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„MTV“
Verstärkter Einsatz
von Mehrwegtransportverpackungen
im Wiener Lebensmittelhandel
für Obst- und Gemüsetransporte
Endbericht
Juni 2005
Österreichisches Ökologie-Institut
Christian Pladerer
Markus Meissner
Ausgewählt im Rahmen der INITIATIVE „Abfallvermeidung in Wien“
Unterstützt von der Wiener Umweltstadträtin, Mag. Ulli Sima
Im Auftrag der
Dieses Projekt wurde im Rahmen der INITIATIVE „Abfallvermeidung in Wien“ von der Stadt Wien
finanziert/gefördert.
Impressum:
Österreichisches Ökologie-Institut
Seidengasse 13, A-1070 Wien,
www.ecology.at
Christian Pladerer
Projektleitung
Tel.: 01/5236105-20
[email protected]
DI Markus Meissner
Projektleiterstellvertreter und Wissenschaftliche Projektmitarbeit
Tel.: 01/5236105-45
[email protected]
DI Barbara Rappl:
Wissenschaftliche Projektmitarbeit
Mag. Birgit Friedrich:
Öffentlichkeitsarbeitt
Thomas Fröhlich, Nadia Prauhart und Gina Roiser-Bezan:
Projektassistenz
Ing. Michael Grimburg
Projektcoach
MA 22 – Umweltschutz
Tel.: 01/4000-88268
[email protected]
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MTV - Endbericht
„MTV“
Verstärkter Einsatz
von Mehrwegtransportverpackungen
im Wiener Lebensmittelhandel
für Obst- und Gemüsetransporte
Endbericht
Juni 2005
Österreichisches Ökologie-Institut
Autoren: Christian Pladerer
Markus Meissner
Ausgewählt im Rahmen der INITIATIVE „Abfallvermeidung in Wien“
Unterstützt von der Wiener Umweltstadträtin, Mag. Ulli Sima
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MTV - Kurzfassung
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MTV - Kurzfassung
KURZFASSUNG
Verpackungen sind für eine arbeitsteilige Wirtschaftsordnung von essenzieller Bedeutung.
Haben sie ihren Zweck erfüllt, werden sie im Regelfall zu Abfall. Unter dem Eindruck von
knapper werdenden Ressourcen und Überlegungen zum Thema Nachhaltigkeit ist es
unabdingbar
über
eine
ökologische
Gestaltung
von
Packmitteln
und
Verpackungssystemen nachzudenken. In diesem Zusammenhang ist der Einsatz von
Mehrwegtransportverpackungen (MTV) für Obst und Gemüse (O&G) eine wirksame
Maßnahme zur Abfallminimierung.
Verpackungsabfälle für den Transport von O&G fallen in erster Linie direkt beim Handel
an, aber auch Lebensmittelproduzenten, Importeure, Transport- und Logistikunternehmen
sowie die lebensmittelverarbeitende Industrie sind wichtige Akteure bei der Gestaltung
einer optimierten Transportlogistik.
Ziel des Projekts war eine Stärkung von MTV-Lösungen am Wiener Markt für O&G, sowie
eine Kooperation mit den Entscheidungsträgern herbeizuführen. Recherchen hiezu
klärten Rahmenbedingungen und Anforderungen an MTV. Interviews mit handelnden
Akteuren lokalisierten Entscheidungsträger und zeigten die praktische Ausformung von
Systemen für Transportverpackungen (TV). Ökologische und ökonomische Vergleiche
zwischen unterschiedlichen TV-Systemen formten ein Bild über die Auswirkungen des
Einsatzes der jeweiligen TV.
Eine Reihe von gesetzlichen Regelungen, Normen, Vereinbarungen und Initiativen
befassen sich u. a. mit Eigenschaften von MTV. Im Vordergrund steht dabei die
Ausarbeitung von Standards für eine optimale Organisation und Kompatibilität von MTV.
2001/02 betrug die Gemüseerzeugung in der EU-15 insgesamt etwa 55 Mio. t, die
Obstproduktion 57 Mio. t (DE LACROIX, 2003). In Österreich waren in der Saison
2003/04 rund 2,48 Mio. t O&G im Umlauf, davon 45 % aus Importen. Ca. 6 %
(rd. 80.000 t) der in Österreich erzeugten Menge wird in Wien produziert. Rund 13 % der
Gesamtmenge (= 335.000 t) werden als Verlust ausgewiesen. Pro Kopf werden rund
200 kg O&G jährlich verzehrt. Hinzu kommen 60 kg Jahrverbrauch an Kartoffeln
(STATISTIK AUSTRIA, 2004).
Die Top 5 des österreichischen Lebensmittelhandels im Food-Bereich sind: BILLA, SPAR
Österreichische Warenhandels AG (SPAR AG), HOFER, ADEG und ZIELPUNKT, die
gemeinsam rund 80 % des Gesamtumsatzes erwirtschaften. Der Konzentrationsprozess
in Österreich ist weit fortgeschritten. Der Marktanteil von BILLA und der SPAR AG beträgt
in Wien geschätzte 70 % (LEBENSMITTELZEITUNG, WANDL, PROBST, ANDRÄ, 2004)
An TV werden konkrete Anforderungen gestellt. Dichtheit, Formstabilität, Stoßfestigkeit,
Stapelfähigkeit, Handhabbarkeit, Kompatibilität sind nur ein kleiner Auszug aus der langen
Liste. TV müssen schützen, lagern, transportieren, verkaufen und das identifizieren von
Produkten sicherstellen (LANGE, 1998).
Für den O&G-Transport existieren verschiedene MTV-Systeme: Werden MTV nur
zwischen zwei Partnern eingesetzt, so können Änderungen leicht in das System integriert
werden. Nehmen mehrere Anwender ein System in Anspruch nimmt zwar der
Koordinierungsaufwand zu, es steigen aber auch die Synergieeffekte im Logistikbereich.
Wird die Organisation (Bereitstellung, Reinigung, Transporte etc.) des Systems in externe
Hände gelegt, so wird von Dienstleister-Systemen gesprochen. Klappbare Systeme bieten
durch die Volumsreduktion im leeren Zustand einen enormen Vorteil gegenüber starren
Systemen. In eine Poollösung bringt jeder Poolteilnehmer entsprechend der Vorgaben
durch den Pool-Koordinator eine Anzahl an MTV in Umlauf. Nur Pool-Teilnehmer dürfen
Verpackungen des Pools verwenden.
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MTV - Kurzfassung
Etablierte Anbieter für MTV für den O&G-Sektor sind STECO POOL-LOGISTICS
(klappbar), IFCO System (klappbar) und der österreichische Kistenpool (starre Kiste). Die
Mitglieder des Kistenpools transportierten im Jahr 2000 rd. 20 Mio. Transporteinheiten
mittels Kistenpool-Kisten (BURKET, 2004). STECO betreut in Österreich rund 5 Mio.
Verpackungseinheiten jährlich (LEISCH, 2004) und IFCO vermietet rund 2,5 Mio.
Transporteinheiten sowohl für den Export, als auch für den innerösterreichischen
Transport (SIPEK, 2004). Die Mehrwegquote für O&G-Transporte bei SPAR AG beträgt
51 % (WANDL, 2004) und bei BILLA je nach Jahreszeit zwischen 40 % und 50 %
(PROPST, 2004).
Beim Vergleich von mehreren TV-Systemen sind die speziellen Randbedingungen,
insbesondere Transportdistanzen, zu berücksichtigen. Basierend auf der Interpretation
zahlreicher Bilanzierungen unterschiedlicher TV-Systeme ist der Lebensweg einer MTV
unter optimaler Transportlogistik eindeutig als ökologisch günstiger zu werten als jener
einer ETV. MTV verbrauchen weniger Energie, benötigen weniger Rohstoffe und
Ressourcen, erzeugen geringere CO2-Emissionen und vermeiden Abfälle. Bei hohem
Standardisierungsgrad reduzieren sich die Gesamtkosten, die Attraktivität der O&GAbteilung steigt und das Bruchrisiko beim Transport sinkt. Das Ergebnis der
Literaturrecherche ist eindeutig: MTV sind ökologisch und ökonomisch die günstigere
Variante für den O&G-Transport. Die Mehrheit der verfügbaren Vergleiche zwischen
unterschiedlichen Transportsystemen für O&G räumt Mehrwegsystemen in beiden
Bereichen bei weitem Vorteile ein.
Ein erfolgreiches Beispiel aus Schweden für einen Umstieg auf MTV zeigt das
EUROCRATE-System der Svenska Retursystem: In zwei Regionen konnten seit 1999 mit
einem MTV-System 12.475 t Verpackungsabfälle vermieden werden. Zeitgleich sparten
Anwender der MTV bei jeder Verwendung € 0,2 (LUNDBERG, 2003).
Die Interviewergebnisse mit Stakeholdern der Branche zeigen, dass die Entscheidung,
welche TV bei O&G eingesetzt werden, allein der Handel trifft. Produzenten und
Zwischenhändler müssen Anforderungen des Handels akzeptieren und ihre Produkte in
der vom Handel geforderten Verpackungsart anliefern.
Oft genannte Argumente für den Einsatz von ETV sind die geringen Transportkilometer
und damit verbunden die geringeren Kosten und Umweltauswirkungen im Vergleich zu
einem Mehrwegsystem. Die Transportlogistik in einem Handelsunternehmen macht
jedoch bei näherer Betrachtung zwischen ETV und MTV keine Unterschiede.
Investitionen in qualitativ hochwertige TV-Systeme können die Kosten im Logistikbereich
erhöhen, reduzieren jedoch Verluste durch Schaden an der Ware bei Lagerung und
Transport. Aus der Sichtweise des Gesamtunternehmens kann sich damit ein derartiger
Kapitaleinsatz durchaus rechnen.
Die Aufgabe des Österreichischen Ökologie-Instituts in diesem Projekt war es, neben der
Darstellung der Vor- und Nachteile einzelner TV-Systeme, auch eine Kooperation
zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aufzubauen. Die SPAR AG schätzt die
Vorteile von MTV schon seit langem und hat im Zuge des vorliegenden Projekts die MTVQuote von 44 % im Jahr 2003 auf 51 % im Jahr 2004 erhöht. Durch die Steigerung der
MTV-Quote konnte die SPAR AG im letzten Jahr weitere 3.500 t ETV und damit
letztendlich Abfälle vermeiden. Gleichzeitig sinken die Verluste durch beim Transport
beschädigte Ware, was für die SPAR AG nicht nur weniger Ausfall, sondern auch
effizientere Warenübernahme und bessere Hygiene während des Transportes bedeutet.
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MTV - Abstract
ABSTRACT
Packaging is of big importance for an economic system. As soon as packaging has
served its purpose, it usually turns into waste. Considering the shortage of resources and
sustainability it is indispensable to think of an ecological design of packaging and
packaging systems. In this context the use of reusable transport packaging for fruits and
vegetables is a very efficient way of waste reduction.
In the first place packaging waste for the transport of fruits and vegetables arises directly
from the merchandisers, but also food producers, importers, transport and logistics
companies, as well as the food processing industry. They are important co-operators
concerning the design of an optimized logistic of transport.
The purpose of the project was to reinforce reusable transport packaging at the Viennese
market for fruits and vegetables and to provoke a co-operation with the decision makers.
Relevant research clarified basic conditions and requirements concerning reusable
transport packaging. Interviews with co-operators located decision makers and showed
the practical aspects of transport packaging. Ecologic and economic comparisons
between different transport packaging systems generated a picture of the utilization
effects of transport packaging.
A set of legal regulations, standards, agreements and initiatives deals among other things
are characteristics of reusable transport packaging. The main focus is on the elaboration
of standards for an optimal organization and compatibility of reusable transport packaging.
In 2001/02 55 million tons of vegetables and 57 million tons of fruits was produced in the
EU-15 (DE LACROIX, 2003). In Austria about 2.45 million tons of fruits and vegetables
were circulating in 2003/04, 45 % being imports. Approximately 6 % (around 80,000 t) of
the amount produced in Austria was grown in Vienna. About 13 % of the total sum
(= 335,000 t) was declared as losses. The consumption per capita of fruits and vegetables
is around 200 kg yearly, plus 60 kg potatoes (STATISTIK AUSTRIA, 2004).
The Top 5 Austrian food dealers are: BILLA, SPAR Österreichische Warenhandels AG
(SPAR AG), HOFER, ADEG and ZIELPUNKT, which reach a turnover of approximately
80 % of the total sales. The market share of BILLA and SPAR AG in Vienna is estimated
at 70 % (LEBENSMITTELZEITUNG, WANDL, PROBST, ANDRÄ, 2004).
Transport packaging has to meet certain requirements: Tightness, stability, impact
resistance, possibility of piling, management and compatibility are only a few examples
from the long list. Transport packaging has to protect, store, transport, sell and ensure the
identification of products (LANGE, 1998).
Different reusable transport packaging systems exist for fruits and vegetables. If the
reusable transport packaging is used only between two partners, changes can be
integrated easily into the system. If more than two partners take part in a system the effort
will increase on the other hand also synergies in the logistic area will be bigger. If the
organization (supply, cleaning, transportation etc.) is outsourced, the system is called
service system (Dienstleister-System). Hinged systems offer an enormous advantage by
reduction of volume when empty in relation to inflexible systems. Every pool participant
has to contribute a certain amount of reusable transport packaging, in conformity with the
pool co-ordinator. Only participants may use packaging of the pool.
Established providers for reusable transport packaging for fruits and vegetables are
STECO POOL LOGISTICS (hinged), IFCO system (hinged) and the Austrian Kistenpool
(inflexible boxes). The members of the Kistenpool transported in 2000 around 20 million
transport units by boxes of the Kistenpool (BURKET, 2004).
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MTV - Abstract
STECO deals with approximately 5 million packaging units annually in Austria (LEISCH,
2004) and IFCO rents approximately 2.5 million transportation units for the export and for
internal-Austrian transport (SIPEK, 2004). The reusable packaging rate for the
transportation of fruits and vegetables with SPAR AG amounts to 51 % (WANDL, 2004)
and with BILLA depending upon season between 40 % and 50 % (PROPST, 2004).
When comparing several transport packaging systems the constraints, especially
transport distances, have to be considered. Interpreting numerous assessments of
different transport packaging systems of the life cycle of a reusable transport packaging under optimal transportation logistics - is ecologically more favourable than a nonreturnable transport packaging. Reusable transport packaging needs less energy, fewer
raw materials and resources, produces less carbon dioxide emissions and avoids waste.
The total costs will be reduced with high standardisation, the attractiveness of fruit and
vegetable sections rises and the risk of broken boxes at the transport decreases. The
result of the literature research is obvious: reusable transport packaging is ecological and
economic the more favourable variant for transport of fruit and vegetables. The majority of
the available comparisons between different transport systems for fruits and vegetables
grant advantages to reusable systems within both ranges.
A successful example from Sweden for a change to reusable transport packaging is one
that of the EUROCRATE system of Svenska Retursystem: In two regions 12,475 t of
packaging waste were avoided since 1999 with a reusable transport packaging system. At
the same time the users of the reusable transport packaging could save € 0.2 with each
use (LUNDBERG, 2003).
The results from interviews with stakeholders of the branch show that the trade decides
which transport packaging are used with fruits and vegetables. Producers and
intermediaries have to accept the requirements of the trade and deliver their products in
the manner of packaging demanded by the trade.
Arguments for the use of non-returnable transport packaging are short transport distances
connected with lower costs and impact on the environment compared with a reusable
system. However after careful consideration the transportation logistics in a commercial
enterprise does not make differences between non-returnable and reusable transport
packaging.
Investments into high-quality transport packaging systems can increase the logistic costs,
reduce however losses by damage to the ware of storage and transport. From the
company’s point of view such an investment can turn out to be profitable.
The task of the Austrian Institute for Ecology in this project was, besides the
representation of the pros and cons of individual transport packaging systems, to develop
a co-operation between economics, politics and science. The SPAR AG appreciates the
advantages of reusable transport packaging already for a long time and increased in the
course of this project the reusable transport packaging ratio from 44 % in the year 2003 to
51 % in the year 2004. By increasing the reusable transport packaging ratio SPAR AG
could avoid further 3,500 t non-returnable transport packaging and as a consequence
avoid waste. At the same time the losses through ware damaged at transport sank, which
not only means less loss for SPAR AG but also more efficient goods assumption and
better hygiene during transport.
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MTV - Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
KURZFASSUNG.................................................................................................... 5
ABSTRACT............................................................................................................ 7
1
EINLEITUNG ............................................................................................... 15
2
VERWENDETE METHODEN UND DATEN ................................................ 19
2.1
2.2
2.3
3
LITERATURRECHERCHE ........................................................................................19
BILANZIERUNGSMETHODEN ..................................................................................21
LEITFADEN-STAKEHOLDER-INTERVIEWS ................................................................23
RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN .................................................. 25
3.1
3.2
3.3
3.4
3.4.1
EU-VERPACKUNGSRICHTLINIE 2004/12/EG ..........................................................25
EU VERORDNUNG 178/2002 - RÜCKVERFOLGBARKEIT VON LEBENSMITTELN ..........26
ABFALLWIRTSCHAFTSGESETZ 2002 (BGBL. I NR. 102/2002).................................27
VERPACKUNGSVERORDNUNG (BGBL. NR. 648/1996 IDF BGBL. II NR. 440/2001)..28
Begriffsbestimmungen gemäß Verpackungsverordnung..................................30
3.5
3.6
LEBENSMITTELHYGIENEVERORDNUNG (BGBL. II NR. 31/1998) ..............................31
NORMEN, STANDARDS UND REGELWERKE ............................................................32
4
OBST- UND GEMÜSETRANSPORTVERPACKUNGEN............................ 37
4.1
4.2
5
GESETZLICHE ANFORDERUNGEN AN VERPACKUNGEN ............................................37
PRAKTISCHE ANFORDERUNGEN ............................................................................38
OBST- UND GEMÜSEPRODUKTION ........................................................ 41
5.1
5.2
5.3
6
INTERNATIONALE ANGABEN ..................................................................................41
NATIONALE ANGABEN ..........................................................................................41
WIENER PRODUZENTEN ZU MTV ..........................................................................47
OBST- UND GEMÜSEHANDEL.................................................................. 51
6.1
6.2
6.3
6.4
7
INTERNATIONALE DATEN ......................................................................................51
ÜBERBLICK ÖSTERREICH UND W IEN......................................................................54
WIENER HANDEL ZU MTV.....................................................................................58
PRODUKTE IN MTV ..............................................................................................62
OBST- UND GEMÜSETRANSPORTLOGISTIK FÜR MTV......................... 63
7.1
WIRTSCHAFTLICHER ASPEKT ................................................................................63
7.2
ORGANISATIONSFORMEN VON MTV ......................................................................64
7.2.1 Individuelle Systeme ........................................................................................64
7.2.2 Multilaterale Systeme.......................................................................................65
7.2.3 Dienstleister-Systeme ......................................................................................67
7.3
8
MTV-BEREITSTELLER ZU MTV .............................................................................74
TRANSPORTVERPACKUNGEN IM VERGLEICH ..................................... 75
Seite 9 von 151
MTV - Inhaltsverzeichnis
8.1
8.2
8.3
8.4
8.5
8.6
8.7
8.8
8.9
8.10
8.11
8.12
8.13
8.14
8.15
8.16
8.17
8.18
8.19
8.20
9
TRANSPORTGEBINDE IM ÖKOLOGISCHEN VERGLEICH (WAGNER&PARTNER SA,
2003) ................................................................................................................. 77
WELLPAPPE BEI OBST UND GEMÜSE (VDW, 2004) ............................................... 79
BANANEN REUSABLE PLASTIC CONTAINER IM VERGLEICH ZU W ELLPAPPEKARTONS
FÜR BANANEN IM KOMPRESSIONSTEST; 2003 ....................................................... 80
FEASIBILITY OF REUSABLE PLASTIC CONTAINERS FOR SHIPPING AND DISPLAYING
PRODUCE (CARNEY, 2000)................................................................................ 80
TRANSPORT PACKAGING, COST-EFFECTIVE STRATEGIES FOR REDUCING,
REUSING AND RECYCLING IN THE GROCERY INDUSTRY (PRATT, 1998) ................. 81
INTEGRATION UND IMPLEMENTIERUNG VON MTV IN BESTEHENDE
LOGISTIKSTRUKTUREN (LANGE, 1998)................................................................ 81
WIRTSCHAFTLICHKEITSSTUDIEN (HEADLEY PRATT CONSULTING, 1998) ......... 82
EINWEG ODER MEHRWEG? AKTUELLE ERKENNTNISSE AUS EINER
VERPACKUNGSÖKOBILANZ (MÖLLER, 1997)........................................................ 82
VERGLEICHENDE ÖKO-BILANZ MEHRWEGKUNSTSTOFF- UND EINWEGKARTONTRAY (FEGERL, 1996) ....................................................................................... 84
LEITFADEN ZUM EINSATZ VON MEHRWEGSYSTEMEN IM GEWERBE (G.A.T, 1996).... 85
MEHRWEG-TRANSPORTVERPACKUNGEN (ULRICH, 1996)..................................... 86
DIE ROLLE VON MTV-SYSTEMEN BEI DER BESCHAFFUNG VON KONSUMGÜTERN –
EINE ERKUNDUNGSSTUDIE AM BEISPIEL DES O&G-EINKAUFS DURCH DEN
ÖSTERREICHISCHEN LEBENSMITTELHANDEL (VOLK, 1996) ................................... 87
ÖKOBILANZ VON EINWEG-KARTON- UND MEHRWEG-POLYPROPYLENTRANSPORTVERPACKUNGEN FÜR JOGHURTBECHER (WERNER, 1996) ................. 88
ÖKOLOGISCHE BEURTEILUNG DER IN ÖSTERREICH VERWENDETEN TV FÜR O&G
UNTER BERÜCKSICHTIGUNG IHRES GESAMTEN LEBENSWEGES (KUTIL, 1995) ........ 89
ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE DER TV - MODELLFALL: MTV-SYSTEM VON
SCHOELLER INTERNATIONAL UND TENGELMANN (PHILIPP, 1995) ......................... 90
EIN- ODER MEHRWEGVERSANDVERPACKUNGEN FÜR O&G IN DER LOGISTISCHEN
KETTE – EIN ANWENDUNGSFALL DES TARGET COSTING (SCHWEITZER, 1995) .... 91
ABFALLWIRTSCHAFTLICHE BETRACHTUNG VON TV, EIN
PRODUKTBILANZVERGLEICH VON ETV UND MTV (WOREL, 1995)......................... 92
MEHRWEGGEBINDE - TEURES HANDLING FÜR DEN HANDEL; EINE KRITISCHE,
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICH ORIENTIERTE BESTANDSAUFNAHME IM
SPANNUNGSFELD ZWISCHEN ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE (WOLLEIN, 1994) .......... 92
ÖKOBILANZEN DES FRAUNHOFER-INSTITUTS (1993, 1994) .................................... 92
WIRTSCHAFTLICHKEITSSTUDIEN FÜR TV-SYSTEME (1992, 1993, 1994) ................. 93
WASCHANLAGEN FÜR MTV ..................................................................... 95
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
10
VORSCHRIFTEN FÜR DIE LEBENSMITTELHYGIENE ................................................... 95
HALBAUTOMATISCHE ANLAGE DER FIRMA LGV IN WIEN (SIMMERING) .................... 96
DURCHLAUFWASCHMASCHINE DER FA. COMEPACK ............................................... 96
WASCHANLAGEN DER FIRMA STECO ................................................................... 97
HALBAUTOMATISCHE W ASCHANLAGE DER FIRMA BILLA IN W R. NEUDORF ............. 99
ERGEBNISSE UND SCHLUSSFOLGERUNGEN ..................................... 101
10.1
10.2
10.3
ERWEITERTER UNTERSUCHUNGSRAHMEN .......................................................... 101
MTV UND DIE RÜCKVERFOLGBARKEIT ................................................................ 101
PRO MTV – DIE ARGUMENTE ............................................................................ 101
Seite 10 von 151
MTV - Inhaltsverzeichnis
10.3.1 MTV – Ökologische Vorteile...........................................................................102
10.3.2 MTV – Ökonomische Vorteile ........................................................................102
10.3.3 MTV - Transportlogistik..................................................................................103
10.3.4 Erhöhter Warenschutz durch MTV .................................................................103
10.4
10.5
10.6
10.7
10.8
10.9
10.10
10.11
10.12
10.13
10.14
10.15
11
AUSBLICK UND EMPFEHLUNGEN......................................................... 111
11.1
11.2
11.3
11.4
11.5
11.6
11.7
11.8
11.9
11.10
11.11
11.12
12
MTV UND DIE POLITIK ........................................................................................111
MTV UND DIE RÜCKVERFOLGBARKEIT .................................................................111
MTV UND DER HANDEL ......................................................................................111
MTV UND DER KOSTENFAKTOR TRANSPORT .......................................................111
MTV UND DER W ARENSCHUTZ ...........................................................................112
MTV UND GLOBALES DENKEN ............................................................................112
MTV UND DER ÖSTERREICHISCHE KISTENPOOL ..................................................113
MTV UND WEITERE PRODUKTE ...........................................................................113
MTV UND DIE STADTVERWALTUNG W IEN ............................................................113
MTV UND ÖKOKAUF W IEN..................................................................................113
MTV UND DER GROßGRÜNMARKT INZERSDORF ...................................................114
MTV UND PUBLIKATIONEN ..................................................................................114
VERZEICHNISSE ...................................................................................... 115
12.1
12.2
12.3
12.4
13
MTV – STANDARDISIERT UND KOMPATIBEL .........................................................104
MTV – INTERNATIONAL ......................................................................................105
MTV – MARKTANTEILE NATIONAL .......................................................................106
MTV UND DER O&G-KONSUM ............................................................................106
MTV-QUOTE FÜR O&G......................................................................................106
O&G-EINKAUF - EIN TAGESGESCHÄFT ................................................................107
MTV IN DER PRAXIS ...........................................................................................107
MTV – ENTSCHEIDUNGSTRÄGER ........................................................................108
PRO MTV – SEKTORÜBERGREIFENDE ENTSCHEIDUNGEN ...................................108
MTV – POTENTIAL BEI O&G...............................................................................108
MTV UND ÖFFENTLICHE BESCHAFFUNG ..............................................................109
MTV - KOOPERATION MIT DER SPAR AG ...........................................................110
QUELLENVERZEICHNIS .......................................................................................115
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ..................................................................................120
TABELLENVERZEICHNIS ......................................................................................122
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS .................................................................................123
ANHANG ................................................................................................... 124
13.1 PRO MTV.........................................................................................................124
13.2 LEITFADEN FÜR STAKEHOLDER-INTERVIEWS........................................................125
13.3 SOFTWAREVERGLEICH FÜR PRODUKTÖKOBILANZIERUNG .....................................126
13.3.1 Softwaretool GEMIS (Gesamt-Emissions-Modell integrierter Systeme) .........129
13.3.2 Softwaretool GaBi ..........................................................................................130
13.4
MITGLIEDER DES ÖSTERREICHISCHEN LOGISTIKVERBUND MEHRWEG ...................133
Seite 11 von 151
MTV - Inhaltsverzeichnis
13.5 TEILNAHMEANTRAG ZUM ÖSTERREICHISCHEN LOGISTIKVERBUND MEHRWEG ........ 134
13.6 EINLADUNG ZUR PK VOM 26.01.2005................................................................. 135
13.7 PRESSETEXT FÜR DIE PK VOM 26.01.2005......................................................... 136
13.8 PRESSESPIEGEL AUF DIE PK VOM 26.01.2005 .................................................... 138
13.9 WASTE MAGAZIN........................................................................................... 145
13.10 MÜLLMAGAZIN............................................................................................... 148
13.11 TEILNAHME AN VERANSTALTUNGEN .................................................................... 149
13.11.1
Verpackung in der Logistik: Schlüssel- oder Nebenrolle? .................... 149
13.12 POSTER ............................................................................................................ 150
13.12.1
First BOKU Waste Conference, April 4-6 2005, Vienna ....................... 150
13.12.2
ÖWAV – Österreichische Abfallwirtschaftstagung 9. bis 11. März 2005,
St. Pölten....................................................................................................... 151
Seite 12 von 151
MTV - Endbericht
„Größtmögliche Verbreitung
ist das entscheidende Kriterium
beim Einsatz von MTV“1
1
VOLK, 1996
Seite 13 von 151
MTV - Einleitung
Seite 14 von 151
MTV - Einleitung
1 EINLEITUNG
Verpackungen sind für eine arbeitsteilige Wirtschaftsordnung und für logistische Prozesse
von essenzieller Bedeutung. Ausgangspunkt jeglicher Abhandlung zu diesem Thema
muss deshalb die Verdeutlichung der Stellung der Verpackung in der Logistik und die
Darstellung der volkswirtschaftlichen Bedeutung von Verpackungen sein. Daran schließt
sich die Erläuterung der Verpackungsfunktionen an. Hat die Verpackung ihren Zweck
erfüllt, wird sie im Regelfall zu Abfall. Im Zeitalter von knapper werdenden Ressourcen
und Deponieraum ist es unabdingbar über eine ökologische Gestaltung von Packmitteln
und Verpackungssystemen nachzudenken.
Verpackungsprobleme bedürfen aber nicht nur einer national beschränkten
Betrachtungsweise, eine wirkungsvolle Abfallpolitik muss nach internationalen Lösungen
suchen. Eine weltweite Lösung ist wahrscheinlich aufgrund unterschiedlicher Interessen
und großer Entfernungen schwierig, aber auf dem Gebiet der erweiterten Europäischen
Union muss eine gemeinsame Lösung angestrebt werden.
Verpackungsabfälle für den Transport von Obst und Gemüse (O&G) fallen in erster Linie
direkt im Handel an. Jedoch sind auch Lebensmittelproduzenten, Importeure, Transportund Logistikunternehmen sowie die lebensmittelerzeugende und -verarbeitende Industrie
wichtige Akteure bei allen Überlegungen für die Planung einer optimierten
Transportlogistik und sie spielen eine wichtige Rolle bei ökologischen und ökonomischen
Bewertungen
der
einzelnen
Transportsysteme.
Der
Einsatz
von
Mehrwegtransportverpackungen (MTV) für O&G ist eine Maßnahme der effizienten
Abfallminimierung. Die Abfallminimierung wird gemäß ÖWAV Regelblatt 509
chronologisch und der Priorität nach in die primäre, sekundäre und tertiäre
Abfallminimierung gegliedert.
Prioritäten
Abbildung 1-1: Abfallminimierung gemäß ÖWAV Regelblatt 509
Abfallminimierung in Österreich (ÖWAV RB 509)
Abfallvermeidung
Abfallverringerung
Abfallverwertung
Sonstige
Recycling Stoffliche Energetische
VerVerwertung
wertung
Primäre
Abfallminimierung
Sekundäre
Abfallminimierung
Vorbehandlung
Vervon
dichtung
Restabfällen
von
Restabfällen
Tertiäre
Abfallminimierung
Chronologische Abfolge
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MTV - Einleitung
Die primäre Abfallminimierung wird unterteilt in qualitative sowie quantitative
Abfallvermeidung und Abfallverringerung. Quantitative Abfallverringerung folgt dem
Sparsamkeitsprinzip und bedeutet, dieselbe Menge an Produkten oder Produktfunktionen
mit einem Minimum an Ressourceneinsatz hervorzubringen, zu vertreiben und zu
konsumieren. Dies kann bspw. durch die Reduktion von Wandstärken bei Verpackungen
sowie durch die Einführung von Mehrwegsystemen erreicht werden. Durch den Einsatz
von MTV werden Abfallmengen von Einwegtransportverpackungen (ETV) aus Holz oder
Karton verringert.
Im Jahr 1999 betrug das Gewerbeabfallaufkommen in Wien 488.456 t. Bezogen auf die
Gesamtabfallmenge aus Altstoffen, branchenspezifischen Abfällen und Restmüll werden
von Klein- und Mittelbetrieben rd. 70% der Abfälle über die Systementsorgung entsorgt,
so SALHOFER und HAUER (2002).
Ernährungsabfälle stellen bis zu 50 % des Wiener Restmülls dar und bestehen zu rund
der Hälfte aus Verpackungen und zur anderen Hälfte aus Nahrungsmitteln/
Nahrungsmittelresten. Aus dem Handel und dem verarbeitenden Gewerbe stammen
hauptsächlich Verpackungsabfälle - hier zu einem Großteil aus der Lebensmittelbranche.
Als Maßnahme zur Reduktion können sich SALHOFER und HAUER (2002), bspw. für
unternehmensinterne Transportvorgänge inklusive wiederkehrender Transporte zwischen
verschiedenen Standorten, Mehrwegtransportbehälter vorstellen.
Ein Drittel der Hausabfälle in den USA sind Verpackungsabfälle und ungefähr die Hälfte
stammen von ETV. BROWN stellte schon 1995 in einem für die USA ersten umfassenden
Verzeichnis sämtliche Hersteller von Transportverpackungen (TV) zusammen und
erläuterte technische und logistische Spezifikationen einzelner MTV-Systeme. Dieses
Herstellerverzeichnis war der erste Schritt in den USA zur Stärkung von MTV.
2001 entwickelte die Firma JL Taitt & Associates, Inc., unterstützt durch Katy Boone &
Associates, Inc. und Wright Communications, Inc. im Auftrag des Solid Waste
Management Coordinating Board (SWMCB), zuständig für die Bezirke Anoka, Carver,
Dakota, Hennepin, Ramsey und Washington (alle Minnesota, USA), einen MarketingPlan, um Betriebe anzuregen, Wellpappekisten und hölzerne Paletten zu vermeiden
(BRIESACHER, 2001). Kernaufgabe des SWMCB ist es, die Leistungsfähigkeit und die
Klimawirksamkeit des Abfallwirtschaftssystems der Region zu steigern. Das regionale
Abfallwirtschaftskonzept von SWMCB für Abfälle verlangt bis zum Jahr 2017 eine
Verringerung der Abfälle um 75.000 t kommerzieller TV (Wellpappe-Kartonkisten sowie
die hölzernen Transportpaletten) pro Jahr ab 2003.
In der ersten Projektphase wurden zunächst Betriebe und Firmen recherchiert, welche
bereits auf MTV zurückgreifen und deren dadurch erzielte Einsparungen ermittelt. 31
nationale Gesellschaften konnten derart identifiziert werden. Die Vorteile für diese
Betriebe lassen sich wie folgt beschreiben:
•
Verringerung der Beschaffungskosten;
•
produktiverer Fluss von Waren innerhalb der Vertriebswege;
•
weniger Produktschäden;
•
verbesserte Arbeitsbedingungen und erhöhte Arbeitssicherheit;
•
längeres Leben der Verpackungen,
•
verringerte und effizienterer Einsatz von Transport-Ressourcen;
Phase zwei beschäftigte sich mit der Suche nach weiteren Einsatzgebieten für MTV.
Potentiell in Frage kommen demnach: Produktionsbetriebe, Groß- und Kleinhandel,
Lebensmittelhandel, High-Tech-Industrie und medizinische Erzeugnisse. In Phase drei
wurden lokale Recherchen in 80 Firmen zum Thema MTV durchgeführt.
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MTV - Einleitung
Die Ergebnisse dieser Befragung spiegelten jene der nationale Recherche wieder.
Basierend auf diesen Informationen wurden Herausforderungen und Chancen für den
Einsatz von MTV identifiziert:
•
In privaten Unternehmen spielt die Frage nach MTV in Entscheidungsprozessen
keine Rolle.
•
Häufig sind die Verantwortlichkeiten bezüglich TV in Unternehmen nicht klar
geregelt.
•
Ein Wechsel zu MTV bedingt viel Bewusstseinsbildung und Schulung bei allen
Mitarbeitern eines Unternehmens.
•
Anreizfaktoren für einen Einsatz von MTV können sein: Finanzielle Anreize der
Gebietskörperschaften, hygienische Gründe und/oder erhöhte
Kundenzufriedenheit.
•
Verbreitung innerhalb jener Bereiche, in denen Unternehmen bereits erfolgreich
auf MTV setzen.
•
Verbreitung in neuen Zielgruppen, vorzugsweise größere Unternehmen, da bei
einem Wechsel Investitionskosten anfallen.
In Berlin waren 1996 laut G.A.T rund 38 % des Siedlungsabfallaufkommens
Gewerbeabfall (rd. 910.000 t) und davon 14 % Transportverpackungen (rd. 130.000 t/a).
Das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik schätzte in einer Studie im Auftrag
des International Council for Reusable Transport Items (IC-RTI, siehe auch Kapitel 3.6)
Anfang der 90er Jahre die Rationalisierungspotenziale durch die Einführung offener
Standards allein für den Einsatz von MTV wie folgt:
•
•
•
Bestandsreduzierungen um 20-50 %
Logistikkostensenkung um 10-30 %
Durchlaufzeitverkürzung um 30-70 %
KÄRKKÄINEN et al (2004) beschreiben anhand von neun Einzelfällen die
unterschiedlichen Systeme für die Handhabung von MTV und sehen, dass durch die
nachgewiesenen Kosteneinsparungen und durch strengere gesetzliche Regelungen MTV
immer mehr und auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden.
Neben den technischen und ökonomischen Parameter beim Einsatz von TV werden laut
JANSEN (2004) die ökologischen Aspekte bei der Planung logistischer Systeme
zunehmend berücksichtigt. Die ökologischen Ziele in den europäischen
Verpackungsverordnungen haben die Weiterentwicklung von MTV hervorgerufen. MTV
stellen nicht nur den wirksamen Ansatz zum Vermeiden von Verpackungsabfällen dar,
sondern können darüber hinaus unter bestimmten Randbedingungen die gesamte
Logistikkosten nachhaltig verringern. Voraussetzung ist jedoch Berücksichtigung der
Leistungsanforderungen und der technischen Kriterien der eingesetzten PoolOrganisationen.
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MTV - Einleitung
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MTV - Verwendete Methoden und Daten
2 VERWENDETE METHODEN UND DATEN
Für die Erreichung der Projektziele wurden die Methoden:
•
•
•
Literaturrecherchen,
Bilanzierungsmethoden und
Leitfaden–Stakeholder-Interviews verwendet.
2.1 Literaturrecherche
Wissenschaftliche Erfahrungen müssen individuell reproduzierbar sein. Dies erfordert die
Definition von Bedingungen und die Beschreibung von Methoden, mit denen
wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Der gebräuchlichste Weg ist ein
gezieltes Literaturstudium zum untersuchten Gegenstandsbereich. Die Suche nach
fragestellungsrelevanter Information in Form einer Literaturrecherche sollte der erste
Schritt für die Konkretisierung einer Untersuchung sein. Je spezifischer die Fragestellung
sich formulieren lässt, desto konkreter kann die Suche nach den bisher vorliegenden
Arbeiten stattfinden. Der Erfolg einer Literaturrecherche ist wesentlich von der
Repräsentanz der ausgewählten Suchbegriffe abhängig. Die Literatursuche wurde in
folgenden Schritten durchgeführt:
a) Recherche im Internet (national und international)
b) Recherche in Literaturdatenbanken (national und international)
c) Recherche in einschlägigen Publikationen
Ad a) Recherche im Internet (national und international)
Das Internet bietet die Möglichkeit zur unspezifischen Suche mit Hilfe diverser
Suchmaschinen. Larry Page und Sergey Brin gründeten 1998 Google Inc. und haben die
Suchmaschine Google (http://www.google.at/) mit dem Ziel entwickelt, das Internet
schnell und auf einfache Weise nach Informationen zu durchsuchen. Den NutzerInnen
wird ein Zugang zu über acht Milliarden URLs geboten und ist somit die größte
Suchmaschine im World Wide Web.
In der folgenden Tabelle sind beispielhaft einige der Begriffe aufgelistet, die in die
Suchmaschine von Google eingegeben wurden. Die Ergebnistreffer der Suche im Web
und in Seiten aus Österreich werden von Google noch präzisiert und gleiche Websites
bzw. ähnliche Treffer aussondiert.
Tabelle 2-1: Suchbegriffe und Ergebnistreffer in der Google Suchmaschine
Suche im Web
Suche in Österreich
Beispiele für Suchbegriffe
Treffer
gezeigte
Treffer
Treffer
gezeigte
Treffer
Transportverpackungen
23.100
762
408
197
Transportverpackungen Obst
und Gemüse
378
203
25
19
Transportverpackungen Ökobilanzen
275
109
64
20
1.200
287
120
32
Mehrwegtransportverpackungen
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MTV - Verwendete Methoden und Daten
Suche im Web
Suche in Österreich
Treffer
gezeigte
Treffer
Treffer
gezeigte
Treffer
Mehrwegtransportverpackungen Obst und
Gemüse
17
13
3
3
Mehrwegtransportverpackungen Vorteile
70
46
8
6
Einwegtransportverpackungen
94
25
2
2
Reusable Plastic Container
109.000
776
-
-
Returnable Transport Packaging
25.800
788
-
-
Reusable Transport Packaging
77.100
767
-
-
Beispiele für Suchbegriffe
Ad b) Recherche in Literaturdatenbanken (national und international)
Systematisch aufbereitete wissenschaftliche Literatur findet man in erster Linie in
nationalen und internationalen Literaturdatenbanken, die in sehr vielen Fällen EDV
unterstützt sind. Beispiele dafür sind:
Online-Kataloge des Österreichischen Bibliothekenverbundes der Österreichischen
Bibliothekenverbund & Service GmbH
http://www.bibvb.ac.at/verbund-opac.htm
Im Gesamtkatalog des Österreichischen Bibliothekenverbundes können Publikationen
unter http://magnum.bibvb.ac.at/ oder http://magnum.bibvb.ac.at/ALEPH/ gesucht werden.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse für den Suchbegriff
Mehrwegtransportverpackungen dargestellt.
Tabelle 2-2: Ergebnistreffer im Österreichischen Bibliothekenverbund
Ergebnisse für Suchbegriff
Mehrwegtransportverpackungen
Treffer
Mehrwegsysteme
4
Mehrwegsystemen
2
Mehrwegtransportverpackungen
5
Mehrwegtransportverpackungssysteme
1
Mehrwegtransportverpackungssystemen
2
MEHRWEGTRANSPPORTVERPACKUNGEN
0
Mehrwegtray
1
Mehrwegverpackung
36
Mehrwegverpackungen
2
Mehrwegverpackungssystemen
2
Mehrwegversandverpackungen
1
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MTV - Verwendete Methoden und Daten
Ad c) Recherche in einschlägigen Publikationen
Einige Beispiele für abfallwirtschaftliche Fachmagazine im deutschsprachigem Raum:
•
MÜLLMAGAZIN, Fachzeitschrift für ökologische Abfallwirtschaft, Abfallvermeidung
und Umweltvorsorge (http://muellmagazin.forumz-online.de/)
•
MÜLL UND ABFALL, Fachzeitschrift für die Behandlung und Beseitigung von
Abfällen, Organ für die Entsorgungspraxis und Kreislaufwirtschaft
(http://www.umweltonline.de/)
•
WASTE MAGAZIN, österreichisches Fachmagazin für Abfallwirtschaft,
Straßenreinigung und Winterdienst. (http://www.waste.at/)
•
Umweltschutz, Manager-Magazin für Ökologie und Wirtschaft
(http://www.umweltschutz.co.at/)
•
UMWELTJOURNAL, Fachzeitung für Umwelttechnik,
(http://www.umweltjournal.at/)
Die Ergebnisse und Informationsquellen sämtlicher Literaturrecherchen wurden analysiert
und miteinander verglichen. Die für die vorliegende Studie relevante wissenschaftliche
Literatur und andere Informationsangaben wurden sondiert, auf ihre Aktualität und
Verfügbarkeit geprüft.
2.2 Bilanzierungsmethoden
Bei der folgenden Auflistung von Bilanzierungsmethoden diente die Studie von
GRASSINGER und SALHOFER (1999) als Grundlage.
Eine Ökobilanz ist eine Methode zur Abschätzung der mit einem Produkt verbundenen
Umweltaspekte und potenziellen Umweltwirkungen im Verlauf seines Lebensweges, mit
einem Sachbilanz- oder Wirkungsindikatorergebnis. Mit einer Ökobilanz (Life Cycle
Assessment - LCA) werden potenziellen Umweltauswirkungen von Produkten, Verfahren
oder Systemen abgeschätzt. Die Umweltaspekte werden entlang des gesamten
Lebensweges eines Produktes, von der Rohstoffgewinnung über Produktion, Anwendung
bis zur Entsorgung untersucht. Die Anforderungen an die Durchführung von
Ökobilanzstudien sind in der ÖNORM EN ISO 14040 festgelegt.
Eine Ökobilanz wird in folgenden vier Teilschritten erstellt:
1) Zieldefinition und Festlegung des Untersuchungsrahmens
2) Sachbilanz
3) Wirkungsabschätzung
4) Auswertung
Die Vorgangsweise für die Festlegung des Zieles und des Untersuchungsrahmens, sowie
für das Erstellen der Sachbilanz ist in der Fachliteratur geklärt. Der Entwicklungsstand der
Wirkungsabschätzung in der Ökobilanzierung wird noch diskutiert, beruht aber prinzipiell
auf folgenden Schritten:
1) Auswahl der Wirkungskategorien, -indikatoren und -modelle
2) Klassifizierung: Zuordnung der Sachbilanzergebnisse zu den Wirkungskategorien
3) Charakterisierung: Berechnung der Wirkungsindikatorergebnisse
4) Normalisierung: Berechnung der Verhältnisse der Wirkungsindikatorergebnisse zu
den Bezugsinformationen
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MTV - Verwendete Methoden und Daten
5) Ordnung
6) Gewichtung
7) Analyse der Datenqualität.
Die Schritte eins bis drei sind bei jeder Ökobilanz nach ISO 14040 verbindlich, Schritt
sieben nur bei Ökobilanzen, die vergleichende Aussagen machen und der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden. Die Schritte vier bis sechs sind optional. Der Schritt sechs
darf jedoch nicht bei vergleichenden, öffentlich zugänglichen Studien angewendet
werden.
Die Wirkungsabschätzung hat insofern Einfluss auf die vorangehende „Sachbilanz“, dass
in dieser die benötigten Daten eruiert und auf die funktionelle Einheit bezogen werden
müssen. Die Wirkungsabschätzung muss auf Daten aufbauen, die in der Sachbilanz mit
vertretbarem Aufwand ermittelt werden können. Die Ökobilanzierung ist dann hilfreich,
wenn unterschiedliche Arten von Umweltbelastungen miteinander verglichen werden
müssen. Die Methode kann jedoch nur einen Teil der ökologischen Folgen aus dem
Lebenszyklus eines Produkts erfassen. Dies bedeutet einerseits, dass das Instrument
Ökobilanz weiterentwickelt werden muss und andererseits, dass die Ergebnisse der
Ökobilanzen nicht als endgültige Aussage betrachtet werden dürfen, sondern immer
kritisch zu hinterfragen sind.
Der Anspruch der Ökobilanz auf eine vollständige Erfassung sämtlicher Daten entlang
des Lebensweges bedeutet einen hohen Arbeitsaufwand mit hohen Kosten. Daher geht
der Trend in Richtung vereinfachte Ökobilanz (streamlined LCA), wobei mit Hilfe von
Screening-Methoden die Bereiche mit dem höchsten Anteil am Gesamtresultat einer
Ökobilanz identifiziert werden. In der darauffolgenden Bearbeitung werden nur mehr die
identifizierten Hot Spots weiterbehandelt.
Die Stoffflussanalyse (SFA) ist eine Methode zur Erfassung, Beschreibung und
Interpretation von Stoffhaushaltssystemen. Sie ist die systematische Bestandsaufnahme
des Weges von Stoffen (z. B. Chlor, Cadmium) und/oder von Gütern (z. B. Kfz,
Systemmüll). Alle Eingangs- und Ausgangsgrößen eines räumlich und zeitlich
abgegrenzten Systems (Bilanzraum) werden unter Berücksichtigung der Akkumulation
und der Umwandlung von Massen einander gegenübergestellt. Gemäß dem
Massenerhaltungssatz geht im Rahmen eines solchen Vorganges keine Masse verloren,
es ändert sich nur ihr Zustand und damit auch ihre Verfügbarkeit. Die mittels der
Stoffflussanalyse ermittelten Daten können in der Folge nach unterschiedlichen Methoden
zusammengefasst und bewertet werden.
Das Ziel der Produktlinienanalyse (PLA) ist es, die ökologischen, gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Auswirkungen von Produkten einer umfassenden Bewertung zu
unterziehen. Die PLA sieht keine Festlegung auf eine bestimmte Bewertungsmethode vor.
Gefordert wird vielmehr eine fallbezogene Auseinandersetzung mit dem
Untersuchungsgegenstand, sowie eine Offenlegung der Überlegungen, um einen
Diskussionsprozess in Gang zu setzen.
Die Methode der Ganzheitlichen Bilanzierung (GaBi) stellt den Anspruch, den
Umweltschutz als gleichwertiges Kriterium neben technischen und wirtschaftlichen
Anforderungen bei der Produktentwicklung mit einzubeziehen. Diese Methode ist ein
Hilfsmittel für entwicklungsbezogene Entscheidungen bspw. in Bezug auf Werkstoffwahl,
Verfahrenstechnik, Kosten und Recycling.
Die Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) ist eine gesamtwirtschaftliche Wohlfahrtsrechnung
für ein bestimmtes Vorhaben. Der wichtigste Unterschied der KNA zur
betriebswirtschaftlichen Investitionsrechnung besteht darin, dass in der KNA die
Bewertung der Kosten- und Nutzenkomponenten aus gesamt- anstatt einzelwirtschaftlicher Sicht erfolgen.
Seite 22 von 151
MTV - Verwendete Methoden und Daten
Mit Hilfe der KNA kann der Beitrag eines Vorhabens zur gesellschaftlichen Wohlfahrt
erfasst werden, wobei allerdings zu beachten ist, dass nicht-monetarisierbare Werte
unberücksichtigt bleiben.
Die Nutzwertanalyse (NWA) berücksichtigt neben ökonomischen Aspekten auch
psychologische und soziale Bewertungskriterien. Andere Methoden gehen von einer
alleinigen, energieseitigen Betrachtung aus (Kumulierter Energieaufwand, KEA) oder
bewerten nur nach der bewegten Masse (Materialintensität per Serviceeinheit, MIPS).
Um Aussagen über die geeignete Variante formulieren zu können, werden die
gewonnenen Daten derart zusammengefasst, zugeordnet und/oder gewichtet, dass die
Vergleichbarkeit und Bewertung ermöglicht wird. Für diesen Bewertungsschritt gibt es
noch keine einheitliche Vorgangsweise. Dabei werden qualitative und quantitative
Methoden unterschieden. Es existieren noch weitere Methoden wie die
Immissionsgrenzwert-, die CML-, die Umweltbelastungs-, die EPS-, die
Toxizitätsäquivalent- und die Panelmethode. Zur Bewertung der Umweltauswirkungen von
Produkten wird vorzugsweise die Methode der Ökobilanz eingesetzt.
„Jedes methodische Konzept ist so gut, wie es von seinem Bearbeiterteam
wahrgenommen wird. Jede gute Studie wird sich unabhängig vom gewählten
Konzept durch Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Offenlegung der Daten
sowie Überprüfung durch Sensitivitätsanalysen auszeichnen“ (GRASSINGER
und SALHOFER, 1999).
Mit dem Erstellen von Regelwerken wie der ÖNORM EN ISO 14040 (Ökobilanzen) ist
jedoch ein wichtiger Schritt in Richtung einer einheitlichen Vorgangsweise und somit auch
Vergleichbarkeit von Umweltbewertungsstudien gesetzt worden.
Für die Berechnungen und Bilanzierungen im Rahmen einer Untersuchung existieren
diverse EDV-Tools. Eine Beschreibung zweier solcher Tools findet sich im Anhang.
2.3 Leitfaden-Stakeholder-Interviews
Die wichtigsten Grundtechniken zur Erhebung qualitativer Daten sind unter anderem teilstandardisierte Befragungen (Einzel- und Gruppenbefragungen). Anhand der Methode der
qualitativen Befragung werden subjektive Sichtweisen über vergangene Ereignisse,
Zukunftspläne, Meinungen etc. ermittelt.
Ein Leitfaden-Interview ist ein halbstrukturiertes Interview mit der allgemeinen Technik
des Fragens, anhand eines vorbereiteten aber flexibel einsetzbaren Fragenkatalogs für
jedes Thema geeignet. ExpertInnen-Interview ist ein Sammelbegriff für offene oder
teilstandardisierte Befragungen von ExpertInnen zu einem vorgegebenen Bereich oder
Thema (BORTZ, 1995).
Das Leitfaden-Interview ist die gängigste Form für eine qualitative Befragung. Der
Leitfaden und die jeweiligen Themen stellen einen Rahmen für Datenerhebung und
Datenanalyse dar, um die Ergebnisse mehrerer Befragungen vergleichen zu können. Es
wird innerhalb des Leitfaden-Interviews zwischen Haupt- und Detaillierungsfragen
unterschieden. Diese können zum Beispiel folgendermaßen lauten: Welche Wünsche und
Anforderungen hat das Unternehmen an eine Transportverpackung für O&G? Die
Detaillierungsfrage konnte sein: Gibt es ein Konzept des Unternehmens in Bezug auf die
Beziehung mit Lieferanten von O&G?
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MTV - Verwendete Methoden und Daten
Die im Zuge des vorliegenden Projekts durchgeführten Leitfaden-Stakeholder-Interviews
wurden mit folgenden Methoden nach BORTZ (1995) ausgewertet:
•
Text- und Quellenkritik überprüft die Güte des qualitativen Materials;
•
Datenmanagement der qualitativen Materialien;
•
Kurze Fallbeschreibungen beinhalten unter anderem stichwortartig die wichtigsten
Interviewaussagen und sehr prägnante Zitate;
•
Auswahl von Themenbereichen für die Feinanalyse, falls nicht alle Fragen
beantwortet werden können;
•
Vergleich von Einzelfällen: auf Basis von codierten Einzelfällen können
intersubjektive Vergleiche vorgenommen werden;
•
Die Ergebnispräsentation führt bei der Materialfülle oft zu Problemen. Inhalte sind
dabei die kurzen Fallbeschreibungen und das Kategorienschema samt
Kategoriendefinitionen, sowie kategorisierte Einzelfälle und die Besetzung des
Schemas durch das Kollektiv der Fälle. Vom Originaltext werden nur einige
Auszüge verwendet.
Die qualitative Analyse wurde mit Hilfe einer Anleitung zum regelgeleiteten, intersubjektiv
nachvollziehbaren Durcharbeiten umfangreichen Textmaterials durchgeführt (vgl. BORTZ,
1995). Bei der Auswertung wird in drei Schritten vorgegangen:
•
Zusammenfassende Inhaltsanalyse: Der Ausgangstext wird auf eine Kurzversion
reduziert (Paraphrasierung, Generalisierung und Reduktion);
•
Explizierende Inhaltsanalyse anhand zusätzlicher Materialien;
•
Strukturierende Inhaltsanalyse: Zusammenfassende und explizierende
Kurzversion werden theoretisch nach bestimmten Fragestellungen gegliedert.
Dabei unterscheidet man die inhaltliche Strukturierung, die typisierende und
skalierende Strukturierung.
Bei der Auswertung von qualitativem Datenmaterial steht das Deuten und Interpretieren
des Textes im Vordergrund. Bei der Validierung von Interpretationsergebnissen sind zwei
Fragen von besonderer Bedeutung:
•
Lässt sich die Gesamtinterpretation tatsächlich zwingend bzw. plausibel aus den
Daten ableiten (Gültigkeit von Interpretationen)?
•
Inwieweit sind die herausgearbeiteten Muster und Erklärungen auf andere
Situationen oder Fälle verallgemeinerbar (Generalisierbarkeit von Interpretationen)?
Die Aufgabe einer qualitativen Datenauswertung ist, anhand einer typisierenden Analyse
alle problemrelevanten Inhalte zu kategorisieren und sie einer anschließenden
Interpretation zugänglich zu machen. Bei qualitativen Untersuchungen bestehen keine
vorab festgelegten Zuordnungsregeln. Zuverlässigkeit und Objektivität hängen besonders
von Sorgfalt und Kompetenz des Forschers ab (KEPPER, 1996).
In der Projektphase, in der die Frage zu beantworten war: „Wer entscheidet über die Art
der TV?“ wurde die Methode des teil-standardisierten schriftlichen Leitfaden-Interviews
mit der Technik der offenen Fragen (Fragen ohne vorgegeben Antwortalternativen) und in
Form des „face-to-face“ Interviews gewählt. Ein dazu entworfener Interviewleitfaden
befindet sich im Anhang.
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MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
3 RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
3.1 EU-Verpackungsrichtlinie 2004/12/EG
Laut EU-Verpackungsrichtlinie vom 20.12.1994 sind Verpackungen „aus beliebigen
Stoffen hergestellte Produkte zur Aufnahme, zum Schutz, zur Handhabung, zur Lieferung
und zur Darbietung von Waren, die vom Rohstoff bis zum Verarbeitungserzeugnis reichen
können und vom Hersteller an den Benutzer oder Verbraucher weitergegeben werden.“
Die EU-Verpackungsrichtlinie (94/62/EG) ist mit Amtsblatt L 47 der Europäischen Union
vom 18.02.2004 durch die Richtlinie 2004/12/EG geändert worden. Sie ist mit ihrer
Veröffentlichung in Kraft getreten. Die nationale Umsetzung der Änderung der
Verpackungsrichtlinie hat bis 18.08.2004 zu erfolgen.
Ziel war es, die Auswirkungen von Verpackungen und Verpackungsabfällen auf die
Umwelt durch die Festlegung von Zielvorgaben für die Verwertung und die stoffliche
Verwertung möglichst gering zu halten, wobei nun neue und höhere Ziele bis 31.12.2008
zu erreichen sind (siehe Tabelle 3-1).
Tabelle 3-1: Verwertungsquoten laut EU-Verpackungsrichtlinie 2004
Packmittel
Verwertungsquote
Glas
60 %
Papier
60 %
Metalle
50 %
Kunststoffe
Holz
22,5 %
15 %
Da das Kosten/Nutzen-Verhältnis für die stoffliche Verwertung bei verschiedenen
Materialien sehr unterschiedlich ausfällt, liegen spezifische Zielvorgaben für Kunststoffe,
Metalle, Papier/Karton, Glas und Holz vor. Die Ziele sollen nach den Vorstellungen der
Kommission den Umweltschutz in der EU insgesamt verbessern. Außerdem sollen sie
bestehende Wettbewerbsverzerrungen abbauen, zu einer stärkeren Harmonisierung
innerhalb des Binnenmarktes beitragen und größere Planungssicherheit für Investitionen
in Infrastrukturen für die stoffliche Verwertung gewährleisten.
Die neuen Zielvorgaben stellen eine erhebliche Herausforderung für die Mitgliedsstaaten
dar, wobei Österreich bei den Sammel- und Verwertungsleistungen heute schon im
Spitzenfeld liegt.
Zur gesteigerten Rechtssicherheit enthält die Richtlinie einen Anhang mit Leitlinien für die
Begriffsbestimmungen von Verpackungen. Diese nicht erschöpfende Liste ist das
Ergebnis jahrelanger Diskussionen mit den Mitgliedsstaaten und enthält Beispiele für
Gegenstände, die als Verpackungen gelten sollten (z. B. Tragetaschen) und solchen, die
nicht als Verpackungen betrachtet werden sollten (z. B. Einwegbestecke).
Seite 25 von 151
MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
3.2 EU Verordnung 178/2002 - Rückverfolgbarkeit von
Lebensmitteln
Die EU-Verordnung der lückenlosen Rückverfolgung stellt mit 01.01.2005 neue und
größere Anforderungen an die Versorgungskette.
Von jedem Lebens- und Futtermittel, auch von solchen, die weiterverarbeitet werden, wird
erwartet, dass es durch alle Produktionsstufen zurückverfolgt werden kann. Auch die
Personen von denen diese Waren geliefert wurden, müssen feststellbar sein. Systeme
und Verfahren die diese Informationen sicherstellen müssen eingerichtet werden und
diese Informationen auf Wunsch den Behörden zur Verfügung gestellt werden (siehe
Artikel 18).
Artikel 18: Rückverfolgbarkeit
(1) Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln und Futtermitteln, von der
Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren und allen sonstigen Stoffen, die
dazu bestimmt sind oder von denen erwartet werden kann, dass sie in einem
Lebensmittel oder Futtermittel verarbeitet werden, ist in allen Produktions-,
Verarbeitungs- und Vertriebsstufen sicherzustellen.
(2) Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer müssen in der Lage sein,
jede Person festzustellen, von der sie ein Lebensmittel, Futtermittel, ein der
Lebensmittelgewinnung dienendes Tier oder einen Stoff, der dazu bestimmt
ist oder von dem erwartet werden kann, dass er in einem Lebensmittel oder
Futtermittel verarbeitet wird, erhalten haben. Sie richten hierzu Systeme und
Verfahren ein, mit denen diese Informationen den zuständigen Behörden auf
Aufforderung mitgeteilt werden können.
(3) Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer richten Systeme und
Verfahren zur Feststellung der anderen Unternehmen ein, an die ihre
Erzeugnisse geliefert worden sind. Diese Informationen sind den zuständigen
Behörden auf Aufforderung zur Verfügung zu stellen.
(4) Lebensmittel oder Futtermittel, die in der Gemeinschaft in Verkehr
gebracht werden oder bei denen davon auszugehen ist, dass sie in der
Gemeinschaft in Verkehr gebracht werden, sind durch sachdienliche
Dokumentation oder Information gemäß den diesbezüglich in spezifischeren
Bestimmungen enthaltenen Auflagen ausreichend zu kennzeichnen oder
kenntlich zu machen, um ihre Rückverfolgbarkeit zu erleichtern.
(5) Bestimmungen zur Anwendung der Anforderungen dieses Artikels auf
bestimmte Sektoren können nach dem in Artikel 58 Abs. 2 genannten
Verfahren erlassen werden.
Seite 26 von 151
MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
3.3 Abfallwirtschaftsgesetz 2002 (BGBl. I Nr. 102/2002)
Laut § 1 Abs. 1 des AWG 2002 ist die Abfallwirtschaft im Sinne des Vorsorgeprinzips und
der Nachhaltigkeit danach auszurichten (Ziele), dass u. a.:
•
schädliche oder nachteilige Einwirkungen auf Mensch, Tier und Pflanze, deren
Lebensgrundlagen und deren natürliche Umwelt vermieden oder sonst das
allgemeine menschliche Wohlbefinden beeinträchtigende Einwirkungen so gering
wie möglich gehalten werden,
•
die Emissionen von Luftschadstoffen und klimarelevanten Gasen so gering wie
möglich gehalten werden,
•
Ressourcen (Rohstoffe, Wasser, Energie, Landschaft, Flächen, Deponievolumen)
geschont werden,
•
bei der stofflichen Verwertung die Abfälle oder die aus ihnen gewonnenen Stoffe
kein höheres Gefährdungspotenzial aufweisen als vergleichbare Primärrohstoffe
oder Produkte aus Primärrohstoffen und
•
nur solche Abfälle zurückbleiben, deren Ablagerung keine Gefährdung für
nachfolgende Generationen darstellt.
Gemäß dem AWG § 1 Abs. 2 sind oben genannte Punkte mit folgenden Grundsätzen zu
erreichen:
•
Die Abfallmengen und deren Schadstoffgehalte sind so gering wie möglich zu
halten (Abfallvermeidung).
•
Abfälle sind zu verwerten, soweit dies ökologisch zweckmäßig und technisch
möglich ist, die dabei entstehenden Mehrkosten im Vergleich zu anderen
Verfahren der Abfallbehandlung nicht unverhältnismäßig sind und ein Markt für die
gewonnenen Stoffe bzw. die gewonnene Energie vorhanden ist oder geschaffen
werden kann (Abfallverwertung).
•
Nach Maßgabe der Ziffer 2 „nicht verwertbare Abfälle“ sind je nach ihrer
Beschaffenheit durch biologische, thermische, chemische oder physikalische
Verfahren zu behandeln. Feste Rückstände sind möglichst reaktionsarm und
ordnungsgemäß abzulagern (Abfallbeseitigung).
Ziele der nachhaltigen Abfallvermeidung (AWG, 2. Abschnitt § 9):
Durch die Verwendung von geeigneten Herstellungs-, Bearbeitungs-, Verarbeitungs- und
Vertriebsformen, durch die Entwicklung geeigneter Arten und Formen von Produkten und
durch ein abfallvermeidungsbewusstes Verhalten der Letztverbraucher sollen die Mengen
und die Schadstoffgehalte der Abfälle verringert und zur Nachhaltigkeit beigetragen
werden. Im Rahmen des technisch und wirtschaftlich Möglichen sind daher insbesondere:
•
Produkte so herzustellen, zu bearbeiten, zu verarbeiten oder sonst zu gestalten,
dass die Produkte langlebig und reparaturfähig sind und die nach ihrer
bestimmungsgemäßen Verwendung verbleibenden Abfälle erforderlichenfalls
zerlegt oder bestimmte Bestandteile getrennt werden können und dass die Abfälle,
die Bestandteile oder die aus den Abfällen gewonnenen Stoffe weitgehend
verwertet (einschließlich wiederverwendet) werden können,
Seite 27 von 151
MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
•
Vertriebsformen durch Rücknahme- oder Sammel- und Verwertungssysteme,
gegebenenfalls mit Pfandeinhebung, so zu gestalten, dass der Anfall von zu
beseitigenden Abfällen beim Letztverbraucher so gering wie möglich gehalten
wird,
•
Produkte so zu gestalten, dass bei ihrer Herstellung, ihrem Ge- und Verbrauch
und nach ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung unter Berücksichtigung der
relevanten Umweltaspekte keine Beeinträchtigungen der öffentlichen Interessen
(siehe § 1 Abs. 3) bewirkt werden, insbesondere möglichst wenige und möglichst
schadstoffarme Abfälle zurückbleiben,
•
Produkte so zu gebrauchen, dass die Umweltbelastungen, insbesondere der Anfall
von Abfällen, so gering wie möglich gehalten werden.
Maßnahmen für die Abfallvermeidung und –verwertung können laut § 14 Abs. 1
soweit dies zur Erreichung der Ziele und Grundsätze der Abfallwirtschaft, insbesondere
der Ziele gemäß § 9 zur Verringerung der Abfallmengen und Schadstoffgehalte und zur
Förderung der Kreislaufwirtschaft erforderlich sind, unter anderem folgende Pflichten für
Hersteller, Importeure, Vertreiber, Sammel- und Verwertungssysteme, Abfallsammler,
-behandler und Letztverbraucher sein:
•
die Rückgabe, die Rücknahme, die Wiederverwendung oder Verwertung von
Produkten oder Abfällen oder die Beteiligung an einem Sammel- und
Verwertungssystem,
•
die Einhaltung von Abfallvermeidungs-, Erfassungs-, Sammel- oder
Verwertungsquoten innerhalb eines bestimmten Zeitraums,
•
die Einhebung eines Pfandbetrages,
•
die Unterlassung des In-Verkehr-Setzens von Produkten mit bestimmten
Inhaltsstoffen, um ihrer Freisetzung in die Umwelt vorzubeugen, die stoffliche
Verwertung zu erleichtern, die Beseitigung nicht zu erschweren oder die
Beseitigung gefährlicher Abfälle zu vermeiden etc.
3.4 Verpackungsverordnung (BGBl. Nr. 648/1996 idF BGBl. II
Nr. 440/2001)
Anmerkung der Autoren: Zum Zeitpunkt der Berichtslegung läuft die Begutachtungsfrist zu
einer Novelle der VerpackungsVO, mit welcher einerseits die Anpassung an die
geänderte EU-Richtlinie, andererseits aber ein grundsätzliches Abgehen von der bis jetzt
gültigen Systematik einer Ziel- und Maßnahmenverordnung vorgenommen werden soll.
Die Verordnung über die Vermeidung und Verwertung von Verpackungsabfällen und
bestimmten Warenresten und Einrichtung von Sammel- und Verwertungssystemen, kurz
Verpackungsverordnung (VerpackungsVO, Bundesgesetzblatt Nr. 648/1996 in der
Fassung BGBl. II Nr. 440/2001) wurde auf der Basis des Abfallwirtschaftsgesetzes BGBl.
Nr. 325/1990 geschaffen und ist seit 01.10.1993 in Kraft. Sie legt eine
Rücknahmeverpflichtung von Verkaufs-, Um- und Transportverpackungen fest und
verpflichtet alle Hersteller, Vertreiber und Importeure, die Verpackungen bzw. verpackte
Waren in Österreich in Verkehr setzen, zur unentgeltlichen Rücknahme und zur
Wiederverwendung bzw. Verwertung. Zur Erfüllung der Rücknahme und
Verwertungspflichten können sich Abpacker und Vertreiber (aller Handelsstufen) eines
Dritten (flächendeckendes Sammel- und Verwertungssystem) bedienen.
§ 1 Abs. 3 der Verpackungsverordnung verbietet das Inverkehrsetzen von Verpackungen
ab gewissen Schwermetallkonzentrationen.
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MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
Die gebrauchten Verpackungen sind laut Verpackungsverordnung (BGBl 648/1996)
letztlich einer Verwertung zuzuführen in der:
•
bei einem anerkannten Sammel- und Verwertungssystem vorlizenzierte
Verpackungen dem System zugeführt werden (Nutzung der Sammeleinrichtungen
des Sammel- und Verwertungssystems),
•
die Verpackungen dem Rücknahmeverpflichteten (inländischer Lieferant)
zurückgegeben werden,
•
die Verpackungen direkt einer Verwertung zugeführt werden (Verwertung in
eigenem Namen und auf eigene Rechnung).
Es ist Sorge zu tragen, dass nur vorlizenzierte Verpackungen in die Sammeleinrichtungen
des entsprechenden Sammel- und Verwertungssystems eingebracht werden. Fallen
gebrauchte Verpackungen, die von direkt importierten Waren stammen, an
(= Eigenimport), sind die jährlich angefallenen Mengen fortlaufend aufzuzeichnen
(Anlage 3 der
Verpackungsverordnung) und einer
Verwertung
zuzuführen
(Verwertungsquoten siehe § 10 Verpackungsverordnung).
§ 1 Abs. 3 der Verpackungsverordnung verbietet das Inverkehrsetzen von Verpackungen,
deren Konzentrationen 100 Gewichts-ppm (ab dem 30.06.2001) an Blei, Kadmium,
Quecksilber und Chrom VI kumulativ übersteigen. Werden Ausnahmen gemäß
Art. 11 Abs. 3 der Richtlinie 94/62/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
20.12.1994 über Verpackungen und Verpackungsabfälle im Amtsblatt der Europäischen
Gemeinschaften verlautbart, ergeht darüber eine gesonderte Bekanntmachung im
Bundesgesetzblatt, die deren Verbindlichkeit zur Folge hat.
Eine derartige Entscheidung wurde von der Europäischen Kommission betreffend
Kunststoffkästen und -paletten gefasst (1999/177/EG und ABl. L 365 vom 31.12.1994).
Kunststoffkästen und
überschreiten, wenn
-paletten
dürfen
die
genannten
Schwermetallgrenzwerte
•
diese in einem kontrollierten Recyclingverfahren hergestellt werden, in dem der
Sekundärrohstoff aus Kunststoffkästen und -paletten besteht und maximal 20 %
Neumaterial eingesetzt wird,
•
kein neuer absichtlicher Schwermetalleintrag erfolgt (zufällige Präsenz ist erlaubt),
•
diese in einem kontrollierten Vertriebs- und Mehrwegsystem (mit einer
Rücklaufquote von mindestens 90 %) zirkulieren, inkl. Bestanderfassungs- und
-kontrollsystem und Konformitätserklärung der Hersteller (Importeure),
•
diese, sofern sie die genannten Schwermetalle enthalten, dauerhaft und sichtbar
gekennzeichnet sind.
Diese Entscheidung gilt zunächst für zehn Jahre, eine Verlängerung ist möglich. Durch
die Bekanntmachung im Bundesgesetzblatt unter BGBl. II Nr. 159/1999 wurde diese
Entscheidung für Österreich verbindlich.
Diese Ausnahmeregelung gilt nur für Kunststoffkästen und -paletten, die in einem
kontrollierten Recycling-Verfahren hergestellt werden, bei dem der Sekundärrohstoff
ausschließlich aus Kunststoffkästen und -paletten stammt und die Zugabe von Stoffen,
die nicht aus dem Kreislauf stammen, auf das technisch mögliche Mindestmaß, höchstens
jedoch auf 20 Gew.-% beschränkt bleibt. Blei, Cadmium, Quecksilber und Chrom VI
dürfen weder bei der Fertigung noch beim Vertrieb bewusst als Bestandteil zugegeben
werden, was von der zufälligen Präsenz eines dieser Stoffe zu unterscheiden ist.
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MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
Kunststoffkästen und -paletten, für die diese Ausnahmeregelung gilt, dürfen die
Grenzwerte nur überschreiten, wenn dies auf den Zusatz von Sekundärrohstoffen
zurückzuführen ist. Diese Entscheidung gilt weiters (Artikel 5) nur für Kunststoffkästen und
-paletten, die in einem kontrollierten Vertriebs- und Mehrwegsystem zirkulieren, das
folgende Bedingungen erfüllt:
•
Neue Kunststoffkästen und -paletten, die Metalle enthalten, die Konzentrationsgrenzwerten unterliegen, werden dauerhaft und sichtbar gekennzeichnet.
•
Es wird ein Bestandserfassungs- und -kontrollsystem eingerichtet, das auch über
die rechtliche und finanzielle Rechenschaftspflicht Aufschluss gibt, um die
Einhaltung dieser Entscheidung, einschließlich der Rückgabequote, d. h. des
prozentualen Anteils der Mehrwegeinheiten, die nach Gebrauch nicht
ausgesondert, sondern an ihren Hersteller, ihre Abpacker/Abfüller oder einen
bevollmächtigten Vertreter zurückgegeben werden, nachzuweisen; diese Quote
soll so hoch wie möglich sein und darf über die Lebensdauer der Kunststoffkästen
oder -paletten insgesamt gerechnet keinesfalls unter 90 % liegen. Dieses System
soll alle in Verkehr gebrachten und aus dem Verkehr gezogenen
Mehrwegeinheiten erfassen.
•
Alle zurückgegebenen Einheiten, die nicht wiederverwendet werden können,
werden entweder durch ein von den zuständigen Behörden zu diesem Zweck
zugelassenes Verfahren beseitigt oder einem Recycling-Verfahren unterzogen, bei
dem Kunststoffkästen oder -paletten desselben Kreislaufs verwertet werden und
der Zusatz von Stoffen, die nicht aus dem Kreislauf stammen, auf das technisch
mögliche Mindestmaß, höchstens jedoch auf 20 Gewichts-% beschränkt bleibt.
•
Der Hersteller oder sein bevollmächtigter Vertreter fügt der jährlich
auszustellenden Konformitätserklärung einen Jahresbericht bei, aus dem
hervorgeht, wie die in dieser Entscheidung festgelegten Bedingungen eingehalten
wurden. Darin sind etwaige Veränderungen am System oder bei den
bevollmächtigten Vertretern anzugeben.
•
Der Hersteller oder sein bevollmächtigter Vertreter hält diese Unterlagen
mindestens vier Jahre lang zu Prüfzwecken für die zuständigen nationalen
Behörden bereit. Ist weder der Hersteller noch sein bevollmächtigter Vertreter in
der Gemeinschaft niedergelassen, so geht die Verpflichtung zur Bereithaltung der
technischen Unterlagen auf denjenigen über, der das Produkt in der Gemeinschaft
in Verkehr bringt.
3.4.1 Begriffsbestimmungen gemäß Verpackungsverordnung
Als Verpackungen im Sinne der Verordnung § 2 Abs. 1 gelten Packmittel, Packhilfsmittel,
Paletten oder Erzeugnisse, aus denen unmittelbar Packmittel oder Packhilfsmittel
hergestellt werden. Packmittel sind Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind, Waren oder
Güter für Verkehrs-, Lager-, Transport-, Versand- oder Verkaufszwecke zu umschließen
oder zusammenzuhalten. Packhilfsmittel sind Erzeugnisse, die zum Zweck der
Verpackung zusammen mit Packmitteln insbesondere zum Verpacken, Verschließen,
Versandfertigmachen und zur Kennzeichnung einer Ware oder eines Gutes dienen.
Transportverpackungen sind Verpackungen wie Fässer, Kanister, Kisten, Säcke, Paletten,
Schachteln, geschäumte Schalen, Schrumpffolien oder ähnliche Umhüllungen sowie
Bestandteile von Transportverpackungen, die dazu dienen, Waren oder Güter entweder
vom Hersteller bis zum Vertreiber oder auf dem Weg über den Vertreiber bis zur Abgabe
an den Letztverbraucher vor Schäden zu bewahren, oder die aus Gründen der Sicherheit
des Transports verwendet werden.
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MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
Verkaufsverpackungen sind Verpackungen wie Becher, Beutel, Blister, Dosen, Eimer,
Fässer, Flaschen, Kanister, Säcke, Schachteln, Schalen, Tragetaschen, Tuben oder
ähnliche Umhüllungen, sowie Bestandteile von Verkaufsverpackungen, die vom
Letztverbraucher oder einem Dritten in dessen Auftrag bis zum Verbrauch oder zum
Gebrauch der Waren oder Güter, insbesondere als Träger von Gebrauchs- oder
gesetzlich vorgeschriebenen Produktinformationen, verwendet werden. Erfüllt eine
Verpackung sowohl die Aufgaben einer Verkaufs- als auch die einer
Transportverpackung, gilt sie als Verkaufsverpackung.
Umverpackungen sind – soweit sie nicht unter Transport- oder Verkaufsverpackungen
fallen – Verpackungen wie Blister, Folien, Schachteln oder ähnliche Umhüllungen, die
entweder zusätzlich um eine oder mehrere Verkaufsverpackungen angebracht sind oder
Waren oder Güter umschließen, sofern sie nicht z. B. aus hygienischen oder
produkttechnischen Gründen oder aus Gründen der Haltbarkeit oder des Schutzes vor
Beschädigung oder Verschmutzung für die Abgabe an den Letztverbraucher erforderlich
sind.
Serviceverpackungen sind Transport- oder Verkaufsverpackungen wie Tragetaschen,
Stanitzel, Säckchen, Flaschen oder ähnliche Umhüllungen, sofern diese Verpackungen in
einer technisch einheitlichen Form hergestellt und üblicherweise in oder im Bereich der
Abgabestelle befüllt werden.
Unter Wiederverwendung laut § 2 Abs. 8 ist eine derselben Zweckbestimmung
entsprechende mehrfache Befüllung oder Verwendung von Verpackungen zu verstehen.
Bei Verpackungen, die zur Wiederverwendung bestimmt sind, hat die Zahl der Umläufe
möglichst jener zu entsprechen, die nach Beschaffenheit der Verpackung technisch
möglich, sowie produkt- und packmittelspezifisch üblich ist und bei Anfall der Verpackung
als Abfall eine Verwertung zu erfolgen.
Nachweislich bepfandete Packmittel und Paletten, die jeweils zur Wiederverwendung
bestimmt sind (Mehrweggebinde) und die mit diesen Packmitteln gemeinsam in Verkehr
gebrachten Verschlüsse und Etiketten, sofern die Masse dieser Verschlüsse und Etiketten
insgesamt nicht mehr als 5 Masseprozent des Mehrweggebindes beträgt, sind gemäß § 6
von bestimmten Verpflichtungen (Meldepflicht, Teilnahme an einem Sammel- und
Verwertungssystem, Rücklaufquoten, Pflicht des Letztvertreibers) befreit.
3.5 Lebensmittelhygieneverordnung (BGBl. II Nr. 31/1998)
Verpackungs- und abfallrelevant sind insbesondere folgende Bestimmungen des
Abschnitts IV der Lebensmittelhygieneverordnung BGBl. II Nr. 31/1998:
•
Transportmittel oder Behälter zur Beförderung von Lebensmitteln müssen sauber
und instand gehalten werden, damit die Lebensmittel vor einer Kontamination
geschützt sind. Sie müssen so konzipiert und gebaut sein, dass eine
angemessene Reinigung und Desinfektion möglich ist.
•
Transportgefäße oder Behälter dürfen zur Beförderung anderer Güter nur
eingesetzt werden, wenn es dadurch nicht zu einer Kontamination der
Lebensmittel kommen kann.
•
Bei Lebensmitteln, die in flüssigem, granulat- oder pulverförmigem Zustand als
Massengut befördert werden, hat diese Beförderung in Transportgefäßen,
Behältern oder Tanks, die ausschließlich für die Beförderung von Lebensmitteln
vorgesehen sind, zu erfolgen. Auf den Behältern ist in einer oder mehreren
Sprachen der Gemeinschaft ein deutlich sichtbarer und unverwischbarer Hinweis
auf ihre Verwendung zur Beförderung von Lebensmitteln oder der Hinweis ,,Nur
für Lebensmittel“ anzubringen.
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MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
•
Werden in Transportmitteln oder Behältern neben Lebensmitteln zusätzlich andere
Waren befördert oder werden verschiedene Lebensmittel gleichzeitig befördert, so
sind die Erzeugnisse so voneinander zu trennen, dass das Risiko einer
Kontamination vermieden wird.
•
Wurden Transportmittel oder Behälter für die Beförderung anderer Waren als
Lebensmittel oder die Beförderung verschiedener Lebensmittel verwendet, so sind
sie zwischen den einzelnen Ladevorgängen sorgfältig zu reinigen und
erforderlichenfalls zu desinfizieren, um das Risiko einer Kontamination zu
vermeiden.
•
Lebensmittel in Transportmitteln oder Behältern müssen so aufbewahrt und
geschützt sein, dass eine Kontamination vermieden wird.
•
Falls erforderlich, müssen Transportmittel oder Behälter, die zur Beförderung von
Lebensmitteln verwendet werden, so ausgerüstet sein, dass die Lebensmittel auf
einer geeigneten Temperatur gehalten werden können. Sie müssen gegebenen
falls so konzipiert sein, dass eine Überwachung der Temperaturen möglich ist.
3.6 Normen, Standards und Regelwerke
Transportverpackungen sind nach DIN 55405 bzw. VDI 4407 Verpackungen, deren
„Ausführung von den Versandanforderungen bestimmt sind und die im Allgemeinen als
äußere Verpackung für das Packgut oder der Zusammenfassung einer Anzahl von
Einzelpackungen, Grundpackungen und/oder Sammelpackungen dienen.“
Mehrwegverpackungen werden in der VDI 4407 als „Verpackungen, die mehrmals ohne
Beeinträchtigung der Schutz-, Transport-, Lager- und Umschlagfunktion verwendbar sind
und in offenen oder geschlossenen Kreisläufen eingesetzt werden“ beschrieben.
MTV kann man dann als Produkte definieren, deren Aufgaben und Funktionen aus einer
Kombination der oben angeführten Beschreibungen bestehen.
Im Österreichischen Normungsinstitut beschäftigt sich der Fachausschuss FNA 068
„Verpackungswesen, Packaging“ mit der Normung von Verpackungen und Verfahren,
insbesondere hinsichtlich Terminologie, Sicherheit, Konstruktion, Materialien, Sensorik,
Umweltaspekten,
Prüfungen,
Abmessungen
und
Volumina.
Weitere
Themenschwerpunkte sind die Normung von Verpackungsmaschinen, insbesondere
hinsichtlich Terminologie, Sicherheit, Konstruktion und Materialien. Als Ergebnis liegt eine
Reihe von Normen zu diesem Themenkreis vor. Die ÖNORM ON A 5405 Teil 5 regelt
Begriffe für das Verpackungswesen, beispielweise:
•
Einwegverpackung: Verpackung, die für den einmaligen Gebrauch bestimmt ist.
•
Mehrwegverpackung: Mehrmals verwendbare Verpackung, die im allgemeinen
im Leih- und Rückgabeverkehr benutzt bzw. gegen Pfand abgegeben wird.
•
Transportverpackung auch Versandverpackung: Verpackung, deren Ausführung
von den Versandanforderungen bestimmt ist und die im Allgemeinen als äußere
Verpackung für das Packgut oder der Zusammenfassung einer Anzahl von
Einzelpackungen, Grundpackungen und/oder Sammelpackungen dient.
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MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
Im Rahmen des Umweltlabels „Blauer Engel“2, getragen und verwaltet
vom Umweltbundesamt sowie dem RAL Deutsches Institut für
Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., finden sich Vergabekriterien
für TV (Warmhalteverpackungen für Lebensmittel, Mehrwegsteigen für
Lebensmittel, Wäschetransportsäcke etc.) unter der Kategorie RAL ZU27 wieder. Zeicheninhaber des Umweltzeichens Blauer Engel ist das
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Der Blaue Engel, RAL-UZ 27 kennzeichnet TV, die wiederverwendbar sind. Die
gekennzeichneten Verpackungen müssen gemäß der Verpackungsordnung TV und
zugleich Mehrwegverpackungen sein.
Für verschiedene Produkte werden im einzelnen detaillierte Vorgaben, wie Standzeit,
Mindestumläufe etc. definiert. Bspw. müssen TV im entladenen Zustand zusammenlegbar
sein und bei sachgemäßer Anwendung mindestens eine Standzeit von 30
Wiederbenutzungen haben. Das Material ist auf der Verpackung zu kennzeichnen.
Besteht dies aus Kunststoff, so ist die Kunststoffsorte anzugeben.
Nicht mehr funktionsfähige MTV sind vom Antragsteller zurückzunehmen, so dass diese
einer stofflichen Verwertung zugeführt werden können. Gefahrguttransportbehälter sind
von der Zeichenvergabe ausgeschlossen.
ECR Österreich3 ist eine Initiative von Unternehmen aus Handel,
Gewerbe und Industrie sowie aus dem Dienstleistungssektor zur
gemeinsamen Reorganisation der gesamten Versorgungskette.
ECR - Efficient Consumer Response – ist eine neue
Kommunikationsplattform, die sich weltweit damit beschäftigt, die
gesamte Versorgungskette zu optimieren, um so den KonsumentInnen besser, schneller
und zu geringeren Kosten bedienen zu können. Die Beseitigung von Ineffizienzen in der
Logistik und im dazugehörigen Informationsfluss durch die Nutzung von ECR-Techniken
wird immer mehr zum wettbewerbsentscheidenden Faktor in der europäischen
Konsumgüterwirtschaft.
Die
ECR-Österreich-Initiative
wird
im
Auftrag
der
Wirtschaftskammer Österreich von EAN-Austria durchgeführt. Die ECR-ÖsterreichInitiative hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1996 zu einer der erfolgreichen nationalen
ECR-Initiativen Europas entwickelt. Zahlreiche Unternehmen sind daran beteiligt, neben
Herstellern und Händlern auch Logistikdienstleister und ist damit ein zentraler
Themenschwerpunkt der österreichischen Handels- und Industrieszene im
Konsumgüterbereich. Der ECR besteht aus 15 Unternehmensvertretern und steht unter
dem Vorsitz von Johannes Pattermann von Johnson & Johnson und Johannes Alt von
REWE Austria.
In Österreich regelt der
Logistikverbund Mehrweg die
organisatorische Abwicklung der unterschiedlichen MTV durch
Typnummernvergabe und einheitliche Kennzeichnung auf EAN-Basis.
Der Logistikverbund Mehrweg ist eine auf einer ECR Empfehlung
basierende Institution, die für die Sicherstellung der technischen und
organisatorischen Kompatibilität von Mehrwegverpackungen für ihren
effizienten Einsatz in der logistischen Kette sorgt. Die Koordinierungsstelle ist eine
Abteilung innerhalb von EAN Austria, die den Logistikverbund Mehrweg operativ führt. Die
Aufgaben der Koordinierungsstelle sind die Ausarbeitung des Regelwerks, die
internationale Abstimmung und Integration, die Abwicklung aller Anträge (z. B. Aufnahme,
Zulassung), die Vergabe von Typnummern sowie die Unterstützung der Mitglieder durch
Bereitstellung von Informationen und Organisationsmitteln.
2
3
http://www.blauer-engel.de/
http://www.ecr-austria.at/ (Stand 29.12.2004)
Seite 33 von 151
MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
Durch die intensive Zusammenarbeit mit der CCG und durch die Teilnahme an RTI wird
eine internationale Koordination grenzüberschreitend angestrebt.
Zur Zeit4 sind die Firmen CHEP Österreich GmbH mit Mehrwegpaletten und STECO
POOL LOGISTICS GMBH5 mit Bechertray und MTV für O&G Mitglieder des
Österreichischen Logistikverbundes Mehrweg. Eine Liste sämtlicher Mitglieder des
Österreichischen Logistikverbund Mehrweg befindet sich im Anhang.
Die Centrale für Coorganisation GmbH (CCG)“6 hat im November 1992 in Köln den
"Logistikverbund für MTV" gegründet. Unter der Leitung
eines
von
Industrie
und
Handel
besetzten
Lenkungsausschusses wurde eine Koordinierungsstelle für
den
"Logistikverbund
für
MTV"
eingerichtet,
um
Rahmenbedingungen als Voraussetzung für eine effiziente Abwicklung von kompatiblen
Miet-MTV über alle Stufen der logistischen Kette "Mehrweg" im Wettbewerb zu schaffen
und um sowohl die Mehrweg-Gebinde an sich als auch die organisatorische Abwicklung
zu vereinheitlichen. Der "Logistikverbund für MTV" ist ein vielversprechender
Lösungsansatz, um Mehrwegverpackungen Einwegverpackungen überlegen zu machen.
Der "Logistikverbund für MTV" regelt den Umgang mit MTV in der Konsumgüterwirtschaft
mit der Zielsetzung Verringerung der MTV-Typenvielfalt, Wettbewerb kompatibler MTVAngebote, Wahlfreiheit der Absender von MTV, standardisierte Abwicklungsverfahren,
gebündelte Rückführung von MTV und internationale Absicherung der Ziele und
Prinzipien des Logistikverbundes.
Die CCG als Koordinierungsstelle ist verpflichtet, Informationen über die Leistungen der
am Logistikverbund teilnehmenden MTV-Anbieter und MTV-Dienstleister zu verbreiten.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, steht nun interessierten Wirtschaftskreisen,
insbesondere den Anwendern im MTV-Kreislauf, diese aktuelle InternetDatenbankanwendung zur Verfügung, in der MTV-Angebote des Logistikverbundes mit
ihren Typen und Ausführungen sowie den Service-Dienstleistungen abgebildet sind.
Abgerundet wird das Informationsspektrum durch eine Auflistung der Industrie- und
Handelsunternehmen, die bestimmte MTV-Typen in Ihren Unternehmen für den
Warenverkehr akzeptieren. Im Falle eines MTV-Einsatzes kann man sich so bereits vorab
einen Überblick über Angebot und Akzeptanz verschaffen.
Für die firmenspezifischen Inhalte der Datenbankanwendung sind die aufgeführten
Unternehmen selbst verantwortlich. Insofern hat die Datenbank ausschließlich
informativen Charakter, für die keine Haftung übernommen werden kann. Verbindliche
Informationen zur Akzeptanz von MTV-Typen sind bei den Industrie- und
Handelsunternehmen selbst abzufragen.
Auf Basis eines im Februar 1995 veröffentlichten Regelwerkes "Logistikverbund für MTV"
bietet die Koordinierungsstelle in der CCG eine Infrastruktur für die Entwicklung und
effiziente Nutzung von Mehrwegsystemen gegen Nutzungsentgelt. Die Ziele und
Prinzipien des Logistikverbundes werden auf internationaler Ebene durch das
International Council for Reusable Transport Items (IC-RTI) abgestimmt.
Die Ziele definiert der deutsche Logistikverbund Mehrweg so:
•
Verringerung der inkompatiblen Mehrwegvielfalt durch die Definition logistischfunktionaler Anforderungen für einen MTV-Typ je Einsatzzweck,
•
Einsatz von EAN-Standards für Identifikation und Kommunikation in der MTVLogistik,
4
http://www.logistikverbund-mehrweg.com/start.html (Stand 29.12.2004)
Kurzbezeichnung ab hier STECO
6
http://www.ccg.de/
5
Seite 34 von 151
MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
•
Wettbewerb kompatibler MTV-Angebote (Lizenzverfahren),
•
Wahlfreiheit der Absender unter den MTV-Ausführungen je MTV-Typ,
•
Bereitstellung standardisierter Abwicklungsverfahren für den MTV-Einsatz.
Der "Logistikverbund für MTV" unterstützt die kooperative Logistik und soll dadurch vor
allem eine hohe Kosteneffizienz beim Einsatz von MTV erreichen.
Die CCG betreibt eine Koordinierungsstelle zur Weiterentwicklung, Abwicklung von
Teilnahmeanträgen und Kontrolle auf der Grundlage eines durch die Beteiligung der
betroffenen Wirtschaftskreise entwickelten Regelwerkes.
Sowohl die Umsetzung des Regelwerkes als auch der konkrete Einsatz der
Organisationsmittel werden ausschließlich durch die Nachfrage der interessierten
Unternehmen aus den betroffenen Wirtschaftskreisen (Handel, Industrie, MTV-Anbieter
und Dienstleister) bestimmt.
Unter Kompatibilität fallen nicht nur technische Aspekte, sondern auch Anforderungen an
die Abwicklung und die Abrechnung von MTV. Bei bepfandeten MTV im Mehrwegkreislauf
ist der jeweilige Empfänger der MTV-Ausführung dem Absender zur Pfanderstattung
verpflichtet. Demnach fällt der systematisierten Bepfandung eine wesentliche Bedeutung
zu. Durch einen einheitlichen Pfandbetrag je MTV-Typ wird automatisch ausgeschlossen,
dass gleiche MTV-Ausführungen eines MTV-Typs wegen unterschiedlicher Pfandbeträge
getrennt sortiert werden müssen. Der Pfandbetrag ist demnach Typkriterium. Die
Pfandhöhe je MTV-Typ beträgt 60 % des Wiederbeschaffungswertes zum Zeitpunkt der
Pfandfestlegung (bei Erarbeitung der Typbeschreibung).
Ziel des International Council for Reusable Transport Items (IC-RTI)7 ist die
Erarbeitung der Voraussetzungen für effiziente Geschäftsprozesse in der Nutzung von
Mehrweg-Transportverpackungen (MTV) aller Art einschließlich Getränke-MTV und
anonymisierter MTV im internationalen Warenverkehr. Das IC-RTI ist eigenständiges
Gremium der Initiative „European Consumer Response“ (ECR-Europe) und Teil der
Global Logistics Initiative von EAN Standard sowie dem Uniform Code Council (UCC).
Seit Beginn der 90er-Jahre ist ein steigender Einsatz von MTV zu verzeichnen.
Inkompatibilitäten führen im internationalen Warenverkehr zu Einschränkung des
Wettbewerbs, ineffizienten empfänger-/länderspezifischen Verpackungsprozessen,
Einschränkung des Wettbewerbs und ungenutzten Rationalisierungspotenzialen von
manuellen und automatisierten Prozessen. Anliegen von ECR ist es, durch gemeinsame
Anstrengungen aller Beteiligten die Versorgungskette zu verbessern. Dies schließt
Aspekte der MTV-Gestaltung und Nutzung mit ein. Im IC-RTI werden daher auf Basis der
EAN-Standards Empfehlungen für Gestaltung und Einsatz der MTV erarbeitet. Das ICRTI-Sekretariat wird im Auftrag von ECR Europe durch die CCG geführt. Gegenstand der
Arbeiten im IC-RTI ist die Definition von Prinzipien zur Gewährleistung technischer und
organisatorischer Kompatibilität von MTV, welche eine flexible Auslegung an spezielle
Anwendungen (z. B. Blumentransport, automatisierte Verpackungsprozesse,
Warenpräsentationen im Verkaufsregal) ermöglichen. Die Verpackung muss sich an die
Prozesse der logistischen Kette (z. B. Umschlagvorgänge, Umpackprozesse u.v.m.)
anpassen und nicht umgekehrt. Dies setzt die Kooperation aller Prozessbeteiligten
voraus. Kompatibilität ermöglicht die freie Wahl des Systemanbieters, damit der
Wettbewerb zu Qualitätsverbesserungen und niedrigen Preisen führen kann.
7
http://www.ecrnet.org/
Seite 35 von 151
MTV - Rechtliche Rahmenbedingungen
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MTV - Obst- und Gemüsetransportverpackungen
4 OBST- UND GEMÜSETRANSPORTVERPACKUNGEN
Verpackungen haben die unterschiedlichsten Aufgaben zu erfüllen, die konkrete
Anforderungen an sie richten. Die Aufgaben unterscheiden sich je nach
Anwendungsbereich. Allgemein lässt sich aber sagen, dass Verpackungen die Verteilung,
den Verkauf und die Verwendung der Produkte unterstützen sollen.
4.1 Gesetzliche Anforderungen an Verpackungen
Nach Maßgabe von Art. 9 und Art. 10 der Richtlinie über Verpackungen und
Verpackungsabfälle 94/62/EG vom 20.12.1994 haben die Mitgliedsstaaten Normen zu
erlassen, worin die grundlegenden Anforderungen an Verpackungen festgeschrieben
werden. Diese Normen erhalten über eine gesonderte Bekanntmachung im
Bundesgesetzblatt allgemeine Verbindlichkeit. In Anhang II der Richtlinie werden die
Anforderungen erläutert.
Anforderungen an die Herstellung und Zusammensetzung von Verpackungen
Verpackungen sind so herzustellen, dass das Verpackungsvolumen und -gewicht auf
jenes Mindestmaß begrenzt werden, welches zur Erhaltung der erforderlichen Sicherheit
und Hygiene des verpackten Produkts und zu dessen Akzeptanz für den Verbraucher
angemessen ist.
Verpackungen sind so auszulegen, zu fertigen und zu vertreiben, dass ihre
Wiederverwendung oder -verwertung, einschließlich der stofflichen Verwertung möglich ist
und ihre Umweltauswirkungen bei der Beseitigung von Verpackungsabfällen, oder von bei
der Verpackungsabfallbewirtschaftung anfallenden Rückständen, auf ein Mindestmaß
beschränkt sind.
Verpackungen sind so herzustellen, dass schädliche und gefährliche Stoffe und
Materialien in Verpackungen oder Verpackungsbestandteilen auf ein Mindestmaß
beschränkt sind, was ihr Vorhandensein in Emissionen, Asche oder Sickerwasser betrifft,
wenn die Verpackungen oder Rückstände aus der Entsorgung oder Verpackungsabfälle
verbrannt oder deponiert werden.
Anforderungen an die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen
Nachstehende Anforderungen müssen gleichzeitig erfüllt sein:
•
die physikalischen Eigenschaften und Merkmale der Verpackung müssen unter
den normalerweise vorhersehbaren Verwendungsbedingungen ein mehrmaliges
Durchlaufen des Wirtschaftskreislaufes ermöglichen,
•
die gebrauchte Verpackung muss im Hinblick auf die Einhaltung der Gesundheitsund Sicherheitsbedingungen für die betroffenen Arbeitnehmer verarbeitet werden
können,
•
die Anforderungen an die Verwertbarkeit der Verpackung nach Beendigung ihrer
Verwendung, d. h. als Abfall, müssen erfüllt sein.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportverpackungen
Anforderungen an die Verwertbarkeit von Verpackungen
a) Stoffliche Verwertung
Die Verpackungen müssen so gefertigt sein, dass ein bestimmter Gewichtsprozentsatz
der verwendeten Materialien bei der Herstellung handelsfähiger Produkte stofflich
verwertet werden kann, wobei die in der Gemeinschaft geltenden Normen einzuhalten
sind. Die Festsetzung dieses Prozentsatzes kann je nach Art des Materials, aus dem die
Verpackung besteht, variieren.
b) Verwertung in Form der energetischen Verwertung
Verpackungsabfälle, die zum Zweck der energetischen Verwertung aufbereitet werden,
müssen eine Mindestverbrennungswärme haben, die auch beim niedrigsten Wert eine
optimale Energienutzung ermöglicht.
c) Verwertung in Form der biologischen Verwertung
Zum Zwecke der biologischen Verwertung aufbereitete Verpackungsabfälle müssen
separat sammelbar und so biologisch abbaubar sein, dass sie den Vorgang der
biologischen Verwertung nicht beeinträchtigen.
d) Biologisch abbaubare Verpackungen
Biologisch abbaubare Verpackungsabfälle müssen durch physikalische, chemische,
wärmetechnische oder biologische Prozesse so zersetzt werden können, dass der
Großteil des Endproduktes sich in Kohlendioxid, Biomasse und Wasser aufspaltet.
4.2 Praktische Anforderungen
Laut PHILIPP (1995) erfüllt eine optimale Transportverpackung die Schutz-, Logistik- und
Marketingfunktion so gut wie möglich und entspricht gleichzeitig den ökologischen, sowie
kostenmäßigen Anforderungen.
TV sind aus zwei Gründen notwendig:
•
Erstens bedarf die Ware auf dem Weg vom Erzeuger zum Vertreiber eines
Schutzes vor Schäden (Schutzfunktion),
•
Zweitens ermöglicht die TV eine rationellere Handhabung der Produkte
(Rationalisierungsfunktion);
Ob und welche TV notwendig ist, hängt in erster Linie von der Länge des
Transportweges, der benötigten Transportzeit und der Wahl des Transportmittels ab.
PHILIPP (1995) erörtert folgende Anforderungen an die TV:
Während des Transports und der Lagerung sind die verpackten Güter zahlreichern
Belastungen ausgesetzt, denen die TV standhalten muss. Ist dies nicht der Fall und wird
eine TV schadhaft, so kann es zu Schäden an verpackten Waren kommen, deren Wert
den Schaden an der Verpackung um das 10 bis 20fache übertrifft. Aus diesem Grund
kommt dem Aspekt des Warenschutzes bei der Konzeption von TV höchste Priorität zu.
Bei Transport, Verladung und Zwischenlagerung sind die verpackten Waren
verschiedenen
mechanischen
Beanspruchungen
(Stoß
und
Fall,
Horizontalbeschleunigung,
Erschütterungen,
Schwingungen,
Stapelbelastung,
Querdruckkräfte, Abrieb- bzw. Scheuereinwirkungen) ausgesetzt. Unter Logistik versteht
man die Planung, Steuerung und Kontrolle der einkommenden, der innerbetrieblichen und
der ausgehenden Warenflüsse. Logistik heißt also schwerpunktmäßige Lagerung,
Umschlag und Transport und schließt alle damit verbundenen Aufgaben ein.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportverpackungen
Die Logistikanforderungen an die Verpackung besteht nun darin, die Verpackung an alle
Lager- Transport- und Umschlagprozesse optimal anzupassen. Die Verpackung ist im
Bereich
der
Logistik
mit
den
Problembereichen
Packmittelversorgung,
Distributionseignung, Entsorgung und Rücktransport konfrontiert.
Auf einer TV müssen gewisse Informationen angebracht sein, um Transport, Lagerung
und Handling der Packstücke effizient gestalten zu können. Diese Informationen beginnen
bei Mengen-, Gewichts-, Volumens- und Abmessungsangaben und reichen von
Hinweisen betreffend Handling und Lagerung, sowie Informationen über die verpackten
Produkte und deren Eigenschaften bis hin zur gesetzlich vorgeschriebenen
Kennzeichnung gefährlicher Güter. Vielfach sind Versandeinheiten mit speziellen
Transport–EAN-Codes gekennzeichnet. Diese Strichcodes enthalten Artikel- und
Packstückinformationen, zusätzliche Daten der Hersteller, kundenbezogene Daten und
Transportdaten. Der Vorteil des EAN Code Systems ist die Verschlüsselung der Daten,
die jedoch mit Scanner leicht abgerufen werden können. Des weiteren fordert der Handel
eine Gestaltung der TV als Präsentationseinheit, das heißt in Farbe, werbeaktiv und zur
Präsentation der Produkte in der TV.
Transportverpackungen stellen einen Kostenfaktor dar, welcher im Gesamtsystem dem
monetären Aufwand für die Leistungen der Verpackung für Schutz, Logistik, Convenience,
Kommunikation und Ökologie darstellt. Die Verrechnung der TV erfolgt so: die bei den
Herstellern für die Verpackung anfallenden Kosten werden erst dem Handel in Rechnung
gestellt und dann über die Verkaufspreise an die Letztverbraucher weiterverrechnet. Die
TV wirkt sich also auf den Verkaufspreis und damit auf die Konkurrenzfähigkeit eines
Anbieters aus. Die Kostenkomponenten sind Material-, Transport-, Lager- und
Personalkosten. Zu den Kosten der TV zählen in erster Linie die Kosten für die
bezogenen Packstoffe und Packmittel, also die reinen Materialkosten. Zusätzlich müssen
die Kosten für die Verpackungsmaschinen, Löhne für das Verpackungspersonal und
Kosten des Packmittellagers, sowie Gemeinkosten, wie Energie- und Raumkosten für
Verpackungsvorgänge, in den Verpackungskosten eingerechnet werden, um ein
realistisches Kostenbild zu erstellen.
Im Bereich der Verpackungen und speziell bei TV hat die Bedeutung des Umweltaspekts
in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Entscheidungsträger von
Verpackungssystemen müssen sich demzufolge immer intensiver mit der
Umweltverträglichkeit von Verpackungen auseinander setzen und sich auf die Suche
nach umweltfreundlichen Konzepten machen. Auslöser für umweltgerechte Innovationen
können rechtliche Auflagen des Gesetzgebers, freiwillige Branchenvereinbarungen oder
Einzelentscheidungen von Firmen sein. Zu den wichtigsten Ursachen der zunehmenden
ökologischen Anforderungen an TV zählen aber auch ein steigendes Umweltbewusstsein
in der Bevölkerung, die Erkenntnis der Ressourcenknappheit und der Vermarktungsfaktor
Umweltbewusstsein.
TV haben somit zum größten Teil logistische Funktionen zu erfüllen. In folgender Tabelle
sind die fünf wichtigsten Funktionen für die Logistik und die sich daraus ergebenden
Anforderungen nach LANGE (1998)zusammengefasst.
Zur Schutzfunktion muss bemerkt werden, dass sowohl das Gut vor Umwelteinflüssen
geschützt werden muss, als auch die Umwelt vor vom Gut ausgehenden Einflüssen.
Die Lager- und Transportfunktion der Verpackungen muss den Anforderungen, die sich
aus der logistischen Kette ergeben genügen; d. h. es muss eine gewisse Stabilität und
Stapelfähigkeit vorhanden sein und die Abmessungen müssen so gewählt sein, dass sich
die einzelnen Einheiten platzsparend zu größeren Einheiten zusammenfassen lassen und
den räumlichen Anforderungen der Transportmittel und Lager genügen. Somit kann eine
optimale Raumausnutzung des Transportmittels und des Lagers erreicht werden.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportverpackungen
Tabelle 4-1: Verpackungsfunktionen und Anforderungen (LANGE, 1998)
Verpackungsfunktion
Anforderung an die
Verpackung
Temperaturbeständig
Dicht
Korrosionsbeständig
Staubfrei
Schutzfunktion: Es muss
Chemisch neutral
sowohl das Gut vor
Umwelteinflüssen, als auch Mengenerhaltend
die Umwelt vor von dem Gut Schwer entflammbar
ausgehenden Einflüssen
Formstabil
geschützt werden.
Stoßfest
Stoßdämpfend
Druckfest
Reißfest
Stapelbar
Rutschfest
Genormt
Handhabbar
Automatisierungsfreundlich
Unterfahrbar
Einheitenbildend
Raumsparend
Flächensparend
Die Verkaufsfunktion darf
Ökonomisch
auch für TV nicht
Werbend
vernachlässigt werden, vor
Informativ
allem dann, wenn die TV
auch in den Verkaufsraum
Identifizierbar
gelangt und die Waren darin Unterscheidbar
präsentiert werden.
Leicht zu öffnen
Wiederverschließbar
Wiederverwendbar
Ökologisch
Entsorgungsfreundlich
Hygienisch
Verpackungsfunktion
Die Lager- und Transportfunktion
der Verpackungen muss den
Anforderungen, die sich aus der
logistischen Kette ergeben,
genügen; d. h. es muss eine
gewisse Stabilität, Stapelfähigkeit
und Kombinierbarkeit zu größeren
Einheiten gegeben sein. Somit kann
eine optimale Raumausnutzung des
Transportmittels und des Lagers
erreicht werden.
Identifikations- und
Informationsfunktion
Bei der Verwendungsfunktion
stehen als zentrale Punkte die
Wiederverwendbarkeit und
ökologische Verträglichkeit
(entstehende Belastungen durch
Herstellung, Gebrauch, Verteilung
und Entsorgung) im Vordergrund.
Die Verkaufsfunktion darf auch für TV nicht vernachlässigt werden. Das gilt vor allem
dann, wenn die TV auch in den Verkaufsraum gelangt und die Waren darin präsentiert
werden. Die Möglichkeit der Wiederverwendung der TV als Mehrwegverpackung ist
bereits ein zentraler Punkt der Verwendungsfunktion.
Neben dieser abfallvermeidenden Eigenschaft ist auch der Punkt der ökologischen
Verträglichkeit von besonderer Wichtigkeit. Darunter fallen die Belastungen, die durch die
Herstellung, den Gebrauch, die Verteilung und die Entsorgung entstehen.
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MTV - Obst- und Gemüseproduktion
5 OBST- UND GEMÜSEPRODUKTION
5.1 Internationale Angaben
Laut einer Veröffentlichung der Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen
Kommission entfallen EU-weit rund 15 %, in einigen Ländern bis zu 25 % der gesamten
landwirtschaftlichen Endproduktion auf den O&G-Sektor. Die EU ist auch ein wichtiges
Absatzgebiet für Erzeugnisse aus Drittländern.
In den Jahren 2001/02 betrug die Gemüseerzeugung in der EU-15 insgesamt etwa 55
Mio. t. An erster Stelle bei der Gemüseerzeugung standen Italien, Spanien und Frankreich
mit 15, 12 bzw. 8 Mio. t. Die Erzeugung von Frischobst erreichte 57 Mio. t. Auch hier war
Italien führend (18 Mio. t), gefolgt von Spanien (15 Mio. t) und Frankreich (11 Mio. t). Die
zehn Beitrittsländer erzeugten zusammen 9 Mio. t Gemüse und 6 Mio. t Obst.
Haupterzeuger ist Polen (5 Mio. t Gemüse und 3 Mio. t Obst).
Tabelle 5-1: O&G-Erzeugung 2001/02 in der EU und den Beitrittländern (DE LACROIX,
2003)
Wirtschaftliche Einheit
Gemüseproduktion [Mio. t]
Obstproduktion [Mio. t]
EU-15
55
57
Italien
15
18
Spanien
12
15
Frankreich
8
11
9 Beitrittsländer
9
6
Polen
5
3
Die EU ist der zweitgrößte Exporteur und der größte Importeur von O&G. In den Jahren
2000-2001 lag der Welthandel bei ca. 50 Mrd. USD. Mit einem Anteil von 17 % standen
die USA bei den Ausfuhren an erster Stelle, vor der EU (11 %). Im gleichen Zeitraum war
die EU mit 25 % des Gesamtwertes führender Importeur, gefolgt von den Vereinigten
Staaten (20 %).
5.2 Nationale Angaben
In den letzten fünf Jahren ist der Pro-Kopf-Verbrauch von O&G stark gestiegen. Rund 200
Kilogramm O&G werden pro Person und Jahr verzehrt. Rund ein Drittel der verzehrten
Menge fällt auf Apfel, Paradeiser, Banane und Zwiebel. Die zusätzlichen 60 kg
Jahrverbrauch an Kartoffeln werden in statistischen Angaben nicht in die Kategorien Obst
oder Gemüse eingerechnet, sondern separat angegeben.
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MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Abbildung 5-1: Pro Kopf Verbrauch an O&G in Österreich 2003/04 (STATISTIK AUSTRIA,
2004)
30
28,0
25
20,8
5,8
5
4,8
4,7
4,4
4,4
4,2
2,7
2,3
2,2
1,6
0,6
0,5
Grapefruits
6,8
Spargel
7,0
Karfiol
8,6
Melonen
10,8
10
Pilze
15
Zitronen
20
Erdbeeren
Kohl, Chinakohl u. ä.
Pfirsiche, Nektarinen
Paprika, Pfefferoni
Gurken (Salat)
Karotten
Salate
Orangen
Zwiebeln
Bananen
Paradeiser
0
Äpfel
Verbrauch pro Kopf [kg/EW]
Pro Kopf-Verbrauch ausgewählter O&G-Produkte
in Österreich 2003/04 (STATISTIK AUSTRIA, 2004)
Angaben über die gesamten in Österreich in Umlauf befindlichen O&G-Mengen finden
sich in den Versorgungsbilanzen der STATISTIK AUSTRIA.
Tabelle 5-2: Versorgungsbilanz für O&G Österreich 2003/04 (STATISTIK AUSTRIA, 2004)
OBST
INPUT
[%]
[%]
OUTPUT
Erzeugung
57%
770.717
[t]
186.239
[t]
14%
Verluste
Einfuhr
43%
588.886
144.116
11%
Ausfuhr
251.500
18%
Verarbeitung
777.748
57%
100%
1.359.603
1.359.603
100%
INPUT
[%]
[t]
[t]
[%]
Erzeugung
53%
592.808
150.963
13%
Verluste
Einfuhr
47%
533.455
137.573
12%
Ausfuhr
0
0%
837.727
74%
Summe IN
Nahrungsverbrauch
Summe OUT
GEMÜSE
Summe IN
OUTPUT
Verarbeitung
Nahrungsverbrauch
100%
1.126.263
1.126.263
100%
Summe OUT
INPUT
[%]
[t]
[t]
[%]
OUTPUT
Erzeugung
55%
1.363.525
337.202
14%
Verluste
Einfuhr
45%
1.122.341
281.689
11%
Ausfuhr
251.500
10%
Verarbeitung
1.615.475
65%
Nahrungsverbrauch
2.485.866
100%
OBST & GEMÜSE
Summe IN
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100%
2.485.866
Summe OUT
MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Abbildung 5-2: Versorgungsbilanz O&G für Österreich 2003/04 (STATISTIK
AUSTRIA 2004)
Versorgungsbilanz O&G Österreich 2003/2004 [t]
(STATISTIK AUSTRIA, 2004)
281.689 t
Ausfuhr
337.202 t
Verluste
251.500 t
Verarbeitung
Einfuhr
1.122.341 t
Erzeugung
1.363.525 t
1.615.475 t
Nahrungsverbrauch
Im Zeitraum vom Juli 2003 bis Juni 2004 waren rund 2,48 Mio. t O&G in Österreich
verfügbar, 45 % entstammten aus Importen (hauptsächlich Bananen, Zitrusfrüchte u.ä.)
und 55 % aus nationaler Produktion.
Während ca. 280.000 t exportiert wurden, waren 1,61 Mio. t für den Direktverzehr
bestimmt. Weitere 250.000 t gingen in die verarbeitende Industrie.
Bemerkenswert und bedauerlich ist die Höhe der Verluste: Je rund 13 % O&G der
Inputmenge sind als Verlust ausgewiesen! In absoluten Zahlen gesprochen heißt
das, dass in der Saison 2003/04 rund 340.000 t O&G ohne Nutzen zu bringen
produziert und anschließend von der Abfallwirtschaft entsorgt wurden.
Betrachtet man die Entwicklung der Verluste in den letzten zehn Jahren, so zeigt sich,
dass die Mengen um die 300.000 t pro Jahr schwanken. Relativ gesehen beträgt der
durchschnittliche Verlust der letzten zehn Jahre rund 15 %.
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MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Abbildung 5-3: Verluste an O&G in Österreich zwischen 1994 und 2004, (STATISTIK
AUSTRIA, 2004)
Verluste an O&G in Österreich zwischen 1994 und 2004
(STATISTIK AUSTRIA, 2004)
400.000
350.000
[Tonnen]
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Verluste
94/95
95/96
96/97
97/98
98/99
99/00
00/01
01/02
02/03
03/04
262.577
302.109
281.557
365.656
315.948
332.752
378.079
304.384
300.293
337.202
Die rund 900 landwirtschaftlichen Betriebe in Wien bewirtschaften rund 6.700 Hektar
(16 %) der Fläche der Stadt, 600 ha davon in biologischem Landbau. Verglichen mit
anderen Großstädten nimmt Wien damit eine Sonderstellung ein: Während das Gemüse
anderer großen Kommunen lange Transportwege zu überstehen hat, wächst das
Frischgemüse der Wiener in unmittelbarer Umgebung.
Von der Produktionstechnik her wird zwischen Feldgemüse und gärtnerischem Gemüse
unterschieden. Während Feldgemüse mit Stärke-, Eiweiß- und Ölfrüchten innerhalb der
landwirtschaftlichen Fruchtfolge steht, widmet sich der gärtnerische Anbau ausschließlich
den verschiedenen Gemüsearten – die Produktion erfolgt sowohl im Freiland als auch in
Gewächshäusern und Folientunneln. In Wien dominiert der geschützte Anbau unter Glas
oder Folie. Auf rund 170 ha unter Glas und Folie werden Paradeiser, Gurken und Paprika
ebenso angebaut, wie Radieschen, Salat und Kräuter. Die aktuellsten Erhebungen zur
Obstproduktion stammen aus dem Jahr 2002, jene zum Gartenanbau aus dem Jahr 1998
(siehe Tabelle 5-3). Während bei der Gemüseproduktion der Anteil Wiens beträchtlich ist
(mehr als die Hälfte der Betriebe und der Anbaufläche), ist der Anteil an der
österreichischen Obsterzeugung sehr gering.
Tabelle 5-3: Betriebe, Anbauflächen und Produktionsmengen in Österreich und Wien für
O&G (ÖSTAT, 1999, STATISTIK AUSTRIA, 2003, STATISTIK AUSTRIA, 2004)
Österreich
Gemüse
Relativer Anteil Wien
Betriebe [Stk.] (1998)
540
301
55,7 %
Anbaufläche [ha] (1998)
745
427
57,3 %
554.077
56.149
10,1 %
4.611
11
0,2 %
11.599
71
0,6 %
713.166
26.081
3,6 %
Produktionsmenge 2002 [t]
Betriebe [Stk.] (2002)
Obst
Wien
Anbaufläche [ha] (2002)
Produktionsmenge 2002 [t]
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MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Von den im Jahr 2002 in Österreich produzierten Mengen an O&G (rund 1,25 Mio. t)
wurden rund 80.000 t (6 %) in Wien erzeugt, wobei davon ca. 2/3 auf Gemüse entfallen.
4 % bzw. 10 % beträgt der Anteil Wiens an der österreichischen O&G-Produktion, bei
einem Flächenanteil von 0,5 %.
Abbildung 5-4: Produktion an O&G in Österreich und Wien 2002 (STATISTIK
AUSTRIA 2004)
Produktionsmengen O&G für Österreich und Wien
(STATISTIK AUSTRIA, 2004)
[Tonnen]
800.000
600.000
400.000
200.000
0
Österreich
Wien
Gemüse
Obst
554.077
713.166
56.149
26.081
Viele der 301 gemüseproduzierenden Betriebe Wiens zählen mehrere Absatzmärkte zu
ihren Abnehmern. Die Vertriebsstrukturen zeigt Abbildung 5-5. Es ist deutlich erkennbar,
dass die Erzeugerorganisationen, gefolgt vom Handel und Großmarkt die Hauptabnehmer
der Gemüsegärtner sind.
Abbildung 5-5: Absatzmärkte der Wiener Gartenbaubetriebe, Mehrfachnennung möglich
(ÖSTAT, 1999)
Absatzmärkte der Wiener Gartenbaubetriebe,
Mehrfachnennung möglich (ÖSTAT, 1998)
Gartenbaubetriebe in Wien
4
Handelsketten
(Direktbelieferung)
26
eigener Betrieb
32
Verbrauchermarkt
(Wochenmarkt usw.)
66
Großmarkt
89
Handel
(einschl. Genossenschaften)
131
Erzeugerorganisationen
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MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Die LGV Frischegemüse Wien vermarktet als Erzeugerorganisation für Ihre Mitglieder
die Produkte, kontrolliert nach Qualitätsrichtlinien der LGV Frischegemüse Wien in
Zusammenarbeit mit der Lebensmitteluntersuchungsanstalt und bietet Beratung durch
Fachleute. Als größte Frischgemüse - Vermarktungsorganisation im O&G-Sektor ist die
LGV führend im Anbau von Paradeisern, Gurken und Paprika. Weitere Produkte sind
Salate, Karfiol, Radieschen und Kräuter. Die Verkaufsplanung erfolgt über Tages-,
Wochen- und Jahresmeldungen der einzelnen Genossenschafter (PFEIFER, 2004).
Im LGV-Frischecenter in Wien Simmering, sowie in der Gemüse- Erzeugerorganisation
Wallern/Bgld. (Seewinkel) als Kooperationspartner der LGV werden die Produkte geprüft,
gesammelt, sortiert, gekühlt, gelagert und für den Handel vorbereitet. Das Verpacken
geschieht meist nach dem Reinigen direkt bei der Ernte. Produzenten können die LGV mit
fix und fertig verpackter Ware beliefern (nach Kundenwunsch) oder Rohprodukte
übergeben, welche anschließend von der LGV sortiert und verpackt werden.
In der Gärtnerei Christian
Jelinek werden auf rd. 41.000 m²
in Wien Simmering Paradeiser,
Melanzani,
Paprika
(Hauptgemüse), Salat und Radieschen
mit Hilfe von Saisonarbeitskräften
angebaut. Knoblauch, Erdäpfel
und Äpfel (Stmk.) werden von
langjährigen Lieferanten zugekauft. Bei der Schädlingsbekämpfung setzt das Unternehmen
auf Nützlinge und bei der
Bestäubung
auf
Hummeln.
Gespritzt werden die Pflanzen
einmalig (JELINEK, 2004).
Das
Unternehmen
ist
kein
Genossenschafter
der
LGV,
sondern
setzt
auf
Eigenvermarktung. Kunden sind
große Zwischenhändler wie bspw.
Wiegert Obst und Gemüse oder
Perlinger Gemüse.
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Als zweites Standbein dient der Detailverkauf auf
Wiener
Märkten
am
Wochenende.
Die
Handelsbeziehungen zu Kunden sind lange Jahre
etabliert und laufen ohne schriftliche Verträge.
Abbildung 5-6: Halle Gärtnerei Jelinek (ÖÖI, 2004)
MTV - Obst- und Gemüseproduktion
5.3 Wiener Produzenten zu MTV
Nach PFEIFER (2004) von der LGV Frischgemüse Wien entscheidet der jeweilige Kunde
(Handelsunternehmen) über die Art der TV. Daraus resultiert, dass die LGV mit diversen
MTV-Dienstleistern, bzw. Poolbetreibern zusammen arbeit, aber auch in ETV abpacken
können muss sowie zusätzlich das Folieren von sensiblen Waren wie Gurken anbietet.
Die meisten Produkte wie z.B. Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Salate, aber auch
Rispentomaten (mit Papiereinlage) werden in MTV befördert.
ETV aus Karton werden hauptsächlich für weitere Strecken z. B. nach Vorarlberg
eingesetzt, sowie bei Engpässen an MTV eingesetzt und haben den Vorteil der
Präsentation der LGV (Aufdruck, Werbung) und verursachen für die LGV keine
Rücktransportkosten. In Kartonagen werden unter anderem Gurken, Paradeiser (lose und
als Rispen) und Paprika transportiert.
Die Kartons werden flach oder aufgerichtet und geklebt von der LGV (Besteller) oder dem
Hersteller zu den Abpackern (Produzenten) transportiert. Durch das Umverpacken aus
den großen Chargen der Lieferung in kleine für die einzelnen Produzenten entstehen am
Standort Simmering rund 50-60 t Verpackungsabfälle im Jahr. Diese werden zur
Altstoffverwertung weitergegeben.
Eine wesentliche Herausforderung an die Logistik stellt die Bereitstellung der notwendigen
Anzahl an unterschiedlichen MTV und die damit verbundene Rückholung der Kisten aus
ganz Österreich dar. Im Handling mit MTV existieren ein Evidenzsystem und ein
Pfandsystem. Der Trend geht aufgrund vom Handel unerwünschten Kapitalbindung weg
vom Pfandsystem.
Die Anlieferung zur Sortieranlage
erfolgt
in
Pool-Kisten
des
Österreichischen
Kistenpools8
(z. B. Paradeiser) und MehrwegErntekisten (Palettenboxen, z. B.
Paprika). Nach dem Umverpacken
und Kommissionieren erfolgt die
Distribution der Produkte über die
Vertragsspediteure.
Ca.
600
Paletten verlassen täglich das
Unternehmen in Simmering. Grob
geschätzte
7.000
Transporte
werden
mittels
MTV
(Österreichischer
Kistenpool,
STECO,
IFCO)
pro
Jahr
abgewickelt.
8
Abbildung 5-7: Mehrweg-Erntekiste der LGV
Frischgemüse Wien (ÖÖI, 2004)
Kurzbezeichnung ab hier Kistenpool
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MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Die LGV selbst ist Teilnehmer am Kistenpool und hat beim Einstieg die erforderliche
Menge an Steigen erworben. Insgesamt operiert die LGV mit ca. 1,9 Mio. MTV, gut die
Hälfte davon Kistenpool-Kisten, gefolgt von STECO und mit Abstand IFCO Systems9
(siehe auch Tabelle 5-4) und bewältigte so rund 7 Mio. MTV-Transporte (davon 1,9 Mio.
leere Rücktransporte). Im Vergleich dazu wurden im Jahr rund 4,3 Mio. ETV-Transporte
(Holz, Karton) durchgeführt. Zur Reinigung der Kistenpool-Kisten wurde in Wien
Simmering eine Kistenwaschanlage (600 Steigen/h) errichtet.
Tabelle 5-4: Bestand an TV, durchschnittliche Umlaufzahl und Anzahl der Transporte der
LGV Frischgemüse Wien im Jahr 2003 (KÖRBL, 2004)
Transporte
Österreich
Transporte
Raum Wien
Transporte
Westösterr.
4,2
4.200.000
3.024.000
1.176.000
4,3
4.300
3.096
1.204
95.000
95.000
68.400
26.600
835.000
835.000
601.200
233.800
Transporte MTV mit Ware
5.134.300
3.696.696
1.437.604
Leertransporte
1.900.000
1.368.000
532.000
Transporte MTV TOTAL
7.034.300
5.064.696
1.969.604
4.300.000
3.096.000
1.204.000
11.334.300
8.160.696
3.173.604
Art TV
Bestand
Miete
Kistenpool
1.000.000
-
div. Boxen
1.000
-
IFCO
MTV
STECO
ETV Transporte ETV (Karton, Holz, etc.)
Transporte Gesamt
In seiner Studie 2001 führte
KLOUD ein Interview mit dem
Geschäftsführer der LGV, Hrn. Dr.
Nehammer, worin dieser bemerkt,
dass eine kurzfristige Steigerung
der Mehrwegquote um bis zu eine
Million Transporteinheiten pro Jahr
möglich wäre. Ein Vergleich der
transportierten Einheiten zwischen
2001 und 2003 zeigt, dass diese
Steigerung tatsächlich erreicht
wurde:
9
Kurzbezeichnung ab hier IFCO
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Umläufe
2003
Abbildung 5-8: Lagerhalle der LGV Frischgemüse
Wien für TV (ÖÖI, 2004)
MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Tabelle 5-5: Transportierte Einheiten der LGV Frischgemüse Wien in den Jahren 2001
und 2003 (KLOUD, 2001 und KÖRBL, 2004)
MTV
Transporte im
Jahr 2000 [Stk.]
3.100.000
Transporte im
Jahr 2003 [Stk.]
5.134.300
ETV
5.000.000
4.300.000
-700.000 (-55 %)
TV Gesamt
8.100.000
9.134.300
+4.134.300 (+82 %)
Art der TV
Differenz
[Stk.], [%]
+2.034.300 (+40 %)
Einem einzelnen Betrieb, wie zum Beispiel der Gärtnerei JELINEK (Inhaber Christian
Jelinek), wird von den Zwischenhändlern die Verpackungsart vorgeschrieben.
Das Produkt wird nach der Ernte direkt am Hof in angelieferte MTV verpackt und zum
Großhändler transportiert. Der Großhändler verkauft u. a. über den Großgrünmarkt an
Wiener Markthändler und diese an die KonsumentInnen. Die MTV gehen den gleichen
Weg retour. „Die Reinigung erfolgt nach Bedarf am Hof des Produzenten, hier durch
Familienmitglieder mit Hochdruckreinigern. Die damit verbundenen Kosten sind nicht
explizit bekannt und werden nicht mitkalkuliert“ (JELINEK, 2004). In Summe werden rund
1/3 der Produkte in ETV und 2/3 in MTV verpackt. Bei der Auslieferung (Hauptsaison: 1-2
mal am Tag, sonst 2-3 mal die Woche) ist es meist nicht möglich leere MTV
mitzunehmen, wodurch es häufig zu Extrafahrten mit leeren MTV kommt.
Beim Einsatz von Kistenpool-Kisten wird kein Pfand weiterverrechnet, sondern nur die
Anzahl der Kisten am Lieferschein vermerkt.
Vom Produzenten werden Kistenpool-Kisten bevorzugt, schließlich müssen die flach
gelieferten Karton-ETV für die Zwischengroßhändler vor der Befüllung im Betrieb
aufgerichtet werden. Eine Tätigkeit, welche ebenfalls Familienmitglieder oder Arbeiter
erledigen müssen. Wie in den letzten Jahren erwartet Hr. Jelinek einen Anstieg der ETV.
MTV werden jedoch bei Produkten die in der Kiste angegossen werden, d.h. feucht
gehalten werden, weiterhin zum Einsatz kommen.
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MTV - Obst- und Gemüseproduktion
Seite 50 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
6 OBST- UND GEMÜSEHANDEL
6.1 Internationale Daten
Im Sektor Lebensmittelhandel kämpfen europaweit rund 20 internationale
Schwergewichte um Umsätze. Laut einer Publikation der LEBENSMITTELZEITUNG
(2003), basierend auf Daten von ACNielsen und M+M Planet Retail, lagen die
Gesamtumsätze innerhalb der EU 15 bei rund € 900 Mrd. In der nunmehr erweiterten
Union mit 460 Mio. Verbrauchern ist die Grenze von 1 Billion EURO längst durchbrochen.
Knapp ¾ dieser Umsätze werden vom Lebensmittelhandel im Food-Bereich erlöst. Dieser
Anteil schwankt jedoch von Land zu Land. In der Schweiz bspw. liegt der Wert nur bei
56 %, in Österreich bei rund 81 % und Deutschland bewegt sich mit 71 % ziemlich genau
im Mittel.
Abbildung 6-1: Umsätze des europäischen Lebensmittelhandels 2002
(LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
Umsätze des europäischen Lebensmittelhandels
im Jahr 2002 (LEBENSM ITTELZEITUNG, 2003)
1.000.000
800.000
[Mio. €]
600.000
400.000
200.000
0
A
D
CH
EU 15
Gesamtmarkt
17.617
200.213
36.044
897.631
Food
14.183
141.344
20.042
644.803
Betrachtet man den privaten pro Kopf-Verbrauch, zeigt sich ein verändertes Bild.
Während in der EU-15 nur mehr rund 20 % für Lebensmittel aufgewendet werden,
schwanken die Werte für die drei oben genannten Staaten zwischen 15 % in Deutschland
und Österreich und 27 % in der Schweiz. Im Schnitt gab jeder EU-Bürger 2002 rund
€ 14.000 für privaten Verbrauch aus, € 3.000 davon für Lebensmittel.
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MTV - Obst- und Gemüsehandel
Abbildung 6-2: Privater Verbrauch pro Kopf 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
Privater Verbrauch pro Kopf im Jahr 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG,
2003)
25.000
20.000
[Mio. €]
15.000
10.000
5.000
0
Gesamtm arkt
Food
A
D
CH
EU 15
15.388
14.930
23.547
14.029
2.359
2.287
6.416
2.952
Die großen Lebensmittelunternehmen führen in verschiedenen Ländern meist diverse
Marken unter ihren Dächern. Die europäische Konzentration zeigt sich darin, dass die 30
größten Teilnehmer über mehr als die Hälfte das gesamten Marktes einnehmen.
Marktführer ist die Unternehmensgruppe Carrefour (F) mit 7 % Marktanteil in der EU und
Filialen in mehr als 10 europäischen Ländern sowie in Asien und Südamerika.
Bei 5 % Anteil hält die Metro Group (D) ist und somit Deutschlands größter
Handelskonzern und der fünftgrößte der Welt. Bei rund 4 % liegen die nächsten Bewerber
knapp beisammen: Tesco (GB), REWE (D) und ITM (F). Weltweiter Marktführer ist WalMart vor Carrefour.
Abbildung 6-3: Die Großen Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in
Europa nach Umsatz 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
Die großen Handelsunternehmen Europas
im Jahr 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
800.000
[Mio. €]
600.000
400.000
200.000
0
Carrefour
(F)
Mero Group
(D)
Tes co
(GB)
REWE
(D)
ITM (Intermarché) (F)
Summe
TOP 30
Sonstige
Ges am t
74.373
55.784
42.097
39.915
38.515
694.387
331.371
Food
52.582
27.892
30.899
29.537
29.811
477.738
291.606
NonFood
21.791
27.892
11.198
10.378
8.704
216.649
39.765
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MTV - Obst- und Gemüsehandel
Der Konzentrationsprozess zeigt sich auch in den Zahlen einzelner Länder. Während in
Deutschland die Top 5 rund 2/3 des Marktes innehalten, liegt diese Marke für die Schweiz
bei fast 85 %. In Deutschland stehen vier etwa gleich große Unternehmen mit
Marktanteilen zwischen 16 % und 13 % an der Spitze: METRO Group, REWE, EDEKA,
ALDI. Anders die Situation in der Schweiz: MIGROS mit 41 % liegt weit vor Coop mit
28 %. Alle weiteren Bewerber liegen weit unter 10 % Marktanteil.
Abbildung 6-4: Top 5 Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in
Deutschland nach Umsatz 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
Die TOP 5 im Lebensmittelhandel in Deutschland
im Jahr 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
75.000
[Mio. €]
50.000
25.000
0
Metro Group
REWE
EDEKA
ALDI
SchwarzGruppe
Sonstige
Ges amt
31.202
30.789
28.925
25.000
17.150
65.540
Food
14.041
21.706
24.297
21.250
13.806
NonFood
17.161
9.083
4.628
3.750
3.344
Abbildung 6-5: Top 5 Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in der
Schweiz nach Umsatz 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
Die TOP 5 im Lebensmittelhandel in der Schweiz
im Jahr 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
16.000
[Mio. €]
12.000
8.000
4.000
0
MIGROS
Coop Schweiz
Manor
Bon Appétit
Denner
Sons tige
14.764
10.014
2.522
2.154
1.330
5.011
Food
7.087
6.810
240
1.831
984
NonFood
7.677
3.204
2.282
323
346
Ges amt
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MTV - Obst- und Gemüsehandel
Auch für die international agierenden Handelsunternehmen ist das Thema MTV
interessant: So schreibt die METRO Group in ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2002, dass die
Gruppe mit ihren beiden Gesellschaften Metro MGL Logistik GmbH und Metro
Distributions-Logistik GmbH die verschiedensten Logistik-Aufgaben abwickelt. Insgesamt
setzte die Gruppe im Jahr 2001 etwa 10 Mio. MTV zum Warentransport ein. Damit
wurden rund 9,6 Mio. Meter Stretchfolie und 10.000 Kubikmeter Verpackungsabfälle
vermieden.
6.2 Überblick Österreich und Wien
Die Top 5 des österreichischen Lebensmittelhandels sind: BILLA, SPAR AG, HOFER,
METRO Group und ADEG. Gemeinsam setzen sie rund 80 % der österreichischen
Lebensmittel um. Betrachtet man jedoch nur die Umsätze im Foodsektor, so fällt die
Metro Group mit € 538 Mio. weit zurück, dafür rücken ADEG und ZIELPUNKT
(€ 590 Mio.) einen Platz nach vorne.
Die Konzentration ist in Österreich schon sehr weit fortgeschritten. Die beiden führenden
Unternehmen (BILLA und SPAR) erwirtschaften zusammen österreichweit knapp die
Hälfte der Gesamtumsätze.
Abbildung 6-6: Top 5 Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in
Österreich nach Umsatz 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
Die TOP 5 im Lebensmittelhandel in Österreich
im Jahr 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)
5.000
[Mio. €]
4.000
3.000
2.000
1.000
0
BILLA
SPAR Aus tria
Hofer
Metro Group
ADEG
Sons tige
Ges am t
4.506
3.892
2.050
1.724
1.680
3.682
Food
3.853
3.153
1.743
534
1.512
653
739
308
1.190
168
NonFood
Die
seit
1964
jährlich
durchgeführte
Erhebung
der
Marktanteile
im
Lebensmitteleinzelhandel des internationalen Marktforschungsinstitutes ACNielsen ergab
für das Jahr 2003 REWE LH unverändert als Marktführer knapp vor der SPAR AG. Alle
weiteren Teilnehmer liegen bei Anteilen unter 10 %.
Die im Vergleich zu den Zahlen der LEBENSMITTELZEITUNG (2003) höheren Anteile
ergeben sich aus der Tatsache, dass die Anteile von Diskontern (HOFER, Lidl) aufgrund
der Verkaufsflächen zwar geschätzt, aber in der Auswertung nicht berücksichtigt werden!
Bei steigenden Umsätzen (Gesamtplus von + 2,1 %) innerhalb der Branche steigt die
Handelskonzentration weiter an.
Seite 54 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
Abbildung 6-7: Umsätze im LEH im Jahr 2003 (AC NIELSEN, 2004)
5.000
Umsätze LEH in Österreich 2003 (excl. Hofer/Lidl)
(ACNielsen, 2004)
[Mio. €]
4.000
3.000
2.000
1.000
0
Umsatz
REWE
LH
SPAR
ZEV
Markant
Zielpunkt
Adeg
Übriger
LH
4.317
4.001
842
737
1.065
749
Der Wiener Lebensmittelhandel als Einheit wurde noch in keiner Studie näher
untersucht. Dementsprechend muss die gesicherte Datenlage zu Wiener Umsätzen
als mangelhaft bezeichnet werden. Diese Feststellung von ANGERER (2000) hat
noch immer ihre Gültigkeit.
Die
Verwaltungszentrale
der
SPAR
Österreichische Warenhandels AG (in der
Folge SPAR AG), der größten österreichischen
Handelskette, befindet sich seit 1970 in Salzbug Kleßheim.
Die inländischen Produkte werden von den rund 120 regionalen O&G-Produzenten von in
eines der sechs Logistikzentren (LZ) angeliefert. Per Bahn (Nachtsprungwaggon) erfolgt
die Verteilung an die fünf weiteren LZ in Österreich. Ausländische Erzeugnisse werden
frei Haus nach St. Pölten geliefert und von dort verteilt. Angestrebt werden langfristige
Geschäftsbeziehungen, trotzdem bleiben die Vereinbarungen saisonal. Zwischenhändler
werden nur mehr in Einzelfällen herangezogen (WANDL, 2004).
Langsamläufer werden über das Lager Wels abgewickelt. Transporte zwischen den
Lagern werden soweit möglich per Bahn erledigt, die Belieferung der Filialen geschieht
per firmeneigenen LKW.
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MTV - Obst- und Gemüsehandel
Tabelle 6-1: Vertriebsstruktur Spar AG10
SPAR Zweigniederlassungen
1
SPAR DORNBIRN
Spar Österr. Warenhandels AG
Wallenmahd; A-6850 Dornbirn
Tel: +43/(0)5572/309-0
Fax: +43/(0)5572/309-319
2
SPAR WÖRGL
Spar Österr. Warenhandels AG
Madersbacherweg 11; A-6300 Wörgl
Tel: +43/(0)5332/796-0
Fax: +43/(0)5332/796-302
5
SPAR GRAZ
Spar Österr. Warenhandels AG
Hafner Strasse 20; A-8055 Graz/Puntigam
Tel: +43/(0)316/248-0
Fax: +43/(0)316/248-723
3
SPAR MARCHTRENK
Spar Österr. Warenhandels AG
Sparstrasse 1; A-4614 Marchtrenk
Tel: +43/7243/551-0
Fax: +43/(0)7243/551-682
6
SPAR MARIA SAAL
Spar Österr. Warenhandels AG
Wutschein 40; A-9063 Maria Saal
Tel: +43/(0)4223/5000-0
Fax: +43/(0)4223/3415
4
SPAR ST. PÖLTEN
Spar Österr. Warenhandels AG
Lagergasse 30; A-3106 St. Pölten-Spratzern
Tel. +43/(0)2742/866-0
Fax: +43/(0)2742/866-9500
7
Zentrallager Wels
4600 Wels, Terminalstrasse 85
Vollautomatisches SPAR Zentrallager in Wels
für langsamdrehende Artikel.
Die SPAR AG arbeitet bereits seit einigen Jahren mit einem Pestizid-Überwachungs- und
–reduktionsprogramm im O&G-Bereich. Dieses basiert auf den sogenannten EUREPGAP-Kriterien (Euro Retailer Produce Working Group – Good Agricultural Practice), die
ein internationales, horizontales Qualitätssicherungssystem für landwirtschaftliche bzw.
gartenbauliche Betriebe darstellen.
Mittels EUREP-GAP wird versucht, durch Produktionsrichtlinien den Einsatz von
Pestiziden zu minimieren, aber auch Arbeitsschutz, Umweltschutz und Tierschutz werden
berücksichtigt. Gemeinsame Entwicklung von weithin akzeptierten Standards für eine gute
Agrarpraxis (GAP) führte zu produktspezifischen Farmzertifizierungsstandards, welche
den gesamten Produktions- und Abpackablauf beinhalten. Die normativen EUREP-GAPDokumente sind kostenfrei verfügbar. Zu den EUREP-GAP Mitgliedern gehören Händler,
Erzeuger, Lieferanten und fördernde Mitglieder aus dem Servicebereich der
Landwirtschaft.
Zahlen zum Wiener Markt sind im Unternehmen vorhanden, der Marktanteil wird mit 23 %
angegeben.
10
http://www.spar.at/
Seite 56 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
Seit 1996 ist die BILLA AG Bestandteil der REWE Handelsgruppe, die
europaweit Supermärkte, Verbrauchermärkte, Diskontmärkte und
verschiedene Fachmärkte betreibt.
Der Lebensmittelhandel der REWE-Gruppe bestehend aus 97
Verbrauchermärkten (Merkur, BIG BILLA), 948 Supermärkten (BILLA, CORSO Gourmet),
31 Nachbarschaftsgeschäften (EMMA) sowie 201 Diskontgeschäfte (Mondo) setzte im
Jahr 2002 rund € 4.506 Mio. (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003). Im gemeinsamen Dach
der REWE Austria AG finden sich weiters die Marken BIPA, Andert und Wegenstein.
Unter der Führung von Eurobilla wird das Auslandsgeschäft des Konzerns getätigt.
Für das Jahr 2002 ergibt sich folgendes Bild: Billa ist mit seinen 234 Filialen mit rd. 40 bis
50 % Marktanteil der Marktführer in Wien und auch die Aufteilung am Wiener O&G-Sektor
dürfte ähnliche Werte erreichen.
Regionale und nationale Produkte werden von Produzenten (Bauern), bzw. Großhändlern
(Perlinger Seewinkel, Zeilberger, Dorfinger, LGV, Ahorner) in eine der sieben FrischlagerFilialen (Logistik-Center, LC) transportiert. In der Saison wird österreichisches O&G von
den Erzeugern in der Kistenpool-Kiste zum LC transportiert und nach Kommissionierung
ohne Umverpacken in die Filialen ausgeliefert (PROPST, 2004).
Als Teil des weltweit agierenden Tengelmann-Konzerns ist ZIELPUNKT
mit rund 3.700 Mitarbeitern eines der größten Handelsunternehmen in
Österreich
und
betreibt
derzeit
österreichweit
336
Filialen.
Unternehmenszentrale und Zentrallager haben ihren Sitz in Wien. Der
Marktanteil liegt österreichweit bei rund 6 %, in Wien (ca. 200 Filialen) bei
8-9 %. Der westlichste Standort ist derzeit Bischofshofen in Salzburg. Alle Filialen werden
vom Zentrallager in Wien beliefert. Nur lokale Bäckereien oder Getränkehersteller liefern
direkt. ZIELPUNKT will verstärkt immer mehr direkt von den Produzenten und
Importeuren die Ware übernehmen. Zwischenhändler wie Zeilberger und Ahorner etc.
werden kontinuierlich zurückgedrängt.
Laut HEN-HAPPEL (2004) beträgt der MTV-Anteil bei der Firma Hofer in Form von
Kistenpool-Kisten, naturgemäß schwankend je nach Angebot, rund 65 %. Die Freigabe
weiterer Informationen wurde von der Geschäftsführung abgelehnt.
Auf unsere Kontaktaufnahme wurde uns mitgeteilt, dass die Firma Lidl zum Thema
Mehrweg prinzipiell keine Informationen nach außen weitergibt.
Seite 57 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
6.3 Wiener Handel zu MTV
Angegebene Anteile, Prozentsätze, Schätzungen u.ä. sind Angaben der jeweils
genannten Personen und müssen nicht notwendigerweise mit den Annahmen des
Projektnehmers übereinstimmen.
Die Beschaffung für O&G liegt bei der SPAR AG zentral in einer Hand. Sowohl In- als
auch Ausland werden von der Warengruppe O&G betreut. Über die Art der TV wird von
Logistik und Einkäufer gemeinsam entschieden. Die SPAR AG übt damit einen gewissen
Druck auf Lieferanten aus, um die gewünschte Verpackungsform auch bei TV
durchzusetzen. Hauptkriterium bleibt aber nach wie vor die Qualität der Ware.
Die Ware wird auf genormten Rollcontainern für die Filialen bereitgestellt. Ein LKW
beliefert im Schnitt sechs bis sieben
Abbildung 6-8: MTV auf Rollcontainern im
Märkte täglich (auch nachts, außer
Logistikzentrum St. Pölten (ÖÖI, 2004)
Sonntags). Als TV werden neben ETV
für innerösterreichische Transporte
sowohl Kistenpool-Kisten als auch
STECO-Boxen
eingesetzt,
für
internationale Transporte werden
STECO-Boxen bevorzugt. KistenpoolKisten
sind
trotz
hygienischer
Bedenken behördlich akzeptiert. Nach
Gebrauch werden MTV in die
Logistikzentren
retourniert
und
entweder
an
die
Produzenten
ausgegeben (Kistenpool), oder von
STECO zur Reinigung abgeholt. In
diesem
System
werden
die
Systemkosten
vom
Produzenten
eingehoben.
Für die hauseigenen MTV für Fleischwaren steht eine Waschanlage zur Verfügung. Für
HUBER (2004) muss die TV die üblichen Funktionen, genannt wurden Schutz, einfache,
ökonomisch günstige Abwicklung und Lagerung, erfüllen. Von der Logistik kommt der
Wunsch nach Pfandfreiheit, Stabilität und Sauberkeit. Höheren Kosten im Betrieb von
MTV stehen Einsparungen durch vermiedenen Bruch gegenüber.
Die Wege nach der Verwendung von ETV und MTV sind zunächst die selben, beide
werden von der Filiale via Rollwagen an die LZ retourniert. Ausnahme sind die großen
Interspar-Geschäfte, welche von Entsorgungsfirmen direkt bedient werden. Um stoffliche
Verwertung zu realisieren werden ETV so sortenrein wie möglich gesammelt. Argumente
gegen MTV sieht Spar in zu hohen Entfernungen (Übersee), hygienischen Mängeln und
nicht erfüllbaren Anforderungen des Produktes an die Kiste (z. B. Feuchthalten durch
Karton)11.
Voraussetzung für ein sinnvolles Arbeiten mit MTV ist für die SPAR AG eine
überschaubare Anzahl an Teilnehmern am System, bei raschem und regelmäßigem
Umlauf der MTV. Die TV im Bereich O&G sind hierfür ein sehr gutes Beispiel.
11
Doch selbst für Bananen und Orangen sind der SPAR AG und dem Projektteam bereits MTV-Anbieter
bekannt. Die Fa. Georg Utz AG entwickelte gemeinsam mit MIGROS auf Basis der Mehrweggebinde von
IFCO einen Bananen-Mehrwegbehälter, der nicht nur den Schutz des heiklen Produktes bei Lagerung und
Transport sicherstellt, sondern auch die Produktpräsentation am Point of Sale optimiert.
Seite 58 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
Fehlen Vereinbarungen über die Ausgestaltung der MTV, wie
Getränkeverpackungen, so kommt es zu einer unüberblickbaren
Verpackungen, welche eine Systemlösung erschweren.
z. B. bei
Vielfalt an
Bei Geschäftsbeziehungen mit neuen Lieferanten erfolgt zunächst eine Testphase ohne
MTV, erst wenn eine längerfristige Zusammenarbeit geplant ist wird auf MTV
umgestiegen.
Wo die Möglichkeiten des Rücklaufes nicht gegeben sind, wie z. B. am Großgrünmarkt
Inzersdorf, oder bei Tages- bzw. Wochenaktionen, bei denen die Kosten für die TV einen
zu hohen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen, werden ebenfalls ETV eingesetzt.
Bei Spar werden fast 90 % der O&G-Produkte (200 - 250 verschiedene Produkte) in
unterschiedlichen Anteilen in MTV transportiert. Nur einzelne Ausnahmen (z. B.
Wassermelonen) werden ausschließlich in ETV verpackt.
Der
betriebswirtschaftliche
Vergleich
zwischen
den
Beschaffungsund
Entsorgungskosten der ETV einerseits und der Systemkosten für MTV andererseits liefern
im Unternehmen die Entscheidungsgrundlagen für die TV.
MTV sind hervorragend geeignet, Systeme mit hohen Umlaufzahlen und gleichbleibenden
Wegen zu bedienen. O&G ist ein gutes Beispiel dafür. Der Benutzerkreis sollte jedoch
überschaubar sein. DIE SPAR AG ist Teilnehmer am österreichischen Kistenpool (mit
rund 80.000 Kistenpool-Kisten), hat sich aber aus dem Vorstand zurückgezogen.
Kontinuierlich wird über eine Erhöhung der MTV-Quote in allen Sektoren, bspw. Zucker
nachgedacht. Es entspricht der Philosophie der SPAR AG, eine perfekte und einzigartige
Mehrwegtransportlogistik in Österreich vorzuführen.
Rund die Hälfte aller Transporte im Jahr 2004 erfolgte mittels MTV, und davon wiederum
waren ca. 60 % STECO und 40 % Kistenpool. 1/3 des gesamtösterreichischen Umsatzes
erfolgt in St. Pölten, so WANDL (2004). Alleine 1,2 Mio. Kartons Bananen (entspricht rund
10 % des gesamten Wertumsatzes und 12 % der Menge an O&G) werden pro Jahr
transportiert.
Die Zusammenarbeit mit dem Systemanbieter STECO mit einer Clearingstelle bewirkt
eine Retourvolumenreduktion und eine Lagerplatzschonung bei mehr Sauberkeit der
MTV. Trotzdem sieht Spar in Zukunft steigende Mengen an Papier und Karton-TV im
O&G Sektor. Insgesamt sieht Spar ein Ende des Diskontbooms kommen. Der Anteil des
Kistenpools wird zurückgehen und durch Systemdienstleiter ersetzt werden. Ziel in der
weiteren Entwicklung der MTV sollte ein einheitliches System, mit einheitlichen
Anforderungen aber verschiedenen Anbietern sein.
Kistenpool-Kisten werden von der SPAR AG österreichweit eingesetzt, verbleiben aber in
der jeweiligen Region. Die regionalen Erzeuger beliefern die LZ und übernehmen von dort
leere MTV für Ihren Betrieb.
Seite 59 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
Die BILLA AG ist Teilnehmer am Kistenpool und stellt darüber hinaus Lieferanten, welche
keine Kistenpool-Kisten besitzen, diese entgeltlich zur Verfügung. Im Bereich O&G
werden Mengen zwischen 50.000 und 200.000 Einheiten pro Tag umgesetzt (PROPST,
2004).
Der Transport nationaler Produkte
läuft fast zur Gänze in der KistenpoolKiste (über 90 %), außer bei O&G mit
bestimmten Dimensionen, z. B. bei
Erdbeeren, gelegten Äpfeln oder
Pfirsichen
und
„Ja
Natürlich“–
Produkten (dabei fast zur Gänze
Kartonagen). Eigenmarken (Äpfel
oder Paprika von „Quality First“)
werden in Karton-ETV geliefert, da die
TV als Werbeträger fungiert. Dieser
Anteil wird in Zukunft ansteigen.
Kartonagen werden, wenn sie nicht
vom Kunden gebraucht werden, nach
Inzersdorf transportiert, gepresst und
verkauft. Holz wird ebenso gesammelt
und verkauft.
Abbildung 6-9: Abtransport von TV einer
BILLA-Filiale (ÖÖI, 2004)
Der Rücktransport des Leerguts (MTV
und ETV) von den Filialen wird durch
die eigene LKW-Flotte abgewickelt.
Jede Kistenpool-Kiste wird in der Waschanlage von BILLA Inzersdorf gereinigt und für die
Auslieferung gelagert. Die Kosten für diese Reinigung werden den Produzenten
automatisch in Rechnung gestellt. Der Kistenpool ist ein gut etabliertes System, welches
sicher fortgesetzt werden wird.
Internationale Produkte werden zur Gänze in ETV transportiert. Für die MTV spricht, dass
keine neuen Zukäufe notwendig sind (neue ETV) und, dass der Transport bei Distanzen
bis zu 500 km im Unternehmen ökonomisch sinnvoll ist. Ein mögliches Einsatzgebiet für
MTV sieht BILLA in Marillen (30 cm x 40 cm), welche derzeit noch im Karton transportiert
werden. Klappbare MTV internationaler Anbieter sind mit der Kistenpool-Kiste nicht
kompatibel und daher im Unternehmen nicht im Einsatz. MTV-Systeme sind für den
Import für die BILLA AG derzeit kein Thema (PROPST, 2004).
Seite 60 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
Die O&G Anlieferung bei ZIELPUNKT erfolgt einmal täglich (MO-SA), dies ergibt in
Summe zwischen 40 und 50 LKW-Fuhren pro Tag, oder geschätzte 2.500 t pro Woche.
Derart werden rund 120.000 Kisten wöchentlich umgeschlagen, davon rund 30.000
Kistenpool-Kisten. O&G-Produkte machen ca. 10 % des Wertvolumens und sicher >10 %
der transportierten Menge aus. Mit 2,5 Angestellten im Managementbereich für O&G
werden ca. 150 Artikel bewirtschaftet. Mit rund 30 Rechnungslegern bestehen saisonale
Verträge (ANDRÄ, 2004).
Die Ware wird in den gewünschten Verpackungen auf der Europalette zum Zentrallager
transportiert und geht nach der Kommissionierung ebenfalls auf Europaletten in die
Filialen. MTV gehen retour ins Zentrallager und werden von Lieferanten oder von IFCO
zur Reinigung abgeholt. Ökonomische (Verpackungsreduktion, Kostenreduktion) und
ökologische (Ressourcenschonung) Gründe waren ausschlaggebend, dass Tengelmann
gemeinsam mit der Firma IFCO eine Vorreiterrolle im Bereich der MTV eingenommen hat.
Von TV wird allgemein gefordert, dass sie auf einer Europalette stapelbar, hygienisch und
präsentabel sein müssen. Karton und Holz sind Materialien für ausländische Produkte, im
Inland werden Kistenpool-Kisten und IFCO-Boxen eingesetzt. Beim Kistenpool sieht das
Unternehmen die ungenügende Hygiene und die so genannten „Sowiesokosten“ als
große Mängel.
Die Konzernmarke PLUS (in Deutschland) arbeitet als Diskonter nicht mit MTV. Nachdem
österreichische Märkte auf die plus-Linie umgestellt werden sollen, wird dies auch einen
Rückgang bei MTV nach sich ziehen. MTV-Systeme wie STECO und IFCO sind nicht
europaweit verfügbar, aber eine genauere Analyse über Vorteile und Nachteile der
verschiedenen TV wäre sehr interessant.
Die künftige Entwicklung wird so eingeschätzt, dass der Kistenpool mit seinen
„Sowiesokosten“ weiter bestehen bleibt und Mietsysteme mit Kostenwahrheit
zurückgehen werden (ANDRÄ, 2004).
Die Interessensvertretung der Wirtschaft, die Wirtschaftskammer (RIZZI und FRANTA,
2004) sieht ein einheitliches MTV-System für den ganzen Handel als Ziel. Schon vor 20
Jahren wurden Anstrengungen in diese Richtung unternommen. Das Problem sind nicht
die Teilnehmer, welche die Kisten bezahlen, sondern die „Kellerlager“-Trittbrettfahrer,
welche die Kisten beschaffen und zur persönlichen Verwendung behalten. Dieser
Schwund war seinerzeit gewaltig. Die aktuelle Hauptaufgabe sieht die WKO in der
Koordination der bestehenden Systemanbieter.
Laut WKO ist es unmöglich direkte Zahlen zum Aufkommen von Transportverpackungen
(weder MTV noch ETV) in Wien zu bekommen. Dazu ist der Wiener Markt mit Österreich
zu stark vernetzt. Eine Änderung der Transportlogistik bei einem Umstieg auf MTV betrifft
somit das gesamte Verteilnetz des Unternehmens in Österreich und nicht ausschließlich
Wien.
Seite 61 von 151
MTV - Obst- und Gemüsehandel
6.4 Produkte in MTV
Die oben getroffenen Aussagen zusammenfassend zeigt sich bezüglich O&G in MTV
somit folgendes Bild:
Während bei Eigenmarken („Quality line“, „Spar natur pur“ u.ä.) und gelegten Produkten
(Pfirsiche, Äpfel) nahezu ausschließlich auf ETV und deren Werbewert gesetzt wird,
werden bspw. Produkte wie Karfiol, Zitrusfrüchte, Zwiebeln, Nektarinen, Kohlrabi, Salate,
Radieschen, Paprika bevorzugt in MTV befördert. Spargel, Endiviensalat etc., also
Erzeugnisse, welche eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen unterstützt eine Karton-ETV
derzeit besser. Für Bananen hingegen, nach wie vor als das Beispiel für ETV gehandelt,
existieren bereits MTV-Lösungen am internationalen Markt. Bei Rispentomaten, Gurken
und Melonen fallen die Entscheidungen bei verschiedenen Handelsketten unterschiedlich
aus. Eine grobe Übersicht für verschiedene Produktgruppen und deren TV bietet folgende
Abbildung. Steigerungspotenziale für MTV bestehen vor allem bei mengenmäßig starken
Produkten wie Bananen, Tomaten, oder Äpfeln.
Abbildung 6-10: Verbrauch und Anteile an MTV für verschiedene Produkte12 bei der
SPAR AG, (STATISTIK AUSTRIA, 2004 und WANDL, 2004)
Verbrauch und Anteil an MTV für verschiedene
Produkte bei der SPAR AG (STATISTIK AUSTRIA, 2004 und WANDL, 2004)
70
61,0
Verbrauch [kg/EW*a]
60
50
40
28,0
30
20,8
20
14,8
10,8
10
1,6
4,4
6,1
4,8
4,4
5,8
4,7
8,6
6,8
Zw
ie
be
l
G
ur
ke
Ka n
ro
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Ka
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ffe
Pa l
pr
ik a
Sa
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Kr
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Produkte und Produktgruppen:
Der Anteil an MTV bei Transporten bei der SPAR AG ist...
sehr gering
mittel
überwiegend
hoch
sehr hoch
ETV werden auch weiterhin dort zum Einsatz kommen, wo eine Rückführung von MTV
nicht oder nur sehr schwer möglich scheint, zum Beispiel bei Überseeware.
12
Die in der obigen Abbildung aufgeführten Kartoffeln werden in Statistiken weder „Obst“ noch „Gemüse“
zugerechnet, sondern als getrennte Kategorie ausgewiesen.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
7 OBST- UND GEMÜSETRANSPORTLOGISTIK FÜR MTV
7.1 Wirtschaftlicher Aspekt
Der Lebensmittelgüterverkehr in Deutschland hat – bezogen auf die „Transportleistung“ –
am Gesamtverkehr einen Anteil von mind. 4 %. Entfernung und Effizienz des eingesetzten
Transportmittels bestimmen die Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche
Gesundheit. Im Vergleich der Ökobilanz der Lebensmitteltransporte des von DEMMLER
(2003) untersuchten Regionalprojektes mit der Ökobilanz des durchschnittlichen
deutschen Lebensmittelhandels zeigt sich ein deutlicher Vorteil der regionalen Variante.
Dabei lassen sich, bezogen auf den Lebensmittelwarenkorb, beim regionalen BioAbsatzweg in den Wirkungsfeldern Treibhauseffekt (60 %), Versauerung (62 %),
Überdüngung (62 %), Schwermetalle (55 %), Wintersmog (66 %), Photosmog (56 %),
Energieressourcenverbrauch (63 %), Lärmbelastung (57 %) und Flächenverbrauch (64 %)
die Umweltbelastungen um gut die Hälfte bis zu zwei Drittel reduzieren.
Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten verursachen MTV, die im Gegensatz zu
ETV nicht als Verbrauchsmaterial, sondern kalkulatorisch als Investitionsgut behandelt
werden, höhere Anschaffungskosten sowie höhere Kosten durch die Redistribution,
Zwischenlagerung, Sortierung, Reinigung und Entsorgung sowie die damit verbundene
Verwaltung. Zumindest genau diese Kostenpositionen müssen im Fall eines
Systemdienstleisters durch die Erlöse aus der Vermietung der MTV gedeckt sein.
Angaben zur Umlaufhäufigkeit, zur Lebensdauer und die Kenntnis der Kostenfaktoren
über diese Zeitspanne sind somit wesentliche Grundlagen für wirtschaftliches Denken und
Handeln. Die Wirtschaftlichkeit eines Mehrwegsystems wird umso höher, je höher die
erreichbare jährliche Umlaufrate, die erreichbaren gesamten Umläufe und die
Nutzungsdauer der MTV ist. Der Komplexizität der Einflussfaktoren (reine
Logistikaufgaben, kontinuierlicher Verschleiß durch Benützung, unsachgemäße
Behandlung, hygienische Kriterien, zweckfremder Benützung, Schwund etc.) gehen
BIERMANN und HIRSCHBERG (2002) anhand eines mathematischen Modells nach und
entwickelten ein Rechenmodell zur Kalkulation der Lebensdauer und Einsatzhäufigkeit
von MTV bei gegebenen Rahmenbedingungen.
Eine Umfrage bei Marktanbietern ergab, dass selbst diese keine wirklich verlässlichen
Angaben über die Lebensdauer von MTV treffen können. Dementsprechend schwanken
die Angaben zwischen 70 und 180 Umläufen binnen 5 - 8 Jahren.
Tabelle 7-1: Durchschnittliche Kennzahlen für MTV verschiedener Sektoren (BIERMANN
und HIRSCHBERG, 2002)
Branche/Sortimentsbereich
Umlaufdauer [d]
Umläufe pro Jahr
Trockensortiment (Lebensmittel)
42
6
Getränke (gesamt)
19
13,5
8
32,5
Feinkost (Lebensmittel)
32
8
O&G (Lebensmittel)
10
26
Tiefkühlkost (Fleisch, Wurst)
36
7
Milchprodukte (Lebensmittel)
Nonfood (Konsumartikel)
Bäckereien (Lebensmittel)
102
14,5
2,5
18
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
7.2 Organisationsformen von MTV
LANGE (1998) kategorisiert die verschiedenen bestehenden Systeme anhand der
Teilnehmeranzahl. SOUREN (2002) nimmt diese Einteilung auf und zeigt Folgewirkungen
in den Bereichen Verbreitung, Finanzierung und Austauschmodalität (siehe Tabelle 7-2).
Tabelle 7-2: Kriterien zur Unterscheidung von Mehrweg-Systemen (SOUREN, 2002)
Kriterium
Ausprägungen
Organisationsform
individuell
multilateral
dienstleisterbetrieben
Verbreitungsgrad
firmenspezifisch
branchenspezifisch
branchenübergreifend/offen
Finanzierung
Kauf
Miete pro Zeit
Miete pro Umlauf
Austauschmodalität
Direkttausch
nachträglicher Tausch
Saldosystem
7.2.1 Individuelle Systeme
Diese Systeme stellen für die Betriebe eine unternehmensspezifische Lösung dar. Die
Gestaltung der Behälter ist auf die jeweiligen Anforderungen und Produkte zugeschnitten.
Ebenso ist die Ausgestaltung der logistischen Abläufe für jeden Partner individuell und
wird meist von eigenen Fahrzeugen oder damit beauftragten Speditionen durchgeführt.
Eine Standardisierung ist nicht notwendig.
Ein Beispiel dazu:
comepack-Mehrwegkonzept bei Behr erfolgreich im Einsatz, Oktober 2000
Die Behr GmbH & Co. in Stuttgart hat in comepack, Logistik für MTV, den Spezialisten für
die Übernahme ihrer Kleinbehälterlogistik gefunden. Seit 1994 arbeiten die Unternehmen
erfolgreich zusammen.
Als technologischer Trendsetter für Fahrzeugklimatisierung und Motorkühlung in der
Automobilbranche zählt Behr zu den führenden Erstausrüstern auf dem Weltmarkt. Der
Behr-Konzern mit Standorten in Frankreich, Spanien, Tschechien, USA, Brasilien, Italien,
Schweden, Indien, Japan und Südafrika setzte 1999 mit 12.700 Mitarbeitern rund
€ 1,75 Mrd. um.
"Wir haben uns für diesen leistungsstarken Mehrwegdienstleister entschieden, da
comepack flexibel auf unsere Anforderungen reagiert und gemeinsam mit uns eine
individuelle Mehrweglogistik-Lösung entwickelt und erfolgreich umgesetzt hat. In
Zusammenarbeit mit der Schwesterfirma Mehrweglogistik-Service stellt comepack eine
termingerechte Zustellung und Abholung der Leerbehälter sowie die Bewirtschaftung und
Reinigung der Mehrwegboxen sicher", so Alfred Gersmann, Leiter Verpackungs- und
Behältermanagement im Behr-Konzern.
In der Vergangenheit wurden Kleinteile in Einweg-Kartonagen angeliefert. In Bereichen
mit automatischer Fördertechnik erfolgte ein Umsetzen der Kartons in Transportkästen,
um eine störungsfreie Belieferung der Montagebänder zu ermöglichen. Am Ende der
logistischen Kette stand die Zuführung der Einwegverpackung zur Wiederverwertung. Die
Umstellung von ETV auf das innovative Mehrweglogistik-Konzept von comepack erfolgte
im November 1994. Laut Herrn Gersmann liegen die Vorteile dieses Systems auf der
Hand: "Keine Investitionskosten, es sind nur die tatsächlich benötigten Behälter im
Umlauf, prozesssicher für jeden Einsatz gereinigte Behälter zur Verfügung zu haben
gehört zum Standard, Kostentransparenz gegenüber Mietsystemen, kein Boxenschwund
wie bei eigenen Behältern, keine Kontenführung, kein Verpackungsmüll."
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Der weltweit tätige Konzern TRW Automotiv hat nach ANONYMUS 2002 seine
Zusammenarbeit mit der Firma comepack weiter ausgebaut. Bereits 2001 entwickelte
comepack für TRW Gliwice, Polen ein individuelles Outsourcing-Konzept für seine MTV.
Ziel dieses Dienstleistungskonzeptes ist, den Arbeitsaufwand und die Kosten zu
reduzieren. Durch das Outsourcen der MTV-Logistik ist TRW in der Lage,
Kosteneinsparungen zu realisieren. So werden ausschließlich Behälter in Umlauf
gebracht, für die Bedarf gegeben ist. Die Logistik basiert auf dem Verkauf-/RückkaufPrinzip. Die MTV werden in Pool-Depots bereitgestellt und an den Kunden und deren
Lieferanten verkauft. Der Verkaufspreis setzt sich zusammen aus dem Rückkaufpreis
zuzüglich der Logistikkosten.
7.2.2 Multilaterale Systeme
Bei multilateralen Systemen finden sowohl standardisierte TV als auch individuell
gestaltete logistische Ketten ihre Anwendung. Die Ladungsträger werden von den
Produzenten, die als Sender fungieren, in Umlauf gebracht. Die Abwicklung zwischen
Absender und Empfänger erfolgt meist bilateral. Aufgrund der Standardisierung der
Behälter kann es durch die unterschiedlichen Transportvorgänge und die breite
Anwendung der Behälter zu einem Austausch mit anderen Unternehmen kommen.
Ein Beispiel dazu:
Österreichischer Kistenpool
„Der Kistenpool als gemeinnütziger Verein versteht sich als Link um Handel und
Produzenten zusammenzubringen.“, so BURKET (2004). Mitglieder, wie bspw. LGV,
BILLA, SPAR, Unilever oder Efko können sowohl Produzenten, Händler,
Genossenschaften, Großhändler, Importeure oder Lebensmitteleinzelhändler sein. Seit
1995 stieg die Anzahl der Mitglieder von 422 auf 585 (Stand Juni 2002).
Um am Kistenpool teilzunehmen muss ein Unternehmen zunächst eine dem Marktanteil
entsprechende Anzahl an Kisten kaufen (weiß: € 2,61; orange: € 3,13; gelb: € 3,42; plus
€ 0,15 Kistenpoolbeitrag und MWSt.13). Unter den Mitgliedern ist ein Kistentausch beliebig
möglich, mit Nichtmitgliedern nur bilateral. Ebenfalls möglich ist ein Tausch 1:1 oder
gegen Pfand (Tauschgebühr € 3,63). Hergestellt werden die Kisten von ARCA Systems
GmbH in Wiener Neustadt oder Eder Plastik.
Zu Beginn des Pools wurde die Lebensdauer, bei angenommenen 15 Umläufen pro Jahr,
mit zehn Jahren veranschlagt. Die durchschnittliche Umlaufzahl im Jahr 2000 lag bei 5,4.
Mit rund 3,7 Mio. Kisten wurden somit rund 20 Mio. Transporteinheiten abgewickelt.
Der Kistenpool verfolgt mit seiner Politik eine Verbesserung der Qualität der Produkte,
eine Optimierung des Warenstromes sowie die Vermeidung von Müll aus
Einweggebinden. GREIMEL (2002) spricht von einem Vermeidungspotenzial von rund
15.000 t.
Die transportierte Produktpalette reicht von O&G über Eier bis hin zu Molkereiprodukten.
13
Zum Vergleich: Die Kosten für eine vergleichbare Karton-ETV belaufen sich auf € 0,58 excl. MWSt.
(BURKET, 2004)
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Abbildung 7-1: Art und Anzahl der verschiedenen Kistenpool-Kisten und Berechnung der
Umlaufzahl Stand 2000 (BURKET, 2004)
L 120 flache Poolkiste - weiß
L 190 mittlere Poolkiste - orange
1.633.642 Stück
731.294 Stück
L 235 hohe Poolkiste - gelb
1.326.805 Stück
Gesamtstückzahl
3.691.741 Stück
Damit transportierte Einheiten
Statistische Umlaufzahl
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rund 20.000.000 Stück
5,4
MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
7.2.3 Dienstleister-Systeme
Der Kern dieses Systems ist ein neutraler Betreiber, der die Abläufe organisiert und die
Teilnahme am System mit unterschiedlichen, logistischen Leistungen anbietet. Durch die
zentrale Steuerung wird der logistische Aufwand erheblich verringert. Operative Aufgaben
werden vor Ort dezentral umgesetzt. Transport-, Umschlag-, Lager- und
Bearbeitungsprozesse
können
optimiert
werden,
was
ein
erhebliches
Kostensenkungspotenzial darstellt. Dieser neutrale Betreiber fungiert als Dienstleister, der
die Leistung Transport von A nach B zum Preis X verkauft. Sämtliche damit verknüpfte
Tätigkeiten (von der Bereitstellung, Transport, Reinigung, Administration etc.) werden von
ihm organisiert. Im folgenden einige Beispiele von Systemanbietern:
STECO INTERNATIONAL POOL LOGISTICS GMBH, 1994 gegründet,
bietet
heute
ein
umfangreiches
Leistungspaket
für
Mehrwegtransportverpackungslogistik
an.
Mehrwegtransportverpackungen (MTV) aus Kunststoff, vor allem für O&G
aber auch für Trocken- und Non-Food-Produkte, sind dabei nur ein Bereich, den das
Unternehmen erfolgreich bedient. Darüber hinaus stellt STECO mit seinen europaweit
300 Mitarbeitern logistische Strukturen für Mehrwegverpackungen zur Verfügung,
organisiert deren Kreislauf, entwickelt maßgeschneiderte logistische Hard- und
Softwarelösungen, bietet umfassende Serviceleistungen für Logistiksysteme an und
verwaltet einen eigenen, internationalen Pool für Mehrwegverpackungen - das STECO
POOL SYSTEM. Mit mehr als 50 Mio. Verpackungsauslieferungen für 2.000 Kunden
erwirtschaftete das Unternehmen 2004 45 Mio. € Umsatz. Franz LEISCH, Executive
Director Marketing, Sales und Technics, erklärt, dass STECO nicht nur hochwertige
Klapp-Boxen entwickelt, sondern im STECO POOL SYSTEM die notwendige Infrastruktur
für professionelle Dienstleistungen realisiert.
STECO Boxen (technische Daten siehe Abbildung 7-2) erfüllen internationale Standards
hinsichtlich Stapelbarkeit und ISO-Modularität. Beim Leerguttransport werden durch die
Klappbarkeit sowie die Stapelbarkeit der Boxen höhere Auslastungen erzielt. Dadurch
werden sowohl Transportwege als auch –kosten eingespart. Die Boxen bieten außerdem
durch die stabile Konstruktion, die sichere Verschlusstechnik (einfaches Handling) und die
glatten Innenflächen einen optimalen Transportschutz der Ware.
Abbildung 7-2: Technische Daten für die STECO box 2000_fresh box am Beispiel des Typ
6421 (LEISCH, 2004)
STECO box 2000-fresh box – Beispiel: Typ 6421
Außenmaße [mm]: 600x400x234
Nutzinnenmaße [mm]: 570x370x211
Tara [g]: 2110
Tragkraft/Box [kg]: 22
Lagenzahl/Stapel inkl. Palette bei Hmax.
ca. 2,0 m: 8 - ca. 2,2 m: 9 - ca. 2,4 m: 10
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Steco Boxen weisen dadurch auch eine geringe Bruchrate auf und entsprechen somit voll
und ganz den Anforderungen von Ware und Kunden. Ventilationsöffnungen in den Bodenund Seitenteilen ermöglichen eine sehr gute Kühlung der Ware und sorgen für eine gleich
bleibend hohe Luftfeuchtigkeit. Dadurch trocknet die Ware nicht aus und bleibt länger
frisch. Die hochwertigen Kunststoffboxen ermöglichen auch eine ansprechende
Warenpräsentation und sorgen für Ordnung im Regal. Die zukünftigen Anforderungen
hinsichtlich Kennzeichnung und Verfolgung wurden bei der Entwicklung der Boxen bereits
berücksichtigt: eine Lasche im Boden ermöglicht das Anbringen von Informationsträgern
wie z.B. RFID (Radio Frequency Identification) Chips, welche eingeschweißt werden und
dadurch optimal geschützt sind.
STECO Pool System
Der Abpacker bezieht die leeren
Mehrwegverpackungen volumenreduziert
vom STECO-Depot. Er verpackt darin die
Produkte und beliefert seine Kunden, in
der
Regel die Zentrallager
von
Handelsunternehmen. Verrechnet wird
eine typenspezifische Umlaufgebühr, die
Pfandabwicklung erfolgt bargeldlos.
Abbildung 7-3: STECO-Box in der
Waschstraße (ÖÖI, 2004)
Das
Handelsunternehmen
kommissioniert die Ware und platziert sie
direkt
am
POS.
Die
leeren,
zusammengeklappten
Mehrwegverpackungen werden aus den
Outlets wieder zum Zentrallager des
Handelsunternehmens zurückgebracht
und
dort
transportgesichert
und
volumenreduziert (zusammengeklappt)
von STECO abgeholt.
Im STECO-Depot werden die Mehrwegverpackungen qualitätsgeprüft, gegebenenfalls
repariert sowie sortiert (sofern das nicht bereits vom Handel erledigt wurde). Sie werden
gereinigt, getrocknet und für den nächsten Kreislauf auf Europaletten bereitgestellt.
STECOCLEAR ist eine eigens entwickelte, umfassend erprobte und bewährte,
internettaugliche Warenverfolgungs- und Clearingsoftware für Mehrwegverpackungen. Sie
ersetzt den herkömmlichen Pfandlauf zwischen den Anwendern von STECOMehrwegverpackungen. Durch Pfandclearing reduziert sich der administrative Aufwand
und es kommt zu keiner Kapitalbindung durch Pfandzahlungen. Das europaweite System
optimiert die Bestände der MTV beim Handel und ermöglicht eine Lokalisierung der
Bestände.
Jedem Partner wird ein eigener Datenbank-Login, auf den nur er Zugriff hat, zur
Verfügung gestellt. Über diesen Port können alle Ab- und Zugänge von STECO-Boxen
erfasst und bei Auslieferungen Emballagenscheine gedruckt werden, die alle nötigen
Daten enthalten.
Durch eine komfortable und einfache Menüführung ist nicht nur die Bestandsverfolgung
von STECO-Boxen möglich, es können auch Auswertungen gemacht werden, die in
externe Dateien (zum Beispiel MS-Excel) übertragbar sind. Bereits jetzt nutzen viele
Erzeuger dieses umfangreiche und einfach zu bedienende Logistic-Tool.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Durch Pfandclearing reduziert sich der administrative Aufwand und es kommt zu keiner
Kapitalbindung durch Pfandzahlungen. Das europaweite System optimiert die Bestände
der MTV beim Handel und ermöglicht eine Lokalisierung der Bestände.
Abbildung 7-4: Systemschema STECO INTERNATIONAL POOL LOGISTICS GMBH
STECO-Depot
MTV
MTV
STECOCLEAR
EDV
Handel
MTV
Abpack er
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
1994 gegründet ist die Firma IFCO Systems als weltweit tätiges
Unternehmen mit 3.500 Mitarbeitern (Zentrale: München)
führend am Sektor O&G in Europa. Schwerpunkte liegen in
Großbritannien, Spanien, Skandinavien und der Schweiz.
Hersteller sitzen in Tschechien, Deutschland und der Schweiz. Haupteinsatzgruppen sind
O&G, Molkereiprodukte, aber auch der Trocken- und Non-Foodbereich.
In den Kernmärkten der Fa. IFCO Europa (Spanien, Skandinavien, Schweiz) und USA
werden laut SIPEK (2004) täglich rund 200 LKW-Ladungen Behälter koordiniert. Mit 179
Niederlassungen werden ca. 65 Mio. Kisten am Markt bewegt. In Europa liegt der
Marktanteil bei klappbaren Mehrwegbehältern bei 40 %. In der Schweiz laufen rund 80 %
der O&G-Transporte bei MIGROS und Coop in IFCO-Boxen ab.
Weltweit werden rund 20.000 Supermärkte von 9.000 Kunden beliefert. 47 Service Center
sichern die rechtzeitige Lieferung von qualitativ hochwertigen Behältern. Kunden sind
bspw.: CCA, Coop, Edeka, Food Lion, H.E.B., Jusco, La Rinascente, Metro, Migros,
Rewe, USEGO, Waitrose und Wal-Mart. Hauptkunden des Vertriebs in Österreich sind die
Handelsketten ADEG und Zielpunkt.
Rund 40 % der vermieteten IFCOKisten verbleiben im Inland, mit den
verbleibenden
60 %
werden
verschiedene
Produkte
(Äpfel,
Kartoffeln,
Zwiebeln,
Salate)
exportiert. Verträge bestehen sowohl
mit den Handelsketten, als auch mit
Produzenten. Die Belieferung der
Produzenten mit gereinigten Kisten
erfolgt in Österreich von drei
Standorten
aus:
Großmarkt
Inzersdorf, Depot Steiermark und
Großenzersdorf
(NÖ).
In
Großenzersdorf besteht weiters die
Möglichkeit zur Reinigung.
Abbildung 7-5: IFCO Green Box (ÖÖI, 2004)
Vom Kistenhersteller gelangen die TV in die verschiedenen Depots. In der Regel werden
die MTV vom O&G-Produzenten bestellt und selbst abgeholt. Bei großen Mengen wird
auch frei Haus geliefert. Nach der Beladung werden die MTV in die Handelszentrallager
gebracht, dort kommissioniert und an die Filialen ausgeteilt. Leere MTV kommen von der
Filiale ins Zentrallager zurück, werden gesammelt, von Spediteuren im Auftrag von IFCO
abgeholt, gereinigt und zwischengelagert, bis sie erneut zum Produzenten ausgeliefert
werden. Jede MTV kommt im Jahr auf ca. 6 - 7 Umläufe. Abgerechnet wird nach Umlauf
(zeitunabhängig) und Pfand. Über das Pfand wird sichergestellt, dass die MTV in
Bewegung bleiben (gebundenes Kapital!).
Vorteile der IFCO-Box liegen im Kleinklima und in der hohen Stabilität und damit geringen
Transportverlusten bei der Ware (siehe auch folgende Tabelle). Die Behälter bestehen
aus Polypropylen und können nach dem Ausscheiden aus dem System (defekt,
verschmutzt etc.) als Recyclingmaterial eingesetzt werden. Dauerhafte Verfärbungen bei
gewissen Beeren und scharfe Kanten bei Kunststoffkisten sind Argumente gegen MTV.
.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Tabelle 7-3: Vorteile bei Reusable Plastic Container (RPC) Generation IFCO SYSTEM
(IFCO Green plus)14
Vorteil der RPC
Verkaufsfördernd
Qualität
Vielfalt
Kosteneinsparung
Sicherheit und
Stabilität
Frische
14
Erläuterung
Perfektes Verkaufsdisplay; Erhöht die Attraktivität der O&G - Abteilung
durch einheitliche Behälter; Markenwerbung durch Einsteckschilder oder
Einlagen möglich;
Reinigung nach jedem Umlauf; Strengste Hygienevorschriften garantieren
perfekte Sauberkeit und einwandfreie Trocknung;
Acht verschiedenen Typen für die gesamte O&G Palette; Alle Typen sind
miteinander kompatibel;
Aufgrund der geringen Falthöhe werden die Logistik- und Lagerkosten
reduziert; Optimale Auslastung der Fahrzeuge durch Logistiknetzwerk;
Keine Investitionskosten nötig;
Verstärkte Eckbereiche erhöhen die Stapelsicherheit; Reduzierung des
Bruchrisikos während des Transports, kein unerwünschtes Öffnen im
befüllten Zustand; Alle Verschlüsse und Scharniere sind absolut resistent
gegen Kälte und Feuchtigkeit;
Offene Wand- und Bodenstruktur hält die Produkte frisch und in Form;
Garantierte Frische auch bei langer Lagerung und auf langen Strecken;
Kühlung
Verringert den Kühlaufwand aufgrund der luftdurchlässigen Wandstruktur;
Verwendbar für eisgekühlte Verkaufstheken und Transporte;
Umwelt
Mehrfach verwendbar; 100 % recyclebar;
http://www.ifcosystems.de/main/asp/index.asp?cl=1&mGPID=1&mPID=8&mID=29&mAktID=29
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Das Svenska Retursystem (SRS) betreibt in Teilen Schwedens
Eurocrate-System. Eigentümer der Non-Profit-Organisation SRS sind zu
gleichen Teilen ein Verband für Lebensmittelproduzenten (DLF =
Dagligvaruleverantörers Förbund, 200 Mitglieder) und eine Kooperative der vier größten
Handelsketten in Schweden (SDH = Svensk Dagligvaruhandel, ICA, Coop, Axfood,
Bergdahls). Sämtliche großen Handelsketten und Erzeuger waren in die Entwicklung des
Systems eingebunden. SRS wurde 1996 gegründet und nach grundlegender Forschung
begann 1999 der operative Betrieb. Schweden entwickelte als eines der ersten Länder ein
MTV-System, welches Anliegen der gesamten Versorgungskette schon bei der
Entwicklung einbezog. Die EU-15-weit rund 250.000 Lebensmittelläden erledigen ihre
Transporte mit geschätzten 280 Mio. Paletten, sodass ca. 8 Mrd. Transporteinheiten
jährlich umgesetzt werden. Der Großteil wird in ETV angewickelt.
„EUROCRATE - A full-scale demonstration of reusable crates and pallets“ zeigte in einem
1:1 - Versuch im Lebensmitteleinzelhandel die Funktionalität und Effizienz von MTV. In
zwei Testregionen in Schweden (County of Skane und Stockholm) sollten binnen zweier
Jahre rund 25 % der gehandelten Waren in MTV transportiert werden.
Tabelle 7-4: Chronologie von EUROCRATE (LUNDBERG, 2003)
Chronologie
1999
Geschäftsaufnahme und Beginn Testphase
2000
Erste Waschanlage in Südschweden
2001
Durchbruch am Frischmarktsektor, EU-Life-Förderung
2002
Zweite Waschanlage
Die Lebensdauer der entwickelten MTV wird mit 10 bis 15 Jahren geschätzt, bei
insgesamt rund 200 Umläufen. Beschädigte oder unbrauchbare MTV werden zu Granulat
gemahlen und wieder zur Erzeugung neuer MTV eingesetzt. Die Reinigung erfolgt
automatisch bei jedem Umlauf. In einer Lebenszyklusanalyse des Schwedischen
Institutes für Lebensmittel und Biotechnologie 2003 schneiden die MTV vergleichbar oder
besser ab als Karton-ETV.
Im Jahr 2001 wurde von den Betreibern um Förderung im Rahmen des EU-LifeProgrammes angesucht. Von insgesamt 800 Projektanträgen wurden 103 gefördert. 12 %
der Fördersumme wurden nach Schweden vergeben, alleine € 1,8 Mio. (entspricht rund
2,3 %) an EUROCRATE, welche damit zum höchst geförderten Initiative des Jahres 2001
wurde.
Als Projektziele wurden formuliert:
•
Reduktion der Verpackungsabfälle um 25 % oder 28.000 t pro Jahr;
•
Reduktion von beschädigten Waren um 20 %;
•
Reduktion von Transporten um 260.000 km pro Jahr;
•
Reduzierter Energiebedarf um 52 Mio. kWh pro Jahr;
•
Reduzierte Transportkosten um 25 %;
•
Totale Kostenersparnis für die Lebensmittelindustrie um € 3,5 Mio. pro Jahr;
SRS identifizierte für MTV drei große Produkt-Zielgruppen: Frischprodukte,
Fleisch/Geflügel
und
Milchprodukte;
für
Mehrwegpaletten
war
der
Lebensmitteleinzelhandel als Gesamtes die Zielgruppe.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Die ersten umgestellten Produkte waren Zwiebeln und Kartoffeln. Bei Gurken wurden
bereits im ersten Jahr 30 % MTV-Anteil erreicht. Mit Beginn 2002 stieg der erste
Fleischproduzent auf MTV um und für 2003 war der erste Käselieferant angekündigt. Als
Palettenanwender finden sich heute Bier- und Eierproduzenten.
Die durchschnittliche Umlaufzahl pro Jahr beträgt für eine Box ca. 12 und für ein Palette
rund 6.
Die Herstellung, Verwendung und
Entsorgung einer Karton-ETV benötigt
ca. 1,5 kWh Energie, für eine SRSBox beträgt der Wert für einen Umlauf
nur rund 0,2 kWh. Produzenten der
MTV sind die Firmen LINPAC und
ARCA Systems GmbH.
Abbildung 7-6: EUROCRATE-MTV im Einsatz
(LUNDBERG, 2003)
Mit Ende 2002 waren rund 12 Mio.
Boxen und 763.000 Paletten im
Umlauf. Verglichen mit der bei der
Formulierung
der
Ziele
angenommenen
Stückzahlen
entspricht dies 31 % bzw. 24 %.
Die Evaluierungsphase ab Mitte 2002
zeigte einen Rückgang an Transportkm: Den Rücktransporten der MTV zur
Waschanlage stehen die Transporte
der
verbrauchten
ETV
zur
Verwertungs-/Entsorgungsanlage
gegenüber.
Verringerte Bruchmengen während der Transporte reduzieren zusätzlich die
Abfallmengen. Die Projektevaluierung ergab, dass durch die Produktion der MTV rund
16,1 Mio. kWh Energie gespart wurden, dass rund 12.100 Transport-km eingespart
wurden, dass 12.475 t Verpackungsabfälle vermieden wurden. Anwender für SRS-MTV
sparten demnach € 0,2 bei jedem Einsatz (gesamt ca. € 2,5 Mio.). Besonders im
Lebensmitteleinzelhandel zeigte sich, dass die Kosten für Verpackungsmaterial und vor
allem die Kosten durch zu Bruch gegangene Ware stark zurückgingen. Vereinfachtes
Handling der MTV spart Zeit und damit Geld, ebenso wie die Möglichkeit höherer
Stapelung und damit besserer Auslastung der LKW.
Eine Übertragbarkeit des Systems in andere Regionen und/oder Länder ist gegeben,
größere Einheiten können die Dienstleistung Warentransport noch effizienter abwickeln.
Im Laufe dieser Initiative entstanden 130 Arbeitsplätze.
Hochrechungen zeigen, dass die Kosten durch einen schwedenweiten Einsatz um rund
€ 15 Mio. pro Jahr zurückgehen würden, umgelegt auf die EU entspricht das ca.
€ 700 Mio.
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MTV - Obst- und Gemüsetransportlogistik für MTV
Bei Europack mieten die Kunden die benötigten TV und bekommen sie justin-time zugestellt. Die komplette Handhabung inkl. Reinigung,
Qualitätskontrolle, Rückführung und Administration übernimmt der
Dienstleister. Über ein EDV-gesteuertes Rückführungsverfahren werden die
Behälter automatisch wieder in den Pool übernommen. Dieses System macht Kosten und
Kalkulation transparent und vermeidet aufwendige Pfandberechnungen. Der Versender
muss weder in Packmaterial investieren noch Leergut lagern oder Kapital binden. Auch
den Empfängern bietet dieses Mehrwegsystem Vorteile. Sie müssen weder Zeit noch
Kosten für die Rückführung oder Entsorgung von Verpackungsmaterial aufwenden.
Außerdem kann der Logistikdienstleister Transporteinheiten besser auslasten, die Beund Entladung beschleunigen und das Umschlaghandling vereinfachen.
Ein Beispiel aus der Automobilindustrie nach ANONYMUS 2002 unterstreicht die
ökonomischen Vorteile von MTV. Das Zentrallager von Mazda (Antwerpen) beliefert seine
Vertragshändler und Werkstätten in ganz Europa überwiegend mit MTV. Laut Mazda wird
der Break Even bei MTV im Vergleich zu Einwegverpackungen aus Karton nach nur zehn
Transporten erreicht.
7.3 MTV-Bereitsteller zu MTV
Laut BURKET (2004) sitzen die Entscheidungsträger im Handel (Abteilung Einkauf). Dort
wird die Ware in einer genau definierten Verpackung gefordert und bestellt. Argumente für
ETV sind Werbeeffekt, Gewicht und Road-Pricing. Schwere Produkte (z. B. Zwiebeln,
Kartoffeln) werden vorzugsweise in MTV abgepackt, ebenso Gurken (viele verschiedene
Klassen). Die Transportverpackung und Verkaufsverpackung ist großteils ein- und
dieselbe (Präsentationseigenschaften, „product-placement“). Höhere Kosten bei ETV
werden mit Zusatznutzen als Werbefläche erklärt.
LEISCH (2004) schätzt den TV-Markt im O&G-Bereich auf ca. 136 Mio. Verpackungen
pro Jahr, davon rund 100 Mio. ohne Überseetransporte und wiederum davon werden ca.
25-30 % in MTV abgewickelt. STECO selbst operiert mit rund 5 Mio. Boxen in Österreich.
Die statistische Lebensdauer von STECO-Boxen wird mit zehn Jahren bei ca. 8 Umläufen
pro Jahr angegeben. Wird eine Box ausschließlich im Inland umgesetzt so kann die
Umlaufzahl auf bis zu zwölf steigen. Beschädigte Kisten werden zu Granulat verarbeitet
und bei der Produktion von neuen Kisten eingesetzt (80 % Primärrohstoff, 20 % Granulat).
Die Vorteile einer standardisierten und klappbaren MTV entsprechen jenen anderer
Systemanbieter (beispielsweise siehe auch Tabelle 7-3): Platzbedarf, Stabilität, Luftzufuhr
gewährleistet, Reduktion der Emissionen durch Verkehr, Vereinfachung der gesamten
Logistik etc. Der Hauptteil des Abfallaufkommens in einem typischen
Lebensmittelgeschäft stammt aus dem Bereich O&G. Die Begrenzung des
Untersuchungsraums auf Wien erscheint LEISCH (2004) nicht sinnvoll, da kein
Handelsunternehmen für den Wiener Raum separate TV-Lösungen akzeptieren würde.
Auf die Importe ist in diesem Rahmen kein Einfluss möglich.
Für SIPEK (2004) sind Neuakquisitionen für IFCO in Österreichs kleinem Markt schwierig.
Einerseits werden Entscheidungen außerhalb Österreichs getroffen (z. B. ADEG –
EDEKA). Andererseits muss der Systemdienstleister mit zu kalkulierenden Preisen gegen
einen Anbieter (Kistenpool) antreten, bei dem Kostenwahrheit keine Realität darstellt.
Angedacht wurde eine Kistenproduktion „vor Ort“ zu installieren. Bspw. in Costa Rica in
unmittelbarer Nähe zu den Bananenproduzenten. Dank der zentralen Stellung des
Handels kommt die von Ihm gewünschte Verpackung zum Einsatz. Derzeit werden
geschätzte 30-50 % der O&G-Transporte mittels MTV abgewickelt. Potenziell denkbare
Produkte für MTV außerhalb der Lebensmittel könnten etwa Keramik, Porzellan oder Glas
sein.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
8 TRANSPORTVERPACKUNGEN IM VERGLEICH
Auf Grund der in den 70er Jahren in den USA stattgefundenen Diskussion zur
Energiewirtschaft wurden erstmals Produkte und Prozesse nicht nur über Kosten und
Preise sondern auch über ihren Verbrauch an Energie und Ressourcen bewertet. In
Europa wurde dieser Ansatz übernommen und weiterentwickelt. Die erste umfassende
Ökobilanzstudie mit dem Titel „Ökobilanzen von Packstoffen“ (BUWAL vormals
BUS,1984) wurde vom schweizerischen Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
1984 veröffentlicht. Neben dem Energieverbrauch wurden erstmals Kriterien wie
Abfallentstehung und Emissionen in Wasser und Luft zur Bewertung herangezogen. Mitte
der 80er Jahre fand auch in Deutschland eine Diskussion zur Bilanzierung und Bewertung
von Umweltauswirkungen statt. Seitdem wurden vom deutschen Umweltbundesamt
(UBA) zahlreiche Studien zur Untersuchung von Verpackungen, Waschmitteln, Rapsöl
u. a. in Auftrag gegeben.
Am bekanntesten ist die Studie „Ökobilanz für Getränkeverpackungen“ von SCHMITZ
(1995). Neben den erwähnten Bewertungsmodellen des BUWAL in der Schweiz und des
UBA in Deutschland ist in den letzten Jahren eine Vielzahl von Methoden zur Beurteilung
von Umweltauswirkungen entwickelt worden. Dies führte jedoch auch dazu, dass
aufgrund des Methodenpluralismus die Ergebnisse der einzelnen Studien zum Teil stark
divergieren. Zum anderen ist häufig eine Unsicherheit in der Anwendung von Begriffen
festzustellen. So wurde zum Beispiel der Begriff „Ökobilanz“ (Life Cycle Assessment)
gerne mit „Produktlinienanalyse“ übersetzt und der Methode „Produktlinienanalyse“
gleichgestellt, was zu großer Verwirrung führte, da die Ökobilanz und die
Produktlinienanalyse zwei völlig unterschiedliche Ansätze in ihrer Methodik haben.
Weiters wurden bereits bekannte Konzepte mit neuen Namen versehen, sodass heute für
bestimmte Bewertungsmethoden unterschiedliche Namen verwendet werden
(GRASSINGER und SALHOFER, 1998).
All diese Umstände verlangten nach einheitlichen Definitionen und Vorgangsweisen zur
Erstellung von Umweltbilanzen und -bewertungen. Nach langen, international geführten
Diskussionen wurde schließlich im Jahr 1997 die internationale Norm (EN ISO 14040) zur
Erstellung von Ökobilanzen veröffentlicht. Diese Norm (Umweltmanagement, Ökobilanz,
Prinzipien und allgemeine Anforderungen) bezieht sich auf Produkte einschließlich
Dienstleistungssysteme.
Neben der Ökobilanz nach EN ISO 14040, welche sich ausschließlich auf die Betrachtung
von Umweltauswirkungen stützt, werden noch andere Methoden unter Einbeziehung von
ökonomischen, sozialen oder technischen Aspekten zur Beurteilung von Produkten,
Verfahren oder Systemen herangezogen.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
DOLD (1996) untersuchte, auf welche Art und Weise und mit welcher Zielsetzung
Ökobilanzen eingesetzt werden. Aus dieser Studie ergeben sich folgende
Nutzungspozentiale:
Tabelle 8-1: Nutzungspotenziale von Ökobilanzen (DOLD, 1996)
Staat
Überprüfung von Maßnahmen
(z. B. Verbot von Produkten)
Auswahl geeigneter
Steuerungsinstrumente
Prioritätensetzung bei
staatlichen Forschungs- und
Entwicklungsprogrammen
Klären von gesellschaftlich
kontrovers diskutierten
Problemen
umweltfreundliche
Beschaffung
Alternativenvergleich
Überprüfen der ökologischen
Effizienz produktpolitischer
Instrumente
wissenschaftliche Grundlage
für Umweltzeichen
Verbraucher
Produktinformation und
-kennzeichnung
Erleichterung von
Kaufentscheidungen
Produktempfehlung abgeben
Angaben der Hersteller
kontrollieren
Verhaltensempfehlungen
wissenschaftlich untermauern
Identifizieren gefährlicher
Stoffe am Arbeitsplatz
Produktionsunternehmen
Ökologische
Produktinformation
Erlangen von
Wettbewerbsvorteilen
Absicherung
gesellschaftlicher Akzeptanz
Aufzeigen von
Risikopotenzialen
Mitarbeitermotivation,
Identifikation mit dem
Unternehmen und Produkten
Überprüfung von
betriebsinternen
Maßnahmen
Optimierung von Abläufen
Identifikation von
Schwachstellen
Produkt- bzw.
Produktkomponentenverglei
ch
Reduktion von Emissionen
Optimierte
Ressourcennutzung
Dienstleistungsunternehmen
(Handel)
Ein- und Verkauf ökologischer
Produkte
zusätzliche
Wettbewerbschancen
Positives Image bei
Konsumenten erreichen
Während betriebsintern Umwelt- und Ökobilanzen vor allem zur Identifikation von
Schwachstellen und zur Optimierung von Produkten und Produktionsabläufen eingesetzt
werden, wird im Bereich des Marketings durch die Kennzeichnung umweltverträglicher
Produkte ein Wettbewerbsvorteil gesehen.
Verwaltungseinrichtungen nützen Ökobilanzen zur Überprüfung von Maßnahmen oder
Vorhaben, zur Entscheidungsfindung durch Variantenvergleich und zur objektiven Klärung
gesellschaftlich kontrovers geführter Diskussionen.
Verbraucher und Verbraucherorganisationen (Konsumenteninformation, Gewerkschaft,
Verbände) befürworten vor allem die Produktinformation und Kennzeichnung
umweltfreundlicher Produkte auf Basis von ökologischen Bilanzierungen.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Im Idealfall werden beim Erstellen einer Ökobilanz die In- und Outputs aller
Lebenszyklusstufen erfasst. In der ISO 14041 sind die zu berücksichtigenden
Lebenswegabschnitte, Module und Flüsse aufgelistet:
•
Material- und Energiefluss der wesentlichen Herstellungs- und
Verarbeitungsschritte,
•
Vertrieb/Transport,
•
Erzeugung und Verwendung von Energieträgern, Elektrizität und Wärme,
•
Beschaffung von Primärenergieträgern und ihre Umwandlung in nutzbare Energie,
•
Verwendung von Produkten,
•
Beseitigung von im Prozess anfallendem Abfall,
•
Verwertung gebrauchter Produkte (einschließlich Wiederverwendung, stofflicher
und energetischer Verwertung),
•
Herstellung von Hilfsstoffen,
•
Herstellung und Wartung der Produktionsanlagen,
•
Hilfsprozesse wie Beleuchtung und Heizung;
In der Praxis stehen jedoch in vielen Fällen nicht ausreichend Zeit, Daten oder Mittel zur
Verfügung, um derart umfassende Studien durchzuführen. Die in der ISO 14041
vorliegende Auflistung ist daher als Empfehlung zu verstehen. Es wird jedoch gefordert,
dass jede Entscheidung über Auslassungen von Lebenswegabschnitten, Prozessen oder
notwendigen Daten eindeutig angegeben und begründet werden muss.
Die Ergebnisse aus Sachökobilanzen erlauben laut HOLLEY 1995 als solche keine
umfassende, durch eine oder wenige charakteristische Kennzahlen darstellbare
ökologische Gesamteinschätzung des Bilanzobjekts. Optimierende wie vergleichende
Betrachtungen können jeweils nur zu einzelnen Bilanzgrößen angestellt werden, die
einzeln den Charakter von "Umwelteinwirkungen", nicht aber von ökologischen
Auswirkungen haben.
8.1 Transportgebinde im ökologischen Vergleich
(WAGNER&PARTNER SA, 2003)
Im Auftrag Interessengemeinschaft der Wellkartonindustrie Schweiz (IWIS) erstellte die
Firma Wagner & Partner, Engineering – Consulting im Jahr 2003 ökologische Vergleiche
zwischen ETV und MTV.
Unter dem Gesichtspunkt «Einweg/Mehrweg» (EW/MW) wurde im Auftrag der
«Interessengemeinschaft Wellkartonindustrie Schweiz» (IWIS) diese ökologische
Vergleichsstudie für Transportgebindesysteme durchgeführt. Verglichen wurden ETV aus
Wellkarton und MTV aus Kunststoff (Polypropylen – starr und faltbar). Für eine
realistische Erfassung und Darstellung möglichst aller Einflussgrößen stellte ein
Schweizer Großverteiler sein Spektrum von ca. 80 Verkaufsprodukten zur Verfügung,
welche in fünf Gruppen eingeteilt wurden:
•
Tiefkühlprodukte,
•
Wasch-, Putz-, Reinigungsmittel (2 Gruppen),
•
Teigwaren,
•
Früchte und Gemüse.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Die wesentlichen Einflüsse sind auf den Verbrauch der fossilen Energieträger bezogen,
da diese überwiegend die Höhe der Schadenspotenziale bestimmen – sowohl direkt
(Ressourcenverbrauch) als auch indirekt (Klimarelevanz – z. B. Treibhaus). Anhand von
Sensitivitätsanalysen lässt sich die sog „ökologische Gleichrangigkeit“ in
Transportkilometern ermitteln.
Die Bewertung der Ökobilanzen nach ISO 14040 ff. wurde mit Hilfe folgender Methoden
durchgeführt:
•
Kritische Volumina: Schadstoffemissionen werden über Grenzwerte auf benötigte
Volumina umgelegt. Ergänzt werden die Angaben um Deponievolumen und
Energieverbrauch.
•
Ökologische Knappheit: erlaubt die Aggregation aller Emissionen zu einem
Summenparameter (Umweltbeölastungspunkte).
•
Wirkungsorientierte Bewertung: klassifiziert Umwelteinwirkungen nach der
Methode des CML Centrum voor Leiden) entsprechend des Wirkungspotentials
und aufgeteilt nach Schadenskategorien bzw. Umwelteffekten.
•
Aggregation: nach Normalisierung anhand der Eco-indikator 95 bzw. 99 Methode
kann eine Gesamtbelastung eines Systems anhand einer dimensionslosen Größe
angegeben werden.
Die Ergebnispräsentationen der Gebindesysteme erfolgen im relativen Vergleich.
Einerseits werden die wesentlichen Abhängigkeiten im Verhältnis aufeinander bezogen,
wobei je Produktgruppe das ETV gleich 100 % jeweils für Energieverbrauch als auch für
die Summe der Umwelteinwirkungen (Schadenspotentiale) gesetzt wird. Andererseits
werden die Gesamtergebnisse in Abhängigkeit der Transportaufwendungen bzw. distanzen veranschaulicht.
Die folgenden Teilsysteme stellen zusammen zwischen 75 und 80 % des gesamten
fossilen Energieverbrauchs dar:
•
Herstellung und Entsorgung der EW- und MW-Gebinde;
•
Belieferung der regionalen Verteilzentren von den Abpack-Betrieben per
•
LKW und Bahn, jeweils für die Transportszenarien „Schweiz“ (200 km, LKW 28 t)
und „Europa“ (bis über 2000 km, LKW 28 t und 40 t).
Für die Höhe der Gesamtumlaufzahl von MTV wird eine Spannweite von u = 50 bis
u = 200 angesetzt.
Die Studie weist für die innerschweizer Transporte (200 km) für die Gruppen
Tiefkühlprodukte, Teigwaren und die beiden Wasch-, Putz-, Reinigungsmittelgruppen
Vorteile für ETV aus. Für die Produktgruppe Früchte und Gemüse liegen die Vorteile aber
auf Seiten MTV.
Für die Transportszenarios „Europa“ ergeben sich
zwischen 50 km (Tiefkühlprodukte per LKW
>2000 km(Früchte und Gemüse per Bahn und
Entfernungen weisen ökologisch günstiger mittels
mittels ETV.
ökologische gleichrangige Distanzen
und MTV starr mit u=50) und
MTV faltbar mit u = 200). Kürzere
MTV zu transportieren und längere
Den Lkw-Transport von Obst und Gemüse mit MTV rechtfertigen die Analysen
jedenfalls bis 800 km. Bei Transporten per Bahn steigt dieser Wert auf über
2.000 km an.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
8.2 Wellpappe bei Obst und Gemüse (VDW, 2004)
Der Verband der Wellpappenindustrie VDW (2004) erläutert in seiner Reihe „Wellpappe
Report“ eine Studie der französischen Erzeugerverbände, welche aufzeigt, wie sich
unterschiedliche Variabilität in den Höhenmaßen auf die Anzahl der für den Transport
notwendigen LKW und in weiterer Folge auf die Kosten auswirkt.
In dieser Studie wurden drei MTV-Systeme aus Deutschland, Australien und den
Niederlanden ETV aus Karton gegenübergestellt.
Betrachtungseinheit ist das Ladevolumen eines LKW. Aufgrund Annahme
unterschiedlicher Höhenmaße von Karton-ETV bzw. MTV differieren die Anzahl an
stapelbaren TV pro Palette und dies führt damit weiter zu mehr notwendigen LKWTransporten für MTV. Für Tomaten bspw. werden zwischen 75-85 MTV/Palette
angegeben, für Karton-ETV hingegen 95. Hochgerechnet auf den französischen
Jahresverbrauch geben die Autoren eine Anzahl von 57.657 zusätzlichen LKWTransporten für MTV an.
Kommentar des österreichischen Ökologie-Institutes: Zunächst erscheint es
hinterfragenswert, ob die Anzahl von LKW-Transporten ein geeignetes Maß für
ökologische Vergleiche darstellt, wenn nicht ebenfalls die Transportentfernungen
einbezogen werden. Unbeschadet dessen wird die Berechnung in Tabelle 8-2 für
Anbietern des österreichischen Marktes (STECO und IFCO) unter folgenden
Randbedingungen nachvollzogen:
•
Jahresverbrauch Tomaten in Frankreich: 750.000.000
•
Paletten pro LKW: 26 Stück beladen, 416 unbeladen
•
Fassungsvermögen einer TV: STECO = 8 kg/TV und IFCO = 7kg/TV
•
Anzahl der TV: VDW und STECO = 93.750.000 Stk und IFCO = 107.142.857 Stk.
Tabelle 8-2: Anzahl an LKW-Transporten für den französischen Jahresverbrauch an
Tomaten, (VDW, 2001 und OOI 2004)
QUELLE
TV-System
gefüllte TV pro Palette
[Stk./Pal.]
komprimierte TV pro Palette
[Stk./Pal.]
komprimierte TV pro LKW
[Stk./LKW]
gefüllte Paletten Gesamt
[Stk.]
LKW für leere Paletten [Stk.]
LKW für leere TV [Stk.]
LKW für gefüllte TV [Stk.]
LKW für den Transport zum
P.O.S. [Stk.]
LKW für den Rücktransport
gebrauchter TV [Stk.]
LKW-Transporte in Summe
[Stk.]
VDW
Wellpappe
VDW
VDW
MTV grün MTV grün
(D)
(AUS)
VDW
ÖÖI
ÖÖI
MTV blau
(NL)
IFCO
4314
STECO
3415
95
85
85
75
96
88
596
215
200
190
650
480
15.501
5.590
5.200
4.940
16.896
15.840
1.127.820
1.260.504
1.260.504
1.428.571
1.116.071
1.065.341
2.711
3.030
3.030
3.434
2.683
2.561
6.912
19.167
20.604
21.689
6.341
5.919
43.378
48.481
48.481
54.945
42.926
40.975
43.378
48.481
48.481
54.945
42.926
40.975
2.666
19.167
20.604
21.689
6.341
5.919
99.045
138.326
141.200
156.702
101.217
96.347
Seite 79 von 151
MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Bei den in der Studie herangezogenen MTV-Anbietern handelt es sich offenbar um starre,
nicht komprimierbare Systeme. Internationale Dienstleister agieren jedoch bereits
erfolgreich mit klappbaren Boxen am Markt. Bei Berücksichtigung dieses Umstandes
liegen die Transporte für STECO (rd. 96.000) und für IFCO (rd. 101.000) knapp über
bzw. sogar knapp unter der berechneten Anzahl für Wellpappe-ETV (rd. 99.000).
Die Umrechnung in Kosten für Transporte ist ohne genauere Kenntnis der
Rahmenbedingungen nicht möglich und für jeden Fall separat zu betrachten.
8.3 Bananen Reusable Plastic Container im Vergleich zu
Wellpappekartons für Bananen im Kompressionstest;
200315
Bananen werden aus den Tropen in Wellpappkartons zu den Händlern transportiert.
Während des Transports sind die Kartons einer hohen Druckbelastung und hoher
Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Dies kann den Zustand der Kartons beeinträchtigen und zur
Beschädigung der Früchte führen. Der Anbieter CHEP entwickelte einen Reusable Plastic
Container (RPC), um die Qualität der Bananen während des Transports zu gewährleisten.
Das Ziel der Untersuchung des firmeneigenen Innovation Centers (USA) war es, das
Abschneiden der Druckfestigkeit zwischen dem RPC und dem Wellpappkarton für
Bananen unter extremen Bedingungen zu vergleichen. Der dabei von CHEP angewandte
Kompressionstest kann eine Druckstärke von bis zu 22,65 t auf die Behälter ausüben.
Beide Behälter wurden für 96 Stunden einer Temperatur von 14,4°C und einer
Luftfeuchtigkeit von 95 % ausgesetzt. Während des Kompressionstests wurde eine
konstante Biegungsrate von 1,27 cm pro Sekunde angewandt.
Der CHEP RPC für Bananen bewies eine durchschnittliche Druckfestigkeit von 1,7 t.
Somit war die Druckfestigkeit 2,8 mal höher als die des Wellpappkartons für Bananen. Im
Gegensatz zum Wellpappkarton ist der CHEP RPC speziell mit klappbaren Seitenwänden
und einem Schnappverschluss ausgestattet, so kann er wieder zusammengebaut werden
und ist sogar nach der Beschädigung durch Druck wieder reparabel und verwendbar.
Während des Tests hatte der RPC mit der gleichen Last weniger vertikale Verbiegungen
oder Beschädigungen als der Wellpappkarton für Bananen. Daraus resultiert ein
verstärkter Transportschutz für die Produkte.
8.4 Feasibility of Reusable Plastic Containers for Shipping
and Displaying Produce (CARNEY, 2000)
CARNEY (2000) nennt als Hinderungsgrund zur Stärkung von MTV die Ungewissheit
hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und der bestehenden und funktionierenden
Geschäftmodelle (Kauf, Miete oder Leasing) von MTV. Die ökologischen und
ökonomischen Vorteile von MTV für bestimmte Produkt- oder Verschiffungssituationen
sind den Entscheidungsträgern oft nicht bewusst. CARNEY 2000 nennt ebenso den
Lebensmittelhandel als Schlüsselentscheidungsträger in der Wahl der TV. Der
Lebensmittelhandel ist in erster Linie für MTV zu gewinnen und Kollektiventscheidung auf
höheren Ebenen sind zu treffen, um MTV auch im internationalen Transport
durchzusetzen.
15
http://www.chep.com/chepdoc/de/docs/casestudies/case_studies_banana_rpc.pdf
Seite 80 von 151
MTV - Transportverpackungen im Vergleich
CARNEY 2000 untersuchte verschiedene TV für Rote Trauben und Babykarotten, dabei
wurden
unter
anderem
die
Produkteigenschaften,
wie
bspw.
die
Feuchtigkeitswiderstandsfähigkeit und Kosten für Entsorgung, Transport und Reinigung
untersucht. 18.000 t TV-Abfälle wurden bei diesem Versuch im Alameda County
vermieden. Die Hauptaussage von CARNEY 2000 ist, dass der ökonomisch effiziente
Einsatz von MTV von der transportierten Ware abhängt und nicht im Allgemeinen zutrifft.
Es ist für den Lebensmittelhandel wichtig, Einsparungen für spezielle Situationen zu
errechnen, bevor die Entscheidung PRO MTV gefällt wird.
Für CARNEY (2000) sind zwei weltweite Lieferanten von MTV (CHEP und IFCO) für den
US-amerikanischen Markt von Bedeutung. In den letzten fünf Jahren hat sich der
Herstellungsprozess von MTV technisch sehr weiterentwickelt. Daher ist auch die
Akzeptanz für MTV gestiegen. Die Aussichten für den verstärkten MTV-Einsatz in den
USA befinden sich in einer entscheidenden Phase. Der größte Einzelhändler der Welt,
WAL-MART, ist eine der wichtigsten Antriebskräfte für den verstärkten Einsatz von MTV
bei Verschiffungsprodukten in den USA. Die US-Lebensmittelgeschäftsketten Kroger,
A&P und HEB testen die MTV von CHEP und IFCO. Die zwei wichtigsten Vertreter der
US-Lebensmittelerzeugungsindustrie (Produce Marketing Association und United Fruit
and Vegetable Association) haben eine Arbeitsgruppe gebildet und erarbeiten freiwillige
Richtlinien und Standards für die Verwendung von MTV. CARNEY 2000 behaupten, dass
die in den USA bisher veröffentlichten Analysen über ökonomische Pro und Contras von
MTV meist unvollständig und daher nicht glaubwürdig sind. Zu unveröffentlichten Studien,
die glaubwürdig und komplett zu sein scheinen, hat man keinen Zugriff. Die
Veröffentlichung der Studienergebnisse ist jedoch von großer Bedeutung für die
Argumentation PRO MTV und könnte zu einer Stärkung von MTV auf dem US-Markt
wesentlich beitragen.
8.5 Transport Packaging, Cost-Effective Strategies for
Reducing, Reusing and Recycling in the Grocery
Industry (PRATT, 1998)
Die kosteneffektivste Strategie für das Verringern von Transportverpackungsabfällen für
den US-amerikanischen Lebensmittelhandel ist der Einsatz von MTV (PRATT, 1998). In
diesem Handbuch für MTV wird die wesentliche Rolle der Entscheidungsträger im
Lebensmittelhandel betont. Fundierte Informationen über die ökonomischen Vorteile von
MTV sind bei der Wahl der TV das entscheidende Kriterium. PRATT (1998) stellt im
Handbuch die gängige Entsorgungspraxis und –kosten anhand von drei unterschiedlichen
Lebensmittelgeschäften und einem Auslieferungslager dar. Eine Kosten-Nutzen-Analyse
ergab, dass MTV für die untersuchten Lebensmittelgeschäfte die kostengünstigste
Variante ist. Die drei Geschäfte haben zusammen mehr als 4.500 t TV-Abfälle reduziert.
Die einzelnen Lebensmittelgeschäfte reduzierten ihre Abfallentsorgungskosten um
$ 53.300, $ 61.000 bzw. $ 76.900 pro Jahr.
8.6 Integration und Implementierung von MTV in bestehende
Logistikstrukturen (LANGE, 1998)
LANGE (1998) sieht im system- und prozessorientierten Denken die Chance für die
Gestaltung von effizienten Mehrwegsystemen. In Anlehnung an und Ergänzung zum
Instrumentarium
des
Prozesskettenmanagements
verwendet
LANGE
die
Prozesskostenrechnung aller leistungs- und kostenmäßig einflussreichen Prozesse als
wirtschaftliche Bewertungsmethode zum Vergleich von MTV und ETV.
Seite 81 von 151
MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Die Kosten des Verpackungssystem sind
•
Materialkosten
•
Maschinen-, Geräte- und Werkzeugkosten
•
Transportkosten
•
Raumkosten
•
Personalkosten
•
Verwaltungskosten
•
Reinigungskosten
•
Reparaturkosten
•
Nutzungskosten
•
Folgekosten
•
Recycling- und Entsorgungskosten
•
Sonstige Kosten
Beim ökonomischen Vergleich von ETV und MTV kommt LANGE (1998) zu
folgendem Ergebnis:
•
Systemvergleich Transportverpackung:
Ressourcen: 12 % Mehrkosten bei ETV
•
Systemvergleich Produkte: Kosten nach Unternehmen und Ressourcen: 1,9 %
Mehrkosten bei ETV
Kosten
nach
Unternehmen
und
8.7 Wirtschaftlichkeitsstudien (HEADLEY PRATT
CONSULTING, 1998)
In der Studie: „Transport Packaging Cost-Effective Strategies for Reducing, Reusing, and
Recycling in the Grocery Industry” (prepared by Headley Pratt Consulting in association
with J. Leslie Bell for the Minnesota Office of Environmental Assistance and the American
Plastics Council, Minnesota, August 1998) wurden drei verschiedene Lebensmittelgeschäfte und drei Großhändler analysiert. Dabei wurde der ökonomische Vorteil von
MTV-Systemen eindeutig festgestellt.
8.8 Einweg oder Mehrweg? Aktuelle Erkenntnisse aus einer
Verpackungsökobilanz (MÖLLER, 1997)
Im Auftrag der IFCO wurde eine Ökobilanzierung nach Methode für Lebenswegbilanzen
von Verpackungssystemen (Fraunhoferinstitut) für IFCO-Mehrwegsteigen und KartonEinwegsteigen erstellt. Die Weiterentwicklung des Instrumentes „Ökobilanzierung“ wurde
während der Laufzeit des Projektes (1994-1997) einbezogen.
Der Einflussfaktor „Transportentfernung“ wurde berücksichtigt, indem zwei Szenarien
entwickelt wurden:
•
Weit: Distanzen bspw. nach Spanien
•
Mittel: Distanzen innerhalb Deutschlands
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Die Sachbilanz weist ausschließlich verbrauchte Ressourcen sowie Emissionen auf (z. B.
Erdgas, Staub, NOx, BSB5 etc.). Die Qualität und Sicherheit der Ergebnisse steht in
direktem Zusammenhang mit der Güte der Eingangsdaten. Diese betreiberspezifischen
Daten müssen möglichst genau und aktuell erhoben werden. Die darauffolgende
Wirkungsbilanz
lässt
anhand geeigneter
Parameter
Aussagen
über
die
Umweltbelastungen zu.
Eindeutige Vorteile für MTV finden sich in den Kategorien Kernenergie, Holzentnahme,
Wasserentnahme,
Versauerung,
Nährstoffeintrag
sowie
Produktionsund
Verbrennungsrückstände. Vor allem für weite Entfernungen zeigen die Kategorien
Verkehrslärm und Photooxidantien geringere Wirkungen für ETV. Besser, oder zumindest
in äquivalenten Größenordnungen finden sich die Wirkungen in den Kategorien Verbrauch
fossiler Energieträger und Beitrag zum Treibhauseffekt. Keine eindeutige Aussagen
lassen sich für toxikologische Parameter treffen.
Zur Absicherung und Bekräftigung der Ergebnisse führte das Projektteam vergleichende
Simulationsrechnungen unter leicht variierten Ausgangsparametern durch. Hierbei werden
die „unsicheren“ Eingangsdaten (bspw. Verpackungsgrößen, Materialmengen,
Transportentfernungen, genauer Aufbau des Verpackungssystems etc.) entsprechend
ihrer Häufigkeitsverteilung variiert und die sich daraus ergebenden Wirkungen ermittelt.
In der vorliegenden Studie wird der angeführte Parameter CO2-Emissionen näher
untersucht. Für 100 leicht unterschiedliche Ausgangsdaten werden die Emissionen für
ETV und MTV ermittelt. 100 Szenarien ergeben 100 ungeordnete Punkte in Abbildung 8-1
Abbildung 8-1: Einzelergebnisse aus 100 Simulationsläufen (MÖLLER, 1997)
Ökobilanzen von TV-Systemen - Ergebnisse aus 100 Lebensweg-Szenarien
kg CO2/-Emissionen aus fosillen Quellen (MÖLLER, 1997)
[kg CO2Einheit] für ETV
30
25
20
15
10
5
0
0
2
4
6
8
[kg CO2/Einheit] für MTV
10
12
14
16
18
Werden nun nur noch Verhältniszahlen „Emission ETV/Emission MTV“ betrachtet und
sortiert aufgetragen, so ergibt sich eine klassische Verteilungskurve aus der folgende
Schlüsse ablesbar sind:
Für das betreffende Produkt beträgt die Wahrscheinlichkeit über 90 %, dass mit
MTV weniger CO2 emittiert wird;
Für die mittleren 90 % gilt, das durch ETV zwischen dem einfachen und dem
dreifachen an CO2 emittiert wird;
In 30 % aller Fälle emittiert ETV mehr als doppelt so viel CO2 als MTV.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Abbildung 8-2: Ergebnisse aus 100 Simulationsläufen, dargestellt als Summenkurve der
Verhältnisse der Emissionen (MÖLLER, 1997)
Ökobilanzen aus TV-Systemen - Häufigkeitsverteilung aus 100
Lebensweg-Szenarien CO2-Emissionen aus fossilen Quellen (MÖLLER, 1997)
Mehremission bei ETV
bei MTV
80%
60%
40%
20%
Anteil der Szenarien
100%
0%
5:1
4:1
3:1
2:1
Verhältnis CO2-Emissionen ETV:MTV
1:1
0:1
8.9 Vergleichende Öko-Bilanz Mehrwegkunststoff- und
Einwegkarton-Tray
(FEGERL, 1996)
FEGERL (1996) definiert eine Nutzeneinheit, mit der Verpackungsleistung eines Tray
(1 Tray = 20 Becher) und kalkuliert anschließend anhand dieser Einheit die damit
verbundenen Umweltbelastungen für beide Systeme. Der Aufwand und die damit
verbundenen Umweltbelastungen für Handling, Palettierung, Personalbedarf, Heizung
und Errichtung der Produktionsstätten etc., wurden in der Studie für Mehrweg und Einweg
gleich hoch erachtet und daher nicht bewertet.
Umweltrelevante Parameter bei der erstellten Ökobilanz waren:
•
Primärenergieverbrauch,
•
Rohstoffverbrauch,
•
Schadstoffemissionen und
•
Abfallaufkommen.
Beim Modell für den Energieverbrauch für die Tray- und PP-Produktion wurde das
österreichische Strommodell eingesetzt. Die Bewertung mit diesem Modell ist einerseits
berechtigt, da der geografische Untersuchungsraum sich auf Österreich und Deutschland
bezieht und Österreich im Rahmen des europäischen Energieverbundes an die
europäische Stromschiene angeschlossen ist. Für die Auswertung der Ökobilanzen
wurden folgende Studien herangezogen:
•
Kartontray: BUWAL 132,
•
Kunststofftray: BUWAL 132, 133, Environmental Effects und Schaltegger Sturm,
•
PP-STECO: enthält unternehmensspezifische Inputdaten für die Produktion, Daten
vom PWI (European Centre for Plastics in the Environment), Daten von Gabriel
Chemie, PCD Daten,
•
PP-133: BUWAL 133;
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Studienvergleiche mit folgenden Kriterien:
•
BUWAL 132: kritische Volumina, Mehrwegtray in den Kategorien Luft, Wasser,
Energie weniger umweltbelastend als Einweg, Problematik bei der Deponierung
der Wellpappe wegen der Blackboxerzeugung;
•
BUWAL 133: ökologische Knappheit, Gesamtbelastung und für die Teilbereiche
Energie, Luft und Wasser zeigt Mehrweg wesentlich geringere
Umweltauswirkungen;
•
Environmental Effects, Mehrweg ökologisch günstiger bei allen Parametern
(Verbrauch von abiotischen Ressourcen, Treibhauseffekt, Ozonschichtabbau,
Bildung von Phototoxidanzien, Versäuerung, Eutrophierung, Humantoxizität,
Ökotoxizität);
•
MIPS (Material Intensity Per Unit Service), Mehrweg ökologisch günstiger im
Totalvergleich und auch in den einzelnen Bewertungskategorien (als
Serviceeinheit wurden 1.000 Umläufe des Trays angesetzt);
•
SPI (Sustainable Process Index), Mehrweg ökologisch günstiger in der
Gesamtbelastung;
•
UBA-Methode (Wirkungsbilanzvergleich und Sachbilanz-Ergebnisse), Mehrweg
ökologisch günstiger, außer in den Wirkungskategorien Lärm (Nah- und
Fernverkehr) und Nährstoffeintrag (in Gewässer) mit einer geringen ökologischen
Bedeutung;
Die Ergebnisse mit sieben Bewertungsmethoden zeigen, dass Mehrwegkunststoff-Tray
eindeutig ökologisch günstiger zu werten ist als Einwegkarton-Tray.
Zusammenfassend stellt FEGERL 1996 fest, dass die im Bereich der aggregierbaren
Wirkungsparameter gefundenen, eindeutigen ökologischen Vorteile des KunststoffMehrwegtrays auch bei Einbeziehung humantoxikologischer und ökotoxischer
Parameter bestehen bleibt.
8.10 Leitfaden zum Einsatz von Mehrwegsystemen im
Gewerbe (G.A.T, 1996)
Das jährliche Aufkommen von Siedlungsabfällen in Berlin beträgt rd. 2,4 Mio. t. Davon
sind 38 % (910.000 t) Gewerbeabfälle. Ein Drittel der anfallenden Gewerbeabfälle besteht
aus Verpackungsmaterialien. Hierzu zählen 130.000 t Transportverpackungen, 180.000 t
Um- und Verkaufsverpackungen sowie 40.000 t Holzverpackungen. Die Berliner
Gewerbeabfallerhebung 1993/1994 und weitere Studien 1995 ergaben, dass die
Verpackungsabfälle hauptsächlich aus dem Handel und dem verarbeitenden Gewerbe,
und hier zum Großteil aus der Lebensmittelbranche stammen.
Der Leitfaden zum Einsatz von MTV im Gewerbe (G.A.T, 1996) dient als Information für
Unternehmen und gibt einen Überblick über Möglichkeiten des Einsatzes von MTV im
Ernährungsgewerbe sowie im Lebensmitteleinzelhandel für Berlin.
Zusammenfassend stellt G.A.T fest, dass die Frage der Abfallvermeidung grundsätzlich
keine wesentliche Rolle in der Transportlogistik spielt. Erst in dem Moment, wo
Entsorgungskosteneinsparung diskutiert wird, wird Abfallvermeidung ein Thema.
Umweltschutz ist sicher nicht das Hauptargument für den Umstieg auf MTV.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Die wesentlichen Argumente PRO MTV sind folgende:
•
Vereinfachtes Handling der verpackten Ware durch MTV gegenüber ETV;
•
Ständig wiederkehrende innerbetriebliche, auch standortübergreifende
Transportvorgänge für Zwischenprodukte und Halbwaren, die über
innerbetriebliche MTV einfach zu bewältigen sind;
•
Vereinfachung der innerbetrieblichen Lagerhaltung, insbesondere bei
automatisierten Regallagern;
•
Die Vereinfachung der Kommissionierung von Waren, bei denen die üblichen
Einwegverpackungen keine beliebige Stapelung zulassen (z. B. bei O&G);
•
Einsparung von betrieblichen Kosten etwa auf der Entsorgungsseite von
Verpackungsabfällen oder der Beschaffung von Verpackungsmaterial;
•
Der Wunsch wichtiger Kunden mit relevanter Marktstellung nach MTV Systemen
für die Belieferung;
Durch Pool-Dienstleister organisierte Systeme haben wegen der standardisierten, optimal
gestalteten MTV mit leistungsfähiger Logistik die besten Chancen für die Anbindung einer
großen Anzahl von Anwendern von MTV.
8.11 Mehrweg-Transportverpackungen (ULRICH, 1996)
In einer Diplomarbeit an der Universität Augsburg untersuchte ULRICH 1996 die
Umweltverträglichkeit von MTV mittels Ökobilanz und einer NWA.
Ein Hauptanliegen dieser Arbeit war es, einen systematischen Überblick über die am
Markt befindlichen MTV und MTV-Systeme aufzuzeigen und mit bereits etablierten
Beispielen aus der Praxis zu verdeutlichen.
Bevor Handel und Industrie sich für eine Verpackungsart entscheiden können, müssen sie
diese bezüglich ökologischer Verträglichkeit und auch hinsichtlich ökonomischer Effizienz
vergleichen. Auf welche Weise Ein- und Mehrwegverpackungen ökologisch belastend
sind, wird im Rahmen dieser Ausarbeitung genauso vorgestellt, wie dazugehörende
Bewertungsverfahren.
Die Entsorgung der Verpackung ist für die Unternehmen auch zunehmend zu einem
beachtlichen Kostenfaktor geworden. Die gesamten Entsorgungsleistungen, die bisher
zum größten Teil von der Gesellschaft und vom Staat getragen wurden, erweitern
zukünftig die Kostenkalkulation der Unternehmen. Während früher Verpackungskosten
anderen Unternehmensbereichen zugeordnet wurden, werden nun Recycling- und
Entsorgungskosten verstärkt berücksichtigt. Durch die Verpackungsverordnung werden
sogenannte externe Effekte internalisiert und mit der Verpackung verbundene Kosten
transparent gemacht.
Abschließend wird von ULRICH (1996) verdeutlicht, dass die Wahl der „richtigen
Verpackung“ eine strategische, weil langfristige Entscheidung ist.
Bei der Darstellung von Regelungen zur Beseitigung des Verpackungsabfalls in einigen
europäischen Ländern kommt ULRICH (1996) zur Feststellung, dass Mehrwegsysteme
einen Ausweg aus der Abfallproblematik darstellen. Nach einer ausführlichen Darstellung
der Anforderungen an eine MTV entlang der logistischen Kette und der Vorstellung der
Vielzahl von bestehenden Mehrwegsystemen, werden diese hinsichtlich ihres Einsatzes
und bezüglich ihrer Organisationsform untergliedert.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Die Darstellung der Mehrwegsysteme beinhaltet auch die Steuerung und Überwachung
des Behälterflusses, denn Mehrwegsysteme bedürfen hoher Umlaufzahlen und niedriger
Schwundraten, damit sie im Vergleich zu Einwegverpackungen konkurrenzfähig sein
können. Nach einer ausführlichen Beschreibung der Systemarten, werden sie durch
Beispiele aus der Praxis verdeutlicht.
Um im Vergleich zu Einwegverpackungen nicht unwirtschaftlicher zu sein, ist es sinnvoll,
dass nicht immer mehr verschiedene individuelle Mehrweglösungen am Markt angeboten
werden. Daher hat die CCG in Köln den MTV-Logistikverbund ins Leben gerufen, um
sowohl die Mehrweg-Gebinde an sich als auch die organisatorische Abwicklung zu
vereinheitlichen. Der MTV-Logistikverbund ist ein vielversprechender Lösungsansatz, um
Mehrwegverpackungen gegenüber Einwegverpackungen überlegen zu machen. Es
werden die wesentlichen Ziele genauso vorgestellt, wie die Aufbau- und
Ablauforganisation des CCG-Dienstleistungsverbundes.
Bevor eine Entscheidung für oder gegen eine Verpackungsvariante getroffen werden
kann, sind diese ökologisch und ökonomisch miteinander zu vergleichen. Diese Arbeit
enthält einen ökonomischen und ökologischen Vergleich zwischen Ein- und
Mehrwegverpackungen.
Ökologische Kriterien spielen nicht die dominierende Rolle, denn eine ökologisch
verträgliche Entscheidung muss auch ökonomisch effizient, d. h. nicht mit höheren Kosten
verbunden sein, daher werden die bei den jeweiligen Systemen zu berücksichtigenden
Kosten dargestellt. Der ökonomische Vergleich wird durch die Gegenüberstellung des
Mehrwegverpackungssystems mit der Wellpappkiste abgerundet; es wird gezeigt, durch
welche Eigenschaften sich Ein- und Mehrwegsysteme unterscheiden und Einfluss auf die
Kosten nehmen.
Um die Umweltverträglichkeit überprüfen zu können ist es notwendig, ökologische
Belastungen zu erfassen und zu bewerten. Beispielhaft werden die Ökobilanz und die
Nutzwertanalyse betrachtet. Der Großteil der bisher veröffentlichten Ökobilanzen befasst
sich mit der Verpackungsproblematik, wobei sie sich in erster Linie auf den Vergleich
zwischen Einweg- und Mehrwegverpackungen konzentrieren. Im Anschluss an die
theoretische Darstellung wird ein solcher ökologischer Vergleich anhand des oben
genannten Beispiels dargestellt.
Die Arbeit von ULRICH (1996) stellt zum Schluss den strategischen
Entscheidungsprozess, welcher einer Einführung eines Mehrwegsystems oder
einer Umstellung von Einweg- auf Mehrwegverpackungen voraus gehen muss, von
der Problemanalyse bis zur Entscheidung vor. Die Vorteile von MTV gehen aus der
Studie eindeutig hervor.
8.12 Die Rolle von MTV-Systemen bei der Beschaffung von
Konsumgütern – eine Erkundungsstudie am Beispiel des
O&G-Einkaufs durch den Österreichischen
Lebensmittelhandel (VOLK, 1996)
VOLK prognostizierte 1996 in ihrer Erkundungsstudie, nach welchen Kriterien der
österreichische Lebensmittelhandel die Entscheidungen für MTV für O&G trifft, dass 2010
die MTV Quote bei der Inlandsware bei 80 % und bei der Importware bei über 60 % liegen
wird. Starre Kisten wird es weiterhin geben, jedoch ihr Anteil wird sinken. In Zukunft wird
es eine klappbare und eine starre Universalkiste geben.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
8.13 Ökobilanz von Einweg-Karton- und MehrwegPolypropylen-Transportverpackungen für Joghurtbecher
(WERNER, 1996)
WERNER untersuchte 1996 die Umweltverträglichkeit mittels Ökobilanzen, wobei die
Sachbilanzen von Material-, Energiebedarf und Emissionen entsprechend BUWAL und
STECO verwendet wurden. Basierend auf den Daten einer Studie der
Bundeswirtschaftskammer wurde der Lebensweg von zwei Transportverpackungen für
Joghurtbecher, dem Einweg-Recycling-Kartontray und dem Mehrweg-Polypropylentray
nach dem Entwurf der Normungsbehörde ISO im Rahmen einer Ökobilanz verglichen.
Dabei wurden die Umwelteinwirkungen durch Aufarbeitung und Bereitstellung der
Rohstoffe und der Energie berücksichtigt. Alternativ hierzu wurden die
Umwelteinwirkungen der Verpackungen mit Hilfe des Bilanzierungsprogramms
UMBERTO erfasst. Nach Aufstellung der Sachbilanzen wurden in einem weiteren
Arbeitsschritt die Beiträge dieser Umwelteinflüsse zu den Umweltproblemen Verknappung
abiotischer Ressourcen, Treibhauseffekt, Humantoxizität, Ökotoxizität, Bildung von
Photooxidantien, Versauerung und Überdüngung berechnet. Die so ermittelten
Umweltprofile wurden auf die österreichischen Gesamtbeiträge der in der Sachbilanz
erhobenen Schadstoffe bezogen.
Abbildung 8-3: Polypropylen-MTV für
Beim
Vergleich
der
Joghurtbecher (ÖÖI, 2004)
Umweltauswirkungen zeigte sich,
dass der PP-Tray in den Kategorien
Verknappung
abiotischer
Ressourcen, Treibhauseffekt und
Versauerung
deutlich
geringere
Indices aufwies, wohingegen die
Indicies
in
der
Kategorie
Humantoxizität geringfügig, sowie in
den Kategorien Überdüngung und
Bildung von Photooxidantien deutlich
höher waren. Mit Hilfe einer
Dominanzanalyse
wurden
die
ökologischen Schwachstellen in den
Lebenswegen
analysiert
und
durchführbare
Verbesserungsvorschläge
erarbeitet.
Unter
Berücksichtigung der Verbesserungen
wurden die Sachbilanzen mit Hilfe des
Programms UMBERTO erneut aufgestellt und die Beiträge zu den Umweltproblemen
berechnet. Das Umweltprofil der Verpackungsalternative Einweg-Karton-Tray konnte nur
geringfügig verbessert werden, aber bei den Umweltwirkungen des Lebenszyklus PP-Tray
konnten bei Optimierung der Transportlogistik und bei Reduktion des Traygewichts
deutliche Verbesserungen nachgewiesen werden. Durch Berücksichtigung der
Verbesserungs-maßnahmen konnten die Umweltauswirkungen des PP-Trays auch in der
Kategorie Humantoxizität deutlich unter das Niveau des Karton-Trays abgesenkt werden.
Obwohl bei Überdüngung und Bildung von Photooxidantien Verbesserungen erreicht
wurden, waren die Umweltauswirkungen des Karton-Tray in diesen Kategorien weiterhin
geringer.
Insgesamt gesehen schließt WERNER (1996), dass der Lebensweg des Mehrweg
PP-Trays jedoch bereits nach Optimierung der Transportlogistik eindeutig als
ökologisch günstiger zu werten ist.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
8.14 Ökologische Beurteilung der in Österreich verwendeten
TV für O&G unter Berücksichtigung ihres gesamten
Lebensweges (KUTIL, 1995)
KUTIL (1995) vergleicht vier verschiedene Systeme ausschließlich mit ökologischen
Kriterien. Dabei bediente er sich einer LCA im engen Sinn, wobei sämtliche
Herstellungsschritte einbezogen werden.
Der Produktlinienvergleich analysiert ETV aus Wellpappe und Holz sowie zwei MTVSysteme aus Kunststoff (Starre Kiste des Kistenpools und klappbare Kiste der Firma
IFCO). Die Wahl der Transportentfernungen zwischen den einzelnen Stationen einer TV
ist der wesentliche Faktor und wird dementsprechend sorgfältig dokumentiert. Die
Entfernung zwischen Kistenerzeuger und Kistenverwender wird einheitlich mit 400 km per
LKW gewählt. Zwischen Erzeuger und Verkaufsort werden ebenfalls per LKW 140 km
angenommen.
Unterschiedliche
Annahmen
betreffen
die
Entfernung
vom
Rohstoffhersteller zum Kistenproduzenten (von 200 km bis 1.000 km), der Reinigung bei
MTV (200 km für Kistenpool oder 600 km für IFCO) bzw. der Entsorgung bei ETV (300 km
für Holz und 450 km bei Papier).
Das Resultat dieser LCA sind folgende Ergebnisse:
Energiebedarf:
•
Der Primärenergieverbrauch ist bei MTV bedeutend geringer, als bei ETV
(Wellpappe und Holz);
•
ETV (Wellpappe und Holz) benötigen mehr Rohöl bei der Kistenherstellung;
•
Der Endenergieverbrauch ist bei MTV bedeutend geringer, als bei ETV
(Wellpappe und Holz);
Rohstoffeinsatz:
•
Der Rohstoffeinsatz bei der Herstellung von MTV ist weitaus geringer und zwar um
den Faktor 180-200. Bei Wellpappe wird um den Faktor 5-8 mehr Wasser
verbraucht.
Erzeugte Produkte:
•
Bei der Herstellung von ETV (Wellpappe und Holz) wird O2 erzeugt;
•
Die CO2-Emissionen sind bei MTV geringer als bei ETV;
•
Die größte Menge an Abluft entsteht bei ETV aus Wellpappe, gefolgt von Holz;
•
Ökotoxische Stoffe kommen praktisch nur bei Zellstofferzeugung für Wellpappenherstellung vor (HCl, HF etc.);
•
ETV aus Wellpappe erzeugen die größten Abwassermengen;
•
ETV aus Wellpappe erzeugen die größten Abfallmengen, gefolgt von ETV aus
Holz (höhere Werte um den Faktor 5 - 15);
•
Bei den Wasseremissionen sind BSB und CSB (biologischer und chemischer
Sauerstoffbedarf) für Wellpappe sehr hoch (Faktor 1.000), auch andere Parameter
(Fe-Salze, Chloride etc.) sind bei Wellpappe am höchsten;
KUTIL (1995) stellt abschließend fest, dass die MTV (System Kistenpool) bei allen
ökologischen Kriterien am günstigsten abschneidet.
Seite 89 von 151
MTV - Transportverpackungen im Vergleich
8.15 Ökologie und Ökonomie der TV - Modellfall: MTV-System
von Schoeller International und Tengelmann (PHILIPP,
1995)
PHILIPP (1995) beschreibt folgende Anforderungen an MTV:
•
Hohe Umlaufzahlen,
•
Weitmöglichste Standardisierung,
•
Reduzierung von Einwegbestandteilen,
•
Recyclingfähigkeit der eingesetzten Materialien,
•
Verringerung der Transportwege;
Zwischen den einzelnen Anforderungen bestehen starke Interdependenzen. Unter
Interdependenzen versteht man allgemeine wechselseitige Abhängigkeiten der
Systemelemente. Ein hoher Grad der Standardisierung stellt bspw. die Voraussetzung für
hohe Umlaufzahlen dar.
MTV sind dann günstiger, wenn die Einsparungen bei der Herstellung und Entsorgung der
Materialien größer sind, als die Belastungen durch Aufbereitung der Verpackung und die
zusätzlichen Transporte.
Die Summe der entscheidenden Kosten für TV setzen sich aus den Kosten für die
Versandverpackungsherstellung und den Versand selbst zusammen.
Die entscheidungsrelevanten Kosten bei ETV sind:
•
Selbstkosten oder Einstandskosten der Transportverpackung,
•
Aggregationkosten,
•
Verschließkosten,
•
Versandkosten.
Die entscheidungsrelevante Kosten bei MTV je Umlauf sind:
•
Selbstkosten oder Einstandskosten der Transportverpackung je Umlaufzahl,
•
Aggregationkosten für einen Aggregationsprozess,
•
Verschließkosten für einen Verschließprozess,
•
Versandkosten für einen Versandprozess und
•
Während der gesamten Lebensdauer der MTV anfallende Wiederverwendungskosten;
PHILIPP (1995) stellt abschließend fest, dass bei einem bestimmten
Standardisierungsgrad, auch aus ökonomischen Gründen, Mehrweg der Vorzug zu
geben ist.
Im zweiten Teil der Studie von PHILIPP (1995) wird die Entstehung von MTV beleuchtet.
Die Firma Schoeller International GmbH & Co KG mit ihrem Firmensitz in München,
produziert seit 1958 Getränke-Mehrwegverpackungen aus Kunststoff. Seit 1990 arbeitet
die Firma Schoeller International gemeinsam mit der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft an der Entwicklung eines MTV-Systems.
Seite 90 von 151
MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Umweltschutz als Bestandteil der Unternehmensphilosophie und der rechtliche
Hintergrund
durch die
Verpackungsverordnung
führte
zum
Einsatz
des
Tochterunternehmens der Schoeller-Gruppe: Mehrweg Transport Organisation GmbH
(MTO).
Die Motivation von Tengelmann zur Entwicklung des MTV Systems:
•
die Verbesserung des Öko-Images und
•
Rationalisierungspotenziale im Handel durch MTV.
Als Großkunde beeinflusst der Handel Entscheidungen der Industrie. Der Handel stand
Anfang der 90iger Jahre den MTV-Systemen positiv gegenüber. Hauptgrund dafür war
das Inkrafttreten der Verpackungsverordnung. Nachteile sah der Handel zuerst im
größeren Platzbedarf, im höheren Manipulationsaufwand und in den höheren Kosten. Die
Abholung, Reinigung und Wiederanlieferung durch einen Dienstleister wurde von Anfang
an angestrebt. In diesem Fall wurde der Handel möglichst früh einbezogen. Dies war ein
Grund für die erfolgreiche Einführung des MTV Systems. Die Macht des Handels ist
jedoch auch so groß, dass er MTV-Systeme zu Fall bringen kann.
MTV Vorteile für den Handel:
•
Rationalisierungspotenziale bei Lagerung, Transport und Handling,
•
Optimaler Warenschutz,
•
Produktpräsentation,
•
keine Entsorgung;
8.16 Ein- oder Mehrwegversandverpackungen für O&G in der
logistischen Kette – ein Anwendungsfall des Target
Costing (SCHWEITZER, 1995)
SCHWEITZER beschreibt 1995 das Target Konzept im Zusammenhang mit einer
ökonomischen Analyse von TV. Beim Target Costing wird vom realisierbaren Marktpreis
oder einem geschätzten Verkaufspreis und dem erwünschten Gewinn auf einzelne
Kostenkomponenten zurückgerechnet (Zielkostenspaltung). Es wird somit nicht
berechnet, was ein Produkt kosten soll, sondern wie viel es und seine Komponenten
kosten dürfen. Die bisher üblichen introvertierten Kostenrechnungssysteme werden damit
durch einen marktbezogenen Ansatz ergänzt.
Die Kostenanalysen im Handel von O&G unter Berücksichtigung von MTV und ETV
zeigen, dass die Kosten beider Systeme je nach Anwendungsfall stark variieren, so dass
SCHWEITZER (1995) keine generelle Aussage machen kann, welches System
wirtschaftlicher einsetzbar ist.
Nur anhand eines Vergleichs einzelner Praxisfälle und einer konkreten Ermittlung der
Target Costs ist eine Aussage über die optimale TV-Art möglich, wobei MTV-Systeme
jedoch grundsätzlich für jene Unternehmen wirtschaftlich einsetzbar sind, deren
Logistikstrukturen kosteneinsparend veränderbar sind.
Seite 91 von 151
MTV - Transportverpackungen im Vergleich
8.17 Abfallwirtschaftliche Betrachtung von TV, ein
Produktbilanzvergleich von ETV und MTV (WOREL, 1995)
WOREL (1995) untersuchte zwei
lebenszyklischer Produktbilanzen.
TV-Systeme
und
deren
Logistik
anhand
•
Variante 1: MTV aus Metall; dient dem Transport von Instrumententrägern
•
Variante 2: ETV aus Papier, auf Holzpaletten und zur Sicherung mit PE-Folien
umwickelt
Mit Hilfe der Bilanzierungsmethode zur Stoff- und Energiebilanz der einzelnen
Verpackungsteile wurde mit dem „Modell der kritischen Belastung“ Kenngrößen
zusammengefasst und verglichen.
Ergebnis: Bei vier von fünf Kriterien (kritisches Luftvolumen, kritisches Wasservolumen,
Energieäquivalent, feste Abfälle und gesammelte Altstoffe, sowie Wasserverbrauch) ist
die Variante MTV ökologisch günstiger, bei fünf Kriterien annähernd gleich. Weitere
Kriterien wie Verpackungs- und Auspackzeit, Lagerfläche, Volumennutzungsgrade,
Ökoimage, Produktqualität, Funktionsverlust und Umlaufzahl sprechen auch für MTV.
8.18 Mehrweggebinde - Teures Handling für den Handel; eine
kritische, betriebswirtschaftlich orientierte
Bestandsaufnahme im Spannungsfeld zwischen
Ökologie und Ökonomie (WOLLEIN, 1994)
WÖLLEIN (1994) erweitert seinen ökonomischen Vergleich zwischen Mehrweg- und
Einwegsystemen um eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, eine Kosten-Nutzen-Analyse
(KNA), eine Direkte-Produkt-Rentabilität und eine Kostenverteilung.
Dieser Vergleich ergab, dass
•
aus ökologischer Sicht Einweg eindeutig am schlechtesten abschneidet. Speziell
in den Parametern Rohstoffverbrauch, Energieverbrauch und Luftbelastung;
•
aus ökonomischer Sicht, die Kosten für den Handel bei EW geringer sind, jedoch
wird das Gesamtsystem betrachtet (inkl. Herstellungs-, Abfallbeseitigungskosten)
dann ist ein MW-System günstiger.
8.19 Ökobilanzen des Fraunhofer-Instituts (1993, 1994)
Vergleich der Ökobilanzen des Mehrwegtransportsystems mit anderen TVSystemen (1993): Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine große Zahl der einzelnen
Umwelt-auswirkungen
(Rohstoffverbrauch,
Wasserverbrauch,
wassergetragene
Emissionen, Luftbelastung, feste Abfälle, Verkehrsaufkommen) günstigere, teilweise
sogar wesentlich günstigere Werte für das MTV-System aufweisen.
Sensitivitätsanalyse für Transportverpackungssysteme (1994): Die Ergebnisse der
Sensitivitätsanalyse zeigen, dass eine Umkehrung der Rangfolge der Vorteilhaftigkeit der
Verpackungssysteme hinsichtlich einzelner Umweltauswirkungen (Rohstoffverbrauch,
Wasserverbrauch, wassergetragene Emissionen, Luftbelastung, feste Abfälle,
Verkehrsaufkommen) durch Parameterveränderung in den seltensten Fällen auftritt.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Trotz der prinzipiellen ökologischen Überlegenheit von MTV erscheint es den Autoren der
Sensitivitätsanalyse in jedem Fall sinnvoll, eine anwendungsfallbezogene Bilanz zu
erstellen.
Aus beiden vom Fraunhofer-Institut erstellten Ökobilanzen geht eine klare,
ökologische Überlegenheit der MTV gegenüber Wellpappe hervor. Durch die
Verwendung aktueller Daten in der Studie 1994 konnten zwar die Ergebnisse für
Wellpappe verbessert, jedoch die Überlegenheit von MTV nicht in Frage gestellt werden.
Ein deutlicher Beweis für die Akzeptanz der Fraunhofer-Institut-Studien ist auch die
Tatsache, dass selbst die schärfsten Gegner des MTV-Systems nicht die ökologische
Überlegenheit von MTV in Frage stellen, sondern es wurden durch das MTV-System
höhere Kosten befürchtet.
8.20 Wirtschaftlichkeitsstudien für TV-Systeme (1992, 1993,
1994)
Rationalisierungspotenziale
durch
die
Einsparung
von
Primärverpackungen
(FRAUNHOFER-INSTITUT und EAR - Ecobalance Advanced Research, 1994): Das Ziel
der Studie lag darin, das bisher nicht erfasste, aber mit realen Beispielen belegbare
Einsparungspotenzial bezüglich Material- und Entsorgungskosten abzuschätzen, das sich
bei den Primärverpackungen durch den Einsatz von MTV-Systeme ergibt. Das Gutachten
kommt zum Ergebnis, dass in über 80 % der untersuchten Fälle sowohl Einsparungen
hinsichtlich der Materialmenge als auch hinsichtlich der DSD-Gebühren (Lizenzgebühren
des Dualen Systems Deutschland) möglich sind. In mehr als der Hälfte der Fälle betragen
die Einsparungen an Packstoffmengen über 80 %. Die Rationalisierungspotenziale bei
Packstoffmengen sind im Durchschnitt größer als jene bei den DSD-Gebühren. Dies
deutet darauf hin, dass die nicht tragenden Verkaufsverpackungen aus Materialien
bestehen, die in der Entsorgung nach Gewicht meist teurer sind. Bezogen auf das
verpackte Stück ist die Entsorgung jedoch meistens dennoch kostengünstiger. Durch das
Weglassen von tragenden Teilen und durch den Wechsel von starren zu flexiblen
Verpackungen lässt sich Material einsparen.
Wirtschaftlichkeitsstudie der RVT (Research Vereeniging Transportverpakking,
1994): Fünf holländische Wellpappehersteller haben eine Studie in Auftrag gegeben, die
sich im wesentlichen auf die Auswertung von Interviews mit den wichtigsten
Handelsunternehmen und Abpackern in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien,
der Schweiz, Spanien und Italien stützt. Es wurden auch Praxistests bei den Abpackern
und in Handelsfilialen durchgeführt. Fehlendes Zahlenmaterial wurde durch
Modellrechnungen aus vergleichbaren, bestehenden Systemen ergänzt. Die Ergebnisse
des Wirtschaftlichkeitsvergleich bei den ausgewählten Produkten Margarine,
Nachfüllpackungen für Flüssigwaschmittel und Kaffee bescheinigen Wellpappe-TV einen
Kostenvorteil gegenüber MTV. Als Hauptgrund für die Mehrkosten des MTV-Systems
nennt die RVT Studie ähnlich der TFH BERLIN-Studie die schlechtere Auslastung der
MTV-Behälter im Vergleich zu Wellpappe. Als weitere für den Kostennachteil
verantwortliche Parameter werden Palettenauslastung, Transportentfernung, Platzbedarf
im Zentrallager und Handling im Handel genannt.
Wirtschaftlichkeit von TV aus Wellpappe im Vergleich zu MTV (TFH BERLIN, 1992):
Diese Studien im Auftrag des Verbandes der Wellpappen-Industrie e. V. ergaben
Kostennachteile der MTV. Es wurden die wirtschaftlich relevanten Kosten auf drei Ebenen
untersucht. Auf der Ebene der Hersteller, des Handels und des Pools. Die Untersuchung
ergab dabei, dass für die Industrie die größten Umstellungsschwierigkeiten bestehen, und
zwar in erster Linie deshalb, weil sie den Großteil der Kosten zu tragen hätten.
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MTV - Transportverpackungen im Vergleich
Aus der Studie geht jedoch auch hervor, dass der Handel im Falle der Einführung eines
MTV-Systems mit erheblichen Kostenerhöhungen zu rechnen hätte. Es wird jedoch in der
Studie selbst darauf hingewiesen, dass ein abschließender Vergleich der
Wirtschaftlichkeit von Wellpappe-TV mit MTV zum gegebenen Zeitpunkt schwer möglich
ist und es grundsätzlich problematisch ist, die Ausgestaltung und die Kosten eines nicht
existenten MTV-Systems zu prognostizieren.
Kritik an den Wirtschaftlichkeitsstudien TFH BERLIN und RVT: Aufgrund der damals
noch nicht existierenden Praxisdaten, stützen sich die Studien in vielen Bereichen auf
Annahmen, die zugunsten der Auftraggeber - der Wellpappehersteller - getroffen wurden.
Ein wesentlicher Kritikpunkt ist bspw. die Annahme über das nutzbare Innenvolumen der
MTV-Behälter. Während die TFH BERLIN-Studie von 65 % ausgeht und Wellpappe 90 %
zugesteht, geht man bei Mehrweg Transport Organisation GmbH (MTO) von einer
Gleichwertigkeit des Innenvolumens aus. Eine weitere Diskrepanz besteht zwischen den
Annahmen über die Lebensdauer der MTV-Behälter. Dabei liegen die Unterschiede
zwischen 40 und 60 Umläufen. Weitere Kritikpunkte sind die Vernachlässigung der
Rationalisierungspotenziale durch MTV, der zu hohe Ansatz von Mietkosten (verdoppelt)
und Herstellungskosten von MTV (vervierfacht).
Anzuzweifeln sind auch die Ergebnisse für die Kosten im Bereich des Handels. Wenn der
Handel durch die Einführung des MTV-Systems den in der Studie ermittelten Nachteil
erleidet, stellt sich die Frage, warum der Handel damals MTV-Systemen so positiv
gegenüberstand. Auch die an den Pilotversuchen beteiligten Handelsunternehmen
sprechen sich für MTV-Systeme aus und haben den in der Studie getroffenen Annahmen
widersprechende Erfahrungen - speziell mit dem Handling - gemacht.
Wirtschaftlichkeitsberechnung für Transportverpackungssysteme (1993): Der
deutsche Markenverband (1993) hat als Vertreter der Industrie Wirtschaftlichkeitsberechungen angestellt. In einer Analyse wurden 35 repräsentativ ausgewählte
Markenartikel aus den unterschiedlichsten Sortimentsbereichen nach Kriterien, die in
Arbeitsgruppen von Handel und Industrie erarbeitet wurden, auf ihre Wirtschaftlichkeit hin
untersucht. Der Markenverband geht davon aus, dass MTV Mehrkosten von 4 - 7 %
erzeugen könnten. Ein weiteres Problem sieht der Markenverband im parallelen Einsatz
von ETV und MTV. Obwohl der Markenverband bereit war, die ökologischen Vorteile von
MTV anzuerkennen, war 1993 der Einsatz von MTV aus seiner Sicht nur dann
akzeptabel, wenn damit keine zusätzlichen Kosten verbunden sind.
Tengelmann akzeptierte diese Zahlen nicht und widerspricht den Berechnungen des
Markenverbands. Zum ersten habe man die Einzelberechnungen nicht offengelegt,
wodurch eine Nachvollziehbarkeit gegeben wäre. Zum zweiten habe der Markenverband
verabsäumt, die positiven Effekte von MTV, die durch die Modularität des Systems
entstünden, zu berücksichtigen.
Seite 94 von 151
MTV - Waschanlagen für MTV
9 WASCHANLAGEN FÜR MTV16
Gewerbliche Waschanlagen sind
modulartig
aufgebaut
und
Einzelstücke oder Kleinserien, welche
von den herstellenden Firmen an
Kundenwünsche angepasst werden.
Die Beschickung der Anlagen erfolgt
manuell oder automatisch, klappbare
Kisten
werden
automatisch
aufgerichtet. Eine Wendeanlage führt
die Kisten verkehrt (mit dem Boden
nach oben) der Waschzone zu. Ein
modularer Aufbau erlaubt eine
kundenspezifischen Einstellung der
Waschbedingungen
(Temperatur,
Verweildauer, Durchsatz etc.). Nach
der Trocknung mittels Gebläse
werden
die
gereinigten,
evtl.
zusammengeklappten MTV palettiert
und für den Abtransport bereitgestellt.
Abbildung 9-1: Systembild Kistenwaschanlage20
9.1 Vorschriften für die Lebensmittelhygiene
Europäische Richtlinien und ihre Umsetzung in nationales Recht in Form der
Lebensmittelhygieneverordnung verlangen von jedem Lebensmittelunternehmen die
Einführung einer HACCP-Systematik. HACCP steht hier für Hazard Analysis and
Critical Control Point, oder übersetzt für "Risikoanalyse und Kritischer Kontrollpunkt".
Um sichere Lebensmittel für das Raumfahrtprogramm herzustellen begannen in den
sechziger Jahren in den USA Überlegungen in Richtung HACCP. Im Jahr 1973 wurde das
HACCP-Konzept erstmals gesetzlich verankert, im weiteren Verlauf von der WHO
empfohlen
und
daraufhin
von
großen
Lebensmittelproduzenten
in
der
Lebensmittelverarbeitung eingeführt.
1993 erließ der Rat der EU die sogenannte HACCP Richtlinie über Lebensmittelhygiene
(Richtlinie 93/43/EWG des Rates vom 16.06.1993 über Lebensmittelhygiene) und damit
wurde die Einführung von Hygienegrundsätzen in Anlehnung an HACCP für den
gesamten europäischen Markt verpflichtend. In Österreich wurde diese Richtlinie mit der
Lebensmittelhygieneverordnung, im Februar 1998 als Bundesgesetzblatt 31/1998
veröffentlicht, umgesetzt.
HACCP besteht im Wesentlichen aus sieben Prinzipien:
1. Durchführen einer Gefahrenanalyse;
2. Bestimmung von kritischen Kontrollpunkten;
3. Festlegung von Grenzwerten;
4. Festlegung eines Systems zur Überwachung von kritischen Kontrollpunkten;
16
http://www.numafa.nl/
Seite 95 von 151
MTV - Waschanlagen für MTV
5. Festlegung von Korrekturmaßnahmen, die vorzunehmen sind, wenn die
Überwachung anzeigt, dass an einem kritischen Kontrollpunkt Abweichungen
auftreten;
6. Festlegen von Verifizierungsverfahren, die bestätigen, dass das HACCP-System
wirksam ist;
7. Einführung einer Dokumentation, die alle Vorgänge und Aufzeichnungen
berücksichtigt und die den Prinzipien und deren Anwendung entspricht;
Ausgangspunkt für ein betriebsspezifisches HACCP-Konzept ist die Forderung, in der
Lebensmittelverarbeitung und Zubereitung gesundheitliche Risken für den Konsumenten
auszuschließen. Um geeignete Maßnahmen wie Kühlung, Verhinderung des
Einschleppens von Bakterien etc. zu finden, benötigt man eine Analyse der möglichen
Gefahrenquellen. Damit kann man entsprechende Maßnahmen zur Beherrschung der
Gefahren ausfindig machen, welche mit einer angemessenen Beschreibung den
betroffenen Arbeitnehmern kundgetan werden muss. Die Einhaltung und die
Überwachung dieser Maßnahmen ist sicherzustellen und zu Nachweiszwecken zu
dokumentieren.
9.2 Halbautomatische Anlage der Firma LGV in Wien
(Simmering)
Die LGV Frischgemüse betreibt seit 2004 in Wien Simmering eine Waschanlage für
Kistenpool-Kisten mit einem Durchsatz von 500 - 600 Kisten pro Stunde. Die Beschickung
und Entnahme der Kisten erfolgt manuell. Die Reinigung von klappbaren Kisten anderer
Systeme (STECO) ist prinzipiell möglich aber in der Praxis noch nicht getestet. Geplant
ist, die Anlage im normalen Geschäftsablauf zu betreiben, also auf Lager zu waschen.
Das Wasser der beiden Lagertanks (Hauptspültank mit Spülmittel, Nachspültank ohne
Spülmittel) wird mittels Fernwärme auf 30-40°C aufgewärmt und im Kreislauf geführt. Vor
der Trocknung erfolgt ein letztmaliges Spülen mit Frischwasser. (PFEIFER, 2004).
9.3 Durchlaufwaschmaschine der Fa. Comepack
In Haguenau (Frankreich) ist eine Servicestation so ausgerichtet, dass mit zehn
Mitarbeitern ca. 3000 Boxen pro Tag gereinigt werden können. Die eingesetzten
Durchlaufmaschine der Servicestationen, ist nach dem neusten Stand der Technik
ausgerüstet und Energie- und Reinigungsmittel-sparend. Die elektrische Energie zum
Betrieb der Reinigungsanlage liefert ein Blockheizkraftwerk. Die Verbrennungswärme des
Dieselmotors wird zur Erhitzung des Waschwassers genutzt. Jede Maschine bietet eine
universelle Sauberkeit und wäscht in drei Waschzonen 500 - 600 Boxen pro Stunde,
welche
anschließend
mit
acht
Turbogebläsen
getrocknet
werden.
Die
Wassertemperaturen betragen zwischen 60°C in der Vorwaschzone und 80°C in der
Hauptwaschzone. Das Wasser wird mit einem Betriebsdruck von bis zu vier bar
eingespritzt.
Auch festhaftende Etiketten werden
Nachbehandlung einwandfrei abgelöst.
Seite 96 von 151
durch
manuelle
chemische
Vor-
bzw.
MTV - Waschanlagen für MTV
9.4 Waschanlagen der Firma STECO
Alle Anlagen der Firma STECO (Standorte: Essen (D), Alovera und Valencia (E), Italien,
Türkei und Pinsdorf (AUT)) dienen zur Reinigung von Steco Kunststoffklappboxen der
verschiedenen Typen.
Während die Anlagen in Österreich, Deutschland und Türkei halbautomatisch arbeiten,
also manuell beschickt und entladen werden, laufen die drei großen Anlagen in Alovera
und Valencia (Spanien) sowie in Italien vollautomatisch.
Die Boxen werden mittels einer doppelten Kunststoffkette mit Mitnehmern in gewendeter
Lage (mit dem Boden nach oben) durch die einzelnen Zonen transportiert. Das
Waschwasser wird mittels selbstreinigenden rotierenden Trommelfiltern gereinigt und
rezirkuliert. Der anfallende Schmutz wird über Schnecken in Behälter ausgetragen. Der
Wasserstand im Waschtank (Volumen ca. 8,5 m³) der Einweich- und Spülzone wird durch
das Überschusswasser der Nachspülzone reguliert. Für die Nachspülung wird Wasser
aus einem separaten Behälter (Nachspültank: Volumen ca. 1,5 m³) verwendet. Um die
Waschmittelrückstände vollständig abzuspülen, wird zum Schluss mit reinem Wasser
gespült. Der Wasserverbrauch liegt bei ca. 1,5 m³/h. Das Überschusswasser wird mittels
der Nachspülpumpe über eine eigene Leitung zur Wasserstandsregulierung in den
Waschtank gepumpt. Danach werden die gereinigten Boxen in der Trockenzone
getrocknet. Die im Kreislauf geführte Luft wird über Düsen mit hoher Geschwindigkeit auf
die vorbeilaufenden Boxen eingeblasen, um das Wasser von der Box wegzublasen.
Durch die Zirkulierung der Luft erwärmt sich die Luft und somit wird ein zusätzlicher
Verdampfungseffekt erzielt.
Tabelle 9-1: Kenndaten der Waschanlagen der Firma STECO Pool Logistics (STECO
Pool Logistics 2004)
Zone
Kennzahl
Anzahl Waschstraßen
Einweichzone
Waschzone
Nachspülzone
Trockenzone
Pinsdorf,
Essen, Türkei
3
3
Kapazität pro Spur
1.500 stk/h
1.500 stk/h
Gesamtkapazität
3.000 stk/h
1.500 stk/h
Temperatur
45-50 °C
45-50 °C
Durchfluss
120 m³/h
50 m³/h
Wasserdruck
2 bar
1,5 bar
Verweildauer
60 sek.
30 sek.
0,5-1,0 %
0,5-1,0 %
60 m³/h
30 m³/h
6 bar
16 bar
Durchfluss
-
30 m³/h
Wasserdruck
-
12 bar
20m³/h
50 m³/h
2 bar
1,5 bar
10
8
Spülmittelkonzentration
Spülzone
Alovera, Valencia,
Italien
Durchfluss
Wasserdruck
Durchfluss
Wasserdruck
Anzahl Ventilatoren pro Straße
Lufttemperatur
Ca. 60 °C
Ca. 40 °C
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MTV - Waschanlagen für MTV
Abbildung 9-2: Kistenwaschanlage der Firma STECO in Pinsdorf
Für die Nachspülung wird Wasser aus einem separaten Behälter (Nachspültank Volumen
ca. 1,5 m³) verwendet. Um die Waschmittelrückstände vollständig abzuspülen wird zum
Schluss mit reinem Wasser gespült. Der Wasserverbrauch liegt bei ca. 1,5 m³/h. Das
Überschusswasser wird mittels der Nachspülpumpe über eine eigene Leitung zur
Wasserstandsregulierung in den Waschtank gepumpt.
Danach werden die gereinigten Boxen in der Trockenzone abgeblasen. Die im Kreislauf
geführte Luft wird über Düsen mit hoher Geschwindigkeit auf die vorbeilaufenden Boxen
geblasen um das Wasser von der Box zu entfernen. Durch die Zirkulierung erwärmt sich
die Luft und somit wird ein zusätzlicher verdampfender Effekt erzielt.
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MTV - Waschanlagen für MTV
9.5 Halbautomatische Waschanlage der Firma BILLA in Wr.
Neudorf
Die Fa. BILLA AG investierte 1994 in die Errichtung einer Waschanlage für KistenpoolKisten in Wr. Neudorf. Alle von den Filialen retournierten MTV (in Österreich) werden
nach einer semiautomatischen Sortierung (weiß, orange, gelb) bei jedem Umlauf
gereinigt. Beschädigte Kisten werden aussortiert und zu Granulat vermahlen. Der
Lieferant erhält eine Gutschrift für den Kauf neuer MTV. Für die drei verschiedenen
Größen wurde je eine Waschstraße installiert, welche von einem Techniker und zwei
Arbeitern betrieben werden. Die Leistung beträgt rund. 600.000 Kisten pro Monat
(Betriebszeit So 6.00 bis Sa 14.00). Für die Reinigung von 30.000 Kisten werden rund
5 m³ Frischwasser und 30 m³ Recyclingwasser aus der eigenen Kläranlage benötigt. 80 %
des Wassers wird im Kreis geführt und 20 % nach jedem Umlauf ausgetauscht
(FAUSTMANN, 2004).
Die Anlage ist modulartig aufgebaut:
Vorspülen, Einweichen, Hauptspülen,
Nachspülen und Trocknen. Ob der
Reinigungsgrad stimmt wird optisch
beurteilt. Ergänzend dazu erfolgen
stichprobenartige Labortests. Mit einem
Reinigungsmittel speziell für den
Lebensmittelbereich O&G wird eine
Konzentration
von
0,75
3%
eingestellt.
Abbildung 9-3: Detail der Kistenwaschanlage
der
Firma
BILLA in Wr.
Neudorf:
Kistenwendeanlage (ÖÖI, 2004)
Die Erfahrung zeigt, dass die Herkunftsetiketten mit dem Spezialklebstoff nur
durch mehrmalige Reinigung gänzlich
zu entfernen wäre.
Die Reinigungskosten werden von der
BILLA AG automatisch an den
Lieferanten weiterverrechnet.
Der BILLA AG steht noch eine weitere, von Meinl errichtete Anlage in Ansfelden zur
Verfügung.
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MTV – Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Seite 100 von 151
MTV - Ergebnisse und Schlussfolgerungen
10 ERGEBNISSE UND SCHLUSSFOLGERUNGEN
10.1 Erweiterter Untersuchungsrahmen
Im Zuge der INITIATIVE Abfallvermeidung werden Projekte von der Stadt Wien gefördert,
deren Ziel in der Vermeidung von Abfällen in der Gemeinde liegt. Diese Zielsetzung sollte
im gegenständlichen Projekt durch einen verstärkten Einsatz von MTV-Systemen im
O&G-Bereich im Wiener Lebensmittelhandel erreicht werden. Im weiteren Projektverlauf
hat sich die Begrenzung des Untersuchungsraums als nicht zielführend gezeigt und
wurde erweitert.
Der Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass die Entscheidung über die Art der TV
definitiv der Handel trifft. Ein Umstieg einer Handelskette von ETV auf MTV für ein
Produkt nur für Wien alleine ist weder realisierbar noch sinnvoll. Für eine ökologisch und
auch ökonomisch effizient gestaltete Transportlogistikkette für den Transport von O&G ist
aber vor allem eine standardisierte und einheitliche Art und Form von TV notwendig.
Aussagen über Einflüsse des Projektes auf die Umstellung von TV für O&G können daher
nur als Hochrechnungen aus den Zahlen für Gesamtösterreich und den jeweiligen
Marktanteilen der Handelsketten für Wien getätigt werden.
10.2 MTV und die Rückverfolgbarkeit
Neben der Schutzfunktion der Verpackungen sind Anforderungen aus Produktion und
Warenverteilungen entscheidend. Diese Anforderungen werden immer mehr vom Einsatz
moderner Informationssysteme, insbesondere durch mobile Datenträger bestimmt.
Die Rückverfolgbarkeit von Waren ist insbesondere für die effiziente Steuerung von
Warenrückrufaktionen von zentraler Bedeutung schreibt JANSEN 2004. Zum Schutz der
VerbraucherInnen hat die Europäische Union mit der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 die
allgemeinen Grundsätze des Lebensmittelrechts festgelegt. Die Verordnung fordert alle
Beteiligten der Prozesskette "Lebensmittel" dazu auf, bis zum 31. Dezember 2004 die
Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte sicherzustellen und den Behörden diese Informationen
auf Wunsch zur Verfügung zu stellen. Diese Regelung betrifft daher alle Unternehmen,
die Lebensmittel produzieren, verarbeiten, lagern und befördern. Sie werden zur
eindeutigen Rückverfolgbarkeit der Einsatzstoffe in allen Produktions-, Verarbeitungs- und
Vertriebsstufen und zwar sowohl in Richtung der Lieferanten wie hin zu den Kunden
verpflichtet. Das bedeutet auch, dass ab 1.1.2005 eine lückenlose Verfolgung der
Verpackungseinheit innerhalb der Distributionskette gesetzlich verpflichtend ist.
Für MTV-Dienstleister ist das Wissen, wo und wann welche Ware wohin transportiert wird
auch aus abrechnungstechnischen Gründen von Interesse, die Rückverfolgbarkeit der
Warenströme ist ohne zusätzlichen Aufwand realisiert.
10.3 PRO MTV – die Argumente
Die im Projektverlauf gesammelten Erkenntnisse wurden vom Projektteam in einer
Kurzfassung (Titel: PRO MTV) dargestellt. Die im Anhang aufgeführte Kurzfassung ist auf
folgenden Webseiten abrufbar:
•
•
www.abfallvermeidungwien.at
www.ecology.at
•
www.mehrweg.at
Seite 101 von 151
MTV – Ergebnisse und Schlussfolgerungen
10.3.1 MTV – Ökologische Vorteile
Die hier getroffenen allgemeinen Aussagen über die ökologischen Vorteile von MTV
basieren auf der Interpretation zahlreicher Bilanzierungen unterschiedlicher TV-Systeme,
dies gilt auch für die ökonomische Betrachtung im nächsten Kapitel. Beim Vergleich von
zwei oder mehreren TV-Systemen sind die speziellen Randbedingungen immer zu
berücksichtigen.
Insgesamt ist der Lebensweg einer MTV unter optimaler Transportlogistik eindeutig als
ökologisch günstiger zu werten als jener einer ETV. Werden die Umweltauswirkungen von
Produktion, Einsatz und Entsorgung von TV betrachtet, so zeigen sich gegenüber ETV
folgende Vorteile für MTV:
•
Geringerer Energieverbrauch,
•
Geringerer Rohstoffeinsatz
(Holz, Papier),
•
Geringerer Ressourcenverbrauch (Luft, Wasser),
•
Geringere CO2-Emissionen,
•
Abfallvermeidung,
•
Stoffliche Verwertung
beschädigter MTV,
•
Geringere humantoxikologische
und ökotoxische Belastungen;
Abbildung 10-1: Gebrauchte Holz-ETV am
Großmarkt Inzersdorf (ÖÖI, 2004)
10.3.2 MTV – Ökonomische Vorteile
Werden verschiedene TV an sich als System verglichen (LANGE, 1998), ergeben sich für
ETV Mehrkosten von 12 %. Vergleicht man TV anhand eines bestimmten Produkts, so
betragen die Mehrkosten immerhin noch 1,9 %. Weitere ökonomische Vorteile von MTV:
•
Gesamtkosteneinsparung bei hoher Standardisierung von MTV;
•
Attraktivität der O&G-Abteilung wird durch einheitliche Behälter gesteigert und
wirkt verkaufsfördernd;
•
Sauberkeit, die durch strenge Hygienevorschriften und durch die Reinigung nach
jedem Umlauf garantiert wird, bringt Vorteile am POS;
•
Vielfalt durch verschiedene, untereinander kompatible Typen für die gesamte O&G
Palette;
•
Hohe Stabilität und mehr Sicherheit bei Transport und Lagerung;
•
Reduzierung des Bruchrisikos beim Transport;
•
Optimale Auslastung der Fahrzeuge durch Logistiknetzwerk;
•
Reduktion der Logistik- und Lagerkosten bei klappbaren MTV-Systemen;
•
Keine Investitionskosten bei Dienstleistungssystemen und
Seite 102 von 151
MTV - Ergebnisse und Schlussfolgerungen
•
Einsparungen bei den Entsorgungskosten durch Einsatz von MTV.
Besonders Eigenmarken und Bio-Produkte der Handelsketten werden vorwiegend in ETV
transportiert. Das Ergebnis der Interviews mit den Stakeholders der Lebensmittelbranche
ist eindeutig: MTV ist die kostengünstigere Variante. Höhere Kosten bei ETV werden mit
dem Zusatznutzen der Werbefläche erklärt.
Das Ergebnis der Literaturrecherche ist eindeutig: MTV sind ökologisch und ökonomisch
die günstigere Variante für den O&G-Transport. Bei weitem die Mehrheit der verfügbaren
Vergleiche zwischen unterschiedlichen Transportsystemen für O&G räumt
Mehrwegsystemen in beiden Bereichen entscheidende Vorteile ein.
10.3.3 MTV - Transportlogistik
Oft genannte Argumente für den Einsatz von ETV sind die geringen Transport-km und
damit verbunden die geringeren Kosten und Umweltauswirkungen im Vergleich zu einem
Mehrwegsystem.
Die Transportlogistik in einem Handelsunternehmen macht jedoch bei näherer
Betrachtung zwischen ETV und MTV keine Unterschiede:
ETV
werden
nach
Gebrauch
gemeinsam
mit
MTV
auf
Rollwägen/Paletten von den Filialen in
die regionalen Logistikzentren abgeholt
und von dort an einen Abfallverwerter
übergeben. MTV werden aus dem
Logistikzentrum
vom
MTVSystemanbieter
zur
Reinigung
gebracht.
Abbildung 10-2: TV-Abtransport aus einer
Lebensmittelhandelsfiliale (ÖÖI, 2004)
Ob
die
Entfernung
zwischen
Logistikzentrum und Verwerter bzw.
Entsorger
von
ETV,
oder
zur
Waschanlage für MTV größer ist,
darüber kann es keine allgemeine
Aussage geben. Dieser Punkt ist für
jeden Fall einzeln zu klären.
Prinzipiell gleichen sich somit die Transportwege von ETV und MTV innerhalb eines
Unternehmens. Kostenunterschiede resultieren aus der unterschiedlichen Auslastung des
LKW-Ladevolumens beim Transport von der Filiale zum Logistikzentrum.
10.3.4 Erhöhter Warenschutz durch MTV
Laut PHILIPP (1995) erfüllt eine optimale Transportverpackung die Schutz-, Logistik- und
Marketingfunktion so gut wie möglich und entspricht gleichzeitig den ökologischen, sowie
kostenmäßigen Anforderungen. TV sind aus zwei Gründen notwendig: Erstens bedarf die
Ware auf dem Weg vom Erzeuger zum Vertreiber eines Schutzes vor Schäden
(Schutzfunktion) und zweitens ermöglicht die TV eine rationellere Handhabung der
Produkte (Rationalisierungsfunktion).
Während des Transports und der Lagerung sind die verpackten Güter zahlreichen
Belastungen ausgesetzt, denen die TV standhalten muss. Ist dies nicht der Fall und wird
eine TV schadhaft, so kann es zu Schäden an verpackten Waren kommen, deren Wert
den Schaden an der Verpackung um das 10- bis 20fache übertrifft.
Seite 103 von 151
MTV – Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Der VDW
schätzt 2004 das
Schadensaufkommen
durch
beschädigte Karton-ETV in den
Verkaufsstellen deutscher Diskonter,
Drogerie- und Verbrauchermärkte
sowie des Lebensmitteleinzelhandels
auf rund € 300 Mio.
Abbildung 10-3: LM-Abfälle auf
Großgrünmarkt Inzersdorf (ÖÖI, 2004)
dem
Aus der Versorgungsbilanz für
Gemüse für Österreich 2003/04
(STATISTIK AUSTRIA, 2004) geht
die Höhe der Verluste hervor:
Je rund 13 % Obst bzw. Gemüse
der Inputmenge sind als Verlust
ausgewiesen!
In absoluten Zahlen gesprochen heißt das, dass rund 340.000 t O&G ohne Nutzen zu
bringen produziert werden, um anschließend von der Abfallwirtschaft entsorgt werden zu
müssen. Über die Höhe des Anteils der Verluste resultierend aus schadhaften TV gibt es
keine gesicherten Zahlen. Alleine die Höhe der Verluste spricht jedoch eindeutig dafür,
dass dem Aspekt des Warenschutzes bei der Konzeption von TV höchste Priorität
zukommen muss. MTV werden den Anforderungen des Warenschutzes beim Transport
gerecht.
10.4 MTV – Standardisiert und kompatibel
Stabilität innerhalb der logistischen Kette setzt Stapelfähigkeit voraus. Grundlage dafür
bieten standardisierte Abmessungen, welche gleichzeitig die Zusammenfassung einzelner
Einheiten zu größeren, platzsparenden Einheiten ermöglichen.
In Österreich sorgt der Logistikverbund
Mehrweg
durch
die
Sicherstellung der technischen und
organisatorischen Kompatibilität für
den effizienten Einsatz von MTV in der
logistischen Kette. Die einzelnen MTVSysteme werden den Anforderungen
der
Kompatibilität
und
Standardisierung
beim
Transport
gerecht
und
zeigen
Vorteile
gegenüber Einwegvarianten.
Auch das Ziel der WKO ist ein
einheitliches MTV-System für den
gesamten Handel. Aus Sicht der WKO
ist eine Koordinierung der derzeit
vorhandenen
Systeme
unbedingt
notwendig.
Seite 104 von 151
Abbildung 10-4: Gestapelte STECO-Boxen, tlw.
Gefaltet (ÖÖI, 2004)
MTV - Ergebnisse und Schlussfolgerungen
10.5 MTV – International17
In der Schweiz wird O&G mehrheitlich in
MTV transportiert. MIGROS mit einer MTVQuote von rund 80 % (SIPEK, 2004) hat für
mehrere Verpackungsinnovationen Preise
gewonnen. Die Mehrweg-Bananentrays21
wurden
mit
dem
World-Star-Preis
ausgezeichnet. Die Jury würdigte den guten
Produktschutz
und
die
optimalen
Präsentationsmöglichkeiten im Laden. Mit
diesem neuen Bananentray lassen sich
jährlich 400 t Karton einsparen (KISTLER,
2004).
Abbildung 10-5: Bananen-MTV auch
für den POS (KISTLER, 2004)
Die Vorreiterrolle hinsichtlich MTV nimmt
der
britische
Markt
ein,
wo
Transportprozesse
optimiert
und
kostenminimiert wurden und werden. In
Deutschland scheint die Situation mit der in
Österreich vergleichbar. Frankreich, Italien
und
Spanien
setzen
eher
auf
Einwegvarianten beim Transport von O&G
(LEISCH, 2004).
Schweden entwickelte als eines der ersten Länder ein MTV-System, welches Anliegen
der gesamten Versorgungskette schon bei der Entwicklung einbezog. Das Projekt
EUROCRATE zeigte in einem 1:1-Versuch im Lebensmitteleinzelhandel die Funktionalität
und Effizienz von MTV.
In zwei Testregionen in Schweden sollten binnen zweier Jahre rund 25 % der
gehandelten Waren in MTV transportiert werden (LUNDBERG, 2003). Die
Projektevaluierung ergab, dass durch die Produktion der MTV rund 16,1 Mio. kWh
Energie gespart wurden, dass rund 12.100 Transport-Km eingespart wurden und dass
12.475 t Verpackungsabfälle vermieden wurden. Anwender sparten demnach € 0,2 bei
jedem Einsatz (gesamt ca. € 2,5 Mio.).
Besonders im Lebensmitteleinzelhandel zeigte sich, dass die Kosten für
Verpackungsmaterial und vor allem die Kosten durch zu Bruch gegangene Ware stark
zurückgingen. Vereinfachtes Handling der MTV spart Zeit und damit Geld, ebenso wie die
Möglichkeit höherer Stapelung und damit besserer Auslastung der LKW. Eine
Übertragbarkeit des Systems in andere Regionen und/oder Länder ist gegeben, größere
Einheiten können die Dienstleistung Warentransport noch effizienter abwickeln. Im Laufe
dieser Initiative entstanden 130 Arbeitsplätze. Hochrechungen zeigen, dass die Kosten
durch einen schwedenweiten Einsatz ca. € 15 Mio. pro Jahr zurückgehen würden,
umgelegt auf die EU entspricht das ca. € 700 Mio.
17
http://www.swisspack.ch/Logistikaktuell.htm
Seite 105 von 151
MTV – Ergebnisse und Schlussfolgerungen
10.6 MTV – Marktanteile national
Statistische Daten zum Wiener Lebensmittelmarkt sind nicht verfügbar. Eine grobe
Abschätzung der Marktverteilung im Lebensmitteleinzelhandel für den Raum Wien bieten
die Angaben der Gesprächspartner der einzelnen Handelsketten:
Tabelle 10-1: Marktanteile Lebensmitteleinzelhandel, Österreich und Wien
(LEBENSMITTELZEITUNG, 2003; PROPST, 2004; WANDL, 2004; ANDRÄ, 2004)
Markt LEH
Österreich
Wien
REWE
26 %
40-50 %
SPAR AG
22 %
Rd. 23 %
HOFER
12 %
keine Angabe
ZIELPUNKT
6%
8-9 %
Diskonter (HOFER, LIDL) arbeiten mit dem Bild der KonsumentInnen, dass Mehrweg
teurer ist als Einweg. TV für O&G erfüllen überwiegend auch die Funktion der
Produktpräsentation. Da die Diskontfilialen „billig“ erscheinen sollen, werden auch keine
MTV für O&G verwendet.
10.7 MTV und der O&G-Konsum
Die rund 900 landwirtschaftlichen Betriebe in Wien bewirtschaften 16 % der Stadtfläche,
300 davon produzieren O&G (ÖSTAT, 1999). Rund 70 % des Frischgemüsebedarfs in
Wien wird aus eigener Produktion gedeckt18.
Zahlen zur Höhe und Verteilung des O&G-Verkaufs in Wien sind nicht verfügbar, daher
wurde aus der Versorgungsbilanz der STATISTIK AUSTRIA (2004) die transportierte
O&G-Menge abgeschätzt:
Jede Wienerin und jeder Wiener konsumieren jährlich rund 95 kg Obst und über 100 kg
Gemüse, sowie rund 60 kg Kartoffeln. Die beliebteste Obstsorte ist der Apfel
(28 kg/EW*a), gefolgt von Bananen (10 kg/EW*a). Paradeiser (20 kg/EW*a) ist das
beliebteste Gemüse vor Zwiebeln und Salaten (je 10 kg/EW*a). In Summe werden somit
in Wien jährlich über 400.000 t O&G (inkl. Kartoffeln) konsumiert.
10.8 MTV-Quote für O&G
Der Anteil der O&G-Transporte, die in Wien mit MTV organisiert werden, liegt zwischen
30 und 50 %. Die Mehrwegquote für O&G-Transporte bei SPAR AG beträgt 51 %
(WANDL, 2004) und bei BILLA je nach Jahreszeit zwischen 40 % und 50 % (PROPST,
2004).
Auf Grund der großen Mengen, die täglich transportiert werden, kann durch die
Steigerung der MTV-Quote eine nennenswerte Abfallmenge vermieden werden.
18
http://www.gartenbau.or.at/index.php?node=206
Seite 106 von 151
MTV - Ergebnisse und Schlussfolgerungen
10.9 O&G-Einkauf - ein Tagesgeschäft
Zwischen den Produzenten von O&G und den Handelsketten bestehen keine langfristigen
Lieferverträge. Diese Flexibilität im O&G-Einkauf spricht dafür, dass Umstellungen von
TV-Systemen vom Handel relativ rasch vollzogen werden können.
10.10
MTV in der Praxis
In Mehrwegsystemen zwischen zwei Partnern kann das System individuell auf die
Wünsche angepasst werden. Nehmen mehrere Anwender ein System in Anspruch nimmt
zwar der Koordinierungsaufwand zu, es steigen aber auch die Synergieeffekte im
Logistikbereich. Wird die Organisation des Systems in externe Hände gelegt, so wird von
Dienstleister-Systemen gesprochen.
In Österreich sind vorwiegend MTV
von drei großen Anbietern im Umlauf:
Zwei internationale Systemdienstleister (STECO und IFCO) mit
klappbaren Systemkisten, welche
nicht nur den O&G-Bereich bedienen
und der im Poolsystem agierende
Kistenpool mit starren Kisten wickeln
den Großteil der MTV-Transporte im
O&G-Bereich ab. Der Vorteil der
klappbaren Kisten, im Vergleich mit
der starren Kiste, zeigt sich in der
Volumenreduktion im leeren Zustand
und damit einer besseren Auslastung
der Transportmittel beim Rücktransport und bei der Lagerung.
Abbildung 10-6: diverse MTV im praktischen
Einsatz (ÖÖI, 2004)
Die Mitglieder des Kistenpools transportierten im Jahr 2000 rd. 20 Mio. Transporteinheiten
mittels Kistenpool-Kisten. Anhand der Inventur im Jahr 2000 berechnete der Kistenpool
eine durchschnittliche Umlaufzahl für alle Mitglieder von 5,4. Der Hauptanteil der
Transporte lag eindeutig in Ostösterreich (BURKET, 2004).
Bspw. transportierte die „LGV Frischgemüse Wien“, als ein Mitglied des Kistenpools, rund
4,2 Mio. Transporteinheiten mittels Kistenpool-Kisten. Die LGV weist eine Umlaufzahl von
4,2 aus (KÖRBL, 2004).
STECO betreut weltweit jährlich 50 Mio. Verpackungsauslieferungen, als durchschnittliche
Umlaufzahl wird 7,4 angegeben. In Österreich werden jährlich rund 5 Mio.
Verpackungseinheiten abgewickelt (LEISCH, 2004).
IFCO in Österreich vermietet rund 2,5 Mio. Transporteinheiten sowohl für den Export, als
auch für innerösterreichischen Transport (SIPEK, 2004).
Wie die Recherche ergab kritisiert der Lebensmittelhandel die gängige Praxis des
Kistenpools. Die hygienisch zumindest fragwürdige Praxis der Reinigung durch die
kleinen Pool-Teilnehmer und Produzenten selbst „im Hinterhof„ zeigt sich im
Erscheinungsbild der Kisten recht deutlich. Noch dazu werden diese Kosten von den
Teilnehmern meist nicht wahrgenommen und dementsprechend auch nicht
weiterverrechnet. Auf Grund der unzureichenden Sauberkeit entstehen optische und
hygienische Nachteile für MTV. Diese Umstände führten zur Errichtung von
Waschanlagen bei BILLA und der LGV. Die beiden Anlagen würden rd. 60 % der für den
Wiener Raum notwendigen Reinigungskapazitäten für die Kistenpool-Kiste abdecken.
Seite 107 von 151
MTV – Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die mangelnde Verfügbarkeit von
Kistenpool-Kisten führt, nach Aussage
der angesprochenen Teilnehmer, zu
Problemen bei der Beschaffung von
leeren MTV.
Abbildung 10-7: Trittbrettfahrer für KistenpoolKisten (ÖÖI, 2004)
Aufgrund der offenen Strukturen ist der
Schwund groß und führt zu Nachkäufen
durch die Poolteilnehmer. Ein weiteres
Phänomen
sind
Trittbrettfahrer.
Kistenpool-Kisten finden sich in vielen
Bereichen der Gesellschaft (Flohmarkt,
Keller, Kleingewerbe etc.) wieder.
10.11
MTV – Entscheidungsträger
Mit den vom Österreichischen Ökologie-Institut aufbereiteten Grundlagen wurden die
Entscheidungsträger im System Lebensmitteltransport ermittelt, um im nächsten Schritt
auf Basis der „PRO MTV“-Argumente umweltfreundliche Mehrwegsysteme zu forcieren.
Die Interviewergebnisse mit den Stakeholder der Branche zeigen eindeutig, dass die
Entscheidung, welche TV bei O&G eingesetzt werden, allein der Handel trifft.
Produzenten und Zwischenhändler müssen die Wünsche und Anforderungen des
Handels akzeptieren und ihre Produkte in der vom Handel geforderten Verpackungsart
anliefern.
10.12
PRO MTV – Sektorübergreifende Entscheidungen
Die Aufgabe des Zentralen Einkaufs einer Lebensmittelhandelskette ist es,
kostenoptimiert O&G zu beschaffen. Die Aufgabe der Logistik-Abteilung ist es, Ware
möglichst kosteneffizient und termingerecht von A nach B zu transportieren. Zwei
Zielsetzungen, die sich nicht immer decken. Eine der wichtigsten Funktionen einer TV ist
der Schutz der Ware vor äußeren Einflüssen. Diese Anforderungen an den Warenschutz
werden speziell durch standardisierte MTV erfüllt. Investitionen in qualitativ hochwertige
MTV-Systeme können die Kosten im Logistikbereich erhöhen, jedoch Verluste durch
Schaden an der Ware bei Lagerung und Transport reduzieren. Aus der Sichtweise des
Gesamtunternehmens kann sich damit ein derartiger Kapitaleinsatz durchaus rechnen.
Sektorübergreifende Entscheidungen im Unternehmen führen zu Kostentransparenz und
zeigen so den resultierenden Nutzen von eingesetzten MTV im gesamten Betrieb auf.
10.13
MTV – Potential bei O&G
Produkte wie Äpfel, Gurken, Karotten, Kartoffeln, Paprika, Salate, Tomaten, Zitrusfrüchte
und Zwiebeln werden von der SPAR AG zu sehr hohem Anteil (> 90 %) in MTV befördert.
Überwiegend bzw. hoch (50 - 90 %) ist der Anteil bei Pfirsichen, Nektarinen, Kraut, Kohl,
Chinakohl. Bei unter 50 % liegt der MTV-Anteil bei den Produkten Karfiol und Bananen.
Eigenmarken („Quality line“, „Spar natur pur“) werden aufgrund des angenommenen
Werbeeffektes in ETV (bedruckte Kartons) ausgeliefert.
Seite 108 von 151
MTV - Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Spargel und Endiviensalat, also Erzeugnisse, welche eine hohe Luftfeuchtigkeit
benötigen, werden in Karton-ETV transportiert. Für Bananen hingegen, nach wie vor als
das Beispiel für ETV gehandelt, existieren bereits MTV-Lösungen am internationalen
Markt. Bei Rispentomaten, Gurken und Melonen fallen die Entscheidungen bei
verschiedenen Handelsketten unterschiedlich aus. Steigerungspotenziale für MTV in
Österreich bestehen vor allem bei mengenmäßig starken Produkten wie Bananen,
Tomaten, oder Äpfel.
VOLK (1996) rechnete anhand der Kriterien für TV-Systeme im O&G-Bereich die Anteile
von MTV für das Jahr 2010 hoch: Für Inlandsware werden 80 %, für Importware 60 %
prognostiziert.
Abbildung 10-8: Verbrauch und Anteile an MTV für verschiedene Produkte bei der
SPAR AG, (STATISTIK AUSTIRA, 2003 und WANDL, 2004)
Verbrauch und Anteil an MTV für verschiedene
Produkte bei der SPAR AG (STATISTIK AUSTRIA, 2004 und WANDL, 2004)
70
61,0
Verbrauch [kg/EW*a]
60
50
40
28,0
30
20,8
20
14,8
10,8
10
1,6
4,4
6,1
4,8
4,4
5,8
4,7
8,6
6,8
Zw
ie
be
l
S
al
at
e
To
m
at
en
G
ur
ke
n
K
ar
ot
te
n
K
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a
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0
Produkte und Produktgruppen:
Der Anteil an MTV bei Transporten bei der SPAR AG ist...
sehr gering
10.14
mittel
überwiegend
hoch
sehr hoch
MTV und öffentliche Beschaffung
Nach SCHÖNBACK (1999) stellt die öffentliche Hand innerhalb der EU bis zu 20 % des
Bruttoinlandsproduktes. Die Stadt Wien hat im letzten Jahr für Produkte und
Dienstleistungen rund € 5 Mrd.19 ausgegeben. Ein derartig großer Nachfrager kann durch
Setzung gezielter Schwerpunkte Entwicklungen vorantreiben bzw. initiieren.
Laut BVergG 2002 § 21 Abs. 6 hat die öffentliche Hand (in all Ihren Ausbildungsformen)
im Vergabenverfahren auf Umweltgerechtheit der Leistungen Bedacht zu nehmen.
Eine verstärkte Rücksicht auf ökologische Gesichtspunkte bei Ausschreibungen und
Zuschlagskriterien verbunden mit der Marktmacht der Stadtgemeinde Wien sind nicht zu
vernachlässigende Impulse für neue, umweltgerechtere Produkte.
19
www.magwien.gv.at/ma22/oekokauf/beschaffung.htm
Seite 109 von 151
MTV – Ergebnisse und Schlussfolgerungen
10.15
MTV - Kooperation mit der SPAR AG
Die Aufgabe des Österreichischen Ökologie-Instituts in diesem Projekt war es, neben der
Darstellung der Vor- und Nachteile einzelner TV-Systeme, auch eine Kooperation
zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aufzubauen. Die SPAR AG schätzt die
Vorteile von MTV schon seit langem und hat im Zuge des vorliegenden Projekts die MTVQuote von 44 % im Jahr 2003 auf 51 % im Jahr 2004 erhöht.
SPAR befördert die Hälfte der O&G-Mengen in MTV-Systemen. Durch die Steigerung der
MTV-Quote konnte SPAR im Zuge des Projekts im letzten Jahr weitere 3.500 t ETV und
damit letztendlich Abfälle vermeiden. Gleichzeitig sinken die Verluste durch beim
Transport beschädigte Ware, was für SPAR nicht nur weniger Ausfall, sondern auch
effizientere Warenübernahme und bessere Hygiene während des Transportes bedeutet.
In Zusammenarbeit mit der Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima wurden am 26.01.2005 die
Projektergebnisse im Rahmen einer Pressekonferenz im Cafe Landtmann vorgestellt.
Umweltstadträtin
Sima,
Herbert
Wandl
(Leiter
der
Abteilung:
Zentrales
Sortimentsmanagement O&G/Blumen der SPAR AG) und Christian Pladerer
(Österreichisches Ökologie-Institut) erläuterten vor rund 20 JournalistInnen die
erfolgreiche Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Die Erhöhung der
MTV-Quote bei der SPAR AG stellt einen aktiven Beitrag zur Abfallvermeidung dar.
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MTV - Ausblick und Empfehlungen
11 AUSBLICK UND EMPFEHLUNGEN
11.1 MTV und die Politik
Die Praxis zeigt, dass Mehrwegtransportsysteme im Wettbewerb erfolgreich bestehen.
Die aufgezeigten Vorteile von MTV sind für die Wahl dieser Transportverpackung
ausschlaggebend. Um das restliche Potential ausschöpfen zu können, sind neben dem
kontinuierlichen Aufzeigen der Vorteile von MTV auch unterstützende Maßnahmen der
Politik und Verwaltung notwendig. Internationale Bestrebungen, die zu kompatiblen und
standardisierten MTV-Systemen führen, sind von Seiten der österreichischen Politik und
Verwaltung zu unterstützten. Kostenwahrheit und Ressourcenbesteuerung können die
Vorteile von MTV-Systemen noch mehr transparent machen.
11.2 MTV und die Rückverfolgbarkeit
Durch eine Richtlinie der EU ist die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln seit
01.01.2005 gesetzlich verpflichtend. Diese Verpflichtung ist in bestimmten MTV-Systemen
bereits verwirklicht. Clearingstellen einzelner Dienstleister können für jede MTV Auskunft
geben, welche Ware wo und wann damit transportiert wurde.
•
Wie wirkt sich die Verordnung auf die Transportlogistik von O&G aus?
11.3 MTV und der Handel
Logistische Aufgaben einerseits und Einkauf andererseits werden in verschiedenen
Abteilungen oder sogar Tochtergesellschaften wahrgenommen. Jedes Unternehmen legt
eigene Bilanzen, ist anderen Vorständen Rechenschaft schuldig und so kommt es, dass
kurzfristige Erlöse vor dem Gesamtergebnis stehen, so das Ergebnis der Interviews mit
Logistikern und Einkäufern im Lebensmittelhandel. Für MTV zeigt dieser Umstand
folgende Konsequenzen:
Logistiker und O&G-Einkäufer sind jeweils angehalten, die Kosten in ihrem
Einflussbereich zu minimieren. Ein Logistiker, welcher MTV zu einem höheren Preis
einsetzen will, muss in seinem Einflussbereich höhere Kosten verantworten. Faktum ist,
dass durch den Einsatz von MTV und dem damit erhöhten Warenschutz die Ausfallsquote
durch Bruch stark reduziert wird. Daraus folgen gesteigerte Erträge beim Verkauf, welche
die Mehrkosten der Logistik bei weitem kompensieren.
•
Warum wird diese Erkenntnis im Lebensmittelhandel nicht entsprechend umgesetzt?
•
Wie können die Projektergebnisse den Unternehmensführungen der
Handelsketten kommuniziert werden?
•
In welchem Umfang kann ein Unternehmen durch MTV-Einsatz Kosten sparen?
•
Welche Unternehmensstrukturen sind hierfür erforderlich bzw. förderlich?
11.4 MTV und der Kostenfaktor Transport
Ein Einflussfaktor auf die Wettbewerbsfähigkeit von MTV sind Transportkosten,
schließlich sind die Transportwege für ETV andere als für MTV.
Seite 111 von 151
MTV - Ausblick und Empfehlungen
Diese Tatsache heißt aber nicht, dass die Transportwege einer MTV prinzipiell länger
sind, als die einer anderen ETV. Vergleiche und Aussagen können nur für konkrete
Fragestellungen unter angenommenen Rahmenbedingungen getätigt werden.
•
Welche Transportleistungen werden in Österreich im Bereich O&G erbracht?
•
Welche Rolle spielt der Kostenfaktor Transport in Wien/Österreich?
11.5 MTV und der Warenschutz
Während des Transports und der Lagerung sind die verpackten Güter zahlreichen
Belastungen ausgesetzt, denen die TV standhalten muss. Versagt eine TV, so kann es zu
Schäden
an verpackten Waren kommen, deren Ausmaß den Schaden an der
Verpackung um das 10 bis 20fache übertrifft . Aus der Versorgungsbilanz für Gemüse für
Österreich 2003/04 (STATISTIK AUSTRIA, 2004) geht die Höhe der Verluste hervor:
Knapp 14 % Obst bzw. 13 % Gemüse der Inputmenge sind als Verlust ausgewiesen!
In absoluten Zahlen gesprochen heißt das, dass rund 340.000 t O&G ohne Nutzen zu
bringen, produziert werden und anschließend von der Abfallwirtschaft entsorgt werden
müssen.
•
Wie lassen sich diese rund 340.000 t Verluste an O&G erklären?
•
Wie setzt sich diese Menge zusammen?
•
Welche Ursachen stehen hinter diesen Verlusten?
•
Wie sehen die damit verbundenen Materialflüsse aus?
•
Welchen abfallwirtschaftlichen Schienen (Verwertung, Entsorgung) werden die
Verluste zugeführt?
•
Welche Möglichkeiten gibt es, diese Verluste zu reduzieren?
•
Welche Teilnehmer am System würden von einer Reduktion profitieren?
•
Wie hoch sind Verlustraten anderer Lebensmittel (z. B. Kartoffeln, Getreide)?
11.6 MTV und globales Denken
Für internationale Anbieter von MTV-Systemen sind globale Mehrwegsysteme durchaus
denkbar. So könnten in Mittelamerika produzierte MTV mit Bananen nach Europa
transportiert und von dort mit Grundstoffen nach China verschifft werden, anschließend
gelangen sie mit Gebrauchsgütern in die USA und von dort mit Grundnahrungsmitteln
zurück nach Mittelamerika. Der Kreislauf beginnt erneut. Das Beispiel der Mehrweg-EuroPalette hat dies erfolgreich demonstriert.
Voraussetzung für das Funktionieren eines solchen Systems ist Standardisierung und
Kompatibilität unter den verschiedenen Marktteilnehmern. Bestehende Initiativen zur
Normung und Standardisierung nehmen im oben beschriebenen Szenario eine zentrale
Stellung ein. Möglicherweise müssen neue Initiativen gesetzt werden.
•
Wie kann die Stadt Wien die Projektergebnisse PRO MTV nachhaltig gegenüber
dem Bund kommunizieren?
•
Wie kann die Stadt Wien unter Mithilfe von Fachexperten die internationale
Zusammenarbeit stärken? (Workshops, Veranstaltungen, ...)
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MTV - Ausblick und Empfehlungen
11.7 MTV und der Österreichische Kistenpool
In Österreich sind vorwiegend MTV von drei großen Anbietern im Umlauf: Zwei
internationale Systemdienstleister (STECO und IFCO) mit klappbaren MTV und der im
Poolsystem agierende Kistenpool mit starren MTV wickeln den Großteil der MTVTransporte im O&G-Bereich ab.
Wie die Ergebnisse zeigen, reduzieren klappbare Systeme die notwendigen Transporte
sowie Aufwendungen für Lagerhaltung.
•
Gibt es Wege, den Kistenpool auf klappbare Kisten umzustellen?
•
Welche Einsparungen an Transporten, Kosten, Umweltbelastungen können damit
erreicht werden?
11.8 MTV und weitere Produkte
Hohe Umlaufzahlen und weite Verbreitung tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg
von MTV-Systemen bei. Neben O&G sind auch bei Fleisch- und Milchprodukten bereits
MTV-Systeme am Markt vorhanden. Neben diesen „klassischen“ Zielgruppen denken
Systemanbieter bereits über eine Expansion in andere Produktgruppen nach. Genannt
wurden unter anderem Zucker, Keramik, Porzellan etc.
•
Welche Produkte, neben O&G kommen im Lebensmittelhandel für MTV in Frage?
•
Welche Produkte außerhalb des Lebensmittelhandels kommen für MTV in Frage?
•
Unter welchen Rahmenbedingungen können MTV auch für andere
Produktgruppen erfolgreich zum Einsatz kommen?
•
Welche Abfallmengen könnten dadurch vermieden werden?
11.9 MTV und die Stadtverwaltung Wien
Als größter Arbeitgeber Wiens fallen zwischen den einzelnen Abteilungen, Magistraten,
Standorten bzw. Bürogebäuden der Gemeindeverwaltung zahlreiche Transporte an.
•
Welche Güter werden in welchen Mengen und in welchen Verpackungen wie weit
transportiert?
•
Welche unterschiedlichen Anforderungen entstehen an die TV durch Transporte
innerhalb bzw. außerhalb eines Gebäudes?
•
Gibt es MTV-Systeme, die solchen Anforderungen gerecht werden?
•
Sind ETV im Einflussbereich der Stadt Wien durch MTV ersetzbar?
•
Welche Mengen an Abfällen könnten dadurch vermieden werden?
11.10
MTV und Ökokauf Wien
Eine
verstärkte
Rücksicht
auf
ökologische
Gesichtspunkte
bei
Ausschreibungen und Zuschlagskriterien verbunden mit der Marktmacht der
Stadtgemeinde Wien ist ein nicht zu vernachlässigender Impuls für neue,
Ressourcen schonendere Produkte.
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MTV - Ausblick und Empfehlungen
Die Stadt Wien vergibt jährlich Aufträge über € 5 Mrd. für Produkte und Dienstleistungen
und gleichzeitig ist die öffentliche Hand gesetzlich angehalten im Vergabeverfahren auf
Umweltgerechtheit der Leistungen Bedacht zu nehmen. Mit dem Projekt Ökokauf Wien
trägt die Stadt Wien diesen Umständen bereits Rechnung.
•
Wie kann die Verwendung von MTV als (Muss-)Kriterium in allfällige
Kriterienkataloge des Ökokauf Wien eingehen?
11.11
MTV und der Großgrünmarkt Inzersdorf
Abbildung 11-1: Mistplatz und ETV aus Holz am Großgrünmarkt Inzersdorf
Die derzeit 27 Einzelhandelsmärkte in Wien werden hauptsächlich über den
Großgrünmarkt Inzersdorf mit Produkten versorgt. Auf über 400.000 m² bieten ca.
150 Produzenten und Großhändler O&G und Blumen zum Verkauf an Wiederverkäufer
an. Den Großkunden (Gastronomie, Einzelhändler) steht am Gelände ein Mistplatz der
MA 48 zur Entsorgung ihrer Abfälle, darunter hauptsächlich gebrauchte ETV, zur
Verfügung. Pro Jahr werden rund 2.000 t Abfälle auf diese Art entsorgt.
•
Welche Mengen und Arten an TV werden am Großgrünmarkt umgesetzt?
•
Warum werden von den Kunden des Großgrünmarktes ETV eingesetzt?
•
Welches MTV-System könnte unter welchen Rahmenbedingungen funktionieren?
•
Welche Abfallmengen könnten damit vermieden werden?
11.12
MTV und Publikationen
Publikationen zu in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnissen in einschlägigen
Fachmagazinen (WASTE MAGAZIN, MÜLLMAGAZIN, etc.) werden vom österreichischen
Ökologie-Institut angestrebt.
Die Verbreitung der Projektergebnisse innerhalb der Branche könnte zu einer Stärkung
von MTV im Lebensmittelhandel führen.
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MTV - Verzeichnisse
12 VERZEICHNISSE
12.1 Quellenverzeichnis
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BUNDESGESETZBLATT für die Republik Österreich: Bundesvergabegesetz BGBl. I Nr.99/2002
BUNDESGESETZBLATT für die Republik Österreich: Lebensmittelhygieneverordnung BGBl. II Nr. 31/1998
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Seite 118 von 151
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efficient load transport, Beuth Verlag GmbH Berlin, VDI-Gesellschaft Fördertechnik, Materialfluss, Logistik;
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VERORDNUNG (EG) Nr. 178/2002 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 28.
Januar 2002 zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts, zur
Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und zur Festlegung von Verfahren zur
Lebensmittelsicherheit; 2002
VOLK Astrid: Die Rolle von Mehrweg-Transportverpackungssystemen bei der Beschaffung von Konsumgütern
– Eine Erkundungsstudie am Beispiel des Obst- und Gemüseeinkaufs durch den Österreichischen
Lebensmittelhandel, Diplomarbeit am Institut für Agrarökonomie an der Universität für Bodenkultur Wien, 1996
WANDL Herbert (Leiter der Abteilung: Zentrales Sortimentsmanagement Obst&Gemüse / Blumen bei SPAR
ÖSTERREICHISCHE WARENHANDELS-AG): Interview, 2004
WERNER Leonhard: Ökobilanz von Einweg-Karton- und Mehrweg-Polypropylen-Transportverpackungen für
Joghurtbecher,
http://www.studentenseite.de/diplomarbeiten/frameindex.html?http://www.diplom.de/db_studentenseite/diplom
arbeiten5124.html, Diplomarbeit an der Hochschule Johannes Kepler Universität Linz, 1996
WÖGINGER Helmut: Technologierecherche und Stoffstromanalyse einer Schlüsselbranche für die
nachhaltige Entwicklung einer Region, Vermeidungs-, Verwertungs- und Entsorgungsmethoden für
Fleischerei- und Schlachtbetriebe vor dem Horizont einer nachhaltigen Entwicklung, Diplomarbeit an der
Technischen Universität Graz, 1994
WOLLEIN Andreas: Mehrweggebinde - teures Handling für den Handel: eine kritische, betriebswirtschaftlich
orientierte Bestandsaufnahme im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie, Diplomarbeit am Institut
für Technologie und Warenwirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, 1994
WOREL Rupert: Abfallwirtschaftliche Betrachtung von Transportverpackungen: Produktbilanzvergleich von
Einweg- zu Mehrwegtransportverpackungen, Diplomarbeit am Institut für Wasserversorgung,
Gewässerökologie und Abfallwirtschaft, Abteilung Abfallwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien,
1995
Seite 119 von 151
MTV - Verzeichnisse
12.2 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 0-0: PK, rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ma53/rkfoto/
Abbildung 0-1: EUROCRATAE
Titelseite Innen
8
Abbildung 1-1: Abfallminimierung gemäß ÖWAV Regelblatt 509 .....................................................................15
Abbildung 5-1: Pro Kopf Verbrauch an O&G in Österreich 2003/04 (STATISTIK AUSTRIA, 2004) .................42
Abbildung 5-2: Versorgungsbilanz O&G für Österreich 2003/04 (STATISTIK AUSTRIA 2004) .......................43
Abbildung 5-3: Verluste an O&G in Österreich zwischen 1994 und 2004, (STATISTIK AUSTRIA, 2004)........44
Abbildung 5-4: Produktion an O&G in Österreich und Wien 2002 (STATISTIK AUSTRIA 2004) .....................45
Abbildung 5-5: Absatzmärkte der Wiener Gartenbaubetriebe, Mehrfachnennung möglich (ÖSTAT, 1999) .....45
Abbildung 5-6: Halle Gärtnerei Jelinek (ÖÖI, 2004) .........................................................................................46
Abbildung 5-7: Mehrweg-Erntekiste der LGV Frischgemüse Wien (ÖÖI, 2004)...............................................47
Abbildung 5-8: Lagerhalle der LGV Frischgemüse Wien für TV (ÖÖI, 2004) ...................................................48
Abbildung 6-1: Umsätze des europäischen Lebensmittelhandels 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003)....51
Abbildung 6-2: Privater Verbrauch pro Kopf 2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003) ....................................52
Abbildung 6-3: Die Großen Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in Europa nach Umsatz
2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003) .................................................................................................52
Abbildung 6-4: Top 5 Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in Deutschland nach Umsatz
2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003) .................................................................................................53
Abbildung 6-5: Top 5 Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in der Schweiz nach Umsatz
2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003) .................................................................................................53
Abbildung 6-6: Top 5 Handelsunternehmen in den Bereichen Food und Nonfood in Österreich nach Umsatz
2002 (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003) .................................................................................................54
Abbildung 6-7: Umsätze im LEH im Jahr 2003 (AC NIELSEN, 2004) ..............................................................55
Abbildung 6-8: MTV auf Rollcontainern im Logistikzentrum St. Pölten (ÖÖI, 2004) .........................................58
Abbildung 6-9: Abtransport von TV einer BILLA-Filiale (ÖÖI, 2004).................................................................60
Abbildung 6-10: Verbrauch und Anteile an MTV für verschiedene Produkte bei der SPAR AG, (STATISTIK
AUSTRIA, 2004 und WANDL, 2004) .......................................................................................................62
Abbildung 7-1: Art und Anzahl der verschiedenen Kistenpool-Kisten und Berechnung der Umlaufzahl Stand
2000 (BURKET, 2004) .............................................................................................................................66
Abbildung 7-2: Technische Daten für die STECO box 2000_fresh box am Beispiel des Typ 6421 (LEISCH,
2004)........................................................................................................................................................67
Abbildung 7-3: STECO-Box in der Waschstraße (ÖÖI, 2004)..........................................................................68
Abbildung 7-4: Systemschema STECO INTERNATIONAL POOL LOGISTICS GMBH ...................................69
Abbildung 7-5: IFCO Green Box (ÖÖI, 2004)...................................................................................................70
Abbildung 7-6: EUROCRATE-MTV im Einsatz (LUNDBERG, 2003)................................................................73
Abbildung 8-1: Einzelergebnisse aus 100 Simulationsläufen (MÖLLER, 1997) ...............................................83
Abbildung 8-2: Ergebnisse aus 100 Simulationsläufen, dargestellt als Summenkurve der Verhältnisse der
Emissionen (MÖLLER, 1997) ..................................................................................................................84
Abbildung 8-3: Polypropylen-MTV für Joghurtbecher (ÖÖI, 2004) ...................................................................88
Abbildung 9-1: Systembild Kistenwaschanlage
20
.............................................................................................95
Abbildung 9-2: Kistenwaschanlage der Firma STECO in Pinsdorf ...................................................................98
Abbildung 9-3: Detail der Kistenwaschanlage der Firma BILLA in Wr. Neudorf: Kistenwendeanlage (ÖÖI,
2004)........................................................................................................................................................99
Abbildung 10-1: Gebrauchte Holz-ETV am Großmarkt Inzersdorf (ÖÖI, 2004)..............................................102
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MTV - Verzeichnisse
Abbildung 10-2: TV-Abtransport aus einer Lebensmittelhandelsfiliale (ÖÖI, 2004) ....................................... 103
Abbildung 10-3: LM-Abfälle auf dem Großgrünmarkt Inzersdorf (ÖÖI, 2004)................................................ 104
Abbildung 10-4: Gestapelte STECO-Boxen, tlw. Gefaltet (ÖÖI, 2004) .......................................................... 104
Abbildung 10-5: Bananen-MTV auch für den POS (KISTLER, 2004) ............................................................ 105
Abbildung 10-6: diverse MTV im praktischen Einsatz (ÖÖI, 2004) ................................................................ 107
Abbildung 10-7: Trittbrettfahrer für Kistenpool-Kisten (ÖÖI, 2004) ................................................................ 108
Abbildung 10-8: Verbrauch und Anteile an MTV für verschiedene Produkte bei der SPAR AG, (STATISTIK
AUSTIRA, 2003 und WANDL, 2004)..................................................................................................... 109
Abbildung 11-1: Mistplatz und ETV aus Holz am Großgrünmarkt Inzersdorf................................................. 114
Abbildung 13-1: Prozesskette in GEMIS (FRITSCHE, 2003)......................................................................... 130
Abbildung 13-2: Ergebnistabelle in GEMIS (FRITSCHE, 2003)..................................................................... 130
Abbildung 13-3: Sankey-Diagramm in GaBi (GABI, 2004)............................................................................. 131
Abbildung 13-4: Plandarstellung in GaBi (GABI, 2004).................................................................................. 131
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MTV - Verzeichnisse
12.3 Tabellenverzeichnis
Tabelle 2-1: Suchbegriffe und Ergebnistreffer in der Google Suchmaschine ...................................................19
Tabelle 2-2: Ergebnistreffer im Österreichischen Bibliothekenverbund ............................................................20
Tabelle 3-1: Verwertungsquoten laut EU-Verpackungsrichtlinie 2004..............................................................25
Tabelle 4-1: Verpackungsfunktionen und Anforderungen (LANGE, 1998) .......................................................40
Tabelle 5-1: O&G-Erzeugung 2001/02 in der EU und den Beitrittländern (DE LACROIX, 2003)......................41
Tabelle 5-2: Versorgungsbilanz für O&G Österreich 2003/04 (STATISTIK AUSTRIA, 2004)...........................42
Tabelle 5-3: Betriebe, Anbauflächen und Produktionsmengen in Österreich und Wien für O&G (ÖSTAT, 1999,
STATISTIK AUSTRIA, 2003, STATISTIK AUSTRIA, 2004).....................................................................44
Tabelle 5-4: Bestand an TV, durchschnittliche Umlaufzahl und Anzahl der Transporte der LGV Frischgemüse
Wien im Jahr 2003 (KÖRBL, 2004) .........................................................................................................48
Tabelle 5-5: Transportierte Einheiten der LGV Frischgemüse Wien in den Jahren 2001 und 2003 (KLOUD,
2001 und KÖRBL, 2004)..........................................................................................................................49
Tabelle 6-1: Vertriebsstruktur Spar AG.............................................................................................................56
Tabelle 7-1: Durchschnittliche Kennzahlen für MTV verschiedener Sektoren (BIERMANN und HIRSCHBERG,
2002)........................................................................................................................................................63
Tabelle 7-2: Kriterien zur Unterscheidung von Mehrweg-Systemen (SOUREN, 2002) ....................................64
Tabelle 7-3: Vorteile bei Reusable Plastic Container (RPC) Generation IFCO SYSTEM (IFCO Green plus) ..71
Tabelle 7-4: Chronologie von EUROCRATE (LUNDBERG, 2003) ...................................................................72
Tabelle 8-1: Nutzungspotenziale von Ökobilanzen (DOLD, 1996) ...................................................................76
Tabelle 8-2: Anzahl an LKW-Transporten für den französischen Jahresverbrauch an Tomaten, (VDW, 2001
und OOI 2004) .........................................................................................................................................79
Tabelle 9-1: Kenndaten der Waschanlagen der Firma STECO Pool Logistics (STECO Pool Logistics 2004) .97
Tabelle 10-1: Marktanteile Lebensmitteleinzelhandel, Österreich und Wien (LEBENSMITTELZEITUNG, 2003;
PROPST, 2004; WANDL, 2004; ANDRÄ, 2004)....................................................................................106
Tabelle 13-1: Evaluation von Software-Tools mit einer Bewertungsskala von ++ (sehr positiv) über o (neutral)
bis - - (sehr negativ) ...............................................................................................................................128
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MTV - Verzeichnisse
12.4 Abkürzungsverzeichnis
Abs.
BSB5
BUWAL
CCG
CO2
DSD
e.V.
EAN
ECR
ETV
EUREP-GAP
GaBi
GEMIS
HACCP
IC-RTI
IWIS
KNA
KWh
LC
LCA
LZ
MIPS
MTV
NOX
NWA
O&G
Pal.
PLA
POS
PP
RPC
SDH
SFA
SO2
SRS
TV
U
UCC
VDW
Who
Absatz
Biologischer Sauerstoffbedarf
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
Centrale für Coorganisation GmbH
Kohlendioxid
Dualen Systems Deutschland
eingetragener Verein
European Article Number
efficient consumer response
Einwegtransportverpackung
Euro Retailer Produce Working Group – Good Agricultural Practice
Ganzheitlichen Bilanzierung
Gesamt-Emissions-Modell integrierter Systeme
Hazard Analysis and Critical Control Point,
International Council for Reusable Transport Items
Interessengemeinschaft der Wellkartonindustrie Schweiz
Kostennutzenanalyse
Kilowattstunde
Logistik-Center
Life Cycle Assessment
Logistik-Zentrum
Materialintensität per Serviceeinheit
Mehrwegtransportverpackung
Stickoxide
Nutzwertanalyse
Obst und Gemüse
Palette
Produktlinienanalyse
Point of sale
Polypropylen
Reusable plastic container
Svensk Dagligvaruhandel
Stoffflussanalyse
Schwefeldioxid
Svenska Retursystem
Transportverpackung
Umlaufzahl
Uniform Code Council
Verband der Wellpappen-Industrie e.V
World Health Organisation
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MTV - Anhang
13 ANHANG
13.1 PRO MTV
Zusammenfassung der Ergebnisse für den Downloadbereich von:
www.abfallvermeidungwien.at, www.ecology.at und www.mehrweg.at
„MTV“
Verstärkter Einsatz
von
Mehrwegtransportverpackungen
im Wiener Lebensmittelhandel
für Obst- und Gemüsetransporte
Zusammenfassung
Juni 2005
Österreichisches Ökologie-Institut
Christian Pladerer
Markus Meissner
Ausgewählt im Rahmen der INITIATIVE „Abfallvermeidung in Wien“
Unterstützt von der Wiener Umweltstadträtin, Mag. Ulli Sima
Im Auftrag der
Seite 124 von 151
MTV - Anhang
13.2 Leitfaden für Stakeholder-Interviews
Frage 1: Wie ist die Aufteilung des Lebensmittelhandels für den Wiener Markt
(bzw. Großraum Wien)?
Frage 2: Wie ist die Aufteilung des Lebensmittelhandels für O&G für den Wiener
Markt (bzw. Großraum Wien, Österreich)?
Umsatz, Verkaufszahlen (z. B. t/a Tomaten)
Frage 3: Wer entscheidet in Ihrem Betrieb über den Einkauf von O&G?
Frage 4: Wie sind die Transportwege von O&G für den Lebensmittelhandel in
Wien, bzw. nennen Sie die Logistikkette von der Ernte bis zu den einzelnen
Filialen?
Frage 5: Welche Wünsche und Anforderungen hat das Unternehmen an eine
Transportverpackung für O&G? (Konzept der Firma in Bezug auf Lieferanten)
Frage 6: Welche O&G-Sorten werden in Einweg- und welche in
Mehrwegverpackungen zur Filiale transportiert? (Wie hoch ist der Anteil an
MTV/ETV im Bereich O&G (Wien, Österreich) und welche Systeme kommen zum
Einsatz?)
Frage 7: Wie funktioniert der Hin- und Rücktransport der MTV und der ETV?
Welchen Entsorgungsschienen werden die einzelnen ETV zugeführt? (Ablauf
in einer Filiale: Was passiert mit einer ETV bzw. MTV von der Anlieferung bis zur
Abholung?)
Frage 8: Welche Argumente können für und gegen den Transport von O&G in
Mehrwegtransportverpackungen genannt werden?
Frage 9: Welche Argumente können für und gegen den Transport von O&G in
Einwegtransportverpackungen genannt werden?
Frage 10: Gibt es Datenmaterial welche O&G-Sorten in ETV und MTV für den
Wiener Lebensmittelhandel im Einsatz sind? (Bestand an MTV im
Unternehmen? Besitzt das Unternehmen überhaupt TV?)
Frage 11: Hat Ihr Unternehmen Bilanzen (Ökobilanzen, KNA, etc.) zum Vergleich
von ETV/MTV durchführen lassen?
Frage 12: Wo sehen sie die ökologischen und ökonomischen Grenzen für MTV?
Frage 13: Ist die Anzahl der täglichen/wöchentlichen/monatlichen/jährlichen O&GTransporte bekannt?
Frage 14: Was kostet dem Unternehmen ein Transport-Km?
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MTV - Anhang
Frage 15: Sind die Kosten für TV-Systeme bekannt?
Frage 16: Mit wie vielen O&G-Poduzenten bestehen langfristig oder kurzfristig
Verträge? Ist darin die Art der TV geregelt? Wenn ja wie? Wenn nein, wie
sonst?
Frage 17: Ist ihr Unternehmen Teilnehmer an einem Poolsystem, wenn ja,
welchem, bei nein, wie ist ihre Position dazu?
Frage 18: Setzt ihr Unternehmen Aktivitäten zur Steigerung der MTV-Quote im
Bereich O&G? (Wird über einen Umstieg von ETV auf MTV bei bestimmten O&GSorten nachgedacht? Sind Investitionen bezüglich MTV (Waschanlage, Lager etc.)
geplant? Ist eine Besichtigung der vorhandenen Anlagen möglich?)
Frage 19: Wie sehen Sie die Zukunft von MTV im O&G-Sektor?
Frage 20: Greifen Sie persönlich zu Mehrwegprodukten, wenn sie angeboten
werden?
13.3 Softwarevergleich für Produktökobilanzierung
Die Ergebnisse dieses Kapitels wurden nicht im Zuge des vorliegenden Projekts
gewonnen und waren auch nicht Teil des Vertrags. Dem Projektteam erschien es jedoch
notwendig Informationen über bestimmte Softwareprogramme für Produktökobilanzierung
zu sammeln und diese miteinander zu vergleichen. Der dazu notwendige Arbeitsaufwand
wird nicht in Rechnung gestellt, sondern als Eigenleistung des Projektnehmers verbucht.
Life Cycle Assessment (LCA)-Software wird eingesetzt um die Handhabung
umfangreicher Datenmengen zu erleichtern, sie dient als Datenserver, die Modellierung
wird vereinfacht, die Abläufe und Zusammenhänge in LCAs können anschaulich
dargestellt und die Ergebnisse übersichtlich ausgegeben werden.
Die meisten LCA-Programme modellieren Abläufe durch aneinanderreihen von
Prozessen, die durch Stoffflüsse verbunden werden.
Wichtige Aspekte bei der Auswahl von Ökobilanzierungssoftware ist die
Anwenderfreundlichkeit, der Aufbau und die Darstellung der Abläufe, der Umfang der
mitgelieferten Daten und die Dokumentation der Datenqualität, die Funktionen und
Berechnungsmethoden, die Transparenz, die Flexibilität und Service und Support.
Bei der Anwenderfreundlichkeit ist darauf zu achten, dass das Programm sauber
programmiert ist, d. h. es kommt zu keinen unverständlichen Fehlermeldungen, die
Bedienung des Programms soll logisch sein, Ähnlichkeiten zu gängiger Software sind
vorteilhaft (z. B. zu Windows), weil man sich dann leichter zurechtfindet. Die Darstellung
der Modellierung soll ansprechend gestaltet sein. Ergebnisse sollen einfach exportiert
bzw. ausgedruckt und in andere Programme zur weiteren Bearbeitung exportiert bzw. von
diesen importiert werden können. Eine schrittweise Verfeinerung soll bei der Modellierung
möglich sein (hierarchischer Aufbau des Modells).
Beim Aufbau und der Darstellung der Abläufe soll eine klare Abfolge der Prozesse
erkennbar sein, man soll chronologisch modellieren können, die Darstellung der Abläufe
soll selbsterklärend sein und eine Sankeydarstellung ist vorteilhaft, da Mengen- oder
Kostenströme damit sehr anschaulich dargestellt und verglichen werden können.
Seite 126 von 151
MTV - Anhang
In einem Sankeydiagramm entspricht die Breite des dargestellten Pfeils dem für diesen
Fluss eingegebenen Wert.
Ein hierarchischer Aufbau ist bei komplexeren Abläufen vorteilhaft, da er eine klare
Struktur gibt, Transparenz und Überschaubarkeit fördert, den Hauptprozess immer klar
erkennbar macht und eine eindeutige Zuordnung von Inputströmen ermöglicht.
Daten müssen dem Stand der verwendeten Technik entsprechen, aktuell sein, für die
Region, das Klima und die Umgebungsverhältnisse passen und eindeutig und
nachvollziehbar dokumentiert sein. Für alle grundlegenden Prozesse sollen Daten zur
Verfügung stehen (Strom, Gas, Treibstoffe, Transporte etc.), die Daten sollen konsistent
und belastbar sein. Eine übersichtlich aufgebaute Bibliothek soll die Möglichkeit bieten
Daten selbst zu verwalten, Datensätze selbst zu erstellen und bestehende Datensätze
anzupassen. Weiters soll die Möglichkeit bestehen eine eigene Datenbank für jedes
Projekt anzulegen.
Ein zusätzlicher Vorteil ist es, wenn Abläufe und Ergebnisse individuell editiert werden
können. Unabdingbar ist die Nachvollziehbarkeit von Zwischen- und Endergebnissen, was
vorwiegend vom Aufbau und der Struktur der Modellierung abhängt. Es sollten
regelmäßige Up-dates und Fehlerbehebungen abgeboten werden, sowie eine Hotline und
e-mail-Support um Probleme rasch beheben zu können. Wichtig sind Einschulungen,
Handbuch, Musterbeispiele mit Schritt für Schritt Anleitungen und individuelle Betreuung
bei Spezialfragestellungen.
In der Literatur wurden im Jahre 2002 rund 54 LCA-Tools genannt. Für komplexe
Produktlebenszyklusanalysen sind allerdings nur wenige davon geeignet. Viele Tools
wurden zu Forschungszwecken an Universitäten entwickelt und werden nicht mehr
weiterentwickelt bzw. gibt es keinen Support durch die Entwickler. Andere Softwarepakete
wurden erstellt um ganze Betriebe oder Prozesse abzubilden und zu analysieren, meist
fehlen hier aber ausreichende Daten zu Rohmaterialien und Energiebereitstellung um
eine Produktökobilanz zu erstellen. Um aus der angebotenen Fülle die für die
Produktökobilanzierung geeigneten Softwarepakete herauszufiltern wurden folgende
Kriterien herangezogen:
1.
Funktionalität
•
Der Benutzer kann unter dem Betriebssystem Microsoft Windows arbeiten.
•
Die Prozessmodellierung unterliegt keiner Limitierung hinsichtlich Größe und
Komplexität.
•
Die Software unterstützt die Erstellung von Sach- und Wirkungsbilanz.
•
Es gibt die Möglichkeit mit dem Programm Grafiken zu erstellen.
•
Import- und Exportschnittstellen sind vorhanden.
2.
Datenbasis
•
Es sind Daten über Rohmaterial, Stromerzeugung, Transport und Entsorgung
enthalten.
•
Die Prozessdaten sind up-to-date und werden auch in Zukunft am Laufenden
gehalten.
•
Die Daten basieren auf Europäischen Studien und stammen nicht aus
Amerikanischen Quellen.
3.
Service
•
Die Software ist am Markt erhältlich.
Seite 127 von 151
MTV - Anhang
•
Es werden Support und Updates angeboten.
•
Es gibt eine Servicehotline für Anwender.
Nur die zehn in der Tabelle angeführten Softwarepakete erfüllen die obengenannten
Kriterien. Die Software-Tools wurden mit Hilfe einer Portfolio-Analyse gegenübergestellt.
CUMPAN
GaBi
Team
Umberto
KCL-ECO
PEMS
PIA
SimaPro
EcoPro
EUKLID
GEMIS
Tabelle 13-1: Evaluation von Software-Tools mit einer Bewertungsskala von ++ (sehr
positiv) über o (neutral) bis - - (sehr negativ)
Funktionalität
+
++
+
++
+
o
-
-
-
o
+
Flexibilität
O
o
+
++
o
o
+
o
o
o
o
Datenbasis
O
+
++
-
-
o
--
+
-
o
+
Benützerfreundlichkeit
+
++
o
o
+
-
--
-
-
o
o
Softwareeigenschaften
o
o
-
-
+
o
+
o
o
o
o
Service
++
++
++
+
o
o
--
o
-
o
-
Kosten
--
+
--
o
o
o
++
++
-
--
++
Die Kriterien Funktionalität und Flexibilität sind selbsterklärend. Die Datenbasis wurde
hinsichtlich Anzahl der Datensätze und Qualität der Prozessdaten hinsichtlich regionalem
Kontext, Aktualität und der Berücksichtigung von verschiedenen Emissionen beurteilt. Die
Anwenderfreundlichkeit berücksichtigt die übersichtliche Anordnung der Elemente auf
dem Bildschirm und die Möglichkeit mit dem Programm zeiteffizient zu arbeiten. Für alle
Tools wurden die Eigenschaften Stabilität, Geschwindigkeit und Hardwarerfordernisse
evaluiert.
Das Service wurde hinsichtlich guter Unterstützung und garantierter Updates untersucht,
die Kosten beziehen sich auf den Verkaufspreis. Die Grenzen für den Preis liegen bei:
sehr positiv
unter € 2.000,-
positiv
von € 2.000,- bis € 3.500,-
neutral
von € 3.500,- bis € 5.000,-
negativ
von € 5.000,- bis € 6.500,-
sehr negativ
über € 6.500,-
Die Softwarepakete CUMPAN, Team, Umberto, KCL-ECO, PEMS, EcoPro und EUKLID
wurden wegen dem für eine Produktökobilanzierung zu hohen Preis nicht weiter
betrachtet.
Das Softwaretool EcoPro1.5 wird darüber hinaus seit dem Jahr 2001 nicht mehr
weiterentwickelt, es wird auf der Internetseite von Sinum nicht mehr genannt. KCL-ECO
wurde für Forstprodukte entwickelt und bezieht daher auch die Datenbasis aus diesem
Bereich. Für das Programm PIA sind keine weiteren Daten über Internet verfügbar.
Da als User nur der Unilever-Konzern genannt wird ist anzunehmen, dass es sich um eine
spezielle Entwicklung für diesen Konzern handelt. Das Programm SimaPro ist laut
Angaben des Anbieters bezüglich des Fließbildes sehr unflexibel. Weiters sind die
Funktionalität und Benützerfreundlichkeit eher als negativ zu bewerten.
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MTV - Anhang
Es bleiben für eine umfassende Produktökobilanz also die Programme GEMIS und GaBi
zur Auswahl.
13.3.1 Softwaretool GEMIS (Gesamt-Emissions-Modell integrierter Systeme)
Die Basisversion 1.0 des Computerprogramms GEMIS wurde als Instrument zur
vergleichenden Analyse von Umwelteffekten der Energiebereitstellung und -nutzung vom
Öko-Institut und Gesamthochschule Kassel (GhK) gefördert, vom Land Hessen in den
Jahren 1987-1989 entwickelt und seitdem kontinuierlich fortentwickelt und aktualisiert
(FRITSCHE, 2003).
Seit der Version 3.0 (1996) ist GEMIS als Public Domain Software kostenlos erhältlich
und darf auch unbeschränkt kopiert und weitergegeben werden.
GEMIS berechnet für alle Prozesse und Szenarien sog. Lebenszyklen, d. h. es
berücksichtigt von der Primärenergie- bzw. Rohstoffgewinnung bis zur Nutzenergie bzw.
Stoffbereitstellung alle wesentlichen Schritte und bezieht auch den Hilfsenergie- und
Materialaufwand zur Herstellung von Energieanlagen und Transportsystemen sowie die
Entsorgung mit ein.
Die Datenbasis enthält für alle diese Prozesse:
•
Kenndaten zu Nutzungsgrad, Leistung, Auslastung, Lebensdauer,
•
direkte Luftschadstoffemissionen (SO2, NOX, Halogene, Staub, CO, NMVOC, H2S,
NH3),
•
Treibhausgasemissionen (CO2, CH4, N2O sowie SF6 und FKW),
•
feste Reststoffe (Asche, Entschwefelungsprodukte, Klärschlamm,
Produktionsabfall, Abraum),
•
flüssige Reststoffe (AOX, BSB5, CSB, N, P, anorganische Salze),
•
Flächenbedarf.
GEMIS kann zudem Kosten analysieren - die entsprechenden Kenndaten der Brenn- und
Treibstoffe sowie der Energie- und Transportprozesse (Investitions- und Betriebskosten)
sind in der Datenbasis ebenfalls enthalten.
Mit GEMIS können auch die Ergebnisse von Umwelt- und Kostenanalysen bewertet
werden: durch die Aggregation von Ressourcen zum KEA und KSA, von klimarelevanten
Schadstoffen zu sog. CO2-Äquivalenten, von Luftschadstoffen zu SO2-Äquivalenten
(Saurer Regen) und Ozon-Vorläufer-Äquivalenten (Sommersmog), sowie die Ermittlung
externer Umweltkosten, die zusammen mit den betriebswirtschaftlichen ("internen")
Kosten zur Bestimmung der volkswirtschaftlichen Gesamtkosten dienen können. Eine
schnelle Berechnung der Sensitivität der Berechnungen ist über die gezielte Änderung der
Systemgrenzen für die Lebensweg-Berechnungen möglich. So können Materialvorleistungen, Transporte und Gutschriften mitgerechnet werden oder nicht.
"Entsorgungs"-Prozesse können ebenfalls gezielt zu- oder weggeschaltet werden.
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MTV - Anhang
Abbildung 13-1: Prozesskette in GEMIS (FRITSCHE, 2003)
Zu allen Daten gibt es Informationen über Herkunft, Qualität, Ortsbezug usw. Die
Datenbasis kann vom Nutzer beliebig erweitert werden, wobei Stammdaten vor
Änderungen geschützt sind.
Ergebnisse von Umwelt- und Kostenanalysen können zu verschiedenen
Wirkungspotenzialen und Gesamtkosten aggregiert werden. Das Ergebnis jeder
Berechnung ist nachvollziehbar. Der Export von Berechnungsergebnissen in MSExcel
und MSAcess ist möglich.
Das Umweltbundesamt Österreich bietet einen eigenen Österreich-Datensatz für GEMISÖsterreich an.
Abbildung 13-2: Ergebnistabelle in GEMIS (FRITSCHE, 2003)
13.3.2 Softwaretool GaBi
GaBi wurde von der Softwarefirma PE Europe Gmbh Life cycle Engeneering und dem
Institut für Kunststoffprüfung an der Universität Stuttgart entwickelt. Die erste Version
wurde 1993 herausgegeben, die aktuelle Version GaBi4 stammt aus dem Jahr 2003.
Das Softwaresystem GaBi4 ist ein Werkzeug zur Erstellung von Lebenszyklusbilanzen.
Es dient zur Unterstützung bei der Verwaltung großer Datenmengen und beim
Modellieren von Produktlebenszyklen.
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MTV - Anhang
Das
Tool
berechnet
Bilanzen
unterschiedlicher Art und bereitet die
Resultate auf.
Abbildung 13-3: Sankey-Diagramm in GaBi
(GABI, 2004)
GaBi4 ist modular aufgebaut, d.h.
Pläne, Prozesse und Flüsse sowie
ihre Funktionen bilden modulare
Einheiten. Das System erhält dadurch
eine übersichtliche Struktur. Daten
zur
Wirkungsabschätzung,
Sachbilanz-Daten und Gewichtungsmodelle
werden
sorgfältig
voneinander getrennt und werden erst
bei
der
Berechnung
einer
Wirkungsbilanz in Zusammenhang
gebracht.
Es ist möglich einen Produktlebensweg oder –zyklus modular darzustellen. Einzelne
Lebenszyklusphasen (Herstellungs-, Nutzungs- oder Entsorgungsphase) lassen sich in
Module kapseln und können so getrennt voneinander bearbeitet werden.
Ein weiteres Kennzeichen der modularen Struktur ist, dass Software und Datenbanken
voneinander unabhängige Einheiten bilden. Der Datenbank obliegt die Speicherung
sämtlicher Informationen (z. B. Produktmodelle, Ökoprofile etc.). Die Datenbanken sind
immer nach einer vorgegebenen Grundstruktur aufgebaut. Die Software liefert die
Benutzeroberfläche zu den Datenbanken. Erst mit ihrer Hilfe lassen sich die
gespeicherten Informationen lesen und bearbeiten.
Ein besonderes Feature der GaBi Software ist die Dokumentation der Daten. Jeder
Datensatz ist mit einem Word-File hinterlegt in dem alle Informationen über die
Datenquelle, Systemgrenzen, Adaptionen, Datenqualität und eine kurze Beschreibung
des Prozesses zu diesem Datensatz abgelegt werden können. Diese Dokumentation ist
wichtig, weil ökologische Daten nur belastbar sind, wenn man weiß woher sie stammen
und wie sie gewonnen wurden.
Prozesse werden am Bildschirm auf Plänen in Form von Sankey Diagrammen dargestellt.
Dies ermöglicht eine übersichtliche Darstellung von komplexen Prozessnetzen.
Es
stehen
verschiedene
Möglichkeiten der Darstellung zur
Verfügung. Durch Umschalten der
Ansicht werden Masse-, Energie- und
Kostenströme proportional zur Menge
dargestellt.
Abbildung 13-4:
(GABI, 2004)
Plandarstellung
in
GaBi
Neben
der
Visualisierung
der
Prozesse
(als
graue
Boxen)
ermöglicht GaBi die Darstellung von
individuellen
Grafiken
für
die
Prozessinstanzen. Diese Grafiken
können entweder direkt für Prozesse
in der Datenbank angelegt oder in
Plänen verwendet werden.
GaBi kann von jeder Bilanzansicht verschiedene Diagrammtypen erzeugen. Dabei stehen
verschiedene Möglichkeiten der Darstellung zur Verfügung.
GaBi wird in zwei Versionen angeboten:
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•
GaBi professional enthält rund 600 verschiedene Materialien und Prozesse.
•
GaBi lean hat die gleiche Funktionalität wie die professional-Version enthält jedoch
nur rund 300 Datensätze.
Zusätzlich werden verschiedene Zusatzdatenbanken angeboten, die auf Erfahrungen aus
Industriekooperationen und Patent-/Fachliteratur basieren. Die Datensätze decken die
Bereiche Metalle (Stahl, Aluminium und Nichteisenmetalle), organische und anorganische
Vorprodukte, Kunststoffe, mineralische Werkstoffe, Energiebereitstellung (Dampf,
thermische Energie, Strommixe und Kraftwerke), End-of-Life/Entsorgung, Verarbeitungsprozesse, nachwachsende Rohstoffe und Elektronik ab. Zusätzlich kann die Ecoinvent
2000 Datenbank des Schweizer Projektes Eoinvent 2000 erworben werden. Die
Datenbank enthält ca. 2.500 konsistente, generische Ökobilanzdaten für verschiedenste
Produkte und Dienstleistungen. Die Bildschirmoberfläche ist an den Windows 95 Explorer
angelehnt und daher ist man innerhalb von Minuten mit dem Programm vertraut. Alle
Funktionen des Programms - von der Modellierung bis zur grafischen Präsentation können von dieser Bildschirmoberfläche aus gestartet werden.
Wichtige Funktionalitäten von GaBi sind der hierarchische Aufbau der Modelle, eine
flexibel aufgebaute Datenbank in der individuelle Prozesse abgespeichert werden können,
die Möglichkeit Prozesse zu parametrisieren und so z. B. bei Transportprozessen die
Entfernung und die Auslastung des LKWs zu berücksichtigen, die Möglichkeit Kosten zu
modellieren,
die
Möglichkeit
Daten
in
MSExcel
zu
exportieren,
eine
Schwachstellenanalyse durchzuführen und Kennzahlen zu errechnen und freie zu
definieren.
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13.4 Mitglieder des Österreichischen Logistikverbund
Mehrweg
Absender (Industriefirmen)
Empfänger (Handelsfirmen)
Beiersdorf GesmbH
Adeg Österreich Handels AG
Berglandmilch rGmbH
dm-drogerie markt Ges.m.b.H.
EFKO Frischfrucht u. Delikatessen GmbH
LÖWA Warenhandel Ges.m.b.H.
Felix Austria Ges.m.b.H.
Maximarkt Handels-Ges.m.b.H.
FERRERO Österreich Handelsges.m.b.H.
METRO SB Großhandel Ges.m.b.H.
HAARKOS GesmbH
Pfeiffer Großhandel GesmbH
Hakle Hygiene Papiervertriebs GmbH
SPAR Österr. Warenhandels-AG
Henkel Austria Ges.m.b.H.
Speditionen von Mehrwegverpackungen
Inzersdorfer IPV Vertrieb GmbH
Kühne & Nagel Ges.m.b.H.
Johnson & Johnson Ges.m.b.H
R. Quehenberger Spedition GmbH
Julius Meinl AG
Spedition Schachinger GmbH & Co.KG
KELLY Ges.m.b.H
Anbieter
Master Foods Austria Ges.m.b.H
Chep Österreich GmbH
Nestlé Österreich GmbH
MTS Ökologistik GmbH
NÖM AG Österreichische
STECO POOL LOGISTICS GMBH
Unilever GmbH
Produzenten
Ritter Sport Schokolade GmbH
PPS Transportbehältersysteme Ges.m.b.H.
Römerquelle Ges.m.b.H.
Wella-Österreich Interkosmetik Ges.bm.b.H.
Wrigley Austria GesmbH
Der Lenkungsausschuss ist das Führungsgremium des Logistikverbundes Mehrweg und
setzt sich aus folgenden Vertretern von Absendern, Empfängern, EAN-Austria und WKÖ
zusammen:
Unternehmen
Adeg Österreich
Handels AG
Berglandmilch GmbH
Vertreter
Unternehmen
Vertreter
Stefan Lechner
Master Foods Austria GmbH
Thomas Mayer
Franz Haiden
Metro SB Großhandel GmbH
dm-drogerie markt GmbH Martin Engelmann
E.M. BurianEAN-Austria GmbH
Braunstorfer
Henkel Austria GmbH
Alfred Kaufmann
Julius Meinl AG
Martin Koller
LÖWA Warenhandel
Ges.m.b.H.
Günter Widhofner
Römerquelle Ges.m.b.H
Spar Österreichische
Warenhandels AG
Daniela
Steiner
Odo Werner
Friedrich
Wagner
Josef Handig
Dieter
Dornauer
WKÖ
Richard Franta
Nestlé Österreich GmbH
NÖM AG
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13.5 Teilnahmeantrag zum Österreichischen Logistikverbund
Mehrweg
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13.6 Einladung zur PK vom 26.01.2005
EINLADUNG ZUR PRESSEKONFERENZ
SIMA: "MEHRWEG BEIM TRANSPORT VON OBST UND
GEMÜSE SCHONT UNSERE UMWELT"
Eine beachtliche Entlastung für die Umwelt bringen Mehrwegtransportverpackungen bei
Obst und Gemüse - wie ein im Rahmen der "Initiative Abfallvermeidung in Wien"
unterstütztes Projekt zeigt. Über die ökologischen und auch ökonomischen Vorteile von
Mehrwegtransportverpackungen referieren Umweltstadträtin Ulli Sima, Herbert Wandl,
SPAR Österreichische Warenhandels-AG und Christian Pladerer vom Österreichischen
Ökologie-Institut.
Zeit: Mittwoch, 26.1.2005, 10.00 Uhr
Ort: Cafe Landtmann, Dr. Karl Lueger Ring 4, 1010 Wien
Umweltstadträtin Ulli SIMA - Stadt Wien
Christian PLADERER - Österreichisches Ökologie-Institut
Herbert WANDL - SPAR AG
RÜCKFRAGEN:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Anita Voraberger
Tel.: 01/4000 81353
Mobil: 0664/16 58 655
email: [email protected]
Österr. Ökologie-Institut
Birgit Friedrich
Tel.: 01/523 61 05 - 34
email: [email protected]
www.ecology.at
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13.7 Pressetext für die PK vom 26.01.2005
Ttl: Sima: „Mehrweg bei Obst- und Gemüsetransport als aktiver
Beitrag zur Abfallvermeidung.“
Uttl:
SPAR
Österreich
vermeidet
Verpackungsmaterial pro Jahr.
3.500
Tonnen
Einweg-
Wien (OTS). Die Stadt Wien setzt seit langem konsequent auf Abfallvermeidung.
Im Rahmen eines Projekts der „Initiative Abfallvermeidung“ wurden im letzten Jahr
fachliche
und
praktische
Grundlagen
für
den
Einsatz
von
Mehrwegtransportverpackungen (MTV)
bei Obst und Gemüse erarbeitet.
Umweltstadträtin Ulli Sima erläuterte heute in einem gemeinsamen
Pressegespräch mit Herbert Wandl von der SPAR AG und Christian Pladerer vom
Österreichischen Ökologie-Institut die ökologischen auch ökonomischen Vorteile
der Mehrwegtransportverpackungen: „Eine Mehrwegtransportverpackung ist ein
aktiver Beitrag zur Abfallvermeidung, da sie bis zu 100 Mal zum Einsatz kommt.
Danach kann sie stofflich verwertet werden, das bedeutet, dass das alte Material
bei der Neuproduktion von Kunststoffteilen zugesetzt wird und so nochmals zur
Ressourcenschonung beiträgt“, so Sima. Mit dem vom Österreichischen ÖkologieInstitut aufbereiteten Grundlagen soll der Handel unterstützt werden, verstärkt auf
umweltfreundliche Mehrwegsysteme umzusteigen. Die Handelskette SPAR
schätzt die Vorteile von MTV schon seit langem und hat im Zuge des Projektes
den Anteil im letzten Jahr weiter erhöht. Ein Beispiel, wie Kooperationen zwischen
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nachhaltige Entwicklungen vorantreiben kann.
Zwtl: Mehrwegverpackung bis zu 100 mal im Einsatz
Beim Transport von Obst und Gemüse fallen große Mengen an Verpackungsmüll
an. Österreichweit sind täglich rund 6.400 Tonnen Obst und Gemüse in
Bewegung, jährlich werden durchschnittlich 200 Kilogramm pro Person
verbraucht. Ein Großteil des Obst und Gemüses wird in Kartons und Kisten von
Gärtnern und Gemüsebauern zu den Handelsketten und Einzelhändlern geliefert.
Die Transportverpackungen werden anschließend weggeworfen. Letztendlich
entscheiden die Handelsunternehmen darüber, in welchen Verpackungen Obst
und Gemüse geliefert werden sollen. Das Österreichische Ökologie-Institut hat in
einem von der Stadt Wien finanzierten Projekt die Vor- und Nachteile für den
Einsatz von MTV zusammengefasst und liefert damit Argumente, sie vermehrt
einzusetzen. Am heimischen Markt gibt es regionale (wie den Österreichischen
Kistenpool) sowie internationale Mehrwegsysteme (Steco Pool Logistics, IFCO).
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Zwtl: Spar befördert Hälfte von Obst und Gemüse bereits in
Mehrwegsystemen
„Wie nun ökologische Vergleiche zeigen, verbrauchen Mehrwegtransportsysteme
gegenüber Einwegkartons und -kisten weniger Energie und natürliche
Ressourcen. Außerdem zeigt sich, dass mit MTV Transportverluste oder "Bruch"
auf nahezu Null reduziert werden können“ so Christian Pladerer vom
Österreichischen Ökologie-Institut.
Die Aufgabe des Österreichischen Ökologie-Instituts in diesem Projekt ist es auch,
eine nutzbringende Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und AbfallexpertInnen
aufzubauen. Die Handelskette Spar konnte für diese Kooperation bereits
gewonnen werden. „Wir befördern schon heute die Hälfte aller Obst- und
Gemüsemengen in Mehrwegtransportsystemen. Durch die Steigerung im Zuge
des Projektes im letzten Jahr konnten weitere 3.500 Tonnen Einwegverpackungen
und damit letztendlich Abfälle vermieden werden. Gleichzeitig sinken die Verluste
durch beim Transport beschädigte Ware, was für uns nicht nur weniger Abfall
sondern auch effizientere Warenübernahme und bessere Hygiene während des
Transportes bedeutet“, so Herbert Wandl, Leiter Zentraleinkauf Obst und Gemüse
der SPAR AG.
LINKS:
www.abfallvermeidungwien.at
www.ecology.at
www.spar.at
www.mehrweg.at
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Anita Voraberger
Tel.: 4000/81 353
Handy: 0664/16 58 655
mailto:[email protected]
Österreichisches Ökologie-Institut
Christian Pladerer, Ressourcenmanagment
Tel. 01/523 61 05 –20
e-mail: [email protected]
Birgit Friedrich, Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 01/523 61 05 – 34
e-mail: [email protected]
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13.8 Pressespiegel auf die PK vom 26.01.2005
Wiener Zeitung vom 27.01.2005
wien.at vom 10.02.2005
Kronenzeitung vom 27.01.2005
www.wien.gv.at
Seite 138 von 151
MTV - Anhang
www.abfallvermeidungwien.at
Seite 139 von 151
MTV - Anhang
www.fruchtportal.de
Seite 140 von 151
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www.mehrweg.at
www.maz24.com
Seite 141 von 151
MTV - Anhang
www.wienweb.at
www.wienerzeitung.at
Seite 142 von 151
MTV - Anhang
www.ots.at
Handelszeitung vom 18.02.2005
Seite 143 von 151
MTV - Anhang
Bezirksjournal Nr. 03/2005
Besseres Obst Nr. 4/2005
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13.9 WASTE MAGAZIN
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Seite 146 von 151
MTV - Anhang
Seite 147 von 151
MTV - Anhang
13.10
MÜLLMAGAZIN
Erscheint Anfang Juli 2005
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13.11
Teilnahme an Veranstaltungen
13.11.1
Verpackung in der Logistik: Schlüssel- oder Nebenrolle?
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13.12
Poster
13.12.1
First BOKU Waste Conference, April 4-6 2005, Vienna
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13.12.2
ÖWAV – Österreichische Abfallwirtschaftstagung 9. bis 11. März
2005, St. Pölten
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