Die Last mit dem Fahrtenschreiber
Transcription
Die Last mit dem Fahrtenschreiber
I1 6 I 20 www.e-check.de 1 I 2 I 3 I 4 I I 8 I 9 I 10 I 11 2 5 I Es zählen die inneren Werte Schuhe mit dem Konterfei Barack Obamas sind kitschig? Es geht noch schlimmer. Ein Hamburger Museum zeigt die „Enzyklopädie des Ungeschmacks“. Seite 6 Der Mercedes-Benz Sprinter ist ein Allrounder. Nach einer Verjüngungskur präsentiert er sich mit markanter Optik und Seitenwind-Assistent. Seite 14 Foto: Daimler Sicherheit und Energieeffizienz aus einer Hand. Nur vom I 7 autorisierten Fachbetrieb. 6 Dinge, die die Welt nicht braucht Foto: Armin Hermann Mit Sicherheit erfolgreich. DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de AUSGABE HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE) Verkaufte Auflage: 479.637 Exemplare (IVW I/2013) | Preis: 2,40 Euro WIRTSCHAFT & POLITIK DHZ- ONLINE-UMFRAGE Dax auf Allzeithoch: Wo investieren Sie? 23,4 40,7 35,8 Jedenfalls nicht mehr in Aktien – die werden fallen. Breit streuen ist das Beste: Fonds, Gold etc. Nichts ist stabiler als Betongold. Die Last mit dem Fahrtenschreiber Geld- und Vermögensanlage DHZ-Telefonaktion am 27. Mai . . . . . . .2 Zuwanderung nach Deutschland So viele Menschen wie zuletzt 1995 . . .3 REGIONAL HALLE (SAALE) Brüssel: Digitaler Tachograph ab 3,5 Tonnen und 100 Kilometern Pflicht Teilnehmerzahl: 80, Angaben in Prozent Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de Von Hajo Friedrich QUERGEDACHT Aufstand in Brüssel Die EU-Beamten gehen auf die Barrikaden: Denn der EU-Rat will die üblichen Gehaltserhöhungen für die Beamten diesmal geringer ausfallen lassen. Hinzu kommt fast Unmenschliches: Die wöchentliche Arbeitszeit soll um 2,5 Stunden steigen – von 37,5 auf 40 Stunden. Die Gewerkschaften kündigen nun Streiks an. Das sorgt natürlich für manchen Lacher. Denn was bringt ein Streik, den niemand interessiert? Ohne Aufsehen zu erregen, ist ein Streik kein Druckmittel. Andere befürworten den Streik ausdrücklich: Es sei gut, wenn die Beamten streiken, denn dann können sie nix entscheiden und nix kaputtmachen. Am besten, sie kämen gar nicht an den Schreibtisch zurück. Doch so mies ist der Job dann wohl doch nicht. Mehr als 8.000 Eurokraten verdienen laut einer Analyse der „Welt am Sonntag“ jeweils mehr als ein Bundesminister in Deutschland: über 13.400 Euro im Monat. Ein Direktor der Gehaltsstufe 14, von denen in Brüssel mehr als 1.700 sitzen, bekommt 18.173 Euro – jeden Monat. Das sind 90 Euro mehr als der Bundespräsident erhält. Da braucht es doch niemanden zu wundern, wenn mancher Ex-Bundespräsident…, aber das ist wieder was anderes. Weil es vom Rat nun keine üppigen Lohnzuwächse gibt und dazu die 40-Stunden-Woche eingeführt werden soll, haben die Gewerkschaften angeblich diesen Satz verbreitet: „Der Rat will unseren Tod.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. bur DIE AKTUELLE ZAHL 29,8 Prozent ihres Gewinns mussten Kapitalgesellschaften 2012 an Körperschafts-, Gewerbeertrags- und ähnlichen Steuern abführen. SCHLAGLICHTER H andwerksunternehmen können nicht mit großen Verbesserungen bei der Tachographenpflicht rechnen. Handwerker, die über einen Radius von 100 Kilometer hinaus Kunden betreuen wollen, werden weiterhin bei Fahrten mit Fahrzeugen von mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht einen digitalen Fahrtenschreiber einsetzen müssen. Darauf haben sich die EU-Gesetzgeber in Brüssel nach jahrelangem Gezerre geeinigt. Das Parlament muss darüber nach der Sommerpause noch abstimmen. Damit bleiben die meisten Regelungen für Handwerker bestehen wie bisher. Insgesamt will Brüssel mit der Reform mehr Sicherheit auf Europas Straßen gewährleisten. Deutsche Vertreter in Brüssel hatten im vergangenen Jahr darauf hingearbeitet, dass der Radius, in dem man ohne Tachograph fahren kann, auf 150 Kilometer ausgeweitet wird. 50 Kilometer war der Radius bisher. Die 100 Kilometer sieht der Ministerrat nun als gelungenen Kompromiss. Zudem gab es bis zuletzt Überlgegungen in Brüssel, die Gewichtsgrenze, ab wann ein Fahrtenschreiber angestellt werden muss, schon bei 2,8-Tonnern zu ziehen. Das hätte auch normale Transporter einbezogen. Das konnte in den Verhandlungen verhindert werden. Nun bleibt es wie bisher bei 3,5 Tonnen. Unterhalb von 100 Kilometern brauchen Handwerksbetriebe mit Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen keinen Fahrtenschreiber. Girls’ und Boys’Day: HandwerkerRallye wirbt um Berufsnachwuchs . . . 7 Bau hadert mit Beschluss „Passgenaue Vermittlung“: Projekt bringt Jugendliche zum Handwerk . . . 8 Vor allem das Baugewerbe will sich mit dem Beschluss nicht anfreunden. „Das Ergebnis jahrelanger Lobbyarbeit ist für uns enttäuschend. Nach den Beschlüssen des EU-Parlaments hatten wir uns deutlich mehr erhofft“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, der Deutschen Handwerks Zeitung. Eine Handwerkerausnahme von 100 Kilometern ist laut Pakleppa allerdings besser als nur 50 Kilometer und werde vielen kleineren Betrieben die Arbeit erleichtern. Die CDU- und CSU-Europaabgeordneten sind so verärgert, dass sie das Ergebnis ablehnen wollen: „Der verpflichtende Einsatz des Fahrtenschreibers bei Handwerkerfahrzeugen ab 100 Kilometer ist (…) nicht akzeptabel“, sagten der Vize-Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Dieter-Lebrecht Koch (CDU), und der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Gruppe im Europa-Parlament, Markus Ferber. Ferber: „Bei diesem Thema hätte man ein deutliches Zeichen dafür „club 12“: Handwerker und Designer tauschen sich aus . . . . . . . . . . . . . . 9 BETRIEB BETRIEBSWIRTSCHAFT & RECHT Konkurrenz in umkämpften Märkten Bäcker punktet mit pfiffigen Ideen . . .11 VERSICHERUNGEN Individuelle Konzepte Sicherheit gibt es nicht von der Stange 12 AUTO Rollende Holzwerkstatt VW Crafter mit Bösenberg-Ausbau . . . .14 Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen brauchen bei Fahrten von über 100 Kilometern den Fahrtenschreiber. Foto: publicorange setzen können, dass Europa für eine handwerkerfreundliche Lösung ist, die weder die Verkehrssicherheit reduziert, noch Sozialvorschriften beschneidet und auch keine Wettbewerbsverzerrungen zur Folge hätte.“ Leitartikel: Seite 4 Was die Tachographenpflicht für Betriebe bedeutet: www.deutsche-handwerks-zeitung.de/tacho Handwerk erhofft sich kleines Umsatzplus SERVICE LAGERTECHNIK Aus Alt mach fast Neu Angebot an gebrauchten Maschinen . .15 REISE Wo Flipper zu Hause ist Träumstrände Floridas: Sarasota . . . .17 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 MEISTERSTÜCKE 100 Prozent Handwerk Porzellan für Prominente . . . . . . . . . .20 INTERNET WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE 왎 Langer Winter bringt Einbußen im ersten Quartal – Bau erwartet Nachholeffekte und Aufschwung in diesem Frühling 왎 Der lange Winter hat der Handwerkskonjunktur einen Dämpfer versetzt. Dennoch rechnet Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, für 2013 mit einem leichten Umsatzplus von einem halben bis einem Prozent und stabiler Beschäftigung. Das deckt sich mit dem Konjunkturbericht der Deutschen Handwerks Zeitung im April. „Insgesamt bleibt die Grundstimmung im Handwerk positiv“, sagte Schwannecke. Vom Frühjahr an erwarteten 88 (Vorjahr: 90) Prozent der Geschäftsinhaber gute oder zufriedenstellende Geschäfte. 2012 war der Umsatz nach einem sehr starken Vorjahr um drei Prozent gesunken. Wie die Umfrage unter 24.400 Unternehmen zeigte, sind fast alle Gewerke schwächer ins neue Jahr gestartet. Entsprechend sanken Umsatz und Beschäftigung. Besonders getroffen wurde das Bauhauptgewerbe, das Kfz-Handwerk und handwerkliche Zulieferbetriebe der Industrie. Weniger stark fiel der Rückgang im Ausbauhandwerk aus. Jetzt rechnen viele Gewerke mit Nachholeffekten. Dies gilt insbesondere für den Bau. Hier wird bis Jahresende ein Plus von zwei Prozent erwartet. Stabil blieb die Lage im Lebensmittelhandwerk. Belastend wirkte hier aber der Anstieg der Strompreise. Wie bei Steuern und Abgaben müsse die Politik auch hier für Stabilität sorgen. bir Baukonjunktur: Seite 13 왎 Der neue Mercedes-Benz Sprinter Aktuelles Video unter www.deutschehandwerks-zeitung.de/sprinter Tipps für sommerliche Aktivitäten www.deutsche-handwerkszeitung.de/sommerserie Die Geschäftsidee des Jahres Die DHZ und Lexware suchen „Die Geschäftsidee des Jahres“: Bewerben Sie sich unter www.deutsche-handwerkszeitung.de/leseraktion und gewinnen Sie eine Reise nach London Seite 13 DHZ IST PREISTRÄGER DES JAHRES 2012 Europaweit vergleichbar In Deutschland erworbene Bildungsabschlüsse und Berufsqualifikationen werden vom Sommer 2013 an einem DQRNiveau zugeordnet (DQR = Deutscher Qualifikationsrahmen). Dadurch sollen sie europaweit besser vergleichbar sein. Bund und Länder haben jetzt dazu einen Beschluss unterzeichnet. dan Weniger Bürokratielast Die Bürokratiekosten der Wirtschaft sind nach Aussage der Bundesregierung seit 2006 um 25 Prozent gesunken. Das eingesparte Volumen liege bei zwölf Milliarden Euro. Dennoch kosten bürokratielastige Gesetze die deutsche Wirtschaft jedes Jahr noch immer 37 Milliarden Euro. dhz Drei Jubiläen auf einmal Gerhard Kuhn erhält Ehrenmeisterbrief Anzeige Am 6. Mai nahm Gerhard Kuhn nicht nur die vielen Glückwünsche zu seinem 100. Geburtstag entgegen, sondern auch den Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer Halle. „Dass ich das erleben darf“, freute sich der Orthopädiemechanikermeister. 1947 macht er sich in Ammendorf selbstständig. Zu Beginn hat er seine Werkstatt im Keller seines Hauses. Kunden kommen sogar aus dem Raum Bitterfeld und der Dübener Heide. Seit 77 Jahren lebt er in Ammendorf, das heute zu Halle gehört. Der Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, gratuliert nun außerdem noch nachträglich zum 60-jährigen Meisterjubiläum: Kuhns Meisterprüfung liegt schon 66 Jahre zurück. Keindorf erinnert sich, dass er dem Meister als Schornsteinfeger schon einmal „aufs Dach stieg“. ld LIEBLINGSAUTO wählen und GEWINNEN Gerhard Kuhn (re.) erhält von Thomas Keindorf den Diamantenen Meisterbrief sowie zwei Ehrenbriefe – je einen vom Bundespräsidenten und vom Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt. Foto: Lenore Dietsch www.deutsche-handwerks-zeitung.de/chefkombi REGIONAL Halle (Saale) Im Projekt „Passgenaue Vermittlung“ werden junge Leute an eine Lehre im Handwerk herangeführt. Deutsche Handwerks Zeitung Seite 8 HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE) Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jahrgang Unternehmerpreis HANDWERK IN ZAHLEN Betriebsgrößen im Kammerbezirk Halle Innovative Projekte gesucht 81 % Der Allgemeine Arbeitgeberverband der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt (AVW ) vergibt zum sechsten Mal seinen Unternehmerpreis. Der Verband will damit innovative Projekte kleiner und mittelständischer Betriebe würdigen. Der Preis steht 2013 unter dem Motto „Mittelstand erfolgreich durch Wissenschaft“. Teilnehmen können Unternehmen mit Sitz in Sachsen-Anhalt, die nach dem 3. Oktober 1990 gegründet oder übernommen wurden. Die ersten Preise sind mit insgesamt 2.800 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2013. 58 % 34 % 14 % unter 5 5 bis 19 7 8% 5% 20 und mehr Zahl der tätigen Personen 쮿 zulassungspflichtiges Handwerk 쮿 zulassungsfreies Handwerk Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; Handwerkszählung 2010 Wir gratulieren zum Geburtstag Die Anmeldunterlagen finden Sie auf der Webseite der Handwerkskammer Halle unter www.hwkhalle.de In der Zeit vom 27. Mai bis 16. Juni 2013 gratulieren wir zu folgenden Geburtstagen: Anhalt-Bitterfeld: Undine Alex zum 65., Wolfgang Ganzer zum 60., Harald Gründling zum 65., Matthias Haring zum 50., Karl-Heinz Jarczewski zum 65., Reiner Krause zum 60., Dagmar Naumann zum 60., Klaus Richter zum 50., Heiko Schädel zum 50., Harald Schäfer zum 75., Jörg Schulze zum 50., Axel Voigt zum 50., Steffen Weidner zum 50.; Rentenberatung Für Handwerksunternehmen Der Tag der offenen Tür am bundesweiten Girls’ und Boys’Day zog über 1.200 Schülerinnen und Schüler in das Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Halle (Saale). Mit Begeisterung und der richtigen Taktik konnten die Jugendlichen zum Beispiel Ziegelsteine „erschießen“ und so dem Gebäudereinigerhandwerk einmal auf ganz unkonventionelle Weise nahekommen. Fotos: Bianca Fröbus Burgenlandkreis: Thomas Altstaedt zum 50., Detlef Brückner zum 60., Hartmut Groß zum 50., Dirk Hillmann zum 50., Gerd Holland zum 65., Lothar Jaculi zum 50., Henry Kühnert zum 60., Ivan Maslenkov zum 50., Ralf Merx zum 60., Wolfgang Meyer zum 60., Norbert Schaal zum 60., Günter Schulz zum 80., Fred Sonnenberg zum 50., Bernd Spielberg zum 50., Eva-Maria Wißenbach zum 65.; Dessau-Roßlau: Bernhardt Apelt zum 50., Friedrich Bauer zum 65., Inge Berg zum 60., Erika Bischoff zum 60., Gerald Buhro zum 50., Falk Fraß zum 50., Gerhard Friebe zum 70., Thomas Hampel zum 50., Reiner König zum 70., Manfred Pungert zum 50.; Halle (Saale): Gerald Böttger zum 50., Gabriele Eiternick zum 60., Giesbert Fiebig zum 50., Habbo Focken zum 70., Angelika Gerdes zum 60., Undine Hanousek zum 60., Matthias Hesse zum 50., Jörg-Christian Isert zum 50., Heiko Köcke zum 50., Frank Müller zum 50., Tobias Reinke zum 50., Clivia Schenk zum 50., Axel Spindler zum 50., Frank Sydow zum 50., Sieghard Würker zum 65., Henry Zimmermann zum 50.; Mansfeld-Südharz: Rainer Böhme zum 50., Antje Danner zum 50., Peter Heidlmayer zum 50., Reiner Hempel zum 60., Mario Kahl zum 50., Reinhard Kotte zum 60., Wolfgang Riedel zum 60., Eveline Schmidt zum 60., Martina Staude zum 60., Uwe Steglich zum 50., Andre Thiele zum 50., Reinhard Werner zum 60.; Saalekreis: Frank Bommersbach zum 50., Jens Bürkner zum 50., Hans-Jürgen Fritsch zum 65., Lutz Georgius zum 50., Gabor Giese zum 50., Heidi Noack zum 60., Wolfgang Oehler zum 60., Hans-Joachim Pomian zum 70., Jens Prinzing zum 50., Matthias Rogge zum 50., Heike Schoob zum 50., Günter Schuler zum 60., Ralf Söllner zum 65., Detlef Wallasch zum 50., Jürgen Weber zum 50., Dieter Witschel zum 65., Stefan Wolsiffer zum 50., Torsten Zetzsche zum 50.; Salzlandkreis: Fred Bergmann zum 50., Frank Boekhoff zum 50., Thomas Salzwedel zum 50., Klaus-Dieter Zengerling zum 60.; Wittenberg: Reimar Feldhusen zum 75., Bernd Keitzl zum 65., Hubert Kettner zum 65., Andreas Krause zum 50., Bernd Kuhlee zum 60., Rainer Letz zum 50., Werner Matthes zum 65., Dietmar Meye zum 50., Harald Müller zum 65., Hans Roming zum 65., Wolfgang Sommerfeld zum 60., Michael Steinbach zum 50. Mit dem Kärcher einen Ziegelstein „erschießen“ Interessenten vereinbaren bitte einen Termin unter Tel. 0345/2999-221 Betriebsberater vor Ort unge Leute für das Handwerk zu begeistern, ist das heutige Ziel“, formuliert Andreas Nowottny, Leiter des BTZ, zur Begrüßung das Motto für den Tag der offenen Tür, der am 25. April 2013 im Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer Halle (Saale) an den Standorten in Halle und Lutherstadt Wittenberg stattfand. „Wir haben die Schüler und Schülerinnen des südlichen Sachsen-Anhalts eingeladen, gemeinsam mit uns einen Tag voll spannender kreativer, technisch interessanter und praktisch begeisternder Tätigkeiten zu verbringen, um das Handwerk einmal auf unkonventionelle Art und Weise kennenzulernen.“ Dem Aufruf folgten 17 Schulen aus Halle (Saale) und dem Saalekreis sowie acht Schulen aus dem Raum Dessau und Wittenberg. Insgesamt wurden über 1.200 Schülerinnen und Schüler begrüßt. Inzwischen zur Tradition geworden, ermöglichte die Handwerker-Rallye die vielgestaltige jugendgerechte und fröhliche Auseinandersetzung mit unterhaltsamen Details aus dem handwerklichen Arbeitsalltag: beim Wettnageln, einem Jugendsprachequiz, dem Erkunden der Selbsthaltung, im „Bezwingen der Mutter“, bei kreativem Gestalten mit Form und Farbe, im Reifenlauf sowie beim Dosen- und Ziegelsteinschießen mit einem Kärcher. an Orten des Verbrechens zu arbeiten.“ Was im ersten Moment ein wenig makaber klingt, zeigt den Jugendlichen an dieser Stelle sehr eindrücklich: Das Handwerk hat mehr zu bieten, als du denkst. Einige anwesende Handwerksbetriebe nutzen bei einem Speed-Dating die Gelegenheit zur gezielten Kontaktaufnahme mit den jungen Leuten (wie die DHZ bereits in der letzten Ausgabe berichtete). Hierfür hatten die Mitarbeiter der Abteilung berufliche Bildung bei der Handwerkskammer Halle zehn Ausbildungsfirmen gefunden, die sich bereiterklärten, den ersten Testlauf des neuen Nachwuchsakquisemodells mitzugestalten. Die entstandenen Erfahrungswerte sollen nun beim nächsten Durchlauf zum Tag der offenen Tür 2014 Eingang finden, bei dem das erfolgreiche Modell in optimierter Form erneut durchgeführt wird. „Das größte Thema für unsere Betriebe heute und in Zukunft wird die Nachwuchssicherung sein. Deshalb wollen wir als Handwerkskammer alles dafür tun, die Bemühungen unserer Mitglieder aktiv zu unterstützen“, fasst Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn das Ziel der Aktion zusammen. Nachwuchsakquise soll gezielt gefördert werden Für weitere unterhaltsame Erfahrungen, die sogar eine offensichtliche Auswirkung zur Folge hatten, sorgte beispielsweise der Fachbereich der Friseure. Wie auch schon in den Jahren zuvor schlängelten sich die Schülerinnen und Schüler hier vor den Türen und im Wartebereich: Frisieren, schminken und Nägel machen fanden vor allem bei den Mädchen großen Zuspruch. Die Wartezeit bot viel Gelegenheit für Fragen zur Ausbildung. Ausgestattet mit den entsprechenden Antworten, einer Menge praktischer Erfahrungswerte, gemeinschaftlichen Späßen über bevorstehende Zukunftsvi- Bei der begleitenden Bühnenshow stellten nicht nur die Gebäudereiniger ihr Handwerk vor: „Dazu gehört mehr, als nur Fenster zu reinigen“, ruft Max Mehr den vielen interessierten jungen Gesichtern im Publikum durch das Mikro zu. Er ist Auszubildender im ersten Lehrjahr bei der Firma Gebäudereinigung Danzer aus Lutherstadt Wittenberg und weiß schon sehr genau, was er im Anschluss an seine Lehre erreichen möchte: „Mein Ziel ist es, Tatortreiniger zu werden – also direkt Ausprobieren. Informieren. Kennenlernen. sionen als ziegelsteinschießende Kärchermeister ging es für die jungen Leute und ihre Lehrer mit den Bussen zurück an die Schulen: „Der Besuch des BTZ war für alle ein gelungener Projekttag und ist bereits eine wertvolle Tradition unserer Schule zur Berufsorientierung geworden“, fasst Frank Müller von den Privaten Allgemeinbildenden Schulen Großkorbetha seinen Eindruck zusammen. BTZ-Leiter Andreas Nowottny zeigt sich zufrieden und dankbar: „Ein erfolgreicher Tag liegt hinter uns. Dies verdanken wir unter anderem den zahlreichen Vertretern unserer Handwerksbetriebe und -organisationen, den Berufsgenossenschaften sowie den anwesenden VereiDurch die moderne Mess technik im Kfz-Bereich konnten sich die Rallye-Teilnehmer einmal darin ausprobieren, Fehler eines Dieselmotors zu finden. Bei der RallyeStation der Maler zeigten sich die Jugendlichen kreativ vielfältige und farbenprächtige Bilder entstanden dabei. Handwerkskammer Halle (Saale) Impressum: Handwerkskammer Halle (Saale) Gräfestraße 24, 06110 Halle Telefon: 0345 2999-0 Fax: 0345 2999-200 http://www.hwkhalle.de [email protected] Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn Für alle Teilnehmer der Handwerker-Rallye gab es zum erfolgreichen Abschluss kleine Präsente zur Erinnerung an den erlebnisreichen Tag. 4. Juni: Dessau, Beratungsbüro, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0340/560869. 왎 4. Juni: Querfurt, Beratungsraum, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0170/9109936. 왎 5. Juni: Eisleben, Beratungsbüro, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 03475/602284. 왎 6. Juni: Luth. Wittenberg, BTZ Standort Wittenberg, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0340/560869. 왎 11. Juni: Bernburg, Kreishandwerkerschaft, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 03471/625121 왎 11. Juni: Jessen, Stadtverwaltung, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0340/560869 왎 11. Juni: Weißenfels, Beratungsbüro, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 03443/238861. 왎 11. Juni: Halle (Saale), Franckestraße 5, 13:30 bis 18 Uhr, Anmeldung unter 0345/2126-273 oder 03461/401021 왎 17. Juni: Zerbst, Kreishandwerkerschaft, 10 bis 14 Uhr, Anmeldung unter 0340/560869 왎 19. Juni: Merseburg, Kreismusikschule, 9 bis 14 Uhr, Anmeldung unter 03461/401024 왎 19. Juni: Eisleben, Beratungsbüro, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 03475/602284. 왎 Naumburg: Kreisverwaltung BLK, jeden Donnerstag von 9 bis 13 Uhr, Anmeldung unter 0345/2999-256 Zu Rechtsthemen finden donnerstags in Eisleben von 13.30 bis 16.30 Uhr Beratungen statt und auf Anfrage in Dessau und Weißenfels. Anmeldung unter 0345/2999-105. 왎 Strategien zur Nachwuchssicherung im Handwerk einmal anders J Am 29. Mai informiert Sie Ralph Hoffmann vom Versorgungswerk von 9 bis 12 Uhr in der Gräfestraße 22, Raum 304, in Halle zum Thema Rente. Am 19. Juni berät Sie Wolfgang Adam, Berater der deutschen Rentenversicherung, von 10 bis 14 Uhr in der Rentensprechstunde. Ein tolles Nebenbei-Highlight: Die Autogrammstunde mit dem Halleschen FC. Erich Sautner und Daniel Ziebig unterschrieben so lange, bis alle Karten überreicht waren. Deutsche Handwerks Zeitung 8 SACHSEN-ANHALT Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jahrgang Azubis: Es passt, weil’s passt Im Projekt „Passgenaue Vermittlung“ werden junge Leute in die Handwerksausbildung gebracht NACHRICHTEN AUS ANHALT-BERNBURG/KÖTHEN Qualität setzt sich stets durch 125 Jahre Tischlerei Grabe: Auf Kunststoff-Fenster spezialisiert W enn unsere Kundinnen und Kunden die Schwelle unseres frisch eröffneten Salons betreten, soll für sie die Entspannung beginnen“, beschreibt Friseurmeister Christoph Lenz, Geschäftsführer der Haarrich GbR Weißenfels, die eigene Unternehmensphilosophie. Gemeinsam mit Rico Thöricht machte sich der berufserfahrene 51Jährige im November 2012 erfolgreich selbstständig. Die beiden Unternehmerköpfe setzten sich als Ziel, ihre Kunden mit einem besonders individuellen Service zu verwöhnen. Zum Ausdruck kommt das nicht nur im großzügig gestalteten Empfangsund Wartebereich, bei dem Wert auf das kleinste Detail gelegt wurde und alle Formen und Farben, Verzierungselemente und modischen Accessoires optisch harmonisierend ineinanderfließen. Auch dass den Herren ein eigener Bereich gewidmet ist, einzelne Waschkabinen Exklusivbehandlung sichern, die Haare im Wintergarten mit Blick auf die Saale frisiert werden können und eine Terrasse mit Bootsanleger in den angenehmen Frühjahrs- und Sommermonaten zum Verweilen einlädt, gehört zum Unternehmenskonzept. Gut ausgebildetes Personal, das diese Philosophie lebt und weiterträgt, natürlich ebenso: Und an dieser Stelle kam die Unterstützung der Handwerkskammer (HWK) Halle (Saale) ins Spiel. Zur Betriebseröffnung wollten die beiden Geschäftsführer zwei Auszubildende einstellen, die möglichst gut ins Unternehmen passen, und wandten sich deshalb an Uwe Petschick, regionaler Berater der HWK im Projekt „Passgenaue Vermittlung“, das durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird. „Wir haben auch in der Vergangenheit in unserer Stammkundenorientierten Branche immer wieder gemerkt, wie viel es wert ist, junge selbst ausgebildete Fachkräfte zu beschäftigen“, begründet Christoph Lenz sein Engagement in der Ausbildung. Es werde zunehmend schwieriger, gutes Personal zu finden. So fanden Tom Brauner und Justin Körner in das junge Team. Die beiden Lehrlinge waren zuvor in einem anderen Betrieb beschäftigt und dort sehr unzufrieden. Mit Hilfe von Uwe Petschick fanden sie den Kontakt zu Haarrich und fühlten sich hier sofort willkommen. „Das ist ein typischer Fall“, meint Petschick dazu, „manchmal werden die jungen Leute auch aus betrieblichen Gründen einfach entlassen und wir helfen ihnen dann, einen neuen Weg einzuschlagen.“ Im ersten Schritt werden alle äußeren Bedingungen begutachtet und anschließend passende Betriebe gesucht. Ein gutes Netzwerk in der Region ist dafür sehr förderlich: „Im besten Fall wissen wir, wo gerade wer gesucht wird“, erklärt Petschik. Auch jede einzelne Eintragung in der kammereigenen Lehrstellenbörse unter www.hwkhalle.de/de/lehrstellen hilft Für das Gefühl exklusiver Individualität müssen nicht nur die Mitarbeiter passen, sondern auch der visuelle Eindruck muss stimmen. Christoph Lenz und Rico Thöricht (v.li.) haben kein Detail der Inneneinrichtung ihres Salons dem Zufall überlassen. Frisiert wird mit Blick auf die Saale. Foto: Juliane Ziegler dem Berater. Viele Geschäftsführer kennt er persönlich. Schnell entwickelt sich ein Gespür dafür, welcher Stellensuchende wohin passen könnte. In den knapp sieben Jahren seit Beginn des Projektes 2007 wurden so ins- Das Projekt „Passgenaue Vermittlung“ Ziel ist: Eine passgenaue Beratungs- und Vermittlungsleistung für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) insbesondere im Handwerksbereich sicherzustellen und damit einen Beitrag zur Befriedigung des zukünftigen Fachkräftebedarfs zu leisten. Unterstützt werden: 왎 Beratung der Unternehmen, 왎 Vorauswahl geeigneter Bewerber, 왎 Durchführung von Bewerbungsgesprächen mit potenziellen Auszubildenden durch die Mitarbeiter der HWK. Ein ideales Matching: Stellt sicher, dass die freien Ausbildungsplätze der Betriebe belegt werden und Ausbildungssuchende ihre Interessen verwirklichen können. Zielgruppen sind: Lehrlinge, die ihr Ausbildungsverhältnis abgebrochen haben oder denen in der Probezeit gekündigt wurde. Handwerksbetriebe, die dringend Ausbildungsnachwuchs suchen. Ablauf: Durch Einsichtnahme in die Lehrlingsrolle werden die jungen Erwachsenen zielgerichtet angesprochen, ob sie ihre abgebrochene Ausbildung in einem anderen Unternehmen zeitnah fortsetzen wollen. Ansprechpartner: Uwe Petschick und Siegfried Hagen, Tel. 0345/2999-211, E-Mail: [email protected] bzw. [email protected]. Ihnen fehlen Bewerber und Auszu bildende? Melden auch Sie Ihre offenen Lehrstellen für die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Halle unter www.hwkhalle.de/lehrstellen. Ansprechpartner: Heiko Fengler, Tel. 0345/2999-210, E-Mail: hfengler@ hwkhalle.de gesamt 573 Jugendliche in neue Ausbildungsverhältnisse gebracht. „Wir sind froh, den jungen Leuten, die oftmals auch ganz unverschuldet in solche schwierigen Situationen geraten, hier als Auffangnetz dienen zu können und in Zeiten einer sehr herausfordernden Fachkräftesituation kommt es einfach auf jeden Einzelnen an, den wir wieder in ein passendes Ausbildungsverhältnis vermitteln können“, resümiert auch Dr. Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, die Erfolge der Projektarbeit. Rico Thöricht und Christoph Lenz wissen die Bemühungen ihrer insgesamt sieben Mitarbeiter sehr zu schätzen und tun viel für deren Zufriedenheit. „Wir zahlen übertariflichen Lohn und ermöglichen flexible Arbeitszeiten, wenn beispielsweise familiäre Gründe dies mal notwendig machen. Fluktuation kennen wir nicht“, berichtet Lenz zufrieden. Im Ganzen scheinbar ein betriebliches Erfolgskonzept: Das Unternehmen schreibt seit dem ersten Tag schwarze Zahlen und kann auf viele, auch überregionale, Stammkunden verweisen. Am 1. April 1888 eröffnete Ferdinand Grabe in Bernburg eine Holzwerkstatt. 1914 übernimmt Junior Ferdinand Grabe das Unternehmen und spezialisiert sich auf die Fertigung und den Einbau von Fenstern und Türen. Auch Möbel, Sesselgestelle und Küchen werden gebaut. Bis zu 40 Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt. Mit Gründung der DDR begannen Reglementierung und Einschränkung. Die Tischlerei erhält ihre Arbeit vom Rat des Kreises zugewiesen. Für private Kunden bleibt kaum Zeit. Der permanente Materialmangel macht die Arbeit schwierig. Doch das Unternehmen hält durch und ist auch heute noch in Familienbesitz. Mit Hans-Ferdinand Grabe übernimmt 1969 bereits die dritte Generation die Tischlerei. Er führt den Betrieb auch durch die schwierige Wendezeit. Die Nachfrage nach Kunststoff-Fenstern wächst plötzlich. Das Unternehmen schafft sich neue Maschinen an und beginnt 1990 mit deren Produktion. Die Auftragslage ist sehr gut und die Qualität der Arbeit spricht sich herum. „Wir leben sehr viel vom guten Ruf“, sagt Hans-Ferdinand Grabe. Die Kunden so gut wie möglich zufrieden zu stellen, gelte seit Generationen als Maxime in der Tischlerei. In vielen Bernburger Häusern ist die Arbeit der Familie noch zu sehen. Fenster und Türen, die die Zeit bis heute unbeschadet überstanden haben. Zum Angebot heute gehört nun neben der Herstellung von Fenstern und Türen auch deren Restaurierung. Mittlerweile führt Thomas Grabe das Unternehmen in vierter Generation. „Alles soll heute so billig wie möglich Das Team um Chef Thomas Grabe (2.v.re.) und Hans-Ferdinand Grabe (hinten li.) vor dem Geschäft in Bernburg. Foto: Weißenborn sein“, beschreibt der junge Geschäftsführer die modernen Probleme im Betriebsalltag. Darunter leide die Qualität. Sein Unternehmen halte jedoch an solidem Handwerk und qualitativ hochwertigen Produkten fest – entsprechend der Familientradition. Im letzten Jahr wurde ein Großauftrag in Kapstadt (Südafrika) mit Aufmaß, Fertigung, Containerverschiffung und Montage realisiert: Ein komplettes Bürogebäude wurde mit KunststoffFernstern ausgestattet und innerhalb von zehn Tagen montiert. Heimische Firmen hätten dafür viel länger gebraucht, war das Resümee der Auftraggeber. Damit sich die Kunden auch in Zukunft auf die Qualität der Tischlerei verlassen können, wird der Fachkräftenachwuchs selbst ausgebildet. Friseure sind für Mindestlohn Friseurinnung Bernburg/Köthen diskutiert Herausforderungen Unternehmensbörse 왎 Handels- u. Servicebetrieb für Landmaschinen in Sachsen-Anhalt zu verkaufen. Objekt von ca. 6.000 m², mit großer Werkhalle, genutzt für Landmaschinenund LKW-Reparaturen, gute Autobahnanbindung zur A 38. Chiffre: A 210 왎 Etablierte, gut laufende Bäckerei in der Region Bitterfeld–Wolfen sucht einen Nachfolger. Chiffre: A 270 왎 Etabliertes, langjährig bestehendes Café am Stadtrand von Halle sucht Nachfolger. Einrichtung und Ausstattung sind in gutem Zustand. Ausreichend Parkplätze stehen zur Verfügung. Eine kleine 3Raum-Wohnung über dem Café, mit separatem Eingang, ist zzt. vermietet, steht dem Inhaber bei Bedarf aber zur Verfügung. Um eine erfolgreiche u. gleitende Übergabe zu gewährleisten, steht der Inhaber gerne für eine überleitende Mitarbeit zur Verfügung. Chiffre: A 314 왎 Elektrofachbetrieb zu verkaufen oder zu verpachten. Der Betrieb besteht seit 1955 am Markt und soll altershalber an einen Nachfolger übergeben werden. Das Unternehmen wird als GmbH geführt. Verkaufspreis nach Vereinbarung. Chiffre: A 342 왎 Familiengeführter kleiner Bauhandwerksbetrieb sucht aus Altersgründen einen Nachfolger. Eine in über 50 Jahren aufgebaute Stammkundschaft erwartet einen neuen Inhaber. Handwerksbetrieb mit gutem Betriebsklima in 3. Generation. Ausgeführt werden Baureparaturen in den Gewerken Maurer-, Beton-, Estrich- und Trockenbauarbeiten bei privaten und öffentlichen Auftraggebern. Erfahrene, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter wollen in dem Betrieb weiterarbeiten. Eine Einarbeitung des neuen Inhabers kann übernommen werden. Chiffre: A 343 왎 Verkaufe regional tätiges Bauunternehmen im Raum Wittenberg. Tätig in den Bereichen Um- und Ausbau, Maurer-, Putz-, Beton-, Fliesen- und Pflasterarbeiten, sucht einen Nachfolger. Eine Einarbeitung im Unternehmen wird angeboten. Chiffre: A 345 Ansprechpartnerin: Angelika Stelzer, Tel. 0345/2999-221, E-Mail: astelzer@ hwkhalle.de, www.hwkhalle.de Handwerk trifft Bürgermeister Zerbst: Unternehmer und Kommunalpolitiker im Dialog Marmeladenbrötchen, Käsestulle und starker Kaffee: Zutaten eines rustikalen Handwerkerfrühstücks. Zu einem solchen hatte der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann die Handwerker seiner Stadt am 6. April 2013 geladen. Zahlreiche Unternehmer folgten seiner Einladung. Damit soll sich der vertrauensvolle Dialog des Handwerks mit Kommunalpolitikern der Stadt Zerbst fortsetzen und das Verständnis untereinander fördern – als Voraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung. In lockerer Atmosphäre schnitten die Frühstücker nicht nur Brot, sondern auch verschiedene Themenbereiche an. Als Hauptthema kristallisierte sich die Durchführung der Gewerbefachausstellung heraus. Die größte Regionalmesse, die von einem Bündnis aus Stadtverwaltung, Kreishandwerkerschaft und Verkehrsverein organisiert wird, soll zum 22. Mal in der Stadt Zerbst durchgeführt werden. Im Fokus der Gesprächsteilnehmer stand die Suche nach neuen Wegen, um der sinkenden Ausstellerzahl entgegenzuwirken. Da- bei diskutierte die Runde verschiedene Ansätze, auch die Verlegung der Messe vom Herbst in das Frühjahr war angedacht. Einhellige Übereinstimmung fand die Idee, die Gewerbefachausstellung als Möglichkeit der Präsentation von Handwerk und Gewerbe mit ihren Partnern zu erhalten. Zudem bietet die Ausstellung die Chance, für den eigenen Berufsnachwuchs zu werben und über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zu informieren. Die Obermeister der Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld begrüßten diese Form der Kommunikation zwischen Verwaltung und Handwerk ausdrücklich und luden den Bürgermeister ein, den Dialog beim Hof- und Frühlingsfest der Kreishandwerkerschaft in Zerbst am 24. Mai 2013 fortzusetzen. Gesprächsrunde: Handwerksunternehmer mit dem Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann (re.). Foto: Antje Rohm Beitragsbescheide prüfen Kommunalabgaben: Bundesverfassungsgericht kippt Beitragserhebung für Altfälle Am 5. März 2013 (Az. BvR 2457/08) hat das Bundesverfassungsgericht eine generelle Entscheidung zum Beginn der Festsetzungsverjährung in Beitragserhebungsfällen getroffen. Im vorliegenden Fall war ein größerer zeitlicher Abstand zwischen der Erbringung der vorteilsrelevanten Maßnahmen (hier: Ausbau des Dachgeschosses eines Wohngebäudes) und dem späte- ren Erlass einer Beitragssatzung (Entwässerungssatzung) mit rückwirkender Geltung festzustellen. Zumindest für den Zeitraum von zwölf Jahren sieht das Bundesverfassungsgericht einen Verstoß gegen tragende Grundsätze des Rechtsstaatsprinzips, insbesondere des Vertrauensschutzes und der Rechtssicherheit. Die Handwerkskammer Halle (Saale) empfiehlt ihren Mitgliedsbetrieben daher, rückwirkende, aber noch nicht rechtskräftige, Beitragsbescheide gegebenenfalls anzufechten und dies unter Verweis auf die entsprechende neue Rechtslage gegenüber den Behörden vorzutragen. Rückfragen zum Thema bei der Rechtsabteilung der Handwerkskammer Halle (Saale), Ass. Dirk Neumann, Tel. 0345/2999-105 Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung der Friseurinnung Bernburg/Köthen am 6. Mai in Bernburg standen die Themen Mindestlohn und Fachkräftesicherung ganz oben auf der Agenda. Nachdem Obermeisterin Marlies Kohlmann die Mitglieder begrüßt hatte, gab Sylvia Richter, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft AnhaltBernburg/Köthen, Informationen vom Landesinnungsverband zum Stand der Tarifergebnisse weiter. Es folgte ein reger Erfahrungsaustausch. „Wer zahlt zurzeit wie viel an seine Arbeitnehmer? Wie kann die Entlohnung an den Umsatz gekoppelt werden? Wie sieht im Moment die Preisgestaltung aus?“, lauteten einige der Fragen. Die anwesenden Friseurmeister/-innen sind grundsätzlich bereit, ihren Arbeitnehmern mehr Lohn zu zahlen. Die momentane Lage der Unternehmen spricht aber dagegen. Teilweise müssten die Entgelte binnen zwei Jahren um ca. 100 Prozent erhöht werden. Trotzdem sprechen sich die Mitglieder für eine Lohnuntergrenze aus. Denn aufgrund der geringen Verdienste und des schlechten Images wird das Friseurhandwerk von enormen Nachwuchssorgen geplagt, so die einstimmige Meinung. Auch deshalb beteilige sich die Friseurinnung Bernburg/Köthen an Berufsorientierungsmessen und stelle den Friseurberuf an Schulen vor, so Sylvia Richter. Dass mit der Einführung eines Mindestlohnes 2015 von 8,50 Euro pro Stunde eine Preiserhöhung für die Kunden unumgänglich wäre, wurde in der Versammlung ebenso festgestellt. Die Teilnehmer bekräftigten daher die Forderung des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks nach Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent für Friseurdienstleistungen. Mindestlohn bei Friseuren Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks einigte sich mit der Gewerkschaft ver.di am 22. April auf die Einführung eines bundeseinheitlichen Mindestlohns. Von August 2015 an sollen Friseure in Ost und West mindestens 8,50 Euro pro Stunde verdienen. Bis 2015 ist eine schrittweise Angleichung vorgesehen. Im August 2013 soll zunächst ein Mindestlohn von 7,50 Euro in Westdeutschland und in Ostdeutschland von 6,50 Euro eingeführt werden. Der Tarifvertrag allein sorgt jedoch noch nicht für einen wirklich einheitlichen Mindestlohn. In seiner jetzigen Form gilt er zunächst nur für Mitarbeiter von Innungsbetrieben, die auch Gewerkschaftsmitglied sind. Beim Bundesarbeitsministerium soll deshalb ein Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages gestellt werden. BEKANNTGABE Tischlerinnung in Bernburg Durch Beschluss der Mitgliederversammlung der Tischlerinnung Köthen-BernburgDessau-Roßlau wurde der Sitz nach Bern- burg verlagert. Somit gehört diese Innung ab 1. Januar 2013 der Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bernburg/Köthen an. KH Anhalt-Bernburg/Köthen Kreishandwerksmeister: Fred Reimer Geschäftsführerin: Sylvia Richter Karlsplatz 34, 06406 Bernburg, Tel. 03471/642333, Fax 03471/642336 E-Mail: [email protected] Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE) Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jahrgang Zwei Standbeine sind von Vorteil E-Business Neuer Veranstaltungskatalog Von April bis November 2013 bietet das Netzwerk „eBusiness Lotse Mitteldeutschland“ 20 kostenfreie Veranstaltungen an, um Unternehmen den Einstieg ins E-Business, also der Möglichkeit, Produkte oder Dienstleistungen über das Internet zu vermarkten, leichter zu machen. Am 4. Juni findet der Workshop „Social Media für Unternehmen“ statt, am 5. Juni „Elektronische Auftragsvergabe, Angebotsbearbeitung und Abgabe“, am 6. Juni „Erfolgsfaktoren im eCommerce“, am 11. Juni „Strategisches Marketing“ sowie am 13. Juni „Erfolg im Onlinehandel durch Marketing“. Internet: www.ebusiness-lotsemitteldeutschland.de Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Halle (Saale) ist Sven Sommer, Tel. 0345/2999-228, E-Mail: ssommer@ hwkhalle.de Förderung BG Bau Betriebe können profitieren Durch Förderung ausgewählter Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz will die BG Bau für ihre Mitgliedsunternehmen neue Impulse für einen weiteren Rückgang von Unfällen und Berufskrankheiten setzen. Zuschüsse und Prämien werden unabhängig vom individuellen Unfallgeschehen gewährt. Unterstützt werden Maßnahmen zur: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Reduzierung von krankheitsbedingten Fehlzeiten, Steigerung der betrieblichen Prävention, Aktivierung des Betriebswissens sowie Stärkung der Selbstverantwortung. Weiterhin gefördert werden Investitionen in die betriebliche Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz, die Förderung der Innovationsbereitschaft und die Evaluation der geförderten Maßnahmen. Antragsberechtigt sind alle gewerblichen Mitgliedsunternehmen der BG Bau ab einem Beschäftigten mit Jahreslohnnachweis des Vorjahres. Gefördert werden können auch bereits realisierte Maßnahmen, die noch nicht prämiert oder finanziell unterstützt worden sind, wenn die jeweiligen prämien- oder zuschussspezifischen Bedingungen eingehalten sind. Es werden Maßnahmen nur in dem Jahr gefördert, in dem sie auch durchgeführt bzw. gekauft und beantragt wurden. Maßgebend ist das Rechnungsdatum. Weitere Nachweise wie Fotos, FotoCDs, Videos, Rechnungskopien, Belege, Zertifikate, Urkunden sind einzureichen. Die Aufsichtspersonen der BG Bau werden sich in Einzelfällen davon überzeugen, dass die Maßnahmen wirksam umgesetzt wurden. www.bgbau.de, Präventionsanreize Ansprechpartner: Hans-Joachim Ernst, Tel. 0345/2999-222, E-Mail: hernst@ hwkhalle.de Zeigen Sie Ihr Handwerk Wird Mut belohnt? E Auftragslage „1997 waren wir gut etabliert“, so Riedel. „Wenn die Aufträge aus den umliegenden Gießereien ausblieben, forcierten wir die Tischlerarbeit und umgekehrt. Bis 1998 lief die Tischlerstrecke gut. Bis zu dieser Zeit hatten sie zum Beispiel viel in Leipzig zu tun bei der Renovierung alter Bürgerhäuser. 1998 aber war es mit solchen Aufträgen schlagartig vorbei: Die Bundesregierung hatte Reinhard Riedel mit Sohn Sebastian bei der Lagebesprechung. die Sonderabschreibungen gestrichen. „Glücklicherweise wurden damals die Gießereien privatisiert“, erzählt Riedel. „Da kamen wieder Aufträge im Modellbau. Seit der Wirtschaftskrise aber kränkelt die Branche“, so Riedel. Kurzarbeit war die Folge und den Geschäftsführer trieb die Sorge um, wie es weitergehen sollte. Sohn Sebastian war da bereits als Tischler im Unternehmen. 19 Mitarbeiter haben sie jetzt. Auf seinen Jungen ist er stolz. „Er hat hier viel vorangetrieben. Er verfügt über ganz andere Kontakte als ich“, lobt er. Jetzt sind sie dabei, die Tischlerstrecke wieder mehr zu beleben. „Holzbetten wollen wir verkaufen und sind dabei, ein Werbe- und Marketingkonzept zu erstellen.“ Fünf Betten haben sie schon verkauft. Das Besondere ist nicht nur die Anfertigung von Hand, sondern das Halterungssystem, das sie sich bereits patentieren ließen. „Dadurch ist das Bett robuster und hält länger“, sagt der Geschäftsführer. Auf der mitteldeutschen handwerks- Foto: Lenore Dietsch messe präsentierte er die Erfindung anhand des Bettes „Cloude“. Zweimal im Monat leitet Reinhard Riedel ehrenamtlich die Holz AG „Woodworker“ an der Zeitzer 3. Grundschule. 11- und 12-Jährige führt er hier an das Tischlerhandwerk heran. „Und den Kindern macht es Spaß, zu sehen, was aus Holz und mit den eigenen Händen alles entstehen kann.“ Was ihn ärgert? Reinhard Riedel muss nicht lange überlegen: „Dass im Osten kaum noch etwas produziert wird. Alles kommt aus China, ob das Kleidung oder Werkzeug ist. Was ist denn wirklich noch ‚made in Germany‘? Was exportieren wir denn noch außer Autos? Früher wurden noch Zölle auf eingeführte Waren fällig, aber heute kommt die Ware zollfrei aus Asien. Oft wird zurzeit das Wort Aufschwung in den Mund genommen. Viele Handwerkskollegen fragen sich genau wie ich: Wo findet dieser Aufschwung denn statt? In meiner Region leider nicht.“ Das Friseurhandwerk steht gerade im Mittelpunkt medialer Debatten, denn die Tarifpartner haben vereinbart, stufenweise über zwei Jahre einen Mindestlohn einzuführen. Dann sollen mindestens 8,50 Euro pro Stunde gezahlt werden. Gleichzeitig ist geplant, einen Antrag zu stellen diesen Mindestlohn für allgemeinverbindlich zu erklären. Die Tarifparteien wenden sich damit gegen das herrschende Negativimage des Friseurhandwerks, das mit geringen Löhnen zum Teil von unter 4 Euro pro Stunde verbunden wird. Spiegelten die Lohnstrukturen bisher die betriebswirtschaftliche Realität der Salons wider, so soll es nunmehr darum gehen, das Friseurhandwerk als attraktiven Arbeitgeber zu stärken und die Diskussion um Niedriglöhne abzuschütteln. Ob diese an sich richtigen Ziele mit der betriebswirtschaftlichen Realität vereinbar sind, wird die Zukunft zeigen. Die Risiken sind den Tarifpartnern bekannt: Mehr Schwarzarbeit und Selbstausbeutung der vielen Solo-Unternehmer gehören dazu. Entscheidend wird sein, ob die Kunden bereit sind, eventuelle Preiserhöhungen mitzutragen. Denn obwohl sich bei Umfragen sehr viele Menschen für einen Mindestlohn aussprechen und auch mehrere politische Parteien einen solchen fordern, werden in der Realität Preissteigerungen gerade im Dienstleistungssektor weniger akzeptiert. Bei der Festlegung des neuen Mindestlohns im Friseurhandwerk handelt es sich also auch um einen Praxistest, der die Auswirkungen tariflicher – oder auch gesetzlicher – Mindestlöhne vor Augen führt. Dr. Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Halle (Saale) Nachwuchs im Handwerk willkommen geheißen 35 Junghandwerker erhalten feierlich ihren Gesellenbrief Jeder fünfte Beschäftigte der Region arbeitet im Handwerk. Damit sei das Handwerk immer noch der größte Arbeitgeber, betonte der stellvertretende Kreishandwerksmeister Anhalt-Bitterfeld, Günther Gardyan, auf der feierlichen Gesellenfreisprechung der KH am 14. März im Wasserzentrum Bitterfeld. Er begrüßte 35 neue Gesellen im Kreis der Handwerker. Nach drei- bzw. dreieinhalbjähriger Ausbildung zum Tischler, Kfz-Mechatroniker, Metallbauer und Informationselektroniker sowie SP Bürosystemtechnik nahmen die jungen Absolventen ihre Gesellenbriefe in Empfang: Ein Höhepunkt im Leben des Handwerkernachwuchses, an dem zahlreiche Eltern, Großeltern und Freunde teilnahmen. Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle (Saale), wie auch Uwe Schulze, Landrat von Anhalt-Bitterfeld, beglückwünschten zum Erfolg. Zugleich gaben sie den Junghandwerkern mit auf den Weg, die vielfältigen Chancen zu nutzen, die sich ihnen im Handwerk bieten, Erfahrungen zu sammeln und diese in der Region einzusetzen. Der Gesellenbrief ist die Voraussetzung, den Meisterbrief zu erwerben und einen Handwerksbetrieb zu eröffnen oder zu übernehmen. Den Ausbildern im Handwerk, den Meistern sowie den Prüfungskommissionen der Innungen dankte der Präsident für ihre Arbeit und wies auf deren hohe gesellschaftliche Bedeutung hin. Hauptsache kreativ Im „club12“ treiben Handwerker und Designer eine Zusammenarbeit gemeinsam voran Er ist groß, rund, seine Oberfläche ist weinrot und er ist sehr schnell auf- wie abbaubar: der Tisch des „club12“. Mitte März luden die Burg Giebichenstein und die Handwerkskammer Halle zur ersten Diskussionsrunde „Zwei Welten – club12“ ins Café Schade in Halle. Sechs Handwerker und fünf Designer saßen um den Tisch und sprachen über die Themen, die verbinden. „Es gibt Berührungspunkte, die ausbaubar sind“, sagt der Organisator von der Burg Giebichenstein, Martin Büdel, zu Beginn der Veranstaltung. Als Mitarbeiter der Kunsthochschule entwickelte er den Tisch für den „club12“, der an der Burg auch gebaut wurde. Schon bei der Vorstellungsrunde gingen die Teilnehmer der Gesprächsrunde auf die Verbindungen zwischen Handwerk und Design ein. Alle Handwerker betonten, während der Umsetzung von Kundenwünschen kreativ zu sein. „Ich möchte individuell sein und für einen Kunden ein Kunstwerk herstellen“, sagte die hallesche Fotografin Bianca Fröbus. Der Kreativität sind bei Tischler, Sattler und Co. aber Grenzen gesetzt, da sie das Material und ihre Arbeitszeit wirtschaftlich einsetzen müssen. Genau jene Schranken wollten sich die Designer am Tisch nicht setzen. „Man muss erstmal spinnen, um eine Idee zu entwickeln, aber das rechnet sich dann zunächst nicht“, so die Textildesignerin Anne Trautwein. Ideen gemeinsam entwickeln Zentrales Thema war an diesem Abend eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Handwerkern und Designern, an denen allen Teilnehmern gelegen war. „Da gibt es eine Grauzone, für wen man produziert, also zwischen einem individuellen Produkt und der Masse“, sagte Ausstellungsmöglichkeiten Immer mehr Handwerksbetriebe nutzen die Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen, indem sie ihre Produkte einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Die Handwerkskammer Halle bietet dazu kostenfrei die Möglichkeit. Sie können im Haus in der Gräfestraße 24 in Halle Vitrinen und Foyers ausgestalten. Ansprechpartnerin: Manuela Isajewa, Tel. 0345/2999-114, E-Mail: misajewa@ hwkhalle.de Verantwortlich Juliane Ziegler, Gräfestraße 24, 06110 Halle, Tel. 0345/2999-113, Fax 0345/2999-200, E-Mail: [email protected] DAS IST MEINE MEINUNG Zeitzer Unternehmen BRS Modellbau + Tischlerei GmbH mit neuer Geschäftsidee r kennt das Auf und Ab in einer Firma, die Abhängigkeit von Aufträgen. Er hat deshalb schon seit Gründung des Unternehmens 1991 auf zwei Standbeine gesetzt: Modellbau und Tischlerei. Zur Gründung waren sie zehn – von der ZEMAG Zeitz gekündigte – Modellbauer und Tischler. 1989/90 war das, sagt Reinhard Riedel, der 57jährige Geschäftsführer der BRS Modellbau & Tischlerei GmbH in Zeitz. „Schnell musste man nach der Wende sein und erfinderisch“, lacht er. Um schnell ins Handelsregister eingetragen zu werden und lange Wartezeiten zu umgehen, holten sie sich einen dritten Mann aus dem Westen mit ins Boot und meldeten ihr Unternehmen in Bochum an. Eine Woche später verlagerten sie den Firmensitz nach Zeitz. „Bis zu 33 Mitarbeiter hatten wir in Spitzenzeiten“, sagt Riedel, der 1993 noch seinen Meister im Tischlerhandwerk machte. Eine Wäschetruhe war sein Meisterstück. „So konnten wir auch in beiden Gewerken ausbilden“, begründet er. 19 Azubis wurden im Unternehmen ausgebildet, wobei Sohn Sebastian eigentlich doppelt zählen müsste. Denn er hat hier seine Ausbildung zum Tischler gemacht und im Januar 2013 wird er seine Lehre zum Modellbauer abschließen. 9 Im „club12“ tauschen sich Handwerker und Designer über ihre kreative Arbeit aus. Foto: Anja Worm Textildesigner David Oelschlägel und fragte Karsten Weidner: „Würden Sie Dinge auch in Serie produzieren?“ Ja, das würde er gern, aber der Sattler aus Halle stoße zeitlich an seine Grenzen. „Man muss auf eine gemeinsame Ebene kommen und gemeinsam investieren“, so Weidner. Bisher seien Handwerker nur ausführendes Organ bei der Produktion von einem Designexemplar und das müsse nicht sein, wirft Bernhard Elsässer ein. „Die Entwicklung ist ein langsamer Prozess, aber auch hier können schon Handwerker eingebunden werden“, schlug der freischaffende Künstler und künstlerische Mitarbeiter an der Burg Giebichenstein vor. Netzwerk schaffen Die Teilnehmer des „club12“ sprachen auch darüber, wie die Zusammenarbeit ermöglicht werden könne. Die Bildung eines Netzwerkes wurde als Idee in den Raum geworfen. Doch welche Kommunikationsform diese haben solle, blieb noch offen. Noch fehlten die Kenntnisse, welcher Handwerksbetrieb über welche Produktionskapazitäten verfügt. „Das Wissen darüber muss noch gebündelt werden“, sagte Sven Sommer von der Handwerkskammer Halle nach der Veranstaltung. Bei sich anbahnenden Kooperationen stehe die Kammer beratend zur Verfügung. Der „club12“ triff sich das nächste Mal am 24. Juni. Noch koordinieren die Handwerkskammer Halle und die Burg Giebichenstein die Gesprächsrunde, die zukünftig von den Teilnehmern selbst organisiert werden soll. Ob der Tisch der „club12“ dann auf einer Wiese, auf einem Marktplatz oder wieder in einem Café steht, ist den Handwerkern und Designern selbst überlassen – Hauptsache, sie sind kreativ. Gesellenbrief in der Tasche und nun bereit fürs Leben im Handwerk. Foto: Sonja Richter, Wochenspiegel Britisches Förderprogramm für Energieeffizienz läuft an Deutsche Unternehmen als Gutachter und Installateure gefragt Der Gebäudebestand des Vereinigten Königreichs hat eine schlechte Energieeffizienz, eine der schlechtesten aller EU-Länder. Der „Green Deal“, ein neues Förderprogramm der britischen Regierung, soll britische Hausbesitzer ermutigen, in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren. Deutsche Unternehmen, die vom Förderprogramm profitieren wollen, indem sie entsprechende Dienstleistungen anbieten, können sich entweder als Gutachter (Assessor), Installationsbetrieb (Installer) oder (Finanzierungs-) Anbieter (Provider) registrieren lassen. Insgesamt sind 45 Maßnahmen im Rahmen des „Green Deal“ förderwürdig, darunter das Installieren von Gasbrennwertkesseln, Wärmepumpen, Biomasseboilern, Mikro-KWK-Anlagen, Kleinstwindanlagen, PV-Modulen sowie von Solarkollektoren. Gefördert werden zudem Isolierungen wie Hohlwandoder Dachgeschossisolierungen. Der „Green Deal“ gilt für Privathaushalte und Unternehmen. Wichtiger Orientierungspunkt bei der Finanzierung ist die „Golden Rule“. Nach ihr dürfen die Kosten für die Maßnahmen nicht höher sein, als die dadurch langfristig erwarteten Energieeinsparungen. Die Gesamtkosten für die Energieeffizienzmaßnahmen pro Haushalt dürfen 10.000 Pfund nicht übersteigen. Um sicherzustellen, dass das „GreenDeal“-Förderprogramm kein Ladenhüter wird, hat das Energieministerium DECC zudem einen Cashback-Topf über 125 Millionen Englische Pfund als Anreiz eingerichtet. Haushalte, die am schnellsten Maßnahmen gemäß „Green Deal“ durchführen, bekommen Prämien. Unternehmen, die sich registrieren lassen möchten, werden von der HWK Halle unterstützt. Ansprechpartner: Manfred Zwarg, Tel. 0345/7798-780, E-Mail: [email protected]