Vincenz Aktuell - St. Vincentius
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Vincenz Aktuell - St. Vincentius
Zeitschrift für die Mitarbeiter/innen und Freunde der St.Vincentius-Kliniken Karlsruhe September 2010 · Nr. 59 Vincenz Aktuell Über Internet immer aktuell unter www.vincentius-ka.de Die weltweite Vinzentinische Familie feiert ein Doppeljubiläum. Vor 350 Jahren starben ihre Gründer: Louise von Marillac, am 15. März 1660 und Vinzenz von Paul, am 27. September 1660 Wir Vinzentinerinnen in den St. Vincentius-Kliniken und der St. Marien-Klinik sind eine ganz kleine Schwesterngemeinschaft. Aber wir „Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus Freiburg“, so unser offizieller Name, gehören zu der großen internationalen Vinzentinischen Familie, wie auch die St. Vincentius-Kliniken gAG mit der St. Marien-Klinik gGmbH, die durch den St. Vincentius-Verein Karlsruhe entstanden sind. Vinzenz von Paul und Louise von Marillac haben als Vorbilder christlicher Nächstenliebe den Samen gelegt, der vielfältig aufgegangen ist. Bitte weiterlesen auf Seite 9. Südendstraße Inh Editorial 4 Aufsichtsrat und Vorstand 6 Mitarbeitervertretungen 7 Seelsorge und Gottesdienste 8 Krankenhausseelsorge informiert 9 Seite 10 Seite 38 Inbetriebnahme der Zentralsterilisation 11 Den Pflegeberuf attraktiver machen – aber wie? 13 Neubau einer Kindertagesstätte 14 Pathologie 17 Seite 39 Seite 42 2 Vincenz Aktuell 46/06 halt Woche des Sehens 29 Gesundheitspolitische Ziele und Handlungsbedarf aus Sicht der christlichen Krankenhäuser 30 Orthopädische Entwicklungshilfe in Tansania und Uganda 36 Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 38 Tag der offenen Tür in der St. Marien-Klinik 42 Lach dich gesund 46 Fortbildungen 47 Personalnachrichten 51 Krankenhauspflegeschule 57 Vincenz Aktuell 46/06 Steinhäuserstraße Marienklinik Seite 49 Seite 59 3 Editorial „Die neue Patientenverfügung – alles klar?“ Nach langen politischen Diskussionen wurden im Juni 2009 die neuen Regelungen zur Patientenverfügung im Bundestag beschlossen. Diese Neuregelung soll den Menschen als frei entscheidendes Individuum in den Mittelpunkt der Entscheidung stellen und räumt auf mit der noch im letzten Jahrhundert tragenden Idee, dass das medizinisch Machbare ausschließlich die Handlungsweise des Arztes bestimmt und der Wille des Patienten diesem Prozedere untergeordnet ist. Nach Ansicht namhafter Medizinrechtsexperten schafft die neue gesetzliche Regelung Rechtssicherheit auf der ärztlichen Seite in kritischen Situationen, erfordert aber im Gegenzug in der Auseinandersetzung mit dem Willen des Patienten zukünftig noch mehr ärztliche Fachkompetenz in Indikationsstellung und ärztlichem Handeln. Die Formulierung des Therapieziels und die Prognosestellung sind dabei ausschließlich ärztliche Aufgabe und Verpflichtung, an denen sich dann diejenigen orientieren können und müssen, die dem verfügten Willen des Patienten Geltung verschaffen, wenn er dies selbst für sich nicht mehr kann. Schon im Jahre 2002 hat der Bundesgerichtshof festgestellt „Angesichts des bisherige Grenzen überschreitenden Fortschritts medizinischer Technologie gibt es keine Rechtsverpflichtung zur Erhaltung eines erlöschenden Lebens um jeden Preis. Maßnahmen zur Lebensverlängerung sind nicht schon deshalb unerlässlich, weil sie technisch möglich sind“, vielmehr „bestimmt die an der Achtung des Lebens und der Menschenwürde ausgerichtete Einzelfallentscheidung die Grenze ärztlicher Behandlungspflicht“. Nicht alles medizinisch Machbare muss also oder darf gemacht werden. 4 Durch die gesetzliche Neuregelung wurde das Rechtsinstitut der Patientenverfügung im bürgerlichen Recht verankert (§ 1901a, b BGB) und begrifflich als schriftliche Willensbekundung eines einwilligungsfähigen Volljährigen für den Fall späterer Einwilligungsunfähigkeit umschrieben, bezogen auf die Vornahme oder Ablehnung „bestimmter“, zum Zeitpunkt der Abfassung der Patientenverfügung „noch nicht unmittelbar bevorstehender Untersuchungen, Heilbehandlungen oder ärztlicher Eingriffe“. Aus dieser Legaldefinition folgt, dass mündliche Willensbekundungen, mögen sie auch konkret und situationsbezogen sein, nicht den Begriff der Patientenverfügung erfüllen. Weiterhin fallen allgemeine Hinweise für die künftige Behandlung, z. B. „wenn ich einmal sehr krank und nicht mehr in der Lage bin, ein umweltbezogenes Leben zu führen, möchte ich würdevoll sterben dürfen“, nicht unter den Begriff der Patientenverfügung und haben daher keine unmittelbare Bindungskraft. Ebenfalls nicht erfasst vom Begriff der Patientenverfügung sind Entscheidungen, die sich auf konkret und zeitnah durchzuführende ärztliche Maßnahmen beziehen; z. B. die Einwilligung in eine am nächsten Tag anstehende Operation. Hier schließt das sogenannte Unmittelbarkeitskriterium die Bejahung einer Patientenverfügung aus, denn diese verlangt „noch nicht unmittelbar bevorstehende“ ärztliche Maßnahmen. Abgesehen von diesen begrifflichen Einschränkungen hat das Gesetz auch formale Hürden für die Errichtung aufgestellt: - Volljährigkeit, - Einwilligungsfähigkeit, - handschriftliche Unterzeichnung mit eigenem Namen am Ende des Dokuments (das aber nicht eigenhändig, wie etwa ein Testament, geschrieben sein muss). Nicht erforderlich sind die Angabe eines Datums und Ortes, die vorherige Beratung durch einen Arzt, Rechtsanwalt, Notar oder eine sonstige rechtskundige Person, ebenso ist keine regelmäßige Aktualisierung gefordert oder gar die Eintragung in ein Register. Dem schriftlich niedergelegten, so genannten antizipativen Willen des Patienten ist „Ausdruck und Geltung zu verschaffen“, so die offizielle Formulierung. Ob diese Übereinstimmung zwischen früherer Willensäußerung und jetziger Sachlage besteht, muss in erster Linie der Betreuer beziehungsweise Bevollmächtigte ermitteln, denn an ihn richtet sich das Gesetz. Das Gesetz geht vom Bestehen einer Betreuung oder Vorsorgevollmacht aus, weshalb der Betreuer / Bevollmächtigte im Dialog mit dem Arzt die zutreffende Entscheidung erörtern muss (§ 1901b Abs. 1 BGB). Die andere, in der Lebenswirklichkeit häufige – vielleicht sogar häufigere – Konstellation wird dagegen in der Neuregelung nicht angesprochen, nämlich das Stadium vor der Betreuerbestellung oder vor Erscheinen beziehungsweise Bekanntwerden eines Vorsorgebevollmächtigten. Oftmals, zum Beispiel im Notdienst oder bei unbekannten Patienten, ist der Arzt aber auf sich allein gestellt, ist zum Zeitpunkt der Entscheidung kein Betreuer oder Bevollmächtigter vorhanden. Dann muss – ohne dass der Wortlaut des Gesetzes dies ausdrücklich sagt – der behandelnde Arzt den Inhalt und die gegebenenfalls bindende Wirkung der Patientenverfügung ermitteln, um zu wissen, was er tun beziehungsweise unterlassen darf oder muss. Damit verbleibt das Dilemma der praktischen und ethischjuristisch richtigen Entscheidungsfindung in allen Fällen so lange bei ihm, wie noch kein Betreuer bestellt oder Bevollmächtigter des Patienten und damit dessen „Willensvollstrecker“ (§1901a Abs. 5 BGB) vorhanden ist. Ist die ärztliche Maßnahme nicht eilig, muss der Arzt darauf drängen, dass in der Zwischenzeit ein Betreuer bestellt oder ein etwa benannter Bevollmächtigter erreicht wird. Liegt keine Patientenverfügung vor oder entspricht die gegenwärtige Behandlungs- und Lebenssituation nicht dem Inhalt der in der Patientenverfügung getroffenen Regelung, fehlt also außer dem aktuellen ein antizipativer Wille, muss auf den mutmaßlichen Willen des Patienten abgestellt werden, da dessen Einwilligung stets Vincenz Aktuell 59/10 Impressum Voraussetzung für rechtmäßiges ärztliches Handeln ist. Für die Ermittlung des mutmaßlichen Willens nennt das Gesetz einige Anhaltspunkte, die schon in den bislang ergangenen Entscheidungen genannt wurden: frühere mündliche oder schriftliche Äußerungen, ethische oder religiöse Überzeugungen und sonstige persönliche Wertvorstellungen, Alter und Heilungschancen. Die wichtigste und folgenschwerste Regelung ist die zur Reichweite der Patientenverfügung. Danach gilt der Wille des Patienten, sofern die übrigen Voraussetzungen erfüllt sind, „unabhängig von Art und Stadium einer Erkrankung“. Damit hat der Gesetzgeber die von der Rechtssprechung bisher vertretene eingeschränkte Verbindlichkeit der Patientenverfügung auf unumkehrbaren tödlichen Verlauf des Grundleidens ausdrücklich aufgegeben. Die bindende Wirkung der Patientenverfügung ist Kraft Gesetzes damit nicht mehr auf tödliche Erkrankungen, die Sterbephase, die Todesnähe, einen endgültigen Bewusstseinsverlust oder einen schweren Demenzzustand beschränkt. Viele Ärzte, Betreuer, Juristen und andere werden daraufhin wohl umdenken müssen! Ungeklärt ist durch den Spruch des Gesetzgebers auch die Frage, welcher Sicherheit die Indikation für den Behandlungsabbruch bedarf. Zu Recht steht nach dem Sinn des Gesetzes die Prüfung der Indikation an erster Stelle und sie muss natürlich vom Arzt vorgenommen werden. Damit aber stellt sich das Problem, ob für seine Entscheidung, keine weiteren Maßnahmen mit dem Ziel der Lebensverlängerung mehr durchzuführen, eine große, sehr große, gar „an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit“ oder nur seine „ärztliche Überzeugung“ erforderlich ist. Somit ist festzustellen, dass der Gesetzgeber längst nicht alle Fragen geklärt hat, die im Zusammenhang mit der Hilfe beim Sterben und der Patientenverfügung stehen. Rechtsunsicherheiten sind geblieben und auch die Teilregelung der Patientenverfügung selbst enthält erhebliche Unklarheiten und Lücken, z. B. die fehlende Regelung der Aufbewahrung, der vorherigen Beratung, der Abstufung der Bindungswirkung oder der periodischen Unterschriftserneuerung. Es ist für Ärzte, Betreuer und Angehörige teilweise unbefriedigend, an die Patientenverfügung auch gebunden zu sein, ohne zu wissen, unter welchen UmVincenz Aktuell 59/10 ständen sie zu Stande gekommen ist und ob sie wirklich noch fortgilt. Ungelöst sind nach wie vor ferner einige der Kernfragen. Wie hat der Arzt zu entscheiden, wenn: - kein Betreuer bestellt ist, - zwischen vorbedachter und tatsächlicher (aktueller) Lebens- und Behandlungssituation keine Deckungsgleichheit besteht und - der mutmaßliche Wille nicht zu eruieren ist? Trotz dieser zuletzt genannten Zweifel ist in der neuen, gesetzlichen Regelung zur Patientenverfügung ein weiterer Schritt in die Richtung der Stärkung der Patientenautonomie und des Selbstbestimmungsrechtes eines Patienten zu sehen. Da jedoch mit dieser Regelung kein „Automatismus“ verbunden ist, wird auch zukünftig die vertrauensvolle, fachkompetente Beratung und Aufklärung von Patienten und Angehörigen im Hinblick auf die Therapie und die ärztliche Begleitung bis zum Lebensende von zentraler Bedeutung sein. Diesem Inhalt und diesen Gedanken sollten wir an den St. Vincentius-Kliniken daher auch zukünftig unsere besondere Aufmerksamkeit schenken. Ihr Prof. Dr. Jürgen Biscoping Direktor der Klinik für Anaesthesie und Operative Intensivmedizin 20. Jahrgang, 59. Ausgabe: 09. September 2010 Herausgeber: St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe Steinhäuserstr. 18, 76135 Karlsruhe Redaktion: Bernhard Belstler Redaktionsschluss: 24. August 2010 Sekretariat: H. Geiger Verantwortlich i.S.d.P.: B. Belstler Telefon 0721/8108-2111 FAX 0721/8108-2100 [email protected] Fotos/Bilder: M. Leidert, Karlsruhe Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: R. App, B. Belstler, P. Benkowitz, K.-P. Binkert, Prof. Dr. J. Biscoping, W. Breuninger, Dr. E. Feltes, Dr. F. Gora, M. Halbgewachs, Sr. Marieta F. Joepgen, E. Kaiser, P. Kenk, E. Löhlein, T. Maier, G. Merker, Bruder Klaus Schäfer, Prof. Dr. E. Siegel, Kurs 10/06 Krankenpflegeschule, Team Pathologie Layout, grafische Gestaltung und Druck: Badenia Verlag und Druckerei GmbH Karlsruhe Auflage: 3.000 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe. Redaktion und Herausgeber identifizieren sich nicht unbedingt mit allen abgedruckten Beiträgen und behalten sich die Kürzung von Zuschriften aller Art vor. 5 Aufsichtsrat und Vorstand informieren � Wahl des Aufsichtsrates In der diesjährigen Hauptversammlung am 23. Juli 2010 wurde turnusgemäß der Aufsichtsrat der St. Vincentius-Kliniken neu gewählt. Sämtliche bisherigen Aufsichtsratsmitglieder mit Ausnahme von Herrn Superior Dieter Holderbach hatten sich zu einer erneuten Kandidatur bereit erklärt. Für den langjährigen Dekan der Pfarrei St. Stephan, Herr Superior Dieter Holderbach, kandidierte Herr Dekan Hubert Streckert. Alle Aufsichtsratsmitglieder wurden für weitere 5 Jahre gewählt. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde aus der Mitte des Aufsichtsrates Herr Bankvorstand a. D. Paul W. Mondorf gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde Herr Diplom Wirtschaftsingenieur Detlef Vogt bestimmt. � Budgetabschluss mit den Krankenkassen für das Geschäftsjahr 2010 Am 29. Juni 2010 fanden mit den hauptsächlich beteiligten Krankenkassen in den Räumen der St. VincentiusKliniken die Budgetverhandlungen zur Findung des Krankenhausbudgets 2010 statt. Die Vereinbarung für 2010 sieht eine Fallzahl einschließlich Überlieger von 31.500 Patienten vor. Der CaseMix liegt bei 31.768. Einschließlich der zu erhebenden bundeseinheitlichen Zusatzentgelte in Höhe von 1.526.000,-- € liegt damit das Gesamtbudget aus allgemeinen Krankenhausleistungen bei 100.491.000,-- €. Darin enthalten sind auch die Erlöse für die Behandlung im Rahmen der integrierten Versorgungsverträge und der vor- und nachstationären Behandlung. Auf dieser Basis haben sich die beiden Vertragsparteien (Krankenkassen und Krankenhaus) geeinigt. Nach Genehmigung durch die entsprechen- 6 den Gremien der Vertragsparteien und nach Genehmigung der Festsetzungsbehörde, des Regierungspräsidiums Karlsruhe, strebt die Geschäftsführung der St. Vincentius-Kliniken eine Umsetzung der diesjährigen Budgetvereinbarung zum 01. August 2010 an. � Bundesverdienstkreuz für den Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Paul W. Mondorf Herr Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler hat dem Vorschlag von Herrn Ministerpräsident a.D. Günther H. Oettinger entsprochen und Herrn Paul W. Mondorf das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Herr Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner hat am Freitag, dem 20. August 2010 die hohe Auszeichnung an Herrn Mondorf überreicht. Mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Paul W. Mondorf, wird das hohe Engagement des Geehrten als Vorstandsmitglied des St. Vincentius-Vereins e.V. und als Aufsichtsratsvorsitzender (seit 2001) im Aufsichtsrat der St. Vincentius-Kliniken gAG gewürdigt. Vorstand und Aufsichtsrat gratulieren ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Paul W. Mondorf, sehr herzlich zu dieser hohen Auszeichnung. Die Feierlichkeiten der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Herrn Paul W. Mondorf sind in der Heftmitte auch fotografisch festgehalten. nach nur wenigen Monaten Bauzeit das Richtfest für den Neubau einer Kindertagesstätte an den St. Vincentius-Kliniken begangen werden. Herr Verwaltungsdirektor Möhlmann rief den anwesenden Gästen des Richtfestes der Kindertagesstätte nochmals den Entstehungs- und Entscheidungsprozess in Erinnerung und bedankte sich im Namen des Krankenhausträgers bei allen beteiligten Baufirmen, die für die schnelle Realisierung des Rohbaus verantwortlich waren. Herr Architekt Ruser sprach in seinem Grußwort die Zuversicht aus, dass bei weiterem zügigem Baufortschritt die Kindertagesstätte wie geplant zu Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden könne. Weitere fotografische Impressionen und den obligatorischen Richtspruch des Mitarbeiters der Firma Bold haben wir in der Heftmitte festgehalten. � Inbetriebnahme der neuen Zentralsterilisation In den letzten 12 Monaten wurde im früheren Küchentrakt der St. MarienKlinik eine neue Zentralsterilisation eingebaut, die künftig die Versorgung sämtlicher OP-Bereiche der St. Vincentius-Kliniken sicherstellen soll. Mit der Inbetriebnahme der Zentralsterilisation im vergangenen März (siehe auch Impressionen der Inbetriebnahme) sollen die verschiedenen dezentralen Sterilisationseinheiten in den einzelnen Fachabteilungen aufgegeben werden. Insgesamt hat die neue Zentralsterilisation die Versorgung von 23 OP- und Eingriffsräumen sicher zu stellen. In diesen OP’s werden jährlich ca. 21.000 Operationen durchgeführt. Die Baukosten beliefen sich auf 2.950 T€. Das Land BadenWürttemberg hat diese Investitionsmaßnahme mit einem Förderbetrag in Höhe von 1.200 T€ unterstützt. Mit der Inbetriebnahme der neuen Zentralsterilisation werden die Ablaufstrukturen deutlich verbessert. Dies führt auch zu einer weiteren Stärkung der Wirtschaftlichkeit der St. Vincentius-Kliniken. Ihr � Richtfest für den Neubau einer Kindertagesstätte Am Freitag, dem 09.07.2010 konnte ppa. Bernhard Belstler Vincenz Aktuell 59/10 Mitarbeitervertretungen informieren Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, die im März neu gewählte gemeinsame MAV hat ihre Tätigkeit sogleich aufgenommen und in einer konstituierenden Sitzung den Vorsitzenden, 2 Stellvertreter (1xSüdendstraße, 1x Steinhäuserstraße) sowie für jedes der 3 Häuser einen Schriftführer gewählt. Alter und neuer Vorsitzender ist Herr Michael Kummer auf den bei der Wahl mit Abstand die meisten Stimmen fielen. Auch die Stellvertreter mit Frau Martina Kaiser für die Steinhäuserstr. und Herr Patrik Kenk für die Südendstraße wurden in ihrem Amt bestätigt. Schriftführer sind: Uwe Börner (Südend), Jutta Brinkmann (Steinhäuser) und Manuela Wachter (Marienklinik). Um Ihnen alle 15 Mitglieder besser vorstellen zu können, haben wir uns ablichten lassen: Die Aufgaben einer MAV sind vielschichtig. Hauptaufgabe ist es, für die Belange der Mitarbeiter/-innen ein offenes Ohr zu haben, Sie zu beraten, mögliche Konflikte anzugehen und diese im optimalen Fall zu lösen. In manchen Dingen besitzt die MAV ein Mitbestimmungsrecht, sowie ein Vorschlagsrecht für etwaige Verbesserungen, die den Mitarbeitern/-innen und/oder der Einrichtung zum Vorteil sein können. Nicht zuletzt sehen wir es als unsere Aufgabe an, Sie über Neuerungen, sowohl in unseren Kliniken als auch im Arbeits- und Tarifrecht auf dem Laufenden zu halten. Aus diesem Grund fassen wir die für Beschäftigte Vincenz Aktuell 59/10 im TVöD interessantesten Änderungen der diesjährigen Tarifabschlüsse zusammen. TVöD Lineare Lohnerhöhung: 1,2% ab 01.01.2010 0,6% ab 01.01.2011 0,5% ab 01.08.2011 Einmalzahlung: 240,-€ Januar 2011 Zum Redaktionsschluss standen die Details zur Umsetzung der Tarifabschlüsse für Beschäftigte unter dem Marburger Bund leider noch nicht fest. Abschließend wünschen wir allen Leserinnen und Lesern dieser Ausgabe viel Vergnügen bei der weiteren Lektüre, unseren Patientinnen und Patienten eine baldige Genesung und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine angenehme Arbeitszeit. Für die Mitarbeitervertretung grüßt Sie herzlich Patrik Kenk Stv. Vorsitzender Sollten Sie hierzu oder zu anderen Themen Fragen haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. 7 Leistungsprofile der St. Vincentius-Kliniken gAG und der St. Marien-Klinik gGmbH Die St. Vincentius-Kliniken gAG in Karlsruhe können auf eine 156-jährige Geschichte zurückblicken. Gegründet wurden die Kliniken 1851 durch Frau Amalie Baader und Herrn Kaplan Xaver Höll von der Pfarrei St. Stephan. Es ist den Verantwortlichen gelungen aus kleinen Anfängen ein Unternehmen mit 1.600 Mitarbeitern, darunter mehr als 200 Ärzte aufzubauen, das aus der Reihe der gemeinnützigen Institutionen in der Region Mittlerer Oberrhein / Nordschwarzwald nicht mehr wegzudenken ist. Die St. Vincentius-Kliniken gAG sind akademisches Lehrkrankenhaus der Albert-Ludwig-Universität Freiburg. Seelsorge und Gottesdienste im Krankenhaus Südendstraße 32 Steinhäuserstraße 18 • KATHOLISCHE SEELSORGE Bruder Klaus Schäfer, SAC Tel. 8108-3521 • KATHOLISCHE SEELSORGE Pfr. Herbert Margeth Tel. 8108-1 (Di bis Fr 9-12 Uhr) Seelsorge-Schwestern: Sr. Marieta Tel. 8108-2228 Sr. Claudia Tel. 8108-3586 Sr. Claudia Machwirth Tel. 8108-3767 Fusion mit der St. Marienklinik Der Krankenhausplan des Landes Baden-Württemberg weist die St. Vincentius-Kliniken nach der Fusion mit der St. Marien-Klinik als einheitliches Krankenhaus der Zentralversorgung mit 804 Planbetten aus. Zusammen mit den beiden anderen großen Krankenhäusern in Karlsruhe bilden die St. Vincentius-Kliniken den Onkologischen Schwerpunkt Karlsruhe. Das Pathologische Institut ist Dienstleister nicht nur für das eigene Haus, sondern auch für eine große Zahl von benachbarten Krankenhäusern und Arztpraxen. Die Apotheke beliefert mehrere andere Krankenhäuser. Hubschrauber Christoph 43 mehr als 1.300 Einsätze pro Jahr Der an den St. Vincentius-Kliniken stationierte Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht Christoph 43 hat mit mehr als 1.300 Einsätzen pro Jahr eine der höchsten Einsatzquoten aller Rettungshubschrauber in der BRD. Alle medizinischen Großgeräte sind in der Standortplanung des Landes aufgenommen, so dass die Ausstattung der 16 Fachdisziplinen der St. Vincentius-Kliniken höchstmöglichem Standard entspricht. 35.000 stationäre und 100.000 ambulante Patienten pro Jahr Jährlich werden 35.000 Patienten stationär und nahezu 100.000 Patienten ambulant behandelt. Vorstand und Aufsichtsrat der St. Vincentius-Kliniken werden auch in Zukunft die seit Jahrzehnten betriebene strategische Planung der Entwicklung und des Ausbaus des Behandlungsangebotes der klinischen Fachdisziplinen vorantreiben. 8 • EVANGELISCHE SEELSORGE Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer Tel. 8108-3539 Gottesdienste in der Kapelle Dienstag, 18.00 Uhr rk mit Krankensalbung im Gottesdienst Freitag, 18.00 Uhr rk Samstag, 18.00 Uhr rk mit anschl. Krankenkommunion Sonntag, 9.00 Uhr rk Mittwoch, 18.00 Uhr ev Seelsorge-Schwestern: Sr. Marieta, Tel. 8108-2228 Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805 • EVANGELISCHE SEELSORGE Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer Tel. 8108-3539 Gottesdienste in der Kapelle Mo, Mi 7.00 Uhr Morgenlob 18.00 Uhr rk Di, Do, Fr 7.00 Uhr Morgenlob 18.00 Uhr Abendlob Samstag 9.30 Uhr Krankenkommunion auf den Stationen Sonntag 10.00 Uhr rk Edgar-von-Gierke-Str. 2 St. Marien-Klinik gGmbH • KATHOLISCHE SEELSORGE Bruder Klaus Schäfer, SAC Tel. 8108-3521 Seelsorge-Schwester: Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805 • EVANGELISCHE SEELSORGE Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer Tel. 8108-3539 Gottesdienste in der Kapelle Samstag, 19.30 Uhr rk, mit anschl. Krankenkommunion Jeden 1. Mittwoch im Monat, 17 Uhr Segnungsgottesdienst für Schwangere. Auf Wunsch und nach Vereinbarung feiern wir Krankensalbung, Kommunion bzw. Abendmahl auf den Stationen. Die Seelsorger/innen sind über die Pforten zu erreichen und besuchen Sie gern. Für ungestörte Einzelgespräche stehen die Sprechzimmer zur Verfügung. Die Gottesdienste werden aus den Kapellen in die Krankenzimmer übertragen. Vincenz Aktuell 59/10 Die Krankenhausseelsorge informiert Die weltweite Vinzentinische Familie Fortsetzung von Seite 1: Hier ein kurzer Überblick der Organisationen mit den vielen Menschen, die im Geiste des hl. Vinzenz von Paul und der hl. Louise von Marillac leben und wirken wollen: 1. Internationale Vereinigung der Charitès AIC 260.000 Mitglieder 2. Kongregation der Mission – Lazaristen – Patres, bzw. Vinzentiner 4.000 Mitglieder 3. Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe 23.000 Mitglieder 4. Föderation der Barmherzigen Schwestern 4.500 Mitglieder 5. Föderation der Barmherzigen Schwestern – Mutter Seton 5.000 Mitglieder 6. Vinzenz-Konferenzen SSVP 880.000 Mitglieder 7. Marianische – Vinzentinische Jugend 200.000 Mitglieder 8. Verein der Wundertätigen Medaille (Maria erschien 1830 einer Barmherzigen Schwester in Paris) über 6 Millionen Mitglieder 9. In vielen Vinzentinischen Ordensgemeinschaften gibt es Vereinigungen von Frauen und Männern, die sich den Aufgaben und Zielen dieser Gemeinschaften besonders verbunden fühlen, aber nicht in den Orden eintreten wollen oder können. Diese Vinzentinischen Weggemeinschaften und Freundeskreise gewinnen immer mehr an Bedeutung. Vincenz Aktuell 59/10 Der 350. Gedenktag des Todes von Vinzenz und Louise darf ein Anlass sein, in Dankbarkeit den Spuren zu folgen, die diese charismatischen Pioniere der christlichen Nächstenliebe, die bestimmt nicht als Heilige geboren wurden und einen schweren Weg gegangen sind, der Welt geschenkt haben. Vinzenz von Paul (Heiligsprechung 1747; Gedenktag 27. Sept.) - ein junger, strebsamer Mensch, der Karriere machen wollte... - ein Mensch, der eigene und fremde Not kennen gelernt hatte und doch überzeugt war: „Erbarmen ist das innerste Geheimnis Gottes“ - ein Mensch, der sich von Klugheit und Realitätssinn und von einer unendlich erfinderischen Liebe leiten ließ - ein Mensch mit der ungewöhnlichen Begabung, mit den unterschiedlichsten Personen Beziehungen aufbauen zu können, mit Armen und Reichen, mit Leuten aus Kirche und Politik, mit Vornehmen und Ungebildeten, mit Ordensleuten und Laien, die er mit seinem Engagement christlicher Nächstenliebe anstecken konnte - ein Mensch, der sich unermüdlich mit nüchternem Realismus und grenzenlosem Gottvertrauen für christliche Humanität einsetzte - Vinzenz von Paul ist so ein Zeichen der Liebe Gottes und Antwort auf Fragen unserer Zeit. Louise von Marillac (Heiligsprechung 1934; Gedenktag 15. März) - eine Frau, Mutter und Witwe, die mit Vinzenz von Paul die Schwesterngemeinschaft der Vinzentinerinnen (Filles de la Charite) gegründet hat - eine Frau, ergriffen von einer flammenden Liebe zu Christus, dem sie besonders in armen und bedürftigen Menschen begegnete. Dabei war das Wort Jesu: „Liebet einander, wie ich euch geliebt habe“ treibende Kraft und tragender Grund ihres sozialen Tuns. Ihr Wahlspruch lautete: „die Liebe Christi drängt uns“ - Louise von Marillac setzt mit ihrem Leben in tätiger Liebe ein Zeichen und fordert uns auch heute in der Zeit moderner wohl verwalteter Sozialarbeit zu barmherziger Liebe heraus. Rund zweihundert Jahre nach ihrem Tod war es dann der aus Mailand stammende Frédéric Ozanam (18131853), der sich vom Engagement und von den Ideen von Vinzenz von Paul anstecken ließ und von Paris aus, wo er an der Sorbonne als Professor wirkte, die ersten Vinzenzkonferenzen für Studenten ins Leben rief. Aus dem kleinen Samenkorn, das Frédéric Ozanam nach dem Vorbild des hl. Vinzenz gelegt hatte, ist in den folgenden Jahren eine weltweit aktive karitative christliche Laiengemeinschaft entstanden. Von den Ideen Frédéric Ozanam ließen sich in Karlsruhe 1851 Amalie Baader und Xaver Höll, Kaplan in der Pfarrei St. Stephan, inspirieren und gründeten den St. Vincentius-Verein, der zur Gründung der St. VincentiusKlinken führte. 1882 wurde der St. Vincentius-Verein Karlsruhe in den Generalrat der Vincentiuskonferenzen Paris aufgenommen. Im Eingangsbereich der St. Vincentius-Klinik in der Steinhäuserstraße hängt eine Tafel mit der Gründungsgeschichte der Krankenhäuser und ein Bild von Amalie Baader und Kaplan Xaver Höll. Amalie Baader war Schriftstellerin und unterstütze zeitlebens Arme und Kranke. Am 15. März 1806 wurde sie in Wertheim geboren und ist am 15. Oktober 1878 in Karlsruhe verstorben. Ein Jahr später starb Kaplan Xaver Höll. Beide hinterließen dem Verein ihr Vermögen. Seit 2000 trägt eine Straße in der Karlsruher Südstadt den Namen „Amalie-Baader-Straße“. Möge das gelebte Evangelium der tätigen christlichen Nächstenliebe sich immer weiter entfalten und Früchte bringen. Schwester Marieta F. Joepgen 9 Termine 3.11. – Gedenkgottesdienst für verstorbene Pensionäre des Vincenz Am Mittwoch, dem 3. November, gedenken wir um 14 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32 aller verstorbenen Pensionäre der St. VincentiusKliniken. Hierzu sind alle Mitarbeiter wie auch alle Pensionäre ganz herzlich eingeladen. 7.11. – Trostgottesdienst für trauernde Eltern Am Sonntag, dem 7. November, findet um 18 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32 ein Trostgottesdienst für trauernde Eltern statt. Hierzu sind alle Eltern und Geschwisterkinder eingeladen, gleichgültig wie alt das Kind wurde oder woran es gestorben ist, unerheblich wie viel Jahre es inzwischen zurück liegt. Im Anschluss an den Trostgottesdienst sind alle Mitfeiernde zum gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen. 14.11. – Gedenkgottesdienst für verstorbene Patienten Am Sonntag, dem 14. November, gedenken wir um 17 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32 aller in den letzten Monaten in den St. VincentiusKliniken verstorbenen Patienten. Hierzu sind alle Angehörige ganz herzlich eingeladen, aber auch alle Angestellte der St. Vincentius-Kliniken. Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst sind alle Mitfeiernde zum gegenseitigen Austausch bei Kaffee und Gebäck eingeladen. 26.12. – Trost-Weihnacht für Trauernde Am 26. Dezember feiern wir um 18 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32 eine Trost-Weihnacht. Hierzu sind alle Personen eingeladen, die um einen Verstorbenen trauern. Im Anschluss an die Trost-Weihnacht sind alle Mitfeiernde zum gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen. 90. Geburtstag von Sr. Maria Martha Am 26.7.1920 wurde Sr. Maria Martha auf dem Tännlehof (Gemeinde Sankt Märgen, Schwarzwald) geboren. Schon Jahre zuvor war die Mutter von Sr. Maria Martha so krank, dass sie den Weg nach St. Märgen zur Sonntagsmesse nicht gehen konnte. Daher wurde am Tännlehof eine kleine Kapelle errichtet und 1914 eingeweiht, in der die Bewohner des Hofes beten konnten. Am 26.7.2010 feierte Sr. Maria Martha auf dem Tännlehof im Kreise ihrer Verwandtschaft ihren 90. Geburtstag – so dachte es sich die Ordensschwester. Sie sollte aber an diesem Tag von einer Überraschung in die nächste fallen. Um 10:30 Uhr war hierzu mit der Jubilarin eine Messe in der Kapelle angedacht, unter Leitung des Gemeindepfarrers Pater Martin Greiner OSPPE (Ordo Sancti Pauli Primi Eremitae = Pauliner). „Wir können noch nicht anfangen, denn es sind noch nicht alle Leute da“, wurde Sr. Maria Martha um 10:40 Uhr gesagt. Die ahnungslose Jubilarin übte sich in Geduld. Dann kamen aus Karlsruhe Pflegedirektor Halbgewachs mit Gattin und Sr. Irmgard Kornmann sowie Br. Klaus. Dies war für Sr. Maria Martha eine große Überraschung, dass auch Karlsruhe mit ihr den 90. Geburtstag feiert. Kurz darauf kam ein VW-Bus, gefahren von Sr. Consolatrix, der früheren Oberin in den St. VincentiusKliniken, mit sieben weiteren Schwestern vom Göttlichen Erlöser. Ihre Bühler Mitschwestern wollten Sr. Maria Martha mit diesem Besuch überraschen. Alle wussten davon, nur Sr. Maria Martha nicht. So konnte nach der freudigen Begrüßung der Mitschwestern die Messe begonnen werden. Nach dem geistlichen Mahl ging es zum leiblichen Mahl in eine Festhalle, die alle Gäste fasste. Dort nahm Sr. Maria Martha die Glückund Segenswünsche entgegen. Nach dem leckeren und üppigen Mittagessen kam noch die 98-jährige Mutter von Sr. Consolatrix zum Gratulieren. Damit war Sr. Maria Martha nicht nur mit „jungem Gemüse“ zusammen, sondern auch mit ihrer Generation. Weil das Fest so schön war, schlug Br. Klaus vor, dass in 9 Jahren – zum 99. Geburtstag – die Generalprobe zum 100. Geburtstag von Sr. Maria Martha gemacht wird. Die Jubilarin widersprach nicht, wollte aber – in der ihr eigenen Bescheidenheit – das alles dem lieben Gott überlassen. Als gegen 18 Uhr der Abschied kam, dankte Sr. Maria Martha allen für dieses gelungene Fest. Zu den Leuten aus dem Vincenz sagte sie: „Wenn ich könnte, würde ich am liebsten mit euch zurück ins Vincenz fahren.“ Bruder Klaus Schäfer Klinikseelsorger Wichtige Personal-Infos: Im Intranet steht dem Personal eine eigene Seite der Klinikseelsorge mit Informationen zur Verfügung. Sie finden dort: • Gottesdienstzeiten • Telefonnummern der Klinikseelsorger/innen • Telefonnummern von Seelsorgern anderer Sprachen, Konfessionen und Religionen • Gebete • weitere Infos In jedem Stationszimmer sind die Telefon- und Piepsernummern der Seelsorger/innen angegeben. Sind diese nicht erreichbar, so ist die Zentrale der jeweiligen Häuser anzurufen. Diese können andere Seelsorger/innen beiholen. Geben Sie hierzu Name, Station und Konfession des Patienten an. Pflegedirektor Halbgewachs beim Überreichen der Glück- und Segenswünsche auch im Auftrag des Vorstands. 10 Vincenz Aktuell 59/10 Inbetriebnahme der Zentralsterilisation In den letzten 12 Monaten wurde im früheren Küchentrakt der St. Marien-Klinik eine neue Zentralsterilisation eingebaut, die künftig die Versorgung sämtlicher OP-Bereiche der St. Vincentius-Kliniken sicherstellen soll. Mit der Inbetriebnahme der Zentralsterilisation im vergangenen März sollen die verschiedenen dezentralen Sterilisationseinheiten in den einzelnen Fachabteilungen aufgegeben werden. Insgesamt hat die neue Zentralsterilisation die Versorgung von 23 OPund Eingriffsräumen sicher zu stellen. In diesen OP’s werden jährlich ca. 21.000 Operationen durchgeführt. Die Baukosten beliefen sich auf 2.950 T€. Das Land BadenWürttemberg hat diese Investitionsmaßnahme mit einem Förderbetrag in Höhe von 1.200 T€ unterstützt. Mit der Inbetriebnahme der neuen Zentralsterilisation werden die Ablaufstrukturen deutlich verbessert. Dies führt auch zu einer weiteren Stärkung der Wirtschaftlichkeit der St. Vincentius-Kliniken. Vincenz Aktuell 59/10 11 12 Vincenz Aktuell 59/10 Den Pflegeberuf attraktiver machen – aber wie? Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser befasste sich mit der Weiterentwicklung der Pflegeausbildung und den Konsequenzen für die strategische Ausrichtung Die künftige Gestalt der Pflegeausbildung und damit des Pflegeberufs war das bestimmende Thema auf dem Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser im Stuttgarter Marienhospital. Dass die Pflegeausbildung attraktiver werden soll und muss, um an den dringend benötigten Nachwuchs heranzukommen, darin waren sich Referent(inn)en wie Teilnehmer(innen) einig. In welche Richtung allerdings die auch von der Bundesregierung angestrebte Modernisierung gehen soll, darüber gab es dann durchaus unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen zu hören. Absolviert die die „Gesundheits- und Krankenpflegerin der Zukunft“ ein akademisches Pflegestudium? Welchen Schulabschluss braucht es, um überhaupt einen Pflegeberuf ergreifen zu können? Welchen Stellenwert hat das neue Berufsbild „Alltagsbetreuer“ mit einer zweijährigen Ausbildung, die auch die Anerkennung des Hauptschulabschlusses beinhaltet? Die Weiterentwicklung der verschiedenen Pflegeausbildungen ist gerade für die 50 katholischen und evangelischen Kliniken in Baden-Württemberg keine Nebensächlichkeit. Mit über 1.600 Azubis in der Pflege bilden sie an ihren eigenen Schulen fast ein Viertel der landesweit rund 8.000 Pflegeschüler(innen) aus. An Dynamik gewonnen hat das Thema durch die Absicht der Bundesregierung, die Ausbildungen im Bereich der Alten-, Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege zu einer gemeinsamen Pflegeausbildung zusammenzuführen und in ein neues Berufsgesetz zu gießen. Wie das im Detail aussehen wird – insbesondere die Frage der Finanzierung, ist noch offen. Dazu konnte Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin im Stuttgarter Sozialministerium, Genaueres nicht sagen, auch wenn sie davon sprach, derzeit auf Vincenz Aktuell 59/10 vielen Feldern unterwegs zu sein. Konkreter äußerten sich Norbert Groß vom Deutschen Evangelischen Krankenhausverband (DEKV) und Thomas Vortkamp vom Katholischen Krankenhausverband Deutschlands (KKVD). Sie sprachen sich für die Zusammenführung der Berufe der Altenpflege und Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege in einer generalistischen Ausbildung mit einem gemeinsamen Berufsabschluss aus. Deutlich plädierten sie dafür, die Ausbildung auch künftig bei den derzeitigen Trägern der Alten- und (Kinder-) Krankenpflegeschulen zu belassen. Sinnvoll sei ein gestuftes, auf Modulen basierendes Konzept der Aus-, Fort- und Weiterbildung, das Durchlässigkeit, allgemeine Bildungsabschlüsse, Aufstiegschancen und den Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsfeldern ermögliche. Für die beiden Leiter von Krankenpflegeschulen Johannes Nau (am Evangelischen Bildungszentrum für Pflegeberufe in Stuttgart) und Reinhard Dummler (am Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe) darf die Weiterentwicklung in der Pflege nicht nur unter dem Aspekt des politisch „Wünsch- und Machbaren“ geschehen. Vielmehr müsse diese am Gegenstandsbereich von Pflege orientiert sein, bei dem es um die Gesunderhaltung sowie die Folgen von Krankheit für den jeweiligen Menschen in seiner Umwelt gehe. Deshalb sei die im letzten Jahr vollzogene Absenkung der Zugangsvoraussetzungen für die Pflegeberufe ihrer Ansicht nach äußerst kritisch zu betrachten. Neben der Fachschulausbildung brauche man auch eine „Akademisierung in der Pflege, die am Pflegebett wirksam wird“, so das Credo der beiden Schulleiter, die sehr engagiert für eine breit angelegte, ethisch-moralisch orientierte Pflegeausbildung an christlichen Krankenhäusern warben. Wie sehr gerade diese ethische Orientierung am christlichen Menschenbild zur Herausforderung in der Pflegeausbildung werden kann, machte die Generalvikarin der Vinzentinerinnen in Untermarchtal, Schwester Anna-Luisa Kotz, deutlich. Sie skizzierte auf dem Hintergrund der Sinus-Milieu-Studie die teilweise sehr unterschiedlichen Lebenswelten und Haltungen, die junge Menschen für eine Ausbildung im Pflegebereich mitbringen und besondere Zugänge erforderlich machen. Verheerend für die „moralische Kompetenzentwicklung“ der Auszubildenden erweise sich dabei, so die Ordensfrau, wenn zwischen der Theorie und der konkreten Praxis in der Kultur des Miteinanders ein deutlicher Widerspruch bestehe. Von daher stelle sich durchaus die Frage, warum die Schule dann noch so nah beim Krankenhaus sein müsse. Thomas Maier Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e.V. Stabsstelle Medien- und Öffentlichkeitsarbeit Über die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung diskutierten (von links): Schwester Anna-Luisa Kotz, Generalvikarin der Vinzentinerinnen in Untermarchtal, Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin im Sozialministerium, Norbert Groß, DEKV-Verbandsdirektor, Thomas Vortkamp, Geschäftsführer des KKVD sowie die beiden Schulleiter Reinhard Dummler und Johannes Nau. Foto: Thomas Maier 13 Neubau einer Kindertagesstätte Nach wenigen Wochen Bauzeit konnte am Freitag, 09.07.2010 das Richtfest für den Neubau einer Kindertagesstätte an den St. Vincentius-Kliniken begangen werden. Herr Verwaltungsdirektor Möhlmann rief den anwesenden Gästen des Richtfestes der Kindertagesstätte nochmals den Entstehungs- und Entscheidungsprozess in Erinnerung und bedankte sich im Namen des Krankenhausträgers bei allen beteiligten Baufirmen, die für die schnelle Realisierung des Rohbaus verantwortlich waren. Herr Architekt Ruser sprach in seinem Grußwort die Zuversicht aus, dass bei weiterem zügigem Baufortschritt die Kindertagesstätte wie geplant zu Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden könne. Ein Mitarbeiter der Rohbaufirma Bold rief den anwesenden Gästen folgenden Richtspruch zu: 14 Mit Gunst und Verlaub! Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhet die geübte Hand. Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land. Nun nehm ich froh das Glas zur Hand, gefüllt mit Wein bis an den Rand, und mit feurigen Saft der Reben will jedermann die Ehr ich geben, wie sich’s nach alten Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt. Das erste Glas der Bauherrschaft: Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch! Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut. Es waren wack’re Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut. Nun brauchte man zu allen Zeiten nicht nur den Kopf, nein auch die Hand. Drum noch ein Hoch den Zimmerleuten, durch deren Kraft der Bau erstand. Drum wünsche ich, so gut ich’s kann, Hoch sollen sie leben, hoch, hoch, so kräftig wie ein Zimmermann, hoch! mit stolz empor gehobnem Blick dem neuen Hause recht viel Glück. Nun ist das Glas wohl ausgeleert und weiter für mich nichts mehr wert, Wir bitten Gott, der in Gefahren drum werf ich es zu Boden nieder – uns allezeit so treu bewahrt, zerschmettert braucht es keiner wieder; er mög’ das Bauwerk hier bewahren doch Scherben bedeuten Glück und Sevor Not und Schaden aller Art. gen der Bauherrschaft auf allen Wegen! Vincenz Aktuell 59/10 Vincenz Aktuell 59/10 15 16 Vincenz Aktuell 59/10 Pathologie: Medizin für das Leben Das Bild der Pathologie und der Pathologen in der Öffentlichkeit ist stark geprägt von den Kittel tragenden, oftmals kauzig dargestellten, sezierenden Ärzten in Fernsehkrimis. Dass es sich dabei nicht um Pathologen, sondern um Rechtsmediziner handelt, wird beharrlich verschwiegen. Was aber Pathologie wirklich ist und womit sich echte Pathologen beschäftigen, ist vielen Menschen nicht bekannt. Zwar deutet die Übersetzung des Begriffes „Pathologie“ als „die Lehre von Krankheiten“ darauf hin, dass es sich hier um eine für das Krankheitsverständnis fundamentale Wissenschaft handeln könnte. Darüber hinaus trägt sie aber nur wenig zur Aufhellung bei. Die weit verbreitete Verknüpfung von Pathologie mit dem Tod oder mit Toten beruht heutzutage im Wesentlichen – wie schon erwähnt – im verzerrt dargestellten Bild dieses Faches in den Medien. Diese Assoziation kann aber auch ein Anknüpfungspunkt zum besseren Verständnis des Faches Pathologie und dessen, was es heute zu leisten in der Lage ist, sein. Denn die akademischen Wurzeln des Faches liegen in der Tat in der systematischen Untersuchung Verstorbener. Darüber hinaus ist die Entwicklung der Pathologie eng verbunden mit der Entfaltung des naturwissenschaftlichen Krankheitsbegriffes, also einer rational überprüfbaren Vorstellung von Krankheit und deren Ursachen. Historischer Abriss Die Annahme, dass eine Krankheit oder ein Krankheitssymptom eine Ursache hat, ist uralt und bis zu den frühesten Kulturen zurückzuverfolgen. Zu den frühen Krankheitskonzepten zählt die Vorstellung, dass Krankheit durch die eigene Schuld des Erkrankten, durch Sünde, verursacht sei. Ebenso wurden äußere Vincenz Aktuell 59/10 Bild 1: Giovanni Battista Morgagni (1682-1771). Begründer der Pathologie als akademisches Fach. Bild 2: Rudolf Virchow (1821-1902). Begründer der Zellularpathologie. Einflüsse auf den Erkrankten, wie z.B. üble Gerüche oder böse Geister und Dämonen für das Entstehen von Krankheiten verantwortlich gemacht. Geläufig war ebenfalls die Vorstellung, dass Götter, auch der strafende Gott des Alten Testamentes, den Menschen Krankheiten und Seuchen als Züchtigung auferlegen. Eine der am weitesten verbreiteten Konzeptionen war die Säftelehre, die die Krankheitsvorstellung in der griechisch und römisch geprägten Welt über zwei Jahrtausende maßgeblich beeinflusste. Aus bis weit in die Vergangenheit hineinreichenden Wurzeln entstand sie im Umfeld des griechischen Arztes Hippocrates um 400 v. Chr. Sie stellte nicht nur eine Krankheitskonzeption, sondern ein nahezu universelles Weltbild dar: den vier Körpersäften (Blut, Schleim, schwarze Galle und gelbe Galle) entspricht jeweils eines der vier Elemente (Luft, Wasser, Feuer und Erde), eine der vier Jahreszeiten, ein Lebensabschnitt (Kindheit, Jugendalter, Erwachsenenalter, Greisenalter) ein Temperament (Choleriker, Sanguiniker, Melancholiker, Phlegmatiker) usw. Bei Gesunden stehen diese vier Körpersäfte in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Ein Überwiegen einer der Säfte führt zu Krankheit. von toten (und auch von lebenden) Tieren. Seine an Tieren gewonnenen Erkenntnisse über den Bau des Körpers sind aber fehlerbehaftet und geben kein korrektes Bild über die Anatomie des menschlichen Körpers. Die Scheu vor Sektionen an verstorbenen Menschen, die auch von Kirchenlehren wie Augustinus (354430) mit geschürt wurde, verhinderte genauere Untersuchungen über viele Jahrhunderte. Erst ab dem Mittelalter mit der Schule von Salerno (1000-1200), durch Erlasse des Staufferkaisers Friedrich II. (11941250) und vor allem mit einer Bulle von Papst Sixtus IV. (1471-1484), die von Papst Clemens VII. (15231534) bestätigt wurde, wurden menschliche Sektionen zu anatomischen Studien auch von Seiten der Kirche ausdrücklich erlaubt, so dass die Anatomie im 16. Jahrhundert eine erste Blütezeit erlebte. Ein sehr einflussreicher Vertreter der Säftelehre war der griechische Arzt Galen (129 – 216 n. Chr.) Er fasste das medizinische Wissen seiner Zeit unter der Krankheitsvorstellung der Säftelehre in Büchern zusammen, die länger als ein Jahrtausend zu den medizinischen Standardwerken zählten. Außerdem führte er eigene medizinische Untersuchungen durch. So betrieb er beispielsweise anatomische Studien über den Aufbau des Körpers. Als Methode hierfür dienten ihm Sektionen, allerdings nicht von verstorbenen Menschen, sondern Die anatomischen Untersuchungen hatten aber den normalen, gesunden Körper zum Forschungsgegenstand. Dies änderte sich durch den italienischen Anatomen Giovanni Battista Morgagni (1682-1771; Bild 1), der als einer der ersten die bei den Sektionen gefundenen, abnormen, pathologischen Befunde sorgfältig beschrieb und sie darüber hinaus mit dem Krankheitsbild und Symptomen zu Lebzeiten verglich. Seine Untersuchungsergebnisse schilderte er in einem Buch mit dem Titel „De sedibus et causis morborum“ („Über den Sitz und die Ursachen von Krankheiten“). Der Titel dieses Buches, welches als das Gründungsdokument der Pathologie angesehen werden kann, ist programmatisch und spiegelt die konzeptionelle Erneuerung des Krankheitsverständnisses wider: Krankheiten haben einen anatomisch definierten Ort und äußern sich im anatomischen Vergleich mit gesunden Organen 17 Die praktische Umsetzung dieses Krankheitskonzeptes in der Pathologie seit Virchow äußert sich in zwei Grundgedanken, die der Freiburger Medizinhistoriker C-R. Prüll zum einen als den morphologischen Grundgedanken, und zum anderen als den funktionalen Grundgedanken bezeichnet. Bild 3: Dr. Thomas Vielfort am Hauptarbeitsplatz der Pathologen, dem Mikroskop. durch einen Gestaltwandel, d.h. durch Veränderungen der Organgröße, der Form, der Farbe oder der Konsistenz. Kurz: Krankheiten und die Ursachen von Krankheitssymptomen werden als objektiv sichtbar und lokalisierbar und damit als naturwissenschaftlich überprüfbar eingestuft. Der Ansatz Morgagnis wurde im deutschsprachigen Raum vor allem von Carl Rokitansky (1804-1871) in Wien weiterentwickelt. Während Morgagni die klinischen Befunde durch eine Autopsie bestätigen wollte, sollte der Kliniker bei Rokitansky aus dem pathologisch-anatomischen Befund die klinische Situation erkennen. Aber im Vergleich mit Rokitansky, bei dem noch Anklänge an die Säftelehre zu finden sind, setzte erst der Berliner Arzt Rudolf Virchow (1821-1902, Bild 2) den naturwissenschaftlichen Ansatz von Krankheiten vollständig um. Er übertrug die kurze Zeit zuvor in der Botanik entstandene Zellenlehre, wonach alle Gewebe aus Zellen bestehen und jede Zelle aus einer anderen Zelle hervorgeht, auf den Menschen und seine Erkrankungen. Er entwickelte daraus im Jahr 1858 die Zellularpathologie, die besagt, dass die Zelle die letzte Einheit des Lebens und der pathologischen Störungen sei. In der Einführung zu seinen berühmt gewordenen Vorlesungen zur Zellularpathologie erläuterte Virchow dies genauer. Diese Vorlesungen „sollten in einer mehr geordneten Weise, als dies bisher geschehen war, eine Anschauung von der cellularen Natur aller Lebenserscheinungen, der physiologischen und pathologischen (...) zu liefern versuchen, um gegenüber der einseitigen (...) Neigungen, welche sich aus den Mythen des Alterthums bis in unsere Zeit fortgepflanzt haben, die Einheit des Lebens in allem Organischen wieder dem Bewußtsein näher bringen.“ Auch wenn Virchows Arbeiten nicht ohne Fehler oder Fehlinterpretationen waren, stellt die Zellularpathologie weltweit das Fundament der Pathologie dar. Sie ist bis heute ein Eckpfeiler der modernen Medizin und ihres naturwissenschaftlichen Krankheitskonzeptes. Der morphologische Grundgedanke der Pathologie: die Pathologische Anatomie Die Morphologie, das ist die Lehre von der Form und ihrer Veränderungen, ist die Methode der Pathologie schlechthin. Ihre systematische Anwendung zur Erkennung von Krankheiten an Verstorbenen, Organen, Geweben oder Zellen mit dem bloßen Auge oder mit dem Mikroskop kennzeichnet die tägliche Arbeit der Pathologen (Bild 3). Viele Erkrankungen, insbesondere entzündliche Erkrankungen und Tumore, gehen mit für sie charakteristischen Formveränderungen der Organe, Gewebe oder Zellen einher. Deshalb werden diese Krankheiten morphologisch, also von den Pathologen definiert. Die Entschlüsselung des genetischen Codes des Menschen und die Untersuchung von genetischen Veränderungen bei Krankheiten hat zwar neues Wissen in die moderne Medizin gebracht und das Verständnis von Erkrankungen zum Teil wesentlich erweitert. Danach liegt nur bei wenigen Krankheiten eine direkte, lineare Beziehung zwischen einem Gen und einer bestimmten Krankheit vor. Meist besteht zwischen verschiedenen Genen und der Krankheitsausprägung eine komplexe Beziehung, sodass eine genetische Untersuchung alleine in der Regel keine definitive Krankheitsdiagnose liefern kann. Daher bleibt die Morphologie für das Erkennen von Krankheiten Bild 4: Mikroskopische Pathologische Anatomie der Dickdarmschleimhaut: (a) Normale Dickdarmschleimhaut; (b) gutartiger Dickdarmtumor (Adenom); (c) bösartiger Dickdarmtumor (Adenokarzinom). Jeweils 100-fache Vergrößerung. 18 Vincenz Aktuell 59/10 und für deren Definition auch in Zeiten der Molekularbiologie und Molekularpathologie weiterhin unentbehrlich (Bild 4). Das systematische Sichten von Krankheiten führte konsequenterweise zum systematischen Sammeln und Ordnen von Organpräparaten, die krankhafte Veränderungen aufweisen und somit als makroskopische Zustandsbilder von Krankheiten angesehen werden können. So wurden am Ende des 19. Jahrhunderts in vielen Pathologischen Instituten große Präparatesammlungen zu Forschungs- und Lehrzwecken angelegt. Mitunter wurden sogar Pathologischen Museen gegründet, um einem „größeren Publicum“ die Ergebnisse der pathologisch-anatomischen Forschungen und Arbeiten nahe zu bringen. Noch heute verfügen viele Universitätsinstitute über solche Sammlungen. Sie spielen bei der Aus- und Weiterbildung von Ärzten in der Pathologie jedoch praktisch ausschließlich als Sammlungen mikroskopischer Präparate noch eine größere Rolle. Aus dem Sichten, Sammeln und Ordnen von Krankheitsbildern entwickelten sich dann zahlreiche Klassifikationen von Erkrankungen. Diese pathologisch-anatomisch geprägten Klassifikationen verfolgen u.a. die Absicht, individuelle Erkrankungen in größere Kategorien zusammenzuführen, die in ihrer Ursache oder ihrer Ausprägung zusammengehören. Damit besitzen alle Bereiche der Medizin ein gemeinsames Grundgerüst, mit dessen Hilfe eine bessere Verständigung innerhalb der Medizin möglich ist und eine gemeinsame Grundlage für weitere wissenschaftliche Fortschritte geschaffen wird. Vor diesem Hintergrund wird auch wird verständlich, dass die britischen Pathologen Dible und Davie die operativen und die nicht-operativen Fächer der Medizin mit verschiedenen Sprachen verglichen, deren gemeinsame Grammatik die Pathologie darstellt. Das Institut für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe vertritt diesen morphologischen Grundgedanken beispielsweise bei der strukturierten Ausbildung von Ärzten, nicht nur der eigenen Assistenzärzte, sondern auch in der universitären Lehre an den Universitäten Freiburg und Erlangen-Nürnberg (Bild 5). Ärzte des Instituts sind in den ArVincenz Aktuell 59/10 Bild 5: Pathologen sind aktiv an der Fortbildung von Ärzten beteiligt. beitsgemeinschaften der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (AG Gastrointestinale Pathologie, AG Molekulare Pathologie) vertreten und an der Erarbeitung von diagnostischen Konsensusempfehlungen beteiligt. Das Institut entfaltet zudem eigene wissenschaftliche Aktivitäten zur Pathologischen Anatomie und molekularen Pathologie von Erkrankungen in eigenen Projekten und in wissenschaftlichen Kooperationen mit mehreren externen Universitäten sowie mit Arbeitsgruppen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der funktionale Grundgedanke der Pathologie: die Klinische Pathologie Die morphologisch ausgerichtete Grundkonzeption der Pathologischen Anatomie von Erkrankungen, wie er insbesondere von Virchow und vielen seinen Schülern in Deutschland favorisiert wurde, beschreibt jedoch lediglich einen statischen Zustand und ist Ausdruck einer streng lokalistischen Betrachtungsweise des menschlichen Körpers. Die normalen und pathologischen Funktionen eines Organs oder die Dynamik einer Erkrankung können durch die Morphologie alleine nicht oder nicht befriedigend abgebildet werden. Daher gelangte eine streng ausgelegte Pathologische Anatomie an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert bald an die Grenzen der Brauchbarkeit für den klinisch, d.h. am Patienten tätigen Arzt. Diese statische Pathologische Anatomie war nicht geeignet neue Erkenntnisse der Biochemie, der Immunologie oder der Mikrobiologie in ihr Konzept aufzunehmen, obwohl an den damals neuen Entwicklungen auch Pathologen maßgeblich mitbeteiligt waren. Als Beispiel sei hier der Virchow-Schüler Edwin Klebs (1834-1913) genannt, der während des deutsch-französischen Krieges als Lazarettarzt auch in Karlsruhe tätig war und zusammen mit Friedrich Löffler den Erreger der Diphterie entdeckte. Insbesondere in den angelsächsischen Ländern wurde das Spektrum des Faches Pathologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert um eben diese neuen Bereiche der Biochemie, der Immunologie und der Mikrobiologie erweitert. Die Pathologie sollte Krankheiten als eine Abfolge von Prozessen im Körper vermitteln, die zu bestimmten Krankheitssymptomen, zu funktionalen Veränderungen und auch zu einer veränderten Anatomie führen. Die um diese funktionalen Bereiche ergänzte Pathologie sollte dabei nicht nur in der Lage sein Krankheiten pathologisch-anatomisch korrekt zu diagnostizieren, sondern sollte selbst auch die direkte Behandlung des Patienten zum Ziel haben. Sie sollte als Klinische Pathologie dem Arzt am Krankenbett unmittelbar assistieren. Während beispielsweise in England und den USA zu den Aufgaben eines Pathologischen Institutes in aller Regel auch die Labormedizin und die Mikrobiologie zählen, sind diese Bereiche in Deutschland anderen Fachgebieten als der Pathologie zugeordnet. Dennoch ergeben sich aus der diagnostischen Pathologie zahlreiche Kontakte zu klinisch tätigen Ärzten. In unserem Institut für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken werden jährlich weit über 40000 Gewebe 19 und Zellpräparate von Patienten untersucht. In vielen dieser Fälle und bei jeder der jährlich rund 3000 Schnellschnittuntersuchungen, bei denen der Operateur vom Pathologen noch während der Operation über die Krankheit oder die Krankheitsausdehnung telefonisch informiert wird, findet zwischen den Pathologen und den klinisch tätigen Ärzten ein intensiver Austausch statt, der weit über die schriftliche Mitteilung der Diagnose hinausgeht. Die pathologischen Befunde werden hierbei in den klinischen Zusammenhang eingebettet, um die bestmögliche, individuelle Therapie für den Patienten zu erreichen. Darüber hinaus ergeben sich intensive Kontakte zwischen Klinik und Pathologie in interdisziplinären Fallkonferenzen, wie z.B. in Tumorboards oder in den Fallkonferenzen des Brustzentrums, die regelmäßig an den St. Vincentius-Kliniken stattfinden. Fazit Krankheit betrifft den ganzen Menschen, seinen Körper, seine Seele und sein soziales Umfeld. Die medizinische Behandlung eines Kranken erfordert vom Arzt daher mehr als „nur“ naturwissenschaftlichen Sachverstand. Aber ohne diesen Sachverstand greifen die ärztlichen Maßnahmen zu kurz. Die Pathologie mit ihren beiden Grundkonzeptionen, der morphologischen Pathologischen Anatomie und der funktionalen Klinischen Pathologie, hat an der Entwicklung eines naturwissenschaftlich fundierten Krankheitsverständnisses bedeutenden Anteil. Ohne sie und ohne diese Krankheitskonzeption sind die großen Erfolge der Medizin sowohl in der Wissenschaft als auch in der täglichen Diagnostik und Therapie von erkrankten Menschen nicht vorstellbar. Die Pathologie steht somit dem kranken Menschen und seinen Ärzten bei. Sie dient dem Leben. Prof. Dr. Gerhard Faller Direktor am Institut für Pathologie 20 Autopsie – Blick zurück nach vorn Am Institut für Pathologie der St. Vincentius-Klinken Karlsruhe wurden im Jahre 2009 mehr als 40.000 Operationspräparate und Biopsien von lebenden Patienten untersucht und (nur) 46 Autopsien (Sektionen, Obduktionen, Leichenöffnungen) durchgeführt. Dies stellt in eindrücklicher Weise die „vitale“ Ausrichtung unseres Faches dar- ganz im Gegensatz zur Wahrnehmung in der Bevölkerung und teilweise auch beim medizinischen Personal. Obwohl Autopsien einen zahlenmäßig sehr kleinen und seit Jahren deutlich rückläufigen Anteil unserer Aufgaben ausmachen, belegen auch sie unsere Verpflichtung gegenüber dem Leben. Diese vielleicht überraschende These soll durch folgenden Aufsatz erläutert werden. Vorgehen und Grenzen Wann wird eine Autopsie durchgeführt? Die Autopsien im Institut für Pathologie der St. Vincentius Kliniken sind klinische Obduktionen. Das heißt, sie werden auf Wunsch der klinischen Ärzte bei Patienten vorgenommen, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Wenn ein unnatürlicher Tod, z.B. durch Unfall oder (Selbst-)Tötung vorliegt – oder der Verdacht darauf besteht – ist ein Institut für Rechtsmedizin für die Obduktion zuständig. Voraussetzung für die Durchführung einer klinischen Obduktion ist die Einwilligung der Angehörigen bzw. der fehlende Widerspruch des Verstorbenen zu Lebzeiten. Was wird bei einer Autopsie gemacht? Das Vorgehen erinnert an eine große Operation. Nach streng festgelegten Regeln werden beim Verstorbenen die Brust-, Bauch- und Schädelhöhle eröffnet. Nach der Betrachtung des inneren Aufbaus erfolgt die Organentnahme und deren genau festgelegte Präparation. Vom Pathologen werden anschließend alle Organe und insbesondere deren krankhaften Veränderungen den klinischen Ärzten demonstriert. Diese Besprechung dient dazu, nochmals alle Befunde (z.B. Blutbild, Röntgenbilder) zusam- Bild 1: Demonstration des Autopsiebefundes für die klinisch tätigen Ärzte. Vincenz Aktuell 59/10 menzutragen und mit den entsprechenden Befunden bei der Autopsie abzugleichen. Bild 1 zeigt eine solche Demonstration an unserem Institut. Nach Entnahme kleiner Proben von allen Organen für die feingeweblichen (mikroskopischen) Untersuchung werden alle Organe wieder in den Leichnam zurückgelegt und dieser fachgerecht verschlossen. Nur bei begründeten Ausnahmen werden einzelne Organe zurückbehalten, z.B. wenn der Verdacht auf eine berufsbedingte Asbestbelastung der Lunge besteht. Am bekleideten, auf dem Rücken liegenden Leichnam sind keine Spuren der Autopsie erkennbar. Somit sind Befürchtungen, der Leichnam würde verstümmelt oder in sonstiger Weise entwürdigend behandelt, unbegründet. Die kleinen Organproben werden anschließend mikroskopisch untersucht, weil manche Erkrankungen schlecht mit dem bloßen Auge (makroskopisch) erkennbar oder voneinander unterscheidbar sind. So können bei Betrachtung mit dem bloßen Auge z.B. bestimmte Lungenentzündungen einem bösartigen Lungentumor täuschend ähnlich sehen. Im abschließenden Bericht des Pathologen fließen die klinischen, makroskopischen und mikroskopischen Erkenntnisse zusammen und ziehen somit ein Resümee über die gesamte Krankengeschichte des Verstorbenen. Grenzen der Autopsie Wie jede Methode, unterliegen auch die Erkenntnisse einer Autopsie grundlegenden Beschränkungen. So kann sie prinzipiell nur Veränderungen erkennen, die den Aufbau und Struktur von Organen, Geweben und Zellen ändert. Störungen der Funktion können allenfalls indirekt nachgewiesen werden. So ist z.B. ein todbringender Stimmritzenkrampf bei der Obduktion nicht mehr nachweisbar, weil sich nach dem Tod alle Muskeln entspannen und sich der Krampf löst. Auch sterben die meisten Patienten heutzutage nach einer längeren, teilweise intensivmedizinischen Behandlung. Nicht selten sind hierdurch die Spuren der auslösenden Erkrankung gleichermaßen verwischt. So kann z.B. eine Lungenentzündung gar nicht mehr nachweisbar sein, obwohl sie der ursprüngliche Grund für die künstliche Beatmung war. Häufig haben Patienten nicht nur eine, sondern mehrere Erkrankungen (Multimorbidität), sodass der Tod nicht auf Vincenz Aktuell 59/10 eine einzige Krankheit, sondern vielmehr auf das Zusammenspiel mehrerer, einander verstärkender Ursachen zurückzuführen ist. Zudem sind einige todbringende Krankheitserreger so winzig, dass sie selbst im Lichtmikroskop nicht zu sehen sind. Daher kann beispielsweise eine tödlich verlaufende virale Leberentzündung (Hepatitis C) anhand der typischen Krankheitskombination bei der Autopsie nur vermutet werden. Durch entsprechende Blutuntersuchungen in einem mikrobiologischen Labor kann die Erkrankung gesichert werden. Weiterhin entziehen sich mit wenigen Ausnahmen seelische Erkrankungen fast immer einer Diagnose durch die Autopsie. Autopsie – warum und für wen? Für die Ärzte Zweifellos führen die an den St. Vincentius-Klinken klinisch tätigen Ärzte ihre Arbeit gewissenhaft und auf hohem Niveau durch. So bestätigt die Autopsie auch in den meisten Fällen die gestellten Diagnosen und bescheinigt, dass keine wesentlichen Erkrankungen übersehen wurden. Dieses unspektakulär anmutende Ergebnis bekräftigt die Richtigkeit des ärztlichen Handelns und legitimiert die durchgeführten Therapien. Es stellt somit ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung dar. Ein Merkmal hoher Qualität ist aber auch die Überprüfbarkeit von Ergebnissen, d.h. von Diagnosen. Unabhängig von der jeweiligen Klinik ist seit Jahrzehnten bekannt, dass bei ca. 15% der Patienten die Obduktion einen Befund erhebt, der zu Lebzeiten nicht bekannt war, aber für die Therapie oder Überleben entscheidende Bedeutung gehabt hätte. In weiteren 20% besteht eine Diskrepanz zwischen klinischer Hauptdiagnose und dem Autopsieergebnis, ohne dass sich daraus Konsequenzen für Therapie oder Überleben ergeben. Die Diskrepanz zwischen klinischen und autoptischen Diagnosen kann zum einen an der Art der Erkrankung selber liegen: So wird, z.B. eine bakterielle Herzklappenentzündung (Endokarditis) wegen ihrer schleichenden Symptome und Ähnlichkeit zu anderen Erkrankungen häufig nicht zu Lebzeiten erkannt. Bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ergeben sich schon allein wegen der tiefen Organlage diagnostische Schwierigkeiten. Die Treffsicherheit klinischer Diagnosen hängt unter anderem auch von der Dauer des Aufenthaltes im Krankenhaus ab. Bei einem Patienten, der längere Zeit stationär behandelt wurde, können sehr viel mehr Untersuchungen durchgeführt werden, als bei einem Patienten, der kurze Zeit nach der (Not-) Aufnahme verstirbt. Das ärztliche Können wird zu einem großen Teil durch die berufliche Erfahrung geprägt, und nicht zuletzt durch erlebte Unzulänglichkeiten, Versäumnisse und Fehler. Wenn Autopsien jedoch ausbleiben, fehlt diese Säule des medizinischen Erkenntnisgewinns. Ohne eine positive oder auch negative Rückmeldung verspielt man die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen. In diesem Lichte wird es auch verständlich, warum US-amerikanische Kliniken die Lizenz zur Facharztausbildung verlieren, wenn weniger als 30 % der in diesem Haus Verstorbenen obduziert werden. Ärztliche Argumente gegen Obduktionen wie „Bei dem Patienten ist doch alles klar“ oder „Ich habe mit den lebenden Patienten schon genug zu tun, für die Toten habe ich schon gar keine Zeit“ wirken da kurzgegriffen. Und so es nicht verwunderlich, dass die Treffsicherheit klinischer Diagnosen mit der Anzahl der durchgeführten Autopsien in einer Klinik steigt. Daher empfiehlt auch die Bundesärztekammer 21 mindestens 30% aller in einer Klinik Verstorbenen zu obduzieren. Für die Angehörigen Der Verlust eines Angehörigen führt bei den Hinterbliebenen nicht selten zu Unsicherheit und Fragen, wenn nicht sogar zum (unausgesprochenen) Misstrauen gegenüber den Ärzten. Eine Obduktion kann den Angehörigen in sehr vielen Fällen Klarheit über die Art und den Verlauf der Erkrankung und ggf. über ein Therapienansprechen geben. Eine Obduktion kann für Angehörige Klarheit bringen, ob von ärztlicher Seite die richtigen diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen ergriffen wurden, insbesondere wenn der Tod unerwartet bzw. rasch eintrat. So kann eine Obduktion für Ärzte und Angehörige entlastend sein, indem sie etwa eine symptomarme Erkrankung aufdeckt, die zu einem schnell eintretenden Tode führte. Als Beispiel sei hier die vom Patienten häufig unbemerkte Gerinnselbildung in den Beinvenen (tiefe Beinvenenthrombose) mit plötzlichem Tod durch Abschwemmung in die Lungenarterien (Lungenembolie) genannt. Aber eine Autopsie kann auch eine Krankheit nachweisen, die für die Hinterbliebenen direkte Bedeutung hat, nämlich wenn es sich um eine Erbkrankheit oder Erkrankung mit erblicher Komponente handelt. So ist die oben genannte Lungenembolie manchmal Folge einer angeborenen Gerinnungsstörung (Protein-S-Mangel). Angehörige, die bislang symptomfrei sind, können auf diese Störung hin untersucht und vorbeugend behandelt werden. Sofort einzusehen ist die Bedeutung für die Angehörigen auch bei ansteckenden Erkrankungen mit sehr unspezifischen Symptomen, wie etwa bei der Tuberkulose, die manchmal erst bei einer Obduktion entdeckt werden, aber nicht schon zu Lebzeiten bekannt waren. Eine Autopsie kann klären, ob der Tod einen Zusammenhang mit den behandelten Leiden hat, oder auf eine unabhängige Ursache zurückzuführen ist. Daher wird beim Verdacht auf das Vorliegen einer Berufserkrankung von den Berufsgenossenschaften eine versicherungsmedizinische Autopsie angestrebt, damit Angehörige ggf. eine Rente erhalten können. Vielleicht können diese Beispiele (von denen es noch zahllose gibt) Angehörige, die eine Autopsie mit dem Hinweis ablehnen, dass der Verstor- 22 bene davon auch nicht wieder lebendig würde, von der Sinnhaftigkeit der Obduktion überzeugen. Um etwaige Zweifel auszuräumen, sei erwähnt, dass die obduzierenden Pathologen ihre Befunde unabhängig und vollständig erheben, d.h. es werden selbstverständlich auch „unangenehme Wahrheiten“ benannt. Nicht zuletzt sind die St. VincentiusKliniken als Akademisches Lehrkrankenhaus an der Ausbildung von Medizinstudenten im letzten Studienjahr („Praktisches Jahr“) beteiligt. Bei keiner anderen Gelegenheit kann der Lehrverpflichtung so umfassend wie bei einer Autopsie nachgekommen werden. Für die Gesellschaft Dieser gute Grund Autopsien durchzuführen, klingt zunächst abstrakt und ohne Bezug zum Verstorbenen, den Angehörigen oder behandelnden Ärzten. Einige Beispiele sollen dies erläutern: Hätte es in den 60er Jahren ein obduktionsgestütztes Missbildungsregister gegeben, so wären – wie entsprechende Berechnungen später ergaben – die fatalen Folgen der Anwendung von Contergan um zwei Jahre früher entdeckt worden und so zahlreichen Kindern eine Behinderung erspart geblieben. In den frühen achtziger Jahren fielen US-amerikanischen Pathologen immer häufiger Verstorbene mit ähnlichem, bis dahin unbekanntem Krankheitsbild auf. In der Folge wurde die Immunschwäche AIDS entdeckt. Oder: Bei Obduktionen wird bei vielen älteren Männern Prostatakrebs diagnostiziert, ohne dass hierdurch irgendwelche Beschwerden beim Patienten aufgetreten wären und ohne dass der Tod hierdurch (mit-) verursacht wäre. Es liegt auf der Hand, dass diese Erkenntnisse einen direkten Einfluss z.B. auf Früherkennungsoder Behandlungsempfehlungen haben. Experten schätzen, dass die Diagnosen auf etwa jedem zweiten Totenschein unvollständig oder falsch sind. Aber genau darauf beruhen die Statistiken, die die gesundheitspolitischen Entscheidungen und Mittelverteilungen in unserem Land beeinflussen. Somit kommt eine hohe Sektionsfrequenz allen zukünftigen Patienten zu gute. Häufig gestellte Fragen zur Autopsie Für das Krankenhaus Die Autopsie ist ein seit langer Zeit bewährtes Mittel des Qualitätsmanagements, das sowohl ärztliche als auch pflegerische Tätigkeit einbezieht. Im Rahmen von Zertifizierungsverfahren kann daher auch die Obduktionsfrequenz einer Klinik beurteilt werden. Durch die Autopsie aufgedeckte Grundleiden und bedeutsame Zusatzerkrankungen können bei der DRG-Kodierung und Fallschwereermittlung berücksichtigt werden. Kann ich meinen Angehörigen danach noch mal sehen? Ja, auch gegen eine Aufbahrung ist nichts einzuwenden. Einem bekleideten Leichnam, dessen Kopf auf einem Kissen gebettet ist, sieht man nicht an, dass eine Autopsie durchgeführt wurde. Eine Autopsie ist niemals ein verstümmelnder Eingriff. Wie erfahre ich als Angehöriger das Ergebnis der Obduktion? Fragen zum Obduktionsbericht beantworten am besten die Ärzte der zuletzt behandelnden Abteilung. Auf Anfrage versenden wir den Autopsiebericht auch an den Hausarzt des Verstorbenen, damit der Bericht den Angehörigen angemessen erklärt werden kann. Kann ich als Angehöriger eine Obduktion beauftragen? Ja, insbesondere wenn ein Patient zuhause verstirbt, können sich Angehörigen – am besten über den Arzt, der den Tod festgestellt hat – mit dem Wunsch nach einer Autopsie an uns wenden. An wen kann ich mich mit Fragen zum Thema Obduktion wenden? Erste Ansprechpartner sind die Ärzte der zuletzt behandelnden Abteilung. Sollten hier Fragen offen bleiben, kann man sich auch direkt an die Pathologie wenden. Wir beantworten Ihnen gerne offene Fragen. PD Dr. Helene Geddert, Oberärztin Institut für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe Vincenz Aktuell 59/10 Molekulare Pathologie – die Feinstruktur von Krankheit In den letzten Jahren haben in der Pathologie molekulare Methoden als Routineverfahren zur Ergänzung und Verfeinerung der üblichen morphologischen Standardanalysen Einzug gehalten. Die Molekularpathologie hat ihre Anwendungen vor allem in der Tumordiagnostik, wo neben einer Hilfestellung zur eigentlichen Diagnose einer bösartigen Erkrankung in den letzten Jahren Mutationsanalysen als Grundlage für eine innovative und individuell angepasste Arzneitherapie zunehmend eine Rolle spielen. Im Institut für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken sind in den letzten Jahren eine Anzahl von Verfahren der molekularen Diagnostik etabliert worden und stehen den Pathologen und klinisch tätigen Ärzten bei diagnostischen Fragestellungen und Therapieentscheidungen zur Verfügung (Bild 1). Im einzelnen kommen folgende Methoden zum Einsatz: Bild 1: Ines Kreuscher (BTA) und PD Dr. Dimmler bei der Vorbereitung molekularpathologischer Analysen. rapie, bei denen durch die vermehrte Genkopienzahl der Rezeptor an der Zelloberfläche vermehrt auftritt. Die Zahl der Genkopien kann durch eine ISH ermittelt werden. Da nur bei einer erhöhten Zahl von Genkopien eine Herceptin-Therapie wirksam ist, ist diese Information ist für sowohl für den behandelnden Arzt als auch für die Patienten von entscheidender Wichtigkeit. Polymerase-Kettenreaktion (PCR) Durch Verfahren, die DNA-Abschnitte sehr stark vervielfältigen können, wie In-situ-Hybrisierung (ISH) Bei der ISH macht man sich die Eigenschaft der DNA, des Trägers der genetischen Information in jeder Körperzelle, zunutze, bei Ausbildung eines Doppelstranges eine spezifische Bindung zu einem Strang mit spiegelbildlicher Basenfolge einzugehen. So kann man mit einem entsprechend künstlich hergestellten farbstoffmarkierten DNA-Fragment eine bekannte Basenabfolge auf der DNA im Kern von Körperzellen in einem Gewebsschnitt sichtbar machen. Wichtige Anwendungen sind hier die Erkennung einer Vervielfältigung von Genabschnitten wie beispielsweise des Her2neu-Gens in Zellen bestimmter Arten von Brustkrebs. Das Gen kodiert für den Rezeptor eines Wachstumsfaktors in der Zellmembran und kann durch Medikamente, wie den humanisierten Antikörper Herceptin, blockiert werden. Jedoch profitieren nur Patienten von der TheVincenz Aktuell 59/10 23 in der Krebsentstehung. In jüngster Zeit wurden Medikamente entwickelt, die diese Signalwege spezifisch blockieren können und solche Tumoren in ihrem Wachstum hemmen können. Die Wirksamkeit solcher Medikamente hängt allerdings von Mutationen des genetischen Materials in der Tumorzelle ab. Wir als Pathologen können durch eine Mutationsanalyse mit einem Sequenzierverfahren das Tumorgewebe untersuchen und überprüfen, ob die Voraussetzung für eine Wirksamkeit einer bestimmten Therapie bei diesen Krebserkrankungen vorliegt und dem behandelnden Arzt eine wichtige Entscheidungshilfe an die Hand geben. Ausblick Bild 2: Mutationsanalyse bei zwei Patienten mit Dickdarmkarzinom: Der Nachweis einer Punktmutation im Exon 2 des k-ras Gens im unteren Fall zeigt an, dass im Gegensatz zum oberen Fall eine Therapie mit Cetuximab keinen positiven Effekt hat. die Polymerase-Kettenreaktion oder PCR, können auch winzige Mengen der Erbsubstanz untersucht werden. In der PCR werden entlang eines DNAStranges üblicherweise in mehreren sich wiederholenden Zyklen Kopien der vorliegenden Sequenz aus den Bausteinen der DNA hergestellt. In den Folgezyklen können nun auch diese neu entstandenen DNA-Fragmente als Vorlage für weitere Kopien dienen, wodurch es zu einer exponentiellen Vermehrung der Ausgangssequenz kommt. Diese DNA wird dann gereinigt und mit speziellen Farbstoffen analysiert. Sie kann auch für weiterführende anschließende Analysen wie die DNA-Sequenzierung (s.u.) eingesetzt werden. Angewandt werden PCR-Verfahren bei der Diagnostik bestimmter maligner Lymphome, um sie sicher von gutartigen Lymphozyten-Infiltraten, wie sie beispielsweise bei chronischen Entzündungen auftreten, zu unterscheiden. Eine PCR kann den Nachweis eines einzigen Zellklons, also einer auf Ebene der Erbsubstanz weitgehend identischen Ansammlung von Zellen, erbringen und so die morphologische Diagnose unterstützen und sichern. Eine PCR kann aber auch die Erbsubstanz von Krankheitserregern (z.B. des Tuberkuloseerregers) spezifisch vervielfältigen und dadurch eine 24 bestimmte Infektion nachweisen. So kann bei morphologischen Hinweisen auf eine Erreger-bedingte Form der Entzündung, diese molekularpathologische Untersuchung einen wichtigen Hinweis auf die Art des Erregers liefern. DNA-Sequenzierung In der Molekularpathologie werden zudem Verfahren eingesetzt, die eine genaue Analyse der DNA-Sequenz ermöglichen. In neuen und sehr sensitiven Verfahren kann der Einbau der Bausteine bei einem Abschreibevorgang entlang der DNA direkt beobachtet und so die genaue DNASequenz erfasst werden (sog. Pyrosequenzierung). Diese Sequenzanalysen werden üblicherweise an der Tumor-DNA durchgeführt, die aus Gewebeschnitten isoliert wird. Damit lassen sich der Verlust (sog. Deletion) und Zugewinn (sog. Insertion) längerer DNA-Abschnitte sowie auch die Veränderung eines einzigen DNABausteins (sog. Punktmutation, Bild 2) nachweisen. Bei bestimmten Krebserkrankungen, wie einigen Formen des Dickdarmoder Lungenkarzinoms, spielt die dauerhafte Aktivierung von Signalwegen in der Tumorzelle eine zentrale Rolle Die Weiterentwicklung unseres Faches erfordert von uns als Pathologen gerade in der molekularen Diagnostik einen stetigen Ausbau und Etablierung neuer Verfahren. Daneben muss eine Qualitätssicherung durch regelmäßige Teilnahme an Ringversuchen gewährleistet werden. So ist das Institut für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken in der k-ras- und EGFR-Mutationsdiagnostik als eines der ersten Institute in Deutschland durch die Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie (QuIP) zertifiziert worden. Die beschriebenen Verfahren der molekularen Diagnostik sind aufwändig, liefern jedoch unersetzliche Informationen für eine zielgenaue und moderne, individuell angepasste Behandlung unserer Patientinnen und Patienten und sind damit ein fester Bestandteil unseres diagnostischen Handwerkszeugs geworden. PD Dr. med. Arno Dimmler Leitender Oberarzt Institut für Pathologie Vincenz Aktuell 59/10 Berufsziel Pathologe Wenn junge Menschen ein Medizinstudium beginnen, ist ihre Hauptmotivation, dem Menschen zu helfen. Mit dem Fach Pathologie würden dies spontan wohl eher die Wenigsten verbinden, so stellt sich die Frage, was bewegt einen angehenden Arzt dazu, Pathologe zu werden? Natürlich sind die Motive im Einzelnen hier sicher unterschiedlich, doch gibt es Beweggründe, die man bei den meisten Pathologen wiederfinden dürfte. Was sicher alle Pathologen eint, ist ihr Interesse an der Morphologie, d.h. an den stofflichen Veränderungen der erkrankten Organe. Pathologen sind sehr visuell orientierte Menschen. Sie wollen sehen, wie sich Krankheit an einem bestimmten Organ auswirkt. Die Pathologie ist in dieser Hinsicht ein sehr konkretes Fach. Der Pathologe begutachtet das Gewebe: zunächst makroskopisch, d.h. mit bloßem „unbewaffnetem“ Auge (Bild 1). Dann macht er sich ein Bild von den feingeweblichen d.h. histologischen Zusammenhängen, indem er das Gewebe unter dem Mikroskop betrachtet. Mit dieser doch sehr einfachen Methode lässt sich bereits ein Großteil aller Diagnosen stellen. Und schon dieses ebenso einfache wie effektive und damit faszinierende Verfahren macht einen der Reize des Faches aus. Die histologische Untersuchung von Gewebeproben übt mit Sicherheit auf jeden Pathologen der Welt eine ungemeine Begeisterung und Faszination aus: Betrachtet man Gewebe unter dem Mikroskop, taucht man in einen Mikrokosmos aus Mustern und Strukturen ein, die eine außerordentliche Ästhetik besitzen. Die Vielfalt ist hier nahezu unerschöpflich, und dies nicht zuletzt, weil sich die Pathologie mit fast allen Teilbereichen der Medizin beschäftigt. Der Pathologe ist somit im Grunde genommen ein echter Generalist und Allgemeinmediziner. Vincenz Aktuell 59/10 Bild 1: Makroskopische Bearbeitung eines Operationspräparates in der Pathologie. Gleichzeitig besitzt seine Tätigkeit einen starken detektivischen Charakter: Wie ein Kriminalist sammelt er Spuren und Indizien, setzt sie zu einem Gesamtbild zusammen und gelangt damit letztlich zur Diagnose. Gleichzeitig wird die Arbeit von hoher Systematik geprägt: Der Pathologe ordnet Krankheiten ein, kategorisiert sie und erstellt z.B. Stadieneinteilungen für Tumorerkrankungen, die von hoher innerer Konsistenz geprägt sind. Damit ist er in der glücklichen Lage, für sich ein Grundbedürfnis sicher der meisten Menschen erfüllen zu können, nämlich Ungeordnetes in eine Ordnung zu bringen. Die Arbeit des Pathologen wird landläufig gerne nach dem Motto „er weiß alles, kommt aber stets zu spät“ beurteilt. Doch was wahrscheinlich nur Wenige wissen, genau das Gegenteil ist richtig: Der Pathologe dient dem lebenden Patienten in hohem Maße, denn ohne seine Diagnose lässt sich in vielen Fällen keine adäquate Therapie einleiten. Er wirkt eben mehr im Verborgenen, dankbare Patienten bekommt er nicht zu Gesicht. Er muss die Befriedigung an seiner Arbeit, die sicher jeder Mensch als Triebfeder benötigt, aus seiner Tätigkeit selbst schöpfen und aus dem Bewusstsein, einen wichtigen Beitrag für die klinisch-praktische Medizin zu leisten. Ein großer Vorteil an der Arbeit des Pathologen ist sicher, dass er sich nicht mit überbordender Bürokratie herumplagen muss. Er kann einen Großteil seiner Zeit dazu verwenden, das zu tun, warum er einmal Medizin studiert hat, nämlich Medizin zu betreiben und nicht seitenlange Formulare und Anfragen durchzuarbeiten. Nicht zuletzt gehören die Nächte und Wochenenden ihm (und seiner Familie), wenngleich nicht verschwiegen werden soll, dass er einen nicht geringen Teil seiner Freizeit mit einer bestimmten Tätigkeit verbringt: Lesen, lesen, lesen. Denn das Feld ist weit und die Materie fordert, dass man sich stetig mit ihr befasst. Doch zum Glück sind die meisten Pathologen große Bücherfreunde und schon alleine das Stöbern in reich und schön bebilderten Fachbüchern ist für sich genommen ein weiterer Reiz dieses attraktiven Faches. Dr. Daniela Dehoust, Dr. Lars Rüttinger, Anette Koloska, Dominic Krause, Assistenzärzte am Institut für Pathologie der St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe 25 Einführung eines Qualitätsmanagementsystems Am 20.04.2010 erhielt das Institut für Pathologie an den St. Vincentius Kliniken Karlsruhe die Zertifizierung nach DIN EN 9001:2008. Grundlage der Zertifizierung war das QM-System (Qualitätsmanagementsystem), welches seit Herbst 2008 Schritt für Schritt im Institut eingeführt wurde. Was ist Qualitätsmanagement? Laut Wikipedia: „Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Gesundheitsversorgung, Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.“ Entscheidung für ein Qualitätsmanagement Qualitätsmanagement ist heutzutage im Gesundheitswesen verpflichtend vorgeschrieben und stellt eine große Herausforderung dar. Es bietet aber auch die Chance, sich darüber klar zu werden, wo man steht, wohin man will und wie man dort hin will. Vor diesem Hintergrund konnten die organisatorischen Strukturen überdacht und eventuell angepasst werden. Dies war natürlich auch eine Möglichkeit, „liebgewonnene Gewohnheiten“ zu hinterfragen. Darüber hinaus musste man seine ganzen Arbeitsabläufe strukturiert überprüfen und dokumentieren. Letztendlich wurden alle Abläufe und Vorgehensweisen für jeden transparent und nachvollziehbar, was z.B. das Einlernen von neuen Kolleg(inn)en wesentlich erleichtert. Zum Anderen wird durch das QM die Rückverfolgbarkeit eines gesamten Prozesses, das heißt vom Probeneingang bis zum Befundausgang gewährleistet. Jeder Arbeitsschritt wird nun lückenlos dokumentiert und ist einem bestimmten Mitarbeiter zuzuordnen. Bei Rückfragen ist dadurch sofort der richtige Ansprechpartner zu ermitteln. Seine Vorgehensweise kann man auch bei eventuellen Regressansprüchen plausibel darlegen und zeigen, dass immer nach denselben Standards gearbeitet wird. Man hat vor Einführung eines QMSystems schon gut gearbeitet. Nun heißt es: Arbeite weiterhin gut, aber schreibe es auf, arbeite nach den Standards, wie du sie in deinen Dokumenten hinterlegt hast, und verbessere diese. Wesentliche Schritte für den Aufbau unseres QM-Systems Ist-Analyse Um zu wissen, wo wir standen, war eine Ist-Analyse unabdingbar. Dabei handelte es sich um eine objektive Überprüfung des aktuellen Zustands. Bei der Ist-Analyse war uns eine externe Beraterin behilflich. Zwei Tage verbrachte sie in unserem Institut und nahm alle Abläufe unter die Lupe. Äußerst vorteilhaft war es, dass die Beraterin Erfahrungen mit Instituten der Pathologie hatte und von daher alle Situationen und eventuelle kritischen Stellen gleich erkannte. Nach zwei Tagen wurde uns ein Maßnahmenkatalog vorgestellt, worin dargestellt wurde, was für die erfolgreiche Zertifizierung notwendig wäre und welche Arbeiten noch umgesetzt werden müssten. Der Zeitplan für die Erstellung der Dokumente und allen weiteren erforderlichen Maßnahmen erstreckte sich über 12 bis 18 Monate. QMB (Qualitätsmanagementbeauftragte) Mitarbeiterinnen des Instituts für Pathologie beim Anfertigen der Gewebeschnitte am Mikrotom. 26 PD Dr. Dimmler hatte schon im Vorfeld die QMB-Ausbildung absolviert und zusätzlich nahm ich an einer viertägigen Fortbildung zur Qualitätsbeauftragten für Pathologie teil. Diese Fortbildung wurde vom Bundesverband der Deutschen Pathologen speziell für Mitarbeiter(innen) der Pathologie organisiert. Der Fokus richtete sich dadurch auf die speziellen Bedürfnisse der Pathologie und somit konnte die Zeit effizient für spezielle Fragen genutzt werden. Neben TheoVincenz Aktuell 59/10 Leitbild des Instituts für Pathologie an den St. VincentiusKliniken gAG Karlsruhe Das Leitbild des Instituts für Pathologie ergänzt das bereits bestehende Leitbild der St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe gAG. Unser Handeln beruht auf folgenden fünf gleichwertigen Säulen: Unsere Aufgabe Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Patient. Wir gehen respektvoll mit dem Untersuchungsgut um und erstellen eine fachlich korrekte und problemorientierte Diagnose. Die Verantwortung für den Patienten zeigt sich auch in der kompetenten, vertrauensvollen und freundlichen Zusammenarbeit mit unseren einsendenden Kliniken und Arztpraxen. rie über QM im Allgemeinen wurde auch vermittelt, was z.B. die Unterschiede zwischen Verfahrens-, Arbeits-, und Prüfanweisungen sind; unser täglich Brot als QMB. Diese Fortbildung wurde mit einer Prüfung abgeschlossen. QM-Schulung An einem Samstag wurde eine gemeinsame Schulung zum Thema QM für alle Mitarbeiter(innen) des Instituts durch unsere externe Beraterin durchgeführt. An diesem Tag wurden auch alle Mitarbeiter(innen) als interne Auditoren ausgebildet, sodass wir auf einen großen Pool für die internen Audits zurückgreifen konnten und jeder denselben Wissensstand hatte. In einem Audit wird unabhängig und systematisch eine Tätigkeit überprüft und verglichen, ob die Realität mit den Dokumenten übereinstimmt. Schreibe auf, was du tust In den folgenden Monaten wurden viele Dokumente erstellt. Uns stand ein Musterhandbuch vom Bundesverband der Deutschen Pathologen zur Verfügung, sodass wir eine Anleitung zur Hand hatten und wussten, welche Abläufe erfasst werden mussten. Allerdings durften wir nicht der Versuchung erliegen, die eigenen Vorgehensweisen dem Musterhandbuch anzupassen, sondern man musste sie als Mustervorschläge sehen und für die eigenen Bedürfnisse umarbeiten. Vincenz Aktuell 59/10 • Sämtliche Abläufe innerhalb des Instituts, sowie die Verbindungen zu anderen Instituten bzw. Bereichen außerhalb des Institutes (z.B. Lieferanten) wurden beschrieben und jeweils die Fragestellungen Zweck, Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten, Verfahren/Vorgehensweise, Mitgeltende Unterlagen beantwortet. • Funktionsbeschreibungen und Organigramm wurden auf den aktuellen Stand gebracht. • Schulungs- und Einarbeitungspläne wurden z.T. neu erstellt. • Die Rezepturhandbücher wurden ergänzt und aktualisiert. • Für die Rückverfolgbarkeit wurden Mechanismen (z.B. durch Namenskürzel oder auch durch Farbzuordnungen) eingeführt, sodass jeder Arbeitsschritt einem Mitarbeiter zugeordnet werden kann. Aufgabenverteilung Alleine konnte man so eine Aufgabe nicht bewältigen. Jeder musste mit eingebunden werden, und der große Berg an Arbeit (z.B. Erstellung einer Arbeitsanweisung sowie deren Prüfung) auf viele Schultern verteilt werden. Dies reduzierte die Belastung des Einzelnen und erhöhte so die Akzeptanz innerhalb des Instituts. Enorm wichtig war die Unterstützung der Leitung, sei es die Klinikleitung und/oder die Institutsleitung. Unsere Qualität Wir sehen eine umfassende Ausbildung und stete Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeiter als Qualitätsgrundlage unserer Arbeit an. Wir sind aufmerksam und offen für neue Entwicklungen und nehmen aktiv an diesen teil. Jeder Mitarbeiter trägt selbstbewusst zur Qualität der Arbeit bei. Alle wirken an einem funktionellen und sicheren Arbeitsumfeld mit. Unser Arbeiten Für uns resultiert effizientes Arbeiten aus persönlicher Leistungsbereitschaft, bestmöglichen Rahmenbedingungen und klar definierten Aufgaben. Wir beachten die Fähigkeiten des Einzelnen. Wir arbeiten wirtschaftlich. Dies schont individuelle und ökologische Ressourcen. Unser Miteinander Wir arbeiten als Team vertrauensvoll zusammen. Jeder einzelne ist wichtig und wird unabhängig von seiner Aufgabe und Rolle in die Gemeinschaft integriert und wertgeschätzt. Wir arbeiten hilfsbereit, zuverlässig und tolerant miteinander. Jeder übernimmt Verantwortung für sich und den anderen. Unsere Kommunikation Wir reden respektvoll und ehrlich miteinander. Wir sind offen für sachliche und konstruktive Kritik. Unser Führungsstil ist kooperativ. Einmal getroffene Entscheidungen werden begründet. 27 Die Dokumentation wurde zwischendurch durch unsere externe Beraterin einer Prüfung unterzogen, die notwendigen Ergänzungen und Anpassungen wurden von uns eingearbeitet. Zusätzliche Aspekte Zu einem QM-System, insbesondere zur Zertifizierung, gehören noch viele weitere Faktoren. So zum Beispiel: • Arbeitssicherheit. Wir betrachteten unsere ganzen Abläufe unter diesem Aspekt und erstellten viele stoffbezogene Betriebsanweisungen für den sicheren Umgang mit unterschiedlichen Chemikalien, die an den entsprechenden Arbeitsplätzen ausgehängt wurden, sodass jeder sofort Zugriff darauf hat. • Es wurde eine Sicherheitsbeauftragte benannt, die in Zukunft in Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfachkraft der St. Vincentius Kliniken neue oder geänderte Anforderungen des Gesetzgebers einbringen wird. • Ersthelfer wurden benannt und (die nichtärztlichen) aus- bzw. weitergebildet. • Jedes Jahr werden neue QM-Ziele erarbeitet und ein Rückblick auf das vergangene Jahr erstellt. • Großen Stellenwert nimmt das Fehlermanagement ein, um Schwachstellen zu erkennen und zu beheben. • Ergänzend zu dem Leitbild der St. Vincentius-Kliniken entwickelten wir im Institut gemeinsam ein Leitbild (siehe nebenstehenden Kasten). An einem Samstag trafen wir uns mit einer externer Moderatorin und erarbeiteten konzentriert ein gemeinsames Leitbild. Auch das Bewusstsein, wofür man da ist und was man tut, wurde gestärkt. Die Beteiligung an der Veranstaltung war groß und aus allen Bereichen und Ebenen des Instituts waren Mitarbeiter(innen) vertreten. Zertifizierung Am 16.03.2010 fand eine eintägige Zertifizierungsbegehung durch ein anerkanntes Zertifizierungsunternehmen statt. Nach vorheriger Prüfung der eingereichten Unterlagen wurde 28 bei vielen Abläufen geprüft, ob Dokumentation und Realität übereinstimmen. Das Prüfergebnis war sehr positiv und eine Bestätigung für die Arbeit, die über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr zusätzlich zur normalen Routine getan wurde. Tue, was du aufgeschrieben hast Mit der Dokumentation war aber nur der erste Schritt getan. Jedes Jahr müssen und werden alle Abläufe, sprich wirklich jedes Dokument und davon haben wir mittlerweile mehr als 220, intern auditiert. Die internen Audits werden von den eigenen internen Auditoren durchgeführt. Zusätzlich gibt es einmal im Jahr ein externes Audit, eine Rezertifizierung ist nach drei Jahren notwendig. Verbessere Dich Ein wichtiger Aspekt eines QMSystems ist es, bestehende Abläufe permanent auf Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen. Die jährlich wiederkehrenden internen Audits sowie das ständige (positive) Hinterfragen aller Prozesse führen zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der Stärken betont und Schwächen bekämpft. QM ist also keine einmalige Aktion, sondern ein Prozess, der von der aktiven Mitgestaltung aller Beteiligten lebt. wirkt und gemeinsam haben wir ein großes Projekt gemeistert. Die zusätzlichen Dokumentationen, wie z. B. überall Namenskürzel, welche zu Anfang schwer fielen, sind mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Allerdings sind einige Arbeitsschritte jetzt zeitintensiver geworden, aber dafür auch nachvollziehbarer. Letztendlich sind unsere ganzen Abläufe transparenter geworden und für jeden einsichtbar. Stolz sein können wir alle, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Instituten fast alles ohne externe Unterstützung geschafft haben. Dies steigert die Identifikation mit dem eigenen QM-System aus meiner Sicht erheblich. Ein gemeinsames Leitbild zu erstellen, welches im QM Qualitätspolitik genannt wird, fand ich spannend und eine einmalige Chance an dem gemeinsamen Miteinander mitzuwirken. Darüber hinaus finde ich einen jährlichen Rückblick, in Bezug auf Fehlermanagement, erreichte Ziele, Arbeitssicherheit, Abschneiden der internen Audits usw. für meine eigene Arbeit sehr motivierend. Fazit Persönlich kann ich rückblickend sagen, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, kam das Projekt gut ins Rollen. Es gab zu Anfang natürlich auch Ängste einzelner Mitarbeiter(innen), aber diese konnten in Gesprächen ausgeräumt werden. Alle haben mitge- Beate Pramschüfer (MTLA) Qualitätsmanagementbeauftragte des Instituts für Pathologie Vincenz Aktuell 59/10 … www.woche-des-sehens.de St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe gAG Augenklinik Woche des Sehens 08.10.2010 – 15.10.2010 … Themenabende – Augen im Blickpunkt Freitag, 08.10.2010, 17.00 Uhr: Wenn die Augen schwächer werden ... Makuladegeneration - Das diabetische Auge Montag, 11.10.2010, 17.00 Uhr: Katarakt (Der graue Star): Gute Sicht durch „neue intelligente“ Linsen Dienstag, 12.10.2010, 17.00 Uhr: Wenn der Augeninnendruck steigt - der grüne Star (Glaukom) Mittwoch, 13.10.2010, 17.00 Uhr: Sehen ohne Brille – Laser und intraokulare Linsen in der refraktiven Chirurgie Donnerstag, 14.10.2010, 17.00 Uhr: Besser sehen und besser aussehen – Plastisch-ästhetische Operationen und alternative Therapieverfahren im Lidbereich Referenten: Mitarbeiter der Augenklinik Veranstaltungsort: St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe, Steinhäuserstr. 18 Seminarraum Untergeschoß Eintritt frei Partner der Veranstaltung: Vincenz Aktuell 59/10 Info-Stände und Beratung: Operationsteam der Augenklinik Selbsthilfegruppen, Mobilitätstrainer, optische Hilfsmittel Weitere Info: www.vincentius-kliniken.de Mit freundlicher Unterstützung: 29 'ĞƐƵŶĚŚĞŝƚƐƉŽůŝƟƐĐŚĞŝĞůĞ ƵŶĚ,ĂŶĚůƵŶŐƐďĞĚĂƌĨĂƵƐ^ŝĐŚƚ ĚĞƌĐŚƌŝƐƚůŝĐŚĞŶ<ƌĂŶŬĞŶŚćƵƐĞƌ KďĞƌƐƚĞƐŝĞůŵƵƐƐƐĞŝŶ͗ ĞŝŶĞďĞĚĂƌĨƐŐĞƌĞĐŚƚĞ͕njƵǁĞŶĚƵŶŐƐŐĞƉƌćŐƚĞ WĂƟĞŶƚĞŶǀĞƌƐŽƌŐƵŶŐ͊ ϭ 30 Vincenz Aktuell 59/10 Vincenz Aktuell 59/10 31 ƌƵĐŬ͗ ƐĐŚǁĂƌnjĂƵĨǁĞŝƐƐ͕&ƌĞŝďƵƌŐ ŝůĚŶĂĐŚǁĞŝƐĞ͗dŝƚĞůďŝůĚƵŶĚ^ĞŝƚĞϰǀŽŶĨŽƚŽůŝĂ ΞĞƌůŝŶ͕DĂŝϮϬϭϬ <ĂƚŚŽůŝƐĐŚĞƌ<ƌĂŶŬĞŶŚĂƵƐǀĞƌďĂŶĚĞƵƚƐĐŚůĂŶĚƐĞ͘s͘ 'ĞƐĐŚćŌƐĨƺŚƌĞƌdŚŽŵĂƐsŽƌƚŬĂŵƉ ,ĞƌĂƵƐŐĞďĞƌ͗ ĞƵƚƐĐŚĞƌǀĂŶŐĞůŝƐĐŚĞƌ<ƌĂŶŬĞŶŚĂƵƐǀĞƌďĂŶĚĞ͘s͘ sĞƌďĂŶĚƐĚŝƌĞŬƚŽƌWĂƐƚŽƌEŽƌďĞƌƚ'ƌŽƘ /ŵƉƌĞƐƐƵŵ (0 #!)!%**429%#! *2!/*!$)!* %*5!02%!/!* 0%! !/6%/20$"2!2! !* %2!* 5+((02* %# %* %! !/!0A 0!/3*# %$/!0 !%023*#0*#!+20 3* %$/!/ !/0+/#3*#0.3(%22> %! /!%2!* '+*2%*3%!/(%$ * !/ -2%)%!/3*#%$/!//+9!00!0+6%! !/%$!/3*#3* 2!%#!/3*#%$/!/3(%22> !/ !320$! 5*#!(%0$! /*'!*$305!/* CD 3* !/ 2$+(%0$! /*'!*$305!/* !320$(* 0 CD 0!29!* 0%$ "4/ !%*! ! /"0#!/!$2!< 5!/(00(%$! /*'!*$305!/0+/#3*# 3" $+$!) 3(%220*%5!3 "4/ ((! !*0$!* %* 3*0!/!/ !0!((0$"2 !%*> 30 %$2 !/ $/%02(%$!* /*'!*$302/#!/%02!03"#! !/!03* $!%20-+(%2%'< %! 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Dieses Jahr operierte ich in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, am Nordufer des Victoriasees in der von CBM (Christian Blind Mission – Christoffel Blindenmission) gebauten und im letzten Jahr neu eröffneten Klinik „CoRSU“ (Comprehensive Rehabilitation Services in Uganda). Beide Kliniken werden überwiegend durch CBM finanziert und behandeln in erster Linie Kinder mit unterschiedlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates. CBM hilft derzeit in mehr als 100 Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika sowie Osteuropa und fördert dort rund 1000 Hilfsprojekte. Vor 36 nicht oder schlecht behandelte Knochenbrüche, oder durch Anomalien der Wachstumsfugen entstanden sind. Ein weiterer Schwerpunkt ist die operative und konservative Behandlung der häufig auftretenden und nach der Geburt oft nicht behandelten und entsprechend schwerwiegend deformierten Klumpfüße. Ein unnötiges, jedoch leider ebenfalls oft gesehenes Krankheitsbild sind die sog. PIP`s (post injection paralysis), Lähmungen, verursacht durch malariabedingte gluteale Chinininjektionen, die den Ischiasnerv geschädigt haben. Die Behandlung besteht sowohl operativ in Muskel- und Sehnentransfer-Operationen, als auch in der orthetischen Versorgung mit Schienen und anderen Hilfsmitteln. In beiden Kliniken sind auch Abteilungen für Plastische Chirurgie etabliert, die vor allem gespaltene Lippen und Gaumen, sog. „Clefts“ und funktionsbehindernde Vernarbungen nach den häufig vorkommenden Verbrennungen behandeln. Die Behandlung der Kinder erfolgt meist kostenlos. Um die stete finanzielle Unterversorgung zu verbessern haben beide Kliniken begonnen, in zunächst sehr geringem Umfang erwachsene Patienten, die an Hüft- oder Kniegelenksarthrosen leiden und die finanziell in der Lage sind die Kosten selbst zu tragen, mit Im CCBRT ist zusätzlich eine große Augenklinik untergebracht. Der Großteil der orthopädischen Behandlungen besteht aus Korrekturen von z.T. ausgeprägten Achsdeformitäten der Beine, die durch Mangelernährung, Vit. D- und Kalziummangel, Stoffwechselerkrankungen, Sichelzellanämien mit konsekutiven Knochennekrosen, durch Knochenentzündungen (Osteomyelitiden), Während Vor OP Nach OP Nach der Behandlung Vincenz Aktuell 59/10 Vor Nach OP und Gipsbehandlung technischen Niveau in der hierfür größten Referenzklinik der Region nach aktuellen Standards praktiziert wird. Für die großzügige Unterstützung des Aufenthaltes unseres afrikanischen Gastes und für die partielle Freistellung für meinen Uganda-Einsatz sei Herrn Verwaltungsdirektor Möhlmann und dem Direktor der Orthopädischen Klinik, Herrn Prof. Dr. Schuler, an dieser Stelle herzlich gedankt. „Denis-Browne-Schiene“ kostengünstiger afrikanischer Eigenbau Klinik gewöhnt bin. Mit diesen Dingen vor Ort entsprechend sensibel umzugehen, gehört mit zu den wichtigsten Voraussetzungen, um in einem afrikanischen OP mit afrikanischen Mitarbeitern erfolgreich arbeiten zu können. Die oft schwierige Arbeit wird durch die Reaktionen der freundlichen und äußerst dankbaren Patienten jedoch reich entlohnt und fällt damit leicht. Die weitere Unterstützung Dr. Mwakalukwas im Rahmen zukünftiger zwei- bis dreiwöchiger OP-Einsätze im CCBRT ist geplant. Die Arbeit in afrikanischen OP`s unterscheidet sich z.T erheblich von der in unserem Haus. künstlichen Gelenken zu versorgen. Allerdings verfügen beide Kliniken insoweit nur über wenig oder keine Erfahrung und sind daher auf die Unterstützung durch in der Endoprothetik erfahrene Operateure angewiesen. Während des diesjährigen Einsatzes in Kampala versorgte ich z.B. den ehemaligen Botschafter Ugandas in Bonn mit einer Kniegelenks-TotalEndoprothese, für die der Patient vor der Operation ca. 5.000$ bei CoRSU zahlen musste. Im Mai diesen Jahres hospitierte Dr. Luijisio Mwakalukwa, der leitende Arzt der Orthopädischen Klinik des CCBRT, mit dem ich im vergangenen Jahr in Dar zusammengearbeitet hatte, vier Wochen in unserer Klinik, um einen Eindruck zu gewinnen, wie moderner Gelenkersatz auf höchstem Vincenz Aktuell 59/10 Die z.T. schon lange genutzten und nicht in jeder Variation zur Verfügung stehenden Instrumente erfordern gelegentlich deutlich mehr Geduld und Improvisation als in Deutschland vorstellbar. Auch die Aufmerksamkeit gegenüber der bei uns üblichen und in der Endoprothetik besonders wichtigen Sterilität ist in afrikanischen OP`s häufig nicht in dem Maße vorhanden, wie ich es aus unserer Bei meinen beiden OP-Einsätzen habe ich gut organisierte Krankenhäuser mit sehr engagierten Teams, die mich ausgesprochen herzlich aufgenommen haben, kennen gelernt. Durch die Tätigkeit in Afrika habe ich in vielerlei Hinsicht dazu gelernt und profitiere sowohl bei meiner Arbeit, als auch außerhalb der Klinik nachhaltig von dieser Zeit, u.a. indem ich Einiges aus einem anderen Blickwinkel betrachte und Manches nun anders einordne und werte als vor meiner Zeit in afrikanischen Krankenhäusern mit afrikanischen Patienten und Kollegen. Dr. Erich Feltes Oberarzt Orthopädische Klinik Bilder: Copyright CBM 37 Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde am Freitag, dem 20. August 2010 dem Aufsichtsratsvorsitzenden der St. Vincentius-Kliniken, Herrn Paul W. Mondorf, durch Herrn Regierungspräsidenten Dr. Rudolf Kühner das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Auf Vorschlag von Herrn Ministerpräsident a. D. Günther H. Oettinger hat der ehemalige Bundespräsident Herr Prof. Dr. Horst Köhler Herrn Paul W. Mondorf das Bundesverdienstkreuz verliehen. Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wurden die herausragenden ehrenamtlichen Leistungen von Herrn Paul W. Mondorf für die St. Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe aber auch für den Kolpingverein Karlsruhe gewürdigt. Herr Mondorf ist seit Juli 2000 Mitglied des Aufsichtsrates der St. Vincentius-Kliniken, wurde im Jahre 2001 deren stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und ist seit dem Jahre 2005 Aufsichtsratsvorsitzender. 38 Vincenz Aktuell 59/10 Vincenz Aktuell 59/10 39 40 Vincenz Aktuell 59/10 Vincenz Aktuell 59/10 41 Rückbildung und Säuglingspflege sowie die Informationen zum Thema Stillen, Homöopathie, Akupunktur und Aromatherapie. Ein besonderes „Highlight“ waren auch in diesem Jahr wieder die Übungen und Vorführungen am OP-Phantom. Zahlreiche Stände informierten über die Tätigkeit der verschiedenen Berufsgruppen, das Ausbildungsangebot der Schule für Pflegeberufe und der Hebammenschule Karlsruhe und die Aufgaben und Tätigkeitsfelder der Christlichen Krankenhaushilfe (CKH). Für die Kinder war auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten: So konnte ein „Wickeldiplom“ erworben werden, es gab eine Vorlese- und Bastelecke – das Kinderschminken nicht zu vergessen. Für das leibliche Wohl wurde durch unsere Küche bestens gesorgt. An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik und selbstverständlich auch den beteiligten Abteilungen Haustechnik, Küche, Fotodokumentation und Fa. ERS-Reinigungsservice. Michael Halbgewachs Pflegedirektor, Betriebsleiter Alle Jahre wieder ... ... so könnte man den Tag der offenen Tür in der St. Marien-Klinik umschreiben. Am 12. Juni haben wir wieder unsere Türen geöffnet und mehr als 500 Besucher sind unserer Einladung gefolgt und haben sich über das umfangreiche Leistungsspektrum der St. Marien-Klinik informiert. Vorträge zu den Themenbereichen Pränataldiagnostik, praktische Tipps aus der traditionellen chinesischen Medizin, Brustkrebs, Hormontherapie und Harninkontinenz waren dabei ebenso gefragt wie die Besichtigung der Gebärräume, Operationssäle, Ambulanzen und Stationen. Regen Zuspruch fanden auch die praktischen Vorführungen wie 4DUltraschall, Geburtsvorbereitung, 42 Vincenz Aktuell 59/10 Vincenz Aktuell 59/10 43 44 Vincenz Aktuell 59/10 VINCENZ – Generationszuwachs am Tag der offenen Tür während sie „nichtsahnend“ an den angebotenen Veranstaltungen und Besichtigungen der Marienklinik am Tag der offenen Tür“ teilnahm. Am 12. Juni während der Veranstaltung zum „Tag der offenen Tür“ der Frauenklinik der St. Vincentius-Kliniken, bekam die „Vincenzfamilie“ in der Marienklinik weiblichen Zuwachs. Bereits seit Generationen kommen die Kinder der Familie Fröhlich/ Schönberger im Vincenz zur Welt. Nicht nur Sr. Monika selbst, sondern ihr Sohn (der jetzige Papa), die Eltern, ihre Geschwister, Neffe und Nichte kamen im Vincenz auf die Welt. Sr. Monika Schönberger, seit fast 40 Jahren Krankenschwester in der Chirurgie, bekam ihr erstes Enkelkind – Vincenz Aktuell 59/10 Die erste Enkeltochter Larissa Schönberger erblickte am 12.06. um 12.04 Uhr das Licht des Vincenz und der Welt. Mit den Traummaßen von 52 cm und 3140 g erfüllte sie die Idealvorstellung ihrer Eltern und Großeltern. Wir wünschen der jungen Familie Schönberger und den glücklichen Großeltern für die gemeinsame Zukunft mit der kleinen Larissa viel Freude und viel Glück sowie alles Gute. Gabriela Merker Pflegedirektorin, Klinikum Steinhäuserstr. 45 Lach dich gesund Amerikanische Gesetze „Die spinnen, die Römer!“, ist ein Standardsatz von Asterix und Obelix. Doch auch heute noch gibt es Regelungen und Gesetze, die sehr ungewöhnlich sind. Diese Sammlung amerikanischer Gesetze macht dies deutlich: USA Am 16. Juli 1969 wurde das „Gesetz über den Kontakt mit Außerirdischen“ erlassen: Es verbietet allen US-Bürgern den Kontakt mit Außerirdischen oder deren Fortbewegungsmitteln. Verstöße gegen das Gesetz können mit einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 $ oder bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden. Alabama Es ist Autofahrern verboten, während der Fahrt eine Augenbinde zu tragen. Männern ist es gesetzlich verboten, in Anwesenheit von Frauen auf den Boden zu spucken. Alaska Es ist illegal, von einem Flugzeug aus auf einen Elch herabzuschauen. Arkansas Es ist illegal, den Namen des Staates Arkansas falsch auszusprechen. Es ist dem Arkansas River gesetzlich verboten, höher als bis zur Brücke der Hauptstraße in Little Rock zu steigen. In Little Rock kann flirten auf offener Straße zu einer 30-tägigen Haftstrafe führen. Arizona In Tucson ist es Frauen verboten, Unterhosen zu tragen. Die Jagd auf Kamele ist im ganzen Staat verboten. Piloten dürfen während des Fluges nicht gurgeln. In Glendale darf man mit einem Auto nicht rückwärts fahren. In Nogales ist es verboten, in der Öffentlichkeit Hosenträger zu tragen. Colorado In Denver darf ein Hundefänger nur dann seinem Handwerk nachgehen, wenn er die Hunde durch Plakatanschläge in öffentlichen Parks ausdrücklich auf die drohende Gefahr hingewiesen hat. 46 Florida Frauen, die beim Friseur unter der Trockenhaube einschlafen, erhalten einen Strafzettel. Unverheiratete Frauen dürfen sonntags nicht mit dem Fallschirm abspringen. Georgia In Georgia ist es nicht erlaubt, einem Gottesdienst ohne ein geladenes Gewehr beizuwohnen. Während eines Picknicks dürfen keine Feuerwaffen benutzt werden. Idaho Es ist ausdrücklich verboten, Forellen zu fischen, während man auf einer Giraffe sitzt. Illinois In Urbana ist es Monstern verboten, das Stadtgebiet zu betreten. In Chicago darf man Alkohol nicht im Stehen trinken. Eine Frau mit mehr als 90 Kilogramm Körpergewicht darf nicht in Shorts reiten. Indiana In Spades ist es verboten, Konservendosen aufzuschießen, wenn man den Büchsenöffner vergessen hat. Iowa Es ist verboten, für ein Konzert eines einarmigen Pianisten Eintritt zu verlangen. In Fort Madison muss die Feuerwehr gesetzlich erst 15 Minuten die Brandbekämpfung üben, bis sie zu einem Einsatz ausrücken darf. Kalifornien Tiere dürfen sich in Kalifornien nur dann paaren, wenn sie mehr als 1.500 Fuß von der nächsten Kneipe, Schule oder Kirche entfernt sind. Mit einer Geldstrafe von bis zu 50 Dollar wird bestraft, wer innerhalb der Stadtgrenzen von Chico einen Nuklearsprengkörper (Atombombe) zur Detonation bringt. Auf den Friedhöfen darf kein Gemüse angepflanzt werden. Es ist gesetzlich verboten, eine Schnecke, ein Faultier oder einen Elefanten als Haustier zu halten. Autobesitzern in San Francisco ist es strengstens verboten, ihr Fahrzeug mit gebrauchter Unterwäsche zu polieren. Wer eine Mausefalle aufstellen will, benötigt eine Jagdlizenz. Kentucky Nur Frauen, die mit einem Knüppel bewaffnet sind oder von zwei Polizeibeamten begleitet werden, dürfen sich im Badeanzug einem Highway nähern. Bruder Klaus Schäfer, Klinikseelsorger Glosse aus dem Krankenhaus „So, jetzt nehmen wir unsere Tablette – und dann werden wir schön schlafen!“ „Warum nehmen wir denn die Tablette?“ „Das sagte ich doch eben – damit wir schön schlafen!“ „Ja, ist das denn erlaubt?“ „Was soll denn daran nicht erlaubt sein?“ „Ja, dass Sie jetzt ins Bett gehen!“ „Ich gehe doch jetzt nicht ins Bett. Ich habe Nachtdienst!“ „Um Gottes willen, dann können Sie doch keine Tablette nehmen!“ „Wie kommen Sie denn darauf, dass ich eine Tablette nehmen will?“ „Nein, nicht eine ganze, aber Sie wollen doch die Hälfte von meiner und dann wollten wir schön schlafen!“ „Sagen Sie, ist Ihnen nicht gut? Haben Sie Fieber?“ „Mir ist gut! Aber Sie sind doch hier reingekommen und haben gesagt, dass wir jetzt unsere Tablette nehmen wollen. Ich hätte Ihnen ja auch die Hälfte der Tablette abgegeben. Aber Sie haben ja Nachtdienst!“ „Das haben Sie vollkommen falsch verstanden!“ „Haben Sie denn keinen Nachtdienst?“ „Natürlich habe ich Nachtdienst. Deshalb bringe ich ja die Tabletten!“ „Kriegen Sie das nicht ein bisschen durcheinander?“ „Ich kriege überhaupt nichts durcheinander! Wir nehmen jetzt die Tabletten, und dann machen wir das Licht aus!“ „Nein, bitte nicht, Schwester, erstens haben Sie Nachtdienst, und zweitens kann jemand reinkommen?“ „Ich glaube, wir müssen doch mal Fieber messen!“ „Ja, Sie zuerst!“ „Wieso ich?“ „Ja, also, zuerst messen Sie Fieber und dann ich!“ „Warum denn ich?“ „Weil ich weiß, dass ich keins habe!“ „Dann wollen wir mal den Puls fühlen!“ „Gegenseitig?“ „Wenn Sie nicht vernünftig werden, müssen wir den Professor rufen!“ „Ich rufe nicht mit!“ „Nehmen Sie jetzt eine Tablette oder nicht?“ „Wollen Sie denn nichts mehr abhaben?“ „Ich will, dass Sie jetzt die Tablette nehmen, dass Sie nichts mehr fragen, dass Sie sich schön ausstrecken, sich gut zudecken und dann lange und tief schlafen. So, und nun wünsche ich Ihnen eine recht gute Nacht!“ „Danke Schwester, dass ist wirklich sehr lieb von Ihnen!“ „Ist doch selbstverständlich – wo wir morgen operiert werden!“ Thomas Klie Lehrbuch Altenpflege: Das Recht der Pflege alter Menschen, 6. überarb. Aufll., Hannover 1997 Vincenz Aktuell 59/10 Fortbildungen Die Klinik für Anaesthesie und Operative Intensivmedizin – Direktor: Prof. Dr. J. Biscoping bietet jeweils montags, 16.20 Uhr, Seminarraum Steinhäuserstr. 18, folgende Fortbildungsveranstaltungen an: 04.10.10 Referent: 18.10.10 Referent: 08.11.10 Referent: 22.11.10 Referent: 06.12.10 Referent: 20.12.10 Referent: Postoperatives Delir und kognitives Defizit P. Hohnhold-Blum Priv.-Doz. Dr. J. Claßen, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, gibt folgende Fortbildungsveranstaltungen bekannt: Jeden Donnerstag von 7.30 Uhr – 8.15 Uhr im Demonstrationsraum Strahlenklinik, Steinhäuserstr. 18 Lungenschonende Beatmung A. Teufel Themen: Hat die rückenmarknahe Regionalanaesthesie die Geburtshilfe sicherer gemacht? Prof. Dr. Bremerich Die Veranstaltungen sind jeweils mit einem CMEPunkt zertifiziert. Therapie der akut dekompensierten Herzinsuffizienz Dr. Th. Pelchen Aus dem Gebiet der Radioonkologie und Onkologie Auskunft über das jeweils aktuelle Thema erteilt das Sekretariat Dr. J. Claßen unter Tel.-Nr. 0721/8108-5151 Inhalt und Grenzen der Aufklärung Dr. F. Wagner Auskunft über das Sekretariat Prof. Dr. J. Biscoping, Tel. 0721/8108-2119 Myokarditis und dilatative Kardiomyopathie Referent: Prof. Dr. Heinz-Peter Schultheiss, Berlin Zertifizierung: 1 Punkt 08.12.2010, 18.00 Uhr, Seminarraum St. Vincentius-Kliniken, Steinhäuserstr. 18 Die unterschätzte Herzkrankheit: Amyloidose, Thesaurismose Diagnostik und Therapie Zertifizierung: 1 Punkt Prof. Dr. G. Faller, Direktor des Pathologischen Institutes, gibt folgende Fortbildungsveranstaltung bekannt: Dienstag, 07.12.2010, 16.30 Uhr im Seminarraum der Pneumologie, Südendstraße 32 Klinisch Pathologische Konferenz Auskunft erteilt das Sekretariat Prof. Dr. Faller, Tel.: 0721 / 8108-3022 Vincenz Aktuell 59/10 06.10.2010, 18.00 Uhr, Seminarraum St. Vincentius-Kliniken, Südendstr. 32 Referent: Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer, Ulm Der LokalanaesthesieZwischenfall Prof. Dr. J. Biscoping Zu diesen Veranstaltungen sind auch alle Schwestern und Pfleger der Klinik herzlich eingeladen. Prof. Dr. B.-D. Gonska, Chefarzt der Abt. 3 der Medizinischen Klinik, Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin, gibt folgende Fortbildungen bekannt: Auskunft erteilt das Sekretariat Prof. Dr. Gonska, 0721 / 8108-3172 Prof. Dr. E. Kiffner, Direktor der Chirurgischen Klinik Abt. 1, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, gibt folgende Fortbildungen im Seminarraum der Chirurgie von 8.00 Uhr bis 8.20 Uhr bekannt: 47 Oktober 2010 Barret - Karzinom Referentin: Dr. Bauer Gastrointestinale Blutung – Diagnostik und Therapie Referentin: Dr. Nagel November 2010 OP – Therapie der Nahtinsuffizienz Referent: OA Dr. Götschin Auskünfte erteilt das Sekretariat Prof. Dr. Kiffner, Tel 0721/8108-3642 Den Studierenden der Medizin (PJ-Studenten) werden Seminarunterrichtstermine angeboten jeweils dienstags von 16.15 – 17.45 Uhr und finden im Seminarraum 3 (Pneumologie), Südendstr. 32 statt bzw. die Termine der Anästhesie, Augen, HNO, Orthopädie im Seminarraum Steinhäuserstraße 18 und der Pathologie im Seminarraum 3. OG, Südendstr. 37 (sofern nichts anderes vermerkt). 05. Okt. 10 Gynäk./Geburt CA Dr. Tomé 12. Okt. 10 Unfall-/Handchirurgie OA Dr. Kalt 19. Okt. 10 Kardiologie OA Dr. Grosse 26. Okt. 10 Augen Prof. Dr. Lieb/ OA Dr. Alivertis 02. Nov. 10 Pathologie Prof. Dr. Faller 09. Nov. 10 HNO Prof. Dr. Mertens 16. Nov. 10 Anaesthesie OA Dr. Pelchen 23. Nov. 10 Strahlentherapie OA Dr. Gauss 30. Nov. 10 Orthopädie OA Dr. Malzer 07. Dez. 10 Gynäk./Geburt CA Dr. Tomé 14. Dez. 10 Gastro/Endokr. OA Dr. Matheiowetz Prof. Dr. E. Siegel, Chefarzt der Abt. 1 der Medizinischen Klinik, Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechsel, gibt folgende hausinterne Fortbildung bekannt: Mittwoch, 24.11.2010 15.00 - 19.30 Uhr Karlsruher SchilddrüsenKurs an den St.-Vincentius-Kliniken gAG, Südenstr. 32, 76137 Karlsruhe Praxisorientiertes Kompaktseminar für niedergelassene Kollegen, Krankenhausärzte und Studenten im Praktischen Jahr. Es umfasst alle wesentlichen Aspekte der Therapie von Schildrüsen-Erkrankungen. Begrenzte Teilnehmerzahl Kursgebühren: € 30,--, PJ-Studenten frei Referenten: Prof. Dr. E. Siegel, OA Dr. P. Matheiowetz, OA Dr. F. Flohr, Dr. Spital, Hormonzentrum Karlsruhe Auskunft und Programm im Detail über Sekretariat Prof. Dr. med. E. Siegel, Tel. 0721/8108-3643, Fax: 0721/8108-3609 48 Goldene Ehrennadel des BV für Hubertus Kempfer Am Freitag, dem 9. Juli 2010 fand in den St. Vincentius-Kliniken in Karlsruhe ein Stimmseminar des Bezirksvereines der Kehlkopfoperierten Karlsruhe e.V. statt. Dieses Treffen nahm man zum Anlass, dem früheren Vorsitzenden des Bezirksvereines, Herr Hubertus Kempfer, im Rahmen einer Feierstunde die Goldene Ehrennadel des Bundesverbandes für besondere Verdienste zu verleihen. Die Initiative für diese Verleihung ging vom jetzigen Vorsitzenden des Bezirksvereines, Herrn Bohn, aus. Vizepräsident Klaus-Peter Binkert hielt die Laudatio. Er würdigte die langjährige Arbeit, den unermüdlichen Einsatz und das ehrenamtliche Engagement von Hubertus Kempfer. Seine Bemühungen reichten über den Verein und die Landesgrenze hinaus bis nach Split in Kroatien, wohin er Hilfsmittellieferungen organisierte. K.-P. Binkert überreichte Hubertus Kempfer die Ehrennadel mit Urkunde und dankte auch Frau Kempfer mit einem Blumengebinde für Ihre Unterstützung. Klaus-Peter Binkert, Vizepräsident Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Sitz Bonn Vincenz Aktuell 59/10 so gewachsen, dass es kaum einen Tag ohne Überstunden gab und der Ruf nach Abgrenzung verlangte Gehör. Außerdem wurde klar, dass für nachfolgende Brückenschwesterngenerationen ein Leitbild vorliegen musste. So hat das Team in einem Zyklus von Supervisionssitzungen die Arbeit gründlich reflektiert und eine Konzeption erstellt. Wie gut, denn schon bald wurde der Ruf nach Verbreitung der „Palliativversorgung“ über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus laut. 15 Jahre Brückenschwestern des OSP Als vor 15 Jahren die Arbeit mit drei Brückenschwestern begonnen hat, war es Pionier- und Aufbauarbeit. Vorstellungstermine auf Stationen im Krankenhaus, bei niedergelassenen Ärzten, bei Sozialstationen und Pflegediensten waren an der Tagesordnung. Die übergeordnete Vorgabe war es, zu ermöglichen, dass Tumorpatienten schnell entlassen werden und ihre letzte Lebenszeit beschwerdereduziert daheim erleben konnten. Zu oft hatte man in der Vergangenheit erlebt, dass Schwerkranke im Rettungswagen oder in der Notaufnahme verstorben sind – eine zutiefst unwürdige Situation, die es nach Möglichkeit zu vermeiden galt. Für alle Beteiligten war es erstrebenswert, eine Wiedereinweisung ins Krankenhaus zu verhindern. Mit dieser Vorgabe und einigen Ärzten im Hintergrund, die eine klare Vorstellung dazu hatten und jederzeit beratend zur Verfügung standen, fing das Team an, reiche und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Immer mehr wuchs die Erkenntnis: Es gibt nichts, was es nicht gibt! Und immer mehr kristallisierte sich heraus, worauf im Vorfeld zu achten war, um eine gelingende Begleitung der Gesamtsituation zu erzielen. SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung) heißt das „Zauberwort“ heute und seit drei Jahren gibt es eine Gesetzesvorlage dazu, die man landesweit umzusetzen sucht. Wunderbar einerseits, weil lindernde Maßnahmen im ambulanten Bereich immer komplexer werden – schwierig andererseits, weil Umbruchsituationen für gewachsene Strukturen gefährlich sein können. Die Arbeit in einen Abrechnungsmodus zu zwingen scheint nicht nur schwierig, sondern schlichtweg unmöglich zu sein. Darüber hinaus sollen die Tätigkeiten, die bisher in der Bezugsbetreuung von einer Person, zu der man Vertrauen aufbauen konnte, übernommen wurden, an mehrere Fachpersonen delegiert werden. Das kann sicherlich nur um den Preis der Ganzheitlichkeit und Individualität geschehen. Bis heute ist die Fluktuation im Team der Brückenschwestern Karlsruhe so gering, dass man auf die Erfahrungen des Beginns zurückgreifen kann. In 15 Jahren haben sich die Kompetenz und die Sprachfähigkeit allerdings erweitert, so dass das Team darum kämpfen wird, die gewachsenen Strukturen zu erhalten und die Qualität der Beratung, Begleitung und Betreuung von Menschen, die ihre letzte Lebensphase in ihrem Zuhause verleben möchten, immer weiter zu optimieren. Nach wie vor ist es unser Ziel, in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Hausarzt, Patienten in ihrer letzten Lebensphase zusammen mit den Angehörigen zu Hause zu betreuen. Wir sind verfügbar, wenn Beschwerden sich verstärken oder neue auftreten, wenn nach neuen Erleichterungen gesucht werden muss, um nach Möglichkeit eine Wiedereinweisung in die Klinik zu vermeiden und wir stehen den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite, wenn die Sterbephase beginnt. So sind wir in doppeltem Sinn gespannt, was die Zukunft bringen wird. Sr. Renate App Brückenschwester Schließlich ist die Zeit der Projektphase ausgeklungen und die Arbeit hatte sich etabliert. Sehr viele niedergelassene Ärzte schätzen heute die Arbeit der Brückenschwestern so, dass ca. die Hälfte aller Patientenanmeldungen aus dem ambulanten Bereich kommt. Nun galt es also festzuhalten, was die Aufgaben der Brückenschwestern sind und sein können, denn für alles, wofür es niemanden sonst gab, waren sie zuständig geworden! Das Arbeitspensum war Vincenz Aktuell 59/10 49 St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe Akademisches Lehrkrankenhaus staatlich anerkannte Krankenpflegeschule Krankenschwester Krankenpfleger Hornhautspende Derzeit werden in Deutschland jährlich über 5000 Hornhauttransplantationen durchgeführt. In vielen Fällen ist es die einzige Möglichkeit nach schweren Verletzungen, Entzündungen oder angeborenen Eintrübungen der Hornhaut ein gebrauchsfähiges Sehvermögen herzustellen. Die erste erfolgreiche Hornhauttransplantation bei Menschen liegt bereits über 100 Jahre zurück. Seit dem hat sich das Verfahren beträchtlich weiter entwickelt, so dass die moderne mikrochirurgische Operationstechnik und die postoperative medikamentöse Behandlung heutzutage für eine hohe Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen von 85-95% sorgen. Daher stellt die Hornhauttransplantation die häufigste durchgeführte Gewebetransplantation mit der besten Erfolgsrate dar. Die günstigen biologischen Eigenschaften der Hornhaut erlauben eine erfolgreiche Gewebetransplantation ohne die Erfordernis einer systemischen Immunsuppression, die bei einer Organspende ansonsten unentbehrlich ist. Die Augenklinik der St. Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe stellt ein kompetentes Zentrum für Hornhauttransplantationen dar, das mit modernsten Operationstechniken arbeitet. Ein Team von erfahrenen Augenärzten kümmert sich sorgfältig um die Transplantatauswahl, führt die mikrochirurgischen Eingriffe durch und betreut anschließend die Patienten intensiv sowohl stationär als auch später ambulant. Eine enge Zusammenarbeit mit der Hornhautbank München gemeinnützige GmbH sichert stets die Qualitätsstandards auf höchstem internationalem Niveau. Die Hornhautspende ist ein Geschenk für andere Mitmenschen: dem Empfänger kann das Augenlicht geschenkt werden - den Hinterbliebenen kann es helfen, die Trauer um den Verlust eines Liebsten besser zu verarbeiten. Dr. Felix Gora Oberarzt Augenklinik Stark getrübte Hornhaut, die Regenbogenhaut und die Pupille können nicht mehr erkannt werden. Befund nach einer Hornhauttransplantation mit einer zentral klaren Hornhaut und einem fortlaufenden Faden, der nach einem Jahr entfernt wird. Ausbildungsadresse: Krankenpflegeschule der St. Vincentius-Kliniken gAG Südendstraße 32 76137 Karlsruhe Telefon (0721) 8108-3544/3549 50 Vincenz Aktuell 59/10 Personalnachrichten Fritz, Christiane Dr. Assistenzärztin, Innere Med. Abt. 1 Frucht, Elena Arzthelferin, Chirurgie OP Göttmann, Elena Krankenschwester, Gyn M5/M6 Graz, Elena Krankenschwester, Gyn M7/M8 Neue Mitarbeiter/ innen: Mit einem herzlichen Willkommen begrüßten wir folgende Mitarbeiter in der Zeit vom 1. Februar 2010 bis 30. Juni 2010 Alessi, Anke Sachbearbeiterin, Patientenabrechnung Assmann, Silke MTLA, Pathologie Baumann, Jutta Krankenschwester, Ambulanz Gyn Beck, Monika Krankenschwester, Linksherzkatheter Süd Behrens, Sylke Dätassistentin, Küche Süd Brands, Elke MTLA, Pathologie Brandt, Florian Dr. Assistenzarzt, Chirurgie Abt. 1 Christ, Iris Krankenschwester, Augen 4B Deichelbohrer, Stephan Assistenzarzt, Augen Dickemann, Daniela Assistenzärztin, Kardiologie Dörfler, Christine Kinderkrankenschwester, Gyn M1/M2 Fischer, Anna Dr. Assistenzärztin, Gyn Vincenz Aktuell 59/10 Gressel, Sabrina Arzthelferin, HNO OP Hepting, Olga MTLA, Labor Herzog, Kerstin Krankenschwester, ITS Innere Hirsch, Andrea Mitarbeiterin, Küche Stein Hoffmann, Beatrix Diätassistentin, Küche Süd Jan, Stephanie Pflegedienstleitung, Süd Kaygusuz, Selda Krankenschwester, Linksherzkatheter Süd Khan, Tahir Krankenpfleger, Chirurgie G2 Koch, Carina Krankenschwester, Hauptbau Allgemein Kraft, Marina Krankenschwester, Onkologie Hauptbau Kraus, Niklas Assistenzarzt, Orthopädie Krause, Dominic Assistenzarzt, Pathologie Krüger-Huber, Katja Arzthelferin, Ambulanz Onkologie Krumbein, Anna Hebamme, Kreißsaal Gyn Lishchyshyn, Pavlo Med.Techn.Gehilfe, Strahlentherapie Mannhardt, Sönke Dr. Assistenzarzt, Augen Metz, Angelika MTRA, Röntgendiagn. Süd Müller, Claudia Krankenschwester, Augen 4B Obreiter, Tanja Arzthelferin, Ambulanz Gyn Ptock, Tanja Krankenschwester, Chirurgie C0 Richter, Magdalene Mitarbeiterin, Küche Süd Riml, Mirjam Krankenschwester, HNO 1C/D Rombach, Sandra Krankenschwester, Orth 2B Schäfner, Erwin Sektionsgehilfe, Pathologie Schiller, Kristin Fachkrankenschwester, Anaesthesie Schneider, Verena Krankenschwester, Innere BD1 Schröpfer, Sarah Luise Krankenschwester, ITS Innere Six, Gisela Sachbearbeiterin, Patientenabrechnung Spann-Blazevic, Annette Arzthelferin, Ambulanz Gyn Thielke, Sarah Assistenzärztin, Kardiologie Tormova, Monika Dr. Assistenzärztin, Anaesthesie Tyurina, Julia Krankenschwester, Innere BD1 Vasakou, Andriani Assistenzärztin, Orthopädie Weber, Romina Krankenschwester, HNO OP Wirz, Marina Krankenschwester, Augen 4A 51 Claus, Ingrid MTLA, Labor Süd Wir gratulieren in der Zeit vom 1. Mai bis 30. September 2010: 01.07.2010 Szameitpreusz, Helga Hauswirtschaftsmitarbeiterin, Bettenzentrale 01.07.2010 Marien-Klinik Witte, Ingrid Sachbearbeiterin, Patientenabrechnung (ATZ) 01.08.2010 Müller, Thomas Dr. Oberarzt, Anaesthesie 15.09.2010 Veres, Klara Krankenschwester, Augen 4 B/C/D 01.07.2010 Sätje, Rosa Ambulanzleitung, Chirurgie 15.07.2010 01.05.2010 20jähriges Jubiläum Vrzic, Zeljka OP-Leitung, Augen 01.05.2010 Reinboth, Margret-Katharina MTLA, Zentrallabor 01.05.2010 Jacob, Margareta Dr. Oberärztin, Nuklearmedizin 01.06.2010 Anschitz, Maria Mitarbeiterin, Küche Stein 02.06.2010 Koch, Anna Mitarbeiterin, Küche Süd 15.06.2010 Weiß, Blazenka Krankenschwester, Orth 3B 15.06.2010 Cakallik, Sakina Stationshilfe, Gyn OP 01.07.2010 Schüssler, Barbara Krankenschwester, Gyn OP Giarratana, Ugo Mitarbeiter, Hol- und Bringdienst 01.05.2010 14.05.2010 01.09.2010 Sachs, Monika Krankenschwester, Chirurgie F0 Boess, Elvira Kinderkrankenschwester, Gyn M1/M2 24.05.2010 01.09.2010 Spuling, Anna Krankenschwester, Orth 3A 01.09.2010 Zibat, Jutta MTRA, Strahlentherapie 01.09.2010 30jähriges Jubiläum Prinz, Gudrun Arzthelferin, Ambulanz Augen Mete, Selamet Näherin, Wäschelager Stein Weckesser, Brigitte Krankenschwester, Chirurgie C0 Giesin, Bernadette Mitarbeiterin, Küche Stein 15.07.2010 30.07.2010 30.07.2010 01.09.2010 Eberhard, Ella Krankenschwester, Orth 2B 28.05.2010 01.07.2010 Danner, Ilona Schreibkraft, Chirurgie 01.07.2010 Kollatz, Heike Krankenschwester, Chirurgie D2 01.07.2010 Krzyzanowski, Sylvia Krankenschwester, Gyn M5/M6 01.07.2010 Maksimovic, Pasa Krankenschwester, Innere E0 01.07.2010 Preuß, Monika Krankenschwester, Nuklearmed. A1a 01.07.2010 Küpferle, Andrea Ambulanzleitung, HNO 15.07.2010 Rottmann, Claudia Krankenschwester, Chirurgie G1 01.07.2010 Kori, Edith Mitarbeiterin, Küche Süd Stanjek, Dervisa Krankenschwester, HNO 1B 01.07.2010 Zenker, Angelika Brückenschwester 01.07.2010 Feil, Ulrike Schreibkraft, Innere A2 01.07.2010 Mohr, Achim Koch, Küche Stein 01.07.2010 Pramschüfer, Beate MTLA, Pathologie 01.07.2010 Weber, Friedhilde Sachbearbeiterin, Kasse Stein 01.07.2010 Pschibys, Eva MTRA, Röntgendiag. Süd 03.07.2010 23.07.2010 25jähriges Jubiläum Ermler, Gertrud Krankenschwester, Gyn M5/M6 01.08.2010 Schwander-Heer, Margarita Krankenschwester, Ambulanz Chirurgie 01.06.2010 Zirker, Pia Krankenschwester, Innere C1 01.08.2010 52 15jähriges Jubiläum Schulz, Elena Krankenschwester, Innere H1 Raunser, Elsa Stationshilfe, HNO 1C/D Stache, Jutta Krankenpflegehelferin, Orth 2 C/D Zimmermann, Fatemeh Krankenschwester, 01.09.2010 Nuklearmed. A1a 01.05.2010 35jähriges Jubiläum 01.05.2010 01.09.2010 Reimer, Lilia Krankenschwester, Innere C1 Menger, Rita Schreibkraft, Chirurgie 16.09.2010 Parmann, Monika Krankenschwester, Chirurgie F0 Zahneißen, Sabine Stationsleitung, Orth 2C/D Ulrich, Maria Stationshilfe, Innere G3 15.07.2010 Eckstein, Gabriele MTRA, Strahlentherapie 24.07.2010 Vincenz Aktuell 59/10 Gonska, Bernd-Dieter Prof. Dr. Chefarzt, Kardiologie 01.09.2010 Sitter, Regina Mitarbeiterin, Küche Stein Kremer, Irina Krankenschwester, Chirurgie G4 Mach, Katarzyna Krankenschwester, Innere H1 15.09.2010 01.09.2010 Klie, Brigitte Orthopädie 2B 01.07.1979 - 30.06.2010 18.09.2010 Kurz, Thomas Technik Stein 01.09.1977 - 26.06.2010 Mioc, Ioan OP Chirurgie 01.10.1991 - 31.05.2010 ATZ 10jähriges Jubiläum Pomp, Ulrike Physiotherapeutin, Physikalische Therapie 01.05.2010 Riegler, Alexandra Krankenschwester, Augen 4A 01.05.2010 Schneider, Michael Krankenpfleger, OPI 01.05.2010 Wandler, Ewgenie Krankenschwester, Gyn. M7/M8 01.05.2010 Harrich, Elena-Manuela Krankenschwester, Innere G3 01.06.2010 Kljuew, Waldemar Krankenpfleger, Orthopädischer OP 01.06.2010 Prijic, Vesna Stationshilfe, Gyn M1/M2 01.06.2010 Minker, Christian Stellv. Küchenleiter, Küche Stein 19.06.2010 Biebelheimer, Elzbieta Krankenschwester, Innere E0 01.07.2010 Braun, Michaela Krankenschwester, Chirurgischer OP 01.07.2010 Japha, Torsten Oberarzt, Kardiologie 01.07.2010 Kindel, Irina Krankenschwester, Gyn M3/M4 01.07.2010 Rusli, Marietta Chefarztsekretärin, Pathologie 01.07.2010 Stroh, Ursula Sachbearbeiterin, Personalabteilung 01.07.2010 Allmendinger, Emma Krankenschwester, Gyn M7/M8 01.08.2010 Kirchhoff, Sabine Stationsleitung, HNO 1A 01.09.2010 Sarezkij, Maria Krankenschwester Ambulanz Onkologische 01.09.2010 Vincenz Aktuell 59/10 In den wohlverdienten Ruhestand/Altersteilzeit (ATZ) wurden verabschiedet: Neu, Claudia Röntgendiagnostik Süd 01.09.2002 - 30.06.2010 Strunck, Walter Ambulanz Orthopädie 01.06.1993 - 31.03.2010 ATZ Berger, Myung-Sook Augen 4B 01.07.1994 - 30.06.2010 ATZ Ungemach, Hilde Chirurgie F0 28.11.1988 - 30.06.2010 Jovanovic, Verica Küche Süd 01.09.1977 - 30.04.2010 Witte, Ingrid Patientenabrechnungen 01.02.1980 - 30.06.2010 ATZ 53 Personalnachrichten Verabschiedungen der Mitarbeiterinnen der Verwaltung Frau Friedhilde Weber und Frau Ingrid Witte Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurden die langjährigen Mitarbeit- Badische Meile 2010 Bei frühsommerlicher Witterung fand am 8. Mai 2010 die 21. Auflage der Badischen Meile in Karlsruhe statt. Nach der gelungenen Premiere der „Vincenz-Runners“ im letzten Jahr mit 38 Teilnehmern, meldeten sich in diesem Jahr 106 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus vielen verschiedenen Bereichen und Abteilungen der St. Vincentius-Kliniken und der St. Marien-Klinik, um an dieser Laufsportveranstaltung teilzunehmen. Der Lauf über die Länge von 8,88889 km führte vom Start direkt am Karlsruher Schloss über den Zirkel in die Knielinger Allee, durch die 54 erinnen der Verwaltung, Frau Friedhilde Weber und Frau Ingrid Witte, von Herrn Verwaltungsdirektor Möhlmann in den Ruhestand verabschiedet. Herr Möhlmann dankte beiden Damen für ihre jahrzehntelangen treuen Dienste in der Kasse und in der stationären Abrechnung und wünschte den beiden „Ruheständlern“ viel Freude in der Umsetzung der jetzt neu gewonnenen Zeit. Beide Damen bedankten sich für eine langjährig gute Zusammenarbeit und schlossen ihre Ausführungen, dass sie immer gerne an ihren ehemaligen Arbeitgeber zurück denken werden. Hardtstraße und die Lerchenstraße über den Lameyplatz, dann entlang der Alb und die Günther-Klotz-Anlage zum Ziel ins Beiertheimer Stadion. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen unserer Kliniken erreichten gesund das Ziel und konnten die „FinisherMedaille“ in Empfang nehmen. In angenehmer Atmosphäre bei Apfelsaftschorle und Isodrink wurde die Meile dann unter den Sportlern intensiv analysiert. Das gemeinsame Mannschaftsfoto rundete das tolle gemeinsame Erleben der Badischen Meile ab. Das Mannschaftsfoto und weitere Bilder sind zu finden auf dem Netzlaufwerk V, Ordner „Badische Meile 2010“. Schnellste Teilnehmer und Teilnehmerinnen der „Vincenz-Runners“ 2010: ppa. Belstler Andreas Lutz Katharina Lutz Andy Fleischer Meike Bomholt Franck Billmann Ulla Möhlmann 34:17 39:45 36:00 40:35 37:46 43:49 min. min. min. min. min. min. Ein herzlicher Dank geht an Herrn Verwaltungsdirektor Möhlmann für die Bereitstellung der „Vincenz-Runners“ – Laufshirts und die Übernahme der Teilnahmegebühr durch die St. Vincentius-Kliniken. Peter Benkowitz PDL-Süd Vincenz Aktuell 59/10 Patientenbegleitdienst (Lotsendienst) jetzt auch in der Steinhäuserstrasse Vor über einem Jahr habe ich im Gespräch mit den Verantwortlichen der CKH (Christliche Krankenhaushilfe) den Wunsch geäußert, auch im Klinikum Steinhäuserstrasse einen Lotsendienst auch für Patienten des Klinikums Steinhäuserstrasse einzurichten. Auch in diesem Teil der St. VincentiusKliniken, in dem vermeintlich „gesunde Patienten“ zum größten Teil zu geplanten Operationen kommen, ist der Bedarf vorhanden. Besonders Patienten der Augenklinik, aufgrund von vorhandenen Sehstörungen und ihres Alters, sowie Patienten der Orthopädie sind bereits im Vorfeld auf diese Hilfestellung angewiesen. Leider konnte dieser Wunsch nicht gleich umgesetzt werden, da es an „blauen Engeln“ für diese Tätigkeit mangelte. Durch die aktive Werbung der CKHLeitung ist es in der Zwischenzeit gelungen einen Patientenbegleitdienst von Montag bis Donnerstag zu etablieren, der große Akzeptanz bei unseren Patienten und beim Pflegepersonal findet. Es ist nicht nur das Begleiten der Patienten auf die Station oder das Tragen des Koffers – es ist vielmehr die freundliche Begrüßung und der Hinweis „kann ich Ihnen helfen“, was allen Patienten den Einzug in die Klinik erleichtert und die Angst vor dem Unbekannten nimmt. Gerade die menschliche Zuwendung beim Betreten des Hauses schätzen die Patienten, die zur stationären Aufnahme oder in die Fachambulanzen der Klinik kommen. Hier bekommen wir nur positive Rückmeldungen der Patienten und Besucher. Mein Dank – auch im Namen des Pflegedienstes der Steinhäuserstraße gilt den Verantwortlichen der CKH, Frau Mainz und Frau Zierlein, für die Realisierung dieses Vorhabens. Dank auch den CKH-Damen des Lotsendienstes Fr. Kempf, Fr. Grimmer, Fr. Weber und Fr. Meyer und allen Damen die den Besucherdienst auf den Stationen realisieren. Gabriela Merker Pflegedirektorin, Klinikum Steinhäuserstr. Vincenz Aktuell 59/10 Die Referenten: Prof. Faller, Prof. Böcker, Prof. Siegel und Prof. Jakobs Fortbildung Aktuelle Gastroenterologie für die Praxis Am Mittwoch, dem 28. Juli 2010 fand in der Zeit von 16.30 bis 19.00 Uhr eine mit 70 Teilnehmern sehr gut besuchte gastroenterologische Fortbildung der Medizinischen Klinik 1 in den St. Vincentius-Kliniken statt. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. E. Siegel wurde der aktuelle Stand der Diagnostik von Erkrankungen des Dünndarms von Prof. Dr. R. Jakobs, Ludwigshafen, dargestellt. Hierbei bezog er sich wunschgemäß auch besonders auf die Wertigkeit der Ballonenteroskopie. Dies bedeutet, dass inzwischen mit einem neuen Endoskop, einem sog. Ballonenteroskop, auch die Anteile des Darmes angeschaut werden können, die bisher mit der Gastroskopie (Magenspiegelung) und Koloskopie (Dickdarmspiegelung) nicht erreicht werden konnten. Diese Möglichkeit der Endoskopie besteht inzwischen auch in den neuen Endoskopieräumen der Medizinischen und Chirurgischen Endoskopie, die vor gut einem Jahr in Betrieb genommen worden sind. Die Indikation besteht dann insbesondere bei unklarem Blutverlust im Magen-Darm-Trakt, bei Verdacht auf Tumore und Entzündungen des Dünndarms. Über die Diagnostik und Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkran- kungen berichtete Prof. Dr. Ulrich Böcker, Med. Universitätsklinik Mannheim. Er schloss insbesondere eine Übersicht über den aktuellen Stand und die neuen Leitlinien mit ein. Auch hier kann gelegentlich die Dünndarmenteroskopie richtungsweisende Hinweise für die Diagnostik geben. Die Fortbildung wurde abgerundet durch Prof. Dr. G. Faller, den Direktor des Instituts für Pathologie an den St. Vincentius-Kliniken. Er ergänzte die Fortbildung mit Schwerpunkt Dünndarmdiagnostik durch typische und überraschende Befunde aus der Dünndarmpathologie. Prof. Siegel dankte den Rednern für diese schönen Vorträge und den Anwesenden, unter denen auch viele Gastroenterologen waren, für ihr Kommen. Die Einladung zu einer Besichtigung der vor einem Jahr eingeweihten Endoskopieräume wurde von vielen angenommen. Die schönen Räume im 5. Stock mit Blick auf den Schwarzwald und die Südweststadt fanden große Anerkennung. Mit einem kleinen Imbiss, vorbereitet durch den Küchenleiter Herrn Böckle, fand die Veranstaltung den Abschluss. Prof. Dr. Eberhard Siegel Chefarzt der Inneren Medizin 1 Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechsel Prof. Siegel bei der Moderation der Referate im Seminarraum Pneumologie 55 P Ein Schwur zum Wohle des Patienten Der hippokratische Eid gilt als antike Grundlage für ein moralisch korrektes ärztliches Verhalten Der Eid des Hippokrates ist über 2000 Jahre alt. Er beschrieb Handlungsweisen, die für das Vertrauensverhältnis eines Patienten zu seinem behandelnden Arzt grundlegend sind. Bis heute gilt das Gelöbnis unter einigen Experten als Beschreibung des idealen Mediziners. 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Verfasst hat er ihn nicht )lKLJNHLWHQ ]XP :RKO GHU 3DWLHQWHQ HLQ]XVHW]HQ$EVFKOLHHQGIROJHQ9RU VFKULIWHQGLHGHQ0LVVEUDXFKlU]WOLFKHU 0DFKWYHUKLQGHUQVROOWHQ'HWDLOVEHU %HKDQGOXQJHQZHLWHU]XJHEHQJDOWEHL VSLHOVZHLVHDOVYHUZHUÁLFKHEHQVRGHU VH[XHOOH0LVVEUDXFKHLQHV3DWLHQWHQ (LQ *HERW DXV GHP 0LWWHOWHLO GHV (LGVZLUNWEHIUHPGOLFKbU]WHJDEHQDQ GLHVHU 6WHOOH LKU :RUW 3DWLHQWHQ QLFKW *HQIHU*HO|EQLVKHXWHELQGHQG )U GHXWVFKH bU]WH JLOW KHXWH HLQH PRGHUH $OWHUQDWLYH ]XP KLSSRNUDWL VFKHQ (LG YHUDEVFKLHGHWH GHU :HOWlU]WHEXQG DXI HLQHU .RQIHUHQ] LQ GHU 6FKZHL] GDV VRJHQDQQWH Å*HQIHU *HO|EQLV´ 'LHVH (UNOlUXQJ HQWKlOW ]HQWUDOH *HGDQNHQ GHU DQWLNHQ 9RU ODJH 'DV *HERW GHU 6FKZHLJHSÁLFKW XQGGLH9HUSÁLFKWXQJDXIGDV:RKOGHU 3DWLHQWHQ WDXFKHQ EHLVSLHOVZHLVH DOV (OHPHQWHZLHGHUDXI1HXKLQ]XJHIJW ZXUGHHWZDGDV9HUVSUHFKHQGDVV0H GL]LQHUEHLGHU%HKDQGOXQJLKUHU3DWL HQWHQÅNHLQHQ8QWHUVFKLHGPDFKHQZH GHU QDFK 5HOLJLRQ 1DWLRQDOLWlW 5DVVH QRFK QDFK 3DUWHL]XJHK|ULJNHLW RGHU VR]LDOHU6WHOOXQJ´ 'LH %XQGHVlU]WHNDPPHU VWHOOWH GDV *HQIHU *HO|EQLV LKUHU %HUXIVRUGQXQJ YRUDQXQGPDFKWHHVGDPLWIUGHXWVFKH bU]WHELQGHQG9RUDOOHPDQ8QLYHUVL WlWHQLQGHQ86$JHK|UWGDVIHLHUOLFKH 9HUOHVHQGHVKLSSRNUDWLVFKHQ(LGVDEHU ELVKHXWH]XGHQ%HVWDQGWHLOHQGHU3UR PRWLRQVIHLHUHLN Eileen Kaiser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marienhospital Stuttgart Der Eid des Hippokrates I ch schwöre und rufe Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinen und Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Einsicht erfüllen werde. Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterhalt teilnehmen lassen, ihm, wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen [...] (2) Ärztliche Verordnungen werden ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinen Fähigkeiten und nach meinem Urteil, hüten werde ich mich aber davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden. (3) Auch werde ich niemandem ein tödliches Mittel geben, auch nicht, wenn ich darum gebeten werde, und werde auch niemanden dabei beraten; auch werden ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben. (4) Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. (5) Ich werde nicht schneiden, sogar Steinleiden nicht, sondern werde das Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben. (6) In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven. (7) Was ich bei meiner Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgang mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren. (8) Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich das Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil. 56 Vincenz Aktuell 59/10 Krankenhauspflegeschule Besser spät als nie Krankenpflegeschule Kurs 10/06 „Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer. Nicht mit vielen wirst du dir einig sein, doch dieses Leben bietet so viel mehr.“ Mit diesen Zeilen lassen sich die letzten drei Jahre in denen wir, der Kurs 10/06, unsere Ausbildung zur/zum Gesundheits- & Krankenpfleger/in absolvierten, beschreiben. Vincenz Aktuell 59/10 Wir haben uns in dieser Zeit als Auszubildende gemeinsam erfolgreich durch die Probezeit gekämpft, so manch schwierige Klausur und Hürde gemeistert um uns dann in Wien ein paar schöne Tage der Erholung zu gönnen, natürlich nicht ohne schulischen Hintergedanken (Die nächste Klausur stand schon wieder ins Haus). Doch auch diese ging vorüber und so hatten wir uns eine Stärkung bei der Grillparty unseres Grillmasters Herrn Breuninger redlich verdient, aber auch er kam nicht ungeschoren davon und musste sich schon kurze Zeit später mit uns in die reißenden Fluten der Alb in Karlsruhe stürzen und dann in die Examensvorbereitungen. Denn zum Abschluss hieß es noch die größte Hürde zu meistern, die schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfungen standen noch ins Haus. Doch mit dem bestandenen Examen in der Tasche durften wir uns dann zum 1. Oktober 2009 frisch, fromm, fröhlich und frei in das Berufsleben stürzen, immer mit dem Ziel vor Augen: Rente mit 67! Natürlich möchten wir uns nicht verabschieden ohne „DANKE“ zu sagen, unserem Kursleiter Herrn Breuninger, der mit uns durch dick und dünn gegangen ist, unseren Lehrern, Dozenten und den Mitarbeitern auf Station, die alle dazu beigetragen haben, „Diesen Weg der steinig und schwer war“ mit Erfolg zu beschreiten. Krankenpflegeschule, Kurs 10/06 57 Praxisanleiterkurs in den St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe Es ist geschafft! Am 1. Juli 2010 wurden den Teilnehmern der Weiterbildung zum Praxisanleiter in feierlichem Rahmen die Zertifikate überreicht. Hinter den Teilnehmern liegen ca. 200 Stunden Unterricht mit den Inhalten Lerntechniken und Lernbegleitung, Organisation der Ausbildung, Leistungsbeurteilung, Psychologie, Soziologie, Krankenhausfinanzierung, Haftung im Krankenhaus, Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, Pflegeplanung, Seminar Führen und Leiten, aber auch Aromatherapie und Hygiene und vieles mehr. Außerdem wurde eine Hospitation der Praxisanleitung in einer fremden Klinik angeboten. Auch hat jeder Teilnehmer eine 58 Fortbildung für die Stationen ausgearbeitet und diese auch gehalten. Einen herzlichen Dank an alle Dozenten, aber auch an die Pflegedienstleitungen, Stationsleitungen und alle Kollegen, die durch ihren Einsatz diese Weiterbildung erst möglich gemacht haben. Herzlichen Dank auch an alle Dozenten und Lehrer der Krankenpflegeschule für die gute Betreuung. Nicht zuletzt auch einen herzlichen Dank an die Küche, welche uns immer gut versorgt hat. Was steckt nun hinter dem Begriff Praxisanleiter? Praxisanleitung wird im Gesundheitsund Krankenpflegegesetz aus dem Jahre 2003 für die Anleitung der Schülerinnen und Schüler gefordert. Unsere Aufgabe ist es, unsere Gesundheits- und KrankenpflegeschülerInnen, OTA Schülern, Fachweiterbildungsteilnehmer und neue Mitarbeiter • in der praktischen Arbeit auszubilden und mit ihnen klinischen Unterricht abzuhalten. • Wir organisieren eine Lernwerkstatt, wo alle vier Wochen in Kleingruppen das Üben praktischer Tätigkeiten angeboten wird. • Wir nehmen an allen praktischen Prüfungen teil und • beteiligen uns an der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. • Wir arbeiten eng mit der Krankenpflegeschule zusammen. Nun gilt es, diese Aufgaben in den Arbeitsablauf der Stationen zu integrieren und an einer fruchtbaren Weiterentwicklung der Kliniken beteiligt zu sein. Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der PDL, den Stationen und den Mitarbeitern der Gesundheits- und Krankenpflegeschule. i. A. Elisabeth Löhlein Leiterin der Krankenpflegeschule Vincenz Aktuell 59/10 Kinästhetik als Bewegungskonzept Kinästhetik ist ein in den USA entwickeltes Konzept, und wird seit einigen Jahren verstärkt in den deutschen Pflegelandschaften integriert, um die Handlungen und Bewegungen für Menschen, besonders kranke Menschen aber auch Pflegenden, entlastend zu gestalten und die Wahrnehmung zu sensibilisieren. Aus dem Begriff Kinästhetik lässt sich schon der Ansatz erklären, denn kinein (altgr.) bedeutet bewegen, aesthesie beschreibt die Empfindung oder Wahrnehmung. Jeder kranke Mensch ist in seiner Bewegung eingeschränkt und Krankheit zeigt sich immer in einem relativen Bewegungsmangel. Dieser Bewegungsmangel gleichen Pflegende schon immer aus, durch den Gebrauch von Hilfsmittel oder durch Heben und Tragen. Dies überlastet auf Dauer die Pflegenden und der Hilfsbedürftige nutzt nicht die gebliebenen Kräfte. Die Folgen sind Passivität, Sekundärschäden (wie Druckgeschwüre usw.), ein schleppender Genesungs- und Rehabilitationsprozess mit entsprechenden Kosten. An dieser Stelle setzt das Bewegungskonzept Kinästhetik an. Es ist ein Konzept, das in Form einer Bewegungskommunikation Bewegungen gestaltet. Zunächst berücksichtigt der kommunikative Aspekt die individuellen Möglichkeiten zwischen Patient und Pflegenden und es befasst sich mit der Bewegung. Das Konzept arbeitet ebenso mit den Bewegungselementen Kraft, Zeit und Raum, wie auch mit knöchernen Strukturen, Muskeln. Element Kraft: Die Kraft kann in Quantität und Qualität beschrieben werden. Es kann mit mehr oder weniger Kraftaufwand gezogen oder gedrückt werden, ebenso wird bestimmt in welche Richtung die Kraft wirken soll. Element Zeit: Hier kann individuell die Zeit (schnell, langsam, wie lange) bestimmt werden wie lange eine Bewegung ausgeführt werden soll. Element Raum: In welche Richtung (vorwärts, rückwärts, rechts, links, drehend …) muss die Bewegung ausgeführt werden, dass sie von Nutzen ist. Vincenz Aktuell 59/10 Auch Knochen und Muskeln spielen in der Kinästhetik eine große Rolle. Knochen tragen das Gewicht und sind auch dann noch einsatzbereit wenn Lähmungen bestehen, die Muskeln verlieren bei solchen Erkrankungen zumindest teilweise ihre originären Aufgaben als „Koordinatoren“ bei der Bewegung. Die Kinästhetik nutzt die jeweiligen Eigenschaften: „Gewicht (über knöcherne Strukturen) führen, nicht tragen“. 1. Patienten in der Aktivierung zu unterstützen 2. und damit die Gesundheit wieder herzustellen/zu fördern 3. Bewegungsabläufe mittels professioneller Führung durch die Pflegekräfte mit dem Patienten gestalten zu können 4. Einsatz von minimalen Kraftaufwand, sowohl beim Patienten als auch bei den Pflegekräften, und so Ressourcen zu schonen. Seit einigen Jahren werden die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und die AZUBI´s der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der St. Vincentius Kliniken gAG in einer hausinternen Fortbildung geschult. Damit wird eine qualitative Verbesserung der Patientenversorgung gewährleistet und gleichzeitig ist die Möglichkeit des rückenschonenden Arbeitens für die Pflegenden gegeben. Das Kinästhetikkonzept ist somit ein guter Beitrag zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter. Die Schulungen werden von erfahrenen Kinästhetiktrainern, welche sowohl die Philosophie, den theoretischen und den praktischen Anteilen dieses Konzeptes den Teilnehmern vermitteln. Der Grundkurs geht über 3 Tage und führt, über die eigene Körpererfahrung, in gemeinsame Bewegungserfahrung, zur Reflexion des eigenen Bewegungsverhaltens. Diese „Eigen“ Erfahrungen werden dann in alltägliche pflegerische Situationen übertragen und die Teilnehmer üben sich im kinästhetischen Handling. Das Konzept verlangt dabei, dass die Ausführenden sich immer wieder individuell auf den Patienten einstellen, da sich jeder Mensch in seinen Bewegungen, Empfindungen, seinen sprachlichen und kognitiven Möglichkeiten vom anderen Menschen unterscheidet. Das Ziel der Fortbildungen ist es, die Teilnehmer so zu qualifizieren, dass die Techniken und Handgriffe erlernt werden, um sie dann professionell und zum Wohl der Patienten in die Aktivitäten des täglichen Lebens zu integrieren. Dabei muss der pflegerische Bedarf erkannt werden, d.h. ob der Mensch nur Unterstützung bedarf oder ob die Bewegungen durch den Pflegenden komplett übernommen werden müssen. Zur Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit und Erhöhung der Lernfähigkeit werden zusätzlich die Themen Kreativität und Stressbewältigung eingebracht. Diese Vielseitigkeit prägt die Drei-Tage-Kurse, die auch aus dem Potential der Teilnehmer schöpft und ist für alle ein besonderes und positives Erlebnis. Grund der Anwendung des Konzeptes in unserem Hause und Ziele sind: Wolfgang Breuninger Lehrer für Pflegeberufe Krankenpflegeschule 59 St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe gAG St. Marien-Klinik Karlsruhe Geburtshilfe ➢ Individuelle Geburtshilfe 6 Geburten ca.1600 pro Jahr ➢ (u.a. Gebärstuhl, Gebärhocker, Roma-Geburtsrad, Geburtswanne) unter Einbeziehung des Partners. ➢ Ambulante Entbindungen ➢ Betreuung von Risikogeburten Integrative Wochenpflege (gemeinsame Betreuung von Mutter und Kind im Rahmen der Zimmerpflege mit interprofessionellen Teams auf den Wochenstationen) ➢ Rooming-In ➢ Stillberatung ➢ Endoskopische Gebärmutter-/Eierstock- ➢ Operationen an den Eierstöcken bei ➢ Operationen bei gut- oder bösartigen ➢ Behandlung von Blasenschwäche OPs („Schlüsselloch-Chirurgie”) Brusterkrankungen kosmetische Mamma-Chirurgie nach großen Brustoperationen ➢ Gebärmutterentfernung durch die Scheide oder durch Bauchschnitt gut- oder bösartigen Erkrankungen durch Band- oder plastische Operationen ➢ Mikrochirurgische Operationen im Eileiter-/Eierstockbereich bei unerfülltem Kinderwunsch St. Marien-Klinik Karlsruhe - Edgar-von-Gierke-Str. 2 - 76135 Karlsruhe www.marienkrankenhaus-ka.de