Vincenz Aktuell - St. Vincentius

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Vincenz Aktuell - St. Vincentius
Zeitschrift für
die Mitarbeiter/innen
und Freunde der
St.Vincentius-Kliniken
Karlsruhe
September 2010 · Nr. 59
Vincenz
Aktuell
Über Internet immer aktuell
unter www.vincentius-ka.de
Die weltweite Vinzentinische Familie
feiert ein Doppeljubiläum.
Vor 350 Jahren starben ihre Gründer:
Louise von Marillac, am 15. März 1660 und
Vinzenz von Paul, am 27. September 1660
Wir Vinzentinerinnen in den St. Vincentius-Kliniken und der St. Marien-Klinik
sind eine ganz kleine Schwesterngemeinschaft.
Aber wir „Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus Freiburg“, so unser offizieller Name,
gehören zu der großen internationalen Vinzentinischen Familie,
wie auch die St. Vincentius-Kliniken gAG mit der St. Marien-Klinik gGmbH,
die durch den St. Vincentius-Verein Karlsruhe entstanden sind.
Vinzenz von Paul und Louise von Marillac haben als Vorbilder christlicher Nächstenliebe den Samen gelegt,
der vielfältig aufgegangen ist.
Bitte weiterlesen auf Seite 9.
Südendstraße
Inh
Editorial
4
Aufsichtsrat
und Vorstand
6
Mitarbeitervertretungen
7
Seelsorge und
Gottesdienste
8
Krankenhausseelsorge
informiert
9
Seite 10
Seite 38
Inbetriebnahme der
Zentralsterilisation
11
Den Pflegeberuf attraktiver
machen – aber wie?
13
Neubau einer Kindertagesstätte
14
Pathologie
17
Seite 39
Seite
42
2
Vincenz Aktuell 46/06
halt
Woche des Sehens
29
Gesundheitspolitische Ziele und
Handlungsbedarf aus Sicht der
christlichen Krankenhäuser
30
Orthopädische Entwicklungshilfe
in Tansania und Uganda
36
Verleihung des Verdienstkreuzes
am Bande des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland
38
Tag der offenen Tür
in der St. Marien-Klinik
42
Lach dich gesund
46
Fortbildungen
47
Personalnachrichten
51
Krankenhauspflegeschule
57
Vincenz Aktuell 46/06
Steinhäuserstraße
Marienklinik
Seite 49
Seite 59
3
Editorial
„Die neue Patientenverfügung – alles klar?“
Nach langen politischen Diskussionen
wurden im Juni 2009 die neuen
Regelungen zur Patientenverfügung
im Bundestag beschlossen. Diese
Neuregelung soll den Menschen als
frei entscheidendes Individuum in den
Mittelpunkt der Entscheidung stellen
und räumt auf mit der noch im letzten
Jahrhundert tragenden Idee, dass das
medizinisch Machbare ausschließlich
die Handlungsweise des Arztes bestimmt und der Wille des Patienten
diesem Prozedere untergeordnet ist.
Nach Ansicht namhafter Medizinrechtsexperten schafft die neue gesetzliche Regelung Rechtssicherheit
auf der ärztlichen Seite in kritischen
Situationen, erfordert aber im Gegenzug in der Auseinandersetzung mit
dem Willen des Patienten zukünftig
noch mehr ärztliche Fachkompetenz
in Indikationsstellung und ärztlichem
Handeln. Die Formulierung des Therapieziels und die Prognosestellung
sind dabei ausschließlich ärztliche
Aufgabe und Verpflichtung, an denen
sich dann diejenigen orientieren können und müssen, die dem verfügten
Willen des Patienten Geltung verschaffen, wenn er dies selbst für sich
nicht mehr kann.
Schon im Jahre 2002 hat der Bundesgerichtshof festgestellt „Angesichts des
bisherige Grenzen überschreitenden
Fortschritts medizinischer Technologie
gibt es keine Rechtsverpflichtung zur
Erhaltung eines erlöschenden Lebens
um jeden Preis. Maßnahmen zur
Lebensverlängerung sind nicht schon
deshalb unerlässlich, weil sie technisch
möglich sind“, vielmehr „bestimmt die
an der Achtung des Lebens und der
Menschenwürde ausgerichtete Einzelfallentscheidung die Grenze ärztlicher
Behandlungspflicht“. Nicht alles medizinisch Machbare muss also oder darf
gemacht werden.
4
Durch die gesetzliche Neuregelung
wurde das Rechtsinstitut der Patientenverfügung im bürgerlichen Recht verankert (§ 1901a, b BGB) und begrifflich als schriftliche Willensbekundung
eines einwilligungsfähigen Volljährigen für den Fall späterer Einwilligungsunfähigkeit umschrieben, bezogen auf die Vornahme oder Ablehnung „bestimmter“, zum Zeitpunkt der
Abfassung der Patientenverfügung
„noch nicht unmittelbar bevorstehender Untersuchungen, Heilbehandlungen oder ärztlicher Eingriffe“. Aus
dieser Legaldefinition folgt, dass
mündliche Willensbekundungen,
mögen sie auch konkret und situationsbezogen sein, nicht den Begriff
der Patientenverfügung erfüllen. Weiterhin fallen allgemeine Hinweise für
die künftige Behandlung, z. B. „wenn
ich einmal sehr krank und nicht mehr
in der Lage bin, ein umweltbezogenes Leben zu führen, möchte ich würdevoll sterben dürfen“, nicht unter
den Begriff der Patientenverfügung
und haben daher keine unmittelbare
Bindungskraft. Ebenfalls nicht erfasst
vom Begriff der Patientenverfügung
sind Entscheidungen, die sich auf
konkret und zeitnah durchzuführende
ärztliche Maßnahmen beziehen; z. B.
die Einwilligung in eine am nächsten
Tag anstehende Operation. Hier
schließt das sogenannte Unmittelbarkeitskriterium die Bejahung einer Patientenverfügung aus, denn diese verlangt „noch nicht unmittelbar bevorstehende“ ärztliche Maßnahmen.
Abgesehen von diesen begrifflichen
Einschränkungen hat das Gesetz
auch formale Hürden für die Errichtung aufgestellt:
- Volljährigkeit,
- Einwilligungsfähigkeit,
- handschriftliche Unterzeichnung mit
eigenem Namen am Ende des Dokuments (das aber nicht eigenhändig,
wie etwa ein Testament, geschrieben
sein muss).
Nicht erforderlich sind die Angabe
eines Datums und Ortes, die vorherige Beratung durch einen Arzt,
Rechtsanwalt, Notar oder eine sonstige rechtskundige Person, ebenso ist
keine regelmäßige Aktualisierung
gefordert oder gar die Eintragung in
ein Register. Dem schriftlich niedergelegten, so genannten antizipativen
Willen des Patienten ist „Ausdruck
und Geltung zu verschaffen“, so die
offizielle Formulierung. Ob diese
Übereinstimmung zwischen früherer
Willensäußerung und jetziger Sachlage besteht, muss in erster Linie der
Betreuer beziehungsweise Bevollmächtigte ermitteln, denn an ihn richtet sich das Gesetz. Das Gesetz geht
vom Bestehen einer Betreuung oder
Vorsorgevollmacht aus, weshalb der
Betreuer / Bevollmächtigte im Dialog
mit dem Arzt die zutreffende Entscheidung erörtern muss (§ 1901b Abs. 1
BGB). Die andere, in der Lebenswirklichkeit häufige – vielleicht sogar häufigere – Konstellation wird dagegen
in der Neuregelung nicht angesprochen, nämlich das Stadium vor der
Betreuerbestellung oder vor Erscheinen beziehungsweise Bekanntwerden
eines Vorsorgebevollmächtigten. Oftmals, zum Beispiel im Notdienst oder
bei unbekannten Patienten, ist der
Arzt aber auf sich allein gestellt, ist
zum Zeitpunkt der Entscheidung kein
Betreuer oder Bevollmächtigter vorhanden. Dann muss – ohne dass der
Wortlaut des Gesetzes dies ausdrücklich sagt – der behandelnde Arzt den
Inhalt und die gegebenenfalls bindende Wirkung der Patientenverfügung ermitteln, um zu wissen, was er
tun beziehungsweise unterlassen darf
oder muss. Damit verbleibt das
Dilemma der praktischen und ethischjuristisch richtigen Entscheidungsfindung in allen Fällen so lange bei ihm,
wie noch kein Betreuer bestellt oder
Bevollmächtigter des Patienten und
damit dessen „Willensvollstrecker“
(§1901a Abs. 5 BGB) vorhanden ist.
Ist die ärztliche Maßnahme nicht
eilig, muss der Arzt darauf drängen,
dass in der Zwischenzeit ein Betreuer
bestellt oder ein etwa benannter
Bevollmächtigter erreicht wird.
Liegt keine Patientenverfügung vor
oder entspricht die gegenwärtige
Behandlungs- und Lebenssituation
nicht dem Inhalt der in der Patientenverfügung getroffenen Regelung, fehlt
also außer dem aktuellen ein antizipativer Wille, muss auf den mutmaßlichen Willen des Patienten abgestellt
werden, da dessen Einwilligung stets
Vincenz Aktuell 59/10
Impressum
Voraussetzung für rechtmäßiges ärztliches Handeln ist. Für die Ermittlung
des mutmaßlichen Willens nennt das
Gesetz einige Anhaltspunkte, die
schon in den bislang ergangenen Entscheidungen genannt wurden: frühere
mündliche oder schriftliche Äußerungen, ethische oder religiöse Überzeugungen und sonstige persönliche
Wertvorstellungen, Alter und Heilungschancen.
Die wichtigste und folgenschwerste
Regelung ist die zur Reichweite der
Patientenverfügung. Danach gilt der
Wille des Patienten, sofern die übrigen
Voraussetzungen erfüllt sind, „unabhängig von Art und Stadium einer
Erkrankung“. Damit hat der Gesetzgeber die von der Rechtssprechung bisher vertretene eingeschränkte Verbindlichkeit der Patientenverfügung auf
unumkehrbaren tödlichen Verlauf des
Grundleidens ausdrücklich aufgegeben. Die bindende Wirkung der Patientenverfügung ist Kraft Gesetzes
damit nicht mehr auf tödliche Erkrankungen, die Sterbephase, die Todesnähe, einen endgültigen Bewusstseinsverlust oder einen schweren Demenzzustand beschränkt. Viele Ärzte,
Betreuer, Juristen und andere werden
daraufhin wohl umdenken müssen!
Ungeklärt ist durch den Spruch des
Gesetzgebers auch die Frage, welcher Sicherheit die Indikation für den
Behandlungsabbruch bedarf. Zu
Recht steht nach dem Sinn des Gesetzes die Prüfung der Indikation an erster Stelle und sie muss natürlich vom
Arzt vorgenommen werden. Damit
aber stellt sich das Problem, ob für
seine Entscheidung, keine weiteren
Maßnahmen mit dem Ziel der Lebensverlängerung mehr durchzuführen,
eine große, sehr große, gar „an
Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit“ oder nur seine „ärztliche Überzeugung“ erforderlich ist. Somit ist
festzustellen, dass der Gesetzgeber
längst nicht alle Fragen geklärt hat,
die im Zusammenhang mit der Hilfe
beim Sterben und der Patientenverfügung stehen. Rechtsunsicherheiten
sind geblieben und auch die Teilregelung der Patientenverfügung selbst
enthält erhebliche Unklarheiten und
Lücken, z. B. die fehlende Regelung
der Aufbewahrung, der vorherigen
Beratung, der Abstufung der Bindungswirkung oder der periodischen
Unterschriftserneuerung. Es ist für
Ärzte, Betreuer und Angehörige teilweise unbefriedigend, an die Patientenverfügung auch gebunden zu sein,
ohne zu wissen, unter welchen UmVincenz Aktuell 59/10
ständen sie zu Stande gekommen ist
und ob sie wirklich noch fortgilt.
Ungelöst sind nach wie vor ferner
einige der Kernfragen. Wie hat der
Arzt zu entscheiden, wenn:
- kein Betreuer bestellt ist,
- zwischen vorbedachter und tatsächlicher (aktueller) Lebens- und Behandlungssituation keine Deckungsgleichheit besteht und
- der mutmaßliche Wille nicht zu eruieren ist?
Trotz dieser zuletzt genannten Zweifel
ist in der neuen, gesetzlichen Regelung zur Patientenverfügung ein weiterer Schritt in die Richtung der Stärkung der Patientenautonomie und des
Selbstbestimmungsrechtes eines Patienten zu sehen. Da jedoch mit dieser
Regelung kein „Automatismus“ verbunden ist, wird auch zukünftig die
vertrauensvolle, fachkompetente Beratung und Aufklärung von Patienten
und Angehörigen im Hinblick auf die
Therapie und die ärztliche Begleitung
bis zum Lebensende von zentraler
Bedeutung sein. Diesem Inhalt und
diesen Gedanken sollten wir an den
St. Vincentius-Kliniken daher auch
zukünftig unsere besondere Aufmerksamkeit schenken.
Ihr
Prof. Dr. Jürgen Biscoping
Direktor der Klinik für Anaesthesie
und Operative Intensivmedizin
20. Jahrgang,
59. Ausgabe:
09. September 2010
Herausgeber:
St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe
Steinhäuserstr. 18, 76135 Karlsruhe
Redaktion:
Bernhard Belstler
Redaktionsschluss:
24. August 2010
Sekretariat: H. Geiger
Verantwortlich i.S.d.P.:
B. Belstler
Telefon 0721/8108-2111
FAX 0721/8108-2100
[email protected]
Fotos/Bilder:
M. Leidert, Karlsruhe
Autorinnen und
Autoren dieser Ausgabe:
R. App, B. Belstler, P. Benkowitz,
K.-P. Binkert, Prof. Dr. J. Biscoping,
W. Breuninger, Dr. E. Feltes,
Dr. F. Gora, M. Halbgewachs,
Sr. Marieta F. Joepgen, E. Kaiser,
P. Kenk, E. Löhlein, T. Maier,
G. Merker, Bruder Klaus Schäfer,
Prof. Dr. E. Siegel, Kurs 10/06 Krankenpflegeschule, Team Pathologie
Layout, grafische Gestaltung
und Druck:
Badenia Verlag und Druckerei GmbH
Karlsruhe
Auflage: 3.000
Nachdruck, auch auszugsweise, nur
mit schriftlicher Genehmigung der
St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe.
Redaktion und Herausgeber identifizieren sich nicht unbedingt mit allen
abgedruckten Beiträgen und behalten
sich die Kürzung von Zuschriften aller
Art vor.
5
Aufsichtsrat und
Vorstand informieren
� Wahl des Aufsichtsrates
In der diesjährigen Hauptversammlung am 23. Juli 2010 wurde turnusgemäß der Aufsichtsrat der St. Vincentius-Kliniken neu gewählt. Sämtliche bisherigen Aufsichtsratsmitglieder
mit Ausnahme von Herrn Superior
Dieter Holderbach hatten sich zu
einer erneuten Kandidatur bereit
erklärt. Für den langjährigen Dekan
der Pfarrei St. Stephan, Herr Superior
Dieter Holderbach, kandidierte Herr
Dekan Hubert Streckert. Alle Aufsichtsratsmitglieder wurden für weitere 5 Jahre gewählt. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde aus der Mitte
des Aufsichtsrates Herr Bankvorstand
a. D. Paul W. Mondorf gewählt. Zu
seinem Stellvertreter wurde Herr
Diplom Wirtschaftsingenieur Detlef
Vogt bestimmt.
� Budgetabschluss mit
den Krankenkassen für
das Geschäftsjahr 2010
Am 29. Juni 2010 fanden mit den
hauptsächlich beteiligten Krankenkassen in den Räumen der St. VincentiusKliniken die Budgetverhandlungen
zur Findung des Krankenhausbudgets
2010 statt.
Die Vereinbarung für 2010 sieht eine
Fallzahl einschließlich Überlieger
von 31.500 Patienten vor. Der CaseMix liegt bei 31.768. Einschließlich
der zu erhebenden bundeseinheitlichen Zusatzentgelte in Höhe von
1.526.000,-- € liegt damit das Gesamtbudget aus allgemeinen Krankenhausleistungen bei 100.491.000,-- €.
Darin enthalten sind auch die Erlöse
für die Behandlung im Rahmen der
integrierten Versorgungsverträge und
der vor- und nachstationären Behandlung. Auf dieser Basis haben sich die
beiden Vertragsparteien (Krankenkassen und Krankenhaus) geeinigt. Nach
Genehmigung durch die entsprechen-
6
den Gremien der Vertragsparteien
und nach Genehmigung der Festsetzungsbehörde, des Regierungspräsidiums Karlsruhe, strebt die Geschäftsführung der St. Vincentius-Kliniken
eine Umsetzung der diesjährigen Budgetvereinbarung zum 01. August
2010 an.
� Bundesverdienstkreuz
für den Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Paul
W. Mondorf
Herr Bundespräsident a.D. Prof. Dr.
Horst Köhler hat dem Vorschlag von
Herrn Ministerpräsident a.D. Günther
H. Oettinger entsprochen und Herrn
Paul W. Mondorf das Verdienstkreuz
am Bande des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland verliehen. Herr Regierungspräsident Dr.
Rudolf Kühner hat am Freitag, dem
20. August 2010 die hohe Auszeichnung an Herrn Mondorf überreicht.
Mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland an
den Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn
Paul W. Mondorf, wird das hohe
Engagement des Geehrten als Vorstandsmitglied des St. Vincentius-Vereins e.V. und als Aufsichtsratsvorsitzender (seit 2001) im Aufsichtsrat der
St. Vincentius-Kliniken gAG gewürdigt.
Vorstand und Aufsichtsrat gratulieren
ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn
Paul W. Mondorf, sehr herzlich zu dieser hohen Auszeichnung. Die Feierlichkeiten der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Herrn Paul W. Mondorf sind in der Heftmitte auch fotografisch festgehalten.
nach nur wenigen Monaten Bauzeit
das Richtfest für den Neubau einer
Kindertagesstätte an den St. Vincentius-Kliniken begangen werden. Herr
Verwaltungsdirektor Möhlmann rief
den anwesenden Gästen des Richtfestes der Kindertagesstätte nochmals
den Entstehungs- und Entscheidungsprozess in Erinnerung und bedankte
sich im Namen des Krankenhausträgers bei allen beteiligten Baufirmen,
die für die schnelle Realisierung des
Rohbaus verantwortlich waren. Herr
Architekt Ruser sprach in seinem
Grußwort die Zuversicht aus, dass
bei weiterem zügigem Baufortschritt
die Kindertagesstätte wie geplant zu
Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden könne. Weitere fotografische
Impressionen und den obligatorischen
Richtspruch des Mitarbeiters der
Firma Bold haben wir in der Heftmitte
festgehalten.
� Inbetriebnahme
der neuen
Zentralsterilisation
In den letzten 12 Monaten wurde im
früheren Küchentrakt der St. MarienKlinik eine neue Zentralsterilisation
eingebaut, die künftig die Versorgung
sämtlicher OP-Bereiche der St. Vincentius-Kliniken sicherstellen soll. Mit
der Inbetriebnahme der Zentralsterilisation im vergangenen März (siehe
auch Impressionen der Inbetriebnahme) sollen die verschiedenen dezentralen Sterilisationseinheiten in den
einzelnen Fachabteilungen aufgegeben werden. Insgesamt hat die neue
Zentralsterilisation die Versorgung
von 23 OP- und Eingriffsräumen
sicher zu stellen. In diesen OP’s werden jährlich ca. 21.000 Operationen
durchgeführt. Die Baukosten beliefen
sich auf 2.950 T€. Das Land BadenWürttemberg hat diese Investitionsmaßnahme mit einem Förderbetrag in
Höhe von 1.200 T€ unterstützt. Mit
der Inbetriebnahme der neuen Zentralsterilisation werden die Ablaufstrukturen deutlich verbessert. Dies
führt auch zu einer weiteren Stärkung
der Wirtschaftlichkeit der St. Vincentius-Kliniken.
Ihr
� Richtfest für den
Neubau einer Kindertagesstätte
Am Freitag, dem 09.07.2010 konnte
ppa. Bernhard Belstler
Vincenz Aktuell 59/10
Mitarbeitervertretungen
informieren
Liebe Mitarbeiterinnen,
liebe Mitarbeiter,
die im März neu gewählte gemeinsame MAV hat ihre Tätigkeit sogleich
aufgenommen und in einer konstituierenden Sitzung den Vorsitzenden,
2 Stellvertreter (1xSüdendstraße,
1x Steinhäuserstraße) sowie für jedes
der 3 Häuser einen Schriftführer
gewählt.
Alter und neuer Vorsitzender ist Herr
Michael Kummer auf den bei der
Wahl mit Abstand die meisten Stimmen fielen. Auch die Stellvertreter mit
Frau Martina Kaiser für die Steinhäuserstr. und Herr Patrik Kenk für die
Südendstraße wurden in ihrem Amt
bestätigt.
Schriftführer sind: Uwe Börner (Südend), Jutta Brinkmann (Steinhäuser)
und Manuela Wachter (Marienklinik).
Um Ihnen alle 15 Mitglieder besser
vorstellen zu können, haben wir uns
ablichten lassen:
Die Aufgaben einer MAV sind vielschichtig.
Hauptaufgabe ist es, für die Belange
der Mitarbeiter/-innen ein offenes
Ohr zu haben, Sie zu beraten, mögliche Konflikte anzugehen und diese
im optimalen Fall zu lösen.
In manchen Dingen besitzt die MAV
ein Mitbestimmungsrecht, sowie ein
Vorschlagsrecht für etwaige Verbesserungen, die den Mitarbeitern/-innen
und/oder der Einrichtung zum Vorteil
sein können.
Nicht zuletzt sehen wir es als unsere
Aufgabe an, Sie über Neuerungen,
sowohl in unseren Kliniken als auch
im Arbeits- und Tarifrecht auf dem
Laufenden zu halten. Aus diesem
Grund fassen wir die für Beschäftigte
Vincenz Aktuell 59/10
im TVöD interessantesten Änderungen
der diesjährigen Tarifabschlüsse
zusammen.
TVöD
Lineare Lohnerhöhung:
1,2%
ab 01.01.2010
0,6%
ab 01.01.2011
0,5%
ab 01.08.2011
Einmalzahlung:
240,-€
Januar 2011
Zum Redaktionsschluss standen die
Details zur Umsetzung der Tarifabschlüsse für Beschäftigte unter dem
Marburger Bund leider noch nicht
fest.
Abschließend wünschen wir allen
Leserinnen und Lesern dieser Ausgabe viel Vergnügen bei der weiteren
Lektüre, unseren Patientinnen und
Patienten eine baldige Genesung und
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine angenehme Arbeitszeit.
Für die Mitarbeitervertretung grüßt
Sie herzlich
Patrik Kenk
Stv. Vorsitzender
Sollten Sie hierzu oder zu anderen
Themen Fragen haben, wenden Sie
sich vertrauensvoll an uns.
7
Leistungsprofile der
St. Vincentius-Kliniken gAG
und der
St. Marien-Klinik gGmbH
Die St. Vincentius-Kliniken gAG in Karlsruhe können
auf eine 156-jährige Geschichte zurückblicken.
Gegründet wurden die Kliniken 1851 durch Frau
Amalie Baader und Herrn Kaplan Xaver Höll von der
Pfarrei St. Stephan. Es ist den Verantwortlichen gelungen aus kleinen Anfängen ein Unternehmen mit
1.600 Mitarbeitern, darunter mehr als 200 Ärzte aufzubauen, das aus der Reihe der gemeinnützigen
Institutionen in der Region Mittlerer Oberrhein /
Nordschwarzwald nicht mehr wegzudenken ist. Die
St. Vincentius-Kliniken gAG sind akademisches Lehrkrankenhaus der Albert-Ludwig-Universität Freiburg.
Seelsorge und Gottesdienste im Krankenhaus
Südendstraße 32
Steinhäuserstraße 18
• KATHOLISCHE SEELSORGE
Bruder Klaus Schäfer, SAC
Tel. 8108-3521
• KATHOLISCHE SEELSORGE
Pfr. Herbert Margeth
Tel. 8108-1
(Di bis Fr 9-12 Uhr)
Seelsorge-Schwestern:
Sr. Marieta
Tel. 8108-2228
Sr. Claudia
Tel. 8108-3586
Sr. Claudia Machwirth
Tel. 8108-3767
Fusion mit der St. Marienklinik
Der Krankenhausplan des Landes Baden-Württemberg
weist die St. Vincentius-Kliniken nach der Fusion mit
der St. Marien-Klinik als einheitliches Krankenhaus
der Zentralversorgung mit 804 Planbetten aus.
Zusammen mit den beiden anderen großen Krankenhäusern in Karlsruhe bilden die St. Vincentius-Kliniken
den Onkologischen Schwerpunkt Karlsruhe. Das
Pathologische Institut ist Dienstleister nicht nur für das
eigene Haus, sondern auch für eine große Zahl von
benachbarten Krankenhäusern und Arztpraxen. Die
Apotheke beliefert mehrere andere Krankenhäuser.
Hubschrauber Christoph 43
mehr als 1.300 Einsätze pro Jahr
Der an den St. Vincentius-Kliniken stationierte
Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht
Christoph 43 hat mit mehr als 1.300 Einsätzen pro
Jahr eine der höchsten Einsatzquoten aller Rettungshubschrauber in der BRD. Alle medizinischen
Großgeräte sind in der Standortplanung des Landes
aufgenommen, so dass die Ausstattung der 16
Fachdisziplinen der St. Vincentius-Kliniken höchstmöglichem Standard entspricht.
35.000 stationäre und
100.000 ambulante Patienten pro Jahr
Jährlich werden 35.000 Patienten stationär und nahezu 100.000 Patienten ambulant behandelt. Vorstand
und Aufsichtsrat der St. Vincentius-Kliniken werden
auch in Zukunft die seit Jahrzehnten betriebene strategische Planung der Entwicklung und des Ausbaus
des Behandlungsangebotes der klinischen Fachdisziplinen vorantreiben.
8
• EVANGELISCHE SEELSORGE
Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer
Tel. 8108-3539
Gottesdienste in der Kapelle
Dienstag, 18.00 Uhr rk
mit Krankensalbung im Gottesdienst
Freitag, 18.00 Uhr rk
Samstag, 18.00 Uhr rk
mit anschl. Krankenkommunion
Sonntag, 9.00 Uhr rk
Mittwoch, 18.00 Uhr ev
Seelsorge-Schwestern:
Sr. Marieta, Tel. 8108-2228
Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805
• EVANGELISCHE SEELSORGE
Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer
Tel. 8108-3539
Gottesdienste in der Kapelle
Mo, Mi
7.00 Uhr Morgenlob
18.00 Uhr rk
Di, Do, Fr
7.00 Uhr Morgenlob
18.00 Uhr Abendlob
Samstag
9.30 Uhr
Krankenkommunion
auf den Stationen
Sonntag
10.00 Uhr rk
Edgar-von-Gierke-Str. 2
St. Marien-Klinik gGmbH
• KATHOLISCHE SEELSORGE
Bruder Klaus Schäfer, SAC
Tel. 8108-3521
Seelsorge-Schwester:
Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805
• EVANGELISCHE SEELSORGE
Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer
Tel. 8108-3539
Gottesdienste in der Kapelle
Samstag, 19.30 Uhr rk,
mit anschl. Krankenkommunion
Jeden 1. Mittwoch im Monat, 17 Uhr
Segnungsgottesdienst für Schwangere.
Auf Wunsch und nach Vereinbarung
feiern wir Krankensalbung,
Kommunion bzw. Abendmahl auf den
Stationen.
Die Seelsorger/innen sind über die
Pforten zu erreichen und besuchen
Sie gern. Für ungestörte Einzelgespräche stehen die Sprechzimmer zur
Verfügung. Die Gottesdienste werden
aus den Kapellen in die Krankenzimmer übertragen.
Vincenz Aktuell 59/10
Die Krankenhausseelsorge
informiert
Die weltweite
Vinzentinische Familie
Fortsetzung von Seite 1:
Hier ein kurzer Überblick der Organisationen mit den vielen Menschen,
die im Geiste des hl. Vinzenz von
Paul und der hl. Louise von Marillac
leben und wirken wollen:
1. Internationale Vereinigung der
Charitès AIC 260.000 Mitglieder
2. Kongregation der Mission –
Lazaristen – Patres, bzw. Vinzentiner
4.000 Mitglieder
3. Genossenschaft der Töchter der
christlichen Liebe
23.000 Mitglieder
4. Föderation der Barmherzigen
Schwestern
4.500 Mitglieder
5. Föderation der Barmherzigen
Schwestern – Mutter Seton
5.000 Mitglieder
6. Vinzenz-Konferenzen SSVP
880.000 Mitglieder
7. Marianische – Vinzentinische
Jugend
200.000 Mitglieder
8. Verein der Wundertätigen
Medaille (Maria erschien 1830
einer Barmherzigen Schwester in
Paris) über 6 Millionen Mitglieder
9. In vielen Vinzentinischen Ordensgemeinschaften gibt es Vereinigungen von Frauen und Männern, die
sich den Aufgaben und Zielen
dieser Gemeinschaften besonders
verbunden fühlen, aber nicht in
den Orden eintreten wollen oder
können. Diese Vinzentinischen
Weggemeinschaften und Freundeskreise gewinnen immer mehr
an Bedeutung.
Vincenz Aktuell 59/10
Der 350. Gedenktag des Todes von
Vinzenz und Louise darf ein Anlass
sein, in Dankbarkeit den Spuren zu
folgen, die diese charismatischen Pioniere der christlichen Nächstenliebe,
die bestimmt nicht als Heilige geboren wurden und einen schweren
Weg gegangen sind, der Welt geschenkt haben.
Vinzenz von Paul (Heiligsprechung
1747; Gedenktag 27. Sept.)
- ein junger, strebsamer Mensch, der
Karriere machen wollte...
- ein Mensch, der eigene und fremde
Not kennen gelernt hatte und doch
überzeugt war: „Erbarmen ist das
innerste Geheimnis Gottes“
- ein Mensch, der sich von Klugheit
und Realitätssinn und von einer
unendlich erfinderischen Liebe leiten
ließ
- ein Mensch mit der ungewöhnlichen
Begabung, mit den unterschiedlichsten Personen Beziehungen aufbauen zu können, mit Armen und
Reichen, mit Leuten aus Kirche und
Politik, mit Vornehmen und Ungebildeten, mit Ordensleuten und
Laien, die er mit seinem Engagement christlicher Nächstenliebe
anstecken konnte
- ein Mensch, der sich unermüdlich
mit nüchternem Realismus und grenzenlosem Gottvertrauen für
christliche Humanität einsetzte
- Vinzenz von Paul ist so ein Zeichen
der Liebe Gottes und Antwort auf
Fragen unserer Zeit.
Louise von Marillac (Heiligsprechung
1934; Gedenktag 15. März)
- eine Frau, Mutter und Witwe, die
mit Vinzenz von Paul die Schwesterngemeinschaft der Vinzentinerinnen (Filles de la Charite) gegründet
hat
- eine Frau, ergriffen von einer flammenden Liebe zu Christus, dem sie
besonders in armen und bedürftigen
Menschen begegnete. Dabei war
das Wort Jesu: „Liebet einander,
wie ich euch geliebt habe“
treibende Kraft und tragender
Grund ihres sozialen Tuns. Ihr
Wahlspruch lautete: „die Liebe
Christi drängt uns“
- Louise von Marillac setzt mit ihrem
Leben in tätiger Liebe ein Zeichen
und fordert uns auch heute in der
Zeit moderner wohl verwalteter
Sozialarbeit zu barmherziger Liebe
heraus.
Rund zweihundert Jahre nach ihrem
Tod war es dann der aus Mailand
stammende Frédéric Ozanam (18131853), der sich vom Engagement
und von den Ideen von Vinzenz von
Paul anstecken ließ und von Paris
aus, wo er an der Sorbonne als Professor wirkte, die ersten Vinzenzkonferenzen für Studenten ins Leben rief.
Aus dem kleinen Samenkorn, das
Frédéric Ozanam nach dem Vorbild
des hl. Vinzenz gelegt hatte, ist in
den folgenden Jahren eine weltweit
aktive karitative christliche Laiengemeinschaft entstanden.
Von den Ideen Frédéric Ozanam
ließen sich in Karlsruhe 1851 Amalie
Baader und Xaver Höll, Kaplan in der
Pfarrei St. Stephan, inspirieren und
gründeten den St. Vincentius-Verein,
der zur Gründung der St. VincentiusKlinken führte. 1882 wurde der
St. Vincentius-Verein Karlsruhe in den
Generalrat der Vincentiuskonferenzen
Paris aufgenommen.
Im Eingangsbereich der St. Vincentius-Klinik in der Steinhäuserstraße
hängt eine Tafel mit der Gründungsgeschichte der Krankenhäuser und
ein Bild von Amalie Baader und
Kaplan Xaver Höll. Amalie Baader
war Schriftstellerin und unterstütze
zeitlebens Arme und Kranke.
Am 15. März 1806 wurde sie in
Wertheim geboren und ist am
15. Oktober 1878 in Karlsruhe verstorben. Ein Jahr später starb Kaplan
Xaver Höll. Beide hinterließen dem
Verein ihr Vermögen. Seit 2000 trägt
eine Straße in der Karlsruher Südstadt
den Namen „Amalie-Baader-Straße“.
Möge das gelebte Evangelium der
tätigen christlichen Nächstenliebe
sich immer weiter entfalten und
Früchte bringen.
Schwester Marieta F. Joepgen
9
Termine
3.11. –
Gedenkgottesdienst
für verstorbene Pensionäre des Vincenz
Am Mittwoch, dem 3. November, gedenken wir
um 14 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32
aller verstorbenen Pensionäre der St. VincentiusKliniken. Hierzu sind alle Mitarbeiter wie auch
alle Pensionäre ganz herzlich eingeladen.
7.11. –
Trostgottesdienst für trauernde Eltern
Am Sonntag, dem 7. November, findet um 18 Uhr
in der Klinikkapelle der Südendstr. 32 ein Trostgottesdienst für trauernde Eltern statt. Hierzu
sind alle Eltern und Geschwisterkinder eingeladen, gleichgültig wie alt das Kind wurde oder
woran es gestorben ist, unerheblich wie viel Jahre
es inzwischen zurück liegt. Im Anschluss an den
Trostgottesdienst sind alle Mitfeiernde zum
gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen.
14.11. –
Gedenkgottesdienst
für verstorbene Patienten
Am Sonntag, dem 14. November, gedenken wir
um 17 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32
aller in den letzten Monaten in den St. VincentiusKliniken verstorbenen Patienten. Hierzu sind alle
Angehörige ganz herzlich eingeladen, aber auch
alle Angestellte der St. Vincentius-Kliniken. Im
Anschluss an den Gedenkgottesdienst sind alle
Mitfeiernde zum gegenseitigen Austausch bei Kaffee und Gebäck eingeladen.
26.12. –
Trost-Weihnacht für Trauernde
Am 26. Dezember feiern wir um 18 Uhr in der
Klinikkapelle der Südendstr. 32 eine Trost-Weihnacht. Hierzu sind alle Personen eingeladen, die
um einen Verstorbenen trauern. Im Anschluss an
die Trost-Weihnacht sind alle Mitfeiernde zum
gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen.
90. Geburtstag
von Sr. Maria Martha
Am 26.7.1920 wurde Sr. Maria
Martha auf dem Tännlehof (Gemeinde Sankt Märgen, Schwarzwald)
geboren. Schon Jahre zuvor war die
Mutter von Sr. Maria Martha so
krank, dass sie den Weg nach
St. Märgen zur Sonntagsmesse nicht
gehen konnte. Daher wurde am
Tännlehof eine kleine Kapelle
errichtet und 1914 eingeweiht, in der
die Bewohner des Hofes beten konnten.
Am 26.7.2010 feierte Sr. Maria
Martha auf dem Tännlehof im Kreise
ihrer Verwandtschaft ihren 90.
Geburtstag – so dachte es sich die
Ordensschwester. Sie sollte aber an
diesem Tag von einer Überraschung
in die nächste fallen. Um 10:30 Uhr
war hierzu mit der Jubilarin eine
Messe in der Kapelle angedacht,
unter Leitung des Gemeindepfarrers
Pater Martin Greiner OSPPE (Ordo
Sancti Pauli Primi Eremitae =
Pauliner).
„Wir können noch nicht anfangen,
denn es sind noch nicht alle Leute
da“, wurde Sr. Maria Martha um
10:40 Uhr gesagt. Die ahnungslose
Jubilarin übte sich in Geduld. Dann
kamen aus Karlsruhe Pflegedirektor
Halbgewachs mit Gattin und Sr. Irmgard Kornmann sowie Br. Klaus. Dies
war für Sr. Maria Martha eine große
Überraschung, dass auch Karlsruhe
mit ihr den 90. Geburtstag feiert.
Kurz darauf kam ein VW-Bus,
gefahren von Sr. Consolatrix, der
früheren Oberin in den St. VincentiusKliniken, mit sieben weiteren Schwestern vom Göttlichen Erlöser. Ihre Bühler Mitschwestern wollten Sr. Maria
Martha mit diesem Besuch überraschen. Alle wussten davon, nur
Sr. Maria Martha nicht. So konnte
nach der freudigen Begrüßung der
Mitschwestern die Messe begonnen
werden. Nach dem geistlichen Mahl
ging es zum leiblichen Mahl in eine
Festhalle, die alle Gäste fasste. Dort
nahm Sr. Maria Martha die Glückund Segenswünsche entgegen. Nach
dem leckeren und üppigen Mittagessen kam noch die 98-jährige
Mutter von Sr. Consolatrix zum Gratulieren. Damit war Sr. Maria Martha
nicht nur mit „jungem Gemüse“
zusammen, sondern auch mit ihrer
Generation. Weil das Fest so schön
war, schlug Br. Klaus vor, dass in
9 Jahren – zum 99. Geburtstag – die
Generalprobe zum 100. Geburtstag
von Sr. Maria Martha gemacht wird.
Die Jubilarin widersprach nicht,
wollte aber – in der ihr eigenen
Bescheidenheit – das alles dem
lieben Gott überlassen.
Als gegen 18 Uhr der Abschied kam,
dankte Sr. Maria Martha allen für
dieses gelungene Fest. Zu den Leuten
aus dem Vincenz sagte sie: „Wenn
ich könnte, würde ich am liebsten mit
euch zurück ins Vincenz fahren.“
Bruder Klaus Schäfer
Klinikseelsorger
Wichtige Personal-Infos:
Im Intranet steht dem Personal eine eigene Seite
der Klinikseelsorge mit Informationen zur Verfügung. Sie finden dort:
• Gottesdienstzeiten
• Telefonnummern der Klinikseelsorger/innen
• Telefonnummern von Seelsorgern anderer
Sprachen, Konfessionen und Religionen
• Gebete
• weitere Infos
In jedem Stationszimmer sind die Telefon- und
Piepsernummern der Seelsorger/innen angegeben. Sind diese nicht erreichbar, so ist die Zentrale der jeweiligen Häuser anzurufen. Diese können andere Seelsorger/innen beiholen. Geben Sie
hierzu Name, Station und Konfession des Patienten an.
Pflegedirektor Halbgewachs beim Überreichen der Glück- und Segenswünsche auch im Auftrag des Vorstands.
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Vincenz Aktuell 59/10
Inbetriebnahme
der Zentralsterilisation
In den letzten 12 Monaten wurde
im früheren Küchentrakt der St.
Marien-Klinik eine neue Zentralsterilisation eingebaut, die künftig die
Versorgung sämtlicher OP-Bereiche
der St. Vincentius-Kliniken sicherstellen soll. Mit der Inbetriebnahme
der Zentralsterilisation im vergangenen März sollen die verschiedenen dezentralen Sterilisationseinheiten in den einzelnen Fachabteilungen aufgegeben werden. Insgesamt hat die neue Zentralsterilisation die Versorgung von 23 OPund Eingriffsräumen sicher zu stellen. In diesen OP’s werden jährlich
ca. 21.000 Operationen durchgeführt. Die Baukosten beliefen sich
auf 2.950 T€. Das Land BadenWürttemberg hat diese Investitionsmaßnahme mit einem Förderbetrag
in Höhe von 1.200 T€ unterstützt.
Mit der Inbetriebnahme der neuen
Zentralsterilisation werden die
Ablaufstrukturen deutlich verbessert. Dies führt auch zu einer weiteren Stärkung der Wirtschaftlichkeit
der St. Vincentius-Kliniken.
Vincenz Aktuell 59/10
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Vincenz Aktuell 59/10
Den Pflegeberuf attraktiver
machen – aber wie?
Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser
befasste sich mit der Weiterentwicklung der
Pflegeausbildung und den Konsequenzen für die
strategische Ausrichtung
Die künftige Gestalt der Pflegeausbildung und damit des Pflegeberufs war
das bestimmende Thema auf dem
Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser im Stuttgarter Marienhospital.
Dass die Pflegeausbildung attraktiver
werden soll und muss, um an den
dringend benötigten Nachwuchs heranzukommen, darin waren sich Referent(inn)en wie Teilnehmer(innen)
einig. In welche Richtung allerdings
die auch von der Bundesregierung
angestrebte Modernisierung gehen
soll, darüber gab es dann durchaus
unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen zu hören. Absolviert die
die „Gesundheits- und Krankenpflegerin der Zukunft“ ein akademisches
Pflegestudium? Welchen Schulabschluss braucht es, um überhaupt
einen Pflegeberuf ergreifen zu können? Welchen Stellenwert hat das
neue Berufsbild „Alltagsbetreuer“ mit
einer zweijährigen Ausbildung, die
auch die Anerkennung des Hauptschulabschlusses beinhaltet?
Die Weiterentwicklung der verschiedenen Pflegeausbildungen ist gerade
für die 50 katholischen und evangelischen Kliniken in Baden-Württemberg
keine Nebensächlichkeit. Mit über
1.600 Azubis in der Pflege bilden sie
an ihren eigenen Schulen fast ein
Viertel der landesweit rund 8.000
Pflegeschüler(innen) aus. An Dynamik
gewonnen hat das Thema durch die
Absicht der Bundesregierung, die
Ausbildungen im Bereich der Alten-,
Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege zu einer gemeinsamen Pflegeausbildung zusammenzuführen und in
ein neues Berufsgesetz zu gießen.
Wie das im Detail aussehen wird –
insbesondere die Frage der Finanzierung, ist noch offen. Dazu konnte
Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin im Stuttgarter Sozialministerium, Genaueres nicht sagen, auch
wenn sie davon sprach, derzeit auf
Vincenz Aktuell 59/10
vielen Feldern unterwegs zu sein.
Konkreter äußerten sich Norbert
Groß vom Deutschen Evangelischen
Krankenhausverband (DEKV) und
Thomas Vortkamp vom Katholischen
Krankenhausverband Deutschlands
(KKVD). Sie sprachen sich für die
Zusammenführung der Berufe der
Altenpflege und Gesundheits- und
(Kinder-)Krankenpflege in einer generalistischen Ausbildung mit einem
gemeinsamen Berufsabschluss aus.
Deutlich plädierten sie dafür, die Ausbildung auch künftig bei den derzeitigen Trägern der Alten- und (Kinder-)
Krankenpflegeschulen zu belassen.
Sinnvoll sei ein gestuftes, auf Modulen basierendes Konzept der Aus-,
Fort- und Weiterbildung, das Durchlässigkeit, allgemeine Bildungsabschlüsse, Aufstiegschancen und den
Wechsel zwischen verschiedenen
Arbeitsfeldern ermögliche.
Für die beiden Leiter von Krankenpflegeschulen Johannes Nau (am Evangelischen Bildungszentrum für Pflegeberufe in Stuttgart) und Reinhard Dummler (am Diakonissenkrankenhaus in
Karlsruhe) darf die Weiterentwicklung
in der Pflege nicht nur unter dem
Aspekt des politisch „Wünsch- und
Machbaren“ geschehen. Vielmehr
müsse diese am Gegenstandsbereich
von Pflege orientiert sein, bei dem es
um die Gesunderhaltung sowie die
Folgen von Krankheit für den jeweiligen Menschen in seiner Umwelt
gehe. Deshalb sei die im letzten Jahr
vollzogene Absenkung der Zugangsvoraussetzungen für die Pflegeberufe
ihrer Ansicht nach äußerst kritisch zu
betrachten. Neben der Fachschulausbildung brauche man auch eine
„Akademisierung in der Pflege, die
am Pflegebett wirksam wird“, so das
Credo der beiden Schulleiter, die sehr
engagiert für eine breit angelegte,
ethisch-moralisch orientierte Pflegeausbildung an christlichen Krankenhäusern warben.
Wie sehr gerade diese ethische Orientierung am christlichen Menschenbild zur Herausforderung in der
Pflegeausbildung werden kann,
machte die Generalvikarin der Vinzentinerinnen in Untermarchtal,
Schwester Anna-Luisa Kotz, deutlich.
Sie skizzierte auf dem Hintergrund
der Sinus-Milieu-Studie die teilweise
sehr unterschiedlichen Lebenswelten
und Haltungen, die junge Menschen
für eine Ausbildung im Pflegebereich
mitbringen und besondere Zugänge
erforderlich machen. Verheerend für
die „moralische Kompetenzentwicklung“ der Auszubildenden erweise
sich dabei, so die Ordensfrau, wenn
zwischen der Theorie und der konkreten Praxis in der Kultur des Miteinanders ein deutlicher Widerspruch
bestehe. Von daher stelle sich durchaus die Frage, warum die Schule
dann noch so nah beim Krankenhaus
sein müsse.
Thomas Maier
Caritasverband für die Erzdiözese
Freiburg e.V.
Stabsstelle Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Über die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung diskutierten (von links): Schwester Anna-Luisa Kotz, Generalvikarin der
Vinzentinerinnen in Untermarchtal, Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin im Sozialministerium, Norbert Groß,
DEKV-Verbandsdirektor, Thomas Vortkamp, Geschäftsführer des KKVD sowie die beiden Schulleiter Reinhard Dummler und
Johannes Nau.
Foto: Thomas Maier
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Neubau einer Kindertagesstätte
Nach wenigen Wochen Bauzeit konnte am Freitag, 09.07.2010 das
Richtfest für den Neubau einer
Kindertagesstätte an den St. Vincentius-Kliniken begangen werden. Herr
Verwaltungsdirektor Möhlmann rief
den anwesenden Gästen des Richtfestes der Kindertagesstätte nochmals
den Entstehungs- und Entscheidungsprozess in Erinnerung und bedankte
sich im Namen des Krankenhausträgers bei allen beteiligten Baufirmen, die für die schnelle Realisierung
des Rohbaus verantwortlich waren.
Herr Architekt Ruser sprach in seinem
Grußwort die Zuversicht aus, dass
bei weiterem zügigem Baufortschritt
die Kindertagesstätte wie geplant zu
Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden könne. Ein Mitarbeiter der Rohbaufirma Bold rief den anwesenden
Gästen folgenden Richtspruch zu:
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Mit Gunst und Verlaub!
Die Feierstunde hat geschlagen,
es ruhet die geübte Hand.
Nach harten, arbeitsreichen Tagen
grüßt stolz der Richtbaum nun ins
Land.
Nun nehm ich froh das Glas zur Hand,
gefüllt mit Wein bis an den Rand,
und mit feurigen Saft der Reben
will jedermann die Ehr ich geben,
wie sich’s nach alten Brauch gebührt,
wenn so ein Bau ist ausgeführt.
Das erste Glas der Bauherrschaft:
Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch!
Und stolz und froh ist jeder heute,
der tüchtig mit am Werk gebaut.
Es waren wack’re Handwerksleute,
die fest auf ihre Kunst vertraut.
Nun brauchte man zu allen Zeiten
nicht nur den Kopf, nein auch die Hand.
Drum noch ein Hoch den Zimmerleuten,
durch deren Kraft der Bau erstand.
Drum wünsche ich, so gut ich’s kann, Hoch sollen sie leben, hoch, hoch,
so kräftig wie ein Zimmermann,
hoch!
mit stolz empor gehobnem Blick
dem neuen Hause recht viel Glück.
Nun ist das Glas wohl ausgeleert
und weiter für mich nichts mehr wert,
Wir bitten Gott, der in Gefahren
drum werf ich es zu Boden nieder –
uns allezeit so treu bewahrt,
zerschmettert braucht es keiner wieder;
er mög’ das Bauwerk hier bewahren doch Scherben bedeuten Glück und Sevor Not und Schaden aller Art.
gen der Bauherrschaft auf allen Wegen!
Vincenz Aktuell 59/10
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Pathologie:
Medizin für
das Leben
Das Bild der Pathologie und der
Pathologen in der Öffentlichkeit ist
stark geprägt von den Kittel tragenden, oftmals kauzig dargestellten,
sezierenden Ärzten in Fernsehkrimis.
Dass es sich dabei nicht um Pathologen, sondern um Rechtsmediziner
handelt, wird beharrlich verschwiegen. Was aber Pathologie wirklich
ist und womit sich echte Pathologen
beschäftigen, ist vielen Menschen
nicht bekannt. Zwar deutet die Übersetzung des Begriffes „Pathologie“
als „die Lehre von Krankheiten“ darauf hin, dass es sich hier um eine für
das Krankheitsverständnis fundamentale Wissenschaft handeln könnte.
Darüber hinaus trägt sie aber nur
wenig zur Aufhellung bei.
Die weit verbreitete Verknüpfung von
Pathologie mit dem Tod oder mit
Toten beruht heutzutage im Wesentlichen – wie schon erwähnt – im verzerrt dargestellten Bild dieses Faches
in den Medien. Diese Assoziation
kann aber auch ein Anknüpfungspunkt zum besseren Verständnis des
Faches Pathologie und dessen, was
es heute zu leisten in der Lage ist,
sein. Denn die akademischen Wurzeln des Faches liegen in der Tat in
der systematischen Untersuchung
Verstorbener. Darüber hinaus ist die
Entwicklung der Pathologie eng verbunden mit der Entfaltung des naturwissenschaftlichen Krankheitsbegriffes, also einer rational überprüfbaren Vorstellung von Krankheit und
deren Ursachen.
Historischer Abriss
Die Annahme, dass eine Krankheit
oder ein Krankheitssymptom eine
Ursache hat, ist uralt und bis zu den
frühesten Kulturen zurückzuverfolgen. Zu den frühen Krankheitskonzepten zählt die Vorstellung, dass
Krankheit durch die eigene Schuld
des Erkrankten, durch Sünde, verursacht sei. Ebenso wurden äußere
Vincenz Aktuell 59/10
Bild 1: Giovanni Battista Morgagni (1682-1771).
Begründer der Pathologie als akademisches Fach.
Bild 2: Rudolf Virchow (1821-1902).
Begründer der Zellularpathologie.
Einflüsse auf den Erkrankten, wie
z.B. üble Gerüche oder böse Geister
und Dämonen für das Entstehen von
Krankheiten verantwortlich gemacht.
Geläufig war ebenfalls die Vorstellung, dass Götter, auch der strafende Gott des Alten Testamentes,
den Menschen Krankheiten und Seuchen als Züchtigung auferlegen. Eine
der am weitesten verbreiteten Konzeptionen war die Säftelehre, die
die Krankheitsvorstellung in der griechisch und römisch geprägten Welt
über zwei Jahrtausende maßgeblich
beeinflusste. Aus bis weit in die Vergangenheit hineinreichenden Wurzeln entstand sie im Umfeld des griechischen Arztes Hippocrates um 400
v. Chr. Sie stellte nicht nur eine
Krankheitskonzeption, sondern ein
nahezu universelles Weltbild dar:
den vier Körpersäften (Blut, Schleim,
schwarze Galle und gelbe Galle)
entspricht jeweils eines der vier Elemente (Luft, Wasser, Feuer und
Erde), eine der vier Jahreszeiten, ein
Lebensabschnitt (Kindheit, Jugendalter, Erwachsenenalter, Greisenalter)
ein Temperament (Choleriker, Sanguiniker, Melancholiker, Phlegmatiker) usw. Bei Gesunden stehen diese
vier Körpersäfte in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Ein
Überwiegen einer der Säfte führt zu
Krankheit.
von toten (und auch von lebenden)
Tieren. Seine an Tieren gewonnenen
Erkenntnisse über den Bau des Körpers sind aber fehlerbehaftet und
geben kein korrektes Bild über die
Anatomie des menschlichen Körpers.
Die Scheu vor Sektionen an verstorbenen Menschen, die auch von
Kirchenlehren wie Augustinus (354430) mit geschürt wurde, verhinderte genauere Untersuchungen über
viele Jahrhunderte. Erst ab dem Mittelalter mit der Schule von Salerno
(1000-1200), durch Erlasse des
Staufferkaisers Friedrich II. (11941250) und vor allem mit einer Bulle
von Papst Sixtus IV. (1471-1484),
die von Papst Clemens VII. (15231534) bestätigt wurde, wurden
menschliche Sektionen zu anatomischen Studien auch von Seiten der
Kirche ausdrücklich erlaubt, so dass
die Anatomie im 16. Jahrhundert
eine erste Blütezeit erlebte.
Ein sehr einflussreicher Vertreter der
Säftelehre war der griechische Arzt
Galen (129 – 216 n. Chr.) Er fasste
das medizinische Wissen seiner Zeit
unter der Krankheitsvorstellung der
Säftelehre in Büchern zusammen,
die länger als ein Jahrtausend zu
den medizinischen Standardwerken
zählten. Außerdem führte er eigene
medizinische Untersuchungen durch.
So betrieb er beispielsweise anatomische Studien über den Aufbau des
Körpers. Als Methode hierfür dienten
ihm Sektionen, allerdings nicht von
verstorbenen Menschen, sondern
Die anatomischen Untersuchungen
hatten aber den normalen, gesunden
Körper zum Forschungsgegenstand.
Dies änderte sich durch den italienischen Anatomen Giovanni Battista
Morgagni (1682-1771; Bild 1), der
als einer der ersten die bei den
Sektionen gefundenen, abnormen,
pathologischen Befunde sorgfältig
beschrieb und sie darüber hinaus
mit dem Krankheitsbild und Symptomen zu Lebzeiten verglich. Seine
Untersuchungsergebnisse schilderte
er in einem Buch mit dem Titel
„De sedibus et causis morborum“
(„Über den Sitz und die Ursachen
von Krankheiten“). Der Titel dieses
Buches, welches als das Gründungsdokument der Pathologie angesehen
werden kann, ist programmatisch
und spiegelt die konzeptionelle
Erneuerung des Krankheitsverständnisses wider: Krankheiten haben
einen anatomisch definierten Ort
und äußern sich im anatomischen
Vergleich mit gesunden Organen
17
Die praktische Umsetzung dieses
Krankheitskonzeptes in der Pathologie seit Virchow äußert sich in zwei
Grundgedanken, die der Freiburger
Medizinhistoriker C-R. Prüll zum
einen als den morphologischen
Grundgedanken, und zum anderen
als den funktionalen Grundgedanken
bezeichnet.
Bild 3: Dr. Thomas Vielfort am Hauptarbeitsplatz der Pathologen, dem Mikroskop.
durch einen Gestaltwandel, d.h.
durch Veränderungen der Organgröße, der Form, der Farbe oder der
Konsistenz. Kurz: Krankheiten und
die Ursachen von Krankheitssymptomen werden als objektiv sichtbar
und lokalisierbar und damit als
naturwissenschaftlich überprüfbar
eingestuft.
Der Ansatz Morgagnis wurde im
deutschsprachigen Raum vor allem
von Carl Rokitansky (1804-1871) in
Wien weiterentwickelt. Während
Morgagni die klinischen Befunde
durch eine Autopsie bestätigen
wollte, sollte der Kliniker bei Rokitansky aus dem pathologisch-anatomischen Befund die klinische Situation erkennen. Aber im Vergleich mit
Rokitansky, bei dem noch Anklänge
an die Säftelehre zu finden sind,
setzte erst der Berliner Arzt Rudolf
Virchow (1821-1902, Bild 2) den
naturwissenschaftlichen Ansatz von
Krankheiten vollständig um. Er übertrug die kurze Zeit zuvor in der Botanik entstandene Zellenlehre, wonach
alle Gewebe aus Zellen bestehen
und jede Zelle aus einer anderen
Zelle hervorgeht, auf den Menschen
und seine Erkrankungen. Er entwickelte daraus im Jahr 1858 die
Zellularpathologie, die besagt, dass
die Zelle die letzte Einheit des
Lebens und der pathologischen
Störungen sei. In der Einführung zu
seinen berühmt gewordenen Vorlesungen zur Zellularpathologie erläuterte Virchow dies genauer. Diese
Vorlesungen „sollten in einer mehr
geordneten Weise, als dies bisher
geschehen war, eine Anschauung
von der cellularen Natur aller
Lebenserscheinungen, der physiologischen und pathologischen (...) zu
liefern versuchen, um gegenüber der
einseitigen (...) Neigungen, welche
sich aus den Mythen des Alterthums
bis in unsere Zeit fortgepflanzt
haben, die Einheit des Lebens in
allem Organischen wieder dem
Bewußtsein näher bringen.“
Auch wenn Virchows Arbeiten nicht
ohne Fehler oder Fehlinterpretationen waren, stellt die Zellularpathologie weltweit das Fundament der
Pathologie dar. Sie ist bis heute ein
Eckpfeiler der modernen Medizin
und ihres naturwissenschaftlichen
Krankheitskonzeptes.
Der morphologische Grundgedanke
der Pathologie: die Pathologische
Anatomie
Die Morphologie, das ist die Lehre
von der Form und ihrer Veränderungen, ist die Methode der Pathologie
schlechthin. Ihre systematische
Anwendung zur Erkennung von
Krankheiten an Verstorbenen, Organen, Geweben oder Zellen mit dem
bloßen Auge oder mit dem Mikroskop kennzeichnet die tägliche
Arbeit der Pathologen (Bild 3).
Viele Erkrankungen, insbesondere
entzündliche Erkrankungen und
Tumore, gehen mit für sie charakteristischen Formveränderungen der
Organe, Gewebe oder Zellen einher. Deshalb werden diese Krankheiten morphologisch, also von den
Pathologen definiert. Die Entschlüsselung des genetischen Codes des
Menschen und die Untersuchung von
genetischen Veränderungen bei
Krankheiten hat zwar neues Wissen
in die moderne Medizin gebracht
und das Verständnis von Erkrankungen zum Teil wesentlich erweitert.
Danach liegt nur bei wenigen Krankheiten eine direkte, lineare Beziehung zwischen einem Gen und einer
bestimmten Krankheit vor. Meist
besteht zwischen verschiedenen
Genen und der Krankheitsausprägung eine komplexe Beziehung,
sodass eine genetische Untersuchung alleine in der Regel keine
definitive Krankheitsdiagnose liefern
kann. Daher bleibt die Morphologie
für das Erkennen von Krankheiten
Bild 4: Mikroskopische Pathologische Anatomie der Dickdarmschleimhaut: (a) Normale Dickdarmschleimhaut; (b) gutartiger Dickdarmtumor (Adenom); (c) bösartiger Dickdarmtumor
(Adenokarzinom). Jeweils 100-fache Vergrößerung.
18
Vincenz Aktuell 59/10
und für deren Definition auch in Zeiten der Molekularbiologie und Molekularpathologie weiterhin unentbehrlich (Bild 4).
Das systematische Sichten von
Krankheiten führte konsequenterweise zum systematischen Sammeln
und Ordnen von Organpräparaten,
die krankhafte Veränderungen aufweisen und somit als makroskopische Zustandsbilder von Krankheiten
angesehen werden können. So wurden am Ende des 19. Jahrhunderts
in vielen Pathologischen Instituten
große Präparatesammlungen zu Forschungs- und Lehrzwecken angelegt.
Mitunter wurden sogar Pathologischen Museen gegründet, um einem
„größeren Publicum“ die Ergebnisse
der pathologisch-anatomischen Forschungen und Arbeiten nahe zu bringen. Noch heute verfügen viele Universitätsinstitute über solche Sammlungen. Sie spielen bei der Aus- und
Weiterbildung von Ärzten in der
Pathologie jedoch praktisch ausschließlich als Sammlungen mikroskopischer Präparate noch eine
größere Rolle.
Aus dem Sichten, Sammeln und Ordnen von Krankheitsbildern entwickelten sich dann zahlreiche Klassifikationen von Erkrankungen. Diese
pathologisch-anatomisch geprägten
Klassifikationen verfolgen u.a. die
Absicht, individuelle Erkrankungen
in größere Kategorien zusammenzuführen, die in ihrer Ursache oder
ihrer Ausprägung zusammengehören. Damit besitzen alle Bereiche
der Medizin ein gemeinsames
Grundgerüst, mit dessen Hilfe eine
bessere Verständigung innerhalb der
Medizin möglich ist und eine gemeinsame Grundlage für weitere
wissenschaftliche Fortschritte geschaffen wird. Vor diesem Hintergrund wird auch wird verständlich,
dass die britischen Pathologen Dible
und Davie die operativen und die
nicht-operativen Fächer der Medizin
mit verschiedenen Sprachen verglichen, deren gemeinsame Grammatik
die Pathologie darstellt.
Das Institut für Pathologie an den
St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe vertritt diesen morphologischen Grundgedanken beispielsweise bei der
strukturierten Ausbildung von Ärzten,
nicht nur der eigenen Assistenzärzte,
sondern auch in der universitären
Lehre an den Universitäten Freiburg
und Erlangen-Nürnberg (Bild 5).
Ärzte des Instituts sind in den ArVincenz Aktuell 59/10
Bild 5: Pathologen sind aktiv an der Fortbildung von Ärzten beteiligt.
beitsgemeinschaften der Deutschen
Gesellschaft für Pathologie (AG
Gastrointestinale Pathologie, AG
Molekulare Pathologie) vertreten und
an der Erarbeitung von diagnostischen Konsensusempfehlungen beteiligt. Das Institut entfaltet zudem
eigene wissenschaftliche Aktivitäten
zur Pathologischen Anatomie und
molekularen Pathologie von Erkrankungen in eigenen Projekten und in
wissenschaftlichen Kooperationen
mit mehreren externen Universitäten
sowie mit Arbeitsgruppen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Der funktionale Grundgedanke der
Pathologie: die Klinische Pathologie
Die morphologisch ausgerichtete
Grundkonzeption der Pathologischen Anatomie von Erkrankungen,
wie er insbesondere von Virchow
und vielen seinen Schülern in
Deutschland favorisiert wurde,
beschreibt jedoch lediglich einen
statischen Zustand und ist Ausdruck
einer streng lokalistischen Betrachtungsweise des menschlichen Körpers. Die normalen und pathologischen Funktionen eines Organs oder
die Dynamik einer Erkrankung können durch die Morphologie alleine
nicht oder nicht befriedigend abgebildet werden. Daher gelangte eine
streng ausgelegte Pathologische
Anatomie an der Wende des 19.
zum 20. Jahrhundert bald an die
Grenzen der Brauchbarkeit für den
klinisch, d.h. am Patienten tätigen
Arzt.
Diese statische Pathologische Anatomie war nicht geeignet neue Erkenntnisse der Biochemie, der Immunologie oder der Mikrobiologie in ihr
Konzept aufzunehmen, obwohl an
den damals neuen Entwicklungen
auch Pathologen maßgeblich mitbeteiligt waren. Als Beispiel sei hier
der Virchow-Schüler Edwin Klebs
(1834-1913) genannt, der während
des deutsch-französischen Krieges
als Lazarettarzt auch in Karlsruhe
tätig war und zusammen mit Friedrich Löffler den Erreger der Diphterie
entdeckte.
Insbesondere in den angelsächsischen Ländern wurde das Spektrum
des Faches Pathologie in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhundert um eben
diese neuen Bereiche der Biochemie,
der Immunologie und der Mikrobiologie erweitert. Die Pathologie
sollte Krankheiten als eine Abfolge
von Prozessen im Körper vermitteln,
die zu bestimmten Krankheitssymptomen, zu funktionalen Veränderungen
und auch zu einer veränderten Anatomie führen. Die um diese funktionalen Bereiche ergänzte Pathologie
sollte dabei nicht nur in der Lage
sein Krankheiten pathologisch-anatomisch korrekt zu diagnostizieren,
sondern sollte selbst auch die direkte
Behandlung des Patienten zum Ziel
haben. Sie sollte als Klinische Pathologie dem Arzt am Krankenbett
unmittelbar assistieren.
Während beispielsweise in England
und den USA zu den Aufgaben
eines Pathologischen Institutes in
aller Regel auch die Labormedizin
und die Mikrobiologie zählen, sind
diese Bereiche in Deutschland anderen Fachgebieten als der Pathologie
zugeordnet. Dennoch ergeben sich
aus der diagnostischen Pathologie
zahlreiche Kontakte zu klinisch tätigen Ärzten.
In unserem Institut für Pathologie an
den St. Vincentius-Kliniken werden
jährlich weit über 40000 Gewebe
19
und Zellpräparate von Patienten
untersucht. In vielen dieser Fälle und
bei jeder der jährlich rund 3000
Schnellschnittuntersuchungen, bei
denen der Operateur vom Pathologen noch während der Operation
über die Krankheit oder die Krankheitsausdehnung telefonisch informiert wird, findet zwischen den
Pathologen und den klinisch tätigen
Ärzten ein intensiver Austausch statt,
der weit über die schriftliche Mitteilung der Diagnose hinausgeht. Die
pathologischen Befunde werden
hierbei in den klinischen Zusammenhang eingebettet, um die bestmögliche, individuelle Therapie für den
Patienten zu erreichen. Darüber hinaus ergeben sich intensive Kontakte
zwischen Klinik und Pathologie in
interdisziplinären Fallkonferenzen,
wie z.B. in Tumorboards oder in den
Fallkonferenzen des Brustzentrums,
die regelmäßig an den St. Vincentius-Kliniken stattfinden.
Fazit
Krankheit betrifft den ganzen Menschen, seinen Körper, seine Seele
und sein soziales Umfeld. Die medizinische Behandlung eines Kranken
erfordert vom Arzt daher mehr als
„nur“ naturwissenschaftlichen Sachverstand. Aber ohne diesen Sachverstand greifen die ärztlichen Maßnahmen zu kurz.
Die Pathologie mit ihren beiden
Grundkonzeptionen, der morphologischen Pathologischen Anatomie
und der funktionalen Klinischen
Pathologie, hat an der Entwicklung
eines naturwissenschaftlich fundierten Krankheitsverständnisses bedeutenden Anteil. Ohne sie und ohne
diese Krankheitskonzeption sind die
großen Erfolge der Medizin sowohl
in der Wissenschaft als auch in der
täglichen Diagnostik und Therapie
von erkrankten Menschen nicht vorstellbar.
Die Pathologie steht somit dem kranken Menschen und seinen Ärzten
bei. Sie dient dem Leben.
Prof. Dr. Gerhard Faller
Direktor am Institut für Pathologie
20
Autopsie –
Blick zurück
nach vorn
Am Institut für Pathologie der St. Vincentius-Klinken Karlsruhe wurden im
Jahre 2009 mehr als 40.000 Operationspräparate und Biopsien von
lebenden Patienten untersucht und
(nur) 46 Autopsien (Sektionen,
Obduktionen, Leichenöffnungen)
durchgeführt. Dies stellt in eindrücklicher Weise die „vitale“ Ausrichtung
unseres Faches dar- ganz im Gegensatz zur Wahrnehmung in der
Bevölkerung und teilweise auch beim
medizinischen Personal. Obwohl
Autopsien einen zahlenmäßig sehr
kleinen und seit Jahren deutlich rückläufigen Anteil unserer Aufgaben ausmachen, belegen auch sie unsere
Verpflichtung gegenüber dem Leben.
Diese vielleicht überraschende These
soll durch folgenden Aufsatz erläutert
werden.
Vorgehen und Grenzen
Wann wird eine Autopsie durchgeführt?
Die Autopsien im Institut für Pathologie der St. Vincentius Kliniken sind
klinische Obduktionen. Das heißt, sie
werden auf Wunsch der klinischen
Ärzte bei Patienten vorgenommen,
die eines natürlichen Todes gestorben
sind. Wenn ein unnatürlicher Tod,
z.B. durch Unfall oder (Selbst-)Tötung
vorliegt – oder der Verdacht darauf
besteht – ist ein Institut für Rechtsmedizin für die Obduktion zuständig.
Voraussetzung für die Durchführung
einer klinischen Obduktion ist die Einwilligung der Angehörigen bzw. der
fehlende Widerspruch des Verstorbenen zu Lebzeiten.
Was wird bei einer Autopsie
gemacht?
Das Vorgehen erinnert an eine große
Operation. Nach streng festgelegten
Regeln werden beim Verstorbenen
die Brust-, Bauch- und Schädelhöhle
eröffnet. Nach der Betrachtung des
inneren Aufbaus erfolgt die Organentnahme und deren genau festgelegte Präparation. Vom Pathologen
werden anschließend alle Organe
und insbesondere deren krankhaften
Veränderungen den klinischen Ärzten
demonstriert. Diese Besprechung
dient dazu, nochmals alle Befunde
(z.B. Blutbild, Röntgenbilder) zusam-
Bild 1: Demonstration des Autopsiebefundes für die klinisch tätigen Ärzte.
Vincenz Aktuell 59/10
menzutragen und mit den entsprechenden Befunden bei der Autopsie abzugleichen. Bild 1 zeigt eine
solche Demonstration an unserem
Institut. Nach Entnahme kleiner
Proben von allen Organen für die
feingeweblichen (mikroskopischen)
Untersuchung werden alle Organe
wieder in den Leichnam zurückgelegt
und dieser fachgerecht verschlossen.
Nur bei begründeten Ausnahmen
werden einzelne Organe zurückbehalten, z.B. wenn der Verdacht auf
eine berufsbedingte Asbestbelastung
der Lunge besteht.
Am bekleideten, auf dem Rücken
liegenden Leichnam sind keine
Spuren der Autopsie erkennbar.
Somit sind Befürchtungen, der Leichnam würde verstümmelt oder in sonstiger Weise entwürdigend behandelt,
unbegründet.
Die kleinen Organproben werden
anschließend mikroskopisch untersucht, weil manche Erkrankungen
schlecht mit dem bloßen Auge
(makroskopisch) erkennbar oder
voneinander unterscheidbar sind. So
können bei Betrachtung mit dem
bloßen Auge z.B. bestimmte Lungenentzündungen einem bösartigen Lungentumor täuschend ähnlich sehen.
Im abschließenden Bericht des
Pathologen fließen die klinischen,
makroskopischen und mikroskopischen Erkenntnisse zusammen und
ziehen somit ein Resümee über die
gesamte Krankengeschichte des Verstorbenen.
Grenzen der Autopsie
Wie jede Methode, unterliegen auch
die Erkenntnisse einer Autopsie
grundlegenden Beschränkungen. So
kann sie prinzipiell nur Veränderungen erkennen, die den Aufbau und
Struktur von Organen, Geweben und
Zellen ändert. Störungen der Funktion
können allenfalls indirekt nachgewiesen werden. So ist z.B. ein todbringender Stimmritzenkrampf bei
der Obduktion nicht mehr nachweisbar, weil sich nach dem Tod alle
Muskeln entspannen und sich der
Krampf löst. Auch sterben die meisten
Patienten heutzutage nach einer längeren, teilweise intensivmedizinischen
Behandlung. Nicht selten sind hierdurch die Spuren der auslösenden
Erkrankung gleichermaßen verwischt.
So kann z.B. eine Lungenentzündung
gar nicht mehr nachweisbar sein,
obwohl sie der ursprüngliche Grund
für die künstliche Beatmung war. Häufig haben Patienten nicht nur eine,
sondern mehrere Erkrankungen (Multimorbidität), sodass der Tod nicht auf
Vincenz Aktuell 59/10
eine einzige Krankheit, sondern
vielmehr auf das Zusammenspiel
mehrerer, einander verstärkender
Ursachen zurückzuführen ist. Zudem
sind einige todbringende Krankheitserreger so winzig, dass sie selbst im
Lichtmikroskop nicht zu sehen sind.
Daher kann beispielsweise eine
tödlich verlaufende virale Leberentzündung (Hepatitis C) anhand der
typischen Krankheitskombination bei
der Autopsie nur vermutet werden.
Durch entsprechende Blutuntersuchungen in einem mikrobiologischen
Labor kann die Erkrankung gesichert
werden. Weiterhin entziehen sich mit
wenigen Ausnahmen seelische
Erkrankungen fast immer einer Diagnose durch die Autopsie.
Autopsie – warum und für wen?
Für die Ärzte
Zweifellos führen die an den St. Vincentius-Klinken klinisch tätigen Ärzte
ihre Arbeit gewissenhaft und auf
hohem Niveau durch. So bestätigt die
Autopsie auch in den meisten Fällen
die gestellten Diagnosen und
bescheinigt, dass keine wesentlichen
Erkrankungen übersehen wurden.
Dieses unspektakulär anmutende
Ergebnis bekräftigt die Richtigkeit des
ärztlichen Handelns und legitimiert
die durchgeführten Therapien. Es
stellt somit ein wichtiges Instrument
der Qualitätssicherung dar. Ein Merkmal hoher Qualität ist aber auch die
Überprüfbarkeit von Ergebnissen,
d.h. von Diagnosen. Unabhängig von
der jeweiligen Klinik ist seit Jahrzehnten bekannt, dass bei ca. 15% der
Patienten die Obduktion einen Befund
erhebt, der zu Lebzeiten nicht bekannt war, aber für die Therapie oder
Überleben entscheidende Bedeutung
gehabt hätte. In weiteren 20%
besteht eine Diskrepanz zwischen
klinischer Hauptdiagnose und dem
Autopsieergebnis, ohne dass sich
daraus Konsequenzen für Therapie
oder Überleben ergeben. Die Diskrepanz zwischen klinischen und autoptischen Diagnosen kann zum einen
an der Art der Erkrankung selber
liegen: So wird, z.B. eine bakterielle
Herzklappenentzündung (Endokarditis) wegen ihrer schleichenden Symptome und Ähnlichkeit zu anderen
Erkrankungen häufig nicht zu Lebzeiten erkannt. Bei Erkrankungen der
Bauchspeicheldrüse ergeben sich
schon allein wegen der tiefen Organlage diagnostische Schwierigkeiten.
Die Treffsicherheit klinischer Diagnosen hängt unter anderem auch von
der Dauer des Aufenthaltes im Krankenhaus ab. Bei einem Patienten, der
längere Zeit stationär behandelt
wurde, können sehr viel mehr Untersuchungen durchgeführt werden, als
bei einem Patienten, der kurze Zeit
nach der (Not-) Aufnahme verstirbt.
Das ärztliche Können wird zu einem
großen Teil durch die berufliche
Erfahrung geprägt, und nicht zuletzt
durch erlebte Unzulänglichkeiten, Versäumnisse und Fehler. Wenn Autopsien jedoch ausbleiben, fehlt diese
Säule des medizinischen Erkenntnisgewinns. Ohne eine positive oder
auch negative Rückmeldung verspielt
man die Möglichkeit, aus Fehlern zu
lernen. In diesem Lichte wird es auch
verständlich, warum US-amerikanische Kliniken die Lizenz zur Facharztausbildung verlieren, wenn weniger
als 30 % der in diesem Haus Verstorbenen obduziert werden. Ärztliche
Argumente gegen Obduktionen wie
„Bei dem Patienten ist doch alles
klar“ oder „Ich habe mit den lebenden Patienten schon genug zu tun, für
die Toten habe ich schon gar keine
Zeit“ wirken da kurzgegriffen. Und so
es nicht verwunderlich, dass die Treffsicherheit klinischer Diagnosen mit
der Anzahl der durchgeführten Autopsien in einer Klinik steigt. Daher empfiehlt auch die Bundesärztekammer
21
mindestens 30% aller in einer Klinik
Verstorbenen zu obduzieren.
Für die Angehörigen
Der Verlust eines Angehörigen führt
bei den Hinterbliebenen nicht selten
zu Unsicherheit und Fragen, wenn
nicht sogar zum (unausgesprochenen)
Misstrauen gegenüber den Ärzten.
Eine Obduktion kann den Angehörigen in sehr vielen Fällen Klarheit über
die Art und den Verlauf der Erkrankung und ggf. über ein Therapienansprechen geben. Eine Obduktion
kann für Angehörige Klarheit bringen, ob von ärztlicher Seite die richtigen diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen ergriffen wurden,
insbesondere wenn der Tod unerwartet bzw. rasch eintrat. So kann
eine Obduktion für Ärzte und Angehörige entlastend sein, indem sie
etwa eine symptomarme Erkrankung
aufdeckt, die zu einem schnell eintretenden Tode führte. Als Beispiel sei
hier die vom Patienten häufig unbemerkte Gerinnselbildung in den Beinvenen (tiefe Beinvenenthrombose) mit
plötzlichem Tod durch Abschwemmung in die Lungenarterien (Lungenembolie) genannt.
Aber eine Autopsie kann auch eine
Krankheit nachweisen, die für die
Hinterbliebenen direkte Bedeutung
hat, nämlich wenn es sich um eine
Erbkrankheit oder Erkrankung mit
erblicher Komponente handelt. So ist
die oben genannte Lungenembolie
manchmal Folge einer angeborenen
Gerinnungsstörung (Protein-S-Mangel). Angehörige, die bislang symptomfrei sind, können auf diese
Störung hin untersucht und vorbeugend behandelt werden.
Sofort einzusehen ist die Bedeutung
für die Angehörigen auch bei
ansteckenden Erkrankungen mit sehr
unspezifischen Symptomen, wie etwa
bei der Tuberkulose, die manchmal
erst bei einer Obduktion entdeckt
werden, aber nicht schon zu
Lebzeiten bekannt waren.
Eine Autopsie kann klären, ob der
Tod einen Zusammenhang mit den
behandelten Leiden hat, oder auf
eine unabhängige Ursache zurückzuführen ist. Daher wird beim Verdacht auf das Vorliegen einer Berufserkrankung von den Berufsgenossenschaften eine versicherungsmedizinische Autopsie angestrebt, damit
Angehörige ggf. eine Rente erhalten
können.
Vielleicht können diese Beispiele (von
denen es noch zahllose gibt) Angehörige, die eine Autopsie mit dem
Hinweis ablehnen, dass der Verstor-
22
bene davon auch nicht wieder
lebendig würde, von der Sinnhaftigkeit der Obduktion überzeugen.
Um etwaige Zweifel auszuräumen,
sei erwähnt, dass die obduzierenden
Pathologen ihre Befunde unabhängig
und vollständig erheben, d.h. es werden selbstverständlich auch „unangenehme Wahrheiten“ benannt.
Nicht zuletzt sind die St. VincentiusKliniken als Akademisches Lehrkrankenhaus an der Ausbildung von
Medizinstudenten im letzten Studienjahr („Praktisches Jahr“) beteiligt. Bei
keiner anderen Gelegenheit kann der
Lehrverpflichtung so umfassend wie
bei einer Autopsie nachgekommen
werden.
Für die Gesellschaft
Dieser gute Grund Autopsien
durchzuführen, klingt zunächst
abstrakt und ohne Bezug zum Verstorbenen, den Angehörigen oder behandelnden Ärzten. Einige Beispiele
sollen dies erläutern: Hätte es in den
60er Jahren ein obduktionsgestütztes
Missbildungsregister gegeben, so
wären – wie entsprechende Berechnungen später ergaben – die fatalen
Folgen der Anwendung von Contergan um zwei Jahre früher entdeckt
worden und so zahlreichen Kindern
eine Behinderung erspart geblieben.
In den frühen achtziger Jahren fielen
US-amerikanischen Pathologen immer
häufiger Verstorbene mit ähnlichem,
bis dahin unbekanntem Krankheitsbild auf. In der Folge wurde die
Immunschwäche AIDS entdeckt.
Oder: Bei Obduktionen wird bei vielen älteren Männern Prostatakrebs
diagnostiziert, ohne dass hierdurch
irgendwelche Beschwerden beim
Patienten aufgetreten wären und ohne
dass der Tod hierdurch (mit-) verursacht wäre. Es liegt auf der Hand,
dass diese Erkenntnisse einen direkten Einfluss z.B. auf Früherkennungsoder Behandlungsempfehlungen
haben.
Experten schätzen, dass die Diagnosen auf etwa jedem zweiten Totenschein unvollständig oder falsch sind.
Aber genau darauf beruhen die
Statistiken, die die gesundheitspolitischen Entscheidungen und Mittelverteilungen in unserem Land beeinflussen.
Somit kommt eine hohe Sektionsfrequenz allen zukünftigen Patienten zu
gute.
Häufig gestellte Fragen zur Autopsie
Für das Krankenhaus
Die Autopsie ist ein seit langer Zeit
bewährtes Mittel des Qualitätsmanagements, das sowohl ärztliche als auch
pflegerische Tätigkeit einbezieht. Im
Rahmen von Zertifizierungsverfahren
kann daher auch die Obduktionsfrequenz einer Klinik beurteilt werden.
Durch die Autopsie aufgedeckte
Grundleiden und bedeutsame
Zusatzerkrankungen können bei der
DRG-Kodierung und Fallschwereermittlung berücksichtigt werden.
Kann ich meinen Angehörigen
danach noch mal sehen?
Ja, auch gegen eine Aufbahrung ist
nichts einzuwenden. Einem bekleideten Leichnam, dessen Kopf auf einem
Kissen gebettet ist, sieht man nicht
an, dass eine Autopsie durchgeführt
wurde. Eine Autopsie ist niemals ein
verstümmelnder Eingriff.
Wie erfahre ich als Angehöriger das
Ergebnis der Obduktion?
Fragen zum Obduktionsbericht beantworten am besten die Ärzte der
zuletzt behandelnden Abteilung. Auf
Anfrage versenden wir den Autopsiebericht auch an den Hausarzt des
Verstorbenen, damit der Bericht den
Angehörigen angemessen erklärt werden kann.
Kann ich als Angehöriger eine
Obduktion beauftragen?
Ja, insbesondere wenn ein Patient
zuhause verstirbt, können sich Angehörigen – am besten über den Arzt,
der den Tod festgestellt hat – mit dem
Wunsch nach einer Autopsie an uns
wenden.
An wen kann ich mich mit Fragen zum
Thema Obduktion wenden?
Erste Ansprechpartner sind die Ärzte
der zuletzt behandelnden Abteilung.
Sollten hier Fragen offen bleiben,
kann man sich auch direkt an die
Pathologie wenden. Wir beantworten
Ihnen gerne offene Fragen.
PD Dr. Helene Geddert, Oberärztin
Institut für Pathologie an den
St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe
Vincenz Aktuell 59/10
Molekulare
Pathologie –
die Feinstruktur von
Krankheit
In den letzten Jahren haben in der
Pathologie molekulare Methoden als
Routineverfahren zur Ergänzung und
Verfeinerung der üblichen morphologischen Standardanalysen Einzug
gehalten. Die Molekularpathologie
hat ihre Anwendungen vor allem in
der Tumordiagnostik, wo neben einer
Hilfestellung zur eigentlichen Diagnose einer bösartigen Erkrankung in
den letzten Jahren Mutationsanalysen
als Grundlage für eine innovative und
individuell angepasste Arzneitherapie
zunehmend eine Rolle spielen. Im
Institut für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken sind in den letzten
Jahren eine Anzahl von Verfahren der
molekularen Diagnostik etabliert worden und stehen den Pathologen und
klinisch tätigen Ärzten bei diagnostischen Fragestellungen und Therapieentscheidungen zur Verfügung
(Bild 1). Im einzelnen kommen folgende Methoden zum Einsatz:
Bild 1: Ines Kreuscher (BTA) und PD Dr. Dimmler bei der Vorbereitung molekularpathologischer Analysen.
rapie, bei denen durch die vermehrte
Genkopienzahl der Rezeptor an der
Zelloberfläche vermehrt auftritt. Die
Zahl der Genkopien kann durch eine
ISH ermittelt werden. Da nur bei einer
erhöhten Zahl von Genkopien eine
Herceptin-Therapie wirksam ist, ist
diese Information ist für sowohl für
den behandelnden Arzt als auch für
die Patienten von entscheidender
Wichtigkeit.
Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
Durch Verfahren, die DNA-Abschnitte
sehr stark vervielfältigen können, wie
In-situ-Hybrisierung (ISH)
Bei der ISH macht man sich die
Eigenschaft der DNA, des Trägers
der genetischen Information in jeder
Körperzelle, zunutze, bei Ausbildung
eines Doppelstranges eine spezifische
Bindung zu einem Strang mit spiegelbildlicher Basenfolge einzugehen. So
kann man mit einem entsprechend
künstlich hergestellten farbstoffmarkierten DNA-Fragment eine bekannte
Basenabfolge auf der DNA im Kern
von Körperzellen in einem Gewebsschnitt sichtbar machen. Wichtige
Anwendungen sind hier die Erkennung einer Vervielfältigung von Genabschnitten wie beispielsweise des
Her2neu-Gens in Zellen bestimmter
Arten von Brustkrebs. Das Gen
kodiert für den Rezeptor eines
Wachstumsfaktors in der Zellmembran und kann durch Medikamente,
wie den humanisierten Antikörper
Herceptin, blockiert werden. Jedoch
profitieren nur Patienten von der TheVincenz Aktuell 59/10
23
in der Krebsentstehung. In jüngster
Zeit wurden Medikamente entwickelt,
die diese Signalwege spezifisch
blockieren können und solche Tumoren in ihrem Wachstum hemmen können. Die Wirksamkeit solcher Medikamente hängt allerdings von Mutationen des genetischen Materials in
der Tumorzelle ab. Wir als Pathologen können durch eine Mutationsanalyse mit einem Sequenzierverfahren
das Tumorgewebe untersuchen und
überprüfen, ob die Voraussetzung für
eine Wirksamkeit einer bestimmten
Therapie bei diesen Krebserkrankungen vorliegt und dem behandelnden
Arzt eine wichtige Entscheidungshilfe
an die Hand geben.
Ausblick
Bild 2: Mutationsanalyse bei zwei Patienten mit Dickdarmkarzinom: Der Nachweis einer Punktmutation im Exon 2 des k-ras
Gens im unteren Fall zeigt an, dass im Gegensatz zum oberen Fall eine Therapie mit Cetuximab keinen positiven Effekt hat.
die Polymerase-Kettenreaktion oder
PCR, können auch winzige Mengen
der Erbsubstanz untersucht werden. In
der PCR werden entlang eines DNAStranges üblicherweise in mehreren
sich wiederholenden Zyklen Kopien
der vorliegenden Sequenz aus den
Bausteinen der DNA hergestellt. In
den Folgezyklen können nun auch
diese neu entstandenen DNA-Fragmente als Vorlage für weitere Kopien
dienen, wodurch es zu einer exponentiellen Vermehrung der Ausgangssequenz kommt. Diese DNA wird
dann gereinigt und mit speziellen
Farbstoffen analysiert. Sie kann auch
für weiterführende anschließende
Analysen wie die DNA-Sequenzierung (s.u.) eingesetzt werden. Angewandt werden PCR-Verfahren bei der
Diagnostik bestimmter maligner Lymphome, um sie sicher von gutartigen
Lymphozyten-Infiltraten, wie sie beispielsweise bei chronischen Entzündungen auftreten, zu unterscheiden.
Eine PCR kann den Nachweis eines
einzigen Zellklons, also einer auf
Ebene der Erbsubstanz weitgehend
identischen Ansammlung von Zellen,
erbringen und so die morphologische
Diagnose unterstützen und sichern.
Eine PCR kann aber auch die Erbsubstanz von Krankheitserregern (z.B.
des Tuberkuloseerregers) spezifisch
vervielfältigen und dadurch eine
24
bestimmte Infektion nachweisen. So
kann bei morphologischen Hinweisen
auf eine Erreger-bedingte Form der
Entzündung, diese molekularpathologische Untersuchung einen wichtigen
Hinweis auf die Art des Erregers liefern.
DNA-Sequenzierung
In der Molekularpathologie werden
zudem Verfahren eingesetzt, die eine
genaue Analyse der DNA-Sequenz
ermöglichen. In neuen und sehr sensitiven Verfahren kann der Einbau der
Bausteine bei einem Abschreibevorgang entlang der DNA direkt beobachtet und so die genaue DNASequenz erfasst werden (sog. Pyrosequenzierung). Diese Sequenzanalysen werden üblicherweise an der
Tumor-DNA durchgeführt, die aus
Gewebeschnitten isoliert wird. Damit
lassen sich der Verlust (sog. Deletion)
und Zugewinn (sog. Insertion) längerer DNA-Abschnitte sowie auch die
Veränderung eines einzigen DNABausteins (sog. Punktmutation, Bild 2)
nachweisen.
Bei bestimmten Krebserkrankungen,
wie einigen Formen des Dickdarmoder Lungenkarzinoms, spielt die dauerhafte Aktivierung von Signalwegen
in der Tumorzelle eine zentrale Rolle
Die Weiterentwicklung unseres
Faches erfordert von uns als Pathologen gerade in der molekularen Diagnostik einen stetigen Ausbau und
Etablierung neuer Verfahren. Daneben muss eine Qualitätssicherung
durch regelmäßige Teilnahme an
Ringversuchen gewährleistet werden.
So ist das Institut für Pathologie an
den St. Vincentius-Kliniken in der
k-ras- und EGFR-Mutationsdiagnostik
als eines der ersten Institute in
Deutschland durch die Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie (QuIP) zertifiziert worden. Die beschriebenen
Verfahren der molekularen Diagnostik
sind aufwändig, liefern jedoch unersetzliche Informationen für eine zielgenaue und moderne, individuell
angepasste Behandlung unserer
Patientinnen und Patienten und sind
damit ein fester Bestandteil unseres
diagnostischen Handwerkszeugs
geworden.
PD Dr. med. Arno Dimmler
Leitender Oberarzt
Institut für Pathologie
Vincenz Aktuell 59/10
Berufsziel
Pathologe
Wenn junge Menschen ein Medizinstudium beginnen, ist ihre Hauptmotivation, dem Menschen zu helfen. Mit
dem Fach Pathologie würden dies
spontan wohl eher die Wenigsten
verbinden, so stellt sich die Frage,
was bewegt einen angehenden Arzt
dazu, Pathologe zu werden?
Natürlich sind die Motive im Einzelnen hier sicher unterschiedlich, doch
gibt es Beweggründe, die man bei
den meisten Pathologen wiederfinden
dürfte.
Was sicher alle Pathologen eint, ist
ihr Interesse an der Morphologie,
d.h. an den stofflichen Veränderungen der erkrankten Organe. Pathologen sind sehr visuell orientierte Menschen. Sie wollen sehen, wie sich
Krankheit an einem bestimmten
Organ auswirkt. Die Pathologie ist in
dieser Hinsicht ein sehr konkretes
Fach. Der Pathologe begutachtet das
Gewebe: zunächst makroskopisch,
d.h. mit bloßem „unbewaffnetem“
Auge (Bild 1). Dann macht er sich ein
Bild von den feingeweblichen d.h.
histologischen Zusammenhängen,
indem er das Gewebe unter dem
Mikroskop betrachtet. Mit dieser
doch sehr einfachen Methode lässt
sich bereits ein Großteil aller Diagnosen stellen. Und schon dieses
ebenso einfache wie effektive und
damit faszinierende Verfahren macht
einen der Reize des Faches aus.
Die histologische Untersuchung von
Gewebeproben übt mit Sicherheit auf
jeden Pathologen der Welt eine ungemeine Begeisterung und Faszination
aus: Betrachtet man Gewebe unter
dem Mikroskop, taucht man in einen
Mikrokosmos aus Mustern und Strukturen ein, die eine außerordentliche
Ästhetik besitzen. Die Vielfalt ist hier
nahezu unerschöpflich, und dies nicht
zuletzt, weil sich die Pathologie mit
fast allen Teilbereichen der Medizin
beschäftigt. Der Pathologe ist somit
im Grunde genommen ein echter
Generalist und Allgemeinmediziner.
Vincenz Aktuell 59/10
Bild 1: Makroskopische Bearbeitung eines Operationspräparates in der Pathologie.
Gleichzeitig besitzt seine Tätigkeit
einen starken detektivischen Charakter: Wie ein Kriminalist sammelt er
Spuren und Indizien, setzt sie zu
einem Gesamtbild zusammen und
gelangt damit letztlich zur Diagnose.
Gleichzeitig wird die Arbeit von
hoher Systematik geprägt: Der
Pathologe ordnet Krankheiten ein,
kategorisiert sie und erstellt z.B. Stadieneinteilungen für Tumorerkrankungen, die von hoher innerer Konsistenz
geprägt sind. Damit ist er in der
glücklichen Lage, für sich ein Grundbedürfnis sicher der meisten Menschen erfüllen zu können, nämlich
Ungeordnetes in eine Ordnung zu
bringen.
Die Arbeit des Pathologen wird
landläufig gerne nach dem Motto „er
weiß alles, kommt aber stets zu spät“
beurteilt. Doch was wahrscheinlich
nur Wenige wissen, genau das
Gegenteil ist richtig: Der Pathologe
dient dem lebenden Patienten in
hohem Maße, denn ohne seine Diagnose lässt sich in vielen Fällen keine
adäquate Therapie einleiten. Er wirkt
eben mehr im Verborgenen, dankbare Patienten bekommt er nicht zu
Gesicht. Er muss die Befriedigung an
seiner Arbeit, die sicher jeder Mensch als Triebfeder benötigt, aus seiner
Tätigkeit selbst schöpfen und aus dem
Bewusstsein, einen wichtigen Beitrag
für die klinisch-praktische Medizin zu
leisten.
Ein großer Vorteil an der Arbeit des
Pathologen ist sicher, dass er sich
nicht mit überbordender Bürokratie
herumplagen muss. Er kann einen
Großteil seiner Zeit dazu verwenden,
das zu tun, warum er einmal Medizin
studiert hat, nämlich Medizin zu
betreiben und nicht seitenlange Formulare und Anfragen durchzuarbeiten.
Nicht zuletzt gehören die Nächte und
Wochenenden ihm (und seiner Familie), wenngleich nicht verschwiegen
werden soll, dass er einen nicht geringen Teil seiner Freizeit mit einer bestimmten Tätigkeit verbringt: Lesen,
lesen, lesen. Denn das Feld ist weit
und die Materie fordert, dass man
sich stetig mit ihr befasst. Doch zum
Glück sind die meisten Pathologen
große Bücherfreunde und schon
alleine das Stöbern in reich und
schön bebilderten Fachbüchern ist für
sich genommen ein weiterer Reiz
dieses attraktiven Faches.
Dr. Daniela Dehoust, Dr. Lars Rüttinger,
Anette Koloska, Dominic Krause,
Assistenzärzte am Institut für Pathologie
der St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe
25
Einführung
eines Qualitätsmanagementsystems
Am 20.04.2010 erhielt das Institut
für Pathologie an den St. Vincentius
Kliniken Karlsruhe die Zertifizierung
nach DIN EN 9001:2008.
Grundlage der Zertifizierung war das
QM-System (Qualitätsmanagementsystem), welches seit Herbst 2008
Schritt für Schritt im Institut eingeführt
wurde.
Was ist Qualitätsmanagement?
Laut Wikipedia:
„Qualitätsmanagement oder QM
bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und
Raumfahrt, Medizintechnik, Gesundheitsversorgung, Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.“
Entscheidung für ein
Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement ist heutzutage
im Gesundheitswesen verpflichtend
vorgeschrieben und stellt eine große
Herausforderung dar. Es bietet aber
auch die Chance, sich darüber klar
zu werden, wo man steht, wohin man
will und wie man dort hin will.
Vor diesem Hintergrund konnten die
organisatorischen Strukturen überdacht und eventuell angepasst werden. Dies war natürlich auch eine
Möglichkeit, „liebgewonnene Gewohnheiten“ zu hinterfragen. Darüber hinaus musste man seine ganzen
Arbeitsabläufe strukturiert überprüfen
und dokumentieren. Letztendlich wurden alle Abläufe und Vorgehensweisen für jeden transparent und nachvollziehbar, was z.B. das Einlernen
von neuen Kolleg(inn)en wesentlich
erleichtert. Zum Anderen wird durch
das QM die Rückverfolgbarkeit eines
gesamten Prozesses, das heißt vom
Probeneingang bis zum Befundausgang gewährleistet. Jeder Arbeitsschritt wird nun lückenlos dokumentiert und ist einem bestimmten Mitarbeiter zuzuordnen. Bei Rückfragen ist
dadurch sofort der richtige Ansprechpartner zu ermitteln.
Seine Vorgehensweise kann man
auch bei eventuellen Regressansprüchen plausibel darlegen und zeigen, dass immer nach denselben
Standards gearbeitet wird.
Man hat vor Einführung eines QMSystems schon gut gearbeitet. Nun
heißt es: Arbeite weiterhin gut, aber
schreibe es auf, arbeite nach den
Standards, wie du sie in deinen
Dokumenten hinterlegt hast, und verbessere diese.
Wesentliche Schritte für den
Aufbau unseres QM-Systems
Ist-Analyse
Um zu wissen, wo wir standen, war
eine Ist-Analyse unabdingbar. Dabei
handelte es sich um eine objektive
Überprüfung des aktuellen Zustands.
Bei der Ist-Analyse war uns eine
externe Beraterin behilflich. Zwei
Tage verbrachte sie in unserem Institut
und nahm alle Abläufe unter die
Lupe. Äußerst vorteilhaft war es, dass
die Beraterin Erfahrungen mit Instituten der Pathologie hatte und von
daher alle Situationen und eventuelle
kritischen Stellen gleich erkannte.
Nach zwei Tagen wurde uns ein
Maßnahmenkatalog vorgestellt, worin
dargestellt wurde, was für die erfolgreiche Zertifizierung notwendig wäre
und welche Arbeiten noch umgesetzt
werden müssten. Der Zeitplan für die
Erstellung der Dokumente und allen
weiteren erforderlichen Maßnahmen
erstreckte sich über 12 bis 18
Monate.
QMB (Qualitätsmanagementbeauftragte)
Mitarbeiterinnen des Instituts für Pathologie beim Anfertigen der Gewebeschnitte am Mikrotom.
26
PD Dr. Dimmler hatte schon im Vorfeld die QMB-Ausbildung absolviert
und zusätzlich nahm ich an einer viertägigen Fortbildung zur Qualitätsbeauftragten für Pathologie teil. Diese
Fortbildung wurde vom Bundesverband der Deutschen Pathologen speziell für Mitarbeiter(innen) der Pathologie organisiert. Der Fokus richtete
sich dadurch auf die speziellen
Bedürfnisse der Pathologie und somit
konnte die Zeit effizient für spezielle
Fragen genutzt werden. Neben TheoVincenz Aktuell 59/10
Leitbild des Instituts
für Pathologie
an den St. VincentiusKliniken gAG Karlsruhe
Das Leitbild des Instituts für Pathologie ergänzt das bereits bestehende
Leitbild der St. Vincentius-Kliniken
Karlsruhe gAG. Unser Handeln
beruht auf folgenden fünf gleichwertigen Säulen:
Unsere Aufgabe
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht
der Patient. Wir gehen respektvoll
mit dem Untersuchungsgut um und
erstellen eine fachlich korrekte und
problemorientierte Diagnose. Die
Verantwortung für den Patienten
zeigt sich auch in der kompetenten,
vertrauensvollen und freundlichen
Zusammenarbeit mit unseren einsendenden Kliniken und Arztpraxen.
rie über QM im Allgemeinen wurde
auch vermittelt, was z.B. die Unterschiede zwischen Verfahrens-,
Arbeits-, und Prüfanweisungen sind;
unser täglich Brot als QMB.
Diese Fortbildung wurde mit einer
Prüfung abgeschlossen.
QM-Schulung
An einem Samstag wurde eine
gemeinsame Schulung zum Thema
QM für alle Mitarbeiter(innen) des
Instituts durch unsere externe Beraterin durchgeführt. An diesem Tag wurden auch alle Mitarbeiter(innen) als
interne Auditoren ausgebildet, sodass
wir auf einen großen Pool für die
internen Audits zurückgreifen konnten
und jeder denselben Wissensstand
hatte.
In einem Audit wird unabhängig und
systematisch eine Tätigkeit überprüft
und verglichen, ob die Realität mit
den Dokumenten übereinstimmt.
Schreibe auf, was du tust
In den folgenden Monaten wurden
viele Dokumente erstellt. Uns stand
ein Musterhandbuch vom Bundesverband der Deutschen Pathologen zur
Verfügung, sodass wir eine Anleitung
zur Hand hatten und wussten, welche
Abläufe erfasst werden mussten.
Allerdings durften wir nicht der Versuchung erliegen, die eigenen Vorgehensweisen dem Musterhandbuch
anzupassen, sondern man musste sie
als Mustervorschläge sehen und für
die eigenen Bedürfnisse umarbeiten.
Vincenz Aktuell 59/10
• Sämtliche Abläufe innerhalb des
Instituts, sowie die Verbindungen zu
anderen Instituten bzw. Bereichen
außerhalb des Institutes (z.B. Lieferanten) wurden beschrieben und
jeweils die Fragestellungen Zweck,
Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten, Verfahren/Vorgehensweise, Mitgeltende Unterlagen beantwortet.
• Funktionsbeschreibungen und Organigramm wurden auf den aktuellen
Stand gebracht.
• Schulungs- und Einarbeitungspläne
wurden z.T. neu erstellt.
• Die Rezepturhandbücher wurden
ergänzt und aktualisiert.
• Für die Rückverfolgbarkeit wurden
Mechanismen (z.B. durch Namenskürzel oder auch durch Farbzuordnungen) eingeführt, sodass jeder
Arbeitsschritt einem Mitarbeiter
zugeordnet werden kann.
Aufgabenverteilung
Alleine konnte man so eine Aufgabe
nicht bewältigen. Jeder musste mit
eingebunden werden, und der große
Berg an Arbeit (z.B. Erstellung einer
Arbeitsanweisung sowie deren Prüfung) auf viele Schultern verteilt werden. Dies reduzierte die Belastung
des Einzelnen und erhöhte so die
Akzeptanz innerhalb des Instituts.
Enorm wichtig war die Unterstützung
der Leitung, sei es die Klinikleitung
und/oder die Institutsleitung.
Unsere Qualität
Wir sehen eine umfassende Ausbildung und stete Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeiter als Qualitätsgrundlage unserer Arbeit an. Wir
sind aufmerksam und offen für neue
Entwicklungen und nehmen aktiv an
diesen teil. Jeder Mitarbeiter trägt
selbstbewusst zur Qualität der
Arbeit bei. Alle wirken an einem
funktionellen und sicheren Arbeitsumfeld mit.
Unser Arbeiten
Für uns resultiert effizientes Arbeiten
aus persönlicher Leistungsbereitschaft, bestmöglichen Rahmenbedingungen und klar definierten Aufgaben. Wir beachten die Fähigkeiten
des Einzelnen. Wir arbeiten wirtschaftlich. Dies schont individuelle
und ökologische Ressourcen.
Unser Miteinander
Wir arbeiten als Team vertrauensvoll zusammen. Jeder einzelne ist
wichtig und wird unabhängig von
seiner Aufgabe und Rolle in die
Gemeinschaft integriert und wertgeschätzt. Wir arbeiten hilfsbereit,
zuverlässig und tolerant miteinander. Jeder übernimmt Verantwortung
für sich und den anderen.
Unsere Kommunikation
Wir reden respektvoll und ehrlich
miteinander. Wir sind offen für
sachliche und konstruktive Kritik.
Unser Führungsstil ist kooperativ.
Einmal getroffene Entscheidungen
werden begründet.
27
Die Dokumentation wurde zwischendurch durch unsere externe
Beraterin einer Prüfung unterzogen,
die notwendigen Ergänzungen und
Anpassungen wurden von uns eingearbeitet.
Zusätzliche Aspekte
Zu einem QM-System, insbesondere
zur Zertifizierung, gehören noch viele
weitere Faktoren.
So zum Beispiel:
• Arbeitssicherheit. Wir betrachteten
unsere ganzen Abläufe unter diesem Aspekt und erstellten viele stoffbezogene Betriebsanweisungen für
den sicheren Umgang mit unterschiedlichen Chemikalien, die an
den entsprechenden Arbeitsplätzen
ausgehängt wurden, sodass jeder
sofort Zugriff darauf hat.
• Es wurde eine Sicherheitsbeauftragte benannt, die in Zukunft in
Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfachkraft der St. Vincentius Kliniken
neue oder geänderte Anforderungen des Gesetzgebers einbringen
wird.
• Ersthelfer wurden benannt und (die
nichtärztlichen) aus- bzw. weitergebildet.
• Jedes Jahr werden neue QM-Ziele
erarbeitet und ein Rückblick auf das
vergangene Jahr erstellt.
• Großen Stellenwert nimmt das Fehlermanagement ein, um Schwachstellen zu erkennen und zu beheben.
• Ergänzend zu dem Leitbild der
St. Vincentius-Kliniken entwickelten
wir im Institut gemeinsam ein Leitbild (siehe nebenstehenden Kasten).
An einem Samstag trafen wir uns
mit einer externer Moderatorin und
erarbeiteten konzentriert ein gemeinsames Leitbild. Auch das
Bewusstsein, wofür man da ist und
was man tut, wurde gestärkt. Die
Beteiligung an der Veranstaltung
war groß und aus allen Bereichen
und Ebenen des Instituts waren Mitarbeiter(innen) vertreten.
Zertifizierung
Am 16.03.2010 fand eine eintägige
Zertifizierungsbegehung durch ein
anerkanntes Zertifizierungsunternehmen statt. Nach vorheriger Prüfung
der eingereichten Unterlagen wurde
28
bei vielen Abläufen geprüft, ob Dokumentation und Realität übereinstimmen. Das Prüfergebnis war sehr positiv und eine Bestätigung für die
Arbeit, die über einen Zeitraum von
mehr als einem Jahr zusätzlich zur
normalen Routine getan wurde.
Tue, was du aufgeschrieben hast
Mit der Dokumentation war aber nur
der erste Schritt getan. Jedes Jahr
müssen und werden alle Abläufe,
sprich wirklich jedes Dokument und
davon haben wir mittlerweile mehr
als 220, intern auditiert. Die internen
Audits werden von den eigenen internen Auditoren durchgeführt. Zusätzlich gibt es einmal im Jahr ein externes Audit, eine Rezertifizierung ist
nach drei Jahren notwendig.
Verbessere Dich
Ein wichtiger Aspekt eines QMSystems ist es, bestehende Abläufe
permanent auf Schwachstellen und
Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen. Die jährlich wiederkehrenden
internen Audits sowie das ständige
(positive) Hinterfragen aller Prozesse
führen zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der Stärken
betont und Schwächen bekämpft.
QM ist also keine einmalige Aktion,
sondern ein Prozess, der von der aktiven Mitgestaltung aller Beteiligten
lebt.
wirkt und gemeinsam haben wir ein
großes Projekt gemeistert. Die zusätzlichen Dokumentationen, wie z. B.
überall Namenskürzel, welche zu
Anfang schwer fielen, sind mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Allerdings sind einige Arbeitsschritte jetzt zeitintensiver geworden,
aber dafür auch nachvollziehbarer.
Letztendlich sind unsere ganzen
Abläufe transparenter geworden und
für jeden einsichtbar. Stolz sein können wir alle, dass wir im Gegensatz
zu vielen anderen Instituten fast alles
ohne externe Unterstützung geschafft
haben. Dies steigert die Identifikation
mit dem eigenen QM-System aus meiner Sicht erheblich.
Ein gemeinsames Leitbild zu erstellen,
welches im QM Qualitätspolitik
genannt wird, fand ich spannend und
eine einmalige Chance an dem gemeinsamen Miteinander mitzuwirken.
Darüber hinaus finde ich einen jährlichen Rückblick, in Bezug auf Fehlermanagement, erreichte Ziele, Arbeitssicherheit, Abschneiden der internen
Audits usw. für meine eigene Arbeit
sehr motivierend.
Fazit
Persönlich kann ich rückblickend
sagen, dass sich die Arbeit gelohnt
hat.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, kam das Projekt gut ins Rollen. Es
gab zu Anfang natürlich auch Ängste
einzelner Mitarbeiter(innen), aber
diese konnten in Gesprächen ausgeräumt werden. Alle haben mitge-
Beate Pramschüfer (MTLA)
Qualitätsmanagementbeauftragte
des Instituts für Pathologie
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…
www.woche-des-sehens.de
St. Vincentius-Kliniken
Karlsruhe gAG
Augenklinik
Woche des Sehens
08.10.2010 – 15.10.2010
…
Themenabende – Augen im Blickpunkt
Freitag, 08.10.2010, 17.00 Uhr:
Wenn die Augen schwächer werden ...
Makuladegeneration - Das diabetische Auge
Montag, 11.10.2010, 17.00 Uhr:
Katarakt (Der graue Star): Gute Sicht durch „neue intelligente“ Linsen
Dienstag, 12.10.2010, 17.00 Uhr:
Wenn der Augeninnendruck steigt - der grüne Star (Glaukom)
Mittwoch, 13.10.2010, 17.00 Uhr:
Sehen ohne Brille – Laser und intraokulare Linsen in der refraktiven Chirurgie
Donnerstag, 14.10.2010, 17.00 Uhr:
Besser sehen und besser aussehen – Plastisch-ästhetische Operationen und
alternative Therapieverfahren im Lidbereich
Referenten: Mitarbeiter der Augenklinik
Veranstaltungsort:
St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe, Steinhäuserstr. 18
Seminarraum Untergeschoß
Eintritt frei
Partner der Veranstaltung:
Vincenz Aktuell 59/10
Info-Stände und Beratung:
Operationsteam der Augenklinik
Selbsthilfegruppen, Mobilitätstrainer,
optische Hilfsmittel
Weitere Info: www.vincentius-kliniken.de
Mit freundlicher Unterstützung:
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Vincenz Aktuell 59/10
35
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Orthopädische
Entwicklungshilfe
in Tansania
und Uganda
Im Juni 2009 und 2010 nutzte ich
einen Teil meines Urlaubs zu OP-Einsätzen im Ausland und reiste gemeinsam mit Prof. Peter Griss, dem ehemaligen Ordinarius für Orthopädie
an der Philipps-Universität Marburg
und aktuellen Leiter der AGOUE
(Arbeitsgemeinschaft Orthopädie und
Unfallchirurgie in Entwicklungsländern), zu jeweils dreiwöchigen
Arbeitseinsätzen nach Ostafrika.
2009 war der Einsatzort das
„CCBRT-Disability Hospital“ (Comprehensive Community Based Rehabilitation in Tanzania) in Dar es Salaam,
der größten Stadt Tansanias, am
indischen Ozean.
Dieses Jahr operierte ich in Kampala,
der Hauptstadt Ugandas, am Nordufer des Victoriasees in der von CBM
(Christian Blind Mission – Christoffel
Blindenmission) gebauten und im letzten Jahr neu eröffneten Klinik
„CoRSU“ (Comprehensive Rehabilitation Services in Uganda).
Beide Kliniken werden überwiegend
durch CBM finanziert und behandeln
in erster Linie Kinder mit unterschiedlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates.
CBM hilft derzeit in mehr als 100
Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika sowie Osteuropa und fördert
dort rund 1000 Hilfsprojekte.
Vor
36
nicht oder schlecht behandelte
Knochenbrüche, oder durch Anomalien der Wachstumsfugen entstanden
sind.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die
operative und konservative Behandlung der häufig auftretenden und
nach der Geburt oft nicht behandelten und entsprechend schwerwiegend
deformierten Klumpfüße.
Ein unnötiges, jedoch leider ebenfalls
oft gesehenes Krankheitsbild sind die
sog. PIP`s (post injection paralysis),
Lähmungen, verursacht durch malariabedingte gluteale Chinininjektionen,
die den Ischiasnerv geschädigt
haben. Die Behandlung besteht
sowohl operativ in Muskel- und
Sehnentransfer-Operationen, als auch
in der orthetischen Versorgung mit
Schienen und anderen Hilfsmitteln.
In beiden Kliniken sind auch Abteilungen für Plastische Chirurgie etabliert,
die vor allem gespaltene Lippen und
Gaumen, sog. „Clefts“ und funktionsbehindernde Vernarbungen nach den
häufig vorkommenden Verbrennungen behandeln.
Die Behandlung der Kinder erfolgt
meist kostenlos. Um die stete
finanzielle Unterversorgung zu
verbessern haben beide Kliniken
begonnen, in zunächst sehr geringem
Umfang erwachsene Patienten, die
an Hüft- oder Kniegelenksarthrosen
leiden und die finanziell in der Lage
sind die Kosten selbst zu tragen, mit
Im CCBRT ist zusätzlich eine große
Augenklinik untergebracht.
Der Großteil der orthopädischen
Behandlungen besteht aus Korrekturen von z.T. ausgeprägten Achsdeformitäten der Beine, die durch Mangelernährung, Vit. D- und Kalziummangel, Stoffwechselerkrankungen,
Sichelzellanämien mit konsekutiven
Knochennekrosen, durch Knochenentzündungen (Osteomyelitiden),
Während
Vor OP
Nach OP
Nach der Behandlung
Vincenz Aktuell 59/10
Vor
Nach OP und Gipsbehandlung
technischen Niveau in der hierfür
größten Referenzklinik der Region
nach aktuellen Standards praktiziert
wird.
Für die großzügige Unterstützung des
Aufenthaltes unseres afrikanischen
Gastes und für die partielle Freistellung für meinen Uganda-Einsatz sei
Herrn Verwaltungsdirektor Möhlmann
und dem Direktor der Orthopädischen Klinik, Herrn Prof. Dr. Schuler,
an dieser Stelle herzlich gedankt.
„Denis-Browne-Schiene“
kostengünstiger afrikanischer Eigenbau
Klinik gewöhnt bin. Mit diesen Dingen vor Ort entsprechend sensibel
umzugehen, gehört mit zu den
wichtigsten Voraussetzungen, um in
einem afrikanischen OP mit afrikanischen Mitarbeitern erfolgreich arbeiten zu können. Die oft schwierige
Arbeit wird durch die Reaktionen der
freundlichen und äußerst dankbaren
Patienten jedoch reich entlohnt und
fällt damit leicht.
Die weitere Unterstützung Dr. Mwakalukwas im Rahmen zukünftiger
zwei- bis dreiwöchiger OP-Einsätze
im CCBRT ist geplant.
Die Arbeit in afrikanischen OP`s
unterscheidet sich z.T erheblich von
der in unserem Haus.
künstlichen Gelenken zu versorgen.
Allerdings verfügen beide Kliniken
insoweit nur über wenig oder keine
Erfahrung und sind daher auf die
Unterstützung durch in der Endoprothetik erfahrene Operateure
angewiesen.
Während des diesjährigen Einsatzes
in Kampala versorgte ich z.B. den
ehemaligen Botschafter Ugandas in
Bonn mit einer Kniegelenks-TotalEndoprothese, für die der Patient vor
der Operation ca. 5.000$ bei
CoRSU zahlen musste.
Im Mai diesen Jahres hospitierte Dr.
Luijisio Mwakalukwa, der leitende
Arzt der Orthopädischen Klinik des
CCBRT, mit dem ich im vergangenen
Jahr in Dar zusammengearbeitet
hatte, vier Wochen in unserer Klinik,
um einen Eindruck zu gewinnen, wie
moderner Gelenkersatz auf höchstem
Vincenz Aktuell 59/10
Die z.T. schon lange genutzten und
nicht in jeder Variation zur Verfügung
stehenden Instrumente erfordern gelegentlich deutlich mehr Geduld und
Improvisation als in Deutschland
vorstellbar. Auch die Aufmerksamkeit
gegenüber der bei uns üblichen und
in der Endoprothetik besonders
wichtigen Sterilität ist in afrikanischen
OP`s häufig nicht in dem Maße
vorhanden, wie ich es aus unserer
Bei meinen beiden OP-Einsätzen
habe ich gut organisierte Krankenhäuser mit sehr engagierten Teams,
die mich ausgesprochen herzlich
aufgenommen haben, kennen gelernt.
Durch die Tätigkeit in Afrika habe ich
in vielerlei Hinsicht dazu gelernt und
profitiere sowohl bei meiner Arbeit,
als auch außerhalb der Klinik nachhaltig von dieser Zeit, u.a. indem ich
Einiges aus einem anderen Blickwinkel betrachte und Manches nun
anders einordne und werte als vor
meiner Zeit in afrikanischen Krankenhäusern mit afrikanischen Patienten
und Kollegen.
Dr. Erich Feltes
Oberarzt Orthopädische Klinik
Bilder: Copyright CBM
37
Verleihung des Verdienstkreuzes
am Bande des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde
wurde am Freitag, dem 20. August
2010 dem Aufsichtsratsvorsitzenden
der St. Vincentius-Kliniken, Herrn Paul
W. Mondorf, durch Herrn Regierungspräsidenten Dr. Rudolf Kühner das
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland überreicht. Auf Vorschlag von Herrn Ministerpräsident
a. D. Günther H. Oettinger hat der
ehemalige Bundespräsident Herr Prof.
Dr. Horst Köhler Herrn Paul W. Mondorf das Bundesverdienstkreuz verliehen. Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wurden die herausragenden ehrenamtlichen Leistungen von Herrn Paul W. Mondorf für
die St. Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe aber auch für den Kolpingverein
Karlsruhe gewürdigt. Herr Mondorf
ist seit Juli 2000 Mitglied des Aufsichtsrates der St. Vincentius-Kliniken,
wurde im Jahre 2001 deren stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
und ist seit dem Jahre 2005 Aufsichtsratsvorsitzender.
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Vincenz Aktuell 59/10
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Vincenz Aktuell 59/10
Vincenz Aktuell 59/10
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Rückbildung und
Säuglingspflege
sowie die Informationen zum Thema
Stillen, Homöopathie,
Akupunktur und Aromatherapie. Ein besonderes „Highlight“ waren
auch in diesem Jahr
wieder die Übungen und
Vorführungen am OP-Phantom.
Zahlreiche Stände informierten über die Tätigkeit der verschiedenen Berufsgruppen, das
Ausbildungsangebot der Schule
für Pflegeberufe und der Hebammenschule Karlsruhe und die Aufgaben und Tätigkeitsfelder der
Christlichen Krankenhaushilfe (CKH).
Für die Kinder war auch in diesem
Jahr wieder ein abwechslungsreiches
Rahmenprogramm geboten: So konnte ein „Wickeldiplom“ erworben
werden, es gab eine Vorlese- und
Bastelecke – das Kinderschminken
nicht zu vergessen. Für das leibliche
Wohl wurde durch unsere Küche
bestens gesorgt.
An dieser Stelle gilt unser besonderer
Dank allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Klinik und selbstverständlich auch den beteiligten
Abteilungen Haustechnik, Küche,
Fotodokumentation und Fa. ERS-Reinigungsservice.
Michael Halbgewachs
Pflegedirektor, Betriebsleiter
Alle
Jahre
wieder ...
... so könnte
man den Tag
der offenen
Tür in der
St. Marien-Klinik
umschreiben.
Am 12. Juni haben
wir wieder unsere
Türen geöffnet und
mehr als 500 Besucher
sind unserer Einladung gefolgt
und haben sich über das umfangreiche Leistungsspektrum der
St. Marien-Klinik informiert.
Vorträge zu den Themenbereichen
Pränataldiagnostik, praktische Tipps
aus der traditionellen chinesischen
Medizin, Brustkrebs, Hormontherapie
und Harninkontinenz waren dabei
ebenso gefragt wie die Besichtigung
der Gebärräume, Operationssäle,
Ambulanzen und Stationen.
Regen Zuspruch fanden auch die
praktischen Vorführungen wie 4DUltraschall, Geburtsvorbereitung,
42
Vincenz Aktuell 59/10
Vincenz Aktuell 59/10
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44
Vincenz Aktuell 59/10
VINCENZ –
Generationszuwachs am
Tag der offenen Tür
während sie „nichtsahnend“ an den
angebotenen Veranstaltungen und
Besichtigungen der Marienklinik am
Tag der offenen Tür“ teilnahm.
Am 12. Juni während der Veranstaltung zum „Tag der offenen Tür“ der
Frauenklinik der St. Vincentius-Kliniken, bekam die „Vincenzfamilie“ in
der Marienklinik weiblichen
Zuwachs.
Bereits seit Generationen kommen die
Kinder der Familie Fröhlich/ Schönberger im Vincenz zur Welt. Nicht
nur Sr. Monika selbst, sondern ihr
Sohn (der jetzige Papa), die Eltern,
ihre Geschwister, Neffe und Nichte
kamen im Vincenz auf die Welt.
Sr. Monika Schönberger, seit fast 40
Jahren Krankenschwester in der Chirurgie, bekam ihr erstes Enkelkind –
Vincenz Aktuell 59/10
Die erste Enkeltochter Larissa Schönberger erblickte am 12.06. um
12.04 Uhr das Licht des Vincenz und
der Welt. Mit den Traummaßen von
52 cm und 3140 g erfüllte sie die
Idealvorstellung ihrer Eltern und Großeltern.
Wir wünschen der jungen Familie
Schönberger und den glücklichen
Großeltern für die gemeinsame Zukunft mit der kleinen Larissa viel Freude und viel Glück sowie alles Gute.
Gabriela Merker
Pflegedirektorin,
Klinikum Steinhäuserstr.
45
Lach dich
gesund
Amerikanische Gesetze
„Die spinnen, die Römer!“, ist ein Standardsatz von Asterix und Obelix.
Doch auch heute noch gibt es Regelungen und Gesetze, die sehr ungewöhnlich sind. Diese Sammlung amerikanischer Gesetze macht dies deutlich:
USA
Am 16. Juli 1969 wurde das „Gesetz
über den Kontakt mit Außerirdischen“
erlassen: Es verbietet allen US-Bürgern
den Kontakt mit Außerirdischen oder
deren Fortbewegungsmitteln. Verstöße
gegen das Gesetz können mit einer
Geldstrafe in Höhe von 5.000 $ oder
bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft
werden.
Alabama
Es ist Autofahrern verboten, während
der Fahrt eine Augenbinde zu tragen.
Männern ist es gesetzlich verboten, in
Anwesenheit von Frauen auf den
Boden zu spucken.
Alaska
Es ist illegal, von einem Flugzeug aus
auf einen Elch herabzuschauen.
Arkansas
Es ist illegal, den Namen des Staates
Arkansas falsch auszusprechen.
Es ist dem Arkansas River gesetzlich
verboten, höher als bis zur Brücke der
Hauptstraße in Little Rock zu steigen.
In Little Rock kann flirten auf offener
Straße zu einer 30-tägigen Haftstrafe
führen.
Arizona
In Tucson ist es Frauen verboten, Unterhosen zu tragen.
Die Jagd auf Kamele ist im ganzen
Staat verboten.
Piloten dürfen während des Fluges
nicht gurgeln.
In Glendale darf man mit einem Auto
nicht rückwärts fahren.
In Nogales ist es verboten, in der
Öffentlichkeit Hosenträger zu tragen.
Colorado
In Denver darf ein Hundefänger nur
dann seinem Handwerk nachgehen,
wenn er die Hunde durch Plakatanschläge in öffentlichen Parks ausdrücklich auf die drohende Gefahr
hingewiesen hat.
46
Florida
Frauen, die beim Friseur unter der
Trockenhaube einschlafen, erhalten
einen Strafzettel.
Unverheiratete Frauen dürfen sonntags
nicht mit dem Fallschirm abspringen.
Georgia
In Georgia ist es nicht erlaubt, einem
Gottesdienst ohne ein geladenes
Gewehr beizuwohnen.
Während eines Picknicks dürfen keine
Feuerwaffen benutzt werden.
Idaho
Es ist ausdrücklich verboten, Forellen
zu fischen, während man auf einer
Giraffe sitzt.
Illinois
In Urbana ist es Monstern verboten,
das Stadtgebiet zu betreten.
In Chicago darf man Alkohol nicht im
Stehen trinken.
Eine Frau mit mehr als 90 Kilogramm
Körpergewicht darf nicht in Shorts
reiten.
Indiana
In Spades ist es verboten, Konservendosen aufzuschießen, wenn man den
Büchsenöffner vergessen hat.
Iowa
Es ist verboten, für ein Konzert eines
einarmigen Pianisten Eintritt zu verlangen.
In Fort Madison muss die Feuerwehr
gesetzlich erst 15 Minuten die Brandbekämpfung üben, bis sie zu einem
Einsatz ausrücken darf.
Kalifornien
Tiere dürfen sich in Kalifornien nur
dann paaren, wenn sie mehr als
1.500 Fuß von der nächsten Kneipe,
Schule oder Kirche entfernt sind.
Mit einer Geldstrafe von bis zu 50 Dollar wird bestraft, wer innerhalb der
Stadtgrenzen von Chico einen Nuklearsprengkörper (Atombombe) zur
Detonation bringt.
Auf den Friedhöfen darf kein Gemüse
angepflanzt werden.
Es ist gesetzlich verboten, eine
Schnecke, ein Faultier oder einen Elefanten als Haustier zu halten.
Autobesitzern in San Francisco ist es
strengstens verboten, ihr Fahrzeug mit
gebrauchter Unterwäsche zu polieren.
Wer eine Mausefalle aufstellen will,
benötigt eine Jagdlizenz.
Kentucky
Nur Frauen, die mit einem Knüppel
bewaffnet sind oder von zwei
Polizeibeamten begleitet werden, dürfen sich im Badeanzug einem Highway nähern.
Bruder Klaus Schäfer,
Klinikseelsorger
Glosse
aus dem Krankenhaus
„So, jetzt nehmen wir unsere Tablette – und dann
werden wir schön schlafen!“
„Warum nehmen wir denn die Tablette?“
„Das sagte ich doch eben – damit wir schön schlafen!“
„Ja, ist das denn erlaubt?“
„Was soll denn daran nicht erlaubt sein?“
„Ja, dass Sie jetzt ins Bett gehen!“
„Ich gehe doch jetzt nicht ins Bett. Ich habe
Nachtdienst!“
„Um Gottes willen, dann können Sie doch keine
Tablette nehmen!“
„Wie kommen Sie denn darauf, dass ich eine
Tablette nehmen will?“
„Nein, nicht eine ganze, aber Sie wollen doch die
Hälfte von meiner und dann wollten wir schön
schlafen!“
„Sagen Sie, ist Ihnen nicht gut? Haben Sie Fieber?“
„Mir ist gut! Aber Sie sind doch hier reingekommen und haben gesagt, dass wir jetzt unsere
Tablette nehmen wollen. Ich hätte Ihnen ja auch
die Hälfte der Tablette abgegeben. Aber Sie
haben ja Nachtdienst!“
„Das haben Sie vollkommen falsch verstanden!“
„Haben Sie denn keinen Nachtdienst?“
„Natürlich habe ich Nachtdienst. Deshalb bringe
ich ja die Tabletten!“
„Kriegen Sie das nicht ein bisschen durcheinander?“
„Ich kriege überhaupt nichts durcheinander! Wir
nehmen jetzt die Tabletten, und dann machen wir
das Licht aus!“
„Nein, bitte nicht, Schwester, erstens haben Sie
Nachtdienst, und zweitens kann jemand reinkommen?“
„Ich glaube, wir müssen doch mal Fieber messen!“
„Ja, Sie zuerst!“
„Wieso ich?“
„Ja, also, zuerst messen Sie Fieber und dann ich!“
„Warum denn ich?“
„Weil ich weiß, dass ich keins habe!“
„Dann wollen wir mal den Puls fühlen!“
„Gegenseitig?“
„Wenn Sie nicht vernünftig werden, müssen wir
den Professor rufen!“
„Ich rufe nicht mit!“
„Nehmen Sie jetzt eine Tablette oder nicht?“
„Wollen Sie denn nichts mehr abhaben?“
„Ich will, dass Sie jetzt die Tablette nehmen, dass
Sie nichts mehr fragen, dass Sie sich schön ausstrecken, sich gut zudecken und dann lange und
tief schlafen. So, und nun wünsche ich Ihnen eine
recht gute Nacht!“
„Danke Schwester, dass ist wirklich sehr lieb von
Ihnen!“
„Ist doch selbstverständlich – wo wir morgen operiert werden!“
Thomas Klie
Lehrbuch Altenpflege: Das Recht der Pflege alter Menschen,
6. überarb. Aufll., Hannover 1997
Vincenz Aktuell 59/10
Fortbildungen
Die Klinik für Anaesthesie und Operative Intensivmedizin – Direktor:
Prof. Dr. J. Biscoping bietet jeweils
montags, 16.20 Uhr, Seminarraum
Steinhäuserstr. 18, folgende Fortbildungsveranstaltungen an:
04.10.10
Referent:
18.10.10
Referent:
08.11.10
Referent:
22.11.10
Referent:
06.12.10
Referent:
20.12.10
Referent:
Postoperatives Delir
und kognitives Defizit
P. Hohnhold-Blum
Priv.-Doz. Dr. J. Claßen, Direktor
der Klinik für Strahlentherapie und
Radiologische Onkologie, gibt folgende Fortbildungsveranstaltungen
bekannt:
Jeden Donnerstag von
7.30 Uhr – 8.15 Uhr
im Demonstrationsraum
Strahlenklinik,
Steinhäuserstr. 18
Lungenschonende
Beatmung
A. Teufel
Themen:
Hat die rückenmarknahe Regionalanaesthesie die
Geburtshilfe sicherer
gemacht?
Prof. Dr. Bremerich
Die Veranstaltungen sind
jeweils mit einem CMEPunkt zertifiziert.
Therapie der akut
dekompensierten
Herzinsuffizienz
Dr. Th. Pelchen
Aus dem Gebiet der
Radioonkologie und
Onkologie
Auskunft über das jeweils
aktuelle Thema erteilt das
Sekretariat Dr. J. Claßen
unter Tel.-Nr. 0721/8108-5151
Inhalt und Grenzen
der Aufklärung
Dr. F. Wagner
Auskunft über das Sekretariat Prof. Dr. J. Biscoping,
Tel. 0721/8108-2119
Myokarditis und dilatative
Kardiomyopathie
Referent: Prof. Dr. Heinz-Peter
Schultheiss, Berlin
Zertifizierung: 1 Punkt
08.12.2010, 18.00 Uhr,
Seminarraum St. Vincentius-Kliniken, Steinhäuserstr. 18
Die unterschätzte Herzkrankheit: Amyloidose,
Thesaurismose
Diagnostik und Therapie
Zertifizierung: 1 Punkt
Prof. Dr. G. Faller, Direktor des
Pathologischen Institutes, gibt folgende Fortbildungsveranstaltung
bekannt:
Dienstag, 07.12.2010,
16.30 Uhr im Seminarraum
der Pneumologie, Südendstraße 32
Klinisch Pathologische Konferenz
Auskunft erteilt das
Sekretariat Prof. Dr. Faller,
Tel.: 0721 / 8108-3022
Vincenz Aktuell 59/10
06.10.2010, 18.00 Uhr,
Seminarraum St. Vincentius-Kliniken, Südendstr. 32
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer, Ulm
Der LokalanaesthesieZwischenfall
Prof. Dr. J. Biscoping
Zu diesen Veranstaltungen sind
auch alle Schwestern und Pfleger
der Klinik herzlich eingeladen.
Prof. Dr. B.-D. Gonska, Chefarzt
der Abt. 3 der Medizinischen
Klinik, Kardiologie, Angiologie,
Intensivmedizin, gibt folgende Fortbildungen bekannt:
Auskunft erteilt das
Sekretariat Prof. Dr.
Gonska, 0721 / 8108-3172
Prof. Dr. E. Kiffner, Direktor der
Chirurgischen Klinik Abt. 1,
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, gibt folgende Fortbildungen im Seminarraum der Chirurgie
von 8.00 Uhr bis 8.20 Uhr
bekannt:
47
Oktober 2010
Barret - Karzinom
Referentin: Dr. Bauer
Gastrointestinale Blutung –
Diagnostik und Therapie
Referentin: Dr. Nagel
November 2010
OP – Therapie der Nahtinsuffizienz
Referent: OA Dr. Götschin
Auskünfte erteilt das
Sekretariat Prof. Dr. Kiffner,
Tel 0721/8108-3642
Den Studierenden der Medizin
(PJ-Studenten) werden Seminarunterrichtstermine angeboten jeweils
dienstags von 16.15 – 17.45 Uhr
und finden im Seminarraum 3
(Pneumologie), Südendstr. 32 statt
bzw. die Termine der Anästhesie,
Augen, HNO, Orthopädie im
Seminarraum Steinhäuserstraße 18
und der Pathologie im Seminarraum 3. OG, Südendstr. 37
(sofern nichts anderes vermerkt).
05. Okt. 10 Gynäk./Geburt
CA Dr. Tomé
12. Okt. 10 Unfall-/Handchirurgie
OA Dr. Kalt
19. Okt. 10 Kardiologie
OA Dr. Grosse
26. Okt. 10 Augen
Prof. Dr. Lieb/
OA Dr. Alivertis
02. Nov. 10 Pathologie
Prof. Dr. Faller
09. Nov. 10 HNO
Prof. Dr. Mertens
16. Nov. 10 Anaesthesie
OA Dr. Pelchen
23. Nov. 10 Strahlentherapie
OA Dr. Gauss
30. Nov. 10 Orthopädie
OA Dr. Malzer
07. Dez. 10 Gynäk./Geburt
CA Dr. Tomé
14. Dez. 10 Gastro/Endokr.
OA Dr.
Matheiowetz
Prof. Dr. E. Siegel, Chefarzt der
Abt. 1 der Medizinischen Klinik,
Endokrinologie, Gastroenterologie
und Stoffwechsel, gibt folgende
hausinterne Fortbildung bekannt:
Mittwoch, 24.11.2010
15.00 - 19.30 Uhr
Karlsruher SchilddrüsenKurs
an den St.-Vincentius-Kliniken gAG,
Südenstr. 32, 76137 Karlsruhe
Praxisorientiertes Kompaktseminar
für niedergelassene Kollegen,
Krankenhausärzte und Studenten
im Praktischen Jahr.
Es umfasst alle wesentlichen
Aspekte der Therapie von Schildrüsen-Erkrankungen.
Begrenzte Teilnehmerzahl
Kursgebühren: € 30,--,
PJ-Studenten frei
Referenten:
Prof. Dr. E. Siegel,
OA Dr.
P. Matheiowetz,
OA
Dr. F. Flohr,
Dr. Spital,
Hormonzentrum
Karlsruhe
Auskunft und Programm
im Detail über Sekretariat
Prof. Dr. med. E. Siegel,
Tel. 0721/8108-3643,
Fax: 0721/8108-3609
48
Goldene Ehrennadel des
BV für Hubertus Kempfer
Am Freitag, dem 9. Juli 2010 fand in
den St. Vincentius-Kliniken in Karlsruhe ein Stimmseminar des Bezirksvereines der Kehlkopfoperierten Karlsruhe e.V. statt. Dieses Treffen nahm
man zum Anlass, dem früheren Vorsitzenden des Bezirksvereines, Herr
Hubertus Kempfer, im Rahmen einer
Feierstunde die Goldene Ehrennadel
des Bundesverbandes für besondere
Verdienste zu verleihen. Die Initiative
für diese Verleihung ging vom jetzigen Vorsitzenden des Bezirksvereines, Herrn Bohn, aus.
Vizepräsident Klaus-Peter Binkert hielt
die Laudatio. Er würdigte die langjährige Arbeit, den unermüdlichen
Einsatz und das ehrenamtliche Engagement von Hubertus Kempfer. Seine
Bemühungen reichten über den Verein und die Landesgrenze hinaus bis
nach Split in Kroatien, wohin er Hilfsmittellieferungen organisierte.
K.-P. Binkert überreichte Hubertus
Kempfer die Ehrennadel mit Urkunde
und dankte auch Frau Kempfer mit
einem Blumengebinde für Ihre Unterstützung.
Klaus-Peter Binkert, Vizepräsident
Bezirksverein der Kehlkopfoperierten
Sitz Bonn
Vincenz Aktuell 59/10
so gewachsen, dass es kaum einen
Tag ohne Überstunden gab und der
Ruf nach Abgrenzung verlangte
Gehör. Außerdem wurde klar, dass
für nachfolgende Brückenschwesterngenerationen ein Leitbild vorliegen
musste. So hat das Team in einem
Zyklus von Supervisionssitzungen die
Arbeit gründlich reflektiert und eine
Konzeption erstellt. Wie gut, denn
schon bald wurde der Ruf nach Verbreitung der „Palliativversorgung“
über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus laut.
15 Jahre Brückenschwestern des OSP
Als vor 15 Jahren die Arbeit mit drei
Brückenschwestern begonnen hat,
war es Pionier- und Aufbauarbeit.
Vorstellungstermine auf Stationen im
Krankenhaus, bei niedergelassenen
Ärzten, bei Sozialstationen und
Pflegediensten waren an der Tagesordnung.
Die übergeordnete Vorgabe war es,
zu ermöglichen, dass Tumorpatienten
schnell entlassen werden und ihre letzte Lebenszeit beschwerdereduziert
daheim erleben konnten. Zu oft hatte
man in der Vergangenheit erlebt,
dass Schwerkranke im Rettungswagen oder in der Notaufnahme verstorben sind – eine zutiefst unwürdige
Situation, die es nach Möglichkeit zu
vermeiden galt. Für alle Beteiligten
war es erstrebenswert, eine Wiedereinweisung ins Krankenhaus zu verhindern. Mit dieser Vorgabe und einigen Ärzten im Hintergrund, die eine
klare Vorstellung dazu hatten und
jederzeit beratend zur Verfügung
standen, fing das Team an, reiche
und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Immer mehr wuchs die Erkenntnis: Es gibt nichts, was es nicht gibt!
Und immer mehr kristallisierte sich
heraus, worauf im Vorfeld zu achten
war, um eine gelingende Begleitung
der Gesamtsituation zu erzielen.
SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung) heißt das „Zauberwort“ heute und seit drei Jahren gibt
es eine Gesetzesvorlage dazu, die
man landesweit umzusetzen sucht.
Wunderbar einerseits, weil lindernde
Maßnahmen im ambulanten Bereich
immer komplexer werden – schwierig
andererseits, weil Umbruchsituationen
für gewachsene Strukturen gefährlich
sein können.
Die Arbeit in einen Abrechnungsmodus zu zwingen scheint nicht
nur schwierig, sondern schlichtweg
unmöglich zu sein. Darüber hinaus
sollen die Tätigkeiten, die bisher in
der Bezugsbetreuung von einer Person, zu der man Vertrauen aufbauen
konnte, übernommen wurden, an
mehrere Fachpersonen delegiert werden. Das kann sicherlich nur um den
Preis der Ganzheitlichkeit und Individualität geschehen. Bis heute ist die
Fluktuation im Team der Brückenschwestern Karlsruhe so gering, dass
man auf die Erfahrungen des Beginns
zurückgreifen kann. In 15 Jahren
haben sich die Kompetenz und die
Sprachfähigkeit allerdings erweitert,
so dass das Team darum kämpfen
wird, die gewachsenen Strukturen zu
erhalten und die Qualität der
Beratung, Begleitung und Betreuung
von Menschen, die ihre letzte Lebensphase in ihrem Zuhause verleben
möchten, immer weiter zu optimieren.
Nach wie vor ist es unser Ziel, in
Zusammenarbeit mit dem jeweiligen
Hausarzt, Patienten in ihrer letzten
Lebensphase zusammen mit den
Angehörigen zu Hause zu betreuen.
Wir sind verfügbar, wenn Beschwerden sich verstärken oder neue
auftreten, wenn nach neuen Erleichterungen gesucht werden muss, um
nach Möglichkeit eine Wiedereinweisung in die Klinik zu vermeiden
und wir stehen den Angehörigen mit
Rat und Tat zur Seite, wenn die Sterbephase beginnt.
So sind wir in doppeltem Sinn
gespannt, was die Zukunft bringen
wird.
Sr. Renate App
Brückenschwester
Schließlich ist die Zeit der Projektphase ausgeklungen und die Arbeit
hatte sich etabliert. Sehr viele
niedergelassene Ärzte schätzen heute
die Arbeit der Brückenschwestern so,
dass ca. die Hälfte aller Patientenanmeldungen aus dem ambulanten
Bereich kommt. Nun galt es also
festzuhalten, was die Aufgaben der
Brückenschwestern sind und sein können, denn für alles, wofür es niemanden sonst gab, waren sie zuständig
geworden! Das Arbeitspensum war
Vincenz Aktuell 59/10
49
St.Vincentius-Kliniken gAG
Karlsruhe
Akademisches Lehrkrankenhaus
staatlich anerkannte
Krankenpflegeschule
Krankenschwester
Krankenpfleger
Hornhautspende
Derzeit werden in Deutschland jährlich über 5000 Hornhauttransplantationen durchgeführt. In vielen Fällen
ist es die einzige Möglichkeit nach
schweren Verletzungen, Entzündungen oder angeborenen Eintrübungen
der Hornhaut ein gebrauchsfähiges
Sehvermögen herzustellen. Die erste
erfolgreiche Hornhauttransplantation
bei Menschen liegt bereits über 100
Jahre zurück. Seit dem hat sich das
Verfahren beträchtlich weiter entwickelt, so dass die moderne mikrochirurgische Operationstechnik und
die postoperative medikamentöse
Behandlung heutzutage für eine hohe
Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen von 85-95% sorgen. Daher
stellt die Hornhauttransplantation die
häufigste durchgeführte Gewebetransplantation mit der besten Erfolgsrate
dar. Die günstigen biologischen
Eigenschaften der Hornhaut erlauben
eine erfolgreiche Gewebetransplantation ohne die Erfordernis einer systemischen Immunsuppression, die bei
einer Organspende ansonsten unentbehrlich ist.
Die Augenklinik der St. Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe stellt ein kompetentes Zentrum für Hornhauttransplantationen dar, das mit modernsten
Operationstechniken arbeitet. Ein
Team von erfahrenen Augenärzten
kümmert sich sorgfältig um die Transplantatauswahl, führt die mikrochirurgischen Eingriffe durch und betreut
anschließend die Patienten intensiv
sowohl stationär als auch später
ambulant. Eine enge Zusammenarbeit
mit der Hornhautbank München gemeinnützige GmbH sichert stets die
Qualitätsstandards auf höchstem
internationalem Niveau.
Die Hornhautspende ist ein Geschenk
für andere Mitmenschen: dem Empfänger kann das Augenlicht
geschenkt werden - den Hinterbliebenen kann es helfen, die Trauer um
den Verlust eines Liebsten besser zu
verarbeiten.
Dr. Felix Gora
Oberarzt Augenklinik
Stark getrübte Hornhaut,
die Regenbogenhaut und
die Pupille können nicht
mehr erkannt werden.
Befund nach einer Hornhauttransplantation mit
einer zentral klaren Hornhaut und einem fortlaufenden Faden, der nach einem
Jahr entfernt wird.
Ausbildungsadresse:
Krankenpflegeschule
der St. Vincentius-Kliniken gAG
Südendstraße 32
76137 Karlsruhe
Telefon (0721) 8108-3544/3549
50
Vincenz Aktuell 59/10
Personalnachrichten
Fritz, Christiane Dr.
Assistenzärztin,
Innere Med. Abt. 1
Frucht, Elena
Arzthelferin,
Chirurgie OP
Göttmann, Elena
Krankenschwester,
Gyn M5/M6
Graz, Elena
Krankenschwester,
Gyn M7/M8
Neue Mitarbeiter/
innen:
Mit einem herzlichen
Willkommen begrüßten wir
folgende Mitarbeiter in der
Zeit vom 1. Februar 2010
bis 30. Juni 2010
Alessi, Anke
Sachbearbeiterin,
Patientenabrechnung
Assmann, Silke
MTLA, Pathologie
Baumann, Jutta
Krankenschwester,
Ambulanz Gyn
Beck, Monika
Krankenschwester,
Linksherzkatheter Süd
Behrens, Sylke
Dätassistentin, Küche Süd
Brands, Elke
MTLA, Pathologie
Brandt, Florian Dr.
Assistenzarzt,
Chirurgie Abt. 1
Christ, Iris
Krankenschwester,
Augen 4B
Deichelbohrer, Stephan
Assistenzarzt, Augen
Dickemann, Daniela
Assistenzärztin,
Kardiologie
Dörfler, Christine
Kinderkrankenschwester,
Gyn M1/M2
Fischer, Anna Dr.
Assistenzärztin, Gyn
Vincenz Aktuell 59/10
Gressel, Sabrina
Arzthelferin, HNO OP
Hepting, Olga
MTLA, Labor
Herzog, Kerstin
Krankenschwester,
ITS Innere
Hirsch, Andrea
Mitarbeiterin, Küche Stein
Hoffmann, Beatrix
Diätassistentin, Küche Süd
Jan, Stephanie
Pflegedienstleitung, Süd
Kaygusuz, Selda
Krankenschwester,
Linksherzkatheter Süd
Khan, Tahir
Krankenpfleger,
Chirurgie G2
Koch, Carina
Krankenschwester,
Hauptbau Allgemein
Kraft, Marina
Krankenschwester,
Onkologie Hauptbau
Kraus, Niklas
Assistenzarzt, Orthopädie
Krause, Dominic
Assistenzarzt, Pathologie
Krüger-Huber, Katja
Arzthelferin,
Ambulanz Onkologie
Krumbein, Anna
Hebamme, Kreißsaal Gyn
Lishchyshyn, Pavlo
Med.Techn.Gehilfe,
Strahlentherapie
Mannhardt, Sönke Dr.
Assistenzarzt, Augen
Metz, Angelika
MTRA, Röntgendiagn. Süd
Müller, Claudia
Krankenschwester,
Augen 4B
Obreiter, Tanja
Arzthelferin, Ambulanz Gyn
Ptock, Tanja
Krankenschwester,
Chirurgie C0
Richter, Magdalene
Mitarbeiterin, Küche Süd
Riml, Mirjam
Krankenschwester,
HNO 1C/D
Rombach, Sandra
Krankenschwester,
Orth 2B
Schäfner, Erwin
Sektionsgehilfe, Pathologie
Schiller, Kristin
Fachkrankenschwester,
Anaesthesie
Schneider, Verena
Krankenschwester,
Innere BD1
Schröpfer, Sarah Luise
Krankenschwester,
ITS Innere
Six, Gisela
Sachbearbeiterin,
Patientenabrechnung
Spann-Blazevic, Annette
Arzthelferin,
Ambulanz Gyn
Thielke, Sarah
Assistenzärztin,
Kardiologie
Tormova, Monika Dr.
Assistenzärztin,
Anaesthesie
Tyurina, Julia
Krankenschwester,
Innere BD1
Vasakou, Andriani
Assistenzärztin, Orthopädie
Weber, Romina
Krankenschwester,
HNO OP
Wirz, Marina
Krankenschwester,
Augen 4A
51
Claus, Ingrid
MTLA, Labor Süd
Wir
gratulieren
in der Zeit vom
1. Mai bis
30. September 2010:
01.07.2010
Szameitpreusz, Helga
Hauswirtschaftsmitarbeiterin,
Bettenzentrale
01.07.2010
Marien-Klinik
Witte, Ingrid
Sachbearbeiterin,
Patientenabrechnung (ATZ)
01.08.2010
Müller, Thomas Dr.
Oberarzt, Anaesthesie
15.09.2010
Veres, Klara
Krankenschwester,
Augen 4 B/C/D
01.07.2010
Sätje, Rosa
Ambulanzleitung,
Chirurgie
15.07.2010
01.05.2010
20jähriges Jubiläum
Vrzic, Zeljka
OP-Leitung, Augen
01.05.2010
Reinboth, Margret-Katharina
MTLA, Zentrallabor
01.05.2010
Jacob, Margareta Dr.
Oberärztin,
Nuklearmedizin
01.06.2010
Anschitz, Maria
Mitarbeiterin,
Küche Stein
02.06.2010
Koch, Anna
Mitarbeiterin,
Küche Süd
15.06.2010
Weiß, Blazenka
Krankenschwester,
Orth 3B
15.06.2010
Cakallik, Sakina
Stationshilfe, Gyn OP
01.07.2010
Schüssler, Barbara
Krankenschwester,
Gyn OP
Giarratana, Ugo
Mitarbeiter,
Hol- und Bringdienst
01.05.2010
14.05.2010
01.09.2010
Sachs, Monika
Krankenschwester,
Chirurgie F0
Boess, Elvira
Kinderkrankenschwester,
Gyn M1/M2
24.05.2010
01.09.2010
Spuling, Anna
Krankenschwester,
Orth 3A
01.09.2010
Zibat, Jutta
MTRA, Strahlentherapie 01.09.2010
30jähriges Jubiläum
Prinz, Gudrun
Arzthelferin,
Ambulanz Augen
Mete, Selamet
Näherin,
Wäschelager Stein
Weckesser, Brigitte
Krankenschwester,
Chirurgie C0
Giesin, Bernadette
Mitarbeiterin,
Küche Stein
15.07.2010
30.07.2010
30.07.2010
01.09.2010
Eberhard, Ella
Krankenschwester,
Orth 2B
28.05.2010
01.07.2010
Danner, Ilona
Schreibkraft, Chirurgie 01.07.2010
Kollatz, Heike
Krankenschwester,
Chirurgie D2
01.07.2010
Krzyzanowski, Sylvia
Krankenschwester,
Gyn M5/M6
01.07.2010
Maksimovic, Pasa
Krankenschwester,
Innere E0
01.07.2010
Preuß, Monika
Krankenschwester,
Nuklearmed. A1a
01.07.2010
Küpferle, Andrea
Ambulanzleitung, HNO 15.07.2010
Rottmann, Claudia
Krankenschwester,
Chirurgie G1
01.07.2010
Kori, Edith
Mitarbeiterin,
Küche Süd
Stanjek, Dervisa
Krankenschwester,
HNO 1B
01.07.2010
Zenker, Angelika
Brückenschwester
01.07.2010
Feil, Ulrike
Schreibkraft, Innere A2 01.07.2010
Mohr, Achim
Koch, Küche Stein
01.07.2010
Pramschüfer, Beate
MTLA, Pathologie
01.07.2010
Weber, Friedhilde
Sachbearbeiterin,
Kasse Stein
01.07.2010
Pschibys, Eva
MTRA,
Röntgendiag. Süd
03.07.2010
23.07.2010
25jähriges Jubiläum
Ermler, Gertrud
Krankenschwester,
Gyn M5/M6
01.08.2010
Schwander-Heer, Margarita
Krankenschwester,
Ambulanz Chirurgie
01.06.2010
Zirker, Pia
Krankenschwester,
Innere C1
01.08.2010
52
15jähriges Jubiläum
Schulz, Elena
Krankenschwester,
Innere H1
Raunser, Elsa
Stationshilfe,
HNO 1C/D
Stache, Jutta
Krankenpflegehelferin,
Orth 2 C/D
Zimmermann, Fatemeh
Krankenschwester,
01.09.2010
Nuklearmed. A1a
01.05.2010
35jähriges Jubiläum
01.05.2010
01.09.2010
Reimer, Lilia
Krankenschwester,
Innere C1
Menger, Rita
Schreibkraft, Chirurgie 16.09.2010
Parmann, Monika
Krankenschwester,
Chirurgie F0
Zahneißen, Sabine
Stationsleitung,
Orth 2C/D
Ulrich, Maria
Stationshilfe, Innere G3 15.07.2010
Eckstein, Gabriele
MTRA, Strahlentherapie 24.07.2010
Vincenz Aktuell 59/10
Gonska, Bernd-Dieter Prof. Dr.
Chefarzt,
Kardiologie
01.09.2010
Sitter, Regina
Mitarbeiterin,
Küche Stein
Kremer, Irina
Krankenschwester,
Chirurgie G4
Mach, Katarzyna
Krankenschwester,
Innere H1
15.09.2010
01.09.2010
Klie, Brigitte
Orthopädie 2B
01.07.1979 - 30.06.2010
18.09.2010
Kurz, Thomas
Technik Stein
01.09.1977 - 26.06.2010
Mioc, Ioan
OP Chirurgie
01.10.1991 - 31.05.2010 ATZ
10jähriges Jubiläum
Pomp, Ulrike
Physiotherapeutin,
Physikalische Therapie
01.05.2010
Riegler, Alexandra
Krankenschwester,
Augen 4A
01.05.2010
Schneider, Michael
Krankenpfleger, OPI
01.05.2010
Wandler, Ewgenie
Krankenschwester,
Gyn. M7/M8
01.05.2010
Harrich, Elena-Manuela
Krankenschwester,
Innere G3
01.06.2010
Kljuew, Waldemar
Krankenpfleger,
Orthopädischer OP
01.06.2010
Prijic, Vesna
Stationshilfe,
Gyn M1/M2
01.06.2010
Minker, Christian
Stellv. Küchenleiter,
Küche Stein
19.06.2010
Biebelheimer, Elzbieta
Krankenschwester,
Innere E0
01.07.2010
Braun, Michaela
Krankenschwester,
Chirurgischer OP
01.07.2010
Japha, Torsten
Oberarzt, Kardiologie
01.07.2010
Kindel, Irina
Krankenschwester,
Gyn M3/M4
01.07.2010
Rusli, Marietta
Chefarztsekretärin,
Pathologie
01.07.2010
Stroh, Ursula
Sachbearbeiterin,
Personalabteilung
01.07.2010
Allmendinger, Emma
Krankenschwester,
Gyn M7/M8
01.08.2010
Kirchhoff, Sabine
Stationsleitung,
HNO 1A
01.09.2010
Sarezkij, Maria
Krankenschwester
Ambulanz
Onkologische
01.09.2010
Vincenz Aktuell 59/10
In den wohlverdienten
Ruhestand/Altersteilzeit
(ATZ) wurden verabschiedet:
Neu, Claudia
Röntgendiagnostik Süd
01.09.2002 - 30.06.2010
Strunck, Walter
Ambulanz Orthopädie
01.06.1993 - 31.03.2010 ATZ
Berger, Myung-Sook
Augen 4B
01.07.1994 - 30.06.2010 ATZ
Ungemach, Hilde
Chirurgie F0
28.11.1988 - 30.06.2010
Jovanovic, Verica
Küche Süd
01.09.1977 - 30.04.2010
Witte, Ingrid
Patientenabrechnungen
01.02.1980 - 30.06.2010 ATZ
53
Personalnachrichten
Verabschiedungen der
Mitarbeiterinnen der Verwaltung Frau Friedhilde
Weber und Frau Ingrid
Witte
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde
wurden die langjährigen Mitarbeit-
Badische Meile 2010
Bei frühsommerlicher Witterung fand
am 8. Mai 2010 die 21. Auflage der
Badischen Meile in Karlsruhe statt.
Nach der gelungenen Premiere der
„Vincenz-Runners“ im letzten Jahr mit
38 Teilnehmern, meldeten sich in diesem Jahr 106 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus vielen verschiedenen
Bereichen und Abteilungen der
St. Vincentius-Kliniken und der
St. Marien-Klinik, um an dieser Laufsportveranstaltung teilzunehmen.
Der Lauf über die Länge von
8,88889 km führte vom Start direkt
am Karlsruher Schloss über den Zirkel
in die Knielinger Allee, durch die
54
erinnen der Verwaltung, Frau Friedhilde Weber und Frau Ingrid Witte,
von Herrn Verwaltungsdirektor
Möhlmann in den Ruhestand verabschiedet. Herr Möhlmann dankte beiden Damen für ihre jahrzehntelangen
treuen Dienste in der Kasse und in
der stationären Abrechnung und wünschte den beiden „Ruheständlern“ viel
Freude in der Umsetzung der jetzt
neu gewonnenen Zeit. Beide Damen
bedankten sich für eine langjährig
gute Zusammenarbeit und schlossen
ihre Ausführungen, dass sie immer
gerne an ihren ehemaligen Arbeitgeber zurück denken werden.
Hardtstraße und die Lerchenstraße
über den Lameyplatz, dann entlang
der Alb und die Günther-Klotz-Anlage
zum Ziel ins Beiertheimer Stadion.
Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen
unserer Kliniken erreichten gesund
das Ziel und konnten die „FinisherMedaille“ in Empfang nehmen. In
angenehmer Atmosphäre bei Apfelsaftschorle und Isodrink wurde die
Meile dann unter den Sportlern intensiv analysiert. Das gemeinsame
Mannschaftsfoto rundete das tolle
gemeinsame Erleben der Badischen
Meile ab.
Das Mannschaftsfoto und weitere Bilder sind zu finden auf dem Netzlaufwerk V, Ordner „Badische Meile
2010“.
Schnellste Teilnehmer und Teilnehmerinnen der „Vincenz-Runners“ 2010:
ppa. Belstler
Andreas Lutz
Katharina Lutz
Andy Fleischer
Meike Bomholt
Franck Billmann
Ulla Möhlmann
34:17
39:45
36:00
40:35
37:46
43:49
min.
min.
min.
min.
min.
min.
Ein herzlicher Dank geht an Herrn
Verwaltungsdirektor Möhlmann für
die Bereitstellung der „Vincenz-Runners“ – Laufshirts und die Übernahme
der Teilnahmegebühr durch die
St. Vincentius-Kliniken.
Peter Benkowitz
PDL-Süd
Vincenz Aktuell 59/10
Patientenbegleitdienst
(Lotsendienst)
jetzt auch in der
Steinhäuserstrasse
Vor über einem Jahr habe ich im
Gespräch mit den Verantwortlichen
der CKH (Christliche Krankenhaushilfe) den Wunsch geäußert, auch im
Klinikum Steinhäuserstrasse einen Lotsendienst auch für Patienten des Klinikums Steinhäuserstrasse einzurichten.
Auch in diesem Teil der St. VincentiusKliniken, in dem vermeintlich „gesunde Patienten“ zum größten Teil zu
geplanten Operationen kommen, ist
der Bedarf vorhanden. Besonders
Patienten der Augenklinik, aufgrund
von vorhandenen Sehstörungen und
ihres Alters, sowie Patienten der
Orthopädie sind bereits im Vorfeld
auf diese Hilfestellung angewiesen.
Leider konnte dieser Wunsch nicht
gleich umgesetzt werden, da es an
„blauen Engeln“ für diese Tätigkeit
mangelte.
Durch die aktive Werbung der CKHLeitung ist es in der Zwischenzeit
gelungen einen Patientenbegleitdienst
von Montag bis Donnerstag zu etablieren, der große Akzeptanz bei
unseren Patienten und beim Pflegepersonal findet. Es ist nicht nur das
Begleiten der Patienten auf die Station oder das Tragen des Koffers –
es ist vielmehr die freundliche
Begrüßung und der Hinweis „kann
ich Ihnen helfen“, was allen Patienten
den Einzug in die Klinik erleichtert
und die Angst vor dem Unbekannten
nimmt. Gerade die menschliche
Zuwendung beim Betreten des Hauses schätzen die Patienten, die zur
stationären Aufnahme oder in die
Fachambulanzen der Klinik kommen.
Hier bekommen wir nur positive Rückmeldungen der Patienten und Besucher.
Mein Dank – auch im Namen des
Pflegedienstes der Steinhäuserstraße
gilt den Verantwortlichen der CKH,
Frau Mainz und Frau Zierlein, für die
Realisierung dieses Vorhabens. Dank
auch den CKH-Damen des Lotsendienstes Fr. Kempf, Fr. Grimmer,
Fr. Weber und Fr. Meyer und allen
Damen die den Besucherdienst auf
den Stationen realisieren.
Gabriela Merker
Pflegedirektorin,
Klinikum Steinhäuserstr.
Vincenz Aktuell 59/10
Die Referenten: Prof. Faller, Prof. Böcker, Prof. Siegel und Prof. Jakobs
Fortbildung Aktuelle
Gastroenterologie für die
Praxis
Am Mittwoch, dem 28. Juli 2010 fand
in der Zeit von 16.30 bis 19.00 Uhr
eine mit 70 Teilnehmern sehr gut
besuchte gastroenterologische Fortbildung der Medizinischen Klinik 1 in den
St. Vincentius-Kliniken statt. Nach der
Begrüßung durch Prof. Dr. E. Siegel
wurde der aktuelle Stand der Diagnostik von Erkrankungen des Dünndarms
von Prof. Dr. R. Jakobs, Ludwigshafen,
dargestellt. Hierbei bezog er sich
wunschgemäß auch besonders auf die
Wertigkeit der Ballonenteroskopie. Dies
bedeutet, dass inzwischen mit einem
neuen Endoskop, einem sog. Ballonenteroskop, auch die Anteile des Darmes
angeschaut werden können, die bisher
mit der Gastroskopie (Magenspiegelung) und Koloskopie (Dickdarmspiegelung) nicht erreicht werden konnten.
Diese Möglichkeit der Endoskopie
besteht inzwischen auch in den neuen
Endoskopieräumen der Medizinischen
und Chirurgischen Endoskopie, die vor
gut einem Jahr in Betrieb genommen
worden sind. Die Indikation besteht
dann insbesondere bei unklarem Blutverlust im Magen-Darm-Trakt, bei Verdacht auf Tumore und Entzündungen
des Dünndarms.
Über die Diagnostik und Therapie
chronisch-entzündlicher Darmerkran-
kungen berichtete Prof. Dr. Ulrich
Böcker, Med. Universitätsklinik Mannheim. Er schloss insbesondere eine
Übersicht über den aktuellen Stand
und die neuen Leitlinien mit ein. Auch
hier kann gelegentlich die Dünndarmenteroskopie richtungsweisende Hinweise für die Diagnostik geben. Die
Fortbildung wurde abgerundet durch
Prof. Dr. G. Faller, den Direktor des
Instituts für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken. Er ergänzte die Fortbildung mit Schwerpunkt Dünndarmdiagnostik durch typische und überraschende Befunde aus der Dünndarmpathologie.
Prof. Siegel dankte den Rednern für
diese schönen Vorträge und den
Anwesenden, unter denen auch viele
Gastroenterologen waren, für ihr
Kommen. Die Einladung zu einer
Besichtigung der vor einem Jahr eingeweihten Endoskopieräume wurde
von vielen angenommen. Die schönen Räume im 5. Stock mit Blick auf
den Schwarzwald und die Südweststadt fanden große Anerkennung.
Mit einem kleinen Imbiss, vorbereitet
durch den Küchenleiter Herrn Böckle,
fand die Veranstaltung den
Abschluss.
Prof. Dr. Eberhard Siegel
Chefarzt der Inneren Medizin 1
Endokrinologie, Gastroenterologie
und Stoffwechsel
Prof. Siegel bei der Moderation der Referate im Seminarraum Pneumologie
55
P
Ein Schwur zum Wohle des Patienten
Der hippokratische Eid gilt als antike Grundlage für ein moralisch korrektes ärztliches Verhalten
Der Eid des Hippokrates ist über 2000 Jahre alt. Er beschrieb Handlungsweisen, die für das
Vertrauensverhältnis eines Patienten zu seinem behandelnden Arzt grundlegend sind. Bis heute
gilt das Gelöbnis unter einigen Experten als Beschreibung des idealen Mediziners.
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Hippokrates von Kós ist Namensgeber des Eids. Verfasst hat er ihn nicht
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Eileen Kaiser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marienhospital Stuttgart
Der Eid des Hippokrates
I
ch schwöre und rufe Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinen und
Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Einsicht erfüllen werde. Ich werde den, der mich
diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterhalt teilnehmen lassen, ihm, wenn er
in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst
lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen [...] (2) Ärztliche Verordnungen werden ich treffen zum Nutzen der Kranken
nach meinen Fähigkeiten und nach meinem Urteil, hüten werde ich mich aber davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden. (3) Auch werde ich niemandem ein tödliches Mittel geben, auch nicht, wenn ich darum
gebeten werde, und werde auch niemanden dabei beraten; auch werden ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel
geben. (4) Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. (5) Ich werde nicht schneiden, sogar
Steinleiden nicht, sondern werde das Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben. (6) In alle Häuser, in die
ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat,
besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven. (7) Was ich bei
meiner Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgang mit Menschen sehe und höre, das man nicht
weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren. (8) Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht
breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich das Ansehen
bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.
56
Vincenz Aktuell 59/10
Krankenhauspflegeschule
Besser spät als nie
Krankenpflegeschule Kurs 10/06
„Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig
sein, doch dieses Leben bietet so viel
mehr.“ Mit diesen Zeilen lassen sich
die letzten drei Jahre in denen wir,
der Kurs 10/06, unsere Ausbildung
zur/zum Gesundheits- &
Krankenpfleger/in absolvierten,
beschreiben.
Vincenz Aktuell 59/10
Wir haben uns in dieser Zeit als
Auszubildende gemeinsam erfolgreich durch die Probezeit gekämpft,
so manch schwierige Klausur und
Hürde gemeistert um uns dann in
Wien ein paar schöne Tage der
Erholung zu gönnen, natürlich nicht
ohne schulischen Hintergedanken
(Die nächste Klausur stand schon
wieder ins Haus).
Doch auch diese ging vorüber und so
hatten wir uns eine Stärkung bei der
Grillparty unseres Grillmasters Herrn
Breuninger redlich verdient, aber
auch er kam nicht ungeschoren
davon und musste sich schon kurze
Zeit später mit uns in die reißenden
Fluten der Alb in Karlsruhe stürzen
und dann in die Examensvorbereitungen. Denn zum Abschluss hieß es
noch die größte Hürde zu meistern,
die schriftlichen, praktischen und
mündlichen Prüfungen standen noch
ins Haus.
Doch mit dem bestandenen Examen
in der Tasche durften wir uns dann
zum 1. Oktober 2009 frisch, fromm,
fröhlich und frei in das Berufsleben
stürzen, immer mit dem Ziel vor
Augen:
Rente mit 67!
Natürlich möchten wir uns nicht verabschieden ohne „DANKE“ zu
sagen, unserem Kursleiter Herrn
Breuninger, der mit uns durch dick
und dünn gegangen ist, unseren
Lehrern, Dozenten und den Mitarbeitern auf Station, die alle dazu beigetragen haben, „Diesen Weg der
steinig und schwer war“ mit Erfolg zu
beschreiten.
Krankenpflegeschule, Kurs 10/06
57
Praxisanleiterkurs
in den
St. Vincentius-Kliniken
Karlsruhe
Es ist geschafft!
Am 1. Juli 2010 wurden den Teilnehmern der Weiterbildung zum Praxisanleiter in feierlichem Rahmen die
Zertifikate überreicht.
Hinter den Teilnehmern liegen ca.
200 Stunden Unterricht mit den Inhalten Lerntechniken und Lernbegleitung,
Organisation der Ausbildung, Leistungsbeurteilung, Psychologie, Soziologie, Krankenhausfinanzierung,
Haftung im Krankenhaus, Gesundheits- und Krankenpflegegesetz,
Pflegeplanung, Seminar Führen und
Leiten, aber auch Aromatherapie und
Hygiene und vieles mehr. Außerdem
wurde eine Hospitation der Praxisanleitung in einer fremden Klinik angeboten. Auch hat jeder Teilnehmer eine
58
Fortbildung für die Stationen ausgearbeitet und diese auch gehalten.
Einen herzlichen Dank an alle Dozenten, aber auch an die Pflegedienstleitungen, Stationsleitungen und alle
Kollegen, die durch ihren Einsatz
diese Weiterbildung erst möglich
gemacht haben. Herzlichen Dank
auch an alle Dozenten und Lehrer der
Krankenpflegeschule für die gute
Betreuung. Nicht zuletzt auch einen
herzlichen Dank an die Küche,
welche uns immer gut versorgt hat.
Was steckt nun hinter dem Begriff
Praxisanleiter?
Praxisanleitung wird im Gesundheitsund Krankenpflegegesetz aus dem
Jahre 2003 für die Anleitung der
Schülerinnen und Schüler gefordert.
Unsere Aufgabe ist es, unsere
Gesundheits- und KrankenpflegeschülerInnen, OTA Schülern, Fachweiterbildungsteilnehmer und neue Mitarbeiter
• in der praktischen Arbeit auszubilden und mit ihnen klinischen
Unterricht abzuhalten.
• Wir organisieren eine Lernwerkstatt,
wo alle vier Wochen in Kleingruppen das Üben praktischer
Tätigkeiten angeboten wird.
• Wir nehmen an allen praktischen
Prüfungen teil und
• beteiligen uns an der Einarbeitung
neuer Mitarbeiter.
• Wir arbeiten eng mit der
Krankenpflegeschule zusammen.
Nun gilt es, diese Aufgaben in den
Arbeitsablauf der Stationen zu integrieren und an einer fruchtbaren
Weiterentwicklung der Kliniken
beteiligt zu sein. Wir freuen uns auf
eine konstruktive Zusammenarbeit mit
der PDL, den Stationen und den
Mitarbeitern der Gesundheits- und
Krankenpflegeschule.
i. A. Elisabeth Löhlein
Leiterin der Krankenpflegeschule
Vincenz Aktuell 59/10
Kinästhetik
als Bewegungskonzept
Kinästhetik ist ein in den USA
entwickeltes Konzept, und wird seit
einigen Jahren verstärkt in den
deutschen Pflegelandschaften integriert, um die Handlungen und Bewegungen für Menschen, besonders
kranke Menschen aber auch Pflegenden, entlastend zu gestalten und die
Wahrnehmung zu sensibilisieren. Aus
dem Begriff Kinästhetik lässt sich
schon der Ansatz erklären, denn
kinein (altgr.) bedeutet bewegen,
aesthesie beschreibt die Empfindung
oder Wahrnehmung.
Jeder kranke Mensch ist in seiner
Bewegung eingeschränkt und
Krankheit zeigt sich immer in einem
relativen Bewegungsmangel. Dieser
Bewegungsmangel gleichen Pflegende schon immer aus, durch den
Gebrauch von Hilfsmittel oder durch
Heben und Tragen. Dies überlastet
auf Dauer die Pflegenden und der
Hilfsbedürftige nutzt nicht die gebliebenen Kräfte. Die Folgen sind Passivität, Sekundärschäden (wie Druckgeschwüre usw.), ein schleppender
Genesungs- und Rehabilitationsprozess mit entsprechenden Kosten.
An dieser Stelle setzt das Bewegungskonzept Kinästhetik an. Es ist
ein Konzept, das in Form einer Bewegungskommunikation Bewegungen
gestaltet. Zunächst berücksichtigt der
kommunikative Aspekt die individuellen Möglichkeiten zwischen Patient
und Pflegenden und es befasst sich
mit der Bewegung.
Das Konzept arbeitet ebenso mit den
Bewegungselementen Kraft, Zeit und
Raum, wie auch mit knöchernen
Strukturen, Muskeln.
Element Kraft: Die Kraft kann in
Quantität und Qualität beschrieben
werden. Es kann mit mehr oder
weniger Kraftaufwand gezogen oder
gedrückt werden, ebenso wird bestimmt in welche Richtung die Kraft
wirken soll.
Element Zeit:
Hier kann individuell
die Zeit (schnell, langsam, wie lange) bestimmt werden wie lange
eine Bewegung ausgeführt werden
soll.
Element Raum: In welche Richtung
(vorwärts, rückwärts, rechts, links,
drehend …) muss die Bewegung ausgeführt werden, dass sie von Nutzen
ist.
Vincenz Aktuell 59/10
Auch Knochen und Muskeln spielen
in der Kinästhetik eine große Rolle.
Knochen tragen das Gewicht und
sind auch dann noch einsatzbereit
wenn Lähmungen bestehen, die
Muskeln verlieren bei solchen
Erkrankungen zumindest teilweise
ihre originären Aufgaben als „Koordinatoren“ bei der Bewegung. Die
Kinästhetik nutzt die jeweiligen Eigenschaften: „Gewicht (über knöcherne
Strukturen) führen, nicht tragen“.
1. Patienten in der Aktivierung zu
unterstützen
2. und damit die Gesundheit wieder
herzustellen/zu fördern
3. Bewegungsabläufe mittels professioneller Führung durch die
Pflegekräfte mit dem Patienten
gestalten zu können
4. Einsatz von minimalen
Kraftaufwand, sowohl beim Patienten als auch bei den Pflegekräften,
und so Ressourcen zu schonen.
Seit einigen Jahren werden die
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und die AZUBI´s der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der
St. Vincentius Kliniken gAG in einer
hausinternen Fortbildung geschult.
Damit wird eine qualitative
Verbesserung der Patientenversorgung gewährleistet und gleichzeitig ist die Möglichkeit des rückenschonenden Arbeitens für die Pflegenden gegeben. Das Kinästhetikkonzept
ist somit ein guter Beitrag zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter. Die
Schulungen werden von erfahrenen
Kinästhetiktrainern, welche sowohl
die Philosophie, den theoretischen
und den praktischen Anteilen dieses
Konzeptes den Teilnehmern vermitteln.
Der Grundkurs geht über 3 Tage und
führt, über die eigene Körpererfahrung, in gemeinsame Bewegungserfahrung, zur Reflexion des
eigenen Bewegungsverhaltens. Diese
„Eigen“ Erfahrungen werden dann in
alltägliche pflegerische Situationen
übertragen und die Teilnehmer üben
sich im kinästhetischen Handling.
Das Konzept verlangt dabei, dass die
Ausführenden sich immer wieder individuell auf den Patienten einstellen,
da sich jeder Mensch in seinen Bewegungen, Empfindungen, seinen
sprachlichen und kognitiven Möglichkeiten vom anderen Menschen
unterscheidet. Das Ziel der Fortbildungen ist es, die Teilnehmer so zu qualifizieren, dass die Techniken und
Handgriffe erlernt werden, um sie
dann professionell und zum Wohl der
Patienten in die Aktivitäten des täglichen Lebens zu integrieren. Dabei
muss der pflegerische Bedarf erkannt
werden, d.h. ob der Mensch nur
Unterstützung bedarf oder ob die
Bewegungen durch den Pflegenden
komplett übernommen werden müssen. Zur Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit und Erhöhung der
Lernfähigkeit werden zusätzlich die
Themen Kreativität und Stressbewältigung eingebracht. Diese Vielseitigkeit
prägt die Drei-Tage-Kurse, die auch
aus dem Potential der Teilnehmer
schöpft und ist für alle ein besonderes
und positives Erlebnis.
Grund der Anwendung des
Konzeptes in unserem Hause und
Ziele sind:
Wolfgang Breuninger
Lehrer für Pflegeberufe
Krankenpflegeschule
59
St. Vincentius-Kliniken
Karlsruhe gAG
St. Marien-Klinik
Karlsruhe
Geburtshilfe
➢ Individuelle Geburtshilfe
6 Geburten
ca.1600
pro Jahr ➢
(u.a. Gebärstuhl, Gebärhocker,
Roma-Geburtsrad, Geburtswanne)
unter Einbeziehung des Partners.
➢ Ambulante Entbindungen
➢ Betreuung von Risikogeburten
Integrative Wochenpflege
(gemeinsame Betreuung von Mutter
und Kind im Rahmen der
Zimmerpflege mit interprofessionellen
Teams auf den Wochenstationen)
➢ Rooming-In
➢ Stillberatung
➢ Endoskopische Gebärmutter-/Eierstock-
➢ Operationen an den Eierstöcken bei
➢ Operationen bei gut- oder bösartigen
➢ Behandlung von Blasenschwäche
OPs („Schlüsselloch-Chirurgie”)
Brusterkrankungen
kosmetische Mamma-Chirurgie nach
großen Brustoperationen
➢ Gebärmutterentfernung durch die
Scheide oder durch Bauchschnitt
gut- oder bösartigen Erkrankungen
durch Band- oder plastische
Operationen
➢ Mikrochirurgische Operationen im
Eileiter-/Eierstockbereich bei
unerfülltem Kinderwunsch
St. Marien-Klinik Karlsruhe - Edgar-von-Gierke-Str. 2 - 76135 Karlsruhe
www.marienkrankenhaus-ka.de