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36 Management Aktives Schadenmanagement Interview mit Matthew Whittall, Vorstandsvorsitzender der Innovation Group AG. Flottenmanagement: Welche flottenrelevanten Dienstleistungen kann die Innovation Group anbieten? Mit welchen Mehrwerten kann sie sich behaupten? Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen? Whittall: Bisher hatten wir Flotten unter Vertrag, die über ihre Versicherer zu uns gekommen sind. Durch die Integration von Nobilas in die Innovation Group können wir sie auch direkt ansprechen und betreuen. Wir sind ein bundesweiter Konsolidierer und betrachten Flotten ab 200 Fahrzeuge als unsere Zielkundengruppe. Die internationale Aufstellung von Nobilas ermöglicht uns jetzt vor allem die Durchdringung des deutschen Flottenmarktes, aber auch in europäischer bis internationaler Dimension für Kunden mit internationalen Fuhrparkkonzepten. Whittall: Die Innovation Group spezialisiert sich auf Dienstleistungen für Risikoträger, Flottenbetreiber eingeschlossen. Wir betreuen wesentlich den Bereich Unfallschadenmanagement von der Aufnahme und Begutachtung über Regulierung und Regress, übernehmen Korrespondenz mit dem eigenen sowie gegnerischen Versicherer, die Einschaltung eines Rechtsanwalts. Ein weiterer Baustein besteht aus der Reparatursteuerung, also Hol- und Bringservice der fahrbereiten und nicht fahrbereiten Unfallfahrzeuge in die Partnerwerkstatt, kostenlose Gestellung eines Mietfahrzeugs, qualitativ hochwertige Reparaturen nach Herstellervorgaben mit ausschließlicher aufschlagfreier Verwendung von Hersteller-Original-Ersatzteilen und sechsjähriger Garantie auf die ausgeführten Arbeiten inklusive Fahrzeugreinigung. Alles erfolgt zu fest vereinbarten Preisen, die wir mit unseren Partnern ausgehandelt haben und stets genau prüfen. Neu ins Portfolio haben wir den Inspektionsservice aufgenommen, der deutschlandweit in ausgewählten Werkstätten in gleicher Qualität nach den Wartungsplänen der Automobilhersteller abläuft. Auch hier verwenden wir ausschließlich Originalersatzteile, stellen bundesweit einen Hol- und Bring-Service sicher und wickeln den gesamten Beauftragungs-, Prüf- und Rechnungsprozess elektronisch ab. Selbstverständlich gehört eine entsprechende Garantie auf die ausgeführten Arbeiten dazu. Wir befinden uns gerade in einem Projekt mit mehreren Partnern, die ein komplettes Dienstleistungspaket erarbeiten für die bundesweite Fahrzeugrückgabe inklusive Schadenreparatur, welche wir kostengünstig beispielsweise mit Smart Repair realisieren, elektronischer Protokollführung sowie transparenter Sicherstellung aller kundenspezifischen Vorgaben. Alle Dokumente, Fotos und Transaktionsdaten können unmittelbar nach Leistungserbringung in einem Webportal abgerufen werden. Der Kunde erhält mit dieser neuartigen Dienstleistung die Sicherheit, bei allen Fahrzeugrückgaben von eiFlottenmanagement 2/2008 Matthew Whittall: „Derjenige, der von einem gut regulierten Schaden profitiert, wird sich dafür engagieren, dass die Prozesse schneller und kostengünstiger ablaufen“ nem einheitlichen Prozess, verbindlichen Reaktionszeiten und zu guter Letzt einer deutlichen Kostenreduzierung zu profitieren. In allen Bereichen arbeiten wir mit einem Netzwerk von über 600 zertifizierten Karosserie- und Lackierbetrieben zusammen. Diese müssen gewisse Kriterien erfüllen, um unsere Partner werden zu können, beispielsweise Begutachtungen sowie markenübergreifende Reparaturen inklusive Glasschäden durchführen. Elektronische Kalkulation und Kommunikation ist wesentlich ebenso wie eine bestimmte technische Ausstattung. Dem Fuhrparkkunden genügt ein Anruf im Schadens-, Reparatur- oder Inspektionsfall, um die Prozesskette in Gang zu setzen. Die Rechnungsstellung erfolgt nach eingehender Prüfung ebenfalls auf elektronischem Wege. Flottenmanagement: Der Kauf von Nobilas durch die Innovation Group ist nun vollzogen. Welche Vorteile ergeben sich dadurch für die Innovation Group zum einen, zum anderen für den Fuhrparkleiter, der sich dieser Dienstleistungen bedienen möchte? Flottenmanagement: Auf welche Besonderheiten der Flottenkunden müssen Sie das Augenmerk legen? Welche Anforderungen bestehen in der Schadenabwicklung insbesondere im Flottengeschäft? VW_PA_ ww Whittall: Der Flottenkunde legt besonderen Wert darauf, dass das Schadenmanagement plausibel und transparent abgewickelt wird, deshalb prüfen wir alle Kostenvoranschläge und Rechnungen nicht nur auf die preisliche Korrektheit, sondern auch auf die inhaltliche Richtigkeit und Notwendigkeit, auf die Verwendung von Orginalteilen, auf Aufschläge. Wir agieren im Sinne des Fuhrparkkunden. Das beinhaltet auch, unser Werkstattnetz für ihn anzupassen und einen von ihm präferierten Betrieb aufzunehmen. Wir stellen fuhrparkrelevante Leistungen dar für eine schnelle, für den Fahrer bequeme Unfallschadenreparatur, für eine Reduktion der Versicherungsprämien, für Kostentransparenz mit Online-Reportings, elektronischer Rechnungsstellung und Datenschnittstellen. Dann arbeiten wir natürlich auch dahin, das Fuhrparkrisiko insgesamt zu minimieren, damit die Schadenhäufigkeit sinkt, beispielsweise durch Fahrertrainings oder über innovative Versicherungskonzepte bei multinationalen Flotten. Flottenmanagement: Wie sieht das Schadenmanagement der Zukunft aus? Können Sie die Erfahrung und die Praxis im Schadenmanagement aus anderen Ländern, in denen die Innovation Group tätig ist, zu Nutze machen? *K Management Whittall: Wir stehen derzeit am Anfang eines international agierenden FlottenSchadenmanagements. Unser Vorteil ist, dass wir Daten sammeln können, um die Prozesse zu vergleichen und daraus Optimierungspotenzial zu entwickeln. Eine verstärkte Tendenz im Schadenmanagement geht seit Jahren dahin, mehr Einfluss auf den Kunden zu nehmen, wenn er beispielsweise günstigere Prämien zahlt, die Versicherung ihm dann vorschreiben kann, wo er die Reparaturen durchzuführen hat. Der Kunde hat dadurch keinen Nachteil, was wir als Marktführer mit 100.000 Reparaturen jährlich beweisen können. Wir versuchen gegen einen weiteren Trend zu steuern, nämlich, dass die Schadenbearbeitung viel zu passiv ist. Man wartet viel zu lange auf Reaktionen, weil die Prozesse es nicht anders erlauben, weil diese zu wenig Workflow-Funktionen besitzen. Unser Ziel ist ein aktives Schadenmanagement. Derjenige, der von einem gut regulierten Schaden profitiert, wird sich dafür engagieren und stärker kontrollieren, dass die Prozesse aktiver, dadurch schneller und kostengünstiger ablaufen. Auch vom Fuhrparkkunden kann die Initiative ausgehen, vom Versicherer kostensparendere Prozesse zu verlangen, und dadurch in eine andere Verhandlungsposition zu kommen. VW_PA_BMGK_245x162_fm 29.02.2008 10:57 Uhr Für weitere Informationen: Matthew Whittall Tel: 07031-81703010 [email protected], www.innovation-group.com Besuch in Niederkassel (v.r.): Matthew Whittall (Innovation Group), Julia Rose, Bernd Franke (beide FM) (o.) Seite 1 www.volkswagen.de Von Natur aus wirtschaftlich. Der Passat Variant BlueMotion. Mit seiner Geräumigkeit und Funktionalität hat der Passat Variant Deutschlands Flottenmanager überzeugt. Der Passat Variant BlueMotion bietet noch weitere Vorteile. Die TDI ®-Technologie sowie zahlreiche andere technische Maßnahmen sorgen für eine CO2-Emission von nur 137 g/km* und einen Kraftstoffverbrauch von lediglich 5,2 Litern auf 100 Kilometer* – was noch weniger Kosten für Sie bedeutet. Auf diese Weise lohnen sich Ihre Geschäftsreisen bereits auf der Hinfahrt. *Kraftstoffverbrauch, l/100 km innerorts 6,8/außerorts 4,4/kombiniert 5,2/CO 2-Emission, kombiniert 137 g/km. Abbildung zeigt Sonderausstattungen. 37