Finanzwissenschaften II - StudienInstitut NiederrheiN

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Finanzwissenschaften II - StudienInstitut NiederrheiN
Finanzwissenschaften
Klausur für den Angestelltenlehrgang I, Sekretäranwärter, Verwaltungsfachangestellte
Dauer: 180 Minuten
Aufgabe 1: Grundlagen der Buchführung (10 %)
Kreuzen Sie die richtige(n) Lösung(en) an. Es sind auch Mehrfachnennungen möglich!
Wichtig: Sollten Sie auch Lösungen angekreuzt haben, die falsch sind, wird die entsprechende Teilaufgabe nicht bewertet!
1
Die Buchführung verzeichnet u. a.
A
Bestände und Veränderungen an Vermögenswerten, Schulden und Kapital,
B
alle Geschäftsvorfälle chronologisch und sachlich gegliedert
C
die Fälligkeiten der einzelnen Forderungen und Verbindlichkeiten
D
zu einem bestimmten Zeitpunkt die Planzahlen für das kommende
Wirtschaftsjahr
E
die auf die einzelnen Warengruppen entfallenden betrieblichen
Aufwendungen
2
Im Inventar wird das Vermögen gegliedert nach
A
Alphabet
3
B
zunehmender Fälligkeit
C
zunehmender Liquidität
D
steigender Flüssigkeit
E
abnehmender Fälligkeit
Inventur ist
A
die mengenmäßige Bestandsaufnahme aller Waren am Bilanzstichtag
B
die mengen- und wertmäßige Bestandsaufnahme aller Vermögensteile und Schulden eines Unternehmens auf einen bestimmten Zeitpunkt
C
Das Verzeichnis aller Vermögensteile und Schulden eines Unternehmens
D
Die wertmäßige Erfassung aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt
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1
4 Ordnen Sie bitte zu:
EDV- Anlage
Waren
Geschäftsgebäude
LKW
Hypothek
Verbindlichkeiten a. LL.
Forderungen a. LL.
A
Anlagevermögen
B
Umlaufvermögen
C Langfristige Schulden
D Kurzfristige Schulden
5
Die Bilanz ist:
A
ein Verzeichnis, in dem alle Vermögensgegenstände und Schulden nach Art,
Menge und Wert ausgewiesen werden.
B
eine zusammengefasste Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital in Kontenform
6
7
C
eine Kurzfassung des Inventars in Staffelform
D
eine Kurzfassung des Inventars in Kontenform
Die rechte Seite der Bilanz:
A
heißt Aktiva
B
gibt Auskunft über die Kapitalquellen
C
zeigt die Höhe des Anlage- und Umlaufvermögens
D
zeigt die Eigentumsverhältnisse
E
ist die Investitionsseite
Die Differenz zwischen Aktiva und Passiva
A
ist Null
B
ergibt die Höhe des Eigenkapitals
C
ergibt die Höhe des Fremdkapitals
D
ist immer positiv
E
ergibt das Reinvermögen
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2
8
9
10
Als Differenz zwischen der Summe der Beträge der Aktivseite abzüglich des
Fremdkapitals ergibt sich
A
die Höhe des Umlaufvermögens
B
die Höhe des Fremdkapitals
C
die Höhe des Eigenkapitals
D
die Höhe des Anlagevermögens
E
stets Null
Eigenkapital + Fremdkapital – Anlagevermögen =
A
ergibt stets Null
B
Summe der Aktivseite
C
Summe der Aktivseite- Anlagevermögen
D
Summe der Passivseite- Anlagevermögen
E
Umlaufvermögen
Welche Aussage ist richtig?
A
die Bilanz ist eine Momentaufnahme
B
jeder Geschäftsvorfall verändert die Werte mindestens zweier Bilanzposten
C
die Bilanz ist eine Zeitraumbetrachtung
D
jeder Geschäftsvorfall wirkt sich einmal auf der Aktivseite und einmal auf der
Passivseite der Bilanz aus. Deshalb bleibt die Bilanz stets im Gleichgewicht
11
Wie wird auf Bestandskonten gebucht?
A
Abgänge (Minderungen) stehen immer im Haben
B
Zugänge (Mehrungen) stehen immer im Haben
C
Zugänge stehen jeweils auf derselben Seite wie der Anfangsbestand
D
Abgänge stehen bei Aktivkonten im Soll
E
Abgänge stehen bei Passivkonten im Soll
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3
12
Ordnen Sie bitte zu!
Darlehensforderungen
Gebäude
Kasse
Verbindlichkeiten
Eigenkapital
Bankguthaben
13
A
Aktives Bestandskonto
B
Passives Bestandskonto
Wie wird bei einem Bestandskonto der Saldo (= Schlussbestand) ermittelt?
A
Anfangsbestand + Zugang – Abgänge = Saldo
B
Summe der Sollseite – Summe der Habenseite = Saldo
C
Summe der Habenseite – Summe der Sollseite = Saldo
D
Anfangsbestand – Zugänge + Abgänge = Saldo
E
Die wertmäßig größere Seite wird addiert und anschließend wird davon die Summe der wertmäßig kleineren Seite abgezogen
14
Welche Aussagen über Bestandskonten sind falsch?
A
Anfangsbestände stehen stets im Soll
B
Auf reinen Bestandskonten schlagen sich keine Erfolge nieder
C
Es gibt aktive und passive Bestandskonten
D
Die Salden der Bestandskonten werden in das GuV- Konto übertragen
E
Bei aktiven Bestandskonten werden die Zugänge im Soll, bei passiven Bestandskonten im Haben gebucht
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4
15
Wie hoch ist der Saldo (= Schlussbestand) auf dem folgenden Konto?
Soll
Bank
AB
16
17
20.000,- Banküberweisung
Haben
13.000,-
Einzahlung
5.000,- Abhebung
4.000,-
Gutschrift
3.000,- Scheck
3.000,-
Einzahlung
7.000,- Banküberweisung
A
25.000,- € auf der Habenseite
B
30.000,- € auf der Habenseite
C
15.000,- € auf der Habenseite
D
5.000,- € auf der Habenseite
E
5.000,- € auf der Sollseite
10.000,-
Der Unternehmer beauftragt Sie, die Tageseinnahmen in Höhe von 5.000,- € zur
Bank zu bringen, auf das betriebliche Bankkonto 4.500,- € einzuzahlen und für
500,- € Wechselgeld mitzubringen. Wie ist zu buchen?
A
Bank an Kasse
4.500,- €
B
Bank an Kasse
5.000,- €
C
Kasse an Bank
4.500,- €
D
Kasse an Bank
5.000,- €
E
Es ist keine Buchung vorzunehmen
Das GuV- Konto zeigt folgendes Bild:
Soll
Personalaufwand
Steuern
Büromaterial
Mietaufwand
GuV- Konto
10.000,- Prov.- Erträge
Haben
5.000,-
1.000,- Mieterträge
3.000,-
200,- Zinserträge
100,-
2.000,-
Mit welcher Buchung ist das Konto abzuschließen?
A
Eigenkapitalkonto an GuV- Konto
4.900,- €
B
GuV- Konto an Eigenkapitalkonto
4.900,- €
C
Eigenkapitalkonto an GuV- Konto
5.100,- €
D
GuV- Konto an Eigenkapitalkonto
5.100,- €
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5
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Welche der folgenden Geschäftsvorfälle verändern das Eigenkapital nicht?
A
Der Unternehmer überweist die Lagerraummiete in Höhe von 2.000,- € per Banküberweisung
B
Der Unternehmer zahlt eine Lieferantenverbindlichkeit in Höhe von 5.000,- per Banküberweisung
C
Der Unternehmer erhält von einer Bank Zinsen in Höhe von 300,- € auf dem betrieblichen Bankkonto gutgeschrieben
D
19
20
Kauf einer Schreibmaschine in bar für 1.800,- €
Über welches Konto werden die Erfolgskonten abgeschlossen?
A
Bankkonto
B
Schlussbilanzkonto
C
GuV- Konto
D
Eigenkapitalkonto
Orden Sie bitte zu:
Aufwandskonto
Ertragskonto
Aktivkonto
Passivkonto
A
Telefongebühren
B
Eigenkapital
C
Provisionseinnahmen
D
Kasse
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6
Aufgabe 2: Bestands- und Erfolgskonten (35 %)
Die nachfolgend aufgeführten Konten, Anfangsbestände und Geschäftsvorfälle sind gegeben.
Ermitteln Sie die Schlussbilanz! Geben Sie alle Buchungssätze an und füllen Sie alle erforderlichen T- Konten aus (Aktiv-, Passiv-, Aufwands- und Ertragskonten, Eröffnungsbilanz,
GuV- Konto und Schlussbilanzkonto).
Bestandskonten: Darlehen, Geschäftsausstattung, Kasse, F. a. LL., Waren, Bank, EK, V. a.
LL.,
Erfolgskonten: Personalkosten, Mieten, Aufwendungen für Strom und Wasser, Werbekosten, Allgemeine Verwaltungs- und Geschäftskosten (AVK), Zinsaufwendungen, Zinserträge,
Provisionserträge, GuV
Anfangsbestände [€]:
Geschäftsausstattung
40.000
Bankguthaben
24.000
Kasse
5.000
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung
15.000
Forderungen aus Lieferung und Leistung
10.000
Waren
37.000
Darlehensschulden
18.000
Geschäftsvorfälle
1.
Einkauf eines PC auf Ziel
3.800
2.
Gehaltszahlung durch Banküberweisung
2.700
3.
•
Ein Kunde begleicht einen Teil seiner Rechnung bar
1.000
•
den Rest überweist er
1.000
4.
Ausgleich der Telefonrechnung durch Banküberweisung
5.
Die Bank schreibt uns Zinsen gut
6.
Bareinkauf von Büromaterial
7.
Ein Kunde begleicht seine Rechnung durch Banküberweisung
750
8.
Die Strom- und Wasserrechnung wird durch Banküberweisung beglichen
495
9.
Briefmarkeneinkauf bar
10.
Barzahlung für eine Werbeanzeige
200
11.
Zahlung der Darlehenszinsen durch Banküberweisung
220
12.
Wir erhalten Provision für Geschäftsvermittlung durch Banküberweisung
2.000
13.
Wir gleichen eine Lieferrechnung durch Banküberweisung aus
4.000
14.
Tilgung eines Darlehens durch Banküberweisung
2.800
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245
1.015
80
45
7
Buchungssatz
Konto A
an
Konto B
Betrag
[€]
1
2
3
4
5
6
7
7
8
9
10
11
12
13
14
Buchung vom
GuV- Konto
auf das EKKonto:
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8
Aktivkonten
S
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9
Bank
H
Passivkonten
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10
Aufwands- und Ertragskonten
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11
Eröffnungsbilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Schlussbilanz
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12
Aufgabe 3: Besondere Buchungssätze (35%)
Das Amt Zentrale Dienste der Stadt Muldenau bezieht über das Jahr 2011 verteilt Leuchtstoffröhren. Dabei kommt es zu folgenden Geschäftsvorfällen:
Datum
Menge
Einheitspreis
[Stück]
[€/Stück]
09.03.2011
60
2,65
08.7.2011
80
2,25
17.09.2011
120
2,05
22.12.2011
20
3,85
Preis [€]
1. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2011 lagerten noch 60 Stück aus dem Vorjahr mit einem Gesamtwert von 180 €. Lt. Inventur sind am Ende des Jahres noch 70 Stück im Lager. Ermitteln Sie die Auswirkungen mittels Durchschnittswertmethode auf das Jahresergebnis.
2. Der aktuelle Tagessatz (31.12.2011) liegt bei 2,59 €/Stk. Mit welchem Wert müssten Sie
die Auswirkungen auf den Jahresabschluss ermitteln: dem Tageswert oder dem aus 1.
ermittelten Wert? Warum?
3. Sie haben noch die Methoden FIFO und LIFO zur Bewertung von Vorräten kennengelernt. Ermitteln Sie für beide den Bilanzansatz in €/Stk.
4. Wir unterstellen, Sie dürften nach Handelsrecht und Steuerrecht die Methode zur Bewertung von Vorräten frei wählen. Warum würden Sie welche Methode (Durchschnittswertmethode, FIFO, LIFO) wählen, um einen möglichst hohen Aufwand auszuweisen?
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13
Das Grünflächenamt der Stadt Muldenau hat zum 02.01.2010 ein Fahrzeug zur Pflege der
Grünflächen angeschafft. Die Anschaffungskosten lagen damals bei 75.000 €.
5.
Sie schreiben gemäß § 35 Abs. 1 GemHVO linear ab. Wählen Sie Laufzeit und Zinssatz. Ermitteln Sie den jährlichen Abschreibungsbetrag. Wie lautet der dazugehörende Buchungssatz? Verwenden Sie die NKF- Rahmentabelle der Gesamtnutzungsdauer für kommunale Vermögensgegenstände (Anlage 15 VV Muster zur
GO und GemHVO, Dresbach 34. Auflage, S. 94 ff).
6.
Gem. § 35 Abs. 1 Satz 3 GemHVO dürfen Sie auch degressiv abschreiben. Wählen
Sie einen geeigneten Zinssatz unter folgenden steuerrechtlichen Einschränkungen:
o der von Ihnen zu wählende Zinssatz darf maximal doppelt so hoch sein wie der
von Ihnen bei der linearen Abschreibung gewählte Zinssatz und
o der Zinssatz darf nicht größer als 20% sein.
Wie hoch ist der im laufenden Geschäftsjahr (2012) ermittelte Abschreibungsbetrag?
Wie lautet der Buchungssatz?
7.
Sie haben gehört, dass man zwischen den Abschreibungsmethoden wechseln darf.
Unter welchen Randbedingungen darf man das und in welchem Jahr würden Sie in
dem o. g. Sachverhalt wechseln? Begründung! Skizzieren Sie den Abschreibungsverlauf beider Abschreibungsmethoden von 2010 an bis zum Abschreibungsende. Tragen Sie auch den Zeitpunkt des Wechsels dar und den Verlauf der dann weiteren Abschreibung.
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Bei dem Grünflächenamt sind in 2012 noch weitere Geschäftsvorfälle aufgetreten. Bilden
Sie die Buchungssätze hierzu:
8.
Wir verkaufen unser Fahrzeug zur Pflege der Grünflächen für 36.500 € auf Ziel. Unterstellen Sie einen fiktiven (!) Buchwert in Höhe von 27.500 €.
9.
Wir vermieten eine Halle, die wir nicht mehr brauchen, für 3.500 € monatlich. Der Mieter zahlt verabredungsgemäß immer einen Monat später. Wie wäre die Novembermiete 2012 bzw. die Dezembermiete 2012 im laufenden Geschäftsjahr 2012 zu verbuchen?
10.
Nach Ablauf der Zahlungsfrist von 30 Tagen schreiben Sie dem Käufer unseres Fahrzeugs zur Pflege der Grünflächen (8.) einen „netten“ Brief zur Begleichung der Rechnung.
•
Wie würden Sie den Sachverhalt buchungstechnisch behandeln?
•
Trotz mehrfacher Mahnungen kommt keine Antwort mehr. Wir erfahren, dass
der Käufer samt Fahrzeug mit unbekanntem Ziel verschwunden ist. Eine Zahlung wird definitiv nicht mehr stattfinden. Wie verbuchen Sie diesen Sachverhalt?
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Aufgabe 4: Allgemeine Fragen zum NKF (20 %)
Sie nehmen teil am Angestelltenlehrgang AI am S. I. M. (Studieninstitut Muldenau). Ihre
schriftlichen Prüfungen haben Sie erfolgreich abgeschlossen. Sie bereiten sich nun auf die
praktische Prüfung vor. Beantworten Sie im Rahmen Ihrer Prüfungsvorbereitung folgende
Fragen:
1. Welche Ziele und Aufgaben hat das NKF? Stellen Sie diese stichpunktartig dar.
2. Sie haben den Aufbau der Bilanz gem. § 41 GemHVO besprochen. Sie wissen, dass es
immer wieder zu Verständnisschwierigkeiten bei den Begriffen „Rückstellungen“ und
„Rücklagen“ gibt. Erklären Sie die Begriffe und die Unterschiede!
3. Folgenden Sachverhalt haben Sie in Ihren Unterlagen zur Vorbereitung auf die praktische Prüfung vorgefunden:
In einer Sitzung des Rates der Stadt Muldenau fragt der Ratsvertreter Huub Stevens
den Kämmerer Raúl Gonzales Blanco, ob der Entwurf des Haushaltsplans wirklich so
umfangreich sein muss. Als sparsamer Bürger hält er es für ausreichend, wenn nur
die Teilpläne vorgelegt würden, aus denen man die Aufwendungen und Erträge sowie
die Investitionen ersehen kann. Die vielen Gesamtübersichten und Anlagen brauchten dann nur noch nach Beschlussfassung durch den Rat erstellt werden. Dieses
würde auch dem Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit entsprechen.
Stellen Sie stichpunktartig dar, welche Unterlagen dem Rat zur Beschlussfassung nun tatsächlich vorzulegen sind.
4. Sie werden den Eindruck nicht los, dass auch in der praktischen Prüfung der Dozent auf
die Begriffe Einzahlungen, Auszahlungen, Einnahmen, Ausgaben und Erträge und
Aufwendungen eingehen könnte. Daher schauen Sie sich Ihre Lehrgangsunterlagen
noch einmal genauer an. Geben Sie jeweils einen Geschäftsvorfall an in dem:
(a) Keine Auszahlung aber ein Aufwand in Höhe von 300 €
(b) Keine Einzahlung, aber eine Einnahme in Höhe von 200 €
zu verzeichnen ist.
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Lösungsskizze
Aufgabe 1: Grundlagen der Buchführung (15 %)
1AB
2CD
3B
4ABAACDB
5BD
6BD
7A
8C
9CDE
10 A B
11 C E
12 A A A B B A
13 A E
14 A D
15 D
16 A
17 C
18 B
19 C
20 A C B D
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Aufgabe 2: Bestands- und Erfolgskonten (35 %)
Buchungssatz
Konto A
an
Konto B
Betrag
[€]
1
BGA
/
V. a. LL
3.800
2
Personalaufwand
/
Bank
2.700
3a
Kasse
/
F. a. LL.
1.000
3b
Bank
/
F. a. LL.
1.000
4
AVK
/
Bank
245
5
Bank
/
Zinserträge
1.015
6
AVK
/
Kasse
80
7
Bank
/
F. a. LL.
750
8
Energie/ Wasser
/
Bank
495
9
AVK
/
Kasse
45
10
Werbung
/
Kasse
200
11
Zinsaufwand
/
Bank
220
12
Bank
/
Provisionserträge
2.000
13
V. a. LL.
/
Bank
4.000
14
Darlehen
/
Bank
2.800
EK
/
GuV
970
Buchung vom
GuV- Konto
auf das EKKonto:
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18
Aktivkonten
S
BGA
AB
40.000
(1)
3.800
H
43.800
S
(SB)
43.800
43.800
AB:
Waren
24.000
2.700
(2)
(3b)
1.000
245
(4)
(5)
1.015
495
(8)
(7)
750
220
(11)
2.000
4.000
(13)
2.800
(14)
18.305
(SB)
H
37.000
37.000
(SB)
28.765
37.000
S
AB:
37.000
F. a. LL
10.000
10.000
S
AB:
(3a)
H
1.000
(3 a)
1.000
(3 b)
750
(7)
7.250
(SB)
10.000
Kasse
5.000
1.000
H
80
(6)
45
(9)
200
(10)
5.675
6.000
(SB)
6.000
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H
AB:
(12)
S
Bank
19
28.765
Passivkonten
S
S
EK
EK
970
(GuV)
82.030
(SB)
H
H
AB:
86.300
S
86.300
Darlehen
(14)
2.800
(SB)
15.200
AB:
18.000
S
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(13)
4.000
AB:
(SB)
14.800
(1)
20
H
18.000
18.000
V. a. LL.
18.800
83.000
H
15.000
3.800
18.800
Aufwands- und Ertragskonten
S
Personal
(2)
S
2.700
S
AVK
(4)
245
(6)
80
(9)
45
S
H
H
S
H
495
(10)
S
(11)
Provision
2.000
S
Werbung
H
Zinsaufwand
H
200
220
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H
1.015
Energie/ Wasser
(8)
Zinserträge
21
(5)
H
(12)
Eröffnungsbilanz
BGA
40.000
EK
83.000
F. a. LL.
10.000
Darlehen
18.000
Waren
37.000
V. a. LL.
15.000
Bank
24.000
Kasse
5.000
116.000
116.000
Gewinn- und Verlustrechnung
Personal
2.700
AVK
370
Energie/ Wasser
495
Zinsaufwand
220
Werbung
200
Zinserträge
1.015
Provision
2.000
EK (GuV) →
970
3.985
3.985
Schlussbilanz
BGA
EK
82.030
7.250
Darlehen
15.200
Waren
37.000
V. a. LL.
14.800
Bank
18.305
F. a. LL.
Kasse
43.800
5.675
112.030
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112.030
22
Aufgabe 3: Besondere Buchungssätze (35%)
1.
Datum
Menge
Einheitspreis
Preis
[Stück]
[€/Stück]
[€]
01.01.2011
60
3,00 (*)
180,00
09.05.2011
60
2,65
159,00
08.10.2011
80
2,25
180,00
17.11.2011
120
2,05
246,00
22.12.2011
20
3,85
77,00
Summe
340
Ø= 2,48
842,00
S
S
Bestandskonto
(*) 3,00 = 180/ 60
Aufwandkonto
H
H
159,00
(AB)
180,00
180
246,00
6,40
(BM↓)
173,60
(*) (SB)
180,00
77,00
6,40
668,40
180,00
668,40
(*) 70 Stück * 2,48 €/Stück = 173,60 €
2.
Der aktuelle Tagessatz (31.12.2011) liegt bei 2,59 €/Stk. Mit welchem Wert müssten Sie
die Auswirkungen auf den Jahresabschluss ermitteln: dem Tageswert oder dem aus 1.
ermittelten Wert? Warum?
Tageswert:
7,50 €/m³
Durchschnittswert:
4,60 €/m³
Aufgrund des Niedrigstwertprinzip → 4,60 €/m³
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23
3.
Sie haben noch die Methoden FIFO und LIFO zur Bewertung von Vorräten kennengelernt. Ermitteln Sie für beide den Bilanzansatz in €/Stk.
FIFO:
Datum
Menge
Einheitspreis
[Stück]
[€/Stück]
Preis [€]
17.11.2011
50
2,05
102,50
22.12.2011
20
3,85
77,00
Bilanzansatz:
Summe
70
2,56
179,50
2,56 €/Stk.
LIFO:
Datum
01.01.2011
09.05.2011
Summe
Menge
Einheitspreis
[m³]
[€/m³]
Preis [€]
60
3,00 (*)
180,00
10
2,65
26,50
Ø= 2,95
206,50
70
Bilanzansatz:
2,95 €/Stk.
4.
Wir unterstellen, Sie dürften nach Handelsrecht und Steuerrecht die Methode zur Bewertung von Vorräten frei wählen. Warum würden Sie welche Methode (Durchschnittswertmethode, FIFO, LIFO) wählen, um einen möglichst hohen Aufwand auszuweisen?
Methode
Bilanzansatz [€/Stk.]
Summe [€]
LIFO
2,95
206,50
FIFO
2,56
179,50
Ø
2,48
173,60
(Tageswert
2,59
181,30)
←Lösung
je höher der Bilanzansatz, desto höher der Saldo im Bestandskonto
je höher der Saldo im Bestandskonto, desto höher die Bestandsminderung
(BM↓)
je höher die Bestandsminderung (BM↓), desto höher der Saldo im Aufwandskonto
daher wäre die LIFO- Methode zu wählen, da sie den höchsten Bilanzansatz
ausweist
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24
Das Grünflächenamt der Stadt Muldenau hat zum 02.01.2010 ein Fahrzeug zur Pflege der
Grünflächen angeschafft. Die Anschaffungskosten lagen damals bei 75.000 €.
5.
Sie schreiben gemäß § 35 Abs. 1 GemHVO linear ab. Wählen Sie Laufzeit und Zinssatz.
Ermitteln Sie den jährlichen Abschreibungsbetrag. Wie lautet der dazugehörende Buchungssatz? Verwenden Sie die NKF- Rahmentabelle der Gesamtnutzungsdauer für
kommunale Vermögensgegenstände (Anlage 15 VV Muster zur GO und GemHVO,
Dresbach 34. Auflage, S. 94 ff).
Anschaffungskosten: 75.000 €
Nutzungsdauer gem. NKF Rahmentabelle (Anlage 15): 6- 10 Jahre
Nutzungsdauer gewählt: 10 Jahre
Abschreibung: 150.000 € : 10 Jahre= 7.500 €/a
Buchungssatz:
Afa/ Fuhrpark 7.500
6.
Gem. § 35 Abs. 1 Satz 3 GemHVO dürfen Sie auch degressiv abschreiben. Wählen Sie
einen geeigneten Zinssatz unter folgenden steuerrechtlichen Einschränkungen:
o der von Ihnen zu wählende Zinssatz darf maximal doppelt so hoch sein wie der
von Ihnen bei der linearen Abschreibung gewählte Zinssatz und
o der Zinssatz darf nicht größer als 20% sein.
Wie hoch ist der im laufenden Geschäftsjahr (2012) ermittelte Abschreibungsbetrag? Wie lautet der Buchungssatz?
Zinssatz: gewählt 20 % (2* 10 % und ≤ 20 %)
Lfd.
Jahr
Jahr
Anschaffungswert/
Abschreibungsbetrag
Restbuchwert
Restbuchwert
1
2010
75.000
15.000
60.000
2
2011
60.000
12.000
48.000
3
2012
48.000
9.600
38.400
Im 3. ten Jahr (2012) beträgt der Abschreibungsbetrag den Wert: 9.600 €.
Damit lautet der Buchungssatz:
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Afa/ Fuhrpark
25
9.600
7.
Sie haben gehört, dass man zwischen den Abschreibungsmethoden wechseln darf. Unter welchen Randbedingungen darf man das und in welchem Jahr würden Sie in dem o.
g. Sachverhalt wechseln? Begründung! Skizzieren Sie den Abschreibungsverlauf beider
Abschreibungsmethoden von 2010 an bis zum Abschreibungsende. Tragen Sie auch
den Zeitpunkt des Wechsels dar und den Verlauf der dann weiteren Abschreibung.
Gesucht ist das Jahr, in dem der degressive Abschreibungsbetrag kleiner als der lineare
Abschreibungsbetrag ist. In dem Jahr bzw. dem darauf folgenden Jahr kann gewechselt
werden:
Lfd.
Jahr
Jahr
Anschaffungswert/
Abschreibungsbetrag
Restbuchwert
Restbuchwert
3
2012
48.000
9.600
38.400
4
2013
38.400
7.680
30.720
5
2014
30.720
6.144
24.576
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26
Bei dem Grünflächenamt sind in 2012 noch weitere Geschäftsvorfälle aufgetreten. Bilden
Sie die Buchungssätze hierzu:
8.
Wir verkaufen unser Fahrzeug zur Pflege der Grünflächen für 36.500 € auf Ziel. Unterstellen Sie einen fiktiven (!) Buchwert in Höhe von 27.500 €.
Restbuchwert: 27.500 €
9.
(1)
F. a. LL./ Erlöse a. A.
36.500
(2)
Erlöse a. A./ Fuhrpark
27.500
(3)
Erlöse a. A. / Erträge a. A.
9.000
Wir vermieten eine Halle, die wir nicht mehr brauchen, für 3.500 € monatlich. Der Mieter zahlt verabredungsgemäß immer einen Monat später. Wie wäre die Novembermiete 2012 bzw. die Dezembermiete 2012 im laufenden Geschäftsjahr 2012 zu verbuchen?
Nov.:
F. a. LL. / Mieterträge
Dez.: sonstige Forderungen/ Mieterträge
10.
3.500
3.500
Nach Ablauf der Zahlungsfrist von 30 Tagen schreiben Sie dem Käufer unseres Fahrzeugs zur Pflege der Grünflächen (8.) einen „netten“ Brief zur Begleichung der Rechnung.
•
Wie würden Sie den Sachverhalt buchungstechnisch behandeln?
•
Trotz mehrfacher Mahnungen kommt keine Antwort mehr. Wir erfahren, dass
der Käufer samt Fahrzeug mit unbekanntem Ziel verschwunden ist. Eine Zahlung wird definitiv nicht mehr stattfinden. Wie verbuchen Sie diesen Sachverhalt?
(1)
zweifelhafte Forderungen/ F. a. LL.
36.500
(2)
Abschreibungen a. F./ zweifelhafte Forderungen
36.500
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Aufgabe 4: Allgemeine Fragen zum NKF (20 %)
Sie nehmen teil am Angestelltenlehrgang AI am S. I. M. (Studieninstitut Muldenau). Ihre
schriftlichen Prüfungen haben Sie erfolgreich abgeschlossen. Sie bereiten sich nun auf die
praktische Prüfung vor. Beantworten Sie im Rahmen Ihrer Prüfungsvorbereitung folgende
Fragen:
1. Welche Ziele und Aufgaben hat das NKF? Stellen Sie diese stichpunktartig dar.
Darstellung des Vermögens und der Schulden einer Kommune und des vollständigen
Ressourcenverbrauchs
Aufhebung der Fragmentierung des Rechnungswesens im Konzern Kommune
Darstellung der tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse
Intergenerative Gerechtigkeit
Produktorientierte Transparenz
Darstellung der Liquidität der Kommune
Aufbau einer Kosten- und Leistungsrechnung
2. Sie haben den Aufbau der Bilanz gem. § 41 GemHVO besprochen. Sie wissen, dass es
immer wieder zu Verständnisschwierigkeiten bei den Begriffen „Rückstellungen“ und
„Rücklagen“ gibt. Erklären Sie die Begriffe und die Unterschiede!
Rückstellung:= (§ 249 HGB) sind für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden. Bildung der R. hat zum Zeitpunkt der Verursachung zu erfolgen, die Inanspruchnahme zu Zeitpunkt der Zahlung.
Wichtiges Beispiel ist die Pensionsrückstellung; das Kapital steht zwar der Kommune zu
Verfügung, der zukünftige Anspruch aber gehört den Pensionären. Letztendlich sind die
Rückstellungen Verbindlichkeiten „mir selbst“ gegenüber.
Rücklagen:= sind Bestandteil des EK und damit „Rechengrößen“- keine realen Größen,
mit denen Anschaffungsgüter o. ä. angeschafft werden können. Wir kennen u. a. die Allgemeine Rücklage und die Ausgleichsrücklage.
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3. Folgenden Sachverhalt haben Sie in Ihren Unterlagen zur Vorbereitung auf die praktische Prüfung vorgefunden:
In einer Sitzung des Rates der Stadt Muldenau fragt der Ratsvertreter Huub Stevens
den Kämmerer Raúl Gonzales Blanco, ob der Entwurf des Haushaltsplans wirklich so
umfangreich sein muss. Als sparsamer Bürger hält er es für ausreichend, wenn nur
die Teilpläne vorgelegt würden, aus denen man die Aufwendungen und Erträge sowie
die Investitionen ersehen kann. Die vielen Gesamtübersichten und Anlagen brauchten dann nur noch nach Beschlussfassung durch den Rat erstellt werden. Dieses
würde auch dem Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit entsprechen.
Stellen Sie stichpunktartig dar, welche Unterlagen dem Rat zur Beschlussfassung nun tatsächlich vorzulegen sind.
weder in GO noch GemHVO finden sich Bestimmungen darüber, welche Anlagen
zur Haushaltssatzung gehören
aus § 78 Abs. 2 GO ergibt sich aber, dass die Haushaltssatzung die Festsetzung des Haushaltsplans enthält
damit gilt, dass der Haushaltsplan unverzichtbarer Bestandteil der Haushaltssatzung ist
§ 79 Abs. 2 GO und § 1 Abs. 1 GemHVO setzen als Bestandteile des Haushaltsplanes den Ergebnisplan, den Finanzplan, die Teilpläne und ggfls. das Haushaltssicherungskonzept fest
weiterhin sind nach § 1 Abs. 2 Nr. 1 bis 10 GemHVO dem Haushaltsplan als Bestandteil des Haushaltssatzung Pflichtanlagen beizufügen
Damit ist die Aussage vom Huub Stevens falsch; die vom Kämmerer, Herrn Blanco
vorgelegten Unterlagen sind allesamt erforderlich.
4. Sie werden den Eindruck nicht los, dass auch in der praktischen Prüfung der Dozent auf
die Begriffe Einzahlungen, Auszahlungen, Einnahmen, Ausgaben und Erträge und Aufwendungen eingehen könnte. Daher schauen Sie sich Ihre Lehrgangsunterlagen noch
einmal genauer an. Geben Sie jeweils einen Geschäftsvorfall an in dem:
(a)
(b)
Keine Auszahlung aber ein Aufwand in Höhe von 300 €
Keine Einzahlung, aber eine Einnahme in Höhe von 200 €
zu verzeichnen ist.
(a)
(b)
Entnahme vom Material im Wert von 300 € aus dem Materiallager
Kunde kauft Waren im Wert von 200 € auf Ziel
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