TRUMPF Express, Ausgabe 01/2006
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TRUMPF Express, Ausgabe 01/2006
23 Technik: Lasern mit zwei Köpfen 26 Taktik: Wie Dreeskornfeld sich aufstellt 30 Tempo: Schneller mit Röhren Magazin zur Blechbearbeitung 1/06 Entdecken Sie das Mehr … Das Service-Special ab Seite 19 Suppe, Ente, Abschluss Herr Stang ist fast immer unterwegs. Besonders gerne in China. 1 / 06 Inhalt Ein „arabisches Ornament“ als Inhaltsverzeichnis: Dieses grafisch modifizierte Musterteil wird in Ländern des Mittleren Ostens verwendet — an Fenstern, Türen oder zur Dekoration. Express 1/06 THEMEN S trategie 15 Sieben Weisheiten Ein Vertrag ist ein Vertrag ist hier kein Vertrag. Trotzdem sollte der Rechtsweg der letzte sein. Dafür gibt es Guanxi — sie sind in China alles. Porträt 16 Aus dem Keller in die Nische Eines Tages räumte Joseph Pohl den Keller aus und stieg in die Blechfertigung ein. Heute hat er zwei Hallen und eine Nische: komplexe Blechteile. L aserschneiden 23 Das doppelte Flottchen Zwei Laserköpfe schaffen doppelt so viel wie einer. Milchmädchen-Rechnung? Nicht für BVS und ihren Chef Harald Steiner. U nternehmen 26 Gut aufgestellt Geringe Fluktuation und zuverlässige Arbeit: Dreeskornfeld setzt auf Kontinuität und erreicht stabile Kundenbeziehungen. Rohrbearbeitung 30 Ein rohrreicher Erfolg Der Anfang ist bei tubecut immer die Röhre. Am Ende stehen innovative Konstruktionen, kürzere Durchlaufzeiten und höhere Genauigkeit. Interview 34 Zum Glück im Osten „Die Zukunft liegt im Osten“, beschloss Karl-Heinz Knoop, als der Eiserne Vorhang fiel. Uns berichtet er, wie er sie gestaltet hat. TITEL 10 Erfolg auf Chinas Internationale Geschäfte Gelben Seiten Vor 40 Jahren gelang der Einstieg in den chinesischen Markt. Seitdem hat sich das Geschäft von Hans-Peter und Oliver Stang zu 100 Prozent ins Ausland verlagert. Nur gefertigt wird Zuhause — gerade deshalb. Standpunkt 04 Veränderung STANDARDS 06 37 38 38 40 Panorama Eine Frage … Charaktere Impressum Schlusspunkt Express 1/06 standpunkt Wer Kontinuität wahrt, kann Veränderung leben. Kontinuität und Veränderung mögen für die meisten Menschen Gegensätze sein. Für uns hingegen sind sie durchaus eng miteinander verbunden. Es können komplementäre Kräfte sein. Wir meinen, nur wer Kontinuität wahrt, kann Veränderung leben. Die Entwicklung von TRUMPF ist die Geschichte von der Beständigkeit des Wandels. Auf allen Gebieten waren und sind wir stets bereit, Bestehendes zu hinterfragen und Neues mutig anzugehen. Dies freilich mit Bedacht. Die Kunden und den Markt im Blick. Das hat dieses Unternehmen groß gemacht. Vor wenigen Monaten hat TRUMPF einen Stabwechsel vollzogen. Professor Berthold Leibinger, mein Vater, lenkte das Unternehmen als Geschäftsführender Gesellschafter mehr als 40 Jahre lang. Er gab die Verantwortung an die nächste Familiengeneration und den Vorsitz der Geschäftsführung in meine Hände. Dieser Schritt ist keine wirkliche Zäsur für das Unternehmen. Der Wechsel war lange vorbereitet. Die Führungsmannschaft, die jetzt verantwortlich ist, ist Ihnen schon lange bekannt. Mit Kontinuität und Veränderung wollen wir die Herausforderungen angehen, vor der unsere Branche, die Blechbearbeitung, steht. Sie, unsere Kunden, und wir müssen uns im globalen Wettbewerb an den hiesigen, teuren Standorten deutlich differenzieren: Wir können dies durch hochwertige Produkte und neueste Technik leisten. Dafür haben wir an unseren Standorten ideale Voraussetzungen. Außerdem hilft die Nähe zu den Abnehmern. Moderne Fertigungsorganisationen erfordern eine enge Verzahnung zwischen Lieferant und Abnehmer. Dies ist auf große Entfernungen schwieriger zu bewerkstelligen. Lohnkostenvorteile in anderen Ländern stehen einem enormen Logistik- und Abwicklungsaufwand entgegen. Zu unseren Stärken zählen hohe Flexibilität, sichere Abläufe und fundiertes Know-how. Wir müssen den technologischen und wirtschaftlichen Wandel als Chance begreifen, ihn innovativ gestalten. TRUMPF ist Ihnen dafür ein verlässlicher Partner ! Zum Nutzen der Kunden, zum Wohle des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Wir wollen unsere Innovationsführerschaft ausbauen, um unseren Kunden durch hervorragende Maschinen und neue Verfahren, hohe Betriebssicherheit und erweiterte Flexibilität Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Express 1/06 PANORAMA Wolfgang Greiner von den Mariaberger Werkstätten (Dritter von rechts) mit Volker Klink, Sylvia Fähnle, Maria Ott, Hans-Dieter Senss und Melanie Schuler (von links nach rechts) Für ein ganz normales (Arbeits-)Leben TRUMPF integriert Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben Raus aus der schützenden Umgebung der Mariaberger Werkstätten in Gammertingen und rein ins ganz normale Arbeitsleben: Diese Möglichkeit eröffnete sich fünf Menschen mit geistiger Behinderung, die im April 2005 im TRUMPF Werk Hettingen ihre Arbeit aufnahmen. Im Kreis von TRUMPF Mitarbeitern befüllen sie in ihrem Team Behälter in Sortier-Koffern und -Regalen mit Montage-Bauteilen für Stanz- und Lasermaschinen. Dieses langfristige Projekt ist das jüngste in der Zusammenarbeit mit Mariaberg, die schon viele Jahre besteht. Zusätzlich hat TRUMPF ein Theaterprojekt der Mariaberger Kreativwerkstatt mit einer einmaligen Aktion unterstützt – dem Erlös aus dem Verkauf von Polo-Shirts auf der INTECH. Der Schwerpunkt des Engagements von TRUMPF liegt jedoch auf der kontinuierlichen Förderung zur Integration von Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben. Und das nicht nur gemeinsam mit den Mariaberger Werkstätten, sondern auch mit dem Behindertenzentrum Stuttgart. > Ihre Fragen beantwortet: Evelin Bittner, Telefon: +49 (0)7156 303 – 983, E-Mail: [email protected] Ein dreiviertel Jahrhundert Fritz Deppe Blechbearbeitung feiert 75 Jahre. Gegründet wurde das Unternehmen 1931 in einer Scheune auf einer Wiese vor Hannover. 1941 folgte der erste Eigenbau, schon in der Beneckeallee. Hier ist das Unternehmen bis heute zu finden. Die 75 ist dabei nur eine von vielen erfreulichen Zahlen, die Friedrich Deppe und seine Söhne Jörg und Jens Deppe, Enkel und Urenkel des Gründers, vorweisen können. Zweistelliges Wachstum und zehn Prozent mehr Mitarbeiter in 2005 und vergleichbare Prognosen für 2006 erzählen vom unternehmerischen Erfolg. Dieser wurzelt unter anderem im wachsenden Outsourcing-Geschäft: Jörg Deppe und seine Mannschaft fertigen komplette Komponenten und liefern diese einbaubereit in die Produktion der Kunden. > Weitere Informationen www.fritz-deppe.de Express 1/06 Martin Benzinger Jens Bleher Dr. Eckhard Meiners Laser-Leitung wechselt Martin Benzinger geht, Jens Bleher kommt Zum Jahreswechsel hat Martin Benzinger die Verantwortung für den Vertrieb des Geschäftsbereichs Lasertechnik und die Position als Geschäftsführer der TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH an Jens Bleher übergeben. Dieser übergibt seinerseits die Funktion als Geschäftsführer der TRUMPF Laser Marking Systems AG in Grüsch in der Schweiz an Dr. Eckhard Meiners. Martin Benzinger ging als Bevollmächtigter der Geschäftsleitung nach Shanghai. Er ist bereits seit 1978 für TRUMPF tätig und gehört der Gruppengeschäftsführung an. Sein Nachfolger Jens Bleher leitete nach seinem Eintritt 1997 bei TRUMPF Laser in Schramberg drei Jahre den Produktbereich Beschriftungslaser. Bis 2005 war der studierte Maschinenbauer und Wirtschaftswissenschaftler als Geschäftsführer der TRUMPF Laser Marking Systems AG tätig. Der neue Geschäftsführer dort, Dr. Eckhard Meiners, arbeitet seit dem Jahr 2000 bei TRUMPF als Vertriebsleiter. Zuletzt leitete er den internationalen Vertrieb Lasersysteme des Geschäftsbereichs Lasertechnik. 3 Drei gewinnt Wer gleich drei Talente besitzt, hat gute Chancen: Der Beruf des Mechatronikers ist ein echter Mix aus den Zutaten verschiedener Ausbildungsberufe. Kombiniert aus Mechanik, Elektrotechnik und IT-Technik verlangt er von den Auszubildenden eine breit gefächerte technische Begabung. Auf dem Stundenplan stehen neben pneumatischer, hydraulischer oder elektrotechnischer Steuerungstechnik auch die Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung von Maschinen. Außerdem müssen die Mechatroniker-Azubis bei TRUMPF besonders belastbar und flexibel sein – schließlich sind sie später hauptsächlich im Service tätig. Wer außer diesen Begabungen zusätzlich noch einen guten Realschulabschluss mitbringt, dem steht einer Bewerbung bei TRUMPF nichts mehr im Weg. Das Unternehmen bietet diesen Beruf seit 1999 an, seitdem haben zwölf Azubis ihre Ausbildung erfolgreich absolviert. Der größte Teil von ihnen ist auch heute noch bei TRUMPF beschäftigt. > Ihre Fragen beantwortet: Franz Scheurer, Telefon: +49 (0)7574 401 –137, E-Mail: [email protected] PANORAMA Der Ring der Ideenreichen Werner-von-Siemens-Ring für Professor Berthold Leibinger „Es sind geistige Kräfte, die die Welt verändern“, titelte im Jahr 2002 ein Redenbuch von Professor Berthold Leibinger. Und er war es auch, dessen Ideen die Welt der Werkzeugmaschinen revolutioniert haben. Mit dem Ansatz, Blech und andere Materialien mit Laser zu bearbeiten, veränderte Berthold Leibinger Ende der siebziger Jahre die gesamte Branche. Die Werner-von-Siemens-Stiftung zeichnet den Ingenieur jetzt für seine „Verdienste um die innovative Entwicklung und erfolgreiche unternehmerische Umsetzung der Technologien zur flexiblen Blechbearbeitung und der industriellen Lasertechnik“ aus. Im Dezember 2006 erhält Berthold Leibinger den goldenen Ehrenring der Stiftung. Damit reiht er sich in eine Schar berühmter Preisträger ein: So erhielten beispielsweise Wernher von Braun, Carl Bosch oder auch Konrad Zuse diese bedeutende Auszeichnung. Vergeben wird der Werner-von-Siemens-Ring bereits seit 1916. Mit dem Ehrenring würdigt die Werner-von-Siemens-Stiftung Personen, die sich große Verdienste auf dem Gebiet der Technik in Verbindung mit der Wissenschaft erworben haben. Moskau, Moskau! Abbildungen: Fotostudio KD Busch, Fotostudio Loster, Physikalisch-Technische Bundesanstalt TRUMPF gründet Tochtergesellschaft in Russland Aufstrebende innovative Unternehmen, die mit modernster Technik arbeiten, charakterisieren den schnell wachsenden russischen Markt. Dort ist jetzt auch TRUMPF mit einer neu gegründeten Tochtergesellschaft vertreten. TRUMPF OOO in Moskau vertreibt seit Februar Werkzeugmaschinen, Elektrowerkzeuge und Laserprodukte und bietet umfassende Servicedienstleistungen an. Die Abkürzung OOO steht für Obschestvo Ogranitschennoy Otwetstwennostju — das entspricht der Rechtsform der deutschen GmbH. Mit knapp 30 Mitarbeitern startet die Tochtergesellschaft in die neue Zukunft. Allerdings nicht ganz bei null: Die meisten Mitarbeiter waren vorher bereits für das „Technische und Kommerzielle Zentrum Moskau“ tätig und kennen die Abläufe bei TRUMPF dank der langjährigen Zusammenarbeit sehr gut. > Weitere Informationen: Hans-Jochen Beilke, Telefon: +49 (0)7156 303 – 406, E-Mail: [email protected] Express 1/06 PANORAMA 25 Jubiläum in Brasilien 25 Jahre TRUMPF in São Paulo Die Arbeit begann 1981 in einem Wohnhaus … Einer musste schließlich fotografieren — deshalb sind auf einem der ersten Bilder der TRUMPF Niederlassung in Brasilien nur vier der anfänglich fünf Mitarbeiter zu sehen. Das war 1981, als TRUMPF in São Paulo eine Niederlassung gründete. Die Millionenstadt zählte schon damals zu den größten Südamerikas. Heute hat TRUMPF in Brasilien 27 Mitarbeiter und in Südamerika laufen aktuell knapp 600 Maschinen. Das Vierteljahrhundert feiern die Brasilianer mit mehreren Festen und … den heutigen Bau bezog TRUMPF Brasil in den 90ern. Veranstaltungen. Dabei vergisst TRUMPF nicht, dass der Erfolg und das Jubiläum neben dem Einsatz seiner Mitarbeiter vor allem seinen treuen Kunden zu verdanken ist. Diese wurden bereits Anfang des Jahres mit einem speziell aus diesem Anlass produzierten Geschenk auf das Jubiläumsjahr eingestimmt: ein teilweise von Mitarbeitern fotografierter Tischkalender mit Brasilien-Fotos. Natürlich in einer Blechhalterung, hergestellt von einem der Kunden. Saubere Arbeit: Bis zu fünf Mal lassen sich die Leisten so reinigen. Wissen ist Trumpf Lernen, was in den Maschinen steckt und wie man es herausholt Moneymaker fürs Laserschneiden Sie entsteht zwangsläufig und sie stört im Produktionsablauf: Schlacke auf den Auflageleisten von Flachbettlasern. Bis dato gab’s zum teuren Austausch der Leisten nur eine Alternative — stundenlange Fleißarbeit. Mit dem neuen TRUMPF Auflageleisten-Reiniger TSC 1 ist das Vergangenheit. In nur 20 Minuten reinigt er eine Standard-Palettengröße von 1500 x 3 000 Millimetern. Ohne Ausbau der Leisten. Eine Reinigung ist bis zu fünf Mal möglich und spart jeweils im Vergleich zum Austausch bis zu 75 Prozent der Kosten. Sogar gegenüber Handarbeit ist jede Reinigung durchschnittlich zwei Drittel günstiger. Damit verdiente er sich bereits den „Bundespreis 2006 für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk“, ausgeschrieben von der Handwerkskammer München und Oberbayern. Der TSC 1 putzt übrigens nicht nur TRUMPF Maschinen, sondern alle gängigen Flachbettlaser mit Palettenwechsler — und das hauptzeitparallel. Im TRUMPF Schulungszentrum bringen vielfältige Kurse die Anwender kontinuierlich auf den neuesten Stand in Sachen Bedienung, Wartung, Instandhaltung und Programmierung. Dabei drehen sich die Schulungen nicht nur um TRUMPF Produkte. Ziel ist auch eine vollständige, maschinen unabhängige Ausbildung des Programmier-, Bedienungs- und Wartungspersonals rund um die Prozesskette Blech. So ist etwa die Werkstoffkunde ein neuer Baustein im aktuellen Kursangebot. Neben der Durchführung von Basiskursen reagiert das Schulungszentrum auch auf individuelle Wünsche aus den Unternehmen. Je nach Bedarf können maßgeschneiderte Schulungsmaßnahmen im Schulungszentrum in Ditzingen oder auch vor Ort beim Kunden durchgeführt werden. Insbesondere bei neuen Versionen der Softwareprodukte gibt es häufig gesonderte Updateschulungen. > Informationen und Kursbroschüre: Yvonne Bofinger, > Weitere Informationen: Werner Cloos, Telefon: +49 (0)7156 303 – 383, E-Mail: [email protected] Express 1/06 Telefon: +49 (0)7156 303 – 700, E-Mail: [email protected] > Tagesaktuelles Kursangebot: www.mytrumpf.com/training PANORAMA In 84 Sekunden zur WM Ein Schweizer gewinnt Schweiz gegen Frankreich Eine weltmeisterliche Zeit und eine große Portion Losglück: Beides hatte Rolf Engeli bei einem Programmierwettbewerb auf der INTECH im November 2005 — und gewann zwei WM-Tickets für ein Spiel der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Ziel war es, an einer TRUMATIC 1000 ROTATION möglichst schnell ein einfaches Stanzteil zu programmieren. Wer unter fünf Minuten für die Programmierung benötigte, hatte die Chance auf zwei Karten für ein Spiel bei der Fußball-WM. Der Betriebsleiter der Firma Elkuch Normex aus Gossau in der Schweiz programmierte die Stanzmaschine in nur 84 Sekunden — und darf nun seine Nation beim Spiel Schweiz gegen Frankreich am 13. Juni 2006 in Stuttgart anfeuern. Möglich machte diese schnelle Zeit das neue Programmiersystem der TRUMATIC 1000 ROTATION, das speziell für typische Stanzteile mit einfachen Konturen ausgelegt ist. Die Belohnung für den Gewinner des zweiten Preises waren zwei Karten für das Spiel des VfB Stuttgart gegen den FSV Mainz am 19. Februar — in der Business Lounge des Gottlieb-Daimler-Stadions. > Ihre Fragen zum neuen Programmiersystem beantwortet: Monika Baierl-Möhler, Telefon: +49 (0)7156 303 – 754, E-Mail: Monika.Baierl @de.trumpf.com Ein Ticket zur WM: Gewinner Rolf Engeli (l.) von Elkuch Normex neben Hans Marfurt von TRUMPF Schweiz Erfahrung geht, Erfahrung kommt Frank Schädler folgt Klaus Seilmeier als Leiter Vertrieb Werkzeugmaschinen Inland 41 Jahre bei TRUMPF, fast 27 davon als Leiter Vertrieb Werkzeugmaschinen im Inland: Klaus Seilmeier ging zum 28. Februar in den Ruhestand. Sein Nachfolger Frank Schädler ist seit 22 Jahren bei TRUMPF und immer noch fasziniert vom Werkstoff Blech. Wir haben beide gefragt, wie es weitergeht. Abbildungen: Photostudio Loster, TRUMPF Brasil, TRUMPF Schweiz Herr Seilmeier, wie fühlen Sie sich? Klaus Seilmeier: Sich nach so einer langen Zeit von diesem Unternehmen zu verabschieden — da ist eine große Portion Wehmut dabei. Insgesamt blicke ich aber mit einer großen Zufriedenheit auf meine Zeit bei TRUMPF zurück. Es war eine spannende Zeit — und ich sehe diese Aufgabe bei meinem Nachfolger in besten Händen. Herr Schädler, wo soll’s hingehen? Frank Schädler: Klaus Seilmeier steht für die Verlässlichkeit in Person, er hat Dinge in Bewegung gesetzt. Und genau da will ich anknüpfen: Wir werden diese Kontinuität wahren – und uns weiterentwickeln. Wir arbeiten weiterhin face-to-face mit unseren Kunden. Wir hören zu, sind bereit, uns zu verändern – und lassen uns allein an der Zufriedenheit unserer Kunden messen. Und nun? Klaus Seilmeier (rechts) verabschiedet sich. Frank Schädler führt seine Arbeit weiter. Klaus Seilmeier: Ich werde TRUMPF immer verbunden bleiben. Im Moment muss ich gerade die Kunst lernen, mein Berufsleben loszulassen. Frank Schädler: Ich trete in große Fußspuren. Gemeinsam mit meinem Team setze ich alles daran, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Und ich bin zuversichtlich, die Arbeit im Sinne meines Vorgängers fortzuführen. Express 1/06 „Sum Das Abenteuer in eumsandio in China eu feugueros war nos duis aliquat. fast Ut irit vorbei. niam,Da conse heiratete mincilit dievelit lore voluptat.“ Tochter eines chinesischen Handelsvertreters einen kubanischen Textilfabrikanten und für Hans-Peter Stang begann die Globalisierung. Blindtext, ommy nibh et nis dipis am, quis nis acincilis nim lutatum dolortie delit autet lorero od tetue magna. 10 Express 1/06 Titel Hans-Peter und Oliver Stang produzieren ausschließlich in Deutschland. Und liefern hauptsächlich ins Ausland. Erfolg auf Chinas Gelben Seiten „Das Leben meistert man lächelnd, oder überhaupt nicht“, sagt ein chinesischer Sinnspruch. Die Herren Stang lächeln. 32 Seiten hat ein deutscher Reisepass. Viel Platz für Visa, Stempel und Vermerke. Hans-Peter Stang, Geschäftsführer eines 150-Mann-Betriebes, besitzt bereits seinen dreizehnten Pass. Die ersten elf Exemplare sind bis in die hintersten Winkel zugestempelt; Nummer zwölf und dreizehn, die er parallel nutzt, sind auch bald voll. Gut sechs Monate im Jahr sammelt der Chef der MAGEBA Textilmaschinen Vertriebs — GmbH rund um den Globus Stempel und Unterschriften: in den Reisepässen — aber vor allem in seinem Auftragsbuch. Das Leben als geschäftsführender Globetrotter mit Vertriebsaufgaben scheint ihm auf den Leib geschneidert: „Die Welt ist mein Markt“, sagt Stang und lächelt. Etwa 16 Millionen Euro setzt MAGEBA im Jahr um. Die Frage nach dem Anteil des heimischen Marktes beantwortet Stang wieder mit einem Lächeln: „Null. Deutschland existiert für uns als Markt praktisch nicht mehr.“ Ein Satz, der in vielen deutschen Werkshallen knallen würde, dass der Staub von den Deckenträgern rieselt. Was so dramatisch klingt, ist für den Mittelständler von der Mosel aber schon seit vielen Jahren der Normalzustand. Andere ziehen in die Welt hinaus und produzieren dort für den deutschen Markt. MAGEBA macht es genau umgekehrt: Produziert wird ausschließlich in Deutschland, geliefert in die ganze Welt. Europa und China steuern jeweils ein gutes Drittel zum Umsatz bei. Den Rest teilen sich die USA, Südamerika, Russland, die Türkei und Südafrika. > Express 1/06 11 Titel Hans-Peter Stang prüft die Oberflächenqualität am laufenden Band. So verschieden wie Textilien sind auch seine Maschinen: Nahezu jede ist ein Einzelstück. „Jeder Kunde hat seine ganz besonderen Wünsche, die wir ihm natürlich erfüllen.“ Weben zwischen Reben: Hightech von der Mosel MAGEBA: Breit in der Nische Als „Internationale Stadt der Rebe und des Weins“ präsentiert sich das Das Geschäft der „Maschinen und Gerätebau GmbH Wuppertal-BarStädtchen Bernkastel-Kues. Der Touristenort an der Mosel ist aber nicht men“ ist in der Tat speziell. Als Systemhersteller liefert der 1957 in Wupnur für Kegelbrüder und Weinzähne eine Reise wert. Auch Textilfach- pertal-Barmen gegründete Betrieb nicht nur Maschinen, sondern ganze leute aus allen Ecken der Erde kennen Bernkastel; wer mit dem Weben, Fertigungskonzepte vom Faden bis zum Endprodukt. Und das Spektrum Färben oder Ausrüsten von Textilbändern sein Geld verdient, landet mit dieser möglichen Endprodukte ist riesig. Hinter dem Sammelbegriff hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann einmal am MAGEBA-Stammsitz. „Textilbänder“ verbergen sich so unterschiedliche Produkte wie ReißverHier, in der Panoramastraße 3, muss die Reben-Romantik allerdings schlüsse, Mullbinden, Autogurte, Lastgurte, Miederbänder, Textiletidraußen bleiben. Denn hier wird hart gearbeitet. Mit den kundigen ketten oder künstliche Arterien. So breit wie die Anwendungspalette seiHänden von Mitarbeitern, die schon 15, 20, 40 Jahre dabei sind. Mit ner Maschinen sind laut Oliver Stang auch die Anforderungsprofile der einem Maschinenpark, in dem die Aushauschere aus den Sechzigern Kunden: „Sonderwünsche sind ganz normal: Breite, Höhe, Laufrichtung, Hand in Hand mit den Flachbettlasern von TRUMPF schafft. Und mit Beheizungsart et cetera, et cetera. Jeder Kunde hat seine ganz besondeden findigen Köpfen der Entwicklungsabteilung, die seit fast 50 Jahren ren Wünsche, die wir ihm natürlich erfüllen. Eigentlich ist daher jede erdenkt, was die Welt der Textilbänder antreibt. unserer Maschinen ein Einzelstück, es gibt auf der Welt kaum zwei MAKnow-how, Flexibilität und Fertigungstiefe heißen die Fäden, aus GEBA-Anlagen, die genau gleich sind.“ Diese Einzelfertigung stellt nicht denen MAGEBA seine stabile Zukunft webt. „Wir leben davon, dass nur die Konstruktionsingenieure täglich vor neue Herausforderungen, wir fast alles können und fast alles selber machen“, sagt Oliver Stang. sondern auch die Facharbeiter in der Fertigung. Lösungen von der StanDer Enkel des Unternehmensgründers Hans Stang repräsentiert be- ge? Automatisierung? „Keine Chance!“, sagt der Produktionschef. „Jeder reits die dritte Unternehmergeneration und ist als Geschäftsführer Kollege muss sich jeden Tag in neue Aufgaben und Probleme hineindenfür die Produktion verantwortlich. Als er vor drei Jahren in den Be- ken, neue Lösungen finden und für die Umsetzung die unterschiedlichstrieb eintrat, stellte der studierte Logistiker zunächst die internen ten Maschinen bedienen können. Die Frage, warum Stang ausschließlich Prozesse auf den Prüfstand. So mancher alte Zopf wurde dabei abge- in Deutschland produziert und nicht in den üblichen Billiglohnländern, schert: „Mit Meistern, die dreifuffzich über dem Hallenboden nur ist damit beantwortet. Nicht zuletzt aufgrund der sehr hohen Anfordedirigieren und einteilen und selber zeitig verschwinden, habe ich ein rungen an die Mitarbeiter zieht sich Stang seinen Nachwuchs am liebsProblem.“ Der Junior-Chef legt Wert darauf, dass die Hierarchie-Py- ten selbst. 20 Ausbildungsplätze hat das Unternehmen aktuell besetzt; ramide in seinem Unternehmen maximal Raumhöhe hat. „Wenn ich bei insgesamt knapp 150 Mitarbeitern eine stolze Quote. sage: ‚Wir sind eine Familie‘, dann ist das kein hohles Schlagwort. Bei uns werden auch die Lehrlinge nach ihrer Meinung gefragt; wenn Not Business in China: Guanxi und Yellow Pages am Mann ist, steht der Chef mit an der Maschine, und wenn es sein China! Das Lächeln von Hans-Peter Stang breitet sich in seinem Gemuss, arbeiten wir alle am Wochenende durch. Anders würde unser sicht aus wie die aufgehende Sonne über einem Reisfeld. Mitte der 60er Geschäft nicht funktionieren.“ Jahre hatte es sein Vater irgendwie geschafft, über einen chinesischen 12 Express 1/06 Titel „Wir leben davon, dass wir fast alles können und fast alles selber machen.“ Oliver Stang, hier vor einem Infrarot-Trockner, setzt auf flache Hierarchien: Vom Lehrling bis zum Chef sind alle wichtig und packen mit an. Handelsvertreter und viele verschlungene Pfade eine Textilmaschine weiteren potenziellen Kunden. Von „Guanxi“, dem legendären Bezienach Hongkong zu verkaufen. Der Auftrag war klein, der Kunde auch hungsnetzwerk der Chinesen, hatte der Junior damals wahrscheinlich und damit hätte das China-Abenteuer des Maschinenbauers aus Bern- noch keine Ahnung. Dennoch legte er mit diesen ersten Schritten auf kastel an der Mosel schnell und unspektakulär enden können. Wenn chinesischem Boden den Grundstein für das heutige China-Geschäft nicht die Tochter des chinesischen Handelsvertreters einen Textil- seines Unternehmens. fabrikanten aus Kuba geheiratet hätte: Dieser baute damals gerade Gemeinsam mit einer freundschaftlich verbundenen englischen Textilin Hongkong eine Fabrik für Miederwarenbänder auf und zeigte sich Firma machte sich Stang daran, den chinesischen Markt zu erobern. begeistert von der Technik made in Germany (er ist dies übrigens 1971 schaffte er es, über London an eines der raren Visa für Kanton heute noch). Zur Montage einer der ersten Maschinen schickte der zu kommen und die dortige Textilmesse zu besuchen. 1975 wurde ein Seniorchef 1967 seinen Sohn Hans-Peter nach Hongkong. Und weil er eigenes kleines Vertriebsbüro in Hongkong gegründet. Die ersten Mitnun schon mal da war, nahm sich der damals 18-Jährige die „Yellow arbeiter waren zwei junge Chinesen. Frisch von der Schule, wurden Pages“ zur Hand und suchte in den Gelben Seiten von Hongkong nach Allan Lok und Tse Ming Lap als Lehrlinge eingestellt und ausgebildet. > Hightech und Fingerspitzen: Marco Roth (links) montiert gemeinsam mit einem Praktikanten Sensorikkomponenten an einem Presskalander. Gewissenhafte Arbeit bis ins Detail: Thorsten Coen, Abteilungsleiter Montage-Anlagenbau, bringt ein Typenschild an. Express 1/06 13 Titel „Die Qualität und Leistungsfähigkeit der deutschen Maschinen sprach sich unter den chinesischen Textilunternehmern herum.“ Und die beiden waren der goldene Griff, der Schlüssel zu China. Die chinesischen Kollegen kannten die Sprache, die Kultur und die geschäftlichen Gepflogenheiten. Und sie waren bienenfleißig. Sie öffneten für ihren Chef, die „Langnase“, eine Tür nach der anderen. Die Qualität und Leistungsfähigkeit der deutschen Maschinen sprach sich unter den chinesischen Textilunternehmern herum. Auch das konfuzianische Prinzip „So gut sein wie der Meister“ beflügelte den Erfolg von MAGEBA : „Wenn ein erfolgreicher chinesischer Betrieb deine Maschinen einsetzt, wollen das alle anderen Unternehmen in diesem Bereich auch“, erläutert Stang. Das Vertrauen in den Mann aus Deutschland wächst, das persönliche Beziehungsgeflecht „Guanxi“ gedeiht. 1981 hat Stang erstmals die Möglichkeit, eine kleine Hausmesse in der Volksrepublik zu organisieren. Ein Kunde in Schanghai stellt ihm seine Räumlichkeiten zur Verfügung. „Als große Geste der Höflichkeit gegenüber den westlichen Besuchern baute das Unternehmen extra drei westliche Toiletten ein“, erinnert sich Stang. Überhaupt war China damals noch sehr fremd, ,das Land der blauen Ameisen‘: „Alle trugen die gleiche Arbeitsuniform, waren mit dem Fahrrad unterwegs und bestaunten uns langnasige Westler wie Wesen vom anderen Stern.“ Vieles hat sich seitdem im Land des Lächelns geändert. Nach wie vor gültig ist aber das grundlegende Prinzip des Geschäftemachens. Chinesische Geschäftsleute orientieren sich stark an Personen und Beziehungen; Verträge werden zwischen Menschen geschlossen, nicht zwischen Firmen. „Diese Philosophie ist ein großer Vorteil für inhabergeführte Mittelständler wie uns“, freut sich Stang. „Wenn das Vertrauen erst einmal da ist, kann so eine Beziehung jahrzehntelang halten.“ Sechs bis acht Mal im Jahr reist Stang nach China. Er trifft sich mit den Firmenchefs wie mit alten Freunden, lernt neue Menschen kennen, fachsimpelt mit Kollegen und genießt dabei sein geliebtes asiatisches 14 Express 1/06 Dennis Junglen kantet für China: Die Maschinen „made in Germany“ genießen dort hohes Ansehen. Essen. Und irgendwo auf der Reistafel wartet dann neben Suppe, Ente und Dessert auch ein neuer Auftrag auf ihn. „So macht man in China Geschäfte“, sagt Herr Stang und lächelt. > Ihre Fragen beantwortet: Dominic Schuster, Telefon: +49 (0)7156 303 – 1344, E-Mail: [email protected] > MAGEBA setzt auf TRUMPF Für den Erfolg setzt MAGEBA auf Laser- und Biegemaschinen aus dem Hause TRUMPF: Eine TRUMATIC L 3030 mit TLF 3000 turbo und eine L 4050 mit TLF 5000 turbo – programmiert mit ToPs 100. Außerdem arbeiten die Textilmaschinenhersteller mit zwei Biegemaschinen der VSerie, der TrumaBend V85 und V2300 – programmiert mit ToPs 600. Zum Einsatz kommt auch das Gesamtpaket für die 3D-Konstruktion von Blechteilen, das TRUMPF CAD-Programm SheetAdvisor Professional. > Innovation am laufenden Band Name: MAGEBA Unternehmensgruppe Gründung: 1957 Mitarbeiterzahl: 150 Umsatz: 16 Millionen Euro Kontakt: www.mageba.de Strategie Chinawissenschaftlerin Dorothee Bütow hilft deutschen Unternehmen auf dem Weg nach China. Sieben Weisheiten „Auch China kann man verstehen“: Dorothee Bütow von der IHK Region Stuttgart gibt Tipps — vom ersten Kontakt bis hin zu Rechtsstreitigkeiten 1 2 > „Guanxi“ sind das A und O. Ohne Beziehungen, wie Guanxi übersetzt heißt, kommt man in China nicht sehr weit. Diese aufzubauen, ist allerdings nicht schwierig: Chinesen sind pragmatisch und offen. Damit Ihnen in einem Gespräch nicht die feinen Zwischentöne in der chinesischen Sprache verloren gehen, nehmen Sie sich einen eigenen Dolmetscher – nicht den des Verhandlungspartners. Unterstützung bieten die Außenhandelskammern in China: http://www.china.ahk.de/ 3 > Nehmen Sie sich Zeit. 4 > Ein Vertrag ist nicht unantastbar. > Halten Sie Hierarchien ein und bringen Sie Gastgeschenke mit. Am beliebtesten sind Souvenirs aus Ihrer Region, beispielsweise Stifte und Mappen mit dem Wappen Ihres Bundeslandes. Achten Sie beim Verteilen der Geschenke unbedingt auf die hierarchische Ordnung! Überreichen Sie entweder dem Ranghöchsten die Gastgeschenke für die ganze Gruppe. Oder Sie bringen nur dem Delegationsleiter ein Geschenk mit. Die strenge Hierarchie macht sich auch in Verhandlungen bemerkbar: Ein Geschäftsführer ist akzeptierter als „nur“ ein Mitarbeiter und erreicht dementsprechend bessere Abschlüsse. Vermeiden Sie offene Kritik an chinesischen Partnern, das führt zu Gesichtsverlust und Blockade auf der chinesischen Seite. 5 Verhandlungen können mehrere Tage dauern. Meist gehört ein umfangreiches Essen dazu, an dessen Ende die Verhandlung abgeschlossen wird. Wenn Sie einladen wollen, sprechen Sie die Einladung zum Essen vorher deutlich aus und zahlen später diskret. Absolutes „Don’t“: Nase schnäuzen am Tisch. Für Chinesen ist er oft ein Ausgangspunkt, von dem aus neue Themenbereiche besprochen werden können. So ähnlich ist es auch bei Gesetzestexten. Diese stellt zwar die Zentralregierung in Peking auf, deren Ausführung bestimmt aber die Provinzregierung. Vorsicht: Besondere Vergünstigungen der Provinzbehörden (beispielsweise ein verminderter Steuersatz) gelten nur im Einzelfall und können von der Zentralregierung aufgehoben werden. 6 7 > Lassen Sie sich abseits der Ballungszentren nieder. Zentrum der ausländischen Aktivitäten ist der Osten Chinas. Ziehen Sie als Standort aber auch die „Speckgürtel“ außerhalb der Ballungs zentren in Betracht. Für sie sprechen die ebenfalls gute Infrastruktur, geringere Lohnkosten und Mieten. > > Beugen Sie Produktpiraterie vor. Die Gesetze sind klar, die Verfolgung von staat licher Seite ist jedoch eher halbherzig. Vorbeu gen ist entscheidend: Verlagern Sie am besten Ihre Kernkompetenz oder -technologie nicht nach China. Halten Sie sensibles Material unter Verschluss. Und binden Sie Ihre Mitarbeiter an sich: Bezahlen Sie Ihrem Mitarbeiter beispiels weise eine Prämie bei guter Leistung. Das erhöht die Loyalität – und beugt einer Abwerbung vor. > Vermeiden Sie Rechtsstreitigkeiten. Einen Rechtsstreit gegen den chinesischen Part ner anzustreben, ist sehr langwierig und für die chinesische Seite ein Gesichtsverlust. Das macht eine Einigung schwierig. Es gibt wenige Verfahren, die ausländische Firmen gegen chinesische gewonnen haben — auch im Hinblick auf Produktpiraterie. Versuchen Sie daher, eine Einigung in einem Schlichtungsverfahren zu erreichen. Und wenn es dennoch zu einem Verfahren kommt, nehmen Sie sich am besten einen chinesischen Rechtsanwalt von einer deutschen Kanzlei, die in China vor Ort ist. Weitere Informationen und Anlaufstellen (Erstberatung für Mitgliedsunternehmen der IHK Region Stuttgart kostenlos): Dorothee Bütow, Telefon +49 (0)711 2005 – 236, Fax: +49 (0)711 2005 – 410, E-Mail: [email protected] > Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart: www.stuttgart.ihk.de, Bereich International > Wirtschaftsministerium der Volksrepublik China: english.mofcom.gov.cn > Deutsch-chinesische Wirtschaftsvereinigung: www.dcw-ev.de > Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland: www.auswaertiges-amt.de Express 1/06 15 Aus dem Keller in die Nische Josef Pohl hat sich eine schöne Nische eingerichtet: als Problemlöser für komplexe Blechteile. 16 Express 1/06 portrÄt Zeit für ein Hobby, dachte Josef Pohl aus dem österreichischen St. Pantaleon und gründete ein Unternehmen. Dieses beschäftigt heute seine ganze Familie. An der Stirnseite des Besprechungstisches sitzt Josef Pohl, der Firmengründer. Er ist Ingenieur und arbeitete früher beim Autokranhersteller Palfinger, bis er 1967 einen Lehrauftrag an der HTL, der Höheren Technischen Bundeslehranstalt, in Salzburg erhielt. „Ganz ausgelastet hat mich das nicht“, erzählt er schmunzelnd. „So habe ich mir ein Hobby zugelegt.“ Konkret heißt das: Josef Pohl rief seinen früheren Arbeitgeber an und bot Unterstützung bei der Konstruktion von Bohr-, Stanz- und Schweißlehren. Palfinger nahm dankend an, und Pohl knapste in seinem Haus ein Zimmer ab: für seinen „Hobbyraum“. Dort entwarf er feierabends die gewünschten Bauteile am Brett. Gertraud Pohl sitzt rechts von ihrem Mann. Es ist ihr Stammplatz an diesem Tisch und im Unternehmen: Sie ist seine rechte Hand. Das Hobby ihres Mannes ist damals schnell ihr eigenes geworden. Ob an der Maschine oder am Schreibtisch — bei Bedarf war sie zur Stelle. Heute ist Gertraud Pohl froh, dass sie die administrativen Tätigkeiten abgeben durfte: an Bianca, die Lebensgefährtin ihres Sohnes, die im Augenblick den Schreibtisch der Interviewrunde vorzieht. „Einer muss ja schließlich arbeiten, wenn die anderen Kaffee trinken“, witzelt sie. Rechts am Tisch hat Walter Pohl Platz genommen, der Sohn und heutige Chef des Unternehmens. Schon früh infizierte er sich mit der Leidenschaft seiner Eltern. Bereits mit zehn Jahren, als er noch kaum übers Maschinenbett sah, lernte er, eine Drehmaschine zu bedienen. Spätere Berufswahl? Ingenieur, welche Frage ! Anfang der 70er Jahre wuchs Kunde Palfinger enorm, und Pohls Hobby beanspruchte immer mehr Raum — in seinem Leben und in seinem Haus: Als bei Palfinger wegen starken Wachstums die Fertigungskapazitäten nicht mehr ausreichten, übernahm Josef Pohl kurz entschlossen auch die Produktion ausgewählter Teile. Gemeinsam mit seiner Frau räumte er den Keller aus, stellte eine Säulenbohrmaschine auf, eine Drehmaschine und eine Schlagschere. So begann die Fertigung im Hause Pohl. Die ganze Familie Pohl inklusive der Kinder Walter und Claudia widmete sich mit Begeisterung dem Hobby „Blechbearbeitung“. 1989, nach Abschluss der HTL und einigen Semestern an der TU Graz, stieg Walter Pohl hauptberuflich in den elterlichen Betrieb ein. Wenige Jahre später waren die 150 qm „Betriebsgelände“ im Pohl’schen Familienhäuschen endgültig zu knapp; die Maschinen standen sich gegenseitig im Weg. An moderne Produktion war nicht zu denken. Mehr Platz für viel Arbeit Mit dem 1994 erfolgten Umzug aufs Land nach St. Pantaleon schritten die Pohls in eine von Wachstum bestimmte Zukunft. Josef Pohl hört in Gedanken noch den Hall der Schritte: „Mit gerade mal zwei nicht zur Familie gehörenden Mitarbeitern sind wir uns in der 850 qm großen Fertigungshalle zunächst sehr verloren vorgekommen. Die wenigen Maschinen haben sie — auch großzügig platziert — nicht mal zur Hälfte gefüllt.“ „Auch im Büro gab es Platz zur Genüge“, ergänzt seine Frau, „und unser Sohn Walter hat ihn ein halbes Jahr lang auf seine Weise genutzt.“— Ein stolzes Zwinkern der Seniorchefin. — „Er hat sich kurzerhand ein Bett reingestellt, um sich die Pendelzeit zwischen Salzburg und St. Pantaleon fürs Arbeiten zu sparen.“ Arbeit gab es genug. Mit einer gebrauchten Laserschneidanlage legten die Pohls 1995 den Grundstein für eine flexible Blechbearbeitung. Walter Pohl ist überzeugt: „Das war genau der richtige Zeitpunkt für den Einstieg in die Lasertechnik. Viele Bauteile, die wir nach dem Stanzen noch bohren oder fräsen mussten, konnten wir auf dieser Maschine weit günstiger herstellen. Sie hat uns außerdem die Tür beim Motorradhersteller KTM sowie zur Automobil- und Maschinenbauindustrie geöffnet. In kürzester Zeit hatten wir die Laserschneidanlage voll ausgelastet.“ Mit ihr füllten eine Abkantpresse, ein Schweißroboter sowie fünf weitere Mitarbeiter schnell die restliche Hallenkapazität. Bereits zwei Jahre später entstand ein Neubau mit 1 000 zusätzlichen Quadratmetern Produktionsfläche. „Ich bin stolz darauf, was wir als Familie gemeinsam geschaffen haben !“ Walter Pohl meint damit sowohl die Gründungsphase als auch den in den letzten 15 Jahren erfolgten Ausbau zum Kleinunternehmen, das sich als Problemlöser für komplexe Blechteile einen Namen gemacht hat. Zu den Spezialitäten Pohls gehören beispielsweise Verkleidungselemente, wie sie im Kranbau und in anderen Branchen zum Einsatz kommen. > Express 1/06 17 portrÄt Kaffeetafel oder Meeting? Das kann sich hier von einer Minute auf die andere ändern. Von links: Claudia, Gertraud, Josef, Walter und Bianca Pohl. Der Kunde Palfinger wuchs. Also räumte die Familie den Keller aus und begann mit der Blechfertigung. Um Einzelteile einzusparen, werden dafür Bleche mehrfach gebogen. Sie müssen danach — trotz der Büge — sehr maßgenau sein, um beim anschließenden Schweißen Verzug zu vermeiden. „Bei einfachen Platinen und Blech-Schachteln ist es mittlerweile schwierig geworden, gegen Angebote aus Billigländern zu konkurrieren. Wir haben aber das Know-how und die Maschinen, um sehr komplexe Bauteile mit vielen Aussparungen und Bügen wirtschaftlich zu produzieren. Solche Produkte vergeben die Firmen bevorzugt an nah gelegene Zulieferer“, erklärt Walter Pohl seine Marktnische. „Eine entscheidende Rolle spielt für uns der optimale Einsatz moderner Laser-, Stanz- und Biegetechnik, der nach Möglichkeit automatisiert stattfinden muss.“ Er meint damit in erster Linie Maschinen und Peripherie von TRUMPF. Seit sieben Jahren hat er die 3000-KW-Laserschneidanlage TLF 3000 Turbo im Einsatz, die er mit dem damals brandneuen Liftmaster gekauft hat. Diese Automatisierungseinheit versorgt die Maschine Tag für Tag rund um die Uhr mit Blechtafeln. Nicht allein die Technik, auch das Umfeld mit Schulung und Service hat dazu beigetragen, dass Pohl sich in der Folge für weitere TRUMPF Maschinen entschieden hat: für die Laser-Stanz-Kombination Trumatic 600L und die kleine Abkantpresse TrumaBend V50. Die größere Variante TrumaBend V130 bestellte er im letzten Jahr zusammen mit dem BendMaster, einem Roboter, der für mannlosen Einsatz während der Nachtschicht und am Wochenende sorgt. Anfangs fehlte dem BendMaster noch für so manches komplexe Teil das „richtige Händchen“, um die zwischen handteller- und zwei Quadratmeter großen Blechtafeln beim Biegen festzuhalten. Die verfügbaren 18 Express 1/06 Standard-Vakuumgreifer finden bei mehrfach gebogenen und stark ausgesparten Blechen oftmals keine Angriffsflächen. Doch Walter Pohl ist eben nicht nur Blechbearbeiter, sondern auch Problemlöser aus Leidenschaft. So konstruiert und baut er selbst Spezialgreifer, die sich der Form des Bauteils anpassen und dessen Saugnäpfe dort ansetzen, wo genügend Blech vorhanden ist. Eine pfiffige fertigungstechnische Lösung, die verhältnismäßig wenig Aufwand erfordert, wenn man sieht, dass damit der Roboter rund um die Uhr komplexe Bauteile biegen kann. > Ihre Fragen beantwortet: Simon Hiebl, Telefon: +43 (0)7221 603 – 261, E-Mail: [email protected] > Spezielle Teile aus Stahl Name: PMT – Pohl Metalltechnik Ges.m.b.H. Gründung: 1967 als Einzelfirma, 1993 als Ges.m.b.H. Gründung: 2003 Mitarbeiter: 25 Umsatz: 3 Millionen Euro Kontakt: E-Mail: laser @ pmt.co.at, Internet: www.pmt.co.at ServicePlus Entdecken Sie das Mehr… ServicePlus … das Mehr an Service Guter Service heißt für TRUMPF, auch über den Tellerrand hinauszublicken. Entdecken Sie die Möglichkeiten, die Ihnen die Mitarbeiter von TRUMPF jeden Tag aufs Neue bieten. » Gesunde Ernährung und professioneller Service haben vieles gemeinsam. Beides schützt vor Verschleiß, steigert die Leistungsfähigkeit und sorgt präventiv für den schonenden Umgang mit kostbaren Ressourcen. Alle Dienstleistungen und Services nach dem Maschinenkauf sind darauf ausgerichtet, unsere Kunden produktiver zu machen. Unser Motto „ServicePlus“ ist ganz pragmatisch: Die Serviceteams tun alles, damit unsere Maschinen hoch verfügbar sind, es kaum Warum hat gesunde Ernährung etwas mit Service zu tun, Herr Keilbach ? ungeplante Stillstandszeiten oder gar Störfälle gibt und das technische Potenzial bestmöglich genutzt wird. Um diese Ziele zu erreichen, befassen wir uns zunächst nur bedingt mit der Maschine. Denn zunächst kommt der Mensch, der Maschinenbediener. Nur gut geschult, versiert in allen Finessen von Programmierung und Bedienung, ist er in der Lage, das Beste aus seiner Maschine herauszuholen. Dann kommt das Konzept — für Maschinenpflege, Wartung und Instandhaltung. Erst dann geht es ran an die Maschine. Mit Werkzeug- und Ersatzteillieferungen, Nachrüstungen, Upgrades und Updates von Software und Komponenten. Und selbstredend mit einem reaktionsschnellen Technischen Kundendienst, der im vereinbarten Zeitfenster Störungen behebt. Vor all dem steht der Dialog mit unseren Kunden. Was ist ihr Wissensstand und über welche Erfahrungswerte verfügten sie? Welche besonderen Einsatzgebiete und Materialien bestimmen ihren Alltag? Was sind ihre unternehmerischen Ziele? Nur im persönlichen Gespräch können sich unsere Mitarbeiter ein Bild machen. Für ein ganz individuelles Leistungspaket, für das ganz persönliche Plus im Service. > Gesprächsbereit für Ihre Anforderungen: Michael Keilbach, Leiter Produktmanagement Dienstleistungen, Telefon +49 (0) 7156 303 – 529, [email protected]. 20 Express 1/06 « » ServicePlus Ein Banker bei TRUMPF kümmert sich mit seinem Team um die maßgeschneiderte Finanzierung für alle interessierten Kunden. Und zeichnet für ein Wachstumsfeld verantwortlich. Wir finanzieren inzwischen allein in Deutschland jede vierte TRUMPF Maschine – und haben mit Leasing- und Mietkaufverträgen jüngst das Volumen von 100 Millionen Euro überschritten. Unser entscheidendes Plus ist die Mischung aus klassischem Finanzwissen und relevantem Branchenwissen. Was macht ein Banker bei TRUMPF, Herr Dörr ? Welcher klassische Banker vermag schon die Markt- und Leistungsfähigkeit eines blechverarbeitenden Betriebs zu beurteilen ? Für uns ist das alltägliche Praxis. Was dies konkret bedeutet, lässt sich an einem Beispiel verdeutlichen: Banken bewerten Maschinen, so genannte Mobilien, bereits im ersten Jahr mit einem sehr hohen Abschlag vom Neuwert. Der Abschlag bei TRUMPF dagegen orientiert sich am erzielbaren Wiederverkaufswert und fällt durchweg niedriger aus. Die deutlich unterschiedlichen Bewertungsansätze sind leicht nachzuvollziehen: Denn wir wissen zu jedem Zeitpunkt genau, welcher Preis mit einer Maschine im Weltmarkt erzielbar ist. Weil wir den Markt unserer Kunden kennen — weil deren Markt auch unserer ist. Das macht uns eine Gesamtbewertung der Investition wesentlich einfacher als einer Bank oder breit aufgestellten Leasinggesellschaft: zum Vorteil unserer Kunden. Schon heute bieten wir alle üblichen Leasingvarianten an — und legen dabei höchsten Wert auf eine klare, offene und jederzeit nachvollziehbare Kalkulation. Dabei sind wir mit unseren Finanzdienstleistungen in den meisten west- und osteuropäischen Märkten präsent. Ein grenzüberschreitendes Engagement, das wir in Zukunft weiter ausbauen werden. » > Erstellt Ihr persönliches Finanzierungskonzept : Hans-Joachim Dörr, Leiter Absatzfinanzierung, Telefon +49 (0) 7156 303 – 221, [email protected] « Wir leisten uns ständige Hausmessen in Ditzingen und an Orten wie London, Paris, Singapur, Tokio oder Farnington, weil wir uns tagtäglich messen lassen wollen. Wer zu uns kommt, erwartet das Außergewöhnliche, will die intelligente Problemlösung. Die Messlatte liegt hoch. Für das perfekte Zusammenspiel von Mensch, Material und Maschine teilen im Ditzinger Vorführzentrum 30 Kundenberater ihr Know-how mit unseren Kunden — von der virtuellen Konstruktion der Blechteile bis zur qualifizierten Entwicklung von Applikationslösungen. Mit Maschinen zum Laserschneiden, Stanzen, Umformen, Biegen und Laserschweißen ist das Vorführzentrum in allen Stufen der Blechbearbeitung zukunftsweisend ausgestattet. Dabei fertigen wir im Vorführzentrum kunden- Warum leistet sich TRUMPF permanente Hausmessen, Herr Haas? spezifische Teile. Die größte Herausforderung für die Kundenberater ist die Live-Präsentation. Hier werden Blechteile an einem Tag und im Beisein des Kunden programmiert, anschließend gestanzt oder mit Laser geschnitten sowie gebogen und lasergeschweißt. Rund 10 000 Gäste, etwa die Hälfte davon aus dem Ausland, stellen uns jährlich allein in Ditzingen auf die Probe. Hinzu kommen Einsätze bei internationalen Messen sowie Termine zur Applikationsberatung vor Ort beim Kunden. Auch hier zeigen wir alternative Wege auf und vermitteln Expertenwissen rund um die Blechbearbeitung — im Umgang mit Sondermaterialien beispielsweise oder bei der Bewältigung komplexer Geometrien. Alle Kunden profitieren von einem umfassenden Wissenstransfer entlang der gesamten Blechbearbeitungskette. > Leitet das Vorführzentrum in Ditzingen: Ulrich Haas, Telefon +49 (0) 71 56 303 – 439, [email protected]. « Express 1/06 21 ServicePlus Lo gi + 4 stik z 9 e at z tei ( 0 ) 7 n t r u Pr ed le@ m 15 bri 63 r de ng a g L 03 . t en r um – – S all azic pf. 1043 e u co Tei ie wä s auf nd s m l e h be en im len den ine K a r ste llen Logi us üb ichtig olleg s ti ist en en e b sel Ihr A is 17 kzen r 25 0 We g be .30 tru u 0 f nT t Uh m u 0 ag rag n r Ga vers noch . Dan d ran an n a tie dfe m rtig r t. . fo n Alte Wege neu beschreiten – Jörg Heusel optimiert Teilekonstruktionen unter Berücksichtigung der aktuellen Möglichkeiten zur Gestaltung von Teilen und Baugruppen aus dem Werkstoff Blech. er s Tel e [email protected] ü 56 f.com hr 71 p ) te 0 ( um uk 49 de.tr rod en + P r n F fit @ e fo M P t Ih Tel retro RU prüf and T h alle aag an für a H nsch hen g n i ind wu fisc on Tun Bel rüst pezi ituati – ach er s ns ein N Ihr ine llt sch rste es Ma nd e nlich . u ot r sö p e ng e b A 3 30 53 – 13 c Na st un C AD / C A Telef M-S on + er vi 49 ( 0 ce syst )7 e 1 m 5 6 . su p p 303 – or t@ 3 82 d e . Sofor t r um pf.co t-Hilf m e am n ic B h il t ds c h weit irm – Bart er wissen wen , h u n d sein weisen H n Sie opt i m e e iko a K l olleg e n W en de eg b zu I n e s n i t alle a lla und A tion, Kon n Fragen fig nw e n d Prod ung d uration ukte er To Ps Rat u und steh e n d T at zu n mit Seite . n ge g at u n sbe r t io n p l i ka 1899 . Ap 303 – um u 156 e nt r (0) 7 om ü hr z 9 c . 4 f Vorf ump on + de.tr Telef vz @ das info. ht – ht ge seine as nic nd und w na u ur geht ko Sumi en z Was n such n n Da it Ver uelle zeige gen m nd individ en. Kolle hin it u Masc barke Mach rungen an ieren sie h Vorfü darf optim kt bei e e Bei B nlage dir . Ihre A n vor Ort Ihne Telefon +49 (0) 7156 303 –1127 Kundenschulungen T 7 x elefo Er 24 n s a + t h 4 z te 9 H ile ers otlin (0) 7 15 e: at z + t 49 6 30 e il R u e (0 3– nd @ ) 1 1 de Wo um d .tru 72 7 044 m Ke che – ie Uh pf. 32 00 i te co 66 M r, s m le l ist ich iebe Da gen i mit i aela n Ta m it mm hren Fult ge di Tea on e re der er e i b un Ersat rreich mko gsl os zteil bar. le rfo servi lg t ce . Jede Lösung hat ein Gesicht Sie stehen stellvertretend für ihre Teams. Sind zehn von vielen. Und haben vieles gemeinsam. Zumindest die Einstellung: Kundenorientierung. So sind Babette Birkhold, Christoph Gohl oder Belinda Haag zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen die richtige Adresse. Für alle, die mehr aus ihren TRUMPF Maschinen herausholen wollen — für bestmöglichen Kundennutzen. 22 Express 1/06 [email protected] Service Plus Telefon +49 (0) 7156 303 –700 Theoretisches Wissen ist gut. Dieses Wissen durch Übungen an Programmiersystem und Maschine zu lernen und anzuwenden, noch besser. Den für Sie optimalen Ausbildungsplan erstellen Jennifer Hamm und ihre Kolleginnen. Konstruktionsberatung Ge b ra u c Telef ht m on + a sc h 49 ( 0 inen ) 7 1 re s al 56 3 e@ d 03 – 1 e.tru 8 05 mpf. Bab com e t te B ir lität gebr k hold w eiß au c h hilf t Ihnen ter Mas um die Qu c hin e b ei K n – u ada s B au f o nd d er V e s te zuh o f ür S e r ka u ie he len : f , I hre r a u ser f ür d ie Ve ste Adre s r ma r und k t un s e An g G e b r s c ha f f u n g vo n au c h tmas c hin e n. t ns 6 d ie en 3 – 47 nd 0 Ku 63 m er 15 co l ch )7 pf. oh n i s 9 ( 0 t r um hG . 4 ch p n de Te n+ s to e ge e fo ce @ hri Koll Tel ser vi – C en rvice ing sein Se e Tim t mit serer Gern re n r tes t. i Ih d fek inie ze u Or be Per oord insät n vor er da he un k c E e t h s t die xper ichtig Wün önlic e s rs n k e e rüc uell ich p ab. d be i s v en t i ind timm it Ihn s m g eru n a nzi n i F 80 nd 03 – 2 ing u 56 3 s 1 a 7 e ) L m 49 ( 0 pf.co on + .trum e Telef d ng @ l e a si au t gen d Cen erk und n u o ur p-St rfen Auf E ru m e ina T en entw gs t t e –B run ginn e ie ll z o n ihre K und Fina rlich gtü Leasin zepte. Na ert eid kon n h es c maßg f Ihre au e. rfniss Bedü Rund um die Uhr Ihre Online-Verbindung zu TRUMPF: die E-Services. Informieren Sie sich über Schulungen und buchen Sie diese zu jeder Zeit online, „wandeln“ Sie durch unsere E-Shops oder stellen Sie Ihre Gebrauchtmaschine kostenlos online. Mehr dazu unter www.mytrumpf.com LASERSCHNEIDEN INTERVIEW INTERVIEW „Nimm zwei“, sagte sich Harald Steiner und arbeitet seit Juni 2000 mit der Doppelkopfmaschine TRUMATIC HSL 2502 C. Das doppelte Flottchen Eine Maschine, zwei Laser? „Alles geht zack, zack“, sagt Anwender Harald Steiner. „So, so ?“, haben wir gefragt und Steiner hat es erklärt. Herr Steiner, andere Anwender kommen beim Einsatz einer Laserschneidanlage mit einem Schneidkopf aus. Warum brauchen Sie zwei ? Harald Steiner: Wegen der höheren Geschwindigkeit. Diese gehört praktisch zu jeder innovativen Lösung, die wir mit Hilfe von Doppelkopf-Laserschneidanlagen entwickeln. Lässt sich die Produktivität der TRUMATIC HSL 2502 C in Zahlen ausdrücken? Steiner: Die Maschine fertigt die doppelte Menge. Verglichen mit einer Anlage, die mit einem Schneidkopf ausgestattet ist. Bei gleichem Zeit- und Personalaufwand. Das rechnet sich natürlich nur, wenn eine ausreichende Zahl identischer Teile benötigt wird. Und das ist bei uns immer der Fall. Also setzen Sie Geschwindigkeit gleich Wirtschaftlichkeit ? Steiner: Nicht nur. Denn dann würde ich andere ökonomische Faktoren vernachlässigen. Vor allem die geringeren Investitionskosten. Die Doppelkopfmaschine ist zwar rund 30 Prozent teurer als eine Anlage mit einem Schneidkopf. Wir sparen jedoch das Geld für eine zweite Maschine. Abgesehen davon entfallen etwa 50 Prozent des sonst üblichen Platz- und Personalbedarfs. Gehen Sie angesichts dieser Zahlen von einer kurzfristigen Amortisation aus ? Steiner: Drei bis vier Jahre dauert es sicherlich. Wir erzielen am Markt nicht die Preise, die für eine kürzere Amortisationszeit notwendig wären. > Express 1/06 23 LASERSCHNEIDEN „Zwei Köpfe sind gut. Aber nur, wenn sie einen dritten haben, der das Potenzial nutzen kann.“ Kleine Löcher, dicke Bleche: Steiner schafft das alles. Ohne unsere starke Niedrigpreis-Konkurrenz aus Osteuropa ginge es schneller. Durch den Einsatz der Maschine sind wir aber überhaupt erst wettbewerbsfähig. Löchern und Perforationen. Primär für die elektrotechnische Industrie. Zum reinen Laserschneiden verwenden wir ausschließlich unsere beiden TRUMATIC HSL . Haben Sie sich eigentlich auf ein Teilespektrum spezialisiert ? Steiner: Als reiner Dienstleister fertigen wir Innen- und Außenteile sowie Baugruppen für Gehäuse. Komplexe Bauteile mit vielen Und wie beurteilen Sie deren Flexibilität im Hinblick auf wechselnde Materialarten und -dicken ? Steiner: Sie sind genauso flexibel wie Einkopfmaschinen. Selbst wenn wir Bleche mit einer anderen Dicke schneiden und deshalb die Köpfe tauschen müssen, entsteht nur ein minimaler Mehraufwand. Mit Ihrer ersten TRUMATIC HSL arbeiten Sie seit Juni 2000, mit der zweiten seit Mai 2005. Waren die Entwickler in der Zwischenzeit fleißig ? Steiner: Ich denke schon. Denn die zweite Maschine ist rund 30 Prozent schneller als die erste. Ein Vorsprung, der auf einer optimierten Einstichsensorik und auf den Vorteilen des plasmaunterstützten Schneidens basiert. Bei dieser hohen Effizienz dürfte es sich für Sie kaum noch lohnen, zu stanzen? Von Umformungen einmal abgesehen. Steiner: Das ist richtig. Wir schneiden doppelt so schnell, wie wir stanzen könnten. Und gegen eine Kombimaschine spricht die damit verbundene höhere Investition. Daher lasern wir alle Teile, die sich für das Verfahren eignen. Umformungen prägen wir dann in einem separaten Arbeitsgang. Nach Ihrer Erfahrung: In welche Unternehmen passt die TRUMATIC HSL 2502 C ? Steiner: Nun, ich kann sie solchen Unternehmen empfehlen, die kleinere Komponenten in mittleren und größeren Stückzahlen fertigen. Dieser Zielgruppe garantiert sie erhebliche Vorteile. Setzen Sie neben den Laserschneidanlagen weitere TRUMPF Maschinen ein? Steiner: Sicher. Immer wenn es darum geht, ein Blech mit Löchern zu versehen. Deshalb 24 Express 1/06 LASERSCHNEIDEN Olaf Wazlawik fertigt gerade, was die Maschine am besten kann: kleinere Teile in größeren Serien. besitzen wir auch drei Stanzmaschinen von TRUMPF. Sie arbeiten vollautomatisch und sind an ein Hochregallager angebunden. Mit welchen Argumenten hat TRUMPF Sie eigentlich damals überzeugt, Kunde zu werden? Steiner: Vor dem Kauf testeten wir Laserschneidanlagen von drei Anbietern. Dabei hatte TRUMPF die Nase vorn. Bis zur Investition in die zweite Doppelkopfmaschine sammelte TRUMPF Sachsen zusätzliche Pluspunkte durch sehr gute Serviceleistungen. Was halten Ihre Mitarbeiter von einer Maschine mit zwei Schneidköpfen? Müssen sie über besondere Fähigkeiten verfügen, um beim Laserschneiden das Optimum an Qualität und Leistung herauszuholen? Steiner: Sie sollten auf jeden Fall hoch motiviert sein. Und daran interessiert, die Möglichkeiten der Maschine voll auszureizen. Zudem können sie stolz darauf sein, mit einer derart innovativen Technik arbeiten zu dürfen. Sie verlangen einiges von Ihren Mitarbeitern. Wie motivieren Sie sie ? Steiner: Wissen Sie, nach meiner Meinung sind zufriedene Mitarbeiter eine Voraussetzung für zufriedene Kunden. Daher baue ich auf Motivation, etwa durch unser gutes Betriebsklima, eine offene Kommunikation und indem alle Beschäftigten täglich ein kostenloses Frühstück erhalten. Damit sind wir auf dem richtigen Weg. Das sehen Sie unter anderem an unserer Fluktuationsrate. Sie liegt praktisch bei null. Die Leser des TRUMPF Express sind auch an Ihrem persönlichen Werdegang interessiert. Wie kamen Sie zur Blechbearbeitung? Steiner: Erste Erfahrungen habe ich bei Hewlett Packard gesammelt. Dort zeichnete ich zunächst für das Thema Stanzen verantwortlich. Danach für Machbarkeitsanalysen. Hierbei ging es um die Frage, ob sich bestimmte Blechteile für vorgegebene Funktionalitäten eigneten. 1989 erfüllte ich mir dann endlich einen lange gehegten Wunsch. Ich machte mich selbständig. Und 1995 übernahm ich schließlich den Blech verarbeitenden Bereich von Hewlett-Packard. Haben Sie auch außerhalb Ihres Berufs eine Beziehung zum Blech? Steiner: Allerdings. Durch mein Hobby. In meiner Freizeit verhelfe ich alten Traktoren zu neuem Glanz. Ein Renovierungsbeispiel ist die Verrippung einer Kühlermaske. Dieses Blechteil habe ich auf einer TRUMATIC HSL neu zugeschnitten. > Für mehr Informationen: Manuel Berzoso, Telefon: +49 (0)7156 303 – 458, E-Mail: [email protected] > Ansprechpartner für die TRUMATIC HSL: Bernd Hultsch, Telefon: +49 (0)35951 8 – 104, E-Mail: [email protected] > Systemlieferant für Gehäusetechnologie Name: Ort: Gründung: Mitarbeiterzahl: Produkte: Kunden: Laserschneidanlagen: Kontakt: BVS Blechtechnik GmbH Böblingen 1989 145 Innen- und Außenteile sowie Baugruppen für Gehäuse Daten verarbeitende und elektrotechnische Industrie, Energieanlagenbau sowie Hersteller von Geräten und Anlagen für die Medienelektronik, Messtechnik und Telekommunikation zwei TRUMATIC HSL 2502 C (Arbeitsbereich 2500 x 1250 mm, Leistung 3200 W) www.bvs-blechtechnik.de Express 1/06 25 UNTERNEHMEN Marcus Dreeskornfeld klärt strategische Fragen. Gut aufgestellt Wer kann, was viele können, muss es eben ein wenig besser können. Oder ein wenig schneller und am besten alles gleichzeitig. „Können wir“, sagen Marcus, Heinz und Christine Dreeskornfeld. Geschäftiges Treiben in der Bielefelder Erpestraße. In der jüngsten Werkshalle stapeln sich rechts 75 Tonnen Blechtafeln, links montieren TRUMPF Techniker eine brandneue TRUMATIC L 3050. Dazwischen hektische Betriebsamkeit. Für Marcus Dreeskornfeld, der mit seiner Schwester Christine in zweiter Generation das gleichnamige Unternehmen leitet, etwas zu hektisch: „Wir wurden heute von einem unserer Zulieferer zur Unzeit mit einer verzögerten größeren Lieferung überrascht.“ Dabei zeigt er auf das Material. Das Tafelblech ist ein Baustein im flexiblen Unternehmenskonzept der DREKO Heinz Dreeskornfeld KG. Die Charge wird ins Hochregallager mit einem Fassungsvermögen von 2 500 Tonnen Blech eingelagert und komplettiert vorhandene Tafeln in allen gängigen 26 Express 1/06 Heinz Dreeskornfeld gründete das Familienunternehmen vor 45 Jahren als Dreherei. Christine Dreeskornfeld-Engelbrecht hat die Zahlen im Griff. Express 1/06 27 2 500 Tonnen Blech fasst das Hochregallager. An einem Wochenende verarbeitet Dreeskornfeld spielend 25 Tonnen. Abmessungen und Qualitäten. Fertigungsleiter Jochen Gräwe: „Dank unserem gut sortierten Lager können wir in 90 Prozent der Fälle sofort auf Standardaufträge reagieren.“ Zumal diese Flexibilität mit der hohen Maschinenkapazität des Lohnfertigers korrespondiert. Besonders bei 2-D-Laserschneidanlagen. „Vor diesem Hintergrund lassen sich selbst große Lose schnell bearbeiten. Übers Wochenende schaffen wir spielend 25 Tonnen“, betont Marcus Dreeskornfeld. Der Prokurist des Familienunternehmens holt zwei Mus- Fertigungsleiter Jochen Gräwe setzt auf Präzision bis ins Detail. 28 Express 1/06 ter aus der Ausstellungsvitrine. „Sehen Sie, wir bieten unseren Kunden eine wirtschaftliche Komplettbearbeitung des Werkstoffes Blech an und verlängern so unsere Wertschöpfungskette.“ Er zeigt die Komponenten von allen Seiten. „Unser Vorteil ist unsere hohe Fertigungstiefe bis zur vollständigen Baugruppe. Von der Konstruktion über das Laserschneiden, Biegen und Schweißen bis hin zur Oberflächenbearbeitung.“ Hohe Geschwindigkeit dank modernster Technik Dreeskornfeld nutzt unter anderem zwei 3-D-Laserbearbeitungszentren, sieben Flachbett-Laserschneidanlagen und drei kombinierte Stanz-/Laserschneidanlagen von TRUMPF. Die beiden dreidimensional arbeiten den LASERCELL 1005 setzt DREKO ausschließlich zum Schneiden ein. Es geht um gratfreie Konturen und Ausschnitte in Form- und Pressteilen, zur Zeit häufig Teile aus hochfestem Stahl. In erster Linie bearbeitet DREKO Karosseriekomponenten für die Automobilzulieferindustrie wie Türaufprallträger, B-Säulen oder Dachrahmen. Hinzu kommen Rohre, für die neben den fünf Standardmaschinenachsen eine Rundachse verwendet wird. „Besonderes Know-how haben wir in der Endbearbeitung von Warmformteilen aufgebaut. Wir sorgen für akkurate Lochgeometrien und den Fertigbeschnitt. Dank Lasertechnologie ohne manuelle Nachbearbeitung“, sagt die Firmenchefin Christine Dreeskornfeld-Engelbrecht. In den benachbarten Hallen stößt man auf die sieben FlachbettLaserschneidanlagen. Sie sind alle mit einer automatischen Beladeeinrichtung ausgestattet. Jochen Gräwe blickt durch die Schutzscheibe einer TRUMATIC L3050. Eine Tafel wird mit hohem Tempo geschnitten. 20 verschiedene Teile hat das Programmiersystem darauf geschachtelt. „Die Geschwindigkeit beruht auf der Kombination modernster Antriebstechnik und der fliegenden Optik der Maschine. Für uns ist das aber noch nicht schnell genug. Deshalb wurden die Abläufe weiter beschleunigt. Bei Blechdicken bis drei Millimeter setzen wir darüber hinaus auf Hochgeschwindigkeits-Schneiden mit Stickstoff. Das dabei entstehende Metalldampfplasma wird gezielt genutzt, um die Bearbeitungsgeschwindigkeit noch einmal zu erhöhen.“ Drei Laserschneidanlagen sind direkt an das automatische Hochregallager angebunden. Schneller Materialnachschub ist somit garantiert. Neben dem großen Maschinenpark kann der Lohnfertiger auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Die Region Ostwestfalen rund um Bielefeld bietet hinreichend Potenzial. Maschinen- und Anlagenbau, Hausgerätehersteller, Automobilzulieferer und Landmaschinenbauer sind in der Region zu Hause. Christine Dreeskornfeld-Engelbrecht: „Unsere Kunden wollen sich nicht täglich neue Gesichter und Namen UNTERNEHMEN Drei Laserschneidanlagen sind direkt an das automatische Hochregallager angebunden — das garantiert schnellen Materialnachschub. „Das ISO-Siegel ist schön. Für die Mitarbeiter von DREKO wie Stephan Batke hat Qualitätsbewusstsein höchste Priorität. Entscheidend ist aber, wie wir Qualität leben.“ einprägen. Wir setzen deshalb auf Kontinuität. Weil wir intern kaum Fluktuation verzeichnen, erreichen wir langjährige, stabile Kundenbeziehungen.“ Neben dem persönlichen Kundenkontakt sind hohe Qualitätsmaßstäbe dafür ein Garant. Marcus Dreeskornfeld: „Nicht das ISO-Gütesiegel an sich ist entscheidend, sondern die verlässliche Art, wie unsere Facharbeiter Qualitätsbewusstsein leben.“ Das gilt, so der Firmenchef, ausnahmslos für die gesamte Belegschaft, die mit Ausnahme der Sommerferien im Dreischichtbetrieb arbeitet. Bereits 1969 begann das als Dreherei gestartete Unternehmen mit der Blechbearbeitung. Seit 1978 konzentriert es sich ausschließlich darauf. Gründer Heinz Dreeskornfeld ist heute noch als Komplementär mit dem Betrieb verbunden: „Kontinuität und Wachstum waren für uns von Beginn an Schlüssel zum Erfolg. Basierend auf hoch qualifizierten Mitarbeitern, die Muster- und Serienteile gleichermaßen beherrschen. Und auf regelmäßigen Investitionen in neueste Technik.“ Er bleibt vor einer TRUMATIC L 3050 stehen. „Die wurde gerade geliefert. Im Laufe der Zeit haben wir schon 29 Anlagen von TRUMPF gekauft. Es ist immer wieder wichtig, technologisch auf dem neuesten Stand zu sein. Denn nur so erreichen wir die Benchmarks der Industrie.“ > Ihre Fragen beantwortet: Dominic Schuster, Telefon: +49 (0)7156 303 –1344, E-Mail: [email protected] > Komplettanbieter in der Blechbearbeitung Name: Heinz Dreeskornfeld KG Ort: Bielefeld Gründung: 1961 Mitarbeiterzahl:70 Produkte: TRUMPF Maschinen: Kontakt: Verkleidungen, Gehäuse, Behälter und Schweißbaugruppen aus Stahlblech, Edelstahl und Aluminium, einschließlich der Konstruktion dieser Teile zwei 3-D-Laserbearbeitungszentren LASERCELL 1005, fünf 2-D-Laserschneidanlagen TRUMATIC L 3050, je eine 2-D-Laserschneidanlage TRUMATIC L 4050 und TRUMATIC L 3030, drei Kombimaschinen TRUMATIC 600 LASERPRESS, ein automatisches STOPA Regalsystem mit 847 Palettenplätzen, neun Abkantpressen vom TRUMPF Kooperationspartner EHT von 50 bis 225 Tonnen Presskraft bei 4 Metern Abkantlänge www.dreeskornfeld.de Express 1/06 29 Sehen die Zukunft in der Röhre: Daniel Zontar, Erik Köster und Stefan Schröder. Ein rohrreicher Erfolg Warum Profile kanten, wenn man sie viel genauer aus Rohren schneiden kann? tubecut tut dies und legte damit zuletzt 185 Prozent Wachstum hin. 30 Express 1/06 ROHRBEARBEITUNG Es ist nicht ganz leicht, das Gebäude der Firma notierten Unternehmen hätten derartige Zah- „Wenn eine so junge Firma plötzlich ohne Kopf tubecut zu finden. Fast versteckt liegt es hin- len ein wahres Kursfeuerwerk ausgelöst. Doch ist, kann das schnell das Aus bedeuten. Wir ter den Bauten eines anderen Unternehmens. Stefan Schröder drängt es nicht an die Börse: haben also gemeinsam mit der Familie ZonEinen Empfang sucht man vergebens — in die „Was ich mache, das möchte ich auch behalten tar nach einer Lösung gesucht.“ So übernahm Büros gelangt man durch die Fertigung. Ein und nicht mit hunderttausend anderen teilen. Schröders Mitarbeiter Erik Köster für einige typisches Kleinunternehmen — könnte man Das Arbeiten nach den Vorschriften einer AG Zeit kommissarisch die Leitung des Untersagen. Oder auch nicht: Denn die moderne, lähmt alles — wir sind und bleiben ein solides nehmens. verspiegelte Fassade des Bürotrakts lässt erah- Familienunternehmen.“ Doch letztendlich wollte sich die Familie nen, dass hier ein etwas anderes Unternehmen Zontar ganz von der Firma trennen. „Mittelsitzt. Eines mit viel Zukunft: die Freiflächen Ein Schicksalsschlag fristig planten wir sowieso, mit einer eigesowohl in der Fertigung als auch im Büroteil Dabei hat die Geschichte des Unternehmens tra- nen Produktion in die Rohrlasertechnik sind auf Wachstum ausgelegt. „Und wir haben gisch begonnen: Jürgen Zontar, der Gründer einzusteigen. So haben wir dann tubecut weitere Flächen hinter der Halle, auf die wir der tubecut GmbH, verunglückte im Jahr 2003 übernommen — mitsamt allen Kunden, allen unsere Fertigung ausdehnen können“, zeigt tödlich. Seine gerade einmal vier Monate alte Lieferanten und der vorhandenen TUBEMATIC sich Stefan Schröder zukunftssicher. Und der Drei-Mann-Firma stand plötzlich ohne Füh- Rohrlaser-Anlage von TRUMPF.“ Ironie des Optimismus des geschäftsführenden Gesell- rung da. Damals war Schröder, der bereits Schicksals: Zu dem Zeitpunkt hatte Stefan schafters hat seinen Grund: eine Firma in der Blechverarbeitung besaß, Schröder bereits eine eigene Rohrlaser-Anlage Mit der Produktion von Rohrlaser-Kom- noch Kunde von tubecut. Mit den Rohrlaser- bei TRUMPF bestellt. „Damals hatten wir ponenten hat sein Unternehmen innerhalb teilen des Unternehmens wollte er sein Port- aber für eine zweite Maschine noch nicht eines Jahres ein Umsatzplus von 185 Prozent folio erweitern. Da dieses Angebot an seine genug Aufträge. Doch die Firma TRUMPF hat geschafft, den Mitarbeiterstamm um den Kunden mit dem Ende von tubecut sofort sich sehr kulant gezeigt und die erste Anlage Faktor 15 vervielfacht — bei einem börsen- wieder wegbrechen würde, reagierte er sofort: ohne Kosten für uns zurückgenommen.“ > Express 1/06 31 Blindtext, ommy nibh et nis dipis am, quis nis Nach einem Schicksalsschlag verkaufte die Familie Zontar tubecut. Heute sieht Daniel Zontar, Sohn des Gründers, seine Zukunft wieder hier. Blindtext, ommy nibh et nis dipis am, quis nis acincilis ni. Was kann aus so einem Rohr alles werden? Erik Köster hilft Kunden , die konstruktiven Potenziale auszuschöpfen. Der Umzug von Solingen in die neue Halle in Herstellung eines Anschweißrohrs mit dem La- nicht gegeben, da immer noch Lieferzeiten von Gütersloh Anfang 2004 war der letzte Schritt ser nur 8 Sekunden. In der klassischen Fertigung acht, zehn Wochen bei Bestellungen aus Chiin der Übernahme und stellte gleichzeitig den schafft der Meister es in dieser Zeit nicht einmal, na üblich seien. „Wenn bei uns 1000 Bauteile Start für die beeindruckende Erfolgsgeschichte seinem Stift Bescheid zu sagen… !“ Damit sind innerhalb einer Stunde durchlaufen, dann von tubecut dar. „Der Bedarf an Rohrlaserteilen auch die möglichen Kosteneinsparungen klar: bestellt der Kunde lieber bei uns, als dass er ist groß. Allerdings müssen viele Konstrukteure Der tubecut-Geschäftsführer nennt anhand die Produkte vielleicht 20, 30 Prozent billiger erst noch begreifen, was man mit dieser relativ eines Beispiels konkrete Zahlen: „Einer unserer bekommt, dafür aber mehrere Wochen warneuen Technologie im konstruktiven Bereich Kunden hatte für die Fertigung eines Bauteils ten muss.“ Und die Fertigung eines einzelnen machen kann.“ Hier kommt Erik Köster wieder einen Kostenaufwand von ungefähr 18 Euro Bauteils, wie es bei tubecut möglich ist, wäre ins Spiel. Heute ist er der Betriebsleiter bei tube- — wir können das ganze für 1,08 Euro machen. im Ausland sowieso nicht machbar. cut — und gleichzeitig berät er Kunden bei der Die Rohrlasertechnik revolutioniert die KonLeistung, die offensichtlich überzeugt: ZuKonstruktion mit Rohren. Köster: „Viele Kons- struktion damit auch bei der Kostenseite.“ letzt mussten die Mitarbeiter von tubecut in trukteure arbeiten mit Blechen, in die zunächst drei Schichten arbeiten, sieben Tage die Wodie erforderlichen Löcher und Ausschnitte ein- Outsourcing mal anders che. Mittlerweile hat Stefan Schröder eine gebracht und die dann zu C-Profilen gekantet Und so gewinnt Schröder, der selbst in ganz zweite Rohrlasermaschine in der Halle stehen. werden.“ Eine aufwändige und damit relativ teure Deutschland Kunden akquiriert und berät, „Wir sind froh, dass wir jetzt zwei haben. Die Vorgehensweise. „Wir versuchen daher, diese kontinuierlich neue Unternehmen hinzu. Out- TUBEMATIC Maschinen sind das Herzstück C-Profile durch Rohre zu ersetzen. Damit fällt sourcing mal gegen den Trend: Die Aufträge unseres Unternehmens.“ Und trotz der verder Abkantprozess komplett weg.“ Gleichzeitig gehen nicht in Billiglohnländer, sondern an doppelten Kapazität wird schon wieder zweiist die Genauigkeit von Bohrungen und Aus- ein junges Unternehmen aus Deutschland. schichtig gearbeitet. „Ohne die Mitarbeiter, schnitten wesentlich höher. Und gegenüber der „Wir punkten gegenüber Billiganbietern mit gleich ob im Büro oder in der Fertigung, wäre traditionellen Arbeitsweise mit Sägen, Bohren Flexibilität, Qualität und Technologie“, un- das Ganze nicht denkbar gewesen.“ Man sieht und Fräsen eines Rohres ist die Rohrlasertech- terstreicht Schröder. „In Osteuropa oder im Stefan Schröder an, dass er das ernst meint. nik sowieso konkurrenzlos schnell, wie Stefan asiatischen Raum ist bei Rohrlaserteilen kein „Hier achtet keiner auf die Minute. Wenn ein Schröder mit einem sehr zufriedenen Lächeln Wettbewerb spürbar, zumindest nicht für die dringender Auftrag da ist, dann wird gearbeitet. erklärt: „Wir brauchen zum Beispiel für die Lohnfertigung.“ Zudem sei die Flexibilität Da ziehen die Mitarbeiter voll mit.“ 32 Express 1/06 ROHRBEARBEITUNG Anwender Koventionell aus der Platine für Oder aus dem Rohr Sum18inEuro ? eumsandio eu feuguergelasert für aliquat. 1,08 Euro: Revolution os nos duis Ut irit niam, auch auf der Kostenseite. conse mincilit velit lore voluptat. Ut accum moloreros dunt. Blindtext, ommy nibh et nis dipis am, quis nis acincilis nim na. Stefan Schröder glaubt fest an tubecut. So fest, dass der Kunde zum Gesellschafter und Geschäftsführer wurde. Eine Familien-Geschichte Nur ein Problem brachte das schnelle Wachstum mit sich: es war äußerst schwierig, geeignete Fachkräfte zu finden. Und so sorgt Schröder jetzt selbst dafür, dass in Zukunft qualifizierter Nachwuchs zur Verfügung steht: Von den 30 Mitarbeitern sind drei Auszubildende — zwei im fertigenden Bereich und einer im kaufmännischen. Und hier schließt sich der Kreis: Daniel Zontar, Sohn des verstorbenen Firmengründers, wird bei tubecut zum Industriekaufmann ausgebildet. „In einem innovativen, wachsenden Unternehmen wie tubecut lernt man viel, die Ausbildung macht in diesem Team einfach Spaß.“ Er teilt die Begeisterung von Stefan Schröder, blickt genauso positiv in die Zukunft. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung will er ein Studium anhängen. Wobei noch nicht ganz sicher ist, in welche Richtung es gehen wird — Betriebswirtschaft oder Ingenieurwesen. „Oder vielleicht Wirtschaftsingenieur“, überlegt er. Auch danach sieht er sich weiter bei tubecut. Stefan Schröder denkt auch schon darüber nach, wie er ihm bei seiner weiteren Ausbildung helfen kann — vielleicht in Form einer Werkstudentenschaft. „Wir finden da schon einen Weg“, und schaut dabei zuversichtlich seinen Auszubildenden an. Die Leistungspalette von tubecut umfasst nicht nur die auf den beiden TUBEMATIC gefertigten Rohrkomponenten, sondern auch weiterführende Bearbeitungen. „Wir treten als Systemlieferant auf“, unterstreicht Stefan Schröder. So werden die Komponenten auf Wunsch anschließend geschweißt — tubecut ist ein anerkannter Schweißfachbetrieb nach DIN 18.800 und DIN 4113 — geschliffen, gestrahlt und oberflächenbeschichtet. „Der Kunde erhält bei uns ein komplettes Produkt. Das spart Zeit und entlastet den Kunden von KoordinierungsAufgaben.“ > Ihre Fragen beantwortet: Norbert Beier, Telefon: +49 (0)7156 303 – 398, E-Mail: [email protected] > Möglichkeiten mit Rohr-Konstruktionen Name: tubecut GmbH & Co. KG Gründung: 2003 Mitarbeiter: 30 Angebot: Bearbeitung von Rund- und Profilrohren in Längen von bis zu 6,0 m und Durchmessern von 16,0 bis 150,0 mm. Stahl und Edelstahl wird genauso bearbeitet wie Aluminium und Titan. Ausschnitte oder Schnitte werden individuell gelasert — in Einzeloder Serienfertigung. Durch weitere Bearbeitungsschritte — Schweißen, Schleifen, Strahlen, Lackieren — kann tubecut im Rahmen von OutsourcingProzessen die vollständige Teilefertigung übernehmen. Kunden: Die gesamte Metallindustrie, zur Zeit mit Schwerpunkt auf Möbelund Ladenbau. Kontakt: www.tubecut.de Express 1/06 33 Zum Glück im Osten Für sein Ostgeschäft hat Karl-Heinz Knoop Unternehmen in Polen, der Ukraine, Rumänien und der Russischen Föderation gegründet und Kooperationspartner in Ungarn, Estland und Litauen gefunden. 34 Express 1/06 Interview Links ein kleiner Ausschnitt dessen, was Knoops Kunden in den Silos (rechts) lagern: Getreide aller Art. Karl-Heinz Knoop hat Pioniergeist bewiesen. Und Gespür für die Ostmärkte. Der Gründer der Firma RIELA aus Riesenbeck verrät im Interview sein Erfolgsrezept. Herr Knoop, Sie haben unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erste Schritte nach Osteuropa gewagt. Besitzen Sie einen sechsten Sinn für Zukunftsmärkte ? Karl-Heinz Knoop: Nun, aufgrund der landwirtschaftlich geprägten Infrastruktur in Osteuropa und des großen Bedarfs an entsprechender Ausrüstung war es geradezu ein Muss, sich näher mit diesen Märkten auseinander zu setzen. Wurde Ihr Mut denn belohnt ? Knoop: Ja. Das sehen Sie schon an den Unter nehmen, die wir in Polen, in der Ukraine sowie in Rumänien und in der Russischen Föderation gegründet haben. Parallel dazu kooperieren wir mit Partnern in Ungarn, Estland und Litau en. Ein klarer Gradmesser ist unser gestiegener Exportanteil. Er liegt mittlerweile bei etwa 75 Prozent. Gibt es besondere Gründe für Ihren Erfolg ? Knoop: In erster Linie ist die Qualität der an gebotenen Produktlinie ausschlaggebend. Und dass wir die Wünsche der Kunden in den Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns stellen. Wir befassen uns natürlich auch mit den Strukturen und Gegebenheiten des betreffen den Marktes. Zudem halte ich stark motivierte Partner für sehr wichtig. Die bekomme ich, indem ich sie jeweils zu 50 Prozent an „ihrer“ Auslandsgesellschaft beteilige. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist unser guter Service. Doch wie bringen Sie Ihr Ziel, Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern und gleichzeitig neue in Osteuropa zu schaffen, unter einen Hut ? Knoop: Mit unseren zunehmenden Aktivitäten in den osteuropäischen Absatzmärkten stieg die Nachfrage nach unseren Produkten erheblich an. Dieses Wachstum konnten wir nicht allein vom Standort Riesenbeck aus bewältigen. Deshalb schufen wir zusätzliche Arbeitsplätze. Und zwar vornehmlich im Ausland. Da die Transportwege für komplette Anlagen sonst zu lang wären. Aber durch die neuen Jobs im Osten garantieren wir auch Beschäftigung in Deutschland. Denn wir setzen auf ein Konzept der konsequenten Arbeitsteilung. Die komplexe und teilweise komplizierte Fertigung von Komponenten bleibt in Riesenbeck. Die lohnintensiven Endmontagen werden dagegen von den RIELA Betrieben in Osteuropa übernommen. Und wie haben sich die Mitarbeiterzahlen seit Beginn Ihres Ostengagements entwickelt ? Knoop: In den ausländischen Gesellschaften sind inzwischen doppelt so viele Mitarbeiter tätig wie in Riesenbeck. 80 in Polen, je 20 in Rumänien und Russland sowie zehn in der Ukraine. Auch in Riesenbeck wächst die Zahl — ausgehend von derzeit 65 Beschäftigten — ständig. Was erwartet die osteuropäische Landwirtschaft eigentlich von Ihren Technologien ? Knoop: Made in Germany ist dort nach wie vor ein Gütesiegel. Daraus ergibt sich eine Erwartungshaltung, der wir mit qualitativ hochwertigen Produkten entsprechen müssen. Daneben wird primär auf einen funktionierenden Service Wert gelegt. > Express 1/06 35 Interview Fertigung in Riesenbeck: Hier werden die komplexeren Komponenten gefertigt. Montiert wird dann kundennah im Ausland. „Die Chemie sollte stimmen. Denn für weitere Geschäfte ist man auf Empfehlungen angewiesen.“ Haben Sie für alle osteuropäischen Länder eine spezielle Vertriebsstrategie entwickelt ? Knoop: Sicher. Jeder Markt stellt spezifische Anforderungen. Das gilt selbstverständlich auch für die Länder Osteuropas. Sie finden in den einzelnen Ländern unterschiedliche Anla genkonzepte und Projektgrößen. Ebenso Eigen heiten in der Mentalität. Voraussetzung für einen dauerhaften Erfolg ist eine enge Vertrau ensbasis. Die Partner müssen sich gegenseit ig respektieren. Und die Chemie sollte stimmen. Denn für weitere Geschäfte ist man auf Empfeh lungen angewiesen. Und auf nahezu freund schaftliche Verbindungen. War zum Erreichen Ihrer Ziele viel persönlicher Einsatz nötig ? Knoop: Ohne ein direktes Engagement des Firmeninhabers ist es sehr schwer, Fuß zu fassen. Grund dafür sind historisch geprägte Gesellschaftsstrukturen. Liegen schon neue Strategien in Ihrer Schublade, mit denen Sie Ihre Erfolgspolitik im Osten langfristig absichern wollen ? Knoop: Wir können uns nur mit Fachkompe tenz, besseren Lösungsansätzen und mehr Qualität durchsetzen. Zumal in den großen Ostmärkten der gesamte internationale Wettbewerb agiert. Und weil unsere Preise oft höher sind. Im Übrigen bleiben wir bei unserem bewährten Konzept. Das heißt, wir zeigen unsere Produkte auf allen bedeutenden Messen. Und wir bauen unser Vertriebsnetz weiter aus. Wir schauen aber auch über unseren Tellerrand hinaus und klopfen bereits heute Chancen in Usbekistan, Kirgisien, Indien, Vietnam und Thailand ab. Das können schon morgen wichtige Absatzmärkte sein. Ermuntert werden wir dazu durch Starterfolge in China und Korea. Herr Knoop, wie wir hörten, sind Sie auch mit Ihrem Herzen im Osten angekommen. Stimmt es, dass Sie dort soziale Projekte fördern ? Knoop: Bei meinen zahlreichen Aufenthalten im osteuropäischen Ausland fielen mir Missstände im medizinischen und sozialen Bereich auf. Um effektiv humanitäre Hilfe leisten zu können, gründete ich zusammen mit gleich gesinnten Kaufleuten, Ärzten und Juristen einen gemeinnützigen Verein. Mit dessen Spendengel dern helfen wir beispielsweise Krankenhäusern, Ärzten und sozialen Einrichtungen. Vor allem kümmern wir uns aber um die Belange der dort lebenden Kinder. > Mit starker Sogwirkung Als RIELA plante, in eine Laserschneidanlage TRUMATIC L 3030 zu investieren, war eine durchgängige Automationslösung gefragt. Im Hinblick auf das Be- und Entladen sowie das Lagern der Blechtafeln ließ sich diese Forderung durch einen LiftMaster und ein TRUMPF Kompaktlager TKL erfüllen. Was aber sollte mit dem Papier geschehen, das bei Aluminium- und Edelstahlblechen zum Schutz der Oberflächen zwischen den empfindlichen Tafeln liegt ? RIELA wollte diese Verfahrensstufe ebenfalls automatisieren. TRUMPF lieferte daraufhin eine Papierabsauganlage mit Zusatznutzen: Nachdem der LiftMaster eine Aluminiumtafel vom Stapel gehoben hat, wird das Papier nicht nur weggeblasen und abgesaugt, sondern auch gleich gehäckselt und in einen Container entsorgt. > Nacherntetechnik für Getreide und Mais Name: RIELA Karl-Heinz Knoop e. K. Ort: Riesenbeck Gründung: 1972 Kontakt: 36 Express 1/06 www.riela.de Eine Frage … „Warum sind Familienunternehmen modern, Herr Dr. Kormann?“ E ine Zeit lang standen die Familienunterneh men etwas außerhalb des Zeitgeistes. Heute stehen sie fast über Gebühr im Interesse der Medien. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen hat die Öffentlichkeit genug von schlechten Sitten, die in manchen Skandalen bei Börsen gesellschaften offenbar wurden. Zum anderen finden vermehrt die Statistiken in den Medien Beachtung, die beweisen, dass es vor allem die mittelständischen und die großen Familienunternehmen sind, die Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen. Nicht zuletzt mag die größere Beachtung von Familienunternehmen in der Öffentlichkeit auch damit zu tun haben, dass ihr „Besonders-Sein“ — gerade im Kontrast zu Börsengesellschaften — von exponierten Vertretern dieser Familiengesellschaften reflektiert, ausgesprochen und damit auch zitierfähig wird. Die TRUMPF Gruppe entwickelt sich geradezu zum Prototyp der „gu ten“ Familiengesellschaft; zum „Modemittelständler“, wie Professor Leibinger in leichter Selbstironie sagt, oder eben auch zum „Modellmittelständler“, wie ich und viele Kollegen sagen würden. Es ist richtig und wichtig, darüber zu reden, dass Mittelständler sehr gute Unternehmen sein können. Aus meiner Sicht, der eines nichtfamilienzugehörigen, mit dem Management beauftragten Unternehmers, hängt das Potenzial des Familienunternehmens nicht ausschließlich davon ab, ob Familienmitglieder die Aufgabe der Unternehmensleitung übernehmen können. Es hängt allerdings immer davon ab, ob die Familiengesellschafter so loyal zu ihrem Unternehmen stehen, sich so mit ihm identifizieren können, dass sie das Unternehmen auf Dauer „tragen“, seine Kultur und seine Entwicklung mit verantworten. Familienunternehmen sind befreit von irref ührenden Ablenkungen. Sie müssen den wechselnden Investoren nicht ständig zukünftige Erfolge verheißen. Dieser fehlende Rechtfertigungsdruck könnte freilich die Gefahr mit sich bringen, dass ein Unternehmen zu wenig sensibel für die Veränderungserfordernisse wird. Daher muss natürlich auch der Familienunternehmer die Sensoren entwickeln, die ihm Impulse durch gutes Beispiel, Neuerungen, modellhaftes Vorgehen vermitteln. Nur durch Kontakte zu anderen erfolgreichen Unternehmen und Unternehmern kann man lernen. Dabei orientiert sich der mittelständische Unternehmer vorzugsweise an seinesgleichen. Dazu gehören natürlich auch die Mitbewerber in der Branche. Jeder Unternehmer sucht aber auch Orientierungskontakte, die frei von jedem direkten wirtschaftlichen Interesse sind, Dr. Hermut Kormann, Vorsitzender des Vorstandes der Voith AG Heidenheim, schätzt Familienunternehmen. „Es ist richtig und wichtig, darüber zu reden, dass Mittelständler sehr gute Unternehmen sein können.“ einfach weil es ein Gewinn ist, zu erfahren, wie andere respektierte Kollegen denken und handeln. So gesehen gibt es einen eigenen Mikrokosmos der Öffentlichkeit von Familienunternehmen, die sich gegenseitig respektieren, Meinungen abgleichen und voneinander lernen. Diese Kontakte sind Gespräche bei den verschiedensten Treffen, aber auch die aufmerksame Lektüre der jeweiligen Geschäftsberichte oder anderer Veröffentlichungen. Und ein besonderer Vorzug ist der Besuch vor Ort, das Erleben guter Praxis in dem Unternehmen der Kollegen. Das Aneinander-Orientieren ist aber noch wichtiger auf der Ebene der Werte und ihrer Umsetzung in der Unternehmensstrategie. Es ist wichtig, zu erfahren, wovon ein Unterneh merkollege überzeugt ist und wie ihn diese Überzeugung zum Erfolg führte. Diese Erfah rung wird vorzüglich über die persönliche Nähe vermittelt: Man kennt und respektiert sich. Nur auf einer solchen Basis lässt sich eine PR-Mitteilung von einer wirklichen unternehmerischen Erfahrung unterscheiden. Und es ist wichtig, zu erfahren, dass eine mutige und lange Zeit konsequent durchgehaltene Innovationspolitik eben auch wirtschaftlich unerhört erfolgreich ist. Ich halte es für die Verpflichtung eines Unternehmers, so viel wie irgend möglich Erfahrungen auszuwerten und — da das eigene kurze Berufsleben dazu nicht reicht — auch die Erfahrung anderer erfolgreicher Unternehmer zu verstehen. Dr. Hermut Kormann ist Vorsitzender des Vorstandes der Voith AG Heidenheim. Gemeinsam mit acht anderen Unternehmen gründete die Voith AG 2005 die Wissensfabrik Deutschland. Express 1/06 37 Charaktere Impressum Petra Staudinger: Sterne der Gastlichkeit TRUMPF Express 1 / 06 Magazin zur Blechbearbeitung Herausgeber TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG Johann-Maus-Straße 2 71254 Ditzingen www.trumpf.com Verantwortlich für den Inhalt Hans-Jochen Beilke Chefredaktion Martin Lober +49 (0)7156 303-428 [email protected] Beratung Helmut Ortner Redaktion pr+co. gmbh, Stuttgart Norbert Hiller Martin Reinhardt Gestaltung und Produktion Wohlfühlen bei TRUMPF Petra Staudinger ist Kopf, Gesicht und Herz des TRUMPF Gästekasinos pr+co. gmbh, Stuttgart Gernot Walter Markus Weißenhorn Martin Reinhardt Reproduktion Reprotechnik Herzog GmbH, Stuttgart Ihre Wiege stand im elterlichen Gasthaus mit großem Festsaal im schwäbischen Remstal. Ihr Berufsweg führte sie durch die Sternegastrono mie in Deutschland und Großbritannien bis auf ein Sechs-Sterne-Kreuzfahrtschiff und ins einzige Sieben-Sterne-Hotel der Welt, ins Burj al Arab. Von Dubai führte ihr Weg nach Ditzingen. Seit Januar 2005 leitet Petra Staudinger, 31, das Gästekasino bei TRUMPF. Wie in der Sternegastronomie gilt auch hier: Gastlichkeit ist oberstes Gebot. Dabei legt Petra Staudinger Wert auf den eigenständigen Charakter des Gästekasinos: „Wir wollen nichts kopieren, son dern den Stil des Hauses TRUMPF unterstreichen. Gäste, die hierher kommen, erwarten etwas Besonderes. Diese Erwartung zu erfüllen, ist unser Auftrag.“ Ein Auftrag, der Petra Staudinger täglich antreibt. Ob beim Einkauf oder der behutsamen Umgestaltung des Ambientes im Kasino: Was zählt, ist das Detail. Ist die klei ne Aufmerksamkeit, die den Aufenthalt zum Erlebnis macht. Petra Staudinger: „Wir wollen, dass sich unsere Gäste rundherum wohl fühlen.“ Dass sie 38 Express 1/06 dabei mit vielen internationalen Besuchern aus unterschiedlichsten Kulturkreisen in Kontakt kommt, ist ihr täglicher Gewinn. Mit sechs Mitarbeitern kümmert sie sich um das leibliche Wohl ihrer Gäste bei Konferenzen, Veranstaltungen oder Verkaufsgesprächen. Nor malerweise sind es täglich 30 bis 40 Gäste, bei der Hausmesse INTECH aber auch schon einmal bis zu 350 Personen aus der ganzen Welt. Und da ist dann neben dem Umgang mit verschiedenen Kulturen insbesondere die Ko ordination der Räumlichkeiten eine Heraus forderung, die Petra Staudinger routiniert bewältigt. Ausgleich findet die gelernte Köchin und Hotelfachfrau dann bei dem, was sie selbst tagtäglich leistet — bei einem guten Essen im Kreis von Freunden. > Weitere Informationen: Petra Staudinger, Telefon +49 (0)7156 303 –212, E-Mail: [email protected] Herstellung frechdruck GmbH, Stuttgart Autoren Norbert Hiller Wolfgang Klingauf Nadine Leimbrink Olaf Meier Martin Reinhardt Stefan Schanz Jürgen Warmbold Fotografie KD Busch Oliver Graf Claus Langer Udo Loster Sprungbrett für den Wissensvorsprung Die Bildungspartnerschaften der Wissensfabrik Die Wissensfabrik ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die den Standort Deutschland stärken und die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit fördern. Die Mitgliedsunternehmen unterstützen mit vielfältigen, regionalen Projekten das qualitative Bildungsangebot in Schulen und Kindergärten. Mit einer Partnerschaft sichern Sie den Kindern von heute das Wissen von morgen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.wissensfabrik-deutschland.de Express 1/06 39 Gold mit Blech Die Fumic-Brüder aus Kirchheim / Teck gehören zur Welt elite der Mountain-Biker. Die beiden profitieren dabei von der Nachbarschaft zur Lasertechnik Rädisch GmbH. Dort werden die exklusiven High-End-Bremsscheiben für den Fumic-Rennstall und seinen Bremsen-Partner entwickelt und gefertigt. Extrem leichte Bauteile, die auch bei über 80 km/h und mehr als 500 Grad Celsius noch absolut rund laufen und höchsten Belastungen Stand halten müssen. Produziert werden die Bremsscheiben bei Rädisch mit einem 6-kW-Flachbettlaser von TRUMPF. Nur dieses Verfahren ermöglicht die Fertigung hochpräziser Bauteile mit minimalsten Gefügespannungen. So kommt es, dass für die beiden Ausnahmefahrer nicht nur Gold allein zählt. Blech macht manche Siege erst möglich.