weiter, die Lichter der Großstadt. Auf Augen- sind 173 an der Zahl. Direkt über die ins Ascara Spa. Anti-Aging, Fitness, höhe sein mit der Spitze des Eschen- Wipfel hinweg geht der Blick bei kla- Bio-Spa, Beauty stehen hier auf dem heimer Turms. Hat man auch nicht rer Sicht bis zum Odenwald. Über die Verwöhnprogramm. Pharaonische so oft. Aus diesem Blickwinkel zeigt Hügel des Taunus natürlich sowieso. Milchbäder und Lomi-Lomi-Nui- sich Frankfurt als richtig große Stadt. Durchatmen im doppelten Sinn sollte Massagen. Auch wenn man das Wort Aber Stress und Hektik können uns man hier und danach ebenso doppel- Wellness nicht mehr so recht hören hier nichts anhaben. Wir stehen sinnig wieder herunterkommen. Und mag: Ein Luxustag kann manchmal über allem. vielleicht noch eine Runde durch den Wunder wirken. 64 65 FRM 02 I 09 Wald spazieren. ZUSAMMEN GEHT MEHR. Mit vereinten Kräften arbeiten wir für ein Ziel: Ihren Erfolg. Dafür setzen wir uns als Spitzeninstitut gemeinsam mit über 1.000 Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund ein. Denn zusammen geht mehr. www.dzbank.de consell.de // Vorschau AUSGABE 03 Entdecken Sie, wie unsere kurzen Wege Träume wahr werden lassen. FEBRUAR 2010 picture-alliance/dpa DESIGNPREIS Der in Frankfurt ansässige Rat für Formgebung verleiht jedes Jahr mit dem Designpreis den „Preis der Preise“ der Branche. Die Region bewirbt sich mit ausgezeichnetem Design IN EIGENER SACHE Das FRM Magazin erschien Ende Juni 2009 zum ersten Mal. Die Herausgeber haben sich zum Ziel gesetzt, Frankfurt-RheinMain in seiner Selbstdarstellung inner- und außerhalb der Region klarere Konturen zu verleihen und zur Stärkung der Identität der Region beizutragen. Nur wenige Wochen nach Erscheinen war die erste Auflage von 35 000 Heften, davon 15 000 in englischer Sprache, picture-alliance/dpa STIFTUNGEN Der Deutsche Stiftungstag 2010 findet in Frankfurt statt. Thema: Stiftungen in der Stadt – Impulsgeber für das Gemeinwesen vor Ort. FRM gilt schon lange als Stiftungsregion vertrieben. Über die Hälfte der Auflage geht an Unternehmen, Institutionen und Verbände der Region, nationale und internationale Hochschulen und Kulturinstitutionen. Sie nutzen das Magazin, um interessierten Kunden, Partnern, Mitgliedern und Studenten ein differenziertes Bild von Frankfurt-RheinMain zu vermitteln. Gut 30 Prozent der Auflage geht an Multiplikatoren und Interessenten innerhalb und außerhalb von FrankfurtRheinMain – darunter mehr als 3000 Medien im In- und Ausland. Das FRM Magazin erreicht damit mehr Redaktionen als die meisten anderen Kommunikationsmittel der Region. 15 Prozent der Auflage wurde direkt von Lesern bestellt, die mehr über FrankfurtRheinMain erfahren möchten. Für diesen Vertrauensvorschuss bedanken wir uns. Er wird uns ein Ansporn sein. FRM BESTELLEN IMPRESSUM Ich möchte FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain kostenlos beziehen: Herausgeber FRM – Das Magazin über die Metropolregion, Frankfurt-RheinMain wird herausgegeben von der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt und dem Societäts-Verlag, Frankfurt am Main AUSGABE HERBST 2009 (AKTUELLE AUSGABE) REGELMÄSSIG AB DER KOMMENDEN AUSGABE Bitte senden Sie FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain IN DEUTSCHER SPACHE IN ENGLISCHER SPRACHE an: FIRMA / INSTITUTION NAME Verlag Societäts-Verlag, Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, Tel. (069) 7501-0, Geschäftsführer: Hans Homrighausen, Burkhard Petzold, Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2, Hessisches Gesetz über Freiheitund Recht der Presse: Gesellschafter des Unternehmens sind: Fazit-Stiftung, Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH; Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Anschrift von Verlag und Redaktion Frankenallee 71–81. 60327 Frankfurt am Main zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten Redaktion Chefredakteur: Peter Hintereder. Martin Orth, CvD, Janet Schayan, Tel. (069) 75 01-43 52, Fax (069) 75 01-43 61 Art-Direktion Dunja Metz, Stefanie Schwary STRASSE Produktion Stefan Reichart, André Herzog PLZ / ORT Vertrieb Klaus Hofmann, Tel. (069) 75 01-42 74, Fax (069) 75 01-45 02 LAND Druck Westdeutsche Verlags- u. Druckerei Gesellschaft mbH, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-WalldorfTel. (069) 75 01-56 01, Fax (069) 75 01-56 02 E-MAIL Bestellung per Fax: +49 (0)69 75 01 45 02 Bestellung per E-Mail: [email protected] Bestellung online: www.fsd.de/frm-magazin 66 Redaktionsbeirat Dr. Hartmut Schwesinger (FrankfurtRheinMain GmbH) Annette Schömmel (Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt) Henner Alms (Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt) Peter Hintereder (Societäts-Verlag) FRM 02 I 09 Hinweise FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Printed in Germany, Copyright © by Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH 2009 Das Papier der Zeitschrift ist umweltfreundlich. Es wurde unter Verwendung von chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt. Träume, Ideen und Visionen gibt es in den unterschiedlichsten Größen, aber sie in die Tat umzusetzen ist in jedem Fall großartig. Um Investoren in FrankfurtRheinMain hierbei zu helfen, bietet die Region eine erstklassige Infrastruktur mitten im Herzen Europas. Ob zu Lande, zu Wasser, in der Luft oder auf dem Daten-Highway – unsere Transportmittel sind so vielfältig wie die Pläne unserer Investoren und haben dennoch ein gemeinsames Ziel: den Erfolg. Wie wir Ziele verwirklichen? Sehen Sie selbst: www.frm-united.de Anzeige – FRM – D – Digital Concert Hall – 210 x 276 mm – 16.09.2009, 12:43 Uhr CORPORATE & INVESTMENT BANKING I ASSET MANAGEMENT I PRIVATE WEALTH MANAGEMENT I PRIVAT- UND GESCHÄFTSKUNDEN We proudly present: Die Berliner Philharmoniker – live im Internet Wir wollen, dass große Kunst allen zugänglich ist. Dafür engagieren wir uns seit Jahrzehnten. Denn das unmittelbare Erlebnis ist durch nichts zu ersetzen. Mit der Digital Concert Hall ermöglicht die Deutsche Bank eine innovative Art der Konzertübertragung, durch die Klassikfans die Berliner Philharmoniker live genießen können. Die Deutsche Bank lädt auch Sie ein: www.berliner-philharmoniker.de Foto: Monika Rittershaus 210x276_DigiConHall_FRM_D2.indd 1 16.09.2009 18:19:19 Uhr