inbrief 31 - Berufsverband Deutscher Markt
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inbrief 31 - Berufsverband Deutscher Markt
inbrief Organ des Berufsverbandes Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. April 2011 Fokus Zukunft der Profession Zeichen der Zeit erkennen 18 Der BVM-Kongress 2011 hat die Zukunft der Branche im Blick. Das ausführliche Programm: neue Methoden, Fallstudien und Top-Keynotes Vorstandswahlen 2011 42 Am 22. Mai wird der BVM-Vorstand für die nächsten drei Jahre gewählt. Sechs Bewerber stellen sich vor und begründen ihre Kandidatur Danke, wir forschen selbst! 54 Bericht von einem Roundtable mit Marktforschungsmanagern zu den Vor- und Nachteilen von Do-it-yourself-Marktforschung in großen US-Unternehmen Consumerfieldwork GmbH Panel Sampling & Internet Surveys Kein e Pr Neu ojek kun t-0 den erha LQGHVW JHE lten KU 25 %R aba tt Preisliste* Online-Sampling gültig für Deutschland & UK aus unserem Panel www.Consumer-Opinion.com Fragebogenlänge: 5 Minuten Inzidenz 100% N=1000 1,60 ¼ N=500 1,70 ¼ N=100 2,60 ¼ 50% 2,00 ¼ 2,10 ¼ 3,00 ¼ 20% 3,10 ¼ 3,20 ¼ 4,10 ¼ 10% 5,00 ¼ 5,10 ¼ 6,00 ¼ Fragebogenlänge: 10 Minuten Inzidenz 100% N=1000 2,80 ¼ N=500 2,90 ¼ N=100 3,80 ¼ 50% 3,20 ¼ 3,30 ¼ 4,20 ¼ 20% 4,30 ¼ 4,40 ¼ 5,30 ¼ 10% 6,20 ¼ 6,30 ¼ 7,20 ¼ Fragebogenlänge: 20 Minuten Inzidenz 100% N=1000 3,30 ¼ N=500 3,40 ¼ N=100 4,30 ¼ 50% 3,60 ¼ 3,80 ¼ 4,70 ¼ 20% 4,80 ¼ 4,90 ¼ 5,80 ¼ 10% 6,60 ¼ 6,80 ¼ 7,70 ¼ 8QYHUELQGOLFKH)DOOSUHLVH=LHOJUXSSHQUHNUXWLHUXQJLQNOXVLYH,QFHQWLYHV)UYHUELQGOLFKH$QJHERWHELWWHNRQNUHWDQIUDJHQ Consumerfieldwork GmbH Panel Sampling & Internet Surveys Sitz: Hamburg Registergericht: AG Hamburg HRB 111319 Geschäftsführer: Christian Brieskorn Consumerfieldwork GmbH Steendiek 43 21129 Hamburg - Germany Fon: +49 (0)40/740 41 98-0 Fax: +49 (0)40/740 41 98-1 Email: [email protected] URL: www.consumerfieldwork.com Bank Details: Dresdner Bank BLZ: 20080000 KTO: 0422736000 BIC/ SWIFT: DRESDEFF200 IBAN: DE67200800000422736000 Inhalt Editorial Fokus: Zukunft der Profession Liebe Leserinnen und Leser, 4 Das Zusammenspiel mit anderen Spezialisten wird immer wichtiger (Stefan Althoff, Lufthansa) Innovation findet an den Systemgrenzen statt (Petra Fetzer und Andrea Wirth, Human Consulting) Sind Befragungen nutzlos? (Melanie Sommer, RSG Marketing Research) BVM-Services 16 Seminare im Mai und im Herbst Neu: BVM-Seminarplattform 46. Kongress der Deutschen Marktforschung 18 Die Zukunft machen. Marktforschung auf dem Weg in die Netzwerkgesellschaft von morgen Der Tag vor dem Kongress: Verbandsarbeit und Get-Together Das ausführliche Programm Gala der Deutschen Marktforschung 2011 Praktische Hinweise zu Hotel und Anfahrt Preis der Deutschen Marktforschung 36 Neue Ideen und Instrumente braucht die Branche Verbandsarbeit 40 forUM – Forum für Unternehmensmarktforscher: DIY in der Unternehmens-Marktforschung – Last oder Lust Mitgliederversammlung 2011 Vorstandswahlen 2011: Die Kandidaten stellen sich vor PR-Initiative Markt- und Sozialforschung BVM-Geschäftsstelle: Neues Büro in Berlin Mitte – Rat der Deutschen Marktforschung: Rügen für Omniphon und Socialdata Regionalgruppen 50 Bayern: Den Umgang mit der Zukunft lernen. Einführung in die Szenariotechnik Nord: Präsentationen in schwierigen Situationen. Zu den Fallstricken des mündlichen Präsentierens Rhein-Neckar: Suchbegriff „Anfragen“. Ergebnisse aus dem Daten-Universum Google Vorschau: Regionalveranstaltungen Marktforschungsbranche 54 Round Table: Do-it-yourself-Forschung – Schnee von gestern, Hype oder die Zukunft? Inside Research befragte Top-Marktforscher aus Unternehmen, wie sie zu DIY stehen News aus der Branche und den Verbänden national und international Wissen Lesen eröffnet neue Perspektiven: Information zu Neuerscheinungen und interessanten Fachbüchern 63 auf der kommenden Mitgliederversammlung am 22. Mai, dem Tag vor dem BVM-Kongress in Berlin, sind Sie wieder aufgerufen, über die Richtung abzustimmen, in die der Verband zukünftig gehen soll. Denn der Vorstand, der in Ihrem Auftrag den Weg des BVM steuert und der perspektivisch agiert, wird neu gewählt. In den nächsten Tagen werden alle Mitglieder persönlich aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen. In den letzten drei Amtsperioden haben Sie mir als einem der Mitglieder des Vorstands das Vertrauen ausgesprochen, zweimal davon in meiner Funktion als Vorsitzendem des BVM. Nach kurzem, schwierigem Anfang war es uns schnell gelungen – schon damals waren Dr. Frank Knapp, Joerg Ermert und das kooptierte Mitglied Dr. Sven Dierks mit dabei –, dem BVM einen optischen wie inhaltlichen Relaunch zu verpassen. So richtig Fahrt aufgenommen haben wir dann ab 2005 zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Sabine Menzel, Dr. Ulrike Schöneberg und Martina Winicker in der Besetzung, die bis heute aktiv ist. Nach nunmehr ziemlich genau einem Jahrzehnt möchte ich das Ruder übergeben. Nicht dass ich mich zu alt fühlte, im Gegenteil: Die frei werdende Zeit werde ich meiner Familie, dem Team und den Kunden meines noch jungen Unternehmens d.core und neuen Ideen widmen. Und natürlich werde ich auch weiterhin dem BVM verbunden bleiben. Leider wird auch Martina Winicker nicht mehr für den Vorstand kandidieren. Sie hat dem BVM unglaublich viel gegeben und ganz wesentlich zu den höchst erfreulichen Entwicklungen der letzten Jahre beigetragen. Vielen Dank, Martina. Joerg Ermert, Dr. Frank Knapp, Sabine Menzel und Dr. Ulrike Schöneberg stellen sich erneut zur Wahl und sorgen – falls sie wiedergewählt werden – für die so wichtige Kontinuität. Ich bin jedoch sehr froh, dass sich mit Dr. Raimund Wildner und Dr. Michael Bartl zwei hoch kompetente und weithin anerkannte Forscher zur Kandidatur bereit erklärt haben. Sie werden – falls sie Ihr Vertrauen erhalten – das Spektrum des Vorstands in idealer Weise erweitern. Alle zur Wahl stehenden Kandidaten stellen sich in dieser Ausgabe des BVM vor. Daneben enthält der BVM inbrief wieder einmal viel interessanten Lesestoff, Branchennews und ausführliche Informationen zum 46. BVM-Kongress und zur 7. Verleihung des Preises der Deutschen Marktforschung. Zu diesen zuletzt genannten, sicherlich wieder spannenden und hoffentlich für Ihre Arbeit anregenden Branchenhighlights lade ich Sie herzlich ein und verbleibe mit herzlichen Grüßen Ihr Wolfgang Dittrich BVM inbrief April 2011 3 Fokus ZUKUNFT DER PROFESSION Das Zusammenspiel mit anderen Spezialisten wird immer wichtiger Stefan Althoff, Lufthansa Technik, zu Faktoren erfolgreicher Marktforschung im Dienste ihrer Nutzer Der Betriebsmarktforscher Stefan Althoff sucht die Diskussion um die Neuausrichtung und Zukunftsfähigkeit der Marktforschung um eine neue Perspektive zu erweitern: Der von Institutsseite propagierten Ausdehnung des Aufgabengebietes der Marktforscher setzt er den Blick auf die Integration der bestehenden Kompetenzen der am Marktforschungsprozess beteiligten Parteien entgegen. Wie geht es unserem Berufsstand heute? Wie wird es ihm morgen gehen? Hierzu ein Zitat aus dem Call for Papers zum BVM-Kongress 2011: Marktforscher werden sich fragen müssen, ob sie auch weiterhin als „Hoflieferanten von Informationen“ fungieren möchten oder als „vertrauenswürdige Wächter der Zukunft von Unternehmen und Institutionen“ und als „Moderatoren im Dialog“ in Wirtschaft und Gesellschaft. Diskussionen über die Zukunft der Marktforschung werden schon seit Jahren geführt, zumindest auf Kongressen und Erfolgreiche Marktforschung wird es heute und in Zukunft nur dann geben, wenn alle an einem Projekt beteiligten Parteien konstruktiv zusammenarbeiten und jede Partei ihre Stärken einbringt – und alle akzeptieren, dass jede Partei Stärken und Schwächen hat. 4 BVM inbrief April 2011 Fachtagungen. Aber warum werden keine Konsequenzen gezogen? Warum werden die Ergebnisse dieser Debatten nicht umgesetzt und der als notwendig erachtete Wandel vollzogen? Besteht kein Handlungsbedarf? Ein Wandel in der Marktforschung ist nicht zu erkennen. Kein Anlass zum Schwarzmalen, aber auch nicht alles im Lot Zweifellos besteht mit Blick auf die Zukunft für unsere Profession Handlungsbedarf. Solange sich Vorurteile hartnäckig halten (wie die Reihung „Lüge, Notlüge, Ehrenwort, Statistik“), wird es die Marktforschung schwer haben, die Anerkennung zu erfahren, die ihr gebührt. Jedoch ist es um die Marktforschung nicht so schlecht bestellt, wie sie selbst glauben machen will. Mehr noch: Die Marktforschung steht sich zuweilen selbst im Weg. Es gibt ganz verschiedene Ursachen, warum die Marktforschung nicht das Ansehen hat, das ihr zukommt. Dazu gehören: Fokus 1. Die Meinungsforschung ist die nahe Verwandte der Marktforschung Die Meinungsforschung steht häufiger im Licht der Öffentlichkeit und hat mit Sicherheit das Bild der Umfrageforschung am stärksten bestimmt. Parteien geben Studien in großem Stil in Auftrag. Werden die Parteienvertreter aber mit unliebsamen Ergebnissen konfrontiert, wird die Umfrage offiziell nicht ernst genommen; sind keine Fernsehkameras in der Nähe, sieht die Sache schon anders aus. Des Weiteren: Wer präsentiert im Fernsehen Umfrageergebnisse? Meinungsforscher? Nein, bis auf den Kollegen Schöppner nur Journalisten, was zur Folge hat, dass plus/minus 1 Prozent – worüber Marktforscher normalerweise nur lächeln – schon als bedeutsame Veränderung proklamiert wird. Und wenn die Wahlprognosen mal wieder nicht eingetroffen sind, wird bar jeder Methodenkenntnis über die Unzulänglichkeit der Meinungsforschung diskutiert. Eine Diskussion, an der sich Journalisten, aber nicht die Meinungsforscher beteiligen. 2. Der Glaube, Marktforschung könne jeder, ist weit verbreitet In Betrieben schreiben Praktikanten Fragebögen für Kundenzufriedenheitsstudien und Mitarbeiterbefragungen, Werbe- und Medienagenturen verfassen Fragebögen für Leserbefragungen. Offensichtlich kann das wirklich jeder! Die Programmierung von Onlinebefragungen setzt nur noch Office-Kenntnisse voraus, somit ist die Umsetzung kein Problem mehr. Selbst Conjoint-Studien können mittlerweile ohne Vorkenntnisse programmiert werden (sofern überhaupt von Programmierung gesprochen werden kann). Wäre es da nicht tröstlich, wenn man darauf verweisen könnte, dass es Marktforscher prinzipiell besser können? Vorsicht: Mit schlechten Fragebögen, die Marktforscher entwickelt haben, lassen sich Galerien füllen. ALLES IM GRÜNEN BEREICH Wer möchte schon ausschließlich als Spezialist für Marktforschungsmethoden verschrien sein? Aber wäre das so schlimm? 3. Auch Betriebsmarktforscher haben ihren Anteil an der Misere Sie sind die Auftraggeber, diejenigen, die dafür sorgen, dass die Institute Umsatz und Gewinn machen und Marktforscher beschäftigen. Betriebsmarktforscher sind jedoch mehr als der verlängerte Arm des Einkaufs. Hier sitzt betriebsinternes Know-how. Nur haben Betriebsmarktforscher in der Regel zwei Probleme: Sie kämpfen häufig um ihre Position innerhalb der Betriebe – egal, wo sie in Organigrammen zu finden sind. Und die Budgets sind häufig knapp. In guten Zeiten braucht man keine Marktforschung, in schlechten ist kein Geld dafür da. 4. Was ist die Folge knapper Budgets? Marktforschung minderer Qualität! Auch wenn der Fallpreis noch so niedrig ist, wird sich immer jemand finden, der den Auftrag annimmt. Das hat zwangsläufig Qualitätseinbußen zur Folge, was bedeutet: suboptimale Methoden, ungenaue Screenings, mit der heißen Nadel gestrickte Fragebögen, reduzierte Qualitätskontrolle. Wann ist der Preis so niedrig, dass Sie der Qualität misstrauen? Das sind mit Sicherheit nicht alle Gründe, warum Marktforschung es schwer hat. Die Notwendigkeit und Leistungsfähigkeit der Marktforschung sind objektiv unbestritten. Fakt ist, dass der technologische Fortschritt unser Leben verändert und der Wandel immer schneller vonstatten geht. Aber muss sich unsere Profession deshalb wirklich neu erfinden? Reicht BOCHUM BUNDESWEIT UND INTERNATIONAL s IHR DIENSLEISTER FÜR FELDARBEIT / DATENERHEBUNG sWWW.FTMAFO.DE UNABHÄNGIG s KOMPETENT s ZUVERLÄSSIG Im Verbund: www.ft-group.de · BOCHUM · DÜSSELDORF · HANNOVER · BERLIN · DRESDEN · WIEN · BARCELONA · BUENOS AIRES BVM inbrief April 2011 5 Fokus es nicht aus, die neuen technischen Möglichkeiten für Marktforschungszwecke zu nutzen? Wäre es nicht schon gut, wenn die heute vorhandenen Schwächen beseitigt würden? Ist der Marktforscher ein Superman oder ein Spezialist wie andere auch? Nimmt man alles zusammen, was in den letzten zwei Jahren geschrieben und präsentiert wurde, sieht der Marktforscher 2020 wie folgt aus: Er ist Profi auf allen Ebenen der Marktforschung, der seinen Kunden für jede Problemstellung das ideale Instrument (ob nun Gruppendiskussion oder Eye-Tracking) anbieten kann, die Projekte persönlich umsetzt, die Studie auswertet, die Ergebnisse präsentiert, den Kunden bei der Umsetzung der Befragungsergebnisse optimal berät und somit ein Projekt von Anfang bis Ende begleitet. Ist das realistisch? Keineswegs, denn Superman gibt es nur im Comic oder im Film. Es ist ja durchaus so, dass der Marktforschungs-Superman oder das Marktforschungs-Supergirl wünschenswert wären. Dass es die Vorstellung vom alles könnenden und alles verstehenden Marktforscher gibt, liegt unter anderem an den hohen Ansprüchen, die Marktforscher selbst an ihre Tätigkeit stellen. Weitere Ursachen sind der Glaube, Betriebsmarktforscher seien eigentlich entbehrlich, und das wenig befriedigende Gefühl, dass häufig aus den Studienergebnissen zu wenig gemacht wird: Wenn dies die Betriebsmarktforscher nicht tun, dann müssen die Institutsmarktforscher dafür Sorge tragen. Und dann sind da noch die Unternehmensberatungen, deren Job die Marktforscher eigentlich besser machen könnten, wenn man sie nur lassen würde, und die zudem in das Hoheitsgebiet der Marktforscher einfallen. Genau dies aber ist der eigentliche Punkt: Auch wenn niemand von Institutsseite dies so deutlich ausspricht – und es sind die Institute, die das Bild des omnipotenten Marktforschers entworfen haben –, so glauben viele, dass die Unternehmensberatungen die eigentlichen Gegner sind. Mag sein, dass es viele gibt, die bei dem Berufsstand des Unternehmensberaters ein bestimmtes Bild im Kopf haben, aber dieses Bild scheint häufig falsch, verkürzt und unfair zu sein. Ich habe Verständnis für den erweiterten Anspruch an die Marktforschung, zumal dieser Anspruch von Marktforschern formuliert wurde. Wer möchte schon ausschließlich als Spezialist für Marktforschungsmethoden verschrien sein? Aber wäre 6 BVM inbrief April 2011 das so schlimm? Unsere Welt wird in jeder Hinsicht immer differenzierter und deswegen auch spezialisierter. Generalisten sind immer weniger gefragt, in allen Lebenslagen ist Spezialisierung angesagt – sei es für ein bestimmtes SAP-Modul oder in der Gastronomie („Kaufmann für Systemgastronomie, Fachrichtung Barista“). Ist Spezialisierung nicht sogar notwendig, um Marktforschung auf hohem Niveau betreiben zu können? In einer immer spezialisierteren Welt – das ist wesentliches Resultat stetigen Wandels – die Vision des Universalgenies als Ziel vor Augen zu haben, kann keine sinnvolle Option sein. Wäre es da nicht sinnvoller, vorhandenes Know-how bedarfsweise zu bündeln und die Bildung von Arbeits- oder Projektgruppen stärker als in der Vergangenheit zu forcieren? Oder ist der Teamgedanke dem technologischen Wandel zum Opfer gefallen? Ist Teamarbeit out? Oder funktioniert sie nur unter der Leitung eines omni-kompetenten Marktforschers? Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile Erfolgreiche Marktforschung wird es heute und in Zukunft nur dann geben, wenn alle an einem Projekt beteiligten Parteien konstruktiv zusammenarbeiten und jede Partei ihre Stärken einbringt – und alle akzeptieren, dass jede Partei Stärken und Schwächen hat. Das kann bedeuten, dass sich bis zu vier Beteiligte in eine Studie einbringen: Produktmanagement des Auftraggebers: Sie bringen das Produkt-Know-how ein Betriebliche Marktforschungsabteilung: Sie kennen den Wettbewerb, kennen die Studienhistorie eines Produktes Marktforschungsinstitut: Fachleute für den Methodeneinsatz und die Interpretation der Daten Unternehmensberatung: Sie bringt die Fremdsicht, gegebenenfalls branchenübergreifend, in ein Studienprojekt ein Es sind natürlich noch andere Konstellationen denkbar: Prinzipiell ist eine Beteiligung von Universitäten an Marktforschungsprojekten denkbar, und wenn es um grundlegende methodische Fragen geht, auch sinnvoll. Eine solche Zusammenarbeit kann sehr erfolgreich sein: McKinsey, die GfK und die Universität Hohenheim gewannen zusammen im Jahr 2008 den BVM Innovationspreis. Gibt es einen besseren Beleg für eine erfolgreiche Zusammenarbeit? .■ d en er: f au ch t l fors e h c t su ark us.d s t u at ne M oca c Vo hre w.v fa ww er Für Sie knacken wir jede Nuss. Standardtools liefern Standardantworten. Leider passen diese Antworten oft nicht zu den tatsächlichen Fragen im Unternehmen. Deshalb folgt bei uns das Projektdesign Ihrer Fragestellung. Und nicht umgekehrt. Aus den aktuellen Herausforderungen unserer Kunden entsteht für uns eine Faszination, der wir jeden Tag aufs Neue erliegen. Mit Leidenschaft und Engagement fragen wir nach, denken mit, überlegen weiter und hören nicht auf, wo andere schon längst fertig sind. Das Resultat sind praxisnahe Analysen, die bei unseren Kunden im ganzen Unternehmen geschätzt und umgesetzt werden. Denn am Ende zählt nur Ihr Erfolg. www.vocatus.de Preis der Deutschen Marktforschung „T oo Nom ld Gewinner 2005, Gewinner 2010 es inie Ja rt f hr es ür “ 20 11 Fokus ZUKUNFT DER PROFESSION Innovation findet an den Systemgrenzen statt Petra Fetzer und Andrea Wirth, hucon-human consulting, Heidelberg, zur neuen Rolle der Marktforschung in der Beziehungsgestaltung zwischen Organisation und Umwelt Marktforschung, die den Unternehmen lediglich Marktinformationen zur Unterstützung betrieblicher Entscheidungsprozesse liefert, kann keine ausreichend starken Impulse für echte Innovation geben. Umweltinformationen können nur dann effektiv strategisch genutzt und implementiert werden, wenn sie mit den internen Ressourcen vereinbar sind. Die neuere Systemtheorie hat dies erkannt und bildet die Grundlage für ein zeitgemäßes Selbstverständnis von Marktforschung entsprechend den Prinzipien lernender Systeme. Die Ausgangslage: Wandel der Umwelt erzeugt Innovationsdruck in der Organisation Alle Organisationen stehen kontinuierlich vor der Aufgabe, sich in einem dynamischen Umfeld zu behaupten. Innovationen im Sinne von Anpassungsleistungen der Organisation an eine sich verändernde Umwelt sind für Unternehmen zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor geworden. Sie sind gezwungen, in immer schnellerer Folge Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, sich anders zu positionieren oder sich neu zu strukturieren. Dabei unterliegen sie oft der Versuchung, Markttrends unreflektiert abzubilden. Entsprechend gilt auch, dass Marktforschung, die sich nicht aktiv mit den unternehmensinternen Ressourcen und Gegebenheiten auseinandersetzt, den Unternehmen keine wirksa- Unternehmen als soziales System men Impulse für echte und nachhaltige Veränderungen geben kann. Sie vermag es daher auch nicht, in den Unternehmen die Anpassungsfähigkeit zu erzeugen, die sie brauchen, um sich flexibel in einem kontinuierlich dynamischen Marktumfeld weiterentwickeln zu können. Eine neue wegweisende Aufgabe der Marktforschung besteht daher im Austarieren der optimalen Balance zwischen den individuellen Stärken und Ressourcen der Marke bzw. des Unternehmens auf der einen und Markttrends sowie Kundenbedürfnissen auf der anderen Seite. Dies bildet die Grundlage für echte Innovation und umsetzbare strategische Entscheidungen. Die systemische Wirtschafts- und Organisationstheorie (Fritz Simon, Dirk Baeker u.a.) sowie die neuere systemische Marketingtheorie (z.B. Gustav Bergmann, Niko Hüllemann und KaiUwe Hellmann) haben dies erkannt. Beide werden seit der Jahrtausendwende zunehmend in Innovationsmanagement und Marketing integriert und bilden die theoretische Grundlage für das neue Selbstverständnis der Marktforschung. Der Marktforscher ist demnach nicht allein Informationslieferant zur Unterstützung betrieblicher Entscheidungsprozesse, sondern übernimmt die Funktion eines Moderators im Interaktionsprozess zwischen Unternehmen und Marktgeschehen. Entsprechend der Theorie lernender Systeme organisiert und steuert er die Informationsflüsse an den Schnittstellen zwischen der Organisation und ihren relevanten Umwelten und hilft dadurch, Informationen effektiv in entscheidungsrelevantes Unternehmenswissen umzuwandeln. Gängige Reaktionen auf den Wandel der Umwelt enden oft in der Sackgasse Auf die Herausforderungen einer sich wandelnden Umwelt reagiert man in Unternehmen häufig durch Veränderung von innen. Gängige Maßnahmen sind dabei zweckrationale Patentrezepte wie Outsourcing oder Diversifizierung etc. Die Wandelprozesse werden per Dekret von oben durchgesetzt und beruhen überwiegend auf rein betriebswirtschaftlichem Denken. Revitalisierung: Wahrung der Balance zwischen innovativer Entwicklung und Erhalt der Identität 8 BVM inbrief April 2011 Veränderung von innen birgt aber Risiken. Oft werden interne Konstellationen und Kompetenzen ignoriert. Die größte Herausforderung für ein Unternehmen ist dabei mangelnde Compliance von Teilen der Mitarbeiterschaft, wie eine Studie der Fokus Unternehmensberatung McKinsey gezeigt hat. Eine Studie unter 411 Unternehmen aus dem Jahr 2005 bestätigt, dass vor allem das mittlere Management Veränderungsprozesse verweigert. Das Resultat ist „Bewegung ohne Fortschritt“, man kommt nur schleppend voran und erzielt im Ergebnis keine echten Fortschritte. Eine andere gängige Reaktion auf den Wandel ist die Orientierung am Markt. Dazu bedienen sich Unternehmen der üblichen Markt- und Trendforschungsmethoden. Auch dies birgt Risiken, da eine zu starke Ausrichtung am Wettbewerb oder den Kunden dazu führen kann, dass man Marktentwicklungen nur hinterherläuft. Die Folge ist eine verblassende Markenidentität, wie das Beispiel der Handydesign-Entwicklung seit der Einführung des iPhone im Jahr 2007 beweist. Systemtheoretisch betrachtet, führen beide Wege in eine Sackgasse. Denn soziale Systeme wie Unternehmen können sich nicht aus sich heraus, sondern nur im Austausch mit ihrer Umwelt erneuern. Dieser Austausch ist aber nur dann zielführend, wenn die Einflüsse aus der Umwelt mit den Strukturen des sozialen Systems vereinbar sind. Mittels Systemanalyse werden nicht nur externe Impulse erfasst, die dann als empirische Fakten mit entsprechenden Handlungsempfehlungen präsentiert werden. Die externen Impulse werden darüber hinaus mit den Leistungen und Ressourcen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter verknüpft externen Marktwissens. Der Marktforscher fungiert dabei als Moderator und Schnittstellenmanager zwischen den relevanten Akteuren. Dies geschieht dergestalt, dass zunächst das im Unternehmen vorhandene explizite (formale) und vor allem auch implizite (individuelle) Marktwissen aktiviert und erfasst werden. Das birgt mehrere Vorteile: Die große Herausforderung für Unternehmen liegt daher in der Initiierung und Steuerung innovativer Entwicklung durch Ausbalancierung externer Anregungen und interner Ressourcen mit dem Ziel des Systemerhalts (Identität), ganz nach dem Motto: „Wer derselbe bleiben will, muss sich verändern.“ Der Marktforscher erhält einen fundamentalen Einblick in die Problemkonstruktion des Unternehmens. Mitarbeiter werden angeregt, ihre persönliche Sicht der Situation und der Aufgabenstellung darzustellen, und somit motiviert, konstruktiv an der Implementierung mitzuwirken. Viele Aspekte müssen nicht mehr umständlich am Markt erhoben werden. Der Forscher kann seine Arbeit zielgenau und ressourcenschonend ausrichten. Wege aus der Sackgasse: Marktforschung als Moderation der Interaktionsprozesse zwischen Organisation und Umwelt Der neueren Systemtheorie zufolge liegt ein gangbarer Lösungsweg in einer intelligenten Verknüpfung des internen und Aufbauend auf den Erkenntnissen des internen Prozesses wird die Feldforschung nach neuem Muster zielgenau geplant und durchgeführt. Das Vorgehen ist theoretisch fundiert. Zur Exploration (intern und extern) werden spezielle Gesprächsführungstechniken eingesetzt, die der systemischen Organisati- BVM inbrief April 2011 9 Fokus onsentwicklung sowie den systemischen Therapieansätzen entlehnt sind. A. Wie geht das konkret? – Ein Fallbeispiel aus der Forschungspraxis Die Kommunikationsaktivitäten des Versicherers „BRUDERHILFE-PAX-FAMILIENFÜRSORGE – Versicherer im Raum der Kirchen“ haben zum Ziel, die besondere Nähe zur Zielgruppe herauszustellen und das Unternehmen als Spezialisten für diesen Bereich vom Wettbewerb zu differenzieren. Vor diesem Hintergrund soll der aktuelle Werbestil auf den Prüfstand gestellt und Anhaltspunkte für einen adäquaten Werbestil der Zukunft gesammelt werden. Der systemische Forschungsprozess, der daraufhin angestoßen wurde, stellt einen Lern- und Lösungsprozess für alle Beteiligten dar und vollzieht sich in mehreren Phasen: Erfassung der internen Perspektive möglichst vieler Stakeholder im Unternehmen in Bezug auf das Anliegen: Beschreibung des Problems, Identifikation hausgemachter Probleme, Ermittlung des Selbstverständnisses und der Sichtweise des Marktes bzw. der Kunden Hierauf aufbauend: Gezielte Auswahl der zu Befragenden und Entwicklung der Methode, Exploration der externen Perspektiven Zusammenführung und Analyse der Perspektiven, Erfassung des Problems hinter dem Problem, Identifikation vorhandener und brachliegender Ressourcen Feedback an die Stakeholder und weitere Schritte Erfassung der internen Perspektive In einem internen Workshop wurden die Sichtweisen der auf das Anliegen bezogenen relevanten Stakeholder im Hinblick auf Hypothesen über das Ausgangsproblem, die Marktsituation und die Entwicklung der Zielgruppen exploriert. Dabei stellte sich unter anderem Folgendes heraus: Vor einigen Jahren hat das Unternehmen einen grundlegenden strukturellen Wandel vollzogen. Vormals drei kleinere selbstständige Versicherer unter der Rechtsform VVaG wurden „zusammengeschlossen“, von der HUK Coburg übernommen und zu Aktiengesellschaften umgewandelt. Vormals identitätsbildende Werte (christlich/kirchlich, spezialisiert, nah am Kunden, hohe Beratungsqualität) werden dadurch in Frage gestellt. Bewahrende Kräfte im Unternehmen wollen die ursprüngliche Identität aufrechterhalten. Dagegen drängen die Erneuerer zu einer modernen Positionierung, die der neuen wirtschaftlichen Stärke und Professionalität nach der Übernahme Rechnung trägt. Im Workshop offenbarte sich ein grundlegender Wertekonflikt, der sich auch auf anderen Ebenen auswirkt. So gilt zum Beispiel die besondere Nähe zur Zielgruppe als ein differenzierendes Merkmal. Diese besondere Nähe liegt in den Wurzeln des Versicherers als VVaG sowie der Branchenspezialisierung begründet. In den Augen des Unternehmens fühlten sich die Kunden in der Vergangenheit eher als Mitglieder einer Solidargemeinschaft denn als Kunden. Nun wird in Frage gestellt, ob dies nach der Übernahme von den Kunden noch so erlebt wird. Des Weiteren schreibt sich das Unternehmen eine besonders gute Beratungsqualität auf die Fahnen. Dies wird durch die 10 BVM inbrief April 2011 physische Präsenz der Berater vor Ort, langfristige persönliche Beziehungen zwischen Beratern und Kunden, fachkundige Beratung auf Führungskräfteebene und vor allem auch viel Zeit für Beratung realisiert. Diese Eigenschaften stehen nun aus Kostengründen auf dem Prüfstand. Vor allem das mittlere Management verweigert Veränderungsprozesse. Das Resultat ist „Bewegung ohne Fortschritt“, man kommt nur schleppend voran und erzielt im Ergebnis keine echten Fortschritte. Zuallerletzt offenbarte sich die stillschweigende (implizite) Annahme, dass die neue ökonomische Stärke des Unternehmens nach der Übernahme als ein mögliches zentrales Leistungsmerkmal wahrgenommen werden könnte. Diesbezüglich ist man sich aber noch unsicher, ob es sich für die Kunden um ein differenzierendes oder nur ein generisches Merkmal handelt. Das eigentliche Problem, nämlich die unterschiedlichen internen Perspektiven auf die aktuelle und die zukünftige Identität sowie die Hypothesen über die Wahrnehmung durch die Zielgruppe, manifestiert sich auf der Verhaltensebene unter anderem in der Diskussion um den neuen Werbestil. Erfassung der externen Perspektiven Auf Basis der Befunde aus dem internen Workshop wurde die zu befragende Zielgruppe definiert. Systemtheoretisch betrachtet, finden sich Impulse für Veränderung am ehesten an den Systemgrenzen. Der Gap zwischen Kundenbedürfnissen und ihrer Umwandlung in operativ nutzbares Unternehmenswissen ist oft zu groß. Kunden orientieren sich zur Vereinfachung an Marken bzw. Images oder an Empfehlungen (Tests, Artikel, Freunde, Familie, Bekannte etc.). Sie können zwar ihre Wahrnehmungen wiedergeben, Stärken und Schwächen formulieren und ein Image im Vergleich zur Konkurrenz wiedergeben. Sie sind aber wenig informiert über Optionen im Geschäftsfeld und letztlich zu wenig involviert, um echte neue Impulse zu generieren. Herkömmliche Co-Creation stößt daher manchmal an Grenzen, da Konsumentenmeinungen nicht mit internen Ressourcen und Kompetenzen verknüpft werden können. Neben der Erfassung der Kundensichtweisen macht es daher Sinn, ausgewählte Insider-Gruppen (z.B. Personen in der Organisation mit besonderer Nähe zur relevanten Außenwelt oder Personen außerhalb der Organisation mit besonderer Nähe zum Unternehmen) zu explorieren. Daher umfasste die zu befragende Zielgruppe in diesem Fall neben Angestellten aus dem kirchlichen und dem sozialen Bereich (Kunden und Nicht-Kunden) auch leitende Personalfachkräfte, die gleich mehrere Perspektiven in sich vereinigten (Endkunden, Multiplikatoren, Branchen- und Marktexperten). Zusätzlich wurden neue Hypothesen und weiterführende Fragestellungen generiert wie unter anderem: Aus externer Perspektive betrachtet, stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Die Identität des Unternehmens wird, je nach Zielgruppenzugehörigkeit, uneinheitlich wahrgenommen. Während Angestellte aus dem sozialen Bereich und NichtKunden die christlich/kirchliche Positionierung des Unternehmens mit Eigenschaften wie „nicht mehr zeitgemäß“, „altmodisch“ und „unprofessionell“ verknüpfen, interpretieren leitende Personalfachkräfte diese Werte im Sinne einer altruistischen Grundhaltung, die heutzutage wichtig und differenzierend sei. Das Problem liegt für diese Führungskräfte einzig darin, dass der Fokus zu stark auf „Kirche“ liege. Dies könne einen Eindruck vom Unternehmen als einem verlängerten Arm der „Amtskirche“ wecken und in der Folge für aktuelle und potenzielle Kunden ein Identifikationsproblem darstellen. Integration der Perspektiven Die Beratungsqualität des Unternehmens wird unter Führungskräften sehr geschätzt. Die langfristige und persönliche Berater-Kunden-Beziehung und deren Spezialistenkompetenz fallen dabei besonders ins Gewicht. Angestellte dagegen haben sich mit den Möglichkeiten arrangiert, die Telefon und Internet heutzutage bieten. Und Fachkompetenz wird einfach vorausgesetzt. Ökonomische Stärke und Stabilität sind ein zentrales Leistungsmerkmal, das dem Unternehmen vor der Übernahme aufgrund negativer Erfahrungen nicht (mehr) zugeschrieben wurde. Der Einstieg der Kapitalgesellschaft erhält aus Sicht der Personalfachkräfte daher eine besondere und positive Bedeutung. Integration der Perspektiven In der Analyse-Phase wird – bezogen auf das Anliegen – die kollektive Unternehmenswirklichkeit mit der Wirklichkeit der Kunden/Insider abgeglichen. Auf Basis des kumulierten Systemwissens werden die Erneuerungspotenziale herausgearbeitet, die der veränderten Zielgruppenstruktur, den Wahrnehmungen und Bedürfnissen der Zielgruppe ebenso Rechnung tragen wie den Unternehmenswerten und seinen Kernkompetenzen. Fokus Wird die Kommunikation der (alten und/oder neuen) Identität gerecht? Werden die vorhandenen und die neuen Markenressourcen hinreichend kommuniziert? Inwiefern sind diese für die Zielgruppe relevant? Erst nach Vorlage der Ergebnisse dieser ersten, internen Phase wird auch die geeignete Methode festgelegt. Grundsätzlich umfasst das Spektrum dabei alle gängigen Methoden der Markt- und Meinungsforschung. In diesem Fall war die Studie zweistufig und dennoch schlank angelegt. Einer qualitativen Leitstudie mit zwei „konventionellen“ Fokusgruppen und zehn Telefonexplorationen folgte eine Validierung mittels webbasierter Telefoninterviews. Durch die Zusammenführung der Perspektiven ergibt sich folgendes Bild: Durch die interne Exploration wurden einerseits Problemfelder aufgedeckt (Identitätskonflikt nach Fusion und Übernahme), auf der anderen Seite explizite und brachliegende Ressourcen und Potenziale nachgewiesen (einzigartiges Wertefundament, neue finanzielle Stärke). Durch die Exploration der Wahrnehmung des Unternehmens und der zugrunde liegenden Bedürfnisstruktur der Kundenseite ließen sich, bezogen auf die internen Problemfelder und Ressourcen, relevante Themen aufspüren, an denen das Unternehmen nun anknüpfen kann. Dieses Wissen kann direkt wirksam für die Kommunikation eingesetzt werden. Dazu sollten aus unserer Perspektive folgende Maßnahmen ergriffen werden: Das Wertefundament wird behutsam modernisiert, indem christlich/kirchliche Werte erhalten bleiben, aber im Sinne gesellschaftlicher Werte wie Solidarität und Fairness umgedeutet werden. Die bestehenden Werte werden ergänzt um ökonomische Stabilität. Die hohe Beratungskompetenz wird weiterhin herausgestellt. Die werbliche Kommunikation wird an die neue Identität angepasst, indem adäquate Markenbotschaften und die Markensymbolik neu definiert und festgelegt werden. Auf dieser Grundlage wird das vorliegende Kommunikationskonzept weiterentwickelt und in konkrete Werbemittel umgesetzt. Der Unterschied, der den Unterschied macht Bei einer Standarduntersuchung unter Endverbrauchern (z.B. Kommunikationskonzept A versus Kommunikationskonzept B) und ohne die Einbeziehung weiterer Perspektiven (intern und Experten) wäre eine echte Weiterentwicklung, die von allen beteiligten Mitarbeitern mitgetragen wird, nicht ohne Weiteres erreichbar gewesen. Insbesondere die neue Dimension der wirtschaftlichen Stärke wäre nicht in die Untersuchung eingegangen, da diese nur intern und im Bereich der Experten präsent war. Mittels Systemanalyse werden nicht nur externe Impulse erfasst, die dann als empirische Fakten mit entsprechenden Handlungsempfehlungen präsentiert werden. Die externen Impulse werden darüber hinaus mit den Leistungen und Ressourcen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter verknüpft und bewertet. Hierauf aufbauend werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, die sowohl den internen Bedingungen gerecht werden als auch wirksam an die Realitäten der Zielgruppen ankoppeln. Grundlegendes Ziel dieses neuen Selbstverständnisses ist es, langfristige und nachhaltige Lern- und Erneuerungsprozesse zu initiieren, um das Unternehmen .■ überlebensfähiger und erfolgreicher zu machen. BVM inbrief April 2011 11 ZUKUNFT DER PROFESSION Fokus Sind Befragungen nutzlos? Melanie Sommer, RSG Marketing Research, zur Synthese von Neurosciences und Tiefenpsychologie und dem zukünftigen Stellenwert von Befragungen Die Marktforschung befindet sich in einem Prozess des Umbruchs. Die Wirtschaftswissenschaften haben endgültig den „Homo oeconomicus“ beerdigt, und die Neurosciences zeigen, dass unser Verhalten nur sehr eingeschränkt von unserem bewussten Erleben bestimmt wird. Aus der Verknüpfung von Neurosciences und Tiefenpsychologie lässt sich ein neues Modell des Verbraucherverhaltens ableiten, das neue Ansätze für die Forschung ermöglicht. Welchen Stellenwert haben Befragungen heute? Die Diagnose ist schnell gestellt: die Repräsentativität nimmt ab, die Validität der gemachten Aussagen wird bezweifelt, die Methode ist insgesamt zu langsam und zu teuer. Also wenden wir uns neuen Erhebungsmethoden zu oder verzichten auf so lästige Kriterien wie Repräsentativität. Doch dadurch kaschieren wir nur die grundsätzlichen Probleme einer Marktforschung, die primär auf Befragungen basiert. Wir müssen leider erkennen, dass die Theorien und Regeln, die unsere Arbeit mehr oder minder definiert haben, sich als falsch erwiesen haben. An dem Punkt standen zuvor schon viele andere Wissenschaften, für alle war der Umbruch ein schmerzhafter Prozess, jedoch auch immer ein großer Schritt nach vorne. Wahrscheinlich befindet sich die Marktforschung genau an dieser Schwelle. Um dies nicht als Behauptung stehen zu lassen, möchte ich im Folgenden vier Thesen formulieren. These1: Wirtschaftswissenschaften und Marketing befinden sich in der Krise Marktforschung basiert im Wesentlichen auf den Theorien der Wirtschaftswissenschaften. Die Sozialwissenschaften haben sich nicht sehr intensiv für die Marktforschung interessiert. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass Wirtschaftswissenschaftler versucht haben, die Sozialwissenschaft für das Verständnis des Konsumenten nutzbar zu machen. Das Modell des „homo oeconomicus“ ist gescheitert. Zwei wesentliche Prämissen haben sich somit als falsch erwiesen: 1. Entscheidungen von Verbrauchern stellen Nutzenoptimierungen dar. 2. Verhalten lässt sich aus einem Stimulus-Response-Modell ableiten. Unser Kaufverhalten unterliegt weder den Gesetzen der Vernunft noch werden Reize einheitlich und vorhersagbar von ein derselben Person verarbeitet. Die Ergebnisse der neurologischen Forschung zeigen, dass unsere Entscheidungen primär durch unbewusste Vorgänge in unserem Gehirn bestimmt werden, die durch unsere Ratio gar nicht beeinflusst werden können. 12 BVM inbrief April 2011 Wir wissen inzwischen auch, dass nicht der Stimulus als solcher relevant ist, sondern nur seine Interpretation durch unser Gehirn. Immer vorausgesetzt, dass sich unser Gehirn überhaupt mit dem Stimulus befasst. Dies bleibt uns in der Regel verborgen, unser Gehirn gibt nicht viel darüber preis, mit was es sich überhaupt, in welcher Intensität oder mit welchem Ergebnis beschäftigt. So kann ein hoher Preis, wie die Analyse von Gehirnprozessen gezeigt haben, unser Kontrollzentrum aktivieren und einen Kauf verhindern oder aber er setzt das Lustzentrum in Aktion und macht uns den Kauf besonders schmackhaft. Leider werden wir dies nur schwerlich erfragen können. Die Validität der Forschung wurde an der Prognose von Marktanteilen oder Erstkäuferanteilen orientiert, nicht an der individuellen Kaufprognose. Dies wird jedoch in Zukunft immer wichtiger werden. Vor diesem Hintergrund sollten wir aber auch unsere Methodik kritisch hinterfragen: Sind Conjointanalysen noch zu rechtfertigen? Kann Werbeerinnerung noch ein Indikator für Werbewirkung sein? Kann man Markenbilder mit Statementlisten überhaupt valide erheben? These 2: Alle Märkte individualisieren sich immer weiter Früher gab es unter einer Automarke vielleicht 5 Modelle und diese wiederum in maximal 10 verschiedenen Ausführungen. Heute wird man nur noch wenige Autos finden, die in allen Details identisch sind. Eine große Marke bringt heute im Jahr 100 und mehr neue Produkte oder Produktvarianten auf den Markt. Werbung lässt sich nach Medium und Zielgruppe zunehmend individualisieren und führt zu einer individuell sehr unterschiedlichen Ansprache des Verbrauchers und gleichzeitig einer sehr unterschiedlichen Repräsentation der Marke und seiner Produkte in unserem Gehirn. Fokus Hinzu kommt, dass das Verhalten der Verbraucher eine immer geringere Konsistenz aufweist und weniger von generellen als von situativen Bedürfnissen oder Einflussgrößen bestimmt wird. Diese Entwicklung verschärft sich durch den Fakt, dass es immer weniger darum geht, die individuellen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern den Forderungen einer sozialen Identität zu gehorchen. Marktforschung hat fast immer Kausalitäten auf einer kumulierten und nicht auf einer individuellen Ebene analysiert. Die Validität der Forschung wurde an der Prognose von Marktanteilen oder Erstkäuferanteilen orientiert, nicht an der individuellen Kaufprognose. Dies wird jedoch in Zukunft immer wichtiger werden. Hier besteht auch sehr schnell in Diskrepanz zu unserem Selbstverständnis, individualdiagnostische Ansätze nicht als Forschung sondern als Marketing zu verstehen. Unabhängig davon bleiben die folgenden Fragen weitgehend unbeantwortet: Wie lassen sich Marktsegmente oder Zielgruppen ermitteln, die für ein Produkt mit einem Marktpotential von maximal 1% stehen? Welchen Sinn macht es, Akzeptanzwerte in repräsentativen Samples zu ermitteln, wenn der angestrebte Marktanteil unter 1% liegt? Für die Marktforschung bedeutet dies, dass wir heute schnell an die Grenzen unserer Möglichkeiten stoßen. These 3: Benchmarking erweist sich zunehmend als Irrweg Die Frage der Validität unserer Daten wurde häufig durch das Benchmarking ausgeblendet. Die Frage, ob eine Kaufbereitschaftsskala überhaupt einen prognostischen Wert aufweist, wird durch die Frage „Bin ich besser als der Durchschnitt?“ er- setzt. Die Frage nach der Wirkung meiner Kampagne wird durch den Vergleich der Werbeerinnerung mit den aufgewendeten Spendings im Vergleich zum Wettbewerb nur scheinbar beantwortet. Verzichtet man auf diese Form der face validity, so ist bisher kein belastbarer Beweis für die Prognosequalität dieser Indikatoren erfolgt. Die neuesten Erkenntnisse der Neurosciences lassen zunehmend Zweifel an der Validität dieser Indikatoren aufkommen. So hat die Forschung gezeigt, dass für „Akzeptanz“ und „Wollen“ unterschiedliche Gehirnregionen zuständig sind. Die Fixierung auf Benchmarks verdeckt eine viel wichtigere Diskussion über die Validität der Indikatoren, an der die Marktforschung nicht vorbeikommen wird. These 4: Neurosciences sind interessant, werden jedoch unsere Probleme nicht lösen Auf dem Effizienztag 2010 verkündete ein Vertreter der Consumer Neurosciences vollmundig: „Wir wissen jetzt neurologisch gesehen, wie Kaufen funktioniert.“ Viele Neurologen wären froh, wenn sie wesentlich einfachere Fragen gesichert beantworten könnten. Experimente, die zeigen, dass Marken, die von Testpersonen als emotional bedeutend eingestuft wurden, auch Gehirnzentren aktivieren, die mit unserer Emotionalität verlinkt sind, erbringen wenig Überraschendes. Die zurzeit bedeutendsten Erkenntnisse lassen sich vereinfacht wie folgt zusammenfassen: 1. Reflektion oder bewusstes Überlegen hat einen eher geringen Anteil an unseren Entscheidungen. Wir entscheiden uns häufig gegen unsere Überlegungen. 2. Der größte Teil der Informationsverarbeitung erfolgt unter Ausschluss unseres Bewusstseins. Wir nehmen deutlich mehr wahr als uns bewusst wird. BVM inbrief April 2011 13 Fokus ten Leben zukommt. Es ist ferner ziemlich sicher, dass unser SELBST in der Regel unser Verhalten auslöst, während das ICH unser Verhalten kontrolliert und reguliert. Beide Bereiche stehen somit in einem grundsätzlichen Konflikt zueinander, den wir – psychologisch gesehen – als den Konflikt zwischen Wollen und Dürfen bezeichnen können. Anders ausgedrückt, wir wissen sehr genau, was wir dürfen, wir wissen deutlich weniger genau, was wir wollen. 3. Unser Bewusstsein agiert aufgrund eines inneren Bildes von uns selbst. Es ist für uns entscheidend, uns als handelndes und konsistentes Ich zu erleben. All dies reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um Verhalten zu erklären oder gar zu prognostizieren. Es bleibt auch fraglich, ob und in welchem Umfang dies jemals möglich sein wird. Welche Optionen hat die Marktforschung, aus dem Dilemma des Verlustes ihres theoretischen Unterbaus herauszukommen und sich quasi neu zu erfinden? Hierzu gibt es im Prinzip nur eine Antwort: Die Marktforschung braucht ein neues Modell, eine neue Theorie über den Verbraucher und sein Verhalten. Dieses Modell muss dann als Basis für die Ableitung adäquater und valider Methoden dienen. Doch wie könnte ein solches Modell aussehen? Wir wissen sehr genau, was wir dürfen, wir wissen deutlich weniger genau, was wir wollen. Neurosciences, Tiefenpsychologie und der zukünftige Stellenwert von Befragungen Im Grunde betrachten Neurosciences und Tiefenpsychologie dasselbe Geschehen aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Die Neurologie befasst sich vorwiegend mit der Hardware, während die Tiefenpsychologie von der Software ausgeht. Grundsätzlich sind sich beide Disziplinen darüber einig, dass es unterschiedliche Bewusstseinsbereiche gibt. Wir wollen hier von zwei Bereichen ausgehen, die auch ihr Äquivalent im Gehirn besitzen. Wir nennen sie das SELBST und das ICH. Andere sprechen vom Autopiloten und dem Piloten oder vom impliziten und expliziten System. Im Grund meint dies Ähnliches oder Gleiches. Die meisten Forscher sind der Ansicht, dass das SELBST unserer Reflektion nur bedingt zugänglich ist, während dem ICH eine hohe Präsenz in unserem reflektier- 14 BVM inbrief April 2011 Dieses sehr einfache Modell beantwortet uns zwei Kernfragen der Marktforschung: 1. Was wir klassisch abfragen, ist die Sichtweise unseres ICH, also unseres Kontroll- und Normenzentrums. Sie hat wenig oder nichts mit den wahren Motiven unseres Handelns zu tun. 2. Das SELBST als entscheidender Bereich für unser Handeln kann durch die klassische Form der Befragung nicht oder nur schwer erreicht werden. Wir können nicht etwas beantworten, was wir selbst nicht wissen. Wir brauchen also einen neuen Zugang zu unserem unbewussten Bereich, der primär für unser Handeln entscheidend ist. Hier bieten sich uns zwei Möglichkeiten an: 1. implizite Verfahren, die entweder das ICH überlisten und so Zugang zum SELBST finden oder die tiefenpsychologische Verfahren sowohl auf die qualitative als auch quantitative Forschung übertragen 2. das Experiment als Option, unterschiedliche Reaktionen zu erfassen, die durch unterschiedliche Situationen oder Stimuli ausgelöst werden Selbstverständlich werden auch in Zukunft Befragungen eine bedeutende Rolle spielen. Es wird jedoch notwendig sein, diese durch andere Verfahren, wie wir dies in der Mediaforschung (GPS Analysen zur Plakatnutzung oder Einsatz von RFID zur Zeitschriftennutzung) derzeit erleben, zu ersetzen oder zu ergänzen. Indirekte Ansätze beispielsweise zur Messung der Werbewirkung werden direkte Abfragen der Erinnerung von Werbeinhalten ablösen. In der Umsetzung dieser neuen Sichtweise auf den Verbraucher stehen wir alle noch am Anfang, und es bedarf erheblichen Mutes, sich von den herkömmlichen Wegen zu lösen und diese als nur wenig valide zu akzeptieren. Es bedarf auch noch eines erheblichen Forschungsaufwandes, zu neuen, validen Instrumenten zu gelangen. Was uns nicht weiterhilft ist die Haltung: „Darauf schloss er messerscharf, dass nicht sein .■ kann, was nicht sein darf.“ DA MINI TA NG INTE RNA TION AL STA TIST ONL INE IK COM M UNIT ITE V IES ERFA M YSTE HRE RY N SHO VIRT U IMPL ELL IZ IMAG BIND E UNG DEN KRE ATIV CE MOR PH CON JOIN OLOGIE Im Mai Im Herbst 02. – 03. Mai, Berlin Praxisseminar: Einführung in SPSS für Marktforscher 04. – 05. Mai, Berlin Praxisseminar: Conjoint-Analyse – Grundlagen und praktische Anwendungen 10. – 11. Mai, Berlin Morphologische Markt- und Medienwirkungsforschung 07. – 09. September, Berlin Marktforschungsergebnisse verständlich und wirkungsvoll präsentieren 20. – 21. September, Berlin Grundlagen der qualitativen Forschung NEU 12. Mai, Berlin Zeit- und Stressmanagement in der Marktforschung 24. – 25. Mai, Berlin Marktforschungsenglisch – Englisch für Marktforschung 26. Mai, Berlin Einführung in die internationale Marktforschung 27. Mai, Berlin Internationales Projektmanagement 16 BVM inbrief April 2011 T PPIN OPE G N INNO AKQ V UISI TIO ATION SOC TRE IAL MED NDS IA ZEIT MAN -WO RKS MAR HOP KEN WER T WER BEW IR COM KUNG S PETI TIVE FORS C INTE LLIG HUNG EN 22. – 23. September, Berlin Auswertung qualitativ-psychologischer Untersuchungen 27. – 28. September, Berlin Kreativ-Workshops – Gestalten und Erfahren 29. – 30. September, Berlin NEU Open Innovation und Co-Creation – Ansätze innovativer Marktforschung in Zeiten Web 2.0 5. – 7. Oktober, Berlin Einführung in die Marktforschung CLU N STER SEM AGE MEN T KUN eMO DER ATIO N NEU R MAR O KET ING DAT ENS CHU TZ SER VICE QUA LITÄ T ONL INE BVM-Seminare PRE ISOP TIMI ERU NG BVM-Services SEMINARPROGRAMM 2011 NLP IOTI K 10. – 11. Oktober, Berlin Praxisseminar: Geben Sie Ihren Kunden Profil – Techniken des Data Mining 11. Oktober, Berlin Aktuelle Trends in der Werbewirkungsforschung NEU 12. – 14. Oktober, Berlin Vertiefung der Methoden der quantitativen Marktforschung 17. – 18. Oktober, Berlin Betriebliche Marktforschung 19. – 20. Oktober, Berlin Moderation von Gruppendiskussionen 21. Oktober, Berlin Mystery Shopping 26. – 28. Oktober, Berlin Vertiefung der Marktforschungspraxis 31. Oktober, Berlin Neuromarketing und NeuroMarktforschung 01. – 02. November, Berlin Einführung in die Pharmamarktforschung – Meilensteine, Datenquellen und Methoden NEU! Der BVM hat mit dem Beginn der Frühjahrsseminare eine webbasierte interaktive Seminarplattform eingerichtet. Er will damit einen Raum schaffen, in dem sich Teilnehmer eines Seminars und die Dozenten bzw. Dozentinnen bereits im Vorfeld der Veranstaltungen untereinander austauschen und zueinander Kontakt aufnehmen können. Die Seminarplattform gibt Gelegenheit, Themenwünsche oder Erwartungen an ein Seminar anzusprechen und seminarvorbereitende Literaturhinweise zur Verfügung zu stellen. Sie bietet auch die Möglichkeit, vorbereitende „Hausaufgaben“ anzukündigen oder – aus aktuellem Anlass – Schwerpunkte der Veranstaltung neu zu definieren. Die Nutzung der Plattform soll unter BVM-Services BVM-Seminarplattform anderem helfen, dass die Teilnehmer eines Seminars mit etwa gleichem Wissensstand in die Veranstaltung kommen. Im Vorfeld des Seminars erhält jeder, der sich anmeldet, einen verschlüsselten Link, mit dem man die Seite zu dem belegten Seminar aufrufen kann. Man hat dort auch die Möglichkeit, Informationen von Interesse herunterzuladen. Wir laden alle Seminarteilnehmer herzlich ein, dieses Angebot .■ zu nutzen. Kontakt: Martina Winicker Mitglied im BVM-Vorstand 03. – 04. November, Berlin NEU Beratertraining für betriebliche Marktforscher 17. – 18. November, Berlin Praxisseminar: Anwendung von Statistik 28. – 29. November, Berlin Praxisseminar: Competitive Intelligence 07. – 08. November, Berlin Marktforschung mit impliziten Messverfahren 17. November, Berlin Kundenbindung und Kundenzufriedeneit 30. November, Berlin „Social Media“ in der Marktforschung 09. – 10. November, Berlin Conjoint Analyse – Modelle und Anwendungsbeispiele 18. November, Berlin Messung von Servicequalität 01. – 02. Dezember, Berlin Praxisseminar: Regression und Varianz 11. November, München Datenschutz in der Markt- und Sozialforschung Beginn: 14. November, Ende: 02. Dezember Die Moderation im virtuellen Konferenzraum – Expertengespräche online 14. – 15. November, Berlin NLP – Effektive Frage- und Explorationstechniken 15. – 16. November, Berlin Professionelle Preisoptimierung: Fundierte Methoden, erfolgreiche Umsetzung 21. – 22. November, Berlin Der Marktforscher als erfolgreicher Verkäufer NEU 07. – 08. Dezember, Berlin Kreativitätstechniken für die qualitative Marktforschung 22. November, Berlin Grundlagen zu Aufbau und Betrieb von Online-Panels 23. November, Berlin NEU Online-Panels Inside – Online-Panel und -Communities in der Praxis 24. November, Berlin Faktoren- und Clusteranalyse im Überblick 25. November, Berlin Praxisseminar: Faktoren- und Clusteranalyse selber durchführen Frühbucher-Rabatt Herbstseminare: bis 15. August 2011 50,– Euro für Ein-Tagesseminare 100,– Euro für Zweiund Mehrtagesseminare BVM inbrief April 2011 17 BVM-Kongress 2011 46. KONGRESS DER DEUTSCHEN MARKTFORSCHUNG Die Zukunft ma Marktforschung auf dem Weg in die Netzwerkgesellschaft von morgen Thema des 46. Kongresses der Deutschen Marktforschung ist die Frage, wie Marktforschung sich zukünftig positionieren will 23. und 24. Mai 2011 in Berlin 18 BVM inbrief April 2011 Jahrzehntelang waren Marktforscher erfolgsverwöhnt, ihre Kompetenz als Meister in valider, reliabler und repräsentativer Datenerhebung und der Nutzung immer raffinierterer Analysemethoden war unbestritten. Diese Werte werden sicher auch zukünftig Markenzeichen der Profession bleiben. Aber immer häufiger ist auch zu hören, dass dies nur die eine Seite der Medaille ist und dass die Zukunft der Marktforschung deutlich mehr und andere als die genannten Kompetenzen abverlangen wird. Und diese definieren sich in erster Linie aus den Anforderungen und Wünschen, die ihren Auftraggebern am Herzen liegen. BVM-Kongress 2011 Die Stimmen derer werden lauter, die meinen, dass der Marktforschung – will sie auch zukünftig so erfolgreich sein wie in den letzten Jahrzehnten – eine intensive Phase des Wandels und Neuausrichtung ins Haus steht. „Die Welt um uns herum verändert sich so schnell, dass sogar die innovativsten Marktakteure damit kämpfen, mit all dem Wandel, der allerorts stattfindet, Schritt zu halten. Wenn die Marktforschung nicht versteht, dass ihr nichts anderes bleibt, als sich neu zu erfinden, dann wird es ihr schwer fallen, in Zukunft die Bedeutung zu haben, die ihr zukommt“, davon ist Stan Sthanunathan, Vice President Marketing Strategy & Insights bei Coca-Cola, fest überzeugt. Die Arbeit der Profession wird – vor allem aus Sicht der Marktforscher aus Unternehmen – nur dann gefragt bleiben, wenn es ihnen gelingt, sich als „vertrauenswürdige Wächter der Zukunft“ ihrer Kunden zu profilieren. chen Die Beiträge, die auf dem 46. Kongress der Deutschen Marktforschung referiert und diskutiert werden, zeigen, dass der Wandel unserer Branche unterschiedlichste Wege geht und ihre Zukunft möglicherweise viele Gesichter haben könnte. Innovative und hochkarätige Vertreter der Institute und ihrer Auftraggeber sowie erst jüngst etablierte Player im Feld der Marktforschung stellen neuartige Perspektiven und Lösungsansätze sowie innovative Instrumente und anschauliche Praxisbeispiele vor. Letztlich will der Kongress alle Teilnehmer dazu anregen, sich aktiv mit dem Thema zu beschäftigen, wie sich die Branche für die Zukunft aufstellen möchte: als hoch spezialisierte Datenlieferanten oder mehr als bisher als Premiumanbieter strategisch relevanter Insights beziehungsweise als gefragte Moderatoren zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Er möchte auch Anregung sein, die eigene Rolle jetzt und in der Zukunft zu reflektieren und mit Kollegen und Kunden während des Kongresses darüber zu diskutieren. Seien Sie herzlich eingeladen zu einem spannenden und hoffentlich für Ihre Arbeit anregenden 46. Kongress der Deutschen Marktforschung. BVM inbrief April 2011 19 Am Tag vor dem Kongress Im Fokus: Die Arbeit des BVM und das Get-together am Abend Ab 10:00 Uhr Ab 11:00 Uhr Anmeldung und Registrierung zum Kongress Parallelsitzungen der BVM-Gremien BVM-Vorstand BVM-Regionalgruppen BVM-Fachbeirat 15:00 Uhr BVM-Mitgliederversammlung 20 BVM inbrief April 2011 Ab 19:30 Uhr In Schöneberg im Monat Mai Get-together-Party im Café Einstein Stammhaus Das Café Einstein Stammhaus Das legendäre Café-Restaurant befindet sich in einer wunderschönen alten Stadtvilla und bietet klassische österreichische Küche. Es ist das gepflegteste Wiener Kaffeehaus Berlins und Mutter aller Einstein-Filialen. Dieser geschichtsträchtige Ort bietet alles: von der Melange über Vierspänner bis zum Wiener Schnitzel, gute Weißweine, Profi-Service-Personal mit weißen Schürzen und einen ruhigen, großen Garten hinter der Villa. Bei schönem Wetter genießen Promis, Geschäftsleute, Partypeople und die nette Dame von nebenan den Stadtsommer im Hof unter Obstbäumen. Café Einstein Stammhaus Kurfürstenstraße 58 10785 Berlin Telefon: 030-263 91 918 Wir danken den Partnern und Sponsoren für die großzügige Unterstützung Partner und Goldsponsoren Medienpartner Sponsoren BVM inbrief April 2011 21 Kongressprogramm Montag, 23. Mai 2011 Moderation: Dr. Norbert Lehmann, ZDF Dr. Norbert Lehmann Programmbereichsleiter und Moderator der Sendung ZDF.reporter 9:00 Uhr Kongresseröffnung Wolfgang Dittrich und Dr. Frank Knapp, BVM Grußworte: Hartmut Scheffler, ADM Dr. Dieter Korczak, ESOMAR Karl Georg Musiol, Deutscher Marketing-Verband Wolfgang Dittrich Vorsitzender des BVM-Vorstands Dr. Frank Knapp Stellvertretender Vorsitzender des BVM-Vorstands Hartmut Scheffler ADM-Vorsitzender und Geschäftsführer TNS Infratest 9:35 Uhr Kongressouvertüre Marktforschung im Spannungsfeld von Alltagsdruck und Innovationszwang 9:40 Uhr Keynote: Hendrik Steckhan, Coca-Cola Deutschland (angefragt) Marktforschung ist nur dann relevant, wenn sie Entscheidungshilfe ist Dr. Dieter Korczak ESOMAR-Präsident und Geschäftsführer GP-Forschungsgruppe Wie die Marktforschung des Softdrink-Giganten Coca-Cola positioniert ist und was dabei wichtig ist 10:10 Uhr Keynote: Dr. Dietmar Otti, Axel Springer Media Impact Aus den Kulissen auf die Bühne! Karl Georg Musiol Präsident Deutscher Marketing-Verband und Partner Musiol Munzinger Sasserath Muss sich die Marktforschung neu erfinden? 10:30 Uhr Keynote: Professor Dr. Norbert Bolz, TU Berlin Hendrik Steckhan Coca-Cola, Berlin Hendrik Steckhan ist seit 2010 Geschäftsführer der Coca-Cola GmbH in Berlin. Der Diplom-Kaufmann arbeitet seit 13 Jahren für die The Coca-Cola Company international in verschiedenen Funktionen. Dr. Dietmar Otti Managing Director Marketing, Axel Springer Seit 2008 betreut Otti den Anzeigenverkauf innerhalb des neu geschaffenen Bereichs Marketing und Sales bei Axel Springer. Zuvor arbeitete der promovierte DiplomKaufmann, unter anderem im Vorarlberger Medienhaus und bei Siemens. Professor Dr. Norbert Bolz Lehrstuhl für Medienwissenschaften, TU Berlin Bolz studierte in Mannheim, Heidelberg und Berlin Philosophie, Germanistik, Anglistik und Religionswissenschaften. 1992 wurde er auf den Lehrstuhl für Kommunikationstheorie am Institut für Kunst- und Designwissenschaften der Universität GH Essen. Seit 2002 lehrt und forscht Bolz als Universitätsprofessor im Institut für Sprache und Kommunikation, Fachgebiet Medienwissenschaft, an der TU Berlin 22 BVM inbrief April 2011 Ich bin meine Maus-Klicks – Privatheit und Identität in der Netzwerkgesellschaft 10:50 Uhr Kaffeepause und Networking in der Ausstellung 11:20 Uhr Themenschwerpunkt 1: Die neue Pluralität der Methoden: getrieben von Grundlagenforschung und Innovationen Moderation: Dr. Norbert Lehmann, ZDF 11:25 Uhr Dr. Anja Dieckmann, GfK Verein, und Kathrin Walter, GfK Custom Research Implizite Verfahren auf dem Prüfstand. Wie verlässlich sind Reaktionszeitverfahren zur Erfassung unbewusster Markeneinstellungen? Beim vorliegenden Beitrag handelt es sich um eine Grundlagenstudie, die implizite und explizite Befragungsmethoden miteinander vergleicht. 11:45 Uhr Dr. Thomas Rodenhausen, Harris Interactive Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?! – oder warum die Marktforschung auch in Zukunft nicht ohne Befragungen auskommt Die umfragegestützte Marktforschung liegt auf dem Sterbebett – das meinen Protagonisten einer neuen Marktforschung, die repräsentative Umfragedaten durch non-reaktiv erhobene oder schon vorgefundene Daten im sozialen Web, am Point of Sale oder im PET-Scanner ersetzt sehen. Der Referent betrachtet drei dieser neuen Ansätze, nämlich Social Web Monitoring, non-reaktive Verhaltensmessung am Point of Sale und Neuromarktforschung, im Hinblick darauf, inwiefern sie die Umfragemarktforschung ersetzen können. Rodenhausen wagt die These, dass diese noch ein langes und sehr gesundes Leben vor sich hat. 12:05 Uhr Dr. Kai Fehse, Ludwig-Maximilians-Universität, München, und Dr. Beate von Keitz, Institut für Kommunikations-Forschung Dr. von Keitz Ratio – Emotio, Implizit – Explizit, Fragen – Scannen – oder was? Die Referenten möchten aktuelle Methoden – einschließlich der neuesten Forschung aus der Neuroökonomie – im Überblick vorstellen und anhand aktueller Fallbeispiele aus dem apparativen Bereich und der neuroökonomischen Forschung konkretisieren. Dabei werden die Methoden über aktuelle Fallbeispiele aus dem apparativen Bereich und der neuroökonomischen Forschung konkretisiert, z.B. durch Aktivierungskurven aus den Brain Activation Tests und Eye Trackings von ERGO. Ein zentraler Baustein des Beitrags ist die „Methoden-Matrix“, in der die einzelnen Methoden, ihre Einsatzmöglichkeiten und ihre Aussagebereiche im Vergleich dargestellt werden. Dieser Beitrag soll auch einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussionen leisten und das Vertrauen in die Forschung unterstützen. Dr. Anja Dieckmann Senior Specialist Grundlagenforschung, GfK Verein Nach ihrem Psychologiestudium und zweijähriger Tätigkeit für die Boston Consulting Group war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, wo sie auf dem Gebiet der Entscheidungsforschung promovierte. Kathrin Walter Research Specialist GfK Custom Research, GfK Gruppe Im Team Advanced Statistics and Methodological Consulting ist die Diplom-Kauffrau Kathrin Walter für die methodische und statistische Betreuung von Studien aus allen Fachabteilungen der GfK Marktforschung zuständig, insbesondere für den Bereich Brand and Communication Research. Dr. Thomas Rodenhausen Vorstandssprecher und Präsident Harris Interactive Deutschland Rodenhausen hat in Berlin Psychologie studiert, promoviert und seine berufliche Laufbahn als wissenschaftlicher Angestellter begonnen. Danach war er für das Unternehmen MediaTransfer AG Netresearch & Consulting tätig, wo er 2002 in den Vorstand und 2005 zum Vorstandssprecher berufen wurde. 2007 wurde das Unternehmen von Harris Interactive übernommen. Dr. Kai Fehse Partner, Institute for Cognition & Communication und wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für medizinische Psychologie, LMU München Fehse promovierte nach einem Studium in München und New York mit einem Werbewirkungsmodell auf Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse. Vor seiner Promotion war er 20 Jahre lang in der Werbung tätig. Dr. Beate von Keitz Geschäftsführende Gesellschafterin, Institut für Kommunikations-Forschung Dr. von Keitz Die Diplom-Psychologin und Diplom-Kauffrau war nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin bei Prof. Kroeber-Riel in Saarbrücken tätig. Sie arbeitet seit vielen Jahren mit verschiedenen apparativen Verfahren und promovierte mit einer Arbeit über aktivierende Fernsehwerbung. BVM inbrief April 2011 23 Kongressprogramm Montag, 23. Mai 2011 Dr. Sven Dierks Geschäftsführer IFCom Dierks hat nach seinem Studium der Soziologie, Psychologie und Statistik in Hamburg sein Berufsleben bei GfM-Getas gestartet. Es folgten Stationen bei RMS und beim Spiegel-Verlag. Seit 2006 ist er Geschäftsführer von IFCom. Sven Dierks ist Sprecher der Regionalgruppen und in dieser Funktion kooptiertes Mitglied des BVM-Vorstands. 12:25 Uhr Media- und Marketingforschung: neue Fragen, neue Technologien und neue Perspektiven Moderation: Dr. Norbert Lehmann, ZDF 12:30 Uhr Dr. Sven Dierks, IFCom, und Dr. Michael Hallemann, Gruner + Jahr Mobile Magazinnutzung im Auge des Lesers – innovative Nutzungsmessung mit dem stern Mit der neuen Technik des Pattern-Recognition-Verfahren wurde das Leseverhalten von 20 stern-Lesern über zwei Wochen verfolgt. Die Testpersonen erhielten eine Kamerabrille und wurden gebeten, bei jeder Nutzung des stern diese Brille aufzusetzen. Die eingebaute Kamera filmte die gelesenen Seiten. Zum Abschluss wurde ein klassischer Copytest durchgeführt. Die gefilmten Seiten wurden elektronisch mit eingescannten stern-Vorlagen abgeglichen. Jede Seite wird von allen Nutzern betrachtet, allerdings gibt es erheblich differierende Lesemuster. Die Referenten berichten über die Ergebnisse dieses Tests und zeigen, dass die Erfassung mobiler und detaillierter Zeitschriftennutzung relativ einfach möglich ist und damit eine seit Jahren bestehende Lücke in der Mediaforschung geschlossen werden kann. 12:50 Uhr Marcus Boris Schatilow, IFAK Institut Gesellschaftlicher Wandel aufgrund technologiegetriebener Entwicklungen und die Konsequenzen für die Marktforschung Anhand des Innovationssektors „Mobiltelefon“ und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft werden die Konsequenzen für die Marktforschungsbranche und ihre Auftraggeber erläutert. Dabei geht es um die Positionierung der betrieblichen Marktforschung als strategischem Partner und die notwendige Anpassung von Seiten der Institutsmarktforschung. 13:10 Uhr Lunch und Networking in der Ausstellung Dr. Michael Hallemann Director Media Research Services, Gruner + Jahr Der Medienexperte ist seit 1988 für Gruner + Jahr tätig, leitete dort seit 2003 die Abteilung MediaForschung und -Service und ist seit 2010 Director Media Research Services. Hallemann ist Mitglied der Technischen Kommission der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma), im Vorstand der Deutschen Werbewissenschaftlichen Gesellschaft (DWG) und im Vorstand der LAE Leseranalyse Entscheidungsträger. Marcus Boris Schatilow Chief Marketing Officer (CMO) Marketing & Development, IFAK Institut Der Diplom-Kaufmann verantwortet beim IFAK Institut für Markt- und Sozialforschung die Abteilung Marketing & Development und ist insbesondere für die Bereiche Strategy, New Innovations und CRM zuständig. 24 BVM inbrief April 2011 Themenschwerpunkt 2: 14:25 Uhr Fortsetzung des Themenschwerpunkts 2: Media- und Marketingforschung: neue Fragen, neue Technologien und neue Perspektiven Moderation: Dr. Norbert Lehmann, ZDF 14:30 Uhr 14:50 Uhr Anja Manouchehri, Axel Springer AG, und Arne Thurich, Axel Springer AG Einsatzmöglichkeiten, Besonderheiten und Erfahrungen mit Marktforschungsstudien in einem iPad-Nutzer-Panel Mit der Markteinführung des iPads im Jahr 2010 entstanden ein neuer Forschungsgegenstand und ein neues Erhebungsinstrument für die Marktforschung. Tablet-PC-Nutzer sind eine neue, bislang weitgehend unbekannte Zielgruppe mit einer neuen Art der Mediennutzung. Um diese Zielgruppe näher zu erforschen, hat Axel Springer Media Impact ein Panel mit Nutzern der Axel-Springer-iPad-Angebote aufgebaut. Aline Breiter, Google Deutschland, Catherin A. Hiller, Ipsos Deutschland, und Sandro Kaulartz, Ipsos Interactive Deutschland Der Wahrheit über mobile Mediennutzung auf der Spur: Ganzheitliche Erkenntnisse durch die Kombination von Messen und Befragen am Beispiel des Google-Mobile-Panels Bislang wird die mobile Mediennutzung meist nur in Teilaspekten erhoben: Es gibt Mediaplanungsdaten für bestimmte Websites und eine Vielzahl von Verhaltens- und Nutzungsinformationen, die täglich in den New-Flashs präsent sind. Um beide Elemente zusammenzuführen, baut Google in Zusammenarbeit mit Ipsos ein Single-Source-Panel mit Smartphone- und Internet-Nutzern auf, das die mobile Mediennutzung aus einer 360°-Perspektive beleuchtet. Zum Einsatz kommen reaktive und non-reaktive Verfahren, die in ihrem Zusammenspiel ganzheitliche Erkenntnisse liefern und den Weg zu neuen Branchenstandards aufzeigen. 15:10 Uhr Stephan Noller, Nugg.ad Marktforschung als Grundstein einer digitalen Markenkommunikation der Zukunft – Predictive Behavioural Targeting 15:30 Uhr Kaffeepause und Networking in der Ausstellung Anja Manouchehri Projektleiterin Marktforschung, Axel Springer AG Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit 2009 Projektleiterin in der Marktforschung der Axel Springer AG. Nach dem Studium in Augsburg arbeitete sie zunächst in der Marktforschung bei Dr. Salcher Team, Universal Music und zuletzt 8 Jahre beim SPIEGEL-Verlag. Arne Thurich Teamleiter Marktforschung, Axel Springer AG Der Mathematiker ist Teamleiter in der Marktforschung der Axel Springer AG. Er ist stellvertretender Sprecher der Technischen Kommission der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF). Aline Breiter Product Marketing Manager Marktforschung, Google Deutschland Aline Breiter ist als Product Marketing Manager Marktforschung aktuell für die Forschung im Bereich Suche in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig und arbeitet zudem an globalen Projekten, um die Nutzung des mobilen Internets zu erforschen. Vor Google war Aline M. Breiter als Berater bei trommsdorff + drüner in Berlin tätig. Catherin A. Hiller Manager Client Service, Ipsos MediaCT Als Medien- und Kommunikationsforscherin verantwortet sie die Marketingberatung für Kunden des Medien-, Technik-, Online- und Offline–Content-Markts. Sandro Kaulartz Manager Ipsos Interactive Deutschland Kaulartz koordiniert das Online Center of Expertise für internetbasierte Forschungsansätze bei Ipsos Deutschland. Stephan Noller CEO nugg.ad und Chairman Policy Committee IAB Europe Noller studierte Psychologie in Köln und arbeitete lange bei TNS Emnid. 2006 gründete er die Nugg.ad AG, die seit 2010 ein Unternehmen der Deutschen Post ist. Als Chairman des Policy Committee beim IAB Europe vertritt er zusätzlich die Interessen der europäischen Internetwirtschaft in Brüssel. BVM inbrief April 2011 25 Kongress-Specials Montag, 23. Mai 2011 Eva Balzer Qualitative Markt- und Sozialforscherin Balzer hat Politikwissenschaften und englische Linguistik studiert und arbeitet freiberuflich auf Institutsseite in der qualitativen Marktforschung, der Politik- und Sozialforschung sowie in Marketing und Public Relations. Professor Gabriele Naderer Lehrstuhl Markt- und Kommunikationsforschung, Hochschule Pforzheim Die Diplom-Psychologin startete ihr Berufsleben 1987 als Projektleiterin beim IFM Institut für Marktpsychologie in Mannheim und wurde 1992 geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens. Seit 2001 ist sie Professorin für Markt- und Kommunikationsforschung an der Hochschule Pforzheim. Die insbesondere in Methoden der qualitativen Forschung ausgewiesene Expertin war 2005 Mitbegründerin von AKQua, dem Arbeitskreis qualitative Marktforschung des BVM. Rolf Dobler Research Manager Séissmo Nach seinem Studium der BWL in Erlangen-Nürnberg und Köln war Dobler unter anderem als Trainee bei Unilever Deutschland beschäftigt. Danach arbeitete er als Geschäftsführer des Beratungsunternehmens SPRACHVERPACKUNG + MARKENBELEBUNG. Seit 2007 ist er bei Séissmo tätig. Dr. Thomas Kühn Geschäftsführer k-rc und Universitätslektor für Sozialund Wirtschaftspsychologie an der Universität Bremen Der promovierte Diplompsychologe hat im Laufe seiner Berufstätigkeit Erfahrungen als Marktforscher und Wissenschaftler gesammelt, dies unter anderem im Rahmen eines zweijährigen Post-Doc-Forschungsaufenthalts in Rio de Janeiro. 2005 gründete er das auf qualitative Forschung und Beratung spezialisierte k-rc (Kühn Research & Consulting). Seit 2009 ist Dr. Thomas Kühn verantwortlich für Lehre und Forschung im Bereich Sozialpsychologie an der Universität Bremen. Daniel Wernecke Markt- und Produktmanagement, SV SparkassenVersicherung (angefragt) Wernecke hat Politikwissenschaft, Geschichte und Geographie an der Universität Stuttgart studiert. Nach dem Abschluss mit dem Staatsexamen begann er seine berufliche Laufbahn bei der SV SparkassenVersicherung und arbeitet dort seit nunmehr 13 Jahre als Referent Marktforschung in der Marketingabteilung. 26 BVM inbrief April 2011 15:50 Uhr Parallelveranstaltung 1: Qualitativ: Von der Datenerhebung zum Insight – Aschenputtel oder aufstrebender Superstar? Moderation: Dr. Norbert Lehmann 15:55 Uhr Eva Balzer, Qualitative Markt- und Sozialforschung, und Professor Gabriele Naderer, Hochschule Pforzheim Standortbestimmung einer Branche im Umbruch Stark fragmentierte Verbraucherinteressen, neue Kommunikationstechnologien, steigende Anforderungen an Effizienz und Geschwindigkeit: Verkommt die Marktforschung zum Datenlieferservice? Wie kann die qualitative Marktforschung zukunftsfähig bleiben? Prof. Gabriele Naderer und Eva Balzer formulieren vier Voraussetzungen für eine selbstbewusste Positionierung der Branche: wissenschaftstheoretische Verankerung, Methodenentwicklung und -evaluation, Nähe zur akademischen Forschung und fachliche Qualifikation. 16: 15 Uhr Rolf Dobler, Séissmo Semiologie – Verstehen, was nicht ausgesprochen wird Die Semiologie erlaubt ein tieferes Verständnis nicht sprachlich vermittelter Botschaften. Sie eröffnet damit einen Zugang zum Konsumenten, der über die Analyse klassisch erhobener Befragungsdaten hinausgeht. Anhand eines Fallbeispiels wird aufgezeigt, welche neuen Perspektiven und Erkenntnisse sich gerade aus dem Verzicht auf die klassische Befragung eröffnen. 16:35 Uhr Dr. Thomas Kühn Gruppendiskussionen – über die höchst erstaunlichen Zukunftsperspektiven eines Urgesteins Im Vergleich zu aufstrebenden Methoden im Zuge des Web 2.0 wirkt die Gruppendiskussion mehr und mehr wie ein Staub ansetzender Dino aus dem Museum, dessen Strahlkraft einem vergangenen Zeit alter angehört. Dieser Blick trügt jedoch. Im Vortrag wird aufgezeigt, dass die neue Methodenvielfalt keineswegs eine Bedrohung, sondern eher eine Chance für einen noch begründeteren Umgang mit Gruppendiskussionen darstellen. 16:55 Uhr Diskussionsforum: Qualitative Forschung, Erfolgsgeschichte mit Zukunft? Teilnehmer: Eva Balzer, Norbert Dobler, Dr. Thomas Kühn, Professor Gabriele Naderer und Daniel Wernecke, SV SparkassenVersicherung sowie das Publikum. 15:50 Uhr Parallelveranstaltung 2: Excellence: Die Besten im Wettbewerb zum Preis der Deutschen Marktforschung stellen ihre Arbeiten vor Moderation: Rainer Valentin, Mitglied der Jury zum Preis der Deutschen Marktforschung 17:15 Uhr Ende des Fachprogramms am ersten Kongresstag BVM inbrief April 2011 27 Gala der Deutschen Marktforschung 2011 Berliner Näc Montag, 23. Mai 2011, ab 19:30 Uhr im TIPI AM KANZLERAMT – eine Location, wie es sie nur einmal und nur in Berlin gibt 19:30 Uhr Cocktailempfang im Foyer und auf der Terasse mit Blick auf das Kanzleramt und in den Tiergarten 20:00 Uhr Galadiner und Ehrung der Sieger im Wettbewerb zum Preis der Deutschen Marktforschung 2011 unter dem größten Zeltdach Berlins Moderation der Preisverleihung: Timo Wopp, Moderator, Jongleur und Showtalent Sabine Menzel, BVM-Vorstand Ab 22:00 Uhr Galaparty mit Musik, Tanz und vielerlei köstlicher Unterhaltung 28 BVM inbrief April 2011 Die Location: TIPI AM KANZLERAMT Gleich neben dem Kanzleramt, wo sich die Berliner schon um die Jahrhundertwende ‚In den Zelten' amüsierten, und nur wenige Minuten von Reichstag und Brandenburger Tor entfernt, ist mitten im Grün des Tiergartens einer der außergewöhnlichsten Veranstaltungsorte in Berlin zu finden: das TIPI AM KANZLERAMT. Direkt neben dem Kanzleramt steht ein Viermast-Zirkuszelt, das TIPI, das ganzjährig Vergnügen der feinsten Art mit Programmen aus den Bereichen Chanson, Cabaret, Varieté, Tanz, Artistik oder Musical-Comedy, gepaart mit einer abwechslungsreichen Gastronomie, bietet. hte sind lang Timo Wopp ist Grenzgänger zwischen Wirtschaft und Showbühne. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, war gleichzeitig der erste deutsche Jongleur mit einem Solovertrag beim Cirque du Soleil und verschrieb sich nach mehreren internationalen Auszeichnungen (u.a. Silberner Löwe des Chinesischen Staatszirkus, Medaillengewinner von Paris) verstärkt der unternehmensbezogenen Live-Kommunikation. BVM inbrief April 2011 29 Kongressprogramm Dienstag, 24. Mai 2011 Moderation: Mara Bergmann, ZDF Moderatoren: Mara Bergmann Moderatorin, Reporterin und Sprecherin, ZDF Seit 2009 arbeitet die diplomierte Journalistin als Redakteurin und On-Reporterin für die Sendung ZDF.reporter. Matthias Busse Mitglied der Geschäftsleitung result Der Diplom-Kaufmann startete seine Berufslaufbahn als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gerhard-Mercator-Universität GH Duisburg und war danach für RSG Marketing Research tätig, bevor er im Jahr 2007 zu result wechselte. Professor Dr. Matthias Fank Institut für Informationswissenschaft, Fachhochschule Köln Der Lehrstuhlinhaber lehrt und forscht an der Fachhochschule Köln auf dem Gebiet Social Media Management und ist Leiter des Masterstudiengangs Markt- und Medienforschung. Der Einfluss des Internets auf Kaufentscheidungen und die Zielgruppenidentifikation im Internet sind Themengebiete, mit denen er sich beschäftigt. 9:00 Uhr Generation 3.0: Nie werden Konsumenten so kommunikativ sein wie morgen 9:05 Uhr Matthias Busse, result Marken auf Facebook – Unternehmen im Social Web Immer mehr Unternehmen nutzen Soziale Netzwerke wie Facebook, um mit Kunden ins Gespräch zu kommen und Produkte zu bewerben. Doch welche Auswirkungen auf die Markenwahrnehmung hat dieses Engagement? Belastbare Aussagen dazu liegen bislang kaum vor. Das will das Kölner Marktforschungsinstitut result in Kooperation mit der Brauerei Veltins ändern. Die Studie „Marken auf Facebook – Unternehmen im Social Web“ liefert anhand des Beispiels Bier, einem HighInterest-Produkt mit hoher Kundenbindung und großer emotionaler Bedeutung, Informationen darüber, welchen Nutzen Marken von einem Facebook-Auftritt wirklich haben. Der Beitrag stellt Idee, Studiendesign und Ergebnisse vor. 9:25 Uhr Professor Dr. Matthias Fank, Fachhochschule Köln, und Marco Ottawa, Telekom Deutschland Die Rolle der Marktforschung im Rahmen des Social Media Monitoring bei der Deutschen Telekom Bedingt durch die rasante Entwicklung des Internets liegen immer mehr Informationen digital vor. Die Marktforschung muss Strategien und Konzepte entwickeln, wie mit den frei im Internet existierenden Informationen über Unternehmen verfahren wird. Kein anderes Medium ist so schnell und aktuell wie das Internet. Die Marktforschung muss sich diesen veränderten Rahmenbedingungen stellen. Gemeinsam mit der Fachhochschule Köln hat die Deutsche Telekom zahlreiche Erkenntnisse aus dem Bereich Social Media gewinnen können. Eine Projektbeschreibung und ausgewählte Teilprojekte werden dargelegt. 10:05 Uhr Keynote Marco Ottawa Leiter Sekundär- und Sonderforschung, Telekom Deutschland Marco Ottawa arbeitet seit fast 25 Jahren bei der Deutschen Telekom beziehungsweise bei der Vorgängerorganisation Deutsche Bundespost, davon rund 15 Jahre im Marketing. Seit neun Jahren ist er Leiter der Sekundär- und Sonderforschung in der Marktforschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind OITV, Social Media und FTTx. Ossi Urchs Partner, F.F.T. MedienAgentur und Medienguru Urchs studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Politikwissenschaft in Köln und München und führt seit 1980 als selbstständiger Autor und TV-Regisseur Produktionen für verschiedene Sender der ARD, ZDF, RTL, Sat1 und für K-ABC, Los Angeles durch. Seit 1982 betreibt er gemeinsam mit Sigi Höhle die F.F.T. MedienAgentur, die sich auf Dienstleistungen zur Entwicklung und Implementierung von Web-Strategien spezialisiert hat. 1997/98 entwickelte Ossi Urchs für den Nachrichtensender n-tv das Magazin „NetNews“, das erste businessorientierte Internet-Magazin im deutschen Fernsehen. 1999 bis 2001 moderierte er gemeinsam mit Tim Cole die Sendung „eTalk“ von der Cebit zunächst für n-tv, dann für N24. 30 BVM inbrief April 2011 Themenschwerpunkt 3: Ossi Urchs, F.F.T. MedienAgentur Consumer 3.0 – Das soziale Web und seine Nutzer 10:35 Uhr Kaffeepause und Networking in der Ausstellung 11:05 Uhr Themenschwerpunkt 4: Quo vadis Marktforschung: Zukunft will nicht nur gedacht, sondern aktiv geschaffen werden 11:10 Uhr 11:30 Uhr Gudrun Kneißl und Stefan Zwerenz, MAN Truck & Bus AG Die Zukunft gehört der strategischen Forschung und Analyse – Strategic Intelligence als Entscheidungshilfe bei Internationalisierungsstrategien Für Internationalisierungsstrategien sind Marktinformationen zu Kunden, Wettbewerb und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in den Emerging Markets auch wegen der sprachlichen und kulturellen Barrieren für Unternehmen mit besonderen Herangehensweisen verbunden. Strategic Intelligence kann dabei helfen, diese negativen Informationsasymmetrien zu beseitigen und Informationsvorsprünge zu generieren, aus denen sich Wettbewerbsvorteile ableiten lassen. Am Beispiel eines abgeschlossenen Projekts in mehreren Emerging Markets (Afrika, Middle East, Asien, CIS) wird ein Ansatz zur Informationsgewinnung präsentiert. Keynote David G. Bakken, KJT Group, Philadelphia, USA Wandel tut not – warum sich Marktforschung bis 2020 neu erfinden muss (Change we must: Reinventing market research for 2020 and beyond, Vortrag in englischer Sprache) 12:00 Uhr Stefan Baumann, Sturm und Drang Der Marktforscher als Change Agent Anhand einer Fallstudie werden methodische Ansätze und Tools erläutert, die Wege zu einer zukünftigen Positionierung der Marktforschung im strategischen (offenen) Innovationsprozess aufzeigen: vom informierten Stichwortgeber über die Rolle eines Moderators zwischen den Akteuren bis zur Implementierung und aktiven Gestaltung eines kontinuierlichen Innovationsprozesses im und mit dem Unternehmen in einer Kultur der „Agilen Innovation“. 12:20 Uhr Daniel Meyer, Google Deutschland Do-it-yourself-Marktforschung: Konkurrenz für die Branche oder nur ein Instrument unter vielen? 12:40 Uhr Lunch und Networking in der Ausstellung Gudrun Kneißl Senior Manager Business Intelligence, MAN Truck & Bus AG Die Diplom-Ökonomin mit Fachrichtung Volkswirtschaftslehre begann 2006 ihre Konzernlaufbahn bei der auf Druckmaschinen spezialisierten MAN-Tochter MAN Roland (heute manroland AG) als Head of Market Intelligence. 2007 übernahm sie die Teamleitung Marktforschung bei der MAN Truck & Bus AG. Zuvor war sie 13 Jahre bei TNS Infratest. Stefan Zwerenz Business Analyst, Business Intelligence, MAN Truck & Bus AG Zwerenz ist seit 2009 als Analyst in der Business Intelligence der MAN Truck & Bus AG verantwortlich für Markt- und Wettbewerbsanalysen in den Regionen Middle East und Afrika. Zudem unterstützt er verschiedenste strategische Internationalisierungsprojekte des Unternehmens. Keynote David G. Bakken, Ph.D. Senior Vice President and Chief Science Officer, KJT Group, Philadelphia, USA Der Psychologe startete seine Berufslaufbahn bei AT&T. Nach Stationen bei Information Resources, Epsilon Data Management, Gordon S. Black Corporation, Stratford Associates und Harris Interactive arbeitet er seit 2001 bei KJT. 2010 zeichnete ESOMAR ihn mit dem FernandaMonti-Preis für den besten Beitrag auf dem Kongress aus. Stefan Baumann Managing Partner Sturm und Drang Der Konsumpsychologe Stefan Baumann startete seine Karriere bei der GIM und ging dann zumTrendbüro Hamburg. 2002 gründete er innerhalb der TBWA Deutschland STURM und DRANG als Agentur für Strategische Innovation, die 2006 aus der TBWA ausgegründet wurde. Daniel Meyer Leiter Marktforschung, Google, D A CH & Nordics Seit 2007 ist Meyer Leiter der Google Marktforschung für die Regionen D A CH & Nordics. Zuvor war er Director Market Research bei AOL Europe. Der Betriebswirt hat mehr als 10 Jahre Erfahrung in der betrieblichen Marktforschung rund um das Thema Internet. BVM inbrief April 2011 31 Kongressfinale Dienstag, 24. Mai 2011 Uwe Becker Media Director D, CH, A Unilever Deutschland und Vorstandsvorsitzender OWM Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre startete Becker seine Berufslaufbahn bei Unilever. Verschiedene Stationen im Marketing von Union Deutsche Lebensmittelwerke, Lever und Langnese-Iglo folgten. Seit 1999 ist er Media Director bei Unilever Deutschland und seit 2005 zuständig für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz sowie den Bereich Communication Services. Becker ist in verschiedenen Verbänden aktiv: Neben seiner Arbeit als Vorstandsvorsitzender der OWM (Organisation Werbungtreibende im Markenverband) ist er aktuell Mitglied des Vorstands der AGF (Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung), des IVW Verwaltungsrats und des ZAW Präsidialrats. Professor Dr. Holger Rust Institut für Soziologie und Sozialpsychologie, Leibniz Universität, Hannover Rust studierte Soziologie, Politische Wissenschaft und Philosophie. Er ist Professor für Soziologie mit den Schwerpunkten Arbeit, Wirtschaft und Karriere am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie der Universität Hannover. Er lehrte und forschte an verschiedenen Universitäten des In- und Auslands als Gastprofessor, so 1984 in Salzburg und 1985 bis 1992 am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften der Universität Wien. Dr. Michael Bartl Vorstand Hyve AG Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist seit 2004 Mitglied des Vorstands der HYVE AG. Zuvor war er bei der Audi AG im Bereich Entwicklung Elektrik/ Elektronik in Ingolstadt tätig. 32 BVM inbrief April 2011 14:00 Uhr Keynote: Uwe Becker, Unilever und OWM Sorglos in die Zukunft schauen! Wie Mediaund Werbewirkungsforschung sich ändern wird, um wichtiger Player im Spiel zu bleiben 14:20 Uhr Keynote: Professor Dr. Holger Rust, Leibniz Universität, Hannover Die „Dritte Kultur“ in Marketing und Marktforschung – Profession jenseits von Kennzahlformalismus und Trend-Visionen 14:50 Uhr Marktforschung 2020: Streitgespräch darüber, wie wir morgen arbeiten werden Teilnehmer: Dr. Michael Bartl, Hyve AG, Uwe Becker (angefragt), Professor Dr. Holger Rust, Daniel Meyer (angefragt) 15:30 Uhr Ende des 46. Kongresses der Deutschen Marktforschung Kongressprogramm und Organisation Dr. Ulrike Schöneberg BVM-Vorstand Martina Winicker BVM-Vorstand und IFAK Ellen Didszus Geschäftsführerin BVM Programmkomitee Dr. Sven Dierks BVM-Regionalgruppen-Sprecher und IFCom Wolfgang Dittrich BVM-Vorstand und d.core Norbert Dube BVM-Fachbeirat, TNS Infratest Iris Schuster BVM-Fachbeirat, ForschungsWerk Michael Pusler BVM-Fachbeirat, Burda Medien Frank Vogel BVM-Fachbeirat, Gruner+Jahr BVM inbrief April 2011 33 Wichtig zu wissen InterConti, Dorint oder wie? Wie heißt sie denn nun – die Kongresslocation? Als der BVM-Vorstand Mitte letzten Jahres entschied, den Kongress für die nächsten Jahre nach Berlin zu verlegen, war nach Besichtigung der acht infrage kommenden Kongress-Standorte schnell klar, dass das InterContinental Hotel in der Budapester Straße ganz in der Nähe des Zoologischen Gartens ein Maximum der Anforderungen für einen erfolgreichen Kongress erfüllt: geeignete und ansprechende Tagungsund Ausstellungsräume, ein akzeptables Preis-Leistungsverhältnis und – vor allem – jede Menge Erfahrung mit Veranstaltungen vergleichbarer Größenordnung. Am 1. April 2011 war zu lesen: Verliert Berlin sein InterConti? ... Die Antwort steht mittlerweile fest und lautet: „Ja“. Damit geht eine 33-jährige Ära zu Ende, in der sich das Hotel zu einer der besten Adresse der Hauptstadt mauserte. Wie geht es aber nun weiter? Aktuell mit einem provisorischen „Dorint-“Schriftzug. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, ist jedoch kaum damit zu rechnen, dass das ehemalige InterContinental langfristig als Dorint-Hotel firmiert. So meinte der Geschäftsführer der Dorint-Hotelkette, dass der Besitzer der Immobilie (Dorint) derzeit nach einem neuen Betreiber sucht und bald der entsprechende Name gefunden werden soll. Anberaumt ist hierfür ein Termin Mitte April und neben Hilton ist auch Mariott unter den mutmaßlichen Nachfolgern. Als Hilton wurde das Hochhaus unweit des Zoos bereits im Jahr 1958 eröffnet, doch auch Mariott genießt mit seinem Hotel am Potsdamer Platz eine hohe Reputation in der Hauptstadt. Das Management versichert, dass der 34 BVM inbrief April 2011 hohe Anspruch der Sterne-Hotellerie auch unabhängig vom Namen aufrechterhalten bleiben soll (siehe dazu hotel-blog.de). Die Kongresslocation: Dorint Hotel Convention Center Berlin (bis zum 1. April: InterContinental Berlin) Budapester Str. 2 10787 Berlin Telefon: 030-26020 Fax: 030-26022600 Wichtig: Für die Kongressbesucher und diejenigen, die im Kongresshotel wohnen möchten, ändert sich – abgesehen vom Namen des Hotels – zunächst einmal gar nichts. Allerdings: Die bisher angekündigte Möglichkeit der Online-Buchung dieses Hotels für den BVM-Kongress ist damit hinfällig. Der BVM hat auf der BVMWebsite ein vom Hotel zur Verfügung gestelltes Buchungsformular eingestellt. Wir halten Sie dazu per BVM-newsletter und E-Mail auf dem Laufenden. Hotelempfehlungen zum 46. Kongress der Deutschen Marktforschung Der BVM hat in unmittelbarer Umgebung des Veranstaltungshotels Dorint Hotel Convention Center Berlin (ehemals Hotel InterContinental) mit acht weiteren Hotels Zimmerkontingente vereinbart. Die Zimmer in verschiedenen Preisklassen können ab sofort online gebucht werden: www.bvm.org/kongress/hotels Deadline für die Online-Buchung ist für das Dorint Hotel Convention Center Berlin der 20. April, für alle anderen Hotels der 2. Mai 2011. Die empfohlenen Hotels: Alsterhof Berlin Augsburger Straße 5 10789 Berlin EZ: 99 Euro DZ: 119 Euro Crowne Plaza Berlin City Centre Nürnberger Str. 65 10787 Berlin EZ: 130 Euro DZ: 140 Euro Dorint Hotel Convention Center Berlin Budapester Str. 2 10787 Berlin EZ: 190 bis 270 Euro DZ: 210 bis 290 Euro Berliner Hof Tauentzienstraße 8 10789 Berlin EZ: 77 bis 157 Euro DZ: 89 bis 169 Euro Ellington Hotel Berlin Nürnberger Str. 50–55 10789 Berlin EZ: 150 Euro DZ: 179 Euro Pullmann Berlin Schweizerhof Budapester Str. 25 10787 Berlin EZ: 170 Euro DZ: 190 Euro Best Western Hotel President An der Urania 16–18 10787 Berlin EZ: 98 Euro DZ: 109 Euro Hotel California am Kurfürstendamm Kurfürstendamm 35 10719 Berlin EZ: 125 Euro DZ: 145 Euro Sylter Hof Berlin Kurfürstenstr. 114–116 10787 Berlin EZ: 89 Euro DZ: 124 Euro Alle Preise verstehen sich für ein Einzelzimmer pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt. Das besondere Angebot zum Kongress: mit der Bahn für 59 Euro nach Berlin Wer den Kongress der Deutschen Marktforschung 2011 besuchen möchte, hat die Möglichkeit, Zugtickets der Deutschen Bahn zu besonders attraktiven Konditionen zu erwerben. Jede Bahnfahrt erspart der Umwelt im Vergleich zur Fahrt mit dem Auto rund zwei Drittel an CO2 und im Vergleich zum Flugzeug sogar 75 Prozent. Der Preis für Ihr Veranstaltungsticket zur Hin- und Rückfahrt1) nach Berlin beträgt: 1. Klasse 99,– Euro 2. Klasse 59,– Euro Ihre Fahrkarte gilt für den Reisezeitraum vom 19. bis 26. Mai 2011. Preisvorteil gegenüber dem Normalpreis in der 1. Klasse:2) z.B. auf der Strecke (Hin- und Rückfahrt) Normalpreis 1. Klasse Euro Preis Veranstaltungsticket Euro Preisvorteil Preisvorteil Euro Frankfurt/M – Berlin 366 99 267 Düsseldorf – Berlin 330 99 231 Hamburg – Berlin 226 99 127 Hannover – Berlin 200 99 101 1) Vorausbuchungsfrist mindestens 3 Tage. Mit Zugbindung und Verkauf, so lange der Vorrat reicht. Umtausch und Erstattung vor dem 1. Geltungstag 15 €, ab dem 1. Geltungstag ausgeschlossen. 2) Preisänderungen vorbehalten. Angaben ohne Gewähr. 3) Die Hotline ist Montag bis Samstag von 8:00 – 21:00 Uhr erreichbar, die Telefonkosten betragen 14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, maximal 42 Cent pro Minute aus den Mobilfunknetzen. Buchen Sie Ihre Reise telefonisch unter der Service-Nummer +49 (0)1805 - 31 11 53 3) mit dem Stichwort: BVM-Kongress Die Bezahlung ist über Kreditkarte möglich, auch für mehrere, gemeinsam reisende Teilnehmer. Auch eine Firmenkreditkarte kann zur Zahlung genutzt werden. Allerdings muss der Teilnehmer eine andere Karte (z.B. EC-Karte) zur Abholung der Reiseunterlagen am Ticketautomaten angeben. BVM inbrief April 2011 35 Preis der Deutschen Marktforschung WETTBEWERB 2011 Neue Ideen und Instrumente braucht die Branche Auf der Gala werden zum siebten Mal die Gewinner des Preises der Deutschen Marktforschung geehrt. Der Auftragsboom für viele Institute zum Jahresende 2010 war der Grund, dass die Mehrheit der Bewerbungen zum Preis der Deutschen Marktforschung erst in letzter Minute eingingen. Das Marktforschungsgeschäft hat sich 2009 wieder auf das Vor-Krisen-Niveau eingependelt. In ähnlicher Weise gilt das auch für den Preis der Deutschen Marktforschung, der 2011 zum siebten Mal vergeben wird: Anfang dieses Jahres wurde genau die gleiche Zahl an Bewerbungen eingereicht wie in der Phase der Hochkonjunktur zu Beginn des Jahres 2009. Für den Innovationspreis gingen 17 Wettbewerbsbeiträge ein, für die Beste Studie waren es 6. Um die Auszeichnung zum BVM/VMÖ-Nachwuchsmarktforscher bewarben sich 20 Kandidatinnen und Kandidaten mit Dissertationen beziehungsweise Diplom-, Master- und Magisterarbeiten. Nachwuchsmarktforscher 2011 Die Mitglieder der siebenköpfigen Jury für den Nachwuchsmarktforscher lesen seit Februar viele hundert Seiten spannender Forscherlektüre und jeder von ihnen bewertet das Gelesene unabhängig von den Beurteilungen der anderen Jurymitglieder. Nach einer ersten Runde, in der lediglich Kurzfassungen zur Bewertung herangezogen werden, gilt es in der zweiten Runde, die vollständigen Bewerbungsunterlagen der besten fünf Bewerber zu evaluieren. Beste Studie und Innovationspreis 2011 Die Mitglieder der ebenfalls siebenköpfigen Jury für den Innovationspreis und die Beste Studie 2011 bewerten die eingegangenen Wettbewerbsbeiträge zunächst ebenfalls jeder für sich und diskutieren sie anschließend in einer Sitzung, die diesmal Ende März in der Geschäftsstelle des BVM in Berlin stattfand. Dabei einigte man sich einstimmig auf die Shortlist der besten Bewerbungen, erst danach erfuhren die Juroren die Namen der Verfasser der streng anonymisierten Beiträge (siehe dazu die Liste auf Seite 37). Die Sieger in den Kategorien Beste Studie und Innovationspreis werden erst auf der Gala im Rahmen des diesjährigen BVM-Kongresses in Berlin veröffentlicht. 36 BVM inbrief April 2011 Online-Instrumente und interaktive Ansätze setzen sich weiter durch Thematisch behandelten mehrere Bewerbungen wie in den vergangenen Jahren Fragestellungen aus der Werbewirkungs- und Markenforschung. Auch Arbeiten zu Preisforschung und Conjoint-Analyse waren wieder dabei. Außerdem spielen Themen wie die Stärkung der Beratungskompetenz und die Begleitung der Umsetzung von Erkenntnissen durch die Marktforschung in mehreren Beiträgen eine wichtige Rolle. Mittlerweile basiert die Hälfte aller eingereichten Wettbewerbsbeiträge auf digitaler Datenerhebung. Zugleich werden die klassischen Frage-Antwort-Ansätze zunehmend durch Methoden abgelöst, die Kunden und Konsumenten interaktiv in die Untersuchung einbinden. Es sieht so aus, als würde Surveytainment zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Präsentation der besten Arbeiten und Siegerehrung auf dem Kongress Wer sich einen Einblick in die Studien und Methoden der besten Bewerbungen in den Kategorien Beste Studie, Innovationspreis und Nachwuchsforscher verschaffen möchte, kann dies auf dem Kongress tun: Im Kongress-Special „Excellence“ werden die Nominierten am Nachmittag des 23. Mai 2011 ihre Wettbewerbsbeiträge vorstellen. Am selben Abend werden die Gewinner auf der Gala der Deutschen Marktforschung im Tipi am Kanzleramt bekannt gegeben. ■ Sabine Menzel Mitglied im BVM-Vorstand Verantwortung für den Preis der Deutschen Marktforschung Preis der Deutschen Marktforschung Shortlist der Anwärter auf den Preis der Deutschen Marktforschung (in alphabetischer Reihenfolge) Beste Studie 2011 Innovationspreis 2011 DAIMLER AG, TNS Infratest GmbH und Klare Antworten GmbH Star Insight: Die Mercedes Feedback Community Dialego AG und Gruner + Jahr AG & Co. KG BrandSculpture – Wie menschlich sind Markenbeziehungen? eye square GmbH / Online-Vermarkterkreis (OVK) Online wirkt implizit – Online-Werbewirkung jenseits der Klickbetrachtung Goldmind GmbH Goldmind – Das XING Expertenpanel Vocatus AG GAP – General Algorithm for Patching Conjoint Analyses BVM inbrief April 2011 37 Preis der Deutschen Marktforschung Kategorien des Preises der Deutschen Marktforschung Beste Studie: Prämiert werden hervorragende Studien, die sowohl Auftragsforschung als auch Eigenstudien sein können. Dazu gehören auch sozialwissenschaftliche Erhebungen und Studien von Forschungsinstitutionen. Die Studien sollten neu, innovativ und kreativ, methodisch fundiert, problemadäquat sowie handlungsorientiert sein. Besonderer Wert werden dem Impact der Ergebnisse auf den Erkenntnisgewinn bzw. den wirtschaftlichen Erfolg für das Unternehmen oder die Institution beigemessen. Innovationspreis: In dieser Kategorie werden innovative Forschungsinstrumente bzw. Tools ausgezeichnet. Eingereicht werden können Methoden oder Verfahren der Datenerhebung, Auswertung oder Ergebnisaufbereitung sowie ganze Testdesigns. Die Wettbewerbsbeiträge sollten neu, innovativ und unique, methodisch fundiert und praktikabel sein sowie gegenüber alternativen Methoden oder Verfahren einen erheblichen Vorteil aufweisen. Die Forscherpersönlichkeit des Jahres muss in der Branche Herausragendes geleistet haben. Vorschläge können direkt unter www.bvm.org/forscherpersoenlichkeit2011 eingereicht werden. Jurymitglieder Beste Studie, Innovationspreis, Forscherpersönlichkeit, Ehrenpreis Ansgar Hölscher, Beiersdorf Dr. Dieter Korczak, Sabine Menzel, GP Forschungs- BVM-Vorstand gruppe und Henkel Dorothea Nowak, Alexander von SINUS MarktReibnitz, VDZ und Sozialforschung Rainer Valentin, Marktforschung und Consumer Insights Prof. Dr. Markus Voeth, Universität Hohenheim Der Preis BVM/VMÖ Nachwuchsforscher des Jahres geht an Jungwissenschaftler, die herausragende Diplomarbeiten, Bachelorarbeiten, Dissertationen oder Forschungsstudien verfasst haben. Die Ausschreibung für diese Kategorie erfolgt separat über die Hochschulen, da ausschließlich Hoch- und Fachschullehrer Arbeiten einreichen dürfen. Jurymitglieder Nachwuchsmarktforscher Dr. Gerhard Breunig, Marktforschung und Marketingberatung 38 BVM inbrief April 2011 Mag. Emanuel Maxl, Evolaris Next Level / VMÖ-Präsident Dr. Werner Paul, Marktforschung und Marketingberatung Prof. Dr. HansWilli Schroiff, Henkel Walter Tacke, Prof. Dr. Christa Unternehmens-, Wehner, HochKommunikations- schule Pforzheim und Politikberater Dr. Raimund Wildner, GfK-Nürnberg 0RELOH,QWHUQHW6RFLDO:HEDOZD\VRQ« 1XW]HUVPDUWHU7HFKQRORJLHQIRUGHUQVPDUWH0DUNWIRUVFKXQJ(QWGHFNHQ 6LHPLWXQVHUHQLQWHOOLJHQWHQ)RUVFKXQJVGHVLJQV,KUH=LHOJUXSSHQQHX ,)$.LVW,KU3DUWQHUIU,KUHVWUDWHJLVFKHQ)UDJHQ]X ,QQRYDWLRQVSURMHNWHQ NODVVLVFKHP0DUNHWLQJ :LUELHWHQ,KQHQO|VXQJVRULHQWLHUWH%HUDWXQJXQGSURIHVVLR QHOOHV0DQDJHPHQW1XW]HQ6LHXQVHUHXPIDVVHQGH(UIDKUXQJ VRZLHYLVLRQlUHQ.RQ]HSWH±IU,KUHHUIROJUHLFKH=XNXQIW 7HOHIRQ )D[ (0DLOLQIR#LIDNFRP ZZZLIDNFRP ,)$.,QVWLWXW*PE+&R.* 0DUNWXQG6R]LDOIRUVFKXQJ *HRUJ2KP6WUDH 7DXQXVVWHLQ1HXKRI *HUPDQ\ :LVVHQZDVGDKLQWHUVWHFNW $XJHQDXI Verbandsarbeit forUM – FORUM FÜR UNTERNEHMENS-MARKTFORSCHER DIY in der Unternehmens-Marktforschung – Last oder Lust? forUM Ende Februar haben sich in Düsseldorf 40 betriebliche Marktforscher getroffen, um sich über ihre Erfahrungen mit sogenannten In-House-Projekten auszutauschen. Die Mitglieder des forUM Unternehmensmarktforscher treffen sich von Zeit zu Zeit, um vor dem Hintergrund aktueller Trends und Veränderungen in der Marktforschungsbranche darüber zu diskutieren, ob und wie sie neu entwickelte Methoden und innovative Studiendesigns und -konzepte in ihrer Arbeit im Unternehmen nutzen. aufgebauten Panels im Vergleich zu anderen Befragungsformen. Darüber hinaus führt das Verlagshaus inzwischen seine Onsite-Befragungen mit selbst entwickelten Instrumenten auf hauseigenen Websites durch. Das bedeutet nach Ansicht Puslers, dass der richtigen personellen Struktur und der Qualifikation des Mitarbeiterkreises in der Marktforschungsabteilung hohe Bedeutung zukommt. Auf der jüngsten Veranstaltung präsentierte zunächst Wolfgang Frost, Sara Lee, die Ergebnisse der von ihm vollständig als Do-it-yourself- beziehungsweise In-House-Studie durchgeführten Befragung. Außerdem erläuterte er Konzeption und Ziele der forUM-Veranstaltungen: Die Teilnehmer sollen hier die Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen miteinander auszutauschen, über Chancen und Risiken ihrer Arbeit zu diskutieren und gemeinsam mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten. Sie sollen praxisnahe Anregungen für den Alltag im eigenen Unternehmen mitnehmen und sich damit gegenseitig stärken. Daniel Meyer, Google-Marktforscher, regte die Kolleginnen und Kollegen an, die Google-Tools zu nutzen, und stellte die verschiedenen von Google angebotenen Instrumente vor. Er betonte, wie wichtig es sei, hypothesengetrieben vorzugehen. Man könne diese Instrumente beispielsweise auch für eine Quantifizierung eines Sachverhalts im Vorfeld einer Studie einsetzen, um dies als Grundlage des Designs der eigentlichen Untersuchung zu nutzen. Insgesamt waren sich die Teilnehmer darin einig, dass ein Insourcing von Marktforschungsstudien die Marktforschungsabteilung eher stärkt, Verständnis und Akzeptanz von Ergebnissen bei den internen Kunden fördert und die Marktforschung stärker in Marketing-Entwicklungsprozesse einbindet. Brigitte Bayer, Sony Europe, stellte das weltweite Sony-Consumer-Insight-Projekt vor, dessen Ziel es ist, einen Kulturwechsel im Unternehmen in Richtung Consumer Insight herbeizuführen. An die Stelle passiver Verfolgung von Gruppendiskussionen hinter dem Spiegel tritt aktives Involvement der Marketing-Mitarbeiter: Diese diskutieren jeden Monat in informeller Atmosphäre mit nach bestimmten Kriterien selektierten Konsumenten. Obwohl das für alle Beteiligten zusätzliche Arbeit bedeutet, zeigt die Erfahrung, dass diese Meet-your-Consumer-Sitzungen nicht etwa andere Studien ersetzen, sondern vielmehr die Nachfrage nach zusätzlichen Marktforschungsprojekten fördern. Michael Pusler, IMUK (Hubert Burda Media), zeigte die Einsatzmöglichkeiten und Vorteile des von Burda-Medien selbst 40 BVM inbrief April 2011 Insgesamt waren sich die anwesenden Marktforscher darin einig, dass ein Insourcing von Marktforschungsstudien die Marktforschungsabteilung eher stärkt, Verständnis und Akzeptanz von Ergebnissen bei den internen Kunden fördert und die Marktforschung stärker in Marketing-Entwicklungsprozesse einbindet. So zeigt beispielsweise die Vorgehensweise von Sony, dass die Unterstützung des Top-Managements ein möglicherweise wichtiger Schlüssel zur Schaffung von Akzeptanz ist. Jedoch bleibt es nach Ansicht der Teilnehmer eine Herausforderung, die notwendigen Ressourcen intern bereitzustellen. Auf keinen Fall sollten mit In-House-Leistungen bloße „Fleißarbeiten“ erledigt werden, sondern eher hochwertige Aufgaben, mit denen sich die Marktforschung profilieren kann. Darüber hinaus waren sich die Teilnehmer einig, dass man in der Rekrutierung von Mitarbeitern nicht nur traditionelle Methodenkompetenz, sondern auch technisches Know-how ins Team holen müsse. Die nächste forUM-Veranstaltung wird nach dem BVM-Kongress stattfinden. Wir freuen uns auf Themenvorschläge – ganz im Sinne des Konzepts VON Unternehmens-Marktforschern FÜR Unterneh.■ mens-Marktforscher. Wolfgang Frost, BVM-Fachbeirat Sabine Menzel, Mitglied im BVM-Vorstand Verbandsarbeit Mitgliederversammlung 2011 Aussprache zum Jahresbericht, Aktuelles und Neuwahl des Vorstands Am Sonntag, dem 22. Mai, dem Vortag des 46. Kongresses der Deutschen Marktforschung, findet turnusmäßig die diesjährige Mitgliederversammlung des BVM statt. Wie in den Vorjahren bildet die Mitgliederversammlung des BVM den Auftakt für den Kongress der Deutschen Marktforschung. Auf ihr berichten Vorstand, Fachbeirat und Aufnahmekollegium über ihre Aktivitäten seit dem letztjährigen Kongress und diskutieren mit den anwesenden Mitgliedern. In diesem Jahr wird darüber hinaus in direkter und geheimer Wahl der Vorstand des BVM für die nächsten drei Jahre gewählt. Aktuell gehören dem BVM-Bundesvorstand sechs von der Mitgliederversammlung im Jahr 2008 gewählte Mitglieder an. Wahlbe.■ rechtigt sind alle persönlichen Mitglieder im BVM. Weitere Information: Ellen Didszus, BVM-Geschäftsführerin Tel.: 030-49 90 74 22 [email protected] Vorstandswahl 2011 – Nehmen Sie teil! Alle persönlichen und damit stimmberechtigten Mitglieder des BVM haben die Gelegenheit, auf der Mitgliederversammlung am Sonntag, dem 22. Mai 2011, den Vorstand des BVM für die nächsten drei Jahre zu wählen. Die Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr und findet im Kongresshotel statt. (Siehe dazu Seite 42ff. dieses BVM inbriefs). Nähere Informationen zur Wahl können BVM-Mitglieder der Wahlausschreibung bzw. der BVM-Satzung sowie der Wahlordnung unter http://www.bvm.org/ der Rubrik „Statuten“ entnehmen. Über die Kandidaten der diesjährigen Vorstandswahl wird im Vorfeld der Wahl auf der BVM-Website informiert. BVM inbrief April 2011 41 Verbandsarbeit VORSTANDSWAHL 2011 Die Kandidaten stellen sich vor Nach dreijähriger Amtsperiode ist in diesem Jahr wieder die Wahl des Vorstands fällig. Am 22. Mai, dem Vortag zum Kongress, wählen die auf der Mitgliederversammlung wahlberechtigten persönlichen Mitglieder den neuen Vorstand. Wie in jedem Jahr bildet die Mitgliederversammlung des BVM den Auftakt zum Kongress der Deutschen Marktforschung in Berlin. Am Vortag des Kongresses, das heißt am Sonntag, dem 22. Mai um 15 Uhr, sind alle persönlichen Mitglieder des BVM aufgerufen, ihr Recht auf Information und aktive Mitsprache wahrzunehmen und Dr. Michael Bartl damit die Geschicke des BVM mit zu gestalten. Eine persönliche Einladung an alle Mitglieder zu der Veranstaltung, die im Tagungshotel Dorint (alias InterContinental) stattfinden, wird in Kürze ausgesendet. Auf der Tagesordnung der Versammlung des wichtigsten Organs des BVM Warum ich kandidiere: Der digitale Wandel erfordert zunächst Raum für Diskussion sowie die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit der fortlaufenden Aktualisierung unserer berufsständischen Verhaltensregeln. „Social Media“, „Crowdsourcing“, „Open Innovation“ oder „Co-Creation“ sind Phänomene und neue Disziplinen einer vernetzten Informationsgesellschaft, die man zu großen Teilen der Markt- und Sozialforschung zuordnen kann. Bevor man dies tut, sind in diesem Zusammenhang allerdings Aspekte hinsichtlich der Methodik, Berufsethik, Qualität, Datenschutz und Anonymisierung, Talentförderung als auch der Identitätsfindung im Sinne der Abgrenzung zu anderen Professionen zu erörtern. Mit meinem Engagement möchte ich einen Beitrag leisten, um die Innovationskraft und Weiterentwicklung unseres Berufsstandes vor dem Hintergrund der Entwicklungen im digitalen Zeitalter zu fördern. Beruflicher Weg: Seit 2004 Vorstand der HYVE AG in München. Das Unternehmen betreibt erfolgreich Produktinnovationen, wobei Kompetenzen in den Feldern Market Research/Insight Generation, Industriedesign und Online Communities kombiniert und zu Innovationsprogrammen zusammengeführt werden. 42 BVM inbrief April 2011 steht in diesem Jahr unter anderem die Wahl des BVM-Vorstands für die nächsten drei Jahre. Im Folgenden stellen sich die Kandidaten vor (siehe dazu auch das Editorial auf Seite 3 dieser Ausgabe). 2000 bis 2004 arbeitete Michael Bartl bei der Audi AG im Bereich Entwicklung Elektrik/ Elektronik in Ingolstadt Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen in international renommierten Journals (z.B. Journal of Product Innovation Management, Electronic Commerce Research Journal). Er ist zudem Autor des E-Journals „The Making-of Innovation“. Studium und Promotion: Seine Promotion und Studien der Wirtschaftswissenschaften absolvierte Bartl in London (University of Westminster), München (LMU) und an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar. Mitgliedschaften und Verbandsaktivitäten BVM, ESOMAR und The International Society for Professional Innovation Management (ISPIM) Bartl war Vorsitzender des Programmkomitees der von ESOMAR organisierten Online Research 2010 und trat als Referent auf den BVM-Kongressen in Hamburg (2008) und Bonn (2010) auf. Joerg Ermert Mitglied des BVM-Vorstands, Ressorts: Finanzen und Geschäftsstelle Beruflicher Weg: 1980 – 1987: Mitarbeiter im Hamburger Marktforschungsinstitut M+W Test, zuletzt als verantwortlicher Projektleiter 1987 –1988: Projektleiter beim Institut TREND RESEARCH GmbH in Hamburg 1988 – 1989: als freier Mitarbeiter verschiedener Firmen tätig im Bereich Marktforschung Warum ich kandidiere: Ich kandidiere, weil ich gerne Marktforscher bin. Dr. Frank Knapp Seit 1999 Stellvertretender Vorsitzender des BVM-Vorstands Beruflicher Weg: 1994 – 1997: Tätigkeit als wissenschaftlicher Angestellter an der Universität in Nürnberg (Lehrstuhl für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung) 1997: Promotion im Bereich Präferenzmessung 1998 – 2000: Manager Research & Development bei der Psyma GmbH, Rückersdorf 2001 – 2006: Mitgründer, Managing Director & Gesellschafter, Psyma Online Research GmbH, Rückersdorf ab 2006: Managing Director & Gesellschafter, Psyma Research+Consulting GmbH, Rückersdorf, Arbeitsgebiete: Evaluation von E-Business-Konzepten, (Web-)Usability, Anwendung und Weiterentwicklung statistischer Methoden, Präferenzmessung, Kundenzufriedenheitsmessung, mit zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen auf diesen Gebieten. 1989 – 1992: DETECON, Deutsche Telepost Consulting GmbH, Gruppenleiter Marktforschung seit 1992: T-Mobile Deutschland GmbH, Abteilungsleiter Marktanalysen seit 2001: Vice President Market Analysis T-Mobile Deutschland GmbH seit 2010: Vice President Market Research, Telekom Deutschland GmbH Verbandsarbeit Warum ich kandidiere: Weil ich – aufbauend auf dem Erreichten der letzen Jahre – mich dafür einsetzen möchte, dass der BVM auch in Zukunft seinen Mitgliedern das bieten kann, was sie von ihrem Berufsverband erwarten. Dafür sind eine solide Finanzstruktur und eine gute Organisation unabdingbar. In beiden Bereichen können wir große Erfolge verzeichnen. Damit dies auch weiterhin gelingt und die großen Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden können, dafür will und werde ich mich engagiert einsetzen. Studium: 1970 – 1979: Mathematikstudium bis zum Vordiplom, dann Volkswirtschaft an der Universität Heidelberg, Abschluss Diplom-Volkswirt Verbandsaktivitäten: Seit 1993: Ämter als Stellv. Regionalgruppenleiter Köln/Bonn, Rechnungsprüfer, Mitglied des Fachbeirats, Mitglied des BVM Vorstands, Ressort Finanzen und Geschäftsstellen, zeitweilig stellvertretender Vorstandsvorsitzender Studium und Promotion: 1988 – 1993: Studium der Volkswirtschaftslehre in Nürnberg und Detroit/ USA, Abschluss als Diplom-Volkswirt, M.A. (WSU), Dr. rer.pol. Mitgliedschaften und Verbandsaktivitäten BVM, ESOMAR Rat der deutschen Markt- und Sozialforschung, Normungsgremium ON 260 Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsdienstleistungen, Kuratorium des AIESEC-Lokalkomitees Nürnberg BVM inbrief April 2011 43 Verbandsarbeit Sabine Menzel Seit 2004 Mitglied des BVM-Vorstands Ressorts: Preis der Deutschen Marktforschung und forUM Warum ich kandidiere: Weil ich mich im BVM in den nächsten Jahren insbesondere für die Vernetzung und Stärkung der betrieblichen Marktforscher einsetzen möchte. Der BVM bietet eine klasse Plattform für alle, die sich für unsere Profession engagieren möchten, Dinge schnell umzusetzen und Ergebnisse zu erzielen – und das nicht nur im Vorstand sondern in allen Gremien und Teams Beruflicher Weg: 1994 – 1995: Konferenzmanagerin Bereich Marketing, Management Circle, Eschborn 1995 – 1997: Projektleiterin, Infratest Burke Marketingforschung, Frankfurt am Main. 1997 – 2006 : Marktforscherin, ab 2001 Leitung Marktforschung L’Oréal Deutschland, Düsseldorf 2006 – 2008: Director Market Research Service Center (MRSC) International, Deutsche Post World Net, Bonn ab 2008 : Corporate Director Market Research Cosmetics Henkel AG & Co. KGaA Ausbildung und Studium: 1984 – 1987: Ausbildung und Berufstätigkeit als Fremdsprachenkorrespondentin, Hoechst AG, Frankfurt/M. sowie Crédit Lyonnais, Frankfurt/M. 1988 – 1993: Studium der Betriebswirtschaftslehre, J. GutenbergUniversität, Mainz, Abschluss als Diplom-Kauffrau Mitgliedschaften: BVM Dr. Ulrike Schöneberg Seit 2006 Mitglied des BVM-Vorstands Ressorts: Kongress, BVM inbrief und Newsletter, Öffentlichkeitsarbeit 44 BVM inbrief April 2011 Warum ich kandidiere: Nichts ist spannender als Forschung. Es ist eine Tätigkeit, die Analytisches und Kreatives in sich vereint und eine unendliche Vielfalt an Themen zum Gegenstand hat. Für mich, die eine Hälfte ihres Berufslebens als Sozialforscherin und die andere als Redakteurin und Pressesprecherin in der Marktforschungsbranche verbracht hat, gibt es nichts Spannenderes, als über die vielen Facetten zu schreiben, die unsere Branche und die in ihr arbeitenden Menschen ausmachen. Ich kandidiere, weil ich mich für die Zukunft des spannenden Berufs des Marktforschers engagieren möchte. Beruflicher Weg: Seit 2009: Beratung in den Bereichen Kommunikation und Medienentwicklung 1997 – 2009: Division Manager Public Affairs and Communications der GfK Gruppe, Nürnberg, verantwortlich für interne und externe Unternehmenskommunikation, Corporate Identity und Design weltweit 1995 – 1997: Publications Officer bei ESOMAR, Amsterdam, Redaktion und Herausgabe von ESOMAR-Fachbüchern und Periodika, Aufbau der elektronischen Datenbank für Fachpublikationen 1992 – 1995: Chefredaktion von planung & analyse, Zuarbeit zu Horizont, Lebensmittel-Zeitung, Textil-Wirtschaft, Deutscher Fachverlag, Frankfurt 1973 – 1991: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Forschung und Lehre am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt am Main 1980 – 1995: Lehraufträge im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt in theoretischer Soziologie, empirischer Sozialforschung und Marktforschung Studium und Promotion: Diplom in Fach Wirtschaftspädagogik und Erweiterungsprüfung im Fach Soziologie, Promotion (Dr. phil.) im Fach Soziologie an der Universität Frankfurt Verbandsmitgliedschaften: BVM, ESOMAR, Presseclub Nürnberg Dr. Raimund Wildner Beruflicher Weg: Seit 1995: Geschäftsführer des GfK Vereins, seit 2005 zusätzlich Vizepräsident. Grundlagenforschung und Durchführung von Studien, Organisation von Veranstaltungen (u.a. GfKTagung), Organisation „GfK Academy“, Öffentlichkeitsarbeit. 1988 – 2009: Aufbau und Leitung der Methoden- und Produktentwicklung der GfK Gruppe. 1985 – 1988: Mitarbeit beim Aufbau und Betrieb des elektronischen Mikrotestmarkts GfK BehaviorScan. Optimierung von Produktionsabläufen, methodische Weiterentwicklungen. 1984 – 1985: Assistent der Geschäftsleitung der GfK GmbH. 1980 – 1984: Wissenschaftlicher Assistent für Statistik an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1974 – 1976: Wehrdienst; Ausbildung zum Reserveoffizier. Verbandsarbeit Warum ich kandidiere: Seit 26 Jahren bin ich Marktforscher aus Leidenschaft. In dieser Zeit ist die Marktforschung stark gewachsen. Sie wird diesen Weg nur fortsetzen können, wenn sie sich in den nächsten Jahren weiter entwickelt und gleichzeitig ihr Profil weiter schärft. In den BVM möchte ich meine Erfahrungen in den Marktforschungsmethoden und in der nationalen und internationlen Mitarbeit an den Standards der Profession einbringen. Qualifikation: 1980: Diplom im Fach Wirtschaftspädagogik an der Universität ErlangenNürnberg. 1984: Promotion zum Dr. rer. pol. in Statistik. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen der Marktforschung. Best Methodological Paper Award von ESOMAR 1998. Mitgliedschaften und ehrenamtliche Tätigkeiten: BVM, Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung, ESOMAR, Professional Standards Committee von ESOMAR, IASS, Trustee des Marketing Science Institute, Cambridge (USA), Vorstandsmitglied der GEM (Gesellschaft zur Erforschung des Markenwesens), Lehrbeauftragter der Universität Erlangen-Nürnberg, Dozent der BAW und der NAA. Zu den Wahlformalitäten Die Angaben zu den Tätigkeiten des Bundesvorstands sind nachzulesen in der BVM-Satzung, § 13. Sie finden diese auf unserer Homepage www.bvm.org. Alle persönlichen Mitglieder, auch die, deren Mitgliedschaft innerhalb der korporativen Mitgliedschaft ihres Unternehmens geführt wird, haben Sitz und Stimme in der Mitgliederversammlung. Sie haben das aktive und passive Wahlrecht und das Recht, Anträge in Angelegenheiten des BVM zu stellen. Stimmberechtigt sind alle Mitglieder, die im Besitz einer gültigen Stimmberechtigung sind. Diese Stimmberechtigung erhalten Sie in Kürze per Post, vorausgesetzt der fällige Mitgliedsbeitrag wurde bereits beglichen. Bitte bringen Sie zur Mitgliederversammlung Ihre Stimmberechtigung mit. Falls der Mitgliedsbeitrag bereits bezahlt wurde, Ihnen aber Ihr Stimmberechtigungsschein bis 11. Mai noch nicht vorliegt, wenden Sie sich bitte an die BVM-Bundesgeschäftsstelle. Wer nicht selbst an der Mitgliederversammlung nicht teilnehmen kann, hat laut Wahlordnung auch die Möglichkeit, sein Stimmrecht auf ein anderes in der Mitgliederversammlung anwesendes stimmberechtigtes Mitglied durch Aushändigung Ihrer Stimmberechtigung zu übertragen. Auf jedes stimmberechtigte persönliche Mitglied können bis zu drei Stimmen abwesender stimmberechtigter Mitglieder übertragen werden. Die Anmeldung zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung sollte bis zum 30. April bei der Geschäftsstelle eingehen. Dies kann per Email oder per Fax erfolgen. Für Mitglieder, die per Email angeschrieben werden, gibt es einen Link zum Download des Anmeldeformulars auf www.bvm.org, bei den Mitgliedern, die per Post benachrichtigt werden, wird das Faxformular für die Anmeldung im Brief mitgeschickt. Noch ein Hinweis für korporative Mitglieder: Korporative Mitglieder haben selbst kein Stimmrecht, es können aber Mitarbeiter aus dem Unternehmen als Gäste an der Mitgliederversammlung teilnehmen. BVM inbrief April 2011 45 Marktforschung? I mache mit, weil nur die Ich M Meinung der Verbraucher Elektroautos möglich macht. E www.deutsche-marktforscher.de w www.deutsche-marktforscher.de Verbandsarbeit INITIATIVE MARKT- UND SOZIALFORSCHUNG Nächste große Etappen stehen bevor Seit der Pressekonferenz im Oktober 2010 in Berlin, auf der ADM und BVM die Arbeit der Initiative einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt hatten, ist viel geschehen. Seit Anfang des Jahres läuft ein Radiospot in Deutschlands Rundfunksendern. In knapp drei Wochen, am 14. Mai, mischen sich die Institute am Tag der Marktforschung 2011 unter das Volk. Am 14. Mai haben Bürgerinnen und Bürger in 17 Gemeinden der Republik Gelegenheit, hautnah und live zu erleben, wie Marktforschung arbeitet, wofür sie gut ist und was sie nicht sein möchte. Das Motto dieser ersten großen – direkt an die breite Öffentlichkeit gerichteten sowie in Deutschland und über die Grenzen des Landes wohl bisher einmaligen – Aktion der Initiative lautet „Bürger fragen – Marktforscher antworten“. Insgesamt 50 große wie kleinere Institute beteiligen sich an der Aktion und in Städten wie Berlin, Frankfurt oder Nürnberg haben sich mehrere Institute verbündet, um gemeinsam öffentlich aufzutreten. Das Spektrum der geplanten Angebote reicht von Vortragsveranstaltungen und Diskussionen zu Arbeitsweisen und Instrumenten bis hin zu Aktionen, die vergleichbar mit anderen spektakulären Events in den Innenstädten der Republik sind. Neben diesen Arbeiten, die sich vor allem an die breite Öffentlichkeit und die Medien richten, dienten die ersten Monate im Jahr 2011 auch dazu, die Grundpfeiler für die langfristige Arbeit der Initiative zu legen. Im Wesentlichen betraf diese drei Bereiche: 1. Mit der Gewinnung von Dr. Sybille Appel für die Mitarbeit wurde die Kapazität geschaffen, die nötig ist, um die Arbeit und Organisation in der Initiative voranzutreiben. Aktuell ist Dr. Appel bei IFAK noch die Chefin der Kommunikation, für die Initiative arbeitet die designierte Geschäftsführerin auf einer halben Stelle. 2. Die Fertigstellung der Satzung, die ja Voraussetzung dafür ist, dass die Initiative als gemeinnütziger Verein gegründet werden kann. 3. Die Festlegung der Nutzungsbedingungen der visuellen und akustischen Signets der Initiative, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wer die Signets nutzen darf. Hier ging es unter anderem darum, welche Bedingungen die Institute und Unternehmen, die weder Mitglied des BVM noch des ADM sind, erfüllen müssen. Gleichzeitig führen Vertreter von ADM und BVM fortlaufend Gespräche mit anderen Verbänden, Politikern, Unternehmen und Medien über Möglichkeiten, mit der Initiative zu kooperieren beziehungsweise sie finanziell oder anderweitig zu unterstützen. Der nach dem Tag der Marktforschung nächste große Schritt ist die Gründung des Vereins durch die Vertreter von ADM und BVM sowie ASI und DGOF. .■ Qualitative Marktforschung ? leistungsstarke, einfache und flexible Analyse mit Deutschlands Profi-Tool #1 voll funktionsfähige 30 Tage Trialversion auf www.maxqda.de Besuchen Sie uns an unserem Stand auf dem 46. BVM Kongress am 23. und 24. Mai in Berlin. Die Pionier-Software für qualitative Datenanalyse, weltweit führend bei: Wissensmanagement Textanalyse Inhaltsanalyse Feldforschung Focusgruppen Mixed Methods Grounded Theory Verbandsarbeit BVM-GESCHÄFTSSTELLE Neues Büro in Berlin Mitte Nach neun Jahren Domizil in Pankow hat die Bundesgeschäftsstelle Anfang März in der Mitte von Berlin in der Friedrichstraße direkt an der U-Bahn-Haltestelle Stadtmitte ihre Arbeit aufgenommen. Mit dem Umzug in Berlins Mitte wird es dem BVM möglich, die Kommunikation innerhalb des Verbandes und mit anderen Verbänden leichter zu gestalten und damit die Arbeit zu optimieren. Auch im organisatorischen Bereich bringt der Umzug einen wesentlichen Fortschritt. Denn ab sofort ist es möglich, Sitzungen und kleinere Veranstaltungen im Besprechungsraum der Geschäftsstelle abzuhalten. Die Vorteile sind unübersehbar: geringere Raumkosten, organisatorische Integration und der direkte Kontakt zu den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle und die Nähe zu den Seminarhotels. Alle Telefonnummern der BVM-Bundesgeschäftsstelle bleiben unverändert. Die neue Adresse: BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Friedrichstraße 187 Kontorhaus Mitte 10117 Berlin .■ Das Kontorhaus Mitte, Sitz der BVM-Bundesgeschäftsstelle RAT DER DEUTSCHEN MARKT- UND SOZIALFORSCHUNG RAT DER DEUTSCHEN MARKT- UND SOZIALFORSCHUNG Rüge für OMNIPHON Rüge für SOCIALDATA und den Geschäftsführer Werner Brög Der Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung hat OMNIPHON, Leipzig, und seinem Geschäftsführer Jochen Heller auf eine Beschwerde hin eine Rüge erteilt. Der Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung hat dem SOCIALDATA Institut für Verkehrs- und Infrastrukturforschung, München, und ihrem Geschäftsführer, Werner Brög, auf eine Beschwerde hin eine öffenliche Rüge erteilt. Es wird beanstandet, dass das Unternehmen die notwendige organisatorisch-technische und für die Öffentlichkeit klar erkennbare Trennung zwischen Marktforschung und Dialogmarketing nur ungenügend vornimmt. Die laut Omniphon gegebene unternehmensinterne Trennung ist im öffentlichen Auftritt nicht erkennbar. Das Unternehmen und sein Geschäftsführer haben – so das Urteil des Rats – gegen das Gebot der Abgrenzung von Forschung gegenüber forschungsfremden Tätigkeiten und gegen das Anonymisierungsgebot verstoßen. Auf der Webseite von socialdata.de findet sich neben der Darstellung der Socialdata Institut für Verkehrs- und Infrastrukturforschung auch die Darstellung deren Schwestergesellschaft Socialdata Gesellschaft für Dialog-Marketing. Die gerügte Kommunikation auf der Webseite, die Direktmarketing und Marktforschung nicht eindeutig trennt, schadet nach Ansicht des Rats dem öffentlichen Ansehen der Markt-, Meinungs- und Sozialforschung in Deutschland erheblich. Socialdata wird die Webseite socialdata.de so bearbeiten, dass dieser Eindruck sich nicht mehr wiederholen kann. Sie werden insbesondere eine klare Trennung zwischen den Bereichen .■ Forschung und Marketing durchführen. Sowohl der vollständige Name des Unternehmens „OMNIPHON Gesellschaft für Dialogmarketing und Marktforschung mbH“ als auch die gleichzeitige Werbung für die beiden Tätigkeiten auf der Website des Unternehmens widersprechen dem in der Marktforschung absolut geltenden Grundsatz der Abstandswahrung zwischen Marktforschung und forschungs.■ fremden Tätigkeiten. 48 BVM inbrief April 2011 BVM Unsere Vernetzungsangebote BVM Regionalgruppen die Plattform für Kontakte und Austausch mit Marktforschern in Ihrer Nähe BVM Arbeitskreise die Möglichkeit, Wissen aus Berufspraxis und Fachgebiet auszutauschen BVM Fachtagungen die Foren für die qualifizierte Präsentation und Diskussion aktueller Fachfragen BVM Kongress das jährliche Branchen-Highlight für Networking und Innovation in der Marktforschung Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Wir schaffen den Raum für Fachkommunikation und Networking. Regionalgruppen, Arbeitskreise und Veranstaltungen des BVM liefern Ihnen zahlreiche Gelegenheiten zu Gesprächen und beruflichen Kontakten. www.bvm.org BVM-Regionalgruppen REGIONALGRUPPE BAYERN Den Umgang mit der Zukunft lernen Dr. Alexander Fink, Vorstand der Scenario Management International, referierte zur Methode der Szenariotechnik Am 17. März dieses Jahres lud die Regionalgruppe Bayern Mitglieder und Gäste zu einem Vortrag zum Thema „Szenario-Management – Zukünftige Marktentwicklungen vorausdenken und Strategien robust gestalten“ ins Literaturhaus. Referent war Dr. Alexander Fink von der Scenario Management International AG (ScMI AG). Das Paderborner Unternehmen ist einer der Marktführer im Bereich Szenariotechnik und unterstützt Unternehmen und Organisationen im Bereich der strategischen Entscheidungsfindung. Weltwirtschaft, Eurostabilität, Atomenergie, Nahrungsmittelsicherheit – viele Zukunftsthemen für Gesellschaft und Unternehmen sind von hoher Unsicherheit geprägt. Mit entsprechender Erwartung gingen die Zuhörer in den Vortrag und wurden zunächst dafür sensibilisiert, dass klassische Prognoseinstrumente zur Abschätzung von Veränderungen in einer sich stetig wandelnden Welt nicht mehr ausreichen. Selbst renommierte Experten treffen immer wieder Fehlprognosen – zum Teil mit erheblichen Auswirkungen auf das Handeln von Unternehmen und Organisationen. Daher stellt sich die Frage, wie man mit der zunehmenden Unsicherheit und Komplexität umgehen soll. Dr. Fink erläuterte, dass Unternehmen, statt nach der einzig wahren Zukunft zu suchen – und dabei immer wieder zu scheitern –, verschiedene „Zukünfte“ durchdenken müssen: „Die Zukunft wird uns immer wieder überraschen – aber sie darf uns nicht überrumpeln.“ Daher müssten verschiedene Entwicklungspfade in Form von Szenarien vorausgedacht werden. Die Methodik verdeutlichte er anhand von Szenarien zur Zukunft des Fußballs in Deutschland im Jahre 2025. Anschließend diskutierte Dr. Fink die Frage, wie Unternehmen mit verschiedenen Zukunftsbildern umgehen können. Zunächst machte er deutlich, dass Szenarien als Werkzeug für einen offenen Dialog zu verstehen sind: „Mit Szenarien liegt eine Landkarte der Zukunft auf dem Tisch. Dann ist es an den verschiedenen Anwendern, diese Landkarte zu bewerten und bessere Entscheidungen zu treffen.“ Dabei können sich Unter- nehmen an einzelnen Szenarien orientieren oder eine robuste Strategie anstreben, mit der man verschiedenen Zukunftsbildern gerecht wird. Nach der Vielzahl von Praxisbeispielen entwickelte sich im Anschluss eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit Zukunft in Unternehmen. Ausklang fand die spannende Veranstaltung im Restaurant „OskarMaria“, wo in geselliger Runde über unterschiedliche Zukünfte – mit oder auch ohne Fußball – diskutiert wurde. Die Studie zur Zukunft des Fußballs kann bei der Scenario Management International AG unter ■ www.scmi.de heruntergeladen werden. Gudrun Kneißl, Regionalgruppenleiterin Bayern, Dr. Alexander Fink, ScMI AG Nächste Regionalgruppenveranstaltungen BADEN-WÜRTTEMBERG 10. Mai 2011 18:30 Uhr, Best Western Hotel Ketterer, Stuttgart FRANKEN 5. Mai 2011 18:15 Uhr, Meistersingerhalle, Nürnberg „Die Forschungs-Qual der Wahl“. Oder: Wie die baden-württembergische Regierung zustande kommt Best-Worst Choice Based Conjoint-Analyse Referent: Heiko Gothe, infratest dimap Kontakt: Andrea Katz 50 BVM inbrief April 2011 Referent: Dr. Ralph Wirth, GfK – BVM/VMÖ Nachwuchsforscher 2010 Kontakt: Thomas Helmreich Präsentieren in schwierigen Situationen Wolfgang Fritz, Kommunikationstrainer, referierte zu den Fallstricken des Präsentierens BVM-Regionalgruppen REGIONALGRUPPE NORD Der erste Regionalabend des laufenden Jahres fand im Januar im noblen Steigenberger in Hamburgs City statt. Das hochinteressante Thema: die möglichen Fallstricke, die uns bei mündlichen Präsentationen bei Kunden lauern könnten. Wolfgang Fritz, von Beruf Kommunikationsberater, gab Tipps, wie damit umzugehen ist. Vor dem Hintergrund weniger psychologischer Prinzipien zeigte Fritz, warum Präsentationen gründlich schief gehen können, und vermittelte erprobte Rezepte, um das zu verhindern. Beispielsweise staut sich beim sogenannten Dampfkesselprinzip etwas im Zuhörer auf, bis er explodiert. Diese Art von Explosionen lassen sich, wie wahrscheinlich schon viele Präsentatoren erlebt haben, nur schwer kontrollieren. Das Rezept: Frühzeitig auf Reaktionen im Auditorium achten. Ein Präsentator muss sich immer wieder vergewissern, dass seine Botschaft ankommt. Wenn jemand ungeduldig mit den Füßen scharrt, muss er möglichst sofort angesprochen werden. Durch aufmerksames Zuhören bei dem, was er zu sagen hat, kann man vielfach schon den Druck abbauen, der den Zuhörer belastet hat. Gelegentlich kommt es vor, dass der Präsentator während seiner Vorstellung gegen einige der Zuhörer negative Gefühle entwickelt. „Dieser Besserwisser …“, mag er beispielsweise denken. Diese Form der negativen Assoziationen verhindern den konstruktiven Umgang mit den Zuhörern. Denn was erwartet man von jemandem, den man zuvor schon als unsympathischen Besserwisser attribuiert hat? Die Empfehlung: Dem andere, positive Attribute entgegensetzen. Ein Besserwisser könnte doch durchaus jemand sein, der sich schon sehr lange und kritisch mit einem Thema auseinandergesetzt hat. Und eine mit dieser Eigenschaft attribuierte Person kann man auch in entsprechender Weise ansprechen, etwa so: „Ich habe den Eindruck, sie haben sich schon sehr lange und kritisch mit dieser Frage auseinandergesetzt. Können Sie mir Ihre Hauptkritikpunkte nennen?“ Der souveräne Umgang nimmt nicht angemessenen Reaktionen von Seiten einer Person den Wind aus den Segeln. Manchmal hilft es laut Aussage von Fritz auch schon, seine Position im Raum zu wechseln: Bei kontroversen Punkten kann man sich beipielsweise von der Leinwand entfernen. Der eventuell konfliktauslösende Punkt steht auf der Leinwand, zu der der Präsentator auf Distanz geganden ist. Völlig unangemessene Worte verpufften, wenn sie schwarz auf weiß an die Tafel geschrieben würden. Fritz erzählte dazu, dass er selbst einmal angegriffen wurde und man seine Ausführungen als „Affenscheiße“ bezeichnet hat. Als er diesen Begriff auf das Chart schrieb („Was genau haben Sie noch mal gesagt?“), wurde der Kritiker kleinlaut und hat fortan nichts mehr gesagt. Trotz des höchst wichtigen und sehr ernsten Themas war der Regionalabend für die 140 Zuhörer ein vergnügliches Erlebnis, dass ihnen zudem viele Rezepte für ihre eigenen Präsentatio.■ nen mitgab. Sven Dierks, Regionalleiter Nord Sprecher der Regionalgruppen Überhaupt ist es wichtig, die Reaktionen aus dem Publikum zu visualisieren. Mitunter hilft es, die vorgetragenen Kritikpunkte in einem Flipchart festzuhalten. Dann hat jeder das Gefühl, dass seine Kritik ernst genommen wird. Meist ist es nicht tragisch, wenn man das Flipchart wenig später einfach in die Ecke stellt. BVM inbrief April 2011 51 BVM-Regionalgruppen REGIONALGRUPPE RHEIN-NECKAR Suchbegriff „Anfragen“ Daniel Meyer präsentierte Erkenntnisse aus dem Daten-Universum von Google Für viele der Teilnehmer war der Regionalabend am 17. März 2011 in Mannheim nicht ganz alltäglich. Schon der Verweis in der Ankündigung auf Googles Daten-Universum weckte hohe Erwartungen. Einen Milliarden-Pool von Suchanfragen analysierbar zu machen, das verhieß einen spannenden Regionalabend. Andererseits aber konnte sich niemand der Teilnehmer so recht vorstellen, was denn mit den ein bis drei Suchwörtern, über die im Schnitt eine Suchanfrage bei Google läuft, an Erkenntnissen gewonnen werden könnte. Ausgesprochen viel war es dann, was Daniel Meyer, Google Germany, an Feststellungen aus zwei, drei Wörtern hervorzauberte. Dies reichte von schmunzelnden Einsichten bis hin zur Analyse komplexer Zusammenhänge: Abnehmen wollen die Deutschen nur zwischen Jahresanfang und Sommer, hier häuft sich die Anfrage nach dem Suchwort „Abnehmen“ Model und TV-Star Heidi Klum wurde im Januar 2011 bei Anfragen in Google von einem aufgehenden neuen Medienstar überholt: dem Opossum Heidi Die Nutzung bestimmter Begrifflichkeiten bei der Produktsuche über Google lässt sich sehr gut als Prädiktor zukünftiger Produktnachfrage anwenden Mit der Zuspielung externer Daten lassen sich valide Markenmodelle und ein umfangreiches Media-Mix-Modelling entwickeln weise über die Analyse der produktspezifischen Informationsbeschaffung mittels Google langfristige Trends zu beobachten und in ihre Planung einzubeziehen. Daniel Meyer verdeutlichte dies am Beispiel der Suchwörter LCD TV versus Plasma TV aus. Er zeigte, dass schon frühzeitig erkennbar war, in welche Richtung die Entwicklung der Nachfrage nach Produkten beider Techniken gehen würde. In einem anderen Beispiel zeigte der Referent, dass es möglich ist, die Entwicklung der Arbeitslosigkeit mit Hilfe der Suchanfragen in Google relativ zielsicher zu prognostizieren. Diese Möglichkeit nutzt inzwischen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Ähnlich kann man die Häufigkeit von Grippefällen weltweit anhand der Analyse bestimmter Suchbegriffe mittels Google sehr gut schätzen und die Entwicklung von Grippeepidemien beobachten. Daniel Meyer hatte an diesem Abend vieles zu bieten, und dies alles basierend auf der kurzen Suchanfrage, die die Nutzer bei Google eingeben. Dass die verschiedenen Analysen weit mehr sind als eine Spielerei, wurde bei den verschiedensten Themenbereichen deutlich. So haben Unternehmen die Möglichkeit, beispiels- Diese Vielfältigkeit, mit der Suchanfragenanalysen über Google vorgenommen werden können, war für die Teilnehmer der Veranstaltung die eigentliche Überraschung des Abends. Viel zu diskutieren blieb da nach Vortragsende nicht mehr. Vorherrschend war vielmehr die Einsicht, dass mit der Vielzahl an Informationen, die über das Internet generiert werden, ein ganzes Universum an Analysemöglichkeiten und Erkenntnissen entsteht. Diese mit innovativen Methoden zu nutzen, wird wohl auch eine der großen Herausforderungen für die Marktfor.■ scherzunft sein. Dr. Rolf Hackenbroch, stellvertretender Regionalgruppenleiter Rhein-Neckar 52 BVM inbrief April 2011 46. Kongress der Deutschen Marktforschung Expertise Institute, Marktforschungsdienstleister und Medien präsentieren sich auf der Ausstellung zum Kongress. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter: www.bvm.org Marktforschungsbranche ROUND TABLE Do-it-yourself-Forschung – Schnee von gestern, Hype oder die Zukunft? Inside Research befragte Top-Marktforscher aus Unternehmen, wie sie zu DIY stehen Eine Keynote von Sandra Kelly, MR-Manager bei 3M, auf einer IIR-Konferenz in Chicago Ende letzten Jahres veranlasste den US-Brancheninformationsdienst Inside Research dazu, eine Redaktionsbefragung unter 35 Chefs größerer Marktforschungsabteilungen in US-Unternehmen zu diesem Thema durchzuführen. Hier eine kleine Zusammenfassung zu den Vor- und Nachteilen, die die Befürworter und Gegner von DIY artikulieren. Die 3M-Forscherin Sandra Kelly berichtete auf dieser Konferenz, dass 3M neuerdings eine siebenköpfige Forschergruppe unterhält, in der unter der Leitung eines erfahrenen Marktforscher sechs frisch entlassene Highschool-Absolventen in einem Jahr 156 DIY-Projekte durchgeführt und damit dem Unternehmen schätzungsweise 1,7 Millionen US-Dollar erspart haben. Larry Gold, der Herausgeber des Inside Research, stellte 35 Top-Marktforschern die Frage, ob es sich hier um einen speziellen Fall handelte oder ob es eine Art Modell sei, das Einzug in den Alltag vieler Marktforschungsabteilungen in Unternehmen halten könnte. DIY-Instrumente sind insbesondere zur Durchführung schneller, kurzfristig notwendiger Studien geeignet, bei denen kaum ein Mehrwert entsteht, wenn man das Projekt mit einem professionellen Institut durchführt. 54 BVM inbrief April 2011 Von den 35 von Inside Research befragten Forschungsmanagern hatten bereits 27 Projekte dieser Art im eigenen Haus durchgeführt. Genannt wurden vor allem Tracking-Studien, Standard-Ad-hoc- und eigens entwickelte operative Ad-hocStudien sowie Gruppendiskussionen. Tendenziell waren es offensichtlich vom Budget und der Priorität her bescheidene Adhoc-Studien von geringer strategischer und operativer Relevanz. Im Schnitt hatten diejenigen, die Projekte vollständig im eigenen Haus durchgeführt hatten, dafür rund 18 Prozent (Median: 10 Prozent) ihres Budgets im Jahr 2010 ausgegeben. Im laufenden Jahr wollten 8 der 35 befragten Marktforschungsmanager die Ausgaben für DIY erhöhen. Danach befragt, ob sie glaubten, dass das Beispiel 3M Schule mache, antworteten 4 der Marktforschungsmanager, dass dies insbesondere wegen der möglichen Einsparungen sicher sei. 11 meinten, dass DIY à la 3M sich wahrscheinlich weiter durchsetzen werde, diese Entwicklung aber nicht wenige Risiken berge. Der Rest der Forschungsmanager äußerte große Bedenken, ob DIY ein Erfolgsmodell sein, weil sie glaubten, dass die Organisation eines DIY-Mitarbeiterstabs, dessen Schulung doch ein erheblicher Aufwand sei, nicht wirklich zu Einsparungen führe. Marktforschungsbranche BEFÜRWORTER: DIY ist schon lange etabliert, Ressourcenoptimierung, Mehrwert durch „Customizing“ „Wir achten auf eine ausgewogene Mischung von Insourcingund Outsourcing-Projekten. Die größte Herausforderung für uns ist die Situation, in der Personen, die von Marktforschung null Ahnung haben, selbst Projekte durchführen.“ „Wir führen seit fünf Jahren intern eigene Marktforschungs- „Wir führen DIY-Forschungsprojekte schon seit fast 40 Jahren durch. Die Bedeutung dieser Projekte ist in all den Jahren gleich geblieben. Meist geht es um Studien in der Produktentwicklung. Die Vorteile: Wir schonen unser Budget und haben so die Möglichkeit, mehr Projekte durchzuführen, und wir geben unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, selbst Forschungserfahrungen zu sammeln.“ projekte durch und sind sehr zufrieden. Unsere Arbeit ist besser geworden und wir haben inzwischen innerhalb des Unternehmens wesentlich mehr Einfluss als früher. Man schätzt unsere Arbeit. Aber es gibt auch Nachteile: beispielsweise die richtigen Leute für diese Jobs zu bekommen. Da haben wir die gleichen Probleme wie die Institute. Ich bin überzeugt, dass DIY keine Modeerscheinung ist, sondern Zukunft hat.“ „DIY kann sehr nützlich sein, um zu Beginn eines Projekts ohne großen Aufwand erste Informationen und Einsichten zu gewinnen. Zusammen mit anderen bereits vorhandenen Informationen hat man nicht selten die Möglichkeit, mehr als zwei Drittel der Vorbereitung auf dem Weg zu Entscheidungen zu erledigen.“ „DIY-Instrumente sind insbesondere zur Durchführung schnel- „Eine gut organisierte und gewachsene DIY-Forschung beler, kurzfristig notwendiger Studien geeignet, bei denen kaum ein Mehrwert entsteht, wenn man das Projekt mit einem professionellen Institut durchführt. Die Nutzung von Projektmanagement-Ressourcen im eigenen Haus fördert auch auf einfache Art die Vernetzung der Abteilungen untereinander. Mit dieser Strategie gelang es uns, die Marktforschung stärker in innerbetriebliche Aktivitäten und die Marketingabteilungen der verschiedenen Produktgruppen besser in den Prozess der Sammlung von Marktinformation und -wissen einzubinden.“ deutet sowohl einen Wettbewerbsvorteil als auch die Möglichkeit, Kosten zu sparen.“ „Unternehmensintern war DIY schon immer für eine bestimmte Gruppe von Routineprojekten sinnvoll. Es gibt ausgeklügelte, kosteneffiziente Instrumente, mit denen man intern organisierte Studien durchführen kann. Es fragt sich, ob 3M wirklich etwas Innovatives geleistet hat oder ob sie sich nicht einem Trend angeschlossen haben, der schon seit einiger Zeit existiert.“ „Wir haben ähnliche Erfahrungen wie 3M gemacht. Wir führen „Wir alljährlich etwas mehr als 250 Studien mit internen Ressourcen durch. Dafür haben wir die Stelle eines Managers eingerichtet, der mit den Forschungsabteilungen innerhalb der verschiedenen Geschäftseinheiten zusammenarbeitet. DIYProjekte führen wir ausschließlich bei Fragen durch, bei denen es nicht um strategisches Wissen oder um kritische Bereiche des Markenmanagements geht.“ haben schon immer einen erheblichen Teil unserer Marktforschung unternehmensintern durchgeführt. Und wir werden dies zukünftig in noch größerem Umfang tun. Dabei geht es uns nicht in erster Linie um die Höhe der Einsparungen, sondern um den Wert dieser Arbeit im Hinblick auf den ROI. Mag sein, dass wir 20 Prozent an Ausgaben sparen, entscheidend ist aber der wesentlich höhere Nutzen, den DIY uns bringt.“ BVM inbrief April 2011 55 Marktforschungsbranche GEGNER: „Back to the future“, imageschädigend, von geringer Relevanz „Meine Erfahrungen: das DIY-Team ist nicht in der Lage, das zu leisten, was ein Institut leistet – weder kann es das gleiche Niveau an Marktforschungs-Know-how bieten, noch kann es sicherstellen, dass Terminvorgaben eingehalten werden. Sicherlich spart man mit intern durchgeführten Projekten Geld. Aber wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis betrachtet, dann hat die Arbeit der Institute den Lead.“ „Wir nutzen DIY-Software für eher triviale, von unseren internen Auftraggebern gewünschte Projekte, die nicht budgetiert sind. Oft springen wir auch ein, wenn ein interner Kunde selbst eine Studie mit einem schrecklichen und extrem umfangreichen Fragebogen initiiert hat und damit nicht klarkam. In diesem Fall führen wir dann kurzfristig eine Studie mit einer abgespeckten Version seines Fragenkatalogs durch. Für strategische Projekte kommt nur ein Institut in Frage. Wenn bei 3M vor allem kleine Standardprojekte anfallen, dann liegt das Unternehmen mit seiner DIY-Strategie wahrscheinlich richtig. Ich finde es aber ehrlich gesagt nicht so spannend, in das ‘Field- and Tab’-Geschäft einzusteigen. Es ist viel interessanter, unser geballtes Know-how zu organisieren, um unternehmerisch gewichtigere Fragestellungen zusammen mit Marktforschungsexperten aus Instituten in Angriff zu nehmen.“ Weniger gut bezahlte Mitarbeiter der Marktforschung für solche internen Projekte zu nutzen, mag für bestimmte Zwecke nützlich sein. Jedoch erhöht es das Risiko, dass langfristig in den Augen unserer internen Kunden die Marktforschung (wieder einmal) abgewertet wird. „Wir haben versucht, unsere interne Marktforschung dafür einzusetzen, mit eigenen Projekten und maßgeschneidertem Studiendesign einen Mehrwert zu schaffen – durch bessere Analysen und mehr handlungsrelevante Schlussfolgerungen und Empfehlungen für unsere internen Auftraggeber, mit denen wir schon immer eng zusammenarbeiten. Die weniger gut bezahlten Mitarbeiter der Marktforschung für solche internen Projekte zu nutzen, mag für bestimmte Zwecke nützlich sein. Jedoch erhöht es das Risiko, dass langfristig in den Augen unserer internen Kunden die Marktforschung (wieder einmal) abgewertet wird. Wer von relativ unerfahrenen Marktforschern erwartet, dass sie zahlreiche Studien dieser Art durchführen, der mindert seine Chancen, auf eher strategischer Ebene mitzuwirken. Wenn das Schule macht, würde das die Profession mindestens um eine Dekade zurückwerfen.“ „DIY-Projekte haben für uns eine marginale Bedeutung und dienen in erster Linie dazu, unsere Mitarbeiter mit der Verbraucherwelt vertraut zu machen. Für uns ist die Einrichtung einer DIY-Abteilung eine suboptimale Art, unsere Ressourcen zu nutzen, da insbesondere die damit verbundenen Overhead-Kosten eine nicht unbedeutende Rolle spielen.“ „Wir haben keine Chance, die Zahl der vollbeschäftigten Mitarbeiter so zu erhöhen, um eine DIY-Einheit einrichten zu können. Wir glauben auch, dass der Mehrwert, den ein externes Institut liefert, verloren gehen würde. Mit scheint DIY eher eine Bewegung ‘back to the future’ zu sein.“ 56 BVM inbrief April 2011 „Über Kostenersparnisse zu diskutieren, ohne darüber zu reden, welche Konsequenzen das für den Wert, d.h. die Qualität, die Relevanz, die Signifikanz der gelieferten Marktforschungsergebnisse und das Erkenntnispotenzial für das Management hat, macht überhaupt keinen Sinn. Trotz meines großen Respekts für 3M muss ich Folgendes anmerken: Wenn eine Abteilung mit einem Manager und sechs Marktforschungsnovizen 156 DIY-Projekte in einem Jahr durchführt, erzeugt dies bei mir ein Gefühl des Grauens. Keine noch so gute Software schafft es, aus lausigen Daten gute Marktforschung zu machen. Ich denke an die Warnungen Marktforschungsbranche Auch wenn leitende Marketingmanager vom Einsparpotenzial von DIY beeindruckt sein mögen, werden sie die Ersten sein, die, wenn es um Relevanz und Qualität der Ergebnisse geht, ihre Hände in Unschuld waschen werden. sich auf einer kleinen Insel zu isolieren, wächst, da ein Benchmarking und der kritische Blick von außen fehlen. 4. Wer das Gros der Forschungskapazität in das eigene Unternehmen holt, der nimmt sich die Flexibilität für Zeiten, in denen Budgets für Marktforschung wieder gekürzt werden. Statt dann einfach weniger Geld für externe Projekte zu investieren, muss er Leute entlassen. Ich schätze die Arbeit der Institute sehr, insbesondere wenn es um die Qualität der Durchführung von Studien und die Analyse von Ergebnissen geht. Für mich ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit ausgewählten Instituten der effektivste Weg, Forschungskosten zu minimieren.“ „Ich glaube, dass sich das Modell 3M nicht durchsetzt, denn ich sehe nur wenige Unternehmen, die bereit sind, ihren Marktforscherstab zu erweitern und den Overhead so zu erhöhen, um die nötigen DIY-Kapazitäten zu schaffen. Ich glaube aber, dass DIY an Bedeutung gewinnen wird – dies vor allem in den Abteilungen Marketing, Verkauf und Human Resources, die keine Marktforschung betreiben.“ „Die Durchführung von Studien ist das Geschäftsmodell unsehöchst renommierter Marktforscher über schlechte Erfahrungen mit Online-Studien und -Panels – Thema vieler hochklassiger Branchenveranstaltungen der letzten Jahre. Das Risiko, dass man mit Einsparungen von 1,7 Millionen dem Unternehmen möglicherweise einen Schaden von 17 und mehr Millionen US-Dollar zufügt, ist meines Erachtens sehr groß. Auch wenn leitende Marketingmanager vom Einsparpotenzial eines solchen Ansatzes beeindruckt sein mögen, werden sie die Ersten sein, die, wenn es um Relevanz und Qualität der Ergebnisse geht, ihre Hände in Unschuld waschen werden. Kluge Marktforschungsmanager kennen den wirklichen Wert und das Ideen- und Innovationspotenzial, das ein Full-Service-Anbieter von Marktforschung einbringen kann.“ rer Profession. Sie hat die Kompetenz, dies schneller, anspruchsvoller und besser als andere Dienstleister zu schaffen, und sie kann innovativer sein als unsere Marktforschungsabteilungen. Wir tun gut daran, unsere Investition in Marktforschung ganz an den unser Unternehmen interessierenden Fragen auszurichten und sollten uns darauf konzentrieren, Diagnosen von Forschungsbedarf zu liefern, entsprechende Studien in Auftrag zu geben und dafür zu sorgen, dass die Erkenntnisse aus diesen Studien in die unternehmerischen Planungen und Entscheidungen einfließen.“ „Wenn DIY ein Trend ist, dann ist das ein Thema, das nur eine kleine Zahl ganz großer Unternehmen betrifft.“ „Alle großen, strategisch relevanten Projekte führe ich mit ex- „Die Marktforschung in das Unternehmen zu ,insourcen’, birgt mehrere Risiken: 1. Wer wenige einfache Softwarepakete nutzt, ist von Anfang an in seinen Wahlmöglichkeiten begrenzt, was Studienkonzepte und Analyseinstrumente angeht. 2. Wer aber leistungsfähigere, differenziertere Analysesoftware nutzen möchte, der braucht qualifizierte Mitarbeiter, ein geschultes Management und muss sich darum kümmern, dass diese personelle Ressource langfristig erhalten bleiben. Das hat seinen Preis. 3. Mit einem solchen Vorgehen verzichtet man auf den Vorteil, den die Mitwirkung einer dritten Partei hat. Das Risiko, ternen Dienstleistern durch. Sie haben das Know-how und die Routine, diese Projekte richtig anzugehen. Eine Einsparung von 1,7 Millionen klingt nach viel, aber es fragt sich, ob man sich damit nicht einen mindestens 5 Millionen schweren Fehler einhandelt, weil man mit unerfahrenen Leuten arbeitet. Bei einer Anzahl von 156 Studien in einem Jahr bin ich bereit zu wetten, dass sich da Fehler eingeschlichen haben, .■ und die können eventuell verhängnisvoll sein.“ Dr. Ulrike Schöneberg BVM inbrief April 2011 57 Branche international Marktforschungsbranche WELTWEIT: LEBENSMITTELMÄRKTE Handelsmarken setzen sich durch Eine Marktstudie der niederländischen Rabobank sieht den Anteil von Handelsmarken im Nahrungsmittelsektor weltweit bis 2025 von heute rund 25 auf 50 Prozent ansteigen. Das wird sich insbesondere zu Lasten sogenannter B-Marken auswirken, die nicht zu den Marktführern in einer der schätzungsweise 100.000 Produktkategorien im Lebensmittelsektor gehören. Die A-Marken, also die jeweiligen Marktführer, werden laut Rabobank-Studie sogar von den Handelsmarken als Ver- gleichsgrößen benutzt, um den Verbrauchern als Qualitäts- und Preisanker zu dienen. Dass Handelsmarken aktuell wieder einen Aufschwung erleben, ist nach Ansicht der Rabobank eine späte Folge der durch die Finanzkrise ausgelösten Rezession. Seitdem verfolgen die Verbraucher das Preis-Leistungsverhältnis der Marken und ihrer Konkurrenz, den Handelsmarken, wieder mit größerer Aufmerksamkeit als in den Jahren zuvor. BMarken müssen sich auf ihren Märkten Nischen suchen oder sie fallen im Feld zwischen A-Marken und Handelsmarken ins Nichts. Parallel zu dieser Konzentration auf den weltweiten Nahrungsmittelmärkten erwarten die Banker aus den Niederlanden einen zunehmenden Konsolidierungstrend im Markt der Handelsmarken, der zu einem noch größeren Druck auf B-Marken führen könnte. ■ Quelle: WARC, März 2011 www.rabobank.com WELTWEIT Die innovativsten Unternehmen 2011 Ein künstliches Herz und seine federleichte Energiequelle, eine bessere Fluglinie für Brasilien, Schokolade aus Madagaskar, ein Fußballhemd aus Plastikwasserflaschen, eine traditionelle Modemarke, die sich neu erfindet, ein SchnäppchenjägerStartup mit Milliardenumsatz. All das bringt laut Fast Company ein einziges Wort auf den Punkt: Innovation. ventionelle Geschäftsmuster über Bord zu werfen, und die dabei das Risiko von Fehlern nicht scheuen. Die von Fast Company vorgestellte Liste der 50 innovativsten Unternehmen enthält nur wenige bekannte Namen. Insofern ist das Unternehmen, das Platz 1 einnimmt, fast als Ausnahme anzusehen. Es ist Apple, das – so Fast Company – einst fast abgeschrieben war, sich durch Innovation aber wieder selbst aus dem Sumpf zog. Interessant ist, dass 9 der Top 10 der Unternehmen auf Märkten digitaler Informations- und Kommunikationstechnolo■ gien tätig sind. Marktforschungsmärkte in Nordamerika Fast Company, ein Wirtschaftsmagazin für Innovation, Ethonomics (ethical economics) und Design, hat eine Liste von 50 Unternehmen zusammengestellt, die als besonders innovativ gelten. Nach Meinung der Redakteure zeichnen sich diese Unternehmen vor allem dadurch aus, dass sie neue Wege gegangen sind und die ausgetrampelten Pfade des Mainstream hinter sich ließen. Die Welt – so das Magazin – ist „vermüllt“ mit honorigen Unternehmen, deren CEOs ihre Geschäftsmodelle mit einem hohen Maß an Selbstgefälligkeit und noch mehr Ideenlosigkeit durchsetzen und sich dabei nicht scheuen, Entlassungen, Gerichtsprozesse und alles, womit sie den letzten Penny an Profit erzielen, in ihr unternehmerisches Handeln miteinzubeziehen. Fast Company stellt die Frage, wie viele solcher Unternehmen es 2025 noch geben wird, und meint, dass dies wohl nur noch wenige seien. Die Zukunft gehört den undogmatischen Unternehmen, denen es gelingt, kon- 58 BVM inbrief April 2011 Rang Rang Unternehmen 2011 2010 1 2 3 Apple: Vorreiter in 101 Produkten und Anwendungen 50 Twitter: das Unternehmen hat die Kommunikation neu erfunden und ist explosiv gewachsen 3 1 Facebook: wird von 600 Millionen Menschen genutzt – und das trotz Hollywood 4 -- Nissan: sein Automodell Leaf ist ein massenproduktionstaugliches Elektroautomobil 5 -- Groupon: beliebtester Online-Schnäppchenjäger der Amerikaner – ein 6-Milliarden-Dollar-Business 6 4 Google: stets top, wenn man etwas sucht 7 -- Dawning Information Industry: das Unternehmen hat den bisher größten Supercomputer der Welt gebaut 8 9 10 12 Netflix: grenzenloses Fernsehen, just in time und zeitversetzt, zum Schnäppchenpreis -- Zynga: das 500-Millionen-Geschäft mit Online-Spielen in Social Media -- Epocrates: Datenbank, die fast 50 Prozent der Ärzte und Krankenschwestern in den USA bei der Dosierung von Medikamenten unterstützt Rangplätze etablierter Unternehmen, unter denen sich nicht ein einziges deutsches befindet. 19 14 Intel 22 -- Ebay 23 13 Nike 27 29 33 36 2 Amazon 18 IBM -- Pepsico -- Marks & Spencer 37 48 Microsoft 41 16 Cisco 43 36 Samsung 45 19 GE Quelle: www. fastcompany.com In den USA wird Online im Jahr 2011 erstmals Offline übertreffen Im Jahr 2011 wird das Geschäft der Onlineforschung weltweit wieder kräftig anziehen. Voraussichtlich wird der Anteil der sogenannten traditionellen Online-Forschung, mit der die klassischen Instrumente der Ad-hoc-Forschung statt offline online durchgeführt werden, erstmals die 50-Prozent-Marke überspringen, so die Schätzung des amerikani- schen Branchen-Informationsdienstes Inside Research. Der Bereich sogenannter neuer, spezifisch für das Web und seine Medien entwickelter Mess- und Erhebungsinstrumente steigt nach einer Wachstumsschwäche in den Jahren 2009 und 2010 im Jahr 2011 wieder so kräftig an wie in den Jahren vor der Finanzkrise. Ihr Anteil an der Onlineforschung ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und wird in diesem Jahr erstmals die 10-Prozent-Marke übersteigen. Die voraussichtliche Wachstumsrate der traditionellen Onlineforschung erholt sich ebenfalls kräftig, erreicht aber nicht mehr das Niveau, das sie in den Jahren 2006 ■ und früher hatte. Traditionelle Onlineforschung1): Ausgaben weltweit in Mio. US-Dollar 2011 USA Europa Japan2) Rest der Welt Gesamt Wachstum Gesamt in % gegenüber Vorjahr 1.924 1.106 870 682 4.582 +13 2010 1,749 930 752 638 4.069 +5 2009 1.723 848 655 637 3.873 +4 2008 1.664 912 542 615 3.733 +11 2007 1.772 670 415 516 3.373 +22 2006 1.491 490 404 384 2.768 +29 4) Traditionelle1) und neue Instrumente der Onlineforschung3): Ausgaben in Mio. US-Dollar Traditionelle Onlineforschung Neue Instrumente Online-Forschung Wachstum neue Instrumente gegenüber Vorjahr in % Anteil neuer Instrumente am Gesamt in % Online-Forschung insgesamt Wachstum Gesamt in % gegenüber Vorjahr 20114) 4.582 590 +33 11,4 5.172 +15 2010 4.069 442 +14 9,8 4.511 +6 2009 3.873 389 +9 9,1 4.262 +4 2008 3.733 358 +30 8,8 4.091 +12 2007 3.373 275 +38 7,5 3.648 +23 2006 2.769 199 +32 6,7 2.968 +29 1) als Onlineinstrumente eingesetzte konventionelle Tests der Konzept-, Produkt- und Werbeforschung, Usability-Tests 2) Auf Schätzungen von ESOMAR basierende Werte 3) Social Media und World of Mouth, proprietäre Panels, Traffic-Messung 4) Prognose Quelle: Inside Research, März 2011 Satisfy high expectations. Seit 1985 I Leistungsfähiger und zuverlässiger Fieldservice-Support für nationale und internationale Marktforschungsstudien • Fieldservice-Support für qualitative und quantitative Marktforschungsstudien • Bedarfsgerechte • Komfortable Studios mit besten technischen Standards • Hohe E-Mail: [email protected] The task force behind you. BERLIN I MÜNCHEN I FRANKFURT Paket- und Teilleistungen Web: www.schmiedl-marktforschung.de Zuverlässigkeit und Erreichbarkeit in allen Projektphasen HOTLINE: +49 (0)30 23 509 690 Marktforschungsbranche ONLINEFORSCHUNG Marktforschungsbranche USA: SOCIAL MEDIA JUBILÄUM Die Zeiten zweistelligen Wachstums sind vorbei EphMRA wird 50 Soziale Netzwerke haben inzwischen die meisten der rund 225 Millionen Internetnutzer in den USA erreicht und gehören bei der Mehrheit von ihnen zu einem integralen Bestandteil ihres Lebens. 1961 gegründet, feiert der europäische Marktforschungsverband der pharmazeutischen Industrie EphMRA im Juni dieses Jahres sein 50-jähriges Bestehen. Im Jahr 2010 sind 134,6 Millionen Internetnutzer mindestens einmal im Monat auf ihre Facebook-Seiten gegangen – so ein Bericht von eMarketer im März dieses Jahres. Das entspricht einem Anteil von 60,1 Prozent aller Internetnutzer und 43,4 Prozent aller Einwohner der USA. Im Jahr 2011 wird nach Schätzungen des auf die Analyse digitaler Märkte spe- zialisierten Instituts die Zahl der Nutzer von Social Media auf fast 148 Millionen US-Bürger steigen – das entspricht einem Anteil von 63,7 Prozent. Jedoch sind eMarketer zufolge die Tage des doppelstelligen Wachstums des Nutzerkreises vorbei. Inzwischen werden Social Media in allen Altersgruppen genutzt – jedoch gilt nach wie vor, dass der jeweilige Anteil in den Altersgruppen zwischen 12 und 34 Jahren im Vergleich zu dem des Rests der ■ Internetnutzer besonders hoch ist. Quelle: eMarketer, Februar 2011, www.eMarketer.com Nutzer von Social Media und deren Anteil an den US-Internetnutzern 2009 – 2013 In Mio. Personen und in Prozent 164,2 157,8 147,8 134,6 113,0 60,1% 63,7% 66,0% 67,0% 2011 2012 2013 52,3% 2009 2010 Social-Media-Nutzer in Mio. Internetnutzer in % Internet-Nutzer, die Social Media über internetfähige Geräte gleichwelcher Art mindestens einmal pro Monat nutzen. Anteil der Nutzer von Social Media nach Alter – Entwicklung 2009–2013 In Prozent der Internetnutzer in den USA Alter 2009 2010 2011 2012 2013 0–11 12 14 15 16 17 12–17 75 78 81 84 85 18–24 83 88 90 92 93 25–34 70 77 82 84 85 35–44 52 65 72 75 77 45–54 42 53 58 63 65 55–64 35 48 52 55 57 65+ 20 28 31 34 36 Gesamt 52 60 64 66 67 Internet-Nutzer, die Social Media mindestens einmal pro Monat über internetfähige Geräte jedweder Art nutzen. 60 BVM inbrief April 2011 Es waren 14 europäische Pharmazieunternehmen, die im Mai 1961 den Verband gründeten. Heute sind praktisch alle pharmazeutischen Unternehmen weltweit und ein großer Teil der für diese Unternehmen arbeitenden Marktforschungsinstitute Mitglieder der Organisation. Die Vision des in Basel angesiedelten Marktforschungsverbandes lautet: „Creating excellence in professional standards and practices to enable Healthcare market researchers to become highly valued business partners“. Aufgabenbereiche des Verbands sind die fortlaufende Pflege einer umfassenden Klassifikation „Anatomical Classification of Products“ (ACP) medizinischer und therapeutischer Produkte, die heute mehr als 300.000 Artikel umfasst, die Erarbeitung und Durchsetzung internationaler Standards für Marktforschung im Bereich Healthcare. die Vertretung der Interessen der Mitglieder durch sechs aktive Komitees, die in jeweils speziellen Arbeitsbereichen nach innen und nach außen wirken, die Publikation von Daten und Fachinformation zur Industrie sowie Aus- und Weiterbildung und Angebote zu Vernetzung und Erfahrungsaustausch. Das Jubiläum wird auf dem diesjährigen Kongress mit dem Thema „Stepping it Up“, der vom 27. bis 29. Juni in Basel ■ stattfindet, gefeiert. Weitere Informationen zum Verband: www.ephmra.org Wichtiger Termin 46. Kongress der Deutschen Marktforschung 23. und 24. Mai 2011 in Berlin Internet wird 2013 das Mediensegment Zeitung überholen Die weltweiten Ausgaben für Werbung werden im Jahr 2011 um 4,2 Prozent wachsen – so die Frühjahrsprognose der Mediaagenturgruppe ZenithOptimedia. Darüber hinaus ist abzusehen, dass das Internetgeschäft mit Werbung innerhalb der nächsten zwei Jahre die Aufwendungen für Werbung in der Werbeträgerkategorie Zeitung endgültig überholen wird. Wie bereits in den Jahren zuvor setzt sich der Trend fort, dass die Werbeausgaben in den wirtschaftlich hoch entwickelten Regionen der Welt – Nordamerika, Westeuropa und Japan – nur langsam wachsen, die Werbemärkte in den sogenannten Emerging Markets sich dagegen überdurchschnittlich entwickeln. Wachstum der Emerging Markets verändert Weltkarte der Werbung So werde Nordamerika der ZenithOptimedia-Prognose zufolge bis zum Jahr 2013 jährlich um 3,1 Prozent wachsen, Westeuropa um 3,5 Prozent und das aktuell von Erdbeben, Tsunami und Re- aktorkatastrophe erschütterte Japan nur um 0,7 Prozent. Dagegen lege Lateinamerika um 8,2 Prozent jährlich zu, Zentral- und Osteuropa um 12,4 Prozent und Asien/Pazifik ohne Japan um 10,2 Prozent. Im Ranking der nach Ausgaben 10 größten Werbemärkte wird China – ZenithOptimedia zufolge – im Jahr 2013 Deutschland überholt haben und nach den USA und Japan auf dem dritten Platz liegen. Russland verdrängt Kanada aus den Top 10 und zieht zusammen mit Brasilien an Frankreich vorbei. 2013 ist es soweit Wie seit langem erwartet, zeichnet sich laut ZenithOptimedia erstmals konkret ab, dass das Internet die nach den Printmagazinen nächste große Bastion der Werbeträger, nämlich die Zeitungen, überflügeln wird. Im Jahr 2010 lagen die Werbeaufwendungen für dieses Printmedium noch um rund 50 Prozent höher als für Werbung im Internet, im laufenden Jahr wird dieser Vorsprung bereits auf etwa 30 Prozent schrumpfen. Und im Jahr 2013 wird sich das Internet auf Platz 2 hinter der Kategorie Fernsehen platziert haben. In Deutschland wird der Wechsel laut ZenithOptimedia jedoch noch etwas länger auf sich warten lassen.*) Marktforschungsbranche WERBEAUSGABEN Das Fernsehen bleibt in den nächsten Jahren das Medium, für das Werbungtreibende mit Abstand das meiste Geld ausgeben. Vor fünf Jahren hatte es bei den Werbeausgaben noch einen Marktanteil von 37,5 Prozent, der bis 2010 auf 40,1 Prozent stieg und sich bis 2013 auf ■ 41,7 Prozent erhöhen wird. Weitere Informationen: www.zenithoptimedia.com, www.zenithoptimedia.de und www.ovk.de *) Bei den von ZenithOptimedia ausgewiesenen Daten handelt es sich um Nettoausgaben für Werbung, die im Unterschied zu den Bruttoausgaben auch Rabatte und andere Abschläge berücksichtigen. Zudem beinhaltet die Erhebung auch Anzeigenblätter. Eine im Februar publizierte Erhebung des Online-Vermarkterkreises OVK im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ergab wegen der anderen Erhebungsbasis und der Erfassung von Bruttoausgaben, dass die Online-Werbung in Deutschland das Anzeigengeschäft der Zeitungen bereits überholt hat. Werbeausgaben nach Werbeträgern In Mio. US-Dollar. Durchschnittskurse 2009 2009 2010 2011 2012 2013 Fernsehen 165.502 180.315 190.169 203.698 215.980 Zeitungen 97.421 95.235 92.997 91.867 91.246 Magazine 43.856 43.768 43.246 43.007 42.835 Internet 54.230 63.049 71.623 82.358 94.467 Außenwerbung 28.184 29.456 31.172 33.306 34.946 Radio 31.672 31.995 32.828 34.077 35.243 Film 2.091 2.308 2.451 2.606 2.764 Gesamt* 422.956 446.126 464.486 490.920 517.481 Die in dieser Tabelle ausgewiesenen Werte differieren von denen in der Tabelle zu den Werbeausgaben nach Weltregionen, weil für einige Länder Angaben fehlen. Source: ZenithOptimedia Werbeausgaben nach Weltregionen In Mio. US-Dollar. Durchschnittskurse 2009 2009 2010 2011 2012 2013 North America 156.556 160.556 164.768 170.475 176.118 Western Europe 100.327 105.392 109.094 113.116 116.926 Asia/Pacific 100.129 107.863 112.877 122.216 130.511 Central & Eastern Europe 26.801 28.488 31.332 35.519 40.423 Latin America 25.331 29.140 31.445 33.864 36.909 Middle East & North Africa 10.618 11.156 11.166 11.703 12.354 Rest of world 8.658 9.348 10.147 11.169 12.347 World 428.421 451.943 470.829 498.062 525.587 Wesentliche Werbeträger: Zeitungen, Magazine, Fernsehen, Radio, Film, Außenwerbung, Internet Quelle: ZenithOptimedia BVM inbrief April 2011 61 Marktforschungsbranche FACHHOCHSCHULE KÖLN Neuer Studiengang Markt- und Medienforschung startet im Wintersemester 2011 Der neu geschaffene Master-Studiengang an der FH Köln legt Wert auf ein eigenständiges Profil, das ihn von anderen Studiengängen mit ähnlich lautender Fachrichtung unterscheidet: Er ist schwerpunktmäßig auf den Bereich der Onlineforschung ausgerichtet und institutionell in ein informationswissenschaftliches und webwissenschaftliches Umfeld eingebettet. Der am Institut für Informationswissenschaften angesiedelte viersemestrige Studiengang mit Abschluss Master of Science will einen umfassenden Einblick in die Methoden der empirischen Marktund Medienforschung vermitteln. Dabei ist die Onlinekommunikation in doppelter Hinsicht von Bedeutung. Einerseits dient sie als Gegenstand der Markt- und Medienforschung, andererseits wird sie als Instrument (z.B. in Form von Onlinebefragungen) zur Erforschung des Verhaltens von Rezipienten und Konsumenten genutzt. Absolventen dieses Masterstudiengangs haben somit zum einen eine „klassische“ Ausbildung zum Markt- bzw. Medienforscher. Zum anderen sind sie zusätzlich auf Forschungsfragen und -instrumente, die das Web betreffen, spezialisiert. Diese Zusatzqualifikation gewährleistet ein eigenständiges und zukunftsgerichtetes fachliches Profil. Je nach Vorkenntnissen und Interessen können die Studierenden sich entweder im Bereich Medienforschung oder im Bereich Marktforschung spezialisieren. Das Studium kann jeweils zum Wintersemester begonnen werden. Studiengangsleiter ist Professor Dr. Matthias Fank, Hochschullehrer in den Bereichen Informationsmanagement, Schwerpunkt Planung und Organisation von Informati- SCHWEIZ DGOF Neue Leitung im vsms Christoph Irmer ist neuer Vorstandsvorsitzender Die Mitglieder des Verbands Schweizer Markt- und Sozialforschung (vsms) haben Mitte Februar einen neuen Vorstand für die Amtsperiode 2011/2012 gewählt. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der DGOF, die im März im Rahmen des GOR 2011 in Düsseldorf tagte, fanden turnusgemäß die Wahlen des Vorstands für die nächsten zwei Jahre statt. Der achtköpfige Vorstand setzt sich paritätisch aus je vier Vertretern der Auftraggeber- und der Institutsseite zusammen. Für die nächsten zwei Jahre fungieren Roland Rosset, GfK Switzerland, als Präsident und Wolfgang Beule, Helsana Versicherungen, als Vizepräsident des Verbands. Zusammen mit Thomas Fuchs, amPuls Market Research, bilden sie das Präsidium des vsms. Alle weiteren Mitglieder des neuen Vorstands wurden erstmals gewählt. Es sind dies als Vertreter der Auftraggeberseite: Marco Buscher, Bundesamt für Statistik, Mitja Ruggle, Tamedia AG, und Marcel Zbinden, Emmi Schweiz AG. Als weitere Vertreter der Institute zogen Stefan Hitz, JEKO AG Marktforschungsinstitut, und Dr. Stefan Oglesby, LINK Institut für Markt- und Sozialforschung, in .■ den Vorstand ein. 62 BVM inbrief April 2011 Christoph Irmer, CEO von ODC, ist neuer Vorstandsvorsitzender. Er löst Professor Dr. Martin Welker, Professor für Journalistik an der Universität Leipzig, ab, der jedoch ebenfalls wieder als einer der zwei Stellvertreter von Irmer Mitglied des DGOF-Vorstands ist. Ebenfalls wieder als Stellvertreterin in den Vorstand gewählt wurde Dr. Monika Taddicken, Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg. Dr. Lars Kaczmirek, wissenschaftlicher Angestellter bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim, übernimmt wie in der Amtsperiode davor wieder das Amt des .■ Schatzmeisters. onsabläufen sowie Betrieb von Informationssystemen. Der Masterstudiengang beginnt erstmalig im Oktober dieses Jahres zum WS 2011/2012. Die Einführungsveranstaltung zum neuen Studiengang findet am 5.Oktober 2011 statt. Die Einschreibung beginnt im April und läuft bis Ende Juli. .■ Weitere Informationen: www.fh-koeln.de Christoph Irmer, CEO ODC Wichtiger Termin 46. Kongress der Deutschen Marktforschung 23. und 24. Mai 2011 in Berlin Bei der Zusammenstellung der folgenden Bücherliste unterstützt uns die Buchhandlung Schmitz in Essen, Ihnen Fachbücher vorzustellen, die für Sie interessant sein könnten. Sie haben die Möglichkeit, diese unter www.bvm.org/fachliteratur direkt zu bestellen. CLAUDIA FANTAPIÉ ALTOBELLI UND SASCHA HOFFMANN Grundlagen der Marktforschung Das Buch ist eine kompakte Einführung in die Markt- und Sozialforschung. Sämtliche Verfahren werden durch geeignete Beispiele erläutert, ebenso die wichtigsten Methoden und Anwendungsgebiete der Marktforschungspraxis. Lernziele und Wiederholungsfragen bieten den Studierenden eine optimale Vorbereitung auf ihre Prüfungen. Claudia Fantapié Altobelli und Sascha Hoffmann: Grundlagen der Marktforschung, UTB Uni-Taschenbücher, 2011, 383 S., ISBN 978-3-8252-3466-9, 29,90 EUR WERNER PEPELS Lexikon Marktforschung Markforschung ist überall. Ob in Wirtschaft oder Verwaltung, ständig werden Daten erhoben, Kunden befragt, Zielgruppen analysiert. Wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von Marktforschungsprojekten ist die Kenntnis von Abläufen, Methoden und Hintergründen. Hier ist Marktforschungs-Know-how vonnöten, das Verantwortlichen hilft, eigene Projekte optimal zu organisieren oder angefallene Daten richtig zu interpretieren. Dieses Nachschlagewerk vermittelt systemisches Basiswissen von A-Z zu den spezifischen Begriffen der Marktforschung. Es wendet sich damit an alle, die in Markforschungsprojekte involviert sind und praktische Unterstützung brauchen: Marketingfachleute, Projektmanager, Vertriebsexperten, aber auch Studenten oder Wissenschaftler. Über 1.600 Einträge machen dieses Lexikon zu einem wertvollen Nachschlagewerk für die Praxis. Werner Pepels: Lexikon Marktforschung, Symposium Publishing, 2011, 426 S., ISBN 978-3-939707-73-8, 34,50 EUR MICHAEL BERNECKER UND KERSTIN WEIHE Kursbaustein Marktforschung Dieses Arbeitsbuch gibt einen kompakten und praxisnahen Gesamtüberblick über den Ablauf eines Marktforschungsvorhabens. Es spricht Nutzer/innen an, denen einführende Kapitel in übergreifenden Marketingbüchern nicht ausreichen, die sich aber auch nicht in umfangreiche theoretische Fachliteratur vertiefen können. Ein nützlicher Begleiter, der Schritt für Schritt in die Praxis führt und schnell handlungsfähig macht. Schwerpunkt: Die praktische Durchführung von Marktforschungsprojekten. Alles Wesentliche zu Design, Durchführung und Auswertung, mit zahlreichen anschaulichen Beispielen. Michael Bernecker und Kerstin Weihe: Kursbaustein Marktforschung, Cornelsen Verlag, 2011, 128 S., ISBN 978-3-589-23931-3, 12,95 EUR GfK Omnibussystem Marktforschung in 3-D! Das GfK Omnibussystem. FULL HD – Qualität, schnell und flach im Preis. 1. Dimension: GfK CLASSIC BUS / GfK TELEFON BUS / GfK eBUS® 2. Dimension: bevölkerungsrepräsentativ oder zielgruppenspezifisch 3. Dimension: national oder international Das GfK Omnibusteam: 0911 395 2323 – [email protected] – www.gfk.com/omnibus Wissen Lesen eröffnet neue Perspektiven MARKUS GRAEBIG, ANJA JENNERICH-WÜNSCHE UND ERNST ENGEL Wissen Wie aus Ideen Präsentationen werden Dieses Buch begleitet Sie während der gesamten Entstehungsgeschichte einer Präsentation, vom Entwurf des „roten Fadens“ (Storyline) über die Regeln des Schaubilddesigns und der wichtigsten Schaubildtypen (Zahlen, Konzepte, Texte) bis hin zur perfekten PowerPoint-Präsentation. Schritt für Schritt werden bewährte Gestaltungsprinzipien eingeführt, mit denen gute Präsentationen systematisch erlernbar sind. Ebenso systematisch führen die Autoren in die professionelle Anwendung von PowerPoint 2010 ein (auch in PowerPoint 2007 anwendbar) - mit einem gründlichen Einstieg für Anfänger und einer Sammlung wertvoller Tipps und Tricks für Fortgeschrittene. Authentische, unmittelbar umsetzbare Praxisbeispiele runden die Kapitel ab. Markus Graebig, Anja Jennerich-Wünsche und Ernst Engel: Wie aus Ideen Präsentationen werden, Gabler Verlag, 2011, 272 S., ISBN 978-3-8349-2606-7, 44,95 EUR NICHOLAS CARR The Big Switch: Der große Wandel. Cloud Computing und die Vernetzung der Welt von Edison bis Google Sein letztes Buch erschütterte die Hightech-Industrie bis in ihre Grundfesten. Jetzt ist Nicholas Carr wieder da. The Big Switch gibt einen umfassenden und oft provokanten Blick auf eine neue Computer-Revolution, die Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur grundlegend verändern wird. Carr stellt die Prognose auf, dass große Serverfarmen die heute gängigen PCs ablösen werden, so dass so gut wie keine Information und Rechenleistung mehr offline verfügbar sein wird. Der Wandel hat aber bereits heute große Umwälzungen in der Computerindustrie zur Folge. Vom Software- zum Zeitungsgeschäft, von der Schaffung von Arbeitsplätzen bis zur Bildung von Communities, liefert The Big Switch einen panoramaartigen Überblick über eine neue Welt, die durch den „World Wide Computer“ entsteht. Nicholas Carr: The Big Switch: Der große Wandel. Cloud Computing und die Vernetzung der Welt von Edison bis Google, mitp Verlag, 2009, 320 S., ISBN 978-3-8266-5508-1, 19,95 EUR NORBERT BOLZ Das ABC der Medien Wer die neuen Medien nicht versteht, gehört zu den Analphabeten des 21. Jahrhunderts. Dieses ABCBuch buchstabiert die Grundbegriffe der Medienwelt. Natürlich steht das Internet im Zentrum der Aufmerksamkeit. Aber das sollte uns nicht dazu verleiten, den Tod der klassischen Massenmedien zu verkünden. Das Internet braucht die Massenmedien, um Aufmerksamkeit zu generieren, und die Massenmedien brauchen das Internet, um in Kontakt mit den Zielgruppen zu kommen. Das Allermundewort Globalisierung meint konkret: Digitalisierung, Mobilisierung und Vernetzung von Kommunikation. Die Netzwerke lassen die geographische Gestalt der Welt gleichgültig werden. Und die Menschen? Sie verteilen sich in der globalisierten Welt auf vier Schicksalsfelder, die durch die Koordinaten „arm vs. reich“ und „vernetzt vs. nicht vernetzt“ definiert sind. Wer sich in dieser Welt orientieren will, muss die Medien verstehen, die sie prägen. Norbert Bolz: Das ABC der Medien, Fink (Wilhelm) Verlag, 2007, 163 S., ISBN 978-3770545124, 12,90 EUR HOLGER RUST Zukunftsillusionen. Kritik der Trendforschung Holger Rust gilt als der pointierteste und wirkungsvollste Kritiker der feuilletonistischen „Trend- und Zukunftsforschung“. In seiner aktuellen Expertise zu den jüngsten Angeboten der Branche unterzieht er die Methoden und Befunde der vielfältigen Trend- und Zukunftsagenturen aus wissenschaftlicher wie aus wirtschaftspraktischer Perspektive einer profunden Analyse. Er kommt dabei zum Ergebnis, dass die meist vollmundigen Versprechungen weder methodologisch noch inhaltlich fundiert sind. In einer dezidierten Analyse diagnostiziert er vor allem im Hinblick auf die Anwendbarkeit der Trend- und Zukunftsdiagnosen rhetorisch aufgeputzte Trivialität und strategischen Opportunismus. Die sogenannten „Megatrends“ sind, wie der Autor nachweist, durch die Analysen öffentlicher und wissenschaftlicher Forschungsinstitutionen sattsam bekannt und stehen jedem Interessenten zur freien Verfügung. Holger Rust: Zukunftsillusionen, VS Verlag, 2008, 174 S., ISBN 978-3531156590, 24,95 EUR 64 BVM inbrief April 2011 MICHAEL BARTL Innovierende Unternehmen haben großes Interesse, die Innovationspotenziale ihrer Kunden in die eigene Produktentwicklung zu integrieren. Vor allem das Internet bietet in Hinsicht auf Multimedialität und Interaktivität neue Möglichkeiten, um den Kunden insbesondere in frühen Phasen des Innovationsprozesses verstärkt einzubinden. Der internetbasierte Dialog zwischen innovierendem Unternehmen und den Kunden wird somit zum Forum für Wertschöpfung und Innovation. Michael Bartl setzt sich mit der virtuellen Integration von Kunden auseinander. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen stehen folgende Themen: Selektion fortschrittlicher Kunden im Internet, Einflussfaktoren des Innovationstransfers, Akzeptanz aus Sicht der innovierenden Unternehmen sowie Gestaltung und Anreizstrukturen. Michael Bartl: Virtuelle Kundenintegration in die Neuproduktentwicklung, Gabler Verlag, 2006, 328 S., ISBN 978-3835004504, 80,00 EUR Wissen Virtuelle Kundenintegration in die Neuproduktentwicklung KAI FEHSE Neurokommunikation. Ein Modell zur Wirkweise von Werbung im Lichte neuester Erkenntnisse der Hirnforschung „Neuromarketing“, „Neuroökonomie“, „Neurobranding“ – Erkenntnisse aus der Hirnforschung revolutionieren scheinbar unser Bild von Marken-Kommunikation. Bei näherem Hinsehen aber erscheint die Suche nach dem „Kaufknopf“ auf den bunten Hirn-Scans ebenso sinnlos wie der Glaube an ein „limbisches System“, über das Menschen angeblich manipulierbar sind. „Neurokommunikation“ fasst die neuesten Studien aus den internationalen Top-Journals der Hirnforscher zusammen. Berücksichtigt werden aktuelle naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die Relevanz für Kommunikation haben. Das CASE2-Modell für Werbewirkung verbindet die teils überraschenden neuen Paradigmen mit klassischen Werbewirkungs-Modellen. Dabei berücksichtigt es vor allem die neurowissenschaftlich gebotene Unterscheidung zwischen impliziten und expliziten Wirkweisen. Kai Fehse: Neurokommunikation. Ein Modell zur Wirkweise von Werbung im Lichte neuester Erkenntnisse der Hirnforschung, Nomos Verlagsgesellschaft, 2009, 328 S., ISBN 978-3-8329-4680-7, 29,00 EUR ++ LIVETICKER ++ LIVETICKER ++ er ++ b2b ++ POS ++ FELDFORSCHUNG + + b2b ++ POS ++ FELDFORSCHUNG ++ Mystery Shopping ++ Consum Münster ++ STUDIO ++ Hamburg ++ München ++ Berlin ++ Köln ++ Halle ++ Nürnberg ++ Münster ++ STUDIO + CATI ++ 150 Plätze ++ Europa ++ weltweit ++ uropa ++ weltweit ++ CATI ++ 150 Plätze ++ Europa ++ weltweit ++ Krämer Marktforschung GmbH www.kraemer-germany.com BVM inbrief April 2011 65 MICHAEL HALLEMANN / CHRISTIAN GOEDECKE Wissen Die neuen Nutzer: Medienfunktionen, Medienbegabungen, Medienkompetenzen Medien sind heute zentraler Bestandteil des Lebens und bieten eine Optionsvielfalt moderner Kommunikationsmöglichkeiten, die in keinem Verhältnis zu den Zeitressourcen der Menschen stehen. Daher entwickeln die Menschen verschiedene Strategien im Umgang mit Medien. Das Anfang April veröffentlichte Buch beschäftigt sich mit den Funktionen und Begabungen von Medien und dem Nutzungsverhalten, einer Erstellung von Medienprofilen sowie der Typologisierung von Mediennutzern. Michael Hallemann / Christian Goedecke: Die neuen Nutzer: Medienfunktionen, Medienbegabungen, Medienkompetenzen, Gruner + Jahr / Spiegel Verlag, 2008, 200 S., ISBN 978-3-87763-093-8, 45,00 EUR MARCO HASSLER Web Analytics: Metriken auswerten, Besucherverhalten verstehen, Website optimieren Marco Hassler vermittelt in seinem Buch einen umfassenden Einblick über die theoretischen und vor allem praktischen Aspekte von Web Analytics. Vor allem der strukturierte und leicht nachvollziehbare Aufbau des Buches hilft Einsteigern bei der ersten Orientierung und dient fortgeschrittenen Anwendern als Anhaltspunkt beim schnellen Nachschlagen von Details. Er zeigt detailliert, wie das Verhalten der Besucher analysiert wird, welche Metriken wann sinnvoll angewendet werden können und wie die verschiedenen Elemente einer Website wie Gestaltung, Inhalt oder Navigation hinterfragt werden. Darüber hinaus geht er darauf ein, wie die Auswertungsergebnisse dafür genutzt werden können, um einen Webauftritt zu verbessern und zu optimieren. Die 2. Auflage ist erweitert worden um eine ausführliche Anleitung zu Google Analytics sowie das Thema Social Media. Marco Hassler: Web Analytics: Metriken auswerten, Besucherverhalten verstehen, Website optimieren, mitp Verlag; 2., überarbeitete Auflage 2010, 576 Seiten, ISBN: 978-3826658846, 29,95 EUR Die hier vorgestellte Fachliteratur und weitere Fachbücher können direkt über www.bvm.org/fachliteratur bestellt werden. Termin vormerken: 23. und 24. Mai 2011 46. Kongress der Deutschen Marktforschung in Berlin 66 BVM inbrief April 2011 11896 896 w wurde urde ffestgelegt, estgelegt, d dass ass e ein in FFußballfeld ußballfeld iin nD Deutschland eutschland baumfrei baumfrei sein sein muss. muss. PHILIP KOTLER UND NANCY R. LEE Social Marketing für eine bessere Welt. Praxishandbuch für Politik, Unternehmen und Institutionen Viele gesellschaftliche Probleme lassen sich nur über Bewusstseinswandel und Verhaltensänderungen lösen. Wie sich Marketingstrategien und -techniken dafür nutzen lassen, erklären Philip Kotler und Nancy R. Lee in ihrem Buch. Konkrete Beispiele und ein Leitfaden helfen Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und NGOs, selbst einen Social-Marketing-Plan aufzustellen. Philip Kotler gilt vielen als der Vater des modernen Marketings. Er ist S. C. Johnson & Son Distinguished Professor for International Marketing an der Kellogg School of Management, Northwestern University. Nancy R. Lee hat über 25 Jahre Erfahrung im Marketing, sowohl im öffentlichen als auch im Non-Profit-Bereich. Sie lehrt Marketing, Social Marketing und Marketing für Non-Profit-Organisationen an der University of Washington und an der Seattle University. Philip Kotler und Nancy R. Lee: Social Marketing für eine bessere Welt. Praxishandbuch für Politik, Unternehmen und Institutionen (Originaltitel: Up and Out of Poverty: The Social Marketing Solution), mi-Wirtschaftsbuch 2010, 360 Seiten, ISBN: 978-3868800937, 49,90 EUR Willkommen W illkommen im im ErkenntnisReich. ErkenntnisReich. C A P I / fa c e - t o - fa c e E D V- S e r v i c e s Myster y Shopping P O S -B e f r a g u n g e n Studiotests G r u p p e n d i s ku s s i o n e n Impressum Herausgeber: BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. 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