Grippewelle Felix Fleisch SO_2013-01
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Grippewelle Felix Fleisch SO_2013-01
REGION DIE SÜDOSTSCHWEIZ | SAMSTAG, 26. JANUAR 2013 Alvaneu. – Ein 49-jähriger Tourengänger ist am Donnerstag in Alvaneu von einem Schneebrett mitgerissen und getötet worden. Der Mann war alleine unterwegs, gestartet war er in Lenzerheide, wie die Polizei gestern Freitag mitteilte. Der Verunfallte hatte am Donnerstag um die Mittagszeit seine Frau angerufen und sie gebeten, ihn am Zielort Alvaneu Dorf abzuholen. Als der Tourengänger nicht am Treffpunkt erschien, wurde die Rega alarmiert. Diese wurde auf dem Suchflug von zwei Helikoptern der Heli Bernina und einem Militärhelikopter unterstützt. Am späteren Donnerstagnachmittag konnte der Vermisste an der Ostflanke des Piz Mosch auf einer Höhe von rund 2000 Metern über Meer in einem Schneebrett geortet und nur noch tot geborgen werden. (sda) Sagogns Vorstand bald wieder komplett Sagogn. – Nach der Wahl des neuen Gemeindepräsidenten Hans Peter Casutt (Ausgabe vom 19. Dezember) dürften sich Anfang Februar auch die letzten Lücken im Gemeindevorstand von Sagogn schliessen. Zwar tritt Vorstandsmitglied Josef Flepp gemäss einer amtlichen Publikation an der Gemeindeversammlung vom kommenden 6. Februar zurück, es gibt aber sowohl für seinen als auch für den seit längerer Zeit vakanten fünften Sitz im Gremium je eine Kandidatur. Zur Verfügung stellen sich Martina Beeli und Gioni Cavelti. Werden sie gewählt, ist die Gemeindeführung von Sagogn zum ersten Mal seit Juli 2012 wieder vollzählig. Der zurücktretende Vizegemeindepräsident Flepp war im Dezember erfolglos gegen Casutt zur Wahl angetreten. Er hatte dabei offen gelassen, ob er bei einer Nichtwahl dem Gemeindevorstand weiterhin angehören wolle oder nicht. (jfp) Ferrari-Mörder in Sondrio vor Gericht Brusio/Sondrio. – Diese Woche hat in der italienischen Stadt Sondrio der Prozess gegen die beiden mutmasslichen Täter im Doppelmord von Brusio begonnen. Ein 42-jähriger Finanzberater und Treuhänder aus Sondrio gilt als Auftraggeber für den Mord am Ehepaar Gianpiero (58) und Gabriella (57) Ferrari im November 2010 im Weiler Zalende in Brusio. Den Mord begangen hat nach Meinung der Untersuchungsbehörden ein 31-jähriger Moldawier. Darauf deuten Hautfetzen hin, die unter den Fingernägeln von Gianpiero Ferrari sichergestellt wurden. (be) Infektiologe Felix Fleisch: «Die Grippefälle nehmen noch zu» Die Bündner sind total vergrippt. Es wird aber noch schlimmer. Denn der Höhepunkt sei noch nicht erreicht, sagen Spezialisten. Kommt dazu, dass neben der Grippewelle auch noch ein Noro-Virus im Umlauf ist. Von Pierina Hassler Chur. – Haben sie hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Kopf- und Halsweh? Falls sie diese Fragen mit Ja beantworten, ist der Fall klar – sie leiden an einer Grippe. Was in Graubünden übrigens zurzeit nichts Aussergewöhnliches ist. Das Grippe-Meldesystem «Sentinella» des Bundesamtes für Gesundheit meldet nämlich, dass die Kantone Graubünden und Tessin mit total 389 Arztkonsultationen pro 100 000 Einwohner am stärksten vom Grippeausbruch betroffen sind – Tendenz steigend. «Die Grippefälle nehmen immer noch zu», sagt Felix Fleisch, Leitender Arzt für Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital in Chur. «Das Maximum müsste aber bald einmal erreicht sein.» Nicht aggressiver als andere Jahre Gemäss dem Immunologen Beda Stadler könnte das Jahr 2013 sogar eines der schlimmeren Grippe-Jahre werden. Gegenüber der Gratiszeitung «20 Minuten» sagte er: «Das diesjährige Grippevirus könnte ähnlich wie das Schweinegrippevirus im Jahr 2009 sein.» Damals kam es wegen diesem Virus zu eine Grippeepidemie. Fleisch winkt aber ab. «Bis anhin haben wir in unseren Breitegraden keine Hinweise darauf, dass die zirkulierenden Grippeviren speziell schwere Verläufe verursachen würden.» Die Grippeviren seien auch nicht aggressiver als in anderen Jahren, betont Fleisch. «Es gab immer schon Jahre mit mehr oder weniger, schlimmeren und harmloseren Grippefällen.» Nicht zu früh arbeiten Eine Grippe kann für ältere und schwache Menschen durchaus gefährlich sein. Darum empfiehlt Rudolf Von Denise Alig Bügel auf… und Prost! ALKOHO LFREI «Saft vom Fass» alkoholfrei – der Durstlöscher mit nur 18 kcal/dl für einen klaren Kopf. Mosterei Möhl AG 9320 Arbon | Tel. 071 447 40 74 | www.moehl.ch Leuthold, Leiter des Gesundheitsamts Graubünden, diesen, sich frühzeitig impfen zu lassen. Denjenigen, die zurzeit krank sind, rät er: «Eine Grippe sollte auskuriert werden, also daheim bleiben bis man sich wirklich wieder gesund fühlt.» Viele Patienten gehen laut Leuthold zu früh wieder zur Arbeit. Der Grund: «Der Arbeitgeber verlangt nach drei Tagen ein Arbeitszeugnis, so besteht die Gefahr, dass der Arbeitnehmer nach zwei Tagen wieder zur Arbeit geht, und das ist bei einer richtigen Grippe zu WIE KANN ICH DAS ANSTECKUNGSRISIKO VERMINDERN? Werden einfache Vorsorgemassnahmen und Hygieneregeln konsequent eingehalten, reduziert sich die Übertragung der Viren und das Ansteckungsrisiko. ■ Die wirksamste Methode, sich vor einer Grippe zu schützen, ist die Impfung. Sie wird Personen empfohlen, welche ein erhöhtes Komplikationsrisiko aufweisen sowie deren Umfeld. Alle anderen Personen, welche eine Grippe vermeiden möchten, können sich ebenfalls impfen lassen. ■ Waschen Sie regelmässig und gründlich die Hände – mit Wasser und Seife. ■ Halten Sie sich beim Husten oder Niesen ein Papiertaschentuch vor den Mund und die Nase. Entsorgen Sie das Taschentuch nach Gebrauch und waschen Sie sich danach gründlich die Hände. ■ Wenn Sie kein Taschentuch zur Verfügung haben, husten oder niesen Sie in ihre Armbeuge. Dies ist hygienischer als die Hände vor den Mund zu halten. Sollten Sie doch die Hände benutzen, waschen Sie diese wenn möglich gleich danach gründlich. Quelle: Bundesamt für Gesundheit früh.» Und das gelte besonders für Leute, die in einem Grossraumbüro arbeiten würden. «Dort ist die Gefahr einer Ansteckung grösser als in Einzelbüros.» Übrigens, nicht jede Erkältung ist gleich eine Grippe. «Die Grippe beginnt typischerweise abrupt, es kommt innert kurzer Zeit zu hohem Fieber bis zu 40 Grad sowie Gelenk-, Kopf- und Muskelschmerzen», so Fleisch. Diese Anzeichen seien bei einer Erkältung viel seltener und wenn, dann deutlich weniger ausgeprägt. Ungefährlicher Virus Als ob die Grippewelle nicht schon genug Leute ins Bett befördern würde, zirkuliert zurzeit auch noch eine Magen-Darm-Grippe. «Diese wird durch Noro-Viren verursacht und führt zu Erbrechen und Durchfall», erklärt Fleisch. Das sei zwar sehr unangenehm, klinge aber in der Regel rasch wieder ab. «Ausser wegen des Flüssigkeitsverlustes ist dieser Virus meistens ungefährlich.» Urteil zu Savognin für Weber nur ein Teilerfolg Bei der Fondation Weber, der Begründerin der Zweitwohnungsinitiative, herrscht nach dem ersten Urteil des Bundesgerichts zu einem Bündner Fall keine Jubelstimmung. Von einem Durchbruch könne keine Rede sein, heisst es. ANZEIGE Viele Bündner liegen im Bett: Ärzte raten, eine Grippe richtig auszukurieren und erst wieder zu arbeiten, wenn sich der Patient wirklich gesund fühlt. Bild Martin Ruetschi/Keystone Bern/Chur. – Das Bundesgericht in Lausanne hat kürzlich im Zusammenhang mit der Zweitwohnungsinitiative den ersten Bündner Fall behandelt. So hat es einer Beschwerde von Franz Weber und seiner Helvetia Nostra aufschiebende Wirkung erteilt und verfügt, mit dem Bau eines Mehrfamilienhauses mit Zweitwohnungen in Savognin sei zuzuwarten (Ausgabe von gestern). «Das ist für uns kein Grund zum Jubeln», sagte Fabian Dreher von der Fondation Weber gestern auf Anfrage. Man könne lediglich von einem Teilerfolg sprechen. Das Bundesgericht habe im Fall Savognin genau gleich entschieden wie kurz vor Weihnachten in einem Walliser Fall. Dort hatte Helvetia Nostra gegen die Baubewilligung für drei als Zweitwohnungen geplante Apparte- ments in der Gemeinde Ovronnaz Einsprache erhoben. Zuerst beim Walliser Staatsrat und dem Kantonsgericht. Beide Vorinstanzen kamen zum Schluss, dass Helvetia Nostra gar nicht beschwerdeberechtigt sei. Die Organisation gelangte in der Folge ans Bundesgericht, das über die Grundsatzfrage ihrer Beschwerdelegitimation entscheiden muss. In einer Zwischenverfügung erteilte das Bundesgericht der Beschwerde aufschiebende Wirkung, sodass mit dem Bau der Wohnungen – analog zum Fall Savognin – nicht begonnen werden konnte. «Das ist ganz normal» Carlo Decurtins, Jurist für Raumplanung beim kantonalen Departement für Volkswirtschaft und Soziales, teilt die Einschätzung Drehers, wie er gestern auf Anfrage sagte. Der Entscheid zu Savognin sei lediglich ein Vorentscheid und dessen Bedeutung gering, sagte Decurtins. «Das Bundesgericht erteilt jeder Beschwerde aufschiebende Wirkung, wenn es damit die Schaffung nicht mehr rückgängig zu machender Fakten verhindern kann.» Bei Baugesuchen verfolge das Gericht diese Praxis ebenfalls konsequent. «Niemand darf anfangen zu bauen, wenn das Gericht noch nicht alle Aspekte eines Falles beurteilt hat.» Entsprechend habe man das Savogniner Urteil bei Kanton erwartet und fühle sich dadurch in keiner Weise alarmiert, sagte Decurtins. curtins: «Ich gehe davon aus, dass es nicht mehr lange dauern wird, vielleicht noch einen Monat, denn das Bundesgericht will raschmöglichst Klarheit schaffen.» ANZEIGE Gericht bestimmt Präzedenzfall Als Nächstes wird das Bundesgericht aus den bereits eingegangenen Klagen einen Präzedenzfall auswählen und diesen in allen Aspekten prüfen. Das entsprechende Urteil wird dann die Grundlage für die Beurteilung aller anderen Fälle im Nachgang zur Zweitwohnungsinitiative bilden. «In der Wahl des Präzedenzfalls ist das Bundesgericht völlig frei», betonte Dreher. Natürlich sei aber das Baugesuch eines anonymen Unternehmers, der zehn Häuser à fünf Wohnungen aufstellen wolle, etwas exemplarischer, als wenn eine Familie in ihrem Lieblingsferienort einen zweiten Wohnsitz errichten wolle, so Dreher. Wie lange das Gericht noch braucht Wann ist die – schweizweit mit Spannung erwartete – Bekanntgabe des Präzedenzfalls durch das Bundesgericht zu erwarten? Dreher: «Wie viel Zeit das Bundesgericht dafür braucht, ist allein seine Sache.» De- www.rpg-revision-nein.ch Schneebrett fordert ein Todesopfer 3 Heinz Brand, Nationalrat SVP, Klosters-Serneus: <wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2NDU2sAQAAkHLzw8AAAA=</wm> «Berg- und Randregionen verlieren mit der RPG-Revision. Raumplanungsentscheide sollen weiterhin in der Hand der Kantone und Gemeinden liegen.» <wm>10CFWKsQqAQAxDv6hH0vYoZ0dxEwdxv0Wc_f_J081AQkjeumYt-Dwv27HsSdBdjNXQcmRBMDWiRKsJqitoE3WoNcSPFxrcgP4yAop6pwogdRSwj5_fBpLlPq8H3JZVKYAAAAA=</wm> Am 3. März RPG-Revision ÜberparteilichesKomitee «NeinzurmissratenenRPG-Revision» Postfach8166,3001Bern NEIN