Vincenz - St. Vincentius

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Vincenz - St. Vincentius
Zeitschrift für
die Mitarbeiter/innen
und Freunde der
St.Vincentius-Kliniken
Karlsruhe
April 2006 · Nr. 46
Vincenz
Aktuell
Über Internet immer aktuell
unter www.vincentius-ka.de
Kardiologische
Klinik der
St. VincentiusKliniken
Südendstraße
Inh
Editorial
4
Impressum
5
Aufsichtsrat und Vorstand
6
informieren
12
Die Krankenhausseelsorge
13 +15
Einweihung der Kapelle
Seite 24
Wahlprüfsteine für die
Landtagswahl 2006
16
Kardiologische Klinik
23
Interview mit dem
Klinikhygieniker Herrn Dr. Kniehl
31
Ausbau der Gefäßchirurgie
33
Seite 31
2
Vincenz Aktuell 46/06
halt
Steinhäuserstraße
Besuch einer russischen
Delegation aus Krasnodar
34
Auswertung Fragebogen
Behandlungsqualität durch die
Techniker Krankenkasse
36
Seite 50
Patienten der St. VincentiusDiabetes-Hilfe Südindien
39
Lach dich gesund
43
Fortbildungen
44
Personalnachrichten
46
Wir gratulieren
48
Krankenpflegeschule
50
St. Vincents Diabetes Centre
52
Seite 39
Vincenz Aktuell 46/06
3
Editorial
Übernahme des
St. Marienkrankenhauses
Krankenhäuser im Wandel
Land auf, Land ab ist die Struktur der
Krankenhäuser im Umbruch: Kliniken
werden geschlossen, bei anderen stehen Zusammenschlüsse bevor. Die
Landesregierung möchte die vorhandenen 63.000 Planbetten bis zum
Jahr 2010 um 8.000 reduzieren.
Zwar bevorzugen die Patienten im
Zweifel die großen Krankenhäuser,
aber wenn es um den Fortbestand
der Klinik am eigenen Ort geht, reagieren Bürger und Politiker empfindlich, denn im Ernstfall kann die Entfernung eine Frage von Leben und Tod
sein. Das Krankenhaus ist der Ort, an
dem Väter die Geburt ihrer Kinder
und Kinder den Tod naher Verwandter erleben.
Die Umstellung der Finanzierung von
der Dauer der Behandlung durch Pflegesätze auf Art und Schwere der
Erkrankung durch Fallpauschalen
erfordert neue Behandlungskonzepte.
Zur Sicherung der Versorgungsqualität verlangt der Gesetzgeber für
viele an einem Krankenhaus zugelassenen Operationen und Therapien
eine Mindestzahl von Behandlungsfällen. Vor allem kleine Einrichtungen
haben es schwer, wenn sie nicht
kooperieren, fusionieren oder umorganisieren. Auch die Zusammenarbeit zwischen Kliniken und anderen
Versorgungseinrichtungen nimmt
zukünftig zu. Weil die Verweildauer
der Patienten kürzer wird, wächst die
Bedeutung anderer Pflegeeinrichtungen zur Nachversorgung. Die
gesamte Entwicklung führt vor allem
zur Schließung kleiner Kliniken in
großer Zahl.
4
Wettbewerbssituation in Karlsruhe
Unsere Frauenklinik befindet sich seit
Jahren in einem starken Wettbewerb
mit benachbarten Krankenhäusern. In
dem Fach Gynäkologie verminderte
sich die Liegezeit erheblich durch den
Trend zum ambulanten Operieren
und durch Einführung der Tagestherapie bei onkologischen Erkrankungen.
Um im Wettbewerb bestehen zu können, müssen die Kliniken sich Kosten
intensiver Zertifizierungsverfahren,
wie z.B. der Zertifizierung eines
Brustzentrums unterziehen. Opfer dieser Entwicklung wurde nach
Schließung der Landesfrauenklinik,
die Gynäkologie der Paracelsus-Klinik
und das Krankenhaus in Malsch.
Hohe Akzeptanz von Patientinnen
für Ärzte und Einrichtung
Das St. Marienkrankenhaus erfreute
sich in der Vergangenheit einer
großen Beliebtheit in der Bevölkerung. Die besondere Atmosphäre der
Einrichtung wurde von den Patientinnen geschätzt. Zusätzlich schuf die
persönliche Betreuung durch den niedergelassenen Frauenarzt Vertrauen,
das im Zusammenwirken mit den
Hebammen und Schwestern des St.
Marienkrankenhauses ein Gefühl der
Geborgenheit vermittelte. Ein Übriges
bewirkt die in den vergangenen Jahren durchgeführte Renovierung der
Kreissäle und Stationen, die sich auf
höchstem Hotel- und Qualitätsstandard präsentieren. Spätestens hier
stellt sich die Frage, ob die vom
Gesetzgeber gewollte Entwicklung
der richtige Weg ist?
Andererseits können bestimmte Operationen und Behandlungen nur mit
der Infrastruktur einer 24stündigen
ärztlichen Präsenz und Überwachung
gewährleistet werden, die die Frauenklinik der St. Vincentius-Kliniken
vorhält. Durch den Zusammenschluss
beider Versorgungsangebote entstehen daher optimale Voraussetzungen
zur Erfüllung an die Struktur-, Prozessund Ergebnisqualität. Bereits seit 2
Jahren ist die Frauenklinik als
Brustzentrum Karlsruhe gemeinsam
mit der Frauenklinik des Diakonissenkrankenhauses zertifiziert. Die einzelnen Schwerpunkte, nämlich die onkologische Diagnostik und Therapie, die
Geburtenhilfe und das Operationsspektrum lassen sich optimal unter
Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten durch Kooperation kombinieren. Ein Zusammenschluss trägt
sowohl der Weiterentwicklung des
Belegarztwesens, als auch dem Ziel
der integrierten Versorgung durch die
Kooperation von niedergelassenen
Ärzten und Krankenhaus, Rechnung.
Vor dem Hintergrund der genannten
Rahmenbedingungen an ein leistungsfähiges Krankenhaus haben die
Schwestern des Mutterhauses der
Dominikanerinnen in Neusatzeck als
Träger des St. Marienkrankenhauses
ihre Einrichtung an die St. VincentiusKliniken gAG übergeben.
Die Schwestern von Neusatzeck
möchten ihr jahrelanges erfolgreiches
Wirken im Dienste kranker Menschen
fortgesetzt wissen. Es wurde daher
vereinbart, dass das St. Marienkrankenhaus so weiter betrieben wird,
dass dieses dauerhaft seine Aufgabe
als katholisches Krankenhaus und als
Ort der Begleitung von Menschen in
Not erfüllen kann.
Zur Ausschöpfung von Synergien
wird geplant, Zentralfunktionen zu
konzentrieren. Neben der bereits jetzt
bestehenden Kooperation mit der
Pathologie und der Arzneimittelversorgung sollen durch Übernahme der
Laborleistungen, MRT und CT, auch
unter Anwendung der Telemedizin,
Wirtschaftlichkeitsreserven erschlosVincenz Aktuell 46/06
sen werden. Vorhandene Funktionseinheiten werden gemeinsam genutzt.
Zusammenschluss
der beiden Frauenkliniken
Nach dem Erwerb des im Eigentum
der Schwestern befindlichen Grundstücks und Gebäudes zum
01.01.2006 soll die Frauenklinik
vom derzeitigen Standort in der Südendstraße in die St. Marien-Klinik verlegt und mit der dortigen Belegabteilung verknüpft werden. Im Gegenzug
ist beabsichtigt, die sich derzeit in
der St. Marien-Klinik befindliche Kardiologie in die Südendstraße zu verlegen. Mit diesen Maßnahmen wären
sämtliche Betten der Inneren Medizin
und der Frauenklinik in einem Gebäudetrakt strukturiert platziert. Nach der
Zusammenlegung der beiden Abteilungen für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe kann die Planbettenzahl
derselben von bisher 137 auf 104
reduziert werden. Dabei ist daran
gedacht, die bisherige A-Abteilung
und die Belegabteilung nebeneinander, aber integrativ, fortzuführen. Insgesamt kamen in den beiden Häusern im Vorjahr 2.015 Kinder zur
Welt. Die Zahl der stationär behandelten Patientinnen lag 2005 in beiden Häusern bei 5.285. Hinzu kommen ca. 610 ambulante Operationen.
In den Räumen der St. Marien-Klinik
stehen drei OP-Säle und drei Kreißsäle mit den entsprechenden Überwachungsräumen zur Verfügung. Die
vorhandene Stationsaufteilung ist hinsichtlich der Anbindung zu den Operationssälen gut zu organisieren. In
der St. Marien-Klinik bestehen bei der
Nutzung der OP-Säle derzeit noch
Reserven, während es in der Chirurgischen Klinik in der Südendstraße aufgrund der in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Patienten ständig zu Engpässen kommt. Dies führt
insbesondere an Tagen hoher Notfallaufnahmen teilweise zu nicht tolerablen Wartezeiten bei Operationen.
Durch die Verlagerung der Frauenklinik kann die Chirurgische Klinik in
vollem Umfange die Operationssäle
in der bisherigen Frauenklinik nutzen.
Der Zusammenschluss beider Häuser
führt daher zu einer sicheren Planung
in den Abläufen der Operationssäle.
Die unterhalb dieser Operationssäle
liegenden Stationen sollen primär
durch die Unfallchirurgie belegt werden.
Vincenz Aktuell 46/06
Konzept der Bettenzuordnung
Die Verlagerung der Frauenklinik
einerseits und der Kardiologie andererseits führen zu der Konsequenz,
dass die Stations- und Bettenverteilung in der Südendstraße neu zu
organisieren ist. Die Planung sieht
neben einer Erweiterung der internistischen Intensivstation eine klare
Zuordnung der Stationen auf Teilgebiete vor. Die Beseitigung der interdisziplinären Belegung führt zu einer
Bündelung von Kompetenzen und
Verantwortung in den Strukturen und
Behandlungsabläufen. Durch die
Reduktion der Betten in den einzelnen
Zimmern auf kleinere Einheiten erhält
der Patient gleichzeitig mehr Komfort.
Rechtsform
Die Vertragsverhandlungen gingen
ursprünglich davon aus, dass die St.
Vincentius-Kliniken gAG das St. Marienkrankenhaus unmittelbar übernimmt. Wegen der unterschiedlichen
Mitgliedschaft in Altersversorgungskassen wären Ausgleichszahlungen
für bestehende Anwartschaften in
erheblichem Umfange angefallen. In
Absprache mit dem Land BadenWürttemberg wurde daher vereinbart, das St. Marienkrankenhaus von
einer neu zu errichtenden Tochtergesellschaft (gGmbH) zu übernehmen,
deren einzigster Gesellschafter die St.
Vincentius-Kliniken gAG ist. Zur Vermeidung steuerlicher Nachteile wurde
eine Organschaft geschaffen, die
durch organisatorische, finanzielle
und wirtschaftliche Eingliederung
erfüllt wurde. Aus den steuerlichen
Vorgaben zur Organschaft besteht
eine enge Verflechtung der beiden
Gesellschaften. Dies führt dazu, dass
die St. Marien-Klinik gGmbH eine
Betriebsabteilung der St. VincentiusKliniken gAG ist. Beide Betriebsstätten werden künftig als einheitliches
Krankenhaus im Krankenhausplan
des Landes Baden-Württemberg ausgewiesen.
Egon Möhlmann
Vorstandsvorsitzender
Impressum
16. Jahrgang,
46. Ausgabe:
12. April 2006
Herausgeber:
St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe
Steinhäuserstr. 18, 76135 Karlsruhe
Redaktion:
Bernhard Belstler
Redaktionsschluss:
27. März 2006
Sekretariat: H. Geiger
Verantwortlich i.S.d.P.:
B. Belstler
Telefon 0721/8108-2111
FAX 0721/8108-2100
[email protected]
Fotos/Bilder:
M. Leidert, Karlsruhe
Autorinnen und
Autoren dieser Ausgabe:
St. Abel, B. Belstler, Prof. Dr. B.-D.
Gonska, D. Hees, Prof. Dr. E. Kiffner,
Dr. E. Kniehl, E. Möhlmann, Dr. U.
Müller-Reinartz, Prof. Dr. V. Porhanov,
Bruder Klaus Schäfer, V. Wernet,
Kurs 10/05 Krankenpflegeschule
Layout, grafische Gestaltung und Druck:
Badenia Verlag und Druckerei GmbH
Karlsruhe
Auflage: 3.000
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung der St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe. Redaktion
und Herausgeber identifizieren sich
nicht unbedingt mit allen abgedruckten
Beiträgen und behalten sich die
Kürzung von Zuschriften aller Art vor.
5
Aufsichtsrat und
Vorstand informieren
Wahl des Direktors der
Strahlentherapeutischen
Klinik
Nach zahlreichen Vorstellungsgesprächen hat
sich der Vorstand der St.
VincentiusKliniken als
Nachfolger
von Herrn
Chefarzt Dr.
Haase als
Direktor der
Strahlentherapeutischen Klinik auf
Herrn Priv. Doz. Dr. Johannes Claßen
verständigt. Herr Dr. Claßen ist seit
dem Jahr 2001 als Oberarzt und seit
Oktober 2004 als geschäftsführender
Oberarzt an der Klinik für Radioonkologie der Universität Tübingen tätig.
In den 11 Jahren seiner klinischen
Tätigkeit am radioonkologischen Institut der Universität Tübingen unter seinem Chef Herrn Prof. Dr. Bamberg
hat er alle medizinischen Arbeitsfelder der Strahlentherapie intensiv kennen gelernt. Er habe das Ziel die
Strahlentherapie der St. Vincentius-Kliniken als wahrnehmbarer Standort
der Strahlentherapie überregional
auszubauen. Herr PD Dr. Claßen ist
evangelisch, 39 Jahre alt, verheiratet
und hat 2 Kinder. Der Aufsichtsrat hat
in seiner letzten Sitzung am 15.
Februar 2006 die Entscheidung des
Vorstandes Herrn PD Dr. Claßen als
Nachfolger für Herrn Chefarzt Dr.
Haase vorzuschlagen gutgeheißen
und die entsprechende Zustimmung
erteilt. Herrn PD Dr. Claßen heißt der
Krankenhausträger sehr herzlich willkommen und wünscht ihm allseits
eine glückliche Hand in der Führung
der ihm neu anvertrauten Klinik. Die
Einführung von Herrn PD Dr. Claßen
bei gleichzeitiger Verabschiedung
von Herrn Chefarzt Dr. Haase findet
6
am Freitag, dem 28. April 2006 um
14.00 Uhr im Seminarraum des Klinikums Steinhäuserstraße 18 statt. Eine
gesonderte Einladung ergeht.
Wahl des Direktors des
Institutes für Pathologie
Der Vorstand
der St. Vincentius-Kliniken hat sich
als Nachfolger des
Direktors des
Institutes für
Pathologie
für Herrn
Prof. Dr.
Hartmut
Hauk nach
zahlreichen
Gesprächen
auf Herrn Prof. Dr. Gerhard Faller
verständigt. Auch der Aufsichtsrat hat
in einer seiner letzten Sitzungen diese
Entscheidung gutgeheißen. Herr Prof.
Dr. Gerhard Faller ist 42 Jahre alt,
verheiratet, hat 4 Kinder und gehört
der römisch-katholischen Konfession
an. In den Jahren 1984 bis 1990 hat
er an den Universitäten Freiburg und
Würzburg sein Medizinstudium
absolviert. Seit 1993 ist er am Pathologischen Institut der Universität Erlangen Nürnberg zunächst als Assistent
und seit 1999 als Oberarzt tätig. Der
Krankenhausträger heißt Herrn Prof.
Dr. Gerhard Faller sehr herzlich willkommen und wünscht ihm gemeinsam
mit Herrn Prof. Dr. Schneider eine
glückliche Hand in der Weiterentwicklung des Institutes für Pathologie.
Die Einführung von Herrn Prof. Dr.
Gerhard Faller bei gleichzeitiger Verabschiedung von Herrn Prof. Dr.
Hauk findet an einem noch festzulegenden Termin im Monat Mai statt.
Eine gesonderte Einladung ergeht.
Benchmarkvergleich
des Basisfallwertes und
Jahresergebnis der
St. Vincentius-Kliniken
In einem der Geschäftsleitung vorliegenden Benchmarkvergleich der
Basisfallwerte der 60 größten Kliniken in Baden-Württemberg schneiden
die St. Vincentius-Kliniken hervorragend ab. Bei einem individuellen
Basisfallwert von 2.550 € führte dies
zu einem daraus resultierenden „Konvergenzgewinn“ in 2005, sprich
zusätzlicher Vergütungsanspruch im
Rahmen der Budgetverhandlungen
von 905 T€. Für das Jahr 2006
haben sich die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft und die
gesetzlichen Krankenversicherungen
darauf verständigt, den Basisfallwert
2006 auf 2.850,38 € vor Kappung
festzulegen. Bei einem hausindividuellen Basisfallwert der St. Vincentius-Kliniken von 2.550 € wird auch für das
Jahr 2006 wieder im Rahmen der
Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen durch den sich erzielenden
Konvergenzgewinn eine moderate
Budgetsteigerung durchsetzungsfähig
sein. Das Jahresergebnis 2005 der
St. Vincentius-Kliniken weist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr
aus. Sowohl das positive Jahresergebnis, als auch der günstig zu beurteilende Basisfallwert der St. Vincentius-Kliniken von 2.550 € dokumentiert die Leistungsfähigkeit der St. Vincentius-Kliniken und seiner Mitarbeiter. Aufsichtsrat und Vorstand ist es
daher ein echtes Bedürfnis allen für
das gute Jahresergebnis mitverantwortlichen Mitarbeitern der St. Vincentius-Kliniken ein herzliches Dankeschön auszusprechen.
Wechsel des
Krankenhausinformationssystems
Im Dezember 2004 kam die Nachricht, dass der Hersteller unseres vertrauten Krankenhausinformationssystems, die Firma BOSS an die Firma
GWI verkauft worden sei. Obwohl
Vertreter der Firma BOSS und der
GWI bemüht waren allen BOSS-Häusern zu versichern, dass die BOSSProgramme bis 2008 weiter betrieben werden können, war der
Geschäftsleitung schnell klar, dass wir
zeitnah auf ein neues EDV-System in
Zukunft umsteigen müssen. Neben
der Firma GWI kommen grundsätzlich noch eine kleine Zahl weiterer
Software-Unternehmen grundsätzlich
Vincenz Aktuell 46/06
in Frage, die Nachfolge von BOSS in
den St. Vincentius-Kliniken anzutreten.
Dafür wird ein System gebraucht was
schlank und sicher folgende Erwartungen erfüllt:
■ Einheitlich, aus einem Guss
• dies gilt für die Oberfläche und
für die Datenbank im Hintergrund
• weniger Schnittstellen, keine
Mehrfacherfassung, workfloworientierte und effiziente Arbeit
■ intuitiv und ansprechend
• weniger Schulung notwendig,
Déjà-vu-Effekt, wie aus dem Internet
■ stabil, ausfallsicher, modern und
ausbaufähig
• kein Zeitverlust durch Austausch
von Komponenten in der Hardoder Software
• Erweiterung und Anpassung der
Soft- und Hardware im laufenden
Betrieb
• offen für neue, zukünftige Techniken
• Schutz der Investition
■ sicher
• vor Datenverlust durch verzögerte
Aufzeichnung (Logging) und konsequente Datensicherung auf Platten und Bänder
• vor Ausfall durch Replikation und
Redundanz in verschiedenen
Lokationen
• vor Datenmissbrauch durch
Vergabe von Stufenberechtigungen
■ verwaltbar
• die Qualität der System- und
der Applikationssoftware soll
Personen unabhängig werden,
ohne zu berücksichtigen, ob der
EDV-Mitarbeiter für die Großrechner oder eine PC-Welt zuständig
ist.
Vincenz Aktuell 46/06
Nach ersten sondierenden Angebotsgesprächen mit verschiedenen KISAnbietern wird der Vorstand im
Monat April die Entscheidung fällen,
mit welchem Informationstechnologiesystem die St. Vincentius-Kliniken die
Zukunft der nächsten Jahre bestreiten
werden. Unter der Projektleitung von
Herrn Ribeiro von der EDV-Abteilung
werden wir in mehreren Projektarbeitsgruppen in den nächsten
Wochen und Monaten das neue Softwaresystem im Rahmen von umfangreichen Schulungen den Nutzern vorstellen, so dass der Umstieg vom
alten BOSS-Krankenhausinformationssystem auf das neue Krankenhausinformationssystem ab 01. Oktober
2006 wie geplant realisiert werden
kann.
gen und Erkenntnisse der Kommissionsmitglieder über die Leistungsfähigkeit des Onkologischen Schwerpunktes Karlsruhe wie folgt zusammen:
Zertifizierung des
Onkologischen Schwerpunktes Karlsruhe
Kritisch sehen die Kommissionsmitglieder auch nach der Aufgabe des
epidemiologischen Krebsregisters die
fehlende klinische Tumordokumentation. Hier wird die Kommission mit
Sicherheit die Auflage verfügen, dass
in naher Zukunft gemeinsam mit der
Neueinführung eines epidemiologischen Landeskrebsregisters auch der
Aufbau einer klinischen Tumordokumentation in allen drei beteiligten Kliniken des Onkologischen Schwerpunktes Karlsruhe zwingend zu leisten sei. Kritisch angemahnt wurden
die teilweise fehlenden interdisziplinären Tumorkonferenzen der drei
beteiligten Kliniken insbesondere zwischen Kliniken mit komplementären
Strukturen. Des Weiteren wird von
den Kommissionsmitgliedern eine Vorgehensweise zur Abstimmung von
medizinischen Leitlinien mit Gültigkeit
im gesamten Onkologischen Schwerpunkt Karlsruhe eingefordert. In einer
Gesamtbewertung empfiehlt die Gutachterkommission die Fortschreibung
der Anerkennung des Onkologischen
Schwerpunktes Karlsruhe als Onkologischer Schwerpunkt.
Am Donnerstag, dem 26. Januar
2006 und Freitag, dem 27. Januar
2006 hat eine Kommission des
Baden-Württembergischen Krebsverbandes die Leistungsfähigkeit des
Onkologischen Schwerpunktes Karlsruhe in Augenschein genommen und
alle drei am Onkologischen Schwerpunkt Karlsruhe beteiligten Kliniken
besucht. Nach der Vorstellung des
Onkologischen Schwerpunktes Karlsruhe am Donnerstagnachmittag und
der Präsentation ausgewählter onkologisch tätiger Disziplinen am Freitagvormittag fand am Freitagnachmittag
durch die Kommissionsmitglieder
eine Begehung ausgesuchter onkologisch tätiger Disziplinen in allen drei
Krankenhäusern des Onkologischen
Schwerpunktes statt. In einer abschließenden Bewertung fasste der
Sprecher des Baden-Württembergischen Krebsverbandes, Herr Prof. Dr.
Walter Aulitzky, gleichzeitig Präsident
des Baden-Württembergischen Krebsverbandes die gewonnenen Erfahrun-
Herr Prof. Aulitzky bestätigt als Sprecher der Kommission des BadenWürttembergischen Krebsverbandes,
dass am Onkologischen Schwerpunkt
Karlsruhe in allen drei beteiligten
Krankenhäusern eine gute onkologische Arbeit in allen Fachdisziplinen
geleistet werde. Die im Rahmen der
Begehung gesammelten Erfahrungen
seien teilweise für die Kommissionsmitglieder so aufschlussreich gewesen, dass zahlreiche Kommissionsmitglieder neue Anregungen für die
onkologische Arbeit in ihren eigenen
Fachdisziplinen mitnehmen.
7
Inbetriebnahme der
beiden Linksherzkathetermessplätze in der Kardiologischen Klinik
Nachdem sich der Vorstand entschieden hat die Kardiologische Klinik,
incl. des dort betriebenen Linksherzkathetermessplatzes komplett in das
Klinikum Südendstraße 32 zu verlegen, haben die erforderlichen Bauarbeiten für den Einbau der beiden
neuen Linksherzkathetermessplätze
nach der Sommerpause 2005 begonnen. Nahezu zeitgleich wurde die
sowie die Trennung der Elektrotechnik
in allgemeine Versorgung und Sicherheitsversorgung im Not und Brandfall
wurden realisiert. Die gleichen Baumaßnahmen wurden auch beim Einbau zweier neuer Linksherzkathetermessplätze realisiert. Die baulichen
Investitionskosten betrugen für beide
Maßnahmen ca. 1,2 Mio. €. Darüber hinaus hat der Krankenhausträger
für die Finanzierung von zwei neuen
Linksherzkathetermessplätzen weitere
1,4 Mio. € investiert. Die Baumaßnahmen wurden im November 2005
abgeschlossen, so dass die beiden
neuen Linksherzkathetermessplätze
durch das Team von Herrn Prof. Dr.
Gonska von der Kardiologischen Klinik ab Dezember 2005 benutzt werden konnten. Es ist beabsichtigt im
Rahmen eines Tages der offenen Tür
diese beiden hochmodernen Linksherzkathetermessplätze, die der Diagnostik und Therapie dienen, der
interessierten Öffentlichkeit im
April/Mai vorzustellen.
alte Station Chirurgie C einer Generalsanierung unterzogen. In der alten
Station Chirurgie C und der neuen
Station Innere K hat die technische
Abteilung des Hause zunächst eine
Entkernung der gesamten Station auf
Rohbaustatus veranlasst. Anschließend wurden sämtliche Medien
einer modernen Krankenstation (medizinische Gase, Rufanlage, Medienschienen und Nasszellen mit Duschen
und WC’s) eingebaut. Auch die
sicherheitstechnischen Auflagen wie
Brandschutz, Brandmeldeanlagen,
der Einbau von Brandschutztüren
Besuch einer
Delegation aus der Stadt
Krasnodar
Am Mittwoch, dem 08. Februar konnten die Verantwortlichen der St. Vincentius-Kliniken eine Delegation von
Ärzten und Regierungsstellen aus der
Stadt Krasnodar und der Region Krasnodar willkommen heißen. Die Delegation wurde angeführt durch die
Stellvertr. Direktorin des Gesundheitsministeriums der Region Krasnodar,
Frau Elena Antonova und den Ärztlichen Direktor, Prof. Vladimir Porhanov, der größten Klinik von Krasnodar. Herr Verwaltungsdirektor Möhlmann begrüßte im Namen des Hauses die Delegation und stellte das
Haus mit seinem Leistungsprofil den
russischen Gästen vor. Im Anschluss
daran gab der Ärztliche Direktor Herr
Prof. Dr. Lehmann einen Überblick
über die einzelnen Fachdisziplinen
der St. Vincentius-Kliniken. Im unmittelbaren Anschluss daran hatten die
Gäste den Wunsch, insbesondere die
Kardiologische Klinik und Herrn Prof.
Dr. Gonska im Rahmen einer Führung
kennen zu lernen. Nach der Begehung der Kardiologischen Klinik
schloss sich eine Begehung der Pneumologischen Klinik unter Führung von
Herrn Chefarzt Dr. Schildge an.
Die russischen Gäste äußerten
abschließend den Wunsch eines ständigen Informationsaustausches zwischen den Kliniken.
8
Vincenz Aktuell 46/06
80. Geburtstag von
Herrn Prof. Dr. Reisert
Der ehemalige Direktor der Medizinischen Kliniken der St. Vincentius-Kliniken Herr Prof. Dr. Reisert
feiert am 19. April seinen 80.
Geburtstag. Nach einer mehr als
20-jährigen Tätigkeit als Direktor
der Inneren Klinik schied Herr
Prof. Dr. Reisert im Jahr 1991
aus den Diensten der St. Vincentius-Kliniken aus. Auch heute
noch, 15 Jahre nach seinem Ausscheiden, erinnern sich viele Mitarbeiter an die charismatische
Arztpersönlichkeit eines Herrn
Prof. Dr. Reisert. Vorstand und
Aufsichtsrat sprechen Herrn Prof.
Dr. Reisert auch in Erinnerung an
seine immense Aufbauarbeit an
den St. Vincentius-Kliniken die
herzlichsten Glück- und Segenswünsche aus.
Verabschiedung von Schwester Hiltrudis
Im Januar 2006 verabschiedete sich Schwester Hiltrudis nach über 30jährigem Wirken in den St. Vincentius-Kliniken. Schwester Hiltrudis kam als
ausgebildete Krankenschwester am 12. September 1974 zunächst auf eine
Station in der HNO-Klinik. Dort versah sie ihren Dienst an den Kranken bis
zum 31. März 1978. Am 01. April 1978 wurde sie auf die Station 3A versetzt, wo sie zunächst gemeinsam mit Schwester Leonarda und ab 1984
mit Schwester Gabrielis die Station verantwortlich für das Pflegepersonal
leitete. Schwester Hiltrudis, die als stellvertretende Stationsleitung Herrn
Prof. Dr. Rüther, Herrn Prof. Dr. Rossak und Herrn Prof. Dr. Schuler kennen
lernen durfte hat sich in ihrem über 30-jährigen pflegerischen Wirken für
die Patienten mehr als verdient gemacht. Schwester Hiltrudis muss krankheitsbedingt ihre liebgewordenen St. Vincentius-Kliniken verlassen. Sie wird
ihren Lebensabend im Kloster in Bühl verbringen.
Vorstand und Aufsichtsrat danken Schwester Hiltrudis für ihre Tätigkeit in
den St. Vincentius-Kliniken und wünschen ihr für die Zukunft Gottes reichen
Segen.
Ihnen allen wünschen wir frohe und gesegnete Osterfeiertage
ppa. Bernhard Belstler
Nachruf auf Herrn Prof. Dr. Gerhart Mappes
Vorstand, Aufsichtsrat, Chefärzte
und Mitarbeiter der St. VincentiusKliniken in Karlsruhe trauern um
den ehemaligen Chefarzt der Chirurgischen Klinik, Herrn Prof. Dr.
Gerhart Mappes, der am 08.
Januar 2006 im Alter von 79 Jahren nach einem längeren Leiden
verstorben ist.
Bis zu seinem Ausscheiden am
01.11.1991 hat Herr Prof. Dr.
Mappes die Chirurgische Klinik
mehr als 20 Jahre lang geleitet und
verantwortet. Frühzeitig hat er die
Notwendigkeit der Diversifizierung
der Chirurgischen Klinik erkannt
und diese vorangetrieben.
Aufgrund seiner Initiative wurde
der Allgemein-Chirurgischen Klinik
neben der Vorhaltung einer eigenen Unfallchirurgischen/Handchirurgischen Klinik ab 1989 auch
eine eigene Thorax-Chirurgische
Abteilung angefügt. Die von ihm
initiierte Umstrukturierung der Chirurgischen Klinik in die drei fachlich
selbständigen Abteilungen: Allgemein-Chirurgische, Unfall-/Handchirurgische und Thorax-Chirurgische Abteilung hat sich in einer
Nachbetrachtung für den Klinikträger als zukunftsweisend erwiesen.
Vincenz Aktuell 46/06
Herr Prof. Dr. Gerhart Mappes hat
in seiner über 20-jährigen Chefarzttätigung in überragender
Weise die Aufbauarbeit und damit
das Fundament für eine erfreuliche
Entwicklung der Chirurgischen Kliniken an unseren Häusern geschaffen. Durch sein tägliches Handeln,
seinen großen Sachverstand und
sein hohes Engagement war er für
seine Mitarbeiter zeit seines Schaffens immer Vorbild und ärztlicher
Lehrer.
Seinen ihm anvertrauten Patienten
begegnete er in ihrer oft lebensbedrohlichen Situation durch seine
hohe ärztliche Kompetenz, sein
Zuhören können, seine Einfühlsamkeit und seine von ihm stets wahrgenommene Gesamtverantwortung
für das Wohl des Patienten.
Neben seinem klinischen Schaffen,
das auch ein wissenschaftliches
Arbeiten umfasste, engagierte er
sich auch in hohem Maße für die
ärztliche Fort- und Weiterbildung
der jungen Ärzte. Herr Prof. Dr.
Gerhart Mappes hat in mehr als
zwei Jahrzehnten äußerst segensreich in den St. Vincentius-Kliniken
gewirkt.
Vorstand und Aufsichtsrat, Mitarbeiter und die Schwesterngemeinschaft sowie nicht zuletzt seine Patienten nehmen in Dankbarkeit und
Verehrung Abschied von dieser
großen Arztpersönlichkeit und werden seiner stets gedenken.
Bernhard Belstler
9
Nachruf
auf Herrn
Prof. Dr.
Gerhard Mappes
Herr Prof. Dr. Gerhard Mappes ist am
08. Januar 2006 nach langer Krankheit, die er als sein persönliches
Schicksal akzeptiert hat, im Kreise seiner Familie verstorben.
Entsprechend seiner Einstellung, die in
einer tiefen Gläubigkeit wurzelte,
legte er noch zu Lebzeiten die Modalitäten seiner Trauerfeierlichkeiten fest.
Chirurgisch war Herr Prof. Mappes
von seiner Schule (Prof. Krauß, Prof.
Kümmerle) geprägt. Er war ein Beispiel für die bereits von Billroth formulierten Gedanken zur Bedeutung von
Tradition und Schulen, wie er sie in
einer kulturhistorischen Studie über
das Lehren und Lernen der Medizinischen Wissenschaft niedergelegt hat.
„Man unterscheidet ganz korrekt die
Medizinische Wissenschaft von der
Ärztlichen Kunst. Es kann jemand aus
Büchern unendlich viel medizinisches
Wissen gelernt haben, auch das Technische in der Anwendungsweise aus
Büchern seinem Gedächtnis wohl eingeprägt haben, er hat dann viel medizinisches Wissen, doch er ist damit
noch kein Arzt.“
Das ärztliche Handeln war und ist der
Tradition verpflichtet. Prof. Mappes
zitierte bereits anlässlich der 125Jahr-Feier der St. Vincentius-Kliniken,
dass die Tradition kein starrer Begriff,
sondern eine lebendige Idee ist. Sie
ist nicht an Steine und Stätten gebunden, sie lebt in der Fortführung des
Geistes.
Von Hans-Wilhelm Schreiber wurde
der Gedanke weitergesponnen. Tradition stellt sich uns als bewährter Fortschritt, folglich ist Fortschritt weitergeführte Tradition.
Dieser Einstellung war Prof. Mappes
stets verbunden, indem er stets für alle
10
Neuerungen in der Chirurgie offen war
und sie so als sinnvoll erkannt umgehend in die Klinik umsetzte. Beispielhaft
hierfür ist die Implementierung einer
eigenen chirurgischen Endoskopie und
Sonographie, eine Institution, mit der er
seinen Weitblick für künftige Entwicklungen früher als viele andere unter
Beweis stellte. Er war ständig um die
Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter bemüht. In dem von Siewert formulierten Sinn „Lehren ist nicht uneigennützige Wohltat an Assistenten und
Schülern, sondern eigennütziges Weitergeben von Erfahrung an Mitarbeiter,
insbesondere auch mit Konsequenz aus
eigenen Fehlern zu lernen, um Qualität
und Sicherheit einer Klinik zu steigern.“
Insbesondere in der Chirurgie ist es
wesentlich, nicht nur die reine Technik
zu beherrschen, sondern insbesondere
die Indiationsstellung, die prae-, intraund postoperative Behandlung sowie
die Intensivmedizin. Hierzu hat Prof.
Mappes bereits in seinem Vorstellungsgespräch am 15. August 1970 Stellung genommen und darauf verwiesen, dass die Ergebnisse einer chirurgischen Therapie wesentlich von diesen Faktoren abhängen. Sein Handeln
als Chef der Klinik demonstrierte diese
Einstellung.
Prof. Mappes gehörte einer Chirurgengeneration an, die aus der Erfahrung
und Sicherheit ihrer Schule sich
beständig weiterentwickeln konnten
und innerhalb der Schule die generelle
Weiterentwicklung förderten. Dieser
Vorgang, der die Chirurgie über Jahrzehnte geprägt hat, ist durch eine
hochgradige Technisierung des chirurgischen Handwerks einerseits, zum
anderen durch einen Verfall bewährter
Werte ins Wanken gekommen. Der
junge Chirurg lernt heute nicht mehr
nur durch Assistenzen und Zuschauen
bei einem seiner Lehrer, sondern die
rasche Neuentwicklung und die ständige technische Neuerung führen
dazu, dass Trainingsprogramme
außerhalb der Klinik für spezielle Verfahren notwendig werden.
Die alten chirurgischen Schulen sahen
als zentrale Aufgabe eines Klinikchefs
die Vorbildfunktion. Bei vorauszusetzender Intelligenz werden Können,
Erfahrung und Einsatzbereitschaft
erwartet, hierzu kommen beim Chirurgen Selbstbeherrschung, Wahrhaftigkeit und Mut sowie eine Verpflichtung
den Mitarbeitern und den Kranken
gegenüber ein hohes Maß an Humanität zu. Dies beinhaltet auch die ärztliche Beratung von schwerkranken
Patienten, was an Therapie möglich,
sinnvoll und nicht nur als machbar
angesehen wird.
Dieser Trend, das Machbare ohne
Rücksicht auf die individuelle Situation
des Patienten umzusetzen, ist ein
Trend, der heute zu verzeichnen ist,
dem sich Prof. Mappes aufgrund seiner Erfahrung im beruflichen wie im
menschlichen Bereich und seiner christlich-humanitären Grundeinstellung
widersetzt hat. Er war ein Vorbild in
der Betreuung seiner Patienten, in seinem Engagement und somit ein hervorragendes Beispiel, was klassische Chirurgenschulen an menschlicher und
fachlicher Größe hervorbringen konnten.
Treffend zusammengefasst wurde die
Persönlichkeit von Herrn Prof. Mappes
anlässlich seiner Beisetzungsfeierlichkeit durch Herrn Pfarrer Frank, der
seine Worte mit der Bemerkung „Herr
Prof. Mappes war ein Herr“ schloss.
Prof. Dr. med. Erhard Kiffner
Direktor der Chirurgischen Klinik,
Abt.1 der St. Vincentius-Kliniken gAG
Karlsruhe
Vincenz Aktuell 46/06
Die Krankenhausseelsorge
informiert
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird
mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am
Wasser.
Er stillt mein Verlangen; er leitet mich
auf rechten Pfaden, treu seinem
Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer
Schlucht, ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, dein Stock und
dein Stab geben mir Zuversicht.
Du deckst mir den Tisch vor den
Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst
mir reichlich den Becher.
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang, und im Haus
des Herrn darf ich wohnen für lange
Zeit.
Dieser Psalm 23 ist ein alttestamentlicher Text, der besonders in der evangelischen Kirche beheimatet ist. Er
beschreibt das, was ein jeder Kranker durchmacht: Eine finstere Zeit
durchschreiten, größeres Unheil
befürchten und hoffen, dass alles wieder gut ausgeht.
Deutlich sind die drei Teile des Psalms
zu erkennen. Am Anfang steht die
gute Zeit mit Ruheplatz am Wasser.
Wo Wasser ist, ist Leben möglich. Die
grünen Auen bedeuten Nahrung. Fast
könnte man sagen, es sind paradiesische Zustände, denn „nichts wird mir
fehlen“. Diesen herrlichen Platz muss
der Gläubige unter Umständen verlassen. Er muss durch eine finstere
Schlucht. Enge und Finsternis machen
Angst, doch der Gläubige fürchtet
sich nicht. Er weiß um die Begleitung
Gottes auf seinem Weg, auch wenn
er Gott nicht sieht und spürt. Er vertraut darauf, dass auch dieses finstere
Tal ein Ende hat. Nach dem Durchschreiten dieses finsteren Tales wartet
auf den Gläubigen der reichlich
gefüllte Becher. Gottes Huld und Güte
werden den Gläubigen sein Leben
12
lang begleiten. Er weiß darum, dass
er immer in Gottes Haus – seiner
Schöpfung – wohnen darf.
Scharfsinnigen Lesern des Psalms fällt
dabei auf, dass die ersten beiden
Teile aus der Sicht eines Tieres
geschrieben sind (grünen Auen, Stock
und Stab). Im letzten Teil des Psalms
spricht der Gläubige von sich als
Mensch (Tisch, Becher). Dieser Wandel lässt sich mit dem Wandel der
Veränderung eines Menschen durch
Leiderfahrungen erklären. Kein
Mensch ist nach Leiderfahrungen derselbe wie zuvor. Leid wandelt uns
Menschen. Es verändert unser
Wesen, unsere Person. Dies geschieht
körperlich wie auch seelisch.
Soweit grob die Dreiteilung dieses
berühmten Psalms. Dieser Psalm kann
in vielfältiger Weise betrachtet werden. Er besitzt starke Aussagen in
Bezug auf unser Leben, insbesondere
auf Kranksein und Sterben. Unter diesen Gesichtspunkten will ich den
Psalm 23 näher betrachten.
Solange wir Menschen gesund sind
und uns nichts fehlt, geht es wie dem
Beter des Psalms 23 im 1. Teil. Wir
haben alles Lebensnotwendige. Wir
leiden keinen Mangel. Uns geht es
rundherum gut. Wir wissen um Gottes
Begleitung in unserem Leben. Wir
haben mehr als ausreichend zu essen
und trinken. Wir haben alles Lebensnotwendige. Doch dann schlägt die
Krankheit erbarmungslos zu. Wie
eine finstere Schlucht liegt sie vor uns.
Wir sehen nicht den nächsten Schritt.
Wir wissen nicht, was die nächste
Untersuchung für Ergebnisse bringt.
Die Zukunft liegt im Dunkel. Die Ängste versuchen, von uns Besitz zu
ergreifen. Immer wieder begegne ich
Menschen, die in diesen Situationen
sagen, dass Sie im Glauben eine
wichtige Stütze haben. Sie wissen,
dass Gott alle Wege ihres Lebens mit
ihnen geht, auch den Weg durch
diese Krankheit. Mitunter fühlen sie
sich dabei noch intensiver mit Gott
verbunden als je zuvor. „Da muss ich
jetzt einfach durch.“ ist besonders
von Männern zu hören. Krankheit
kann man nicht ablegen oder delegieren. Krankheit muss von einem
selbst durchgestanden werden. Man
muss selbst die Untersuchungen mitmachen. Man muss die Operation an
sich selbst vornehmen lassen. Man
muss selbst die Therapie mitmachen.
Daran führt kein Weg vorbei. Nur
wenn dieser oft beschwerliche Weg
gegangen wurde, darf man auf den
reichlich gefüllten Becher hoffen.
Dann kann man wieder teilhaben am
„Leben in Fülle“ (Joh 10,10).
Manchen Patienten stehen mit ihrer
Erkrankung am Ende ihres Lebens.
Für sie ist diese finstere Schlucht von
Psalm 23 ihr eigenes Sterben. Sie
haben von allem Abschied zu nehmen, was wir hier auf Erden kennen
lernen durften. Sie müssen alles
zurücklassen. Der Schritt ins Sterben
muss jeder selbst gehen. Bei aller
Bemühung um Sterbebegleitung, sie
kann nur in dieser Welt geleistet werden. „Nur einer gibt Geleite, das ist
der Herre Christ“ (Gotteslob 656),
heißt es in einem ökumenischen Kirchenlied. Es ist wieder der gute Hirte,
der uns hier begleitet und uns in der
Finsternis des Todes nicht alleine
lässt. Er ist es, der uns nach dem
Durchschreiten dieser finsterer
Schlucht einen Platz an seiner Hochzeitstafel mit gefülltem Becher bereit
hält.
„Im Haus des Herrn darf ich wohnen
für lange Zeit.“ - Gottes Schöpfung
als sein Haus, in dem wir für lange
Zeit wohnen dürfen. Ich sehe dies als
sehr schöne Umschreibung dieser
Welt an. Es ist seine Welt, nicht
unsere. Nicht Gott ist unser Gast, sondern wir sind Gäste Gottes. Er füllt
uns als Gastgeber den Becher voll ein
und deckt uns reichlich den Tisch.
„Im Haus meines Vaters gibt es viele
Wohnungen.“ (Joh 14,2), so verhieß
Jesus schon seinen Jüngern. Somit
wartet auf uns, wenn unsere Zeit des
Gastseins in dieser Welt zu Ende
geht, eine neue Wohnung. Wir Menschen fallen mit dem Tod nicht ins
Leere, sondern in die Hände Gottes.
Wir sehen dann nicht nur seine
Werke und seine Spuren. Wir sehen
ihn dann von Angesicht zu Angesicht.
Dessen sollten wir uns gerade an
Ostern wieder neu bewusst machen.
Vincenz Aktuell 46/06
Rechts an der Seite steht die Osterkerze. Sie ist Zeichen und Sinnbild für
Jesus Christus, dem „Licht der Welt“
(Joh 8,12). Wie er, sollen auch wir
Licht der Welt sein (Mt 5,14). Daher
wird in der Taufe unsere Taufkerze an
der Osterkerze entzündet.
Einweihung der Kapelle
Am 10. Mai 1976 – also vor 30 Jahren – wurde die Kapelle des St. Marienkrankenhauses von Weihbischof
Dr. Karl Gnädinger eingeweiht. Ihm
assistierten Prälat Dr. Albert Füssinger, dem damaligen Karlsruher
Dekan, und Geistlicher Rat Ernst
Zolg, damaliger Pfarrer von St. Bonifaz. In seiner Ansprache an die zahlreichen Festgäste wies Weihbischof
Gnädinger auf die innere Beziehung
des Krankenhauses zu dessen Patronin hin, die Gottesmutter Maria, die
allzeit dienende und hörende Magd
des Herrn. Wer wie Maria vom Heiligen Geist erfüllt sei, den treibe es zu
den anderen, um ihnen zu helfen, so
wie Maria zu Elisabeth. Wer selbst
im Kreuz erstarkt sei wie Maria unter
dem Kreuz, könne auch anderen das
Kreuz tragen helfen.
Diese Weihe der Krankenhauskapelle
vor 30 Jahren gibt Anlass, in diesem
Jahr in jeder der Ausgaben von Vincenz Aktuell eine unserer Klinikkapellen vorzustellen. Die Kapelle wurde
von der Kunstwerkstätte von Matthäus
Bayer, Heufeld bei Bad-Aibling, ausgestaltet. Entwurf und Gestaltung der
Fenster und Tür, ebenso der Entwurf
und Gestaltung von Altar, Ambo und
Tabernakel, stammen aus seiner
Werkstatt. Geschnitzt vom Künstler
Matthäus Bayer selbst sind:
„Das neue St. Marienkrankenhaus in Karlsruhe wurde mit
der Weihe der Kapelle durch Weihbischof Karl Gnädinger
offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das als 'Fachklinik
Gynäkologie und Geburtshilfe' erbaute Haus wird vom
Mutterhaus der Dominikanerinnen in Neusatzeck (Kreis
Bühl) getragen und löst zwei nach Kriegsende in ehemaligen Villen betriebene kleine Kliniken ab.
Das 'Konradsblatt' wird das Haus noch ausführlicher vorstellen.
Foto: Donecker
Hl. Josef zur Ausstattung der Kapelle.
Beide befinden sich nun im Kloster
Neusatzeck. Schon der erste Eindruck, den der Besucher beim Betreten der Kapelle gewinnt, deutet mit
seinem Blau mit Verläufen ins Weiß
stark darauf hin, dass es sich hier um
eine Marienkapelle handelt. An der
Stirnseite ist die Kreuzigungsgruppe:
Jesus mit seiner Mutter Maria und seinem Lieblingsjünger Johannes.
Davor steht der Altar. Die Altarplatte
wird von vier Metallsäulen getragen.
Eine jede von ihren ist mein einem
Symbol geschmückt und verweist
damit auf die vier Evangelisten:
Matthäus – Engel/Mensch
Markus – Löwe
Lukas – Stier
Johannes – Adler.
Damit wird die tragende Rolle dieser
vier Evangelisten für unseren christlichen Glauben deutlich ins Bild
gebracht. Auf der steinernen Altarplatte stehen drei Kerzen. Sie stehen
für die Dreifaltigkeit unseres Gottes:
Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Die Kreuzigungsgruppe mit Christus
am Kreuz
Maria, die Mutter Jesu
Johannes, der Lieblingsjünger.
Die Emaille-Arbeiten sind von der
Künstlerin Heidi Bayer-Wech, Tochter
des Holzschnitzers. Sie starb leider
sehr jung.
Ursprünglich gehörte eine Rosenkranzmadonna und eine Statue des
Vincenz Aktuell 46/06
Auf dem Ambo ist das Jesuswort
„Selig, die das Wort Gottes hören
und es befolgen“ (Lk 11,28) in
großen Buchstaben zu lesen. Es ist
gleichsam ein optischer Appell an die
Gläubigen, das Wort Gottes, das
vom Ambo aus verlesen wird, nicht
nur zu hören, sondern es auch zu
befolgen. Der Tabernakel zeigt auf
seiner Tür das „Lamm Gottes“ (Joh
1,29.36), auf das schon Johannes
der Täufer verwiesen hat. Es steht auf
dem Buch mit den 7 Siegeln, die nur
das Lamm öffnen darf (Offb 6). In
dem Tabernakel wird die Krankenkommunion aufbewahrt für die Tage,
an denen in der Kapelle keine Messe
gefeiert wird, aber die Kranken die
heilige Kommunion empfangen wollen. Links neben dem Tabernakel steht
eine Marienstatue. Wie auch schon
bei der Kreuzigungsgruppe ist sie
links von Jesus (Allerheiligstes). Auf
dem linken Arm trägt Maria das
Jesuskind, das dem Kirchenbesucher
seine Segenshand entgegen hält. In
ihrer rechten Hand hat sie ein Zepter,
das Zeichen für Herrschaft, der Herrschaft Gottes.
Die Ostseite der Kapelle besitzt
großflächige bunte Glasfenster. In sie
sind die Rosenkranz-Geheimnisse eingearbeitet. Hier zu sehen, die Verkündung Mariens und ihr Besuch bei Elisabeth. Hinten in der Kirche sind die
in Emailarbeit ausgeführten Kreuzwegstationen. Hier zu sehen die
ersten drei von insgesamt 14 Stationen:
Jesus wird zum Tode verurteilt,
Jesus nimmt das Kreuz auf seine
Schulter,
Jesus fällt zum 1. Mal unter dem
Kreuz.
Im Jahre 2004 wurde die Hauskapelle des St. Marienkrankenhauses
neu gestaltet. Dies ist ein weiterer
Grund, sie mal zu besuchen, sie
näher kennen zu lernen und auch
zum persönlichen Gebet zu verweilen.
Bei der Altarweihe der Hauskapelle des St. Marienkrankenhauses. Weihbischof Gnädinger assistieren Stadtdekan
Prälat Dr. Füssinger und Stadtpfarrer Geistl. Rat Zolg,
in dessen Pfarrbereich die neue Klinik liegt.
13
Seelsorge und Gottesdienste im Krankenhaus
Radwallfahrt 2007
Nach einem ersten Hinweis ein weiterer für die Radwallfahrt nach Santiago de Compostela:
Der genauer Termin der Radwallfahrt
kann noch nicht mitgeteilt werden. Es
werden jedoch 3 Wochen zwischen
Mai und August des Jahres 2007
sein. Um eine genauere Terminabsprache im Zusammenhang mit der
Urlaubsplanung zu erhalten ist es
wichtig, dass sich alle Interessierten
bei Br. Klaus melden. Dieses Bekunden des Interesses bedeutet jedoch
noch keine feste Anmeldung.
Die geplante Streckenführung wird
sein: Karlsruhe, Straßburg, Breisach,
Belfort, Besacon, Dole, Chalon-s.S.,
Tournus, Taize, Cluny, Paray-leMonial, Le Puy, Espalion, Conques,
Figeac, Cahors, Moissac, Condom,
Aire-l´Adour, St-Jean-Pied-de-Port. In
Spanien weiter auf dem „Camino“
über Roncesvalles, Pamplona, Puente
la Reina, Estella, Logrono, Najera,
Burgos, Fromista, Sahagun, León, Astorga, Rabanal, Ponferrada, Cebreiro,
Sarria, Portomarin nach Santiago de
Compostela.
Die Route kann bei Br. Klaus im Büro
auf einer großen Landkarte eingesehen werden.
Als Eckdaten des Trainings wurde
bereits angegeben: 50 km in 2 Stunden sowie 150 km an einem Tag mit
dem Fahrrad in der Ebene fahren zu
können. Was die „Bergleistung“
betrifft (es werden einige Pässe zu
überwinden sein), erfolgen noch weitere Angaben im Intranet. Als Trainingsfahrten können schon mal Fahrten auf den Dobel empfohlen werden.
Südendstraße 32
Steinhäuserstraße 18
• KATHOLISCHE SEELSORGE
• KATHOLISCHE SEELSORGE
Bruder Klaus Schäfer, SAC
Tel. 8108-3521
Pfr. Herbert Margeth
(Di bis Fr 9-12 Uhr) Tel. 8108-2155
(Anrufbeantworter)
Seelsorge-Schwestern:
Sr. Kunigundis, Sr. Maria-Martha,
Sr. Irmlind,
Sr. Irmgard Kornmann (Krankenschwester)
Tel. 8108-3767 (Anrufbeantworter)
Eucharistiefeier in der Kapelle
Samstag: 18.30 Uhr (als Vorabendmesse), anschl. Krankenkommunion
Sonntag: 8.45 Uhr, Dienstag und
Freitag: 18.00 Uhr und am Donnerstag: 14.30 Uhr Meditation.
Auf Wunsch und nach Vereinbarung
Kommunion und Krankensalbung.
Eucharistiefeier in der Kapelle:
Samstag, 18 Uhr, mit anschl.
Krankenkommunion
Sonntag: 10 Uhr
Mo, Di, Mi: 18 Uhr, Fr. 6.00 Uhr
Auf Wunsch und nach Vereinbarung
Kommunion und Krankensalbung
• EVANGELISCHE SEELSORGE
Pfr. Reiner Karcher
Tel. 8108-3539 (Anrufbeantworter)
Gottesdienst mit Abendmahl:
Montag, 19.15 Uhr, in der Kapelle
• EVANGELISCHE SEELSORGE
Pfr. Reiner Karcher
Tel. 8108-3539 (Anrufbeantworter)
Gottesdienst mit Abendmahl:
Montag, 18 Uhr, in der Kapelle
Abendmahl im Krankenzimmer
nach Vereinbarung.
Abendmahl im Krankenzimmer
auf Wunsch nach Vereinbarung.
Die Seelsorger/innen sind über die
Pforten zu erreichen und besuchen
Sie gern. Für ungestörte Einzelgespräche stehen die Sprechzimmer zur
Verfügung. Die Gottesdienste werden
aus den Kapellen in die Krankenzimmer übertragen.
Weitere Informationen finden Sie
künftig im Intranet.
Bruder Klaus Schäfer
Klinikseelsorger
14
Vincenz Aktuell 46/06
Einweihung
der Kapelle
Vincenz Aktuell 46/06
15
BWKG-Wahlprüfsteine für die Landtagswahl am 26. März 2006.
Antworten der Vorsitzenden Landtagsfraktionen und Position der BWKG.
CDU
Fraktionsvorsitzender Stefan Mappus
FDP/DVP
Fraktionsvorsitzender Dr. Ulrich Noll
SPD
Fraktionsvorsitzender Wolfgang Drexler
Bündnis 90/Die Grünen
Fraktionsvorsitzender Winfried Kretschmann
16
BWKG
Vorstandsvorsitzender Landrat Franz Weber
Vincenz Aktuell 46/06
Vincenz Aktuell 46/06
17
Grundlage für eine flächendeckende Krankenhausversorgung ist die oben genannte
Sicherung der Finanzierungsbasis. Der durch den medizinischen Fortschritt notwendige Umbau der Krankenhauslandschaft erfordert im Übrigen neue Modelle der Kooperation und Vernetzung zwischen ambulanten und stationären Leistungsanbietern.
Die Landespolitik ist gefordert, eine flächendeckende
Krankenhausversorgung unter
den veränderten Rahmenbedingungen des Fallpauschalensystems sicherzustellen.
Die SPD beobachtet mit Sorge, dass durch Veränderungen
in der Krankenhauslandschaft
zum Teil die Versorgung der
Patienten bei Nacht, am Wochenende oder aber die Ver-
In Baden-Württemberg gibt
es derzeit 267 planrelevante
Krankenhäuser mit ca. 300
Betriebsstätten. In den 35
Landkreisen gibt es bis zu 14
Krankenhausstandorte pro
Kreis. Flächendeckung muss
von den Bedürfnissen der
Patienten her definiert werden. Immerhin sind 80 %
aller Krankenhausbehandlungen planbar. Durch die Lan-
2. Wie soll die flächendeckende Krankenhausversorgung in BadenWürttemberg in Zukunft sichergestellt werden?
FDP/DVP
Fraktionsvorsitzender
Dr. Ulrich Noll
Das gesamte Gesundheitswesen ist chronisch unterfinanziert, dies betrifft den ambulanten und stationären Sektor
gleichermaßen. Demographie
und medizinisch-technischer
Fortschritt erzwingen eine
grundlegende Reform: Die
Finanzierung des Gesundheitswesens ist von den
Lohnkosten abzukoppeln,
Kapitaldeckung in Form von
Altersrückstellungen ist zu
bilden, gesamtgesellschaftliche Leistungen wie beitragsfreie Mitversicherung sind
über Steuern zu finanzieren.
Differenzierte Angebote und
damit Wettbewerb sowohl auf
Seiten der Leistungserbringer
als auch auf Seiten der Kostenträger sind auszubauen.
SPD
Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Drexler
Die SPD setzt sich dafür ein,
dass unter den neuen Rahmenbedingungen des Fallpauschalensystems weiterhin eine
gleichmäßige, gute, für alle
Bürgerinnen und Bürger
unabhängig von ihrem Einkommen und ihrem Sozialstatus zugängliche Krankenhausversorgung in BadenWürttemberg gesichert bleibt.
Um Fehlentwicklungen zu
vermeiden, muss das Fallpauschalensystem auch in der
Zukunft weiter angepasst
werden. So legt der Koalitionsvertrag zwischen SPD und
CDU fest, dass geprüft werden soll, ob der Pflegeaufwand und die Kosten der
Weiterbildung angemessen
abgebildet werden und dass
für die belegärztliche Vergütung eine Regelung gefunden
werden soll.
CDU
Fraktionsvorsitzender
Stefan Mappus
Das DRG-System ist ein
1. Wie soll die wirtlernendes System. Wir gehen
schaftliche Sicherung
der Krankenhäuser
davon aus, dass bestehende
angesichts der bestehen- Über- wie auch Unterfinanden Unterfinanzierung
zierungen bis zum Ende der
im Rahmen der Fallpau- Konvergenzphase im Jahr
schalen sowie des zusätz- 2009 ausgeglichen werden.
lichen Finanzierungsbe- Wir können uns vorstellen,
darfs durch den medizi- durch eine Bundesratsinitiatinischen Fortschritt, die ve auf einen Ausbau des
Innovationen und den
investiven Anteils in den
demographischen Wan- Fallspauschalen hinzuwirken.
del gewährleistet werDie Krankenhäuser müssen
den?
sich mit Hilfe von Kostenrechnung und Benchmarking
weiter darum bemühen, ihr
Angebot und ihre Abläufe so
zu gestalten, dass die Leistungen wirtschaftlich und mit
der erforderlichen Qualität
erbracht werden können.
BWKG
Vorstandsvorsitzender
Landrat Franz Weber
Es ist eine Illusion zu glauben, das heutige Leistungsniveau wäre mit den derzeitigen
Finanzmitteln aufrechtzuerhalten. Es müssen neue Finanzierungsquellen erschlossen werden. Die Entscheidung darüber, ob dies durch
eine höhere Steuerfinanzierung, durch die Erhöhung der
Krankenversicherungsbeiträge oder durch die Erhöhung
der Eigenbeteiligung der
Patienten erfolgt, obliegt der
Politik.
Im Rahmen seiner Daseinsvorsorge ist es Aufgabe des
Landes, eine flächendeckende
Versorgung der Bevölkerung
mit Krankenhausleistungen
sicherzustellen. Voraussetzung dafür, dass die Landesregierung auch weiterhin
ihren Einfluss auf die Krankenhausstruktur in BadenWürttemberg behält, ist, dass
sie die Instrumente der Kran-
Bündnis 90 / Die Grünen
Fraktionsvorsitzender
Winfried Kretschmann
Für Krankenhäuser der
Grundversorgung haben sich
gemeinsame Trägerschaften
sowie Modelle der integrierten Versorgung als wirtschaftlich sinnvoll erwiesen.
Konzentration und Spezialisierung dienen dazu, Krankenhausleistungen wirtschaftlich zu bündeln und Zentren
zu schaffen. Auch die Optimierung von internen Strukturen ist wichtig für die Steigerung der Wirtschaftlichkeit.
Wir Grünen sehen zudem
Einsparmöglichkeiten im
Arzneimittelbereich. Wir
sehen die dringende Notwendigkeit einer mittel- und langfristigen wirtschaftlichen
Sicherung der Krankenhäuser
und sind daher in den letzten
Haushaltsverhandlungen
konsequent gegen Kürzungen
bei der Krankenhausfinanzierung eingetreten.
Um eine flächendeckende
Versorgung sicherzustellen,
wird es zukünftig entscheidend sein, ein Netz von Portalkliniken aufzubauen, die
die Grund- und Notfallversorgung übernehmen.
Im Rahmen der integrierten
Versorgung kommt dabei der
Zusammenarbeit von Krankenhäusern mit niedergelassenen Ärzten gerade auch im
18
Vincenz Aktuell 46/06
Baden-Württemberg hat
schon bisher mit der vertrauensvollen Partnerschaft zwischen Land, Kommunen und
Trägern gute Erfahrungen
gemacht. Diesen Weg wollen
wir weiter gehen. Die Abstimmung im Landeskrankenhausausschuss hat sich
bewährt und wird fortgesetzt.
Das Land wird die Krankenhausträger weiter unterstützen
und zukunftsfähige Projekte
fördern, weil letztlich nur so
Spitzenmedizin und ausreichende Versorgung im ganzen Land auf hohem Niveau
nachhaltig sichergestellt werden können.
Auch wenn immer wieder
Sparhaushalte aus der Gesamtverantwortung für unser
Land heraus gefahren werden
3. Welche Rolle soll das
Land in der künftigen
Krankenhausplanung
spielen?
4. Halten Sie angesichts
des bestehenden Investitionsstaus von mindestens 3 Mrd. und des
CDU
Fraktionsvorsitzender
Stefan Mappus
desförderung werden wir
unseren Teil dazu beitragen,
dass die für eine auf Dauer
sichere Versorgung der Bevölkerung notwendige Krankenhausstruktur erhalten
bleibt. Die Expertenkommission „Zukunft der Krankenhausstruktur BadenWürttemberg“, deren Bericht
zur Jahresmitte erwartet wird,
wird aus Sicht der Praxis
heraus dazu wichtige Impulse
liefern.
Die SPD beobachtet mit Sorge, dass der Investitionsbedarf der Krankenhäuser seit
Jahren weitaus höher ist als
Die Krankenhausplanung
gehört für die SPD zu den
wichtigsten Feldern der Landes-Gesundheitspolitik. Die
SPD tritt dafür ein, den Landes-Krankenhausplan fortzuschreiben. Ziel muss sein, für
alle Bürgerinnen und Bürger
im Land eine gleichmäßige
und gute Krankenhausversorgung sicherzustellen.
Das Land muss bei der Krankenhausplanung Verantwortung übernehmen und auch
unangenehme Entscheidungen fällen. Es darf nicht darauf hoffen, dass allein durch
singuläre Entscheidungen vor
Ort eine leistungsfähige und
flächendeckende Krankenhauslandschaft erhalten werden könnte. Vielmehr ist
notwendig, dass das Land
mittels der Investitionsfinanzierung eine umfassende
aktive Steuerung übernimmt.
Aus Grüner Sicht muss das
Land eine aktive Steuerungsfunktion in der Krankenhausplanung übernehmen, nicht
zuletzt, um seinen Sicherstellungsauftrag wahrzunehmen.
Zentral ist dabei, dass die
Landeskrankenhausplanung
sich nicht mehr primär am
Betten/Einwohner-Verhältnis
orientiert, sondern in viel
stärkerem Maße auch Leistungskriterien berücksichtigt.
Die Entwicklung und Umsetzung landkreisübergreifender
Versorgungskonzepte ist
dabei zentral.
Nein. Die Grüne Fraktion hat
sich in den Haushalten 2004
und 2005/06 gegen die Kürzungen bei den Investitions-
In einem mehr marktwirtschaftlich orientierten System
und bei schwindenden finanziellen Ressourcen des Landes wird tendenziell die Steuerungsmöglichkeit durch das
Land sich darauf beschränken
müssen, gröbste Verwerfungen z. B. zuungunsten des
ländlichen Raums zu vermeiden. In einem transparenteren
Versorgungssystem wird
zunehmend die „Abstimmung
mit den Füßen“ planerische
Vorgaben ersetzen.
Gerade mit Blick auf bestehende Investitionsstaus und
die angespannte Haushaltslage halten wir die monistische
Um die Krankenhäuser medizinisch, baulich und strukturell auf dem neuesten Stand
zu halten und sie für den
BWKG
Vorstandsvorsitzender
Landrat Franz Weber
kenhausplanung und der
Investitionsfinanzierung in
der Hand behält.
Bündnis 90 / Die Grünen
Fraktionsvorsitzender
Winfried Kretschmann
ländlichen Raum eine wichtige Bedeutung zu. Mit einer
sektorenübergreifenden Angebots- und Leistungsstruktur
(wie z.B. im Alb-DonauKreis) kann auch zukünftig
eine wohnortnahe, qualitativ
hochwertige Versorgung
gewährleistet werden.
FDP/DVP
SPD
Fraktionsvorsitzender
Fraktionsvorsitzender
Dr. Ulrich Noll
Wolfgang Drexler
sorgung von Patienten mit
nicht planbaren Erkrankungen
wie z. B. Unfällen zunehmend bedroht ist. Hier ist die
Landespolitik gefordert, mit
den Mitteln der Krankenhausplanung gegenzusteuern.
Vincenz Aktuell 46/06
19
5. Werden Sie die Pauschalförderung antasten?
Rechtsanspruchs der
Krankenhäuser auf die
Investitionsfinanzierung
weitere Einschnitte in
diesem Bereich für verantwortbar?
SPD
Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Drexler
die vom Land zur Verfügung
gestellten Investitionsmittel.
Auch der dringliche Bedarf,
also Baumaßnahmen, die
eigentlich zügig angegangen
werden müssten, steigt seit
Jahren. Trotzdem hat die
Landesregierung immer wieder Einschnitte in der Krankenhausförderung vorgenommen. Die SPD hat diese
Einschnitte stets abgelehnt.
Die Krankenhausförderung
muss nach Auffassung der
SPD in den nächsten Jahren
endlich bedarfsgerecht verstetigt werden. Ständige Einschnitte gefährden die Planungssicherheit der Träger.
Die Pauschalförderung darf
Wir sind uns bewusst, dass
die Pauschalförderung wegen nach Auffassung der SPD
nicht angetastet werden.
ihrer Berechenbarkeit und
Sicherheit bei den Krankenhausträgern einen hohen
Stellenwert besitzt. Wir haben
keineswegs die Absicht, uns
aus Teilen der Krankenhausinvestitionsförderung zurückzuziehen. Die Pauschalförderung ermöglicht den Krankenhäusern Entscheidungsspielräume im Sinne eigenständiger Budgetverantwortung und setzt gleichzeitig
Anreize, sich auf das Not-
CDU
Fraktionsvorsitzender
Stefan Mappus
mussten, bestand stets der
Wille, das Nötigste zur Aufrechterhaltung einer nachhaltigen Krankenhausversorgung
zur Verfügung zu stellen. Die
im Jahr 2005 gegenüber 2004
unvermeidbare Kürzung von
40 Mio. Euro versuchen wir
Schritt für Schritt wieder
rückgängig zu machen. Der
angeführte "Investitionsstau"
beträgt nicht 3 sondern 1,6
Milliarden Euro. In diesem
Betrag sind alle angemeldeten
Projekte enthalten. Größere
Projekte mit hoher Priorität
werden regelmäßig in einem
Zeitraum von 3-5 Jahren
entschieden und gefördert,
kleinere Projekte durchaus
auch innerhalb desselben
Jahres.
Bündnis 90 / Die Grünen
Fraktionsvorsitzender
Winfried Kretschmann
mitteln ausgesprochen und
entsprechende Anträge in den
Finanzausschuss eingebracht.
Die Umstellung auf DRGs
führt bei vielen Krankenhäusern zwangsläufig zu erhöhten Investitionskosten aufgrund des Bedarfs zur Verbesserung der Funktions- und
Behandlungsabläufe sowie
der betrieblichen Abläufe. Für
die Zukunftsfähigkeit vieler
Häuser sind daher die Investitionsmittel des Landes existentiell.
Nein
Solange der Schritt zur Monistik nicht vollzogen werden
kann und weitere Kürzungen
drohen, werden wir diese
keinesfalls zu Lasten der
Pauschalförderung zulassen.
FDP/DVP
Fraktionsvorsitzender
Dr. Ulrich Noll
Finanzierung des stationären
Sektors langfristig für unumgänglich. Allerdings nur,
wenn die Finanzierungsbasis
durch eine echte Gesundheitsreform dafür geschaffen wird.
Im Rahmen der Pauschalförderung werden kleinere Investitionen gefördert. Über
die Verwendung der Mittel
entscheidet das Krankenhaus
in eigener Verantwortung. Da
die Pauschalförderung zu
einem großen Teil in die
(Wieder-)Beschaffung von
medizinischen Geräten fließt,
würde eine Reduzierung der
Pauschalförderung zu Lasten
der Versorgungsqualität gehen.
BWKG
Vorstandsvorsitzender
Landrat Franz Weber
immer schärfer werdenden
Wettbewerb fit zu machen, ist
die Investitionsförderung
durch das Land unverzichtbar. Außerdem haben die
Krankenhäuser einen Rechtsanspruch auf die Finanzierung der Investitionen durch
das Land, und eine andere
Finanzierung ist im DRGSystem nicht vorgesehen.
Deshalb wären weitere Einschnitte bei der Investitionsförderung nicht verantwortbar. Richtig ist, dass allein
das bisher aufgeschobene
Antragsvolumen 1,6 Mrd.
Euro beträgt und zusätzlich in
mindestens gleicher Größenordnung weitere Investitionsdefizite bestehen.
20
Vincenz Aktuell 46/06
7. Was wollen Sie dafür
tun, dass die qualitativ
hochwertige und auch
ökonomisch wichtige
Rehabilitation in BadenWürttemberg nicht weiter einbricht?
Baden-Württemberg ist Kurund Bäderland. Schon deshalb haben wir Interesse daran, sowohl ein leistungsfähiges medizinisches Rehabilitationsangebot als auch attraktive Kur- und Wellnessangebote zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Angesichts der Zahl von über
240.000 Landesbediensteten
bietet sich hier auch ein großes Potential zur Erhaltung
der Arbeitskraft der Beschäftigten. Wir sind daran interessiert, mit allen Partnern aus
dem Bereich der Rehabilitation über innovative präventive
CDU
Fraktionsvorsitzender
Stefan Mappus
wendige zu beschränken.
Wir sehen uns in der Verant6. Wie stehen Sie zum
Ausbau der ambulanten wortung: sowohl für die statiLeistungen im Kranken- onäre wie für die ambulante
Versorgung der Bevölkerung.
haus?
Die Zusammenarbeit und die
Vernetzung dieser beiden für
die Bevölkerung gleichermaßen wichtigen Versorgungsbereiche kann teilweise noch
optimiert werden. Dort wo
sich eine Unterversorgung
abzeichnet, ist ein Ausbau der
ambulanten Versorgung angebracht. Ebenso wichtig ist
jedoch eine bessere Vernetzung der beiden Versorgungsbereiche z. B. mittels
Telemedizin und über medizinische Versorgungszentren.
BWKG
Vorstandsvorsitzender
Landrat Franz Weber
Die Krankenhäuser können
sich zu „integrierten Dienstleistungszentren“ weiterentwickeln. Sie könnten die
Gesamtverantwortung für die
Behandlung der Patienten
übernehmen. Neben der größeren Patientenorientierung
ergeben sich auch Einsparpotentiale. Voraussetzung dafür,
diese Potentiale ausschöpfen
zu können, ist der politische
Wille, die bestehenden Sektorgrenzen zu überwinden.
Die Rehabilitation wird doppelzüngig behandelt. Zwar
wird die Qualität hoch gelobt,
über die tatsächliche Belegung entscheidet aber der
Preis. Dies schadet im Bäderland Baden-Württemberg
einem wichtigen Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum.
Das Land muss seinen Einfluss auf Sozialversicherungen geltend machen, wobei
auch die Zusammenlegung
von Pflege- und Krankenversicherung kein Tabu sein
darf. Vielmehr würden dadurch ökonomische Anreize
entstehen, Rehabilitations-
Bündnis 90 / Die Grünen
Fraktionsvorsitzender
Winfried Kretschmann
Wir sehen diesen Leistungsausbau im Kontext des
„Krankenhauses als Gesundheitszentrum“ als positive
Entwicklung, die auch bei der
Beurteilung von Bedarfsgerechtigkeit im Rahmen der
Landesförderung berücksichtigt werden muss.
Durch die DRGs werden
Leistungen und Kosten vom
Akut- in den Reha-Bereich
verlagert. Diese Schnittstelle
muss daher neu und sachgerecht definiert werden und
ggf. von einer Mittelverlagerung begleitet werden. Wir
Grünen arbeiten auf eine
bessere Finanzierung der
Rehabilitation hin, die ein
wichtiges Instrument zur
Verhinderung von Pflegebedürftigkeit darstellt.
FDP/DVP
Fraktionsvorsitzender
Dr. Ulrich Noll
Bei gleichen Rahmenbedingungen zwischen ambulantem
und stationärem Sektor sind
wir sehr für ungehinderten
Wettbewerb. Auch hier gilt,
die Menschen sollen mit den
Füßen abstimmen können.
Den Weg der Zukunft sehen
wir in verstärkter Kooperation und Vernetzung.
Leider sind es nicht allein die
Qualität einer Rehabilitationseinrichtung und das PreisLeistungsverhältnis, die im
Rahmen des rauer gewordenen Wettbewerbs das Überleben einer Einrichtung sichern.
Entscheidend ist oft die Eigentümerstruktur. Zu viele
Rehabilitationseinrichtungen
werden von der Kostenträgerseite betrieben. Das engt
Wettbewerb und Wahlfreiheit
für den Patienten ein. Differenzierte Angebote müssen
ermöglicht werden, ohne dass
der Versicherte seinen Zuschuss seitens des
SPD
Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Drexler
Krankenhäuser werden sich
in Zukunft immer mehr zu
Gesundheitszentren entwickeln, dies gilt insbesondere
für den ländlichen Raum. Die
SPD befürwortet deshalb den
Ausbau ambulanter Angebote
im Krankenhaus und eine
verstärkte Kooperation mit
den niedergelassenen Ärzten.
Für die SPD sind Angebote
zur Rehabilitation ein unverzichtbarer Bestandteil unseres
Gesundheitswesens. Die
Rahmenbedingungen für die
Reha-Kliniken werden durch
den Bundesgesetzgeber bestimmt. Die Koalitionsfraktionen haben sich darauf verständigt, in diesem Jahr ein
Konzept zu entwickeln, das
dauerhaft die Grundlage für
ein leistungsfähiges, solidarisches und demografiefestes
Gesundheitswesen sichert.
Die SPD Baden-Württemberg
wird darauf drängen, dass
dabei auch der für das Kur-
Vincenz Aktuell 46/06
21
8. Wie sehen Sie die
Zukunft der Pflegeheimförderung in BadenWürttemberg?
BWKG
Vorstandsvorsitzender
Landrat Franz Weber
maßnahmen zur Vermeidung
von Pflege durchzuführen.
Zum Ausbau der stationären
Einrichtungen der Altenpflege sind weiterhin Investitionen durch das Land erforderlich, da es in einigen Regionen noch immer eine Unterversorgung gibt. Auch vertrauen viele Einrichtungen
darauf, dass sie ihre Baumaßnahmen mit Unterstützung
des Landes abschließen können.
Bündnis 90 / Die Grünen
Fraktionsvorsitzender
Winfried Kretschmann
Das Land muss sich seiner
finanziellen Verantwortung
im Pflegebereich stellen.
Allerdings ist die bisherige
Praxis der Pflegeheimförderung nicht mehr zukunftsfähig. Wir treten daher für eine
schrittweise Umstellung der
Objekt- hin zu einer Subjektförderung in Form eines persönlichen Budgets für pflegebedürftige Menschen ein.
Dabei wollen wir über Experimentierklauseln eine modellhafte Erprobung des persönlichen Budgets im Pflegebereich ermöglichen.
FDP/DVP
Fraktionsvorsitzender
Dr. Ulrich Noll
Kostenträgers verliert.
Die FDP bezweifelt seit längerem die Effizienz der Objektförderung, die jedem
zugute kommt, ob bedürftig
oder nicht. Dieses Gießkannenprinzip werden wir uns
nicht auf Dauer leisten können. „Förderung muss stattfinden, wo Bedürftigkeit
besteht und nicht wo sich
örtliche Verantwortungsträger
am besten durchsetzen können.“ (W. D. Wanning, Evangelische Heimstiftung). Zurückgehende Fördermittel
erhöhen den Investitionsstau.
Bürokratische Förderkriterien
verhindern innovative Pflegekonzepte. Die Praxis belegt:
Hochwertige, wohnortnahe
und finanzierbare Pflegeplätze entstehen auch ohne Subventionierung.
SPD
Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Drexler
und Bäderland BadenWürttemberg wichtige RehaSektor angemessen berücksichtigt wird.
Die SPD spricht sich dafür
aus, die Pflegeheimförderung
nach dem Landespflegegesetz
als Instrumentarium für den
Aufbau einer modernen, leistungsfähigen und bedarfsgerechten Pflegeinfrastruktur im
Land zu nutzen. Wir befürworten eine Entbürokratisierung des gegenwärtigen Förderverfahrens. Durch eine
bedarfsgerechte Verstetigung
der Fördermittel muss der
erhebliche Antragsstau abgebaut werden, der durch die
falschen und kurzsichtigen
Mittelkürzungen der Landesregierung in der Vergangenheit entstanden ist. Eine Abschaffung der Pflegeheimförderung, wie sie von der gegenwärtigen Landesregierung
erwogen wird, lehnt die SPD
ab.
CDU
Fraktionsvorsitzender
Stefan Mappus
Ansätze ins Gespräch zu
kommen.
Die Pflegeheimförderung hat
sich in der Vergangenheit als
sozialpolitisches Steuerungselement bewährt und in Baden-Württemberg zum Aufbau einer modernen und leistungsfähigen Infrastruktur
geführt. Wesentliche Ziele
sind dabei die Sicherstellung
einer möglichst wohnortnahen Versorgung, die Sanierung und Modernisierung der
bestehenden Pflegeheime und
dabei insbesondere auch der
Ausbau von Wohngruppen
für demenzkranke Heimbewohner. Die Förderung trägt
dazu bei, eine zeitgemäße und
zukunftsgerichtete Pflege
anbieten zu können, die Leistungsfähigkeit der Heime zu
erhalten und die Lebensqualität in den Einrichtungen zu
erhalten und zu verbessern.
Ein kurzfristiger Ausstieg aus
der Pflegeheimförderung ist
daher nicht vertretbar. Wir
sehen einen Ausbaubedarf im
Bereich der Demenzpflege
und im Umbau vorhandener
Einrichtungen, um den neuen
Pflegeerfordernissen gerecht
werden zu können.
Aktuelles aus der Klinik
Die Kamera von ClinicTV
geht bis in die
Operationssäle und zeigt
moderne Diagnose- und
Therapieverfahren in den
medizinischen
Fachabteilungen.
FERNSEHEN
für Patientinnen
und Patienten
in den
St. VincentiusKliniken
ClinicTV
auf Kanal 33
Chefarzt im Gespräch
Lernen Sie die Chefärzte
und den ärztlichen Direktor
in Interviews kennen.
Dabei geht es auch um
Kompetenzen und
Erfahrungen der behandelnden Mediziner.
Geschichte und
Geschichten
Hier erfahren Sie Interessantes
aus dem Klinikalltag und
bekommen Informationen über
die Geschichte des Mitte des
19. Jahrhunderts gegründeten
Krankenhauses.
Gott und die Welt
Neben dem leiblichen
Wohl geht es auch um das
seelische Wohlbefinden.
Gesundheitskrisen werfen
persönliche Fragen auf.
ClinicTV sucht nach
Antworten.
ClinicTV wird moderiert
von Hanno Gerwin
FERNSEHEN
für Patientinnen
und Patienten
in den
St. VincentiusKliniken
St.Vincentius-Kliniken gAG Karlsruhe
Steinhäuserstr. 18, 76135 Karlsruhe
www.vincentius-ka.de
Neugestaltung
des Herzkatheterlabors
im Klinikum
Südendstraße 32
Nach 3-monatiger Umbauzeit bei
einem baulichen Investitionsvolumen
von ca. 1,2 Mio. € konnte die Kardiologische Klinik unter der Leitung
von Herrn Prof. Dr. Gonska Anfang
Dezember 2005 das vollkommen
neugestaltete Herzkatheterlabor im
Klinikum Südendstraße 32 in Betrieb
nehmen. Neben den baulichen Investitionen hat der Krankenhausträger
Vincenz Aktuell 46/06
auch zwei neue Linksherzkathetermessplätze mit einem Gesamtvolumen
von 1,4 Mio. € investiert. Mit diesen
beiden hochmodernen Linksherzkathetermessplätzen die sowohl der
Diagnostik, als auch der Therapie
dienen, steht der Kardiologischen
Klinik modernste Untersuchungstechnik für die Abklärung sämtlicher Herzleiden zur Verfügung.
23
Die Kardiologische Klinik
der St. Vincentius-Kliniken
In der Kardiologischen Klinik der St.
Vincentius-Kliniken werden alle akuten und chronischen Herzerkrankungen behandelt. Seit ihrer Gründung
1979 als nichtinvasive Fachabteilung
der Medizinischen Klinik hat sich die
Kardiologische Klinik 1993 zu einer
der großen Herzkliniken des Landes
Baden-Württemberg entwickelt. Der
zunehmenden Bedeutung der Klinik
wurde durch die Neustruktur vom
01.12.2005 Rechnung getragen.
Zwei neue Herzkatheterlabore, eines
davon mit modernstem elektrophysiologischem Messplatz, ein neuer kardiologischer Funktionsbereich für die
EKG-Diagnostik, Belastungs-EKG,
Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Echokardiografie, Stressechokardiografie und Ultraschalluntersuchung der großen Gefäße wurden im
Klinikum Südendstraße eingerichtet.
Der stationäre Bereich – drei kardiologische Schwerpunktstationen, die
Intensivstation, die Überwachungseinheit und eine „Chest Pain Unit“ für
akute kardiologische Notfälle werden
um den kardiologischen Funktionsbereich und die Herzkatheterlabore
gruppiert. Dem Umzug aus der Marienklinik wird in nächster Zeit die allgemeine kardiologische Ambulanz,
die Schrittmacher- und Defibrillatorambulanz sowie das kardiologische
Sekretariat folgen. Dieser Bereich
wird in der alten Frauenklinik der
Südendstraße eingerichtet.
Belastungs-EKG
3. Die Herzklappen (Aorten-, Mitral-,
Trikuspidal- und Pulmonalklappe),
die als Ventile den gerichteten
Blutstrom im Herzen gewährleisten
sowie
4. der Rhythmus des Herzens, der die
geordnete elektrische Aktivität des
Herzens und damit die Pumpleistung ermöglicht.
Störungen in jedem dieser vier Bereiche können die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und das
Leben bedrohen.
1. Erkrankungen der Herzkranzgefäße
Erkrankungen der Herzkranzgefäße
äußern sich in Angina-pectorisBeschwerden und dem akuten Herzinfarkt. Jährlich erleiden ca. 300.000
Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt – 70.000 hiervon versterben.
Angina-pectoris-Beschwerden äußern
sich als in Ruhe oder bei Belastung
auftretende Schmerzen hinter dem
Brustbein, der linken Brustseite, des
Rückens oder der Magengegend, in
der Regel mit Ausstrahlung der
Was ist Kardiologie?
Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der
Inneren Medizin und beschäftigt sich
mit den Erkrankungen des Herzens
und der großen Gefäße. Da diese
Erkrankungen am häufigsten zu akut
lebensbedrohlichen Situationen führen, ist die Notfallmedizin, Intensivmedizin, Wiederbelebungsmedizin
ein wichtiger, integraler Bestandteil
dieses Faches.
Die Herzerkrankungen können in vier
große Gruppen eingeteilt werden,
die sich aus der Anatomie und Physiologie des Herzens ergeben:
1. Die Herzkranzgefäße, die den
Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff
versorgen
2. Der Herzmuskel, der die Pumpleistung und Blut- und Sauerstoffversorgung des Körpers erbringt
24
Elektrophysiologische Untersuchung im Herzkatheterlabor 1.
Vincenz Aktuell 46/06
Beschwerden in den linken Arm,
beide Arme, Rücken, Oberbauch
oder Unterkiefer. Bei Frauen kann die
Beschwerdesymptomatik etwas verändert sein – Schmerzen sind nicht so
ausgeprägt, dafür überwiegt die Luftnot oder Dyspnoe. Bei einem Infarkt
sind die Beschwerden ähnlich, jedoch
wesentlich stärker, nicht nachlassend
und mit Schweißausbruch und Todesangst verbunden.
Die Diagnostik bei einem Verdacht
auf eine Kranzgefäßerkrankung
(koronare Herzerkrankung) umfasst
neben der klinischen und der Laboruntersuchung je nach Schweregrad
EKG, Belastungs-EKG und Echokardiogramm.
Weitere diagnostische Möglichkeiten
sind die Myokardszintigrafie mit Thallium, die Computertomografie sowie
die Magnetresonanztomografie
(Kernspintomografie). Diese Untersuchungen werden für die Kardiologische Klinik in der Klinik für Nuklearmedizin (Direktor PD Dr. Rendl) und
der Klinik für Diagnostische Interventionelle Radiologie (Direktor Prof. Dr.
Lehmann) mit hoher Kompetenz
durchgeführt.
Der Goldstandard der Diagnostik der
koronaren Herzerkrankung ist nach
wie vor die invasive Herzkatheteruntersuchung. Hiermit können mit
großer Genauigkeit Veränderungen
der Gefäße nachgewiesen werden.
Der Vorteil der Methode besteht
darin, dass im Rahmen der Untersuchung eine Erweiterung der eingeengten Herzkranzgefäße durchgeführt werden kann. Diese Erweiterung
wird als PTCA (perkutane transluminale Koronarangioplastie) bezeichnet. Die prima-vista-PTCA wird an
den St. Vincentius-Kliniken seit der
Einführung der invasiven Diagnostik
1993 durchgeführt. Hierdurch werden dem Patienten wiederholte Kathetereingriffe erspart.
Vincenz Aktuell 46/06
Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiogramm mit Farbdoppler)
Herzkatheteruntersuchung
25
Herzkatheteruntersuchung mit Koronarangiografie bei einem akuten Infarkt. Der Ramus interventrikularis anterior ist
verschlossen.
Das Problem der Gefäßdilatation ist
die Wiedereinengung oder Re-Stenose des behandelten Gefäßes. Die
Re-Stenose-Rate bei einer reinen Ballon-Dilatation beträgt ca. 30 – 50 %
innerhalb der ersten drei Monate
nach dem Eingriff. Durch die Implantation sog. Stents – einem aus Edelstahl bestehenden Drahtgeflecht –
wird diese Re-Stenoserate deutlich
vermindert. Die Re-Stenoserate konnte
hierdurch auf 15-20% reduziert werden. Durch die Implantation medikamentös beschichteter Stents ist eine
weitere Reduktion der Re-Stenoserate
auf 8-10 % möglich. Diese Re-Stenoseraten haben jedoch die Art der
Gefäßeinengung am Einzelpatienten
zu berücksichtigen. Eine klare Indikation für medikamentös beschichtete
Stents sind Einengungen im Ursprung
der Koronargefäße und langstreckige
Stenosierungen. Kurze Einengungen
bei großem Gefäßdurchmesser sind
weiterhin eine Indikation für einen
nicht-beschichteten Stent. Die Zukunft
liegt möglicherweise in der Implantation selbstauflösender Stents, die aus
einem Magnesiumgemisch bestehen.
Diese Stents werden wahrscheinlich
Mitte 2006 zur Verfügung stehen.
Der akute Herzinfarkt
Der Herzinfarkt ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Ein rasches Handeln ist
notwendig, um den Herzmuskel zu
retten. So rasch wie möglich muss
das verschlossene Herzkranzgefäß
wieder eröffnet werden. Nach den
Richtlinien der Deutschen, Europäischen und Amerikanischen Kardiologischen Fachgesellschaft ist die Therapie hierbei die akute Herzkatheteruntersuchung mit Wiedereröffnung des
Gefäßes. Eine Erfolgreiche Rekanalisation ist in über 90 % der Patienten
möglich.
Die Wiedereröffnung des Gefäßes wurde mit einer Stentimplantation stabilisiert.
26
Voraussetzung für dieses Verfahren ist
eine 24-Std. Bereitschaft an sieben
Vincenz Aktuell 46/06
Tagen der Woche des Herzkatheterlabors. In unserer Klinik steht hiefür ein
erfahrenes Team von Ärzten, Schwestern und Pflegern zur Verfügung.
Innerhalb von 15 bis 30 Minuten
nach Eintreffen des Patienten in der
Notaufnahme ist die Rekanalisation
in der Regel durchgeführt, unabhängig von Wochentag oder Tageszeit.
Durch die neuen nebeneinander liegenden Herzkatheterlabore, die
Nähe zur Notaufnahme und Intensivstation ist eine weitere Verbesserung
der Patientenversorgung entstanden.
2. Erkrankung des Herzmuskels
Erkrankungen des Herzmuskels, die
zu einer Herzmuskelschwäche (Herzmuskelinsuffizienz) führen, sind
Durchblutungsstörungen, Klappenfehler, eigenständige Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien), Herzmuskelentzündungen oder Herzrhythmusstörungen. Die Therapie liegt in
der Beseitigung der Ursache und in
der Regel in einer medikamentösen
Therapie, die die Herzarbeit entlastet.
Moderne Therapieverfahren sind die
kardiale Resynchronisationstherapie,
bei der für die hierfür infragekommenden Patienten ein die Herzarbeit
verbesserndes Schrittmachersystem in
Lokalanästhesie implantiert wird.
Hochgradige Einengung der Halsschlagader (Art. carotis),
3. Herzklappenerkrankungen
Herzklappenerkrankungen im
Erwachsenenalter betreffen vorwiegend die Klappen des linken Herzens
– die Aorten- und Mitralklappe. In
den letzten 10 Jahren ist eine deutliche Zunahme der Aortenklappenfehler aufgrund unserer Bevölkerungsstruktur zu verzeichnen. Weiterhin ist
die Therapie dieses Herzfehlers eine
Domäne der Herzchirurgen. In der
Zukunft scheint ein kathetergestützter
Aortenklappenersatz – der bereits für
Vincenz Aktuell 46/06
die durch eine Dilatation und Implantation eines Stents beseitigt wurde.
27
spezielle Indikationen an wenigen
Zentren der Welt angeboten wird –
möglich. Gleiches gilt für die Schlussunfähigkeit der Mitralklappe (Mitralklappeninsuffizienz). Die Einengung
der Mitralklappe (Mitralklappenstenose) ist eine Indikation für die kathetergestützte Valvuloplastie (Klappensprengung) durch den Kardiologen,
wie sie in unserer Klinik durchgeführt
wird.
4. Herzrhythmusstörungen
Szintigrafie mit 201-Th (Bildnachweis Klinik für Nuklearmedizin)
Ca. 30 % aller Menschen, die sich in
ärztliche Behandlung begeben,
haben Herzrhythmusstörungen. Typische Symptomatik ist Herzrasen,
Herzklopfen, Schwindelattacken oder
kurze Bewußtlosigkeiten. Da Herzrhythmusstörungen Ursache des plötzlichen Herztodes sind, ist eine genaue Untersuchung der bemerkten
Pulsunregelmäßigkeiten notwendig.
Nach ihrem Ursprung werden die
Herzrhythmusstörungen unterteilt in
solche aus den Vorhöfen (supraventrikulär), denen aus den Hauptkammern
(ventrikulär) und denjenigen aufgrund
zusätzlicher angeborener Leitungsfasern zwischen Vorhofkammer und
Hauptkammer. Diese schnellen Herzrhythmusstörungen (Tachykardie)
betrifft 75 % aller Herzrhythmusstörungen. Die restlichen sind sog. langsame Rhythmusstörungen (Bradykardie), die in der Regel eine Schrittmachertherapie nach sich ziehen. Für
die Therapie der tachykarden Herzrhythmusstörung stehen Medikamente, die Katheterablation und die
Implantation von Defibrillatoren zur
Verfügung.
„Resynchronisationsverfahren“ mit Hilfe eines 3-Kammer-Schrittmachers. Die Schrittmacherstimulation erfolgt im rechten
Vorhof, rechten Ventrikel und in der großen Herzvene (und damit dem linken Ventrikel).
28
Einen großen Stellenwert in der Kardiologischen Klinik der St. VincentiusKliniken haben die interventionellen
Therapieformen der Rhythmusstörungen. Die Katheterablation von tachyVincenz Aktuell 46/06
karden Rhythmusstörungen wird seit
über 10 Jahren mit großem Erfolg
durchgeführt. Klare Indikation sind
symptomatische Patienten mit Herzrasen. Die Erfolgsrate der Katheterablation bei AV-Knoten-Reentry-Tachykardien und allen Formen der WPWTachykardien sowie des Vorhofflatterns beträgt ca. 95 %. Die Rhythmusstörung wird dauerhaft durch die
Ablation beseitigt. Weitere Indikation
für die Katheterablation sind Rhythmusstörungen aus den Hauptkammern (ventrikuläre Tachykardien) und
seit einigen Jahren auch das Vorhofflimmern. In den letzten Jahren
haben sich Möglichkeiten ergeben,
die häufigste Rhythmusstörung – das
Vorhofflimmern – mit der Katheterablation anzugehen. Seit ca. 5 Jahren
wird dieses Verfahren in unserer Klinik durchgeführt. Die Technik der
Katheterablation bei Vorhofflimmern
unterliegt in den letzten 5 Jahren
einem ständigen Wandel. Zurzeit
wird eine sog. Pulmonalvenenisolation und eine Substratmodifikation
des linken Vorhofes durchgeführt.
Eine entscheidende, die Erfolgsrate
von ca. 80 % garantierende Maßnahme sind moderne Mappingverfahren (CARTO) und der Einsatz von Verfahren wie des kardialen Ultraschalls. Als Ablationsenergie wird
Radiofrequenzwechselstrom verwandt. Als neues Verfahren steht die
Cryo (Kälte) – Ablation zur Verfügung.
Ablation (Verödung von Vorhofflattern. Durch die Hochfrequenz-Wechselstromabgabe über den Katheter wird die Rhythmusstörung dauerhaft beseitigt. Der normale Sinusrhythmus wird stabilisiert.
Zusammenfassung
Alle modernen diagnostischen und
therapeutischen Verfahren werden in
hoher Zahl in der Kardiologischen
Klinik der St. Vincentius-Kliniken
durchgeführt. Die Zusammenführung
der Abteilung am Standort Südendstraße, verbunden mit dem jetzt
erreichten höchsten technischen Standard erlaubt eine optimale PatientenVincenz Aktuell 46/06
CARTO-Map nach Ablation des Vorhofflatterns. Die dunkelrote Kugelkette dokumentiert den Ablationserfolg.
29
CT des Herzen mit 3D-Volumendarstellung, rechte Herzkranzarterie (Bildnachweis: Klinik für Diagnostische und
Interventionelle Radiologie)
Kernspintomographie des Herzen. Nach Kontrastmittelgabe Demarkation einer transmuralen Durchblutungsstörung durch
Herzinfarkt (weiß) in Abgrenzung zum gesunden (schwarzen) Herzmuskel der linken Kammer.
(Bildnachweis: Klinik f. Diagnostische u. Interventionelle Radiologie)
versorgung. Bei der zur Verfügung
stehenden Technik ist die Geborgenheit des Patienten höchstes Ziel.
Die hohe Leistung ist nur mit einem
menschlich und fachlich exzellenten
Team zu erbringen. Dank gebührt
für ihren unermüdlichen Einsatz den
Oberärzten der Abteilung, den Stationsschwestern und Schwestern der
Station Innere B, Innere E, Innere K,
der Intensivstation, dem PflegemittelLeiter und den Mitarbeitern im Herzkatheterlabor, den Funktionsbereichen
und dem Sekretariat.
Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska
Chefarzt der Kardiologischen Klinik
Kernspintomographie des Herzen. Nach Kontrastmittelgabe Demarkation einer Innenschicht-Durchblutungsstörung durch
Herzinfarkt (weiß) in Abgrenzung zum gesunden (schwarzen) Herzmuskel der linken Kammer.
(Bildnachweis: Klinik f. Diagnostische u. Interventionelle Radiologie)
30
Vincenz Aktuell 46/06
Achtung Korrektur war nicht genau lesbar!
Koronarstent in einem Hauptast der linken Koronararterie
(Bildnachweis: Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie)
Interview mit dem Klinikhygieniker
der St. Vincentius-Kliniken
Herrn OA Dr. Kniehl
vom Städtischen Klinikum Karlsruhe
Vincenz Aktuell:
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat
sich die moderne Medizin erheblich
weiterentwickelt und es werden
immer mehr invasive therapeutische
und diagnostische Verfahren angewendet. Die Kehrseite dieser positiven Entwicklung geht aber auch einher mit einer Erhöhung des Infektionsrisikos, speziell der im Krankenhaus
erworbenen Infektionen (nosokomiale
Infektionen). Welche Krankenhausinfektionen werden unterschieden und
mit welchen Abwehrstrategien kann
man ihnen in der heutigen Zeit
begegnen?
Dr. E. Kniehl:
Das Risiko einer Infektionsübertragung zwischen Menschen ist überall
dort erhöht, wo viele Menschen eng
zusammen sind (Kindergarten,
Schule, Kasernen, usw.), also auch in
Krankenhäusern; dies betrifft insbesondere Durchfallserkrankungen.
Vincenz Aktuell:
Sehr geehrter Herr Dr. Kniehl, seit vielen Jahren haben Sie sich bereit
erklärt als Klinikhygieniker den St.
Vincentius-Kliniken Karlsruhe in allen
hygienerelevanten Fragestellungen
beratend zur Seite zu stehen. Sie sind
Mitglied der Hygienekommission der
St. Vincentius-Kliniken und stehen uns
für alle klinikhygienischen Fragestellungen beratend zur Seite. Können
Sie unseren Lesern, unseren Mitarbeitern und Patienten das wesentliche
Aufgabenspektrum eines Klinikhygienikers beschreiben?
Dr. E. Kniehl:
Aufgabe des Krankenhaushygienikers,
einem Spezialisten in Sachen Infektionsverhütung, ist es Krankenhausleitung, Hygienekommission, die hygienebeauftragten Ärzte und – last but not
least – die Hygienefachkraft bei der
Aufgabe der Vermeidung von Krankenhausinfektionen fachlich zu beraten:
Vincenz Aktuell 46/06
Welche infektionsvermeidenden Maßnahmen sind bei diagnostischen, therapeutischen und pflegerischen Tätigkeiten notwendig und erforderlich?
Wie werden diese umgesetzt und
wahrgenommen?
Welche organisatorischen und baulichen Maßnahmen sind notwendig,
um Infektionsübertragungen bestmöglich zu vermeiden?
Gemeinsam mit den hygienebeauftragten Ärzten und der Hygienefachkraft überwacht der Krankenhaushygieniker die Einhaltung der Hygienepläne und führt hierzu Untersuchungen zur Qualitätssicherung durch.
Im Falle des Falles – bei Häufung von
Krankenhausinfektionen - ist es Aufgabe des Krankenhaushygienikers,
Infektionsursachen und Infektionsketten aufzudecken und Bekämpfungsund Vermeidungsmaßnahmen vorzuschlagen.
Besondere Risiken im Krankenhaus
liegen in der Natur des Krankenhausaufenthaltes: Zum einen müssen bei
den von Ihnen genannten therapeutischen und diagnostischen Verfahren
im wohlverstandenen Interesse des
Patienten natürliche Abwehrmechanismen außer Kraft gesetzt werden müssen. Z.B. wird bei operativen Eingriffen die intakte Haut durchbrochen
und es können Keime eindringen,
z.B. werden bei der künstlichen Beatmung der Hustenreflex und andere
natürliche Anwehrmechanismen unterbunden, so dass Keime leichter in die
Lunge gelangen können. Das Infektionsrisiko steigt aber auch schlicht
durch die Tatsache, dass die Patienten krank sind und ihre Abwehrkraft
durch die Krankheit geschwächt ist.
Zum anderen sind manche Patienten
gerade wegen einer übertragbaren
Infektionskrankheit im Krankenhaus
und damit potentielle Quelle für eine
Übertragung der Erreger.
31
St.Vincentius-Kliniken gAG
Karlsruhe
Akademisches Lehrkrankenhaus
staatlich anerkannte
Krankenpflegeschule
Krankenschwester
Krankenpfleger
Die häufigsten nosokomialen Infektionen sind Harnwegsinfektionen bei
Harnwegskathetern, postoperative
Wundinfektionen, Infektionen durch
Gefäßkatheter und Atemwegsinfektionen bei künstlicher Beatmung. Wenn
aseptische Techniken bei der Durchführung der Maßnahmen und bei der
Pflege von Wunden/Eintrittsstellen
peinlich genau verfolgt werden, kann
das Risiko minimiert werden; ein
Restrisiko bleibt. Zu diesen aseptischen Techniken gehören z.B. die
Desinfektion von Haut, Schleimhaut
und Händen, der Einsatz steriler
Instrumente bzw. desinfizierter Utensilien, der Einsatz von Schutzkleidung
(Mundschutz, Schutzkittel etc.), die
Reduktion der Umgebungskontamination durch z.B. Flächendesinfektion
und ggf. spezieller raumlufttechnischer Maßnahmen, wie z.B. der aufwendigen Filterung der Raumluft in
Operationsräumen.
Indem Patienten und Mitarbeiter, von
denen aufgrund einer Infektionskrankheit oder einer Trägerschaft problematischer Erreger eine Infektionsgefährdung für andere Patienten ausgeht frühzeitig erkannt werden und
entsprechende Maßnahmen zur
Reduktion einer Keimübertragung
(Behandlung der Trägerschaft, Isolierung im Einzelzimmer mit besonderen
Schutz- und Desinfektionsmaßnahmen, Tätigkeitsverbot) ergriffen werden, wird das Übertragungsrisiko
minimiert.
Vincenz Aktuell:
Neben dem Krankenhaushygieniker
sind auch hygienebeauftragte Ärzte
und hygienebeauftragte Pflegefachkräfte, Desinfektoren, Ärzte und Intensivmediziner, Anästhesiologen,
Mikrobiologen, Endoskopie- und OPSchwestern, Pfleger, Klinikapotheker
für die Einhaltung der Krankenhaushygiene zuständig. Mit welchen
bewährten Hygienemaßnahmen kann
jeder Einzelne und ein Krankenhaus
die im Krankenhaus erworbene Infektionsrate auf ein Minimum reduzieren?
Ausbildungsadresse:
Krankenpflegeschule
der St. Vincentius-Kliniken gAG
Südendstraße 32
76137 Karlsruhe
Telefon (0721) 8108-3544/3549
32
Dr. E. Kniehl:
Spezielle auf die Hygiene ausgerichtete Tätigkeiten erbringen z.B. die
Mitarbeiter, die mit der Aufbereitung
von Instrumenten und anderen Medizinprodukten betraut sind, die Reinigungskräfte und Desinfektoren, aber:
im direkten Umgang mit Patienten.
Bei der Durchführung von diagnostischen, therapeutischen und Pflegeprozeduren sind die in den einschlägigen Vorschriften und den Hygieneplänen niedergelegten Verfahrensweisen
zu beachten. Ganz im Vordergrund
steht für jeden einzelnen dabei die
Händehygiene/Händedesinfektion,
da die meisten klinischen Studien zu
nosokomialen Infektionen gezeigt
haben, dass der größte Teil der vermeidbaren nosokomialen Infektionen
durch unzureichend desinfizierte
Hände übertragen werden.
Das Krankenhaus als Ganzes kann
durch die Vorhaltung der entsprechenden „Hard- und Software“ (Struktur- und Prozessqualität), d.h. der
baulich-technischen und organisatorischen Voraussetzungen, sowie durch
geeignete organisatorische Regelungen wesentlich zur Reduktion der
nosokomialen Infektionen beitragen.
Durch Maßnahmen der Qualitätssicherung kann das erreichte Maß festgestellt und im Sinne eines Verbesserungsprozesses korrigierend eingegriffen werden.
Und der Schlüssel dafür, dass dies
dann alles nicht nur möglich ist, sondern auch tatsächlich umgesetzt wird,
ist die regelmäßige Schulung und
Sensibilisierung der Mitarbeiter auch
in Hygienefragen. Denn auch in der
Hygiene gilt: Sie ist nur so stark, wie
das schwächste Glied. Die St. Vincentius-Kliniken bieten, mit reger Beteiligung der Mitarbeiter, regelmäßig solche Schulungen zu aktuellen Hygienefragen an.
Vincenz Aktuell:
Sehr geehrter Herr Dr. Kniehl, wir
danken Ihnen für Ihre Beschreibung
der wesentlichsten Anforderungen an
die Krankenhaushygiene und wollen
dieses Interview auch zum Anlass
nehmen, Ihnen in ganz besonderem
Maße Dank zu sagen für Ihre Bereitschaft als Klinikhygieniker die Ärzte
unserer Kliniken in allen Fragen der
Krankenhaushygiene zu beraten und
Maßnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen vorzuschlagen und
durchzuführen.
ppa. Belstler
Das Handeln eines jeden im Krankenhaus tätigen Mitarbeiters hat auch
hygienische Aspekte, insbesondere
Vincenz Aktuell 46/06
Ausbau der Gefäßchirurgie
in den St. Vincentius Kliniken
In den Vincentius-Kliniken ist die
Gefäßchirurgie unter Leitung von
Herrn Prof. E. Kiffner seit Jahren ein
etablierter Bestandteil des chirurgischen Spektrums. Mit meiner Anstellung am 01.05.2004 wurde die
Abteilung personell verstärkt, um dem
erhöhten Bedarf an gefäßchirurgischen Eingriffen gerecht zu werden.
Das chirurgische Team von Herrn
Prof. Kiffner nahm mich freundlich
und kooperativ auf – dafür an alle ein
herzliches Dankeschön!
Die nachhaltige Verbesserung unseres
Leistungsspektrums in relativ kurzer
Zeit erreichte ich nur mit der Hilfe der
anderen Fachabteilungen. Gefäßchirurgie ist ohne die gute Diagnostik der
Radiologie nicht denkbar. Die Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Lehmann
und seinem Team bietet die besten
Voraussetzungen die optimale Therapie für den Patienten zu finden und
einzuleiten, sei es interventionell oder
in Zusammenarbeit unmittelbar am
Operationstisch.
Durch die gute Zusammenarbeit
innerhalb der Chirurgie und mit den
anderen Abteilungen des Hauses
gelang es die Zahl der operierten
gefäßchirurgischen Patienten mehr
als zu verdoppeln. Neue Verfahren
wurden eingeführt, unter anderem
periphere Gefäßrekonstruktionen am
Fuß, Carotisdesobliterationen in örtlicher Betäubung oder retroperitoneale
Eingriffe im Becken.
In diesem Zusammenhang möchte ich
die gute Zusammenarbeit mit der
Medizinischen Klinik I von Herrn
Prof. Siegel, seinem Oberarzt Herrn
Matheiowetz und der von ihm betreuten Diabetes-Sprechstunde hervorheben. Die Arbeit mit ihnen ermöglicht
es jetzt Patienten mit `diabetischen
Füssen´ im unserem Krankenhaus
optimal zu versorgen.
Im stationären Bereich entwickelten
wir einen Behandlungsleitfaden für
Ärzte, Schwestern und Pfleger zum
Nutzen unserer meist multimorbiden
Gefäßpatienten. Wesentlich neben
der fachlichen Seite ist die Kommunikation aller beteiligten Berufsgruppen
zur Bewältigung der entstehenden
Probleme.
Im Rahmen der beschriebenen Leistungsausweitung beantragte ich die
Weiterbildungsermächtigung für
Gefäßchirurgie. Diese wurde jetzt
rückwirkend zum 01.05.2004 für
zwei Jahre erteilt. Daraus ergibt sich
für unsere chirurgischen Assistenten
die Möglichkeit sich zwei Jahre im
Schwerpunkt Gefäßchirurgie im Rahmen ihrer Ausbildung anerkennen zu
lassen. Dadurch werden die St. Vincentius-Kliniken als Ausbildungsstätte
aufgewertet - ein wichtiger Aspekt im
Rahmen der zu erwartenden Verknappung des ärztlichen Personals.
Vincenz Aktuell 46/06
In der Klinik für Anaesthesie von
Herrn Prof. Biscoping fand ich ein
offenes Ohr für die Operation der
Halsschlagader in örtlicher Betäubung. Der Vorteil für den Patienten
und den Operateur ist – im Gegensatz zur Vollnarkose - die unmittelbare Kontrolle der neurologischen
Funktionen am wachen Patienten in
Form von Ansprache und Motorik
(drücken einer ´Quietsche-Ente´).
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat sich die Methode bewährt
und etabliert.
Zur Komplimentierung der Versorgung gefäßchirurgischer Patienten ist
die medizinische Abteilung III (Kardiologie und Angiologie) von Herrn
Prof. Gonska eine wesentliche Komponente zur Optimierung der Versorgung von Gefäßpatienten. Auch für
die Geschäftsführung ist die Spektrumserweiterung von Bedeutung. Mit
der Neubewertung der Entgelte
(DRG) für gefäßchirurgische Eingriffe
seit 01.01.2005 werden deutlich
höhere Einnahmen verzeichnet.
Ein ganz anderes Thema: Zur Zeit
absolviert meine Tochter Anja ihr Pflegepraktikum auf der Chirurgie D und
ist begeistert von der freundlichen
Aufnahme auf Station. Vielen Dank –
auch im Namen meiner Tochter.
Zu meiner Person:
- Alter 51 Jahre
- verheiratet, zwei erwachsene Kinder
- Studium der Medizin in Heidelberg
und Freiburg
- Promotion in Heidelberg
- Assistenzarzt im Diakonissenkrankenhaus 1984-1990
- Funktionsoberarzt 1990-1992
- Schwerpunkt Gefäßchirurgie 1992
mit Weiterbildungsermächtigung
- Schwerpunkt Visceralchirurgie
1995
- Leiter des Gefäßzentrums im Diakonissenkrankenhaus KA-Rüppurr
- zuletzt leitender Oberarzt bis 4/05
Dr. Udo Müller-Reinartz
Leitender Oberarzt der Gefäßchirurgie, Chirurgische Klinik Abt. 1
33
Russische Delegation aus Krasnodar
in den St. Vincentius-Kliniken
Seit 1992 bestehen zwischen den
Städten Karlsruhe und Krasnodar
freundschaftliche Beziehungen. Durch
zahlreiche Begegnungen und Aktivitäten in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ist die Verbindung
kontinuierlich gewachsen und im
Bewusstsein der Menschen fest verankert.
Zum 5-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages
zwischen den Städten Karlsruhe und
Krasnodar haben die Gemeinderäte
der beiden Städte folgendes festgehalten:
34
„Im Namen unserer Bürgerinnen und
Bürger verpflichten wir uns, unsere
Beziehungen weiter zu pflegen und
unsere gemeinsamen Bande zu verstärken. In diesem Sinne werden wir
den Erfahrungsaustausch und die
Zusammenarbeit im wirtschaftlichen,
kulturellen, religiösen, sportlichen
Bereich, sowie im Gesundheitsschutz-,
Kunst- und Bildungsbereich fördern,
um für immer die Toleranz, die Freiheit
und den dauerhaften Frieden in Europa zu schützen und zu bewahren“.
Grenzen beginnen zu fallen. In Übereinkunft zwischen dem Gesundheits-
ministerium der Region Krasnodar und
dem Gesundheitszentrum in BadenBaden, geleitet von Herrn Igor Rothmann, wurde eine Zusammenarbeit
des medizinischen Pflegepersonals
und der Ärzte in Kliniken der Region
Krasnodar und der Kliniken in Karlsruhe vereinbart. Aus diesem Anlass
hat eine russische Delegation aus dem
Raum Krasnodar am 08. Februar diesen Jahres die St. Vincentius-Kliniken
besucht. Die russische Delegation
wurde angeführt von der Stellvertr.
Direktorin des Gesundheitsministeriums
der Region Krasnodar, Frau Elena
Antonova, Herrn Prof. Vladimir Porha-
Vincenz Aktuell 46/06
nov, dem Vorsitzenden der bedeutendsten Regionalklinik in Krasnodar
benannt nach Herrn Prof. Ochapovsky
S.V., Ehrendoktor von Russland, sowie
dem Chefarzt der Thoraxchirurgischen
Klinik von Krasnodar, Herrn Andrei
Selvashuk, dem Direktor der Endoskopieabteilung und dem Chefarzt der
Anaesthesiologischen Abteilung und
der Intensivmedizin, Herrn Sergei Sitnik. Das Treffen sollte die Möglichkeiten einer Kooperation zwischen den
St. Vincentius-Kliniken und der Klinik in
Krasnodar ausloten. Der Verwaltungsdirektor der St. Vincentius-Kliniken,
Herr E. Möhlmann führte zunächst die
Vincenz Aktuell 46/06
Klinik vor. Einen Überblick über die
Leistungsbreite der Fachdisziplinen der
St. Vincentius-Kliniken gab anschließend der Ärztliche Direktor, Herr Prof.
Dr. Lehmann. Die Teilnehmer diskutierten die unterschiedlichen Wege für
eine Zusammenarbeit der Fachdisziplinen Kardiologie und Pneumologie, um
den Wissensaustausch zwischen den
Ärzten und dem Pflegepersonal in
Gang zu setzen sowie Entwicklungsmöglichkeiten für ein Weiterbildungsprogramm zu finden. Die Quintessenz
des Erfahrungsaustausches führte zur
beiderseitigen Einschätzung, dass der
Wissenstransfer nicht nur auf offiziel-
ler, administrativer Ebene stattfinden
solle. Die russische Delegation hofft
zuversichtlich, dass sich die angedachte Kooperation gut entwickeln
kann, um eine Brücke zwischen den
Partnerstädten Karlsruhe und Krasnodar zu schlagen. Wir danken in ganz
besonderer Weise den Herren Prof. Dr.
E. Kiffner, Prof. Dr. B.-D. Gonska, Prof.
Dr. J. Biscoping, Prof. Dr. K.-J. Lehmann,
Dr. Dr. H. Ortlieb, Prof. Dr. W. Lieb
sowie Herrn Prof. Dr. J. Mezger.
Prof. Dr. V. Porhanov
Direktor der Regionalklinik des Hospitals Nr. 1 der Region Krasnodar
35
36
Vincenz Aktuell 46/06
Vincenz Aktuell 46/06
37
Patenschaften für Patienten
der St. Vincentius-Diabetes-Hilfe
in Trivandrum, Südindien
Die St. Vincentius-Diabetes-Hilfe Südindien e.V. hat sich die Erfassung und
medizinische Betreuung mittelloser
Diabetiker in Südindien zum Ziel
gesetzt. Über Projektteams vor Ort
soll die Bevölkerung über den Diabetes-mellitus und eine richtige Ernährungsweise aufgeklärt werden. Der
Diabetes-mellitus spielt in Südindien
eine überdurchschnittliche Rolle, da
über 5% der Bevölkerung an dieser
Krankheit leiden.
Unter der Schirmherrschaft des indischen Erzbischofs Mar Baselious aus
Trivandrum und indischen Ärzten ist
es gelungen, in Trivandrum, ganz im
Süden des Landes, ein Projektteam
(Ärzte, Krankenschwestern etc.)
zusammenzustellen. Die Bevölkerung
kann in einem angemieteten Hospital
und in ihren Heimatdörfern selbst
medizinisch betreut und über die richtige Ernährungsweise aufgeklärt werden. Um die Finanzierung der lebensnotwendigen Medikamente für die
Patienten in Trivandrum sicherstellen
zu können, bittet der Vorstand der
St. Vincentius-Diabetes-Hilfe für Südindien e.V. um die Übernahme von
Patenschaften für die nachfolgenden
Patienten. Mit einem Jahresbetrag
von € 200,-- wäre die St. VincentiusDiabetes-Hilfe Südindien e.V. in der
Lage die medikamentöse Behandlung
der Patientinnen und Patienten in
vollem Umfang sicherzustellen. Wenn
Sie sich für die Übernahme einer
Patenschaft für einen der nachfolgenden Patienten entscheiden können
wären wir Ihnen – auch im Namen
der indischen Projektmitglieder – sehr
zu Dank verbunden. Auch für die
Zukunft ist der junge Verein auf Spenden angewiesen, um dem Projektteam in Südindien Hilfe zur Selbsthilfe geben zu können. Wollen auch
Sie mithelfen? Spendenkonten:
BW-Bank Karlsruhe, Konto-Nr.
402 728 7400, BLZ: 660 200 20
oder
Postgiroamt Karlsruhe, Konto-Nr.
242 395-751, BLZ: 660 100 75.
Der Vorstand:
Herr Prof. Dr. F. Rentsch, Herr E. Möhlmann, Herr B. Belstler, Herr Prof. Dr.
K.-J. Lehmann, Herr Prof. Dr. W. Lieb.
Vincenz Aktuell 46/06
Patientenname:
Suresh G
Alter:
35 Jahre
Religion:
Hindu
Beruf:
Landarbeiter
Jahreseinkommen:
€ 120,– pro Jahr
Status:
verheiratet
Familie:
Ehefrau, 1 Sohn, 1 Tochter
Suresh ist 35
Jahre alt und
erhielt seine Diabetesdiagnose im
Alter von 18 Jahren. Er leidet unter
Diabetes-mellitus
sowie einer Herzkreislauferkrankung. Seit Ausbruch der Krankheit kann er nicht
mehr arbeiten.
Das Einkommen,
das seine Frau als
Haushaltshilfe
erwirtschaftet,
reicht gerade für
das Allernötigste
der Familie mit
zwei Kleinkindern.
Die Kinder mussten in der Vergangenheit immer
wieder im Krankenhaus behandelt
werden. Die Familie lebt in einer
Hütte, deren
Zustand sehr
schlecht ist.
Während der
Regenzeit ist sie
ständig von
Schlamm überflutet. Die ökonomische Situation der
Familie ist äußerst schwierig und sie bedarf dringend der Unterstützung. Seit
über 12 Jahren ist Suresh regelmäßiger Besucher des Gesundheitszentrums in
Trivandrum. Er erhält 68 Einheiten Insulin täglich sowie 5 Extradosen monatlich. Mütterlicherseits gibt es weitere Diabeteserkrankungen.
39
Patientenname:
Padmini
Alter:
40 Jahre
Religion:
Hindu
Beruf:
Haushaltshilfe
Jahreseinkommen:
€ 100,– pro Jahr
Status:
verheiratet
Familie:
1 Sohn, 1 Tochter
Die 40-jährige Padmini gehört einer sehr armen Familie
an. Sie lebt mit ihren Kindern – der Sohn ist Schüler, die
Tochter ist verheiratet – in einer Hütte. Ihr Lohn, den sie
sich durch Haushaltstätigkeiten verdient reicht gerade für
das Nötigste. Sie hat große Probleme das Schulgeld für
ihren Sohn aufzubringen. Ihre finanzielle Lage darf man
als sehr angespannt ansehen. Im Alter von 12 Jahren
wurde bei Padmini Diabetes diagnostiziert. Sie leidet
unter starken Rückenschmerzen, Magenschmerzen, starkem Gewichtsverlust. Sie erhält 30 Einheiten Insulin täglich sowie 10 Extradosen monatlich. Väterlicherseits gibt
es weitere Diabeteserkrankungen. 300,-- € pro Jahr sind
für die Finanzierung der Diabetesmedikamente für Padmini notwendig. Seit über 20 Jahren ist sie ständiger
Besucher des Krankenhauses.
Patientenname:
Sathessh Chandran
Alter:
43 Jahre
Religion:
Hindu
Beruf:
Tagelöhner
Jahreseinkommen:
€ 125,– pro Jahr
Status:
verheiratet
Familie:
Ehefrau, 2 Töchter
Die finanzielle Lage des 43-jährigen Familienvaters
Sathessh ist höchst problematisch. Als Saisonarbeiter hat
er große Schwierigkeiten für seine an Bluthochdruck leidende Ehefrau sowie die beiden Töchter, die zur Schule
gehen, überhaupt das Notwendigste zum Leben zu
erwirtschaften. Aufgrund seiner Erkrankung ist er nicht in
der Lage regelmäßig zu arbeiten. Das Einkommen reicht
nicht um genügend Lebensmittel für die Familie sowie
die Medikamente für beide Erwachsene erwerben zu
können. Die Familie lebt in einer armseligen Hütte. Vor
über 10 Jahren wurde bei Sathessh Diabetes festgestellt.
Er leidet stark unter Gewichtsverlust und ist seit Jahren
regelmäßiger Patient des Diabeteszentrums in Trivandrum. Täglich erhält er 68 Einheiten Insulin sowie 5 Extradosen monatlich. 300,-- € pro Jahr sind für die Finanzierung seiner Medikamente notwendig.
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Vincenz Aktuell 46/06
Patientenname:
Padmakumari S
Alter:
35 Jahre
Religion:
Hindu
Beruf:
Hausfrau
Jahreseinkommen:
€ 125,– pro Jahr
Status:
verheiratet
Familie:
Ehemann, 1 Tochter
Seit ihrem 15. Lebensjahr leidet Padmakumari an Diabetes. Ihr Mann ist aufgrund seiner Krebserkrankung nicht
mehr in der Lage als Tagelöhner zu arbeiten, so dass
sich die Familie in einer äußerst prekären finanziellen
Situation befindet. Die Tochter ist eine gute Schülerin.
Das Geld für Lebensmittel für die Familie sowie das
Schulgeld der Tochter reicht bei weiterem nicht aus. Die
Familie lebt in einem kleinen Haus das mit Hilfe der
Gemeinde errichtet wurde. Das Geld für die Medikamente der beiden Erwachsenen können die Eheleute
nicht aufbringen. Padmakumari erhält 38 Einheiten Insulin täglich und monatlich 3 Extradosen. Seit über 10 Jahren wird sie im Diabeteszentrum Trivandrum behandelt.
Sie leidet unter starker Erschöpfung und Gewichtsverlust.
Ca. 350,-- € pro Jahr werden für ihre Medikamente
benötigt. Mütterlicherseits gibt es ebenfalls Diabeteserkrankungen.
Patientenname:
Sathyanesan
Alter:
63 Jahre
Religion:
Hindu
Beruf:
Landarbeiter
Jahreseinkommen:
€ 100,– pro Jahr
Status:
verheiratet
Familie:
Ehefrau, 1 Tochter
Seit 30 Jahren leidet Sathyanesan an Diabetes. Aufgrund starker Hüft- und Rückenschmerzen sowie nachlassender Sehkraft kann er nicht mehr als Landarbeiter
arbeiten. Die Familie erhält ein kleines Einkommen durch
die Verpachtung der kleinen eigenen Ackerflächen. Da
die Tochter studiert muss die Familie neben den Lebenshaltungskosten und Medikamenten auch die erhöhten
Ausbildungskosten für die Tochter aufbringen. Dazu sind
sie finanziell nicht in der Lage. Sathyanesan erhält 70
Einheiten Insulin täglich sowie 5 weitere Extradosen
monatlich. Seit fast 10 Jahren ist er in Behandlung im
Diabeteszentrum. Ca. 350,-- € werden für seine Medikamentation benötigt. Mütterlicherseits gibt es weitere
Diabeteserkrankungen.
Vincenz Aktuell 46/06
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Patientenname:
Pathumma Beevi
Alter:
59 Jahre
Religion:
Muslimin
Beruf:
Hausmädchen
Jahreseinkommen: € 100,– pro Jahr
Status:
verheiratet
Familie:
3 Töchter
Im Alter von 35 Jahren erkrankte Pathumma an Diabetes. Sie leidet unter starken Rücken- und Magenschmerzen, unter Gewichtsverlust und ständigem Hungergefühl.
Sie wohnt mit ihren drei verheirateten Töchtern in einer
kleinen Hütte. Ihr Einkommen aus der Hausmädchentätigkeit wird für den täglichen Lebensmittelbedarf
benötigt. Vor 2 Jahren wurde sie von ihrem Ehemann,
der herzkrank war, verlassen. Daraufhin hat sich ihre
finanzielle Situation stark verschlechtert. Sie verpachtet
eine kleine eigene Ackerfläche. Pathumma erhält 32 Einheiten Insulin. Sie leidet zusätzlich an Bluthochdruck.
Mütterlicherseits gibt es weitere Diabeteserkrankungen.
Seit 18 Jahren besucht sie regelmäßig das Diabeteszentrum; ihr Gesundheitszustand wird allgemein als
schlecht angesehen. Jährlich werden ca. 300,-- € für
ihre Medikamente benötigt.
42
Vincenz Aktuell 46/06
Lach dich
gesund
April 2006 – Reisen bildet
Als ich ohne Französisch-Kenntnisse
1991 erstmals alleine mit dem Fahrrad in Frankreich Urlaub machte,
fragten mich meine Mitbrüder nach
meiner Rückkehr, ob ich denn keine
Sprachschwierigkeiten gehabt hätte.
Ich antworte darauf: „Ich nicht, nur
die Franzosen.“ Außerdem lernte ich
in diesen zwei Wochen einige Dinge
und kann seither bestätigen, dass Reisen bildet:
Reisen wirft jedoch auch neue Fragen
auf, Fragen, auf die man zuvor gar
nicht gekommen wäre:
1. Flächenmäßig wird immer wieder
das Zentralmassiv als größtes
Gebirge in Frankreich angegeben.
Ich lernte ein noch größeres
Gebirge kennen. Durch ganz
Frankreich hindurch fand ich den
Hinweis „Auberge“.
1. Immer wieder folgte ich dem Wegweiser „Centre Ville“, aber meinen
Sie, ich währe dort mal angekommen? Nie fand ich auch nur ein
Schild, auf dem stand „Centre
Ville“.
2. Es ist üble Verleumdung, wenn den
Franzosen nachgesagt werde, sie
seien ein Volk von Krachmachern,
weil in größeren Ortschaften und
Städten an jeder Straßenkreuzung
„Rue“ steht. Dies steht in einem völlig anderen Zusammenhang an
den Häusern.
2. Immer wieder, wenn ich nach dem
Weg fragte, bekam ich eine Antwort, die unter anderem auch „A
Gosch“ (à gauche) enthielt. Ich
fragte mich wie die Franzosen
dazu kommen mein Mundwerk zu
kennen, da ich doch kein Französisch kann und daher kaum mit
ihnen gesprochen habe. Mein Mitbruder Pater Grupp meinte, dass
die Franzosen sehr gute Menschenkenntnisse besäßen und das
Mundwerk eines Allgäuers schon
von weitem erkennen würden.
Diese Beiträge weisen schon auf
die geplante Radwallfahrt von
Karlsruhe nach Santiago de Compostela im Sommer nächsten
Jahres hin. Für einige Menschen
mag es unmöglich zu scheinen in
3 Wochen mit dem Fahrrad über
2.500 km zu fahren und dabei
auch noch Freude zu haben. Ihnen
sei nachfolgende Grafik eine
Ermunterung, auch mal für sich die
eigenen Grenzen kennen zu lernen.
Die Phantasie ist dem Menschen mitgegeben als Entschädigung für das,
was er nicht ist, und der Humor als
Trost für das, was er ist. (Mark Twain)
Humor ist ein stiller Helfer in allen
Nöten. (Karl Heinrich Waggerl)
Einbildungskraft entschädigt den
Menschen für das, was er nicht ist;
Humor tröstet ihn für das, was er ist.
(Oscar Wilde)
Bruder Klaus Schäfer
Klinikseelsorger
Vincenz Aktuell 46/06
43
Fortbildungen
Die Klinik für Anaesthesie u.
Operative Intensivmedizin –
Direktor:
Prof. Dr. J. Biscoping bietet allen Schwestern
und Pflegern der Klinik
(auch Gäste sind stets willkommen) in den Seminarräumen Steinhäuserstr. 18
jeweils montags, 16.20 Uhr,
folgende Fortbildungsveranstaltungen an:
24.04.06
Die Bedeutung pharmakokinetisch-dynamischer
Prinzipien
für die klinische Praxis
Referent: Dr. M. Greiner
08.05.06
Der „Revised Cardiac
Risk Index“ nach Lee und
seine Bedeutung für
die Anaesthesie
Referent: Dr. Th. Pelchen
22.05.06
Akute Toxizität von
Lokalanaesthetika (Teil I)
Referent: Dr. M. Geiger
12.06.06
Neues vom DAK
Referent: Teilnehmer
26.06.06
Pharmakologische Besonderheiten und Probleme
des älteren Patienten
Referent: Dr. O. Schneider
10.07.06
Perioperative Evaluation
der Lungenfunktion
Referent: S. Lehmann
24.07.06
Hauptsache Herzmassage - die neuen europäi-
44
schen Richtlinien zur
kardiopulmonalen Reanimation
Referent: Dr. E. Sickmüller
07.08.06
Management der oberen
Atemwege beim spontan
atmenden Kind
Referent: Dr. B. Bergau
21.08.06
Atemwege und Lungenfunktion bei Adipositas
Referent: Dr. G. Merk
04.09.06
Neuromuskuläre Restblockaden
Referent: Dr. S. Bernek
18.09.06
Das pulmonale Negativdrucködem
Referent: Dr. M. Meyer
Auskunft über das Sekretariat
Prof. Dr. J. Biscoping,
Tel. 0721/8108-2119
Prof. Dr. B.-D. Gonska, Chefarzt der Abt. 3 der Medizinischen Klinik, Kardiologie,
Angiologie, Intensivmedizin,
gibt folgende Fortbildungen
bekannt:
24.06.2006:
15.00 – 19.00 Uhr
Aktuelle Kardiologie
1. Akutes Koronarsyndrom, Referent: Prof. Dr. Münzel, Mainz
2. Neue Stent-Technologie, Referent: PD Dr. Ince, Rostock
3. Akuter Herzinfarkt mit kardiogenem Schock,
Referent: Prof. Dr. Zahn, Nürnberg
4. Karotisintervention, Referent:
OA Dr. W. Grosse, Karlsruhe
4 Zertifizierungspunkte
beantragt
Der Seminarort stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest
Ort: Seminarraum
St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe, Steinhäuserstr. 18
19.07.2006:
18.00 Uhr
Diabetes mellitus und Herz
Referent:
PD Dr. Ulrich Staedt, Speyer
1 Zertifizierungspunkt beantragt
06.09.2006:
15.00 – 19.00 Uhr
Aktuelle Therapie
des Vorhofflimmerns
1. Epidemiologie des Vorhofflimmerns,
Referent:
Prof. Dr. Gonska, Karlsruhe
2. Medikamentöse Therapie, aktueller Stand,
Referent:
Prof. Dr. Brachmann, Coburg
3. Chirurgie des Vorhofflimmerns,
Referent: Prof. Dr. Mohr, Leipzig
4. Katheterablation - kurativ oder
palliativ?
Referent:
Prof. Dr. Vester, Düsseldorf
4 Zertifizierungspunkte
beantragt
Der Seminarort stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest
Vincenz Aktuell 46/06
Es umfasst alle wesentlichen
Aspekte der Therapie von Schilddrüsen-Erkrankungen.
Begrenzte Teilnehmerzahl.
Kursgebühren: € 30,--,
PJ-Studenten frei.
Leitung:
Prof. Dr. E. Siegel
OA Dr. P. Matheiowetz
Auskünfte erteilt das Sekretariat Prof. Dr. Gonska, Tel.
0721 / 8197-540
Dr. W. Haase, Direktor der
Klinik für Strahlentherapie
und Radiologische Onkologie, gibt folgende Fortbildungsveranstaltungen
bekannt:
Jeden Donnerstag von
7.30 Uhr – 8.15 Uhr im
Demonstrationsraum Strahlenklinik, Steinhäuserstr. 18
Themen:
Aus dem Gebiet der
Radioonkologie und
Onkologie
Auskunft über das jeweils
aktuelle Thema erteilt das
Sekretariat Dr. W. Haase unter
Tel.-Nr. 0721/8108-5151.
Prof. Dr. E. Siegel, Chefarzt
der Abt. 1 der Medizinischen
Klinik, Endokrinologie,
Gastroenterologie und Stoffwechsel, gibt nachfolgende
hausinterne Fortbildungen
bekannt:
Mittwoch, 26.04.2006,
15.00 – 19.15 Uhr
Karlsruher Schilddrüsenkurs
Seminarraum Pneumologie,
Südendstr. 32, 76137 Karlsruhe
Praxisorientiertes Kompaktseminar für niedergelassene
Kollegen, Krankenhausärzte und
Studenten im Praktischen Jahr.
Vincenz Aktuell 46/06
Samstag, 13.05.2006,
9.00 – 13.00 Uhr
Neue Wege in der Medizin
Seminarraum Pneumologie,
Südendstr. 32, 76137 Karlsruhe
Symposium anlässlich des Chefarztwechsels der Med. Klinik Abt. 1 vor
15 Jahren
1. Neue Entwicklungen in der
endokrinologischen Diagnostik
und Therapie
Referent:
Prof. Dr. J. Seufert, Freiburg
2. Molekulargenetische Diagnostik
in der Medizin. Was ist wichtig
für die Praxis ?
Referent:
Prof. Dr. F. Raue, Heidelberg
3. Neue Aspekte in der Therapie
der Fettstoffwechselstörungen
Referent:
Prof. Dr. A. Weitzel, Mannheim
4. 15 Jahre Diabetologie. Wohin
geht die weitere Entwicklung?
Referent:
Prof. Dr. E. Siegel, Karlsruhe
5. Abwege und Irrwege im medizinischen Denken
Referent: Prof. Dr. Peter-Maria
Reisert, Pforzheim
Mittwoch, 19.07.2006,
16.00 – 19.00 Uhr
Gastroenterologische
Fortbildung
Seminarraum Pneumologie,
Südendstr. 32, 76137 Karlsruhe
Nähere Auskunft über Sekretariat
Prof. Dr. Siegel
Auskunft und Programm
im Detail über Sekretariat
Prof. Dr. E. Siegel,
Tel.-Nr. 0721 / 8108-3643,
FAX 0721 / 8108-3609.
Den Studierenden der Medizin (PJ-Studenten) werden
Seminarunterrichtstermine
angeboten jeweils dienstags
von 16.15 – 17.45 Uhr und
finden im Seminarraum 3
(Pneumologie), Südendstr. 32
statt bzw. die Termine der
Anästhesie, Augen, HNO,
Orthopädie im Seminarraum
Steinhäuserstraße 18 (sofern
nichts anderes vermerkt).
02. Mai 06 Gynäk/Geburt
Prof. Dr. Meerpohl
09. Mai 06 Orthopädie
OA Dr. Malzer
16. Mai 06 Pneumologie
OA Dr. Simpfendörfer
23. Mai 06 Pathologie
Prof. Dr. Schneider/
Prof. Dr. Faller
30. Mai 06 Anästhesie
OA Schlegel
13. Juni 06 Gastro/Endokrin
Prof. Dr. Siegel
20. Juni 06 Augen
Prof. Dr. Lieb/
Dr. Brandl
27. Juni 06 Onkol./Hämatol.
Prof. Dr. Mezger
04. Juli 06 Anästhesie
OA Dr. Pelchen
11. Juli 06 Pathologie
Prof. Dr. Schneider/
Prof. Dr. Faller
18. Juli 06 HNO
Prof. Dr. Mertens
25. Juli 06 Nuklearmedizin
PD Dr. Rendl
01. Aug.06 Pneumologie
CA Dr. Schildge
19. Sept.06 Allgem. Chirurgie
Ltd. OA Dr. MüllerReinartz
26. Sept.06 Gynäk./Geburt
OA Cramer
45
Personalnachrichten
Hoof, Lars Dr.
Assistenzarzt, HNO
Kalt, Manuel Dr.
Oberarzt Chirurgie, Abt. II
Kittelmann, Ute
Krankenschwester
HNO 1 B
Knobloch, Monika
Krankenschwester,
Chirurgie A
Kolov, Oleksandr
Assistenzarzt,
Innere Med. Abt. II
Medizinische Klinik Abt. 1
Mitarbeiter/
ImNeue
Dezember
2005 bestand OA Dr.
Peter
Matheiowetz, Med. Klinik Abt.
innen:
1, die Prüfung für das Teilgebiet
Gastroenterologie.
Mit einem herzlichen
Am
23.03.06 hatbegrüßten
OA Dr. Joachim
Willkommen
wir
Stock
aus derMitarbeiter
gleichen Abteilung
folgende
in derdie
Prüfung
für das
Zeit vom
1. Teilgebiet
OktoberEndo-krino2005
logie
bei der
Ärztekammer
bis 31.
Januar
2006: bestanden, ebenso wie Frau Dr. Hildegard
Spital,
dieKarin
den größten Teil ihrer AusBelßner,
bildung an
den St. Vincentius-Kliniken
Physiotherapeutin,
absolviertKrankengym.
hat und jetzt Süd
in der Endokrinologischen Praxis Dres.
Beranek, Eckart
Varma/Zink
tätig ist.
Oberarzt
Radiologie
Vorstand Diagn.
und Aufsichtsrat
gratulieren
zuBolz,
den Hjalmar
bestandenen Prüfungen.
Röntgendiagnostik Süd
Calderaro, Gabriele
Mitarbeiterin,
Bäderabteilung
SüdVincenPraxisanleiterkurs
in den St.
tius-Kliniken
Karlsruhe
Chollet, Sylvie
OP-Mitarbeiterin Chirurgie
Jetzt ist es geschafft! Am 05. DezemDitsch,
ber
2005Meike
wurden uns Teilnehmern
Krankenschwester,
der Weiterbildung
zum Praxi-sanleiter
4 B Rahmen die Zertiin einem Augen
feierlichen
fikate
übergeben.
Dubiley,
Vladimir
Assistenzarzt, Augen
Hinter uns liegen 200 Stunden UnterDunau,
Eva Inhalte
Dr. Assistenzärztin,
richt,
welche
hatten wie das
Strahlentherapie
Gesundheits- und Kranken-pflegegesetz,
Pflegeleitbilder
und PflegeproEckhardt,
Till
Assistenzarzt,
zesse, Lernorganisation
und KoordiHNO
nation, Umsetzung der AusbildungsEidemüller,
Annette Stressmanageziele
durch Interaktion,
Assistenzärztin,
ment uvm.,
organisiert und unterrichKardiologie
tet von den
Leh-rern unserer Krankenpflegeschule.
Auch von FremddozenEnders, Eycke
ten, z. B. Assistenzärztin,
in Psychologie wurden
Unter-richtsstunden
abgehalten.
Diagn. Radiologie
Für die Organisation und DurchHeimbrodt,
Petra
führung
der Weiterbildung
waren
Herr HeesKrankenschwester
und Frau Mayer-Glaser
HNO 1 C/D
zuständig.
Ihnen
und
natürlich
Hoffmann,
Nadja allen anderen
DozentenKrankenschwester,
gilt unser besonderer Dank!
Ebenfalls Orthopädie
bedanken möchten
wir uns
2A
bei unseren Stationen und Stationslei-
46
Krauth,und
Lena
tungen
bei unseren PflegedienstKrankenschwester,
leitungen, die uns unterstützten und
A
damit dieChirurgie
Weiterbildung
erst möglich
gemacht
haben.
Lang, Brigitte
Krankenschwester/StationsWas steckt
nun hinter
einemCPraxisanleitung,
Chirurgie
leiter?
Lerner,
Simone von PraxisanleiDie
Notwendigkeit
tern in derKrankenschwester,
Krankenpflege sieht das
Anaesthesie
neue Krankenpflegegesetz
vor.
Damit
die Weiterbildung zum PraLortz,ist
Sandra
xisanleiterAssistenzärztin
staatlich anerkannt.
Augen
Unsere Aufgabe ist es unsere KranMittnacht, Brigitte
kenpflegeschüler/innen
in der praktiMitarbeiterin,
Kücheund
Steinmit
schen Arbeit
mit auszubilden
ihnen
klinische
Obreiter,
Ines Unterrichte zu
machen. Biologielaborantin,
Wir nehmen an der praktischen Prüfung
teil und beteili-gen uns
Pathologie
an der Ausbildung von neuen MitarPirlich, Christian Dr.
beitern, FachweiterbildungsteilnehFacharzt Chirurgie Abt. I
mern, OTA-Schülern und Praktikanten.
Ramin,
Jürgen
Wir
arbeiten
eng mit der KrankenKrankenpfleger,
pflegeschule
zusammen.
Chirurg.
Ambulanz in den
Es gilt unsere
Schwerpunkte
Stationsablauf zu integrieren.
Rochel, Eva Dr.
Um unsere Ziele klar zu definieren,
Assistenzärztin
haben wir ein Leitbild erarbeitet, das
Chirurgie Abt. II
noch veröffentlicht wird.
Schlotter, Markus Dr.
Assistenzarztder
Augen
Die Teilnehmer/innen
Weiterbildung
waren:
Schneider, Oliver Dr.
Assistenzarzt, Anaesthesie
Hinten von links: Silvia Ritzler (INB),
Schömig,
Dr.
Isabell
HerrDorothea
(INA), Caroline
Zang
Assistenzärztin,
(Ortho 2CD),
Sonja Lutz (Sozial-staDiagn.Barbara
Radiologie
tion Ettlingen),
Schüssler
(Gyn.
OP),
Ruth
Jäger
(Kreißsaal),
Stuber, Susanne
Alexandra
Goerigk (CHE)
Krankenschwester
Mitte vonHNO
links: 1Steffen
Abel
A
(Chir./Intern. Amb.), Dieter Hees
Thomas, Kerstin Dr.
(Krankenpflegeschule),
Assistenzärztin
Augen
Marion Siegler
(INE), Anja
Winkler
(HNO
1B),
Klaudia
Bawol
Vanselow, Karoline Dr. (IN Intensiv), UweFachärztin,
Börner (IN Augen
Intensiv), Carmen Deck (Sozialstation Ettlingen),
Wißmann,
Andrea
Dr.
Elisabeth
Löhlein
(Krankenpflegeschule) Assistenzärztin, Augen
Unten
links: Vanessa Wernet
Witt, von
Manina
(CHC), Maria
Zornmann (Ortho IntenKrankenschwester,
siv), Veronika
Barth (Anästhe-sie),
JasOrthopädie
3A
min Pfundstein (INC), Theresia
Medizinische Klinik Abt. 1
Im Dezember 2005 bestand OA Dr.
Peter Matheiowetz, Med. Klinik
Abt.1, die Prüfung für das Teilgebiet
Gastroenterologie.
Am 23.03.06 hat OA Dr. Joachim
Stock aus der gleichen Abteilung die
Prüfung für das Teilgebiet Endokrinologie bei der Ärztekammer bestanden, ebenso wie Frau Dr. Hildegard
Spital, die den größten Teil ihrer Ausbildung an den St. Vincentius-Kliniken
absolviert hat und jetzt in der Endokrinologischen Praxis Dres. Varma /
Zink tätig ist.
Vorstand und Aufsichtsrat gratulieren
zu den bestandenen Prüfungen.
Praxisanleiterkurs in den
St. Vincentius-Kliniken
Karlsruhe
Jetzt ist es geschafft! Am 05. Dezember 2005 wurden uns Teilnehmern
der Weiterbildung zum Praxisanleiter
in einem feierlichen Rahmen die Zertifikate übergeben.
Hinter uns liegen 200 Stunden Unterricht, welche Inhalte hatten wie das
Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, Pflegeleitbilder und Pflegeprozesse, Lernorganisation und Koordination, Umsetzung der Ausbildungsziele durch Interaktion, Stressmanagement uvm., organisiert und unterrichtet von den Lehrern unserer Krankenpflegeschule. Auch von Fremddozenten, z. B. in Psychologie wurden
Unterrichtsstunden abgehalten.
Für die Organisation und Durchführung der Weiterbildung waren
Herr Hees und Frau Mayer-Glaser
zuständig.
Ihnen und natürlich allen anderen
Dozenten gilt unser besonderer Dank!
Ebenfalls bedanken möchten wir uns
bei unseren Stationen und Stationsleitungen und bei unseren Pflegedienstleitungen, die uns unterstützten und
damit die Weiterbildung erst möglich
gemacht haben.
Was steckt nun
hinter einem Praxisanleiter?
Die Notwendigkeit von Praxisanleitern in der Krankenpflege sieht das
neue Krankenpflegegesetz vor.
Damit ist die Weiterbildung zum Praxisanleiter staatlich anerkannt.
Unsere Aufgabe ist es unsere Krankenpflegeschüler/innen in der praktischen Arbeit mit auszubilden und mit
Vincenz Aktuell 46/06
ihnen klinische Unterrichte zu machen. Wir nehmen an der praktischen
Prüfung teil und beteiligen uns an der
Ausbildung von neuen Mitarbeitern,
Fachweiterbildungsteilnehmern, OTASchülern und Praktikanten. Wir arbeiten eng mit der Krankenpflegeschule
zusammen.
Es gilt unsere Schwerpunkte in den
Stationsablauf zu integrieren.
Um unsere Ziele klar zu definieren,
haben wir ein Leitbild erarbeitet, das
noch veröffentlicht wird.
Wir freuen uns über eine konstruktive
Zusammenarbeit mit den Pflegedienst-
leitungen, unseren Stationen und den
Lehrerinnen und Lehrern der Krankenpflegeschule.
Stellvertretend für unseren
Praxisanleiterkurs:
Steffen Abel und Vanessa Wernet
Die Teilnehmer/innen der Weiterbildung waren:
Hinten von links: Silvia Ritzler (INB), Isabell Herr (INA), Caroline Zang (Ortho 2CD), Sonja Lutz (Sozial-station Ettlingen), Barbara Schüssler (Gyn. OP), Ruth Jäger (Kreißsaal), Alexandra
Goerigk (CHE)
Mitte von links: Steffen Abel (Chir./Intern. Amb.), Dieter Hees (Krankenpflegeschule), Marion Siegler (INE), Anja Winkler (HNO 1B), Klaudia Bawol (IN Intensiv), Uwe Börner (IN Intensiv),
Carmen Deck (Sozialstation Ettlingen), Elisabeth Löhlein (Krankenpflegeschule)
Unten von links: Vanessa Wernet (CHC), Maria Zornmann (Ortho Intensiv), Veronika Barth (Anästhe-sie), Jasmin Pfundstein (INC), Theresia Vetrano (CHB), Gabriele Rutschmann
(Krankenpflegeschule)
Vincenz Aktuell 46/06
47
✾
Wir
gratulieren
in der Zeit vom
1. Januar bis
30. April 2006:
45-jähriges Jubiläum
Schäfer, Doris
Augen-OP
Reuter, Alice
Gyn 2
06.04.2006
23.03.2006
20-jähriges Jubiläum
40-jähriges Jubiläum
Albert, Anneliese
Chirurgie E
04.04.2006
35-jähriges Jubiläum
Siegl, Petra
Chirurgie D
15.01.2006
Ebernau, Hans-Joachim
Werkstatt Süd
15.02.2006
Diederichs, Ingrid
Labordiagnostik Süd
01.04.2006
30-jähriges Jubiläum
Kuhn-Klomann, Ruth
Gyn 3
Kolb, Anna
Innere B
Kramberger, Daniela
Anaesthesie
Rollo, Britta
Hauptbau
01.03.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
25-jähriges Jubiläum
Preis, Martina
Küche Süd
01.01.2006
Weckesser-Hewel, Ingrid
Innere B
01.01.2006
Wetz, Ulrike
Krankengymn. Süd
01.02.2006
König, Bernhard
Sozialdienst Stein
16.03.2006
Biel, Elke
Orthopädie 3 B
01.04.2006
Manthey, Brigitte
Röntgendiagnostik Süd 01.04.2006
Schoch, Gabriele
Labordiagnostik Süd
01.04.2006
Unger, Ursula
Patientenabrechnung
01.04.2006
48
Giesche, Ulrich Dr. OA
Strahlentherapie
01.01.2006
Hug, Uwe
Physikalische Therapie 01.01.2006
Witter, Simone
HNO Ambulanz
01.01.2006
Heer, Marion
Augen 4 A
01.02.2006
Machwirth, Claudia
Gyn 3
01.02.2006
Selig-Haag, Ute-Elisabeth
Sehschule
01.02.2006
Thieroff, Elke
Röntgendiagnostik Süd 12.02.2006
Ronto, Hildegard
Chirurg. OP
17.02.2006
Roessel, Ulrike Dr.
Pathologie
24.02.2006
Weinbrecht, Monika
Gyn Ambulanz
27.02.2006
Marhold, Annette
Pathologie
01.03.2006
Frey, Markus
Orthopädie 3 C
01.04.2006
Fröhr, Irmgard
Gyn 4
01.04.2006
Knörzer, Thomas
Strahlenklinik
01.04.2006
Schnepf, Silke
Chirurg. Ambulanz
01.04.2006
Schlegel, Eduard OA
Anaesthesie
07.04.2006
15-jähriges Jubiläum
Dallinger, Nicola
Röntgendiagnostik Süd 01.01.2006
Ehlinger, Christine
Orthopädie 2 A
01.01.2006
Eppel, Andreas
Zentralapotheke
01.01.2006
Fetzner, Brigitte
Archiv Süd
01.01.2006
Kern, Barbara
Labordiagnostik Süd
01.01.2006
Stickdorn, Christa-Ulrike
Med. Intensiv Süd
01.01.2006
Weiskopf, Ursula
Chirurgie C
01.01.2006
Zeiser, Rosa
Augen OP
10.01.2006
Duda, Jolanta
Pneumologie
01.02.2006
Ehlinger, Dorel
Orthop. OP
01.02.2006
Niederer, Elisabeth
Orthop. Ambulanz
18.02.2006
Krimme, Katrin
Labordiagnostik Süd
26.02.2006
Pronk, Elke
Gyn 3
01.03.2006
Simpfendörfer, Michael Dr. OA
Pneumologie
01.03.2006
Jätzold, Ruth, Chirurgie
Abt. II Sekretariat
04.03.2006
Noack, Christa
Chirurgie B
15.03.2006
Götz, Ljubow
Küche Stein
29.03.2006
Börner, Uwe
Med. Intensiv Süd
01.04.2006
Bruder, Isolde
RO
01.04.2006
Dittmaier, Marie-Luise
Personalabteilung
01.04.2006
Gilbert, Rita
Med. Intensiv Süd
01.04.2006
Hörig, Nicole
Endokrinologie
01.04.2006
Jäger-Wiebelt, Rosemarie
Chirurgie E
01.04.2006
Kistenmacher, Anke
Innere E
01.04.2006
Kögler, Maren
Patientenabrechnung
01.04.2006
Maier, Friedrich
Anaesthesie
01.04.2006
Vincenz Aktuell 46/06
Utzmann, Monika
Röntgendiagnostik Süd
Walschburger, Ute
Schreibzimmer
Weber, Doris
Gyn Ambulanz
Herrmann, Claudia
Abt. II Sekretariat
01.04.2006
Orthopädie
01.04.2006
01.04.2006
Innere Med.
08.04.2006
10-jähriges Jubiläum
Grosse, Walter Dr. OA
Kardiologie
Hönig, Christina
Labordiagnostik Süd
Spindler, Heike
OSP Karlsruhe
Trbojevic, Jelena
Kardiologie
Streifel, Anna
Röntgendiagnostik Süd
Ceric, Enisa
Augen 4 B
Kopp, Annett
HNO 1 C/D
Rau, Kathrin
Kardiologie
App Renate
OSP Karlsruhe
Bucher-Heid, Gabriele
Orthopädie 3 C
Fretz, Helmut
Patientenabrechnung
Haag, Bernd
Anaesthesie
Vincenz Aktuell 46/06
01.01.2006
01.01.2006
01.01.2006
03.01.2006
Heid, Gabriele
RO
Kortus, Wolfgang
HKL
Kutscher, Hanna
HKL
Mansi-Ilincic, Angelika
Gyn 3
Menzel, Tatjana
Innere E
Müller, Claudia
Kreißsaal
Röckel, Gisela
Innere C
Schied, Thomas
Chirurg. Ambulanz
Schneider, Josef-Georg
Sterilisation Stein
Supper, Laura
Orthopädie 2 A
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
15.01.2006
01.02.2006
01.02.2006
01.02.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
01.04.2006
In den wohlverdienten
Ruhestand /Altersteilzeit
(ATZ) wurden verabschiedet:
Rolshausen, Detlef
Operator
EDV 01.10.1998 – 28.02.2006
Dank einer Patientin
Vincentius-Krankenhaus
Ein Krankenhaus,tagein,
tagaus.
Was hat es so berühmt gemacht?
Menschen –
hier arbeiten!
Tag und Nacht!
In verschiedenen Bereichen,
zu jeder Zeit,
pflichtbewusst,
vertrauenerweckend,
zu stetigem Einsatz bereit!
Und dies zu einem geringen Lohn!
Mit viel Idealismus und freundlichem Ton!
Die Ärzte, Schwestern, Pfleger,
ein Lachen,
ein Scherzen,
zur Gesundung des Patienten,
voller Tatkraft und liebevollem Herzen!
Ein lächelnder Blick,
noch obendrein,
zur weiteren Genesung,
tagaus, tagein!
So wichtig,
in unserer berechnenden Welt,
die gefühllos
und die Mitmenschlichkeit kaum
noch zählt!
49
Krankenpflegeschule
Ausbildungsende –
der Kurs 04/03 erreicht
das Ziel!!
Mit dem 22. März 2006, dem Tag
der mündlichen Abschlussprüfung,
endet für 14 SchülerInnen die dreijährige Ausbildung zur/zum Gesundheits- und Krankenpflegerin/Pfleger.
Und sie setzten, an diesem Tag auf
die schon gut gemeisterten schriftlichen und praktischen Prüfungen noch
einen drauf !!
Am Ende waren es sieben Schüler,
die mit sehr gut den letzten Teil der
Staatlichen Prüfung in der Krankenpflege bestanden hatten !
50
Dass die Qualität in diesem Kurs
außergewöhnlich hoch war, zeigte
sich, indem gleich zwei Schülerinnen
einen Buchpreis für hervorragende
Leistungen entgegen nehmen konnten.
Eine davon war unsere frischgebackene „Oma“, die von allen das
beste Zeugnis mit nach Hause nehmen konnte (Durchschnitt 1,3).
mit unbefristeten Arbeitsverträgen in
verschiedenen Einrichtungen im
Gesundheitswesen wieder die Arbeit
aufnehmen. Fünf haben hier in den
St. Vincentius Kliniken einen Arbeitsplatz erhalten.
Herzliche Gratulation an:
Abends konnte in den Räumen der
Krankenpflegeschule dieses Ereignis
als Examensfest gebührend gefeiert
werden.
Auch hier überzeugte der Kurs mit
künstlerischem Talent.
Katrin Apelt, Back Ursula, Baliello
Michaela, Eberle Linda, Ehrlich Julia,
Heitmann Ariane, Jung Rebecca,
Kretzschmar Ute, Schneider Lidia,
Licht Markus, Merkel Claudia,
Schmid Yvonne, Wagner Sandra,
Werle Anna
Zum 01. April 2006 werden elf der
Abgänger teils mit befristeten, teils
Dieter Hees
Kursleiter
Vincenz Aktuell 46/06
Krankenpflegeschule
KURS 10/05
Wir stellen uns vor
Hallo, nun ist es endlich mal an der
Zeit, uns bei allen Mitarbeitern und
Patienten des Vincenz vorzustellen.
Anfang Oktober letzten Jahres hat es
uns hierher verschlagen. Seitdem
machen 18 Schülerinnen und ein
Schüler zwischen 17 und 34 Jahren
unter der Leitung von Herrn Fassnacht
(Kursleiter) das Haus unsicher. Nachdem wir nun schon die Probezeit
bestanden und überstanden haben, ist
unser Ziel, gut vorbereitet zum
Examen 2008 zugelassen zu werden.
Dazu benötigen wir auch weiterhin
Eure Hilfe!
Bereits jetzt möchten wir uns bei allen
Beteiligten bedanken, vor allem bei
den Mitwirkenden des Tutorenprojekts
und unseren bisherigen Mentoren /
Praxisanleitern, welche uns den Start
sehr erleichtert und uns tatkräftig
unterstützt haben. Wir freuen uns weiterhin, viel zu lernen, zu sehen und
wünschen uns, so viele Erfahrungen
und Kenntnisse wie möglich aus den
3 Jahren Ausbildung mitzunehmen.
Wir sind sicher, den richtigen Weg
gewählt zu haben, da wir Freude und
Interesse am Beruf mitbringen und uns
der Umgang mit Menschen sehr am
Herzen liegt.
Wir hoffen, ihr konntet euch ein Bild
von uns machen.
Bis bald und auf eine gute Zusammenarbeit.
Euer Kurs 10/05
P.S.: Wir wünschen Frau Mayer–Glaser und Herrn Hees, sowie unseren
ehemaligen Mitschülern, die uns leider vorzeitig verlassen haben, auf
ihrem weiteren Berufsweg alles Gute.
Tamara, Nicole, Ramona, Patricia
V.l.n.r. oben: Nicole Kessler, Ramona Arnoldi; Mitte: Anja Bittner, Franziska Hecklinger, Patricia Zöller, Jessica Günter, Robin Gaillard, Herr Fassnacht, Natalia Forster, Diana Konradt;
Unten: Tamara Scheiterbauer, Agnieszka Schneider, Oxana Dortmann, Eva Nees, Antoneta Canaj Sonja Müller, Maike König, Magdalena Drewniok, Jasmin Gerny und Natalie Vogel)
Vincenz Aktuell 46/06
51
ST. VINCENT´S DIABETES CENTRE
TRIVANDRUM
ZIELE
Unser Verein hat sich die Erfassung und medizinische Betreuung mittelloser Diabetiker in
Südindien zum Ziel gesetzt. Über Projektteams vor Ort soll die Bevölkerung über den
Diabetes-mellitus und eine richtige
Ernährungsweise aufgeklärt werden. Der Diabetes-mellitus spielt in
Südindien eine überdurchschnittliche Rolle, da über 5% der Bevölkerung an dieser Krankheit leiden.
UNSER ERSTES PROJEKT VOR ORT
Unter der Schirmherrschaft des indischen Erzbischofs Mar Baselious aus Trivandrum und der
ärztlichen Leitung von Herrn Dr. Ashok ist es gelungen, in Trivandrum, ganz im Süden des
Landes, ein Projektteam (Ärzte, Krankenschwestern etc.) zusammenzustellen. Die
Bevölkerung kann in einem angemieteten Hospital und in ihren
Heimatdörfern selbst medizinisch
betreut und über die richtige
E r n ä h r u n g s w e i s e
aufgeklärt werden.
DANK
WOLLEN AUCH
Der Vorstand der St. Vincentius-Diabetes-Hilfe für
Südindien e.V. dankt – auch im Namen der indischen Projektmitglieder – allen Spendern sehr
herzlich für ihre Spendenbereitschaft. Auch für die
Zukunft ist der junge Verein auf Spenden angewiesen, um dem Projektteam in Südindien Hilfe
zur Selbsthilfe geben zu können.
SIE MITHELFEN?
Spendenkonten:
BW-Bank Karlsruhe
Konto 402 728 7400, BLZ 660 200 20
Postgiroamt Karlsruhe
Konto 242 395-751, BLZ 660 100 75
Der Vorstand: Prof. Dr. F. Rentsch, Verwaltungsdirektor E. Möhlmann,
Stv. Verwaltungsdirektor B. Belstler
Prof. Dr. J. Lehmann, Prof. Dr. Wolfgang Lieb
drum
Trivan