50 Jahre freies Österreich - Alpen-Adria

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50 Jahre freies Österreich - Alpen-Adria
vormal# Gotts¡eer Bote
Heimatblatt der Gotts¡eer
Folge 5 – Jahrgang 102 (89)
Mai 2005
Gottscheer Zeitung – offizielles Organ der Gottscheer Vereinigungen – Erscheint jeden
Monat – Sämtliche Berichte und Zuschriften sind an die „Gottscheer Zeitung“, A-9010
Klagenfurt, Österreich, Schließfach 102, zu richten – Abdruck (auch auszugsweise) nur mit
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M I T D E R H E I M AT I M H E R Z E N
ÜBER LAND UND MEER VERBUNDEN
50 Jahre freies Österreich
Unsere Gedanken zum Staatsvertragsjubiläum
Die meisten vertriebenen Gottscheer haben nach dem Zweiten Weltkrieg in
Österreich Aufnahme gefunden. Sie waren froh, in einem freien Land leben zu
können, auch wenn dieses noch von fremden Truppen besetzt war. Sie hatten
aber keine Verfolgung mehr zu befürchten.
Sie sind freie Menschen geworden, wenn auch ihre Bewegungsfreiheit durch
die Besatzungsmächte beschränkt war.
Bekanntlich war die Republik Österreich in vier Besatzungszonen eingeteilt.
Kärnten und in der Folge die Steiermark
waren britische Besatzungszone, Salzburg und Teile von Oberösterreich wurden von den USA-Truppen besetzt, in Tirol und Vorarlberg hatten die Franzosen
das Wort, während Niederösterreich, das
restliche Oberösterreich und das Burgenland unter der Kontrolle der Russen
stand. In der Bundeshauptstadt Wien hatten alle vier ihre Zonen.
In Südkärnten einschließlich Klagenfurts, hatten die Tito-Partisanen Gebiete
beansprucht. Sie wurden dann von den
Engländern des Landes verwiesen. Vorher hatten sie jedoch viele ansässige
Kärntner vertrieben oder in Lagern untergebracht, ja sogar zu Tode gemartert.
Jeder Gottscheer, der in Österreich Zuflucht fand, war sofort bemüht, sich in
das Wirtschaftsleben einzugliedern.
Viele Landsleute arbeiteten zunächst bei
Bauern, wenngleich sie in Lagern wie
Kapfenberg, Wagna, Feffernitz u. a. untergebracht waren. Von dort aus gingen
sie zu ihrer Arbeit bei Bauern oder in einen sich aufbauenden Betrieb.
Mit Fug und Recht dürfen wir jedenfalls sagen, daß kein Gottscheer, der nach
dem Krieg nach Österreich kam, der öffentlichen Hand zur Last gefallen ist.
Vielmehr haben sie sofort am Wiederaufbau des ebenfalls stark zerstörten Österreich mitgewirkt. Darauf sind wir stolz!
In der Stadt Klagenfurt waren auch
viele Gottscheer in der damaligen „Tabakfabrik“ in der Bahnhofstraße untergebracht. Dies war die Lehrerbildungsanstalt; das Gebäude dient heute wieder
schulischen Zwecken und beherbergt
eine höhere Bundeslehranstalt. Gerade in
dieser Lehrerbildungsanstalt wurden
schon nach dem Ersten Weltkrieg viele
Gottscheer zu Lehrern herangebildet, die
dann in Kärnten Dienst versehen haben.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg haben
manche Gottscheer das Institut besucht,
um ihre pädagogische Ausbildung zu erhalten.
Im Lager Feffernitz war die größte
Zahl der Gottscheer in Kärnten „einquartiert“. Die Baracken wurden zu Wohnungen umgestaltet. Auch eine Hilfskirche
wurde errichtet, damit unsere Landsleute
ihren religiösen Pflichten nachgehen
konnten.
In der Steiermark haben die Gottscheer
die Lager Wagna bei Leibnitz und Kapfenberg – zum Teil aber auch Eisenerz –
bewohnt. Viele Landsleute haben in der
Folge in der Umgebung der Lager Eigenheime errichtet, in denen sie oder ihre
Nachkommen heute noch leben.
Am 24. April 2005 besuchte der Kärntner Landeshauptmann das erste Mal
die Gottscheer in Krapflern. Ein Pärchen in Gottscheer Tracht überreicht
ihm als Gastgeschenk ein Bild des Kulturhauses, das vom Land Kärnten
mit LH Dr. Jörg Haider großzügig unterstützt wird. Einen ausführlichen
Bericht über diesen großen Tag für die Altsiedler lesen Sie bitte auf den
Seiten 3 und 4.
Der österreichische Außenminister Leopold Figl präsentierte am 15. Mai 1955
in Anwesenheit der Außenminister John Foster Dulles (USA), Harold Macmillan (Großbritannien), Antoine Pinay (Frankreich) und Wjatscheslaw Molotow
(Rußland) u. a. den unterzeichneten Staatsvertrag am Balkon des Schlosses
Belvedere in Wien.
APA-Foto: Erich Lessing
Als es möglich wurde, daß auch
deutschsprachige Vertriebene nach Übersee auswandern konnten, verließen viele
Landsleute die Lager und wanderten in
die Neue Welt aus. Ihre Verwandten in
den Vereinigten Staaten haben dafür Garantieerklärungen abgeben müssen (Affidavits), damit sie dem neuen Staate nicht
zur Last fallen. Hier hat insbesondere die
1946 gegründete Relief Assoc. in New
York hilfreiche Dienste geleistet. Sie
setzte sich mit ihren hervorragenden
Landsleuten William Schauer, John Kikel und Karl J. Stalzer u. a. sehr für ihre
Landsleute ein. Sie gaben ihnen Hilfe in
jeder möglichen Weise, um seßhaft werden zu können.
Natürlich hat auch die katholische Kirche „Hilfe“ gegeben. Die nicht englischsprechenden Landsleute, vornehmlich unsere heimischen Bauern, fanden sich in der
Kirche zusammen, da sie dort das DOMINUS VOBISCUM hörten, das sie auch in
den heimischen Kirchen in Gottschee zu
hören gewohnt waren. So wurde auch die
Kirche in den neuen Ländern in gewissem
Sinn Heimat für unsere Landsleute.
Für jene, die nicht auswandern konnten, stellten die CARE-Paket aus Amerika eine große Hilfe dar. Unsere schon in
Amerika lebenden Landsleute haben
diese Aktion unterstützt.
Was hat das mit „50 Jahre freie Republik Österreich“ zu tun?
Es soll aufgezeigt werden, daß auch
die österreichische Bevölkerung Not gelitten hat und trotzdem nach Möglichkeit
den Heimatlosen Hilfe leistete. Die Regierung in Österreich kämpfte um ihre
„Selbstständigkeit“. Sie war bemüht, das
Land aufzubauen. Es fanden Dutzende
Verhandlungen statt, die schließlich erst
am 15. Mai 1955 mit dem Abschluß des
Staatsvertrages beendet wurden. Besondere Schwierigkeiten hat die Sowjetunion gemacht. Ihre Forderungen waren
schier unermeßlich. Hohe Reparationszahlungen, aber auch Fabrikseinrichtungen mußten an Rußland geleistet bzw. geliefert werden. Auch die Gebietsansprüche Jugoslawiens mußten abgewendet werden.
Erst an dem erwähnten 15. Mai 1955
konnte der österreichische Außenminister Leopold Figl vom Balkon des
Schlosses Belvedere in Wien den Tausenden versammelten österreichischen
Bürgern verkünden: „Österreich ist frei!“
Tosender, nicht endenwollender Beifall
brauste auf. Es ist zur Gewißheit geworden, daß die vier Besatzungszonen fallen
werden und daß bis zum 26. Oktober
(Fortsetzung auf Seite 2)
5. Juni 2005: 59. Gottscheer Volksfest in New York
Seite 2
(Fortsetzung von Seite 1)
1955 die Besatzungssoldaten Österreich zu verlassen haben.
Die österreichische Politik war nunmehr vom Einfluß der Siegermächte befreit. Österreich konnte das Schicksal seines Landes selbst bestimmen.
Dieser 15. Mai 1955 jährt sich heuer
zum 50. Mal. Dementsprechend wird in
ganz Österreich dieses historisch wichti-
GOTTSCHEER ZEITUNG
gen Tages gedacht, und es finden viele öffentliche Veranstaltungen statt.
Die nunmehr in Österreich beheimateten Landsleute sind auch stolz auf dieses
Ereignis.
Waren sie bis zum Ende des Ersten
Weltkrieges Angehörige der österr.-ungarischen Monarchie, sind sie nun wieder Bürger der wiedererstandenen Republik Österreich geworden.
(mi)
Die Barackenstadt des Flüchtlingslagers Feffernitz-Kellerberg im unteren
Drautal, um 1948 (Bild aus dem Begleitband „50 Jahre Österreichischer Staatsvertrag – Nachkriegsalltag in Kärnten“ zu einer aktuellen Ausstellung im Kärntner
Landesarchiv, Klagenfurt 2005).
Die Behelfskirche im Lager Feffernitz in Kärnten war für die Firmung im
Jahre 1949 festlich geschmückt. Ein Freudentag im Lageralltagsleben. Im Hintergrund sieht man schon einzelne neue Häuser, die in der Nähe des Lagers entstanden sind.
(Aus dem Buch „Gottschee – The Resettlement Years“ von Edeltraud M. Krauland,
USA, 1994)
Landestrachtenfest in Arnoldstein
Am 22. Mai 2005 findet ab 10 Uhr
das Kärntner Landestrachtenfest in
Arnoldstein statt.
Veranstaltet wird es von der Kärntner Landsmannschaft. Zahlreiche
Brauchtumsgruppen werden daran
teilnehmen. Auch die Gottscheer
Sing- und Trachtengruppe unter Erwin
Michitsch mit ihrem Vorsitzenden Dr.
Viktor Michitsch wird an diesem
großartigen Kärntner Brauchtumsfest
teilnehmen. Wir werden davon ausführlich in unserer nächsten Ausgabe
berichten.
Anerkennung gefordert
Am 17. April 2005 hat die Landesleitung des Kärntner Abwehrkämpferbundes ihre Jahreshauptversammlung im
Kurzentrum in Bad Eisenkappel durchgeführt. Die Veranstaltung war äußerst
gut besucht; der Saal konnte die Teilnehmer kaum fassen. Nach dem Bericht
des Landesobmannes, LAbg. a. D. Fritz
Schretter, wurden mehrere Anträge zur
Abstimmung vorgelegt, die alle einhellig angenommen wurden.
Der Antrag von Landesobmann-Stv.
Herbert Mischitz befaßte sich mit der
Anerkennung der deutschen Minderheiten in Slowenien.
Die deutsche Minderheit wurde von
der jungen Republik Slowenien bis
heute weder anerkannt, noch hat sie
Förderungen oder Rechte; auch die
menschenverachtenden
AVNOJ-Bestimmungen wurden bis heute nicht aufgehoben.
Das zwischen Österreich und Slowenien abgeschlossene Kulturabkommen
wurde von der Slowenischen Republik
bis heute nicht einmal ansatzweise erfüllt, ganz im Gegenteil: Die deutsche
Minderheit ist in Slowenien noch immer einem enormen öffentlichen Druck
ausgesetzt.
Dazu sagte kürzlich Bojan Brežigar,
Präsident des Europäischen Büros für
Sprachminderheiten:
„Der slowenische Nationalismus
prägt den Alltag. In der Zeit der EU-Integration müßte man offener denken.
Man sollte diese Entwicklung sehr
wachsam verfolgen.“
In einer gelebten Nachbarschaft kann
es nicht so sein, daß die slowenische
Minderheit in Kärnten die bestbehütete
und bestfinanzierte Minderheit in Europa ist, Leistungen über den Staatsvertrag hinaus erhält (Handelsakademie,
Musikschule, Kindergärten, Volksgruppenbüro, ORF usw.), aber die deutsche
Minderheit in Slowenien so gut wie
rechtlos ist.
Die Jahreshauptversammlung möge
beschließen:
Der KAB ersucht die EU-Abgeordneten des Landes, diese nicht haltbare Situation für die deutsche Minderheit in Slowenien im Europapar-
Mai 2005
Unsere Meinung
Wie schon mehrfach angekündigt, begehen wir im heurigen Jahr viele Gedenktage. Wir erinnern uns an Ereignisse, die unauslöschlich in die Gottscheer
Geschichte eingegangen sind. In der letzten Nummer wurde angedeutet, welche Tragödie auf uns zukam. Das Gebiet um Rann und Gurkfeld, das nie unsere Heimat war, sondern höchstens eine Zwischenstation, mußten wir fluchtartig verlassen und wurden vertrieben. Die „Kreuzwegstationen“ hießen
Tüchern, Sternthal und Herbertstein. Hunderte Landsleute haben in diesen
Lagern ihr Leben verloren. Sie wurden gequält und geschunden, sie hatten
keine ärztliche Hilfe: viele raffte die Ruhr dahin. Auch das notwendige Essen
zur Erhaltung der Gesundheit wurde ihnen vorenthalten. Man hat nicht nach
Schuld gefragt. Schuldige hätte man unter den Gottscheern gar nicht gefunden. Wir wurden einfach deswegen verfolgt, weil unsere Sprache deutsch bzw.
gottscheerisch ist. Es erhebt sich die Frage, ist das Bekenntnis zu einer Sprachgemeinschaft eine Schuld?
Durch die berüchtigten AVNOJ-Beschlüsse wurden alle Deutschen Jugoslawiens für vogelfrei erklärt; es wurde ihnen jedes Recht entzogen. Ihr Vermögen wurde beschlagnahmt. Alle Deutschen wurden für kollektivschuldig erkannt. Ein solches Geschehen ist heute unvorstellbar. Besonders deswegen, weil
sich alle Staaten der Europäischen Gemeinschaft zu Recht, Gerechtigkeit und
Ordnung bekennen. Es darf keine Verfolgung geben. Dies gilt nicht nur für die
Deutschen im ehemaligen Jugoslawien. Das gleiche Schicksal erlebten auch die
Sudetendeutschen. Auch sie wurden verfolgt, weil sie Deutsche waren. Einem
jeden rechtdenkenden Menschen muß dabei auffallen, daß die Vertreiberstaaten oder ihre Nachfolgestaaten es bis heute nicht der Mühe wert gefunden haben, ihre menschenunwürdigen Behandlungen zu bedauern und sich dafür zu
entschuldigen. Dies gebietet schon unser christlicher Glaube. Reue, das Unrecht einsehen, ist schließlich ein Weg zur Besserung. Eine Wiedergutmachung
wäre erforderlich, soweit dies noch möglich ist. Die Gottscheer Besitzungen
und Höfe ließ man verfallen, anstatt sie dem Eigentümer zu überlassen oder
dafür eine Entschädigung zu leisten.
Der Vollständigkeit halber sei angeführt, daß unsere slowenischen Nachbarn, sofern sie christlichen Glaubens waren, ähnliches erleben mußten wie
wir. Auch sie haben gelitten und wurden verfolgt. Meschenrechte gelten für
alle.
Zum Großteil wurden unsere Kirchen nach dem Krieg zerstört. Wollte man
uns damit auch unseren Glauben nehmen? Das gleicht einer Christenverfolgung.
Ein Hinweis sei dabei gestattet, daß wir Gottscheer mit unseren slowenischen
Nachbarn immer gut ausgekommen sind. Auch heute noch werden gute
freundschaftliche Begegnungen gepflegt. Bei diesen wird immer von „schönen
alten Zeiten“ und der „guten Nachbarschaft“ geredet. Alle bedauern das
Schicksal, das beide – Gottscheer und Slowenen – getroffen hat.
Wenn in dieser Meinung klare Worte gesagt sind, so dürfen wir nicht mißverstanden werden. Die Volksdeutschen, somit auch die Gottscheer, haben bereits
im Jahre 1950 auf jede Rache und Vergeltung verzichtet. Dazu stehen wir heute
noch. Wir reichen jedem die Hand, der unser Schicksal versteht. Wir wollen
schließlich Brückenbauer sein, somit ein Garant dafür, daß solches in Hinkunft
nicht mehr geschehen darf. Freilich passiert so vieles auf der Welt, was nicht
dem göttlichen Gebot entspricht. Aber jene Völker, die in der Europäischen
Gemeinschaft zusammengeschlossen sind, müssen das Ziel verfolgen, daß in
multilateralen Erklärungen festgehalten wird, daß es keine kollektive Schuld
gibt.
Jeder volksdeutsche Heimatvertriebene und EU-Bürger muß die Möglichkeit haben, eine materielle Wiedergutmachung für sein konfisziertes Privatvermögen zu erlangen. Das Selbstbestimmungsrecht müßte gemeinsam mit
dem Heimatrecht konstitutiv als demokratisches Grundrecht anerkannt werden; ebenso ist das Unrecht der Vertreibung völkerrechtlich zu verurteilen.
Nach 60 Jahren wären diese Forderungen endlich zu erfüllen.
Hoffen wir, daß die neuen EU-Staaten, die es betrifft, dies anerkennen und
Recht und Gerechtigkeit walten lassen.
Der Redaktionsausschuß
lament in Brüssel zu aktualisieren,
um dadurch für die deutsche Minderheit in Slowenien eine akzeptable
Lösung zu erreichen, wie dies die slowenische Minderheit in Kärnten für
sich in Anspruch nehmen kann.
Der Landesobmann brachte diesen
Antrag zur Abstimmung. Er wurde einstimmig angenommen.
Die Gottscheer Gemeinschaft dankt
dem Kärntner Abwehrkämpferbund,
daß er sich für unsere Landsleute in Slowenien einsetzt und das EU-Mitglied
einlädt, ja auffordert, die deutsche Minderheit anzuerkennen und auch entsprechend zu fördern. Die Kultur der Minderheiten bereichert das Volksleben der
Wenn die Gerechtigkeit
untergeht, so hat es keinen
Wert mehr, daß Menschen
auf Erden leben.
Immanuel Kant
Mehrheit. Schließlich wird in Österreich auch die slowenische und kroatische Minderheit gefördert; auch die
Sinti bzw. Roma erhalten entsprechende
Unterstützung. Damit ist ihr Überleben
gesichert. Gleiches muß auch die deutsche Volksgruppe, und damit die Gottscheer, erfahren.
Wir appellieren auch unsererseits an
die verantwortliche Staatsführung von
Slowenien, die sich zur europäischen
Rechtskultur im vereinten Europa bekennt, unsere herangetragenen Forderungen und Wünsche endlich zu erfüllen.
Bedauerlicherweise müssen wir anmerken, daß das zwischen Österreich
und Slowenien geschlossene Kulturabkommen von seiten Sloweniens noch
immer nicht zur Gänze erfüllt wird. Das
Übereinkommen gleicht einem internationalen Vertrag, und Verträge müssen
eingehalten werden. Pacta sunt servanda!
Einfach DANKE
Von vielen Sorgen schon gebückt –
an unserer Wiege
sahest du bedrückt
auf uns hernieder.
Wenn wir durch Krankheit
im Bette mußten bleiben,
standest du ohne Ruh und Rast
neben uns beiden.
Drum wollen wir an diesem Tag
dir danken und dran denken
und immer, was auch kommen
mag,
dir unsere Liebe schenken.
(Herzhaft einfache, ungelenke
Verse eines Gottscheer Kindes
zum Muttertag in
den späten vierziger Jahren)
Mai 2005
GOTTSCHEER ZEITUNG
Seite 3
Blick nach Gottschee
LH Haider bei unseren Altsiedlern
Engere Kultur- und Wirtschaftskontakte
Der erste Besuch von Landeshauptmann Dr. Jörg Haider beim Gottscheer
Altsiedlerverein in Krapflern am 24. April stieß auf großes Interesse der slowenischen Medien. Haider trat in einem Interview für die Förderung aller europäischen Minderheiten ein. Zwischen Obmann August Gril und dem Landeshauptmann wurde eine engere kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit beschlossen. U. a. wird ein Interreg-Projekt zum Bau einer Wasserleitung in der Moschnitze angestrebt.
Zum Empfang des Landeshauptmannes wurde neben der slowenischen
Fahne und der Europafahne auch die
Kärntner Fahne im Hof des Kulturzentrums gehißt. Dr. Haider war von Österreichs Botschafter in Laibach, Dr. Valentin Inzko, an der Grenze abgeholt
und nach Krapflern begleitet worden.
Zur Begrüßung reichte ein Trachtenpärchen den Gästen Salz und Brot. DI
August Gril sprach herzliche Grußworte, und dann wurde der Landeshauptmann von den Journalisten dreier
Fernsehstationen aus Slowenien und
Vertretern von Zeitungen, darunter des
„Delo“, zu Interviews entführt. Die
Kernfragen zielten auf die Förderungen
der deutschen Minderheiten, vor allem
der Gottscheer, in Slowenien ab. Haider
betonte in seiner Antwort, daß die Gottscheer ihre eigenen kulturellen Eigenheiten pflegen. „Alle europäischen Länder sollen sich mehr um ihre Minderheiten kümmern“, sagte Dr. Haider.
Sein Besuch gelte vor allem der Vertiefung wirtschaftlicher und kultureller
Kontakte. Das staatliche slowenische
Fernsehen hat bereits zu Mittag über
Haiders Besuch in durchaus wohlwollender Form berichtet.
der Zusammenarbeit zwischen dem
Land Kärnten und dem Gottscheerland
beschritten. Er zeigte sich dankbar für
das große Verständnis, das die Altsiedler bei Botschafter Dr. Valentin Inzko
fänden, und unterstrich auch die guten
Kontakte zur slowenischen Minderheit
in Kärnten, aber auch zu Südtirol, zu
Deutschland und zu Österreich. Mit
dem Beitritt Sloweniens zur EU habe
eine neue Ära begonnen. Nachdrücklich
warb August Gril um wirtschaftliche
Unterstützung, denn nur dadurch könne
die Jugend im Tal gehalten werden.
Dringend notwendig sei der Bau einer
Wasserleitung. Gern würden die Altsiedler auch mit den Kärntner Ackerbauschulen kooperieren. Er wies noch
auf die Verbindung der Imker beiderseits der Grenze hin und meinte zu Haider: „Du kennst den Honig ja schon.“
Im Namen der Arbeitsgemeinschaft
der Gottscheer Gemeinschaft, die zwölf
Vereine in aller Welt umfaßt, dankte deren Vorsitzender Dr. Viktor Michitsch
für den Besuch des Landeshauptmannes
und die Unterstützung der deutschen
Minderheit in Slowenien, die ums Überleben kämpft. In Botschafter Dr. Inzko
hätten die Gottscheer einen verständnisvollen Förderer gefunden.
Auf die Jugendgruppe hinweisend
meinte Dr. Michitsch, daß die Buben
und Mädchen die Lieder mit Inbrunst
gesungen hätten, und würdigte die Sprache als Heimat. Die Gottscheer verbinde ihre Zeitung, die von Klagenfurt
in 18 Staaten der Welt verschickt werde.
Möge sich die letzte Strophe des Heimatliedes mit der Bitte um Erhaltung
des Friedens erfüllen, schloß Dr. Michitsch.
Grüße auf gottscheerisch entbot
Heinrich Dralka, der sich mit Ernest Samida um die Vorbereitung des Festes
großen Verdienst erworben hat.
Der Landeshauptmann dankte sichtlich beeindruckt für den freundlichen
Empfang und der Jugendgruppe für den
gesanglichen Willkommensgruß. Er
griff das schon bei den Interviews angeschnittene Minderheitenproblem wieder auf und betonte, daß Volksgruppen
um der Vielfalt Europas Willen erhalten
werden sollten. Wichtig sei, daß es Jugend gebe, die die Sprache pflegt. Der
(Fortsetzung auf Seite 4)
Ein Schluck Met zur Begrüßung: DI
August Gril, Dr. Viktor Michitsch
und LH Dr. Jörg Haider ließen es sich
schmecken.
Dachbodenausbau nicht nur das Land
Kärnten, sondern auch Dr. Peter Mussi,
Rechtswanwalt in Klagenfurt, mit einer
Privatsammlung beigetragen.
Inzwischen hatte Kostja Fink bei offenem Feuer eine köstliche Polentaspeise zubereitet und bot sie Dr. Haider und seiner Begleitung als kleine
Stärkung an. Er heimste für seine Kochkünste Anerkennung ein. Indessen hatten sich Dorfbewohner zu einem kleinen Festakt im Saal des Kulturzentrums
eingefunden. Die Jugendgruppe unter
Leitung von Uschi Kop entbot gekonnt
Gottscheer Lieder als Willkommensgruß. Es wurde auch ein kleines Tanzspiel aufgeführt, das für Heiterkeit
sorgte.
Obmann DI August Gril begrüßte den
Landeshauptmann
als
bewährten
Freund der Altsiedler, die jahrelang auf
seinen Besuch gewartet hätten. Mit heutigem Tag wird eine weitere Etappe in
Die Jugendgruppe empfing die Gäste mit Weisen in Gottscheer Mundart –
rechts außen Uschi Kop, die Leiterin der Jugendgruppe.
Landeshauptmann Dr. Haider beim
Durchschneiden des Bandes zur
Eröffnung der neuen Museumsabteilung im Kulturzentrums.
Am Stiegenaufgang zum Dachausbau
des Hofgebäudes durchschnitt LH Dr.
Haider zur Eröffnung ein Band und besichtigte dann mit großem Interesse die
im Dachgeschoß ausgestellten Modelle
von zwei Dutzend nicht mehr bestehenden Kirchen und das mit viel Liebe modellierte Dorf Sporeben. Sein künstlerischer Gestalter, Anton Prelesnik,
machte sich zum Führer durch das Dorf.
Die Kirchenmodelle, u. a. von Friedensberg, Morobitz, Mösel, Rieg,
Warmberg, hat Anton Trocha geschaffen. Er war voll des Lobes und nahm gemeinsam mit August Gril die Enthüllung eines Gedenkbalkens mit der Aufschrift „Der Dachbodenausbau wurde
vom Land Kärnten unter Landeshauptmann Dr. Jörg Haider gefördert“ vor.
Haider regte an, zumindest einige Modelle der Ausstellung bei der Brauchtumsmesse in Klagenfurt zu zeigen.
Die Siedlungsgeschichte des Gottscheerlandes erläuterte sehr eindrucksvoll Prof. Doris Debenjak. Als sie darauf hinwies, daß die Gottscheer nicht
nur aus Oberkärnten, sondern auch aus
Osttirol zugewandert seien, meinte Haider launig, „die haben auch so viele Kirchen wie ihr“. Im übrigen hat zum
Es wurde ein großartiger Tag für alle: Dr. Viktor Michitsch, DI August Gril, Dr. Valentin Inzko, LH Dr. Jörg
Haider, verdeckt Heinz Stritzl, Veronika Haring und
Heinrich Dralka.
Der Dachboden des Museums im Kulturhaus wurde mit
den Mitteln des Landes Kärnten ausgebaut, wovon sich
der österreichische Botschafter und der Landeshauptmann persönlich überzeugen konnten.
Seite 4
GOTTSCHEER ZEITUNG
(Fortsetzung von Seite 3)
Landeshauptmann versprach bei der
Verwirklichung von Kultur- und Wirtschaftsprojekten intensiv zu helfen. Die
Wasserleitung könnte ein EU-Projekt
werden, wie das Beispiel von Czernowitz in der Bukowina zeige. Das Bärental bezeichnete er als Reservat für Bienen. Haider will auch die Imkerkontakte
unterstützen. „Die Bienen sind ein Symbol für die Gottscheer. Beide sind gleich
fleißig.“ Haider überreichte dann DI
Gril und der Obfrau des Vereins
deutschsprachiger Frauen in Marburg
„Brücke“, Veronika Haring, Briefe mit
den so notwendigen Geldgeschenken.
Mit Hilfe des Landes Kärnten sowie der
Steiermark und des Alpenländischen
Kulturverbandes kann Veronika Haring
Dr. Haider besichtigt mit Prof. Doris
Debenjak einige Ausstellungsstücke
von Foto Trocha.
ein Kulturheim schaffen, zu dessen
Eröffnung im Spätherbst sie Dr. Haider
einlud.
Als Dank für seine stete Hilfe überreichte DI Gril dem Landeshauptmann
ein von Irena Kapsch geschaffenes
Gemälde des Kulturzentrums. Haider
schloß seine Rede ebenfalls mit dem
Wunsch, daß die dritte Strophe der
Gottscheer Hymne in Erfüllung gehen
möge, und nannte Europa ein großes
Friedensprojekt. Dr. Haider besichtigte
dann noch das Kulturhaus mit dem kleinen, aber vielfältigen Museum. Er trug
sich mit folgenden Zeilen in das Gästebuch ein: „Herzlichen Dank für den
freundlichen Empfang, der unsere
Freundschaft vertiefen wird. In Verbundenheit Euer Jörg Haider.“
Trotz fortgeschrittener Zeit fuhr der
Landeshauptmann noch in den Hornwald, um an der Hinrichtungsstätte vieler Gottscheer Kerzen zu entzünden.
Dr. Michitsch sprach Worte des Gedenkens und ein Gebet. Letzte Besuchsstätte im Gottscheerland war das im
Entstehen befindliche Imkerzentrum
Steinwand. Das untergegangene Dorf
hat Anton Prelesnik als Modell wiedererstehen lassen. Haider bezeichnete das
Gesehene in der Gottschee, vor allem
aber den Hornwald, als faszinierend.
Neuerdings betonte er, daß beide Regionen durch die wirtschaftliche Zusammenarbeit gewinnen könnten. Dankesworte galten Prof. Doris Debenjak
als wie immer glänzende Dolmetscherin und Botschafter Dr. Valentin Inzko.
Er verband dies mit dem Hinweis, daß
er, Haider, und Inzko in der gleichen
Kärntner Gemeinde beheimatet seien.
Der Landeshauptmann verabschiedete
sich mit der Versicherung, daß es bald
wieder bei einem anderen Anlaß zu einem Zusammentreffen kommen werde.
Heinz Stritzl
Mai 2005
Interessiert läßt sich der Kärntner Landeshauptmann das „Dorf Sporeben“,
das von Anton Prelesnik naturgetreu nachgebaut wurde, erklären.
Presseberichte
Prof. Doris Debenjak hat für uns gleich nach dem Besuch des Kärntner Landeshauptmannes Haider im Gottscheer Kulturzentrum Auszüge aus Presseberichten der slowenischen Medien übersetzt, wobei sie hinwies, daß die Zeitschrift DNEVNIK nichts berichtet hat, während DOLENJSKI LIST erst am
29. April erschien; zu diesem Zeitpunkt war jedoch diese Ausgabe bereits im
Druck. Berichte wurden auch in den Abendnachrichten der Fernsehanstalten
RTV Slovenija 1, POP-TV und im ORF-Kärnten, gebracht.
DELO, 25. April 2005
Jörg Haider in Slowenien
Minderheiten überall im Nachteil?
Der Kärntner Landeshauptmann ist
während seines Besuches bei den Gottscheern in Krapflern für mehr Aufmerksamkeit der Republik Slowenien gegenüber ihren Minderheiten eingetreten.
Krapflern. – Der Kärntner Landeshauptmann, begleitet vom österreichischen Botschafter in Slowenien Dr. Valentin Inzko, hat gestern im Gottscheer
Kulturzentrum in Krapflern zusätzliche
Museumsräume eröffnet. In diesen
Räumen gibt es 40 Modelle des Bauund Sakralerbes von Gottscheer Dörfern, angefertigt von Tone Troha aus Vinica. Laut dem Obmann des Gottscheer
Altsiedlervereins August Gril würde
man sie mit der Zeit gerne auch in Europa zeigen.
Der Gottscheer Altsiedlerverein
wurde 1992 gegründet und vereint Gottscheer aus dem ehemaligen Bezirk
Novo mesto, die im Jahre 1941 nicht
umgesiedelt sind, und ihre Nachkommen. Vor Jahren haben sie in Krapflern
ein Kulturzentrum eingerichtet, in dem
es auch ein kleineres Museum gibt. Bei
der Einrichtung des Zentrums und ihren
Aktivitäten genießen sie die Unterstützung von Deutschland, Österreich und
von den Ländern Südtirol und Kärnten,
von denen der Verein jährlich etwa
€ 40.000,– erhält. Mit der Unterstützung der slowenischen Seite ist man im
Verein viel weniger zufrieden. In diesem Jahr gab es vom Staat € 833,–,
während das Buch „Iskalci grala“, das
laut Gril für die Gottscheer eine Beleidigung ist, vom Staat mitfinanziert
wurde.
Der Kärntner Landeshauptmann Haider, der gerade wegen der Förderung für
die Gottscheer nach Krapflern gekommen ist, wies darauf hin, daß alle Minderheiten in Europa, zu denen seiner
Meinung nach auch die Gottscheer
zählen, eine Bereicherung von Europa
und eine Brücke der Vielfalt und für
eine breitere europäische Zusammenarbeit darstellen. Auf die ausdrückliche
Frage antwortete er, daß alle Staaten,
nicht nur Slowenien, mehr für ihre Minderheiten tun müssten.
Der Obmann des Gottscheer Altsiedlervereins DI August Gril sagte dabei,
daß sich die Altsiedler in erster Linie
wünschen, daß die politische und negative Behandlung in Slowenien aufhören
möge. „Mit guten Beziehungen mit einzelnen Teilen von Europa möchten wir
zur intensiveren wirtschaftlichen Zusammenarbeit und dem Zutritt Sloweniens zu europäischen Strukturfonds beitragen“, sagte Gril. Besondere Aufmerksamkeit soll den Aktivitäten für die
Erhaltung und Entwicklung der Biene
Carnica gelten, wovon Anfang Mai in
einem Seminar im Imkereizentrum in
Steinwand die Rede sein soll.
Zdenka Lindič-Dragaš
Dolenjske Toplice, 24. April 2005,
STA/M.D.
Auf die Einladung des Gottscheer
Altsiedlervereins hat der Kärntner
Landeshauptmann Slowenien besucht. In Krapflern in Unterkrain
eröffnete er eine Museumsabteilung.
Die Minderheiten in Europa müssen
wir unterstützen, ihnen mehr Rechte sichern und ihre Vielfalt erhalten, teilte
der Kärntner Landeshauptmann mit.
Kleine Staaten, wie Slowenien und
Österreich es sind, müßten dabei zusammenarbeiten, hat er noch gesagt.
Der Kärntner Landeshauptmann Jörg
Haider hat die Museumsabteilung im
Gottscheer Kulturzentrum in Krapflern
bei Dolenjske Toplice feierlich eröffnet.
Vor der Eröffnung hat er in einer Presseerklärung gesagt, daß auch die Gottscheer in Slowenien eine eigenartige
Der Kärntner Landeshauptmann ließ es sich nicht nehmen, zum Abschluß seines Gottscheebesuches dem Hornwald einen Besuch abzustatten,um der dort
umgekommenen Opfer zu gedenken (von links Dr. Viktor Michitsch, Heinz
Stritzl, Dr. Valentin Inzko und Dr. Jörg Haider).
Alle Fotos: Otto Tripp
Minderheit sind, die eine Bedeutung im
Rahmen der breiteren europäischen Zusammenarbeit und der Vielfalt darstellt.
In erster Linie würde eine solche offiziell akzeptierte Tatsache nach dem EUBeitritt von Slowenien auch eine große
Bereicherung für unseren Staat darstellen.
Wie Haider hinzugefügt hat, hat er an
der Eröffnung der Museumsabteilung
schon allein wegen der Tatsache teilgenommen, daß Österreich den Ausbau
des dortigen Zentrums immer finanziell
unterstützt hat. Übrigens müßten alle
europäischen Staaten mehr für die eigenen Minderheiten tun.
Die Gottscheer versichern, daß sie
aufrechte und loyale Bürger sind, welche ihre Verbindung mit österreichischen und süddeutschen Ländern zugunsten von Slowenien nutzen möchten. Doch hilft ihnen der Staat dabei
nicht gerade immer.
Der Obmann des Gottscheer Altsiedlervereines August Gril hat dabei den
Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß
man in Slowenien aufhören sollte, sie
politisch negativ zu behandeln. Anstelle
dieser Behandlung wünschen sie sich
eine intensivere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Wie er betont hat, möchten
sie mit ihren wirtschaftlichen Verbindungen in der EU mehr für den slowenischen Raum und seine künftige Entwicklung tun. Deshalb stellt der Besuch
von Dr. Haider seiner Meinung nach eigentlich eine Brücke in die EU und zu
ihren Strukturfinanzfonds dar.
Gril führte aus, daß sich die Altsiedler die Erfüllung des Kulturabkommens
wünschen. Dabei fügte er jedoch hinzu,
daß sie sowohl von der früheren als auch
von der jetzigen Regierung keine Unterstützung genießen, denn in diesem
Jahr gab es von Slowenien ca. € 800,–.
Auf anderer Seite hat der Staat das Buch
„Iskalci grala“ mitfinanziert, das für die
Gottscheer eine Beleidigung ist. Dagegen erhält laut Gril der Verein von
Deutschland und Österreich jährlich
etwa € 40.000,–.
Auch auf der Internetseite der Kärntner Landesregierung wird auf den
Besuch Haiders in Gottschee hingewiesen.
Unter anderem heißt es darin:
„Dem Gottscheer Altsiedlerverein
stattete gestern, Sonntag, Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider im südslowenischen Ort Občiče (Krapflern) einen
Besuch ab. Er nahm an der Eröffnung
einer Museumsabteilung im Kulturhaus
teil und sprach mit den Vertretern der
deutschsprachigen Minderheit über bilaterale Projekte in den Bereichen
Agrarschulung und Imkerei. An die EU
stellte er die Forderung, mehr für nationale Minderheiten zu tun.
Der Landeshauptmann strich die enge
und langjährige Freundschaft zwischen
Kärnten und den Gottscheern hervor.
Nach dem EU-Beitritt Sloweniens
müßte die Minderheit als Bereicherung
für das Land empfunden werden,
meinte er und appellierte an die EU, alle
Minderheiten Europas stärker zu unterstützen. Die finanzielle Unterstützung
des Landes Kärnten für die Gottscheer
überreichte Haider persönlich an deren
Vertreter. Die Mittel sollen u. a. für den
Betrieb des Kulturzentrums und der Bibliothek sowie für Sprachkurse und Aktivitäten der Jugendgruppe verwendet
werden. Zudem sprach der Landeshauptmann mit dem Altsiedlerverein
über eine mögliche Ausstellung zur
Gottscheer Kultur im Zuge der Brauchtumsmesse in Klagenfurt. Haider suchte
außerdem eine Gedenkstätte im Hornwald auf und gedachte der nach dem
Zweiten Weltkrieg von Partisanen ermordeten Gottscheer.
Seit 1998 besitzt der Verein das Gottscheer Kulturzentrum, das mit finanzieller Unterstützung des Landes Kärnten
errichtet wurde. Im Kulturzentrum finden u. a. der Deutschunterricht und der
Unterricht in der Gottscheer Mundart
statt.“
Mai 2005
GOTTSCHEER ZEITUNG
Seite 5
„Gottscheertum wird nicht untergehen!“
Dr. Viktor Michitsch bei der Jahreshauptversammlung wiedergewählt
Die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt ist eine festgefügte Gemeinschaft. Sie wird weitere zwei Jahre von Dr. Viktor Michitsch geführt werden.
Seine Wiederwahl zum Vorsitzenden bei der Jahreshauptversammlung am
9. April auf Schloß Krastowitz erfolgte ohne Gegenstimme und wurde mit herzlichem Beifall bedacht.
Nach dem Begrüßungslied der Singund Trachtengruppe unter Erwin Michitsch begrüßte Dr. Viktor Michitsch
mehrere Ehrengäste, an der Spitze Bundesrat Bgm. Ing. Siegfried Kampl aus
Gurk, der auch die Grüße des Kärntner
Landeshauptmannes Dr. Jörg Haider
überbrachte; LAbg. Robert Lutschounig in Vertretung von LR Dr. Josef Martinz; Stadtrat Dr. Dieter Jandl, der in
Vertretung des Bürgermeisters und als
„Altgottscheer“ gekommen war. Ferner
den stellvertretenden Obmann des
Kärntner Abwehrkämpferbundes, HansPeter Traar, die Vorsitzende des VLÖ
und Obfrau der Sudetendeutschen
Gerda Dreier sowie Dr. Heimo Schinnerl, dem zur Wahl als Obmann der
Kärntner Landsmannschaft gratuliert
wurde. Die KLM ist bekanntlich mit der
Gottscheer Landsmannschaft partnerschaftlich verbunden. Zahlreiche Grußbotschaften waren eingetroffen, u. a.
von Landtagspräsident DI Jörg Freunschlag; LR Gerhard Dörfler; Altbürgermeister Leopold Guggenberger; NRAbg. Mag. Elisabeth Scheucher; Mag.
Udo Puschnig, Kärntner Landesregierung; Ehrenpräsident und Ehrenringträger Ernst Eppich, New York; Präsident
Norbert Lackner, Toronto; Erwin und
Erika Meditz, Vorsitzender und Geschäftsführerin der GLM Deutschland;
Maria Schager, Vorsitzende der LG
Nord-West; Max Jaklitsch, Ehrenvorsitzender GLM Deutschland; DI Karl Hönigmann, Vorsitzender der GLM Wien;
Dr. Gabriela Stieber, Vorsitzende der
GLM Graz; DI August Gril, Obmann
Gottscheer Altsiedlerverein Pöllandl;
Erik Krisch, Obmann Peter-Kosler-Verein, Laibach; Ehrenringträger OSR
Ludwig Kren und Gattin Rosi, Graz;
Ehrenringträgerin Dr. Maria LacknerKundegraber, Richard Lackner, Graz;
Sophia Stalzer-Wyant, GHGA Minnesota; Karl Ruppe, Gasthaus Sonne, Bad
Aussee; Erna Nettek, Klagenfurt.
Tief bewegt nahm der Vorsitzende die
Totenehrung vor und gedachte stellvertretend für alle besonders des verstorbenen Schuldirektors i. R. Wilhelm Krauland und des langjährigen Vorstandsmitglieds und Fahnenträgers Josef
Tanke. Mit ihnen seien zwei aufrechte
Gottscheer aus dieser Welt geschieden,
doch ihre Saat werde aufgehen.
Seine Teilnahme sei mehr als Verpflichtung, sagte Siegfried Kampl in
seinem Grußwort und bedauerte, daß
seine Bemühungen, freundschaftliche
rung erwartet. Gurks Bürgermeister
dankte den Gottscheern für die Treue zu
Kärnten als ihre neue Heimat.
Nachdrücklich trat LAbg. Robert
Lutschounig, der die Grüße des ÖVPLandesrates Dr. Josef Martinz überbrachte, dafür ein, daß die Politik das
Volkstum der Vertriebenen mittragen
solle. Versäumnisse habe es bei den EUBeitrittsverhandlungen mit Prag und
Laibach gegeben.
Es erfülle ihn immer wieder mit
Stolz, meinte StR. Dr. Dieter Jandl,
wenn er davon höre, daß Klagenfurt die
geheime Hauptstadt der Gottscheer sei.
Umso unverständlicher sei es, daß Gottschee in 25 Lexika, die er durchgearbeitet habe, nicht vorkomme. Jandl regte
einen Arbeitskreis an, um allen Institutionen Gottschee ins Bewußtsein zu rufen.
Hans Peter Traar vom KAB hob die
guten Kontakte mit den Gottscheern sowohl in Kärnten als auch in Slowenien
Die Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt
mit Erwin Michitsch im Vordergrund (von links): Otto Tripp, verdeckt Johann
Rom und Erna Vorwalder, Hermine Hartlieb-Parthe, Maria Michitsch,
Monika Barac-Parthe, Helene Schrott-Parthe, Heinz Schrott, Hildegard
Nowak-Plut, Johann Widmer und Emma Jantschgi.
Das neue, leicht veränderte Führungsteam: Vorsitzender Dr. Viktor Michitsch
(Bild Mitte) mit seinem Stellvertreter RR Werner Krauland (rechts) und seinem Geschäftsführer Otto Tripp (links).
hervor. Mit den Gottscheern halte der
Abwehrkämpferbund
an
seinen
Grundsätzen der Heimat- und Volkstreue fest. Kritik übte er daran, daß die
Gottscheer in Slowenien noch immer
nicht als Volksgruppe anerkannt seien.
Das Kulturabkommen sei bisher nicht
in die Tat umgesetzt worden. Traar trat
dafür ein, die Frage der Deutschen in
Slowenien im Europaparlament zu thematisieren.
Als gemeinsames Ziel der Kärntner
Landsmannschaft und der Gottscheer
nannte der neue KLM-Obmann Dr.
Heimo Schinnerl die Bewahrung der
kulturellen Identität. Die Partnerschaft,
die von Schinnerls Vorgänger, Konsul
Prof. Ing. Sepp Prugger, initiiert wurde
und seit 1987 bestehe, habe reiche
Früchte gebracht.
schaft und zum Kärntner Abwehrkämpferbund, und glücklich seien sie über
Krastowitz als Heimstätte für ihre jährlichen Veranstaltungen.
Dr. Michitsch ließ dann in einem
Rückblick das Vereinsjahr passieren,
das mit dem 100-Jahr-Jubiläum unserer
Zeitung einen seiner Höhepunkte hatte.
Dr. Michitsch präsentierte bei einem
Minderheitenseminar im Europahaus in
Neumarkt in der Steiermark die Gottschee. Unsere Sing- und Trachtengruppe nahm am Landestrachtentreffen
in Bleiburg teil. Andererseits konnte der
Tanz- und Spielkreis aus Cleveland begrüßt werden. Gemeinsam traten sie bei
der Kulturwoche mit der Volkstanzgruppe Klagenfurt-Wörthersee auf und
heimsten großen Beifall ein. Als Besucher konnten ins Gottscheerland u. a.
NR-Abg. Mag. Elisabeth Scheucher mit
einer Abordnung des Kärntner Hilfswerkes und Bgm. Siegfried Kampl mit
seinen Gemeindevertretern begleitet
werden. Mit etwa 200 Gailtaler Pensionisten fuhr auch der BezirkshauptmannStellvertreter von Hermagor, Dr. Verderber, nach Gottschee.
Eine kleine Kärntner Delegation
nahm am 5. Jänner an der Überreichung
des Silbernen Ehrenzeichens der Republik Österreich an den Obmann des Altsiedlervereins, DI August Gril, in der
Residenz des österreichischen Botschafters in Laibach teil. Es war die
letzte Amtshandlung des nach Budapest
gewechselten Botschafters Dr. Ferdinand Mayrhofer-Grünbühel. Hoffnungen setzt Dr. Michtisch in den neuen
Botschafter Dr. Valentin Inzko, der als
Kärntner Slowene Verständnis für die
deutsche Minderheit in Slowenien haben sollte.
Die Landsmannschaft begrüßte es mit
großer Freude, daß der Sohn unseres
Geschäftsführers Otto Tripp, Dr. Harald
Tripp, zum Militärpfarrer in der Bundeshauptstadt Wien bestellt wurde. Die
Wallfahrt bei der Kulturwoche wird
vom Miltärbischof Mag. Christian Werner angeführt werden.
In seinem Ausblick wies Dr. Michitsch auf die Gottscheer Treffen am 5.
Juni in New York und vom 24. bis 26.
Juni in Bad Aussee, weiter auf die 40.
Gottscheer Kulturwoche vom 1. bis 7.
August in Klagenfurt und auf das große
nordamerikanische Gottscheer Treffen
vom 3. bis 5. September in Toronto hin.
(Fortsetzung auf Seite 6)
Heimat nicht aufgeben
Dr. Viktor Michitsch dankte Martha
Tiefenbacher-Stalzer für ihre Arbeit
im Verein und für das Heimatblatt
mit einem schönen Blumenstrauß.
Beziehungen zur Stadt Gottschee aufzubauen, bisher leider ohne Echo geblieben seien. Anläßich des Jubiläumsjahres wird am 25. September in Gurk
eine Großveranstaltung der Vertriebenenverbände durchgeführt. Kampl kündigte eine Resolution an, die sich mit
den offenen Problemen wie BeneschDekrete und AVNOJ-Beschlüsse befassen wird. Zu dem Treffen in Gurk werden Bundespräsident Dr. Heinz Fischer,
der die Festrede halten wird, und Mitglieder der Bundes- und Landesregie-
„Wir haben die Heimat nicht verloren, wir wurden vertrieben,“ sagte die
Obfrau der Sudetendeutschen, Gerda
Dreier, die Bgm. Kampl nochmals für
die Schaffung des „Hauses der Heimat“
in Gurk dankte. Sie unterstrich die gute
Zusammenarbeit mit den Gottscheern,
haben doch die Sudetendeutschen das
gleiche Schicksal wie die Gottscheer erlitten. Sie überbrachte auch die Grüße
der VLÖ Kärnten.
In Anknüpfung an seine Vorrednerin
sagte Viktor Michitsch bekräftigend,
daß man Heimat nur verliere, wenn man
sie aufgebe. „Die Gottscheer geben den
Anspruch auf Heimat nicht auf, wir sind
stolz auf unsere Sprache und unsere
Lieder, denn sie vermitteln Heimatgefühl.“ Die Gottscheer hätten ihre Heimat nur verlassen müssen, weil sie eben
deutsche Gottscheer waren. Was folgte,
sei ein Völkermord gewesen. Dankbar
seien die Gottscheer für die guten Beziehungen zur Kärntner Landsmann-
Die Festgäste verfolgen die Ausführungen von Dr. Viktor Michitsch (von links
nach rechts): BR Bürgermeister Ing. Siegfried Kampl; Gerda Dreier, Vorsitzende der VLÖ Kärnten, und Gatte Dr. Albert Dreier; Stadtrat Dr. Dieter
Jandl; LAbg. Robert Lutschounig; Dr. Heimo Schinnerl, Obmann der Kärntner Landsmannschaft, und vorne Hans-Peter Traar, Obmann-Stellvertreter
des Kärntner Abwehrkämpferbundes.
Seite 6
(Fortsetzung von Seite 5)
Der Vorsitzende dankte allen, die mitgeholfen haben, ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zu bewältigen.
Das Hauptverdienst komme Martha
Tiefenbacher zu, der ein Blumenstrauß
als Dank überreicht wurde. Martha Tiefenbacher erstattete auch den Kassenbericht von Johann Rom, dem für seine
Arbeit im vergangenen Jahr gedankt
wurde. Er wies zwar einen geringen Abgang auf, konnte aber durch Rücklagen
wettgemacht werden. Als Rechnungsprüfer stellte Frank Mausser die Korrektheit der Kassenführung fest und
stellte den Antrag auf Entlastung von
Kassier und Vorstand. Die Entlastung
erfolgte einstimmig.
Einstimmige Neuwahl
Die folgende Neuwahl mit einer
Funktionsdauer von zwei Jahren wurde
vom Vorsitzenden-Stellvertreter RR
Werner Krauland geleitet. Es lag ein
einziger Wahlvorschlag vor.
Nach Verlesen der vorgeschlagenen
Haupt-Funktionäre wurden diese einstimmig in den Vorstand gewählt.
Dr. Viktor Michitsch, Vorsitzender;
RR Werner Krauland, VorsitzenderStellvertreter; Otto Tripp, Geschäftsführer; Martha Tiefenbacher, Schriftführer; Erika Glantschnig, SchriftführerStellvertreter; Johann Rom, Kassier,
und Sigrid Tripp, Kassier-Stellvertreter.
Weiters wurden in den Vorstand gewählt: HR Dr. Herbert Krauland, OStR.
Prof. Horst Krauland, Heinz Stritzl, Erwin Michitsch, Hermann Petschauer,
Frank Mausser, Mag. Hermann Leustik,
Josef Petschauer, Helmut Plut, Helene
und Heinz Schrott, Viktor Stalzer, Franz
Weiss, Johann Widmer und Ing. Matthias Tschinkel.
Werner Krauland gratulierte Viktor
Michitsch zur Wiederwahl, der seinerseits versprach, alles zu tun, um das
Gottscheer Brauch- und Volkstum
hochzuhalten. In der Heimatsprache
dankte er für das Vertrauen, das ihm immer wieder entgegengebracht wird. Zu
Martha Tiefenbacher meinte er, daß sie
von ihrem Vater Viktor Stalzer, der dem
Verein langjährig als Geschäftsführer
zur Verfügung stand und schon bei der
GOTTSCHEER ZEITUNG
Gründung anwesend war, zu einer Gottscheerin, die sie durch und durch sei, erzogen wurde.
Geschäftsführer Otto Tripp dankte
dem Vorsitzenden für seine aufopfernde
Tätigkeit. Sie sei beispielgebend für
alle.
Neue Ehrenmitglieder
Ebenso einstimmig wie die Wahl
wurden die Anträge des Vorstandes für
vorzunehmende Ehrungen gutgeheißen.
Die Ehrenmitgliedschaft wird an Ted
Meditz, Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, Maria
Schager, Vorsitzende der Landesgruppe Nord-West, Herbert Bambitsch, Leiter der Sing- und Trachtengruppe Nord-West und Mitarbeiter der „Gottscheer Zeitung“ in
Deutschland, sowie an Martha Hutter, geb. Belay, ebenfalls Mitarbeiterin unserer Zeitung in New York, verliehen werden.
Wermutstropfen bei der Jahreshauptversammlung war die Mitteilung über
die unvermeidliche Erhöhung des Mitgliedsbeitrages für die Gottscheer
Landsmannschaft in Klagenfurt von
€ 8,– auf € 12,– ab 1. Jänner 2006. Dr.
Michitsch meinte jedoch zu den anwesenden Landsleuten, 1 € pro Monat
wäre für unsere Arbeit vertretbar.
Mit großer Genugtuung wurde die
von Bürgermeister Kampl und LAbg.
Lutschounig gegebene Zusage aufgenommen, sich für eine angemessene
Subvention für die Gottscheer Kulturwoche, die heuer zum 40. Mal durchgeführt wird, zu verwenden.
Mit dem Gottscheer Heimatlied und
einem Beisammensein im Freundeskreis schloß die Hauptversammlung.
Heinz Stritzl
„Vergiß der Mutter nicht“
Ob reiches Glück dir zugemessen,
ob kummervoll dein Schicksal ist;
der Mutter darfst du nie vergessen,
damit du nicht auf Gott vergißt!
Treu sollst im Herzen sie behalten,
wie es dir auch im Leben geht,
sie lehrte dich die Hände falten
und sprach dir vor dein erst Gebet.
(Oesterr. Festschrift des Muttertages)
Ein Blick in den Saal – vorne links Viktor Stalzer, ehemaliger Geschäftsführer
der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt.
Gedanken zum Muttertag
1872 trat die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Julia W. Howe mit der Forderung, daß amerikanischen Müttern ein offizieller Feiertag gebühre, an die
Öffentlichkeit.
Ihre Tochter, Ann Marie Reeves Jarvis, griff die Idee wieder auf und startete
am 9. Mai 1907, dem zweiten Todestag ihrer Mutter, einen Werbefeldzug für
die Einführung eines offiziellen Muttertages, der letztlich von Erfolg gekrönt
war, als Präsident Woodrow Wilson am 8. Mai 1914 den Muttertag für jeden
zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Ehrentag erklärte.
Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich der Muttertag auch auf dem europäischen Festland durch, zunächst in Österreich und Skandinavien, 1923 dann
auch in Deutschland.
Auch in Gottschee feierte man „Muttertag“. Im Gottscheer Kalender 1932
schrieb Hans Loser, damals Oberlehrer in Masern, in seinem Beitrag „Schule
und Haus“ über den Muttertag:
In neuerer Zeit wird in allen Kulturländern der zweite Sonntag des Monates Mai als Muttertag gefeiert. Diese
Einrichtung ist wirklich etwas Schönes
und Erhabenes.
Obwohl gute Kinder jeden Tag mit
dankerfülltem Herzen zur sorgenden
Mutter aufblicken beziehungsweise ihrer gedenken, so gibt besonders der eingeführte Muttertag einen außergewöhnlichen Anlaß dazu. Dieses Fest ruft jedem ins Gedächtnis, daß er eine Mutter
hat – oder eine Mutter gehabt hat. Es
mahnt auch jene, die etwas an der Mutter vernachlässigt haben, zurückzukehren und Abbitte zu leisten, sei es nun in
Form tränenfeuchter Augen oder in
Form von Briefen und Geschenken.
Lebt die Empfängerin nicht mehr, so tut
es auch ein frommes Gebet für ihre Seelenruhe.
Die Mutterliebe ist etwas Unergründliches, sie hört auch dort gegen das Kind
nicht auf, wo die Liebe anderer Mitmenschen längst erstorben ist. Bei der
Mutter gibt es noch immer eine Zuflucht, Versteh’n und Verzeih’n. Ihre
milden Worte spenden Trost und heilen
die Herzenswunden. Ja, die Mutterworte klingen einem gefühlvollen
Kinde stets im Gedächtnis, selbst nach
deren Ableben hallen sie noch im Ohre
fort.
Darum ist es eine heilige Pflicht eines
jeden Kindes, die Mutter zu lieben, ihr
Freude zu bereiten und ihrer besonders
im Alter nicht zu vergessen. Hier heißt
es Geduld haben mit ihren Gebrechen.
Sind ihre treuen Augen schwach, ihre
Füße zitternd geworden, so reiche ihr
den Arm zur Stütze, denn es kommt die
Stunde, in der du sie weinend beim letzten Gange begleiten mußt. Versagt das
Mutterohr, so sei nicht ungestüm. Alte
Leute sind bekanntlich neugierig und
hören gerne, was die jungen erzählen.
Stellt nun die Mutter wiederholt Fragen,
gib ihr gerne Antwort in sanfter Ruhe.
Kann sie dich nicht recht verstehen, erklär’ ihr alles mit frohem Mut, denn es
kommt einst die bittere Stunde, in der
dich ihr Mund nach nichts mehr fragen
wird.
Aus dem Vorangehenden lernen wir,
daß diese neueingeführte Schulfeier ein
förmliches Herzensbedürfnis für Kinder und Eltern ist, um ihre gegenseitigen
Gefühle offen zum Ausdruck zu bringen. Wie weihevoll und froh gestaltet
sich der Muttertag, wenn ihn Schule und
Haus gemeinsam feiern. Schon die Vorbereitungen auf denselben bringen etwas Eigenartiges mit sich. Mit welchem
Eifer lernen die Schüler die dazugehörigen Gedichte und Lieder. Wie blitzen
ihre Augen, wenn es gilt, gemeinsam
einmal mit der Mutter zur Schule zu
wandern, um ihre Kenntnisse zu zeigen.
Durch des Lehrers einleitende Worte
wird das Feuer der Mutter- und Kindesliebe noch mehr entfacht, und mit klopfendem Herzen erwartet jedes Kind den
feierlichen Augenblick, in dem es das
Podium besteigen darf, um seiner Mutter in Form eines Gedichtes offen den
Kindesdank zum Ausdruck zu bringen.
Wie hell und rein erklingen zum
Schlusse des Festes die jugendlichen
Stimmen, wenn sie das rührende Lied
ertönen lassen:
O, hast du noch ein Mütterchen, so
hab’ es lieb und halt’ es wert!
Und wenn dir hat der liebe Gott ein
schönes Erdenglück beschert:
[:Sag’s ihr, und du bist doppelt froh!
Kein Herz teilt deine Freude so.:]
Einige Mitglieder der Sing- und Trachtengruppe: Hermine und Michael Hartlieb, unser Kassier Johann Rom, Helene und Heinz Schrott, zwei neue Ausschußmitglieder, Erna Vorwalder, Maria Michitsch, und Erwin Michitsch.
Mai 2005
O, hast du noch ein Mütterchen, so
hab’ es lieb und halt’ es wert!
Und wenn auch alles dich betrog,
wenn wilder Schmerz dein Leben zehrt,
[:Glaubst du, daß nirgends Treue sei:
das Mutterherz bleibt ewig treu!:]
O, hast du noch ein Mütterchen, so
halt’ es wert und hab’ es lieb!
Und wenn des Schicksals rauhe Hand
dich weit durch alle Länder trieb,
[:Und fandest du nicht Rast noch
Ruh: ans Mutterherz nur flüchte du!:]
O, hast du noch ein Mütterchen, so
hab’ es lieb und halt’ es wert!
Und wenn es schon gestorben ist und
ruhet still in kühler Erd’,
[: Geh an ihr Grab und tröste dich und
denk’ sie lebt und siehet dich!:]
Noch mehr Reiz gewinnt die Feier
des Muttertages, wenn sich der Lehrer
der Mühe unterzieht, eine kleine Bühne
aufzustellen und auf ihr eine Kindervorstellung zur Aufführung zu bringen.
Jede Mutter wird doppelt froh, wenn
sie sieht, daß ihr Kind imstande ist, etwas Außergewöhnliches zu leisten.
Überdies wirken diese Vorstellungen
bildend auf die heranwachsende Jugend.
Je schöner sich der Muttertag gestaltet, desto fester und bleibender wird
die Erinnerung im Kinderherzen
bleiben. Selbst im späteren Lebensalter wird am zweiten Sonntage des
schönen Monates Mai ein dankbarer
Sohn oder eine ebensolche Tochter des
Mutterdankes nicht vergessen. Sie
werden sich erinnern, daß es eine Gewissenssache ist, den Eltern im Alter
beizustehen. Ja, selbst nach deren Tode
werden sie gern zum Grabeshügel
eilen, unter dem das gute Mutterherz
ruht und mit gesenktem Haupte in die
Dichterworte einstimmen: „Ihr irrt,
hier ruht die Tote nicht. Wie schlöss’
ein Raum, so eng und klein, die Liebe
einer Mutter ein!“
Drum, Eltern und Erzieher, fasset den
festen Entschluß, den sinnvollen Muttertag jedes Jahr gemeinsam mit der
hoffnungsvollen Schuljugend zu feiern,
denn für uns Gottscheer hat er einen
umso größeren Wert, da ein Großteil unserer Landeskinder in die weite Welt
zieht und leicht der Kindespflicht vergißt. Die Rückerinnerung an die schöne
Feier des Muttertages wird die Liebe
zur Mutter, zur Heimat und zum Vaterlande wieder entfachen.
Auszeichnung für
Dr. phil. Karin Kren
Im Rahmen einer Festveranstaltung
des Arbeitsmarktservice wurde Dr. Karin Kren als beste Nachwuchstrainerin
der Organisation ausgezeichnet. An der
Feier, die in der H.-List-Halle in Graz
stattfand, nahm der Vorstand dieses Beratungs- und Dienstleistungsbetriebes,
einer öffentlich-rechtlichen Organisation (kurz AMS), die Auszeichnung vor.
Dr. Kren, die in der AMS-Zweigstelle
Bludenz arbeitet, beschäftigt sich im
Rahmen ihrer Tätigkeit vorwiegend mit
dem Wiedereinstieg karenzierter Frauen ins Berufsleben. Sie kann eine ansehnliche Erfolgsbilanz vorweisen,
wird daher immer wieder als Referentin bei einschlägigen Veranstaltungen
eingeladen, nicht nur von der Landesregierung Vorarlberg, sondern auch darüber hinaus.
Karin Kren ist eine Tochter des aus
Mitterdorf stammenden Lm. OSR Ludwig Kren und dessen Ehefrau Rosalia,
die beide treue Mitglieder und willige
Mitarbeiter der Gottscheer Gemeinschaft sind.
Wir gratulieren und wünschen weiterhin Erfolg!
Mai 2005
GOTTSCHEER ZEITUNG
Seite 7
Große Auszeichnung
für Georg Kapsch
Erzbischof Ambrosič
ein Freund Kärntens
Der Generaldirektor der Fa. Kapsch AG, Mag. Georg Kapsch, wurde für seine
aktiven Bemühungen um die Erhaltung des Gottscheer Kulturerbes (Renovierung der Kapelle in Drandul) von der Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer
Landsmannschaften mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet.
Georg Kapsch ist ein Urenkel des Firmengründers Johann Kapsch, der aus
Drandul bei Tschermoschnitz) stammt. Die Unternehmensgeschichte der
Kapsch AG ist eine Geschichte des Wachstums und des Erfolges. Johann
Kapsch war überzeugter Europäer und heute ist Europa der Kernmarkt der
Kapsch-Gruppe. In den mittel- und osteuropäischen Ländern ist heute die
Kapsch AG durch Tochterunternehmen und Niederlassungen in weiteren Ländern und Kontinenten (Afrika, Asien, Australien) durch Beteiligungen und
Partner vertreten und hat sich eine gute Weltmarktposition aufgebaut.
In unserer März-Ausgabe haben wir
schon darauf hingewiesen, daß wir vom
Präsidenten der Gottscheer Relief Assoc. in Toronto, Norbert Lackner, die
Nachricht erhielten, daß beim nordamerikanischen Gottscheer Treffen der Erzbischof von Toronto, Kardinal DDr.
Alois Ambrosič, den Fest- und Dankgottesdienst am Sonntag, dem 4. September, für unsere Landsleute zelebrieren wird. Wir betrachten dies als Ehre
und Auszeichnung und bedanken uns
beim großen Kirchenfürsten herzlichst
dafür.
Erzbischof Kardinal Ambrosič kam
nach dem Krieg nach Kärnten. Er wurde
mit seiner Familie und anderen slowenischen Landsleuten als katholischer
Slowene vom damaligen Tito-Regime
ausgewiesen.
Er kam mit seiner Familie in Spittal/Drau unter. Dort besuchte er auch
das Gymnasium.
Nach der Matura studierte er in
Würzburg und Rom, wo er sich zwei
Am 24. März 2005 konnten die beiden Vorsitzenden der Gottscheer Landsmannschaft in Wien, DI Karl Hönigmann und DI Dr. Hans Jonke, das verliehene Ehrenzeichen übergeben. Mag.
Kapsch nahm die Ehrung mit Dank und
Freude an. Er brachte seine Bewunderung dafür zum Ausdruck, daß viele
Gottscheer, wie auch sein Urgroßvater
schon vor langer Zeit, mit ihrem Mut
zum Neuen, mit Fleiß, Ausdauer, Unternehmensgeist in fremder Umgebung
sehr erfolgreich tätig wurden und sich in
vielen Ländern seßhaft gemacht haben.
Er sei deshalb bereit, zur Wahrung des
Erbes der Gottscheer beizutragen, und
steht auch dem Gedanken einer elektronischen Archivierung von geschichtlichen Dokumenten, Literatur, Berichten
Fotos etc., wie sie mit der Gottscheer
Homepage in Angriff genommen
wurde, sehr positiv gegenüber.
Sein Urgroßvater, Johann Kapsch,
wurde am 1. März 1845 als Sohn von Jakob und Maria Kapsch (geb. Kramer) in
Drandul 10 (Schtaffonsch) geboren und
kam als 15jähriger zur Mechanikerlehre
nach Wien. 1892 gründete er eine feinmechanische Werkstätte in der Schottenfeldgasse 53. Bald spezialisierte er
die Tätigkeit auf die damals moderne
Telefonie- und Telegraphentechnik und
war später auch bei der Einführung von
Radio- und Fernsehtechnik vorne mit
dabei. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg hat Kapsch entscheidend zum raschen Aufbau des österreichischen Telefonnetzes beigetragen.
Heute ist die Aktivität mit den
Schwerpunkten auf Telekommunikation (GSM-Anlagen, UMTS-Technik
für Telefonanbieter) und Telematik
(Kapsch ist Lieferant für Hardware und
Software für die Autobahn-Mautsysteme in Österreich und anderen Ländern) auf Spitzentechnologie gebündelt.
Wir wünschen Mag. Georg Kapsch
auch weiterhin viel Erfolg und danken
ihm für sein Interesse für unser Gottscheerland.
Doktorate erwarb. Er wanderte später
nach Kanada aus, wo er zum Erzbischof
von Toronto und zum Kardinal ernannt
wurde. Anläßlich eines Besuches von
Oberkärntnern in Toronto lernte er auch
unser Ehrenmitglied DDr. Karl Anderwald kennen, der in seinem aktiven
Dienst als Landesamtsdirektor-Stellvertreter beim Amt der Kärntner Landesregierung auch die Belange der
deutschen Minderheit im Osten Europas betreute. Er hat bereits mehrfach
Gottschee besucht und sich für die
Gottscheer Belange sehr verdient gemacht. Dafür hat ihn die Gottscheer
Landsmannschaft in Klagenfurt zum
Ehrenmitglied ernannt.
DDr. Ambrosič ist sehr sprachenbegabt; er spricht fließend sieben Sprachen.
Das Kärntner Land liegt im sehr am
Herzen. Zuletzt besuchte er 1999 und
traf in Spittal/Drau und auch seinen
Freund DDr. Karl Anderwald.
Generaldirektor
Mag. Georg Kapsch,
Wien, erhält von DI
Karl
Hönigmann
und DI Dr. Hans
Jonke das Goldene
Gottscheer Ehrenzeichen. Im Bildhintergrund sieht man
einige Kapsch-Produkte aus früheren
Jahren.
DDr. Karl Anderwald mit Erzbischof DDr. Ambrosič aus Toronto bei seinem
letzten Besuch in Kärnten.
(Foto: Rie-Press, Spittal/Drau)
Ein Bild aus der Heimat
Leserbrief
Daß unser Heimatblatt auch NichtGottscheer interessiert, können wir oft
feststellen.
Diesmal freuen wir uns über einen
neuen Abonnenten aus Stuttgart.
Herr Hans-Joachim Herbel schreibt
uns u. a.:
Recht herzlichen Dank für die
schnelle Bearbeitung meiner Bestellung! Ich werde den Jahresbeitrag demnächst anweisen und freue mich schon
auf die monatliche Lieferung der „Gottscheer Zeitung“.
Gerne gebe ich Ihnen über meine Beziehung zur Sprachinsel Gottschee Auskunft. Ich habe keinerlei familiäre Verbindung zu Gottschee oder Gottscheern.
Als Jugendlicher – ich bin jetzt 38 Jahre
alt – habe ich bereits begonnen, mich für
die Ost- und Auslandsdeutschen zu interessieren. Vermutlich rührt das daher,
daß meine Mutter aus Schlesien
stammt.
Als Schüler habe ich öfter Frau Olga
Spreitzer, die aus Pöllandl stammte und
in Stuttgart wohnte, besucht und habe
von ihr viel über die Sprachinsel erfahren. Auch die Gottscheer Mundart
konnte ich so kennenlernen.
Als ich nun die Probeexemplare der
Zeitung erhielt, war ich tief beeindruckt
von dem Zusammengehörigkeitsgefühl
und von der Lebendigkeit der wohl
kleinsten Vertriebenengruppe überhaupt. In aller Welt halten die Gottscheer der Heimat die Treue und bleiben
untereinander in Verbindung, und trotz
der zahlenmäßigen kleinen Volksgruppe verfügen die Gottscheer über ein
reichhaltiges Kulturleben und beachtenswerte Kultureinrichtungen.
Leider kann ich mich aus beruflichen
Gründen zur Zeit nur als Bezieher einer
Zeitung oder durch eine Mitgliedschaft
in einem Verein einbringen, also nicht
aktiv mitarbeiten. Aber vielleicht kann
ich durch mein Abo mein Schärflein
dazu beitragen, daß die „Gottscheer
Zeitung“ noch lange ihre vielfältigen
Aufgaben wahrnehmen kann.
Für die Arbeit zum Wohle der Gottscheer wünsche ich Ihnen alles Gute!
Mit den besten Wünschen
Hans-Joachim Herbel
Im Bildarchiv der „Gottscheer Zeitung“ fand sich dieses Bild mit jungen Gottscheern in Tracht. Das Bild überließ uns vor Jahren Dr. Giselher Arko. Es zeigt
eine Gruppe von Jungbürgern vor der Friedhofskapelle des städtischen Friedhofs in Gottschee, der eingeebnet wurde. Es stammt aus dem Jahre 1940. Vielleicht kennt jemand die feschen Burschen von Gottschee, die die Gottscheer
Tracht mit Stolz trugen. Sie konnten noch nicht ahnen, daß sie nur ein Jahr
später ihre Heimat verlassen mußten.
Seite 8
GOTTSCHEER ZEITUNG
Mai 2005
Unsere Gemeinschaften in Übersee
Nordamerikanisches Gottscheer Treffen
in Toronto
3. bis 5. September 2005
Hotel Hilton, Toronto Airport
Die Übernachtung im Hotel Hilton,
Toronto Airport, kostet pro Nacht und
Einzelzimmer Can. $ 100,–. Das
Doppelzimmer, in dem bis zu vier
Personen übernachten können, kostet
ebenfalls Can. $ 100,– (Preis für verwandte Personen). Freies Parken und
Shuttle-Service zum Flughafen werden vom Hotel für die Teilnehmer des
Gottscheer Treffens angeboten.
Reservierungen müssen bis 19. August 2005 direkt an das Hotel unter
Bekanntgabe der Reservierungsnummer erfolgen: Telefon 001-905-677-
59. Volksfest in Vorbereitung
Der Winter war auch in den USA länger als sonst, alle sehnen sich nach dem
Frühling. Mit den ersten Frühlingstagen
kommt aber auch vermehrte Arbeit auf
den Vorstand der Gottscheer Relief
Assoc. in New York zu. Es gilt das
Volksfest auszurichten, das jeweils am
ersten Sonntag im Juni stattfindet.
Heuer findet es am 5. Juni 2005 – auf
dem Festgelände des Plattdeutschen
Parks in Franklin Square in New York –
statt.
Zwei Kapellen werden zum Tanz aufspielen, reichlich ist für Speis und Trank
gesorgt. Wie jedes Jahr, gibt es den vielbesuchten Ochsenstand, Krainerwürste
und Bratwürste nach heimischer Art
sind allseits beliebt.
Schon am Morgen des Tages zieht es
viele Landsleute zum duftenden Kaffeestand, wo heimische Strudel mit Apfel-, Kirschen- und Topfenfülle warten.
Nach dem feierlichen Einzug der
Fahnen kommt es zweimal zum Auftritt
der Ersten Gottscheer Tanzgruppe, und
Darbietungen der Gottscheer Chöre
gehören zum Höhepunkt des Unterhaltungsprogramms.
Im Mittelpunkt steht aber wieder die
Wahl der neuen Miß Gottschee 2005,
für die sich viele junge Damen angemeldet haben.
Auch für die Unterhaltung der Kinder
ist gesorgt. Sicher werden alle am Herzerlstand ein Lebkuchenherz erstehen.
Für die Erwachsenen gibt es wieder
den Bücherstand. Hier werden Videos
und Bücher über Gottschee zum Verkauf angeboten.
Für alle Landsleute und Freunde des
Volksfestes ist dieser 5. Juni ein Pflichttermin.
Die Mitglieder der verschiedenen
teilnehmenden Vereine werden ihr
Möglichstes für ein gutes Gelingen tun,
hoffentlich spielt auch der Wettergott
mit.
Auf Wiedersehen am Sonntag, dem 5.
Juni, beim 59. Gottscheer Volksfest in
New York!
Edeltraud Kneier, geb. Krauland
9900; Resevierungsnummer: 1-800567-9999.
Für den Eintritt zum Gottscheer
Treffen steht ein Gesamtpaket zur
Verfügung. Es beinhaltet den Eintritt,
das Abendessen am Samstag bzw. das
Mittagessen am Sonntag. Nur für
Samstag: Can. $ 60,–, für Samstag
und Sonntag: Can. $ 110,–.
Meldungen für Eintritte und Essen
an Robert Köstner, R. R. 2 Tottenham, Ontario L0G 1W0, Canada, Telefon 905-936-3469, Fax 905-9365403, E-Mail: [email protected].
Picknick in Toronto
Noch ist es erst Mai, aber Termine kann man sich nie früh genug notieren:
Das Picknick der Gottscheer Relief Assoc. in Toronto findet am 24. Juli 2005
im Gottscheer Park nördlich von Toronto statt. Seit der Veröffentlichung der
Aktivitäten des Vereines in unserer April-Ausgabe hat sich dieser Termin geändert. Vorerst sollte es bereits am 17. Juli stattfinden. Dieser Termin wurde um
eine Woche verschoben! Für die Messe, die um 11 Uhr stattfindet, konnte wieder ein deutscher Priester gewonnen werden. Nach einem vorzüglichen Mittagessen spielt am Nachmittag die Kapelle „The Up Beats“ zum Tanz auf.
Bringen Sie Ihre Verwandten und Freunde mit, und erleben Sie mit den Landsleuten aus Toronto und Umgebung einen unterhaltsamen Tag! Auf ein Wiedersehen beim Picknick am Sonntag, dem 24. Juli 2005, freuen sich die Veranstalter!
Neues aus Kitchener
Der Alpen-Klub in Kitchener, 464 Maple Avenue, Canada, veranstaltet am
Samstag, dem 18. Juni 2005, den allerersten
GOTTSCHEER HEIMATABEND
mit TANZ
unter dem Motto „Gottscheer Geschichte, Bräuche und Sitten“.
Alle sind herzlichst willkommen.
Weitere Informationen unter www.alpineclub.ca
Hans Kroisenbrunner
Vorsitzender des Gottscheer Heimatabend-Komitees
Termine
Einsendeschluß
für die nächste Folge
ist der 20. Mai 2005.
. . . in New York
Sonntag, 22. Mai 2005
Gottscheer Vereinigung 70th Anniversary Dinner
Alle Veranstaltungen finden im Gottscheer Klubhaus statt.
Informationen unter (718) 366-3030
...in Kitchener
Samstag, 14. Mai 2005
Abend im Alpenland mit der Tanzgruppe Alpine Dancers
Sonntag, 22. Mai 2005
Familientag und Picknick
Besuchen Sie die Website des
E.Ö.U.V. in Cleveland:
www.eouv.com
Tradition verpflichtet! Wie schon bei den letzten Volksfesten in New York wird
es auch heuer wieder eine Ochsenbräterei geben. Hier laden Joe König und
Tom Kropf (rechts) zum Verkosten ein.
Foto: Thomas F. Bencin
Einladung
Die Gottscheer Vereinigung von Groß-New York, Inc., und deren Präsident,
Robert J. Höfferle, laden alle Mitglieder, Landsleute und Freunde zu ihrem
70. Jubiläumsbankett
am Sonntag, dem 22. Mai 2005, herzlichst ein.
Beginn um 12 Uhr mit der Cocktail-Stunde im Gottscheer Klubhaus.
Für US-$ 60,– wird allen ein reichhaltiges Programm geboten, mit inbegriffen ist ein ausgezeichnetes Essen (Prime Rib, Schweinsbraten oder Lachs) sowie eine große Getränkeauswahl (Bier, Wein, Soda und auserwählte Schnäpse)
für fünf Stunden. Zum Tanz spielen „The Golden Keys“ aus Kanada.
Tischbestellungen und Reservierungen bei Hermann Ostermann (Tel.
718-381-0144).
Auf zahlreiches Kommen freut sich der Veranstalter.
Jahreshauptversammlung der GHGA
24. bis 25. Juni 2005
Marina del Rey Hotel in Marina del Rey, Kalifornien
Alles über unsere Gottscheer
in New York:
www.gottscheenewyork.org
Die Veranstaltung enthält folgendes Programm:
Freitag, 24. Juni: Hauptversammlung (Board Meeting), 8.30 a.m. bis 5.00 p.m.
Samstag, 25. Juni: Fortsetzung der Hauptversammlung ab 8.30 a.m. mit Vorträgen über die Gottscheer Geschichte, Präsentation der Vereinsarbeiten und Zukunftsperspektiven, Workshops.
Am Abend findet ein festliches Bankett mit Tanzunterhaltung statt.
Alles über den Ahnenforschungsverein in den USA:
www.gottschee.org
Die Mitglieder der GHGA unter ihrer Präsidentin Dr. Elizabeth Nick reisen aus
allen Teilen Amerikas zu diesem Treffen an. Die GHGA ist auch Mitglied der
Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften.
Mai 2005
GOTTSCHEER ZEITUNG
Seite 9
Steirische Landesausstellung 2005
Jahreshauptversammlung der
Gottscheer Landsmannschaft in Graz
Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Gottscheer Landsmannschaft in Graz wurde am Samstag, dem
2. April 2005, in den Büroräumen der
Landsmannschaft abgehalten. Die Vorsitzende, Dr. Gabriela Stieber, begrüßte
die Anwesenden, deren Zahl heuer wohl
wegen des ersten so schwer erwarteten
schönen Frühlingstages leider recht
klein war.
Die Zahl der Mitglieder hat auch im
vergangenen Jahr wieder abgenommen.
Trotzdem konnte der finanzielle Abgang dank der treuen Mitglieder und ihrer großartigen Spendenbereitschaft
noch recht niedrig gehalten werden. Ein
besonderer Dank muß der Kassierin
Helga Gerner für die korrekte und verantwortungsvolle Buchhaltung ausgesprochen werden. Auch die zwei Rechnungsprüfer Mag. Christian Mausser
und Dr. Hans Jaklitsch nehmen ihre Arbeit immer sehr genau und interessieren
sich für die Belange der Landsmannschaft – danke dafür. Mag. Mausser
reist sogar jedes Jahr extra zur Kassaprüfung aus Wien an.
Der neugewählte Vereinsvorstand besteht aus folgenden Personen: Vorsit-
zende Dr. Gabriela Stieber (Hitzendorf),
Stellvertreter Franz Schleimer (Graz).
Die weiteren Funktionen bekleiden
Helga Gerner, Kassierin (Bärnbach),
Christian Stiene, Stellvertreter (Voitsberg), Theresia Mausser, Schriftführerin
(Graz), Stellvertreter Albert Mallner
(Graz). Weitere Vorstandsmitglieder
sind Roman Janesch (Unterpremstätten)
und Christina Unger aus Graz.
Roman Janesch, langjähriger Obmannstellvertreter und Ausschußmitglied der Gottscheer Landsmannschaft
in Graz, hatte bereits im Jänner seinen
80. Geburtstag gefeiert. Im Rahmen der
Jahreshauptversammlung wurde ihm
von der Landsmannschaft ein Geschenk
überreicht.
Das „Pfingsttreffen“ der Landsmannschaft findet heuer am 22. Mai wiederum im Gasthof Lindenwirt in GrazWetzelsdorf statt. Weiters ist die Teilnahme an landsmannschaftlichen Veranstaltungen in Bad Aussee, Mariatrost
und Klagenfurt geplant. Auch die Weihnachtsaktion soll weitergeführt werden.
Nach dem Ende des offiziellen Teiles
saßen die Gäste noch lange gemütlich
beisammen.
Nicht nur zahlreiche Gottscheer werden in diesem Frühsommer in Bad Aussee erwartet (Gottscheer Treffen vom
24. bis 26. Juni), sondern auch Tausende
Freunde des Ausseer Landes, die sich
die diesjährige Landesausstellung
„Narren & Visionäre – Mit einer Prise
Salz“ ansehen werden. Sie findet vom
30. April bis 30. Oktober 2005 statt
(www.la2005.at).
Die Ausstellung entführt die Besucher an drei Orte in das Reich der Narren und Visionäre und in die Salzwelten.
Der Reigen in Form von phantastischen
Bildern in der Ausstellung spannt sich
vom bunten Treiben des Faschings über
die Sommerfrische bis zu den Visionären unserer Zeitung. Zentraler
Punkt der Ausstellung ist Bad Aussee.
Unsere Landsleute werden auch Gelegenheit haben, das von Karl Ruppe,
dem Initiator des Gottscheer Treffens,
ins Leben gerufene Bier zur Landesausstellung, das „Narrenbräu“ (wir haben
darüber schon berichtet), zu verkosten.
Auf Wiedersehen in Bad Aussee!
Gottscheer Treffen in Bad Aussee
Programmfolge:
Freitag, 24. Juni 2005
● Ankunft und Begrüßung im HotelGasthof Sonne.
● Besichtigung einer von Karl Ruppe
zusammengestellten Gottschee-Schau
● Bürgermeisterempfang für die Delegierten der Vereine im HotelGasthof Sonne.
● Bunter Abend der Stadtgemeinde
Bad Aussee mit Gesang und Musik
im Hotel-Gasthof Sonne.
Samstag, 25. Juni 2005
● Nach dem Frühstück Abmarsch mit
der Musikkapelle Bad Aussee zum
Mittelpunktstein im Kurpark Aussee, Pflanzung der Gottscheer
Linde und Einweihung des Gottscheer Gedenksteins.
● Begrüßung durch den Bürgermeister und Hissen der Gottscheer
Fahne mit abschließendem gemeinsamem Singen des Gottscheer Heimatliedes.
● Feldmesse am Mittelpunktstein mit
Gottscheer Pfarrer, GR Josef Seitz,
und dem Ausseer Pfarrer Muhrer.
● Gemeinsames Mittagessen im Hotel-Gasthof Sonne.
● Ausflug zum „Loser“, dem Hausberg der Ausseer, und nach Altaussee.
● Besuch der Steirischen Landesausstellung „Narren & Visionäre“.
● Abendessen im Hotel-Gasthof
Sonne.
● Gemütlicher Abend mit der Ausseer
Bradlmusik.
Sonntag, 26. Juni 2005
● Gottesdienst in der Pfarrkirche Aussee.
● Drei-Seen-Tour Grundlsee–Toplitzsee–Kammersee.
● Mittagessen im Hotel-Gasthof
Sonne.
● Verabschiedung der Landsleute.
Die Landsleute und Leser unseres
Heimatblattes werden eingeladen, an
diesem Treffen, das für Gottschee sehr
bedeutungsvoll ist, teilzunehmen.
Anmeldungen bei Landsmann Karl
Ruppe, Hauptstraße 150, 8990 Bad
Aussee, Telefon (00 43) 36 22/52 06
(Fax-Durchwahl
-4),
oder
an
[email protected].
Auch die „Gottscheer Zeitung“
nimmt Anmeldungen entgegen. Die
Gottscheer Landsmannschaften in
Klagenfurt und Graz planen, mit Reisebussen nach Bad Aussee zu fahren.
Die Kosten für die Halbpension sind
pro Tag/Person € 40,– für die Vollpension € 50,–. Reisekosten werden
separat verrechnet.
Gottscheer Volkstum
Dr. Walter Tschinkel
Die Vorsitzende Dr. Gabriela Stieber und die Schriftführerin Theresia Mausser (rechts) gratulieren Roman Janesch nachträglich zu seinem 80. Geburtstag.
Pfingsttreffen in Graz
Eine Woche nach Pfingsten findet am Sonntag, dem 22. Mai 2005, im Gasthof Lindenwirt in Graz-Wetzelsdorf ab 10 Uhr das traditionelle „Pfingsttreffen“ der Gottscheer Landsmannschaft in Graz statt. Die Vorsitzende, Dr. Gabriela Stieber, freut sich mit ihrem Team auf zahlreichen Besuch.
Das Original ist 1931 erschienen,
und zwar in Fraktur („deutsche gotische
Schrift“). In der damaligen Zeit der sich
steigernden Spannungen zwischen den
Nationalitäten hat es unter den Slowenen fast keine Aufmerksamkeit erfahren. Der Zweite Weltkrieg hatte – mit
dem Exodus der Gottscheer und dem
natürlichen Vergehen bzw. der geplanten Vernichtung deren materiellen Kulturerbes während und nach dem Kriege
– zur Folge, daß alles, was gottscheerisch war, für ein halbes Jahrhundert, ob
nun bewußt oder unbewußt, abgelehnt
wurde.
Die vorliegende Ausgabe bringt die
slowenische Übersetzung und den deutschen Text des Originals, gesetzt in Lateinschrift. Das Werk macht uns mit der
reichen Volkskultur und Überlieferung
der Gottscheer bekannt, wird aber auch
jenen Forschern hilfreich sein, die die
Verschiedenheit oder die Ähnlichkeit
der Bräuche der beiden Volksgruppen
untersuchen, zweier Nationalitäten, die
sechs Jahrhunderte Geschichte mit
guten und bösen Zeiten gemeinsam verbracht haben (Text der Einladung zur
Präsentation des Werkes am 7. April
2005 im Museum in Gottschee, Übersetzung von OSR L. Kren).
(Mehr darüber auf Seite 11)
Werbung anno dazumal
Maiandacht in Krastowitz: Bereits zur ständigen Einrichtung ist unsere Maiandacht in Klagenfurt-Krastowitz geworden. Auch heuer wollen wir uns wieder beim Marterl im Schloßpark von Krastowitz treffen, um der Mutter Gottes
zu danken und zu ihr zu beten. Alle Landsleute und Freunde der Gottscheer
sind herzlichst eingeladen, diese Maiandacht am Freitag, dem 20. Mai 2005,
mit Beginn um 18 Uhr mit der Sing- und Trachtengruppe in Klagenfurt zu feiern. Unser Verderber-Foto zeigt die Gruppe mit der Schutzmantelmadonna.
Aus „Gottscheer Kalender“ 1941
Seite 10
GOTTSCHEER ZEITUNG
Ungezwungenes Treffen
Die Sing- und Trachtengruppe der
Gottscheer
Landsmannschaft
in
Deutschland und die ehemaligen Kegler
des Vereines haben sich am 13. März zu
einem geselligen Beisammensein im
Gasthof Löhdorf in Solingen eingefunden. Maria Schager hat dieses Treffen
organisiert, und spontan haben sich 23
Personen gemeldet.
Die Stimmung war sehr gut, und die
Landsleute unterhielten sich hauptsächlich über ihre alte Heimat Gottschee.
Ein weiteres Treffen wurde schon für
12. Juni fixiert, ab 11 Uhr trifft man sich
wieder im Gasthof Löhdorf. Wer daran
teilnehmen möchte, möge sich bis
10. Juni bei Maria Schager, Telefon
0 21 1/77 35 36, melden, damit sie im
Gasthof reservieren kann.
Weiters teilt sie allen Landsleuten der
LG Nord-West mit, daß für die Weihnachtsfeier ein neues Lokal gesucht werden mußte. Diese findet nun als Vorweihnachtsfeier am 1. Adventsonntag, 27. November 2005, im Gasthof Löhdorf in Solingen statt. Der Termin wurde bereits
vereinbart. Näheres dazu wird rechtzeitig
bekanntgegeben werden. Vorerst freut sie
sich aber auf ein Wiedersehen mit allen
Landsleuten am 12. Juni in Solingen!
Aufstellung zum Erinnerungsfoto, von links: Erika Arendt, Ernst Bambitsch,
Josefine Autschin, Hans Jordan, Maria Mahkota, Karl Heinz Schön, Waltraut
Bambitsch, Dorothea Autschin, Hertha Kraker, Herbert Stritzel, Heinrich
Kraker, Maria Meditz, Margret Bambitsch, Maria Schager, Elfi Eppich, Erna
Brinskelle, Josefine Möller, Hermann Bambitsch, Hertha Poje, Siegfried Poje,
Olga Schön, Franz Brinskelle, Franz Eppich.
In den Frühling getanzt
Ein fröhliches Herz
ist die beste Arznei;
ein gedrücktes Gemüt
dörrt das Gebein aus.
Bibelweisheit, Spr. 17,22
Goldene Hochzeit
in Innsbruck
Adolf Högler und seine Frau Sieglinde, geb. Deschmann aus Innsbruck,
feiern am 26. Mai 2005 ihren 50. Hochzeitstag.
Adolf Högler wurde am 14. Februar
1927 in Kukendorf geboren und war das
zweitälteste Kind von Ferdinand und
Helene Högler, geb. Pugel aus Reifnitz.
Zu Hause war er in der Landwirtschaft tätig und kam nach Umsiedlung
und Vertreibung über Kärnten nach Tirol. Hier lernte er seine spätere Frau
Sieglinde kennen, mit der er drei Kinder
– Dorothea, Sieglinde und Siegfried –
hat. Diese machten die goldenen Hochzeiter zu elffachen Großeltern, mit denen sie eine große Freude haben.
Den Glückwünschen der Familie und
der Geschwister mit ihren Familien
schließt sich auch das Heimatblatt recht
herzlich an. Wir wünschen noch viele
gesunde und glückliche gemeinsame
Jahre!
Flott aufgespielt wurde beim 24. Jubiläum der Ersten Gottscheer Tanzgruppe in New York. Am Samstag, dem
9. April, luden die Mitglieder und der
Vorstand zu einer Tanzvorführung in
das Gottscheer Klubhaus. Der Leiter der
Gruppe, Erich Wagner (Mutter ist Gottscheerin), freute sich über das volle
Haus und das große Interesse für die
Vorführungen der Tanzgruppe. Wie immer fiel besonders die Kindertanzgruppe auf, um die sich Heidi Kiermeier, geb. Lackner, und Linda Mesic
rührend kümmern. Mit einem großartigen Programm begeisterten die großen
und kleinen Tänzerinnen und Tänzer,
und großer Applaus war ein herzliches
Dankeschön für alle. Viele Proben sind
notwendig, um das Programm immer so
perfekt abwickeln zu können. Aber die
Freude steht allen ins Gesicht geschrieben, und so blicken schon alle gespannt
auf das silberne Jubiläumsfest im Jahre
2006. Aber dazwischen sind noch viele
Auftritte geplant.
Mai 2005
Auf die Gasse gehen . . .
Wandernde Handwerker
und Händler im Dorf
Jo, bu hent d∂ Tsaitn hin? Lai bi∂ a
Lahaitsar1, lai bi∂ d∂r Bint!
Abakh, tsbean Bag∂ in Jur∂ ischt ar
kham, d∂r Scharnshlaifar2, öftain
shaubm, öftain ob∂r ischt a ’s Baip
mitkham. Af Schtürmsch Pich∂lain hot
ar shain Shloifschtoin hing∂schtelln, o
ischt ar – öd∂r a ’s Baip – Haüsch v∂r
Haüsch g∂gean: schurtat∂ Mess∂r,
Scharn, don in pon3 a Hakkhle. Bi∂r
Khind∂r hobm gearn tsü∂g∂schagn, bi∂
shi d∂r Schtoin p∂hent g∂dran hot: Mit
’n Vü∂ß∂ hot ar ’n u∂ng∂tribm, ’s ischt
a praktisch∂s G∂schtell g∂ban, a bi∂ ar
’s Boss∂r aff’n Schtoin g∂loit∂t hot. I
denkh ob∂r, a a khümrig∂s Labm: g∂shlufm atin in Schtoll∂ öd∂r in a Schtudl,
assn dos, bu∂s shai mon ts∂n Tisch∂
hont prucht! Ünt lai vil „V∂rgelt’ Gött!“
d∂rpai . . .
Ünt d∂r Hevmpintar 4! Ammö hot d∂
i∂rdain5 Hevm∂ oll∂ mit Drut6 lu∂n
pintn, schpet∂r hot shi ’s ob∂r shaubm
g∂mochn! Öftain abakh ischt a d∂r
Hevmvlikkhar kham. End∂r hot
plechain∂7 Kaströln g∂leat∂t8 öd∂r mit
a Plechplattlain g∂ni∂t∂t.
Öd∂r end∂r, bu ar Parapli reparier∂t
hot. A dos hot shi v∂r d∂ Hoimischn
aüsg∂tsuln, abai d∂ U∂rbait et vil
g∂khöschtn hot ünt a nai∂s Parapli vil
tair∂r bar kham. Ünt an Galt∂9 hot ’s
düch g∂val∂t, dend∂r.
Ünt
„d∂r Dalmatinar“. Ar hot
hasi∂r∂t mit Khamplain10, Mess∂rlain,
Kürlain11, Schpig∂lain, Schü∂chpantlein, Shboif∂, a gonts∂s G∂scheftle atin
shain Khoarb∂ voarn Paüch∂. „Kupite!“
hot ar gearn g∂ri∂fm, ünt „Billige
Ware!“
I hear ’n haint nöch, khait12 „Kesten,
Kesten kafen, Kesten“!13 A bintsats
Reschle, ing∂schponn∂t in a laicht∂s
Loit∂rbagnle14, a pu∂r Shakkhlain
atöbm, v∂rlaicht hait∂benn∂15 a a
Tsischtle16. Irgntbu „von atidn“ ischt ar
kham, von ahant17, bu atin Bainpargn
ünt a atin Baldlain en∂ Kheschtnpam∂
bokkhschnt. I denkh, di∂ Mand∂r hent
aüs ’n Pellarschn18 g∂ban, khait aüs ’n
Krobotischn19. I, as a Öb∂rlontnar, bu ar
lai pis in d∂ Schtott ischt kham, hon
dend∂r ju nisch g∂bescht, bu dos ischt.
Earscht schpet∂r, bi∂ i öftain mit main
Onkl painond∂r pin g∂ban, hot ar m∂r
g∂hölfm, khait Voarnshlöss, Murket20
ünt hant uhin. Ar ’t shi ahant gü∂t
aüsg∂khenn, abai21 ar in Sadrc (Zaderc)
v∂rhairotn ischt g∂ban, ünt dos ischt lai
nunint22 ahant. Khait Kheschponnoch
prach∂t mon a in Baingurt∂n v∂r d∂
Rabmschtakkh∂ – insh∂r Ünt∂rshaitnar∂ ünt Moschnitsar∂ hont ju lai
„Parkh“23 g∂shoit öd∂r a Raboch!24 –
Mon khonn ob∂r d∂rmit∂25 a Ossoch26
mochn. D∂ gottscheasbaschn Moschnitsar∂, ib∂rhaps en∂ von Rigl ünt hant ts∂
– rünt – schaibm, hent mit Bagnlain
Kheschtn in d∂ Schtott, in d∂ Baudn ünt
ins Öb∂rlont kham. Khait in d∂r Agn27
hot ’s in Herbischt a Kheschtnkhirtokh
gabm. Ob∂r et lai ahant hon shai
Kheschtn g∂prutn! Main Autatte28, d∂r
Vut∂r von main d∂r Mü∂t∂r, ischt an
Külpa Roin∂ ahoime g∂ban, lai nunint
pai Fara, ünt ischt jedn Bint∂r ins Üngarisch∂ g∂gean Kheschtn prutn. Vil∂
hent af Esterraich gean prutn, ahö af
Shautspürg, Graz, Steyr. Abai i Graz
g∂shoit hon: Bu∂s mi bünd∂rt, du prutnt
shai jed∂s Ju∂r pis ts∂ Oascht∂rn
Kheschtn ünt ott∂r, lai vü∂rt draüf,
v∂rkhafnt d∂ Konditorai∂n schon Aisch
ts∂n Lackhn!29 Jo, ass i ’s et v∂rgiss: a
Göttscheabar, a Raintolar, hot nöch pis
voar a pu∂r Jur∂n in Klognfurt
Kheschtn g∂prutn.
Ünt ott∂r in Lomgis hent shai mit
Kharschn30 kham, schpet∂r mit Kraglpirlan, munich∂ hont Grantn prucht; in
Herbischt ischt ob∂r d∂r Tsbivlkhrumar31 kham. Ar hot et lai v∂rkhaf∂t, ar
’t a ing∂taüsch∂t: Tsbivl∂ v∂r Khoarn.
Jo, bi∂ long∂ ischt nü∂ dos schon har?
Ludwig Kren
1 der Atemzug; 2 Scherenschleifer; 3 dann und wann, manchmal; 4 Hafenbinder (er umflocht irdenes Geschirr mit Draht); 5 irden (d. h. Tongeschirr); 6 Draht; 7 blechern, aus Kastroln-Blech; 8 gelötet; 9 Geld; 10 Kamm (Verkleinerung: Kämmlein); 11 Taschenfeitel; 12 man sagt (bei der Wiedergabe der indirekten Rede verwendet); 13 Edelkastanien; 14 Leiterwägelchen; 15 manchmal, hie und
da; 16 runder, auch ovaler Korb mit zwei Tragegriffen; 17 dort; 18 das Pöllandlerische; 19 das Kroatische; 20 Altenmarkt (Stari Trg); 21 weil; 22 nahe; 23 Weinberg, Weingarten; 24 (Wein)-Reben;
25 damit; 26 Geschirr, Gefäße; 27 mundartlich für Unterdeutschau (Spodnja Nemška Loka);
28 Großvater (eigentlich „Alt-Vater“); 29 Gefrorenes; 30 Kirschen; 31 Zwiebelkrämer.
Nicht vergessen!
20. Mai 2005
Maiandacht in der Gottscheer
Gedächtnisstätte in Klagenfurt
22. Mai 2005
Pfingsttreffen der GLM in Graz
(Näheres siehe Seite 11)
Ihr Gottscheer Gasthof im Ausseerland!
Gottscheer Treffen vom 24. bis 26. Juni 2005
Besuchen Sie auch unsere Gottscheer Homepage www.gottschee.cc
Mai 2005
GOTTSCHEER ZEITUNG
Seite 11
Beiträge zur
Geschichte und Kultur der Gottscheer
Gottscheer Persönlichkeiten
Wir stellen vor: Wilhelm Tschinkel
Zu Ostern 1931 hat Schuldirektor Wilhelm Tschinkel im Eigenverlag das
Buch „Gottscheer Volkstum“ herausgegeben. Das Werk ist eines der wichtigsten Quellen, die uns das Gottscheer Brauchtum und die Sitten und überhaupt
das Leben auf dem Lande darstellt. Es ist eine wahre Fundgrube des geübten
Brauchtums.
Da die beschriebene Volkskultur sicher auch in der slowenischen Nachbarschaft geübt wurde, erschien heuer im Frühjahr das Tschinkelsche Werk in slowenisch-deutsch mit dem Titel „Kočevarska Folklora“ (siehe auch Seite 9). Die
offizielle Vorstellung dieses Buches erfolgte am 7. April 2005 im Museum der
Stadt Gottschee. Bearbeitet haben das Werk Alojzij Pavel Florjančič und Marija Stanonik. Mitarbeiter waren auch Justina Čero und Tomaž Markovič.
Eine Präsentation des Werkes ist auch in Klagenfurt geplant.
Die Herausgabe des Buches veranlaßt uns, den geschätzten Landsmann Wilhelm Tschinkel der Gottscheer Gemeinschaft im besonderen vorzustellen.
Wilhelm Tschinkel wurde am 17. August 1875 in Lichtenbach geboren. Dort
hat er auch die Volksschule bis 1885 besucht. Das Untergymnasium absolvierte
er von 1886 bis 1890 in der Stadt Gottschee. Sodann studierte er an den Lehrerbildungsanstalten in Marburg und Graz,
wo er 1895 maturierte. Der zum Pädagogen ausgebildete Landsmann trat seine
erste Lehrerstelle in Rieg an. Später
wurde er Schulleiter von Morobitz. Sowohl in Rieg als auch in Morobitz kam er
eng mit dem dörflichen Volksleben der
Gottscheer in Kontakt. Ab 1910 war Wilhelm Tschinkel Lehrer an der fünfklassigen Volksschule in der Stadt Gottschee.
Wegen der Verhältnisse, die nach dem Ersten Weltkrieg im Gottscheerland herrschten, mußte Lm. Tschinkel seine Heimat verlassen. 1924 übersiedelte er mit
seiner Familie nach Kärnten, wo er als
Oberlehrer in Rosegg bis zu seiner Pensionierung wirkte. In Anerkennung seiner Verdienste wurde er mit dem Titel
Schuldirektor ausgezeichnet.
Auch als Lehrer in Kärnten hat Wilhelm Tschinkel seine Beziehung zum
Heimatland Gottschee immer aufrechterhalten. Wiederholt besuchte er seine
Landsleute in der Heimat und forschte
eifrig nach dem geübten Volks- und
Brauchtum.
In seinem Werk „Gottscheer Volkstum“ führt er auch seinen Onkel Dr. Hans
Tschinkel, der Gymnasialdirektor in
Prag war, an. Dieser hat ihm seine Arbeit
begutachtet. Auch von dem in Klagenfurt
wirkenden Professor Peter Jonke wird im
Geleitwort erwähnt, daß er dem Verfasser
sehr behilflich war. Obwohl Wilhelm
Tschinkel darauf hinweist, daß sein Werk
keinen Anspruch auf Vollständigkeit besitze, müssen wir heute rückblickend sagen, daß es die gelebten Bräuche vollständig wiedergibt. Keine Ortschaft wird
ausgelassen. Er ließ sich nach seinen eigenen Worten „von dem Gedanken leiten, alles getreulich aufzuschreiben, wie
es der Volksmund geprägt hat“. Dafür ist
unser Völklein Schuldirektor Wilhelm
Tschinkel aus tiefstem Herzen dankbar.
Sein Buch ist Garant dafür, daß das Gottscheer Brauchtum und damit auch das
Kulturgut sowie die Sprache auch unseren Nachkommen erhalten bleibt. Jeder
Landsmann kann stolz sein, wenn er dieses Standardwerk über das Gottscheer
Volkstum besitzt.
Wilhelm Tschinkel lag besonders am
Herzen, daß die „Gottscheer Zeitung“
durch den Gottscheer Kalender ergänzt
wurde. Er hat ihn 1921 ins Leben gerufen
und war auch einige Jahre Schriftleiter
des Kalenders. Als er nach Kärnten übersiedelte, hat die Schriftleitung ab dem
Jahre 1924 Pfarrer August Schauer übernommen.
Nach seiner Pensionierung übersiedelte Lm. Wilhelm Tschinkel nach Klagenfurt-St. Martin, wo er auch beerdigt
ist. Er starb im November 1938 im Alter
von erst 63 Jahren.
Der Gottscheer Kalender 1940 würdigte sein Werk in einem ergreifenden
Nachruf, den wir tieferstehend unseren
Lesern zur Kenntnis bringen. Viele unserer Landsleute werden auch nicht wissen,
daß Wilhelm Tschinkel der Dichter der
Verse unseres Heimatliedes ist; er hat im
übrigen auch an der Volksliedforschung
äußerst aktiv mitgewirkt.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am
24. November 1938 in der Stadt die
Drahtnachricht, daß unser Volksgenosse
und Heimatforscher Schuldirektor Wilhelm Tschinkel, der zwei Tage vorher
gesund und in bester Stimmung von sei-
Die Kirche von Lichtenbach.
nen Freunden und Kollegen hier Abschied genommen und ihnen ein baldiges Wiedersehen zugerufen hatte, in
Klagenfurt gestorben ist. Man konnte es
fast nicht glauben, daß der Mann, der
seine alte Heimat über alles liebte, sie
oft zu längerem Aufenthalte besuchte –
im Jahre 1938 gar dreimal – und hier in
den entlegensten Walddörfern nach altem Volksgut, Liedern und Bräuchen
forschte, so schnell und unerwartet ins
Jenseits abberufen wurde.
Wilhelm Tschinkel war in Lichtenbach (Svetlipotok) geboren. Schon in
frühester Jugend verlor er seine Eltern,
weshalb seine Großeltern für dessen Erziehung sorgen mußten. Den ersten notdürftigen Unterricht erhielt er an der damaligen Notschule seines Geburtsortes,
bis im Jahre 1885 mit Hilfe des Deutschen Schulvereins in Wien eine systemisierte einklassige deutsche Volksschule errichtet wurde, deren erster
Lehrer der noch heute als Oberlehrer im
Ruhestande lebende Josef Perz war.
Diese Schule besuchte Tschinkel noch
ein Jahr und erhielt eine treffliche Vorbildung, so daß er die Aufnahmsprüfung
ins Gymnasium mit Leichtigkeit beste-
hen konnte. Nach Absolvierung der
vierten Gymnasialklasse in der Stadt
entschloß er sich für den Lehrberuf. Den
ersten Jahrgang besuchte er an der
Lehrerbildungsanstalt in Maribor, die
übrigen drei in Graz, wo er die Reifeprüfung und später nach zweijähriger
Praxis im Schuldienste die Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen ablegte.
Seine erste Anstellung erhielt er an der
zweiklassigen Volksschule in Rieg
(Kočevska reka) und kam von dort als
Schulleiter an die einklassige nach
Morobitz (Borovec), wo er eine Reihe
von Jahren sehr erfolgreich tätig war. Da
hatte er, wie er sich oft äußerte, seine
zweite Heimat gefunden. Der Weltkrieg
riß ihn für einige Zeit aus dem Schuldienste, den er an der Knabenvolksschule in der Stadt versehen hatte. Wie
viele andere, verließ er mit Familie nach
dem Umsturze die Heimat und erhielt
eine Lehrstelle an einer Volksschule in
Unterkärnten. Bald war er Oberlehrer an
der Volksschule in Rosegg, wo er bis zu
seiner vor einigen Jahren erfolgten Pensionierung tätig war und in Anerkennung seines erfolgreichen Wirkens mit
dem Titel Schuldirektor ausgezeichnet
wurde. Er übersiedelte hierauf in sein eigenes Heim nach St. Martin bei Klagenfurt, wo ihn nun der Tod im Alter von 63
Jahren so unerwartet ereilte. Tschinkel
war zweimal verheiratet. Seine erste
Frau starb nach kurzer Ehe, seine zweite
verlor er vor einigen Jahren.
Wilhelm Tschinkel war ein Schulund Volksmann im besten Sinne des
Wortes. Er kannte Land und Leute unserer Heimat besser als manch anderer,
und jedermann im Ländchen kannte ihn,
der immer sein freundliches und heiteres Wesen zeigte. Daß er bis zu seinem
Lebensende schriftstellerisch tätig war,
wissen es gewiß manche unserer Leser.
Er war der Begründer unseres Kalenders und einige Jahre dessen Schriftleiter. Sein Buch „Gottscheer Volkstum“
ist wohl vielen bekannt, viele aber ahnen es nicht, daß das zum Volkslied gewordene „Du hoscht lai oin Attain, oin
Ammain drzu∂“ Wilhelm Tschinkel
zum Verfasser hat.
War bekanntlich Oberlehrer Josef
Perz der erste Volksliedersammler unseres Ländchens, so folgte seinem Beispiele auch dessen Schüler Wilhelm
Tschinkel. Durch sie wurden einige
Hunderte von alten Gottscheer Liedern
der Vergessenheit entrissen; mehrere
davon sind bereits wieder Gemeingut
unseres Völkleins geworden und werden bei verschiedenen Gelegenheiten
gern vorgetragen.
Wie wir nachträglich erfahren, erlitt
Schuldirektor Tschinkel auf der Heimreise nach Klagenfurt in der Station
Ljubljana einen Magendurchbruch, wurde dann in Klagenfurt einer Operation
unterzogen, doch konnte ihn in diesem
Falle ärztliche Hilfe nicht mehr retten.
Zum Begräbnis am Freitag, den
25. November 1938 fanden sich außer
allen Gotscheern Kärntens eine sehr
große Anzahl Berufskollegen und auch
einige Verwandte aus der Gottscheer
Heimat ein. Dieser letzte Gang bewies
das große Ansehen, das unser Landsmann auch in Klagenfurt genossen hat.
Der Verblichene bleibt in unserer Heimat unvergeßlich, wir werden ihm ein
treues Gedenken bewahren. Seinen Hinterbliebenen unser innigstes Beileid.
Auf dem Friedhof Klagenfurt-St. Martin hat Schuldirektor Wilhelm Tschinkel
neben seiner Gattin Theresia, die ihm drei Jahre zuvor in den Tod vorausging,
seine letzte Ruhestätte gefunden. Auf dem Grabstein sind auch die ersten Zeilen des Gottscheer Heimatliedes eingraviert, dem er den Text gab.
Seite 12
GOTTSCHEER ZEITUNG
Unsere Jubilare
Josef Petschauer – 85 Jahre
Trotz seines
hohen Alters ist
Josef
Petschauer noch
immer aktives
Mitglied
im
Vorstand
der
Gottscheer
Landsmannschaft in Klagenfurt. Er feiert am 13. Mai
seinen 85. Geburtstag. Der Jubilar stammt aus Hohenegg und lebt in Ebenthal bei Klagenfurt, wo er ein Eigenheim besitzt. Seine
schon vor Jahren verstorbene Gattin
Anna stammte aus Suchen. Der Ehe mit
ihr entstammen die Kinder Sigrid, verh.
Tripp, und Josef jun. Seine Gottscheer
Einstellung gab er seinen Kindern weiter. Sigrid ist wie ihr Mann Mitglied der
Sing- und Trachtengruppe in Klagenfurt, er ist zudem noch Geschäftsführer
der Gottscheer Landsmannschaft in
Klagenfurt. Also beide sind aktiv mitarbeitende Gottscheer. Sein Enkel Dr.
Harald Tripp wurde erst kürzlich zum
Militärseelsorger von Wien ernannt.
Wir finden ihn auch immer bei der Gottscheer Wallfahrt, wo er den Festgottesdienst mitzelebriert.
Guten Kontakt hat er auch zu den Enkeln Peter und Günther, den Söhnen seines Sohnes Josef und dessen Frau Theresia, die ihn bereits zum zweifachen
Urgroßvater gemacht haben.
Als Dank für seine Treue zur Gemeinschaft und Mitarbeit wurde er zum
Ehrenmitglied der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt ernannt.
Wir wünschen dem Jubilar weiterhin
Gesundheit und Wohlergehen.
Alles Gute, lieber Landsmann Petschauer!
ter Sänger, leitet er seit Jahren den Gottscheer Männerchor, der das Gottscheer
Lied pflegt und damit Heimat vertritt.
Belay verabsäumt es auch nicht, sich
immer wieder in seiner Heimatsprache,
dem Gottscheerischen, zu unterhalten.
Er ist einfach für die jungen Gottscheer
Vorbild. Immer wieder, wenn es ihm nur
die Zeit erlaubt, nimmt er auch an den
Veranstaltungen von Gottscheer Organisationen in Europa teil. Er war schon
wiederholt Gast der Kulturwoche und
Wallfahrt in Klagenfurt, an den Tagungen der Arbeitsgemeinschaft nahm er
aktiv teil. Seine Anregungen und Hinweise wurden gerne aufgenommen. Die
Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt hat den Jubilar bereits 1981 zu
ihrem Ehrenmitglied ernannt und hat
damit sichtbaren Dank und Anerkennung zum Ausdruck gebracht.
Wir wünschen dem Jubilar weiterhin
Gesundheit und Schaffenskraft. Lieber
Albert, Deine Arbeit ist unschätzbar.
Wir hoffen, Dich heuer wieder bei uns
in Österreich, womöglich bei der Wallfahrt in Klagenfurt, zu begrüßen. Wir
danken auch Deiner lieben Frau Resi,
die ebenfalls mit Leib und Seele Gottscheerin ist und so viel Verständnis für
Deine aufopferungsvolle Arbeit entgegenbringt. Wir grüßen auch sie und
Deine Familie recht herzlich. Albert,
au∂s ass Gu∂t∂!
Der Vertreter unseres Heimatblattes
in New York, Lm. Robert Kraker, feiert
am 26. Mai seinen 72. Geburtstag.
zum 87. Geburtstag (17. Mai) Emma
Asbeck, geborene Perz aus Altlag, jetzt
in Freising;
zum 81. Geburtstag (28. Mai) Alois
König aus Hohenberg, jetzt in Münster/Westf.;
zum 80. Geburtstag (1. Mai) Heinrich Kump aus Mitterbuchberg, jetzt in
Roßdorf;
zum 79. Geburtstag (8. Mai) Anni
Petschauer, geborene Modrzynski aus
Düsseldorf, jetzt in Düsseldorf (8. Mai);
zum 78. Geburtstag (25. Mai) Albert
Gasparitsch aus Schwarzenbach, jetzt in
Heidelberg;
zum 76. Geburtstag (6. Mai) Maria
Schäfer, geborene Sbaschnig aus Oberloschin, jetzt in Limburg/Lahn;
zum 69. Geburtstag (30. Mai) Hans
Meditz aus Untertappelwerch, jetzt in
Cham/CH;
zum 67. Geburtstag (19. Mai) Peter
Wittine aus Rieg, jetzt in Freiberg;
zum 64. Geburtstag (3. Mai) Adolf
Schaffer aus Niedermösel, jetzt in
Kreuztal.
zum 78. Geburtstag (16. Mai) Agnes
Krauland aus Windischdorf, jetzt in
Forbach/Moselle.
. . . in Kanada . . .
zum 86. Geburtstag (10. Mai) Maria
Testin, geborene Hutter aus Seele, jetzt
in Calgary;
zum 66. Geburtstag (19. Mai) Helga
Graf, geborene Jonke aus Kletsch, jetzt
in Toronto.
. . . in Kärnten . . .
Friedrich von Schiller
Ing. Albert Belay – 80 Jahre
verschiedenen Veranstaltungen, die im
Rahmen der Relief Assoc. in New York
durchgeführt werden, wirkt der Jubilar
mit. Er gibt von ihm noch selbst erlebtes
Brauchtum und Volksgut in wunderbaren
Erzählungen weiter. Für ihn war auch die
Gottscheer Kochkultur ein Anliegen, sodaß er ein Gottscheer Kochbuch veröffentlicht hat. Er trägt damit viel dazu bei,
daß das Gottscheer Volksleben auch in
der Großstadt New York erhalten bleibt.
Dafür müssen ihm seine Landsleute von
Herzen dankbar sein, aber auch stolz darauf, einen so aktiven, das Volkstum vorlebenden Gottscheer um sich zu haben.
Lm. Belay stammt aus Lienfeld. Nach
dem Krieg kam er nach Kärnten und besuchte in Villach die technische Mittelschule, die er mit Erfolg abschloß.
Seit Jahrzehnten lebt der Jubilar mit
seiner Gattin Resi im Middle Village,
NY.
Das Gottscheer Vereinsleben im
Raum Groß-New York ist ohne den Jubilar kaum vorstellbar. Selbst begeister-
Wir gratulieren . . .
. . . in Deutschland . . .
. . . in Frankreich . . .
Robert Kraker – 72 Jahre
Dem Glücklichen schlägt
keine Stunde.
Der Präsident des Gottscheer Männerchores, Lm. Albert Belay, begeht am 24.
Mai seinen 80. Geburtstag. Er ist mit dem
Gottscheer Liedgut und Volkstum eng
verbunden und ein echter Repräsentant
dieser Gottscheer Kulturgüter. Bei den
Weitere Jubilare
Der Jubilar stammt aus Altfriesach
und kam nach dem Verlust der Heimat
und Vertreibung nach New York. In der
Gottscheer Gemeinschaft hat er seine
zweite Heimat gefunden. Seine Verbundenheit mit den Landsleuten kommt
insbesondere auch dadurch zum Ausdruck, daß er den Lesern unseres Heimatblattes in Amerika immer wieder
zur Hand geht. Er ist jeden Mittwoch ab
11 a. m. im Gottscheer Klubhaus anzutreffen. Für die „Gottscheer Zeitung“ ist
der Jubilar ein unentbehrlicher Mitarbeiter. Er besorgt mit Hilfe seiner Frau
Erika und auch seines Sohnes Norman
den Weiterversand der „Gottscheer Zeitung“ an die amerikanischen Leser. Er ist
auch für das Inkasso in Amerika zuständig und hält somit ständigen Kontakt zu
unseren Mitarbeitern in Klagenfurt.
Auch in der Gemeinschaft der Auslandsösterreicher ist der Jubilar vertreten.
Neben dieser Arbeit pflegt Lm. Kraker auch die Gottscheer Kultur. Er ist
Mitglied des Gottscheer Männerchores
und der Ersten Gottscheer Tanzgruppe
in New York.
Für seine Verdienste wurde der Jubilar von der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt 2001 zum Ehrenmitglied ernannt, damit sollte ihm ein
Dank für die Treue zum Volkstum abgestattet werden. Lieber Robert, vielen
Dank für Deine Arbeit. Dir und Deiner
Familie wünschen wir Gesundheit und
Wohlergehen.
Besuchen Sie die offizielle Homepage der Arbeitsgemeinschaft
der
Gottscheer Landsmannschaften, die laufend ergänzt wird:
www.gottschee.at
zum 87. Geburtstag (14. Mai) Paula
Köstner, geborene Eisenzopf aus Hohenegg, jetzt in Spittal/Drau;
zum 84. Geburtstag (4. Mai) Grete
Jamnig, geborene Sturm, Volksschuldirektor i. R., aus Suchen, jetzt in Klagenfurt;
zum 80. Geburtstag (2. Mai) Maria
Bauer, geborene Goldberger aus Malborghet, jetzt in Klagenfurt, und Erna
Mühlbacher, geborene Siegmund aus
Mitterdorf, jetzt in Pörtschach am Wörther See (26. Mai);
zum 79. Geburtstag (11. Mai) Rosi
Kren, geborene Korb in Kärnten, jetzt in
Maria Rain, Maria Huber, geborene Janesch aus Suchen, jetzt in Wölfnitz (23.
Mai), und Michaela Tanke (1. Mai) aus
Klagenfurt;
zum 65. Geburtstag (21. Mai) Helmut Plut aus Malgern, jetzt in Lohdorf
bei München bzw. Klagenfurt;
zum 60. Geburtstag (22. Mai) Johannes Schlinderer aus Windischgraz,
jetzt in Klagenfurt.
Mai 2005
. . . in der alten Heimat . . .
zum 74. Geburtstag (4. Mai) Viktor
Turk aus Dol. Toplice, jetzt in Tschermoschnitz;
zum 73. Geburtstag (3. Mai) Milan
Pribanič aus Pöllandl, jetzt in Krapflern;
zum 72. Geburtstag (4. Mai) Marija
Kump aus Uršna sela, jetzt auch in
Uršna sela;
zum 71. Geburtstag (27. Mai) Slavka
Matkovič aus Neutabor, jetzt in Tschermoschnitz;
zum 68. Geburtstag (28. Mai) Marija
Schmuck aus Kuzma, jetzt in Križ bei
Komenda;
zum 67. Geburtstag (11. Mai) Angela Koritnik, geborene Stalzer aus Maschel, jetzt in Sevnica;
zum 64. Geburtstag (7. Mai) Hans
„Ivan“ Jaklitsch aus Mitterdorf bei
Tschermoschnitz, jetzt Novo mesto.
Die Sprache ist das,
was den Menschen
zum Menschen macht.
J. G. Herder
. . . in der Steiermark . . .
zum 93. Geburtstag (9. Mai) Maria
Wallach aus der Stadt Gottschee, jetzt in
Wels;
zum 86. Geburtstag (4. Mai) Anna
Urbicher aus Niedertiefenbach, jetzt in
Hausmannstätten;
zum 85. Geburtstag (4. Mai) Johann
Sbaschnik aus Masereben, jetzt in Graz;
zum 84. Geburtstag (27. Mai) Hilde
Eppich, geborene Jaklitsch aus Verdreng, jetzt in Kapfenberg;
zum 80. Geburtstag (7. Mai) Dorothea Petschauer (Bürgl) aus Tschermoschnitz, jetzt in Kapfenberg;
zum 78. Geburtstag (30. Mai) Angela Meister aus Grafenfeld, jetzt in
Grambach;
zum 76. Geburtstag (2. Mai) Martha
Kropf aus Verdreng, jetzt in Graz, und
Annemarie Skrabl aus Moos, jetzt in
Graz (25. Mai);
zum 74. Geburtstag (20. Mai) Georg
Perz, geboren in New York, jetzt in Leoben, und Wilhelm Winder, jetzt in Söding (12. Mai);
zum 73. Geburtstag (31. Mai) Frieda
Müller aus Merleinsraut, jetzt in Graz;
zum 68. Geburtstag (24. Mai) Josef
Lampeter aus Kotschen, jetzt in St. Ruprecht a. d. Raab.
. . . und in Wien
zum 92. Geburtstag (18. Mai) Anna
Beranek in Wien;
zum 68. Geburtstag (29. Mai) Ingeborg Englinger;
zum 61. Geburtstag (26. Mai) Dipl.Ing. Dr. Hans Jonke aus Gols, jetzt in
Wien.
Wir wünschen unseren Mitgliedern schöne Stunden im Kreise ihrer
Lieben.
. . . in New York . . .
zum 92. Geburtstag (29. Mai) Joseph Matzelle aus Rodine;
zum 91. Geburtstag (10. Mai) Pauline Tscherne aus Seele und Ida Nick,
geborene Kump aus Unterbuchberg (19.
Mai);
zum 88. Geburtstag (19. Mai) Maria
Michitsch aus Linz, Oberösterreich;
zum 87. Geburtstag (16. Mai) Marjorie Lackner aus Queens/Ridgewood;
zum 85. Geburtstag Maria Tramposch, geborene Stalzer, aus Reichenau
(28. Mai);
zum 84. Geburtstag (18. Mai) John
König aus Schalkendorf und Albina
Schmuck, geborene Skieber aus Gottschee (11. Mai);
zum 83. Geburtstag Josef (Peppi)
Morscher aus Gottschee (3. Mai);
zum 81. Geburtstag (24. Mai) Olga
Jeschawitz, geborene Sterbenz aus Reichenau;
zum 80. Geburtstag Helen Jaklitsch,
geborene Osanitsch aus Stalzern (25.
Mai);
zum 79. Geburtstag (19. Mai) Frieda
Leschitsch aus Seele und Anni Tiller aus
Eben (31. Mai);
zum 78. Geburtstag (27. Mai) Willi
Hiris aus Obrern;
zum 77. Geburtstag (24. Mai) Rosemarie Bayer, geborene Stalzer aus
Stockendorf.
Mai
Lostage
Hl. Kreuztag naß,
wächst nirgends Gras
(3. 5.).
Pankrazi, Servazi (13. 5.),
Bonifazi (14. 5.)
sind drei frostige Bazi,
und am Schluß fehlt nie
die kalte Sophie (15. 5.).
Bauernregeln
Des Maien Mitte hat für
den Winter noch eine Hütte.
Donnert es im Maien viel,
hat der Bauer
gewonnenes Spiel.
Mairegen bringt Segen.
Mai 2005
GOTTSCHEER ZEITUNG
Seite 13
Beiträge zur
Geschichte und Kultur der Gottscheer
Volkskunst im Gottscheerland
Dr. Maria Lackner-Kundegraber
Hausindustrie und Hausfleiß
Mit der vorliegenden Folge über verschiedene Produkte der Gottscheer
Hausindustrie beenden wir vorerst diese Serie, die wir im Rahmen „Beiträge
zur Geschichte und Kultur der Gottscheer“ ab Jänner 2005 im Heimatblatt
veröffentlicht haben. Die bisher veröffentlichten Beiträge sind bei unseren Lesern sehr gut angekommen. Unsere älteren Gottscheer haben sich manchmal
in die alte Heimat zurückversetzen können. Viele Erinnerungen wurden wach.
Wir danken unserer Ehrenringträgerin, Dr. Maria Lackner-Kundegraber, für
diese fundierte Arbeit und hoffen, daß wir bald wieder Interessantes aus ihren
wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichen können.
Ich habe bereits in der vorigen Folge über
zwei Produkte
typischer Gottscheer Hausindustrie
geschrieben, die in
der Regel mit einer einfachen
künstlerischen
Auszier versehen wurden, die Wiegen und Mauterlein. Beide wurden nicht nur für den Eigenbedarf erzeugt, sondern in größerer
Zahl für den Verkauf auf auswärtigen
Märkten. In diesem Zusammenhang
sind noch andere Erzeugnisse zu erwähnen, die zum Teil auf Jahrmärkten,
aber auch im Hausierhandel verkauft
worden sind. Über die Produkte der
Hausindustrie in der ferneren Vergangenheit wissen wir allerdings wenig Genaues.
Abgesehen von der Erlaubnis des
Hausierhandels mit selbsterzeugten
Waren in dem 1492 vom Kaiser verliehenen Hausierhandelspatent wird erst
1615 in einem Schreiben des Pfandinhabers der Herrschaft Gottschee, Hans
Jakob Khisl, darauf verwiesen, daß die
Gottscheer Untertanen vom Ertrag ihrer
Gründe allein nicht leben könnten und
daher genötigt seien, aus den Wäldern
„auf ihren ruggen tauglich Holz nachhaus zu tragen, damit sie aus demselben
Schüsseln, Teller, Reuter und dergleichen machen“, um es gegen Salz und
Getreide einzutauschen1. Es war auch
kein Zufall, daß 1882 in der Stadt Gottschee zur Förderung und Weiterentwicklung von derlei überkommenen
Fähigkeiten und Kenntnissen die Holzfachschule gegründet worden ist. Dort
wurden an die Schüler auch Techniken
vermittelt, die bisher nicht gebräuchlich
waren, die man jedoch als Voraussetzung für eine weitere Ausgestaltung und
damit für einen vermehrten Absatz von
Holzwaren betrachtete. Man unterrichtete auch Drechslerei und Schnitzerei,
was die Vielfalt der Produkte positiv beeinflußte. Es wurde im Unterricht der
Holzfachschule auch Rücksicht auf die
Bedürfnisse und den damaligen Geschmack der städtischen Kundschaft
genommen, verzierte die Gerätschaften
und bearbeitete ihre Oberfläche z. B.
durch Politur oder Schnitzerei, etwa bei
Spazierstöcken, Stiefelknechten, Handtuchhaltern, Bilderrahmen usw. Die
Schule wurde 1919 vom neuen südslawischen Staat sofort aufgelöst.
Außer den durch die Holzfachschule
angeregten Produkten wurden aber von
den Gottscheern weiterhin die seit alter
Zeit gebräuchlichen Holzgegenstände
hergestellt, viele von ihnen nicht nur aus
bestem Holz in ausgewogenen Maßver-
Verziertes Ochsenjoch aus Pöllandl.
hältnissen gestaltet, sondern in überlieferter oder neu erlernter Technik verziert. So ist eine größere Zahl von schön
geformten Ochsenjochen erhalten, deren Oberfläche mit Zierlinien und vielen
„Pikkalain“ (eingeschnittenen Punkten)
überzogen ist, mitunter auch eine eingeritzte Jahreszahl trägt. Ein von mir für
die Gottschee-Sammlung des Österreichischen Volkskundemuseums in
Pöllandl erworbenes Doppeljoch trägt
die Jahreszahl 1888. Ein besonderes
Objekt alter Gottscheer Erzeugung ist
das Trinkfäßchen, das Putscherle. Es ist
den Gottscheern auf sämtlichen älteren
Abbildungen wie ein „Attribut“ als Zeichen zur Erkennbarkeit beigegeben
worden. Die Putscherlein wurden in
verschiedenen Größen aus feinen, mitunter farblich wechselnden kleinen
Dauben gebunden oder aus einem entsprechenden Stück Holz ausgehöhlt.
Diese Fäßchen waren im Mittelalter
weit verbreitet, müssen auch durch die
Hausierer weite Verbreitung gefunden
haben. Ihre praktische Größe eignete
sich nicht nur für die Mitnahme von erfrischendem Getränk zur Arbeit auf
dem Felde, sondern auch als „Pilgerfäßchen“ auf der Wanderschaft, beim
Wanderhandel und auf den weiten Wegen der Wallfahrer, der Pilger. Der von
mir schon öfter genannte Janko Trost,
den ich bei meinem ersten Besuch der
Gottschee in Reifnitz noch persönlich
kennengelernt habe, betonte, daß man
die Gottscheer Fäßchen an ihrer besonders feinen Verarbeitung erkenne. In einem Aufsatz habe ich 1972 auf kulturhistorische Zusammenhänge dieses
sehr alten Gerätes hingewiesen, das wir
auf manchen romanischen und vor allem gotischen Tafelbildern und bei
Wandmalereien finden. Dafür bieten
sich im Rahmen von biblischen Bildreihen der Zug der Heiligen Drei Könige
mit ihren Begleitern an sowie der hl. Josef im Stall von Bethlehem oder auf der
Flucht nach Ägypten. Auch in Darstellungen der „Apostel-Aussendung“ trägt
mitunter ein Apostel beim Antritt der
Missionsreise einen solchen Wasserbehälter in der Hand oder am Gürtel2.
Als Beispiele möchte ich auf das
berühmte Bronzetor der Basilika San
Zeno in Verona hinweisen und auf die
großartige gemalte Holzdecke der Kirche von Zillis in Graubünden: beide
stammen aus dem 12. Jahrhundert, und
auf beiden ist der hl. Josef auf der Flucht
nach Ägypten und hat das Fäßchen an
seinem über die Schulter gelegten Wanderstab gehängt. Zwei Darstellungen in
Bozen, in der Pfarrkirche und in der Johanneskapelle der Dominikanerkirche,
aber auch Kärntner Bildzeugnisse sind
zu erwähnen: eine in der Pfarrkirche
Heiligengeist (Bezirk Villach) mit dem
Zug der Heiligen Drei Könige, die an-
Detail der Wandmalerei in der Kirche von Schwarzenbach.
dere in St. Gandolf (Bezirk Klagenfurt)
zeigt die Flucht nach Ägypten. Selbst
auf dem berühmten Gurker Fastentuch
trinkt der hl. Josef aus dem Fäßchen. In
der Alten Galerie des Steiermärkischen
Landesmuseums Joanneum in Graz befindet sich ein Altarflügel mit der Geburt Christi, auf dem der hl. Josef sein
Putscherle an den Zaun gehängt hat. Gemalt wurde diese Szene von einem
Kärntner Maler!
Häufig sind diese Themen der Kirchenmalerei auch in Krain zu finden,
nicht nur in der Nähe des Gottscheer
Siedlungsgebietes. Dieses Fäßchen, aus
dem man durch den angeschnittenen
Spund direkt trinken konnte, war also
ein typisches Detail in den mit biblischen Szenen reich ausgestatteten gotischen Kirchen mit ihren farbigen Altären und den bemalten Wänden. Ein
Fresko aus dem letzten Viertel des 14.
Jahrhunderts in der Kirche auf Pangrč
Grm nahe Gabrje bei Novo Mesto (Rudolfswert) zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Könige, darunter einen ihrer
Begleiter, der sich eben aus seinem
Fäßchen den Durst stillt. Johannes von
Laibach malte in Muljava bei Stična
(Sittich) die Flucht nach Ägypten; auf
diesem Bild finden wir wieder das Putscherle des hl. Josef.
Im Johanneskirchlein am Wocheiner
See (Bohinjsko Jezero) ist außer biblischen Szenen eine Anzahl von kleinen
Gerätschaften aufgemalt, unter ihnen
das kleine Fäßchen. Aus dem 15. Jahrhundert stammt die Malerei in der Kirche Sv. Miklavž na Goropeči bei Ihan,
darunter ein Bettler, der sein Fäßchen an
seinen Gürtel gehängt hat. Zwei einschlägige Abbildungen kenne ich in
Istrien, und zwar in der reich ausgemalten Kirche „Marija na Škriljinah“ bei
Beram; der Wirt in der Figurenfolge eines Totentanzes, gemalt von dem bedeutenden Maler Vinzenz von Castua
1474, trägt ein kleines Fäßchen mit sich.
In der von Meister Johannes von Castua um 1490 mit reicher Freskomalerei
geschmückten Kirche von Hrastovlje
nahe Koper findet sich eine Folge von
Monatsbildern: im Februar ist der Weinbauer mit dem Rebschnitt beschäftigt
und hat sein Getränk in einem umgehängten Fäßchen verwahrt.
Neben all diesen schönen Beispielen
erfreut es besonders, daß auf der Nordwand der Kirche von Schwarzenbach
der Zug der Heiligen Drei Könige gemalt ist, in dem ein Begleiter gerade aus
einem Putscherle trinkt! Ich sah diese
einfache Malerei das erste Mal bei meinem Besuch 1996, weiß aber bis jetzt
nicht, ob das Bild mittlerweile völlig
freigelegt und restauriert wurde. Es handelt sich um kein künstlerisches Meisterwerk, wurde vielleicht von „ungelernter Hand“ gemalt, ist aber sachlich
und örtlich für uns von Bedeutung. Wir
können nämlich feststellen, daß der
Trinker in Gottscheer Tracht gekleidet
ist. Man darf infolgedessen vermuten,
daß der Maler ein Gottscheer war! Die
ärmellose Joppe soll wohl aus hellgrauem Loden sein, ein heller – gefältelter? – Hemdkragen ist nach außen
darübergelegt. Die Hose ist wohl aus
blau gefärbter Leinwand und ihre Beinlinge stecken in hellbraunen Stiefeln.
Der breitkrempige Hut entspricht den
bekannten alten Abbildungen seit Valvasor und jenen Hüten, die noch heute
zur Gottscheer Männertracht getragen
werden. Nur die Hemdärmel geben zu
denken; sie sind nicht weiß, sondern geschwärzt. Den weißen Ärmel konnte
man nicht auf weißem Grund malen;
vielleicht geht die dunkle Farbe aber auf
eine chemische Veränderung zurück,
wie man sie gelegentlich bei Kirchenmalereien auf feuchtem Kalk-Untergrund sieht.
Es gab gewiß in Gottscheer Kirchen
einstens noch manche biblische Darstellung, sei es auf der Wand oder auf
Altartafeln, an die sich schon niemand
erinnern kann, weil sie längst übermalt
waren oder – da alt und beschädigt –
zerschlagen und verbrannt worden sind.
An eine innen gemalte Kirche im Ländchen erinnere ich mich noch, ohne zu
wissen, ob die Malerei heute noch erhalten ist. Die Tür ist immer versperrt,
denn die Kirche steht einsam und
weitab von der nächsten Siedlung: es ist
das Friedhofskirchlein auf dem Wieden
zwischen Graflinden und Bresowitz.
Als es im Verfall war, kamen die Wandmalereien unter den abbröckelnden späteren Kalkschichten zum Vorschein. Im
Altarraum waren die vier Evangelisten
zu erkennen. Ihre kräftige Farbgebung
war von Rot- und Brauntönen bestimmt,
die Qualität der Malerei besser als jene
in Schwarzenbach. Ich hoffe, daß sie
wenigstens teilweise gerettet wurde.
Malerei wurde in der Holzfachschule
nicht unterrichtet, wohl aber war
„Zeichnen“ ein Unterrichtsgegenstand.
Kruzifix von „Kishnarsch Mattela“
in einer Stube in Kleinriegl.
(Fortsetzung auf Seite 14)
Seite 14
GOTTSCHEER ZEITUNG
(Fortsetzung von Seite 13)
Und die Schüler konnten dort das
Schnitzen erlernen. Es wird auch von einigen Gottscheer Schnitzern erzählt,
doch nicht immer sind ihre Namen in
Erinnerung geblieben. Gehört habe ich
mehrmals von „Kishnarsch Mattela“,
der am „Lialochpargle“ (Gutenberg bei
Krapflern) gelebt hat. Von ihm sah ich
zwei Kruzifixe mit Nebenfiguren in Privatbesitz in einem Bauernhaus in Kleinriegel bei Pöllandl. Das Schnitzen von
Christusfiguren mit oder ohne Maria
und Johannes oder beigestellten Engeln
war wohl die hauptsächliche Tätigkeit
der volkstümlichen Schnitzer, weil nach
ihnen vermutlich verhältnismäßig oft
gefragt wurde, sollte doch in der Stuben- und Zimmerecke als Gegenstand
der Andacht sowie Mensch und Haus
beschützend ein Kreuz hängen. Statuen
von einzelnen Heiligen dürften eher für
Kapellen und Bildstöcke gesucht worden sein. Aber gerade über diese wissen
wir kaum etwas. Von den Kleinkunstwerken ist das meiste schon bei der Umsiedlung und später bei der Flucht verlorengegangen oder zerstört worden.
Unsere abschließende Betrachtung
soll nicht ohne Hinweis auf den Fleiß
und die kleinen Kunstwerke aus Frauen-
Kopftuch aus Schwarzenbach mit
Weißstickerei und Spitzeneinsatz.
und Mädchenhänden enden. Wann und
von wem die vielen weißen Kopftücher
gestickt wurden, die zur Frauen- und
Mädchentracht getragen wurden, ist
nicht überliefert. Da in den meisten
Landesteilen Krains, ebenso im Gebiet
von Görz solche Kopftücher zur Festtracht gehörten, war die feine Weißstickerei sicher weit verbreitet und
wurde vermutlich meistens von Frauen
gestickt, die sich damit ihr Brot verdienten. Es gehörte das Sticken in verschiedenen Techniken auch zur Beschäftigung der Nonnen. Aus den Klöstern kamen allezeit Anregungen,
Kenntnisse und Wissen in das Volk. Wir
können die Herkunft der feinen weiblichen Handarbeit ohne Hinweise in alten
schriflichen Quellen nicht mehr verfolgen und bleiben auf Vermutungen angewiesen.
In den Bauernhäusern wurde an den
langen Winterabenden nicht nur gestopft, das Alltägliche genäht und gestrickt. Geschickte Hände haben vielleicht auch manche schöne KopftuchStickerei hergestellt. In den dreißiger
Jahren des 20. Jahrhunderts wurden im
Rahmen der wirtschaftlichen Aufbauarbeit von Gottscheer Mädchen die alten
Techniken aufgenommen und sie haben
begonnen, für den Verkauf feine Weißstickerei auf Taschentüchern, Serviettentaschen u. ä. anzubringen. Damals
bemühten sich um die Vermittlung von
Vorlagen und um die Förderung solcher
Arbeiten v. a. Hilde Erker, Frau Röthel,
Rudi Krische, Olga Spreitzer und Elfi
Lackner (später Verderber). Den Vertrieb dieser Erzeugnisse besorgte die
Genossenschaft, die sie an die VDA-Läden nach Deutschland weiterleitete, in
denen Arbeiten von Auslandsdeutschen
zum Verkauf angeboten wurden. Diese
Verkaufsstellen waren ähnlich aufgebaut und verfolgten ähnliche Ziele wie
die österreichischen Heimatwerke der
dreißiger Jahre und der Zeit nach dem
Krieg: Verkauf guter Handwerksprodukte von heimischen Erzeugern, die
dadurch zu einem Zusatzverdienst gekommen sind.
Im Zusammenhang mit dem Versuch,
eine „zeitgemäßere“ Tracht für die
Gottscheerinnen zu schaffen, die dem
alpenländischen Leiblkittel nachempfunden war, haben die Gottscheer
Mädchen sich zum eigenen Gebrauch
Schultertücher aus feiner weißer Wolle
gestrickt, auf die sie Muster von den alten weißen Tüchern – nun in farbiger
Wolle – stickten3. Durch den Krieg und
die Umsiedlung sind all diese
Bemühungen wie auch jene um den
Aufbau einer zeitgemäßen, einträglicheren Landwirtschaft und um die
handwerkliche Arbeit der jungen Männer freilich nicht mehr zum Tragen gekommen. Nur wenige werden sich noch
daran erinnern können und vielleicht
das eine oder andere kleine Kunstwerk
ihrer fleißigen Hände aufbewahren.
1 Georg Widmer: Urkundliche Beiträge zur
Geschichte
des
Gottscheerländchens
(1406–1627). Wien, Verein der Deutschen
aus Gottschee, 1931. – S. 92 ff. Vgl. auch:
Maria Kundegraber, G. Ztg. 65 (52) F. 6, Juni
1868, S. 2 ff.: Die Hausindustrie und Unterkrain.
2 Maria Kundegraber: Gottscheer Putscherlein
– mittelalterliches Trink- und Pilgerfäßchen.
– In: Volkskunde. Fakten und Analysen. Festgabe für Leopold Schmidt zum 60. Geburtstag. Wien, Verein für Volkskunde 1972. – S.
143–155, 1 Abb. im Text, 4 Abb. auf Tafeln.
3 Vgl. dazu die Abbildungen bei Herbert Otterstädt, Gottschee – Verlorene Heimat deutscher Waldbauern. Freilassing, 1962. – Besonders S. 94 und 98 f.
Leserbriefe
Auf unseren Bericht in der JännerAusgabe über „Pinkeisch Gustl“ meldete sich Elisabeth Weber, geb. Petschauer aus Krapflern, jetzt in Ölbronn
in Deutschland, und schrieb uns, daß sie
sich noch sehr gut an ihn erinnern kann.
Er war ein guter Freund ihrer Eltern und
noch dazu weitschichtig verwandt. Wir
freuten uns immer, wenn er kam. Er
konnte so viel Interessantes erzählen,
kam er doch weit im Land herum. Auch
von seiner Arbeit beim Fürsten Auersperg erzählte er uns viel. Auch seine
Söhne, so weiß Lm. Weber zu berichten,
haben die Schnitzkunst von ihm vererbt
bekommen. Ganz besonders stolz ist sie
auf eine Marienfigur mit Jesuskind, daß
einer der Söhne aus Lindenholz geschnitzt hat.
Oft erzählte ihr die Mutter von den
musikalischen Ambitionen von Pinkeisch Gustl, der mit einigen jungen
Männern eine Musikkapelle gründete.
Oft haben sie bei der Christmette mitgewirkt und in den Gasthäusern in Pöllandl zum Tanz aufgespielt.
Leider ging der Kontakt verloren, als
die Familie in die USA auswanderte.
Sohn Josef kam noch öfters nach
Deutschland zur Kur, wo sie ihn einmal
mit Albert Wrinskelle besuchte. Elisabeth Weber grüßt nicht nur alle Mitarbeiter der „Gottscheer Zeitung“, sondern auch ganz besonders Aurelia und
August König.
Josef König, Elisabeth Weber und
Albert Wrinskelle.
Mai 2005
Beim Blättern in alten Schriften. . .
Ausgewählt von Ludwig Kren
Täglich dreimal tour-retour Laibach–Gottschee
In dem Buche von P. v. Radies
„Die k. k. Post in Krain und ihre geschichtliche Entwicklung“ lesen wir
auf Seite 110 über das Postamt in
Gottschee Nachstehendes: „Nachdem
noch in den Zwanzigerjahren unseres
Jahrhunderts der Fußbote Wermuth
auf eigene Rechnung Postsendungen,
meist nur einfache Briefe, von Gottschee nach Laibach und retour gebracht, zu welchem Hin- und Hergange er eine volle Woche benöthigte,
wurde im Jahre 1835 in der Stadt Gottschee eine Briefsammelstelle errichtet
und als Briefsammler Georg Lackner
bestellt. Diese Briefsammelstelle
übergieng 1844 (23. September) aus
den Händen des Maximilian Lackner
an den Realitätenbesitzer Herrn Adolf
Hauff, den Vater des gegenwärtigen
Herrn Postmeisters Anton Hauff, gegen eine jährliche Remuneration von
30 Gulden, dann 10 Procent Antheil
von der Briefportoverrechnung des
Betrages, welcher 300 Gulden überstieg, und 5 Procent vom Fahrpostporto; für die dreimal wöchentliche
Postbotenfahrt zwischen Gottschee
und Laibach wurde demselben ein
jährlicher Pauschalbetrag von 200
Gulden C.-M. zugesprochen.
Nach dem Tode des Adolf Hauff
wurde das inzwischen zur Postexpedition gewordene Amt 1857 an dessen
Witwe, die noch lebende Frau Marie
Hauff, verliehen, welcher nebstdem
die fünfmal wöchentliche Postboten-
fahrt zwischen Gottschee und Laibach
und die zweimal wöchentliche Postbotenfahrt
Gottschee–Rudolfswert
zur Besorgung übertragen wurde;
auch wurde ihr 1869 die k. k. Telegraphenstation Gottschee verliehen …
Seit 1867 selbstthätig das Amt leitend, überkam der Sohn, der gegenwärtige Postmeister Herr Anton
Hauff, dasselbe am 12. Mai 1873, welchem mit dem auch die Besorgung der
täglichen Postbotenfahrt Gottschee–
Laibach, Gottschee–Reifnitz als
Theilstrecke der Postfahrt Gottschee–
Rakek, Gottschee–Altenmarkt bei
Pölland, die dreimal wöchentliche
Postbotenfahrt Gottschee–Rudolfswert und Gottschee–Brod an der
Kulpa aufgetragen wurde, für welche
Fahrten 43 Pferde in Verwendung
standen. Das k. k. Postamt Gottschee
hat sich in diesen Jahren zu einer Geschäftsthätigkeit und zu einem Geschäftsumfange emporgeschwungen,
daß solches bei einem Erträgnis aus
der Gebarung von jährlichen 10.000
Gulden und einem Geldverkehre von
viel über eine Million Gulden wohl
mit Recht als eines der stärksten Landpostämter in Krain bezeichnet werden
kann. Am 28. September 1893 wurde
die Unterkrainer Bahnstrecke Laibach–Gottschee eröffnet, seit welcher
Zeit die Postsendungen täglich dreimal tour und dreimal retour befördert
werden.“
Bilderausstellung
Bei der Gottscheefahrt während der Kulturwoche 2004 machten die Landsleute kurz in Nesseltal halt, um Matjaz Matko zu besuchen. Dieser junge
Künstler hat sich in Nesseltal ein Refugium geschaffen, das für jedermann offensteht. Unter den Bewohnern von Nesseltal gibt es nicht mehr viele, die den
Ort noch aus „unserer“ Zeit kennen, aber Matko bemühte sich, mehr über die
Gottscheer zu erfahren, und sammelte alte Bilder und Karten. Auch eigene
Werke stellt er aus.
Anläßlich der Eröffnung einer Ausstellung von Ansichtskarten von Nesseltal, die von Franz Rabuse stammen,
hielt Matjaz Matko, der auch die „Gottscheer Zeitung“ bezieht, am 31. März in
Kostanjevica folgende Ansprache:
Die Ausstellung, die wir heute eröffnen, ist nach einem Jahr intensiver Arbeit entstanden. Vor einem Jahr kam ich
auf die Idee, ein Buch über Nesseltal
und Umgebung, das dort gelebte
Brauchtum, seine Einwohner und die
vergessene Geschichte zu schreiben.
Das Projekt benennt sich „Die Heimat
Koprivnik/Nesseltal – es war einmal ein
schönes Dorf“. Bei der Sammlung des
Materials (Urkunden, Ansichtskarten,
Fotografien, Notizen) habe ich festgestellt, daß ich mir zu viel vorgenommen
hatte, um das Projekt in so kurzer Zeit
realisieren zu können. Eine Ausstellung
und die Herausgabe eines Buches waren
gleichzeitig geplant. Das Buch habe ich
mehr oder weniger fertig, gegenwärtig
ist der Text beim Übersetzen.
Da die Geldmittel noch nicht ausreichen, muß die Buchpräsentation noch
ein wenig warten.
Um aber doch etwas bieten zu können, habe ich dem Buch das Kapitel
„Franz Rabuse und Nesseltal“ entnommen und es als Ausstellung in der Stadtbibliothek Kočevje präsentiert.
Die Ausstellung war vom 22. Februar
bis zum 21. März in Gottschee zu besichtigen. Heute stellen wir diese, allerdings etwas erweiterte Ausstellung in
der Valvasor-Bibliothek Krško, Zweigstelle Kostanjevica, vor, im Geburtsort
des Herrn Franz Rabuse.
Bei der Sammlung der Unterlagen
von Nesseltal und bei der Durchsicht
der mir zur Verfügung stehenden Notizen stellte es sich heraus, daß die Fotodokumentation nicht mit den Buchausgaben übereinstimmt. In meiner Sammlung gab es nämlich Fotos von Ernst
Stalzer, von dem ich überzeugt war, daß
er als Fotograf der Autor der NesseltalAnsichtskarten sei. Voriges Jahr wollte
es der Zufall, daß ich den Bürger von
Kostanjevica Jani Zakšek, einen eifrigen Ansichtskartensammler, kennenlernte. In einem Gespräch stellte er fest,
daß der Autor der Ansichtskarten Franz
Rabuse ist.
Unsere heutige Ausstellung ist nur ein
Bruchstück aus dem Riesenwerk von
Franz Rabuse. Aus dem umfangreichen
Material, in das ich Einsicht nehmen
konnte, geht klar hervor, daß Rabuse
zweifellos viel mehr Aufmerksamkeit
in einer fachlichen Bearbeitung verdienen würde. Ich stelle Rabuse mit seinen
Aufnahmen von Nesseltal und Umgebung vor. Seine Fotografien geben Aufschluß über das, was für viele Ortschaften Gottschees gilt, deren Leben nicht
so kraß unterbrochen wurde wie das von
Nesseltal.
Die Besucher der Ausstellung fühlen
sich ins ehemalige Nesseltal versetzt
und können alle Häuser, das Gasthaus,
die Kirche und viele Gottscheer, die abgebildet sind, erkennen.
Franz Rabuse hat ein Steinchen zum
tragischen Mosaik der Gottscheer Vergangenheit beigesteuert, wofür ihm jede
Anerkennung gebührt.
Mai 2005
Unsere Toten
Ida Stonitsch – Tschermoschnitz
Unter großer
Anteilnahme
wurde Ida Stonitsch, geborene
Erker, im Alter
von 85 Jahren in
Reutlingen-Altenburg
zu
Grabe getragen.
Sie wurde am
12. November
1919 als jüngstes Kind ihrer
Eltern Rudolf und Maria Erker (Koatiarsch) in Tschermoschnitz geboren.
Dort verbrachte sie ihre Kindheit und
Jugend und half den Eltern und Geschwistern im Gasthaus. 1941 heiratete
sie Wilhelm Stonitsch (Schneidarsch)
aus Stalldorf. Aus dieser Ehe gingen
fünf Kinder hervor.
Nach der Umsiedlung und Flucht
(über Königsberg, Lienz und Feffernitz)
fand das Ehepaar eine neue Heimat in
Deutschland.
Ida Stonitsch wurde bis zu ihrem
Tode liebevoll von ihren Kindern umsorgt und gepflegt. Sie war trotz herber
Schicksalsschläge stets ein zufriedener,
dankbarer und allzeit ihres Lebens tiefgläubiger Mensch. Am Sterbebett konnten alle Kinder, Schwiegerkinder und
Enkel in Würde von ihr Abschied nehmen. Sie verstarb am 13. März in Reutlingen.
Um ihre geliebte Mutter trauern Willi,
Hermine, Theodora, Rudolf und Anita
mit ihren Familien und Kindern sowie
alle Anverwandten. Ihnen gilt unsere
aufrichtige Anteilnahme. Möge unsere
Landsmännin in Frieden ruhen!
Sophie Jonke – Pogorelc
Plötzlich und
unerwartet verstarb
unsere
Landsmännin
Sophie Jonke,
geb. Mische, am
6. Jänner im
Providence
Centre in Scarborough,
Toronto, im 85.
Lebensjahr.
Ihre
Eltern
waren Josefa und Erasmus Mische. Ihr
Mann Joseph, der aus Rieg stammte,
ging ihr bereits 1978 in den Tod voraus.
Bevor Sophie und ihre Familie in Kanada eine neue Heimat fanden, war ihnen Villach-St. Martin in Kärnten
(Österreich) die neue Heimat nach Vertreibung und Flucht. Am 3. Oktober
1949 wanderte sie mit ihrem Mann Joseph nach Kanada aus, wo bereits ihre
Schwester ein Jahr zuvor eine Heimat
gefunden hatte. Wie es bei allen Einwanderern – besonders für jene aus der
alten Heimat – war für sie der Anfang in
der Neuen Welt schwer. Sie mußten
nicht nur Arbeit finden, auch die neue
Sprache mußte erlernt werden.
Sophie war eine sehr religiöse Landsmännin, und gleich schloß sie sich der
deutschen St.-Patrick’s-Gemeinde in
Toronto, McCaul Street, an. Sie trat verschiedenen kirchlichen Organisationen
bei, wie z. B. der Legion Mariens, und
besuchte wöchentlich Kranke und Senioren der Kirchengemeinde. Sie gehörte
dem katholischen Frauenbund an. Zahlreiche Wallfahrten wurden von ihr unternommen, so z. B. nach St. Anne de
Beaupre, Quebec, Philadelphia, USA,
Midland, Ontario, und jährlich besuchte
sie den in ihrer Nähe gelegenen Wallfahrtsort Mary Lake, Ontario. Sophie
war immer hilfsbereit und beteiligte
sich gerne am jährlichen Basar der Kirche und hatte noch andere kirchliche
Funktionen inne. Nach dem Tod ihres
Mannes Joseph wohnte sie für mehrere
Jahre im Appartementhaus der Donauschwaben, bevor sie sich vor Jahren
entschloß, in die Residenz „Providence
Centre“ zu ziehen.
Der Ehe mit ihrem Mann Joseph entsproß Sohn Erich, der mit seiner Frau
Sophie in Ottawa lebt. Sie trauern um
ihre Mutter und Schwiegermutter wie
auch die Enkelkinder Kathy mit Mann
und Christopher und seiner Frau.
GOTTSCHEER ZEITUNG
Ihnen gebührt unser aufrichtiges Mitgefühl. Auch Schwester Martha und ihr
Mann Helmut Müller in Toronto und
Bruder Henry Mische und Frau Betty in
New York bekunden den Verlust ihrer
Schwester. Auch ihnen sowie allen
Nichten und Neffen der Verstorbenen
gilt unsere Anteilnahme.
Die Verabschiedung fand am 8. Jänner im engsten Familienkreis im Funeral Home „Turner and Porter“ in
Toronto statt. Die Einäscherung erfolgte
zu einem späteren Zeitpunkt.
Um allen Verwandten, Freunden und
Bekannten die Möglichkeit eines Abschiednehmens zu geben, fand am 23.
April 2005 in der St.-Patrick’s-Kirche in
Toronto eine Gedenkmesse zu Ehren
der Verstorbenen statt. Möge ihre Seele
in Frieden ruhen!
Zur Erinnerung an Sophie Jonke können der deutschen St.-Patrick’s-Gemeinde in Toronto Geldspenden für die
Innenrenovierung der Kirche übergeben werden.Vergelt’s Gott!
Seite 15
Jeder Tag im Leben bringt Kampf,
der letzte bringt den Frieden.
In tiefer Trauer geben wir die Nachricht bekannt, daß mein lieber
Gatte, unser Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel, Herr
Joseph Perz
aus Ort-Gottschee
am 3. März 2005 im Alter von 70 Jahren nach langer Krankheit verstorben ist.
Die Trauerfeier fand in Ridgewood Chapels, in Ridgewood, New York,
statt, an der viele Verwandte und Freunde teilnahmen.
In tiefer Trauer:
Erika A. Perz
Gattin
Dr. Joseph F. Perz
und Fleur Hartmann
Sohn und Schwiegertochter
Susan E. Ward und Richard Ward
Tochter und Schwiegersohn
Kyra Perz, Alexandra Ward, Leo Perz
und Gregorie Ward
Enkelkinder
Reinhard Perz und Iva Perz
Bruder und Schwägerin
Marie Michitsch
und Richard Michitsch
Schwester und Schwager
im Namen aller Verwandten
Eduard Meditz – Nesseltal
Ganz unerwartet verstarb am 12.
April Landsmann Eduard Meditz im Alter von 84 Jahren in Hundsdorf 16 im
Rosental in Kärnten. Der Verstorbene
wurde am 17. Oktober 1920 in Nesseltal als ältester Sohn von Eduard Meditz
und seiner Frau Franziska, geb. Radovan, geboren. Zwei weitere Brüder,
Ernst und Konrad, kamen 1930 und
1933 zur Welt, die Schwestern Franziska, Ludmilla und Maria wurden
1922, 1924 und 1937 geboren.
Die Pflichtschule besuchte er in Nesseltal und absolvierte anschließend eine
Lehre als Huf- und Wagenschmied in
Semitsch. Nach abgeschlossener Lehre
und gut bestandener Gesellenprüfung
arbeitete er in seiner eigenen Werkstätte. Leider machte der Krieg 1939
seinem Tatendrang ein Ende. Er mußte
einrücken, kam nach Rußland und später nach Afrika. In Italien endete sein
Kriegsdienst nach einer Verletzung. Er
kam in Gefangenschaft, aus der er 1945
zurückkehren konnte. Ein Bruder seines
Vaters, der in Villach Richter war, gewährte ihm schon während des Krieges
Zuflucht. Hierhin wollte er zurück, fand
aber nur ein zerstörtes Haus wieder.
Eduard stand nun allein da und mußte
mit großem Fleiß und Ausdauer seinen
Lebensweg allein beschreiten. Vor 39
Jahren lernte er in der Witwe Juliane
Durnik seine Lebenspartnerin kennen
und lieben. Ihr wurde der Mann und Vater ihrer vier Kinder früh genommen,
und Eduard Meditz wurde nicht nur ihr
ein treusorgender Partner, sondern auch
den Kindern ein liebevoller Vater. Die
acht Enkelkinder liebten und schätzten
ihren Opa, auch wenn er manchmal ein
wenig brummte und murrte. Er war immer für sie da! Nun fehlt er ihnen.
Seiner Frau Juli, den Kindern mit Familien sowie den Geschwistern mit Familien gilt unsere Anteilnahme.
Am 14. April wurde Eduard Meditz
unter großer Beteiligung von Trauergästen auf dem Ortsfriedhof St. Johann im
Rosental zur letzten Ruhe gebettet. Lm.
Meditz – ruhe in Frieden!
Anton Paulitsch – Klagenfurt
Unser Landsmann Anton Paulitsch ist
am 21. März nach einem erfüllten Leben im 91. Lebensjahr in Klagenfurt
verstorben.
Anton Paulitsch wurde am 24. März
1914 in Windischdorf geboren. Seine
Eltern waren Kärntner. Josef und Antonia Paulitsch, geb. Rigler, lebten bis zur
Abwanderung nach Gottschee im Jahre
1909 in Grafendorf bei Friesach in
Kärnten. Der Vater war Landwirt und
sie betrieben auch ein Sägewerk. Über
Vermittlung des Freundes Karl Krobath
vom Deutschen Schulverein Südmark
kamen sie nach Windischdorf, wo sie im
Jahre 1909 das Gasthaus Braune erwarben. 1914 wurde der Vater in den
Kriegsdienst eingezogen, kam in Gefangenschaft, und 1919 wurde die Mutter mit den Kindern aus dem Königreich
Jugoslawien ausgewiesen. Der Verstorbene kam mit seiner Mutter und dem
Bruder nach Puchberg in Niederösterreich, wo die Großeltern lebten.
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Psalm 31, 16
Wir nahmen Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter,
Oma und Uroma
Ida Stonitsch geb. Erker
* 12. November 1919
† 13. März 2005
In Liebe und Dankbarkeit:
Willi und Marlis Stonitsch
Hermine und Albert Samida
Dora und Georg Nakowitsch
Rudolf Stonitsch
Anita und Thomas Müller
die Enkel: Markus und Iris mit Olivia,
Alexander, Stefanie, Anna und Simon
und alle Angehörigen
Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 16. März 2005,
um 13.30 Uhr auf dem Friedhof in Altenburg statt.
Reutlingen-Altenburg, den 13. März 2005
Menschenhilfe konnte dich nicht retten,
Gott allein nahm dir den Schmerz,
trauernd treten wir an deine Bahre,
um ein gutes, edles Herz.
Wir geben die traurige Nachricht, daß mein lieber Lebensgefährte, unser Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr
Eduard Meditz
geboren am 17. Oktober 1920 in Nesseltal Nr. 52
völlig unerwartet, im 85. Lebensjahr, in die ewige Heimat abberufen wurde.
Wir geleiteten unseren lieben Verstorbenen am Donnerstag, dem
14. April 2005, um 15 Uhr auf dem Ortsfriedhof St. Johann im Rosental zur letzten Ruhe.
Hundsdorf, am 12. April 2005
In Liebe und Dankbarkeit:
Juli
Lebensgefährtin
Fany, Milka, Ernst, Konrad, Mimi
Geschwister
Pepe, Daniel, Slauk, Mathilde mit Familien
im Namen aller Verwandten
Es folgten harte Jahre für die Familie.
Obwohl der Vater gesund aus der Gefangenschaft zurückkehrte, war aller
Besitz verloren.
Die Volks- und Gewerbeschule besuchte Anton Paultisch in Puchberg und
in Graz, absolvierte in Wiener Neustadt
eine Installateur- und Schlosserlehre
und kam schließlich 1933 nach Klagenfurt, wo er beim damaligen Heer Arbeit
fand. 1939 wurde er Soldat und kam
nach Rußland und Frankreich. Er geriet
in Gefangenschaft, aus der er jedoch
flüchten konnte.
In Klagenfurt lernte er seine spätere
Frau Erna, geb. Porupski aus Gnadendorf, kennen, die er 1946 zum Traualtar
führte. Der glücklichen Ehe entsproß
Tochter Isolde, die sich sehr um die betagten Eltern kümmert. Auch mit Enke-
lin Gudrun hatte Anton Paulitsch eine
große Freude.
Bis zu seiner Pensionierung im Jahre
1977 war er bei der Heereszeuganstalt
beim Österreichischen Bundesheer in
Klagenfurt beschäftigt.
Seine Frau war jahrelang Mitglied
der Sing- und Trachtengruppe in Klagenfurt, weshalb diese es sich auch
nicht nehmen ließ, sich an seinem Grab
mit Gottscheer Liedern zu verabschieden. Am 29. März begleitete ihn eine
große Trauergemeinschaft auf dem
Friedhof Klagenfurt-St. Martin zur
letzten Ruhe. Seiner Gattin Erna, der
Tochter mit Familie und auch seiner
Schwester Nelly mit Familie entbieten
wir unsere aufrichtige Anteilnahme.
Möge Anton Paulitsch in Frieden ruhen!
Seite 16
GOTTSCHEER ZEITUNG
Es spendeten
Für die „Gottscheer Zeitung“:
Für die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt:
Ungenannt
US-$ 50,–
Maria Rom, Spittal/Drau
€ 50,–
Mag. Richard, Kogler,
Maria Gail
€ 42,–
Olga Groß, Innsbruck
€ 32,–
Alfred Wohlfahrt, Villach
€ 30,–
RR Werner Krauland, Villach € 30,–
Maria Eppich, Klagenfurt
€ 30,–
DI Dr. Kurt Erker, Klagenfurt € 22,–
Dr. Valerie Loser, Klagenfurt € 22,–
Ingeborg Lindner, Klagenfurt € 22,–
Mag. Alma Peitler, Villach
€ 20,–
Elfriede Wieser, Klagenfurt
€ 18,–
Frank Mausser, Pörtschach
€ 17,–
Je € 12,–: Manfred Högler, Feffernitz;
Michaela Tanke, Klagenfurt; Resi Davis, Klagenfurt; Dr. Herbert Krauland,
Klagenfurt; Frieda Wakonig, Klagenfurt; Burgunde Kulmer, Klagenfurt; Dr.
Werner Verderber, Hermagor; Azzo
Kren, Völkermarkt; Peter Haas, Klagenfurt; Günther Kampfer, Klagenfurt;
Bruno Lackner, Klagenfurt; Pauline
Schulnig, St. Andrä/Lav.; Helga Tomitsch, Klagenfurt; Margarethe Jamnig, Klagenfurt; Herbert Fink, Kramsach; Evelyn und Helmut Hoffmann,
Viktring; Emmi Neuhold, Klagenfurt;
Franz und Ida Theuermann, Wolfsberg;
Für die Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland e. V.:
Howard Jaklitsch,
Garmisch-Partenkirchen
Hermann Bambitsch,
Meerbusch
Johann Schaffer, Süssen
Rudolf Hutter, Tönisvorst
Maria Putre, Hirschberg
€ 22,–
€ 13,–
€ 10,–
€ 7,–
€ 7,–
Absender – Sender – Expéditeur:
A-9010 Klagenfurt, Postfach 102, Europa
657 Fairview Avenue, Ridgewood, N. Y. 11385
Falls unzustellbar, bitte mit n e u e r A n s c h r i f t an den Absender zurücksenden.
If not deliberable as addressed please return to sender w i t h t h e n e w a d d r e s s.
En cas de non-distribution, merci de retourner à l’expediteur en mentionnant la n o u v e l l e a d r e s s e.
„Gottscheer Zeitung“ – offizielles Organ der Gottscheer Landsmannschaften. Medieninhaber (Verleger) und
Herausgeber: Gottscheer Landsmannschaft, Klagenfurt (Vorsitzender Dr. Viktor Michitsch, Tel. 00 43/42 4256 5 94). Für den Inhalt und die Gestaltung verantwortlich: Martha Tiefenbacher, Tel. (0 65 0) 377 71 10
(e-mail: [email protected]). Hersteller: Kärntner Druckerei, Klagenfurt, Viktringer Ring 28.
P. b. b.
Zul.-Nr. GZ02Z030437M
Verlagspostamt
9020 Klagenfurt
PRSRT STD
U. S. POSTAGE
PAID
FLUSHING, N. Y.
PERMIT # 641
Marie Mausser,
Ridgewood, NY
US-$ 30,–
Edwin Brinskelle,
Glendale, NY
US-$ 23,–
Siegfried Erker,
Ridgewood, NY
US-$ 23,–
Anonym
US-$ 23,–
Maria Nadler,
St. Lucie, FL
US-$ 23,–
August König,
Mayfield Village, OH
US-$ 23,–
August Aber, Toronto
US-$ 16,–
Joseph Sieder,
Strongville, OH
US-$ 13,–
Alfred Matzelle,
Glendale, NY
US-$ 13,–
George Ruppe,
Saint Louis, MO
US-$ 13,–
Franz Sterbenz,
Glendale, NY
US-$ 13,–
Maria Jaklitsch, PA
US-$ 8,–
John Tschinkel,
New Hyde Park, NY
US-$ 8,–
Gerhard Krauland,
Old Seybrook, CT
US-$ 3,–
Olga Loske,
Fresh Meadow, NY
US-$ 3,–
Reinfried Rubuse,
Las Vegas, NV
US-$ 3,–
Hans Schleimer,
Kansas City, KS
US-$ 3,–
Marie Zenkner,
Seven Hills, OH
US-$ 3,–
Alois Klemencic,
Akron, OH
US-$ 3,–
Albina Wiederwohl,
Mayfield Village, OH
US-$ 3,–
Sophie Mocnik,
Surrey, BC
can. $ 80,–
Emmerich, Brinskelle,
Sault St. Marie, ON
can. $ 12,–
Maria Weber, Fronleiten
€ 34,–
Hermann Bambitsch,
Meerbusch
€ 18,–
Maria Putre, Hirschberg
€ 18,–
Peter Smuk, Grünstadt
€ 18,–
Elfriede Wieser, Klagenfurt
€ 18,–
Mag. Hermann Leustik,
Schwanein
€ 14,–
Ernst Perz, Kapfenberg
€ 14,–
Gottfried Ruppe, Elsbach
€ 14,–
Johann Schaffer, Süssen
€ 10,–
Anni Wittinger, Stainz
€ 10,–
Anna Maria Gerlitz,
Preitenegg
€ 10,–
Josefa Hiris, Klagenfurt
€ 9,–
Irma Schmuck, Landskron
€ 9,–
Edmund Högler,
Westernkappeln
€ 8,–
Rosina Matzelle, Reutlingen
€ 8,–
Frieda Schaffer,
Bruck a. d. Mur
€ 4,–
Otto Tripp, Klagenfurt
€ 4,–
Walter Matzelle, Rheine
€ 3,–
Alfred Meditz, Bad Homburg € 3,–
Maria Staudinger, Wien; Antonia
Gertschmann, Feistritz/Drau; Aurelia
Miklin, Klagenfurt; Johann Högler,
St. Veit/Glan; Walter und Anna Gasser,
Krumpendorf; Leopoldine Sterbenz,
Kühnsdorf.
Je € 8,–: Erna Vorwalder, Klagenfurt;
Richard Verderber, Klagenfurt.
Je € 7,–: Ilsbeth Schuh, Klagenfurt;
Manfred Tanke, Pubersdorf; Erna Petschauer, St. Stefan/Gail; Herta Krauland, Haber; Anny Issak, Klagenfurt;
Irma Schmuck, Landskron; Paul Koban,
Krumpendorf.
Je € 5,–: Herta Huber, Markersdorf;
Aloisia Bodner, Arnoldstein.
Je € 4,–: Margarethe Stalzer, Feldkirchen; Sophie Petsche, Viktring; Maria
Resei, Launsdorf; Ing. Gerwald Tschinkel, St. Georgen/Längsee; Emma
Laußegger, Klagenfurt; Karl Ruppe,
Bad Aussee.
Je € 2,–: Matthias Sigmund, Klagenfurt; Franz Stonitsch, Klagenfurt; Anton
Schneider, Klagenfurt; Erika Kasprian,
Klagenfurt; Josef Schauer, Klagenfurt;
Reinhild Mlinar, Klagenfurt; Renate
Schemitsch, Klagenfurt; Dr. Wilhelm
Kollmann, Wolfsberg; Erwin Michitsch, Klagenfurt; Erna Nettek, Klagenfurt; Maria Tschernkowitsch, Pörtschach; Johann Nowak, Landskron; Albert Tschernkowitsch, Klagenfurt; Anni
Ojster, Klagenfurt; Hans Truger, Klagenfurt; Zita Erker, Salzburg; Friedrich
Wolf, Maria Rain; Kurt Krauland, Haber; Josef Nowak, Landskron; Maria
Toplitzer, Klagenfurt; Paula Köstner,
Spittal/Drau; Dr. Elfriede Krauland,
Klagenfurt; Erika Wöginger, Kühnsdorf; Vinzenz Ritschel, Feldkirchen;
Ingrid Marcher, Launsdorf; Josef Petschauer, Ebenthal; Emma Jantschgi,
Reichersdorf.
Mai 2005
Einsendeschluß
für die nächste Folge
ist der 20. Mai 2005.
Erscheinungsort
Klagenfurt
Wäre ein Abonnement der
„Gottscheer Zeitung“ nicht
ein tolles Geschenk für jemanden in Ihrem Familienoder Bekanntenkreis?
Die Abogebühren entnehmen Sie bitte der Seite 1.
Unser Heimatblatt wird in
18 Staaten der Welt verschickt!
Wir freuen uns über jeden
Abonnenten.
Wir danken der Austria PresseAgentur (APA) in Wien für die kostenlose Überlassung des SW-Bildes
auf der Titelseite dieser Ausgabe.
Für die Sing- und Trachtengruppe in Klagenfurt:
Erna Motschiunig, Klagenfurt € 12,–
Für die Schutzmantelmadonna:
Ungenannt
US-$ 100,–
Waltraud und Sal Tripoli,
Bellmore, NY
US-$ 50,–
Wir danken allen herzlichst für
ihren Spendenbeitrag.
Im Gedenken
an Josef Tanke
Anstelle von Kranz- und Blumenspenden bat Familie Tanke im
Sinne des Verstorbenen in der
Parte um Spenden für die Gottscheer Gemeinschaft in Klagenfurt.
Wir danken nachstehenden
Landsleuten für ihre Opferbereitschaft:
Herta Krauland, Haber
(GLM in Klagenfurt)
€ 50,–
Margret und Hermann Bambitsch,
Meerbusch
€ 20,–
(„Gottscheer Zeitung“)
John und Rose Stalzer,
Glendale, NY
(Schutzmantelmadonna) US-$ 25,–
Es ist schön,
wenn es Menschen gibt, an
die man mit Vertrauen und
Sicherheit zu allen Zeiten
denken darf.
Wilhelm Grimm
40. Gottscheer Kulturwoche 2005
„Rechtzeitig den Urlaub planen!“ Unter diesem Motto wenden wir
uns an jene Landsleute, die heuer, wieder oder erstmalig, an der Gottscheer Kulturwoche in Klagenfurt/Krastowitz teilnehmen möchten.
Briefe von Teilnehmern bezeugen, daß das Treffen mit den Landsleuten sowie das Erleben des schönen Kärntner Landes tiefe Eindrücke
hinterließen. Wir werden den Teilnehmern heuer ein interessantes und
reichhaltiges Programm bieten.
Die Jubiläumswoche beginnt am 1. August und endet am 7. August
2005. Landsleute, merkt Euch diesen Termin vor! Jene, die an der Woche teilnehmen und ein Zimmer benötigen, mögen dies bitte direkt im
Bildungshaus bekanntgeben.
Die Anmeldungen bitte schriftlich an das Bildungshaus Schloß Krastowitz, Elisabeth Kraxner, 9020 Klagenfurt, oder telefonisch unter der
Nummer (0 46 3) 58 50-25 06 (Fax 58 50-20 40) richten (vom Ausland
00 43 vorwählen).
Die Vollpensionspreise inklusive der Ortstaxe und des Bedienungszuschlages betragen pro Tag:
Einzelzimmer (Komfort)
€ 50,75
Doppelzimmer (Komfort)
€ 44,75
Dreibettzimmer (Dusche und WC auf Etage)
€ 36,75
Die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt