ABB about 03-2016
Transcription
ABB about 03-2016
3 | 16 about Das Kundenmagazin von ABB Deutschland Rekordröhre durch die Alpen Gotthard-Basistunnel | 06 Zuverlässige Energieversorgung und hohe Sicherheit mit ABB-Technik Produkte und Innovationen | 34 Neuheiten aus dem Angebot von ABB Impulse | 40 Musterbeispiel für die Fabrik von morgen Foto Titel: AlpTransit Gotthard AG Foto links: AlpTransit Gotthard AG; Seite 3 links: Carolin Jacklin; Seite 3 rechts: GIFAS ELECTRIC GmbH Inhalt Unser Titelbild Rund 40 m liegen die zwei parallelen Röhren des Gotthard-Basistunnels auseinander, die alle 325 m durch Querstollen miteinander verbunden sind. Ab 11. Dezember 2016 sollen hier täglich insgesamt rund 300 Reise- und Güterzüge verkehren. 06 about Ulrich Spiesshofer CEO ABB Im Netz 2 ABB about 3 | 16 Rekordröhre durch die Alpen Der Gotthard-Basistunnel ist ein wahres Jahrhundertprojekt mit Vorzeigecharakter – auch dank innovativer Technologien von ABB. 3 |16 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, derart bedeutende Ereignisse stehen in der europäischen Bahngeschichte selten an: Am 1. Juni 1882 nahm die Gotthardbahn-Gesellschaft den Bahnverkehr durch den Scheiteltunnel auf. Der Bau dieses alpenquerenden Tunnels war damals eine beispiellose Ingenieurleistung, die Europa ein gutes Stück zusammenbrachte. Auf den Tag genau 134 Jahre später wurde nun der neue Gotthard-Basistunnel eröffnet. Genau wie damals ist es heute wieder der längste Eisenbahntunnel der Welt. Es ist eine Pionierleistung mitten in Europa, welche die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Kontinents signifikant fördert, indem die Transportkapazität der steigenden Nachfrage Rechnung trägt. Auch für unser Unternehmen als Technologieführer ist die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels für die erste Flachbahn durch die Alpen ein weiterer Meilenstein. Wir alle bei ABB sind stolz, dass wir mit innovativen Lösungen unseren Anteil zum Gelingen des Jahrhundertbauwerks beitragen durften. Erfahren Sie in dieser about-Ausgabe ab Seite 6 mehr über die ABB-Leistungen – etwa über die Stromversorgung des Tunnels und über die energieeffiziente und zuverlässige digitale Steuerung für das leistungsstärkste Ventilationssystem der Welt – gewissermaßen über die Muskeln und die Lunge für den Rekordtunnel. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe der about! Ihr Per QR-Code direkt zum Digital-Magazin Die digitale about im frischen Design und mit zusätzlichen Features unter abb-kundenmagazin.de Inhalt 22 13 11 Mit dem SDM600 von ABB gehört das händische Sammeln von Störschrieben für die Stadtwerke München der Vergangenheit an. Rekordröhre durch die Alpen Innovative ABB-Technologie auf 57 km im Gotthard-Basistunnel „Ein Jahr früher als geplant“ Andreas Meyer, CEO der SBB AG, im Interview zur Eröffnung des Mammutprojekts 24 26 27 28 12 30 14 15 Deutsch-dänische Kurzkupplung Kriegers Flak: Hightech im Nordosten Schneller Zugriff auf Störschriebe Vom Umspannwerk direkt auf den Schreibtisch Trainingsschaltanlage für Thüringer Energie AG Alles andere als Standard Neues Isoliergas AirPlus Gute Alternative fürs Klima Wasserkraft sicher ins Netz Lukas Anlagenbau bringt Energie zum Fließen Prozessautomatisierung Energietechnik 13 31 32 Von Cottbus nach Chile Rekordband für Rekordmine Neuer Antrieb für Tagebau Absetzer wieder in Hochform Topqualität für Feinpapier Papierqualität rauf, Umrüstzeiten runter Qualitätsmanagement senkt Emissionen Bessere Kohle für Serbiens Strom Datenanalyse für optimale Leistung der Produktion Prozesse ganzheitlich im Blick Wasserschutzgebiet ABB-Dienstleistungen zum Schutz der IT-Anlagen Produkte Fertigungsautomatisierung 34 16 Impulse 18 19 20 22 In den Unterflurverteilern von GIFAS sorgen ABB-Komponenten seit mehr als 15 Jahren für optimierte Verteilabläufe. Schneller Zugriff auf Störschriebe Fokus 06 Energie aus dem Untergrund Leichter schweißen ABB-Roboter fertigen Autoteile für ArcelorMittal Extruder spart Energie Radius setzt auf Synchronreluktanzmotor Lernen am UFES-Exponat Aktiv gegen Störlichtbögen Roboter veredeln Kunststofftanks Volltanken mit ABB Energie aus dem Untergrund Unterflurverteiler von GIFAS mit ABB-Technik Neuheiten aus dem Angebot von ABB 40 Varianz mit Effizienz Neue Montagelinie im Zeitalter von Industrie 4.0 04 42 43 Nachrichten Blickpunkt Leserservice, Impressum ABB about 3 | 16 3 Nachrichten Leinen los mit ABB Ein spektakuläres Feuerwerk begleitete die Taufe des neuen Luxusliners AIDAprima am 7. Mai im Hamburger Hafenbecken. Schiffe der AIDA-Flotte – mit dem Energie-Monitoring- und Managementsystem EMMA ausgerüstet. Angetrieben wird der neue Luxusliner von zwei ABB-Azipod-XOAntriebssystemen der neuesten Generation und vier Turboladern. Darüber hinaus lieferte ABB Generatoren, Transformatoren sowie Mittelspannungsantriebe, die das Schiff sicher und zuverlässig mit Energie versorgen. Die AIDAprima ist um ein Drittel größer als die jüngsten sieben Schiffe der AIDA-Flotte und mit einer Kapazität von 3.300 Passagieren eines der größten Schiffe auf dem europäischen Markt. Auch das derzeit größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die 362 m lange und 65 m hohe „Harmony of the Seas“ der US-amerikanischen Reederei Royal Caribbean, startete im Mai zu seiner Jungfernfahrt – ebenfalls angetrieben von drei ABB-Azipods. Erdgas aus Emden Emden. Ende Mai wurde in Emden nach dreijähriger Bauzeit ein neues Erdgasterminal eröffnet. Der norwegische Konzern Gassco hat die neue Anlage auf einem rund 60.000 m 2 großen Areal errichtet. ABB rüstete die Erdgasanlandestation als Main Automation Contractor automatisierungstechnisch aus. Besondere High4 ABB about 3 | 16 lights des Projekts waren die Integration des Process Control and Data Acquisition Systems und der Sicherheitssysteme in einem gemeinsamen ABB-Leitsystem 800xA für die Standorte Emden und Dornum sowie die Lieferung eines Operator Training Simulators und eines CO2-Emission-Monitoring-&-Reporting-Systems. Das neue Gasterminal ersetzt ein fast 40 Jahre altes Terminal und wird auf Jahrzehnte entscheidenden Anteil an der sicheren Versorgung von Deutschland und Europa mit Erdgas aus der Nordsee haben. Weitere Infos: tiny.cc/gassco-emden-project Foto Seite 4: AIDACruises; Foto Seite 5 unten: Solar Impulse/ Revillard/ Rezo.ch Hamburg. Die AIDA-Flotte begrüßt ein neues Mitglied in ihrer Familie: Am 7. Mai wurde das neue Flaggschiff AIDAprima im Hafen von Hamburg feierlich getauft, um anschließend in See zu stechen. Mit an Bord: innovative Energie-, Automatisierungs- und Antriebstechnik von ABB. Die AIDAprima setzt mit ihren Produktinnovationen und in Sachen Umweltfreundlichkeit neue Maßstäbe. ABB hat den neuen Kreuzfahrtriesen – wie alle anderen zehn Nachrichten kurz notiert Rekord in Ratingen SVIA übernommen ABB hat das schwedische Unternehmen SVIA, einen führenden Hersteller von Roboterzellen für die automatisierte Maschinenbedienung, übernommen und erweitert damit das Produktportfolio. Die wegweisen den Automationslösungen aus Schweden ergänzen das weltweit führende Robotergeschäft von ABB optimal. Weitere Infos: tiny.cc/ABB_SVIA Ausgezeichnete Energietechnik Beim Deutschen Rechenzentrumspreis belegte ABB mit der Energieversorgungslösung MNS-Up den dritten Platz in der Kategorie Energie technik. Das kompakte und sichere Energieversorgungssystem ist modular und skalierbar; es lässt sich in 100-kW-Schritten an den effektiven Leistungsbedarf anpassen. MNS-Up kommt mit etwa 10 % weniger Komponenten als eine vergleichbare, nicht integrierte Lösung aus. Das reduziert die Kosten und vereinfacht Installation wie auch Service. Weitere Infos: tiny.cc/mns-up Normen-Udpate Die Norm EN ISO 13849-1 – gültig für sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen – wurde revidiert, um deren Anwendbarkeit und Lesbarkeit zu verbessern. Eine wesentliche Änderung ergibt sich bei Subsystemen der Kategorie 4: Der MTTFd-Wert (Mean time to dangerous failure) pro Kanal wurde von 100 auf 2.500 Jahre erhöht. So können mehrere Perfomance-Level-e-Subsysteme kombiniert werden, ohne auf einen Performance Level d abzusinken. Weitere Infos: [email protected] Die Herstellung der Vakuum-Schaltkammern am Standort Ratingen erfolgt unter hochreinen Bedingungen. Ratingen. In der ABB-Fabrik für Mittelspannungsprodukte vor den Toren Düsseldorfs ist im April die 5.000.000ste Vakuum-Schaltkammer vom Band gelaufen. In den vergangenen Jahren haben die Mitarbeiter vor Ort die Fertigungsprozesse und die Leistungsfähigkeit der Vakuum-Schaltkammern kontinuierlich weiterentwickelt. Mit dem innerstädtischen Umzug des Werks 1999 an den heutigen Standort steckte man sich eine Fertigungskapazität von 100.000 Vakuum-Schaltkammern pro Jahr als Ziel. Heute produziert ABB in Ratingen jähr- lich mehr als 400.000 dieser HightechProdukte unter Reinraumbedingungen. Die Stromunterbrechung im Vakuum ist zurzeit das weltweit am häufigsten eingesetzte Schaltprinzip in der Mittelspannung. Das ABB-Portfolio umfasst Vakuum-Schaltkammern für Spannungen von 7,2 kV bis 40,5 kV und für Kurzschlussströme bis 63 kA. Sie bilden das Herzstück von Mittelspannungsschaltanlagen und sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Mittelspannungsverteilnetzes. Weitere Infos: tiny.cc/schaltkammern Solarflugzeug fliegt weiter Hawaii. Der Schweizer Sonnenflieger „Solar Impulse 2“ hat seine Weltumrundung fortgesetzt. Fünf Tage und Nächte dauerte der Überflug von Japan nach Hawaii. Anschließend war das Solarflugzeug fast drei Tage nonstop unterwegs und legte auf dem Weg nach San Francisco mehr als 4.300 km zurück. Inzwischen hat das Flugzeug den amerikanischen Kontinent überquert und ist von New York zur Atlantiküberquerung in Richtung Sevilla gestartet. Von dort geht es weiter nach Abu Dhabi. Mit der Weltumrundung will das Team von Solar Impulse – unterstützt von ABB – die Möglichkeiten der umweltfreundlichen Solarkraft verdeutlichen. Ein Ziel der Technologiepartnerschaft von ABB mit Solar Impulse ist es, aufzuzeigen, dass mit intelligenten und nachhaltigen Technologien, Wirtschaftswachstum von Umweltbelastungen entkoppelt werden kann. Weitere Infos: tiny.cc/solarimpulse Auch über die Golden Gate Bridge in San Francisco flogen die Piloten im Sonnenflieger. ABB about 3 | 16 5 Fokus Der Anfang Juni eröffnete GotthardBasistunnel ist ein Jahrhundertbauwerk. Auf einer Strecke von 57 km unterquert der Zugverkehr den Alpenhauptkamm – Basel und Mailand rücken eine Stunde näher zusammen. Innovative Technologien von ABB tragen ihren Teil zum langfristigen Erfolg der neuen zentralen Verkehrsader mitten in Europa bei. 6 ABB about 3 | 16 Z wischen der ersten Sprengung am 4. November 1999 und der Eröffnung am 1. Juni 2016 liegen 17 lange Jahre: Der Bau des Gotthard-Basistunnels ist ein grandioses Verkehrsprojekt. Die Schweiz hat jetzt großzügig gefeiert und ihre Werte wie Innovation, Präzision und Zuverlässigkeit in die Welt hinausgetragen. „Wir freuen uns, von Ende 2016 an den längsten Eisenbahntunnel der Welt zu betreiben“, sagt Andreas Meyer, CEO der SBB AG (Interview S.11). „Dass wir den Tunnel im Budget und sogar ein Jahr früher als ursprünglich geplant eröffnen können, ist nicht zuletzt Ausdruck des guten Schweizer Projektmanagements.“ Foto Seite 6: picture alliance / dpa; Foto Seite 7 unten: AlpTransit Gotthard AG Rekordröhre durch die Alpen Fokus 01 Erfolgreiche Testfahrten: Bis im Dezember 2016 der reguläre Bahnbetrieb beginnt, durchfahren Testzüge tausendfach den 57 km langen Gotthard-Basistunnel. 01 02 Am ersten Juniwochenende wurde das Rekordprojekt nach 17 Jahren mit einem großen Volksfest eröffnet. Auch ABB war mit zwei Pavillons vertreten. Das ABBManagement eröffnete die Ausstellung: Edgar Keller, Bernhard Jucker, Ulrich Spiesshofer, Peter Voser und Remo Lütolf (v. l.). 03 Sicherheit im Test- und Normalbetrieb: Produkte von ABB sorgen dafür, dass im Tunnel auch im Notfall nicht das Licht ausgeht. 02 03 Über 80 000 Gäste feierten am ersten Juniwochenende auf den Festplätzen nördlich und südlich des 57 km langen Tunnels. Gründe zur Freude gibt es reichlich: Wenn im Jahr 2020 alle begleitenden Projekte – insbesondere der Ceneri-Basistunnel – für die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) abgeschlossen sein werden, wird sich die Reisedauer zwischen Basel und Mailand um 60 Minuten verringern und die Kapazität für Gütertransporte wird um fast 50 % wachsen. Fahrplanmäßig ab Dezember 2016 Nach dem Feiern beginnt wieder die Arbeit: Bevor am 11. Dezember 2016 in den neuen Röhren der reguläre Bahn- betrieb beginnt, müssen zunächst noch Tausende Testfahrten absolviert werden. „Die SBB ist verantwortlich dafür, dass alle Züge sicher, zuverlässig und pünktlich verkehren“, sagt Andreas Meyer. „Bis zur Inbetriebnahme gibt es Millionen von Details zu regeln, Tausende von Nachweisen zu erbringen, akribische Testreihen durchzuführen und zahlreiche Bewilligungen zu erarbeiten.“ Schon im Jahr 1947 hatte Carl Eduard Gruner, Ingenieur und Verkehrsplaner, die visionäre Idee eines Gotthard-Basistunnels als Teil eines Schnellbahnsystems skizziert. 2016 ist die Idee Wirklichkeit geworden: 28,2 Mio. t Gestein wurden herausgebrochen, um die Rekorddop- pelröhre zu schaffen. Zu Spitzenzeiten arbeiteten ungefähr 2.400 Menschen in drei Schichten rund um die Uhr. Für die beiden Hauptröhren und die dazugehörigen Sicherheits-, Lüftungs- und Querstollen wurden insgesamt 152 km Röhren unter zum Teil schwierigsten geologischen Bedingungen gebohrt. Der Tunnel erreicht eine maximale Höhe von 550 m – damit rollt der Bahnverkehr auf einer Flachbahn praktisch ohne Steigung und Gefälle unter dem Alpenhauptkamm hindurch. Die Strecke von Altdorf nach Bellinzona verkürzt sich um 30 km. Die effektiven Gesamtkosten des Gotthard-Basistunnels betragen CHF 12,2 Mrd. Die gesamte NEAT mit Lötschberg-, GottABB about 3 | 16 7 Fokus „Damit im Tunnel künftig alles reibungslos abläuft, trägt ABB mit wesentlichen Technologien zum Betrieb des Bahnverkehrsmonuments bei.“ hard- und Ceneri-Basistunnel erfordert Investitionen in Höhe von CHF 23 Mrd. Als Gegenwert wird Mitteleuropa in der endgültigen Ausbaustufe der NEAT von 2020 an eine Nord-Süd-Bahnverkehrsachse von sehr hoher Leistungsfähigkeit besitzen: Mehr als 20 Mio. Menschen allein im Einzugsgebiet zwischen Süddeutschland und Norditalien profitieren vom Gotthard-Basistunnel. Die Zugverbindungen werden schneller, zuverlässiger und pünktlicher. Mit 250 km/h durch den Berg Personenzüge werden auf der NordSüd-Achse im Halbstundentakt verkehren und im Tunnel in der Regel mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h fahren; möglich sind künftig bis zu 250 km/h. Während des Endausbaus der NEAT bis 2020 wird die Verkürzung der Reisezeit zwischen Basel und Mailand um eine Stunde schrittweise spürbar. Dem Güterverkehr bringt die Flachbahn durch den Gotthard große Vorteile: Sie erlaubt längere Züge mit größerem Gewicht und weniger Loks sowie kürzere Fahrzeiten. Die Effizienz und Zuverlässigkeit im Schienengüterverkehr steigt – die Schiene wird konkurrenzfähiger. Die Transportkapazität nimmt zu: Pro Tag können bis zu 260 Güterzüge fahrplanmäßig verkehren; auf der historischen Bergstrecke waren es maximal 180. Güterzüge werden künftig auf ihrem Weg durch die Schweizer Alpen keine zusätzliche Schiebelok mehr brauchen; zeitintensive Rangiermanöver entfallen. Die für die Zukunft „Mehr Zug für die Zukunft“ – ABB ist Hauptpartnerin des Projekts „Gottardo 2016“. In einer Lok 2000 im ABB-Design steuern Ulrich Spiesshofer (CEO ABB) und Andreas Mayer (CEO SBB) gemeinsam eine erfolgreiche Zukunft an. 01 8 ABB about 3 | 16 erwartete Zunahme von Warentransporten im Nord-Süd-Verkehr lässt sich so bewältigen. Bahntechnik mit Tradition Damit im Tunnel künftig alles reibungslos abläuft, trägt ABB mit wesentlichen Technologien zum Betrieb des Bahnverkehrsmonuments bei: mit der Steuerung der lebensnotwendigen Tunnellüftung, der Energieversorgung der Infrastruktur und der unterbrechungsfreien Stromversorgung für die Erhaltungs- und Interventionszentren. Damit folgt ABB einer Tradition: Bereits 1903 elektrifizierte die damalige BBC den 20 km langen Simplontunnel zwischen Brig (Schweiz) und Iselle di Trasquera (Italien) auf eigene Kosten und Risiken – als Denkanstoß für die SBB. Die später von BBC übernommene Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) zeichnete 1920 für die Elektrifizierung des 1882 eröffneten Gotthard-Scheiteltunnels verantwortlich. Ebenfalls von MFO kamen zu dieser Zeit die elektrischen Gotthard-Lokomotiven, die Kultstatus unter den Schweizer Bahnfahrzeugen erlangten, insbesondere die grünen, „Krokodile“ genannten, Güterzugloks. Stärkste Lüftung der Welt Eine wesentliche ABB-Leistung im neuen Gotthard-Basistunnel ist die Lüftung. Acht Lüftungsventilatoren mit insgesamt 15,6 MW Leistung in den beiden Lüftungszentralen Sedrun und Faido bilden gemeinsam mit 24 Strahllüftern, die Fokus direkt in den Tunnelröhren nahe der Portale Erstfeld und Faido angebracht sind, die stärkste Lüftung der Welt. In einem Konsortium mit der TLT-Turbo GmbH lieferte ABB die Mittelspannungs- und Niederspannungsverteilung inklusive Antriebstransformatoren und Umrichtern ACS1000 sowie Niederspannungskomponenten. Auch das Steuerungssystem mit Kopfrechnern stammt von ABB. Über die Feldebene, welche mit Controllern AC 800M bestückt ist, und die beiden Kopfrechner in Sedrun und Faido, kommunizieren die Anlagen mit dem Tunnelleitsystem. Ebenfalls zum Lieferumfang gehören die Instrumentierung und die Sensorik des gesamten Belüftungssystems. „Das Lüftungssystem ist komplett redundant ausgelegt. Würde ein System ausfallen, könnte über den Szenariomanager die Lüftung so eingestellt werden, dass die anderen Komponenten die gesamten anfallenden Aufgaben übernehmen würden. Im Normalbetrieb laufen allerdings immer beide Systeme gleichzeitig, weil das ökonomischer ist“, sagt Alwin Larcher, ABB-Projektleiter des Konsortiums für die Realisierung der Betriebslüftung. Die Steuerung von ABB, basierend auf dem Leitsystem 800xA, verarbeitet alle relevanten Daten wie Feuchte oder Luftgeschwindigkeit und erzeugt per Befehl an die Lüftungsgeräte das gewünschte Tunnelklima. „Ein nicht zu unterschätzender Punkt sind die Einflüsse der Wetterlage in Nord und Süd. Herrscht beispielsweise im Süden ein Hoch, drückt die Luft nach Norden durch den Tunnel“, sagt Alwin Larcher. Auch Nebensysteme wie Nothalttüren, Signalisationen oder Beschilderungen werden über das ABBSystem mitgesteuert. Gotthard Basistunnel ABB-Lösungen für das stärkste Ventilationssystem der Welt Stromversorgung Antrieb 15,6 MW Kontrollsysteme Die Kraft von rund 80 Formel-E-Rennwagen ABB sorgt für die Luft im Tunnel: Das Unternehmen lieferte unter anderem Stromversorgung und Antriebe für das stärkste Ventilationssystem der Welt mit 15,6 MW Leistung. ABB sichert die Energieversorgung 899 Mittelspannungsschaltfelder Über 300 Transformatoren Über Über 500 21 Kilometer Schutz- und Steuereinheiten Kabelschutzlösungen Um die Infrastruktur des Tunnels wie Beleuchtung, Signaltechnik oder Sicherheitstüren mit Energie zu versorgen, lieferte ABB 899 Mittelspannungsschaltfelder, über 500 Schutz- und Steuereinheiten und über 300 Transformatoren. Außerdem installierte das Unternehmen Kabelschutzsysteme mit einer Gesamtlänge von mehr als 21 km für die Leitungen der Orientierungs- und Fluchtwegleuchten. Quelle: ABB-interne Angaben und Berechnungen, SBB AG Sichere Mittelspannung in rauer Umgebung Für die 50-Hz-Tunnelinfrastruktur setzte ABB 875 gasisolierte Mittelspannungsschaltfelder vom Typ ZX0 ein. Die 16-kVSchaltanlagen sind äußerst kompakt gebaut. Über 500 Schutz- und Steuereinheiten REF542plus mit mehrstufigem Distanzschutz sorgen über die gesamte Länge des Tunnels für optimale Sicherheit. Mehrere Hundert vakuumimprägnierte Trockentransformatoren von ABB gewährleisten die 50-Hz-Energieversorgung im Tunnel sowie diejenige des Notnetzes. Um in einem Netz optimale Selektivität bei gleichzeitig stabiler Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen die Fehlerart und der Fehlerort schnell ermittelt und an das Tunnelleitsystem übertragen wer- den. Dank Remote Service ist ein Zugriff auf gespeicherte Programme und Schutzdaten aus der Ferne möglich. „Die großen Herausforderungen im Gotthard sind die erschwerten klimatischen Bedingungen sowie die raue Umgebung mit aggressivem Salzeintrag, Bremsstaub, Rußpartikeln sowie Schienen- und Fahrdrahtabrieb. Hinzu kommen starke Druckschwankungen von 10 kPa durch die mit 250 km/h passierenden Züge“, sagt Mark Wiegershaus, Head of Product Marketing für gasisolierte Mittelspannungsschaltanlagen bei ABB in Ratingen. „Neben dem standardmäßig gasdicht verABB about 3 | 16 9 Fokus Mehr Informationen zu Bau, Geschichte und Eröffnung des Gotthard-Basistunnels gibt es hier: tiny.cc/gottardo2016 Die Tunnelbelüftung ist die leistungsstärkste der Welt. Fast sechs Jahre hat ABB an dem Großprojekt gearbeitet. Klassische End-to-End-Systemlösung Für die elektrischen Leitungen der Beleuchtungsanlage mit über 10.000 Orientierungsleuchten und 450 Fluchtwegleuchtsystemen installiert ABB auf einer Gesamtlänge von über 21 km PMA-Kabelschutzsysteme. „Wir konnten in der Vergabephase nachweisen, dass unser speziell formuliertes Polyamid als Kabelschutz alle geforderten Leistungen vollständig erfüllt oder gar übertrifft. Bei Biegeradien, Flexibilität und Montagegeschwindigkeit liegen alle Vorteile bei Kunststoff“, sagt Brigitte Beck, Local Business Unit Leader bei ABB EPIP (PMA) Uster (Schweiz). „Hinzu kommt, dass wir vom Schutzrohr bis zu den Befestigungen eine klassische Endto-End-Systemlösung anbieten.“ Biasca und Erstfeld eingerichtet. An beiden Standorten hat ABB je eine unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlage vom Typ USV Conceptpower DPA 250 installiert. „Der modulare Aufbau der USV sichert die Hochverfügbarkeit. Je drei Module sind dem 50-Hz-Ortsnetz und dem 16,7-Hz-Bahnnetz zugeordnet. Bahn- und Ortsnetz sind wechselseitig redundant und ersetzen sich bei Bedarf“, sagt Markus Steiner, Leiter Verkauf USV bei ABB Schweiz. „Falls beide Netze ausfallen sollten, liefert die Batterie eine Stunde lang eine Leistung von 90 kVA – das entspricht ungefähr dem Bedarf von 60 haushaltsüblichen Haarföhnen.“ Um möglichst ökonomisch mit dem Batteriestrom umzugehen, werden bei etwaigen Störungen nur die wichtigsten, lebensnotwendigen Funktionen wie Telekom-Anlagen, Bahnleittechnik, UKV-Netzwerk, Server und Gebäudeleittechnik von der USV gespeist. Und auch beim Ausblick in die bahntechnische Zukunft spielt eine ABB-Leistung eine zentrale Rolle: Wenn zukünftig Schnellzüge des Modells EC250 von Stadler auf der Strecke von Frankfurt am Main nach Mailand den Gotthard-Basistunnel durchfahren werden, ist der bisher größte von ABB in Turgi entwickelte und produzierte Umrichter an Bord im Einsatz. Wechselseitige Redundanz Für alltägliche Wartungen und besondere Ereignisse sind am Gotthard die Erhaltungs- und Interventionszentren in Weitere Infos: [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 10 ABB about 3 | 16 „Wir konnten in der Vergabephase nachweisen, dass unser speziell formuliertes Polyamid als Kabel schutz alle geforderten Leistungen vollständig erfüllt oder gar übertrifft.“ Foto Seite 11: François Gribi / Fotograf BR & ZHdK / CH - 3006 Bern schweißten Hochspannungsteil haben wir den Steuerschrank zusätzlich in Schutzklasse IP65 ausgeführt und schließen jeglichen Eintritt von Staub oder Strahlwasser aus.“ Hinzu kommt, dass die Schaltanlagen in den Querschlägen des Tunnels platziert sind, die zugleich als Fluchtwege dienen. „Wir haben die Druckentlastung bei einem etwaigen Störlichtbogen deshalb über einen Absorber gelöst, der verhindert, dass heiße Luft in die Fluchtröhre strömen kann“, sagt der zuständige Projektleiter Helmut vom Dorp. Fokus Andreas Meyer im Interview „Ein Jahr früher als geplant“ Was bedeutet die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels für die SBB und den europäischen Bahnverkehr? Wir freuen uns, von Ende 2016 an den längsten Eisenbahntunnel der Welt zu betreiben. Dass wir den Tunnel im Budget und sogar ein Jahr früher als ursprünglich geplant eröffnen können, ist nicht zuletzt Ausdruck des guten Schweizer Projektmanagements, das ich auch aus meiner Zeit bei ABB kenne. Der Gotthard-Basistunnel bringt Menschen und Güter schneller an ihr Ziel. Ende 2020 werden pro Tag rund 260 Güterverkehrszüge die Flachbahn durch die Alpen nutzen – fast 50 % mehr als heute. Die Fahrzeit im Personenverkehr verkürzt sich zwischen Zürich und Mailand um bis zu eine Stunde. Welche besonderen Aufgaben sind für die SBB mit der Inbetriebnahme verbunden? Die SBB ist verantwortlich dafür, dass alle Züge sicher, zuverlässig und pünktlich verkehren. Bis zur Inbetriebnahme gibt es Millionen von Details zu regeln, Tausende von Nachweisen zu erbringen, akribische Testreihen durchzuführen und zahlreiche Bewilligungen zu erarbeiten. Welche technischen Neuerungen hat die SBB für die Fahrt durch den Basistunnel an den Fahrzeugen vornehmen müssen? Wir haben unsere nationale Fahrzeugflotte für die erhöhten Anforderungen im Gotthard-Basistunnel bereit gemacht. Die Arbeiten betreffen vor allem den Brandschutz und die Führerstandssignalisierung der neuesten Generation und bringen einen Sicherheitsgewinn auf dem ganzen SBB-Netz. Der Gotthard ist in Zukunft kein Hindernis mehr – vor welchen Herausforderungen steht der Bahnverkehr in Europa allgemein? Der intermodale Wettbewerb, der Wettbewerb zwischen den einzelnen Verkehrs- Andreas Meyer ist seit 2007 CEO der SBB AG und Chef von 28.000 Mitarbeitern. Vor seiner Zeit bei der Schweizer Bundesbahn war der Jurist unter anderem für ABB und für die Deutsche Bahn AG tätig. trägern, nimmt zu. Kunden können Komfort und Preis-Leistungs-Verhältnis immer besser vergleichen. Gleichzeitig steigen die Gesamtkosten der Bahnen, während die öffentliche Hand unter Spardruck steht. Und: Regulatorische und raumplanerische Anforderungen an Bahnen sind hoch und steigen tendenziell noch. Wie werden sich der Bahnverkehr und unsere Mobilität in den kommenden Jahrzehnten Ihrer Ansicht nach entwickeln? Neue Technologien bringen neue Lebens- und Arbeitsstile. Kunden wollen durchgängige, einfache Angebote von Tür zu Tür. Schiene gegen Straße war früher; in Zukunft werden die Kunden ihre Mobilität flexibel nach ihren ganz persönlichen – und wechselnden – Bedürfnissen gestalten. Zudem tauchen neue Elemente in der Mobilitätskette auf, zum Beispiel Fernbusse und womöglich auch selbstfahrende Fahrzeuge. Diese haben das Potenzial, zum öffentlichen Individualverkehr zu werden und die Lücke auf der klassischen letzten Meile zu schließen. Welche technischen Innovationen sehen Sie kommen? Die Digitalisierung ist auch für den öffentlichen Verkehr ein wichtiger Treiber. Sie erlaubt uns, die Mobilitätsangebote immer besser entsprechend individuellen Kundenbedürfnissen maßzuschneidern. Künftige Generationen werden nicht mehr wissen, was ein Fahrplan ist. Ein mögliches Beispiel: Wenn Sie einen geschäftlichen Termin in einer anderen Stadt haben, werden mit Ihrem Kalendereintrag auch gleich Hin- und Rückreise gebucht – und dies unter Berücksichtigung der jeweils geeignetsten Verkehrsträger. ABB about 3 | 16 11 Energietechnik Hightech im Nordosten Deutsch-dänische Kurzkupplung Die „Kriegers Flak – Combined Grid Solution“ verbindet das dänische und das deutsche Stromnetz. D ie Kunden 50Hertz Transmission und energienet.dk haben ABB im März für rund 125 Mio. Euro damit beauftragt, die Konverterstation für das Projekt „Kriegers Flak – Combined Grid Solution“ in Bentwisch bei Rostock zu errichten. Hintergrund des Projekts ist die Idee, die räumliche Nähe der dänischen und deutschen OffshoreWindparks in der Ostsee für den Austausch von Energie zu nutzen. Weltweit erster Offshore-Interkonnektor auf Drehstrombasis Die beiden bereits existierenden Offshore-Windparks Baltic 1 und Baltic 2 speisen bereits mehr als 300 MW Strom ins deutsche Netz ein. Auf dänischer Seite entsteht bis 2018 der 600 MW-OffshoreWindpark Kriegers Flak. Er wird über ein 12 ABB about 3 | 16 dreiadriges Drehstromkabel – für dessen Installation und Lieferung ABB im vergangenen Jahr einen Auftrag erhalten hat – an das Stromnetz in Dänemark angebunden. „Da die Windparks nur etwa 15 km voneinander entfernt sind, entstand früh die Idee, diese miteinander zum weltweit ersten Offshore-Interkonnektor auf Drehstrombasis zu verbinden“, erläutert Projektdirektor Ulrich Maier. „Das Stromnetz im Osten Dänemarks ist jedoch nicht synchron mit dem deutschen Netz; der Phasenwinkel ist verschoben, sodass man die Netze nicht einfach miteinander verbinden kann.“ HVDC Light, die spannungsgeführte HGÜ-Technologie von ABB, bietet hier eine technisch elegante Lösung: In einer sogenannten ‚back-to-back‘-Konverterstation (HGÜ-Kurzkupplung) wird der Drehstrom in Gleichstrom umgewandelt 400 MW für etwa 400.000 Haushalte „Mit unserer deutschen Einheit haben wir bereits bei den Projekten zur Netzanbindung von Offshore-Windparks sehr komplexe Arbeitspakete übernommen“, erklärt Stefan Habild, Geschäftsbereichsleiter HVDC und High Voltage Cables bei Power Grids Deutschland. „Bei Kriegers Flak steuern wir nun das Projekt gesamthaft, das unterstreicht unsere Entwicklung.“ Das Projektteam für Kriegers Flak setzt sich aus Kollegen aus Mannheim und aus dem schwedischen Ludvika, dem Sitz der global für HGÜ zuständigen Product Goup, zusammen. Das von der EU geförderte Projekt soll ab 2019 mit einer Übertragungskapazität von 400 MW etwa 400.000 Haushalte mit Strom versorgen. „Dementsprechend gilt es einen anspruchsvollen Zeitplan einzuhalten“, fasst Maier zusammen, „und das ist nur durch eine intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich.“ In dem Projekt seien beispielsweise auch Teams von zwei unterschiedlichen Kunden involviert. „Entscheidend ist es dabei, einander zuzuhören und sicherzustellen, dass alle auf das gemeinsame Ziel fokussiert sind.“ Weitere Infos: [email protected] Foto Seite 13: Carolin Jacklin und danach direkt wieder in Drehstrom konvertiert. „Und wenn der Drehstrom aus Gleichstrom ‚hergestellt‘ wird, kann man den Phasenwinkel synchronisieren“, so Maier. „Die Konverterstation wirkt also wie eine Art Puffer, der es ermöglicht, die beiden Netze miteinander zu koppeln.“ Ein weiteres Highlight des Projekts ist die Entwicklung eines Controllers, der die gesamte „Combined Grid Solution“ überwacht und entsprechend der Anforderungen des Netzes steuert. Energietechnik Das SDM600-Modul lässt sich schnell und einfach in den bestehenden Baugruppenträger einsetzen. Schneller Zugriff auf Störschriebe Vom Umspannwerk direkt auf den Schreibtisch I n München sorgen die Techniker vom Schutzteam der Stadtwerke München dafür, dass in der Millionenmetropole das Verteilnetz reibungslos funktioniert. Sie empfangen Alarmmeldungen aus insgesamt 40 Umspannwerken im Stadtgebiet und sammeln die zugehörigen Störschriebe. Bis vor drei Monaten machten sie dies manuell. „Wenn eine Meldung einging, fuhren wir direkt zum Umspannwerk, um vor Ort Störschriebe mit dem Laptop aus den betroffenen Schutzgeräten auszulesen und auszuwerten, da wir den genauen Auslöser für den Alarm nicht kannten“, erklärt Klaus Ciecior, Operativer Anlagenbetreiber bei den Stadtwerken München. Einblick in Minuten Um den Fehler örtlich einzugrenzen, war es oft notwendig, mehrere Stationen anzufahren; einen ganzen Tag lang waren die Mitarbeiter vom Schutzteam dann unterwegs. Diese nicht mehr zeitge- mäße und sehr zeitintensive Vorgehensweise gehört seit April der Vergangenheit an: Mit der Fernwirklösung RTU560 von ABB, die um die Systemdaten-Management-Software SDM600 erweitert wurde, erhalten die Techniker in München jetzt innerhalb von Minuten per E-Mail einen Kurzreport zu jeder Schutzauslösung. Über einen Webbrowser kann der Mitarbeiter des Schutzteams eine Ansicht der zugehörigen, detaillierten Störschriebe direkt abrufen. Mit dieser Lösung führen ABB und die Stadtwerke München ihre erfolgreiche Zusammenarbeit, die bereits in den 1980er-Jahren begann, fort: „In den vergangenen Jahren haben wir bereits einen Teil der Münchner Umspannwerke mit der RTU560 auf modernste Fernwirktechnik umgerüstet. Für diese konnten wir jetzt mit dem SDM600 eine optimale Ergänzung zur Auswertung der Störschriebe bereitstellen“, erläutert Frank Schimmel, Kundenbetreuer bei ABB. Einfache Installation Die neue Lösung spart Zeit, reduziert Kosten und überzeugt durch eine einfache Installation und Inbetriebnahme. Ein einziges zusätzliches Modul wird in den bestehenden Baugruppenträger der RTU560 eingebaut, zwei Kabel werden angeschlossen: Schon sammelt die Software Daten von jedem Schutzgerät, das den Standard IEC 61850 unterstützt. „Dass wir kein separates System mit eigenem Rechner brauchen und für das SDM600 vorhandene Infrastruktur nutzen können, ist günstig und effizient. Die Installation ist denkbar einfach, aber der Effekt umso größer“, sagt Klaus Ciecior. Daneben bietet die Software auch ein zentrales Benutzer-Management und Logging-Features: Versucht eine unbefugte Person, Zugang zu ausgewählten Bereichen zu erlangen, zeichnet SDM600 dies auf und informiert das Sicherheitspersonal über den Cyberangriff. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 13 Energietechnik Auch die Schulung der Ausbilder der Thüringer Energie AG im Umgang mit der neuen Trainingsschaltanlage gehört zum Service: Hier erläutert ABB-Mitarbeiter Frank Wujesch deren Funktionsweise. V on Sylt bis zum Bodensee – aus ganz Deutschland reisen Monteure und Meister nach Erfurt, um sich im Trainingscenter der Thüringer Energie AG (TEAG) im Umgang mit Hoch- und Mittelspannungsschaltanlagen schulen zu lassen. Sie stammen zu 80 % aus anderen Stadtwerken oder Industrieunternehmen, aber auch ihre eigenen Auszubildenden und Mitarbeiter trainiert die TEAG dort. Die Teilnehmer sollen Sicherheit bei der Bedienung der Anlagen erlangen sowie Sicherheitsmaßnahmen trainieren. Üben können sie an Schaltanlagen unterschiedlicher Hersteller, die möglichst repräsentativ für die in ihren Heimatbetrieben installierten Ausrüstungen sind. 14 ABB about 3 | 16 Die TEAG hat ABB mit einer modernen Schaltanlage mit Schaltzellen in Einschubtechnik beauftragt. „Wir haben uns für die Mittelspannungsschaltanlage ZS8.4 entschieden, die größte Flexibilität und höchste Sicherheitsstandards bietet“, erläutert Frank Wujesch vom ABB Fachvertrieb. Entstanden ist eine Anlage, die von einer Standardausführung weit entfernt ist: „Um den Trainingsteilnehmern eine große Vielfalt von in der Praxis vorkommenden Ausführungsvarianten anbieten zu können, haben wir jede Schaltzelle unterschiedlich geplant und ausgeführt“, sagt Wujesch. Eine weitere Anforderung: ABB sollte alle 42 Schulungsleiter des Erfurter Trainingszentrums im Umgang mit der neu- en Anlage vertraut machen. Da eine kurze Einweisung nicht ausgereicht hätte, entwickelten Frank Wujesch und Günter Hippold aus dem Produktmarketing für Mittelspannungs-Schaltanlagen in kurzer Zeit ein Konzept mit insgesamt drei Schulungsterminen für je zwölf bis 15 Ausbilder. Steffen Eiselt, der als Ausbildungsleiter bei der TEAG bei der Planung der neuen Anlage intensiv mit ABB zusammenarbeitete, ist sehr zufrieden mit dem Projektverlauf: „Die Schaltanlage wurde termingerecht geliefert und fachgerecht montiert. Die Schulung unserer Ausbilder haben die ABB-Mitarbeiter gut geplant und erfolgreich durchgeführt.“ Weitere Infos: [email protected] Foto Seite 15: Netze BW Trainingsschaltanlage für Thüringer Energie AG Alles andere als Standard Energietechnik Neues Isoliergas AirPlus Gute Alternative fürs Klima S eit Jahrzehnten wird Schwefelhexafluorid (SF6) für gasisolierte Schaltanlagen eingesetzt, wenn es auf kompakte Abmessungen und höchste Verfügbarkeit ankommt. Trotz seiner ausgezeichneten technischen Eigenschaften steht SF6 als Treibhausgas in der Kritik. ABB stellt nun erste Produkte mit AirPlus vor. Das innovative Isoliergas hilft, den Einfluss des Stromnetzes auf das Klima weiter zu verringern. Treibhauspotenzial senken Mittelspannungsschaltanlagen versorgen ganze Straßenzüge und Stadtteile mit Strom und speisen Großverbraucher wie Flughäfen, Krankenhäuser oder Industrieanlagen. Neben luftisolierten Anlagen sind seit den 1980er-Jahren auch gasisolierte Schaltanlagen mit SF 6 im Einsatz. Da SF 6 etwa dreimal besser elektrisch isoliert als Luft, lassen sich die Abmessungen der Anlagen deutlich reduzieren. Gasisolierte Anlagen sind darüber hinaus unabhängig von Umwelteinflüssen wie Staub, Feuchtigkeit oder Kleintieren und damit zuverlässiger sowie nahezu wartungsfrei. Obwohl die freigesetzten Mengen von SF6 vor allem bei ABB-Anlagen aufgrund des Designs minimal sind, ist die Nutzung von SF6 wegen des zunehmenden Klimabewusstseins in die Kritik geraten. Mit einem Treibhauspotenzial – Global Warming Potential (GWP) – von 22.800 zählt es zu den stärksten bekannten Treibhausgasen. Die weltweite Suche nach SF 6Alternativen für Schaltanlagen mit geringem GWP verlief lange erfolglos. ABB schaffte jetzt den Durchbruch und bringt in diesem Jahr die ersten gasisolierten Schaltanlagen auf den Markt, bei denen ein Alternativgas – basierend auf einem neuen Gasmolekül – zum Einsatz kommt. „Mit einem Treibhauspotenzial von weniger als eins erreicht das neue Isolier- Mehr zu AirPlus, u.a. ein Video, gibt es in der Digital-Ausgabe: tiny.cc/About-Airplus Bei der Netze BW auf der Schwäbischen Alb wurde die weltweit zweite ZX2-AirPlus-Anlage für Pilotzwecke installiert. gas AirPlus eine GWP-Reduktion von mehr als 99,99 %. Damit ist es deutlich klimaschonender als SF 6 und fällt nicht mehr unter die Regularien für Treibhausgase“, erklärt Sebastian Zache vom globalen Produktmarketing für Mittelspannungsschaltanlagen bei ABB. „Für die Zukunft gasisolierter Schaltanlagen hat ABB mit AirPlus einen Meilenstein geschaffen.“ Erfolgreiche Pilotanlagen AirPlus ist kein vollständiger Ersatz für SF 6, sondern wird als Alternative schrittweise das bestehende Portfolio ergänzen. Die ersten verfügbaren Produkte sind die Primärverteilanlage ZX2 AirPlus und die Sekundärverteilanlage SafeRing AirPlus; beide kommen bis Ende 2016 zunächst in Europa auf den Markt. Zusammen mit 3M hat ABB das Alternativgas entwickelt – basierend auf einem C5-Fluorketon mit sehr guten elektrischen Isolationseigenschaften. In Deutschland und der Schweiz laufen bereits Pilotanlagen mit der AirPlus-Technologie: Nach dem ersten erfolgreichen Piloten in der Schweiz, der seit August 2015 im regulären Betrieb ist, betreibt die EnBW-Tochter Netze BW die weltweit zweite ZX2-AirPlus-Anlage auf der Schwäbischen Alb. Seit Juni ist die Anlage am Netz; alle Prüfungen bei Inbetriebnahme verliefen erfolgreich. „Ziel des zweiten Piloten ist es, gemeinsam mit der Netze BW zu bestätigen, dass unser Betriebs- und Servicekonzept den Bedürfnissen unserer Kunden entspricht“, sagt Alexander Tröger, Produktmanager der ZX-Anlagen aus Ratingen. Weitere Infos: [email protected] tiny.cc/gasisoliert-schalten ABB about 3 | 16 15 Fertigungsautomatisierung se g Leichter schweißen Andritz Soutec hat in Neftenbach robotergestützte Laserschweißanlagen gebaut, die mittlerweile bei ArcelorMittal präzise ihren Dienst verrichten. 16 ABB about 3 | 16 Fertigungsautomatisierung Andritz Soutec aus dem schweizerischen Neftenbach hat für den Automobilzulieferer ArcelorMittal zwei neuartige Schweißanlagen mit je acht ABB-Robotern realisiert. Damit produziert das Unternehmen in einer nordamerikanischen Niederlassung maßgeschneiderte, gewichts- und festigkeitsoptimierte Platinen für Seitenteile neuer PKW-Modelle. A utos sollten im Sinne eines geringeren Treibstoffverbrauchs möglichst leicht sein. Gleichzeitig müssen sie den Passagieren höchste Sicherheit bei einem Unfall bieten – zwei weitgehend konträre Anforderungen an das verwendete Material. Warmumgeformte Stähle bieten die Lösung des Dilemmas: Maßgeschneiderte Mangan-Bor-Stahlbleche werden auf ungefähr 950 °C erhitzt, in einer hydraulischen Presse umgeformt und innerhalb von Sekunden gleichmäßig auf circa 200 °C heruntergekühlt. Dabei entstehen im Stahl Kristallstrukturen, die für extreme Festigkeit sorgen – im Vergleich zum Ausgangsmaterial um den Faktor zwei bis vier erhöht. Entsprechend dünner und somit leichter können die Karosserieelemente ausgelegt werden. Auf Hundertstelmillimeter genau Die maßgeschneiderten Elemente, Platinen genannt, bestehen aus Blechen unterschiedlicher Dicke und Festigkeit. Sie werden im Laserschweißverfahren miteinander verbunden. Die besondere Stärke von Andritz Soutec ist ein kameragestütztes Laserschweißverfahren für äußerst präzise Nähte gleichbleibender Qualität. Die vorauslaufende Kamera misst den Spalt zwischen den beiden Blechen auf 0,02 mm genau. Um den Restspalt zwischen den Platinen zu schließen, wird mittels Zusatzdraht das notwendige Material zugeführt. Die Zuführgeschwindigkeit des Drahts wird je nach Breite des gemessenen Spalts geregelt. Die meisten warmumformbaren Stähle weisen eine Aluminium- Silizium-Beschichtung (AlSi-Beschichtung) auf, die eine Zunderschicht verhindert und zudem vor Korrosion schützt. Allerdings lassen sich AlSi-beschichtete Stahlbleche nicht ohne Weiteres verschweißen; beim normalen Verfahren vermischen sich Aluminium und Stahl. Um das zu vermeiden, wird die obere Schicht der AlSi-Beschichtung mit einem Kurzpulslaser abgetragen, ohne die prozesstechnisch wichtige Zwischenschicht zu zerstören. Dank diesem Ablationsverfahren können auch Bleche mit AlSi-Beschichtung in der geforderten Qualität verschweißt werden. ABB-Roboter seit 20 Jahren bewährt ArcelorMittal hat bei Andritz Soutec zwei automatisierte Schweißanlagen bestellt, in denen erstmals dieses Ablationsverfahren direkt eingebaut ist. In die Anlage wurden zudem Punktschweißroboter integriert, um Patches – lokale Verstärkungen – aufzubringen. Da nach dem Warmumformen keine Zugänglichkeit für das Punktschweißen mehr besteht, müssen die Patches zuvor aufgebracht werden. So entschied sich ArcelorMittal dazu, diesen Schritt bereits in die Produktion der Platinen zu integrieren. Soutec arbeitet seit ungefähr 20 Jahren mit ABB Robotics zusammen. „Über 95 % der Roboter, die wir in die Laserschweißanlagen für unsere Kunden integrieren, stammen von ABB“, sagt Mathias Binder, Head of Product Management & Engineering bei Andritz Soutec. In die Anlagen für ArcelorMittal sind je acht ABB-Roboter integriert: fünf für das Handling im Laserschweißablauf und zusätzlich zwei für das Punktschweißen – mit Schweißzangen von ABB – sowie einer, der das Handling zwischen den beiden Schweißprozessen übernimmt. Die fünf Roboter im Laserschweißteil der insgesamt 36 m langen Anlage integrierte Soutec selbst. Sie sind „nur“ ausführende Maschinen der Anlagensteuerung. Die beiden Punktschweißroboter wurden hingegen direkt von ABB programmiert. Zum Rest der Anlage besteht nur ein minimales Interface zur Übergabe der Werkstücke per Handlingroboter. Die Schweißroboter setzen pro Patch 14 Schweißpunkte. Das Projekt war eine Herausforderung, die vom erfahrenen ABBExperten Theo Burkart in akribischer Arbeit und in enger Zusammenarbeit mit Andritz Soutec gemeistert wurde. „Mit gemeinsamem Einsatz haben wir die Anlagen – so, wie vom Kunden gewünscht – innerhalb der Fristen realisiert“, beschreibt Mathias Binder die ausgezeichnete Kooperation mit ABB. Bei der Werkabnahme der zweiten Anlage mit dem Endkunden konnten vor Ort in Neftenbach Platinen geschweißt werden. Die Anlage wurde inzwischen verschifft und neben der ersten, bereits im Januar 2015 ausgelieferten Anlage installiert. Gemeinsam können sie nun rund um die Uhr täglich über 4.000 Stahlblech-Platinen, also die Seitenteile für über 2.000 Fahrzeuge, produzieren. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 17 Fertigungsautomatisierung Die Fertigung von Polyethylenrohren gibt es als Bildstrecke in der Digital-Ausgabe: http://tiny.cc/About-Radius Extruder spart Energie Radius setzt auf Synchronreluktanzmotor 18 ABB about 3 | 16 luktanzmotor plus Frequenzumrichter die geforderte Amortisierungszeit von drei Jahren erfüllt. IDS konnte auch ermitteln, dass der DC-Motor für die Anwendung überdimensioniert ist und mehr Energie verbraucht als notwendig. Man ging davon aus, dass das Energiesparpotenzial durch ein Synchronreluktanzmotor-Paket im Bereich von acht bis 15 % liegen würde – bei einer Amortisationszeit von zwei Jahren. Durch den Wegfall der Wartungskosten für den DCMotor würde sich eine zusätzliche Kostenentlastung ergeben. Während ein Synchronreluktanzmotor bei Anwendungen mit quadratischem Drehmoment wie Pumpen, Lüftern und Kompressoren umfassend getestet ist, gibt es nur relativ wenige Informationen zu Konstantmoment-Anwendungen wie Extrudern. „Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass wir mit dieser neuen Technologie ein Risiko eingehen würden. Sie ist umfassend getestet und wir hatten volles Vertrauen in eine so hervorragende Marke wie ABB“, sagt Rob Betts, Engineering Manager bei Radius Systems. Weitere Infos: [email protected] Starkes Duo Der IE4-Synchronreluktanzmotor mit 200 kW und 1.500 min-1 bietet zusammen mit dem ABB Industrial Drive ACS880 einen deutlich höheren Wirkungsgrad als ein Standard-Asynchronmotor plus Frequenzumrichter. Durch den Motor ist bei Radius Systems zudem der Geräuschpegel in der Produktionshalle deutlich gesunken. Da ein Synchronreluktanzmotor bis zu zwei Baugrößen kleiner sein kann als ein herkömmlicher Asynchronmotor, passte der neue Motor problemlos in den frei gewordenen Platz bei Radius Systems. Foto Seite 19: Marco Rothbrust A n einem Doppelextruder des britischen Unternehmens Radius Systems arbeitet ein Paket aus Synchronreluktanzmotor und Frequenzumrichter mit einem bis zu 15 % geringeren Energieverbrauch, deutlich niedrigeren Motorwartungskosten und einem geringeren Betriebsgeräusch als zuvor. Das Werk von Radius Systems in Derbyshire verfügt über 14 Extrusionslinien für die Produktion von Polyethylenrohren für Gas- und Wasserleitungen. Acht Linien werden durch DC-Motoren angetrieben, die z.T. älter als 20 Jahre sind. In einer stark genutzten Linie fiel ein 182-kW-Motor regelmäßig aus. Erhöhte Stillstandszeiten und steigende Wartungskosten waren die Folgen. Das Unternehmen schätzt, dass sich die jährlichen statischen und dynamischen Prüfungen, der Austausch der Bürsten und die externen Arbeitskosten allein auf rund 2.500 Euro pro Motor belaufen. Der ABB-Vertragspartner für die Region Derbyshire, Inverter Drive Systems (IDS), hat bei der Linie eine Vorher-nachher-Überwachung des DC-Motors durchgeführt, um die Energieeinsparung zu ermitteln. Dabei zeigte sich, dass ein Synchronre- Fertigungsautomatisierung Lernen am UFES-Exponat Aktiv gegen Störlichtbögen T emperaturen bis 20.000 °C, toxische Gase und gefährliche Schallimmissionen – das sind Auswirkungen eines Störlichtbogens, dem schwerstmöglichen Fehlerfall in einer elektrischen Anlage. Er entsteht, wenn eine Isolierstrecke überbrückt wird und Strom durch einen Plasmakanal fließt. Meist sind Fehlhandlungen, das Arbeiten im falschen Feld, Fremdkörper oder unzureichende Erdung die Ursache. Sensibilisieren und aufklären Hier setzt die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) an: „Wir sensibilisieren für die Effekte, in der Hoffnung, dass ein Störlichtbogen in der Praxis nie eintritt“, erklärt Martin Mehlem. Der Leiter der Prüf- und Zertifizierungsstelle Elektrotechnik Köln ist Dozent an der Bildungsstätte Bad Münstereifel. Neben der Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung zum Störlichtbogenschutz lernen die Teilnehmer seiner Seminare aktive und passive Störlichtbogenschutzsysteme an der Anlage kennen. Sie verhindern den Fehlerfall oder verkürzen zumindest dessen Dauer. Den ultraschnellen Erdungsschalter UFES – eine aktive Lösung für die Mittel- und Niederspannung – erleben die Seminarteilnehmer seit Kurzem an einem Schaltschrankexponat von ABB. In der verglasten Anlage stellen blinkende LED-Lichtbänder den Energiefluss im Normal- und Fehlerfall dar. Ein Monitor zeigt den Querschnitt eines Primärschaltelements. Die genaue Funktionsweise erklärt Martin Mehlem auf einem integrierten Touchscreen mit ABB-Präsentationen und -Videos. Mit Ausnahme der eigens für den Schrank angefertigten Schauelemente ist das Exponat mit Hans-Dieter Meißner, Produktspezialist bei ABB Stotz-Kontakt, erklärt Klaus Schneider die Funktionen des Exponats. Leistungsschalter, UFES – bestehend aus der Erfassungs- und Auslöseeinheit QRU1 und drei Primärschaltelementen – sowie dem Lichtbogenwächter TVOC-2 realitätsgetreu ausgestattet. Im Ernstfall erkennt die Einheit QRU1 durch Licht- und Stromsensoren den Störlichtbogen und meldet ihn den Primärschaltelementen. Dort schießt ein Gasgenerator einen geerdeten Kontaktbolzen in eine Vakuum-Schaltkammer und erzeugt einen metallischen Kurzschluss der Außenleiter untereinander und gegen Erde. Das UFES-System löscht einen Störlichtbogen so in weniger als 4 ms nach Erfassung. Inhalte greifbar machen Die BG ETEM schult in Deutschland jährlich mehr als 50.000 Menschen, 7.000 davon in Bad Münstereifel. Die Praxis wird immer wichtiger: „Weg von abstrakter Wissensvermittlung, hin zu aktiver Kompetenzentwicklung am realen Objekt – das ist unser Ziel. Inhalte sollen greifbarer werden und bei den Teilnehmern langfristig wirken. Exponate wie das von ABB tragen dazu bei“, erklärt Klaus Schneider, Leiter der Bildungsstätte Bad Münstereifel. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 19 Fertigungsautomatisierung Roboter veredeln Kunststofftanks K unststoff hat sich weltweit als Material für Kraftstoffbehälter von Personenkraftwagen (Pkw) durchgesetzt: Während in Asien immerhin schon 60 % aller Tanks aus Kunststoff bestehen, sind es in den USA fast 90 % und in Europa sogar mehr als 95 %. Gegenüber Kraftstoffbehältern aus Stahl haben sie gleich mehrere Vorteile: Sie sind leichter, korrodieren nicht und lassen sich fertigungsbedingt besser an die Gegebenheiten des Fahrzeugbodens anpassen. In der Regel bestehen Kunststofftanks aus hochdichtem Polyethylen (HDPE) und werden im Extrusionsblasformverfahren hergestellt. Bearbeiten und Schweißen Die Tankrohlinge sind komplex geformte Hohlkörper, die vor dem Verbau im Fahrzeug in mehreren Fertigungsschritten weiterbearbeitet werden. Hierzu sind zunächst die Öffnungen für die Kraftstoffpumpe und die verschiedenen Ventile herzustellen, um im Anschluss alle notwendigen Anbauteile anschweißen zu können. Die B+R Maschinenbau GmbH konzipiert und baut Anlagen, auf denen diese Veredelung der Rohlinge stattfindet. In einem seiner jüngsten Projekte hat das Unterneh20 ABB about 3 | 16 men aus Königswinter für das russische Werk eines internationalen Automobilzulieferers eine robotergestützte Bearbeitungsanlage realisiert, die Kraftstofftanks aus Kunststoff für zivile Pkw veredelt. B+R bietet komplette Nachbearbeitungsprozesse für Spritzguss- und Blasformtechnik aus einer Hand und gehört zu den führenden Anbietern von Sondermaschinen für Zulieferer der Automobil- und Verpackungsindustrie. „Die Anlage besteht aus drei Bearbeitungsstationen mit wechselbaren Artikelaufnahmen und ist konzipiert für die flexible Produktion unterschiedlicher Tankvarianten“, sagt Jörg Müller, Leiter Einkauf & Produktion bei der B+R Maschinenbau GmbH. „Die Kraftstoffbehälter können manuell und optional auch mit einem Roboter eingelegt werden.“ In der Anlage kommen insgesamt fünf ABB-Roboter vom Typ IRB 6700 zum Einsatz. Ihre Aufgaben bestehen darin, Öffnungen auszukreisen und die Anbauteile aus Kunststoff anzuschweißen. Vollautomatischer Werkzeugwechsel Bei jeder Tankvariante muss ein IRB 6700 mehrere Ausschnitte unterschiedlicher Größe herstellen, was einen Werkzeugwechsel erforderlich macht. Diesen führt der Roboter im laufenden Bearbeitungszyklus vollautomatisch aus. „Sowohl das Werkzeug, mit dem der Roboter die Benzinpumpenauskreisung vornimmt, als auch die Schweißeinheiten, die bei der zweiten und dritten Bearbeitungsstation zum Einsatz kommen, wiegen zwischen 50 und 60 kg. Der IRB 6700 handhabt diese Werkzeuge problemlos“, sagt Frank Wellershaus von ABB. „Seine hohe Steifigkeit sorgt zudem für eine präzise Bearbeitung.“ An den Stationen 2 und 3 führen jeweils zwei IRB 6700 Schweißprozesse aus. Da an jeden Kraftstoffbehälter mehr als zwei Anbauteile geschweißt werden, sind die Schweißvorgänge auf zwei Stationen auf- Foto: B+R Maschinenbau GmbH Die B+R Maschinenbau GmbH fertigt Anlagen für die Bearbeitung von Kraftstoffbehältern aus Kunststoff. Eines seiner jüngsten Projekte realisierte das Unternehmen für das russische Werk eines internationalen Automobilzulieferers. Bei den fünf Robotern, die in der Anlage zum Einsatz kommen, setzt B+R auf ABB-Technologie. Fertigungsautomatisierung In der Bearbeitungsanlage werden verschiedene Anbauteile an die Kunststofftanks gefügt. „Die Wiederholgenauigkeit der Roboter ist ein ganz entscheidendes Kriterium.“ geteilt, damit sie in einem Bearbeitungszyklus erfolgen können. An beiden Stationen sind jeweils zwei IRB 6700 im Einsatz. Durch ein Heizelement werden das anzuschweißende Bauteil und der Tank an den Fügestellen erwärmt und anschließend unter geregelter Krafteinwirkung gefügt. Höchste Präzision Bei der Arbeit der Roboter kommt es vor allem auf Präzision an. „Da wir mit Ausnahme der Auskreisung für die Kraftstoffpumpe an den Punkten, an denen wir auskreisen, auch schweißen, ist die Wiederholgenauigkeit der Roboter ein ganz entscheidendes Kriterium“, betont Jörg Müller. „Diesbezüglich erfüllen die ABB-Roboter die Anforderungen unseres Kunden voll und ganz.“ Mit der von B+R gelieferten robotergestützten Bearbeitungsanlage verfügt der Automobilzulieferer über eine hochflexible Lösung zur Veredelung von Kunststofftanks. Die Möglichkeit des Werkzeugwechsels und die variable Artikelaufnahme stellen sicher, dass künftig noch weitere Tankvarianten auf der Anlage produziert werden können. Aufgrund der höheren Variabilität geht der Trend in der Automotive-Branche derzeit generell in Richtung flexibler Linien. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 21 Fertigungsautomatisierung Die GIFAS ELECTRIC GmbH produziert seit fast 60 Jahren hochwertige Vollgummiprodukte und elektrotechnische Komponenten für Leuchten und Verteilungen. Von Energiesäulen über Wandverteiler bis hin zu Kabelbrücken bieten die Neusser Spezialisten ein breites Spektrum. Dabei setzt die GIFAS seit vielen Jahren auf zuverlässige ABB-Produkte zur Energieverteilung – zum Beispiel in ihren Unterflurverteilern. 22 ABB about 3 | 16 Foto Seite 22: GIFAS ELECTRIC GmbH Energie aus dem Untergrund Fertigungsautomatisierung N ur aufmerksamen Spaziergängern fallen sie überhaupt auf: gut versteckte Schachtdeckel auf Plätzen oder in Fußgängerzonen. Unter ihnen verbergen sich Energieversorgungeinheiten für Veranstaltungen. Diese Unterflurverteiler sind die Lösung, wenn Anschlüsse für Strom, Wasser, Abwasser oder Druckluft sowie Datenanschlüsse unsichtbar unter dem Boden verlegt werden, aber gleichzeitig eine hohe Zugänglichkeit gewahrt bleiben soll. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein Volksfest oder Markt stattfindet und eine zuverlässige, sichere Versorgung nötig ist. Während des Betriebs sind sie im Boden versenkt, sicher verschlossen und dabei voll begehund befahrbar. Gummi besser als Kunststoff Unterflurverteiler sind hart im Nehmen: Temperaturbeständig und wasserdicht müssen sie sein und auch das Gewicht von Fahrzeugen wegstecken. GIFAS-Unterflurverteiler erfüllen diese Anforderungen. Sie bestehen aus einer massiven Edelstahlkonstruktion, die je nach Modell die Belastungsklasse A 15, B 125, D 400 oder F 900 hat. Sie sind einsetzbar von der Fußgängerzone über Plätze, die vom Schwerlastverkehr befahrbar sind, bis hin zu Flughäfen, wo eine Prüflast von 90 t gefordert ist. Die wartungsfreien, flexibel bestückbaren Verteilersysteme bestehen aus Vollgummi. „Gummi hat als Material gegenüber Kunststoffen große Vorteile“, erklärt Marcel Oberlender, Leiter Einkauf bei GIFAS. „Kunststoffe enthalten Weichmacher, die mit der Zeit entweichen. Die Folge: Sie werden spröde. Gummi ist hingegen vollständig UV-beständig und behält seine Elastizität.“ Seit über 15 Jahren ABB Doch alle Maßnahmen zur Betriebssicherheit nützen nur dann etwas, wenn im Verteiler qualitativ hochwertige Komponenten verbaut sind. Deswegen setzt GIFAS seit mehr als 15 Jahren auf Produkte von ABB, etwa auf Haupt-, Leitungsschutz- und Fehlerstromschutzschalter, Reihenklemmen oder Leistungsschalter. Jeden Verteiler prüft GIFAS individuell. Dabei zeigt sich, dass es bei ABB-Produkten so gut wie keine Ausfälle gibt. Daneben schätzen die Neusser die weiteren Vorteile, für die ABB-Niederspannungsprodukte bekannt sind: hohe Leistungen unter allen Bedingungen, eine sichere Bedienung und den einfachen Austausch von Komponenten. In Eis und Wüste Auch bei starker Hitze oder Kälte arbeiten die Schalter und Schütze von ABB zuverlässig. Temperaturen von –25 bis +45 oC sind schon in standardmäßiger Ausstattung kein Problem für die Verteiler von GIFAS; auf Wunsch ist auch mehr möglich. Bei Bedarf wird eine kleine Begleitheizung integriert, um die für den sicheren Betrieb notwendige Temperatur zu erreichen. „Unsere Unterflurverteiler sind beispielsweise auf Flugfeldern in Kanada im Einsatz, wo sie zuverlässig ihren Dienst verrichten“, berichtet Andreas Overhamm, Leiter Technisches Büro bei GIFAS. Auch am anderen Ende der Welt setzen Kunden auf die Lösungen aus Neuss: So trotzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten GIFAS-Verteiler mit ABB-Produkten extremer Hitze. Aber was ist, wenn ein Platz nach heftigem Regen oder durch Hochwasser überflutet wird? „Wir lösen das, indem wir den Unterflurverteiler mit einer Tauchglocke ausrüsten“, erläutert Andreas Overhamm. „Das funktioniert im Prinzip wie ein umgedrehtes Wasserglas in der Badewanne. Um den Vollgummiverteiler bildet sich eine Luftglocke, die die Komponenten vor Feuchtigkeit schützt.“ GIFAS ist immer bestrebt, seine Produkte noch besser zu machen, zum Beispiel mit dem C-Safe. Der in Form eines C-Profils klappbare Leitungsaustrittsschutz gewährleistet eine optimale Führung der herausgelegten Leitungen und schützt sie selbst bei Überfahren durch Schwerlastverkehr. Durch seine abgerundete Form ist gleichzeitig eine Beschädigung der Reifen ausgeschlossen. Qualität passt gut zu Qualität Innovation und Qualität – das schätzen die Verantwortlichen bei GIFAS an ABB. Nicht nur mit Produkten,sondern auch beim Service kann ABB punkten: „Der Außendienst ist regelmäßig im Haus und betreut uns sehr gut. Fragen werden unkompliziert und schnell gelöst“, berichtet Marcel Oberlender. Ein weiterer Vorteil von ABB: Die Lieferung von Produkten erfolgt zu 99 % innerhalb eines Tages, was den Verantwortlichen von GIFAS im schnelllebigen Geschäft sehr wichtig ist. „GIFAS steht für zuverlässige und innovative Produkte. Um diese anbieten zu können, brauchen wir zuverlässige und innovative Partner. Einen solchen finden wir in ABB“, so Geschäftsführer Oliver Giesen. „Qualität und Qualität passen eben gut zusammen!“ „Nicht nur mit Produkten, auch beim Service kann ABB punkten.“ GIFAS ELECTRIC GmbH Die GIFAS ELECTRIC GmbH ist Teil einer erfolgreichen Unternehmensgruppe mit 250 Mitarbeitern und entwickelt, produziert und vertreibt Produkte und Gesamtlösungen im Bereich der Niederspannungstechnik in Deutschland und im europäischen Ausland. Wenn es um elektrotechnische Produkte geht, die selbst unter den härtesten Einsatzbedingungen zuverlässig ihre Funktion erfüllen sollen, ist GIFAS seit 1957 der richtige Partner für Industrie, Gewerbe, Handwerk, Architekten und die Baubranche. Weitere Infos: www.gifas.de Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 23 Fertigungsautomatisierung Wasserkraft sicher ins Netz D ie Kraft des Wassers nutzen Menschen seit Jahrhunderten. Heute ist sie als regenerative Energiequelle gefragter denn je. „Wasserkraft ist eine zuverlässige Energiequelle, verlässlicher als Wind“, sagt Bernhard Schedl, Einkäufer bei der Lukas Anlagenbau GmbH. Das mittelständische Unternehmen aus der Oberpfalz baut seit mehr als 50 Jahren Wasserkraftwerke. In seinem Stammwerk Albersrieth plant und realisiert es Anlagen für Fließkraftwerke und Stauseen mit Leistungen zwischen 5 kW und 10 MW. Das Werk deckt alle Bereiche des Maschinen- und Stahlwasserbaus sowie der Steuerungsund Niederspannungsanlagen für Wasserkraft ab und hat bis heute über 700 Anlagen in der ganzen Welt errichtet. Die neue Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 brachte viele Betreiber von Wasserkraftanlagen in Zugzwang. Die Anwendungsregel, die seit dem 1. August 2011 für alle dezentralen Energieerzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz gilt, schreibt eine frequenzabhängige Wirkleistungssteuerung vor, um insbesondere die Systemstabilität im Fall von Überoder Unterfrequenz sicherzustellen. Ziel 24 ABB about 3 | 16 ist es, einen sicheren Netz- und Systembetrieb mit hoher Versorgungsqualität zu gewährleisten. Um sicherzustellen, dass die Forderungen der VDE-AR-N 4105 durch den NA-Schutz eingehalten werden, setzt die Lukas Anlagenbau GmbH seit Herbst 2015 auf das zugelassene Netzeinspeiseüberwachungsrelais CM-UFD.M31 von ABB. Speziell für den Einsatz in dezentralen Energieerzeugungsanlagen entwickelt, erkennt es Über- und Unterspannung sowie Veränderungen der Netzfrequenz. Sobald sich die Messwerte außerhalb des Bereichs der eingestellten Schwellwerte befinden, etwa bei instabilem Netz, bei Fehlern oder Wartungen am Netz, löst das CM-UFD.M31 die Kuppelschalter aus. Dadurch wird die Wasserkraftanlage vom öffentlichen Netz getrennt. Der Fehler wird per LED angezeigt und eine entsprechende Fehlermeldung erscheint auf dem Display. Einfache Bedienung, viele Funktionen Die Lukas Anlagenbau GmbH setzt das Gerät überwiegend in Niederspannungsanlagen ein. Peter Heller, Projektleiter und zuständig für die Planung der Wasserkraft- technik bei Lukas: „Die Handhabung des Relais ist selbsterklärend. Es ist leicht zu bedienen und mit geringstem Aufwand platzsparend auf der Hutschiene zu installieren. Auf dem großen Display kann man die Messwerte gut ablesen. Durch die Verwendung von Klartext erhalte ich eindeutige Meldungen. Das ist sicher und komfortabel.“ Da der obere Frequenzschwellwert für die Abschaltung regional schwankt, lässt er sich für die schnelle Inbetriebnahme leicht einstellen. „Das Gerät ist ideal vorkonfiguriert. Der untere Schwellwert von 47,5 Hz ist beim CM-UFD.M31 standardmäßig eingestellt. Wir müssen lediglich die obere Abschaltfrequenz ändern, wie sie vom jeweiligen Energieversorger vorgegeben wird. Das ABB-Gerät lässt sich bis aufs Zehntel genau einstellen. Diese Genauigkeit der Messung und der Abschaltbefehle zeichnen das Gerät gegenüber anderen Geräten besonders aus“, sagt Bernhard Schedl. Das ABB-Netzeinspeiseüberwachungsrelais verfügt des Weiteren über zwei Eingangskontakte für das Rückmelde signal der nachgeschalteten Kuppelschalter. Dies dient zur Rückführkreisüberwa- Foto Seite 25: LUKAS Anlagenbau GmbH Verlässlich, genau und leicht zu bedienen – diese Vorteile des Netzeinspeiseüberwachungsrelais CM-UFD.M31 von ABB überzeugen die Lukas Anlagenbau GmbH. Das Gerät ist der neue Standard des bayerischen Unternehmens, wenn es um den Netz- und Anlagenschutz dezentraler Erzeugungsanlagen geht. Fertigungsautomatisierung CM-UFD.M31 Das multifunktionale Netzeinspeiseüberwachungsrelais CM-UFD.M31 von ABB bietet verschiedene Überwachungsfunktionen gemäß der Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 für den Netz- und Anlagenschutz dezentraler Erzeugungsanlagen. Es kann in allen Niederspannungsnetzen verwendet werden und ist werkseitig bereits auf die Standardwerte gemäß der Anwendungsregel eingestellt. Die Herstellung und der Einbau von Rechenreinigern wie diesem am Wasserkraftwerk Reitter in Laucherthal ist eine der Leistungen der Lukas Anlagenbau GmbH. „Das CM-UFD.M31 bleibt unser Standardrelais. Es hat sich bewährt und ist absolut verlässlich.“ chung. „Dadurch erkennt das Relais, dass die Anlage abgeschaltet ist“, sagt Peter Heller. „Ist die zulässige Frequenz wieder gegeben, schaltet die Anlage vollautomatisch wieder zu. Das ist sehr praktisch, da ein Serviceeinsatz nicht notwendig ist.“ Der Anlagenbesitzer und das zuständige Energieversorgungsunternehmen haben volle Kontrolle über die Anlage und können sich der vollen Funktionalität sicher sein. Ebenfalls positiv bewertet der Planer die zuschaltbare Vektorsprungerkennung. Er sagt: „Andere Geräte haben diese Funktion nicht. Die Vektorsprungerkennung ist unter anderem für Synchronanlagen sehr nützlich. Damit lassen sich Netzstörungen, wie Spannungseinbrüche, sehr viel schneller erkennen; die Zuverlässigkeit des Auslösevorgangs wird erhöht.“ Jeder Parameter ist beim Netzeinspeiseüberwachungsrelais CM-UFD.M31 einzeln einstellbar. „In Abhängigkeit von der Anlage entscheiden wir, ob wir die Vektorsprungerkennung benötigen“, sagt Peter Heller. GmbH die sehr einfache Bedienbarkeit, die Integration aller notwendigen Funktionen und die präzise Rückführkreisüberwachung. Peter Heller betont zudem: „Der Name ABB bürgt für Qualität. Außerdem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Lieferzeiten sind kurz, was unser Lager entlastet. Der Funktionsumfang des Geräts deckt unsere Anforderungen komplett ab. Das ganze Konzept stimmt einfach.“ Die Lukas Anlagenbau GmbH hat das Netzeinspeiseüberwachungsrelais CM-UFD.M31 bis zum Frühjahr 2016 schon beim Bau von über 60 Wasserkraftanlagen im Rahmen von Umrüstungen eingesetzt. Auch bei künftigen Neuanlagen wird das Gerät die erste Wahl im Bereich NA-Schutz sein. Bernhard Schedl: „Das CM-UFD.M31 bleibt unser Standardrelais. Es hat sich bewährt und es ist absolut verlässlich. Wir sind sehr zufrieden damit.“ Weitere Infos: [email protected] Das neue Standardrelais Auf die Frage nach den wichtigsten Vorteilen des ABB-Relais nennen die beiden Fachleute von der Lukas Anlagenbau ABB about 3 | 16 25 Prozessautomatisierung Bereits seit 1915 ist die Chuquicamata-Mine in Chile in Betrieb, die inzwischen über 1.000 m in die Tiefe reicht. S chon auf dem Foto sind die spektakulären Dimensionen der Chuquicamata-Mine in den chilenischen Anden zu erkennen – und in natura ist der Anblick noch viel gewaltiger: Mit 4.300 m Länge und 3.000 m Breite bei bis zu 1.000 m Tiefe ist Chuquicamata neben der Bingham Canyon Mine im nordamerikanischen Utah das größte Kupferbergwerk im größten Tagebau der Welt und zugleich eine der größten von Menschenhand geschaffenen Vertiefungen auf der Erde. Die Zukunft liegt unter der Erde Der weitere Abbau des Erzkörpers, aus dem in den vergangenen 100 Jahren 2,3 Mrd. t Erz gewonnen wurden, ist wirtschaftlich nur noch unterirdisch möglich. Die staatliche Codelco will die Mine so bis ins Jahr 2059 betreiben und weitere 2 Mrd. t Erz fördern. Passend zu den Superlativen des Erzabbaus auf 2870 m Höhe in der Atacamawüste, rüstet ABB gemeinsam mit 26 ABB about 3 | 16 dem Technologiepartner Tenova TAKRAF die Chuquicamata-Mine mit der weltweit stärksten Bandförderanlage aus. Die Antriebsleistung des teilweise unterirdischen Transportsystems summiert sich auf ungefähr 55 MW. Die Förderanlage transportiert etwa 11.000 t Gestein pro Stunde und soll den bisher noch praktizierten Lkw-Transport zur Aufbereitungsanlage ersetzen. Das vermeidet lokal CO2-Emissionen in Höhe von mehr als 150.000 t pro Jahr. Höhere Verfügbarkeit Die elf getriebelosen Antriebssysteme von ABB bestehen jeweils aus einem Frequenzumrichter ACS 6000 und einem Synchronelektromotor und leisten je 5 MW. Diese Kombination aus Umrichter und Motor macht den Einsatz von Reduktionsgetrieben überflüssig; der Wegfall der teuren Verschleißteile steigert Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit, eine aufwendige Ersatzteillogistik vor Ort entfällt. ABB liefert zudem die komplette elektrische und automatisierungstechnische Ausrüstung der Bandanlage inklusive eines 800xA-Prozessleitsystems. Das Antriebssystem wird durch ein spezielles, in Cottbus entwickeltes Mining Conveyor Control Program gesteuert, welches den Lastausgleich zwischen den Direktantriebsmotoren optimiert. ABB Cottbus erbringt auch das komplette Engineering, das Projektmanagement, die Dokumentation und die Inbetriebnahme inklusive der Werksabnahme. „Mit diesem Projekt steigern wir für unseren Kunden die Verfügbarkeit und die Wirtschaftlichkeit seiner Mine“, sagt Peter Mühlbach, Leiter des Geschäftsbereichs Prozessindustrien bei ABB in Cottbus. „Zusätzlich trägt die Anlage zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei.“ Weitere Infos: [email protected] Foto Seite 26: ©iStock.com/roccomontoya Von Cottbus nach Chile Rekordband für Rekordmine Prozessautomatisierung Neuer Antrieb für Tagebau Absetzer wieder in Hochform I m sächsischen Braunkohle-Tagebau Reichwalde hört man seit einigen Monaten wieder die gleichmäßigen Geräusche eines kontinuierlichen Förderbetriebs. Ein 27 Jahre alter Absetzer, der zum Abtransport und zur Ablagerung von Schüttgut beim Abbau zum Einsatz kommt, hat eine Rundum-Erneuerung der gesamten Elektrotechnik erhalten. Unter der Federführung der ABB Automation Cottbus wurde das Projekt mithilfe zahlreicher Zulieferer – vornehmlich Firmen aus der Region – für Vattenfall Europe Mining realisiert und der Absetzer wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht. der Fahrwerke von Abwurfgerät und Zwischenförderer. Auch das Fahrwerk des Übergabestützwagens stattete ABB mit zwei Kompaktumrichtern der ACS880Familie aus. Alle Umrichteranlagen sind an den zentralen Diagnose-Arbeitsplatz angebunden, wo sie der Bediener mit dem neuesten ABB-Diagnosetool Drive Composer überwachen kann. Weitere Komponenten wurden von ABB geplant und von Lieferanten beigesteuert: E-Häuser in Containerbauweise beinhalten Schaltanlagen, Transformatoren sowie Netzwerkund Kommunikationsanlagen. Eine automatische Schütthöhenmessung und ein Absetzer-Assistenzsystem erleichtern dem Bedienpersonal die tägliche Arbeit. Die erfolgreiche Konstruktion führt ABB mit der Wartung der Elektrotechnik weiter. „Mit der Arbeitsweise von ABB sind wir aus gemeinsamen Projekten vertraut. Diese gute Zusammenarbeit, die bewährte ABBTechnik und die räumliche Nähe waren wichtige Argumente für die Beauftragung zur Modernisierung des Absetzers“, sagt Stefan Pfaffe, Projektleiter bei Vattenfall Europe Mining. „Wir sind froh, dass das Großgerät jetzt auf dem neuesten Stand und wieder im Einsatz ist.“ Weitere Infos: [email protected] Alle Hürden überwinden Nachdem der Absetzer Ende 2015 den Probebetrieb erfolgreich absolviert hatte, lagen hinter dem Projektteam von ABB schon viele arbeitsintensive Monate: Von April 2014 bis Mai 2015 lief bei ABB das Engineering; zwischen März und September 2015 wurde die neue Elektrotechnik montiert. „Während der langen Planungsund Realisierungszeit konnten wir kleine und große Hürden durch unser Know-how bei der Rekonstruktion großer Geräte und Anlagen überwinden“, erklärt Frank Hain, ABB-Projektleiter in Cottbus. „Auch der Kundenwunsch, ein Leitsystem eines Mitbewerbers einzubauen, wurde problemlos umgesetzt.“ Zentrale Antriebstechnik und Diagnose Herzstück der rekonstruierten Anlage, die bis 2005 im Einsatz und zuletzt außer Betrieb war, sind die von ABB errichteten 690-V- und 500-V-Multidrive-Umrichterschaltanlagen ACS880 der neuesten Generation und die zugehörigen Motoren etwa zum Antrieb von Aufnahme- und Abwurfbändern, der Raupenlenkung und Stolze 27 Jahre alt, aber technisch auf dem neuesten Stand dank ABB: der Absetzer in Reichwalde. ABB about 3 | 16 27 Prozessautomatisierung Topqualität für Feinpapier Seit mehr als 30 Jahren vertraut UPM Nordland Papier bei der Prozessautomation auf ABB-Technologie. Mit der ABB-Leitsystem-Plattform 800xA und dem neuen Regelungspaket Fast Ash Change & Control stellt das Unternehmen die hohe Qualität seiner Feinpapiere schneller und exakter sicher. Wettbewerbsfaktoren optimiert Mit Investitionen in innovative Lösungen verbessert das Unternehmen kontinuierlich die Produk tionsprozesse. Bei der Kontrolle des Füllstoffgehalts im Papier etwa arbeitet es, als erster Papierhersteller weltweit, mit dem maßgeschneiderten Regelungspaket Fast Ash Change & Control von ABB. Es unterstützt die Anlagenführer an der Papiermaschine 4 (PM 4), der größten der Fabrik. Fast Ash Change & Control trägt dazu bei, die Papierqualität und die Produktivität zu optimieren – und damit zwei entscheidende Wettbewerbsfaktoren für UPM Nordland Papier zu sichern. 28 ABB about 3 | 16 Die holzfreien Feinpapiere des Unternehmens müssen hohe Qualitätsanforderungen erfüllen, etwa in puncto Opazität, also Lichtundurchlässigkeit, Glätte und Farbe. Um die gewünschten Eigenschaften zu erreichen, werden der Fasermischung im Herstellungsprozess bestimmte Zusatzstoffe beigefügt, darunter die mineralischen Füllstoffe Kaolin und Kaliumcarbonat. Sie werden im Fachjargon „Asche“ genannt und verbessern neben der Opazität auch den Weißegrad des Papiers. Die PM 4, mit einer Arbeitsbreite von 9,4 m eine der größten ihrer Art weltweit, produziert ein breites Sortenspektrum an Feinpapieren, wobei für jede Sorte unterschiedliche Aschemengen beigefügt werden müssen. Schnellere Sortenwechsel UPM Nordland Papier legt größten Wert auf die Einhaltung der entsprechenden Parameter. Mit Fast Ash Change Control lässt sich der Aschegehalt der Papiere deutlich exakter und vor allem schneller einregeln. Auf diese Weise erfolgen Sortenwechsel bei UPM Nordland Papier nun um mehr als 60 % schneller als zuvor; gleichzeitig verringert sich der Ausschuss. Denn auch bei Abrissen der Papierbahn kann die Qualität konstant gehalten werden. Dafür sorgt ein von ABB entwickelter Soft-Sensor, der den Füllstoffgehalt „Wir haben sämtliche Ziele des Upgrades erreicht: eine erhöhte Produktkonstanz, mehr Effizienz und geringere Kosten.“ Foto: UPM Nordland Papier A uch in Zeiten der Digitalisierung ist Papier der wichtigste Datenträger der Welt. Pro Jahr werden weltweit mehr als 400 Mio. t des Werkstoffes produziert, etwa für Werbematerial, Broschüren, Bücher oder Zeitungen. Zu den größten Papierherstellern der Welt gehört der finnische UPM-Konzern mit Produktionsstätten in 13 Ländern. Die deutsche Tochterfirma UPM Nordland Papier mit Sitz in Dörpen, Emsland, ist eine der führenden Fabriken in Europa. Rund 1,4 Mio. t Feinpapier stellt sie jährlich her – und vertraut dabei seit mehr als 30 Jahren auf Knowhow und Technologie von ABB. Prozessautomatisierung Die Papiermaschine 4 bei UPM Nordland Papier gehört weltweit zu den größten ihrer Art. im Bereich der Nasspartie der Maschine ermittelt und während des Abrisses weiter regelt. Die Anlagenführer profitieren zudem von der einfachen Bedienung und der robusten Regelstrategie des ABB-Konzepts. Es setzt auf die bereits etablierten Regelungsmodelle auf der Basis von Internal Model Control (IMC), die mit wenigen Parametern auskommen. So lassen sich die jeweiligen Einstellungen intuitiv nachvollziehen. „Upgrade on the fly“ Das Regelungskonzept ist im Qualitätsleitsystem der PM 4 hinterlegt, das auf der ABB-Automatisierungsplattform 800xA basiert. Bereits im Jahr 2014 hat UPM Nordland Papier das bis dahin verwendete ABB-Leitsystem der Maschine im Rahmen eines Upgrades auf den neu- esten technologischen Stand gebracht. Um Störungen im Produktionsprozess der Maschine so gering wie möglich zu halten, entschied sich der Papierhersteller dabei für einen „Upgrade on the fly“. Ein solcher Systemwechsel bei laufendem Betrieb war eine Premiere für den Papierhersteller und ein Novum in der Branche. Dank guter Vorbereitung und der engen Zusammenarbeit zwischen den Partnern bei UPM Nordland Papier und ABB meisterte das Projektteam diese Herausforderung erfolgreich. Vor dem Upgrade hatten die ABB-Experten das Qualitätsleitsystem komplett parallel aufgebaut, sodass sämtliche Funktionen und Schnittstellen ausführlich getestet werden konnten. Eine entscheidende Rolle spielten dabei die Simulationsprogramme von ABB. Sie unterstützen außerdem die umfassende Systemschulung der Produktions- und Servicemitarbeiter bei UPM Nordland Papier. So ließen sich die Projektrisiken auf ein Minimum reduzieren und die Produktion konnte ungestört weiterlaufen. Der Umstieg auf das ABB-System 800xA mit dem Regelungspaket Fast Ash Change & Control war für UPM Nordland Papier der richtige Schritt, wie Wilhelm Wessels, Produktionsleiter PM 4, betont: „Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit ABB haben wir dieses innovative Projekt erfolgreich abschließen können. Sämtliche Ziele des Upgrades wurden erreicht: Eine erhöhte Produktkonstanz, mehr Effizienz und geringere Kosten sind für uns ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.“ Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 29 Prozessautomatisierung Wie ABB den Tagebau in Tamnava modernisiert, sieht man im Video in der Digital-Ausgabe: tiny.cc/About-EPS Der Tagebau Tamnava kann künftig Braunkohle mit konstant hohem Brennwert in das angeschlossene Kraftwerk liefern. Qualitätsmanagement senkt Emissionen Bessere Kohle für Serbiens Strom Vom Bagger ins Kraftwerk EPS beauftragte ABB mit der Planung, Montage und Inbetriebnahme des Kohlequalitätsmanagementsystems. Bereits seit 2001 setzt der Energieversorger auf Komponenten und Know-how von ABB, wenn es um die Prozessautomatisierung 30 ABB about 3 | 16 in Tamnava geht. Das aktuelle Projekt ist der bislang größte Auftrag, den EPS für die Automatisierungstechnik an ABB vergeben hat. Um künftig Kohle mit den gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Brennwert, Feuchtigkeits- oder Aschegehalt bereitzustellen, wird die ABB-Lösung sämtliche Materialströme im Tagebau verfolgen. Gesteuert wird dies mit einem zentralen Leitsystem auf der Basis von ABB 800xA. Es sammelt und steuert die Informationen aller fünf Bagger sowie des 25 km langen Förderbandsystems über einen OPC-Server. Auf Basis eines Flözmodells, in dem die Lage der verschiedenen Kohlequalitäten hinterlegt ist, erhalten die Bagger Informationen über die Position und die jeweilige Masse, die sie an entsprechender Stelle pro Stunde baggern sollen. Dabei laden sie Brennstoff mit unterschiedlichen Eigenschaften aufs Förderband. Mittels der richtigen Allokation von Menge und Qualität pro Bagger wird die gewünschte Kohle direkt auf dem Band gemischt. Ein radiologisches Online-Messsystem an der Bandanlage überwacht deren Zusammensetzung lückenlos und bietet die Möglichkeit, die real geförderte Qualität mit der im Flözmodell angenommenen abzugleichen. Bis zu 5.000 t Kohle lassen sich auf diese Weise fördern. Weltweit einzigartige Lösung Für das Team von ABB bietet das Projekt interessante Herausforderungen. „In Tamnava soll die Kohle vom Förderband direkt ins Kraftwerk gelangen“, sagt Franz Rietschel, Produktmanager bei ABB in Cottbus. „Das spart Zeit und Energie, weil der Umweg über Zwischenlager entfallen kann und das Material somit nur einmal bewegt werden muss.“ Prozessautomation von ABB fördert somit vom Flöz bis zum Kraftwerk eine durchgängig effiziente Energieerzeugung. Weitere Infos: [email protected] Foto Seite 30: EPS H eimische Braunkohle ist in Serbien der Energieträger Nummer eins. Kohlekraf twerke versorgen den Großteil von Indus trie und Haushalten mit Strom und Wärme. Dank Technologie von ABB kann der staatliche Energieversorger EPS dies in Zukunft deutlich effizienter tun. Ein Qualitätsmanagementsystem für den Tagebau Tamnava, 100 km südwestlich von Belgrad, soll zukünftig dafür sorgen, dass das angeschlossene Kraftwerk Kohle mit konstant hohem Brennwert verstromt. So kann das Kraftwerk energieeffizienter arbeiten und seinen CO 2 -Ausstoß signifikant verringern. Prozessautomatisierung Datenanalyse für optimale Leistung der Produktion Prozesse ganzheitlich im Blick Probleme schnell erkennen: Auch Anlagenkomponenten des ABB-Leitsystems 800xA können mit dem ABB ServicePort überwacht werden. I n der Prozessindustrie ist es seit Jahren gängige Praxis, vielfältige Daten zu sammeln und verfügbar zu machen. Allerdings nutzen die meisten Anlagenbetreiber nicht deren volles Potenzial. Häufig konzentrieren sie sich auf eine kleinere Datenteilmenge, beispielsweise auf die zuletzt angefallenen Daten oder Daten einzelner Anlagenkomponenten. Nach dem aktuellen Stand der Technik beruhen industrielle Prozessanalysetools auf einer Infrastruktur, die nach Anlagekomponenten segmentiert ist, beispielsweise nach Regelschleifen, Elektromotoren, rotierenden Maschinen oder Ventilen. Innerhalb dieser Infrastruktur lassen sich die notwendigen Informationen automatisch aus dem jeweiligen System sammeln, die Analyse von Leistungskennzif- fern – sogenannter KPIs (Key Performance Indicators) – ist möglich und die erzielten Ergebnisse können gespeichert werden. Durch solche Ansätze können fehlerhafte Komponenten identifiziert und angemessene Korrekturen durchgeführt werden. Richtige operative Entscheidung Während bisherige Lösungen aus einer Wartungsperspektive zufriedenstellend funktionieren, sind sie für die Entscheidungsfindung auf der Produktionsebene keine große Hilfe. ABB liefert mit den Performance Services ein modernes Werkzeug zur vorbeugenden Datenanalyse. Mit ihm lassen sich zahlreiche KPIs einer Produktionsanlage untersuchen und eine priorisierende Liste potenzieller Problembereiche erstellen. „Falls die Anla- ge Leistungsverluste aufweist, wollen wir die Verantwortlichen systematisch über die Auswirkungen auf den Prozessablauf und die Qualität des Endprodukts informieren, um sie auf dieser Basis die richtigen operativen Entscheidungen treffen zu lassen“, sagt Heiko Petersen, Product Manager Advanced Services bei der ABB Automation GmbH. Diese Auswirkungen auf den Prozess sind weder trivial noch leicht zu erfassen. Weil Anlagen in der Prozessindustrie immer komplexer und vielfach Nebenprodukte sowie Energie im Produktionsprozess wiederverwertet werden, wachsen die Abhängigkeiten zwischen den Anlagenteilen. Das macht die Fehlerbehebung in den Systemen komplizierter und vergrößert zudem die Gefahr, dass sich Prozessstörungen über die ganze Anlage ausbreiten. Systematische Ursachenforschung Die Fehlerbehebung in kritischen Prozesssituationen bleibt vor allem dann eine schwierige Aufgabe für den Prozessbediener, wenn große Mengen gesammelter Daten für verschiedene überwachte Anlagenteile unabhängig voneinander betrachtet werden. „Unser Ziel ist es, mit einer neuen Generation fortschrittlicher Analysemethoden eine ganzheitliche Sicht auf die Anlage zu ermöglichen“, sagt Heiko Petersen. Auf diese Weise lassen sich die Ausgangsursachen von Produktionsschwankungen rasch und sicher bestimmen. Vor allem aber kann der Betreiber mittels der kontinuierlichen Überwachung ein hohes Leistungsniveau halten. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 31 Prozessautomatisierung Die Betreiber von Wasserwerken und Kläranlagen müssen mindestens alle zwei Jahre nachweisen, dass sie die Anforderungen des IT-Sicherheitsgesetzes erfüllen. Wasserschutzgebiet Wasserversorgungs- und -entsorgungsanlagen zählen zu den kritischen Infrastrukturen. Neben einem wirtschaftlichen Betrieb gewinnt im digitalen Zeitalter vor allem der Schutz der IT-Systeme für die Betreiber zunehmend an Bedeutung. ABB bietet eine große Bandbreite an Dienstleistungen, um die Anlagen-IT vor unberechtigten Zugriffen zu schützen. 32 ABB about 3 | 16 Prozessautomatisierung Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. K ritische Infrastrukturen haben seit Juli 2015 die gesetzliche Verpflichtung, angemessene organisatorische und technische Vorkehrungen zu treffen, um Störungen der Verfügbarkeit, Integrität, Authentizität und Vertraulichkeit ihrer informationstechnischen Systeme, Komponenten oder Prozesse zu vermeiden. Die Betreiber müssen mindestens alle zwei Jahre belegen, dass sie diese Anforderungen erfüllen. Als Einrichtungen der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung zählen Wasserwerke und Kläranlagen zu den kritischen Infrastrukturen, da sie von großer Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen sind; ihr Ausfall oder ihre Beeinträchtigung könnte Versorgungsengpässe, Regelmäßig zertifizieren lassen Das IT-Sicherheitsgesetz schreibt den Betreibern aber nicht nur vor, entsprechende technische Maßnahmen umzusetzen, sondern verlangt darüber hinaus, ein Informations-, Sicherheits- und Managementsystem (ISMS) gemäß DIN ISO/ IEC 27001 zu etablieren, das als Werksnorm die Verantwortlichkeiten, Voraussetzungen und Verpflichtungen genau definiert und ebenfalls regelmäßig zertifiziert werden muss. ABB bietet Betreibern derartiger Infrastrukturbetriebe ein umfassendes Konzept, um das Sicherheitsniveau der Anlagen zu erhöhen und die Betreiber auf dem Weg zur erfolgreichen Zertifizierung zu unterstützen. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Automatisierung und der IT-Sicherheit ist ABB kompetenter Wegbegleiter bis zur erfolgreichen Zertifizierung. Das ISMS beschreibt Vorgaben und Prozesse, die zur Einhaltung der geforderten anlagenspezifischen Systemsicherheit definiert werden. Es greift dabei tief in die anlagen- und betriebsspezifischen Entscheidungsprozesse und -abläufe ein. Die Services von ABB lassen sich in einmalige und regelmäßige Dienstleistungen gliedern. Cybersecurity für Versorgungs- und Entsorgungsanlagen zu gewährleisten, stellt hohe Qualitätsanforderungen hinsichtlich Technik und Lieferzeit. Um diese Anforderungen einzuhalten, übernimmt ein erfahrener und qualifizierter ABB-Ingenieur die Projektleitung und fungiert während der gesamten Projektlaufzeit als Ansprechpartner für alle technischen, organisatorischen und vertraglichen Fragen. Schwachstellen aufzeigen Der erste Schritt auf dem Weg zu höherer IT-Sicherheit ist ein Cyber security Assessment. Es dient dazu, die Prozess- leitsystemumgebung systematisch zu untersuchen und zu beurteilen. Dahinter steht das Ziel, den Systemzustand anhand definierter IT-Sicherheitsrichtlinien zu erfassen, Schwachstellen aufzuzeigen und Verbesserungspotenziale abzuleiten. ABB führt die Beratung hersteller- und produktunabhängig durch. Aus den Vorgaben des ISMS und den Ergebnissen des Assessments ergeben sich schließlich Maßnahmen, die – erstmals umgesetzt – das Schutzniveau erhöhen und das erreichte Schutzniveau sicherstellen, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden. Neben den einmaligen Maßnahmen sind immer wieder Wartungsmaßnahmen erforderlich, die das erreichte Schutzniveau ebenfalls aufrechterhalten. Service mit Screening Unregelmäßigkeiten im System schnell zu erkennen und eine rasche Reaktion auf mögliche Sicherheitsvorfälle zu gewährleisten, erfordert eine häufige und regelmäßige Prüfung der erzeugten Protokolle und Log-Daten. Die ABB-Serviceverträge beinhalten spezielle Screenings durch Sicherheitsexperten, die die Überwachungsergebnisse per Remote-Verbindung wöchentlich analysieren. Bei Auffälligkeiten und möglichen Sicherheitsvorfällen informieren sie umgehend den Auftraggeber. Ein von ABB durchgeführtes zweitägiges Training zur Informationssicherheit sensibilisiert die Mitarbeiter und zeigt auf, wie wichtig ein zuverlässiger Schutz ist, um gerade die Leitsysteme kritischer Infrastrukturen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Die Beratungsleistung im Modul „System proaktiv schützen“ stellt Technologien und Lösungen vor, die zum erweiterten Schutz des Anlagensystems beitragen. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 33 Produkte Neuheiten ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten. Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben. Niederspannung Elektrische Systeme einfach planen Effizient und sicher Mit der neuen, integrierten Softwaresuite e-Design lässt sich eine elektrische Installation sicher und einfach planen. Das Programm unterstützt sowohl den Planer von Anfang an in der Entwurfsplanung als auch den Schaltanlagenbauer und den Installateur in der Detailplanung – mit Modulen und Funktionen zu Dimensionierung, Konfiguration und Engineering der Schaltanlage, der Auswahl von Komponenten und Zubehör sowie einer Kostenermittlung. e-Design lässt sich intuitiv bedienen. Die automatische Kabeldimensionierung liefert normenkonforme Ergebnisse und führt zu einer Kostensenkung bei Kupfer und Betriebsmitteln. Durch die assistentengeführte Produkt- und Zubehörauswahl sind detaillierte Produktkenntnisse nicht mehr erforderlich. Ansichtsplanung und Ausschreibungstexte werden automatisch generiert; Aufbau- und Montageanleitungen sind analog zur Planung abrufbar. Sowohl die kompletten Angebotsunterlagen als 34 ABB about 3 | 16 auch eine Dokumentation der Schaltanlage gemäß DIN EN 61439 stellt die Software zur Verfügung. Eine Online-Kalkulation und ein Revisionsmanagement sind ebenfalls feste Bestandteile des Portfolios. Mit der Favoritenfunktion lassen sich zusätzlich Produktlisten erstellen und für Folgeprojekte wiederverwenden. Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Geführter Planungsprozess – Technische und wirtschaftliche Optimierung – Keine markenspezifischen Produktkenntnisse erforderlich – Zahlreiche Personalisierungsoptionen Foto Seite 34: Oleksiy Mark/shutterstock.com Integrierte Suite e-Design unterstützt alle Planungsstadien einer elektrischen Installation Produkte Niederspannung Niederspannung Niederspannung Daten austauschen Plattform in der Cloud Flexible Platzsparer Kommunikationsmodul für Lichtbogenwächter TVOC-2 Ekip SmartVision verbessert Energieeffizienz Verteilerblöcke DBL berührungssicher aufgebaut Zum Aufstecken Das neue, aufsteckbare Kommunikationsmodul für den Lichtbogenwächter TVOC-2 ermöglicht dessen Kommunikation und Vernetzung mit zentralen Leitstellen oder Schaltgeräten über Modbus RTU. Damit können Daten beispielsweise über intelligente Leistungsschalter wie den SACE Emax 2 ausgetauscht werden. Nach einem Stromausfall sind Fehler- und Abschaltprotokolle verfügbar; ebenso ist eine Ferndiagnose möglich. Der Lichtbogenwächter TVOC-2 lässt sich einfach mit bis zu 30 Sensoren erweitern, um komplexe Nieder- und Mittelspannungsanlagen zu überwachen. Der TVOC-2 erkennt einen entstehenden Störlichtbogen frühzeitig und trägt zur deutlichen Reduzierung von Personen- und Anlagenschäden bei. Das Überwachungssystem ist für eine Bemessungsspeisespannung von 100 bis 240 V AC sowie 100 bis 250 V DC verfügbar, wahlweise für DIN-Schienen- oder Schraubmontage. Digitale Fernüberwachung Mit Ekip SmartVision bietet ABB erstmals eine cloudbasierte Plattform, die elektrische Systeme aus der Ferne überwacht und steuert. Die Lösung nutzt die Kommunikationsfähigkeit des Leistungsschalters Emax 2 und weiterer Komponenten wie Tmax und Tmax XT. Ausgestattet mit Ekip SmartVision, ist der Emax 2 der erste Niederspannungsschalter, der über das Internet in Automatisierungs- und Energiemanagementsysteme integriert werden kann. Ein selbstkonfigurierendes Kommunikationsmodul, das per Plugand-play im Schalter montiert wird, verbindet den Emax 2 mit der Cloud. Die Ekip-SmartVision-Plattform stellt Leistungs- und Energiedaten, archivierte Alarme sowie Messdaten bereit und ermöglicht Remote-Diagnosen und -Instandhaltung. Die Cloudlösung verbessert die Effizienz, die Sicherheit und die Verfügbarkeit des elektrischen Systems. Ein Produkt, drei Konfigurationen Die Potenzialverteilerblöcke der DBLReihe lassen sich leicht installieren und flexibel handhaben. Verglichen mit herkömmlichen Verteilerschienen, benötigen die Verteilerklemmen bis zu 50 % weniger Platz im Schaltschrank; sie können auf der Hutschiene oder auf Platten montiert werden und sind kompatibel mit Aluminium- sowie mit Kupferleitern. Die Blöcke ermöglichen das einpolige und mehrpolige Gruppieren und Verteilen. Mit einer Spannung von 1.500 V DC eignen sie sich auch für modernste Solarwechselrichter. Der modulare und berührungssichere Aufbau macht den Einsatz von Sammelschienen, Isolatoren, Befestigungsmaterial und Schutzabdeckungen überflüssig. Der Deckel erleichtert die Kennzeichnung und Verdrahtung, da er nach oben und unten aufklappbar ist und alle Verdrahtungsdaten darauf abgebildet sind. Weitere Infos: [email protected] Weitere Infos: [email protected] Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Aufsteckbares Modul – Einfache Installation – Datenaustausch per Modbus RTU – Funktionale Sicherheit Vorteile – Fernüberwachung elektronischer Systeme über die Cloud – Kompatibel mit Emax 2 – Schnelle Verbindung der Schalter mit dem Internet Vorteile – Einpoliges oder mehrpoliges Gruppieren und Verteilen – Bis zu 1.500 V DC Spannung – Kompatibel mit Aluminium- und Kupferleitern ABB about 3 | 16 35 Produkte Niederspannung Strom- und Wärmeerzeugung Leittechnik Mobile Produktsuche Eines für alle Leitsystem to go EPR-App findet passendes Gerät Eingabegerät aus der Familie Procontrol P14 800xA für mobile Endgeräte Komfortable Auswahlhilfe Mit der EPR-Auswahl-App (EPR = Electronic Products and Relays) finden Anwender über PC, Tablet oder Smartphone bequem das passende Produkt aus dem ABB-Sortiment. Nach der Eingabe verschiedener Kriterien wie Bemessungssteuerspeisespannungen, Kontaktwünschen oder Funktionalitäten filtert die App das ideale Gerät heraus. Mit einem Klick auf das ausgewählte Produkt erhält der Nutzer alle verfügbaren Informationen: eine ausführliche Beschreibung, die vorhandenen Zulassungen und ein Produktbild. Des Weiteren werden Klemmenbelegungen und die Maße angezeigt. Die Produktinformationen können direkt per E-Mail verschickt werden. Die App gibt es kostenlos für Windows-, Android- und iOS-Endgeräte. Flexibler Einsatz in der Leittechnik Das neue, universelle Eingabegerät 81EU50R1210 aus der Produktfamilie Procontrol P14 ermöglicht die Verarbeitung aller Eingangssignale mit nur einem Gerät. Dadurch reduziert sich die Anzahl der Vorgängergeräte, was einen flexiblen Einsatz in leittechnischen Anlagen ermöglicht und den heutigen Marktanforderungen ideal entspricht. Das Eingabegerät verarbeitet Analog-, Binär-, Temperatur- sowie Pulseingangssignale und lässt sich wahlweise auch als Binäreingang mit Zeitstempelung konfigurieren. Anhand vordefinierter Funktionsblöcke kann die Applikation beispielsweise Korrektur- und Filterfunktionen durchführen. Zahlreiche Überwachungs- und Diagnosefunktio nen sorgen für eine optimale Fehlererkennung. Zugriff auf Echtzeit-Informationen ABB bietet jetzt einen Zugang für mobile Endgeräte zum Leitsystem 800xA über eine drahtlose Netzwerkverbindung an. Damit haben Bediener auch außerhalb der zentralen Leitwarte sicheren Zugriff auf alle Daten des Leitsystems. Der anpassbare 800xA iPad Operator Workplace bildet einen vollwertigen Bedienplatz auf dem verhältnismäßig kleinen Bildschirm eines Tablets ab. Er ist Bestandteil der 800xA-Bibliotheken und lässt sich nahtlos in die 800xAUmgebung importieren. Dabei verfügt er über speziell vordefinierte Objekte sowie eine intuitive Bedienoberfläche. Die WPA-Verschlüsselung über ein spezielles Authentifizierungsprogramm garantiert jederzeit eine sichere Verbindung; bei Verlust des Tablets lässt sich diese von zentraler Stelle unterbrechen. Weitere Infos: [email protected] Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Schnelle Auswahl der passenden Geräte – Einfacher Versand der Informationen per E-Mail – Für Windows, Android und iOS 36 ABB about 3 | 16 Vorteile – Universell einsetzbar für binäre und analoge Eingangssignale – Leistungsstarke Signalverarbeitung mit Korrektur- und Filterfunktionen – Weniger Ersatzteile, mehr Anwendungsmöglichkeiten Vorteile – Mobiler Zugriff auf alle Daten – Abbildung eines vollwertigen Bedienplatzes – Intuitive Bedienung – Sichere Datenübertragung Foto Seite 36 links: MPFphotography/shutterstock.com; Weitere Infos: [email protected] Produkte Analysentechnik Überarbeitete Elektronik Neue Version des Stellungsreglers TZIDC Zuverlässige Ventilpositionierung ABB hat den bewährten digitalen Stellungsregler TZIDC und die druckfest gekapselte Variante TZIDC-200 vollständig überarbeitet. Die neuen Versionen besitzen einen Positionssensor mit direktem Anbau ohne Zahnradgetriebe, was die ohnehin lange Lebensdauer des Stellantriebs weiter vergrößert. Der TZIDC kommuniziert jetzt über den aktuellen Standard HART 7, der mit all seinen Funktionen abwärtskompatibel ist. ABB hat die Elektronik vollständig überarbeitet und stellt eine langfristige Verfügbarkeit der Bauteile sicher. Das neue I/O-Modul mit verbesserter Temperaturstabilität sorgt für eine präzise Positionsrückmeldung. Daneben setzt der TZIDC auf bewährte Funktionen wie das Easy Set-up, auf einfache Handhabung, automatische Anpassung der Regelparameter und auf eine Luftaufbereitung mit einem hocheffizienten I/P-Wandler. Die neue Version kann problemlos in bestehende Applikationen integriert werden. Vorteile – Verlängerte Lebensdauer – Kommunikationsstandard HART 7 – Langfristige Verfügbarkeit der Bauteile – Integration in bestehende Applikationen Weitere Infos: [email protected] Analysentechnik Emissionen jederzeit im Blick Mehrkomponenten-FTIR-Analysensystem ACF5000 reduziert die Betriebskosten Vorteile – Simultane Messung von bis zu 15 Messkomponenten – Kontinuierliche Emissionsmessung in Verbrennungsanlagen – Einfache, regelmäßige Validierung der Messbereiche – Erhebliche Reduzierung der Betriebskosten – Erfüllt EPA- und CSA-Standards Validiereinheit manuell oder automatisch ansteuern Der ACF5000, das neue Mehrkomponenten-FTIR-Analysensystem (FTIR = Fourier-Transformation-Infrarot-Spektroskopie) für die Emissionsüberwachung, erweitert das ABB-Produktportfolio der kontinuierlichen Gasanalyse. Er kombiniert die Vorteile eines FTIRSpektrometers mit der FID-Technologie (FID = Flammenionisationsdetektor) sowie der Sauerstoffmessung per Zirkondioxid-Sonde und ermöglicht so die simultane Messung von bis zu 15 Komponenten. Typische Einsatzgebiete sind neben fossil befeuerten Kraftwerken auch Müllverbrennungsanlagen und Anlagen mit Sekundärbrennstoffen, beispielsweise Zement-Drehrohröfen. Die mit optischen Folien und gasgefüllten Zellen bestückte Validiereinheit überwacht Präzision oder Drift, ist langzeitstabil und lässt sich manuell oder automatisch ansteuern. Für den Anlagenbetreiber fallen weder Kosten für Prüfgasflaschen noch für Servicepersonal an. Der ACF5000 bietet erstmals die Möglichkeit, die Summe der flüchtigen organischen Verbindungen (VOC = Volatile Organic Components) mithilfe des FTIRVerfahrens zu messen, und stellt eine kostengünstige Alternative zur herkömmlichen VOC-Messung mittels FID-Technologie dar, weil keine Verbrauchsmaterialien wie Brennerluft oder Wasserstoff erforderlich sind. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 37 Produkte Kabelmanagement Distribution Automation Nach neuesten Normen Ein Mehr an Funktionen Relion-Serien 615 und 620 eignen sich für Verteilnetze und für die Integration von dezentraler Erzeugung Ty-Rap-Kabelbinder für die Bahnindustrie Verriegelungsnase aus Edelstahl Die Ty-Rap-Premium-Kabelbinder sind nach den aktuellsten Normen der Bahnindustrie NFF 16-101/102 und EN 45545 zertifiziert und in zwei Versionen – UV-beständig und flammwidrig – erhältlich. Sie verfügen über eine antimagnetische, stufenlos einstellbare Verriegelungsnase aus seewasserbeständigem Edelstahl Typ 316. Gefertigt aus Polyamid 6.6, eignet sich die UV-beständige Version für Temperaturen von –60 bis +105 °C, der flammwidrige Typ für Temperaturen von –40 bis +85 °C. Abgerundete Kanten vermeiden Beschädigungen an Leitungen und Kabeln. Die gerippte Oberfläche verhindert, dass sich der Kabelbinder durch Vibrationen und Stöße verschiebt. Das Sortiment umfasst Ty-Rap-Kabelbinder in verschiedenen Größen und mit einer Zugfestigkeit von bis zu 540 N. Weitere Infos: [email protected] Vorteile – UV-beständig oder flammwidrig – Zertifiziert nach NFF 16-101/102 und EN 45545 – Zugfestigkeit von bis zu 540 N 38 ABB about 3 | 16 Umfassender Erdfehlerschutz Die Relion-Serien 615 und 620 weisen jetzt zusätzliche Schutzfunktionen für die Netzverbindung auf, zum Beispiel einen Blindleistungsrichtungsschutz (Q/U-Schutz). Damit sind die Geräte optimal für die Herausforderungen gerüstet, die eine zunehmende dezentrale Energieerzeugung an das Verteilnetz stellt. Neben der erweiterten Schutzfunktionalität kann der Anwender bei der Programmierung der Geräte auch wählen, ob diese nach Edition 1 oder 2 der IEC 61850 erfolgen soll. Die optionale Verteilung der Spannungswerte über den Prozessbus gemäß IEC 61850-9-2 LE (= Lite Edition) in Kombination mit der Zeitsynchronisierung IEEE 1588 reduziert den Verdrahtungsaufwand in der Schaltanlage erheblich. Der Leitungsdifferenzialschutz RED615 bietet jetzt auch optische Schnittstellen für die Stationskommunikation. Der Schutz für Kondensatorbänke REV615 erweitert den Anwendungsbereich der 615er-Serie. In der 620er-Serie stehen die Schutzfunktionen für die Netzverbindung und die Netzanbindung von Kondensatorbänken als Optionen im REF620 zur Verfügung. In beiden Serien sind umfangreiche Erdfehlerschutzfunktionen inklusive Erdschlusswischer integriert, die sogar transiente Erdfehlerströme erkennen. Das kompakte Design und die Steuerfunktionalität von bis zu vier Geräten in der 615er-Serie und von bis zu acht Geräten in der 620er-Serie machen die Produkte zur idealen Lösung für neue und bestehende Anlagen. In Kombination mit den platzsparenden Strom- und Spannungssensoren oder den Kombisensoren von ABB können bestehende Schaltanlagen in der Sekundärverteilung einfach und platzsparend um Schutz- und Messtechnik erweitert werden. Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Zusätzlicher Schutz für die Netzverbindung – Edition 1 oder 2 der IEC 61850 bei der Programmierung wählbar – Reduzierter Verdrahtungsaufwand – Erweiterter Anwendungsbereich – Erkennung transienter Erdfehlerströme Produkte Antriebstechnik Kompakt und wirtschaftlich Wassergekühlter Motor für Industrie und Marine Megawatt-Klasse Der neue ABB-Niederspannungsmotor der Baugröße 500 erfüllt den Bedarf der Industrie an großen Motoren der MW-Klasse. Da der Platz in vielen Betrieben begrenzt ist, sind dort kompakte, wassergekühlte Motoren gefragt. ABB ist Spezialist für applikationsspezifische Paketlösungen aus Motor und Frequenzumrichter. Die größten Vorteile für die Kunden liegen im optimierten Betrieb und im geringeren Energieverbrauch gegenüber vergleichbaren Motoren. Zudem hält der Motor die immer strenger werdenden Emissionsvorschriften ein. Als wichtige Ergänzung der Motorenreihe von ABB bietet der Motor darüber hinaus für die Schifffahrtsindustrie die Möglichkeit, die gesamte elektrische Ausrüstung für Schiffe aus einer Hand zu beziehen. Der Motor kommt im Schiffbau hauptsächlich in Querstrahlantrieben, Winschen und Hauptantriebssystemen zum Einsatz. Er ist passend für die meisten Schiffstypen, vor allem für Ankerziehschlepper und Versorgungsschiffe sowie für Tanker und Bohrinselversorgungsschiffe. Eine besondere Eignung besitzt der Motor für Querstrahlantriebe ohne Pod (horizontal) sowie für Bugstrahlruder (vertikal). Vorteile – Platzsparender Motor – Einfache Konstruktion – Optimierte Paketlösung aus Motor und Frequenzumrichter – Geringerer Energieverbrauch gegenüber vergleichbaren Motoren Weitere Infos: [email protected] Antriebstechnik Hygiene garantiert IEC-Edelstahlmotor ist mit Schutzart IP69K bestens für die Nahrungsmittelindustrie geeignet Vorteile – Zuverlässiger Schutz gegen korrosive Umgebungen – Lager mit Fett in Lebensmittelqualität geschmiert – Geschlossenes Gehäuse mit Oberflächenkühlung – Einfache Reinigung mit Hochdruckreiniger Extrem spritzwasserfest Der neue IEC-Edelstahlmotor von ABB erfüllt die hohen Hygieneanforderungen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Er eignet sich für raue Umgebungen, wie sie beispielsweise in der Fleisch-, Geflügel-, Fisch- und Getränkeindustrie herrschen. Die Schutzart IP69K macht es möglich, den Motor auch mit Hochdruck von 100 bar und einer Temperatur von +80 °C aus kurzer Entfernung zu reinigen. Die Motorwicklungen sind vollständig gekapselt; das gewährleistet selbst in extrem feuchter Umgebung eine lange Lebensdauer und zuverlässigen Schutz. Standardmäßig erfüllt der neue Motor den Wirkungsgrad IE3. Optional wird er mit Frequenzumrichterbetrieb bis Wirkungsgradklasse IE5 zur Verfügung stehen. Der Edelstahlmotor wird im Laufe des Jahres 2016 erhältlich sein. Weitere Infos: [email protected] ABB about 3 | 16 39 Impulse Ein Arbeitsschritt in der neuen Montagelinie ist die thermische Prüfung der Sicherungsautomaten, die mithilfe eines IRB 1600 erfolgt. Varianz mit Effizienz 40 ABB about 3 | 16 D er Termin war nicht geplant, aber er passte perfekt: Pünktlich zu seinem 125-jährigen Bestehen hat ABB Stotz-Kontakt am Standort Heidelberg eine neue Montagelinie für die Pol-Fertigung von Sicherungsautomaten (ML2) in Betrieb genommen. Die fürs erste Quartal angepeilte Produktionsmenge hat sie auf Anhieb bewältigt. Aus heutiger Sicht wird die Montagelinie alle Anforderungen erfüllen. Der Fokus liegt aber nicht allein auf einer erweiterten Fertigungskapazität für Sicherungsautomaten: „Entscheidend bei der Planung der ML2 war für uns die Kombination aus einem möglichst hohen Automatisierungsgrad und gleichzeitig erhöhter Flexibilität in Bezug auf Varianten und Losgrößen, um so Fotos: Johannes Vogt Hochautomatisiert, global vernetzt, trotzdem sehr flexibel und dazu äußerst wirtschaftlich – die neue Montagelinie von ABB Stotz-Kontakt ist ein Musterbeispiel für eine Produktionsanlage im Zeitalter von Industrie 4.0. Im Unternehmen selbst entwickelt, stellt sie zudem dessen Know-how als Maschinen- und Anlagenbauer unter Beweis. Impulse In der hochflexiblen Fertigung sind unterschiedliche Produkte und Lösungen von ABB im Einsatz. Der FlexPicker hat die Vielfalt der Spulen im Griff. eine gesteigerte Effizienz realisieren zu können“, erläutert Frank Mühlon, Geschäftsführer bei ABB Stotz-Kontakt und weltweit für das Geschäft mit DIN-Rail und Sicherungsautomaten verantwortlich. Damit begegnet ABB Stotz-Kontakt der zunehmenden Nachfrage der Kunden nach höherer Varianz und geringeren Losgrößen. Bis zu 600 Pol-Varianten bei sehr kleinen Losgrößen lassen sich mit der ML2 wirtschaftlich und prozesssicher herstellen. im europäischen Produktionsverbund erfolgen. Neben der Sicherung gleicher Qualitätsstandards ist so auch eine effiziente Produktionsplanung unter Berücksichtigung von Auftragslage, Auslastung und global verfügbaren Kapazitäten möglich. Diese Form der Vernetzung ermöglicht es zudem, im europäischen Produktionsverbund Benchmarks zu setzen. Know-how im Anlagenbau Ausgelegt, spezifiziert und realisiert hat die 60 m lange Anlage der Betriebsmittelbau von ABB Stotz-Kontakt – bis hin zur Software zum Betreiben der Linie. „Wir haben bei der Entwicklung, Planung und Realisierung dieser Anlage unsere fundierte Kenntnis im Maschinenbau eingebracht“, betont Frank Mühlon. Wo immer möglich, greifen die Anlagenplaner auf Know-how aus dem Konzern zurück und setzen Komponenten und Lösungen von ABB aus den Bereichen Robotics, Antriebstechnik und Motoren, Schutz und Steuerung sowie Energieverteilung ein. Kernstück der Anlage bilden funktional vernetzte, aber autarke Maschinensysteme, in denen ABB-Roboter zum Einsatz kommen. Vier Zuliefersysteme mit Robotern des Typs IRB 1600, ein IRB 360 FlexPicker, der Pick- and Place-Aufgaben in Hochgeschwindigkeit übernimmt, und ein Prüfsystem, ebenfalls mit einem Roboter des Typs IRB 1600 realisiert, organisieren die unterschiedlichen Arbeitsphasen in der Produktionslinie so, dass keine Rüstoder Wartezeiten mehr notwendig sind. Der FlexPicker kann – ohne, dass eine Umrüstung erforderlich ist – elf unterschiedliche Spulenvarianten greifen. Dadurch, dass ein vorgeschaltetes Umlaufsystem die unterschiedlichen Varianten parallel zuführt, erreicht der FlexPicker diese hohe Flexibilität. Er bestückt jedes Schaltergehäuse mit der passenden Spule, die er mit vorgegebener Geschwindigkeit aus einer ungeordneten Menge greift und passgenau in das Gehäuse einsetzt. Auch bei der hohen Taktzeit von 1,5 s schafft es der FlexPicker, dass in der Anlage kein Leerlauf durch nicht bestückte Werkstückträger entsteht. Die Fabrik von morgen in Heidelberg Die neue Montagelinie ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Internet of Things, Services and People (IoTSP) für mehr Effizienz sorgt. Datenmanagement spielt dabei eine zentrale Rolle. „Wir haben extrem viele Datenpunkte, an denen wir Daten abrufen und weiterverarbeiten können, zum Beispiel sämtliche Qualitätsdaten“, erläutert Frank Mühlon. Beispielsweise ist jeder Sicherungsautomat mit einem QR-Code versehen, der eine vollständige Rückverfolgbarkeit (Traceability) erlaubt. Um an allen Standorten weltweit die gleichen Standards zu gewährleisten, werden die Daten der Produktionsanlagen von ABB miteinander vernetzt. Mithilfe einer von ABB Stotz-Kontakt selbst entwickelten Software lässt sich so weltweit und zu jeder Zeit auf Daten aller Anlagen zurückgreifen. Damit kann eine aktuelle Beurteilung des Anlagenzustands aller Fabriken Vorbild für Standorte weltweit Im internationalen Produktionsnetzwerk nimmt ABB Stotz-Kontakt als Leitwerk eine führende Rolle ein; bewährte Maschinen und Anlagen sowie Prozesse werden von hier aus an andere Standorte ausgerollt. „Andere Standorte können sich auch überlegen, ob sie in diese Art der Automatisierung und Vernetzung investieren wollen. Einzelne Elemente der ML2 werden wir auch an anderen Standorten übernehmen, etwa in Bulgarien oder in Italien“, sagt Hans W. Schaefer, Mitglied der Geschäftsleitung von ABB Stotz-Kontakt und im europäischen Produktionsverbund verantwortlich für die Standorte Bulgarien, Tschechien und Deutschland. Voraussetzung dafür, dass die Anlage effizient läuft, seien hochqualifizierte Mitarbeiter, die Fehler eigenständig und schnell beheben können. „Mit der ML2 zeigen wir, wie sich breite Varianz bei hohem Output in extrem kurzen Taktzeiten an einem Hochlohnstandort sehr wirtschaftlich produzieren lässt.“ Weitere Infos: [email protected] [email protected] ABB about 3 | 16 41 Blickpunkt Alles im Fluss Masse-Durchflussmesser Wenn flüssige Massen durch ein vibrierendes Rohr strömen, entstehen Corioliskräfte, die das Rohr verbiegen oder verdrehen. Sensoren greifen diese sehr kleinen Messrohrverbiegungen ab und werten sie elektronisch aus. Nach diesem Prinzip messen die Masse-Durchflussmesser der CoriolisMaster-Familie von ABB unabhängig von Dichte, Temperatur oder Druck die durch das Messgerät geförderte Masse in Parallelmessrohren. Mithilfe der Resonanzfrequenz lässt sich daneben die Dichte des Mediums erfassen; ein integrierter Fühler misst die Temperatur. Platzsparend designt bei einem großen Nennweitenbereich, eignen sich die Masse-Durchflussmesser von ABB für zahlreiche Einsatzgebiete, etwa in der Lebensmittelindustrie, der Öl- und Gasbranche und der Schifffahrtsindustrie. Foto Seite 42: Gerd Aumeier Weitere Infos: [email protected] 42 ABB about 3 | 16 Leserservice Social-Media-Highlights Contact Center Hoher Besuch in Hannover Im Video: Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama tauschten sich mit ABB über den Smart Sensor aus. Ihr Kontakt zu ABB: ABB-Termine: eine Auswahl Messen & Veranstaltungen IFA 2. bis 7. September, Berlin www.ifa-berlin.de SMM 6. bis 9. September, Hamburg www.smm-hamburg.com InnoTrans 20. bis 23. September, Berlin Lernen mit Tablet Mehr digitale Inhalte in Ausbildungen: Bei ABB ist das schon heute so. Einen Einblick gibt es im Video. Seminar Kabelschutztechnik (NSP 23) 20. Oktober, Heidelberg Anmeldung: [email protected] Aktuelle Normen der Sicherheitsbeleuchtung (viaFlex und Twister) 20. September, Köln Batteriegestützte zentrale Stromversorgungssysteme für Sicherheitszwecke in der Medizin 29. September, Hannover Anmeldung: [email protected] 0621 381 3333 Wir stehen Ihnen an Werktagen von 8:00 bis 17:00 Uhr persönlich zur Verfügung. Impressum about 3 | 16 Das Kundenmagazin von ABB Deutschland Herausgeber ABB AG, Klaus Treichel, Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5, 60488 Frankfurt am Main Realisierung Publik. Agentur für Kommunikation GmbH, Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen Gesamtauflage: 30.000 www.innotrans.de Seminare & Workshops T330 – AC 870P/Melody Engineering mit Composer-Verfahrenstechnik 5. bis 9. September, Frankfurt a. M. DE442 – System 800xA Konfiguration von Grafikbildern und Design der Bedienoberfläche 12. bis 16. September, Ratingen T309 – System 800xA Safety Konfiguration & Wartung AC 800M HI 4. bis 7. Oktober, Frankfurt a. M. Workshop Emax2/Tmax/TmaxXT/ X1 (NSP 4) 22. September und 19. Oktober, Heidelberg Anmeldung: [email protected] Grid Automation Forum 27. bis 29. September, Marriott Hotel Heidelberg Service für Informationen, Kritik und Anregungen [email protected] Adressänderungen und Bestellungen [email protected] Tel.: +49 621 33839-38 Mo. – Fr. 9:30 bis 12:00 Uhr und 13:30 bis 16:00 Uhr Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung der ABB AG. Disclaimer: Die Informationen in dieser Publikation Anmeldung: [email protected] Lehrgang „Fachkraft für Maschinensicherheit“ 6. bis 21. Oktober, IHK-Technikakademie Reutlingen enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen. Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern. Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity Anmeldung: [email protected] Transformer Life Management Konferenz 26. bis 27. September, Königswinter Branchentreff Papier 2016 27. bis 28. September, Welcome Hotel Bad Arolsen Anmeldung: [email protected] Anmeldung: http://tiny.cc/branchentreff-papier ABB about 3 | 16 43 Vom Pionier zum Welterfolg. 125 Jahre ABB STOTZ-KONTAKT. Am 17. März 1891 gründete Hugo Stotz in Mannheim die Firma „Moyé und Stotz“. Mit einer Innovation, dem Sicherungsautomaten, setzte Hugo Stotz neue Maßstäbe in der Elektrotechnik. Heute entwickeln, fertigen und vertreiben wir weltweit Produkte für die elektrische Aus rüstung und Automatisierung von Gebäuden, Maschinen und Anlagen. www.abb.de/stotzkontakt ABB STOTZ-KONTAKT GmbH Telefon: +49 6221 701 0 Fax: +49 6221 701 1325 E-mail: [email protected]