Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden

Transcription

Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden
SOFTSHELL-JACKEN
Frieren war
Wenn es draußen so richtig ungemütlich ist, kuschelt man sich
gern in etwas Warmes, WeiWenn es draußen so richtig ungemütlich ist,
kuschelt
man sich gern in etwas
ches.
Weil Daunen-Anoraks
auf
dem Rennrad
reichlich
auf dem Rennrad reichlich unpraktisch
sind, haben
wirunprakuns nach
tisch sind,
habenWetterschutz
wir uns nachim
die neuen Softshell-Jacken gestoßen. Zehnmal
weicher
sporttauglichen Alternativen
umgeschaut und sind auf die
neuen Softshell-Jacken gestoßen. Zehnmal weicher Wetterschutz im Labor- und Praxis-Test
36
TOUR 1/ 2007
gestern
Warmes, Weiches. Weil Daunen-Anoraks
sporttauglichen Alternativen umgeschaut und sind auf
37
KRAUS
Labor- und Praxis-Test
SOFTSHELL-JACKEN
TEXT: CAROLA FELCHNER; JÖRG SPANIOL
FOTOS: DANIEL KRAUS; DANIEL SIMON
K
lar, Rennrad fahren im Winter
hat schöne Seiten: die verschneite Landschaft, die leeren Straßen, das gute Gefühl danach.
Aber mal ehrlich: Es ist einfach
verdammt kalt da draußen. Um nicht
zu frieren, ziehen Winterradler oft
mehrere Trikots übereinander und
eine Regenjacke als Wetterschutz darüber. Das Zwiebelprinzip funktioniert.
Aber es ist nicht unbedingt komfortabel, denn Regenjacken sind wenig elastisch und lassen verhältnismäßig wenig
Hersteller
Modell
Herstellernachweis (Tel.)
www.
Preis (Euro)
Größen
Gewicht (Gramm)
Körperklima
Wetterschutz
Materialqualität
Ausstattung
Schnitt
Isolation
des verdunstenden Körperschweißes
nach außen. Die Feuchtigkeit bleibt in
der Hülle, der Körper wird klamm. Das
mag kein Rennradler: Im eigenen Saft
nicht einmal zu schmoren, sondern zu
frieren, umhüllt von einer Jacke, die
raschelt und sich nicht anschmiegt.
Was trainierende Winterradler
nicht haben wollen, ist also klar. Aber
was brauchen sie wirklich? Wichtiger
als absolute Wasserdichtigkeit ist eine
Hülle, die wärmt, vor Wind schützt,
Körperdampf durchlässt – aber immerhin Spritzwasser, Regen- und
Schneeschauern standhält. Und wenn
sie sich dann noch weich und hautsym-
ADIDAS
SPECIALIZED
VAUDE
Response Thermo Jacket W
E-Mail: [email protected]
adidas.com/cycling
120
XS-L
528 (M)
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
Dolci Jacket
00 31/3 14/67 66 00
specialized.com
118
XS-XL
357 (S)
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
Women’s Aurora Jacket
0 75 42/5 30 60
vaude.de
119,95
S-L
380 (S)
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
▼
niedrig
mittel
hoch
niedrig
mittel
▼
hoch
niedrig
mittel
▼
hoch
Fazit
Die einzige im Test mit dosiertem
Winddurchlass. Das etwas steife
Softshell-Material ist dort platziert,
wo der Wind hinbläst: Auf Brust und
Armen. Der Stoff wirft leichte Falten
an den Schultern. Im Rücken ist
dünner Trikotstoff verarbeitet, was
den Wetterschutz stark beeinträchtigt. Praktisch: die drei Rücken- plus
die beiden seitlichen Reißverschluss-Taschen. Viele Reflektoren
Der Schnitt ist im Ansatz rennmäßig, das konsequent durchzuziehen
wollte oder traute sich Specialized
nicht: Die Front ist etwas lang, es
bilden sich leichte Falten am Bauch,
die Rückenpartie reicht nur knapp
über die Nieren. Nicht optimal: Die
Rückentasche mit querverlaufendem Zip und die winzigen Reflektoren. Punkte gibt’s beim Material:
Spitzenfeld beim Dampfdurchlass
Bei der Konzeption hatte Vaude
wohl im Kopf, dass Frauen leicht
frieren. Die Jacke hält sehr warm,
kurze Regenschauer bleiben draußen. Drinnen bleibt eine hohe Menge Kondensat. Die sehr langen Ärmel mit Daumenloch lassen auf Eignung zum intensiven Wintertraining
schließen. Der Rest, inklusive der
fummeligen Zip-Rückentasche, eher
auf Alltagstauglichkeit
Für wen?
Rennradlerinnen mit eher aufrechter Sitzposition
Für sportliche Genuss-Fahrerinnen
Für Multisportlerinnen, die die
Jacke auch zum Laufen anziehen
■ ■ ■ ■ ■ super
38
pathisch um den Oberkörper legen
würde, wäre eigentlich alles prima.
Um das zu verwirklichen, haben
sich die Rad-Konfektionäre nun ein
Konzept aus dem Bergsport abgeschaut: die Softshell („Weichschale“),
im Grunde eine Kreuzung aus Wetterschutz und Fleece-Pulli. Zur Abgrenzung: Eine Regenjacke bezeichnen
Textilhersteller im Fachjargon als
Hardshell („Hartschale“). Sie schützt
vor Wind und Wasser, ist aber unelastisch, daher eher unbequem. Dieses
Manko soll das „Softe“ ausgleichen:
Softshells sind innen fleecig-weich.
Außen bestehen sie aus einer Art fes-
TOUR 1/ 2007
■ ■ ■ ■ ■ gut ■ ■ ■ ■ ■ okay
■ ■ ■ ■ ■ mäßig
■ ■ ■ ■ ■ enttäuschend
knüpft wären, ist die Bezeichnung
Softshell allerdings bisher nicht – jeder
Hersteller interpretiert das Thema ein
wenig anders.
Wie viel Wind und Regen eine
Softshell-Jacke abhält, hängt etwa vom
Modell und dem Ermessen des jeweiligen Anbieters ab. Standards, Vorgaben
oder Normen gibt es nicht. Komplett
wasserdicht ist keine, denn dafür müsste man die Nähte verkleben und das
Material entsprechend ausrüsten. So
haben die Softshells zwar ähnliche
Membranen wie Regenjacken, um den
Wind abzuhalten. Aber, so ergab der
EMPA-Labortest, durchschnittlich
KURZ & KNAPP
Die Softshells im Test reichen von mollig
warm bis eher kühlend. Trotz – oder gerade
wegen – der großen Unterschiede ist eine
pauschale Einteilung in „gut“ und
„schlecht“ nicht möglich. Zumal eine Jacke
nie als einzige Schicht getragen wird, wie
es im EMPA-Test der Objektivität wegen
der Fall war. Für sich betrachtet waren einige Materialien in Ordnung, aber ohne zusätzliche Unterschicht nicht für den Winter
geeignet. Nicht optimal war bei einigen Jacken der Schnitt. Für den reinen Einsatz auf
dem Rennrad waren sie viel zu weit.
ASSOS
GONSO
GORE BIKEWEAR
JEANTEX
Fugu Jack
0 61 51/27 24 44
assos.com
379
S-XLG/TIR
679 (L)
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
Alaska
0 74 32/20 90
gonso.de
159,95
S-XXXL
487 (M)
■ ■ ■
■ ■ ■
■ ■ ■
■ ■ ■
■ ■ ■
Tempo Jersey
0 08 00/23 14 40 00
gorebikewear.com
159,90
S-XXL
493 (L)
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
Mantua
0 41 01/55 50
jeantex.com
129
S-XXL
388 (L)
■ ■ ■
■ ■ ■
■ ■ ■
■ ■ ■
■ ■ ■
niedrig
mittel
■
■
■
■
■
▼
hoch
niedrig
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
▼
mittel
hoch
niedrig
mittel
▼
▼
hoch
niedrig
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
mittel
hoch
Wenn es einem nicht schon beim
Preis heiß wird, dann spätestens,
wenn man die Fugu Jack anhat. Das
Material ist sehr dick und lässt wenig Dampf entweichen. Die Oberfläche ist scheuerempfindlich, der
Schnitt aber perfekt auf die Haltung
sportlicher Fahrer abgestimmt. Wintertaugliche Details sind die offene
Rückentasche und die integrierte
Sturmhaube. Kleine Reflektoren
Die Alaska ist für den reinen Rennrad-Einsatz zu weit und zu gerade
geschnitten. Die Abzipp-Ärmel sind
flattrig, das Armloch sehr groß, vorne hängt der Stoff in Rennhaltung
fast bis zu den Knien. Die Reißverschluss-Tasche hinten ist fummelig
zu bedienen. Dafür blitzen reichlich
Reflektoren, und das Material ist
eines der ausgewogensten und effektivsten im Test
Der Schnitt kommt dem RennradOptimum recht nahe. In Details, wie
dem engen Oberarmbereich, der in
Rennhaltung spannt, und der etwas
bauchigen Front kommt Gore aber
eher den Bedürfnissen gemäßigt
Fahrender entgegen. Das SoftshellMaterial ist wenig elastisch, kombiniert aber gut Isolation, Dampfdurchlass und Wetterschutz. Gut:
offene Rückentaschen, Reflektoren
Die sportlich geschnittene Mantua
ist etwas für die Übergangszeit. Im
Labortest bekam sie gute Noten.
Wasser von außen lief jedoch ungehindert durch. Die Armnaht platzte
unter Zugbelastung. Jeantex räumte
bereits einen Produktionsfehler bei
einer Charge von 350 Jacken ein. Die
Lagerbestände werden kontrolliert,
so dass nur fehlerfreie Jacken in den
Handel kommen sollen
Für schlanke Fahrer auf längeren
Touren im Grundlagen-Bereich
Für Kräftige und solche, die die
Jacke auch beim Laufen tragen
Für sportliche Radler auf längeren
Ausfahrten
Für sportliche Radfahrer in der
Übergangszeit
TOUR 1/ 2007
39
SIMON (7)
tem Trikot-Stoff, der leicht dehnbar
und dadurch geräuscharmer ist als bei
reinen Wetterschutzjacken. Trotzdem
ist die Oberfläche wind- und einigermaßen wasserabweisend. Im Vergleich
zum Faserpelz soll sie Maschinenwäsche, Reibung und Witterungseinflüsse
vertragen, ohne unansehnlich zu werden. Diese „weichen Schalen“ sollen
also ein Kompromiss sein zwischen absolut dichten Wind- oder Regenjacken,
die nicht wärmen, und atmungsaktiven, warmen Wintertrikots, die keinen
Wind oder Niederschlag abhalten.
Ein Gattungsbegriff, an den zwingend bestimmte Eigenschaften ge-
SOFTSHELL-JACKEN
Hersteller
Modell
Herstellernachweis
www.
Preis (Euro)
Größen
Gewicht (Gramm)
Körperklima
Wetterschutz
Materialqualität
Ausstattung
Schnitt
Isolation
Windzug wird nicht gestoppt, sondern
nur gebremst. Zudem ist im Rücken
sehr zugiges Material verarbeitet. Diese Kombination könnte besonders auf
längeren Abfahrten unangenehm werden. Die restlichen Kandidaten waren
entweder teilweise oder komplett
winddicht. Auffällig: Beim Test in den
Laboren der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt
(EMPA, siehe Seite 42) entpuppten
sich nicht die partiell winddichten
Jacken als die komfortabelsten – trotz
des dampfdurchlässigeren Trikotstoffs.
Protective wählte das Material so unglücklich, dass bei der simulierten
LÖFFLER
PEARL IZUMI
PROTECTIVE
L 5164
00 43/77 52/84 42 10
loeffler.at
169
S-XL
495 (M)
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■
Gavia Jacket
0 76 61/9 89 90
pearlizumi.com
149,95
S-XL
357 (M)
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
Killini
0 23 32/7 58 00
protective.de
75
S-XXXL
428 (L)
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■
▼
niedrig
mittel
hoch
niedrig
■
■
■
■
■
mittel
▼
▼
hoch
niedrig
■
■
■
■
■
mittel
hoch
Fazit
Das Löffler-Modell ist eine Jacke für
die Übergangszeit und den AlltagsEinsatz. Der Labortest fiel lediglich
befriedigend aus. Die Reißverschluss-Tasche am Rücken ist unterwegs schwierig zu bedienen.
Gelungen sind den Designern die
liebevoll gestalteten Reflektorstreifen und der elastische Armabschluss der Weste, zu der die L5164
wird, wenn man die Ärmel abnimmt
Der Schnitt ist renntauglich, die
Front könnte aber gut zehn Zentimeter kürzer sein. Der Reißverschluss hakt, der Windschutz ist
nicht optimal: An den Seiten ist er
zu schmal, an den Armen verdreht.
In punkto Material-Eigenschaften
gehört Pearl zu den Test-Besten,
nur Regen dringt ungehindert durch
die Trikotstoff-Einsätze. Offene Rückentaschen, nur kleine Reflektoren
Günstig, aber kein Schnäppchen.
Das Material ist nicht sehr haltbar,
es hält keine Nässe ab. Die Jacke
lässt wenig Feuchtigkeit verdampfen und hält begrenzt warm. Schade, denn dank Gummizug am Bund
und elastischem Material-Mix sitzt
sie gut. Details, wie Reflektoren und
abgeschrägte Taschen, legen nahe,
dass Protective sich Gedanken
übers Winterradeln gemacht hat
Für wen?
Für Kräftige und solche, die die
Jacke auch beim Laufen tragen
Für sportlich-schlanke Fahrer bei
trockenem Winterwetter
Für Sportliche auf kurzen Runden
und für trockenes, mildes Wetter
■ ■ ■ ■ ■ super
40
Bergfahrt kaum Wasserdampf entwich.
Bei Pearl Izumi ist der Windschutz wenig sinnvoll platziert: zu schmal an den
Seiten, und an den Armen nach hinten
verdreht. Am meisten verdampfte
durch die komplett winddichten Jacken
von Gore, Gonso, Jeantex und Adidas:
Zwei Drittel der Testflüssigkeit drang
nach außen. Bei anderen Kandidaten
blieb fast genauso viel im Gewebe hängen (Grafik Seite 42).
Eine gute Kombination aus Feuchtigkeitstransport, Isolation und Wetterschutz wiesen die Materialien von
Gore, Gonso und Specialized auf .
Löffler und Jeantex sind eher etwas für
TOUR 1/ 2007
■ ■ ■ ■ ■ gut ■ ■ ■ ■ ■ okay
■ ■ ■ ■ ■ mäßig
■ ■ ■ ■ ■ enttäuschend
SIMON (3)
höhere Dampfdurchlässigkeitswerte
als eine Regenjacke mit Wintertrikot.
Weil es in unseren Breitengraden im
Winter oft nicht nur kalt, sondern auch
nass ist, sollte eine Softshell aber zumindest wasserabweisend sein. Dieser
Basis-Wetterschutz funktionierte nicht
bei allen Testkandidaten gleich gut.
Ebenfalls deutliche Unterschiede
gab es beim Windschutz. Wegen der
hohen Geschwindigkeit auf dem
Rennrad sollte zumindest der Brustbereich windabweisend sein. Das war bei
neun der zehn getesteten Jacken der
Fall. Ausnahme: Adidas. Hier ist keine
winddichte Membran verarbeitet. Der
SOFTSHELL-JACKEN
die Übergangszeit. Richtig warm halten Assos und Vaude. Allerdings saugen sie auch viel Feuchtigkeit auf.
Damit eine Softshell bestmöglich
funktioniert, muss sie passen. Auf Rennradler-Ansprüche übersetzt: Sie muss
körpernah geschnitten sein, Ärmel und
Rücken müssen lang genug sein, der
Kragen soll anliegen. Natürlich: Softshell-Materialien sind meist nicht so
elastisch wie reiner Trikotstoff. Doch
Modelle, die so weit geschnitten sind
wie die von Löffler und Gonso, sind
eher für Multisportler, die ihre Softshell auch zum Laufen anziehen, statt
■
für den reinen Rennrad-Einsatz.
EMPA-TEST
Um möglichst objektiv beurteilen zu
können, wie warm die einzelnen Jacken
halten und wie gut sie Feuchtigkeit nach
außen transportieren, haben wir sie
einem standardisierten Test unterzogen.
Durchgeführt in den Laboren der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA), musste jede
Softshell eine simulierte Berg- und Talfahrt auf einem beheizbaren Torso absolvieren. Eine Dreiviertelstunde lang
„fuhr“ der Torso mit einer Tretleistung
von 200 Watt und einer Schweißproduktion von 150 Gramm bergauf. Danach
ging es bei abgeschalteter Heizung und
mit ungefähr 36 Kilometern pro Stunde
1
re
Go
i
X
e
ed
x-J ectiv
liz so
z u m as
s
t
de
nte
ler
cia
rl I
sso 9 Jea 0 Pro
ea Adid Spe 5 Gon
öff 7 Vau
A
L
P
6
1
4
2
8
3
75
100 105
80
59
„bergab“. Gemessen wurden die Isolation (Wärmedurchgangswiderstand/Rct)
und der Feuchtigkeitstransport des jeweiligen Materials. Der blaue Balken im
Diagramm zeigt an, wieviel von den 150
Gramm Schwitzwasser während der Belastung durch den Stoff verdunstet sind.
Je höher er ist, desto besser. Denn der
Rest steckt in der Jacke und kühlt den
Körper bei der Abfahrt aus. Der rote Balken beziffert den Wärmedurchgangswiderstand der Softshells trocken und
im Stand. Je niedriger dieser Balken ist,
desto schlechter die Isolation. Sind beide Balken hoch, ist die Jacke warm und
atmungsaktiv.
100
91
55
57
99
54
106
65
71
69 105
60
81
60
46
65
45
58
40
32
33
49
30
20
15
0
0
Rct (Basiert auf d.
Heizleistung in Watt
pro m2, die nötig ist
um 35 °C Oberflächentemperatur zu
halten)
Wassermenge (in
Gramm), die während
der Belastung durch
den Stoff verdunstet
SO HABEN WIR GETESTET:
Körperklima: Die Materialforscher der EMPA ermittelten im
Labor für uns Kälteschutz und
Schweißtransport der Jacken bei intensivem Rennrad-Training.
Wetterschutz: Die Jacken wurden auf einen Rahmen gespannt und mit 250 Milliliter Wasser berieselt. Dabei ging es um
das Abperlverhalten, nicht um absolute
Wasserdichtigkeit. Komplett durchweichen sollten die Jacken aber auch nicht.
Dafür gab es Punktabzug.
Materialqualität: Sämtliche Softshells
kamen für drei Waschgänge bei 30 Grad
und mit handelsüblichem Waschmittel
in die Maschine, um Nahtqualität und
eventuelle Knötchenbildung festzustellen. Die Haltbarkeit der Nähte testeten
wir darüber hinaus, indem wir die Ärmel
in Längsrichtung mit etwa sechs Kilogramm belasteten. Die Abriebfestigkeit
des jeweiligen Materials überprüften wir
per Klett-Test. Ein Klettverschluss wurde
zehnmal quer zur Strickrichtung über
das Obermaterial gezogen. Je weniger
Fäden es zog, desto besser.
Ausstattung: Im Praxistest bewerteten
wir Sitz und Schnitt der Jacken. Mit in die
Wertung fließen ein: Größe/Erreichbarkeit der Taschen, Reflektorelemente
und Leichtgängigkeit des Reißverschlusses.