Merhaba Augsburg Programmheft
Transcription
Merhaba Augsburg Programmheft
50 m läu hriges Jubi ä j 3. 10.— sr ep og r p ce n e l . 11 Eğ . 12 . yı lı e Aras ı aki İşgücü d n .— ı 3. 10 ram ür k iy 50 An 8 n laş m a s ı ’ n ı aa iilleeTT yy FFeeddee maann rraall AAllm Friedensstadt Augsburg 8. 12. 11 bea ub lik D en er m b k o m – Tü r k e ut schla n d ei A n wBunde Festpro gramm 50-j ä Ju iges biläu 3. 10.— m hr n ramm g o r p t Fes 4. 10.— 29. 11. 18:30 — 20:30 Uhr Kurs S. 7 Koranlesen VHS Augsburg 17. 10. 19:00 Uhr Ausstellung S. 10 Merhaba Augsburg Vernissage Unterer Fletz, Rathaus Augsburg 19. 10. 22. 10. 13:00 — 16:00 Uhr Interkulturelle Stadt führung S. 17 Textilviertel interkulturell Textilviertel 22. 10. 19:00 Uhr Interaktive Philosphie S. 19 Das Philosophische Duett Unterer Fletz, Rathaus Augsburg 14:00 — 19:00 Uhr Shuttle-Tour S. 7 Religiöse Vielfalt in der Friedensstadt Augsburg Verschiedene Orte 19:30 Uhr Vortrag S. 12 50 Jahre deutsch- türkisches Anwerbe abkommen für Arbeitskräfte: Voraussetzungen – Handhabung – Wirkungen Unterer Fletz, Rathaus Augsburg 14. 10. 20. 10.— 24. 11. 23. 10. 7. 10. 14:00 — 16:30 Uhr Führung S. 20 Bestattungsriten interkulturell – Der Neue Ostfriedhof Neuer Ostfriedhof 19:00 Uhr Festakt S. 23 Zum 50. Jahrestag der Unterzeich nung des Anwerbe abkommens Goldener Saal, Rathaus Augsburg 27. 10. 19:30 Uhr Filmvorführung S. 15 Sinema – Deutsch- Türkische Filmreihe 2. Vorstellung: 10 vor 11 Filmsaal im Zeughaus 1. 11. 15:00 — 16:30 Uhr Führung S. 23 Jüdisches Leben in Augsburg und Bayerisch-Schwaben – Eine Geschichte der Migration Jüdisches Kulturmuseum 27. 10. 20:00 — 21:30 Uhr Moderiertes Gespräch S. 22 50 Jahre Anwerbe abkommen Türkei – Ein Zeit zeugengespräch VHS Augsburg 1. 11. 20:00 Uhr Konzert S. 24 Lieder der Migration – Göç Türkülerı Theater Augsburg 30. 10. 19:00 Uhr Musikalischer Poesie abend S. 22 ındaki İşg Ali Şanlı Hızal: as Moderne 3. 10.— türkische Lyrik Kulturhaus Eğlence progra mı Kresslesmühle An şm la 19:30 Uhr Filmvorfüh- rungen S. 14 Sinema – Deutsch- Türkische Filmreihe 1. Vorstellung: Wir haben vergessen zurückzukehren & Blüh’ im Glanze Filmsaal im Zeughaus 10:00 — 13:00 Uhr Workshop für Kinder S. 19 Masl tov! Viel Glück! Bol Sanslar! Welche Feste feiern Juden? Welche feierst Du? Jüdisches Kulturmuseum 31. 10. 20:00 Uhr Filmkonzert S. 21 Migrationsmaschine tim – Staatliches Textil- und Industriemuseum ü üc 15:00 — 16:30 Uhr Führung S. 8 Arkadaş – Eine Augsburger Firmengeschichte Maxstraße 23. 10. 26. 10. Fe de ral 8. 12. 11 lı 10:00 — 17:00 Uhr Tag der offenen Tür S. 6 Tag der offenen Moschee Verschiedene Orte 20:00 Uhr Konzert S. 8 Hadise live in concert Sporthalle Augsburg yı 3. 10. 14. 10. e pu blik De ut Ar Fotowettbewerb S. 6 friedensstadt. visions. www.facebook.com ke i –T Programmübersicht Program içeriği 3. 10.— 30. 11. ür A me 12. 11 n w 8. Bu erb e a b ko m d nd lan e sr sch a sı’ n ı n 5 0. Alm a n ya i l e Tü r ki ye 2. 11. 15:30 Uhr Märchenlesung S. 27 Märchenwelt Neue Stadtbücherei 2. 11. 19:30 Uhr Vortrag S. 27 Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand – Ein empirischer Gegenentwurf zu Thilo Sarrazins Thesen zu Muslimen in Deutschland Mesopotamien Verein 3. 11. 19:30 Uhr Filmvorführung S. 15 Sinema – Deutsch- Türkische Filmreihe 3. Vorstellung: Neukölln Unlimited Filmsaal im Zeughaus 3. 11. 20:00 Uhr Lesung & Musik S. 28 Siir Aksami 2.0 – Türkischer Lyrikabend Kultur-Cafe Neruda 7. 11. 18:00 Uhr Vortrag mit Rahmen programm S. 28 Länderabend Türkei – 50 Jahre Migration Universität Augsburg 7. 11. 19:00 Uhr Literatur & Musik S. 29 Sehnsucht nach Frieden Foyer des Theaters Augsburg 8. 11. 19:30 Uhr Buchpräsentation S. 31 Die Panikmacher – Die deutsche Angst vor dem Islam Mesopotamien Verein 9. 11. 19:00 Uhr Podiums diskussion S. 32 »Ich hätte nie gedacht hier alt zu werden!« Evangelisches Forum Annahof 9. 11. 19:30 Uhr Erzählcafé S. 32 Shlomo Suryoyo! 50 Jahre assyrische Migration nach Augsburg Mesopotamien Verein 10. 11. 19:30 Uhr Filmvorführung S. 16 Sinema – Deutsch- Türkische Filmreihe 4. Vorstellung: Unsere große Verzweiflung Filmsaal im Zeughaus 11. 11. 19:30 Uhr Buchvorstellung S. 33 Vertrauensbildende Maßnahmen der Muslime und mus limischen Gruppie rungen in Deutsch land – Ein Beitrag zur Friedensgeographie Neue Stadtbücherei 12. 11. 20:00 Uhr Großes Fest konzert S.34 Armoni-Ahenk & Unterbiberger Hofmusik Goldener Saal, Rathaus Augsburg 14. 11. 20:00 Uhr Zeitzeugen berichte S. 36 Ankunft Münih Gleis 11 Kulturhaus Kresslesmühle 16. 11. 15:30 Uhr Märchenlesung mit Musik S. 37 Märchen aus aller Welt Neue Stadtbücherei 17. 11. 19:30 Uhr Filmvorführung S. 16 Sinema – Deutsch- Türkische Filmreihe 5. Vorstellung: Salz im Mokka Filmsaal im Zeughaus 17. 11. & 24. 11. 19:00 — 20:30 Uhr Vorträge S. 38 Islam in Deutschland VHS Augsburg 20. 11. 19:30 Uhr ImproComedy S. 38 Impro à la Turka – Spontan getürkt! Kulturhaus Abraxas 21. 11. 19:30 Uhr Vortrag S. 39 Dr. Navid Kermani: Deutschland und seine Muslime – Über Verständigungen und Missverständnisse Goldener Saal, Rathaus Augsburg 22. 11. 19:00 Uhr Filmvorführung S. 40 Film ab: Azubi Ömer & Seppi und Hias Liliom Kino 24. 11. 19:30 Uhr Filmvorführung S. 17 Sinema – Deutsch- Türkische Filmreihe 6. Vorstellung: Almanya – Willkommen in Deutschland Filmsaal im Zeughaus 24. 11. 19:30 Uhr Vortrag S. 41 Tulpen, Türken und eine Beuteprinzessin Mesopotamien Verein 26. 11. 13:00 — 14:30 Uhr Führung S. 41 Muslimische Gemeinden in Augsburg 1. Teil: Islamisches Kultur- u. Informa tionszentrum e. V. 2. Teil am 21.01., 19:30 — 21:00 Uhr: Risale-i Nur Dershanesi e. V. 1. 12. 20:00 Uhr Konzert S. 42 Triorient – Eine Reise durch die Vielfalt der Musik der Türkei Neue Stadtbücherei 2. 12. 20:00 Uhr Kabarett-Comedy S. 42 Murat Topal: Total Topal – Das Beste aus 5 Jahren Kulturhaus Kresslesmühle 7. 12. 20:00 Uhr Kabarett S. 44 Django Asül: Rückspiegel – Ein Jahresrückblick 2011 Barbara Saal 8. 12. 20:00 — 21:30 Uhr Reisevortrag S. 44 Türkei – Eine Reise in die Vergangenheit VHS Augsburg SpielstättenLageplan siehe letzte Seite Grußwort der Stadt Augsburg Augsburg şehrinin selâmlama konuşması Grußwort der Stadtsparkasse Augsburg Sparkasse Augsburg’un selâmlama konuşması Liebe Augsburgerinnen und Augsburger, liebe Gäste unserer Friedensstadt, Sevgili Augsburglular, barış şehrinin sevgili misafirleri, Sehr geehrte Damen und Herren, Sayın bayanlar ve baylar, »Wir haben Arbeitskräfte gerufen – und es sind Menschen gekommen« Dieser Satz des Schweizer Schriftstellers Max Frisch bringt die Geschichte von fünfzig Jahren Immigration aus der Türkei als einen bedeutenden Teil der transnationalen Gastarbeiterära immer noch treffend auf den Punkt. 1961 hatte Deutschland Vollbeschäftigung: 150.000 Arbeitslosen standen 650.000 offene Stellen gegenüber. Man einigte sich auf ein Rotationsprinzip, das eine maximale Aufenthaltsdauer von zwei Jahren vorsah. Aufgrund der hohen Einarbeitungskosten wurde es bald von den Unternehmern und Arbeitgebern abgelehnt, 1964 ganz abgeschafft. Die sogenannten Gastarbeiter, damals noch ohne Familie, waren in Barackensiedlungen untergebracht. Später kam alles anders. Aus dem Land der Arbeit wurde das Land des Lebens. Trotzdem dauerte es noch 44 Jahre, bis Deutschland sich 2005 offiziell als Einwanderungsland bekannte. Dies geschah in einer Zeit, in der in Folge des Unglückstags am 11. September 2001 aus DEN Türken längst DIE Muslime geworden waren. Doch das Beschwören der früheren Versäumnisse, der damaligen Ausflüchte in Rückkehrprogramme, Rückkehrförderungsgesetze und der verpassten Chancen für eine bessere Integrationspolitik helfen uns heute nicht weiter. Inzwischen hat jeder Mensch guten Willens begriffen, dass es Menschen waren, die zu uns gekommen sind und dass Reli- gion lediglich einen von vielen Aspekten der türkischen Migration abbildet. Auch in Augsburg gibt es in Wirklichkeit nicht DIE türkisch-islamische Community. Die Augsburger mit türkischen Wurzeln – mit und ohne deutschen Pass – sind so heterogen wie der Rest der Bevölkerung auch. Jegliche Verallgemeinerung im Hinblick auf die ethnische Herkunft oder Reduzierung auf eine religiöse Überzeugung dient einem Abgrenzungsdiskurs, der niemandem etwas nützt. Mittlerweile kommen die ersten Urenkel, die vierte Generation, als Augsburger zur Welt und gehören selbstverständlich zu dieser Stadt. In den Betrieben, den Geschäften, im Dienstleistungsgewerbe, den Apotheken und den Geldinstituten sind türkischstämmige Beschäftigte für alle Augsburger die selbstverständliche Regel. Vielfalt ist in Augsburg der Normalfall und trotz vorhandener Defizite haben wir in der Summe eine unendliche Erfolgsgeschichte gelungener Integration. Diese ist immer auch Ergebnis der individuellen Lebensleistung der einzelnen Person. Das 50-jährige Jubiläum des Anwerbeabkommens, das die Stadt Augsburg in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern in diesem Jahr mit einem vielfältigen Festprogramm begeht, soll daher Anlass sein, dies in angemessener Art und Weise zu würdigen. Vor allem wollen wir die Lebensleistung der Frauen und Männer der ersten Stunde, der Gast- arbeiter der ersten Generation, anerkennen und danken für das, was viele für unsere Stadt geleistet haben. Gleichzeitig soll die Veranstaltungsreihe dazu beitragen, vertiefte Kenntnis voneinander zu vermitteln, mehr Gemeinsamkeit zu entwickeln und somit einen wichtigen Beitrag für die Zukunft unserer Friedensstadt Augsburg leisten. Wir danken all denen, die sich für die Konzeption und Umsetzung der Veranstaltungen und Projekte engagiert haben, insbesondere dem Projektbüro für Frieden und Interkultur, bei dem die Fäden zusammenliefen, sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Forums Interkultur und wünschen uns produktive und spannende Wochen. Ihre Dr. Kurt Gribl Oberbürgermeister der Stadt Augsburg Peter Grab Bürgermeister der Stadt Augsburg Referent für Kultur, Jugendkultur und Sport der 31. Oktober 1961 ist ein historisches Datum. Die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei unterzeichneten ein Abkommen zur Anwerbung von Arbeitskräften. Nach Italien, Spanien und Griechenland war dies bereits das vierte Abkommen mit einem anderen Staat. Niemand ahnte damals, dass sich Deutschland im Laufe der Zeit zum Einwanderungsland entwickelt. Die Migrantinnen und Migranten erhofften sich meist einen persönlichen finanziellen Aufschwung in einem anderen Land, um der Not und Armut in ihrem Land zu entfliehen. Die sogenannten »Gastarbeiter« arbeiteten meist in der fertigenden Industrie und mussten Schwerstarbeit verrichten. Integration war zunächst kein Thema, ursprünglich wollten sie nur ein paar Jahre in Deutschland verbringen und wieder in die Türkei zurückkehren. Sie lebten meist in Isolation, der Familienanschluss fehlte und sie kannten die Sprache nicht. Rechtliche Gleichbehandlung und Integrationspolitik setzten erst später ein. Augsburg gehört mit über 40 % zu den Städten mit dem höchsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Es lebt bereits die vierte Generation Einwanderer aus der Türkei in Deutschland. Sie prägen nicht nur unseren Alltag, sie bauten auch die hiesige Wirtschaft mit auf. Sie sind mittlerweile ein Teil dieser Stadt und dieses Landes geworden. Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen spielt in der Unternehmensphilosophie der Stadtsparkasse Augsburg eine große Rolle. Multikulturelle Gesellschaft ist für uns, als Zukunftssparkasse, ein großes Thema. Migration und Integration hat in unserem Hause schon immer einen hohen Stellenwert. Wir engagieren uns z. B. in Bereichen, die das Zusammenleben der Kulturen und das gegenseitige Verständnis fördern. Dem Fest zum Anwerbeabkommen wünsche ich im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtsparkasse Augsburg viel Erfolg, den Gästen ein besonderes Erlebnis und bereichernde Begegnungen. Ihr Rolf Settelmeier Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Augsburg Einleitende Worte Giriş konuşması 4 5 Merhaba Augsburg! Die Stadt feiert 50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei Merhaba Augsburg! Şehrimiz, Federal Almanya ile Türkiye arasında yapılan işgücü kazanma anlaşmasının 50. Yılını kutluyor Am 31. Oktober 1961 unterzeichneten die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei ein Abkommen zur Anwerbung von türkischen Arbeitskräften. Entgegen der ursprünglichen Zielsetzung – der zeitlich begrenzten Beschäftigung sogenannter »Gastarbeiter« im aufstrebenden Nachkriegsdeutschland – setzte das Anwerbeabkommen eine Entwicklung in Gang, die unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt hat. Inzwischen blicken vier Generationen Deutsche und Türken auf eine nunmehr fünf Jahrzehnte währende gemeinsame Geschichte zurück. Die Stadt Augsburg nimmt das 50-jährige Jubiläum des Anwerbeabkommens zum Anlass, dessen besondere Bedeutung für die Geschichte und Entwicklung Augsburgs in das breite Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu rufen und gleichzeitig ein Zeichen der Anerkennung zu setzen. Eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Migrationsgeschichte – egal ob auf kommunaler oder nationaler Ebene – hat eine veränderte Erinnerungskultur zur Folge. Identitätskonstruktionen definieren sich nicht ausschließlich über Herkunftskulturen und Nation, sondern formieren sich insbesondere im Kontext urbaner Räume. Die transnationalen Zuwanderungsbewegungen werden Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses und Migration damit zum Thema öffentlicher Repräsentation. Und so boomen derzeit Migrationsmuseen und entsprechende Sonderausstellungen in der deutschen Museumslandschaft. Durch die Vernetzung von zahlreichen kommunalen Kultur- und Bildungsinstitutionen und Vereinen wurde im Rahmen des Forums Interkultur ein Festprogramm konzipiert, das den Stationen der türkischen Migrationsbewegung in die Textilstadt Augsburg zwischen Aufbruch und Ankommen nachspürt, diese mittels vielfältiger Formate transportiert und damit wichtige Impulse für eine multiperspektivische Erinnerungskultur in unserer Stadt setzen möchte: Das mehrdimensionale Ausstellungsprojekt Merhaba Augsburg reflektiert auf Basis originaler Materialien 50 Jahre deutsch-türkische Migrationsgeschichte in Augsburg bildstark und authentisch. Ein wesentliches Ziel der Ausstellung besteht in der Bewusstmachung des Stellenwertes von Migra- tionserinnerungen und subjektiver Erfahrungen im Kontext von Zuwanderung für das kulturelle und kollektive Gedächtnis unserer Stadtgesellschaft. Die deutsch-türkische Filmreihe Sinema präsentiert Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme, die auf einfühlsame, kritische und humorvolle Weise die Themen Migration, Integration und Diversität verarbeiten. Prozesse der Annäherung zwischen deutschen und türkischen Wirklichkeiten und das Verwischen starrer Kategorien von Fremdheit und Eigenheit, Tradition und Modernität sind dabei zentrale Motive. In zahlreichen Vorträgen setzen sich namhafte Referenten wie der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani im Rahmen der Redereihe »Zusammen leben – Augsburger Reden zu Vielfalt und Frieden in der Stadtgesellschaft«, Patrick Bahners, Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die Islamwissenschaftlerin Naika Foroutan und der ehemalige Leiter des Zentrums für Türkeistudien Faruk Şen aus unterschiedlichen Perspektiven mit den Herausforderungen unserer hochkomplexen Gesellschaften von heute auseinander. Biographisch-narrative Formate – Zeitzeugengespräch, Erzählcafé und Podiumsdiskussion – geben einen authentischen Einblick in Augsburger Migrationsgeschichte, Führungen bieten die Möglichkeit, besondere Facetten der vielkulturellen Wirklichkeit Augsburgs näher kennenzulernen. Auf eine musikalische Zeitreise begeben sich im Rahmen des Projekts Lieder der Migration – Göç Türküleri das Ensemble Kardeş Türküler und das Philharmonische Orchester Augsburg. In einem weiteren einmaligen Konzertereignis musizieren das renommierte Armoni-Ahenk Orchester aus Istanbul und die bayerische Staatskapelle Unterbiberger Hofmusik gemeinsam: Bayerische Blasmusik trifft auf türkische Klassik. Mit Spannung wird der Auftritt der international erfolgreichen türkisch-belgischen Popsängerin Hadise erwartet, die 2009 die Türkei beim Eurovision Songcontest vertrat. Beim literarisch-musikalischen Rundgang Sehnsucht nach Frieden präsentieren Augsburger Wordpoeten türkische und internationale Lyrik mit musikalischer Begleitung. Den feierlichen Höhepunkt des Veranstaltungsprogramms bildet der Festakt im Goldenen Saal des Rathauses am 31. Oktober 2011, dem 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens – sowohl ein Abend im Zeichen des Dankes und der Würdigung der individuellen Lebensleistung der 1. Generation türkischer Gastarbeiter und nachfolgender Generationen als auch ein gemeinsamer Blick in die Zukunft des Zusammenlebens mit all seinen gesellschaftlichen und kulturellen Potenzialen und Herausforderungen. Auch im Namen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums Interkultur und der Netzwerkpartner möchte ich Sie herzlich zu diesem vielfältigen Festprogramm einladen. Timo Köster Projektleiter für Frieden und Interkultur Stadt Augsburg Fotowettbewerb Resim yarışması Tag der offenen Tür Açık kapı günü friedensstadt.visions. Fotowettbewerb auf www.facebook.com friedensstadt.visions. www.facebook.com’da resim yarışması © Christina Bleier Zeige uns Deinen ganz persönlichen Blick auf die Friedensstadt Augsburg und gewinne ein verlängertes Wochenende in Istanbul Info: Augsburg trägt den Beinamen »Friedensstadt« – er steht heute für das friedliche und bereichernde Zusammenleben von über 140 Nationen, unterschiedlichster Glaubensüberzeugungen und Lebensentwürfe in Augsburg. Welche Orte, Gesichter, Momentaufnahmen verkörpern für Dich das vielkulturelle Leben in der Stadt? Was bedeutet 3. 10.— 30. 11. für Dich Friedensstadt Augsburg? Halte Deine Vision von der Friedensstadt in einem Foto fest und poste es vom 03. 10. bis 30. 11. auf www.facebook. com/friedensstadt.augsburg → Veranstaltungen → friedensstadt.visions. oder sende es an [email protected] – die 5 Fotos mit den meisten »Gefällt mir«-Klicks werden unserer Jury zur Aus wahl vorgelegt. Die Jury: Die Jury besteht aus Mitgliedern des Forum Interkultur, einer Plattform für den Austausch von kommunalen Kultureinrichtungen, Kulturinitiativen, Migrantenvereinen und Künst lern zu theoretischen und praktischen Fragen interkultureller Kulturarbeit sowie für die Konzeption gemeinsamer Veranstaltungen und Projekte in Augsburg. Hauptpreis: Ein verlängertes Wochenende in Istanbul für 2 Personen inklusive Flug und Hotel. Teilnahmebedingungen: Ausführliche Informationen zur Teilnahme siehe S. X. Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) ▪ Info: friedensstadt@augsburg. de, 0821 324-3261 Mit freundlicher Unterstützung von Pasha-Tours Augsburg. Kurs Kurs Shuttle-Tour »Offen für andere« Shuttle tur Tag der offenen Moschee Açık cami günü Koranlesen Kuran okunuşu Religiöse Vielfalt in der Friedensstadt Augsburg Barış şehri Augsburg’da din çeşitliliği Eintritt frei Leitung: Ahmet Yazicioglu (Interkultureller Mediator) ▪ Ort: vhs Augsburg, Raum 101/I, Willy-Brandt-Platz 3a ▪ Gebühr: 63 € ▪ Anmel dung: erforderlich unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B21385 Leitung: Dr. Iris Hafner (vhs Augsburg), Robert Vogl (Integrationsbeauftragter der Stadt Augsburg) ▪ Treff: Kirche St. Michael, Stadtberger Straße/Fröbelstraße ▪ Gebühr: 12 € ▪ Anmel dung: erforderlich unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B21780 Jedes Jahr am 3. Oktober öffnen bundesweit bis zu 1000 Moscheen ihre Pforten zum »Tag der offenen Moschee«. Diese 1997 gestartete Initiative des Zentralrats der Muslime in Deutschland lädt alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, die Moscheen vor Ort zu besuchen und mit den muslimischen Nachbarn in Kontakt zu treten. Der bewusst gewählte Zeitpunkt am Tag der Deutschen Einheit soll das Selbstverständnis der Muslime als Teil Deutschlands und ihre Verbundenheit mit der Gesamtbevölkerung zum Ausdruck bringen. Mit Moscheeführungen, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Büchertischen und Folklore suchen die Moscheegemeinden das Gespräch mit ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern und empfangen sie in gewohnter Gastfreundschaft bei Tee, Kaffee und Spezialitäten aus aller Welt. 6 7 Koranlesen (Tecvid) gilt als Basiswissen für alle gläubigen Muslime. Im Laufe von 3 Semestern werden diese Grundlagen und Regeln vereinsübergreifend bzw. -unabhängig vermittelt. Inhalte: Arabisches Alphabet, Aussprache, besondere Regeln des Koranlesens, Hinführung zum besseren Auswendiglernen von Suren für tägliche Gebete. Unterrichtet wird mit modernen Lehrmethoden. Unterrichtssprache ist türkisch. In Augsburg leben Menschen aus 142 Nationen, viele davon sind in religiösen Gemeinschaften organisiert. Religion und Glaube sind wichtige und sensible Bereiche im Leben aller Menschen. Mit den Shuttle-Touren soll Wissen vermittelt, der interkulturelle Dialog angeregt, kulturelle Vielfalt Veranstalter: vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de Beteiligte Moscheevereine in Augsburg: Türkisch Islamische Union e. V., Am Katzenstadel 20, 86152 Augsburg ▪ Türkisch Islamische Union e. V., Bgm. Widmeier-Straße 29, 86179 Augsburg ▪ Cagri Moschee e. V. , Pilgerhausstraße 23, 86152 Augsburg ▪ Augsburg Türk Islam Kultur Ocagi e. V. (Gülbaba Moschee), Depotstraße 3, 86199 Augsburg ▪ Türkisch Islamische Union e. V., Augsburger Straße 100, 86368 Gersthofen ▪ Veranstalter: o. g. Moscheevereine ▪ Info: Hasan Akcay: [email protected], Tel. 0157 71687259 3. 10. 11:00 — 17:00 Uhr 4. 10.— 29. 11. 18:30—20:30 Uhr 8 × Dienstag 7. 10. 14:00— 19:00 Uhr in unserer Stadt gezeigt und damit ein Teil zum Frieden in unserem Land beigetragen werden. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, mehr über Geschichte, Glaubensrituale und das alltägliche Leben verschiedener Religionsgemeinschaften in Augsburg zu erfahren. Folgende Einrichtungen stehen auf dem Programm: die Russisch-Orthodoxe Kirche in Pfersee, die Fatihmoschee DITIB Türkisch-Islamische Union e. V. in Haunstetten und die Alevitische Gemeinde Augsburg e. V. in Lechhausen. Veranstalter: vhs Augsburg in Kooperation mit dem Integrationsbeirat der Stadt Augsburg, dem Integrationsbeauftragten und der Regio Augsburg Tourismus GmbH ▪ Info: www.vhsaugsburg.de Führung in der Reihe ›Mein Augsburg – VIPs zeigen ihre Stadt‹ Gezi Arkadaş – eine Augsburger Firmengeschichte Arkadaş – Augsburg’lu bir fimanın hikâyesi Konzert Konser Hadise live in concert Hadise live in concert Ein Konzert der Extraklasse mit der türkisch-belgischen Popsängerin Hadise, die 2009 die Türkei auf dem Eurovision Song Contest in Moskau mit der Türkpop-Dancenummer »Düm Tek Tek« vertrat. Hadise wuchs als Zweitälteste von vier Geschwistern im belgischen Mol auf, wohin ihre türkischstämmigen Eltern im Jahr 1972 aus dem anatolischen Sivas emigriert waren. Musikalisch entdeckt wurde die ehemalige Schönheitskönigin Hadise im Jahr 2003, als sie an der flämischen Castingshow »Idool« teilnahm. Mit der vielfach ausgezeichneten Single »My Body« wurde Hadise in Belgien und in der Türkei zum Star. International wurde die westlich orientierte Singer-Songwriterin mit markanter Stimme und sexy Hüftschwung mit diversen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Balkan Music Award 2010 in den Kategorien »Best Female Artist on the Balkans« und »Best Song on the Balkans from Turkey«, 2008 erhielt sie eine Nominierung für die MTV Europe Music Awards in der Kategorie Bester türkischer Act. Derzeit arbeitet Hadise an ihrem fünften Solo-Album mit dem Titel »Aşk kaç beden giyer?« Leitung: Hasan Tekin (Inhaber von Tekin Döner Produktion GmbH) ▪ Treff: Imbiss Arkadaş, Maximilianstraße 64 ▪ Gebühr: 9 € ▪ Anmel dung: erforderlich unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B11783 Geschichten und Lieblingsecken rund um die Max straße mit Hasan Tekin, Inhaber des beliebten Imbiss Arkadaş. Veranstalter: vhs Augsburg in Kooperation mit der Gemeinschaftsstiftung »Mein Augsburg« ▪ Info: www.vhs-augsburg.de Ort: Sporthalle Augsburg, Ulrich-HofmeierStraße 30 ▪ Eintritt: 15 € (VVK) / 18 € (Abendkasse) ▪ Karten: VVK Münchenticket unter Tel. 0180 / 54 81 81 81 und Bürgerinformation am Rathausplatz, Abendkasse ▪ Einlass: 18:00 Uhr 14. 10. 15:00— 16:30 Uhr 8 14. 10. 20:00 Uhr Veranstalter: Integrationsbeirat der Stadt Augsburg ▪ Info: [email protected], Tel. 0821 324-2817 9 Ausstellung Sergi Merhaba Augsburg Merhaba Augsburg Ort: Unterer Fletz, Rathaus Augsburg ▪ Eintritt frei ▪ Teile der Ausstellung sind vom 4.11. bis 19.11. in der Neuen Stadtbücherei zu sehen ›Merhaba Augsburg‹ ist ein mehrdimensionales Ausstellungsprojekt, das das Themenfeld 50 Jahre türkische Migration nach Augsburg und Deutschland auf künstlerisch differenzierte Weise zu erschließen und dem Besucher zugänglich zu machen sucht. ›Merhaba Augsburg‹ besteht aus vier in sich geschlossenen Teilen, die auf der Basis originaler Materialien inhaltliche Querverbindungen eingehen und 50 Jahre deutsch-türkische Migrationsgeschichte bildstark und authentisch reflektieren. Ein wesentliches Ziel der Ausstellung besteht in der Bewusstmachung des Stellenwertes von Migrationserinnerungen und subjektiver Erfahrungen im Zusammenhang mit Zuwanderung für das kollektive Gedächtnis unserer Stadt. Damit sollen erste wichtige Impulse für die vertiefte und weitergehende Auseinandersetzung mit dem Thema Migrationsgeschichte in Augsburg gesetzt werden. Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) in Zusammenarbeit mit DTA Augsburg e. V., Bündnis für Augsburg, ina Interkulturelles Netz Altenhilfe, bluespots productions und Interkulturelle Akademie ▪ Info: [email protected], 0821 324-3261 Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms » Toleranz fördern – Kompetenz stärken« Vernissage 17. 10. 19:00 Uhr 10 11 Fotoausstellung Fremde Heimat – Augsburger Migrationsgeschichte(n) Installation von Taybe Cevik Umut – Hoffnung Die Dokumentarausstellung ›Fremde Heimat – Augsburger Migrationsgeschichte(n)‹ bietet erstmals in Augsburg die Möglichkeit, einen Teil der Augsburger Migrationsgeschichte anhand von originalem Bildmaterial nachzuvollziehen – sie zeigt in fünf Themenfeldern die verschiedenen Stationen der türkischen Arbeitsmigranten auf ihrem Weg in die deutsche, im Besonderen die Augsburger Gesellschaft. 1. Ankunft: Der erste Teil der Ausstellung zeigt die Ankunft der ersten türkischen Gastarbeiter in Deutschland. Ausgehend von den zentralen Ankunftsbahnhöfen München und Frankfurt wurden sie ihren Einsatz- und Wohnorten zugewiesen. 2. Wohnen: Überbelegung, Enge und mangelhafte hygienische Zustände – die Wohnsituation in den dortigen Baracken und Wohnheimen war häufig mit großen Entbehrungen verbunden. Von ihr handelt die zweite Station der Dokumentarausstellung. 3. Arbeit: Den Lebensmittelpunkt der Gastarbeiter bildete anfänglich uneingeschränkt ihr Arbeitsplatz. Aufgrund fehlender Sprachkenntnisse war der Arbeitsalltag zunächst schwierig, doch auch trotz weniger deutscher Worte wuchs das gegenseitige Verständnis zwischen deutschen und türkischen Arbeitern schnell – Teil 3 der Ausstellung zeigt Gastarbeiter an ihren Arbeitsplätzen. Frisch gebügelte Wäsche, ein Paar Schuhe in Zeitungspapier gewickelt, eine Fotografie, ein Beutel Gewürze, ein Koran – Ein kleines Stück Heimat in der Fremde. Mit im Gepäck: Die drückende Last der Zweifel und Ängste vor dem Unbekannten. Und: Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Installation ›Umut – Hoffnung‹ zeigt teils originale Koffer und Gepäckstücke mit Persönlichem und Alltäglichem aus der Ankunftszeit der ersten türkischen Gastarbeiter in Augsburg. Sie erlauben dem Betrachter einen authentisch Einblick in deren Erfahrungswelt. Erfüllte oder enttäuschte Hoffnung? Diese Frage bleibt offen. Die Konzeption von ›Umut – Hoffnung‹ reiht sich in die junge Tradition des Musée Sentimental. Dieses in den 1970er Jahren etablierte Ausstellungskonzept in tendiert, durch die Ex position authentischer alltagsbezogener Ausstellungsstücke – nicht mehr nur historisch bedeutender – Geschichte unmittelbarer zugänglich zu machen. täglich geöffnet 18. 10.— 2. 11. 10:00 — 18:00 Uhr 4. Freizeit: Türkische Fußballmannschaften und Cafés, Gebetsräume – mit der allmählichen Eingewöhnung in Deutschland wuchs auch der Stellenwert von Freizeitmöglichkeiten und sozialen Aktivitäten, diesen ist der vierte Teil der Ausstellung gewidmet. 5. Die zweite Generation: Der letzte Teil der Ausstellung zeichnet den Übergang von der ersten zur zweiten Generation türkischer Mitbürger in Augsburg und damit einen wesentlichen Schritt in einer bis heute währenden Entwicklung nach: Sie zeigt die Kinder der Gastarbeiter in Kindergärten und Schulen. Theatralische Installation von Petra Leonie Pichler, Alexander Vos Paron 11 // Gleis 11 Installation von Taybe Cevik Erinnerungsraum & Ein | Blick 17. | 19. | 22. | 23. | 29. | 30. | 31. 10. 10:00 — 18:00 Uhr Premiere: 17. 10. 19:00 Uhr ▪ Folgetermine: 19.10. 16:00 — 19.30 Uhr, 22. | 23. | 29. | 30.10. 14:00 — 18:00 Uhr, 31.10. 14:00 — 19:00 Uhr ▪ Dauer: 10 Min. Wie erfahrbar kann die Fremde sein? Kann sie je zum Eigenen werden? Wissen kann man sich aneignen, aber Emotionen muss man zulassen. Wir können über die Gastarbeiter lesen, ihre Bilder anschauen, die Zahlen analysieren, aber können wir je nachvollziehen, welchen Schritt sie gegangen sind? Einen Schritt in die Fremde, in die Fremdsprache, in die Sprachlosigkeit. Die theatralische Installation ›Paron 11 // Gleis 11‹ von den Augsburger Künstlern Petra Leonie Pichler und Alexander Vos will genau diesen Schritt, will Geschichte erfahrbar machen. Wagen auch Sie den Schritt in die Fremde, mitten im Rathaus. Sofakissen, Fotoalben, Interviews – der ›Erinnerungsraum‹ lädt mit Wohnzimmerflair zum Eintauchen in die Vergangenheit ein. Nehmen Sie Platz und stöbern Sie, setzen Sie die Kopfhörer auf und begeben Sie sich auf eine Zeitreise in individuelle Lebensgeschichten der ersten Generation türkischer Gastarbeiter in Augsburg … »Ihr Mann war unter der Woche arbeiten, und sie war allein, in einer fremden Stadt, unter Menschen, deren Sprache sie nicht verstand. Sie hatte für ihren Mann im Grunde alles aufgegeben, auch beruflich. Sie war in Istanbul Leiterin einer Modefirma gewesen und hatte damit einen gewissen sozialen Status gehabt«… Parallel verarbeitet die Videoinstallation Ein | Blick Einreise-Einblicke und Ausblicke. Interviews freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: ina – Interkulturelles Netz Altenhilfe, SIC – Social Invest Consult (Tochtergesellschaft der AWO) ▪ Gefördert durch: Stadt Augsburg, Bayerisches Staatsministerium, Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern Vortrag Sunum 12 50 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen für Arbeitskräfte: Voraussetzungen – Handhabung – Wirkungen 50 senelik Alman-Türk işgücü anlaşması: şartlar – uygulama – etkileri der Zeit zum Beginn eines grundlegenden Wandels sowohl der beiden beteiligten Gesellschaften und Kulturen als auch deren Verhältnisses zueinander. Der Vortrag informiert über das Zustandekommen, den Inhalt und die Verwirklichung des Abkommens sowie über dessen Folgen, nicht nur bis zum generellen Anwerbestopp für ausländische Arbeitskräfte am 23. November 1973, sondern auch bis zur Gegenwart. Dabei wird er kulturellen Aspekten besondere Aufmerksamkeit widmen. Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) in Zusammenarbeit mit dem Intstitut für Europäische Kulturgeschichte (Universität Augsburg) ▪ Info: [email protected], 0821 324-3261 | Institut für Europäische Kulturgeschichte, 0821 598-5840 Referent: Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber (Universität Augsburg, Institut für Europäische Kulturgeschichte) ▪ Ort: Unterer Fletz, Rathaus Augsburg ▪ Eintritt frei Am 31. Oktober 1961 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei ein Abkommen zur zeitlich befristeten Anwerbung von türkischen Arbeitern für westdeutsche Wirtschaftsbereiche, die unter Arbeitskräftemangel litten. Was als vorübergehende Lösung für bestimmte jeweils eigene Probleme gedacht war, entwickelte sich im Laufe 19. 10. 19:30 Uhr Martini Textilfabrik, Mehmet Kilickioglu, Augsburg-Haunstetten, 1980 13 Filmvorführungen Film gösterileri 14 15 Sinema – Deutsch-türkische Filmreihe Sinema – Alman-Türk film serisi 1. Wir haben vergessen zurückzukehren Geri dönmeyi unuttuk Blüh’ im Glanze Parlaklıkla yücel Ort: Filmsaal im Zeughaus (3. Etage), Zeugplatz 4 ▪ Eintritt frei Dokumentarfilm (D 2001), Regie: Fatih Akin, Sprache: Deutsch, 60 Min Kurzfilm (D 2009), Regie: Korbinian Wandinger, Sprache: Deutsch, 15 Min 1965 war Fatih Akins Familie dem Ruf gefolgt, als Gastarbeiter in die Bundesrepublik Deutschland zu kommen. Erst der Vater allein, nach drei Jahren kam die Mutter nach. Zunächst war der Aufenthalt in dem fremden Land nur für zwei Jahre geplant. Für den Vater fast unerklärlich wurden daraus fünfunddreißig Jahre: »Wir haben einfach vergessen zurückzukehren« kommentiert er – noch zur Zeit der Dreharbeiten des Filmes in derselben Fabrik arbeitend, deren Anwerbung er in den 1960er Jahren gefolgt war – das ungeplant lange Bleiben in Deutschland und steht damit exemplarisch für viele türkische Familien. Mit Hilfe von Interviews und Anekdoten malt Akin ein komplexes Bild deutsch-türkischen Lebens in Deutschland und der Türkei, das für jedes seiner Familienmitglieder anders aussieht. Die Spurensuche führt den Regisseur von seinem Geburtsort Hamburg aus über Istanbul in das türkische Dorf, aus dem die Familie Akin stammt. Kemal Celik, gläubiger Moslem und eingefleischter Münchner, ist Lehrer an einem Gymnasium in Neuperlach und durch den Umgang mit desinteressierten Jugendlichen bereits Geduldsproben gewöhnt. Seinen Schülern erzählt er vom Freiheitskampf von Martin Luther King, doch selbst steht er den alltäglichen Provokationen eines Wurstbudenverkäufers hilflos gegenüber. Irgendwann reißt dann auch Kemal der Geduldsfaden und er wird selbst zum Widerstandskämpfer. Mit etwas ungewöhnlichen Methoden allerdings… Mit seinem Kurzfilm Blüh‘ im Glanze regt Korbinian Wandinger auf humorvolle Art zum Nachdenken über Ignoranz und Gleichgültigkeit an. Moderne Gesellschaften kennzeichnen sich durch die Pluralität von Identitäten und Lebens entwürfen. Migration ist eine der wesentlichen Ursachen dieser neuartigen gesellschaftlichen, sogenannten transkulturellen Ausformungen. Die Prozesse der Annäherung zwischen türkischen und deutschen Wirklichkeiten und das Verwischen starrer Kategorien von Fremdheit und Eigenheit, Tradition und Modernität sind zentrale Motive der deutsch-türkischen Filmreihe ›Sinema‹. Jeden Donnerstag im Zeitraum 20. 10. — 24. 11. präsentiert sie ausgewählte Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme aus der Türkei und aus Deutschland, die die Themen Migration und Diversität aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und auf einfühlsame, humorvolle, kritische oder überraschende Weise verarbeiten. Dabei kommt dem Medium Film in doppelter Dimension eine gesellschaftliche Bedeutung zu – einerseits spiegelt Film die Gesellschaft in ihrer Pluralität, andererseits erreicht er alle Teile der Gesellschaft und überschreitet damit sozial, herkunfts- oder milieubedingte Grenzen wie kein anderes Medium. Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kul turamt) ▪ Info: [email protected], 0821 324-3261 20. 10.— 24. 11. 19:30 Uhr, jeden Donnerstag Mit freundlicher Unterstützung von Kaissar Film. 2. 3. Spielfilm (TR / D / F 2009), Regie: Pelin Esmer, Spra che: Türkisch mit deutschen Untertiteln, 110 Min Dokumentation (D 2010), Regie: Agostino Imondi & Dietmar Ratsch, Sprache: Deutsch, 96 Min 10 vor 11 11‘e 10 kala »10 vor 11« ist die berührende Geschichte zweier Männer, die das Schicksal zusammenführt. Der 83-jährige Mithat ist ein leidenschaftlicher Sammler. Auf wackeligen Beinen streift er durch Istanbul, eine Stadt, so bunt und vielfältig wie seine Sammlung. Ali hingegen, der als Hausmeister arbeitet, kennt nichts weiter als die wenigen Wohnblocks um sich herum. Als das Gebäude saniert werden soll, sagen sie der Hausverwaltung den Kampf an. Ein sehenswerter und ungewöhnlicher Streifzug durch Istanbul, der auf zahlreichen Festivals preisgekrönt wurde. Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Rundfunks. 20. 10. 19:30 Uhr 27. 10. 19:30 Uhr Neukölln Unlimited Neukölln Unlimited I’m Muslim, don’t panik! In Berlin-Neukölln leben über 300.000 Einwohner aus 160 Nationen. Beispielhaft für diese multikulturelle Gemeinschaft dokumentiert der Film das Leben der Familie Akkouch: Der älteste Sohn Hassan ist deutscher Meister im Breakdance, Tochter Lial arbeitet als Promoterin eines Boxstalls, und der Jüngste will Deutschlands Supertalent werden. Gemeinsam finden die Jugendlichen aus jeder Krise einen Ausweg. Doch ein Problem scheint unlösbar: Die Akkouchs sind vor dem Bürgerkrieg aus dem Libanon geflüchtet und leben in Deutschland lediglich unter dem Status der Duldung. Der Film zeigt, welchen Einfluss die täglich drohende Abschiebung auf das Familienleben und die Entwicklung der Jugendlichen hat. Ein Jahr lang begleitet die Kamera die Akkouchs in ihrem Alltag und beim Kampf um behördliche Anerkennung. 3. 11. 19:30 Uhr Filmvorführungen Sinema – Deutsch-türkische Filmreihe Film gösterileri Sinema – Alman-Türk film serisi 4. Unsere große Verzweiflung Bizim Büyük Çaresizliğimiz Spielfilm (TR|D|NL 2011), Regie: Seyfi Teoman, Sprache: Türkisch mit deutschen Untertiteln, 102 Min Zwei Freunde, die in Ankara in einer Wohnung zusammenleben, kümmern sich um eine traumatisierte Studentin und verlieben sich in sie. Die mit leisem Humor inszenierte »Jules & Jim«-Variation gehörte zu den schönsten Filmen im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale. Regisseur Seyfi Teoman bricht mit allen Vorurteilen – so sanft und verständnisvoll hat man türkische Männer jedenfalls noch nie gesehen … Fazit: Unkonventionelle Liebesgeschichte aus der Türkei. 10. 11. 19:30 Uhr 16 Interkulturelle Stadtführung Kültürlerarası şehir gezisi 17 5. 6. Dokumentarfilm (D 2009), Regie: Evelyn Schels, Sprache: Deutsch, 90 Min Spielfilm (2011), Regie: Yasemin Samdereli, Sprache: Deutsch, 101 Min Als Hüseyin nach Deutschland kam, wollte er nur das Geld für einen Traktor sparen und wieder zurückkehren. Es kam anders. Die drei Generationen der Familie Ünal leben heute in Augsburg. Hier landete Hüseyin vor 40 Jahren. Der Feldarbeiter aus Usak begann als Straßenkehrer, vermittelt vom Deutschen Arbeitsamt in Istanbul. Er wohnte in einem Arbeiterwohnheim, gönnte sich nichts, sparte jeden Pfennig für Frau und Kinder. Erst 1973 holte er seine Frau Halime und seine beiden ältesten Töchter zu sich. Nach und nach kamen auch die anderen Kinder hinzu. Für den Haushalt war nun Sebahat, die älteste der Töchter zuständig, denn die Mutter arbeitete von morgens früh bis abends spät für eine Putzfirma. Sebahat wie auch ihre Schwester Hatice durften in Deutschland nicht zur Schule gehen, sondern arbeiteten gleich in der Fabrik. Beide wurden früh verheiratet, beider Ehen zerbrachen. Sie waren nicht zu freien, selbstbewussten Frauen erzogen worden. In der Familie galten die strengen Regeln der muslimischen Tradition. Erst die jüngeren Töchter Fatma und Dondü durften in Deutschland die Schule besuchen. Sie begehrten auf, wehrten sich und begannen, eigene Vorstellungen zu entwickeln. Der Film erzählt die Geschichte dieser Großfamilie und zeigt, wie die »Wer oder was bin ich eigentlich – Deutscher oder Türke?« Diese Frage stellt sich der sechsjährige Cenk Yilmaz, als ihn beim Fußball weder seine türkischen noch seine deutschen Mitschüler in ihre Mannschaft wählen. Um Cenk ein wenig zu trösten, erzählt ihm seine 22-jährige Cousine Canan die Geschichte ihres Großvaters Hüseyin, der Ende der 60er Jahre als türkischer Gastarbeiter nach Deutschland kam und später seine Frau und Kinder nach »Almanya« nachholte. Seither ist viel Zeit vergangen und Deutschland ist längst zur Heimat der Familie geworden. Eines schönen Salz im Mokka – Innenansicht einer türkischen Einwandererfamilie Mokada Tuz 17. 11. 19:30 Uhr Menschen mit den Anforderungen der Integration heute umgehen, welche Hoffnungen sie antreiben, wie sie versuchen, auch in Deutschland ihre Tradition zu bewahren. Vater Hüseyin sagt: »Die Türkei ist das Land, in dem wir geboren worden sind, aber in Deutschland sind wir satt geworden.« Textilviertel interkulturell Tekstil semti kültürlerarası Almanya – Willkommen in Deutschland Almanya’ya hoşgeldiniz 24. 11. 19:30 Uhr Tages überrumpelt Hüseyin bei einem großen Familientreffen seine Lieben mit der Nachricht, er habe in der Türkei ein Haus gekauft und wolle nun mit ihnen zusammen in ihre alte Heimat fahren. Da stellt sich allerdings für den einen oder anderen die Frage, wo eigentlich ihre Heimat ist. Doch Widerworte werden nicht geduldet und so bricht die ganze Familie in die Türkei auf. Es beginnt eine Reise voller Erinnerungen, Streitereien und Versöhnungen, doch dann nimmt der Familienausflug eine unerwartete Wendung… ›Almanya – Willkommen in Deutschland‹ erzählt mit viel Humor und Einfühlungsvermögen die Geschichte von Hüseyin Yilmaz und seiner Familie, die ihre Heimat Türkei verlassen, um als Gastarbeiter das deutsche Wirtschaftswunder zu unterstützen. Der sehr persönliche Film beruht zum Teil auf eigenen Erlebnissen, die die Zuschauer auf unterhaltsame Weise teilhaben lassen an einer Welt zwischen Orient und Okzident, an einer großen kultur- und generationenübergreifenden Familie. Leitung: Adel Molnàr (M.A. Kunstgeschichte/ Pädagogik), Anna Dimova (M.A. Germanistik/ Pädagogik) ▪ Treff: Glaspalast (Eingang), Beim Glaspalast 1 ▪ Gebühr: 11 € ▪ Anmeldung: erforderlich unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B11700 Tauchen Sie ein in die spannende Geschichte des Proviantbachquartiers, entdecken Sie Perlen der Augsburger Industriekultur und lernen Sie die interkul turelle Seite des Textil viertels kennen. Der Be such eines türkischen Lebensmittelladens, ei nes türkischen Möbel geschäfts sowie der Kammgarn Süleyman Moschee im ehemaligen Wasch- und Badehaus der Augsburger Kammgarnspinnerei inklusive Gespräch mit dem dortigen Imam sind nur einige Stationen dieser Stadtführung. Sie erhalten sogar einen kleinen Crash-Kurs in Türkisch. Was hat sich im Textilviertel seit dem Anwerbeabkommen DeutschlandTürkei vor 50 Jahren getan? Bitte mitbringen: Socken für Moscheebesuch. Veranstalter: vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de 22. 10. 13:00 — 16:00 Uhr 18 19 Wir laden ein zum Nach- und Weiterdenken Düşünmeye davet ediyoruz Workshop für Kinder von 8 bis 12 Jahren 8 ile 12 yaş arası çocuklar için workshop Masl tov! Viel Glück! Bol Şanslar! Das Philosophische Duett Filozofik düet Stadtsparkasse Augsburg, Internationaler Schalter, Ali Öztürk, 1970 Das Philosophische Duett lädt ein, für zwei Stunden im türkischen Wohnzimmer Platz zu nehmen und sich im philosophischen Dialog u. a. mit den Themen Fremdheit, kulturelle Begegnung, Fremdund Selbstbestimmung auseinanderzusetzen. Ziel ist eine nachhaltige Auseinandersetzung mit Themen rund um die Geschichten der Gastarbeiter und die Erfahrung, dass gemeinschaftliches existentielles Philosophieren Grenzen von Herkunft, Alter, Geschlecht, sozialer Lage, Ausbildung und Beruf überwindet bzw. gar nicht erst setzt und so das soziale Miteinander lebhaft und wesentlich mitgestalten kann. Nach einer Einführung in dialogisches Philosophieren durch die Moderatoren können sich die Gäste zum Gespräch herausgefordert erleben. Begleitet wird der Abend durch musikalische Live-Improvisationen des 22. 10. 19:00 Uhr Masl tov! Viel Glück! Bol Şanslar! Yahudilerin bayramları hangileridir? Senin bayramların hangileridir? Duos Yarende, Haydar Acarsoy (Gitarre) und Devrim Eren (Saz und Gesang). Das Philosophische Duett entstand im Rahmen des Kulturprojekts Jean Stein im April 2010 mit dem Ziel, kulturelles Leben in Augsburg um einen wesentlichen Aspekt aktiver Teilnahme und selbstgemachter geistiger Tiefe zu bereichern. Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben/Wolfgang B. Kleiner. Moderation: Sebastian Müller und Bernhard Schiller ▪ Ort: Unterer Fletz, Rathaus Augsburg ▪ Eintritt frei ▪ Musik: Duo Yarende Welche Feste feiern Juden? Welche feierst Du? Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) ▪ Info: [email protected], 0151 2693 9260 | [email protected], 0821 324-3261 Leitung: Monika Müller (Jüdisches Kulturmuseum), Gül Solgun-Kaps (Universität Augsburg, Fachbetreuerin für interkulturelle Erziehung und Islamlehrer) ▪ Ort: Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Halderstraße 6-8 ▪ Teilnehmeranzahl: max. 25 ▪ Gebühr: 5 € Anmeldung: unter Tel. 0821 513-658 Der Workshop gibt Kindern Einblick in den jüdischen Lebens- und Jahreslauf und macht sie anhand von ausgesuchten Objekten mit den jüdischen Feiertagen und Traditionen vertraut. Gleichzeitig lädt er die Kinder dazu ein, von ihren eigenen religiösen Festen zu erzählen. Im gegenseitigen Austausch können so Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Judentum, Christentum und Islam kindgerecht aufgezeigt werden. Veranstalter: Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben ▪ Info: [email protected] 23. 10. 10:00 — 13:00 Uhr Führung Gezi 20 Ein Filmkonzert im TIM TIM’de bir film konseri Bestattungsriten interkulturell – Der Neue Ostfriedhof Kültürlerarası defnetme ritüelleri – yeni doğu mezarlığı shortfilmlivemusic & das MEHR MUSIK! Ensemble Migrationsmaschine Göç makinası Leitung: Marlene Herrmann ▪ Treff: Neuer Ostfriedhof (Eingang Zugspitzstraße) ▪ Gebühr: 7 € ▪ Anmeldung: erforderlich unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B11703 Ort: TIM – Staatliches Textil- und Industriemuseum, Provinostraße 46 ▪ Eintritt: 15/10 € (ermäßigt) ▪ Karten: VVK Theater Augsburg unter Tel. 0821 324-4900, Abendkasse ten der Bestattung in Leintüchern ohne Sarg und am Sterbetag unvereinbar mit den deutschen Bestattungsgesetzen. Wie sieht also die Zukunft auf deutschen Friedhöfen aus? Im Rahmen der Führung über den Neuen Ostfriedhof werden unterschiedliche Bestattungsriten vorgestellt. Eine vergleichende Betrachtung der Traditionen in Christentum und Islam am Beispiel christlicher und muslimischer Gräber beleuchtet zudem gegenwärtige und mögliche zukünftige Entwicklungen in der deutschen Friedhofskultur. MEHR MUSIK! präsentiert ›Migrationsmaschine‹, Im Umgang mit Tod und Bestattung haben sich je nach Region, Religion und Kultur unterschiedlichste Bestattungsriten herausgebildet. Die Traditionen, wie Menschen beerdigt werden, wie die Angehörigen trauern und mit welchen Bräuchen den Verstorbenen gedacht wird, geben Einblick in die Bedeutung von Leben und Tod in der jeweiligen Kultur. Die Divergenz zwischen traditionell christlichen Bräuchen und denen seiner Einwandererkulturen stellt das Einwanderungsland Deutschland vor neue Herausforderungen. So sind beispielsweise die muslimischen Vorschrif- eine Hommage an und ein Abgesang auf die Textil industrie in der Stadt Augsburg, die in den letzten Jahrzehnten maßgeblich türkische Zuwanderer beschäftigte. Vor der beeindruckenden Industrie- Kulisse des Staalichen Textil- und Industriemuseums Augsburg spielen shortfilmlivemusic und das MEHR MUSIK! -Ensemble ein Filmkonzert mit neuer »U- und E-Schubladen-freier Musik« (nmz) und Filmausschnitten aus 80 Jahren Industrie geschichte in Augsburg. Die live vertonte Film collage beinhaltet Material aus dem Filmarchiv des TIM: Lehrfilme, Instruktionsvideos, Dokumentationen und Zeitzeugnisse, verarbeitet zu einem 60-minütigen Filmkunstwerk von Medienkünstler Benjamin Schindler. Dem Abend voraus geht ein Workshop, in dem die Musiker beider Ensembles gemeinsam die Musik zu den Bildern und Filmsequenzen von ›Migrationsmaschine‹ entwerfen: Moderne Kompositionen treffen freie Improvisationen, spannungsvolle Klangfarben münden in eingängige Rhythmen, Jazz trifft auf neue Musik – scheinbare Widersprüche heben sich auf. Jedes shortfilmlive- 23. 10. 14:00— 16:30 Uhr 26. 10. 20:00 Uhr Veranstalter: vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de Kammgarn-Spinnerei, 1971 21 music-Ensemblemitglied wird wieder seine ganz eigenen Klangvorstellungen umsetzen und so zu einem vielgestaltigen Konzert beitragen. Eine weitere Uraufführung des Abends: Die Kurzfilme »Ruhe oder Sturm« und »Schwarzes Weiß«, ein Kooperationsprojekt von MEHR MUSIK! und Jugendlichen des Mesopotamien-Vereins und der AG Film des Peutinger Gymnasiums gemeinsam mit dem Medienlabor der Universität Augsburg (Anleitung und Betreuung: Christian Geier), vertont von dem Münchner Komponisten Volker Nickel. Ort & Akteure: Das TIM verbindet Eindrücke aus der Zeit der Industrialisierung mit dem Leben der Menschen. An diesem Ort, an dem die Macht der Maschinen, die Kraft der Manufaktur und das Leben der Arbeiter und Industriellen allgegenwärtig ist, wird das Filmkonzert stattfinden. shortfilmlivemusic sind: Demian Kappenstein (Schlagzeug, Spielzeug, Perkussion), Matthias Kurth (Gitarren, Oud), Benjamin Schindler (visuelle Konzeption/Regie), Lutz Streun (Saxophon), Dániel Vedres (Horn, Stimme, Elektronik), Franziska Richter (Konzeption, Kommunikation) und Jan F. Kurth (Stimme, Blockflöten). shortfilmlivemusic sind bereits zum dritten Mal in Augsburg zu Gast. Das MEHR MUSIK! -Ensemble besteht seit Sommer 2009 am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. Unter Anleitung der Dozenten Iris Lichtinger und Stefan Blum haben Studierende hier die Möglichkeit, zeitgenössische Kammermusik zu spielen und ihre Arbeit im Rahmen der Konzertformate von MEHR MUSIK! aus der Hochschule hinauszutragen. Veranstalter: MEHR MUSIK! in Zusammenarbeit mit TIM – Bayerisches Textil- und Industriemuseum Augsburg, Kulturhaus Kresslesmühle | Festival der 1000 Töne und Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) ▪ Info: info@ mehrmusik-augsburg.de, 0821 4506149 Moderiertes Gespräch Moderatörlü sohbet 50 Jahre Anwerbeabkommen – Ein Zeitzeugengespräch Türkiye ile 50 senelik işgücü anlaşması – Bir zaman şahidinin konuşması Musikalischer Poesieabend Müzikli şiir akşamı 22 Ali Şanlı Hizal: Moderne türkische Lyrik Ali Şanlı Hizal: Modern Türk liriği Ort: Kulturhaus Kresslesmühle, Barfüßerstraße 4 ▪ Eintritt: 11 € ▪ Karten: VVK Kulturhaus Kresslesmühle & allgemeine Vorverkaufsstellen, Abendkasse Moderation: Christiane Lembert ▪ Ort: vhs Augsburg, Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a ▪ Gebühr: 5 € (Abendkasse 6 €) ▪ Anmeldung: unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B12765 50 Jahre Anwerbeabkommen: Was zunächst als Beschäftigung von »Gastarbeitern« gedacht war, war der Auftakt der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zum Einwanderungsland. Von den Anfängen und davon, wie auch in der Stadt Augsburg Migration Geschichte gemacht hat, berichten nach einer Einführung zu den historischen Fakten Repräsentanten aus der 1. und 2. EinwandererGeneration. Veranstalter: vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de 27. 10. 30. 10. 20:00— 21:30 Uhr 19:00 Uhr Ali Şanli Hizal unternimmt mit seinem Programm einen Streifzug durch die in Deutschland weitgehend unbekannte moderne türkische Lyrik des 20. Jahrhunderts. In den Mittelpunkt stellt er dabei Texte von Nâzim Hikmet, Orhan Veli Kanik, Oktay Rıfat Horozcu, Ahmet Hamdi Tanpınar und Bülent Ecevit. Die zeitlos schönen und ausdrucksstarken Gedichte über Mensch, Leben und Natur werden von versonnenen Gitarrenmelodien untermalt. Einige der Gedichte werden in Originalsprache vorgetragen, um den Sprachklang wiederzugeben und gleichzeitig die gelebte Mehrsprachigkeit in unserer Gesellschaft zu dokumentieren. Ali Şanli Hizal stammt aus der Türkei und lebt mit seiner Familie seit 30 Jahren in Deutschland. Sein großes Anliegen ist es, Verständnis füreinander zu schaffen. Veranstalter: Kulturhaus Kresslesmühle | Festival der 1000 Töne ▪ Info: www.kresslesmuehle.de 23 Festakt Tören Führung Gezi Festakt zum 50. Jahrestag der Vertragsunterzeichnung Anwerbeabkommen Bundesrepublik Deutschland – Türkei Federal Almanya ve Türkiye arasında işgücü anlaşması’nın imzalanmasının 50. yıl töreni Jüdisches Leben in Augsburg und Bayerisch-Schwaben – eine Geschichte der Migration Augsburg ve BavyeraSvabiya’daki Yahundilerin yaşamı – Göçün hikayesi Begrüßung: OB Dr. Kurt Gribl und Kadir Hidayet Eriş, Generalkonsul der Türkei ▪ Vortrag: Prof. Dr. Faruk Şen: 50 Jahre Anwerbeabkommen – Ehe oder Scheinehe? ▪ Musik: Sultan-i Yegah ▪ Ort: Goldener Saal, Rathaus Augsburg ▪ Eintritt: mit Einladung & begrenztes Kartenkontingent an der Bürgerinformation (Rathausplatz) 31. Oktober 1961 – 31. Oktober 2011. 50 Jahre liegen zwischen der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei und heute. Damals lebten 2500 Menschen türkischer Herkunft in der Bundes republik, gegenwärtig bilden die circa 3 Millionen Menschen mit Herkunftsbezug zur Türkei die größte Gruppe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Deutschland. Wir teilen inzwischen selbstverständlich unseren Alltag, unser Leben und unsere Geschichte – eine Geschichte, die jedoch ursprünglich nicht auf Annäherung und Gemeinsamkeit angelegt war, sondern zeitlich begrenzter Zweckerfüllung durch die Beschäftigung von sogenannten Gastarbeitern dienen sollte. Doch es kam anders, natürlicher, menschlicher. Aus türkischen Gastarbeitern wurden Bürger Deutschlands. Den 50. Jahrestag der Vertragsunterzeichnung am 31. Oktober 2011 erinnert die Stadt Augsburg mit einem feierlichen Festakt im Goldenen Saal des Rathauses – Ein Abend im Zeichen des Dankes und 31. 10. 19:00 Uhr der Würdigung der individuellen Lebensleis tung der 1. Generation türkischer Gastarbeiter und nachfolgender Generationen in Augsburg. Und ein gemeinsamer Blick in die Zukunft des deutsch-türkischen Zusammenlebens mit seinen gesellschaftlichen und kulturellen Potenzialen und Herausforderungen. Eröffnet wird der Abend durch Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl und Kadir Hidayet Eriş, Generalkonsul der Türkei. Im Anschluss zieht Prof. Dr. Faruk Şen, der ehemalige Leiter des Essener Zentrums für Türkeistudien (1985 – 2008) und Experte für deutsch-türkische Beziehungen, Bilanz zu 50 Jahren türkischer Migrationsgeschichte. Musikalisch umrahmt wird der Abend von dem türkischen Musikchor Sultan-i Yegah aus Augsburg. Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Integration und Interkulturelle Arbeit, dem Bündnis für Augsburg und dem Integrationsbeirat der Stadt Augsburg ▪ Info: [email protected], 0821 324-3261 Ort: Jüdisches Kulturmuseum AugsburgSchwaben, Halderstraße 6–8 ▪ Telnehmerzahl: max. 25 ▪ Gebühr: 4/2 € (ermäßigt) Die wechselvolle Geschichte der Juden in Augsburg und Bayerisch-Schwaben ist geprägt von Integration und Ausgrenzung, Selbstbehauptung und Anpassung. Der Rundgang, der als Höhepunkt die Synagoge besichtigt, macht dies an ausgewählten Objekten anschaulich. Veranstalter: Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben ▪ Info: [email protected], 0821 513658 1. 11. 15:00— 16:30 Uhr Eine musikalische Zeitreise Müzikli zaman gezisi 24 25 Kardeş Türküler & Das Philharmonische Orchester Augsburg Lieder der Migration – Göç Türküleri Ort: Theater Augsburg, Kasernstraße 4–6 ▪ Ein tritt: 13 / 10 € ▪ Karten: VVK Theater Augsburg unter Tel. 0821 324-4900, Abendkasse 1. 11. 20:00 Uhr Kardeş Türküler: Wörtlich übersetzt bedeutet der Name der bis zu 20-köpfigen anatolischen Folk-Bigband »Bruderlieder/Schwesterlieder«, freier übertragen »Lieder der Brüderlichkeit«. Die Gründung des Ensembles 1993 fiel in eine Zeit, in der man offen über die kulturelle Identität türkischer Völker zu diskutieren begann und dem türkischen Nationalismus zunehmend kritisch gegenüberstand. Es ging insbesondere um den kulturellen Reichtum Anatoliens, der sich aus den 52 verschiedenen Ethnien, die in der Türkei beheimatet sind, speist. Inzwischen stammen die Mitglieder aus allen Teilen der Türkei – geographisch geeint, aber politisch noch immer getrennt. Die Vielvölker-Gruppe singt Erntelieder aus Mesopotamien, Liebeslieder aus Anatolien oder Klagelieder aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres. Kardeş Türküler setzen sich an die Spitze einer Neo-Folk-Bewegung. Sie entwickeln einen neuen Stil, der traditionelle Lieder als Basis verwendet, diese jedoch nicht puristisch betrachtet und insbesondere Raum für Improvisation lässt. Und: Sie verbinden musikalischen Anspruch mit politischer Aussage. Das ist mutig und verläuft nicht immer ohne Probleme. Als Protestgruppe verstehen sich Kardeş Türküler dennoch nicht, vielmehr sehen sie sich als ein Spiegelbild der türkischen Gesellschaft – sowohl in ihrer Besetzung als auch im Hinblick auf ihr musikalisches Repertoire. Das Philharmonische Orchester Augsburg bestreitet als größter symphonischer Klangkörper der Stadt rund 120 Musiktheatervorstellungen im Jahr - sowohl im Großen Haus des Theaters, als auch auf der Freilichtbühne. Darüber hinaus stehen für das Orchester unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan ein Dutzend symphonische Programme auf dem Spielplan: Klassische Sinfoniekonzerte genau so wie Gala-Programme und ein umfangreiches musikpädagogisches Programm, mit dem in jedem Jahr mehrere Tausend junge Menschen in und um Augsburg erreicht werden. In Planung sind darüber hinaus Gastspiele in der Region Schwaben sowie nach Nürnberg, München und Frankfurt und Konzerttourneen nach Mallorca, Italien, Frankreich und in die Türkei. GMD Dirk Kaftan, der seit 2009 die musikalischen Geschicke des Orchesters leitet, das nun schon bald 150 Jahre jung ist, steht in einer langen Tradition namhafter Dirigenten, die die Geschichte des Orchesters geprägt haben: Wolfgang Sawallisch, Heinz Wallberg oder Eugen Jochum begannen ihre Karriere in Augsburg, unter den Generalmusikdirektoren finden sich Namen wie Bruno Weil, Michael Luig, Istvan Kertesz und, von 2002 bis 2009, Rudolf Piehlmayer. Für Kaftan und sein Philharmonisches Orchester ist nicht nur die zeitgenössische westliche Musik ein wichtiger Bestandteil des Repertoires, sondern auch interkulturelle und generationenübergreifende Arbeit. Erfolgreiche Auftritte beim Festival der 1000 Töne, sowie gerade im Rahmen von City of Peace zeugen von diesem beispielhaften Engagement, genau wie Dutzende von Schulkonzerten, in denen orientalische Musik ein fester Programmpunkt ist. Veranstalter: Theater Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Kulturzentrum Augsburg e.V., der Alevitischen Gemeinde Augsburg e.V., dem FC Özakdeniz e.V. und dem Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) ▪ Info: [email protected], 0821 324-4900 | friedensstadt@ augsburg.de, 0821 324-3261 © A.T. Schaefer Das Projekt ›Lieder der Migration – Göç Türküleri‹ möchte 50 Jahre türkische Einwanderungsgeschichte musikalisch reflektieren. Als tragende Säulen einer musikalischen Begegnung, die das Aufeinandertreffen zwischen der deutschen Aufnahmegesellschaft und der multiethnischen Einwandererkultur vor 50 Jahren zu Beginn der türkischen Einwanderungsbewegung spiegelt, fungieren das Philharmonische Orchester Augsburg und das Ensemble Kardeş Türküler aus Istanbul. Kardeş Türküler verkörpert sowohl in seinen Werken als auch in seiner Besetzung die Vielfältigkeit der Herkunftskulturen in der Türkei, wie sie auch die Gruppe türkischer Einwanderer vor 50 Jahren charakterisierte. Für das Philharmonische Orchester Augsburg und seinen Generalmusikdirektor Dirk Kaftan ist der Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen, die Suche nach Gemeinsamem und nach spannenden und charakteristischen Unterschieden ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Im Laufe des Konzertes von türkischem Ensemble und philharmonischem Orchester entwickelt sich aus dem Aufeinandertreffen musikalischer Traditionen – parallel zu den gesellschaftlichen Entwicklungen – ein Wechselspiel Philharmonisches Orchester Augsburg: mit offenen und neuen Formen. 26 27 Märchenlesung Masal okuma Vortrag Sunum Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand Märchenwelt Masal dünyası Für Kinder ab 4 Jahren ▪ Türkisch | Deutsch ▪ Mitwirkende: Fikret Yakaboylu, Hüseyin Comert ▪ Ort: Neue Stadtbücherei (Lesewerkstatt im EG), Ernst-Reuter-Platz 1 ▪ Anmeldung: unter Tel. 0821 324-2715 ▪ Eintritt frei Verband der islamischen Kulturzentren Augsburg, Korankurs, 1981 Märchen gibt es in allen Kulturen. Sie entführen immer von Neuem in eine wunderbare Welt der Fantasie. Fikret Yakaboylu erzählt von Hexen, Kalifen, Prinzessinnen, Zauberern, Geheimnissen und wundersamen Begebenheiten. Mit seinen eigenen Märchen, die er auf türkisch und deutsch erzählt, will er die Tradition der Märchenerzähler in der Türkei fortführen. Begleitet von Hüseyin Comert an der Saz, einem traditionellen türkischen Instrument, entführt er in seine orientalische Märchenwelt. Veranstalter: Kültürverein Augsburg e. V. | Kültürtage 2011 ▪ Info: www.kültürtage-augsburg.de 2. 11. 15:30 Uhr Ein empirischer Gegenentwurf zu Thilo Sarrazins Thesen zu Muslimen in Deutschland Sarrazin’in tezleri değerlendirme safhasında Thılo Serrazın’in Almanya’daki müslümanlar hakkındaki tezleri konusunda görgül karşı taslak Referentin: Dr. Naika Foroutan ▪ Ort: Mesopotamien Verein, Mendelssohnstraße 21 ▪ Ein tritt: 5 € ▪ Karten: an der Abendkasse Dr. Naika Foroutan, Politik- und Islamwissenschaftlerin, hat zusammen mit ihren Kollegen Korinna Schäfer, Coskun Canan und Benjamin Schwarze das Dossier »Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand. Ein empirischer Gegenentwurf zu Thilo Sarrazins Thesen zu Muslimen in Deutschland« vorgelegt. Die Datensammlung ist eine kritische Bestandsaufnahme der von Thilo Sarrazin in seinem Buch »Deutschland schafft sich ab« vorgelegten Thesen. Die Autoren des Dossiers schreiben: »Aufgrund der verzerrten medialen und politischen Debatten im Anschluss an die Buchveröffentlichung, aber auch aufgrund unserer langjährigen diesbezüglichen Analysen in unserem wissenschaftlichen Arbeitsalltag an der Humboldt-Universität zu Berlin, sehen wir uns verpflichtet, eine Richtigstellung in der gegenwärtigen Diskussion herbeizuführen und uns vorliegende Daten zum tatsächlichen Stand der Integration von ‚Muslimen’ in Deutschland in einer Übersicht zusammenzutragen und zu analysieren.« Naika Foroutan promovierte zum Thema »Interzivilisatorische Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt«. Seit Februar 2009 forscht und lehrt die mehrfach für ihre 2. 11. 19:30 Uhr Forschungsleistung ausgezeichnete Dr. Naika Foroutan am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin u. a. mit den Schwerpunkten Migration und Integrationspolitik, Identität/Hybridität/Muslime in Deutschland und Kulturdialog. Ihre Forschungsergebnisse als Leiterin des Forschungsprojektes »HEYMAT_ Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle« bilden zugleich ein Kernstück ihrer Habilitation mit dem Titel »Muslimischer Migrationshintergrund und trotzdem deutsch? Hybridität als Identitätsmodell und Transitionsbasis«. Veranstalter: Interkulturelle Akademie, vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de Lesung & Musik Okuma ve müzik Vortrag mit Rahmenprogramm Çerçeve programlı sunum Siir Aksami 2.0 – Türkischer Lyrikabend Şiir akşamı 2.0 – Türk şiir akşamı Länderabend Türkei – 50 Jahre Migration Türkiye konulu akşam – 50 senelik göçmenlik Ort: Universität Augsburg (Raum wird noch bekanntgegeben unter www.veritasev.com) ▪ Musik: Seref Dalyanoglu ▪ Eintritt frei Veranstalter: Kültürverein Augsburg e. V. | Kültürtage 2011 ▪ Info: www.kültürtage-augsburg.de Die Hochschulgruppe Veritas e. V. ist davon überzeugt, dass nur durch das gegenseitige nähere Kennenlernen von Kulturen Barrieren abgebaut und ein besseres Verständnis aufgebaut werden kann. Im Rahmen eines türkischen Länderabends möchte sie Wissenswertes über die türkische Migrationsgeschichte und Kultur vermitteln. Musik: Der in Augsburg lebende türkische Musiker Seref Dalyanoglu gehört zu den besten Virtuosen türkischer Musik auf der orientalischen Laute (Ud) in Deutschland und ist ein versierter Grenzgänger zwischen den Musikkulturen des Orients und des Okzidents. Er unternimmt einen erzählenden Streifzug durch die vielfältige Geschichte der türkischen Musik und entführt die Zuhörer in fremde Klangwelten. Vortrag: Dr. Andreas Goldberg: Deutsche Türken – Türkische Deutsche? 50 Jahre türkische Einwanderung nach Deutschland – eine Bilanz. Dr. Andreas Goldberg, Mitglied der deutschen UNESCO-Kommission und Geschäftsführer der Stiftung Zentrum für Türkeistudien, erläutert die historischen Rahmenbedingungen des Anwerbeabkommens, skizziert die Entwicklungen in den letzten 50 Jahren und zeigt anhand von Beispie- 3. 11. 20:00 Uhr 7. 11. 18:00 Uhr Mitwirkende: Die Freunde der Lyrik, Duo Yarende ▪ Ort: Kultur-Cafe Neruda, Alte Gasse 7 ▪ Eintritt frei Der türkische Lyrikabend präsentiert die Vielfältigkeit und den besonderen Klang der Lyrik aus der Türkei. Die »Freunde der Lyrik« Fikret Yakaboylu, Yasemin Bozoglu, Ömer Peker u. a., die bei ihren monatlichen Treffen Werke internationaler Dichter lesen und diskutieren, werden Gedichte von Nazim Hikmet, Bedri Rahmi und vielen anderen türkischen Lyrikern vortragen. Die musikalische Begleitung durch das Duo Yarende unterstreicht die Harmonie und Schönheit der Sprache. Zu Yarende gehören Haydar Acarsoy (Saz, Gitarre) und Devrim Eren (Saz, Gesang). Die Lesung findet auf türkisch mit deutschen Untertiteln statt. 28 29 Ein literarisch-musikalischer Rundgang Bir edebî müziksel gezi Sehnsucht nach Frieden Barışa özlem len den aktuellen Stand der Integration sowie die Herausforderungen der Zukunft auf. Im Anschluss an den Vortrag besteht im Rahmen einer offenen Gesprächsrunde die Möglichkeit zu gegenseitigem Austausch. Bert Brecht, Nazim Hikmet, Martin Luther King und anderen vortragen. Für die musikalische Begleitung sorgen das Duo Yarende – Haydar Acarsoy (Saz, Gitarre) und Devrim Eren (Saz, Gesang) – und der Chor des Kültürvereins Augsburg e. V. mit Volksmusik aus Anatolien und Songs von John Lennon, begleitet von Hüseyin Comert, sowie der Songwriter Bayram Er & Band mit eigenen Liedern. Buffet mit türkischen Spezialitäten Veranstalter: Veritas e. V. – Verein Internationaler Augsburger Studenten in Kooperation mit dem Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) ▪ Info: www.veritasev.com | [email protected], 0821 324-3261 Mitwirkende: Dr. Michael Friedrichs, Nicola Ressel, Fikret Yakaboylu, Ömer Peker, Duo Yarende, Bayram Er & Band, Hüseyin Comert, Chor des Kültürvereins Augsburg e. V., Mitglieder des D.M.A. Dancecenters ▪ Moderation: Horst Thieme ▪ Ort: Foyer des Theaters Augsburg, Kasernstraße 4-6 ▪ Eintritt frei Die Sehnsucht nach Frieden verbindet Menschen aller Nationen. Der literarisch-musikalische Rundgang bringt diese Sehnsucht mittels Videoclips, Lesungen und Livemusik aus aller Welt zum Ausdruck. Bezugnehmend auf aktuelle Krisen und Konflikte werden unter anderem der Augsburger Autor und Poetry Slammer Dr. Michael Friedrichs, Nicola Ressel vom Parktheater, Fikret Yakaboylu und Ömer Peker eigene Texte sowie Werke von 7. 11. 19:00 Uhr Umrahmt wird die Veranstaltung mit einer Ausstellung von Bildern der Augsburger Künstler Fatos Kutlucan und Fikret Yakaboylu. Fatos Kutlucan malt moderne und orientalische Kunst, Frauenmotive in verschiedenen Interpretationen sind die Hauptthemen ihrer Bilder. Fikret Yakaboylu präsentiert moderne Kunst mit ungewöhnlichen Techniken, sie reichen von Collagen bis zu Styroporreliefs. Durch den Abend führt Augsburgs Slam-Master Horst Thieme. Veranstalter: Kültürverein Augsburg e. V. | Kültürtage 2011 ▪ Info: www.kültürtage-augsburg.de 30 31 Buchpräsentation Kitap sunuma Die Panikmacher – Die deutsche Angst vor dem Islam Panik yaratıcılar – Alman islam korkusu Referent: Patrick Bahners (Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) ▪ Ort: Mesopotamien Verein, Mendelssohnstraße 21 ▪ Ein tritt: 5 € ▪ Karten: an der Abendkasse In Deutschland geht eine Panik um: Menschen mit islamischer Glaubenszugehörigkeit und Migrationshintergrund bringen das Land in Gefahr! Aber geben wirklich sie berechtigten Grund für diese Panik, oder ist nicht vor allem eine populistische Islamkritik dafür verantwortlich, dass sich die Stimmung im Land verändert? Sie argumentiert mit einem geschlossenen System von Vorurteilen, das die Verachtung ganzer gesellschaftlicher Gruppen salonfähig macht und Lösungen souffliert, die in Wahrheit praxisfern und menschenrechtswidrig sind. Diese Panikmache ist das Thema der brillanten Streitschrift von Patrick Bahners. Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek, Alice Schwarzer, Henryk M. Broder, Thilo Sarrazin und Ralph Giordano gehören zu den lautesten Beschwörern einer angeblichen Bedrohung, die von den in Deutschland lebenden Muslimen ausgeht. Doch sind ihre Argumente überhaupt empirisch belegt Fatih Moschee, Augsburg-Haunstetten, 1984 8. 11. 19:30 Uhr und schlüssig? Stehen ihre pauschalisierenden Angriffe auf eine andere Religion im Einklang mit dem Ideal einer liberalen und toleranten Gesellschaft, auf deren Verteidigung sich die gleichen Kritiker berufen? Und worauf genau wollen sie eigentlich hinaus? Patrick Bahners, Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, verharmlost nicht die Herausforderungen der Integration, aber er korrigiert die falschen Behauptungen der Islamkritik und zeigt, wie sich unter dem Deckmantel der Geistesfreiheit in Wahrheit zunehmend eine Kultur der Intoleranz ausbreitet. Sein Buch ist der dringend fällige Einspruch dagegen, dass in Deutschland fremdenfeindliche Stimmungsmache beim Thema Islam die Oberhand gewinnt. Patrick Bahners, geboren am 10. Februar 1967 in Paderborn, Studium an der Universität Bonn und am Worcester College der Universität Oxford. 1989 Eintritt in die Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, von 1997 bis 2001 Stellvertreter des Feuilletonchefs und verantwortlicher Redakteur für Neue Sachbücher, seit 1. März 2001 Feuilletonchef. Unter dem Titel »Im Mantel der Geschichte« veröffentlichte er 1998 einen Versuch über Helmut Kohl und die historische Größe. Mit Gerd Roellecke gab er 1998 den Band »1848 – Die Erfahrung der Freiheit« und 2001 den Band »Preußische Stile – Ein Staat als Kunststück« heraus. Im Februar 2011 erschien «Die Panikmacher. Die deutsche Angst vor dem Islam – Eine Streitschrift«. 2003/04 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Dahrendorf-Professor der Universität Konstanz im Sommersemester 2011. Veranstalter: Interkulturelle Akademie und vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de Podiumsdiskussion Podyom tartışması Erzählcafé Anlatma cafesi »Ich hätte nie gedacht hier alt zu werden!« »Burada yaşlanacağımı hiç düşünmezdim« Moderation: Sait Içboyun ▪ Referenten: Aysel Aslan, Zeitzeugin&Kammgarn Mitarbeiterin, Dr. Fatma Sürer, Diplom-Psychologin, Bekir Alboga, Dialogbeauftragter der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Heinrich Bachmann, ehemaliger Textiltechniker der Textilfabrik DIERIG, Karl-Heinz Schneider, ehemaliger Geschäftsführer der IGM in Augsburg ▪ Ort: Evangelisches Forum Annahof (Augustanasaal), Im Annahof 4 ▪ Eintritt frei »Nächstes Jahr kehren wir zurück!« Mit diesem Satz hat die erste Generation der Gastarbeiter aus der Türkei ihre Kinder jahrelang konfrontiert. Jetzt nach 50 Jahren heißt dieser Satz »Ich hätte nie gedacht, hier alt zu werden«. Mit dem Status als Gastarbeiter war Integration kein Thema, die Menschen würden ja wieder zurückkehren. Erst nachdem für die zweite Generation die Vorstellung näher rückte, nach Schule und Ausbildung weiter in Deutschland zu leben, wurden Probleme wie Benachteiligung, Ungleichbehandlung, Assimila- 9. 11. 19:00 Uhr tionswiderstrebungen bewusst und man begann, nach Lösungen zu suchen. Doch auch nach 50 Jahren gibt es Berührungsängste. Dabei gibt es neben Unterschieden so viele Gemeinsamkeiten, die es zu erkennen und positiv zu nutzen gilt. Die Podiumsdiskussion bietet eine Möglichkeit zum Austausch mit Zeitzeugen und wichtigen Persönlichkeiten aus dem Integrations- und Gesundheitsbereich über 50 Jahre Zusammenleben in Augsburg. Das Projekt Interkulturelles Netz Altenhilfe wurde ab Oktober 2010 von SIC (Tochtergesellschaft der AWO Augsburg), dem Bayerischen Staatministerium, der Stadt Augsburg und der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die größte Gruppe der ersten Gastarbeitergeneration, die jetzt nach 50 Jahren im Rentenalter angekommen ist, aufzufangen und mit dem Fachbereich Altenhilfe vertraut zu machen. Veranstalter: Interkulturelles Netz Altenhilfe in Zusammenarbeit dem Integrationsbeirat der Stadt Augsburg und dem Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) ▪ Info: Interkulturelles Netz Altenhilfe unter Tel. 0821 2279917 Shlomo Suryoyo! 50 Jahre assyrische Migration nach Augsburg Şlomo suryoyo! Augsburg’a Aşuri göçünün 50. yılı Moderation: Christiane Lembert ▪ Ort: Mesopotamien Verein e. V., Mendelssohnstraße 21 ▪ Eintritt frei Das Anwerbeabkommen mit der Türkei nutzten auch viele Assyrer, um in Deutschland Geld zu verdienen. Den legendären »Glorreichen 7«, die 1968 nach Augsburg kamen, folgten bis heute über 350 Familien. Augsburg wurde zu einem Zentrum der Assyrer. Das lag auch daran, dass sich hier der erste syrisch-orthodoxe Pfarrer in Europa, Abuna Bitris Ögunc, ansiedelte. Von der Augsburger Bevölkerung wurden die Assyrer zunächst kaum wahrgenommen. Sie galten als Türken und damit als Muslime. Wie erlebte die wachsende assyrische Gemeinde die erste Zeit in Deutschland? Wie war es, plötzlich in einem Land der religiösen Mehrheit anzugehören, nachdem man in der Türkei als christliche Minderheit verfolgt wurde? In unserer Gesprächsrunde kommen Assyrerinnen und Assyrer und ihre deutschen Weggefährten von damals und heute zu Wort und ziehen ein Resümee über 50 Jahre Einwanderung aus der Türkei. Veranstalter: Mesopotamien Verein Augsburg e. V., Tür an Tür Integrationsprojekte GmbH, Lehrstuhl für Europäische Ethnologie (Universität Augsburg) ▪ Info: Mesopotamien Verein unter Tel. 0821 418405 9. 11. 19:30 Uhr 32 33 Buchvorstellung Kitap sunuma Vertrauensbildende Maßnahmen der Muslime und muslimischen Gruppierungen in Deutschland – Ein Beitrag zur Friedensgeographie Almanya’daki müslümanların ve müslüman grupların güven sağlayan önlemleri – Barış coğrafyasına bir katkı Ort: Neue Stadtbücherei, Ernst-ReuterPlatz 1 ▪ Referenten: Dr. Sadi Aydin ▪ Eintritt frei Wie groß ist die Angst vor dem Islam in Deutschland? Warum misstrauen viele Menschen den Muslimen? Haben Muslime ein geeignetes Religiositätsverständnis, um Vertrauen zu schaffen? Auf diese und andere Fragen findet der Leser in dem Buch ›Vertrauensbildende Maßnahmen der Muslime und muslimischen Gruppierungen in Deutschland – Ein Beitrag zur Friedensgeographie‹ eine Antwort. Der türkische Autor Sadi Aydin, der seit Mitte der 90er Jahre in Deutschland lebt, kennt die vielfältigen Probleme von Muslimen: Seine persönlichen Erfahrungen haben bei ihm einen intensiven Prozess des Nachdenkens und Forschens ausgelöst, dessen Resultate die Basis dieser Promotionsarbeit bilden. Im Zentrum seiner Dissertation steht der Begriff des »Vertrauens«. Unter Bezug auf aktuelle Fragestellungen der allgemeinen Friedensforschung und der Friedensgeographie entwickelt er ein 11. 11. 19:30 Uhr Konzept der sozialen Vertrauensbildung, mit dem er sich an die türkisch-muslimische Bevölkerung in Deutschland wendet: Aydin vertritt die Hauptthese, dass die Muslime in unterschiedlichen Bereichen und in großem Umfang vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen sollen und rät ihnen zu deren praktischen Umsetzung auf Grundlage einer Selbstverpflichtung. Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur (Kulturamt) in Kooperation mit der Neuen Stadtbücherei ▪ Info: [email protected], 0821 324-3261 Augsburg, Weihnachten 1963 Klassische türkische Musik trifft auf bayerische Blasmusik Klasik Türk müziği, Baverya nefesli müzikle karşılaşıyor 34 35 Armoni-Ahenk & Unterbiberger Hofmusik Großes Festkonzert Büyük festival konseri Ort: Goldener Saal, Rathaus Augsburg ▪ Ein tritt: 15 € ▪ Karten: VVK Kulturhaus Kresslesmühle & allgemeine Vorverkaufsstellen, Abendkasse Ein einmaliges Konzertereignis mit herausragenden Musikern des hoch renommierten Türkischen Fernseh- und Rundfunkorchesters und der Unterbiberger Hofmusik, der Bayerischen Staatskapelle. Im ersten Teil des Konzerts gewähren die 18 Mitglieder des türkischen Armoni-Ahenk-Musiken- 12. 11. 20:00 Uhr sembles mit seinen 9 SängerInnen und 9 Instrumentalisten einen grandios orchestralen Einblick in die klassische Kunstmusik und Liedkultur aus der Türkei. Den zweiten Teil gestaltet die Unterbiberger Hofmusik, die seit über einem Jahrzehnt echte Volksmusik und hochkarätigen Jazz mischt und auch Einflüsse der türkischen Musik in ihr Repertoire aufnimmt. Ein ganz besonderes Highlight wird das gemeinsame Musizieren beider Ensembles, wenn sich bayerische Blasmusik und türkische Klassik begegnen. Ein schöneres künst- lerisches Beispiel für das 50-jährige Zusammen leben von Türken und Bayern kann man sich nicht wünschen. Veranstalter: Kulturhaus Kresslesmühle | Festival der 1000 Töne in Kooperation mit der Stadt Augsburg ▪ Info: www. kresslesmuehle.de FC Türkspor, Augsburg Zeitzeugenberichte Zaman şahitleri raporları 36 Ankunft Münih Gleis 11 Münih peron 11’e varış Mitwirkende: Theatergruppe des Kültürvereins Augsburg e. V., Die Schwäbischen Wirtshausmusikanten, Duo Yarende ▪ Ort: Kulturhaus Kresslesmühle, Barfüßerstraße 4 ▪ Modera tion: Gülseren Ünü-Kretschmer ▪ Eintritt frei Vor 50 Jahren trafen auf dem Münchner Hauptbahnhof auf Gleis 11 die ersten türkischen Gastarbeiter ein. Wir wollen die gemeinsame Geschichte von Deutschen und den türkischen Migranten in Augsburg mit Zeitzeugenberichten von Augsburgern und türkischen Einwanderern der ersten Generation Revue passieren lassen. Mit Sketchen der Theatergruppe des Kültürvereins, Fotos und Videoeinspielungen mit Interviews zum Thema des Abends wird das Zusammenleben der Kulturen in Augsburg dokumentiert. 14. 11. 20:00 Uhr 37 Märchenlesung mit Musik Müzikli masal okuması Märchen aus aller Welt Bütün dünyadan masallar Den musikalischen Part übernehmen die Schwäbischen Wirtshausmusikanten Evi Heigl (Geige/Klarinette), Uwe Rachuth (Klarinette/Gitarre), Horst Ott (Akkordeon) und Georg Miller (Tenorhorn) mit schwäbischer Volksmusik und das Duo Yarende, Haydar Acarsoy (Saz, Gitarre) und Devrim Eren (Saz, Gesang) mit anatolischer Musik. Abschließend präsentieren sie in einer gemeinsamen Session schwäbisch-türkische Weltmusik aus Augsburg. Moderiert wird die Veranstaltung von Gülseren Ünü-Kretschmer. Mitwirkende: Michael Tonfeld, Joao Zanquilla, Fikret Yakaboylu, Hüseyin Comert ▪ Ort: Neue Stadtbücherei (Lesewerkstatt im EG), ErnstReuter-Platz 1 ▪ Eintritt frei Veranstalter: Kültürverein Augsburg e. V. | Kültürtage 2011 ▪ Info: www.kültürtage-augsburg.de Der Augsburger Schriftsteller und passionierte Geschichtenerzähler Michael Tonfeld kommt mit speziellen Gästen im Gepäck: Riesenachatschnecken, die bis zu 30 cm lang werden können. Er erzählt die packende Geschichte ihrer Reise vom fernen Afrika nach Augsburg. Michael Tonfeld vermittelt dabei anschaulich Wissenswertes über Land, Leute und den Regenwald und lässt seine Zuhörer die Schnecken auch streicheln – ein Abenteuer für kleine und große Kinder! Musikalisch begleitet wird er von Joao Zanquilla, der mit seinen Trommeln die Musik Afrikas lebendig werden lässt. 16. 11. 15:30 Uhr Fikret Yakaboylu erzählt seine selbstgeschriebenen anatolischen Märchen mit viel Fantasie und Lebendigkeit. Die Kinder können jederzeit interagieren und die Geschichten mit ihren Ideen bereichern. Begleitet wird Fikret Yakaboylu von Hüseyin Comert auf der Saz. Die Lesung findet in deutscher Sprache statt. Veranstalter: Kültürverein Augsburg e. V. | Kültürtage 2011 ▪ Info: www.kültürtage-augsburg.de Floorprints im öffentlichen Raum von Taybe Cevik Orte: Rathausplatz, Hauptbahnhof, Oberhauser Bahnhof Vorträge Sunumlar ImproComedy Emprokomedi 38 Impro à la turka: Spontan getürkt! Impro á la turka – spontane türkleşme! Leitung: Ahmet Yazicioglu (Interkultureller Mediator) ▪ ORT: vhs Augsburg, Raum 203/II, Willy-Brandt-Platz 3a ▪ Gebühr: 11 € ▪ Anmel dung: erforderlich unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B21370 Ort: Kulturhaus Abraxas, Sommestraße 30 ▪ Eintritt: 9/6 € (ermäßigt) ▪ Tickets: VVK Kulturhaus Abraxas unter Tel. 0821 324-6355 & [email protected], Abendkasse Impro à la turka ist zu Gast in Augsburg mit Spontan getürkt!, der Improcomedyshow im Namen der Integration und im Rahmen der Improvisation. Impro à la turka aus München – das erste deutsch-türkische Improvisationstheater – zeigt improvisierte Einakter. Was immer die Schauspieler aus dem Steg- Ein historischer Überblick von der Geschichte des Islam über die Ausbreitung des Islam in Deutschland bis hin zum Panorama islamischer Vereine in Augsburg soll zur besseren Einordnung und differenzierteren Sichtweise auf Muslime in Deutschland und Augsburg beitragen. Veranstalter: vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de 17. 11. & 24. 11. 20. 11. 19:00— 20:30 Uhr 19:30 Uhr reif auf der Bühne beitragen ist ebenso Sache des Besuchers, denn an der Regie ist auch das Publikum mit seinen Wünschen beteiligt: Egal, ob es sich eine Hoffnung, eine Bitte oder um einen Befehl handelt, nach dem Motto »Wünsch Dir Was!« bietet Spontan getürkt! eine Plattform, auf der kein interkulturelles Auge trocken bleibt und auf der das eine oder andere Missverständnis am Ende des Abends zum einem oder anderen Verständnis wird. Veranstalter: Kültürverein Augsburg e. V. | Kültürtage 2011 ▪ Info: www.kültürtage-augsburg.de Vortrag im Rahmen der Redereihe »Zusammen leben – Augsburger Reden zu Vielfalt und Frieden in der Stadtgesellschaft« »Beraber yaşamak – Augsburglular şehir toplumundaki çeşitlilik ve bariş nakkında konuşuyorlar« konuşma dizisinde bir sunum Dr. Navid Kermani: Deutschland und seine Muslime – Über Verständigungen und Missverständnisse Dr. Navid Kermani: Almanya ve Müslümanları – Anlaşma va yanlış anlama hakkında Ort: Goldener Saal, Rathaus Augsburg ▪ Ein tritt: 7/4 € (ermäßigt) ▪ Karten: VVK BürgerInformation Rathausplatz, Abendkasse Nicht nur innerhalb der islamischen Welt findet ein Kulturkampf statt. Auch in Europa ist die Debatte darüber, was die »eigene Kultur« ausmacht, in vollem Gange. Am deutlichsten zeigen sich die Frontlinien am Umgang mit den Muslimen: Ein Europa, dem der Islam zumindest potentiell angehört, liegt ein anderes Konzept zugrunde als einem Europa, das sich durch seine christlichen oder christlich-jüdischen Wurzeln definiert und damit durch die Abgrenzung vom Islam. Wie immer die Antwort ausfällt, sie hat angesichts der demographischen Entwicklung und der weltpolitischen Lage Auswirkungen auf unsere Zukunft. In welchem Europa möchten wir leben? Im Rahmen der Redereihe »Zusammen leben – Augsburger Reden zu Vielfalt und Frieden in der Stadtgesellschaft« werden profilierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Sport zu öffentlichen Vorträgen in die Friedensstadt Augsburg eingeladen. Sie widmen sich in Referat und Diskussion den Themengebieten Interkulturalität, Diversity, Migration, Integration oder interreligiöser Dialog. Ziel ist es, das Verständnis für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Veränderungen zu fördern und Ansätze, Positio- 21. 11. 19:30 Uhr nen und Handlungsoptionen für die Bürgergesellschaft vorzustellen. Gerade Augsburg kann vor dem Hintergrund seiner Geschichte der zivilen Organisation von gesellschaftlicher Differenz einen europäischen Beitrag zur Gestaltung des Miteinanders in den komplexen Stadtgesellschaften von heute leisten. Die Redereihe soll dazu ein wichtiger Impuls sein. Dr. Navid Kermani ist habilitierter Orientalist und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Zuletzt erschienen der Roman »Kurzmitteilung« (2007) und »Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime« (2009). Bis 2003 war er als Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin mit den Forschungsschwerpunkten Koran, islamische Mystik, Geschichte und Kultur Irans in der Moderne tätig. Für sein akademisches und literarisches Werk ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Dr. Navid Kermani ist Mitglied der Deutschen Islamkonferenz und der Deutschen © Villa Massimo Islam in Deutschland Almanya'da Islamiyet 39 Akademie für Sprache und Dichtung. 2008 berief ihn das Haus der Kulturen der Welt in Berlin zum Permanent Fellow. Veranstalter: Projektbüro für Frieden und Interkultur, Lehrstuhl für Friedens- und Konfliktforschung (Universität Augsburg), Interkulturelle Akademie und Evangelisches Forum Annahof ▪ Info: [email protected], 0821 324-3261 Filmvorführungen Film gösterileri 40 Film ab: Azubi Ömer & Seppi und Hias Filmi Çalıştır: Azubı Ömer & Seppi ve Hias 41 Vortrag nach einem Referat von Prof. Wolfgang Zorn (†) Sunum Führung Gezi Tulpen, Türken und eine Beuteprinzessin Muslimische Gemeinden in Augsburg Augsburg’da Müslüman cemaatler Die vielfältigen Beziehungen zwischen Augsburg und der Türkei seit 500 Jahren Lâle, Türkler ve bir av prensesi Augsburg ve Türkiye arasındaki 500 yıllık çok yönlü ilişkiler Ort: Liliom Kino, Unterer Graben 1 ▪ Eintritt frei Seppi und Hias Kurzspielfilm (D 2010), Regie: Emre Koca, 31 Min »Seppi und Hias« ist eine bayerisch-türkische Lausbubengeschichte, inspiriert von Ludwig Thomas Geschichten und der eigenen Kindheit auf dem oberbayerischen Lande. Der Ex-Lausbub Hansi Kraus spielt neben Philipp Lahm und Hamit Altintop eine Gastrolle in der bayerischen Komödie mit türkischem Flavour. Azubi Ömer Dokumentarfilm (D 1989), Regie: Martin Oswald, 45 Min Der Dokumentarfilm »Azubi Ömer« des Bayerischen Fernsehens schildert die Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergund in Deutschland. Im Anschluss an die Filmvorführung besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit Ömer Peker, Darsteller in »Azubi Ömer«. Veranstalter: Kültürverein Augsburg e. V. | Kültürtage 2011 ▪ Info: www.kültürtage-augsburg.de Osram Augsburg, ca. 1983 (oben) Kammgarn-Quartier, ca. 1969 (unten) 22. 11. 19:00 Uhr Referent: Dr. Bernd Wißner ▪ Ort: Mesopotamien Verein, Mendelssohnstraße 21 ▪ Eintritt: 5 € ▪ Karten: an der Abendkasse Die Beziehungen zwischen Augsburg und der Türkei handeln von Krieg und Frieden, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Aber auch von einer schönen und klugen Beutetürkin, Tochter eines Paschas, die in Augsburg heimisch wurde. Und zu ihrer Zeit entstanden auch die ersten Kaffeehäuser in Augsburg … Der Weg vom Feind und Beutetürken zum Exportkunden, zum militärisch Verbündeten, zum Gastarbeiter, zum Zuwanderer, zum islamischen Schulkameraden und zum Mitbürger war lang und steinig. 24. 11. 19:30 Uhr Der Vortrag zeigt die vielfältigen Beziehungen auf und erinnert daran, dass Geschichte keinen Stillstand kennt, weil das Miteinander heute und morgen stattfindet. Dr. Bernd Wißner ist Autor, Fotograf und Leiter des Wißner-Verlags, der inzwischen über 300 Titel über Augsburg und Schwaben führt. Mit dem eigentlichen Urheber der Beziehungsgeschichte zwischen Augsburg und der Türkei, Prof. Wolfgang Zorn, ist er verwandt und hat die Geschichte von der klugen türkischen Beuteprinzessin in Augsburg schon vor deren wissenschaftlicher Veröffentlichung in einer lebhaften Erzählung vernommen. 1. Teil: Islamisches Kultur- und Informations zentrum e. V. ▪ Leitung: Ahmet Yazicioglu (Interkultureller Mediator) ▪ Ort: Islamisches Kultur- und Informationszentrum, Raunerstraße 23 ▪ Gebühr: 5 € ▪ Anmeldung: erforderlich unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B21386 In zwei Moscheebesuchen wird der Referent im Gespräch mit dem jeweiligen Imam allgemeine Grundlagen des Islam, aber auch das je Besondere der einzelnen Gemeinde herausarbeiten. 2. Teil (kann unabhängig vom ersten Teil besucht werden): Risale-i Nur Dershanesi e. V. ▪ Ort: Risale-i Nur Dershanesi, Ulmer Straße 55 Veranstalter: vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de Veranstalter: Interkulturelle Akademie und vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de 1. Teil: 26. 11. 13:00— 14:30 Uhr 2. Teil: 21. 01. 19:30— 21:00 Uhr Konzert Konser Kabarett-Comedy Kabare-komedi 42 Murat Topal Ensemble Triorient Eine Reise durch die Vielfalt der Musik der Türkei Türkiye müziğinin çeşitliliğinde bir gezi Das Konzert des Ensembles Triorient vermittelt zwischen den musikalischen Welten des Orients und Okzidents, schöpft aus einem reichen Musikrepertoire unterschiedlichster Kulturen und verbindet Weltmusik, Klassik, Alte und Neue Musik. Der in Augsburg lebende türkische Ud-Spieler Seref Dalyanoglu gehört zu den besten Virtuosen türkischer Musik auf der orientalischen Laute in Deutschland und ist ein versierter Grenzgänger zwischen den Musikkulturen des Orients und des Okzidents. Derya Türkan entlockt dem klassischen türkischen Streichinstrument, der Kemençe, den Klang des Orients und zählt zu den besten Kniegeige-Spielern der Türkei. Murat Coskun ist ein international renommierter Perkussionist, der für sein Spiel und für seine Kompositionen aus seiner eigenen Tradition, der türkisch-orientalischen Musik, schöpft und gleichzeitig seine Erfahrungen mit Elementen aus der traditionellen und modernen Musik des Okzidents nutzt. Veranstalter: Kulturhaus Kresslesmühle | Festival der 1000 Töne in Kooperation mit der Neuen Stadtbücherei ▪ Info: www.kresslesmuehle.de Ort: Kulturhaus Kresslesmühle, Barfüßerstraße 4 ▪ Eintritt: 17 € ▪ Karten: VVK Kulturhaus Kresslesmühle & allgemeine Vorverkaufstellen, Abendkasse Murat Topal ist nicht nur Deutsch-Türke sondern auch Ex-Polizist und erfolgreicher Comedian. Diese Zutaten garantieren eine hochexplosive LiveMischung, randvoll bepackt mit multikulturellem Spaß und realitätsnaher Action. Mit »Topal Total« präsentiert er seinen Fans nun eine Auswahl seiner persönlichen Lieblingsnummern und damit einmal mehr seine gewohnt unnachahmliche Mischung aus pointiertem Witz, zündenden Musiknummern und einem gleichermaßen humorvollen Blick auf die vielen absonderlichen Typen der Gattung Mensch und deren bisweilen seltsamen Rituale – bekanntermaßen haarsträubende Spezialaufträge inklusive … Veranstalter: Kulturhaus Kresslesmühle | Festival der 1000 Töne ▪ Info: www.kresslesmuehle.de 1. 12. 20:00 Uhr 2. 12. 20:00 Uhr © Katja Renner Künstler: Ensemble Triorient: Seref Dalyanoglu (Ud), Derya Türkan (Kemençe), Murat Coskun (Perkussion) ▪ Ort: Neue Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1 ▪ Eintritt: 15 € ▪ Karten: VVK Kulturhaus Kresslesmühle & allgemeine Vorverkaufsstellen, Abendkasse Total Topal – das Beste aus 5 Jahren Total Topal – 5 senenin en iyileri 43 Kabarett Kabare Reisevortrag Gezi sunumu Django Asül Rückspiegel – Ein Jahresrückblick 2011 Dikiz aynası – 2011'e geri bakış © Niclas Sohlbach Ort: Barbara Saal, Am Katzenstadl 18a ▪ Eintritt: 26 € ▪ Karten: VVK Kulturhaus Kresslesmühle & allgemeine Vorverkaufsstellen, Abendkasse Wer nach vorne fährt, sollte den Blick nach hinten nicht vergessen. Das lernt man schon in der ersten Fahrstunde. Was in der räumlichen Dimension angebracht ist, kann also für die zeitliche Dimension nicht schlecht sein. Und das Jahr 2011 hat einen eigenen Abend im Rückspiegel wahrlich verdient. Hatte diese schwarz-gelbe Regierung überhaupt einen Führerschein und wenn ja, für welches Land? Waren die Skandale, die Fernsehlandschaf- 7. 12. 20:00 Uhr ten erschütterten, real oder Reality? Wer kam, wer ging? Und wer war überhaupt da? Aber so ein Jahr wird nicht nur von der Politik, Sport, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur geprägt, sondern auch von wichtigen Themen, z. B. was die vier Jahreszeiten sonst noch alles zu bieten haben. Django Asül hat sich deshalb vorgenommen: An ein Jahr, das zum Vergessen ist, muss zumindest 100 Minuten erinnert werden. In hohem Spieltempo und mit beißender Ironie bilanziert das Energiepaket die schwarz-gelben Machtinhaber – ein Klasse-Programm! Türkei – Eine Reise in die Vergangenheit Türkiye – geçmişe bir gezi Referent: Manfred Münzner ▪ Ort: vhs Augsburg, Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a ▪ Gebühr: 5 € (Abendkasse 6 €) ▪ Anmeldung: unter Tel. 0821 50265-0, Kursnummer B16520 7000 km mit dem Wohnmobil durch ein Land mit vielen Gesichtern. Faszinierend sind die Ausgrabungsstätten der Griechen und Römer in Bergama, Aphrodisias, Didyma, Milet und Ephesus, die frühchristlichen Kirchen und gewaltigen Moscheen in Konya, Bursa, Edirne und Istanbul und wunderschöne Landschaften, wie das Tuffgestein in Kappadokien, die Kalksinterterrassen von Pamukkale und die herrliche Mittelmeerküste mit ihren Badeorten. Veranstalter: vhs Augsburg ▪ Info: www.vhs-augsburg.de Veranstalter: Kulturhaus Kresslesmühle | Festival der 1000 Töne ▪ Info: www.kresslesmuehle.de 8. 12. 20:00— 21:30 Uhr 44 45 Tipps für den interkulturellen Alltag in der Friedensstadt Augsburg Barış şehri Augsburg‘da kültürlerarası günlük yaşam için öneriler Deutsch | Almanca Türkisch | Türkçe Aussprache Deutsch | Almanca Türkisch | Türkçe Aussprache Aller Anfang ist schwer. Hallo Guten Tag Guten Abend Ja Nein Bitte Danke Ich verstehe nicht. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wie heißen Sie? Wie heißt du? Ich heiße … Woher kommen Sie? Ich bin Türke. Ich bin Deutscher. Ich bin DeutschTürke. Wie geht´s Dir/Ihnen? Entschuldigung Liebe geht durch den Magen. Ich habe Hunger. Ich habe Durst. Her bas˛langıç zordur. Auf Ihr/dein Wohl! Merhaba Iyi günler Iyi aks˛amlar Evet Hayır Rica ederim Tes˛ekkür ederim Ben anlamıyorum. Cesaret etmeyen kazanamaz. Isminiz ne? Ismin ne? Benim ismim … Nereden geliyorsunuz? Ben Türküm. Ben Almanım. Ben Alman-Türküyüm. her baschlang:tsch sordur merhaba iji günler iji akschamlar evet hay:r ridscha ederim teschekür ederim ben anlam:jorum dschesaret etmejen kasanamas issminis ne ismin ne benim ismim nereden gelijorsunus ben türküm ben alman:m ben alman türküjüm Sağlığına / sağlığınıza / s˛erefe! Afiyet olsun! Çay Bira su İsteğin alduğu yerde çare de vardır. Memnun oldum. Görüs˛mek üzere hos˛çakal / güle güle Nasılsın/nasılsınız? Özür dilerim Kalbe giden yol mideden geçer. Acıktım. Susadım. nas:ls:n / nas:ls:n:s ösür dilerim Kalbä giden jol midädän getscher adsch:kt:m susad:m sa-l::na / sa-l::n:sa / scherefe Afijet olssun tschaj bira su Istejin oldu:u jerde tschare de vard:r memnun oldum görüschmek üsere hosch‘tscha’kal / güle güle iyi gedscheler Yak:nda görüschmek üsere. Ejlencede görüschürüz Brechtel festiwali Mozart bajram: usun sanat gedschesi Pop kültürü kültürler festiwali modüler festiwali Augsburg yüksek bar:sch schenliji alman türk dostlu-u Guten Appetit! Tee Bier Wasser Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Hat mich gefreut. Auf Wiedersehen Tschüss Gute Nacht Bis bald! Wir sehen uns auf den Ver anstaltungen… Brechtfestival Mozartfest Lange Kunstnacht Popkultur Festival der Kulturen Modularfestival Augsburger Hohes Friedenfest Deutsch-türkische Freundschaft iyi geceler Yakında görüs˛mek üzere. Eğlencede görüs˛ürüz… Brechtel Festivali Mozart Bayramı Uzun sanat gecesi Pop kültürü Kültürler Festivali Modüler Festivali Augsburg Yüksek Barıs˛ S˛enliği Alman Türk dostluğu 46 Premiumsponsor Premium sponsor Sponsoren & Partner Sponsorlar & Ortaklar 47 Infos Bilgiler www.augsburg.de Internationales Kulturzentrum e.V. Projektbüro für Frieden und Interkultur www.facebook.com/friedensstadt.augsburg Mail: [email protected] Telefon: 0821 324-3261 Impressum Konzeption & Koordination: Kulturamt der Stadt Augsburg Projektbüro für Frieden und Interkultur Bahnhofstraße 18 ⅓ a 86150 Augsburg Projektleitung: Timo Köster Projektassistenz: Mona Rother Gestaltung: SOFAROBOTNIK Druck: Schroff Druck und Verlag GmbH Redaktionsschluss: 28. August 2011 Programmänderungen vorbehalten. Übersetzung: Musa Taraca REGIO AUGSBURG TOURISMUS Stadt Augsburg – Fachbereich vSozialplanung Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern Kulturbazis e. V. Dank Teilnahmebedingungen Fotowettbewerb S. 6 Ein besonderer Dank gilt den Teilnehmerin nen und Teilnehmern des Arbeitskreises »50 Jahre Anwerbeabkommen« im Forum Interkultur für die Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung des Festprogramms: Sylvia Brecheler, Taybe Cevik, Christiane Lembert, Monika Müller, Maria Oduncu, Nimet Oral-Saglik, Nimet Oswald, Sabine Nölke-Schaufler, Petra Leonore Pichler, Gebro Aydin, Ahmet Akcay, Hasan Akcay, Tugay Cogal, Matthias Garte, Düzgün Polat, Hansi Ruile, Osman Saklaman, Robert Vogl, Alexander Vos und Murat Yaral. Jeder Teilnehmer nimmt mit einem Foto am Wettbewerb teil, Mehrfachteilnahme ist ausgeschlossen. Die Bildrechte müssen beim Einsender liegen. Die Bilder dürfen nicht gegen das geltende Recht verstoßen und müssen der Themenstellung entsprechen. Bei Verstoß behalten wir uns vor, einzelne Bilder zu entfernen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Reisetermin außerhalb der Hauptsaison. Darüber hinaus bedanken wir uns bei allen, die unserem Aufruf gefolgt sind und uns ihre privaten Originalfotos zur Verfügung gestellt haben sowie beim Fotostudio Cetin Media Production für die freundliche Unterstützung. Titelfoto: Haunstetten, 1966, Dank an Herrn Ramazan Sarikaya S. 4: Istanbul, Abfahrt der ersten Gast arbeiter, 1961 S. 9: Özdemir Nizamettin, Ausweis, 1942 S. 43: aus Kontraste Nr. 3, 1974 »Schöner woh nen«, Fotografin: Erika Sulzer-Kleinemeier www.sska.de 3 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 7 / 17 / 21 Barbara Saal Am Katzenstadl 18a Cagri Moschee e. V. Pilgerhausstraße 23 Evangelisches Forum Annahof Im Annahof 4 Glaspalast Beim Glaspalast 1 Gülbaba Moschee / Augsburg Türk Islam Kultur Ocagi e. V. Depotstraße 3 Islamisches Kultur- und Informationszentrum e. V. Raunerstraße 23 Kirche St. Michael Stadtberger Straße/Fröbelstraße Kultur-Cafe Neruda Alte Gasse 7 Kulturhaus Abraxas Sommestraße 30 Kulturhaus Kresslesmühle Barfüßerstraße 4 Liliom Kino Unterer Graben 1 Mesopotamien Verein Mendelssohnstraße 21 Moschee am Katzenstadl / Türkisch-Islamische Union e. V. Am Katzenstadl 20 Neue Stadtbücherei Ernst-Reuter-Platz 1 Neuer Ostfriedhof Zugspitzstraße Rathaus Augsburg (Unterer Fletz / Goldener Saal) Rathausplatz 2 Risale-i nur Dershanesi e. V. Ulmer Straße 55 Synagoge / Jüdisches Kulturmuseum Halderstraße 6–8 Theater Augsburg Kasernstraße 4–6 tim – Staatliches Textil- und Industriemuseum Provinostraße 46 Türkisch-Islamische Union e. V. Augsburger Straße 100, Gersthofen Türkisch-Islamische Union e. V. Bgm.-Widmeier-Straße 29 Universität Augsburg Universitätsstraße 2 VHS Augsburg Willy-Brandt-Platz 3a 8 11 19 Hoher Weg 1 / 13 Leonhardsberg Grottenau 14 2 10 16 3 18 5/9 Königsplatz 24 Maximiliansstrasse Veranstaltungsorte Spielstätten Mekânlar 4 / 6 / 15 / 20 Wir begeistern unsere Kunden durch Leistung von höchster Qualität. Genauso engagieren wir uns intensiv für die zukunftsweisenden gesellschaftlichen und kulturellen sowie ökonomischen und ökologischen Entwicklungen in unserer Stadt und Region. Wir denken und handeln für morgen. s Stadtsparkasse Augsburg 22 / 23 Die Zukunftssparkasse Serkan Erol bleibende zerrissenheit I einst kamen sie hierher mit wünschen die schwerer waren als ihre koffer sie zählten die tage und freuten sich über jeden brief. das, was sie aufrecht hielt, war das gefühl zurückzukehren dann entschlüpften kinder aus dem ei und vorbei ging das abenteuer deutschland – wussten bald nicht mehr wo sie hingehören ordnung wurde ihnen lieb, doch herrscht in ihnen das chaotische heftige gebärden beim fußball, vorsicht! wer den stolz verletzt ein auf und ein ab ein hier und ein dort schaukeln sie zwischen heim u heimat es begann die bleibende zerrissenheit II III die hände in den taschen, das handy am ohr riefen sie ich bin auf diesen pflastersteinen groß geworden. in mir singt ein vöglein, das von sehnsucht nach heimat spricht ihre eltern an: „wie wir es kannten, so kann`s weitergehen!“ im zimmer klingt der muezzin am fenster hör ich kirchenglocken die kinder wollten was anderes sehen ein ding und ein dong ein selam und ein grüß gott sie betraten kirchen, tranken bier und deutschland, ich bin dein türkisches geh-nicht-von-mir-fort-gedicht